RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1936–1970
RUDOLF CARNAP Tagebücher und Leselisten 1936–1970
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Vorwort
Die hier in zwei Bänden vorgelegte Edition der frühen Tagebücher des deutsch-amerikanischen Philosophen Rudolf Carnap wurde zwischen 2015 und 2021 am Institut Wiener Kreis mit finanzieller Unterstützung durch den österreichischen Forschungsfonds (FWF Projekte P27733 und P31716) realisiert. Grundlage dieser Arbeit waren die Transkriptionen der kurzschriftlichen Originale Carnaps durch Brigitte Parakenings (Koblenz) und Brigitta Arden (Freiburg). Ohne deren für jede Phase entscheidende Beiträge wäre dieses Projekt unmöglich gewesen. Die Texte wurden mithilfe der Projektmitarbeiter Lois M. Rendl und Roman Jordan (beide Wien) bearbeitet. Jordan hat dabei vorwiegend die Einrichtung des \(\mathsf{\LaTeX}\)-Satzes und des textkritischen Apparates übernommen sowie Teile der Arbeit an den Registern und den Leselisten. Rendl befasste sich mit Carnaps Netzwerken sowie den Personen- und Literaturregistern. Die akribischen Arbeiten von Rendl und Jordan haben maßgeblich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Ein zentraler Gesichtspunkt dieser Edition ist das Online-Portal VALEP (siehe S. ). Für die Programmierung, die voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein wird, ist Maximilian Damböck verantwortlich, ohne dessen kompetenten und selbstlosen Einsatz dieses technisch komplexe Vorhaben nicht zu realisieren gewesen wäre.
Parallel zu der Arbeit an den Tagebüchern wurde 2018 mit zwei weiteren Editionen begonnen. Der wissenschaftliche Briefwechsel Carnaps aus der Zeit zwischen 1920 und 1935 wird gemeinsam mit dem FWF-Projekt P31159 von Johannes Friedl und Ulf Höfer (Graz) erarbeitet. Die langjährige editorische Erfahrung und fachliche Expertise von Friedl und Höfer kamen dieser Tagebuchedition auf vielen Ebenen zugute. Der vorwissenschaftliche Briefwechsel von Carnap bis 1919 wird in Kooperation mit Meike Werner (Vanderbilt University) vorbereitet. Die Arbeit an den Tagebüchern konnte in umfassender Weise auf Werners Expertise zur deutschen Jugendbewegung und zum jungen Carnap zurückgreifen. Wichtige inhaltliche Hilfestellungen verdankt diese Edition außerdem folgenden Personen: Ulrich Lins zu allen auf Esperanto bezüglichen Stellen der Tagebücher; Hans-Joachim Dahms (Berlin) sowie Christoph Limbeck-Lilienau, Günther Sandner und Friedrich Stadler (alle Wien), die immer bereit waren, ihre Expertise in Fragen zur Geschichte des Wiener Kreises, des Logischen Empirismus und der Biografie Carnaps einfließen zu lassen. Besonders hervorheben möchte ich die ausführlichen Kommentare zu den Einleitungen, mit denen Dahms, Friedl, Limbeck-Lilienau und Werner geholfen haben, diese Texte zu verbessern. Meike8 Werner hat darüber hinaus Text und Anmerkungen der Tagebücher im Detail gelesen und kommentiert: die Edition hat in höchstem Grad von Werners Hinweisen und Informationen profitiert.
Neben den oben Genannten ist folgenden Personen zu danken: Steve Awodey (Carnegie Mellon University), Ingrid Belke (†), Michael Buckmiller (Hannover), Chris Burke (Wien), Peter Bernhard (Dessau), Anna Brożek (Warschau), Ruth Carnap (Berlin), Thomas Carnap (Greifswald), André Carus (München), Richard Creath (Arizona State University), Uwe Dathe (Jena), Fons Dewulf (Ghent), Günther Eder (Wien), Eva-Maria Engelen (Berlin), Josef Ehrenmüller (Wien), Uljana Feest (Hannover), Gottfried Gabriel (Jena), Nikolaus Gramm (Frankfurt), Almut Grunewald (Zürich), Gangolf Hübinger (Frankfurt a.d. Oder), Mathias Iven (Potsdam), Wolfgang Kienzler (Jena), Karoly Kokai (Wien), Daniel Kuby (Konstanz), Tim Lethen (Helsinki), Alexander Linsbichler (Wien), Verena Mayer (München), Annette Merkenthaler (Freiburg), Karl H. Müller (Wien), Matthias Neuber (Mainz), Thomas Olechowski (Wien), Flavia Padovani (Drexel University), Josef Pircher (Wien), Jan von Plato (Helsinki), Alan Richardson (UBC Vancouver), Georg Schiemer (Wien), Ulrich Sieg (Marburg), Anne Siegetsleitner (Innsbruck), Karl Sigmund (Wien), Ilse Somavilla (Innsbruck), Johannes Steizinger (McMaster University), Bastian Stoppelkamp (Wien), Marta Sznajder (München), Erika Thost (Santa Barbara), Hanneliese Thost (†), Adam Tamas Tuboly (Pécs), Thomas Uebel (Manchester), Gereon Wolters (Konstanz), Pierre Wagner (Paris) sowie, am Institut Wiener Kreis, Esther Ramharter, Martin Kusch und Sabine Koch (alle Wien).
Unterstützt wurde die Editionsarbeit durch Material von folgenden Institutionen: die Hillman Library der University of Pittsburgh (betreut durch Ed Galoway, Brigitta Arden und David Grinnell); die University of California at Los Angeles, Young Research Library; die Universitätsarchive Wien und Prag; das Getty Research Center; das Deutsche Kunstarchiv Nürnberg; das GTA Archiv der ETH Zürich (betreut durch Almut Grunewald); sowie das Noord-Hollands Archief Haarlem.
Schon in der Frühphase dieses Projekts konnte der Meiner Verlag Hamburg als Kooperationspartner gewonnen werden. Das schloss die Programmierung eines umfangreichen \(\mathsf{\LaTeX}\)-Styles durch Jens Dittmar von Da‑TeX Gerd Blumenstein (Leipzig), auf der Grundlage des Satzlayouts von Jens-Sören Mann (Meiner Verlag), ein. Außerdem profitierte die Editionsarbeit durchgängig von der editorischen Erfahrung von Marcel Simon-Gadhof (ebenfalls Meiner Verlag). Diese Verlagskooperation ist somit ein echter Glücksfall und erweist sich nun seit fünf Jahren als tragfähiges Fundament unserer Arbeit.
I / 1936aDie in diesem Konvolut enthaltenen Einträge zum Zeitraum zwischen dem 15. XII. und dem 31. XII. 1935 sind bereits in Band 2 dieser Edition abgedruckt.OChicago ILWir mit Frau MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Wohnungen besehen: Whipple St Privatwohnung; Apartments in Apt. Hotels: Midway, Plaisance, Windermere. Nachmittags mit Ina und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris die Universitätsgebäude besehen, und in die philosophische Bibliothek und mein Office. Wir entscheiden uns für Midway, obwohl nicht vornehm; es ist ruhiger als Plaisance und nicht so übermäßig elegant wie Windermere; Whipple St ist ruhig, wird aber erst Di frei. Wir kommen nun endlich in die eigene Wohnung, Midway Apt. Hotel, 1535 E 60th, Apt. 601, ganz oben, helle Räume mit großen Fenstern, Blick auf den Park. Ein großes Zimmer mit Küchennische und großes Klappbett. Dahinter Badezimmer. Beim Eingang kleines Zimmer (jetzt 2 Betten; wir ändern: Schreibtisch und Tagesbett) und Closet für Kleider. Leider in der Nacht Lärm der nahen Eisenbahn.
10h zur ersten Vorlesung. Auf MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Rat nur 10 Minuten 🕮 allgemeine Vorbemerkungen; etwa 12 – 15 Hörer. – Nachmittags 2 ½ erstes Seminar, etwa 8 – 10 Teilnehmer; nur ¼ Stunde Vorbemerkungen und Literatur.
10 – 10‚50 erste richtige Vorlesung. Dann zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Office; Vorträge für April besprochen. ½ 1 Dept. Lunch. Der taube Prof. SwensonaIm Original Svensson.PSwenson, David, 1876–1940, schwed.-am. Philosoph (Schwede), der in Baltimore war, spricht mit mir. Er ist sehr für SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, nennt ihn im Scherz den künftigen Präsidenten.1Thomas Vernor Smith war als Philosoph an der University of Chicago tätig und firmierte für die Demokraten in verschiedenen politischen Positionen, unter anderem als Kongressabgeordneter. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt mir nachher, dass SwensonPSwenson, David, 1876–1940, schwed.-am. Philosoph 2 Professoren für Minnesota braucht; er selbst war dort beabsichtigt. SwensonPSwenson, David, 1876–1940, schwed.-am. Philosoph sagt, ich soll zum dort einen Vortrag halten. – (Ina mit Frau MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris im Konzert).
Ruhiger Tag zuhause. Englische Syntax fertig durchgesehen. Sachen gekramt.
Mittags laden wir MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris ins International House ein. Dann mit ihnen hierher zum Tee. Dann Wohnungen gesucht (weil hier so viel Lärm von der Eisenbahn). Abends zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Er erklärt mir einiges aus seiner Semiotik; Frage, ob ein Zeichen sich selbst bezeichnen kann; ich sage: ja. Dort gegessen.
Vorlesung vorbereitet.
10 Vorlesung. 11 mit Ina und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ruhige Wohnung in Kimbark Ave. besichtigt. Sie ist aber weniger nett als unsere jetzige. Mittag ½ 1 – ½ 3 Lunch mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, dem Dean der Division. Dieser ist noch ein junger Mann. Wir sprechen über WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, meinen AufbauB1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 19282Carnap, Der logische Aufbau der Welt. und Harthshornes BuchBHartshorne, Charles!The Philosophy and Psychology of Sensations, Chicago, 19343Vermutlich Hartshorne, The Philosophy and Psychology of Sensations. (er gibt zu, dass es Mischung von Psychologie und Philosophie ist, er werde künftig nur Philosophisches schreiben). Über Logik des 14. Jahrhunderts. – Flamingo Hotel besehen; schöne Lage und Einrichtung, aber teuer (3. Stock 115; 15. Stock 125) und weit von der Universität. – Wir bleiben zunächst doch in unserer Wohnung, weil hell und geräumig. 🕮
10 Vorlesung.
10 Vorlesung. 2 ½ – 4 ½ erstes richtiges Seminar. Satz-Kalküle. Es geht ganz gut mit der Sprache. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist sehr zufrieden. Etwas Diskussion. – 6 ½ – 11 großes Dinner der TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago4Board of Trustees der University of Chicago. für die ganze Faculty. SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker stellt mich den TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago vor. Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris am Tisch. Allerhand Ansprachen, auch vom Präsidenten HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago über akademische Freiheit.
10 Vorlesung (Ina dabei). –½ 1 Lunch. Danach mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über seine Vorträge in der Di-GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik.
Vormittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Park spazieren. Die Chancen meiner Berufung hierher. Es kann auch sein, dass es nur für 3 Jahre anstatt dauernd gemacht wird. – 5 – 6 haben wir unseren ersten Besuch: der junge Professor Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und FrauPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Er sehr schweigsam und schizo; erinnert an Otto SchöndubePSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap, wahrscheinlich mexikanisches Blut, stammt aus Texas. Etwas über soziologische Wissenschaften; Pareto.5Vermutl. das Pareto-Prinzip, wonach 80 Prozent der Effekte mit 20 Prozent des Aufwandes erzielt werden.
Mittags haben wir Professoren Lunch mit Prof. Ralph Barton PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph aus HarvardIHarvard University, Cambridge MA, der für 2 Wochen hier ist . Über Sprache; Notwendigkeit der „Index-Wörter“ „dies“ usw.
4 – 6 Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik für Wissenschaftslogik, mein Vortrag „Mathematics and Empirical Science“;6Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-04). lebhafte Diskussion, besonders der Amerikaner BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker (er sagt, trotz vieler Diskussionen habe ihn niemand überzeugen können, dass die gewöhnlichen Zahlen die Axiome von PeanoPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. Mathematiker befriedigen).
3h ein Student hier, Schüler von EckhardtPEckhardt; will Master-Arbeit machen, Anwendung der logischen Syntax auf Physik.
2 – 4 Seminar. Diesmal auch PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne und LinkPLink, University of Chicago– 4 ½ zur Komitee-Sitzung des Universitäts-Verlages. Ich soll über EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science Auskunft geben.7Das von Otto Neurath initiierte und gemeinsam mit Carnap, Charles Morris und Philipp Frank vorangetriebene Projekt einer Internationalen Enzyklopädie der Einheitswissenschaften wurde neben Tagungen und der Reihe Einheitswissenschaft vor allem im Rahmen der bei der University of Chicago Press erschienenen Monografienreihe Foundations of the Unity of Science. Toward an International Encyclopedia of Unified Science vorangetrieben. Als Herausgeber dieser Reihe fungierten Neurath, Carnap und Morris. Die einzelnen Monografien sind zwischen 1939 und 1970 erschienen. Siehe die Einleitung ??? Wenn hier von „Enzyklopädie“ die Rede ist, so meint Carnap meistens diese hier im Entsehen befindliche Publikationsreihe. Ich schildere den allg. Plan. 🕮 Man nimmt es anscheinend günstig auf, und meint, dass ein solcher Plan gerade in der Richtung der University Press läge.bEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Universitäts-Bankett. – Mittags Lunch mit Prof. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker, Nationalökonom. Er erzählt von seiner Anwendung der Mathematik auf Ökonomie, Beziehungen zwischen Preis, Angebot und Nachfrage. Nachher zeigt er mir sein Institut mit feinen Rechenmaschinen und viele ausgerechnete Tabellen, um seine mathematisch formulierte Hypothese nachzuprüfen. Bis 4h. – Abends Dinner des Departments für uns, Prof. PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph (HarvardIHarvard University, Cambridge MA) und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Ich zwischen Frau MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Nachher mit Ina und Prof. AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph, über seine KircheIDisciples of Christ8Ames war Mitglied der Disciples of Christ, einer in Kanada und den USA verbreiteten Variante des Protestantismus.. Bis 11h.
½ 6 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. ½ 7 wir und MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris bei Prof. LinkPLink, University of Chicago und Frau. Er ist Pflanzen-Pathologe, interessiert an Klärung biologischer Begriffe, sie Chemikerin (Prof.). Beide nett und nicht konventionell. Er zeigt Bilder aus den Bergen Kanadas, wo er immer den Sommer zubringt und klettert.
NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Freund SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker von ColumbiaIColumbia University, New York NY hier. Kunsttheoretiker, aber an Logik und Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis sehr interessiert; Kommunist. Interessanter Mann. [Prof. KronerPKroner, Richard, 1884–1974, dt. Philosoph aus Kiel hält Vorträge; und ein Tee wird für ihn gemacht; ich nicht hin.]
Abends Vortrag von PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph-HarvardIHarvard University, Cambridge MA „The first person plural, or the noun of reflective argument“; über das „wir“. Einiges ist interessant, aber zu wenig Unterschiede zwischen der logischen Analyse der theoretischen Bedeutung von „wir“ und der psychologischen Analyse der Begleitvorstellungen.cEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Grausige Kälte: -20°F = -29°C! Ina bleibt zuhause. Ich gehe mit Ohrschützer-Band und Inas Skimütze (Mephisto Mütze) zur Vorlesung und 🕮 zum Seminar. Abends mit BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist, seiner Frau und Bruder essen im Shoreland Hotel, dann zu ihnen in die Wohnung; sie haben eigenes Haus, weiter nördlich. Er ist Linguist, auf behavioristischer Grundlage, Freund von Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph gewesen, schreibt klar, interessiert sich für unseren Physikalismus. Sie sammelt „alte“ Sachen, Möbel, usw. (40 Jahre alt). Bis 11h. Sehr wenig Wissenschaft gesprochen. Der Bruder ist Chemiker, war längere Zeit in Wien.
Nachmittags Frau HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne hier; ich nur kurz dabei.
Briefe geschrieben.
Briefe geschrieben. – Nachmittags wir zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ich mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Konzert in die Universitätskirche, nur ½ Stunde dort geblieben: Chöre von PalestrinaPPalestrina, Giovanni Pierluigi da, um 1525–1594, ital. Komponist und RegerPReger, Max, 1873–1916, dt. Komponist, Präludium von BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist. Wieder zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Über seinen Brief an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.9Vgl. Morris an Neurath, 26. 1. 1936 (). Ich muss TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris erklären, warum ich sie „irrational“ genannt habe.
Briefe geschrieben.
Mit Ina zum ersten Mal in die Stadt Chicago („Loop“). Mit Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Inas Kleid. Dann mit Ina auf den Wrigley Tower; leider dunstig. Zum Postversand-Haus Montgomery; große Enttäuschung: nur Büros. Einige Sachen gekauft.
Nachmittags Seminar.
Nachmittags ½ 3 – ½ 6 Klinik. Ich lasse ganze Untersuchung machen, ohne besonderen Anlass. Dr. JacobsPJacobs, Dr., Arzt findet alles in Ordnung, will aber Brust und Zähne röntgen lassen.
II / 1936 Abends MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Essen hier. Dann zusammen ins International House zum Kino „Der letzte Milliardär“ von ClairPClair, René, 1898–1981, fr. Regisseur und Schriftsteller; sehr lustig. Und eine Menge Trickfilme.
Nachmittags SeniorsPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier. Er Prof. der Chemie; sie ist Russin aus Wilma, macht Psychotherapie. Er will uns die Stadt zeigen, vielleicht nach Urbana fahren, usw. 🕮 Sie lehnt auch die sinnlose Damen-Besucherei ab. Er erzählt von Frankreich, wo er 1 Jahr als Militär-Chemiker war; die Langsamkeit und Unzuverlässigkeit der Franzosen; analog zu den Wienern.
10 – 11 Klinik. Röntgenaufnahme der Zähne. Untersuchung des Rachens. Der Arzt rät Mandel-Operation! Die Mandeln infizieren den Körper; vielleicht sind sie Ursache des Rheumatismus und der Grippe. – Ina lässt einen Zahn ziehen, hat dann eine Woche lang Schmerzen.
11 zu SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker; über Finitismus; Relationstheorie. – Abends ½ 7 – 10 Dinner bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. Ina geht nicht mit wegen Zahnschmerzen. Kurz noch EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart und Frau; und HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton und FrauPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. Sie ist TillysPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte Schwester, das vermutete ich schon, als ich seinen Namen las. Sie war mit TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte in Jena auf der Lindenhöhe. Letzten Sommer war sie 6 Wochen in Europa, davon 2 in Schweden, „das ist ganz genug.“ HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton scheint demokratisch und liberal. Wir sprechen über Basic English und künstliche Sprachen. Über Unterschied zwischen HarvardIHarvard University, Cambridge MA und hier: HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton war an beiden Plätzen, sagt: hier typischer Amerikanismus, Neutralitätspolitik, wenig Interesse an Europa, in Neu-England Blick nach Europa gerichtet.
11 Zahnklinik; auf Grund des Röntgenbildes rät er, 4 Zähne ziehen zu lassen (!). – Lunch mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und Frank KniKnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler. Dieser ist ein mürrischer, skeptischer Nationalökonom. Er macht Einwände gegen Physikalismus. Man könne Sozialwissenschaft nicht behavioristisch beschränken. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hilft mir (!) auf Grund des PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosophschen Nachprüfbarkeitsprinzip.10Peircesche Nachprüfbarkeitsprinzip ???
4 ½ – 6 bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne zum Tee, mit Ina. Es kommen auch: WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, RobbinsPRobbins, . Ich über Möglichkeit, Poesie in Basic oder in künstlicher Sprache zu machen. Die anderen bezweifeln, ob der richtige „Innenklang“ nicht fehlt. – Nachher wir beide zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, bleiben zum Essen. Ina ist übermütig, schüttelt und küsst MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, weil er zu würdig aussieht. (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat seiner Frau gesagt, dass er Inferioritätskomplex 🕮 bekomme und mich beneide, wegen Seminar und Testability-AufsatzB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 (!)).11Carnap, „Testability and Meaning“.
Mittags Professoren-Lunch. – 4h zum Präsidenten HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne führt mich ein und geht dann. Er spricht sehr freundlich mit mir über Organisation der UniversitätIUniversity of Chicago, Chicago IL, Freiheit der Lehre, gesichert durch die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago gegen den Staat. Er weiß, dass Professoren in meinem Seminar sind. – Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über meine Chancen hier; und über Vortragstitel für Urbana und ColumbiaIColumbia University, New York NY.12Siehe TB 16. III. und 17. IV. 1936.
Nachmittags allein in die Stadt. Schneegestöber. Roebuck und allerhand Läden, aber kein Sickles-Laden gefunden. Im 10¢-Store lustiges Deutsch-Buch.
Ina bleibt zu Bett wegen Zahn. –Di-Vortrag und Vorlesung vorbereitet.
4 – 6: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Gruppe für WissenschaftslogikIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik, mein Vortrag „Verification and the Unity of Science“.13Siehe das einseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-07) sowie das Typoskript (RC 081-03-03). In der Diskussion macht McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph falsche Behauptungen über Umformung der Reduktionsformeln oder Definitionsformeln, und ich zeige, dass das nicht geht; er blamiert sich ziemlich; ob er das übel nimmt?
1Geburtstag von Abraham Lincoln (Lincoln Day).
2 – 4 Seminar. 4 zu Dr. Jacobs.PJacobs, Dr., Arzt Er rät auch, wie die Spezialisten: 4 Zähne ziehen, Mandeln herausschneiden! Und in der linken Lunge oben seien immer noch Tub.-Prozesse;14Carnap war 1926 an Tuberkulose erkrankt. Siehe TB 25. IX. 1926R. Sanatorium nicht nötig, aber vielleicht Ruhe, immer liegen, gar keinen Sport treiben. Ina erfährt von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, dass SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris war und sich ungünstig über mich geäußert hat!
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meint, die Äußerungen von Senior seien nur Stimmungssache, wechselnd und nicht ernst zu nehmen; aber mir scheint, er sagt mir nicht alles.
Vortrag MS Unity gearbeitet. 🕮
Nachmittags bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ina macht MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Vorwürfe, dass er nicht offen uns die Schwierigkeiten sagt, und dass er auf TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris böse ist, weil sie es uns gesagt hat. Abends geht er zu SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker (mich hat SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker unter einem Vorwand wieder ausgeladen; er liest seine Übersetzung von MengersPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger Vortrag über moderne Logik vor). Wir mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Abendessen.dEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Nach der Vorlesung mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker. Über räumliche Deutung der Atomstruktur molekularer Strukturen. – Briefe.
Nachmittags 3 – 4 TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris bei uns.
4 – 5 mit SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker Tee im Harpers. Über WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph. Trennung von theoretischer und wertender Nationalökonomie wünschenswert. Er gibt das zu, und hier in Chicago bemühten sie sich darum. Aber es sei prinzipiell immer noch kombiniert. Über Wahrscheinlichkeitsbegriffe.
½ 12 – ½ 1 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und Frank BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über dessen MS zu ein verbessertes System der PMBRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927.15Russell und Whitehead, Principia Mathematica. Bruners MS ??? Es scheint gut. Ich erkläre: die neuen Typen sind von transfiniter Stufe. Ich erkläre die Unklarheiten seines Textes, wie bei RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, durch materiale Redeweise.16Die inhaltliche oder formale Redeweise ist für Carnap der Inbegriff einer in der formalen Redeweise zu überwindenden metaphysischen Sprachform. Siehe Carnap, Logische Syntax der Sprache, Teil V.– Professoren-Lunch. – 2 – 4 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart. Dieser hat Brief von PauliPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker: Anwendung der symbolischen Logik auf Physik ist zwecklos; die Unbestimmtheitsrelation beruht auf der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt; er philosophiert arg herum. EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart ist klar in seinen Anschauungen, und will symbolische Logik anwenden. – 6h mit Ina zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt, dass AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph nochmal gefragt hat wegen Berufung hierher, obwohl das Dept. dachte, die Sache sei schon erledigt.17Berufung C.I. Lewis nach Chicago ??? LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph hat eine Woche Bedenkzeit erbeten. – 8 – 10 mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart ins Kino International House. Interessanter abstrakter Film. Dann Don Quichotte, französischer Film, gut gespielt, aber keine Worte verstanden.18Viell. Don Quixote (1933) von Georg Wilhelm Pabst, der Film wurde in drei Sprachversionen (englisch, französisch und deutsch) produziert.– Nachher wir und EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart noch mit zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris für 1 Stunde. Über die Ideale der Kinder ohne Metaphysik. Ina untersucht. Findet bei 🕮 allen Anwesenden außer uns beiden eine „Seele“.
Briefe.
Nachmittags 4 – 7 WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph hier mit dem 18jährigen ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph und seinem Freund, ein Rechtsanwalt. WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph kommt aus Zainesville, für mehrere Tage, um mit mir zu sprechen. Hat Logik nur durch Lesen gelernt, auch Syntax studiert. Ich erkläre ihm GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Satz. Er hat eine Doktorthese über den logischen Positivismus geschriebenBWeinberg, Julius!1936@An Examination of Logical Positivism, London, 1936;19Weinberg, An Examination of Logical Positivism. ich schlage ihm vor, sie auf einen aktuellen Stand zu bringen, durch Berücksichtigung der neueren Veröffentlichungen, und dann erst zu veröffentlichen.
Mit WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph 11 – 12 ½, dann mit ihm und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Lunch.
WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph im Seminar (ich erkläre GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker), dann 4h mit zu uns. Er möchte Poppers BuchBPopper, Karl R.!1935@Logik der Forschung, Wien, 1935 übersetzen.20Popper, Logik der Forschung.–½ 7.
SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker in meinem Office; mein Vorschlag zur Charakteristik der Gruppen durch Matrix mit Minimalzahlen. – Professoren-Lunch. – Nachher mit TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph (und einem seinem Freund PauckPPauck, Wilhelm, 1901–1981, dt.-am. KirchenhistorikerFreund, deutscher Kirchengeschichtler, der hier unterrichtet). TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosophin ist in New York an einem unionistischen InstitutIUnion Theological Seminary, New York.21Paul Tillich unterrichtete nach seiner Emigration für Jahrzehnte am Union Theological Seminary in New York. Er hat Vortrag von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick gehört und 2 von DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph, aber kaum etwas gelesen. Er meint, wir vernachlässigen den größten Teil der Wirklichkeit, nämlich die Sinnerfüllung in Geschichte und Menschenleben. Phänomenologie; er meint, das sei nicht metaphysisch, sondern empirisch; es ist aber arge Metaphysik. Es sei ein Fehler, dass wir die Begriffe eindeutig machen wollten; das dürfe man nicht in der Geschichte z. B., weil die Wirklichkeit sonst nicht erfasst werden könne. – Abends 6 – 10 (oder 11?) Dinner bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris mit EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart. Nette Unterhaltung. Inas Theorie von den 🕮 Seelen.
Nachmittags HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius hier. Er hat Interesse für Mathematik und Logik. Sie haben 2 gr. Töchter und 1 Sohn. Er ist nach Amerika gegangen, um mehr Zeit für Laboratoriumsarbeit zu haben, und dabei doch gutes Einkommen. Über Inas Menschenscheu. – Nachher HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, Kurzbesuch. Er meint, TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph sei der beste deutsche Theologe, beobachte gut, mache gute Voraussagen über die Entwicklung in Deutschland z. B.
Vortrag-MS gearbeitet. – Anfrage von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ!23Anfrage Princeton ??? Siehe auch TB 16. III. 1936R.
11 – 1 mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker und dem Mathematiker LuntPLunt, Mathematiker in Chicago über meinen Vorschlag zur Kennzeichnung endlicher Gruppen durch minimale Modalitätstafel.24Carnaps Vorschlag ??? MS dazu ??? Es stellt sich heraus, dass es geht, und SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker ist sehr entzückt davon. (Er telefoniert das später an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und sagt, dass er es dem Präsidenten mitgeteilt habe (!)).
Letzte Vorlesung. Jetzt Beginn der Leseperiode; ich täglich in meinem Office für die Studenten. –½ 5 – 7 mit Ina bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Vorher fährt er uns im Auto zum Seeufer und Jackson Park. Gespräch mit ihm über seine Bedenken gegen Behaviorismus in der Sozialwissenschaft. Ich versuche klar zu machen, dass die „Interpretation“ und das „Verstehen“ der Situation, wovon er spricht, eine Funktion der physikalischen Beschaffenheit der Situation ist. – 7 – 9 zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Über PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ; und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Dieser scheint nicht gewillt, dauernde Ernennung zuzugestehen, aber vielleicht zeitweise.
10 – 12 erste Sprechstunde, kein Student kommt. 🕮
Mit Ina Chic.-Englewood ab 11‚41 (E. T.), Iowa CityOIowa City IA an 5‚40 nachmittags, anstatt 4‚02 (C. T.). FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl holt uns ab. Wir wohnen in ihrem Bungalow, geräumig, nett eingerichtet. Wir kriegen sogar getrennte Zimmer, die von ihnen beiden. Der Sohn EricPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl, „Hansi“PFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl, liegt mit den Beinen im Gipsverband, ist aber meist vergnügt.
Vormittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in sein Office; 2 Professoren besucht über philosophische Fragen, und Aussichten in Amerika. Nachmittags im Radio BeethovensPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist 9. Symphonie. Der junge Psychoanalytiker Bill WoodsPWoods, Bill, Psychoanalytiker in Iowa City, mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl befreundet, und ein junger Techniker aus Wien. Später LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe und Frau. Mit ihm über seinen Aufsatz über den hodologischen Raum.25Kurt Lewin: Der Richtungsbegriff in der Psychologie – Der spezielle und allgemeine Hodologischer Raum, Psychological Research 1934 (Vol. 19) p. 249-299. Ich gebe einige Anregungen zu korrigierenden Definitionen; Unterschied zwischen Funktor und Prädikat.
Mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Sie klagt, dass es mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl jetzt unerträglich sei; sie selbst sei zum größten Teil schuld. Aber nun müsse sie mal weg. Sie möchte nach Chicago, psychiatrische Fürsorge studieren. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sei abgeneigt nicht für diesen Plan. Er wolle sich mit ihr ruhig sprechen; sehe sie nicht mehr als Frau an, usw. Zu FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ins Office; mit ihm 2 Professoren besucht. Dann zu Fuß zurück, und Ehe-Schwierigkeiten besprochen. Er meint, der Plan von KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl sei eine unbewusste Demonstration gegen ihn. Wenn sie sich nur freundlicher zu ihm einstellen und alles leichter nehmen, und nicht mehr so streng und vorwurfsvoll sein wollte, würde es schon gehen. – Nachmittags kleiner Spaziergang mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Über die verschiedenen Leute, die für Prag in Betracht kommen. – 6 – 8 großes Dinner, von FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl eingeladen, in der Union, mit 20 Personen. Mir gegenüber der Dean SeashorePSeashore, Dean in Iowa City =? Carl Emil Seashore, 1866–1949, am. Psychologe, alter Mann, der mich sehr nach Prag und Europa ausfragt. 8hmein Vortrag „Unity of Science“‚26Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). über 100 Leute. Ich lese ab; dann etwas Diskussion. 🕮
(Ina sagt: Wenn schon so ein ruhiges Kind so viel Störung in der Nacht macht, dann vielleicht doch lieber keins!). Ich telegraphiere an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: Sprechstunde verlegt; KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl möchte, dass ich noch bleibe, um noch zu besprechen. 10 – 12 Konferenz; dabei mein Vortrag „Logics‚ Mathematics and Empirical Science“, frei gehalten.27Vortragsmanuskript wie oben (RC 110-08-04). Geht gut. 1 Stunde Diskussion. – Frau Dr. KosteletzPKosteletz, Frau Dr., Bekannte von Lewins, Bekannte von LewinsPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe, berichtet mir über die DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph-Sache, wobei sie Zeugin war.28Dubislav war 1935 einer Freunding gegenüber gewalttätig geworden und wurde daraufhin zeitweilig inhaftiert. Siehe TB 18. IX. 1935R. Er ist mehrere Monate frei gewesen, bevor er verhaftet wurde; trotz allem Drängen wollte er nicht weg. Er könnte nach Russland, wurde als Dozent genommen. Hat sehr unter der ganzen Sache gelitten. – Nachmittags mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl spazieren. Nachher sage ich FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, dass sie mit ihm und mir alles besprechen möchte. Er will es aber lieber mit ihr alleine, und nötigenfalls BillPWoods, Bill, Psychoanalytiker in Iowa CityWoods hinzuziehen, als Analytiker. Darauf wird sie sehr heftig und böse, weil sie glaubt, er will der Aussprache wieder ausweichen. Abends weint sie viel; schwierig, sie zu beruhigen.
9 (C. T.) Iowa C. ab, 2‚15 3‚15 (E. T.) in Chic.OChicago IL 4 – 5 Sprechstunde, kein Student kommt. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris berichtet von heftigen Auseinandersetzungen des Departments mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Vielleicht wird es Kampf geben, obwohl die Gegenseite die besseren Chancen hat. Auf 1-Jahr-Einladung wollen sie nicht eingehen, weil das als Zustimmung gedeutet werden würde, dass eine weitere Probezeit nötig wäre. – Mit Ina kurz zu SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. –
Sprechstunde; zum ersten Mal 1 Student. – Letztes Seminar. Der Pfarrer KurinsPKurins, Pfarrer macht zum Schluß eine Dankansprache. – Zu Dr. WellsPWells, Dr., Zahnarzt. 2 Zähne gezogen, 1 mit drei Wurzeln geht schwierig.
Vormittags Sprechstunde. Die Studenten liefern Term Papers ab. – Nachmittags in die Stadt, 🕮 zu Dr. WestPWest, Dr., Zahnarzt, Freund von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, alter Zahnarzt; auch er rät, obwohl konservativ, die 4 Zähne auszuziehen, die auf dem Röntgenbild markiert sind! Ford-Wagen besichtigt. – Abends 7 – 10 mit Ina zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris will mit seinen 20 „Nachtreitern“ den Kampf mit dem Präsidenten aufnehmen; zunächst um den Einfluß im College.IUniversity of Chicago College
Zu Dr. KellyPKelly, Dr., Arzt. Er rät, nach der Rückkehr von Urbana 2 Goldkronen herauszunehmen. –½ 3 – 5 mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und Ina gebrauchte Autos besichtigt. Wir werden ganz verwirrt durch die Fülle der Auswahl. – 6 ½ – 11 ½Dinner bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Nur Männer: PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur, BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker, SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker ist Professor der Mathematik, war in meinem Seminar, ist an Logik interessiert, hat Sachen von MoorePMoore, Eliakim Hastings, 1862–1932, am. Mathematiker29Vermutlich Eliakim Hastings Moore. herausgegeben. ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur fragt nach der Definition der Messung; ich erkläre die 5 Regeln.30Definition der Messung ??? Testability and Meaning ??? PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph über „analytisch“; man diskutiert darüber sehr unklar. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker fragt, wo die Fakten ihren Platz in unserer Philosophie haben; er meint die Verifikation.
Vortrag für morgen vorbereitet. – Briefe.
Angebot von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ! – Chicago ab 2‚11 (E. T.), Champaign-UrbanaOUrbana IL an 3‚30 (C. T.). Prof. MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph holt mich im Auto ab. Rundfahrt durch den Campus, riesiger Komplex von Gebäuden. Die Bibliothek, schön und bequem eingerichtet. In eine Teestube. Dann zum University Club, dort bekomme ich ein Zimmer mit Bad. 6h einfaches Dinner mit dem Dean McLeonePMcLeone, Dean in Urbana (?) und 2 anderen Professoren, einer von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ (Emeritus). 7:30 mein Vortrag „Scientific Philosophy in Contemporary Europe“‚31Siehe das zweiseitige auf 15. III. 1936 datierte kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-18). großer Saal, viele Zuhörer. Stellenweise vielleicht zu schwierig; besonders das über LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph (was FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl suggeriert hatte). Keine Diskussion. Bis 10h im Hause des Deans mit vielen Leuten. Ein wenig unterhalten. 🕮
Vormittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMSe32Bezug unklar. und Chicago Term Papers gelesen. – Mittags Lunch mit allerhand Leuten. Nachher Diskussion mit MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph über Auffassung der Werte. – Etwas geschrieben. Spaziergang. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist hier, 6h Dinner mit den Professoren. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris erzählt über Kongress und Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science 7:30 mein 2. Vortrag „Logic, Mathematics and Empirical Science“.33Vortragsmanuskript wie oben (RC 110-08-04). Nur 50 Minuten, weil ich schnell und lebhaft spreche; es geht gut.
Vormittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris spazieren. Über mein PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ Offer. Mittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, McLeonePMcLeone, Dean in Urbana, MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph und Frau. Über analytische Sätze. McLeonePMcLeone, Dean in Urbana fragt, wieso ich, von deutscher Herkunft, die deutsche traditionelle Philosophy ablehne. 4h mein 3. Vortrag „Unity of Science“‚34Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). abgelesen. MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph sagt, das sei der beste gewesen. Er bringt mich an die Bahn. Dort Morris. Mit ihm zurückgefahren. Champaign ab 6‚05 Chic.OChicago IL an (9‚10 C. T.), 10‚10 E. T.
10 ½ – 12 Office. Studenten bekommen Term Papers zurück.
10 – 12 Studenten bekommen Term Papers zurück. Damit ist das Winter Quarter fertig. Mittags letztes Professoren-Lunch. Dabei Professor GötzPGötz, dt.-am. Philosoph (Ästhetik), früher Berlin, seit 2 Jahren Amerika. 4 – 6 ¼ in Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogikmein Vortrag „Die neue Logik“35[„Die alte und die neue Logik“, 1930 mit netter, lebhafter Diskussion, auch über Wahrscheinlichkeit und Sicherheitsgrad.
10 – 1 mit dem jungen BrayPBray, Fahrlehrer Auto gefahren, weit hinaus nach Süden. Es geht ganz gut, aber noch unsicher. – Nachmittags 4 – 10 Ursula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann hier. Sie wohnt bei ihrem Großonkel; ein junger Verwandter, Medizinstudent, kommt für kurze Zeit mit, spricht etwas Deutsch. Sie erzählt sehr lebhaft. Findet alles „fabelhaft“. Sie möchte noch ein Jahr bleiben, in einem College in Florida, wo sie teilweise eingeladen ist. (Rollins College).IRollins College, Winter Park Fl🕮
10 ½ – 12 ½ Auto gefahren, mit BrayPBray, Fahrlehrer. Im Stadtverkehr, auch den Southern Drive hinunter. – Nachmittags zu HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. Wir beschließen, selbst zu fahren. Zum ersten Mal ohne Lehrer! Schwieriger Start, schwierige Umwege. Dort ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur und Frau. Mit ihm und HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton über psychologische Tests usw. Ina langweilt sich mit den Frauen. Die Tochter erinnert mich an TillysPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte kleine Schwestern. Die Wohnung ist mit schwedischen Möbeln sehr konservativ und familienhaft eingerichtet. – Bei der Rückfahrt stosse ich rechts an einen anderen Wagen an und zerstosse meinen hinteren rechten Flügel! ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur kommt und fährt uns zueOriginal bis.MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris fährt mit mir etwas herum. Dort zu Abend. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meint, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph scheint einlenken zu wollen. Aber sie möchten nicht auf einen Kuhhandel (gegen BuchananPBuchanan, Scott Milross, 1895–1968, am. Philosoph) eingehen. Abends kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris mit, ich fahre in die Garage, 59thSt.
MS für Vortrag „Philosophie und logische Analyse“36Siehe TB 1. IV. 1936R. gearbeitet. (Ina fährt Auto mit BrayPBray, Fahrlehrer.)
MS gearbeitet. – 6 ½ Dinner mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, und PauliPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker und Frau, im Club; dann zu EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart. PaulisPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker waren ½ Jahr in Princeton am Institut‚IInstitute for Advanced Study, Princeton37Institute for Advanced Study. kehren im April nach Zürich zurück; nehmen ihr Auto mit. Er spricht ziemlich schlecht Englisch. Nachher lebhafte Diskussion. 1) Es muss sinnvoll sein, zu sagen, dass die Seele eines Verstorbenen noch lebt; ich stimme zu. 2) Zweifel am Satz der Anwendung der Logik auf Physik. Ich erkläre: Sprachanalyse, exakt machen der Wörter in den Gesetzen; Übersetzungsregeln zwischen physikalischen und Dingsprachen; dem stimmt PauliPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker dann zu. 3) Seine „Antinomie“ oder „fundamentale Schwierigkeit“: Gegensatz Subjekt-Objekt stecke in jedem Satz und könne doch nicht scharf gemacht werden. Wir erklären (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris behavioristisch), dass hier keine fundamentale Schwierigkeit vorliegt. 🕮
Vormittags MS. – Nachmittags 5 – 6 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Auto gefahren (Ina 4 – 5). 6 ½ – 10 ½Ursula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann hier. Sie erzählt lebhaft von ihren Eindrücken. Wir zeigen Photos. Sie bittet sehr, sie im College zu besuchen.
MS fertig gemacht. – Nachmittags 2 Stunden mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Auto gefahren.
Vormittags 2 Stunden mit dem Lehrer Auto gefahren, im Stadtverkehr. Michigan Ave., hinunter, am Wrigley Tower vorbei, nach Norden in den Park, und ebenso zurück. Allmählich fühle ich mich schon ziemlich sicher. – Mittags Lunch, letztes, mit den Professoren. BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph ist dabei, von der Weltreise zurück. Diskussion mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über „Zukunft“, „Zeit“, „Kausalität“, auch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. – Nachmittags Briefe.
Abschiedsbesuch bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne. – Nachmittags geschrieben und gekramt. – 7 – 11 ¾! Dinner bei SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. Dabei noch Prof. AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe und Frau. Er ist von spanischer Herkunft; studiert Indianersprachen in Guatemala und Mexiko. Berichtet interessante Züge; will alles empirisch fundieren; grammatische Kategorien „Verb“ usw. allgemein definieren. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker sagt mir, dass er mein dauerndes Herkommen unterstützen möchte; ich soll bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph am Montag möglichst viel verlangen.
Nachmittags 3 – 4 VincePVince, Ungar, Freund von Erna Löwenberg hier, ErnasPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Freund, Ungar, Sozialist. – Abschiedsbesuch bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry und SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior (sie laden uns ein, wenn wir durchreisen, bei ihnen zu wohnen!). Abends bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris.
11 – 1 ½ bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph; er macht Offer: permanent (!), 5500, nur 6 Stunden.38Carnap fasst hier das Angebot McKeons offenbar falsch auf. Vgl. die Einleitung ??? Und wenn ich mit spezieller Arbeit beschäftigt bin, soll ich mich an ihn wenden, um Dispens von 1 oder gar 2 Kursen, 🕮 oder 1 Quarter frei für Europareise und dergleichen. Wenn günstigere ökonomische Verhältnisse, Gehaltserhöhung. – Zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris; über künftige Kurse. Mit ihm und SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker Lunch. – Nachmittags gepackt. Ina tut fast alles. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt und hilft ihr etwas. – Abends kommen MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker zu einem Glückwunsch-Trunk .
Wir werden mit Packen erst mittags fertig. Abfahrt im Auto 1h. Es macht viel Spaß. Ich fahre meist, Ina beobachtet die Karten und die Routenbeschreibung. Zuletzt fährt Ina. Es wird dunkel. In den Pokagon State Park‚OPokagon State Park INInd. Beim Einfahren in die Garage verkratze ich einen Fender.
IV / 1936 Wir besehen im Park die Büffel und Rentiere. Dann im Auto weiter. 2hAnn Arbor‚OAnn Arbor MI Hotel Allenell (etwas dürftig). Wir sind sehr müde, schlafen etwas. Dann etwas geschrieben. Abends Kino, Film „Modern Times“, ChaplinPChaplin, Charlie, 1889–1977, brit.-am. Schauspieler und Regisseur, gefällt uns gut.
39Der Brief Carnaps an Reichenbach, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert. Vgl. aber Reichenbach an Carnap, 4. II. 1930 (RC 014‑23‑03).
Prof. WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan kommt ins Hotel, wir machen Verabredungen. Etwas geschrieben. – 4 mein Vortrag „Philosophy and Logical Analysis“ (aber auf MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Rat mit dem Unity-Vortrag als Hauptteil).40Siehe Vortrag „Philosophy and Logical Analysis” (). WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan zeigt uns nette ruhige Zimmer im Club „Michigan Union“; es ist zu spät zum Umziehen; hätte er das doch morgens gesagt! 6:30 Dinner mit den Professoren. SellarsPSellars, Roy Wood, 1880–1973, am. Philosoph, Vater von Wilfrid Sellars sagt (auf meine Frage!) ich möchte abends nochmal sprechen, vielleicht über Mathematik. Ich setzte mich 10 Min. allein und überlege. 7:30 mein Vortrag „Mathematische und empirische Wissenschaft“, mit Diskussion.41Vortragsmanuskript wie oben (RC 110-08-04). Sie haben Schwierigkeiten mit einigen Punkten im Satzkalkül, und mit der leeren Satzklasse. – 9h. Dann zu SellarsPSellars, Roy Wood, 1880–1973, am. Philosoph, Vater von Wilfrid Sellars, dort viele Leute. Mit WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan über politische Lage in Europa. Dann mit Frau 🕮 WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan. Ich bin sehr müde. 10 ½ nach Hause.
12 ½ Lunch mit Professoren. Über Gestaltpsychologie und psycho-physikalische Probleme. Über europäische Politik. Brief von Chicago: permanent Professur!42Brief ???– 4h Professor WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan fährt uns im Auto durch den Campus und zeigt uns einige Gebäude. Dann Tee bei WibbertsPWibbert, Prof., University of Michigan mit allerhand Professoren, Nicht-Philosophen. – Ina müde, geht nach Hause. Ich 7 – 11 ½ (!) zu HöxterPHöxter, Ann Arbor; Miss AmbrosePAmbrose Lazerowitz, Alice, 1906–2001, am. Philosophin und 2 andere Studenten. Sie erzählt viel von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, auch Kritik an ihm, ist aber doch sehr beeindruckt von seiner Persönlichkeit. Nach dem Dinner über Logik: was ist eine Sprache; was ist ein Wort; wodurch ist es bestimmt, dass ein Wort die Bedeutung eines Prädikats hat (nämlich in den Fakten); usw. Sie wissen anscheinend noch fast nichts von der Syntax, obwohl AmbrosePAmbrose Lazerowitz, Alice, 1906–2001, am. Philosophin sie zum Teil gelesen hat; wollen aber die englische Übersetzung eifrig studieren.
Abfahrt kurz vor 11. Wir passieren Detroit, dichter Straßenverkehr. Durch den Tunnel nach Kanada. In Chatham besucht Ina eine Klosterfrau. 6h in London‚OLondon ONBrescia Hall. Wir besuchen Mutter FelicitasPFelicitas, Ordensschwester. Es ist ein Kloster der Ursulinerinnen, mit einem College für Studentinnen.IUrsuline Sisters, Chatham ON CAN– Hotel London, fein.
Nach Niagara Falls. Im Air-Car über den Whirl-Pool. Die Fälle besehen. Leider zu spät für den Tunnel, der unter die Fälle führt. Im Regen und später im Dunkeln nach Buffalo.OBuffalo NY Hotel Lenox, North Str., feine 2 Zimmer mit Bad.
Briefe. – 4h kommt Fritz MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom aus Wien. Jetzt 🕮 Professor of Economy hier, holt uns im Auto ab, zu sich. Seine Frau ist einfach, lieb, nicht intellektuell, fühlt sich nicht wohl in Amerika; 2 Kinder. Sie haben ein Häuschen, nett eingerichtet. Er scheint sehr zu sparen, will erst in 2 Monaten neue Schreibmaschine kaufen (für $ 50). 6:30 mit MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom zu Prof. FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph zum Dinner. Er hat bei HusserlPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph in Freiburg gearbeitet, ist aber jetzt nicht ganz mit ihm einverstanden, hat verschiedenes von mir gelesen. Dabei Prof. BoyntonPBoynton, Prof. (?). 8 mein Vortrag „Unity“.43Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). Nicht viele Leute. Ein wenig Diskussion.
Wir fahren hinaus, frühstücken bei MachlupsPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom. Heute und morgen große Strecken zu fahren. Nachmittags schneit es, der Wischer klebt immer, schlecht und langsam zu fahren. Daher kommen wir nur bis BridgewaterOBridgewater NJNew Hibbard’s Hotel. Billige Zimmer, teures Essen.
Alles verschneit. Wir müssen langsam fahren. Im nassen Schnee kommt der Wagen mal ins Querrutschen. Wir kommen nicht bis Cambridge. Nach einiger Zeit im Dunkel fahren bin ich müde. Wir stoppen in Waltham.OWaltham MA Einfache Puristenzimmer.
Nach Cambridge‚OCambridge MA½ Stunde, zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Zu Brattle Inn. 2 Zimmer mit Bad, im Nebenhaus, für $ 3. Mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) zum Mittagessen. – 4h mein Vortrag „Unity“;44Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). HuntingtonPHuntington, Edward, 1874–1952, am. Mathematiker, BridgmanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker, HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph sind da. Ein wenig Diskussion. 6h Dinner mit den Professoren, auch QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) dabei. Dann Diskussion am Tisch, mit LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph, PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph, über Positivismus und Metaphysik, Sprache, über Eigenpsychisches usw. Die Diskussion ist ganz gut; ich glaube, sie verstehen mich jetzt besser. –🕮 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) sagt mir, dass PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph dem Department vorgeschlagen hat, mich zu berufen. Er hat ihm jetzt vom Chicagoer Offer gesagt, und PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph hat es HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph gesagt. Für dieses Jahr kommt’s aber wohl kaum mehr in Betracht; überhaupt scheinen nicht alle sehr dafür zu sein. Die Möglichkeit einer floating Professorship, die vielleicht im Herbst eingerichtet, bleibt offen; das wäre dann für 1937.
Lunch bei QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Nachmittags mit ihm über sein neues MS: Eine Klassentheorie ohne Typenregel.45Vgl. Quine, On the Theory of Types.BQuine, Willard Van Orman!1938@„On the Theory of Types“, The Journal of Symbolic Logic 3, 1938, 125–139 Meine Bedenken: 1) Ob vielleicht semantische Antinomien konstruierbar, weil „wahr“ ausdrückbar; 2) Ob die Allsätze über reelle Zahlen sich nur auf die definierbaren beziehen. Die Form- und Umformungsbestimmungen sind noch nicht formuliert. Wir essen noch bei ihnen zu Abend.
Briefe. 1 – 3 Lunch bei HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking. Sie ist rührend, hat uns schon zweimal Blumen gebracht, geht einem aber auf die Nerven. HuntingtonPHuntington, Edward, 1874–1952, am. Mathematiker und BridgemanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker sind da (LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph war verhindert). Bei Tisch setzt HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph seine Auffassung auseinander: über Robot, Leben, Bewusstsein usw. Ich sage wenig dazu. BridgemanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker stellt vernünftige Fragen: ob der Robot mit gleicher Atomkonstellation sich gleich verhalten würde wie ein Mensch, usw. – 4h mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine in unserem Auto nach Marble Head. Schön am Meer, auf einer felsigen Halbinsel. QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) möchte vom Juni ab hier eine Cottage mieten, rät uns, im Sommer hierher zu ziehen. Es wäre aber 50 Min. Autofahrt! Wir schlagen vor, etwas Näheres zu suchen. – Zurück nach Boston. Zu 🕮Pironi; wir essen Muscheln, Hummer, usw.
Gepackt. ½ 12 ab, zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Dann durch Boston (zum ersten Mal verfahren: Route 1 nicht gefunden). 2h in Norton, Wheaton College. Ursula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, sie hat ein nettes Zimmer; große Gebäude, Bibliothek. In der Inn gegessen. Im Wald spazieren. UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann möchte auf jeden Fall in Amerika bleiben, studieren, Beruf ausüben, lieber als nach Deutschland. Ina schlägt ihr vor, bei uns in Chicago zu wohnen (!). Nach dem Jahr in Rollins, das aber noch nicht ganz gesichert ist, wird sie den B. A. machen. 5h weiter gefahren. Etwas im Dunkeln gefahren. 7h in Narragansett Pier.ONarragansett Pier RI Die Hotels sind zu, nur im Sommer auf; Seebadeort. 2 einfache Zimmer in einer Inn. Ein alter Mann macht uns Abendessen.
Zuweilen durch Städte (Providence, New Haven), zuweilen mit Regen. Zwischen 4 und 5 in New Rochelle.ONew Rochelle NY Zu BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin. Er kommt später aus dem Geschäft. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin ist in California, mit BräderPBräder, Geld für Anti-Faschisten sammeln. Sie wollen dann zusammen nach Mexiko.
Wir fahren mit dem Auto über den Riverside Drive, 1 Stunde, zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. Mit ihm zu Prof. CossPCoss, Prof.; gemütlicher Herr, redet nichts Philosophisches. Er zeigt mir alle Gebäude. 4 ½mein 1. Vortrag „Philosophy and Logical Analysis“. Nachher der alte Prof. KeyserPKeyser, Cassius Jackson, 1862–1947, am. Mathematiker, mit junger Frau; er erinnert sich noch an meinen Besuch 1923; sehr freundlich.46Siehe TB 4. V. 1923R.MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph. BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin kommt und fährt uns hinaus.
Mittags zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. 4:30 mein Vortrag „Mathematics and Empirical Science“; 🕮 frei gesprochen. Mit BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin und NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel im japanischen Restaurant.
Wir fahren ins Hotel King’s Crown, 420 W 116th Str., New York‚ONew York NY 2 nette Einzelzimmer, mit Bad, inkl. Frühstück 5 $. Ruhig. Sehr preiswert (aber Mahlzeiten ziemlich teuer). – 4:30 mein 3. Vortrag „Unity of Science“. Nachher Diskussion, geleitet von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel. – NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel mit uns zu Abend.
Lunch mit MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph. Er will mein MS „Testability“ ganz in Juli-Nummer bringen;B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–4047Carnap, „Testability and Meaning“ ist tatsächlich in zwei Teilen in der von William Malisoff herausgebenenen Zeitschrift Philosophy of Science erschienen, der zweite Teil erschien erst 1937. die ist für Harvard Tercentenary.IHarvard Tercentenary Celebration Ich soll die meisten Formeln in Fußnoten oder Kleindruck bringen. Er muss das MS bis 1. Juni haben. – Nachmittags Philosophy Club, in Faculty Men’s Club. 5h Tee, 6h mein Vortrag „Mathematik und empirische Wissenschaft“ (sie stimmen beim Tee ab, und ziehen dies der „Unity“ vor, weil einige das letztere gehört haben, und andere es in Yale hören werden). 7h Diskussion, sehr schlecht organisiert. Gewöhnlich spricht jeder der Mitglieder kurz, und erst zuletzt wieder der Vortragende. Auf meine Bitte erlaubt man mir, auf jede Bemerkung gleich zu antworten. Jedes Mitglied darf 4 min. sprechen (!), dann ich kurz erwidern. Eine Diskussion gibt es überhaupt nicht. Nur einige Mitglieder erlauben sich, dann nochmal was zu sagen. DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph, MontaguePMontague, William Pepperell, 1873–1953, am. Philosoph, Morris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, SchneiderPSchneider, von Yale, von Yale: NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, UrbanPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph, im ganzen 10 oder 12 Leute. CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph wird sehr aufgeregt, seine Hände zittern; meine Ausführungen seien nicht nur falsch, sondern widersprächen sich, usw. Ich erwidere sachlich; werde nur schärfer, als er auf seinem Irrtum besteht, dass die Anzahl endlicher Kombinationen von endlich vielen Symbolen endlich ist. 8h Dinner. 🕮 Ich erzähle von der Autoreise. MontaguePMontague, William Pepperell, 1873–1953, am. Philosoph erzählt die Geschichte von der spiritistischen Studentin, und das Rätsel von den 3 Männern. Im Ganzen ist der Club eine große Enttäuschung für mich. Ich hatte nicht Zustimmung erwartet, aber wenigstens einiges Verständnis. Die Leute sind anscheinend zu alt dazu.
Lunch mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel, HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker. – 4 – 7 Diskussion in NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Gruppe, dabei HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, sonst meist Studenten. Ich erkläre, was bei der Aufstellung eines Sprachsystems konventionell ist, und was empirisch abhängig; Beispiel der Struktur des Raumes. Lebhafte, verständnisvolle Diskussion. Dann über Ethik; die verschiedenen empiristischen möglichen Interpretationen, und andererseits die absoluten Normen, ohne Erkenntnisgehalt. – Diese Diskussion ist sehr erfreulich, besonders im Gegensatz zur gestrigen. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel sagt, dass diese jungen Leute sehr wenig Ermutigung im Studium dieser Probleme von den Professoren bekommen.
Mittags mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel bei Prof. KeyserPKeyser, Cassius Jackson, 1862–1947, am. Mathematiker. Sehr freundlicher alter Herr. Er schlägt vor, dass ich meine Vorträge den „Scripta Matematica“IScripta Mathematica, Zeitschrift gebe;48Diese Publikation scheint nicht zustande gekommen zu sein. nachher könnten sie dann, wie sein Büchlein‚49Bezuzg unklar. gesondert erscheinen. Er hat schon mit dem Herausgeber der Zeitschrift darüber gesprochen. Ich soll ihm jedenfalls darüber schreiben. Die Zeitschrift bemühe sich, die Isolation der Mathematik zu überwinden, sie enthält immer auch Aufsätze für interessierte Laien. – 4hMia SassePSasse, Mia kommt ins Hotel. Wir machen Spaziergang am Hudson entlang, dann zusammen Dinner im Hotel. Sie arbeitet im Lloyd, hat $ 160 monatlich. Kann davon nichts sparen, hat mit 3 Freundinnen zusammen eine Wohnung. Ihre Schwester 🕮 HannaPSasse, Hanna unterrichtet in Vassar, Poughkeepsie. Sie hat auch da studiert und fährt oft hin, kennt GeiserPGeiser, Bekannter von Mia Sasse gut. HannaPSasse, Hanna ist für 2 Jahre in Deutschland. Sie spricht wenig von sich persönlich. Sie ist gegen HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker, beklagt sich aber doch, dass die Juden in New York so viel Propaganda gegen HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker „und gegen Deutschland überhaupt“ machen, und ihnen mehrmals die Fenster eingeworfen hätten. – Mit MiaPSasse, Mia Dinner im Hotel. Dann kommt Ina; zusammen auf unserem Zimmer bis ½ 10. Dann beschließen wir MiaPSasse, Mia im Auto nach Hause zu bringen. Ich fahre zum ersten Mal in die Unterstadt, und dazu im Dunkeln! Es geht gut, und sogar ohne besondere Aufregung. Bis 11h.
Vormittags im Auto nach New Rochelle.ONew Rochelle NY Zu WertheimersPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe. Seine nette lebhafte Frau, in Hosen. 3 Kinder kommen aus der Schule. Wir lunchen ein wenig mit. – Dann in BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Haus. Abends mit ihm.
Ich wollte eine Bahn nehmen, weil weniger anstrengend. Da schlägt BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin vor, mit mir zu kommen und nachts im Auto zurückzufahren. Ich hole ihn um 2h bei Larchmont Station ab; zusammen in unserem Auto nach New Haven-Yale‚ONew Haven CTIYale University, New Haven CT an 5h. Zu NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph Office, dann zusammen zu seinem Haus. Er wollte mich für die Nacht da behalten, sogar mit Ina. 6:30 in der Universität zu Dinner mit Professoren: Physiker MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph, Psychologe HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe, undPhilosoph UrbanPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph und andere. HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe sagt, ich solle gelegentlich wieder kommen, er möchte gerne mit mir sprechen über empiristische Methoden der Psychologie. 8hmein Vortrag „Unity of Science“ im Philosophie Club. Vorsitzender Champion WardPWard, F. Champion, 1910–2007, am. Philosoph, ein Graduate Student. 🕮 9 – 11 lebhafte Diskussion; aber zu lang. Ich bin sehr müde. BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin fährt den ganzen Weg zurück, in ziemlichem Tempo. 1h in N. Rochelle.ONew Rochelle NY
Gepackt. Im Auto ab 12h. Lunch mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; bei ihr ausgeruht. Dann weiter , durch Holland Tunnel, schöne Straße Nr. 1 nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ‚OPrinceton NJ 5h. Zu IrvingPIrving, Philosoph in Princeton in den Turm. Mit ihm zum Hotel Nassau Inn (1 Vorderzimmer mit Balkon $ 2; die Hinterzimmer mit Bad $ 2.50). – IrvingPIrving, Philosoph in Princeton und SpauldingPSpaulding, Edward, 1873–1940, am. Philosoph holen mich uns ab; 8hmein Vortrag „Philosophy and Logical Analysis“ (in der geänderten Fassung, mit „Unity“, gekürzt, als Haupteil). Ich sitze am Tisch und lese ab; dazwischen (sehr wenig) an die Wandtafel geschrieben. Dann lebhafte Diskussion. Dabei WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker (ich spreche ihn zum ersten Mal!). ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph, freundlicher weißhaariger Mann (seine Frau ist plötzlich operiert worden). BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker, spricht schreckliches Englisch, und nicht sehr klar; die Studenten applaudieren ihm, weil es ihnen Spaß macht. BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer und FrauPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer.
Wir etwas spazieren. Mittags wir zusammen Lunch mit ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph in der Peacock Inn. Dann in seinem Office Besprechung mit ihm, SpauldingPSpaulding, Edward, 1873–1940, am. Philosoph und StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph über das Offer. Ich gebe die Bedingungen von Chic. an. Er will den Präsidenten fragen wegen permanent, Gehalt, Stunden; meint, es wird nicht unter 8 Stunden gehen. Er erklärt meinen Lehrplan. Ich äußere Bedenken wegen der 5 Stunden Diskussion über PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph. – Im Hotel etwas ausgeruht. –½ 5 mit Ina und ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph in die Fine Hall. Tee. Frau WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker, LadenburgPLadenburg, Rudolf, 1882–1952, dt.-am. Physiker, NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker. 5 – 6 mein Vortrag🕮 „Mathematics and Empirical Science“, veranstaltet vom philosophischen und mathematischen Department, geleitet von Dean EisenhartPEisenhart, Luther Pfahler, 1876–1965, am. Mathematiker. Anwesend noch: BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker, NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker; WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker kommt erst ganz spät. – 6h Dinner in der Graduate School; ich trage schwarzen Gown; feierlicher Kirchensaal, aber zum Glück hell erleuchtet. Prof. GreenPGreen, Freund von Richard McKeon, der Freund von McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph (er wollte früher diesen nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ bringen), diskutiert mit mir über Wert der Geschichte der Philosophie für die Ausbildung der Studenten. Ich sage: wichtiger das Systematische zuerst; und zur Charakterisierung der Denkweise besser Geschichte der Wissenschaft. – Im Gastzimmer des Turms eine ½ Stunde geruht. Dann in der Graduate School Diskussion 8 – 10. EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein (ich spreche ihn zum ersten Mal) diskutiert eifrig mit, aber in sehr schlechtem Englisch. Über MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph und die Unterschiede unserer Auffassung von ihm. Ich erkläre meine Auffassung über Hypothesen, gegen Induktionsprinzip (erwähne frühere Diskussion mit BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker in Berlin); hier stimmen wir ganz überein. Auch, dass es für die Nachprüfung der Physik genügt, auf Dingsprache zurückzugehen anstatt auf Phänomene oder Sinnesdaten. Er vertritt energisch die Auffassung, dass zwischen Dingen und Sinnesdaten eine Kluft ist, die logisch nicht vollständig überbrückt werden kann (es ist nicht ganz klar). Auch Studenten diskutieren heute eifrig mit. ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph fragt, ob wir nicht Ontologie machen.
Wir gehen zum Lunch zu BaersPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer. Sie wohnen in einer netten, hellen Wohnung. 6-jähriger Sohn KlausPBaer, Klaus, 1930–1987, Sohn von Reinhold und Marianne Baer.. Er ist für 2 Jahre am Institut, möchte dann in Amerika bleiben, war 2 Jahre in Manchester, hat Dauervisum. Er sagt, für einen Mathematiker ist PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ jetzt der ideale 🕮 Platz in der Welt. Ich bezweifle, ob auch für einen Logiker. Er gibt zu, dass bei den Mathematikern jetzt eine gewisse „Grundlagenmüdigkeit“ herrscht, wie in Griechenland nach der Zeit von ZenoPZenon von Elea, ca. 490–445 v. d. Z., gr. Philosoph. Dabei ist der Mathematiker KuratowskiPKuratowski, Kazimierz, 1896–1980, poln. Mathematiker und Logiker aus Warschau, der für einige Zeit am Institut war und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker kennt. BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer sagt, dass am Institut keine Lehrverpflichtung besteht, aber die meisten einen Kurs oder Seminar abhalten. Guter Kontakt gegenseitig: Sie besuchen gegenseitig die Kurse, treffen sich jeden Tag nachmittags beim Instituts-Tee kurz, suchen sich auf, wenn sie eine Frage haben, weil für jede Frage ein kompetenter Mann da ist. Die offizielle Zeit ist nur Oktober-April! WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker usw. bekommen sehr hohe Gehälter (15 T. $); er selbst nur 1500 $ für das Jahr. – Im Hotel Brief50Brief ??? von ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph: Die Bedingungen können nicht verbessert werden; er gratuliert zu Chic. 4h kommt IrvingPIrving, Philosoph in Princeton; er sagt, dass ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph trotz der Meinungsverschiedenheit, es für richtig hält, dem Positivismus einen Platz hier zu geben, und sich ernstlich bemüht habe, mich herzubringen. SpauldingPSpaulding, Edward, 1873–1940, am. Philosoph habe auch Kritik und Einwände gegen den vielen PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph-Unterricht; er werde meine Einwände künftig zitieren, man habe schon oft überlegt, den Plan zu ändern, aber sich nicht einigen können. Mit Ina und ihm spazieren, zum See. Er unterstützt die sozialistische Partei; die Kommunisten haben keine Aussicht hier; er bedauert deshalb, dass BlumbergPBlumberg, Albert E., 1906–1997, am. Philosoph ihr seine ganze Zeit widmet. Wir sprechen über andere Kandidaten für die Professur. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, (und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker) kommen nicht in Betracht, weil ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph (nicht von sich aus, sondern wegen der Fakultät) keine Juden herberufen würde; daher auch Bedenken gegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hat früher abgelehnt. Ich rühme HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sehr. Er lädt uns zum Dinner 🕮 in die PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ Orange Inn ein. Wir fahren alle zusammen im Auto zur Graduate School; ich nehme das schöne Gästezimmer dort, weil es im Hotel so laut war. Ina bleibt im Hotel, geht zu Fuß dorthin zurück. Geräumiges schönes Zimmer oben im Turm, mit Bad. – Endlich ein ruhiger alleiniger Abend. Die Tage in YaleIYale University, New Haven CT und PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ haben mich sehr angestrengt.
Vormittags wir mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton auf den Turm, und in den Dix Garten.51Cleveland Tower ??? Dann mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton ans Institut, zu ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker. Er war in meinem Vortrag, hat auch mal eine Frage gestellt, ist aber sehr zurückhaltend und hat sich nur vorgestellt. Ich frage, ob seine Methode nicht ähnlich der von ChwistekPChwistek, Leon, 1884–1944, poln. Mathematiker und LeviPLevi ist. Er meint: Nein; aber sein System erlaubt, die Numerierung der Ausdrücke auszudrücken (?). Mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton zu NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker. Über unentscheidbare Sätze; und dass jeder Satz entweder analytisch oder kontradiktorisch ist; er bezweifelt, dass man noch eine Zweiteilung machen kann.52Erläuterung ??? Mit ihm und Ina zu seinem Haus; Landhaus im englischen Stil, weit draußen. Kleines Kind (1 Jahr), alte Nurse, Negerdiener. Lunch. Dann im Garten spazieren. Über FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank: Er sei als solider Mathematiker bekannt, aber nicht erstklassig, habe früher Gutes geleistet, in den letzten Jahren keine originellen Arbeiten; aber bekannt durch Handbuch.53„Relativitätsmechanik“, In: Handbuch für physikalische und technische Mechanik 2, 1928 ??? Schwierig, ihn nach Amerika zu bringen. Über TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker: RockefellerIRockefeller Foundation54Die Rockefeller Foundation. gibt jetzt kaum mehr was für Mathematik, vielleicht könnte er als Logiker kommen. Er will sehen, vielleicht mal ans Institut (das sagt er so nebenbei, wohl kaum ernst gemeint). Er hat mit dem jungen BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker ein Sprachsystem für Quantentheorie ausgearbeitet‚BBirkhoff, Garrett und John von Neumann!1936@„The Logic of Quantum Mechanics“, Annals of Mathematics 37 (4), 1936, 823–84355Birkhoff und von Neumann, „The Logic of Quantum Mechanics“. wird bald veröffentlicht: der Satzkalkül ist geändert, das Distributivgesetz wird aufgegeben; auf meine Frage: 🕮 die Satzverknüpfungen sind keine Wahrheitsfunktionen; aber er meint, dies sei die Sprache mit der geringsten möglichen Änderung. Die Folgebestimmungen sind definitiv; die Hauptänderungen sind in den Umformungsbestimmungen. Der neue Satzkalkül entspricht der projektiven Geometrie. – Seine Frau ist sehr verwöhnt und anspruchsvoll; auch er persönlich nicht sehr sympathisch. 5h ins Institut; EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein hat die Verabredung vergessen, er glaubte, es sei heute erst Freitag. Ich rufe die Wohnung an, Frau EinsteinPEinstein, Else, 1876–1936, verh. mit Albert Einstein sagt, wir sollen zum Tee kommen. Dort auch Professor LipschitzPLipschitz, Prof. aus Berlin, Arzt aus Berlin, jetzt New York, er Arzt, nicht sympathisch, geht nach dem Tee weg. Mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein im Garten spazieren, dann oben in seinem Zimmer. Über MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph, seine Bedeutung und Fehler. EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein sagt, dass er in der Relativitätstheorie sehr von Einstein MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph beeinflußt war, und auch HumePHume, David, 1711–1776, brit. Philosoph vorher gelesen hatte. Ich frage nach seinen Einwänden gegen Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis, er lehnt ab, es seien eigentlich keine Einwände da, er habe nur den Eindruck gehabt, wir wollten die Gesetze aus den Beobachtungssätzen ableiten. Das war richtiger Eindruck für die erste Zeit in Wien, von MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph beeinflusst, aber jetzt nicht mehr. Ich frage ihn, ob er nicht zu tolerant gegenüber Metaphysik ist, wenn er nur sagt, er versteht sie nicht, und k nur gradueller Unterschied zu physikalischen Theorien. Er sagt: das Letztere ist nicht ganz ernst gemeint; es ist nur, um den nicht-induktiven Charakter der physikalischen Theorien zu betonen. – Auch über Realitätsebene. – Über metaphysische Bedürfnisse; Ehrfurcht und religiöse Gefühle. Ich sage, dass dies alles berechtigt, und in Kunst ausdrückbar, aber schlecht in Pseudotheorien. – Ina spricht mit Frau EinsteinPEinstein, Else, 1876–1936, verh. mit Albert Einstein. Sie sagt, er habe sich auf meinen Besuch gefreut, weil menschlich guter 🕮 Eindruck (nur von der Diskussion vorgestern!): bescheiden und so. Er habe kaum persönlichen Kontakt mit den Leuten im Institut, habe keine Assistenten mehr, man schätze ihn hier nicht hoch, auch weil Snob (!). Er unterstützt allerhand arme Verwandte, die er hat nach New York kommen lassen. Er überlegt, ob er nicht wieder in die Technik zurückgehen soll (!). Sie sagt zu Ina, ob wir nicht doch PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ annehmen wollten, er würde sich freuen, persönlich erfreulichen Kontakt zu haben! ½ 6 – ½ 8 (!) – Wieder in das Gastzimmer im Turm der Graduate School.
1 Stunde mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton über einen MS Entwurf, Erwiderung auf NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph;56Bezug unklar. es ist im Ganzen vernünftig aber nicht sehr klar und exakt. Mit ihm im Hotel Frühstück. Abfahrt. 1hNew York, Lunch mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; ausgeruht. Nachmittags bei ihnen. Mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel über logische Fragen: Toleranzprinzip; Typentheorie; Widerspruchsfreiheitsbeweise nach Matrixmethode usw. Mit ihnen zum Dinner. ½ 8 Abfahrt, ½ 9 New Rochelle‚ONew Rochelle NY zuletzt im Dunkeln. Bei BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin. Er fährt Ende der Woche nach Mexiko.
Ab 11h; ½ 7 in Providence‚OProvidence RI Hotel New Crown, teuer.
Ab 11h. 11 ¾Norton. Mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann Lunch. Dann in den Wald gefahren und auf einer Decke gelegen. Wir erzählen von EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein. Rätsel und sowas. Über Elberfelder Konto. Sie reist wahrscheinlich mit Europa 21. Juni ab. Kommt Ende September zurück. 5h ab, ½ 7 Cambridge‚OCambridge MA Brattle Inn; eine Wohnung Parterre im 3. Haus. Nach dem Essen fahren wir zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Später kommen GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph. 🕮 Rätsel und dergleichen. Im Dunkeln zurückgefahren. – (Nachts stören wir schnarchenden Nachbarn).
Geschrieben. – Nachmittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) zu Dr. YeatsPYeats, Dr., Zahnarzt, Zahnarzt vom Hygiene Institut. Er sagt, dass das Röntgenbild meiner Zähne keinen schlechten Zustand aufzeigt; er selbst hält das Nervtöten nicht für schlecht und tut es selbst; ich soll von Zeit zu Zeit wieder Röntgenaufnahmen machen lassen; wichtig ist, ob die Symptome fortschreiten oder nicht. – Mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine (und dem BabyPQuine, Elizabeth, *1935, Tochter von Willard Van Orman und Naomi Quine)57Elizabeth Quine. im Auto nach Arlington, auf den höchsten Hügel der Umgebung von Cambridge. Schöne Lage, aber keine geeignete Wohnung für den Sommer zu finden.
Geschrieben. Mittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). – Nachmittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) nach Boston, zu Dr. CahillPCahill, Dr., Arzt, der beste Mann für Kehle, Ohren, usw. Er untersucht die Mandeln; sie sind bedeckt mit etwas (?); er meint, augenblicklich nicht rausnehmen, sondern nur, wenn Rheumatismus oder Halsschmerzen kommen; dann neue Untersuchung nötig; die augenblicklichen Kreuzschmerzen vielleicht nur vorübergehende Erkältung; erst 1 oder 2 Wochen abwarten; wenn die Schmerzen nicht verschwinden, Rheumatismusverdacht; dann Mandeln operieren. Wegen der früheren Lungengeschichte solle man jetzt vorsichtig sein mit Operationen, wegen Äther; ich frage: lokale Anästhesie; er: ja, geht aber schwerer.
V / 1936 Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 193758Carnap, The Logical Syntax of Language. Korrektur Pariser Vorträge gelesen.B1936@„Von der Erkenntnistheorie zur Wissenschaftslogik“, Actes du Congrès international de philosophie scientifique, Sorbonne, Paris 1935 1, Paris, 1936, 36–41B1936@„Wahrheit und Bewährung“, Actes du Congrès international de philosophie scientifique, Sorbonne, Paris 1935 IV, Paris, 1936, 18–23B1936@„Über die Einheitssprache der Wissenschaft. Logische Bemerkungen zum Projekt einer Enzyklopädie“, Actes du Congrès international de philosophie scientifique, Sorbonne, Paris 1935 II, Paris, 1936, 60–7059Carnap, „Von der Erkenntnistheorie zur Wissenschaftslogik“, „Über die Einheitssprache der Wissenschaft“, „Wahrheit und Bewährung“.– Wir ziehen in die obere Wohnung; kleiner, aber ruhiger.
Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937– Nachmittags zu QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); da GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph über deren System;BGoodman, Nelson und Henry S. Leonard!1940@„The Calculus of Individuals and Its Uses“, Journal of Symbolic Logic 5, 1940, 45–5560Siehe Goodman und Leonard, „The Calculus of Individuals and Its Uses“. „realistisch“ im Gegensatz zum „nominalistischen“ Aufbau‚B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 d. h. eine Qualität eines Dinges ist ein Teil von ihm. – Abends wir bei QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. 🕮
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) „Vortrag über Carnap“ gelesen.BQuine, Willard Van Orman!1990@„Lectures on Carnap“, Richard Creath (Hrsg.), Dear Carnap. Dear Van, Berkeley, 1990, 47–10361Vgl. Quine, „Lectures on Carnap“.– Mittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) im „Adams House“ gegessen, wo er seine Mahlzeiten hat. Zu Quine. Ausgeruht. Mit ihm über Literaturverzeichnis zur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937 Und über seine Vorträge und seinen Aufsatz „Konventioneller Charakter der Mathematik“.BQuine, Willard Van Orman!1936@„Truth by Convention“, O. H. Lee (Hrsg.), Philosophical Essays for A. N. Whitehead, New York, 1936, 90–12462Vermutl. Quine, „Truth by Convention“. Unterschied zwischen Logik und deskriptiven Zeichen.
Mittags Dental Klinik, Dr. YeatsPYeats, Dr., Zahnarzt. Er hat mit den Kollegen über das Röntgenbild meiner Zähne gesprochen. Sie meinen auch, dass gegenwärtig nichts notwendig ist. Nur 1 ist besonders verdächtig (er markiert ihn); wenn ich wieder Rheumatismus kriege und sonst keine Ursache zu finden, soll dieser gezogen werden. Ferner soll ich im August oder September wieder zu ihm kommen, und nochmal Röntgenaufnahmen machen; es ist wichtig, die zeitliche Änderung zu beobachten. Er meint, dass die Leute in Chic. „hasty“ gearbeitet haben; Mandeln könne man noch eher entbehren; aber nicht Zähne, man werde ein „Zahnkrüppel“; man solle die Zähne so lange als möglich erhalten. Auch jetzt keine Krone herunternehmen, solange keine besonderen Schmerzen oder Rheumatismus oder sonstige Symptome aufträten. – 6:30 Dinner in der Society of FellowsISociety of Fellows Harvard, Cambidge MA. Ich sitze bei HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker und BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff. BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff bezweifelt den Wert der Logik für die Mathematiker, aber HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker hilft mir und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), ihn zu verteidigen. Lange mit BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff und seinem SohnPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker63George David und Garrett Birkhoff. und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) über die Art logischer Probleme; er meint, sie seien subjektiv oder willkürlich. Mit HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker und SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe über Behaviorismus. SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe will die alten Theoreme „Denken“ usw. ausschalten, HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker möchte sie behalten; ich versuche, die Vorteile und Nachteile zu klären.
Nachmittags QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und Mac LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker hier. Junger, 🕮 begabter Mann, diskutiert klar. Über Verhältnis von Objektsprache und Syntaxsprache; ob nicht immer die letzte Sprache verstanden und daher nicht-formalisiert sein müsste; ich versuche, das zu unterscheiden. Er war einige Jahre in Göttingen, ist daher etwas von BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker beeinflusst, kritisiert aber auch die Unbeständigkeit im Begriff „finit“. Er fordert mich im Auftrage von Prof. CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker auf, am 1. September hier einen allgemeinen Vortrag (40 min.) zu halten, für die Versammlung der neuen Association for Symbolic LogicIAssociation for Symbolic Logic (ASL).64Siehe TB 1. IX. 1936R. Ich sage zu. Es soll kein neuer Beitrag sein, sondern Übersicht; kann technisch sein; QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) meint: Vielleicht über Unterschied zwischen „analytisch“ und „beweisbar“ usw. – 8h wir mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) zu WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph. Frau Henderson BirkhoffPBirkhoff, Margaret, verh. mit George David Birkhoff, später auch HendersonBirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff. Diesmal ziemlich langweilig. Ina ist entsetzt über die alten, leblosen Leute. Frau Henderson BirkhoffPBirkhoff, Margaret, verh. mit George David Birkhoff ist zwar lebhaft, aber konventionell und markiert heiteres Interesse an allem. BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff selbst ist konventionell und eng. WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph alt und weise, den anderen sehr überlegen; schwer zu verstehen. Man macht allerhand Vorschläge für unsere Wohnung im Sommer.
Frau QuinePQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine fährt mit dem Auto gegen Baum (mit Ina). Sie ist sehr bestürzt und will sogar bezahlen. Wir versuchen, sie zu trösten. – Literaturverzeichnis für Syntax fertig gemacht. Vorwort für englische Ausgabe geschrieben. – Abends vergeblich zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, sie sind nicht zu Hause.
Briefe. – 5 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. 6h – 8 ½ mit ihm zu einem Dinner für KuratowskiPKuratowski, Kazimierz, 1896–1980, poln. Mathematiker und Logiker, der hier Vortrag über Scholze Mengen gehalten hat;65Heinrich Scholz (1884-1956) war Mathematiker und Logiker. Steht im Kontext mit dem Leibniz-Programm. [Siehe: Thomas Bedürftig und Roman Murawski: Philosophie der Mathematik.] ??? Einladung von BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematikerjr. Mathematiker und Logiker: Mac LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker, RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker, UlamPUlam, Stanislaw, 1909–1984, poln.-am. Mathematiker (Pole). BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker behauptet, er habe früher schon das Problem der Anzahl der Realstrukturen, und der Anzahl 🕮 der transitiven usw. für \(n\) Elemente ausführlich untersucht, aber keine allgemeine Lösung gefunden, höchstens Regeln für \(n+1\). KuratowskiPKuratowski, Kazimierz, 1896–1980, poln. Mathematiker und Logiker erzählt von BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker Vorlesungen, über AS der Mengenlehre ohne Typen.
Syntax II, Korrekturen fertig gemacht;B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937 Bibliographie.
Mittags kommt QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) in Eile auf dem Rad, um mir auf der Bank zu helfen. Wir mit ihm im Adams House gegessen. – Nachmittags kommt UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, sie hat in einem Frauenclub einen Vortrag über Frauenarbeit in Deutschland gehalten. Mit ihr das Haus von HendersonsPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker in Francis Ave. (von MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom empfohlen) besichtigt. Aber es ist nicht so schön wie das von SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. Daher beschließen wir, das letztere zu nehmen. Mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Ein letztes kurzes wissenschaftliches Gespräch mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); während dieser ganzen Tage sind wir nicht viel zu Gesprächen gekommen. Letzter Abend mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann; sie bleibt in Brattle Inn. Sie will im September zu den Ceremonies kommen und bei uns wohnen.
11 Uhr im Auto von Cambridge, mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann. Wir bringen sie nach Norton; sie hat für das Examen viel Arbeit. Lunch mit ihr dort, wir fahren weiter, über Providence nach Winsted‚OWinsted CT 6h. Mürrischer Hotelwirt. Nach 7 kein Essen mehr! Schnelle Sandwiches und ins Kino; „Desire“ mit Marlene DietrichPDietrich, Marlene, 1901–1992, dt.-am. Schauspielerin; und ein wilder Wildwestfilm.
Ab 10h. Bei Kingston über den Hudson, auf Fähre. Nach Woodstock, zu Byrdcliffe Estate; BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin hat einen Sommer dort in einem Cottage gew gewohnt. Schöne Stelle hoch im Wald gelegen. Heiß, viele Moskitos. Wir besehen 2 Cottages; 1 sehr primitiv, 1 größer und nett, 🕮 elektrisches Licht, Kochherd mit Warmwasserversorgung. Die kleine $ 125, das große 250 für die ganze Saison. Wir sprechen den Eigentümer WhiteryPWhitery, Vermieter und den Verwalter EdwardsPEdwards, Verwalter. Sie wollen aber nichts für 1 Woche vermieten. Weiter in die Catskills. –Big Indian von der Hauptstraße ab nach Oliverea‚OOliverea NY im Mountain Club nehmen sie nur Mitglieder (Arier!), weiter zum Norweger HaallandPHaalland, Vermieter. Wir sind die einzigen Gäste im großen Haus. Zimmer mit fließendem Wasser auf der Rückseite des Hauses. Das Auto direkt vor dem Zimmer. Das Wasser wird für uns angestellt, der Alte bemüht sich sehr, uns dazubehalten.
Vormittags in den Wald hinauf spazieren. Sehr warm, wir sind froh, aus der Stadt heraus zu sein. – Nachmittags am Bach. – Abends das Tal hinab, zum Haus von AndrewsPAndrews, auch nur für Arier; feiner als HaallandPHaalland, Vermieter, $ 20 die Woche.
Regen. Englische Syntax. Nachmittags Hagelgewitter, es wird sehr kalt.
Mit HaallandPHaalland, Vermieter zum neugeborenen Kalb; es ist in der Nacht ohne Hilfe draußen im Kalten geboren, und kann jetzt schon munter laufen! – Englische Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937– Nachmittags in das Seitental, immer über den Bach geturnt. – HaallandPHaalland, Vermieter macht den ganzen Tag Feuer im Kamin im Wohnzimmer oben.
Den ganzen Tag Ausflug: im Auto 4 m zum Winnisook Lake, dann zu Fuß 1 ½ oder 2 Stunden hinauf zum Gipfel des Slide Mt. (4200 ft.), Aussichtsturm. Aussicht über die ganzen Catskills, lauter bewaldete Berge. Im Wald gelegen, Sonnenbad, gelesen. Steil hinunter. 2 Stachelschweine (Porkupine) gesehen. 🕮
Auf den Hügel. –Es Viel Gesellschaft gekommen: 2 Forscherleute, HaallandsPHaalland, Vermieter Tochter und Schwiegersohn (Dean) und 3 Freunde, Deutsche, die zusammen in NY arbeiten. Die 3 sind Kommunisten, arbeiten als Techniker, einer hat ein Auto, singen viel und machen Spaß. Der Dunkle (Jude?) ist 1933 aus Deutschland weg, möchte wieder dorthin, tätig sein. Er spielt in NY in einer deutschen Spielgruppe, Stücke von Brecht usw. – Wir fahren zur Post hinunter. – Einer der 3 probiert unser Auto, weil das Gas Geräusch macht; er meint, es ist nichts. – Abends kalt. Oben Feuer im Kamin. Alle beisammen, singen usw. Wir ½ 11 zu Bett. Die anderen noch bis ½ 2.
Mit den 5 jungen Leuten zum Wasserfall, und am Bach entlang hinunter. ½ 3 ab. Sehr warm. 7h (Ortszeit 6h) in Binghampton, NY.OBinghampton NY Hotel Carlton ( Hotel, wie King’s Crown in NY); jeder ein Zimmer mit Toilette und schöner Shower, $ 2; Garage $ 0.50.
Einkäufe (Schuhe usw.). 12 – 2 nach IthacaNY‚OIthaca NY Cornell UniversityICornell University, Ithaca NY. Wir wohnen in Willard Straight Hall, 2 nette kleine Zimmer mit Bad dazwischen. Nachmittags kommt Prof. SabinePSabine, George H., 1880–1961, am. Philosoph. Abends Dinner: Prof. SabinePSabine, George H., 1880–1961, am. Philosoph und Frau, Prof. CunninghamPCunningham, Gustavus, 1881–1968, am. Philosoph und Frau, Prof. BirkPBirk, Prof. und Frau, und andere. BirkPBirk, Prof. war Lehrer von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, und von WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph; er schwatzt Ina allerhand vor über meine Berühmtheit usw., macht aber sonst einen intelligenten und netten Eindruck. Nachher Besichtigung einer Ausstellung von Bildern von Künstlern aus Ithaca. 8 ½mein Vortrag🕮 „Unity“. Nachher Diskussion; man weiß anscheinend meist nicht viel von diesen Dingen; aber einige Studenten scheinen sehr interessiert, diskutieren nachher noch privat.
In Ithaca zur Bank, und zum Autoclub. 12h ab. 7h abends Mountain Spring Hotel, schön gelegen am Susquehanna; wir fahren lange Zeit am Ufer dieses schönen Stromes entlang nach Süden zu. Erst im letzten Moment in Ithaca haben wir uns entschlossen, nach Süden zu fahren und nicht in die Adirondacks; weil Regen und kalt. – Einfaches Hotel, pro Person $ 1.50.
Über Harrisburg nach Front Royal, Va.OFront Royal VA Jetzt sind wir in den Südstaaten, im historischen Virginia! Hotel Afton, einfach.
10h ab auf die Shenandoah Berge, der erste Teil. Neue Bergstrecke ist noch nicht fertig, mit lockerem Schotter, 31 m, 2 ½ Stunden! Lunch im Panamora Panorama Hotel, klein, am Eingang der Hauptstrecke; sie haben nette Zimmer, aber zum zu nah vom Restaurant Raum. Dann schöne Hauptstrecke des Skyline Drive; Blick ins Shenandoah Tal, und zuweilen auf die andere Seite hinunter. Waldige Berge, nur zuweilen gucken Felsen heraus. Rote Azaleen blühen. 1 ½Skyland‚OSkyland VA etwas abseits der Hauptstraße. Viele Cottages; Essen im Hauptgebäude. Wir wählen eine Hütte mit Wohnzimmer und 2 Schlafzimmern und Bad; elektrisches Licht, fließendes kaltes und warmes Wasser. Das Heißwasser ist vom Kaminfeuer im Wohnzimmer geheizt. Hinter dem Haus eine porch, schöne Sonnenveranda. – Nachmittags über Felsen 🕮 hinauf zum Gipfel. Stony Man Cliffs. – Der jüngere Bruder des Managers hat uns die Hütte gezeigt: SimonpietriPSimonpietri, Brüder, Skyland, hat in Rom in Psychologie einen Dr. gemacht, dann in Paris internationales Recht studiert, war einige Zeit in Wien, stammt von Korsika. – Bei Tag strahlende Sonne, warm; abends kalt; lustiges Kaminfeuer. Schöner Blick hinaus, die Lichter im Tal, klarer Sternenhimmel.
Mittags kommen SternerPSterner, Nationalökonom und Frau und Frau in unser Cottage. Wir flüchten den ganzen Nachmittag in den Wald. Abends mit ihnen am Kamin. Er war Burschenschafter, kam zufällig nach Amerika, ist Nationalökonom, arbeitete als Statistiker in einer Kinderhilfsorganisation, jetzt in der Regierung in Washington, für statistische Erhebungen über wirtschaftliche Lage, Lebenskosten usw. Die Frau ist sehr still; sie schreibt Gedichte; hat früher Bücher in „Nation“IThe Nation, Zeitschrift rezensiert.66Wochenzeitschrift The Nation. Sie kampieren oft im Zelt.
Mit SternersPSterner, Nationalökonom und FrauPSterner, Nationalökonom und Frau im Auto über den Skyline Drive und hinunter nach Luray, und zurück. Nachmittags arbeite ich MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 im Schatten neben dem Haus. SternersPSterner, Nationalökonom und FrauPSterner, Nationalökonom und Frau bitten uns sehr, sie in Washington aufzusuchen. – Abends im Mondschein spazieren; unten die Lichter von Luray im Tal.
MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40– nachmittags plötzlich starker Wind, Regen und Hagel. Es tropft durch die Dachlöcher, Ina stellt Vase unter.
Kühl, regnerisch. –MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 und Briefe.
Urlaubsgesuch nach Prag geschrieben; noch nicht Entlassung, um 🕮 noch NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath als Supplement vorschlagen zu können.67Brief nach Prag ??? usw. ??? Dazu DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph. – Brief von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph behauptet, sein Offer wäre nicht für permanent gewesen!68Brief von Morris ???
MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 und Briefe. Wir müssen morgen aus der Hütte „Applecore“. Außerdem sehr kalt. Wir überlegen, ob wir weiterfahren wollen, in die Smoky Mountains.
Wir ziehen um in die Hütte „Gray Cone“, netter, hellere Räume, aber Porch nach Norden, hat nur Sonne am späten Nachmittag. Wir wollen nun bleiben, mindestens bis MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 fertig ist. Die Hütte liegt am Fahrweg; Blick von der Porch auf den Stony Man und auf andere Berge. Ich schreibe an einem Tisch, den wir draußen zwischen den Büschen aufstellen. Ina richtet die Hütte nett her.
Im Freien gesessen, am MS gearbeitet.B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40– Dekorations-Tag;69Decoration Day (heute Memorial Day). viele Gäste hier, großer Trubel.
MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 gearbeitet.
VI / 1936 An MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph geschrieben: kann MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 jetzt nicht fertigmachen.
Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937–MS Frank gelesen.70Manuskript Frank ???
Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937
Korrektur Buchanan.PBuchanan, Scott Milross, 1895–1968, am. Philosoph71Bezug unklar.– Nachmittags im Auto zum White Oak Canyon. Da 4 Kinder unterwegs mitgenommen; sie wohnen irgendwo im Wald, der Vater macht Körbe, zuletzt betteln sie um Geld. Schöner Wasserfall, Felswände. Da der steile Weg schlüpfrig ist, gelingt es trotz aller Versuche nicht, wieder hinaufzukommen. Es wird uns ungemütlich. Wir fahren über die kleine Holzbrücke und den Weg auf der anderen Seite, und kommen zum Drive hinauf.
Briefe.
Briefe.🕮
Fauler Tag. Zeitschrift gelesen.
Brief an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph.72Brief an McKeon ???
Briefe.
Arbeit am MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 wieder aufgenommen. – MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris schickt die Korrekturen zu Präsident und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker.73Korrekturen zu Präsident und Smith ???– Aus Prag kommt Ernennung.74Brief Prag ???
–
Fleißig am MS Testability‚B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 meist auf unserer Porch.
–
Wir lernen Leute kennen: Mr. OldenburgPOldenburg, Installateur aus Danzig, 10 Jahre in NY, aber mit schrecklicher Aussprache, will gerne mit uns allen Deutsch sprechen; schizo und eigensinnig; seine Frau, katholisch, sehr zornig auf die Neger, die alle Verbrecher seien, zyklo; deren Schwester, mit schweigsamen Mann. OldenburgPOldenburg, Installateur hat Installationsgeschäft in NY. Wir geben den Plan der Smoky Mountains auf, weil die Zeit zu kurz geworden ist, und Erholung wichtiger als viel sehen.
Das neue MSTestability ist fertig.B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 Viel länger geworden, aber auch besser.
Endlich mal richtiger Ferientag. Vormittags spazieren, Passamaquoddy.75Der Passamaquoddy Trail. Nachmittags im Auto den Drive südwärts (weil wir später nach Norden abreisen werden).
An McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph geschrieben:76Siehe Hutchins Office Box 294, Folder 3 Annahme des 3 Jahr-Angebotes.
Einleitung zu MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 neu geschrieben.77Vgl. Carnap, Testability and Meaning, 420–431.
Vormittags auf Hawksbill (4049 ft.) höchster Berg in Kette.
MS Testability durchgesehen.B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40
Vortragsabstrakt für 1. Sektion geschrieben.78Siehe TB 1. IX. 1936R.– Auf den Stony Man. 🕮
11h Abfahrt von Skyland. Sehr heiß. Über Panorama, Sperryville, Washington. Vor dem Kapitol auf dem Rasen gelegen und ausgeruht. Weiter nach Baltimore.OBaltimore MD Zu Ernst CloosPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos; bei ihm RosentalPRosental, dt. Student, Physiker, ein deutscher Student, Physiker, will später wiederkommen und in B. Expert-Arbeit machen; Miss PabstPPabst, Miss, Bibliothekarin, Bibliothekarin, schweigsam, um ihretwillen sprechen wir Englisch. Das Haus ist weit draußen, aber dicht an der Elektrischen. ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos Frau und Kinder sind in Deutschland. Er lädt uns ein, bei ihm zu übernachten. Leider zu sehr Lärm von der Straße. ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos ist sehr kritisch gegen die Nazis. Gibt dem Studenten das braune Buch usw.;BBraunbuch@Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror, Basel, 193379Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror oder eine der mehreren weiteren unter dem Titel „Braunbuch“ erschienenen anti-nationalsozialistischen Publikationen. will aber doch einige Sachen, die sie gut gemacht hätten, anerkennen.
10h Abfahrt. Über Camden (bei Philadelphia) – Holland Tunnel nach New York;ONew York NY wieder ins King’s Crown Hotel, 116. Straße. Abends zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. Er hat den Zeitungsausschnitt von SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Ermordung (wir hatten nur die unklare Andeutung in dem Brief von Frau HertzPHertz, Helene, 1881–1971, geb. Markiel, verh. mit Paul Hertz).80Vermutlich Helene Hertz (Brief nicht überliefert). Ich erzähle von der McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Geschichte. Er sagt, dass McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph hier im März einem Freund gesagt hat, er möchte mich nicht nach Ch bekommen, ich würde das Department beherrschen.
Frau HertzPHertz, Helene, 1881–1971, geb. Markiel, verh. mit Paul Hertz kommt ins Hotel. Sie hat Kindertransport aus Deutschland gebracht, muss bald wieder zurück, möchte aber im Herbst herkommen, für soziale Arbeit; ihr jüngster Sohn kommt hier zu einem Onkel in die Bank. – Mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel in die Radio City; Studiotour: interessant, die Überwachungsschalttische. – 6h zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. Ich rede ihm zu, systematische Arbeiten zu machen anstatt der geplanten historischen;BNagel, Ernest!1939@„The Formation of Modern Conceptions of Formal Logic in the Development of Geometry“, Osiris 7, 1939, 142–22381Vgl. Nagel, „The Formation of Modern Conceptions of Formal Logic“. Ina lädt ihn ein, in Cambridge bei uns zu wohnen. 🕮
VII / 1936 Mit dem Auto in die Stadt. 12 – 2 ½ mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Lunch; in LiliansPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Office (Anti-Nazi Komitee).82Anti-Nazi Komittee ???– Nachmittags 1 Stunde zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; er will nach Cambridge kommen. – Nach New Rochelle.ONew Rochelle NY BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kommen erst nach 8h. BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Vater. Gegen 10h kommt noch Besuch: ein Publicity-Man, der uns vieles erklärt über Politik, und seine Frau (war mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin in Mexiko). Es wird wieder sehr spät.
LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin bleibt vom Office weg; Ina besucht sie am Bett. Der Aufbruch wird spät, 11:30. Über Providence (diesmal über die bessere Straße IA). Cabins besichtigt an einem See. Schließlich um 8 ¾ beschließen wir, doch noch nach Cambridge zu fahren. Auf der glänzenden Straße I fahre ich lange (vielleicht eine ¼ Stunde) mit ca. 53 m/h. Es wird dunkel. CambridgeOCambridge MA 9:30. GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen sind nicht zuhause! Wir müssen in die Brattle Inn. (Ich habe in BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Garten Inas Handtasche stehen lassen; und da sind alle unsere Kofferschlüssel drin; wir rufen CarryPCarry an).
In Smith Haus, 7 Francis Ave. GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen helfen uns mit den Koffern. Gekramt.
Gekramt. – Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937.
Sonderdrucke geordnet. – Vorlesungen vorbereitet.
1. Vorlesung, nur Vorbemerkungen.
1h Lunch aller Lehrer. Mit PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph; er sagt, er ist meinetwegen hiergeblieben, und hat Kurse übernommen. – 7 – 8 Kino im geographischen Institut: „Walzerkrieg“ (LannerPLanner, Joseph, 1801–1843, öst. Komponist-StraußPStrauß, Johann, 1825–1899, öst. Kapellmeister und Komponist).83Walzerkrieg (1933) von Ludwig Berger.
Erste reguläre Vorlesungen. Gut besucht. – Nachmittags und Abends QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. 🕮
Abends Konzert der Sommerschule: Klaviertrio und Klavier Quartett von BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist. Seit vielen Jahren zum ersten Mal ein Konzert! Schrecklich heiß.fEs folgen zwei leere Einträge mit ⚬ im Datum.
MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 durchgearbeitet.
MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 durchgearbeitet; Ina fängt an, die neue, längere Fassung ganz neu zu tippen.
Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937. – Abends wir mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine zu LowePLowe, Student in Harvard; er ist „Philosoph“, in meinem fortgeschrittenen Kurs; sie ist Romanschriftstellerin (… Lincoln), von QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine sehr geschätzt. Ziemlich langweilig. Zum Glück kommt spät noch Prof. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Er hat in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ den Ehren-Doktor bekommen. Er sagt, man bedauere dort sehr, dass ich abgelehnt habe. Er sagt, dass die Psychologen hier gesagt haben, dass sie auf meiner Basis sich jetzt besser einigen, weil das eine Art Behaviorismus ist, der die Introspektion auch anerkennt, aber die Begriffe behavioristisch definiert; ich soll mal mit Prof. PrattPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. Psychologe sprechen. Ich sage ihm, dass Chicago nicht, wie ich anfangs geglaubt hätte, permanent ist, sondern 3 Jahres-Kontrakt, und die anderen nur 1 Jahr. Er stimmt mir zu, dass das keine gute Methode ist, und die Professoren abhält, Opposition gegen den Präsidenten zu machen. Aber er meint, HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago schätze offene Gegnerschaft; wenn er, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, etwas gegen HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago Maßnahmen habe, würde er immer zu ihm gehen und das ganz offen sagen.
Wieder sehr heiß. Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937.
Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl erscheint im 2. Kurs. (Er wohnt bei LindemannPLindemann =? Lindemann, Hans A., Schüler von Moritz Schlick.) Mittags mit ihm und seinen 2 Studenten Lunch. Nachmittags kommt NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, wohnt bei uns. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl auch hier. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt 🕮 in unserem Auto mit seinen Studenten zum Konzert.
Mit Nagel „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 verglichen. (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl war Weekend weg)
Mit Nagel „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 verglichen.
Mit Nagel „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 verglichen.
Nachmittags 4 – 6 Diskussion in privatem Zirkel, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph und seine Freunde, etwa 15. Mac LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker spricht einleitend über empirischen Gehalt der Mathematik. Da er aber zugibt, dass Mathematik analytisch ist, wird nicht recht klar, was er unter empirischem Gehalt versteht.
½ 6 QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine hier. Dann mit ihnen zum PasteurPPasteur, Louis, 1822–1895, fr. Chemiker-Film;84„Louis Pasteur“ (1935) von William Dieterle. zu viel Dialog; und Film eines französischen Benediktiner-Klosters, malerisch.
Wir beide mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel im Auto an den See, nordwärts. Über Marblehead hinüber nach Magnolia. Zu kühl zum Baden. An verschiedenen Stellen auf Klippen gesessen; auch etwas Sonne. Sehr wohltuend nach den 3 Wochen Sommerschule. 8 ¾ wieder zuhause.
Feinkorrektur der englischen SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937 fertig (außer Register).
(Nachts Moskitos. Sehr wenig geschlafen)
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu den Psychologen: Prof. PrattPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. Psychologe. Dann Prof. BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe; dieser ist ein lustiger Zykliker, hat FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl begeistert über seinen psychologischen Aufsatz geschrieben‚85Erläuterung zu Boring und Feigl ??? stellt allerhand Fragen in sehr unexakter Formulierung; will mit uns und BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik Diskussion machen. Er vertritt einen Operationism, will den 🕮 gegen William SternsPStern, William, 1871–1938, dt.-am. Psychologe „verstehende Psychologie“ verteidigen.86Borings Operationalismus, Operationalism is based on the intuition that we do not know the meaning of a concept unless we have a method of measurement for it. (Stanford), Edwin Boring (1886-1968)] [Plato.stanford.edu/entries/operationalism/; Siehe: Bibliography mit Herbert Feigl ???
Im elementaren Kurs unoffizielles Examen: 5 Fragen, davon 3 schriftlich zu beantworten. (GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat hält das Examen ab, für mich, um 9h). – Abends 6 ½Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel kommt an. Ich hole sie mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel im Auto ab. (Im Gedränge mache ich Beule in den Vorderfender, zum Glück der schon beschädigte linke). Sie ist sehr angetan vom Ferienkurs von FermiPFermi, Enrico, 1901–1954, ital. Physiker über Quantenphysik.
VIII / 1936 Ich schreibe ersten Entwurf für „Logik“B1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118, den Harvard-Vortrag, unter Verwendung von FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Notizen.87Gemeint ist eine erste Skizze zur deutschen Fassung (RC 110-02-18) von Carnap, „Logic“ (TB 7. IX. 1936R), die Carnap in den folgenden Tagen ausarbeitet. Dieser Entwurf wie auch die erwähnten Notizen Feigls sind nicht überliefert.– Abends kommen BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, sind in 6 Stunden hergefahren.
Wir mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel in Broadwins Auto hinausgefahren, ans Meer, Nordseite. Von Lynn zur Insel Nahant hinüber. Dort am Strand gebadet. Sand sehr heiß, Wasser sehr kalt. Nach dem Essen finden wir keinen schattigen Platz; ein Polizist scheucht uns von einem „privaten Grund“. Wir fahren in den Lynn-Park und ruhen uns im Wald aus. Dann nach Hause. (Wieder wenig geschlafen, und nachts Kopfschmerzen).
4 – 6 Diskussion mit ca. 18 Leuten über MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40; dabei auch Missis LangerPLanger, Susanne K., 1895–1985, am. Philosophin. LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph berichtet über Versuch, Reduktion durch Definition zu ersetzen, mit semantischen Begriffen, die sämtliche diskrete Grundbegriffe der Physik voraussetzen.
Nachmittags 6 ½ Sommerschulfilm „Gulliver“, russischer Film;88Vermutlich „The New Gulliver“ (1935) von Aleksandr Ptushko. sehr nett.
11 – 12 RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker, erklärt mir seinen Beweis über Ergänzung einer Sprache (nach Art der Regel UF2 für I.).89Beweis nach der Regel, John Barkley Rosser: “A Mathematical Logic Without Variables”, Princeton University, 1935; Annals of mathematics, 1935, Vol.36 (1), p.127-150– Angefangen, MS für Vortrag „Logik“B1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118 auszuarbeiten, in Deutsch. 🕮
Abends mit Ina ins Kino „Fury“‚90„Fury“ (1936) von Fritz Lang. über Lynchen, gut und aufregend, aber mit sentimentalem Happy End.
Dental Klinik, X-ray Aufnahme, auch für Ina. 4 – ½ 9 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu den Psychologen: SchenkPSchenk, Psychologe, der uns eingeladen hat, BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, PrattPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. Psychologe, StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe. SchenkPSchenk, Psychologe, und besonders StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe, Vertreter des Operationalismus, gegen BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, der aber auch versucht, mit uns einig zu gehen, und die anderen, die teilweise arge Philosophie hineinbringen. Im Ganzen sehr gute, fruchtbare Unterhaltung. Wird beim Abendessen (im Club) fortgesetzt.
Wir mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel und GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen vormittags mit unserem Auto hinausgefahren in den Wald am See, Middlesex Fells Reservation. Kurz, aber gute Entspannung.
Dental Klinik, Dr. YeatsPYeats, Dr., Zahnarzt. Aufgrund der neuen Aufnahme rät er mir, doch den einen Zahn, den er schon damals angemerkt hat, ziehen zu lassen (der jetzt letzte rechts unten); im übrigen jedes Jahr Aufnahme machen zu lassen. – 4 – 6 Diskussion in unserer Gruppe91Quines Gruppe ??? über MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40. Ich zeige, dass LeonardsPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph Definition doch nicht funktioniert. Mc GillPMcGill, Vivian Jerauld, 1897–1977, am. Philosoph verteidigt Realismus. GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph verteidigt die psychologischen Begriffe als Basis, da subjektive Sprache, wie im „Aufbau“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928, dann später zum Intersubjektiven übergehend. (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl leider nicht da, noch an der See; die Diskussion ist nicht sehr lebhaft; anscheinend zu viele Leute, da sind sie scheu).
Vormittags Zahnarzt.
4 – ½ 7 Tee hier, mit GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen und NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel. Es kommen: QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, GerschnawitzPGerschnawitz, Freunde von Ernest Nagel (NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Freunde), FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl mit 2 Kindern (SchmidtPSchmidt, Paul und Miss RosenbaumPRosenbaum, Miss), MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom. – Abends zum letzten Mal mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel spazieren. Sein Hauptergebnis 🕮 hier: Er hat gesehen, dass seine Logikkenntnisse, aus Selbstunterricht gewonnen, sehr gut sind, und dass er die Dinge besser versteht als die meisten hier in der angesehenen Hochburg der Logik. Ich ermutige ihn, doch über die Dinge zu schreiben, die ihm so klar sind. Er meint, das sei dann nicht original genug. Ich: Wenn man Bericht geben will, merkt man, dass von selbst Eigenes hinzukommt. – Ina versucht vergeblich, ihm für die englische Übersetzung meines VortragesB1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–11892Die von Nagel erstellte englische Übersetzung von Carnap, „Logic“ (RC 110-02-16). (für die Konferenz) $ 10 zu geben; er will durchaus nicht. (Auch für die Syntax-Revision hat er nichts angenommen). Es wird vereinbart, dass er bei solchen Arbeiten künftig $ 3 (?) für die Stunde nehmen will.
9 – 11 letzte Vorlesungen. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel reist ab (die Frauen fahren ihn zum Bahnhof). – In Bibliothek. – Gespräch mit BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik. Er will den intentionalen Gegenstand physikalisch definieren: Als Koppelung von bestimmter Struktur zwischen physikalischem Gegenstand und den Reaktionen der Personen. – Mittags mit MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom, im Club. (Er hat in Buffalo nominell 6500 Gehalt! Wegen Krreduziert auf 5400. Die Sommerschule hier gibt den amerikanischen Professoren einen bestimmten Bruchteil ihres Jahresgehalts (vielleicht 2⁄11 oder 2⁄13), bei ihm etwas mehr als 900).
2hExamen des 1. Kurses. Ich bringe die gedruckten Fragen hin (10, davon 6 zur Auswahl). – Zahnarzt. – Bibliothek. – Diskussion mit WohlstetterPWohlstetter, Harvard. Er interessiert sich sehr für Syntax, Semantik; möchte Analyse der Ethik versuchen. Und darüber schreiben. – Dann mit WatersPWaters, Instruktor an Ohio State University. Er doziert in Ohio State University, Columbus.IOhio State University, Columbus OH Fragt, wie man den Lehrplan verbessern sollte. Er ist sehr an TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 interessiert. Er hat mit WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph und anderen einen „Carnap-Zirkel“ gehalten.
9:15 Examen des 2. Kurses, nur 2 Teilnehmer. 12h die Papers abgeholt. – 3h wir mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in unserem Auto abgefahren. Straße Nr 1, 16 🕮 über Portsmouth nach Conway.OConway NH Übernachtet in Bigelow Lodge.
In die White MountainsOWhite Mountains NH weiter gefahren. Über Glen, Jackson, Glen House (hier geht die Autostraße auf den Mt. Washington ab), Gorham-Randolph. Wir sehen das Haus von SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, und seine 5 Kinder vorbeifahren. Wir lesen zufällig den Namen „Bridgemans“PBridgemans. Wir fragen ihn um Auskunft. Seine Frau kommt mit und zeigt uns einige Cottages, es ist aber nichts Geeignetes dabei. Prof. MayerPMayer, Prof. aus Princeton aus PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ ist auch in der Nähe. Wir fahren weiter, schmale Waldstraße, zur Base Station der Mt. Washington Bahn. Wir nehmen ein kleines 2 Zimmer-Cottage ($ 4).
Es regnet. Darum lassen wir den Plan fallen, auf den Berg zu gehen (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu Fuß, wir mit der Bahn). Wir fahren über Bretton Woods und Fabyan (hier sind alle Hotels zu vornehm), vorbei an Echo-Lake und Profile Lake zur Franconia Notch. Wir steigen durch die felsige Schlucht „The Flume“. Dann fahren wir zurück nordwärts, am Echo-Lake vorbei nach Franconia bei Sugar Hill. Schöne Lage, aber Hotels zu vornehm. Zurück nach Franconia, und die kleine Straße hinauf zum Berg-Plateau, in Richtung Bethlehem. Bei W.S. Philips’ Store, oberhalb von Bethlehem‚OBetlehem NH nehmen wir ein nettes einfaches Cottage „Stone Camp“. Der Wohnraum, darin schläft FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; darin erhöht Küche mit Esstisch, dahinter Bad; und 2 Schlafzimmer. Elektrisches Licht. Pro Tag $ 3. Höhe 1760 ft.; nur wenige Hotels in diesem Gebirge. Liegen so hoch. – Abends in Bethlehem gegessen und Vorräte eingekauft.
Vormittags zu Fuß auf den Mt. Agassiz; die Zollstraße beginnt gerade hier. Oben Aussichtsturm, sehr schöner Rundblick auf die ganzen White Mountains; 🕮 der Mann bläst Trompete für das Echo. Im Wald Sonnenbad. – Nachmittags über Maplewood zum Burns Lake; geschwommen; und zum Forest Lake. Zurück über Littleton.
Autofahrt, zur Erkundung anderer Unterkunftsplätze. Über Bretton Cottage, zur Crawford Notch. Das Crawford-House scheint uns zu elegant. Hinunter nach Notchland, dort Inn Unique. Sie scheint nett; aber für uns viel zu niedrig gelegen. Von Bartlett die Waldstraße (Bear Mt. Road) nach Passaconaway. Das liegt sehr schön auf einer Hochfläche. Man baut gerade die Straße, die später nach Waterville Valley durchgehen soll. Die Inn hat leider kein elektrisches Licht, und der Bagger in der Nähe macht Lärm. Darum wollen wir nicht hin. Gravelstraße hinunter nach Conway; über Glen nach Jackson. Wir erkunden einige höher gelegene Plätze. Dabei Nordic Farm, von MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom empfohlen. Da sind uns zu viele Leute, und doch nicht hoch genug. Ebenso Fernald Cottage, liegt noch tiefer. Wir fahren deshalb zurück: Über Glen, Bartlett, Crawford Notch, Fabyan, nach Bethlehem zurück.
Zu Fuß spazieren nach Süden und Westen. – Nachmittags fährt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zum Schwimmen. Wir beide hier (⚬).
Etwas geschrieben, gepackt. Nachmittags Abfahrt. Bei BridgemansPBridgemans in Randolph 2 Stunden geblieben. Er arbeitet in einer kleinen Hütte im Wald. Das Haus hat er selbst aus einem alten Stall gemacht; verschiebbare Wände. Mit Frau und Töchter. Ich sage, dass ich glaube, man könne die ganze CantorschePCantor, Georg, 1845–1918, dt. Mathematiker Mengenlehre rigoros darstellen; auf Grund der Verbesserungen von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker. Dann fahren wir 🕮 weiter. Wir verlassen die weißen Berge; es ist zu trübe, sonst wären wir gerne noch auf den Mt. Washington gefahren. Wir übernachten in Rumford;ORumford ME Hotel Rumford.
Nach RangeleyORangeley ME am Rangeley Lake. Wir fahren herum, um Cottage zu suchen. Zuerst zu den höher gelegenen Seen; aber da ist alles besetzt. Endlich finden wir eins: Rangeley Manor Camp (anscheinend war früher auch ein Hotel dabei). Sehr nettes Haus aus ungestrichenem Holz; eiserner Feuerplatz; 3 getrennte Zimmer; Bad.
Vormittags Examens-Papers korrigiert. – Nachmittags mit Ina allein spazieren. Sie ist schon etwas nervös auf FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl geworden, weil wir nie für uns allein sind; und durch die schlechten Nächte, besonders durch sein Schnarchen. Wir quartieren FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in der Nachbarhütte ein.
Vormittags an den Mooselookmeguntic See. Schöner Klippenvorsprung, nordischer Charakter. Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren. Über seine Ehe; und allgemein Menschliches.
Wir gehen immer mittags zum Essen aus, sorgen morgens und abends für uns selbst. – Wir fahren auf die Südseite des Sees und gehen weiter bis zum Nibogan Camp; nett und einsam gelegen, aber kein elektrisches Licht. –Abends ins Kino Viel Post; nachmittags Briefe. – Abends Kino.
Wir fahren von Rangeley die Straße nach Norden, über Stratton nach dem Bigelow Brook Pondam Bigelow Mountain. Wir bleiben dort in der Einsamkeit, essen Obst, machen Sonnenbad. Ina und ich liegen im Wald. Wir rudern in einem Kanu, der dort liegt, etwas den Fluss hinauf. Am See sind alte verfallene Jagdhütten. Nicht mehr in Benutzung, da jetzt Wildreservat. Abends zurück. 🕮
Geschrieben.
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kurz Rundflug im offenen Wasserflugzeug (8 Minuten für je $ 1.50) über den See. Sehr schön. – Vormittags Vortrag „Wahrheit in Logik und Mathematik“ vorbereitet. – Nachmittags englische SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937. – Mit Ina spazieren.
Regen. – Geschrieben. – Nachmittags MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 für Druck bearbeitet (NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Korrekturen).
Abfahrt im Auto, 11 ½. In Portland, an der Küste, beschließen wir, doch bis Cambridge durchzufahren. CambridgeOCambridge MA 9 ½.
Besorgungen. –MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 bearbeitet. – Vortrag vorbereitet. – Interview über morgigen Vortrag.93Interview vielleicht in einer Zeitung ???
IX / 1936 10:45 mein Vortrag „Truth in Math. and Logic“‚94Siehe das einseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-14) und (RC 110-08-15). Zu den hier beginnenden Feierlichkeiten der Harvard Tercentenary Celebration siehe Elliott, „The Tercentenary of Harvard“ sowie die Einleitung ??? in der gemeinsamen Tagung der Mathematiker und Logiker. In der „New Lecture Hall“, sehr großer Saal. 350 Zuhörer! 3 Mikrofone; der Vortrag wird durch Rundfunk verbreitet, und sogar auf Kurzwelle nach Europa geschickt. Ich spreche frei, 40 (ansonsten 30) Minuten; es gelingt gut, obwohl in der letzten Zeit nur Deutsch gesprochen. – Dann 4 kleine Referate, je 10 Minuten. –CoplandPCopland, Douglas, 1894–1971, austr. Ökonom getroffen; geraten, MS in Journal of Symbolic LogicIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift zu veröffentlichen.95Bezüge unklar.–Logiker Lunch. Ich sitze neben LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, sehe ihn zum ersten Mal. Er war 1 Jahr in Europa, meist in England; hat 6 Wochen bei WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Vorlesungen gehört. Ich frage ihn, welchen Vorteil er glaubt, dass LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph Methode der strikten Implikation vor der syntaktischen hat; er: der Vorteil ist auf der anderen Seite (!), aber LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph will ein Kriterium für Inkonsistenz aufstellen, das in der empirischen Wissenschaft angewendet werden kann.96Lewis strikte Implikation ???– Ferner DucassePDucasse, Curt J., 1881–1969, fr.-am. Philosoph, der Vorsitzende und Begründer der logischen Wissenschaft. – Nach dem Lunch redet WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph etwa 1 Stunde über die Entstehung und die Entwicklung der symbolischen Logik‚ sehr persönlich und eindrucksvoll. Die originellste Idee sei: FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Definition für „etc“.97Freges Definition für etc ???–🕮 Nachmittags MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 für Druck fertig gemacht. – Abends 8:30 (!) – 11:30 bei StruikPStruik, Dirk Jan, 1894–2000, niederl. Mathematiker, Holländer, am MIT, kennt FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank gut. Die Frau ist Pragerin, nach fragt nach allen Leuten dort, hat bei FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank studiert. Sie wollten Ina auch kennen lernen, haben vergessen, sie einzuladen. Dort ist CartanPCartan, Elie, 1869–1951, fr. Mathematiker aus Paris, spricht sehr wenig Englisch. CourantPCourant, Richard, 1888–1972, dt.-am. Mathematiker, ist an der N. Y. U.INew York University (NYU), New York NY, Head of Department, sehr eifrig im Neuaufbau und Erweiterung tätig. Wohnt in New Rochelle, mit 4 Kindern; schon 3 Jahre hier, gerne hier; will für den Liberalismus eintreten. Ich äußere Skepsis, kulturelle Freiheit retten zu können, solange die jetzige wirtschaftliche Ordnung besteht, die so etwas wie HearstPHearst, William Randolph, 1863–1951, am. Verleger Press zulässt usw. Er sagt, dass doch manche Geldleute und Industrielle Verantwortungsbewusstsein haben. Und schließlich stimmt er zu, dass später doch eine Umstellung der Wirtschaftsordnung kommen muss. Er meint: hier ohne Faschismus und Erschütterungen. Auch das Nazi-Regime bereitete die Mentalität für zentralistische Eingriffe in die Wirtschaft, also den Kommunismus, indirekt vor.
Mittags BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer und FrauPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer zum Lunch hier. Er trägt an der NYUINew York University (NYU), New York NY vor, aber ohne Bezahlung, von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ aus. – Abends 7 – 9 ich zum Dinner bei Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker. Ein junger Mann empfängt mich und stellt mich den anderen vor. Nachher erfahre ich erst, dass das Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker selbst ist. Expert‚PExpert retirierter Physiker LymanPLyman, Theodore, 1874–1954, am. Physiker; er will mir später mit BridgemanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker das Labor zeigen. Mathematischer Physiker WilsonPWilson, William, 1875–1965, brit. Physiker‚98Vermutl. William Wilson. hat 1900 symbolische Logik doziert , mit PeanosPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. Mathematiker Buch.99Peanos Buch ???
Abends 7 – 11 Mathematiker Dinner; Ina und ich eingeladen als Gäste, am Vorstandstisch. Ich spreche mit Frau CairnsPCairns, Frau und Prof. RichardsonPRichardson, R. G. D., 1878–1949, am. Mathematiker, Sekretär der Mathematiker; er wird 1940 den Internationalen Mathematiker Congress organisieren.IInternational Congress of Mathematicians, Cambridge MA, 4. – 12. IX. 1940100Der von R. G. D. Richardson organisierte International Congress of Mathematicians. Er möchte, dass ich mal nach Brown UniversityIBrown University, Providence RI zum Vortrag komme. HardyPHardy, LefschetzPLefschetz, 1884–1972, russ.-am. Mathematiker und andere machen Toaste. Dann BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker über eine Stunde! Ina spricht mit dem Londoner Statistiker FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker, der sehr naiv seine Nazi-Sympathien äußert.
Nachmittags Vortrag EddingtonPEddington, Arthur Stanley, 1882–1944, brit. Physiker, Diskussionsvortrag HaasPHaas, Arthur Erich, 1884–1941, öst.-am. Physiker. Über Beziehung zwischen kosmischer und 🕮 atomarer Konstante. Nachher mit MatherPMather Gespräch, er will Radio-Gespräch mit mir arrangieren. 6:30 – 9 Prof. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph bei uns zum Essen. Ich frage ihn, wie McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Entschlussänderung zu erklären ist. Er hat über mich mit Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago gesprochen, und dieser sei gar nicht gegen meine Ernennung gewesen. Dieser habe wahrscheinlich McK.PMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph umgestimmt. – 9hVortrag DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph über „Autorität und soziale Änderung“. Ziemlich langweilig.
11h zu Dr. MatherPMather, mit ihm die Radio-Konversation besprochen. Er hat sie aufgesetzt, seine Fragen so formuliert, dass er meine Antworten aus meinem MSB1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118 nehmen könnte; besonders die Geschichte von den Hottentotten.101Gemeint ist das MS zu Carnap, „Logic“ (RC 110-02-16) bzw. das daraus entwickelte Interview (RC 110-02-17). In höchster Eile nach Boston, zur Rundfunkstation. 12h – 12‚15 unser Gespräch; nationaler Broadcast, sog. blaues Netz, über 40 Stationen im ganzen Land. – 3 ½ – 6 CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker hier. Er stellt allerhand Fragen zur Syntax und über sein System mit lauter Konstanten, durch die Variablen entbehrlich werden. Für das Aussagenkalkül hat er ein System, das syntaktische Begriffe mit hineinnimmt. Er meint, der Unterschied zwischen Objektsprache und Syntaxsprache wäre doch nicht ganz scharf. Er scheint ganz scharfsinnig ein System aufzustellen; aber seine Fragen sind nicht ganz klar, d. h. ich weiß nur wohin er im Ganzen hinaus will. – 6 ½ wir zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine zum Essen. Dann wir mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen nach Boston zum Kino. „Meine amerikanische Frau“‚102„My American Wife“ (1936) von Harold Young. nur halb gesehen. „Girls dormitory“, eine rührende Geschichte aus einer Salzburger Schule.103„Girls’ Dormitory“ (1936) von Irving Cummings. Nachher noch wieder mit zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, bis ½ 1!
Briefe geschrieben. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren, logische Fragen diskutiert.
HarvardIHarvard University, Cambridge MA Konferenz, Symposium „Factors determining human behavior“‚BFactors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937 vormittags 4 Vorträge: 1) AdrianPAdrian, Edgar Douglas, 1889–1977, brit. Physiologe-CambridgeIHarvard University, Cambridge MA, Physiologe, über Nervensystem; 2) CollipPCollip, James Bertram, 1892–1965, kanad. Biochemiker, über Hormone, spricht zu schnell und undeutlich; 3) PiagetPPiaget, Jean, 1896–1980, schweiz. Entwicklungspsychologe, Kinderpsychologe, Genf; über Entwicklung des Kindes, unter dem Gesichtspunkt der Konservation, psychologische Konstitutionstheorie, einiges interessant; 4) JungPJung, Carl Gustav, 1875–1961, schweiz. Psychologe, Zürich, über psychologische Faktoren, 🕮 etwas zu metaphysisch. Wir HarvardIHarvard University, Cambridge MA-Gäste sitzen auf dem Podium, hinter dem Redner; dadurch schlecht verstanden. SpemannPSpemann, Hans, 1869–1941, dt. Zoologe ist da; er sagt, dass MertenPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete Merten jetzt Studienrat in Lahr-Dinglingen ist, betrübt, weil keine Verbindung mit der Universität mehr möglich; anfangs war seine Stellung gefährdet, SpemannPSpemann, Hans, 1869–1941, dt. Zoologe habe für ihn gesprochen. PannekoekPPannekoek, Anton, 1873–1960, niederl. Astrophysiker kennengelernt; er hat mal für Erkenntnis geschrieben.BPannekoek, Anton!„Das Wesen des Naturgesetzes“, Erkenntnis 3, 1932/33, 389–400104Pannekoek, „Das Wesen des Naturgesetzes“.–Nachmittags Fortsetzung: 1) JanetPJanet, Pierre, 1859–1947, fr. Psychologe, über psychologische Kräfte und Schwächen, einige Punkte klingen ganz behavioristisch, spricht sehr lebhaft, 2) mein Vortrag „Logik“B1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118 (als Faktor determining human behavior), ich lese ihn ab. Darin die Hottentotten-Geschichte, alle lachen und verstehen es.105Siehe Carnap, „Logic“, 111. 3) LowellPLowell, Abbott Lowrence, 1856–1943, am. Politikwissenschaftler, der frühere HarvardIHarvard University, Cambridge MA-Präsident, über Geschichte, englisches Parlament, liberalistisch (gegen wirtschaftliche Planung). Nachher KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. getroffen, und HaasPHaas, Arthur Erich, 1884–1941, öst.-am. Physiker. Dann mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und Psychologen zusammen im Fogg Museum beim Tee diskutiert: BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe, BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe, WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe. Dieser noch mit zu uns. Im Garten mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ihm gesprochen. Er sagt, dass jetzt moralische Werte und Wahrheit oft relativiert werden; das sei große Gefahr. Wir geben es für Wahrheit zu. – Abends gehen die anderen zum Vortrag MalinowskiPMalinowski, Bronislaw, 1884–1942, poln. Anthropologe, ich bleibe zuhause, um auszuruhen.
Mittags wir drei106Hier Rudolf und Ina Carnap sowie Herbert Feigl. Lunch im Georgian mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker. Er sagt, mein Kontrakt mit Chicago sei sehr zufriedenstellend; die damalige Schwierigkeit sei nicht auf Böswilligkeit, sondern Unfähigkeit (Mc K.sPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph) zurückzuführen, das habe er auch dem Präsidenten gesagt. – 4 – 7 StruikPStruik, Dirk Jan, 1894–2000, niederl. Mathematiker und Frau hier. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ich mit ihm über dialektischen Materialismus. Er schreibt Aufsatz über Dialektik der Mathematik;107Struik über Dialektik der Mathematik, Dirk Jan Struik (1894-2000) war ein niederländischer Mathematiker. Schrieb ein paar Einführungsbücher. Hinweis: Egbert Brieskorn „Über die Dialektik in der Mathematik“, In Mathematiker über die Mathematik. Aufsatz G. Alberts eventuell Boston Studies Band Cohen Wartofsky. gemeint ist aber: der Geschichte der Mathematik. Er hat jetzt HegelPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph gründlich studiert, weil LeninPLenin, Wladimir Iljitsch, 1870–1924, russ. Politiker dazu auffordert. Wir sagen ihm, dass die dialektischen Formulierungen, z. B. Umformen der Quantität in Qualität, sehr schlecht sind, Schlagworte, keine Gesetze; dass heute Lektüre HegelsPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph nutzlos ist und besser moderne Logik studiert wird. – Abends ich (Ina fühlt sich nicht wohl) mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen zu WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph. Frau Wh. leidet sehr unter den Vorgängen in Europa und der Kriegsgefahr. Ich spreche 🕮 mit ihm über seine Rede beim Logiker-Lunch, über FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph usw. Ich berühre auch die Frage der Klasse und das „together“, komme aber nicht dazu, ihm unsere Auffassung der Überflüssigkeit der Klassenzeichen darzulegen, weil er selbst allerhand erzählt.108Unsere Auffassung der Überflüssigkeit der Klassenzeichen ??? Miss AmetPAmet, Miss, aus Newcastle, hat Buch über WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph geschrieben‚109Buch über Whitehead ??? war beim Prager Kongress.
Nachmittags hier Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph, GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Erst über deren Definition, die die Reduktion ersetzt, mit „\(P\)-ableitbar“.110\(P\)-ableitbar usw. ??? Dann über deren Konstitutionssystem; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und sie möchten eigenpsychische Basis, ich Dingsprache als Basis.
Mittags zum Lunch im Commander-Hotel mit dem Direktor WeaverPWeaver, Warren, 1894–1978, am. Mathematiker der RockefellerFoundationIRockefeller Foundation. Er war in KopenhagenIInternationalerKongressfurEinheit@2. Internationaler Kongress für Einheit der Wissenschaft, Kopenhagen, 21. –\.26. VI. 1936‚111Beim 2. Internationalen Kongreß für Einheit der Wissenschaft, an dem Carnap wegen der Aktivitäten in Harvard nicht teilnehmen konnte. etwas enttäuscht, weil die Diskussion über die Unbestimmtheitsrelation mit zu vielen Begriffen der traditionellen Philosophie arbeitete. Er ist Mathematiker-Physiker. Er sagt, er sympathisiert mit unserer Bewegung, hat verschiedenes von mir gelesen, kann sie aber im Allgemeinen nicht von der Stiftung aus unterstützen. Sie beschränken sich ganz auf Biologie, und Physik, Mathematik, Logik, soweit sie der Biologie dienen. Besonders WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger, WrinchPWrinch, Dorothy Maud, 1894–1976, brit. Mathematikerin, RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker. Ich spreche über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper; rühme HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sehr; er könnte Biologie-Physik lernen und dabei schon Logik helfen, z. B. in Ch. mit RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker und mir zusammen. PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper müsste eine Stelle für sich bekommen, ist individualistisch. – Nachmittags zum Tee. Astronom PannekoekPPannekoek, Anton, 1873–1960, niederl. Astrophysiker. WatsonPWatson, junger Mann aus New York, der junge Mann aus NY, schreibt Buch über Methode der Literaturwissenschaft, will es nicht auf Sätze und Rationales beschränken. – Abends wir mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine im Auto nach Boston, zu CurtisPCurtis und Frau. Zuerst 7 ¾ Dinner im Somerset Club, dann in ihre Wohnung auf Beacon Hill. Er hat etwas Syntax gelesen, ist begeistert davon, ohne viel zu verstehen, sympathisiert mit der Anti-Metaphysik, hat viel erwirkt für meine Einladung hierher. Er spricht über die Ähnlichkeit zwischen scholastischem Denken und dem üblichen Denken der Rechtsanwälte und Richter. Wir vergessen die Zeit, plötzlich ist es fast 1h! 🕮
Vormittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über meine Logik-Vorlesung, die er ähnlich so machen will; und über erkenntnistheoretische Probleme. – Nachmittags 4 – 6 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. Über ChwisteksPChwistek, Leon, 1884–1944, poln. Mathematiker Brief‚112Chwisteks Brief, Leon Chwistek (1884-1944) war ein polnischer Mathematiker. Vl: The Limits of Science London 1949, oder Foundations of Set Theory ??? über seine Missverständnisse, sein Nicht-Erkennen-Können der Notwendigkeit der Anführungszeichen. Über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neues System (in Journ., Heft 2)‚BQuine, Willard Van Orman!1937@„On Cantor’s Theorem“, Journal of Symbolic Logic 2 (3), 120–124113Vermutl. Quine, „On Cantor’s Theorem“. aus ZermelosPZermelo, Ernst, 1871–1953, dt. Mathmatiker entwickelt; ähnlich dem jetzigen TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker-System. Es will nicht eine geläufige Sprache geben, sondern wie das von TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, ein möglichst einfaches System für formale Untersuchungen über Widerspruchsfreiheit und Entscheidungsverfahren usw. Es ist vielleicht tatsächlich das einfachste bisherige System! – Abends alle 70 Gäste zum Dinner des Präsidenten im Lowell-Haus. Ich sitze mit KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. am Tisch, setze mich später auch zu ihm. Geheimrat WengerPWenger, Geheimrat, Rechtswissenschaftler aus Wien, römisches Recht, aus Wien. KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. wird im Oktober in Prag anfangen, aber vielleicht Genfer Stellung halbjährig beibehalten. Er erklärt mir die Entstehung des Kausalgedankens aus dem Wiedervergeltungsproblem; er hat das in vielem ethnologischen Material bestätigt gefunden; will das für ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift schreiben, interessante Idee.BKelsen, Hans!1939@„Causality and Retribution“, The Journal of Unified Science 9, 1939, 234–240BKelsen, Hans!1939@„Die Entstehung des Kausalgesetzes aus dem Vergeltungsprinzip“, The Journal of Unified Science 8, 1939, 69–130114Kelsen, „Die Entstehung des Kausalgesetzes aus dem Vergeltungsprinzip“, „Causality and Retribution“. Aber er lehnt ab, dass die Gesetze für Voraussagen da seien; das sei ein Rest der Auffassung der Natur für den Nutzen des Menschen. Speeches von Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker, HjortPHjort, Johan, 1869–1948, norw. Zoologe, RappardPRappard, William, 1883–1958, schwed. Ökonom (sehr fein über geistige Freiheit, nötiges Ventil, um soziale Erschütterung zu vermeiden), SvedbergPSvedberg, Theodor, 1884–1971, schwed. Chemiker. Nachher mit RappardPRappard, William, 1883–1958, schwed. Ökonom Gespräch, spricht fließend Englisch und Deutsch, ist KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. Chef in Genf, lebhaft und anziehend. – Ina ist gleichzeitig beim Dinner von Frau ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker. Dort singen die dann zusammen Volkslieder (!). –
Zahnarzt. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Physikalismus. Er unterscheidet 2 Themen: 1) Einheit der Sprache, 2) „Identität“ als Forschungsprinzip, d. h. Erklärung der Gehirnvorgänge durch Physiologie und schließlich Physik. – Briefe.
Vormittags: FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab; KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl wünscht baldige Rückkehr, um Chic. zu beschließen. Nachmittags mit Ina in die Middlesex Fells Reservation. Dort 🕮 um See spazieren gegangen, und auf einen Aussichtsturm. – (Nancy GoheenPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen ist sehr verliebt in Ina.)
Nachmittags Zahnarzt: Zahn gezogen (unten rechts der letzte).
Nachmittags 5hUrsula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann am Südbahnhof abgeholt, sie wohnt bei uns.
3h Empfang der 500 Delegierten in Sanders Theatre. Fast alle haben akademische Talare, auch Prof. TomičakPTomičak, Prof., Tschechische Universität Prag von der tschechischen Universität Prag, und Prof. HüttigPHüttig, Gustav Franz, 1890–1957, tschech.-öst. Chemiker von der deutschen Technischen Hochschule Prag (er hat Prorektors Robe genommen); ich schwarzen Anzug. Wir marschieren auf die Bühne, geordnet nach dem Alter der Institution, Prag Nr. 8 und 9. Dann Ansprache von Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker, und Antwort von CartanPCartan, Elie, 1869–1951, fr. Mathematiker. Danach Tee im Memorial Delta.115Die Memorial Hall in Harvard befindet sich auf einem dreieckigen auch The Delta genannten Grundstück zwischen Kirkland St und Cambridge St. Dazu kommt UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann und später Ina. PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph bringt mich zu Prof. , Head der University of LiverpoolIUniversity of Liverpool, Liverpool UK (England), der den starken Einfluss des Positivismus auf die jungen Leute in England und Amerika bedauert. Ich erkläre ihm die unhistorische, systematische Einstellung. PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph macht mich mit Hu ShigOriginal Shih.PShi, Hu, 1891–1962, chin. Philosoph bekannt, Universität PekingIUniversität Peking, sehr einflussreich in China. Zuletzt treffen wir HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking. Frau HockingPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking findet es unfair von mir, dass ich Thales’PThales v. Milet, 624/23–548/44 v. u. Z., gr. Philosoph Beispiel im Vortrag (Liebe und Hass der Moleküle) genommen habe, was keiner mehr glaubt, anstatt modernes. Ich sage, das ist doch einfacher, und kränkt niemanden. HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph sagt, er bedauert, dass ich so weit weg sein werde in Chicago (!).
1:30 Lunch für die Delegierten in Memorial Hall. Ich neben einem Mexikaner, Delegierter eines College von Guadalajara. Neben dem sitzt LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph. Nachher lädt er und seine Frau uns für Sa ein. 4 Nachmittags Konzert: BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, HaydnPHaydn, Joseph, 1732–1809, öst. Komponist, MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist, sehr schön; Boston Symphonieorchester. Ich habe auch Karten beschafft für: QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen, UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, Naomi QuinePQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. – UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann bringt einen Austausch-Studenten JohnPJohn, Austauschstudent; er wohnt eine Nacht bei uns; Jurist, sehr junger, naiver Jüngling. – Abends zum Feuerwerk am Fluss. 🕮 Ich mit Ina; UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann mit JohnPJohn, Austauschstudent, sie kommen erst ½ 1 heim und können die Tür nicht öffnen.
Haupttag der Celebration. Wir versammeln uns in Widener Library. Ich habe gown und cap geliehen, die schützen mich gegen den Regen. Im HarvardIHarvard University, Cambridge MA Yard ist großes Theater aufgebaut. Wir marschieren hindurch und sitzen auf der Tribüne. Zuerst regnete es immerzu, nachher hört es auf. Allerhand Reden und Chorgesänge. Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker spricht eindrucksvoll über akademische Freiheit. Dann Verleihung der Ehren-Doktorate an uns 62. Der Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker liest jeden Namen und dazu einen Spruch. Dabei steht der Betreffende auf. Dann bringt ein Helfer ihm das Diplom. Ina sitzt unten im Regen und friert, nachher ganz erkältet. Auch GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat. Ich erst einige Tage später. Nachher Lunch mit Selbstbedienung in Memorial Hall. Ich mit Prof. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Er erzählt, dass die deutschen Professoren ursprünglich Delegierte sein sollten. Dann aber haben sie eine Weisung aus Berlin erhalten, nur privatim aufzutreten. Nur FischerPFischer, Hans, 1881–1945, dt. Chemiker-München (Chemie)116Hans Fischer. hat sie nicht bekommen; so war er der einzige Delegierte Deutschlands. – Anschließend 2:30 nachmittags Versammlung, hauptsächlich für die Alumni. Wegen Regen im Sanders Theater, so dass die meisten nicht zuhören können. Sehr entschiedene und offene Rede für Lehrfreiheit von Präsident AngellPAngell, James, 1869–1949, am. Psychologe von der Yale UniversityIYale University, New Haven CT. Auch Präsident RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker, der auch vormittags schon beiwohnte, hält eine Rede; für Freiheit. – 6h mit Ina zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Morgen ist ihr 6-jähriger Hochzeitstag. Ich frage QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), ob die Kandidaten für die University-Professorships (ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker hat nachmittags mitgeteilt, dass \(500000\,\\)\( dafür gestiftet worden sind) schon früher bestimmt sind oder \neueseite{534559} ob ich vielleicht noch Chancen habe. Er weiß es nicht, meint, Henderson\IN{Henderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker} sei wohl in Aussicht genommen; vielleicht sei noch Chance da.\par
\tbentry{19}{9}{1936}{} Geschrieben. Ina packt. Wir fahren nachmittags 4\,–\,6 \uline{zu Lewis}\IN{Lewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph} nach Lexington hinaus. Er ist sehr zurückgezogen, konservativ. Über Philosophie nur wenig, er möchte erst englische Syntax lesen. Aber etwas über Atomsätze. Ich erkläre, dass wir absolute Atomfakten ablehnen, und wir kommen hier \gestrunl zu Einigung im Großen. Er hat in Colorado unterrichtet, sagt dass ihn der alte Pioniergeist sehr anzieht, und in den Westen getrieben hat. – Abends, schon im Bett (im Arbeitszimmer unten), bitte ich \uline{Nancy}\IN{Goheen, Nancy, verh. mit John Goheen} für einen Augenblick zu kommen. Ich sage ihr, sie soll nicht so traurig sein; sie war den ganzen Tag dem Weinen nahe und wünschte sehr, wir führen erst Montag ab, was aber Ursulas\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} wegen nicht möglich war. Ich sage, sie würde Ina nicht verlieren, und wir sähen uns mal wieder. Sie hatte gefürchtet, ich wolle keine Treffen mehr, aus Eifersucht. Ich tröste sie, und küsse sie. Sie ist so rührend kindlich, besonders jetzt in ihren starken Gefühlen für Ina.\par
\tbentry{20}{9}{1936}{} Gepackt, Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} hilft Bücher packen. – Mittags wir mit Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} und Goheens\IN{Goheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat}\IN{Goheen, Nancy, verh. mit John Goheen} Abschiedsessen im St. Engler. Ausgeruht. \uline{3\textsuperscript{h} Abfahrt aus Cambridge}, mit Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann}, die wir nach Kingston in ihr neues College bringen wollen. –\textit{Charlemont}\ort{Charlemont MA} (\sout{\textit{N.Y}.?}) \textit{Mass.}, „\textit{The Inn}.“\par
\tbentry{21}{9}{1936}{} Durch die \uline{\textit{Adirondacks}}, über \textit{Tupper Lake}. Sehr schöne Landschaft mit großen Seen –\uline{\textit{Potsdam} N.\,Y.}‚\ort{Potsdam NY} Hotel …\par
\tbentry{22}{9}{1936}{} Fähre über den St. Lorenz-Strom: Ogdensburg-Prescott. \neueseite{534555} Bei der Weiterfahrt durch \uline{\textit{Canada}} sprechen wir auch über Religion und Politik. Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} sehr naiv. Irgendetwas müssten wir doch glauben. Wir fragen, was sie glaubt. Sie sagt, \gestrunl nicht wie die Kirche, aber: an ein Schicksal oder \unsicher{Vorsehung} (z.\,B.: sie hat beim Skilaufen ein Bein gebrochen; und vorher hatte sie geahnt, dass sie schlecht fahren würde), und an die Natur (!); alles sehr unklar, sie kann’s auch nicht erklären, es sind mehr bloße Gefühle. Im Politischen glaubt sie nicht, dass die Zeitungen in Deutschland lügen; die Kriegsgefahr käme nicht durch Hitler\IN{Hitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker}. Der habe in Deutschland doch endlich wieder Ordnung und Einigkeit geschaffen, dagegen die schrecklichen Streiks in Frankreich; das seien keine fairen politischen Mittel (!die Fabrikantentochter!). – Mittags in \uline{\textit{Kingston}}. Zuerst in die …\textit{Hall}, zur \textit{Dean of Women}. Sie ist noch sehr jung, freundlich, ich erkläre Ursulas\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} Wünsche: sie möchte \textit{B.\,A}. machen (das hängt von ihren Vorkenntnissen ab und kann heute nicht entschieden werden) und als Graduate Student behandelt werden (das geht vielleicht). \gestrunl \gestrunl Sie bekommt ein kleines Mansardenzimmer, ist nicht sehr entzückt davon. Nach dem Lunch ich mit Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} zum Deutsch-Professor \textit{Hähnel}\IN{Hähnel, Deutsch-Professor} aus Frankfurt; er und seine Frau haben meinen Vortrag in Cambridge\II{Harvard University, Cambridge MA} gehört; er war enttäuscht, dass nicht mehr Gelegenheit zur Diskussion da war, hat aber Museen besichtigt usw. Sie sind vor 4 Jahren hergekommen; seine Frau hat bei Tillich\IN{Tillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph} studiert, kennt auch Wertheimer\IN{Wertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe} ein wenig. Ich überlasse die weiteren Beratungen Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann}; sie weiß genau was sie will. – Wir alleine weitergefahren, sind sehr froh, endlich wieder ganz unter uns zu sein. –\uline{\textit{Port Hope}}\ort{Port Hope ON} am Ontario-See. Beide sehr müde.\par
\tbentry{23}{9}{1936}{\kreis \,Ina} Weitergefahren. Gestern und heute legen wir uns draußen nach \neueseite{534569} Lunch zum Ausruhen ins Gras; sonnige Tage des „\textit{Indian Summer}“. 5\,½\textsuperscript{h }\uline{\textit{London}}.\ort{London ON} Zuerst \textit{Brescia Hall}. Ina bleibt dort bei Mutter Felicitas\IN{Felicitas, Ordensschwester}; sie hat sonst nicht Besuch und freut sich sehr. 8\textsuperscript{h} hole ich sie wieder ab. – Auto in Ford-Garage; das Klappergeräusch bleibt weg, als ich mit dem Mann probefahre.\par
\tbentry{24}{9}{1936}{}\textbf{}Ich bringe Ina 10\,½ ins Kloster und hole sie 1\textsuperscript{h} wieder ab. Inzwischen im Hotel; geschrieben. – 3\textsuperscript{h}\uline{Abfahrt} nach \uline{\textit{Chatham}}.\ort{Chatham ON} In die Klosterschule „\textit{The Pines}“, Mutter Angela\IN{Angela, Mater}. Sie zeigt uns den Klostergarten, und lädt Ina, die Nacht dort zu bleiben. Ich nehme Zimmer im feinen Hotel William Patt (2‚50 mit Shower).\par
\tbentry{25}{9}{1936}{} Wir fahren über Detroit (Ambassador Bridge) nach \textit{Pokagon State Park, Ind}.\ort{Pokagon State Park IN} wo wir Anfang April waren.\par
\tbentry{26}{9}{1936}{} Regnerisch. Einige Spaziergänge. (Abends viel Krach, weil Mädchengruppe, die eine Tagung da haben).\par
\tbentry{27}{9}{1936}{} Spazieren; teilweise wieder im Regen.\par
\tbentry{28}{9}{1936}{} 10\textsuperscript{h} ab. 3\textsuperscript{h} nachmittags \uline{\textit{Chicago}}.\ort{Chicago IL} Zu Morris\IN{Morris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris}, ich hole ihn im Auto vom Office. Wir rufen verschiedene Apartmenthotels an, meist nichts frei. Wir gehen auf die Suche in einem nördlichen, meist jüdischem Viertel. Um 8\textsuperscript{h} Abends finden wir \uline{\textit{The Standish}} Apartmenthotel, 5110 \textit{Kenwood}, nahe Hyde Park Boulevard. Apartment im 10. Stock, keine Wohnung mehr darüber, nach Süden, schöne helle Zimmer. Das Schlafzimmer hat 2 große Fenster, soll als Study hergerichtet werden. Wir sind froh, eine Wohnung gefunden zu haben. Obwohl 25\,\textit{min}. von der Universität, hell und ruhig. \neueseite{534567} Wir müssen sie für 2 Monate fest nehmen; monatliche Kündigung.\par
\tbentry{29}{9}{1936}{} Mit Housekeeper später Möbel-Änderung besprochen. Mittags zu \uline{Morrisens}\IN{Morris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris}\IN{Morris, Trude, verh. mit Charles W. Morris}. Inas Studienpläne besprochen, Social Sciences. Nachher mit Morris\IN{Morris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris} über Congress für 1939 und über Neuraths\IN{Neurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath} Kommen im Oktober. 5\,–\,9 mit Ina zu \uline{Kasperle}\IN{Kasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl} ins International House. Wir helfen im Auto umziehen aus dem Mayflower Hotel (dort einfaches Zimmer mit Badezimmer \\) 1.50!). Sie will doch nicht im Social Service studieren, sondern Psychologie! In Verbindung mit dem Institut für Juvenile ResearchIThe Institute for Juvenile Research (IJR), University of Illinois at Chicago. Es fällt ihr schwer, alleine zu arbeiten, das Kind zu verlassen, ganz auf sich gestellt zu sein. Sie bezahlt die teuren Universitätskosten von ihrem Geld, aus Stunden geben ($ 1 für 1 Stunde); im übrigen gibt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ihr Geld dazu (anscheinend 3 oder 400 $).
Mit Ina Studienpläne besprochen. Nachmittags Vorlesung vorbereitet.
X / 1936 10herste Vorlesung „Einführung in symbolische Logik“, etwa 10 Hörer, nur ganz wenige von den alten.
10 Vorlesung. 12 McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Er apologized, dass er sich damals nicht klar ausgedrückt habe. Ich sage, dass wir die alte Sache als erledigt betrachten wollen. Er sagt, dass er als sicher annimmt, dass mein ich in Wirklichkeit dauernd da bin; und er hoffe, noch vor Ablauf der 3 Jahre den Vertrag ändern zu können (anscheinend meint er: permanent Sache), und auch höheres Gehalt. Wenn die ökonomische Lage sich bessere, werde der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago individuelle Anträge für Permanenz an die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago stellen! Er wisse nur einen Fall, wo eine Anstellung nicht verlängert worden sei, das war nur wegen immoralischen Verhaltens. Politische Ansichten kämen nicht in Betracht. Die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago hätten mal Schwierigkeiten gemacht wegen 2 Professoren hier wegen 🕮 kommunistischen Ansichten; aber der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago habe sie gegen die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago geschützt. Auch wenn er und der Präsident jemanden für inkompetent halten würden, würden sie keinen Weg sehen, etwas gegen ihn zu unternehmen. Wenn eine sehr schwere ökonomische Krise einträte, würde man nicht Professoren abbauen, sondern lieber gleichmäßig die Gehälter kürzen. – Mittags Lunch im Club mit dem Department. Über die Vorlesungen für nächstes Quarter. – Abends ½ 7 – 9 zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Auch KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl.
Nachmittags Besuche: (PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry nicht zu Hause); zu EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart. Über erkenntnistheoretische Fragen der Physik.
Mittags werden wir neuen Professoren (JaegerPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe usw.) fotografiert. JaegerPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe fährt für 2 Monate nach Schottland zu Vorlesungen; Frau und Kinder sind hier. – 6 – 9 Faculty Dinner; die Neuernannten werden vorgestellt; sehr viele (über 30). (KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl bei Ina)
Vorlesung. Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meinen Plan für weitere Vorlesungen, auch für nächstes Jahr, besprochen. Er sagt, dass ich im allgemeinen nicht 200-Kurse lesen brauche. Zwar ist gewöhnlich Mangel an solchen; aber von mir hatten sie von vorneherein 300 erwartet.117Bedeutung 200- und 300-Kurse ???
11h zum Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. Er ist sehr freundlich; wir berühren die früheren Schwierigkeiten und den 3-Jahres-Vertrag nicht. Zum Schluss fragt er, ob er noch irgend etwas helfen kann; da frage ich ihn wegen Zuschuss zur Übersiedlung der Bibliothek und wegen freier Tuition118Studiengebührenbefreiung. für Ina. Ich soll melden, was die Übersiedlung kosten würde. Er will sehen, was er tun kann, obwohl es nicht üblich sei. – 3 ½ erstes Seminar. AaronsPAarons, aus Berkeley aus Berkeley ist für kurz hier, berichtet, dass der Einfluss von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick noch sehr lebendig ist, und dass meine Veröffentlichungen ausführlich diskutiert werden. Besonders DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph pflege diese Probleme. 🕮
Korrektur TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40.
Beim Lunch schlage ich dem Department vor, das Lunch anderswo zu machen, damit nicht alle, besonders die jüngeren, gezwungen sind, Mitglieder zu sein. Aber außer OsbornePOsborne wollen alle doch auf jeden Fall Mitglied bleiben. Ich beschließe deshalb, auch einzutreten.119Wo einzutreten ??? Club, in dem das Department Lunch stattfindet ???
Nachmittags Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier. Abends mit Ina Kino „Mary of Scotland“, packend.120„Mary of Scotland“ (1936) von John Ford.
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier. Sie will wahrscheinlich nach einem Quarter wieder nach Iowa, weil dort der Dr. in Psychologie viel leichter als hier (!). – Nachmittags Besuch bei PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, Frau SmithPSmith, Frau von Thomas Vernor Smith.
Ina geht vom Department Social Sciences zum Social Service über.121Bezug worauf ??? Studium ???
3 ½ Seminar; 17 Teilnehmer. Nach kurzem Referat sehr lange und teilweise heftige Diskussion (über Geometrie).
Mittags Department Lunch; Besprechung über die Papers für Vorexamen; Zulassung von HarzelPHarzel, Student zweifelhaft.
11h Sitzung der Humanities Division. Morris wird in das Komitee für Policy gewählt. – Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur. Wir berichten ihm von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel BuchBhempeloppenheimaufsatz.122Hempel und Oppenheim, Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik.
Wir fahren zum Indiana State Dune Park, 1 Stunde, 20 min. Sonnig und schön, aber Wind. Mittags zum Picknick-Platz; dabei auch gelegen, aber Mücken. Nachmittags HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne besucht, in ihrem Cottage; klein und dürftig. Er hat nur 1 Seminar; die College-Vorlesung ist wegen Mangel an Registranten (nur 4 Leute) abgesagt worden. Er beobachtet die Vögel durch sein Fenster. – Heimfahrt zuletzt im Dunkeln.hEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.🕮
Nachmittags Seminar. Lebhafte Diskussion über Charakter der Sätze der Ethik; über Semantik und Syntax. Mit ziemlich gutem Verständnis. 11 Teilnehmer; ich sage, dass ich über die Anwesenden berichten muss, es jetzt aber noch nicht tue.
Mittags Department Lunch. Über HarzelPHarzel, Student; SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und ich dagegen, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris dafür, aber mit Warnung; HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne kann es nicht entscheiden.
Autofahrt zur Nordseite von Chic., NW UniversityINorthwestern University, Chicago IL, Evanston, Kenilworth; sehr schöne Gegend, viele Gärten, Badestrand. Wie schade, dass unsere Universität nicht dort in der Nähe ist!
Gearbeitet (Umarbeitung des Abriß der LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, für die englische Ausgabe).123Beginn der Überarbeitung von Carnap, Abriß der Logistik, für die Erstellung einer zweiten Auflage, die aber erst 1954 erschienen ist, als Carnap, Einführung in die symbolische Logik. Siehe Buldt, „Carnap’s Introduction to Symbolic Logic“.
NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt an. Wir bekommen Telegramm zu spät, holen ihn spät am Englewood ab; wegen Privatbad will er nicht ins International House; Hotel Mayflower. Er berichtet von großen Erfolgen. Hat gleich in der ersten Zeit in NY Aufträge für über 1000 $ bekommen; ist für 1 Monat, vielleicht auch länger, Berater für die World’s Fair 1939;124Neuraths Tätigkeit für die Weltausstellung 1939 in New York ??? II ??? hat verschiedene Möglichkeiten, hier im Lande zu bleiben; sagt aber, er möchte das nicht (!!), weil es hier bald schlimm werden würde, weil immer gleich geschossen wird. Ich sage, dass Prag sicher schlimmer ist; schon jetzt: Studentenunruhen in KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. Vorlesung.125Olechowski, Hans Kelsen, 612–619. Wir fahren ihn und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris in die Stadt, wo er bei einem Lunch der Social Workers Lichtbilder vorführt. – Wir inzwischen nach Hause. – 4 – 6 spricht NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in der Gruppe für WissenschaftslogikIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik vor etwa 15 Professoren über Kopenhagener KongressIInternationalerKongressfurEinheit@2. Internationaler Kongress für Einheit der Wissenschaft, Kopenhagen, 21. –\.26. VI. 1936 und Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science– Mit NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Club; dann bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. 🕮
11h mit NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zur Univ. PressIUniversity of Chicago Press. Wir schlagen vor: Zunächst nur 20 Broschüren in 2 Bänden, in 2 Jahren; fertig vor dem Kongress 1939 in HarvardIHarvard University, Cambridge MA. Die PressIUniversity of Chicago Press steht diesem Projekt sehr günstig gegenüber. – Lunch im Club mit 10 Professoren. – 3:30-5:30 NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Vortrag und Diskussion bei Social Scientists; Vorsitz Professor WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe. Dieser sagt zum Schluss, ob ich nicht mit ihnen arbeiten will, um sie in logischer Analyse zu trainieren. – 6:30 wir mit NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zum Essen bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Auch KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Nachher kommen EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker und die Linguisten AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe und BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist. Wir sprechen über die Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Diese wollen umarbeiten. (NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hat 10h noch Besprechung!).
(NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath ist in der Stadt bei allerhand Organisationen). NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt 4h. Heftige Diskussion über TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Wahrheitsbegriff, den ich verteidige. NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath liest mir eine Menge Stellen aus TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Buch vor, die höchst bedenklich sein sollen, aber fast alle harmlos sind. Ich gebe aber zu, dass es sein kann, dass dahinter eine nicht ausgesprochene Metaphysik steckt; NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath behauptet, die werde später deutlich herauskommen, wie bei WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker. Über Anteil der Warschauer und Wiener an der Gedankenentwicklung. NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath liest mir aus einem MS von Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss vor, gegen Physikalismus.126Erläuterung, Arne Naess: „Über die Funktion der Verallgemeinerung“, In: Erkenntnis 7, 1937/38, S. 198–211 Die Einwände sind richtig, aber nur gegen die alten Formulierungen. Abends kommt Ina aus der Vorlesung. Ich gebe NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath$ 10 für Hotel und sonstiges. Wir besuchen um 10h noch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris für ½ Stunde. Dann bringen wir NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zur Bahn (Woodlawn, 63rd Street).
Mittags Department Lunch. – Nachmittags Seminar (anstatt Mi, wegen NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath).
XI / 1936 Vormittags fahren wir zum South Shore Drive und sehen Häuser dort und beim Country Club an; es ist aber ziemlich weit, und wir finden nichts besonders Verlockendes.
Entwurf für NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath: „Vorschlag einer normierten logistischen Symbolik“.127Normierung log Symb für Neurath ???🕮
Mit LaingPLaing, Gordon Jennings, 1869–1945, am. Philologe (University PressIUniversity of Chicago Press) über Übersetzung des AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, er will das MS von RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph kommen lassen.128Die später nicht verwendete Übersetzung Rosingers von Carnap, Abriß der Logistik. Siehe Buldt, „Carnap’s Introduction to Symbolic Logic“, Abschnitt 4.– Abends 7:30 – nach 10: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur Seminar, in dessen Wohnung, über logische Analyse, und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Buch.BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1936@Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik. Wissenschaftstheoretische Untersuchungen zur Konstitutionsforschung und Psychologie, Leiden, 1936 Mit Diskussion.
Gestrige Wahl: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker mit überwältigender Mehrheit gewählt.129Bei den US-Präsidentenwahlen am 3. XI. 1936 erreichte Roosevelt 60.8 % der Stimmen.
11 in EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart Office mit ihm über sein MS: Messung der Quantenmechanik, ohne logistische Symbolik.130Eckarts MS ???
(Auto zur Winter-Umstellung.)
Mittags MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier zum Lunch. Über BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago. – Nachmittags EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart hier.
Nachmittags große Lebensversicherung abgeschlossen ($ 12000).
Arzt kommt hierher, für Versicherung. – 4h unsere Professorengruppe. BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker über reine und angewandte Mathematik. Wenn auch Verschiedenes nicht ganz klar, so werden wir doch in den Hauptpunkten einig. Er betont: Theorie exakt, Anwendung unexakt und auf Endliches beschränkt.
Briefe (endlich mal) an EliPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.131Carnap an Neurath, 12. XI. 1936 (ON/RC 102-52-06), Rudolf an Elisabeth Carnap, 12. XI. 1936 (RC 025-69-19).
Nachmittags mit Ina ins Federal Theatre: Lewis‚PLewis, Sinclair, 1885–1951, am. Schriftsteller It can’t happen here.BLewis, Sinclair!It Can’t Happen Here, New York, 1935132Bühnenfassung von Lewis, It Can’t Happen Here, die am 27.X.1936 gleichzeitig auf 21 US-Bühnen uraufgeführt worden war. Sehr packend; für uns mehr als für die Amerikaner, denen es wahrscheinlich zu seltsam und unglaubwürdig erscheint. Es fehlt in dem Stück: 1) die große Wirkung der Vogelscheuche Kommunismus, wodurch viele gewonnen werden; 2) die positive Wirkung auf die Gebildeten (es werden nämlich nur die Gewalttaten betont); 3) die Rolle des Proletariats als Hauptgegner (hier hat ein liberaler bürgerlicher Herausgeber eine geheime Druckerei in seinem Keller). –🕮
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier; macht Intelligenztests mit Ina. – AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Briefe.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Briefe.
Abends ErnasPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Vetter LöwenbergPLöwenberg, Vetter von Erna Löwenberg aus Memphis TN aus Memphis (Tenn.) hier, es scheint, dass sie ErnasPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Kommen sehr wohlwollend unterstützen wollen. Wir betonen aber, dass sie kein Geld braucht, sondern eine Stelle.
Im Seminar ist ParschellPParschell, Student böse über ApostlesPApostle vorlautes Wesen. Er und andere beklagen sich bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris.
University PressIUniversity of Chicago Press: Besprechung wegen Abriß der LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Ich sage, dass RosingersPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph Übersetzung gut ist. Noch keine Entscheidung.
11 Senatssitzung, nur 10 Minuten. – Mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über sein MS‚133Hartshornes MS ??? das Kapitel über Positivismus. Er ist sehr unklar. – Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Er erzählt über die Klage der Studenten gegen die AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler-Leute134Anhänger von Mortimer Adler. (AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph- und ThomasPThomas von Aquin, 1225–1274, ital. Philosoph-Anhänger), die „Juden“; die Studenten scheinen sehr übertrieben zu haben.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ist fürs Weekend hier, mit LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe gekommen. Gestern hatten sie Diskussion mit den Psychoanalytikern. Ich hole ihn um 10 am Hotel ab, zuerst zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Über TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Semantik. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris scheint von NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Bedenken angesteckt, hält die Begriffe, auch meine Erklärung, für metaphysisch, er möchte andere „Semantik“ (?). Mittags beide FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl bei uns. Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl etwas diskutiert über Physikalismus und anderes. Um 6 bringen Ina und ich ihn in die Stadt; dort noch 1 Stunde zusammen; dann fährt er mit anderen im Auto ab. 🕮
Neuen AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
11 SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, über Schema in Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Er macht Vorschläge für methodologische Fragen; vielleicht will er doch selbst schreiben. Oder vorher LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph fragen, sobald wir weiteres Programm für die ersten 2 Bände haben.
Nachmittags Seminar. ParschellPParschell, Student berichtet weiter; die anderen sind diesmal zurückhaltender.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954: MS.
Beim Department-Lunch: Vorlesungsplan für nächstes akademisches Jahr.
Abriß-MSB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Nachmittags wir im Auto zum Palos Park, SW von Chicago, an 7. Skisprunghügel. Bei gutem Schnee kann man vielleicht etwas auf dem dortigen Hügeln laufen.
Vorlesung vorbereitet. AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954
XII / 1936 AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
5 SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph holt mich ab zur NorthwesterniOriginal North-Western.University‚INorthwestern University, Chicago IL dort Dinner mit dem Department: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, HowardPHoward, Head of Department Northwestern University (Head of Department). Dann mein Vortrag „Verification and the Unity of Science“.135Wie TB 11. II. 1936R. Nachher Diskussion in HowardsPHoward, Head of Department Northwestern University Zimmer. Alle sind sehr interessiert. SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph bringt mich wieder zurück; mit seiner Frau.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier. – Autotürschloss eingefroren! Wir stehen bei arger Kälte lange auf der Straße, bis ein Mann kommt. Er kann es nicht öffnen. Weiter vergeblich auf anderen gewartet. Dann zu Fuss zu BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, Supper. Dort auch OsbornePOsborne. 🕮
Auto wird geöffnet. In Garage neues Schloss eingesetzt.
4 – 6 unsere GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik, Vortrag RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. MathematikerjOriginal Raschefsky. „Biologie und Physik“. Sehr interessante mathematische Analyse. Vortrag zu lang und zu technisch.
Beim Lunch Department gefragt wegen früherem Schluss im Juni, um Dampfer „Bremen“ zu kriegen. SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker sagt „wir sind doch freie Leute, machen es nach unserem Gewissen“. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, dass das jeder selbst entscheiden muss; alle sagen, wegen solchen Fragen geht man nicht zum Dean. Da PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Sekretär sein wird, ist damit die Frage gelöst. – Ich erzähle aus FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Brief:136Nicht überliefert. DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph als Vertreter abgelehnt, wachsende Gleichschaltung. Über faschistische Gefahr in Amerika; ich sage, dass sie größer ist, als die meisten hier glauben.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Nachmittags: Ina bleibt zu Hause, ich 3 ½ zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. 5 mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morriszu BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, Abschiedstee für HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne; er geht für 2 Quarter an die Stanford UniversityIStanford University, Stanford CA. Frau HartshornesPHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne Vater, ihr ähnlich, mit weißen Haaren, lustiger Mann, früherer Englisch-Professor, sagt, ich soll OgdensPOgden, Charles Kay, 1889–1957, brit. Linguist und Philosoph Meaning-Frage in Ordnung bringen und Analyse der Sprache. Er schätzt RichardsPRichards, Ivor Armstrong, 1893–1979, brit. Literaturkritiker sehr. – Mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne etwas philosophiert.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – Nachmittags wir mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris ins Kino International House: Skifilm „Der weiße Rausch“‚137„Der weiße Rausch“ (1931) von Arnold Fanck. verlockend und lustig. Ich kannte ihn schon.
(Keine Vorlesung lasse ich ausfallen). AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Inas Geburtstag
(Nachmittags zum Seminar kommt nur SchmaudePSchmaude, Student; fällt daher aus.)
XII / 1936OChicago IL 1 Stunde Examen (schriftlich) in symbolischer Logik. – Mittags letztes Departmentlunch. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne geht für 2 Quarter nach StanfordIStanford University, Stanford CA.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
1 – 4 bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris.
Briefe. – Wir sind schon entschlossen, neue Skier und Skisachen zu kaufen, da kommt Brief aus NY: die Sachen aus Prag sind da!1Nicht überlieferter Brief zur Ankunft der Kisten aus Prag.
Mit Ina in die Stadt, Weihnachtstrubel in den Läden. Skijacke für mich gekauft. –AE wegen der Prager Sendung.
Briefe.
Mit Ina in die Stadt. AE: die Skier und Sachen sind da, aber das Zollamt schließt bis So! So können wir nicht zum Skilaufen fahren. – Abends 7 – 10 bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Über Kommunismus, StracheysPStrachey, John, 1901–1963, brit. Politiker Aufsatz.BStrachey, John!1935@The Coming Struggle for Power, New York, 19352Nicht klar, welches Werk von John Strachey gemeint ist. Vielleicht Strachey, „The Coming Struggle for Power“ (LL ).– Zuhause Tannenzweige auf den Tisch, mit Kerzen.
Keine Weihnachtspost, weil alle Schiffe durch Sturm verspätet. – Zeitschriften gelesen.
MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – Wir haben keinen Baum, aber Tannenzweige mit Kerzen auf dem Esstisch.
Briefe.
Nachmittags zum AE-Zollamt. Nach vieler Mühe bekommen wir Handkoffer mit Skianzügen und Skier heraus. Abends bei der Heimkehr heftige Rückenschmerzen im Kreuz; ins Bett gelegt. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommen, bis ½ 11. Über Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science
Nun müssen wir die endlich ermöglichte Skifahrt aufgeben! Dr. HatcherPHatcher, Dr., Arzt, vom Billings, Instruktor für orthopädische Chirurgie, kommt. Sagt: Nichts Ernstes, aber im Bett bleiben, später X-Aufnahmen machen. Hart liegen. Im Wohnzimmer Matratze auf Fußboden.
Immer noch sehr schmerzhaft. Ina wälzt mich immer von der einen auf die andere 🕮 Seite.
Noch kaum besser. –NeurathPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris nochmal hier. NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath muss schon abreisen.
I / 1937 Etwas besser. MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris reden zu, ins Hospital zu gehen. Wir haben Bedenken: 1) Transport schwierig und schmerzhaft, 2) Behandlung doch kaum möglich.
In mein Bett hinüber, Bretter unter Matratze. Geht schon erheblich besser, die Schmerzen lassen nach. – Viele Zeitschriften gelesen: UmschauIDie Umschau, Zeitschrift, New MassesINew Masses, Zeitschrift.
Es geht immer besser.
Die Vorlesungen (Di. 5.) werden für eine Woche abgesagt.
MS JuhosPJuhos, Béla, 1901–1971, ung.-öst. Philosoph gelesen.3Bezug unklar.
Zum ersten Mal 1 Stunde aufgesessen. Werde müde, aber keine Schmerzen.
1 Stunde am Schreibtisch.
Vormittags und mittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Hat gute Chancen gefunden in Philadelphia und Bryn MawrIBryn Mawr College, Philadelphia PA. – Nachmittags MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier. Er erzählt, dass MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger in Notre DameIUniversity of Notre Dame, Notre Dame IN ist, für dauernd! Er meint, wegen der unvermeidlichen großen Arbeit, die wir hier für die EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science tun müssen, sollten er und ich Associated Editors werden; ich meine, vielleicht nur er, weil ich nicht viel Zeit dafür opfern möchte.
1 ½ – 4 ½Klinik. Untersuchung durch Dr. Hatcher. X-Strahlen Aufnahme. Gürtel angemessen. Ich soll den Gürtel etwa 3 Monate tragen, immer den ganzen Tag. – 6 ½ – 10 ½NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hier. Meist Persönliches. Er meint, unser Kreis sei objektiv wesentlich gescheiter als die übrigen Leute, besonders wissenschaftlicher; ich meine: nur in bestimmter Hinsicht. Er will jährlich 4 – 6 Monate in Amerika sein, möchte aber nicht ganz. 🕮
Vormittags am Schreibtisch; Vorlesung und Seminar vorbereitet. Vorlesungsbeginn noch verschoben.
Nachmittags Klinik. Nochmal X-ray; sie machen spontan auch eins von der Lunge. Gürtel bekommen. – Abends 6 – 7 NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zum letzten Mal hier. Er meint, mein schweres Verstehen von Situation und Texten sei zum Teil eine Schutzmaßnahme zur Abwehr.
3:30 erstes Seminar; „Principles of Empiricism“ (über TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40-Aufsatz); über 20 Leute!
11 erste Vorlesung „Adv. Symb. Logic“ (logische Syntax); etwa 15 Leute; mehrere werden aber fortbleiben, denen es zu schwierig ist. HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer dabei. 12:30 Lunch; dabei HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. – 2 Klinik, Dr. JacobsPJacobs, Dr., Arzt; er zeigt mir stereoskopisch die Lungenaufnahme. Die weiße 1 cm lange Narbe nahe der oberen Spitze ist gegen voriges Jahr nicht verändert, also wohl gut vernarbt; die Lunge also anscheinend ganz in Ordnung. Er sagt, die Sache im Rücken sei doch wohl teilweise auch rheumatisch; durch mechanische Dehnung allein ohne Entzündung oder Änderung geschehe sowas nicht. Das könne früher oder später wiederkommen, Hexenschuss usw.; daher rät er dringend: Mandeln fort (sie sehen rot aus, also etwas entzündet), und von den Zähnen alles, was nicht gut ist, raus (auch eine Wurzel von einem ganz früher gezogenen Zahn). Verstopfung sei nicht wichtig; nicht zu viel rohes Zeug essen.
Briefe. (Ich sitze immer mit Gürtel am Schreibtisch; bin meist vormittags und nachmittags einige Stunden auf; im übrigen im Bett).
Vormittags und mittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über allgemeine Syntax; wie über „alle Sprachen“ sprechen? Sein Problem: Kann ein mathematischer Satz \(S\) sinnvoll sein, wenn weder er selbst entscheidbar, noch in der Syntaxsprache der Satz „\(S\) ist analytisch“, noch …?4Helmers Problem ???🕮
Mit Ina Mappen, Zeitschriften, Sonderdrucke usw. aufgeräumt.
MS von RandPRand, Rose, auch Randin, 1903–1980, öst.-am. Philosophin‚BRand, Rose!1938@„T. Kotarbińskis Philosophie auf Grund seines Hauptwerkes: ‚Elemente der Erkenntnistheorie, der Logik und der Methodologie der Wissenschaften‘ “, Erkenntnis 7, 1938, 92–1205MS zu Rand, „T. Kotarbińskis Philosophie auf Grund seines Hauptwerkes“. Bemerkung dazu; Briefe geschrieben.
(Mittags Hospital; wegen Druckstellen am Gürtel.) Seminar und Vorlesung vorbereitet. –
Nachmittags Seminar. Wieder viele Leute. Heute gute Diskussion.
Mittags Department Lunch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Über Rolle der Philosophie in der Universität. Ich sage, dass ich mich über die autokratische Verfassung der amerikanischen Universitäten wundere; sie sagen, dass in der Praxis die Professoren doch viel Einfluss haben.
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier zum Abschied, geht nach Iowa zurück. Sie sagt, sie hat HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl geschrieben, sie kommt nicht als Ehefrau. Sie will dort vielleicht Dr. in Psychologie machen, in 2 Jahren etwa, bei LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe. Wenn’s mit HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl nicht gut geht, will sie sich vielleicht trennen, nach New York.
Mittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Mit ihm über seine Diss.:6Wie oben ??? Helmers Diss, Axiomatischer Aufbau der Geometrie in formalisierter Darstellung Doctoral Thesis related to Bertrand Russell’s work. ??? Über Typen, Definition der Identität.
MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Briefe.
PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, dass McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago meine Einstellung in den Fragen des Department immer sehr berücksichtigen werdenaOriginal wird.. (Ich weiß nicht, was er meint; ob ich für etwas Bestimmtes eintreten soll?) Er schlägt mir vor, im nächsten Jahr Seminar für Doktoren usw. zu machen, die etwas von der Universität bezahlt bekommen, und dann vielleicht teilweise (?!) auch Unterricht. Ihre Arbeiten sollen im Seminar besprochen werden. Ich bin sehr dafür.
Briefe.
Lunch mit Department (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph). Über PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph neue Vorschläge: Forschungsseminare; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und andere ins Department (wir sagen: nur, wenn Sicherheit, dass Mc K.PMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph nicht Chairman werden will). – Nachmittags Seminar.
12 zu LaingPLaing, Gordon Jennings, 1869–1945, am. Philologe in University PressIUniversity of Chicago Press. Er gibt mir ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachMS.BReichenbach, Hans!1938@Experience and Prediction, Chicago, 19387MS zu Reichenbach, Experience and Prediction.– Department Lunch mit JaegerPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe, AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph und Sohn. – Klinik, Dr. HatcherPHatcher, Dr., Arzt: Ich muss den Gürtel 🕮 noch 4 – 5 Monate tragen, recht dicht. 3 ½ – 4 ½ wieder Besprechung mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph. – [Dilators gekauft].
Briefe. – In ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach englischem MS gelesen.BReichenbach, Hans!1938@Experience and Prediction, Chicago, 1938MS LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – Nachmittags Besuche: BloomfieldsPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist und HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius nicht zu Hause. Lil; er erzählt von seinem Vortrag in der GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik und gibt mir MS. – 5 – 8 ½ zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ich mit ihm spazieren. Er sagt: PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph ist sehr schlau und diplomatisch, will jetzt für sich herausschlagen, was er kann und darum unbedingt allein mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph verhandeln.
II / 1937MS LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Lunch mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. – Nachmittags Seminar: Reduktion und Definition. Danach Besprechung mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph.
12 ½ – 3 Lunch mit Department und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Ich sage, was ich über Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago gehört habe; er sagt, dass dieser nicht in der AdlerschenPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler Weise vorgehen will.bEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
12 – 4 HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über seine Diss.; Parameter. – Nachmittags wir zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. Chemiker. Er sagt, dass man mit HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago in dem Ziel übereinstimmen kann, ohne seinen Weg für den richtigen zu halten; und dass der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicagonicht auf seinem eigenen Weg jeden anerkennt, der seinem Ziel hilft, wenn auch auf anderem Weg!
Briefe.
Nachmittags Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik. Lil resümiert seinen Vortrag (über 1 Stunde!). Diskussion. Wir äußern Bedenken gegen „directive action“. Er sagt zwar, es ist nur diskret gemeint; aber es steckt anscheinend doch eine Metaphysik dahinter. 🕮
Department Lunch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Über Reform des Dr.-Examens. – Nachmittags Seminar.
MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
(Sitzung der Division). Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science
12 HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über Logik. Nachmittags mit ihm in die Stadt, Kino „Camille“, mit GarboPGarbo, Greta, 1905–1990, schwed.-am. Schauspielerin.8„Camille“ (1936) von George Cukor.
Nachmittags Mathematiker-Club, 4 Tee; 4 ½ Vortrag HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer „Funktionen unendlich vieler Variablen“, für mich schwer verständlich; gutes Englisch, gut dargestellt.
Lunch mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer im Club.
Department Lunch.
MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – Briefe.
MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954; Kapitel I fertig.
Plan für Forschungsseminar. – Plan für Semantik-Seminar im Spring.
Abends: Dinner mit SantillanaPSantillana, Giorgio de, 1902–1974, ital.-am. Wissenschaftshistoriker, dabei auch McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und das Department; er ist Mitarbeiter von EnriquesPEnriques, Federigo, 1871–1946, ital. Mathematiker in Rom. Nachher sein Vortrag über GalileoPGalilei, Galileo, 1564–1642, ital. Physiker; ziemlich literarisch.
Beim Lunch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über Forschungsseminar-Plan. Zum Psychologie-Professor CarrPCarr, Harvey, 1873–1954, am. Psychologe. Mit ihm WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe-Vortrag besprochen.
12 HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über Möglichkeiten, conf-Grad zu definieren. Nachmittags mit ihm in den Jackson-Park gefahren und am See spazieren. Über Möglichkeit, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel herzuholen. 🕮
III / 1937 Mittags Interview im Office für Assossiated Press; Allgemeines über unsere Bewegung, Kongresse, Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Nachmittags mit Ina zum Auto-Club; zum Seeufer am Jackson-Park, Eisschollen. Wir mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris ins Kino (International House): Russischer Film über Mongolei.9Kino ??? Politische Propaganda, sehr symbolisch; aber interessante Bilder der Leute und des Wüstenlandes. – Mit zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Essen. Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über meinen Vortrag für April-Tagung;10Siehe TB 23. IV. 1937R. über Einkommenssteuer; über Leute für Seminar. Er meint, der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago wird nicht Bedenken gegen Europäer haben, sondern gegen Leute unserer Richtung.
Mittags mit Steuerbeamten wegen Einkommensteuer. Er ist eilig und nicht sehr klar. –SpringerISpringer Verlag macht Schwierigkeiten wegen neuem AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.11Brief ???
Im Seminar lebhafte Diskussion über Physikalismus.
Department Lunch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Er sagt, der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago billigt den Research-Seminar Plan im allgemeinen; die Zahl der bewilligten Assistenten wird von den Vorschlägen abhängen, vielleicht 1 oder 2 (!). Ich solle Vorschlagsliste einreichen.
Zum Steuerbeamten in Burners Office. Einkommensteuerbekenntnis; er füllt das Formular aus. Mit Ina in die Stadt gefahren. Nachmittags Kino „Ecstasy“; Wiener Film, gut gespielt!12Viell. Ekstase (1933), von Gustav Machatý. Der Film wurde allerdings in den USA offiziell erst 1940 uraufgeführt.
Starken Schnupfen und Halsschmerzen, seit Fr.– Briefe. Nachmittags mit Ina am See spazieren.
4 – 6 Morris-GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik; Psychologe WrightPWright, in Morris Gruppe metaphysischer Vortrag; Bewusstsein durchzieht die ganze Natur bis zu den Atomen hinunter! –WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe ist angekommen, wohnt im Club; nur kurz gesehen.
12 – 2 Lunch mit WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe. Er erklärt mir seine Theorie 🕮 über Strukturen mit einheitlichem und nicht-einheitlichem Gesetz; viele Psychologen, so sagt er (z. B. HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe in YaleIYale University, New Haven CT) vernachlässigen den Unterschied, „Konnektivisten“, sie meinen, jedes Element könne mit jedem anderen sich verknüpfen, unabhängig vom Inhalt. – 4:30 sein Vortrag (Psychologie-Professor CarrPCarr, Harvey, 1873–1954, am. Psychologe wollte einführen, erscheint einfach nicht, schickt auch keine Nachricht; ein anderer Psychologe führt ein) über „Psychologie des Denkens“; nicht klar, verschiedene Beispiele, aber der Gegensatz zwischen seiner Auffassung und der der Gegner wird nicht klar. – 6:30 Dinner; wir haben das Department, mit Frauen, zum Club eingeladen; auch OsbornePOsborne; SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und Frau sind krank, nicht da. Nachher auf WertheimersPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe Zimmer. Dann zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe am Klavier, charakterisiert 3 Männer, dann 3 Frauen; wir raten; die Männer werden nicht geraten; Ina ist gut zu erkennen.
WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe im Auto zur Bahn, ab 10:20 (nach Ann Arbor). Vorlesung; nachmittags Seminar, lebhafte gute Diskussion über Physikalismus.
Letzte Vorlesung (nächste Woche Leseperiode). Lunch mit Department und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, danach in dessen Zimmer, bis ½ 4. Über Fellowships. Über Research–Seminar; vor 2 Tagen hat der Board of TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago Beschränkung des Budgets beschlossen. Also statt die von McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph erhofften 6000 $ nichts oder günstigenfalls 2000, d. h. 2 Assistenten zu je 1000. Dadurch wird HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ganz in Frage gestellt. Trotzdem will ich ihn noch nicht fallen lassen; ich sage, ich will mich nach zusätzlichen Quellen für ihn umsehen; ebenso für HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Ich sage, dass diese beiden zuerst in Betracht kommen. Dann WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph und McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker.
Vortrag für April-Meeting geschrieben.
Vortrag für April-Meeting geschrieben.– Briefe.
Department Sitzung mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, über Fellowships. – Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über meinen April-Vortrag.
(Keine Vorlesung). Term Papers gelesen. – Briefe. 🕮
Term Papers gelesen.
Sprechstunde. Lunch mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Nachmittags letztes Seminar.
Letzte Sprechstunde, viele Studenten. – Department Lunch. – Wieder FriedländerPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of Chicago bei uns, bringt Grüße von BardenhewersPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja ZetkinPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin;13Gertrud Zetkin (geb. Bardenhewer) und Kostja Zetkin. früherer Stadtrat Berlin; jetzt hier mit FrauPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer (Gymnastik, GindlerPGindler, Elsa, 1885–1961, dt. Gymnastiklehrerin-Schülerin) und TochterPFriedländer, Dorothee, Tochter von Walter und Li Friedlaender (16 Jahre), Vorlesungen und Arbeit in Social Service Adm.
HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Nachmittags mit ihm in die Stadt, Kino „Der Mann, der Wunder tun konnte“, nach WellsPWells, H. G., 1866–1946, brit. Schriftsteller.14„The Man Who Could Work Miracles“ (1936) von Lothar Mendes nach einer Kurzgeschichte von H. G. Wells (1898). Abends schreibt HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer noch Adressen für mich, und bleibt dann bis ½ 11. Er sagt Ina, dass er sich sehr einsam fühlt; die Leute seien hier anders als in England.
Mittags im Club RyninPRynin, David, 1905–2000, am. Philosoph getroffen, kurz mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Er möchte vielleicht im nächsten Mai herkommen, um Logik zu lernen. – Ina Rückenschmerzen, darum Abreise verschoben. – Pariser Vortrag.15Siehe TB 2. VIII. 1937R.
Vortrag MS für Paris. – Mittags plötzlich zur Abreise entschlossen. Im Auto ab 1 ½; 150 Meilen in 4 ¼ Stunden; 6h in Turkey Run State ParkOTurkey Run State Park IN in Süd-Indiana. Einzelzimmer nur ohne fließend Wasser vorhanden, alles sehr besetzt! Lärm, wir schlafen beide schlecht. – Abends Film. ComptonPCompton, Arthur, 1892–1962, am. Physiker und Frau.
Vor- und nachmittags große Spaziergänge. Nachmittags über den Fluss; zuletzt in Eile, um vor Dunkelheit die Brücke wiederzufinden. – Abends ein zyklischer Handschuhfabrikant, der Prag und Wien kennt.
Spazieren, Schnee! Ein verlaufenes Gänschen gefunden. Mittags Prof. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. Wegen Kalender abgereist. ½ 3 – ½ 7, schnell gefahren.OChicago IL
Pariser Vortrag („Einheit der Wissenschaft“).
11 HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, 12 WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph hier. Er ist im Gespräch sehr intelligent, 🕮 besser als sein Buch.BWeinberg, Julius!1936@An Examination of Logical Positivism, London, 193616Wie oben (TB 23. II. 1936R) Weinberg, An Examination of Logical Positivism. Ich sage, dass er besser die lange Diskussion über WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph und früheren Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis weggelassen hätte. OgdenPOgden, Charles Kay, 1889–1957, brit. Linguist und Philosoph hat ihn so gedrängt, sein MS schleunigst zu schicken. Er hat allerhand gute Fragen über Syntax und Semantik. Warum für „analytisch“ höhere Variablen nötig sind, Stufe \(\mathfrak{w}\) usw.17Weinbergs Fragen ??? Er bleibt bis nach 4. Wir mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer 5 ½ – 8 ins Kino „Rembrandt“PRembrandt van Rijn, 1606–1669, niederl. Maler, gut.18Vermutl. Rembrandt (1936) von Alexander Korda. Abends HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer bei uns; ich geh’ 9hschl ins Bett. Er bleibt bei Ina bis 11h! Obwohl sie müde ist, gähnt, sich hinlegt usw. Er fühlt sich anscheinend sehr einsam.
Vorlesung und Seminar für morgen vorbereitet. – Nachmittags 4 wir zu AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph; er selbst ist nicht da, aber der SohnPAmes, Sohn von Edward Ames mit Frau mit FrauPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph (doziert Philosophie, Ästhetik, in CincinnatiIUniversity of Cincinnati, Cincinnati OH). Ina muss 4 ½ zur Vorlesung. Später kommen MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, LinksPLink, University of ChicagoPLink, University of Chicago.
11herste Vorlesung „Logische Grundlagen der Mathematik“; eine Menge neue Studenten, Mathematiker, die teilweise bei BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker postulational Method gelernt haben, aber sonst nicht symbolische Logik kennen. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½erstes Seminar „Logische Analyse“ (in Wirklichkeit: allgemeine Syntax, und Syntax und Philosophie). MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph alle Gäste; ferner SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und SchlegelPSchlegel und einige neue, die aber vielleicht wegbleiben werden.
Lunch im Club mit WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Über Bewährungsgrad; Basissätze in der Psychologie oder physikalischen Sprache.
IV / 1937 6:30 Dinner mit Morris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und Department. 8 – 9 ½ CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph Vortrag „Was ist Geschichte der Wissenschaft?“ (Cohen wird für eine Professur für Geschichte der Wissenschaft in Betracht gezogen). Witzig und interessant; mehr kritisch, oft scharf, also Positivismus aufbauend.
12 BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker gefragt wegen Hempel, er HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; er will versuchen Lehrauftrag. Lunch mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, später McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Diskussion mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph über Frank KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler (der Mensch kann sich nicht selbst beschreiben, daher Sozialwissenschaft als eigentliche Wissenschaft nicht möglich (!)). PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph🕮 verteidigt ihn; bei beiden scheint mir ziemliche Konfusion über den Unterschied zwischen theoretischen und praktischen Fragen (wie überhaupt bei den Amerikanern sehr oft! „opinion“).
Entwurf einer Semantik auf Grund der Beziehungsrelation.
Über Sprache mit Prädikaten transfiniter Stufen. – 3 HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt. Mit ihm im Regen die Skier zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris gebracht; diese und EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart abgeholt. Außerdem kommen LinksPLink, University of ChicagoPLink, University of Chicago und HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. Tea party. Ich spreche meist mit HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton; er ist sehr gegen HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker, für Russland; er meint auch, dass Enthusiasmus nötig sei, nicht nur rationale Planung; über HuxleysPHuxley, Aldous, 1894–1963, brit. Schriftsteller Roman;BHuxley, Aldous!1932@Brave New World, London, 193219Wahrscheinlich Huxley, Brave New World. ich sage, dass er die schlechten Folgen unrichtig voraussagt.
Vorlesung und Seminar vorbereitet. – Briefe
In der Vorlesung 16 Leute! Im Seminar etwa 10.
Lunch mit Department und MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph; er ist für 1 Tag hier. Ich schlage vor, die Rat die MSe begutachten zu lassen; er sagt, es liegt nicht daran, sondern Mangel an guten Arbeiten; KattsoffcOriginal Katsoff.PKattsoff, Louis O., 1908–1987 ist von SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker empfohlen worden. –Mit RockefellerIRockefeller Foundation-Mann HansonPHanson, Rockefeller Foundation gesprochen über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Wenn die Universität $ 1000 bewilligt, soll ich Gesuch an ihn richten; einige Chance, dass die StiftungIRockefeller Foundation dann zuzahlt; ich bin sehr erfreut über diese Aussicht. – 4 – 6 WissenschaftslogikgruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik (ohne MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, der Seminar hat): Vortrag MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph über Analogie; sein System der Energiefaktoren. Ich sage: nur Tabelle der Definitionen, ohne Behauptungsgehalt, im Unterschied zum System der chemischen Elemente. Er spricht auch über empirische Basis der Logik; hier viel Unklarheit; er sagt, wir sollten bewegliche Begriffe verwenden. – Zum Abendessen HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer bei uns.
7 – ½ 11 TrusteesIBoard of Trustees, University of ChicagoDinner. Bemerkenswerte Rede vom Präsidenten HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago, wo er betont, dass er keine bestimmte Richtung der Philosophie als Grundlage der Universität fordert. Er sagt, dass Chic.IUniversity of Chicago, Chicago IL die beste 🕮 Universität in Amerika sei, aber nicht so gut, wie sie sein könnte. An meinem Tisch: EatonPEaton, Trustee der University of Chicago, TrusteeIBoard of Trustees, University of Chicago, der einiges von mir gelesen hat (!); der Italiener BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker, von dem die Press jetzt ein Buch über die Entwicklung der faschistischen Ideen bringt, er sagt, er könne nicht zurück nach Italien; der Geologe …
3 HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; 4 SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior zum Tee hier (SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker sind nicht gekommen, wir haben keine Nachricht von ihnen; BloomfieldsPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist haben abgesagt.)
Nachmittags mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerKino International House „Donner über Mexiko“‚20„Thunder over Mexiko“ (1933) von Sergei M. Eisenstein. von EisensteinPEisenstein, Sergei, 1898–1948, russ. Regisseur aufgenommen; gute Bilder; zu wenig von der Revolution selbst.
Lunch mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und UshenkoPUshenko, Andrew Paul, 1900–1956, russ.-am. Philosoph; er kommt jetzt von MichiganIUniversity of Michigan, Ann Arbor MI nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Er stellt allerhand Fragen über Logik, Syntax. Er hat Syntax rezensiert für Hib Philosophical Review.21Ushenko Syntax Rezension, A.P. Ushenko: Review: The Logical Syntax of Language, The Philosophical Review Vol. 46, 1937, p. 549-553– 4 – 6 Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur über „Psychologie als Wissenschaft“; er betont, dass Psychologie betrieben werden kann, ohne auf Physiologie zurückzuführen; ich stimme zu, sage, dass seine Begriffe aber auf Dingsprache zurückführbar; dies sei Physikalismus. Er stimmt dem zu. – 7 bis ½ 11 zu HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. Großes Dinner. Ich spreche mit der hübschen Tochter; sie studierte Geologie, dann Anthropologie, im College. Frau LilianePHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius philosophiert unaufhörlich mit mir, dass es Dinge jenseits der Wissenschaft gebe usw.; ich sage immer nur lächelnd „Das glaube ich nicht“. Mit Professor BlochPBloch, Prof., er leitet die Lungenabteilung in Billings, ist vor 14 Jahren nach Amerika gekommen, spricht über die Schwierigkeiten der Anpassung, und dass man doch immer Europäer bleibt. Er war an der Universität MünchenILudwig-Maximilians-Universität München (LMU), ist 1923 wegen der HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Bewegung weggegangen. 🕮
McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt beim Lunch, dass je $ 1000 für HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel bewilligt sind! Ich schreibe Gesuch an RockefellerIRockefeller Foundation mit Ergänzung für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.
HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer schreibt ganzen Tag Briefe für mich (Ina Rückenschmerzen).
Nachmittags mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer am See spazieren.
Vorlesung vorbereitet.
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier. Sie ist sehr deprimiert. Sie hat vor kurzem den Plan gefasst oder erwogen, im Herbst nach Wien zu gehen, mit dem Jungen. Sie meint, HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl könnte ihr von $ 220 $ 120 abgeben (wir meinen, da bleibt ihm nicht genug). Sie sagt, dass ihr scheint, dass Trennung nötig. HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl meint, er wolle immer wieder versuchen, aber sie sieht ein, dass es doch nicht geht. Sie sagt, sie sieht ein, dass es hauptsächlich an ihr liegt.
(Keine Vorlesung, weil die meisten schon morgens nach Galesburg fahren.)
Chic. Ab 5.30, Union Station; Ina bringt mich im Auto hin. „Zephyr“, einer der schnellsten Züge der Welt. 7‚40 in Galesburg.OGalesburg IL (also 162 Meilen in 130 Minuten, also durchschnittlich 75 mi/h = 120 km/h; Höchstgeschwindigkeit vor Galesburg (nach Angabe von MoorePMoore, W., am. Philosoph– Galesburg) 112 mi/h (?!) = 179 km/h). Tagung der Philosophical AssociationIAPA, American Philosophical Association, Western DivisionIWestern Division der Philosophical Association Tagung, Galesburg 1937.22Siehe „Proceedings of the American Philosophy Association 1937“, The Philosophical Review 47 (2), 1938, 176–190, hier: 180–182. Hotel Castor; ruhiges Zimmer. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ist da. Mit ihm zum „Smoker“; dort WatersPWaters, Instruktor an Ohio State University getroffen (er ist Instructor an Ohio State, Freund von WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph) und andere. Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph 10 oder ½ 11 zurück, zur Ruh. Die philosophieren noch bis ½ 2.
9:30 mein Vortrag „Empiricism and the language of science“‚23Siehe das sechsseitige Typoskript (RC 110-08-05). Hauptgedanken aus „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40; „Symbolism“. Ich ¾ Stunde. Dann McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph; diese vorher bestimmt, dann auch andere. Ich erwidere jedesmal. Lebhafte, interessante Diskussion (siehe Zettel im Programmbuch; in diesem auch mein Abstract24Programmbuch scheint nicht überliefert.). 🕮 Ausgeruht. Dann (anstatt zu JaegersPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe Vortrag über die Theologie der frühen griechischen Philosophie) mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, spazieren, zum Friedhof. Über Semantik, und den Seminarplan. – 6:30 Dinner. Ich wollte mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sitzen und diskutieren, musste aber plötzlich an den Speakers Tisch. Zwischen Morris – UrbanaPMorris, Bertram, 1908–1981, am. Philosoph25Vermutl. Bertram Morris. und MoorePMoore, W., am. Philosoph – Galesburg.26Vermutl. W. Moore. Über europäische Politik. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Präsidentenansprache: über „Pragmatism, PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph and MeadPMead, George Herbert, 1863–1931, am. Philosoph; rednerisch sehr gut. Ich schon ziemlich müde. Mit HildebrandPHildebrand, Carroll D. W., am. Philosoph– De PauwIDePauw University, Greencastle IN über meinen Vortrag dort nächste Woche.
Spät mit LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zur Diskussion über ParkersPParker, Dewitt H., 1885–1949, am. Philosoph Vortrag. SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker in sehr witziger Weise: Das seien nicht Argumente, sondern Romancen gewesen, verkleidet als Argumente. (ParkerPParker, Dewitt H., 1885–1949, am. Philosoph sagt uns nachher, dass er sich darüber geärgert hat). Ich zum Vortrag von W. MoorePMoore, W., am. Philosoph („Struktur in Faktum und Satz“‚27Im Original steht C. More, in den Proceedings ist allerdings ein W. Moore als Vortragender von „Structure in Sentence and in Fact“ genannt. gegen WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph; er hatte mich gebeten, in der Diskussion zu sprechen. Ich mache einige Bemerkungen, meist in Übereinstimmung mit dem Redner.) Mittags mit ParkerPParker, Dewitt H., 1885–1949, am. Philosoph, LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, Feigl;PFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sie sagen, dass LovejoyPLovejoy, Arthur O., 1873–1962, am. Philosoph an WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph Stelle kommen soll!28Lovejoy statt Whitehead ???– Ich bleibe noch einen Tag, um mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu sprechen, hauptsächlich Wissenschaftliches; er entbehrt in Iowa sehr Gedankenaustausch. Nachmittags mit ihm spazieren. Er hat allerhand Fragen zur phänomenalen Sprache, die er neben der physikalistischen noch will. Und einige formale Fragen.
Vormittags und mittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Er fährt 2 ½ ab. Ich ausgeruht. 4:25 bis 7:50 Chic.OChicago IL (= 8:50 Sommerzeit, die heute anfängt). Ina holt mich an der I. C. im Auto ab. Sie war viel mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, die ihr sehr offen ihr Herz ausgeschüttet hat. CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hätte Psychoanalyse nötig, meint aber selbst, er sei ganz glücklich.
Vorlesung und Seminar vorbereitet; Theorie der Satzverknüpfungen ausgearbeitet.
HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier zum Lunch. 🕮
Wir im Auto ab 9:35, nach De Pauw UniversityIDePauw University, Greencastle IN, GreencastleOGreencastle INInd. An 2 ½ (nach dortiger Zeit; 6 Stunden gefahren einschließlich 1 Stunde Mittagspause). Professor HildebrandPHildebrand, Carroll D. W., am. Philosoph bringt uns ins Girls Dormitory, eine Suite mit 2 Zimmer und Bad. 3h zur Nachmittagssitzung der Philosophen. Instructor SchipperPSchipper, Instruktor, De Pauw University über Positivismus; meist Darstellung (hauptsächlich aufgrund von AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph) ohne Kritik. Ich beantworte dann Fragen und Einwände. – Kurz ausgeruht. – 5 ½ zum Dinner; ich nicht im Keller, mit spärlichem Kirchenkerzenlicht. Zwischen Mrs. LogsdonPLogsdon, Mayme, 1881–1967, am. Mathematikerin aus Chic. (Professor der Mathematik) und Frau EckhardtPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart. Gegenüber SchipperPSchipper, Instruktor, De Pauw University. Nachher Vortrag „Über 4-dimensionale Geometrie“, in der Relativitätstheorie; nicht sehr aufregend. Dann mein Vortrag „Mathematik und empirische Wissenschaft“ im Chemieauditorium‚29Vgl. TB 14. I. 1936R. 50 – 60 Leute, Philosophen und Mathematiker ($ 50 Honorar); 100-Jahrfeier der UniversitätIDePauw University, Greencastle IN. 10 ½ sehr müde.
V / 1937 9 ¾ zum Frühstück bei Professor HirEckhardtPEckhardt, alt, jetzt off department. Tischgebet. Etwas über Politik in Europa; Erziehung in Amerika. In Philosophie ist er sehr konservativ-religiös; in englischer Tradition aufgewachsen (aus Kanada). 11hab‚ Turkey Run State Park; alles besetzt. Zum Park The Shades‚OShades State Park IN einfaches Hotel ($ 3.75), Essen mäßig. Spazieren im schönen Park; Felsen; am Fluss entlang gewankt; in der Sonne gesessen, Ina singt Lieder. Nachts ruhiger als Turkey Run.
Regen. Daher ab 10h. Nach Chic.OChicago IL Beverly Hills angesehen, kommt nicht als Wohngegend in Betracht. Kurz zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Hungrig nach Hause.
Seminar und Vorlesung vorbereitet. RockefellerIRockefeller Foundation hat $ 1400 für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel bewilligt.
An HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gekabelt. – Abends HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier zum Abschied, reist morgen nach NY– England. 🕮
Nachmittags wir im Kino International House; „Der letzte Mann“ mit JanningsPJannings, Emil, 1884–1950, dt. Schauspieler.30„Der letzte Mann“ (1924) von Friedrich Wilhelm Murnau.
Vor dem Haus beim ParkendOriginal Backen. ein Auto beschädigt, das 2. hinter mir.
6 ½Dinner des Department mit Professor WoodburyPWoodbury, Prof. am MIT vom MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA; er kennt StruikPStruik, Dirk Jan, 1894–2000, niederl. Mathematiker gut. Danach sein Vortrag über „Error in der Geschichte der Wissenschaft“. Über Phlogistontheorie usw., und den Nutzen, den auch Irrtümer für die Entwicklung der Wissenschaft gebracht haben.
Angefangen MS „Notes of Symbolic Logic“ (für Vervielfältigung für die Vorlesungen).B1937@Notes for Symbolic Logic. First Part, Chicago, 1937
4 ½ – 6 FriedländerPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of Chicago mit FrauPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer und TochterPFriedländer, Dorothee, Tochter von Walter und Li Friedlaender hier. Sie haben in Paris gelebt und sehnen sich dorthin zurück. Sie will Gymnastikunterricht geben, hat bei GindlerPGindler, Elsa, 1885–1961, dt. Gymnastiklehrerin gelernt, sie war im Westender KreisIWestender Kreis, auch Berliner Kreis, mit KlattPKlatt, Fritz, 1888–1945, dt. Reformpädagoge befreundet.31Westender Kreis ??? Tochter 16 Jahre.
4 – 6 GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik; Vortrag SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker über Satzwissenschaft.
Abends Kino, HepburnPHepburn, Katharine, 1907–2003, am. Schauspielerin in „Quality Street“‚32„Quality Street“ (1937) von George Stevens. gut; Komödie „Personal Property“.33„Personal Property“ (1937) von W. S. Van Dyke.
Nachmittags Kino International House „The crazy ray“34„The Crazy Ray“ (1924) von René Clair. (Paris durch Strahlen ein eingeschläfert).eEs folgen zwei leere Einträge, beim zweiten steht ⚬ im Datum.
Programm für Research Seminar fertig gemacht.
„Notes of Symbolic Logic, Teil I“ fertig gemacht.B1937@Notes for Symbolic Logic. First Part, Chicago, 1937
Seminar
,
Briefe. Sachen für Reise gekramt.
Briefe. Sachen für Reise gekramt.🕮\dazwischen ist Reise nachDeutschland (herausgenommen)\
aHier beginnt die ausgelagerte Datei (RC 025-67-02). Diese endet mit dem Eintrag zum 26. IX. 1937. Vormittags UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann hier. Hat in Kingston BA gemacht (mit „gut“). Wohnt bei Professor Mc NealPMcNeal, Prof., Theologe, in Chicago. Will mit 3 anderen im Roadster (5 Jahre alt, $ 200) nach Denver, Mexiko, Kalifornien, Canada usw.
UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann hier. Mit ihr zu Professor Mc NealPMcNeal, Prof., Theologe, in Chicago; Theologe, Kanadier, umständlicher Herr. Mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmannzu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Tee; dort: OsbornePOsborne (zum Abschied, er ist nach Kansas berufen), SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und FrauPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph und FrauPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph. – Abends UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann bei uns. (Ina nachmittags mit Studentin für Examen gearbeitet.)
(Memorial Day). Ina packt fleißig. Ich Vorlesung und Seminar. UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann nachmittags etwas hier; hilft tippen.
VI / 1937Letzte Vorlesung. Nachmittags Seminar. Vorher kurz zu McNealsPMcNeal, Prof., Theologe, in Chicago. Dort UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann und die anderen: 2 Studenten und 2 Studentinnen, alle sehr deutsch aussehend. Der Hauptführer ein Bayer. Sie sehen braun und sportlich aus. (UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann erzählt uns, dass die Jungens hier bei einer amerikanischen Familie deutscher Abstammung ein heftiges Loblied auf die Diktatur gesungen haben). – Abends nach 9 kommt UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann nochmal zum Abschied.
Wir zum Immigration Amt. Wir erfahren mit Schrecken, dass wir ein Reentry Permit brauchen! Muss eigentlich 30 Tage vorher beantragt werden. Wir schreiben eiligst nach Washington. Von ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zorniger Brief, der erste in diesem Jahr.fOriginal seit Jahren.35Elisabeth an Rudolf Carnap, 22. – 23. V. 1937 (RC 025-69-32/33).
Ina immer fleißig am Packen, trotz Examensvorbereitung. Sogar die Bücher, trotz Verbot. – Nachmittags letztes Seminar (vorverlegt von nächster Woche; das Quarter geht nominell bis zum 11.!); SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer noch etwas über Deutung von AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph, ich über konventionelle und empirische Komponenten im Sprachaufbau.
Letzter Departmentlunch. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris spricht zu McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über erweiterte Funktion des Philosophy Departments, ob im Sinne des PräsidentenPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago; und über ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Platz als Verbindung zur Physik; sein jetzt im Druck befindliches Buch sei ganz philosophisch und sehr wichtig.BReichenbach, Hans!1938@Experience and Prediction, Chicago, 193836Vermutlich Reichenbach, Experience and Prediction.
Ina Examen im Law-Kurs, 8 – 10. – Gepackt. Getippt. 🕮\Reise nach Europa\
Alles fertig gepackt. Zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; dort EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart. Morris bringt uns zum Bahnhof Englewood, dann nimmt er das Auto mit für den Sommer [er hat $ 30 gezahlt, als Beitrag für Clubbeitrag und Clubversicherung]. Ab 4‚19 (Bahnzeit 3‚19) im Pullman. Wir übersiedeln in einen Extraraum, wir 2 für uns ($ 12.– anstatt 10.80) mit Waschgelegenheit, Tisch zum Schreiben usw. – Ich lese Term Papers. – In der Nacht fast nicht geschlafen, wegen Erschütterung und Erregung, wenig Lärm.
New York‚ONew York NY Penna Station, an 10‚20 (Bahnzeit 9‚20). Hotel Woodstock 127 W 43th St., 2 nette Einzelzimmer mit Bad dazwischen, $ 5. – Wegen Reentry Permit zum Barge Office;37Einwanderungsbüro in New York. die schicken uns zum Norddeutschen Lloyd, die telegraphieren nach Washington, machen uns gute Hoffnung. Aber Sailing Permit nötig! Deshalb zum Customs House, Einkommensteuer $ 48.– bezahlt (für 1937, Anzahlung), damit mit dem marxistischen Beamten philosophiert, der RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, Sydney HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook und andere als Reaktionäre erklärt. – Ausgeruht. – Wieder zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel, mit ihnen aus zum Essen. Er lernt Auto fahren, wegen ihrer Farm in Vermont. – Spät ins Hotel zurück.
Mit Ina einkaufen: 3 Jacken für Ina, AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap und HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap. Nachmittags LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin bei uns im Hotel. BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin ist ständig bei seinen Eltern, die Mutter ist schwer krank. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin erzählt von Guido Fuchs’PFuchs, Guido heftigen Annäherungsversuchen. Ich übergehe sie kalt. – Abends mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel ins Kino.
Vormittags mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel. Reenter Permits geholt. Auf Fähre zum Staten Island und zurück. – 6 zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel, zum Dinner. Ich mit ihm über seine 🕮 Bedenken gegen semantische Begriffe. Man wird darin eine Rechtfertigung alter philosophischer Probleme sehen, fürchtet er. Wir leihen ihm $ 500 für den geplanten Autokauf. Ich gebe ihm $ 20 für Sparen.
Einkaufen gegangen. – Nachmittags kommen NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel zu uns. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin telefoniert, dass SammisPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Mutter gestorben ist und sie nicht kommen kann. Abends mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel auf den Dampfer „Bremen“‚O[Dampfer Bremen] bis 12h. Dann Abfahrt; schön die Lichter der Stadt.
–
Gute, ruhige Überfahrt. Ich lese MSe (2 von RandPRand, Rose, auch Randin, 1903–1980, öst.-am. Philosophin, 2 von JuhosPJuhos, Béla, 1901–1971, ung.-öst. Philosoph, Holzapfel, SeleskowicPSeleskowic; StenzelPStenzel aus Prag)‚38MSe konnten nicht identifiziert werden. und dann HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker-BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker (1. Hälfte nochmal) für Rezension.BHilbert, David, und Paul Bernays!1934@Grundlagen der Mathematik. Erster Band, Berlin, 1934B1939@„Rezension von David Hilbert und Paul Bernays, Grundlagen der Mathematik. Erster Band, Berlin, 1934“, Erkenntnis 8, 1939, 184–18739Siehe Hilbert und Bernays, Grundlagen der Mathematik. Erster Band sowie Carnap, „Rezension von Hilbert und Bernays“. Kurze Nächte, weil abends bis spät Lärm, und dann die Uhr eine Stunde vorgestellt wird, und morgens früh Frühstück (wir bei der 2. Gruppe: 8‚45; mein Bad zuerst 7‚40, dann 8‚20). Vormittags auch täglich Kino („Texas Rangers“, interessant; „Erntezeit“; „Meine Tochter ist Peter“).40„Texas Rangers“ (1936) von King Vidor, „Seine Tochter ist der Peter“ (1936) von Heinz Helbig, Ernte (1936) von Geza von Bolváry. Wir haben eine L-förmige Außenkabine (langer schmaler Gang zum Fenster); ich im oberen Bett. Trinkgelder: Zimmer 15, Speisesaal 20, (das ist besonders hoch, weil freundliche, nette Bedienung), Stewardess 5, Bade 3, Deck 3, ferner für 2 Stühle mit Matratzen und Decken 15 M), Schuhputzer 2. – Wir sprechen mit keinen anderen Passagieren; haben gute Tage; nicht so erholsam, wie gedacht, infolge ungenügenden Schlafes. – Ab 16. viele Briefe; Ina packt.
8hAnkunft Bremerhaven. SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap mit dem Auto („Primel“), seit 6h am Kai. Wir fahren nach Bremen, Besorgungen. Nach Hamburg‚OHamburg Hotel Reichshof (Einheitspreis 5‚–, mit Bad 7‚–). Umgepackt, einkaufen. 🕮\Fahrenkamp, zu Küstermanns\PKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold KüstermannPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann
SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und Ina sind beide etwas nervös. SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap ist voll starker Gefühle, etwas enttäuscht, dass Ina nicht gleich mit nach Dresden kommen will. Nachmittags kommen wir endlich los. Gestern bin ich schon gefahren, die Umstellung auf das neue Auto ging langsamer als ich dachte. Heute geht’s viel besser. Nach Lübeck Autobahn. Dann Straße nach Travemünde, vorher ab nach Scharbeutz. Nach Fahrenkamp, zu KüstermannsPKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold KüstermannPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann.OFahrenkamp SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und Ina gleich weiter für das Weekend. Ich bleibe allein da. SabinePSabine, George H., 1880–1961, am. Philosoph, ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann, und die zweijährige GabrielePGabriele, Tochter von Hanne und Hans Arnold Küstermann. Frau KüstermannPKüstermann, Frau, Mutter von Hans Arnold Küstermann ist da; und ein Freund von Hans ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann, Maler, schwerhörig. Abends lange mit HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermannke gesprochen, auch viel über ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann hat sich gut mit ihr verstanden, obwohl sie ihr gesagt hat, dass sie andere politische Ansichten hat, besonders in der Judenfrage. Hier sind ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph und ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap für „Ausrottung“. ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap hat sich beklagt über Geldsorgen, über Arbeitsüberlastung, und dass ich die 200 M schon abgezogen hätte usw. Man müsse sich ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gegenüber nicht kritisch einstellen (wie Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh oder LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner es getan hätten), sondern sie nehmen wie sie eben sei, da sie ja auch viele schöne Seiten habe. ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph mache ihr das Leben nicht leicht; sie dürfe mit ihm nicht Geldschwierigkeiten besprechen. Er selbst ist wirtschaftlich sehr schlecht daran, der Verlag bringt nichts ein, sein Gottesbuch geht nicht‚BChristiansen, Broder!1934@Der neue Gott, München, 1934 nicht einmal das Langewiesche Buch ordentlich;BChristiansen, Broder!1936@Das Lebensbuch, Ebenhausen, 193641Christiansen, Der neue Gott sowie (weil im Verlag Langewiesche-Brandt erschienen) Christiansen, Das Lebensbuch. der Verlag meint, die neuen Führer seien nicht hinreichend berücksichtigt. Auch sexuell sei ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap jetzt unbefriedigt, da ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph nur mehr selten sie bei sich behalte, während sie früher jeden Abend ins Renati Haus ging. Er lebt auch ökonomisch ungünstig, weil er weder mit AnnePChristiansen, Anne, Tochter von Broder Christiansen42Anne Christiansen. noch mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap zusammenleben will. Man hätte ihm doch leicht, meint HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann, in dem neuen Haus 2 Zimmer, ganz abgetrennt, dazu bauen können. Er hat so gut wie gar keinen Verkehr. Prosaschüler müssen 20 M zahlen‚43Vgl. Christiansen, Die Kunst des Schreibens. damit sie ihn sprechen dürfen; das nimmt ihm Kraft für den ganzen Tag. Nur HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann durfte 🕮 einfach hinkommen, weil sie als zu ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap gehörig betrachtet wird. –HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann hat sehr Freude gehabt an HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, sie sei mir so besonders ähnlich; obwohl sie doch kaum mich kenne, mache sie alles genau wie ich.
Nachmittags mit HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann und Hans ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann spazieren. Er soll in 2 Jahren in die Firma in Hamburg eintreten; 20 Tausend Gehalt, später gewisse Beteiligung; er meint, sie werden von 10 Tausend leben, das Übrige sparen können. Trotz Bedenken gegen Deutschland, besonders bei HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann, und ihre Befürchtung, dass dann immer zu viele Verwandte kommen, bleibt ihnen kaum eine andere Wahl. – Hans ArnoldsPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann GeschwisterPKüstermann, Geschwister von Hans Arnold Küstermann (Klaus, Otto, Ursula, Helwig) kommen: der nächstältere Klaus, Techniker in Saarbergwerken, der jüngste Otto, Techniker; beide verdienen schon; Ursula mit Kind; Helwig (geschieden); sie gibt mir Auskunft über Leute hier wegen AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap: sehr gute Ausbildung und gute Berufsaussichten. Die GeschwisterPKüstermann, Geschwister von Hans Arnold Küstermann (Klaus, Otto, Ursula, Helwig) haben gewisse Nazisympathien; man kann aber frei mit ihnen diskutieren. – Fast immer regnerisch und kalt.
Nachmittags gehe ich zum Bahnhof Scharbeutz, hole Ina ab. SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke fahren nach Dresden. Wir in der „Primel“ nach Fahrenkamp. Abends HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann und Hans ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann mit auf unserem Zimmer. Über die Schwierigkeiten mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap. Hans ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann rät schließlich, ich solle mein Geld für ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap so einteilen, dass ich gewisse regelmäßige Monatszahlungen mache, daneben aber Extrazahlungen bei Gelegenheiten: wenn etwas gerade nötig, oder Geburtstag, oder Schulden gemacht worden, usw.; das wirke gefühlsmäßig viel besser; so macht er es mit seiner Mutter. – Bis Mitternacht.
Vormittags wir mit HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann spazieren. Ich viel mit ihr alleine, über ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm und Kinder. – Nachmittags HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann und Hans ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann auf unserem Zimmer zum Tee. Über Deutschland; auch Ina, 🕮 Kloster usw. – Abends wir unten mit KüstermannfamiliePKüstermann, Geschwister von Hans Arnold Küstermann (Klaus, Otto, Ursula, Helwig). Über Guatemala, Mexiko, Vereinigte Staaten.
HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann will mit uns nach Hamburg, zu Margret‚PWiener, Margret, †1941, geb. Arends, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, verh. mit Julius Wiener44Margret Wiener. ist schon fertig angezogen. Plötzlich bittet Hans ArnoldPKüstermann, Hans Arnold, *1902, verh. mit Hanne Küstermann sie zu bleiben. Sie kommt mit ihm aus dem Zimmer, noch tränend‚ und lächelnd dabei. Sie sagt es Ina, sie sei nicht traurig, nur etwas enttäuscht. (Bei ihm vielleicht Rücksicht auf seine Familie, vor der HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann immer zu flüchten sucht; vielleicht auch etwas Eifersucht dabei). – Der Wagen lässt sich nicht starten, wird auf den Hügel geschoben, dann im Abrollen gestartet. Nach Lübeck, zu Friedrich von RohdenPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden, MariannePRohden, Marianne von, *1886, geb. Klien, heiratete 1914 Friedrich von Rohden und 3 Kinder da (GiselaPRohden, Gisela von, Tochter von Friedrich und Marianne von Rohden ist verreist). Über alte Freunde. Viel über Politisches. Er ist nie in der Partei gewesen, und recht kritisch, erkundigt sich, was man im Ausland über die Lage denkt, beklagt Eingeschlossenheit; Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden und Wilhelm von RohdenPRohden, Wilhelm Carl von, 1860–1901, Steuerbeamter, verh. mit Christine von Rohden gehören zu den Bekenntnisleuten45Wahrscheinlich ist die Bekennende Kirche gemeint, Teile der evangelischen Kirche, die sich der Gleichschaltung widersetzten. Vgl. Benz et al., Enzyklopädie des Nationalsozialismus, 433f.. FriedrichsPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden Kinder haben aber gewisse Nazisympathien. MariannePRohden, Marianne von, *1886, geb. Klien, heiratete 1914 Friedrich von Rohden sagt, dass FriedrichPRohden, Friedrich von, 1886–1973, Arzt, Sohn von Gustav von Rohden, Mitglied der Freischar Freiburg, heiratete 1914 Marianne von Rohden viel Familienzusammenhang pflegt, in 2 Wochen machen sie Familientag der Rohdens in Lübeck; Onkel WilhelmPRohden, Wilhelm Carl von, 1860–1901, Steuerbeamter, verh. mit Christine von Rohden wird Onkel GustavPRohden, Gustav von, 1855–1942, auch Onkel Gustav, ev. Theologe, in erster Ehe verh. mit Agnes Dörpfeld, 1858–1907, einer jüngeren Schwester von Rudolf Carnaps Mutter, in zweiter Ehe mit Gertrud von Rohden, Vater von Agnes Crönert, Friedrich, Gotthold, Harald, Hedwig, Heinz, Luise und Wilhelm von Rohden vertreten; MariannePRohden, Marianne von, *1886, geb. Klien, heiratete 1914 Friedrich von Rohden sagt, dass sie zu den meisten kaum wirkliche Beziehung hat. – Reparatur wegen Startschwierigkeiten: Kollektor der Lichtmaschine ist verschmiert. Nach Hamburg;OHamburg Reichshof besetzt. Hotel Continental, 2 Zimmer in Verbindung mit Bad; 10‚50 M zusammen.
Mit Hapag und Lloyd verhandelt. Im Auto durch Hamburg, schwierige Orientierung, zu FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner nach Flottbek, mittags. Schönes helles großes Haus mit Garten. 3 Kinder da: AndreasPFlitner, Andreas, 1922–2016, dt. Pädagoge, Sohn von Wilhelm und Elisabeth Flitner, RoswithaPFlitner, Roswitha, *1925, Tochter von Wilhelm und Elisabeth Flitner, HugbertPFlitner, Hugbert, *1928, dt. Wissenschaftsmanager, Sohn von Wilhelm und Elisabeth Flitner; die älteste, AnnePFlitner, Anne, 1919–2002, Tochter von Wilhelm und Elisabeth Flitner, ist in Schottland eingeladen. Nachmittags ich mit FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena spazieren, an die Elbe. Seine Einstellung ist religiös-protestantisch, das bestimmt auch seine politische Stellung, sehr entschieden. Er lässt seine Kinder 🕮 religiös erziehen‚ weil er glaubt, dass Formlosigkeit die schlimmste Gefahr ist, und dass in den Evangelien die beste greifbare Darstellung christlichen Menschentums gegeben ist. Er fürchtet, jetzt bald seine Stellung zu verlieren.46Elisabeth Flitner war im Nationalsozialismus rassisch verfolgt. Er erkundigt sich nach Amerika, ist aber nicht sicher, ob er dorthin passt. Für seine Art des Vortrags und des Schreibens ist Beherrschung der Sprachnuancen sehr wesentlich. –½ 7 (mit großen Startschwierigkeiten) wir 4 im Auto zu MargretPWiener, Margret, †1941, geb. Arends, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, verh. mit Julius Wiener und Jula WienerPWiener, Julius, 1887/88–1941, genannt Jula, Bruder von Max Bondys Frau Gertrud, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Margret Arends. Großes, helles Zimmer, schöner Garten. Sie fast unverändert. Er still und sympathisch. Er hat Exportgeschäft nach Japan, das anscheinend gut geht; ist aus Prag; frühere Frau und Kinder in Prag. FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner müssen ½ 8 zu anderer Einladung. – 10 bis 11 auf der Straße Start versucht. 12h zu Hause; Auto zur Reparatur.
Wegen Autoreparatur vormittags hier geblieben. Zu Lloyd und Hapag. Mittags kommt FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena nochmal. Er erinnert, dass AnnePFlitner, Anne, 1919–2002, Tochter von Wilhelm und Elisabeth Flitner mein Patenkind und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap seines; ob wir gegenseitig etwas für sie tun könnten. (Unklar, ob für dauernd gemeint ist). Ich sage, dass für ihn der Kurs sehr ungünstig sein würde; er meint anscheinend: ohne jede Verrechnung (!). Vorläufig mal ein Pfund an AnnePFlitner, Anne, 1919–2002, Tochter von Wilhelm und Elisabeth Flitner nach Schottland, von Brüssel. – 4hAbfahrt von Hamburg. Wir kommen nur bis Gifhorn‚OGifhorn vor Braunschweig, Hotel Ratsweinkeller (zusammen 7‚– mit Frühstück, fließendes Wasser).
Lange Autofahrt über Braunschweig – Harz (Leider alles im dichten Nebel. Ganz langsam über das Gebirge) – Nordhausen – Erfurt – Ilmenau –Hildburghausen‚OHildsburghausen Hotel Englischer Hof. Komischer alter Wirt. (Einzelzimmer ohne fließendes Wasser ist mit Frühstück 3‚–). Ganzen Tag Regen.
Startschwierigkeiten. Über Linden nach Haubinda‚OHaubinda½ 1. JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap beim Hausbau, nagelt Schiefer an. Dr. DammPDamm, Dr., sagt, JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap hat sich sehr gut entwickelt. Die ganze Familie mag ihn gern; befähigt für Mathematik. DammPDamm, Dr. sagt, vor einigen Jahren hat er einen Frontwechsel 🕮 vollzogen: die Schüler nicht nur lernen lassen, was sie gern mögen, sondern auf Disziplin halten. Seine Frau kenne ich von früher her, sie war bei SchricklersPSchrickler in Freiburg; bei unseren Volkstänzen, und bei dem Fest auf dem Schönberg. – Beim Mittagstisch auch Trude HoltzePZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf, ist hier als Musiklehrerin. Sie meint, GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe habe überlegt, nach England überzusiedeln, weil Frau nicht-arisch. Dann in DammsPDamm, Dr. Garten Kaffee. Etwas über Amerika erzählt. – 4 wir mit JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap im Auto ab, über Hildburghausen – Schleusingen 6h nach SchmückeOSchmücke (teures Hotel: im Doppelzimmer pro Person 3‚50; schönes Zimmer mit fließendem Wasser und Veranda geschlossener Veranda). Spaziergang auf dem Rennsteig, Richtung Oberhof. JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap erzählt von Haubinda, der Schülertaufe usw. Er möchte Fliegeringenieur werden; Flugzeugbau, Fliegerschule; sie bauen jetzt ein Segelflugzeug in Haubinda. Er ist sehr erfreut über das Zusammensein und den Ausflug. Heute endlich schönes Wetter.
Wir drei zu Fuß über den Rennsteig nach Oberhof. Dort zu Mittag. Mit Autobus zurück, da ich sehr ermüdet bin (2 Stunden Weg, ohne Gürtel). In Oberhof viel Betrieb, Schmücke gefällt uns besser. Der Weg sehr schön. Abfahrt im Auto. Im Dorf Linden vor Haubinda im Wirtshaus gegessen; alte Männer, die ihre Kriegserinnerungen auskramen. HaubindaOHaubinda mit DammsPDamm, Dr.PDamm, Dr. im Garten gesessen, bis es ganz dunkel ist. Sie erklären die Vorzüge und Leistungen des Regimes, das Deutschland wieder selbständig macht; Nachteil nur Beschränkung der geistigen Freiheiten. Wir bekommen ein Gastzimmer im anderen Haus.
Wir frühstücken mit Frau DammPDamm, Dr., dabei auch Johannes.PCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap 2. Frühstückspause. Wir sprechen noch länger mit ihr, während JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap wieder zur Arbeit geht. Sie ergänzt noch in einigem das gestrige Gespräch, und ich versuche zu erklären was man im 🕮 Ausland denkt. Dann fahren DammsPDamm, Dr.PDamm, Dr. im Auto fort. Wir beim großen Mittagessen mit Trude HoltzePZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf gesprochen. Sie erzählt von EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises: ihre Kinder sind bei den Großeltern, EvaPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises in Lugano in einer Anstalt der deutschen Fürsorge; HansPRothe, Hans, 1894–1977, dt.-am. Übersetzer und Dramaturg, Sohn von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises in Italien oder England. Trude HoltzePZeilinger, Gertrud, geb. Holtze, Trude genannt, Musiklehrerin in Wickersdorf war bei GeheebPGeheeb, Paul, 1870–1961, dt. Reformpädagoge in der Odenwaldschule Lehrerin; dieser ist jetzt in der Schweiz, gründet alleine Schule.47Paul Geheeb emigrierte 1934 nach nationalsozialistischen Attacken auf die Odenwaldschule in die Schweiz und gründete dort mit seiner Frau die Ecole d’Humanité. Sie war dann ½ Jahr in Amerika in der neuen CNY48Bezug unklar. Lehrerin. – Nachmittags zum Schwimmteich, wo JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap schwimmt und Kopfsprünge macht. Dann mit ihm in Wald. Lietz’PLietz, Hermann, 1868–1919, dt. Reformpädagoge, Begründer der dt. Landerziehungsheime, verh. mit Jutta Lietz Graben. Die Baumburg. Die Ausschachtung für Johannes’PCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap Hütte. Eigentlich ist aber Hüttenbau verboten wegen Waldbrandgefahr. Wir drei sitzen in DammsPDamm, Dr. Garten. Dann kommen DammsPDamm, Dr.PDamm, Dr. zurück; JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap darf zum Kaffee da bleiben. Wir erzählen von Amerika; sie sind erstaunt, dass ich englisch vortrage. ½ 6 Abfahrt, über Hildburghausen – Schleusingen zur Schmücke.OSchmücke Gewitter. 2 Einzelzimmer (Pension 7‚50 bzw. 7‚–, mit bzw. ohne fließendes Wasser; bei weniger als 5 Tagen 10 % Aufschlag).
Im Regen spazieren. Briefe. – Nachmittags im Auto nach Oberhof, Besorgungen.
Trüb. Spazieren. Auf den Schneekopf, 1000 m, Aussichtsturm.
Nach Startschwierigkeiten Abfahrt. 1hWeimar;OWeimar FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank kommen gleichzeitig an, aus Berlin. Hotel Kaiserin Augusta (5‚20 mit Frühstück und Bedienung für Einzelzimmer). Nachmittags mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank in den Ilmpark, GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Gartenhaus besichtigt. Über Amerika erzählt; über ihre Amerika- Reisepläne. Er soll MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris fragen, wann am besten. Wir nennen uns alle „Du“. Abends Tee auf FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Zimmer.
Vormittags zum Tiefurter Park. Spazieren. Ich erzähle vom Tiefurter Fest. Wir raten 🕮 FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, auch einen rein physikalischen Vortrag ins Programm zu nehmen. Ina sagt, dass sie gerne nach Chicago zurückgeht. –SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap kommt an, 5h mit viel Verspätung. Sie mit Ina in den Ilmpark; ich mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank nach Belvedere; der Park sehr schön mit ligem Teil, das Schloss enttäuschend, meist Glassachenmuseum. Abends mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank auf der Straße gebummelt. Sie erzählen von DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph; er hat keine Chance auf meine Stelle in Prag.
9 ½ FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank reisen ab, nach Prag. Wir mit SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap in den Tiefurter Park. Heiß. Sie erzählt von den Plänen mit Burg Lauenstein, sie als Managerin; vielleicht nimmt sie es nur, weil das Geschäft ihrer jetzigen Firma immer schlechter geht. –¼ vor 3: Wir fahren ab, mit Bahn. SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap nimmt das Auto mit nach Dresden; sie ist etwas enttäuscht, dass wir Schwierigkeiten mit dem Motor haben, und dass wir es jetzt nicht weiter mitnehmen; wir wollen es aber im August wieder nehmen. Wir verabreden: Wir wollen ihnen 0‚07 / km zahlen. – Heiß. Hagen an 9‚17. LückPLück holt uns im Auto ab. Da 11h ; Vollmerhausen.OVollmerhausen
Nachmittags große Kaffeegesellschaft: kanadische Familie VollmannPVollmann, Familie aus Montreal aus Montreal, mit Freunden, Schwiegertochter (WrightPWright, Schwiegertochter der Familie Vollmann) und deren beiden Töchtern und Gouvernante. Wir sprechen Englisch mit ihnen.
Nachmittags zu Dr. TönsbruggPTönsbrugg, Dr., Arzt in Hagen wegen meiner Mandeln; er presst Eiter aus; sie gefallen ihm nicht; wahrscheinlich am besten ausschneiden; jetzt nicht, beste Zeit September; nicht warten, bis Rheumatismus ausbricht. – Abends WilhelmPCarnap, Wilhelm, 1888–1957, dt. Bandfabrikant, Sohn von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1920 Hilde Carnap da‚49Wilhelm Carnap und (im nächsten Satz) seine Frau Hilde. er hat Stelle bei Firma Müller in Bergneustadt, gut bezahlt, aber vielleicht nur für einige Jahre. HildePCarnap, Hilde, *1896, geb. Hold, heiratete 1920 Wilhelm Carnap und die Kinder bleiben in Düsseldorf; er sagt nicht, warum; AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann missbilligt es. 🕮
Nachmittags bei KrawinkelsPKrawinkels, Familie von Adolf und Bernhard Krawinkel, Geschäftspartner von Reinhard Kaufmann und Fabrikanten in Bergneustadt in Bergneustadt, große Kaffeegesellschaft, wieder die Kanadier. Fabrik besichtigt.
Vormittags in Köln.OKöln Uhr umgetauscht. Lloyd. – Abrechnung mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. – Abends mit WilhelmPCarnap, Wilhelm, 1888–1957, dt. Bandfabrikant, Sohn von Joseph Johannes Carnap, heiratete 1920 Hilde Carnap von Niedersessmar herüber. Er ist pessimistischer als ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann in Bezug auf die Zukunft Deutschlands, und kritischer. – GiselaPGisela =? Tochter von Marianne und Albrecht von Liebenstein kommt aus dem Schulheim für Ferien.
Ina zu Bett. – Mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann spazieren. – Abends allerhand Geschenke: Mantel, Anzug, Schuhe usw.
Ab mit AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmannnach Köln [Trinker: 2 Mädchen je 3; Lück 5; Sternbach 3]. Lloyd will plötzlich nicht Mark annehmen! Wir mit ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann nach Aachen‚ im Auto; Panne. Rathaus mit Kaisersaal besichtigt. ½ 6 weiter, nach Belgien; über Lüttich – Jemelle –Daverdisse sur Lesse‚ODaverdisse sur Lesse in den Ardennen. MaisonBlanche (Pension 55 b. fr. ca. $ 2), 2 kleine Einzelzimmer mit fließendem Wasser. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel sind schon hier.
–
Mittags fährt ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann ab, im Auto. Meist regnerisch und kalt.
Nachmittags mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Res. Sem.‚50Res. Sem. ??? Semantik.
Vormittags mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Wahrheitsbegriff (für Diskussion mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in Paris). Nachmittags Notizen für die Diskussion geschrieben.51Carnap, „Ueber den semantischen Wahrheitsbegriff (Vorbemerkungen zur Diskussion mit Neurath in Paris, Juli 37)“ (RC 080-32-01, TS, 13 S., datiert 18. VII. 1937).
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Semantik-Terminologie.
–
MS „Notizen für Diskussion in Paris mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath über semantischen Wahrheitsbegriff“. 🕮
Nachmittags kommen OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim und FrauPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim im Auto, finden keine Unterkunft, wohnen in einem Ort bei Wellin. Langes Gespräch mit ihm und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über deren MSConfirmation & Probabability of Empirical Theories“.52MS wofür genau, “A Definition of ‚Degree of Confirmation’” In Philosophy of Science 12 1945, S. 98-115–Ina Fuß verknaxt.
Vormittags kommen OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim. Zweites Gespräch über sein MS. – Nachmittags mit Ina.
Vormittags Ina gepackt, ich bei ihr. (Oppenheim bei Hempel). Nachmittags 3 Ina fährt ab, mit OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim im Auto bis Wellin; [dann Bahn mit viel Umsteigen nach Köln; morgen nach Freiburg, 2 Tage zu Nancy GoheenPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen; dann nach Dresden zu SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap; mit ihnen in deren Auto ab 1. August in die Berge.] – Langer Spaziergang mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; ich erzähle von der Universität ChicIUniversity of Chicago, Chicago IL.
NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath schreibt: OlgaPNeurath, Olga, 1882–1937, geb. Hahn, auch Neuräthin und Peterl, öst. Philosophin und Mathematikerin, verh. mit Otto Neurath, Schwester von Hans Hahn und Louise Fraenkel-Hahn ist gestorben (Folge der kürzlichen Nierenoperation).53Olga Hahn-Neurath starb am 20. VII. 1937 im holländischen Exil. Siehe Neurath an Carnap, 20.‚VII. 1937 (RC 102-51-28).– Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Physikalismus und „reduzierbar“.
HorkheimerPHorkheimer, Max, 1895–1973, dt. Philosoph gelesen‚BHorkheimer, Max!1937@„Der neueste Angriff auf die Metaphysik“, Zeitschrift für Sozialforschung 6, 1937, 4–5154Horkheimer, „Der neueste Angriff auf die Metaphysik“. Zur hier anklingenden Frühgeschichte des sogenannten Positivismusstreits siehe Dahms, Positivismusstreit, Erster Teil. Nachmittags wir mit OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim großen Spaziergang; mit ihm über HorkheimerPHorkheimer, Max, 1895–1973, dt. Philosoph; er meint, HorkheimerPHorkheimer, Max, 1895–1973, dt. Philosoph habe den Aufsatz hauptsächlich auf seine Anregung und seine Information über den Wiener KreisIVerein Ernst Mach hin geschrieben; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel meint aber, das stimmt sicher nicht. Er kritisiert hauptsächlich HorkheimersPHorkheimer, Max, 1895–1973, dt. Philosoph „ideologische Schnüffelei“.
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Verhältnis von Syntax und Semantik. Vormittags und nachmittags spazieren.
– BehmannPBehmann, Heinrich, 1891–1970, dt. Mathematiker zur Symbolik gelesen.55Bezug (Werk oder Brief) unklar.– Alleine spazieren; „Institut für Logik“ überlegt.
Mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Auto nach Jemelle, Bahn (2 Stunden) nach Brüssel.OBrüssel [Bruxelles] Ihre schöne helle Wohnung. – Nachmittags mit EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel in die Stadt. Besorgungen. – Ferngespräch mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. 🕮
Ich steige zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in den Zug; 13‚28 – 16‚54 nach Paris‚OParis Hotel Lutetia (ich Zimmer mit Bad, 65 fra frc was etwas mehr als $ 2), NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Zimmer ohne Bad. Mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger ausgegangen; abends FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank getroffen. Über die neuen Zeitschriftenpläne.
Vormittags mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zu FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank; über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, Zeitschriftenpläne usw. Mittags wir 3 bei BollPBoll, Marcel, 1886–1971, fr. Physiker und Philosoph. Seine 80jährige MutterPBoll, Beatrix, *1858, Mutter von Marcel Boll, kleine, lebhafte Frau. Er ist anscheinend mit beinahe allen Gelehrten verkracht (z. B. RougierPRougier, Louis, 1889–1982, fr. Philosoph, Abel ReyPRey, Abel, 1873–1940, fr. Philosoph). 4 Besprechung mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, RougierPRougier, Louis, 1889–1982, fr. Philosoph. – 5 Eröffnung unserer „Konferenzzu der Enzyklopädie“.IFoundations of the Unity of ScienceIInternationalerKongressfurEinheit@3. Internationaler Kongreß für Einheit der Wissenschaft, Paris, 29. –\.31. VII. 193756Dritter Internationaler Kongreß für Einheit der Wissenschaft. Vgl. Stadler, Studien zum Wiener Kreis, 418–424. ??? Proceedings ??? Erläuterungen ??? Alle Texte aus Einheitswissenschaft 6 1938 ??? Auf NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Drängen spreche auch ich, 5 Minuten, über Vereinheitlichung der Symbolik; betone die Bescheidenheit des Zieles und das mögliche Erreichbare (weil NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath es immer so großspurig angekündigt hat).
Sitzung, Vortrag BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, „Die Psy über die Eingliederung der Psychologie in die exakten Wissenschaften. Gut. Ich bin froh, dass wir ihn zur Mitarbeit für die EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science gewonnen haben. EnriquesPEnriques, Federigo, 1871–1946, ital. Mathematiker bringt Fragen und Bedenken zum Programm der EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science vor. – Nachmittags meine Diskussion mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath (sog. privat, aber öffentlich) über den semantischen Wahrheitsbegriff. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und LutmanPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerin verteidigen die Semantik mit mir zusammen. Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss muss zugeben, dass 90 – 95 % der Befragten die beiden Sätze „…“ und „‚…‘ ist wahr“ als gleichwertig behandeln! Überhaupt kommen unsere Argumente im ganzen viel besser durch. NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hat aber schon aufgrund der von DaverdissePDaverdisse geschickten Notizen57Von Daverdisse geschickte Notizen ??? und unserer langen Gespräche seinen Stell Standpunkt ziemlich abgeschwächt.
Vormittags Sitzung: Vereinheitlichung der Symbolik. Langer Vortrag von BehmannPBehmann, Heinrich, 1891–1970, dt. Mathematiker, dann kurzer von ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph, BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker, LindenbaumPLindenbaum, Adolf, 1904–1941, poln. Logiker, verh. mit Janina Hosiasson-Lindenbaum (Brief vorgelesen).58Lindenbaum Brief ???🕮 LindenbaumPLindenbaum, Adolf, 1904–1941, poln. Logiker, verh. mit Janina Hosiasson-Lindenbaum schlägt NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath als Vorsitzender vor; ich erkläre mich einverstanden, aber N.PNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath sagt, dass ich den behalten soll; ich nehme provisorisch für ein Jahr an, weil HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer verspricht, die Arbeit zu leisten; ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph will Nebenzentrale sein, und Verbindung mit Polen halten. Ich sage, auf Anregung hin, dass ich QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) oder ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker (mit diesen scheint ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph rege Verbindung zu haben) ins Komitee mit auffordern will. – Beim Mittagessen mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und EnriquesPEnriques, Federigo, 1871–1946, ital. Mathematiker; den von diesem entworfenen Text über die Enzykl.IFoundations of the Unity of Science durchgesprochen. Schwierige sprachliche Verständigung mit meinem Französisch! – Nachmittags sog. privat, aber öffentliche Diskussion zwischen mir und ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Ich über Wahrheit, Wahrscheinlichkeit, besonders Häufigkeit, Bewährungsgrad, Gewichte, Intergrad; die begrifflichen Paare der Graduierung.59Erläuterung zum Bewährungsgrad usw. ??? Dann ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Dann Diskussion; dabei auch MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. Hauptsächlich: dass Reichenbachs Wahrscheinlichkeitslogik keine mehrwertige Logik ist; dass die Wahrscheinlichkeit nicht eine Graduierung der Wahrheit ist; ob Wahrscheinlichkeit und Gewicht (und Bewährungsgrad) dasselbe sind. – Beim Abendessen Besprechung mit MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger. – Abends sehr müde.
Spät in die Vormittagssitzung. Zwischendurch Besprechung mit MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger und ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, der MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger zuredet, die ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift doch lieber ganz aufzugeben. – In der Sitzung: Vortrag von HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe (YaleIYale University, New Haven CT University); interessanter Bericht über das Arbeitsprogramm seines „Instituts für Erforschung der menschlichen Beziehungen“IInstitute of Human Relations, Yale‚60Institute of Human Relations, Yale. ganz behavioristisch, und mit logischen Methoden! MannouryPMannoury, Gerrit, 1867–1956, niederl. Mathematiker und Philosoph über die Signifikmethode, und Unterschied zu unserer. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Schlusswort. – Mittags Besprechung mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger über Zeitschriftenfrage. (ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach kommt mit anderen, und setzt sich absichtlich an Nachbartisch!; wir gehen dann ins Café hinüber.) – 4 – 5 zu BardenhewersPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja ZetkinPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin.61Wie oben Gertrud und Kostja Zetkin sowie Sohn Lukas Zetkin. Sie arbeitet ärztlich, anscheinend mit allerhand Erfolg; 🕮 aber auch schwierig. Sie wohnen in Vorstadt, um Stadt erreichen zu können, vermissen sehr die Ruhe des Draußenlebens. Wollen nach Korsika, mit Zelt. LukasPZetkin, Lukas, Sohn von Gertrud und Kostja Zetkin ist in Falkenlager in England. – 7 – 9 mit Reinhard KaufmannPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann. Er ist seit Freitagmittag hier, wohnt im selben Hotel. Will abends noch zum Louvre. Ich geh’ nicht mit, zu müde.
VIII / 1937 Vormittags Sitzung des Kongresskomitees (ich, NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, RougierPRougier, Louis, 1889–1982, fr. Philosoph, JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph). Über die „ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift“. ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach ist sehr dafür, sie ganz aufzugeben, und nur internationale Zeitschrift zu machen; NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath möchte sie behalten, und eine zweite Zeitschrift daneben. Dann über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und Enzyklopädie;IFoundations of the Unity of Science ReyPRey, Abel, 1873–1940, fr. Philosoph gibt Darstellung der Vorgänge; ich sage, dass nach der Korrespondenz das nicht so gewesen ist, sondern …, und dass NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath nur das allgemeine Prinzip vorgeführt hat, wie bei allen Autoren. Wir machen schließlich ReyPRey, Abel, 1873–1940, fr. Philosoph den Vorschlag, ins Advisory Komitee zurückzukehren und in den weiteren Bänden seine Theorie darzustellen; er will es sich überlegen. – Mittagessen mit ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph. – Nachmittags erste Sitzung des Internationalen PhilosophiekongressesIinternationalerphilosophiekongress@9. Internationaler Philosophiekongress (Einheitswissenschaft), August 1937.62Internationaler Philosophiekongress „Einheit der Wissenschaft“ 1937 in Paris ??? Stadler usw. Publikation Erläuterungen ??? Vorträge: TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph, HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker, CartanPCartan, Elie, 1869–1951, fr. Mathematiker. Dann zusammen mit ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph, HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker, GentzenPGentzen, Gerhard, 1909–1945, dt. Mathematiker und Logiker. HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker hat schönen klaren Vortrag gehalten, begabt, gut darstellend. ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph klagt, dass es schwer ist, Nachfolger heranzuziehen; Oskar BeckerPBecker, Oskar, 1889–1964, dt. Philosoph, Schüler von Edmund Husserl habe sich leider zur Geschichte gewendet; HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker wird zur Mathematik gehen (er wollte zu HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker; aber nach dem neuesten Angriff auf diesen63Friedrich Stadler: Der Wiener Kreis, Switzerland 2015, S. 191f. ??? hat er das Gesuch um Stipendium dafür zurückziehen müssen). Ich schlage ihm vor, in seiner Sammlung Heft über Synopsis der symbolischen Systeme zu machen; später auch der Umformungsregeln anderes Heft. Ich spreche mit HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker über Durchführung; Fragebogen für die Autoren; den will ich gerne durchsehen und beraten. ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph sagt mir in beruhigender Weise, dass er HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker seine eigenen Fähigkeiten gar nicht überschätzt; dass seine Aufgabe ist, dass er diese jungen Leute wie HermesPHermes, Hans, 1912–2003, dt. Mathematiker🕮 heranzieht und ausbildet, die dann das durchführen werden, was er selbst nicht leisten könne. Er ist jetzt mit Arnold SchmidtPSchmidt, Arnold, 1902–1967, dt. Mathematiker und BachmannPBachmann, Friedrich, 1909–1982, dt. Mathematiker an der mathematischen Enzyklopädie, Kapitel Grundlagen, beschäftigt.64Die Encyklopädie der mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen war ein Enzyklopädieprojekt der mathematischen Wissenschaften. Siehe: Word-Datei-Link– Abendessen im Harcourt mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe (YaleIYale University, New Haven CT), Fräulein FrenkelPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik.65Else Frenkel-Brunswik. HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe erzählt noch von der Methode seiner Arbeit; er lädt mich, NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (jeden einzeln) ein, ihn zu besuchen, und bei ihm auf dem Lande zu wohnen (Zimmer der Tochter, die in NY Kunst studiert). Er sagt, dass NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph aus theologischer Schule kommt; ich erzähle FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Fehlleistung. –Frau KaufmannPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann kurz gesprochen; KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann66Hier offenbar Felix Kaufmann und seine Frau. sorgt sich sehr um WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann; er ist nur für 3 Monate nach England eingeladen.
Meinen Vortrag vorbereitet. 3h mein Vortrag „Einheit der Wissenschaft aufgrund der Einheit der Sprache“, frei und schnell gesprochen; lebhafte Diskussion. ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann hört auch zu. Dann Vorträge: LutmanPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerin, NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Mit ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph im Café.
9h Vorträge: BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker (sehr philosophisch; ich diskutiere: man muss psychologische und logische Fragen unterscheiden!) und FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker in Vollsitzung. Mit ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach gesprochen. Mittags mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath (auf seine Bitte, um mal persönlich zusammen zu sein) und FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank in FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Hotel. Dann gleich zur Nachmittagssitzung 3h; ich Vorsitzender (auf Französisch): GonsethPGonseth, Ferdinand, 1890–1975, schweiz. Mathematiker und Philosoph; dann liest Frau LuciegOriginal Lucy. FriedmannPFriedmann, Lucie, öst.-franz. Philosophin, Assistentin von Moritz Schlick, heiratete 1942 Louis Rougier SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy SchlickMS „Der Wiener Kreis und die …Philosophie“ (französische Übersetzung);67„L’Ecole de Vienne et la Philosophie Traditionelle“ in Travaux du IXeme Congres International de Philosophie, IV: L’Unite de la Science: La Methode et les Methodes, Paris 1937, S. 99-107 dann gebe ich Vorsitz an GonsethPGonseth, Ferdinand, 1890–1975, schweiz. Mathematiker und Philosoph ab. Inoffizielle Diskussion mit BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker; dabei TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker, ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph und andere. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und ich sind einig, dass wir BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker „philosophische“ Probleme der Mathematik nicht verstehen, die er noch außer den logischen haben will. – Im Café mit anderen.
Nicht mehr zum Kongress, nichts Lohnendes mehr dort. 11h Komitee-sitzung wegen „Erkenntnis“IErkenntnis, Zeitschrift; ob sie nach einem Jahr noch weitergeführt werden soll, bleibt offen; zunächst RougiersPRougier, Louis, 1889–1982, fr. Philosoph Name (für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach), 🕮 3 – 11 Ausflug in Autobus nach Port Royal (Pascal) und Versailles. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann auch mit. Ferner gesprochen: MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger (wegen Zeitschrift), einen griechischen Professor aus Saloniki, der erstaunt ist, dass ich so jung bin; 2 japanische Professoren, anscheinend aufgeklärt, 1 liest ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift, der andere KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph; LandgrebePLandgrebe, Ludwig, 1902–1991, öst.-dt. Philosoph, Schüler von Edmund Husserl, UtitzPUtitz, Emil, 1883–1956, tschech.-dt. Philosoph, MurphyPMurphy, Sekretär der APA. ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann fragt nach der Einheit der Wissenschaft; er meint, wenn auch nur 60 % davon stimme, wäre es interessant genug, es weiter zu betreiben. – Nachts noch mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann durch die erleuchtete Ausstellung;68Es handelt sich dabei um die Weltausstellung in Paris (Ende Mai bis Ende November 1937). wir treffen TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und Frau KaufmannPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann; Schiff auf der Seine.
10 ½TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker im Harcourt. Über seine persönliche Lage. Er geht jetzt zu WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger für kurze Zeit. Ich rate, Diskussion mit StebbingPStebbing, Susan, 1885–1943, brit. Philosophin Gruppe zu veranstalten, aber er kann noch nicht genug Englisch; bisher mit WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger immer Deutsch gesprochen, jetzt aber ausgemacht: nur Englisch. Dann mit ihm und LutmanPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerin einige Fragen zu TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40. – Mittags mit ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann gegessen, zum Abschied. 3 mit ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und anderen im Harcourt über Induktion; später mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und LutmanPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerin nochmal HosiassonsPHosiasson-Lindenbaum, Janina, 1899–1942, poln. Logikerin, verh. mit Adolf Lindenbaum Fragen über TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40.69Hosiassons Fragen ??? MSzn: es gibt ein Manuskript von Hosiasson von 1941 mit kritischen Fragen zu TaM.– Abends mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel durch den Bois de Boulogne spazieren.
Ausstellung‚70Pariser Weltausstellung. zum ersten Mal, endlich. – Nachmittags mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel in die Kunstausstellung, und Kolonialausstellung; wieder TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und LutmanPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerin getroffen. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel reisen ab. – Ich 8h zur Schlusssitzung des Kongresses: Reden der Delegierten in alphabetischer Reihenfolge: erst Deutschland (HeysePHeyse, Hans, 1891–1976, dt. Philosoph); Österreich (…) sehr naiv: die ganze Welt erwartet Entscheidendes von der Philosophie, und zwar wartet sie auf das erlösende Wort von diesem Kongress (!); wenn er es findet kann er beruhigt dem nächsten Kongress entgegensehen unter dem Motto „Le jour de gloire 🕮 est arrivé“. GrisebachPGrisebach, Eberhard, 1880–1945, dt.-schweiz. Philosoph, Prof. in Jena und SchmalenbachPSchmalenbach =? Herman Schmalenbach, 1885–1950, dt. Philosoph getroffen. Ich halte es nicht länger aus und laufe hinaus. Allmählich kommen mehrere. Im Harcourt mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, LutmanPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerin, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim und anderen.
Zum Verlag HermannIVerlag Hermann.71Original Herman. FreymannPFreymann, Enrique, 1888–1954, fr. Verleger gibt mir nochmal die ganzen Akten von 1935, obwohl ich sage, dass ich 3 Bände bekommen habe. Er meint, die Sonderdrucke seien vom Zollamt NY nicht zurückgekommen. Er will aber hinschreiben. Er schlägt mir vor, Untersammlung herauszugeben, wie MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Überdeckung der Gebiete schade nichts, da mehr als persönliche Auswahl gemeint. – In Eile zum AE; Geldwechsel, Fahrkarte. Nachmittags Jacke gekauft, nochmal HermannIVerlag Hermann (s.o.). Dann zur Ausstellung, schreckliche Hitze. Russland-Haus; 9 – 11 russisches Kino „Tschapajeff“.72„Tschapajew“ (1934) von Sergei und Georgi Wassiljew. 1937 erhielt der Film auf der Pariser Weltausstellung den Grand Prix.½ Stunde für Dampfer angestanden, dann Dampferfahrt durch die be zwischen den beleuchteten Ufern. 12h zu Hause.
Plötzlich ruft MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein an: eben angekommen (obwohl ich ursprünglich gestern fahren wollte, und nur aus Faulheit heute nicht den Frühzug genommen habe). Sie kommt 12h ins Hotel, sieht jung und blühend aus, in großem Sombrerohut, weint und ist rührend; 2 große nasse Flecken auf dem Hemd und einer auf dem Schlips. Fährt mit zum Bahnhof, kauft mir noch Obst. 1‚45 Abfahrt, über Straßburg-Kehl. Große Hitze, nach 2300 KarlsruheOKarlsruhe (Hotel Reichshof, gegenüber Bahnhof, sehr gut. Billiges schönes Zimmer: 5 M mit Frühstück und Bedienung).
Ab 11‚25; über Stuttgart – Ulm. 17‚17 München.OMünchen ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap ist in der Halle des Kaiserhofs. Abends bin ich bei RohsPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh, auch HornsPHorn, Wilhelm, 1890–1951, Arzt, verh. mit Hilde HornPHorn, Hilde, 1897–1943, geb. Posse, eig. Hildegard, dt. Fotografin, verh. mit Wilhelm Horn, stud. 1925 u. 1926 bei Lázlò Moholy-Nagy am Bauhaus🕮 kommen. Ich erzähle von Amerika und Paris. Horns interessieren sich für Amerika, er bekommt aber keinen Pass. HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh reist ab. Ich treffe im Kaiserhof ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und Frau MerkelPMerkel, Frau; in deren Auto nach Stockdorf.OStockdorf AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap; JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap schläft.
Gepackt, geschrieben. 12‚35 nach Starnberg, Auto nach Söcking.OSöcking MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm und GittliPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap holen mich ab; GittliPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap so erwachsen, ein richtiges ernstes Mädchen mit stillen klugen Augen. GerhardPGramm, Gerhard, 1929–2013, Sohn von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap ist krank zu Bett, GrammPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm in München. Mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm geplaudert, mit GittliPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap Brettspiele; und am Planschbecken gelegen. Gewitter, es kühlt ab. Ich erzähle von Amerika usw. Abends MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm lang über ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, und dass die Kinder so schlecht angezogen seien usw. Sie kommt noch in mein Bett, erzählt von HellmuthPGall, Hellmuth, Wäschereibesitzer in Freiburg i. Br.. Seit 1 ½ Jahren hat sie ihn nicht gesehen. Es war ein Abschied ohne deutliche Deklaration. Ich bitte sie, ihm Worte freundlicher Erinnerung zu schreiben, damit er sich nicht verletzt fühlt, wie bei ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap.
Vormittags mit GittliPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap spazieren. Am Waldrand gelegen. Sie erzählt, wie sie sich allerhand Tiere zu besitzen träumt. Sie singt Lieder vor („Kein schöneres Land in dieser Zeit …“). Mittags kommt GrammPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea Gramm aus München zurück. Nachmittags kommen LüttePGirardet, Anna Elisabeth, 1902–1982, geb. Stadler, auch Lütte, heiratete 1928 Kurt Girardet =? Schwester von Dorothea Gramm73Anne Elisabeth Girardet. und Kurt GirardetPGirardet, Kurt, 1900–1986, heiratete 1928 Anna Elisabeth Girardet mit kleiner Tochter SchneckePSchnecke, Tochter von Anne Elisabeth und Kurt Girardet. Sie fahren morgen ganz früh weg, nehmen GittliPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap mit nach Hasenwinkel in Mecklenburg, lassen Schnecke hier. – Ich wohne heute bei GörtzensPGörtzen.
Vormittags mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm spazieren; nachmittags auch etwas. Über allerhand Leute gesprochen; MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm oft kritisch (und ein wenig empfindlich). Wir verstehen uns aber sehr gut. Abends zeige ich beiden Fotos aus Amerika und erzähle ein wenig dazu. Ich schlafe im Wohnzimmer; MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm kommt noch und schläft in meinem Arm. 🕮
Vormittags mit MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm und GerhardPGramm, Gerhard, 1929–2013, Sohn von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap spazieren. Er versklavt sie sehr, lässt sich oft als Känguruhjunges tragen, und mauzt die ganze Zeit, ist auch wohl noch müde vom Fieber der letzten Tage. Der riesige Unterschied zwischen der überlegten, sachlichen, konsequenten und ordentlichen Behandlung des Pflegekindes SchneckePSchnecke, Tochter von Anne Elisabeth und Kurt Girardet (von LüttePGirardet, Anna Elisabeth, 1902–1982, geb. Stadler, auch Lütte, heiratete 1928 Kurt Girardet =? Schwester von Dorothea Gramm) und der subjektiven, immer wohlwollend interpretierend, übermäßig nachgiebigen Behandlung von GerhardPGramm, Gerhard, 1929–2013, Sohn von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap ist sehr auffallend. – 13‚46 mit Autobus ab, nach Stockdorf.OStockdorf Nur GittliElinePCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen zu Hause. Sie spielt schön Klavier, aus dem BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponistbüchlein. Abends kommen ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap, Ursula RuschePRusche, Ursula, Tochter von Otto Hermann und Luise Rusche aus der Stadt. Sie waren noch mit RuschePRusche, Otto Hermann, 1883–1972, Kaufmann, bei AEG in Mexiko, zuvor Mitarbeiter von Heinrich Schöndube, verh. mit Luise Rusche zusammen, der nach Gastein zurückgefahren ist. Abends bis nach 11 Uhr mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap in ihrem Zimmer; sie kann gar nicht Schluss machen, obwohl ich sehr müde bin. Sie liest aus HannesPKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann Brief vor: Man soll sich an das Wesentliche im Menschen halten, unabhängig davon, ob er grün oder rot ist, so wie sie selbst es auch mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap mache. (ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap meint aber, sie und BroderPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph seien weder das Eine noch das Andere, sondern schwebten darüber; gibt aber schließlich zu, dass sie trotz Kritik die Richtung bejahe). Sie erzählt von dem sparsamen Leben, und wie sie immer in Druck komme, wenn plötzlich das Geld nicht ausreicht; meist werde dann allerdings plötzlich geholfen, aber es fehle die Sicherheit.
Vormittags in die Stadt. Zahnarzt SchädelPSchädel, Dr., Zahnarzt; Besorgungen. – Nachmittags mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap: Wahl zwischen Schule zum Abitur oder Ausbildung als technische Assistentin. Abends zeige ich Fotos und erzähle von Amerika, bis nach 11h.
Regen. Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap etwas spazieren. Wir erfahren, in den Bergen sei alles überfüllt, nur im Vorland noch frei! – Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über Kinderausgaben.
Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über Monatsgeld. Wir kommen überein, 400 monatlich, und dann nicht so kleine Änderungen wegen Ferien hier oder bei AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann usw., 🕮 damit der ganze Kleinkram wegfällt. (Ich erkläre: $ 435, davon ab 60 für Versicherung, 375; hiervon \(\nicefrac{1}{3}\): 125 $, zu 3 = Dollar ca. 375; dazu \(\nicefrac{1}{3}\) von den 60 M Einkommen in Deutschland; rund 400 M). Später meint sie, ob ich nicht 450 geben könnte, aber darauf möchte ich mich nicht festlegen. Sie meint auch, AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann könnte mir weiter beitragen; aber ich sagte, ich wollte das nicht gern, wüsste nicht, wie AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann sich dazu stellt usw. Sie meint, wenn AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap im Winter ins Lager ginge, solle dieses Geld doch weitergehen. Ich sage: psychologische Gefahr, dass sie sich an einen zu hohen Standard gewöhnt; nachher, mit AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Kursus, wird es ca. 100 M mehr Belastung im Monat, und dann wird die Umstellung ihr schwer fallen. Sie meint: Nein, sie wird zunächst Schulden abzahlen und dann Reserve schaffen, Sie will mir auch genaue Abrechnung der Kinderausgaben immer liefern. – Nachmittags nach München zu Besorgungen. Ina ist plötzlich da! SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap ist abgefahren, um das Auto in Nürnberg zum Verkauf abzuliefern. Ina will, auf mein Zureden, heute Abend zu GrammsPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea GrammPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm nach Söcking, und uns morgen treffen.
Stockdorf ab 8‚33. In Starnberg ½ Stunde Aufenthalt. Ina kommt, war in Söcking, will noch einen Tag bleiben. Ich mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap und ElinePCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen weiter, 11‚02 Klais, zu Fuß nach Elmau.OElmau Nach dem Essen schöne Ruhe auf der Liegeterrasse. Regen. Tee bei Maina;PBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann es geht ihr nicht gut, mit Magen usw., sie erwartet wieder ein Kind. – Abends Tanzabend. Ich tanze mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann, AlmutPAlmut =? Almuth Bachmann. Mit MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann schönen Walzer. Anstrengend für mich, aber beschwingender Rhythmus. – MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann kommt noch zu mir, in meinen Arm. Erzählt von sich; sie leidet unter der vielen Trennung; GerhardPBachmann, Gerhard, Arzt, verh. mit Maina Bachmann kommt seit Jahren fast 🕮 nur über Wochenende nach Hause. Sie denkt noch an früheres Zusammensein: Seefeld, Wien.
Mit MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann und den Kindern spazieren, Schachenweg hinauf, Ferchenbachweg zurück. Mittags kommt Ina, von Söcking. Es hat ihr gut gegangen bei GrammsPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea GrammPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm. Nachmittags mit ihr und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap zusammen zum Ferchensee. – Abends Violinkonzert: BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist, BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist (ergreifend schön), MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Ina wohnt im „Baubüro“.
Mit Ina spazieren, Schachenweg. Sie erzählt, und wir besprechen alles Nötige. Nachmittags mit Ina Auf Zureden von MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann bleibt Ina noch 1 Tag länger. – Nachmittags mit Ina nach Klais hinunter; dort SonjaPZaminer, Grete, genannt Sonja, geb. Roth für einige Stunden. Sie hat HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap 3 Monate gehabt, und sich sehr mit ihr abgegeben. Sie macht ungehemmteren Eindruck, ist weniger grüblerisch, mehr auf andere Menschen und größere Zusammenhänge eingestellt, fragt nach Amerika, Deutschland usw. Sie macht sich Gedanken über HanneliesesPCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Beruf; Kunstgewerbe bedenklich, vielleicht Heilmassage richtiger. Wir sitzen im Wald. Zuletzt noch auf den Grashügel. Bei Annäherung doch noch Hemmungen; sie sagt dann, ich solle das vergessen, es komme manchmal (auch Psychoanalyse habe nichts geholfen). 18‚20 fährt sie nach München zurück, (dann nach Nauheim zur Kur, ihres Herzfehlers wegen; dann Paris). – Ina und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap kommen mir entgegen.
Ina reist ab (um die Kinder und MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann nicht zu stören). Annemarie und ich begleiten sie halb hinunter. Dann wir von Kranzbach hinauf über nasse Wiesen auf die Alm; hinunterzu treffen wir MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann; sie ist zurückhaltend wegen AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Eifersucht. – Regen. Nachmittags Dr. MüllerPMüller, Johannes, 1864–1949, dt. Theologe und Lebensreformer, Vater von Maina Bachmann, gründete 1903 die Pflegestätte persönlichen Lebens auf Schloss Mainberg, ab 1916 Schloss Elmau, verh. mit Irene Müller, Fragenbeantwortung. Er fühlt sich als Prediger in der Wüste; keiner folge dem, was er sage; er kämpfe ganz allein, der jetzige Religions🕮 kampf gehe am Wesentlichen vorbei. – Tanzabend. Ich tanze diesmal mehr; es strengt mich aber zu sehr an. –MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann noch bei mir, im Kleid, während ich ausgezogen im Bett. (AlmutPAlmut =? Almuth Bachmann kommt herein.) Sie sagt, dass ich so sei, dass ich nie Kummer hätte wie andere (aus Sehnsucht, oder wegen Nicht-Erwiderung).
Vormittags kommt HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap plötzlich; sie war 3 Monate in Siebenbürgen. Mit ihr und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Ferchenbachweg. Sie ist lebhaft, fragt mehr als Annemarie; ich muss genau erzählen vom Kongress Paris, von Amerika usw. – Nachmittags Regen; Schreibspiele. – Abends Konzert: BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist, RegerPReger, Max, 1873–1916, dt. Komponist, MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Dabei treffen wir Gerhard BachmannPBachmann, Gerhard, Arzt, verh. mit Maina Bachmann, der für das Wochenende herauf gekommen ist. – Noch spät Briefe geschrieben.
(HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap geht zur Kirche nach Mittenwald). Wir treffen HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap auf dem Ferchenbachweg; gehen zusammen Schachenweg. – Nachmittags mit Annemarie zum Tee bei MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann; dabei Gerhard BachmannPBachmann, Gerhard, Arzt, verh. mit Maina Bachmann, Graf von der GoltzPGoltz, Graf von der und Frau und FrauPGoltz, Graf von der und Frau (Norwegerin). GerhardPBachmann, Gerhard, Arzt, verh. mit Maina Bachmann spricht lebhaft über den Sinn der Krankheiten; wenn man sie wegnimmt, muss man bei den Menschen eine metaphysische Lücke ausfüllen usw.; Erziehungsaufgabe des Arztes, es fehle eine Philosophie der Medizin; er spricht eindringlich und suggestiv, aber mehr wie ein Künstler als als Denker. Um 5h fährt er wieder nach München. – Abends Tanz; Besuch mit den Kindern im Teesalon bei Apfelsaft; sie genießen alles sehr.
Ganzen Tag starker Regen. – Vormittags geschrieben. Schreibspiele mit den Kindern. Nachmittags mit Kindern zum Tee bei MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann. 5h Konzert, zur Erheiterung der Gäste (2 MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist-Sonaten, 1 SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist). Abends Tanz, und dann Teesalon.
Wegen Überschwemmung kein Zugverkehr; wir können nicht abreisen! 🕮 Schachenweg; großes Stück überschwemmt, Ufer zerstört. – Nachmittags Ferchenbachweg, große Zerstörung. – MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann abends wie immer sehr müde, um 8h schon zu Bett. Ich bei ihr im dunkeln Zimmer. Sie fürchtet, bei der Geburt zu sterben (wie ihre Mutter) , sie hatte schon mal Embolie. Sie leidet unter der Einsamkeit, ist aber nicht auf andere Menschen jetzt eingestellt, sondern ganz nach innen und auf das Kind. Ich sage ihr, wie schön es für mich war, in ihrer Nähe zu sein. – Zum dritten Mal „letzter Tanzabend“ und danach im Teesalon.
AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap und JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap fahren zu Rad nach Hause. Ich 10h mit HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap und ElinePCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen zu Fuß nach Klais; MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann begleitet uns ein Stück. Die Züge gehen wieder! 12‚30 ab Klais. 3hin Stockdorf.OStockdorf Mit ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap auf der Gartenterrasse. Sie wünscht: Die Schuld von 200 M soll gestrichen werden; ich möchte 450 monatlich geben, mir dafür von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann wieder Zuschuss geben lassen. Ich sage, dass ich nicht weiß, ob das geht. Wieder über das Problem der richtigen Einteilung vom Einkommen her. Abends ½ 8 – ½ 10 Franz RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh; erst zum Abendessen, dann mit ihm spazieren. Es geht ihnen wirtschaftlich nicht mehr gut. Ein großer Teil des ge Vermögens ist aufgebraucht. Sie besitzen mit anderen ein Haus in Dresden. Er kann nicht Aufsätze oder Fotos anbringen, weil die Schriftstellerkammer ihn nicht aufgenommen hat, ohne Antwort gelassen. Er möchte am liebsten fort, meint, dass er auch englisch vortragen könnte, HildePRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh möchte dableiben. Er erzählt vom Zusammensein mit FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises und FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena. Deren Ansicht über Positivismus: FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena unnachgiebig: Auch das wissenschaftliche Denken bedarf der Metaphysik, um nicht leer und unfruchtbar zu sein. FreyerPFreyer, Hans, 1887–1969, dt. Soziologe, verh. mit Käthe Freyer, Mitglied des Serakreises unklar schillernd: Der Positivismus habe im Grunde Recht, seine Methode könne aber bei den Geisteswissenschaften vorläufig nicht angewandt werden. MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) kommt vielleicht nach Chicago an eine Kunstschule.74Vgl. TB 7. X. 1937R.– Noch lange gepackt. 🕮
Alle mit zur Bahn; AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap mit nach München. 9‚35 von München, über Salzburg, 18‚15 an Wien.OWien Ina am Bahnhof; sie wohnt bei StögersPStögers, Familie von Ina Carnap, die sich wirklich freuen, sie zu haben; Erfolg erweckt Sympathie. Zusammen ins Hotel Regina bei Votivkirche. Zimmer für mich, 9 S. Mit Ina gegessen, allerhand berichtet, geplant, kalkuliert. Nach 9h fährt sie hinaus.
11 zu Springer‚ISpringer Verlag Direktor LangePLange, Tönjes, 1889–1961, dt. Verleger, Direktor des Springer Verlages in Wien; sehr freundlich. Ich kann LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 195475Carnap, Abriß der Logistik. auch später abliefern; größerer Umfang ist ihm sehr recht, weil damit noch stärker Änderung betont, sodass auch Besitzer der ersten Auflage kaufen; er hofft, dass die große Investition für die Symbole nur damals war, und ich jetzt dieselben verwende, sodass der Preis nicht höher wird bei Vergrößerung. Für SammlungISchriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung76Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung. möchte er Programm von Namen und Themen, auch noch ohne Einverständnis der Autoren; auch englisch, glaubt das billiger machen zu können, wegen englisch-amerikanischem Markt. KraftsPKraft, Victor, 1880–1975, öst. Philosoph Buch soll noch unter SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Namen erscheinen (vermutlich auch WaismannsPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann?).BKraft, Victor!1937@Die Grundlagen einer wissenschaftlichen Wertlehre, Wien, 1937BWaismann, Friedrich!1976@Logik, Sprache, Philosophie, Stuttgart, 197677Kraft, Die Grundlagen einer wissenschaftlichen Wertlehre ist in der von Schlick und Frank herausgegebenen Reihe Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung erschienen, Waismann, Logik, Sprache, Philosophie war für die selbe Reihe geplant, erschien aber erst nach Waismanns Tod. Bei Krafts Buch wurde Schlick auch nach dessen Tod noch als Herausgeber genannt.– Von MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker kommt, nur kurz begrüßt. – Mittags mit NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger. Über MS LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick;78MS nicht überliefert. ich sage: sehr begabt, aber nicht reif für Veröffentlichung. Er sagt, dass LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick nach 2 Stunden Analyse die FreudschePFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe Theorie umwerfen will. NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger nimmt seit 1936 Psychoanalyse, monatlich 500 S! Nachmittags SchächterPSchächter, Josef, 1901–1994, öst.-israel. Rabbiner und Philosoph kurz. Sein Buch möge in ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift besprochen werden. Hat neues Buch: kritische Grammatik.BSchächter, Josef!1935@Prolegomena zu einer kritischen Grammatik, Wien, 193579Schächter, Prolegomena zu einer kritischen Grammatik. Aber was ist das neue Buch ??? Gibt es die REzension des ersten Buchs von 1935 in Erkenntnis ??? Prolegomena zu einer kritischen Grammatik Wien 1935. Mavo Kazar L’Logistikah (Eine kurze Einführung in die Logistik, mit einem Vorwort von Hugo Bergmann) Wien 1937Ich rat SpringerISpringer Verlag wolle es nicht, weil erstes Buch schlecht gegangen; ich rate: Sithoff; oder für Aufsätze TheoriaITheoria, Zeitschrift oder englisch. – 4 ½ – 7 ½WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann im Arkaden. Buch bald fertig.BWaismann, Friedrich!1976@Logik, Sprache, Philosophie, Stuttgart, 197680Wie oben das erst posthum erschienene Waismann, Logik, Sprache, Philosophie. Mit WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph verkracht: dieser kam letzte Weihnachten, machte WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann Vorwürfe, dass er im Identitätssatz nur von „Anregung durch Wittgenstein“ gesprochen habe, anstatt: „stammt von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph“;BWaismann, Friedrich!1936@„Über den Begriff der Identität“, Erkenntnis 6, 1936, 56–6481„Über den Begriff der Identität“, In: Erkenntnis 6 (1936), führte zu Wittgensteins Plagiatsvorwurf WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann war sehr böse, dass 🕮 er jetzt, nach dem Tode SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick, nichts davon sagte und nach dem Ergehen fragte, sondern die ganze Zeit nur darüber, und dass er bei einem künftigen Aufsatz das nachholen müßte usw.; er selbst sagt ihm „Nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich eitel bin“, usw. Englandstipendium reicht nur für ihn, kaum etwas für Familie; er weiß noch nicht, wo er dann unterkommen soll. – Bronja WistrichPWistrich, Bronja, Fotografin, Schwester von Lola Wistrich und Schwester, und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap begrüßt; mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap über Geldfragen usw., und über den Charakter der Amerikaner. – Mit Ina im Hotel zu Abend. – Geschrieben.
½ 11 – ½ 12 GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Arkadencafé. Er sieht blaß und schmal aus. Vor Hat letztes Semester Vorlesungen gehalten. Überlegt Chancen als Mathematiker in Deutschland oder Amerika; schwierig, weil hauptsächlich Grundlagenfragen; oder Philosophie. Fragt nach Prager Stellung. Auch über logische Probleme (etwas über Sprache ohne Typen). Mittags mit Ina– Ina kommt mit TheodorPTheodor, Bekannter oder Verwandter von Ina Carnap in Wien; kurz gesprochen. – Mit Ina zum Rathauskeller, mit Franz StögerPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap und Frau HansiPStöger-Marenpach, Johanna (Hansi), verh. mit Franz Stöger-Marenpach. Sie waren in Paris. Er will nichts mehr für den Bruder tun; er habe ihn früher gewarnt, und alles sei so eingetroffen, wie er gewarnt habe. – 5 mit GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz in Arkaden. Er will nicht ganz nach Amerika, weil er später Pension in Wien aufzehren muss, und weil Bibliothek nicht nach Amerika kann; auch Bedürfnis mit Schülern und anderen über griechische Philosophie zu sprechen; in Los Angeles kann keiner Griechisch. Die Studenten wollen etwas über Positivismus hören, darum wird er (Privat-)Seminar darüber machen; „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–4082Carnap, „Testability and Meaning“. sei außer der Kritik der Vernunft das einzige philosophische Werk, das er zweimal gelesen habe, er hat die Hefte bestellt! Er hat SchillersPSchiller, Ferdinand Canning Scott, 1864–1937, brit. Philosoph Professur, viele Wochenstunden, nicht viel Gehalt; SchillerPSchiller, Ferdinand Canning Scott, 1864–1937, brit. Philosoph hat bis vor 2 Jahren gelesen, ist plötzlich gestorben.83F.C.S. Schiller war Anfang August 1937 in Los Angeles gestorben, Gomperz übernahm dessen Gastprofessur an der University of Southern California.–½ 7 – 10 mit NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger und HollitscherPHollitscher, Walter, 1911–1986, öst.-dt. Philosoph. HollitscherPHollitscher, Walter, 1911–1986, öst.-dt. Philosoph studiert Medizin, jetzt 5 Semester; macht Lehranalyse, will Psychoanalytiker werden; hat Stipendium von Psychoanalytikern. 🕮 Er hat MS über SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick für die von JuhosPJuhos, Béla, 1901–1971, ung.-öst. Philosoph geplante Gedenkschrift für SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick.84Bela Juhos: „Moritz Schlick, zum 20. Todestag“, In: Studium Generale 10/2, 1957, S. 81-87. Bela Juhos: „Moritz Schlick. Zum 80. Geburtstag“, In: Archiv für Philosophie 12/1-2, 1963, S. 123-132. Bela Juhos: „Moritz Schick“. In: The Encyclopedia of Philosophy (7), New York 1967, S. 319-324. Wir sprechen über die Modelle der unmittelbaren Wahrnehmung fremder Gefühle usw. Einiges ist in animistischer Sprache ausdrückbar, in unserer jetzigen Wissenschaftssprache nicht.
10 – 11 RandPRand, Rose, auch Randin, 1903–1980, öst.-am. Philosophin im Arkaden. Sie sagt, sie liest gut Englisch, kann aber nicht sprechen, lernen zu teuer, wenn sie nicht vorher weiß, ob sie was damit findet (!). Ich sage, dass ich ihr sehr wenig Hoffnung für Amerika machen kann; ich gehe nicht auf ihre maßlose Selbstüberschätzung gegenüber WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel usw. ein (NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger und HollitscherPHollitscher, Walter, 1911–1986, öst.-dt. Philosoph haben mir geraten, ihr lieber ihre Illusionen zu lassen). Sie meint, KotarbinskiPKotarbiński, Tadeusz, 1886–1981, poln. Philosoph Aufsatz nur 24 Druckseiten;BRand, Rose!1938@„T. Kotarbińskis Philosophie auf Grund seines Hauptwerkes: ‚Elemente der Erkenntnistheorie, der Logik und der Methodologie der Wissenschaften‘ “, Erkenntnis 7, 1938, 92–12085Wie oben Rand, „T. Kotarbińskis Philosophie“. ich sage, dann weitere Kürzung nicht nötig. – 11 – 12 nochmal GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker. Er hat Einladung von Notre DameIUniversity of Notre Dame, Notre Dame IN für nächste Sommersemester (ab Februar); will es aber, wenn möglich, verschieben auf Herbst 38, und dann dorthin oder nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ kommen, um inzwischen noch hier zu arbeiten.86Biografisches zu Gödel ??? Die Mitarbeit am Hypothesenbericht87Interessanter Punkt (philipp): Continuumshypothese?; Gödel hat mit „Hypothese“ die Continuumshypothese bezeichnet, sagt Gödel-Transkribent Tim Lethen und Tarski hat wenige Jahre später dazu veröffentlicht, sagt Carolin Antos. Dazu vielleicht auch Jan von Plato ??? hat er an TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker abgegeben; das eigene Buch über Grundlagen hat er zurückgestellt; Fortsetzung des Aufsatzes Unentscheidbare jetzt nicht aktuell‚BGödel, Kurt!1931@„Über formal unentscheidbare Sätze der Principia Mathematica und verwandter Systeme I“, Monatshefte für Mathematik und Physik 38, 1931, 173–19888Gödel, „Über formal unentscheidbare Sätze“ ist als Teil I gekennzeichnet, der zweite Teil ist nie erschienen ??? Vgl. ??? da andere Arbeiten inzwischen erschienen seien, z. B. mein „Gültigkeitskriterium“.B1935@„Ein Gültigkeitskriterium für die Sätze der klassischen Mathematik“, Monatshefte für Mathematik und Physik 42 (1), 1935, 163–19089Carnap, „Ein Gültigkeitskriterium für die Sätze der klassischen Mathematik“. Er weiß nicht, wie und wo er Professur bekommen könnte, ob in Mathematik oder Philosophie. – Mittags mit Ina. – Wien ab 14‚00; PragOPrag an 20‚47; Hotel Splendid. (Zimmer ohne Bad 26, mit Bad 44 Kč, aber ohne Klo.) – Schlecht geschlafen, Wanzen.
FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank kommt und geht mit uns in die Stadt. Bank. Zu BuschPBusch. Mittags wir mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank auf der Slavischen Insel. – Ausgeruht. –½ 5 – 6 ReachPReach, Karel, 1900–1944, tschech. Philosoph im Hotelgarten. Er will habilitieren, braucht dazu Veröffentlichungen; ich verspreche Vermittlung bei ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift, TheoriaITheoria, Zeitschrift, Journal SymbolicIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift, Philosophy of ScienceIPhilosophy of Science, Zeitschrift. Er sagt, dass er mehrmals Dinge bearbeitet hat, und dann von mir ein Separatum über gleiche Probleme bekam, wodurch seins zum Teil überholt wurde; er meint, ich arbeite schneller. So auch jetzt 🕮 mit seinen „bedingten Äquivalenzen“.90Erl zu Reach ??? Ich sage, dass ich meine, dass sowohl zum Teil durch mich angeregt, da ich über die Reduktionssätze schon in Prag gesprochen habe; er meint, das habe er nicht gewusst. – 7 – 10 zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Nach Tisch sprechen wir alle Englisch, HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank erstaunlich gut, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank weit bessere Aussprache als NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. – Wieder schlecht geschlafen, eine Wanze.
Mit Ina bei BuschPBusch, und Besorgungen. Antiquariat Andre; Ankaufen von Büchern unmöglich, nicht einmal kommissionsweise. CalvePCalve, Antiquar würde kommissionsweise nehmen, aber ich fürchte, nur aus Freundlichkeit, er würde doch nichts verkaufen; darum Entschluss: mit nach Chicago nehmen. – Mittags im Savarin mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank und DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph; sein Pass läuft bald ab, er weiß nicht, ob verlängert wird. Schwierigkeiten, meine Stelle zu bekommen, ob ich nochmal an PringsheimPPringsheim, Ernst Georg, 1881–1970, dt.-brit. Botaniker, Prof. an der dt. Univ. Prag schreiben wolle (scheint mir nutzlos). – Ausgeruht, geschrieben. – Abends zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank ist erfreut, dass wir uns so wohl fühlen in Amerika.
IX / 1937FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank kommt zum Frühstück. – Besorgungen. –Prag Mittags mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank am Bahnhof, wie vor 2 Jahren. Prag ab 14‚15. DresdenODresden an 6h (anstatt 17‚35); BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke an der Bahn. Zu deren Gartenhaus, Niederwaldstr. 2, sehr nett im Garten gelegen, 3 nette Zimmer. Ich schlafe im Eckzimmer, geheizt, weil feucht, im Mittelzimmer Ina, im dritten SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke. Ina ist ziemlich borstlich mit SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap, nervös wegen Kalender und von Rachespannung. Wir essen draußen vor dem Haus.
SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke zur Arbeit. Wir Besorgungen, mittags zu Frau SchempelitzPSchempelitz, Hohe Straße 19, das Haus gehört RohsPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh. Hilde RohPRoh, Hildegard (Hilde), 1890–1945, geb. Heintze, Krankengymnastin, verh. mit Franz Roh ist da. Sie fragt, ob sie FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh zureden solle, sich um Amerika zu bemühen. Sie möchte lieber hier bleiben, 🕮 weil sie gut verdient (im besten Monat 500). Ich sage, ich weiß nicht recht, ob es das Richtige für FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh ist; jedenfalls mal zunächst Vorträge in England versuchen. Sie sagt, dass FranzPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh bestimmt mit Absetzung rechnet‚hOriginal Rechnung. aber in Deutschland bleiben möchte. Nach Tisch untersucht sie meinen Rücken; sie meint, das hat gar nichts mit Rheumatismus zu tun, ein Band ist gerissen oder gedehnt. Ich soll nur bei besonderen Anstrengungen Gürtel tragen, sonst nicht, damit die Muskeln wieder kräftiger werden. Ein wenig langsame Gymnastik: Beugen nach vorne, drehend nach den Seiten. Nächsten Winter vielleicht noch nicht Ski; sie meint, aber wohl später wieder. Gegen Mandeloperation hat sie Bedenken. Sie untersucht Ina, meint, dass die Kopf- und auch Zahnschmerzen vom Sympathicus herkommen, der, übermächtig gegen den Vagus, Spannungen (Hypertonus) der Gefäße hervorruft; sie ist daher gegen Zahnziehen. Kaffee trinken könne helfen, weil kreislauffördernd. – Zu Dr. ManskyPMansky, Dr., Arzt. Er untersucht die Mandeln; eitrig. Meint, dass Operation nötig, zwar nicht gleich, aber vor dem Winter. So entschließe ich mich, es gleich zu machen. – Abends wieder draußen gegessen. Nachher singt BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke Lieder. Bimmlein91Kosename für Ina Carnap. muss viel weinen, Übermüdung, Kummer mit SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap, und weil ich morgen ins Sanatorium.
Nach 8 ins Südsanatorium, Schnorrstr. 82. Schönes, helles, großes Zimmer mit großer Veranda und Blick auf Garten (15 M). 9 Operation derMandeln, Dr. ManskyPMansky, Dr., Arzt. Erst Tonsillen, dann 8 Spritzen; dabei wird mir flau; 5 Minuten hingelegt. Dann Mandeln raus. Sie werden rausgerissen, nicht schmerzhaft, aber unangenehm, das sehr lange Aufhalten des Mundes; besonders links die Mandel sehr fest und vernarbt. Gegen 10 hört Betäubung auf; unangenehme Schmerzen, lästiger Speichelfluss. Ich bekomme ½ 12 Spritze, dann wird’s wesentlich besser. Von da aber nicht mehr schlimm, 🕮 weniger als ich erwartet hatte. Mittags etwas getrunken, abends ein gegessen. Schlucken tut noch weh. Die ersten beiden Nächte Spritze, da kann ich gut schlafen.
Ina kommt immer vor- und nachmittags; dazwischen viele Besorgungen in der Stadt. Schorli ist ärgerlich, dass sie dann nicht ½ 5 zu Hause ist; und sie muss immer pünktlich 7h zum Essen zu Hause sein. – Ich lese Bücher (PirandelloPPirandello, Luigi, 1867–1936, ital. Schriftsteller, Lernet-HoleniaPLernet-Holenia, Alexander, 1897–1976, öst. Schriftsteller, zuletzt HamsunPHamsun, Knut, 1859–1952, norweg. Schriftsteller)92Siehe LL  – . und IliasBIlias@Ilias. Ich kann nicht sprechen, schreibe immer alles auf.
Nachmittags SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap zu Besuch; BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke ist in Berlin. Ich kann ein wenig flüstern.
BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke kommt, erzählt von Berlin, lange getanzt mit dem Tanzbaron. Mit ihr und Ina über die Schwierigkeiten mit SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap. Ich sage Ina: entweder mit sehr positiver Einstellung versuchen zurechtzukommen, oder ganz aufgeben.
Zum ersten Mal gebadet. Die Haut an den Füßen und zwischen den Beinen ist schlecht geworden durch Schwitzen und Nichtwaschen. Mit Ina kurz Spaziergang in den schönen nahen Beutlerpark.
Weg vom Sanatorium; Schwester IngePInge, Krankenschwester kriegt 2 Paar Strümpfe, das Essmädchen eine kleine Flasche Kölnerwasser. Mit Ina in Elektrischer und Drahtseilbahn zum Weißen Hirschen, Pension Soldana; Wolfshügelstr. 2 nette Zimmer, mit Balkon. Nachmittags: langer Spaziergang im Park. Mahlzeiten auf dem Zimmer.
Ina nach Dresden. Ich spazieren, 1 ½ Stunde; dann geschrieben.
Ina nachmittags und abends bei SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap. – Regen – Ich spazieren, und Lesehalle.
Wir nachmittags und abends bei SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke. Ina beschließt, die Nacht und morgen 🕮 Vormittag unten zu bleiben; sie merkt meine Betrübnis (die aber nur gelinde ist) und muss daher weinen, weil hin- und hergezogen, und immer irgendeiner resigniert dreinschaut. – BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke klagt über SchorlisPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap Kommandieren, aber SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap will es nicht wahrhaben. – Ina begleitet mich mit Hund Tipf über die Elbbrücke zur Drahtseilbahn, und lässt sich endlich trösten, dass ich nicht betrübt sein werde.
Ina kommt hinauf. Etwas besseres Wetter. Spazieren, Ina tippt Briefe für mich. Abends 6h erscheinen SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke zu kurzem Besuch.
Ina zieht hinunter. – Ich Abrechnung der Reisekosten. – Ich nachmittags in die Stadt. Schlussuntersuchung bei Dr. ManskyPMansky, Dr., Arzt; nur noch kleine wunde Stelle; Heilung ist gut und schnell gegangen. Mit Ina, SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke in der Konditorei und dann einkaufen zusammen: Autokappe, Aktenmappe, grüner Hut für Ina, Ich Abschied und zum Weißen Hirschen.
Briefe getippt. – Nachmittags kommt MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger. Er kann die „Erkenntnis“IErkenntnis, Zeitschrift nicht weiterführen! Schlägt vor, die nächsten Hefte trotzdem hier in Deutschland zu drucken.
Ina kommt herauf, hilft packen. Unten an der Bergbahn ist plötzlich SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap mit Auto. In SchorlisPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap Wohnung wird in Eile fertig gepackt. Mit SchorlisPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap Auto und Taxi zur Bahn. Dresden ab 11‚30. Über Leipzig – Halberstadt. BremenOBremen an 19‚20. Hillmanns Hotel (teuer: 2 nette Einzelzimmer, je 6, groß (Mindestpreis ist 5)).
10 – 4 FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena hier. Fürchtet Absetzung (2 in ähnlicher Lage sind bereits). Wir sprechen verschiedene Länder durch; Europa wenig Chance. Ich empfehle sehr Vorträge in England, als Vorbereitung für Amerika. Er soll schreiben, wenn er hinfährt; dann will ich StebbingPStebbing, Susan, 1885–1943, brit. Philosophin schreiben, dass sie ihm Geld leiht, das ich ihr zurückerstatte. Er Weil ich an Anne 1 ₤ geschickt habe, möchte er etwas an AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, sein Patenkind, schicken. Ich sage aber Nein. Ich schlage vor, noch etwas im Oktober an AnnePFlitner, Anne, 1919–2002, Tochter von Wilhelm und Elisabeth Flitner zu schicken; er meint 2 $, ich sage 5. 🕮 Er zeigt mir Kügelgen-BuchPKügelgen, Wilhelm von, 1802–1876, dt. Maler und Schriftsteller‚93Vgl. LL 145, Bd. 1, S. 436. das ich früher LisiPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner geschenkt habe, mit langem Gedicht vorne drin, dass sie sich noch nach 20 Jahren an „Frühlingstage des Glücks“ erinnern werde; ich sage, das soll man herausreißen; er meint aber, das sei für uns damals der richtige Ausdruck der Erlebnisse gewesen. – Er wünscht sehr, dass ich nächstes Jahr wiederkomme, und dass wir ruhiger irgendwo zusammensitzen. – Briefe, Besorgungen.
8‚23 Sonderzug nach Bremerhaven. Dampfer „Columbus“O[Dampfer Columbus] (32000 t), Kabine 607 (Innenkabine, aber Deck C, eine der besten der Touristenklasse, mit Ausnahme der auf Deck A, die früher erste Klasse waren; viel enger und weniger ausgestaltet als auf Bremen; Lärm vom Gang her; schwächere Ventilation als auf Bremen). Deckstühle auf Südseite (es gibt keine Glasfenster auf Deck, wie auf Bremen; daher zugig und oft mit Segeltuch Aussicht versperrt). Mittags Abfahrt.
Schiff schaukelt etwas.
–
Bücher aus der Schiffsbibliothek gelesen: DwingerPDwinger, Edwin, 1898–1981, dt. Schrifsteller, Und Gott schweigtBDwinger, Edwin!1936@Und Gott schweigt?, Jena, 1936 (schauerliche Schilderung der Hungersnot in Russland); DominikPDominik, Hans, 1872–1945, dt. Schriftsteller, Ein Stern fällt vom HimmelBDominik, Hans!1934@Ein Stern fiel vom Himmel, Leipzig, 1934 (fantastische Geschichte eines Meteors in der Antarktis), Anti-KominternIAntikomintern, nationalsozialistische Propagandaorganisation, Rotbuch über SpanienBAntikomintern!1937@Das Rotbuch über Spanien, Berlin/Leipzig, 1937 (schauerliche Aufzählung aller Gräueltaten der Roten in Spanien; das Ganze als Unternehmen Moskaus: kein Wort von deutscher Intervention); GulbranssenPGulbranssen, Trygve, 1894–1962, norweg. Schriftsteller, Und ewig singen die WälderBGulbranssen, Trygve!1935@Und ewig singen die Wälder, München, 1935 (Och bakom synge skogene; norwegische Geschichte, von der MainaPBachmann, Maina, 1902–1996, Tochter von Johannes Müller, verh. mit Gerhard Bachmann mir erzählt hat; schön).
Ina packt.
½ 6 (!) wird geweckt. Wir stehen 6h auf, frühstücken als die letzten, und müssen dann noch stundenlang warten! Wir liegen dabei schon am Pier. Gegen 9h Inspektion, \NY.\🕮iEnde der ausgelagerten Datei (RC 025-67-02). dann von Bord. NY.ONew York NY GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen warten schon lange auf dem Pier. In ihr Hotel: Bristol (Zimmer mit Bad 2.50; ohne 2.–). Mit ihnen gefrühstückt, zum RockefellerIRockefeller Foundation Center spazieren, zurück; Lunch. Wir alle vier sprechen über Inas Brief an NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen, und deren „Interpretationen“; ich suche ihr zu erklären, wie Ina alles gemeint hat, und dass sie viel für selbstverständlich hält und daher im Brief nicht ausdrückt. GoheenPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen sagt, dass RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell in HarvardIHarvard University, Cambridge MA keine Chance hat, obwohl LovejoyPLovejoy, Arthur O., 1873–1962, am. Philosoph nur für 1 oder 2 Jahre hinkommt; RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell habe in England (Oxford?)IUniversity of Oxford, Oxford UK Professur angenommen! LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph gehe von HarvardIHarvard University, Cambridge MA weg; man habe ihm angedeutet, dass er dort keine Chance für Weiterkommen habe; ShefferPSheffer, Henry Maurice, 1882–1964, am. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) genügen für Logik. ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker habe kein Interesse für Philosophie, dadurch Spannung zwischen ihm und dem Department. – Ina mit ihnen zur Bahn. – Ausgeruht. – 6h kommen BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, die bei ihnen wohnen. Mit ihnen in italienisches Restaurant, dann im Auto über die Brooklyn Brücke, schöner Blick auf Manhattan.
Erna LöwenbergPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt, ist schon mehrere Tage hier, kennt sich in Manhattan schon aus, spricht allerhand Englisch, wenn auch schlechte Aussprache. – 11hNagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; mit ihm zur Bank Warner. Mittags kommen BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; Lunch zu 9 im Hotel. – Ausgeruht, geschrieben. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin bei Ina; ich komme hinüber; Zärtlichkeiten mit LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin. EdithPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel94Edith Nagel. und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen, dann BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin. Wir alle im Auto. Wir beide allein zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel, 7h. Mit ihnen im französischen Restaurant gegessen, dann in ihrer Wohnung. Fotos von ihrer Farm und vom Auto. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel hat gehört, dass RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK 6 Vorträge über mich (?) gehalten habe; BuchananPBuchanan, Scott Milross, 1895–1968, am. Philosoph kommt von ChicIUniversity of Chicago, Chicago IL weg, als Dean an ein neues Versuchscollege in Annapolis bei Washington. – Wir beide müde nach Hause, und knurrig.
1:30 ab, mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel (NY Central), in day coach. 🕮 Schöne Fahrt am Hudson entlang. Abends 9:52 Buffalo;OBuffalo NY in das große Hotel Ford, aber sehr kümmerliche Zimmer (ich 2 $; Toilette und Dusche werden auch vom nächsten Zimmer benutzt; Ina ebenso, daneben HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, für diese 3: 5 ½).
Buffalo ab 8:00 (lange und aufregend auf Taxi gewartet). Am Südufer des Eriesee entlang, über Toledo Cleveland Toledo, nachmittags 4:40 ChicOChicago IL– Englewood. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris holt uns in unserem Auto ab; er hat allerhand Reparaturen daran machen lassen; sie haben noch Fahrt nach Kanada gemacht. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel werden von HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer abgeholt. Sie haben unmöblierte Wohnung. $ 45; innerhalb 3 Tagen Möbel gekauft, teils zweiter Hand, für $ 180; vermieten 3 Zimmer an Studenten für $ 60! Wir ins Hotel Gladstone (ich $ 2 mit Bad; Ina $ 1.50 ohne), HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap sind im Mayflower. Nach dem Essen noch 1 Stunde zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris.
Ina mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris auf Wohnungssuche. Mittags im International House mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; deren neue Wohnung angeschaut ($ 80). Nachmittags mit Ina Wohnungssuche.
X / 1937 Vormittags mit Ina Wohnungssuche. Die Wohnung in Chicago Arms (gegenüber Standish) ist schon weg! So haben wir jetzt nichts. Mittags Lunch mit dem Department: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, dazu HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph war 1 Monat in Mexiko, bei DiederichsensPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter DiederichsenPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete) gewohnt.95Vielleicht Grete und Walter Diederichsen.– Nachmittags Umzug ins Standish, Wohnung neben unserer alten; aber spiegelbildlich, das macht einen schwindlig.
Ich fahre mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap in die Stadt zu Besorgungen, am See entlang. Mit ihnen zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer; nette Wohnung. Dann mit den dreien zum Lunch zu uns. Nachmittags 🕮 4 – 6 wir zwei zum Tee bei HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer.
Seminar vorbereitet. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap zum Lunch hier. Ina findet plötzlich eine nette unmöblierte Wohnung, Ecke University und 54 Place; wir fahren noch abends hin, und bekommen Lust, uns richtig zu möblieren.
Wohnung besehen. 11 – 1 Office Stunde. – Zum Lunch ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; sie war gestern in der Stadt in einem interessanten Zirkel, hat über Wiener Theater berichtet. – Nachmittags Vorlesung vorbereitet. PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry hier; erzählen von Mexiko; DiederichsensPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter DiederichsenPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete) sind nach Texas gefahren, wollen nächstes Jahr in die kanadischen Rockies!
Erste Vorlesung 11 – 1 (zum ersten Mal Doppelstunde): Einführung in symbolische Logik; gut besucht: über 20 Leute (obwohl ich voriges Jahr dasselbe gelesen habe).
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap reist ab (oder 5.?) nach Memphis. Wir finden Wohnung: 5438 University Av., Ecke 54th Platz. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½ erstes Research Seminar; gut besucht, ca. 20; dabei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, BernardPBernard, Lee ByrnePByrne, Lee, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph.
Nachmittags MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) hier, mit der zweiten FrauPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy96Sybil Moholy-Nagy. (Deutsche, aus Dresden, ziemlich elegant und anspruchsvoll, spricht sehr gut Englisch, aber ziemlich schlechte Aussprache), er macht ein neues BauhausINew Bauhaus Chicago hier auf‚97Das New Bauhaus wurde 1937 von Moholy-Nagy gegründet. Es lief nach einer Pause ab 1939 unter dem Namen Chicago New School of Design weiter. fragt mich um Rat für wissenschaftlichen Unterricht; ich fahre mit ihm zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, dieser ist begeistert und will mitmachen und andere Leute suchen.
Vorlesung. Department Lunch; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer sollen keine offiziellen Kurse abhalten (Assistenten tun das im allgemeinen nicht; es scheint aber dabei auch Sorge vor zu großem Einfluss der „Positivisten“). 🕮
Mit Ina in die Stadt. MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) hilft uns, Stahlmöbel aussuchen, verschafft uns 40 % Rabatt (Royal Metal Manf. Co.98Stahlmöbel ???: http://www.artnet.com/artists/royal-metal-manufacturing-co-of-chicago/). Dann in Warenhäusern Möbel und Porzellan besehen.
Lunch bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Nachmittags kommen MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris dorthin. Ina malt in der neuen Wohnung das Holz im Badezimmer weiß. –RS vorbereitet.
Wir mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf HelmerjOriginal Elaine. HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer in Cottage Grove-Laden Möbel besehen; ziemlich billig. – Zusammen in die Stadt.
Nachmittags das Neue Bauhaus besehen;INew Bauhaus Chicago hinein gefahren mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart und GerardPGerard, Ralph W., 1900–1974, am. Physiologe; nachher mit ihnen und MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) im Café; über den geplanten Unterricht. Fraglich, ob Universität es erlaubt; wenn nicht, will MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris es ein Semester ohne Bezahlung machen (!).
Nachmittags Research Seminar; dabei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, BernardPBernard, SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker. Diesmal mehr Diskussion. Nachher noch lange lebhafte Diskussion mit GodwinPGodwin und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris darüber, was „Bezeichnung“ eigentlich bedeutet; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und ich: das ist eine psychologische Frage; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt, dass es (in seiner Semiotik) schon hinreichend geklärt sei.
Mittags bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. (Nachmittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer erste Diskussionsgruppe, 10 Leute, anregende Diskussion.) – Nachmittags Koffer und Kisten in neue Wohnung.
Vormittags in neue Wohnung (5438 University Ave.) umgezogen. – Abendessen bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
Wir haben noch keine Möbel. Mittags bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
Sachen gekramt. Abends zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer über MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) und anderer Leute pseudowissenschaftliche Formulierungen. 🕮
Wir beide in die Stadt, Besorgungen für Wohnung.kEs folgen vier leere Einträge, beim vierten steht ⚬ im Datum.
Vormittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Besprechung über Seminar. Schwierige Probleme der Terminologie für Prädikate und Attribute (wann Attribute identisch?). 7 – 11 Dinner bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, mit Ina. Dort: AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler (habe ich erst nachher )und Frau AdlerPAdler, Helen, 1906–1990, geb. Boynton, verh. mit Mortimer Adler, PrescottPPrescott, BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker. Sehr langweilig; die Leute sprechen untereinander, meimeist über andere Leute, die ich nicht kenne. Zum Schluss angeregte Diskussion mit BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker über die Religionen der Zukunft; sein einziges Dogma: „The clashing of the universe is holy“; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph versucht zu vermitteln und gegenseitig in unsere Sprache zu übersetzen, macht’s aber nur unklarer. – Das Ganze sehr unbefriedigend.
RossersPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker Aufsatz (Erweiterung von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker) gelesen und rezensiert.99Rossers Erweiterung von Gödel und Rezension davon ??? IW IC ???
Zusammen in die Stadt: Vorhangstoffe, Deckenlampen.
2 ½ mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zur Press.IUniversity of Chicago Press Enzyklopädie-SubskriptionenIFoundations of the Unity of Science gehen gut: 100 für Japan! Über neue Zeitschrift: PressIUniversity of Chicago Press will sich an MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger wenden. Nachmittags und abends NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath bei uns. Er überlegt jetzt doch Übersiedlung nach Amerika; möchte Forschungsstelle; wird in YaleIYale University, New Haven CT vortragen.
Abends Dinner bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe; über WirthsPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science Heft.100A short essay on the Ghetto written for the World Book Encyclopedia. Siehe: Word-Datei-Link Nachher kommen SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Diskussion über einen Aufsatz von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath über „Lebensstandard“.101Aufsatz von Neurath über Lebensstandard ??? IW ??? Ich erkläre NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Gesichtspunkt, weil er selbst unter einer Fülle von Ideen und Beispielen den eigentlichen Punkt nicht klar herausbringt. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker und WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe meinen, dass zwischen ihnen (und anderen Soziologen) und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kein so großer Unterschied. NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath meint nachher, sie sagen nur so, 🕮 weil sie die Gegensätze nicht hervorheben wollen.
10 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath bei der PressIUniversity of Chicago Press. 11 mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in meinem Office. Diskussion von NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Einwänden gegen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Buch;BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1936@Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik. Wissenschaftstheoretische Untersuchungen zur Konstitutionsforschung und Psychologie, Leiden, 1936 er meint, Relationen seien nicht so grundlegend, man könne alles mit einstelligen Prädikaten machen; das „zwischen“ von usw. habe auch AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph schon gehabt.102Neuraths Verteidigung einstelliger Prädikate gegen Hempel ???– 12 Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath; dann zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, über weitere Bände der Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath meint 4, wir: mindestens 6, damit man dann wirklich zu ausführlicheren Darstellungen kommt. – (NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath abends bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, dann ab nach NY; 6. Nov. ab nach Europa).
Lunch: Diskussion im Department über Teile der Stufe Philosophie, Examensbestimmungen.
Mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel im Auto zum IndianaDunes State Park, schön, sonnig, bunte Wälder. Keine Wissenschaft, angenehm ausgespannt.
XI / 1937 Vormittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; über Probleme der Semantik für Research Seminar. – Abends in der neuen „Gruppe für Methodologie“ (Trotzkisten) ich Vortrag über Metaphysik (sie haben Londoner Vortrag gelesen), und Diskussion, geleitet von PassinPPassin.103Gruppe der Trotzkisten ??? Vortrag bzw. Vortrag MS ???
Department Lunch; ich lege Vorschlag einer Vierteilung der Stufe Philosophie vor, anstatt 3. Aber der Vorschlag von PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph (und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph) wird (am 5.) schließlich als Kompromiss beschlossen, jedoch ohne Benennung der 3 Gebiete (weil MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und ich gegen „Metaphysik“ für methodologische Probleme), und unter dem Vorbehalt, es nach einem Jahr eventuell zu ändern.
4 – 6 WissenschaftslogikgruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris): Vortrag MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger über Anwendung der Mathematik auf soziale Relationen. Gut und klar. BertalanffyPBertalanffy, Ludwig von, 1901–1972, öst.-kanad. Biologe ist da. 🕮
Department Lunch. Endlich Beschluss (siehe 3.)
Vormittags in die Stadt, Besorgungen. – 5 – (aus Versehen) 8 zu FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer; sie haben Wohnung in Dorchester; er hofft noch auf Bibliothekaranstellung; bisher verdient sie hauptsächlich.
Nachmittags mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer zu einem Wald nahe Palos Park; spazieren. Über konstruktive Mathematik; HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer möchte das Unkonstruktive „als Eigenschaft“ eliminieren.
½ 11 HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier, Seminar besprochen. Mittags alle mit Frauen hier.
3 – 5 Einweihung des neuen Bauhauses;INew Bauhaus Chicago MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) und GropiusPGropius, Walter, 1883–1969, dt.-am. Architekt sprechen. Die Räume sehen sehr schön aus. Fotos von Gegenständen des alten BauhausesIBauhaus Dessau an der Wand. Ein Musikinstrument, von DushkinPDushkin, David, 1898–1986, poln.-russ.-am. Musiker gebaut: Violine mit Stahlsaiten, durch Rädchen gestrichen, mit Klaviertasten. (Zu MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) großem Kummer gehe ich abends nicht zum feierlichen Dinner mit Vortrag von GropiusPGropius, Walter, 1883–1969, dt.-am. Architekt, wo ich am Sprechertisch sitzen sollte).lEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris; über die Examensbestimmungen, die ich für Logik aufsetzen muss.
Die Kist 41 Kisten mit Büchern aus Prag sind plötzlich da! Und wir haben noch keine Regale! Wir überlegen: 2 aufeinander, weil meist alle zu niedrig; oder Küchenstahlschränke? – 9h Einwanderungsamt: First Papers bekommen!104Erste Stufe des Einbürgerungsprozesses in den USA.– Eilig zur Universität; Doktorexamen von FreemanPFreeman, Student, These über Peirce’sPPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph Kategorien, für mich ist These (bei HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne gemacht) und Examen ziemlich unverständlich; in formaler Logik versagt er ganz, auch sonst nicht befriedigend, wird aber durchgelassen. –Wir beide Zu McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über Urlaub: 1 Quarter off für Semantik im nächsten Jahr; er ist sofort einverstanden, weil er mir es beim damaligen Angebot der Stelle in Aussicht gestellt hatte; falls es im Plan des Department passt.
Wir beide wieder im Auto durch die Stadt, zum Norden, Kahone Co., Fabrik für Holzregale. Wir bestellen sie. Endlich nach 4 kriegen wir Lunch. Dann zu SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker zum Tee. Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker🕮 über Urlaub. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph meint, es wird möglich sein; dann werde das Department selbstverständlich einverstanden sein. Mit BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph einigen, der auch 1 Quarter weg will!
Einige Stunden Examensbestimmungen für Handbuch aufgesetzt.
4 HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier, und zum Essen. Dann gehen sie zu ihrer Gruppe („Denkerclub“).105Ich denke, Carnap (oder auch H&H) meinte(n) es humoristisch; es gab eine bekannte Karikatur des Denkerclubs (1819)
Etwas über typenfreie Sprache gearbeitet.106Über typenfreie Sprachen ???
Nachmittags kommen die Regalteile.
Die Regale werden aufgebaut, ganzen Tag. – Abends ist das Auto eingefroren! Servicewagen vom Club kommt, schleppt das Auto ab zur Ingleside Garage.
Die Garage kann Auto nicht reparieren; wir lassen es zum Fordplatz Burns, Lake Park Ave, bringen. Wir in die Stadt; Letter Files, Schreibtischstuhl, Bett, Stehlampe gekauft. Abends zum Fordplatz; Schreckensnachricht: Zylinder ist gebrochen; entweder neuen Zylinder einsetzen ($ 40) oder Motor austauschen ($ 110), oder Wagen für 200 eintraden (anstatt 225, wenn ohne Bruch); abends kommt CaudwellPCaudwell, Mechaniker von Durus und redet uns zu letzterem zu.
½ 11 HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, über Seminar.
Vormittags mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zu StallworthPStallworth, Autohändler; nachmittags kommen von ihnen (Nachfolger von DonovanPDonovan, Autohändler, wo wir das Auto gekauft hatten); LindquistPLindquist, Autohändler und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. Sie sagen, Burns sei kleiner, unsichere Firma; sie bieten anfangs 180, später auch 200. 🕮 Die Bücherkisten aus Prag kommen; 30 in Wohnung, 11 in Universität. Leerer Schreibtisch und Drehgestelle; diese packen wir gleich aus.
Ich 11 – 1 Vorlesung. Wir rufen bei verschiedenen Stellen an, wegen der beiden Firmen; schließlich empfiehlt Gould vom Club (Garage, Indiana Ave.) Burns, sie schicken immer die Leute zu ihm.
Weitere Erkundigungen. Ich nachmittags Seminar. Währenddessen schließt Ina mit Burns ab.
Wir räumen Bücher ein. HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt nachmittags einige Stunden (wir geben ihm 40 c. die Stunde) zum Kisten Öffnen. Auch HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel 5 – 7 zum Helfen.
LindquistPLindquist, Autohändler ruft an: Burns wechsle gerade den Eigentümer, wir sollen Wagen schnell zurückholen. Ich Vorlesung. Nachmittags telefonische Erkundigungen. Schließlich willigt Burns ein, Wagen zurückzugeben. LindquistPLindquist, Autohändler kommt, ich schließe mit ihm ab, für 200; ferner bezahlt er Burns Rechnung (ca. $ 5.40). Wir sind froh, nach so viel Unruhe endlich die Wagensache in Ordnung zu haben.
Ich im Bett, Rückenlage; keine starken Schmerzen, aber ich habe Sorge, dass es sich nicht so ein Kreuzknax wiederholt, wie vor einem Jahr. Einige Stunden aufgestanden, am Schreibtisch.
Meist im Bett; einige Stunden am Schreibtisch. Ina ordnet Bücher. Nachmittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel eine Stunde hier.
Vormittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; über Seminar; Begriff der Übersetzung; Beziehungen zwischen Syntax und Semantik; Unterscheidung zwischen L-wahr und L-gültig. – Abends Vortrag LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda „Was könn kann der Logische Empirismus die Sozialwissenschaftler lehren?“; klar. Nur kurze Diskussion. 🕮
XII / 1937 Mit LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. L.PLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda bringt allerhand Fragen zur Begriffsbildung bei case-Untersuchungen. – 3 zu McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, ich gebe Abrechnung über Büchertransport, einschließlich der 2 Bücherkisten im Dez. 36, aber abzüglich Schreibtisch. Er sagt, ich solle Schreibtisch wieder mit draufsetzen; auf diese Weise träg trage die Universität wenigstens einen Teil der Regalkosten.
4 ½ – 6 ½ ich gehe zum ersten Mal zur Diskussionsgruppe, die HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer in Verbindung mit dem Res. Sem. abhalten. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Begriffe Erfüllung und Wahrheit; sehr klar und gut.
8 mein Vortrag „Unity of Science“107Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-19). Vgl. TB 11. II. 1936R. in der Honorary fraternity \(\Sigma{}\,\chi{}\);ISigma Chi, Studentenverbindung108Sigma Chi ist eine Studentenverbindung in den USA. viele Zuhörer, Professoren und grad. Studenten der Naturwissenschaften. Nachher Erfrischungen. Seltsame, feierliche Worte zur Neuaufnahme der Mitglieder.
Vormittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; über Seminar. Alle zum Essen hier.mEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags interessanten neuen Aufsatz von AckermannPAckermann, Wilhelm Friedrich, 1896–1962, dt. Mathematiker gelesen „Mengentheoretische Grundlagen der Logik“109Vl: meinte Carnap nur den Sinn des Aufsatzes: Wilhelm Ackermann: „Beiträge zum Entscheidungsproblem der mathematischen Logik“, In: Mathematische Annalen (112), 1936, S. 419-432. Wilhelm Ackermann: „Mengentheoretische Begründungen der Logik“, In: Mathematische Annalen (115), 1938, S. 1-22. (Einreichung war 1937)???.
Erste Massage des Rückens durch Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer; (mehr die etwas schmerzenden Ischiasnerven als die Stelle im Kreuz).
Vormittags HaysPHayses, Versicherungsvertreter hier; Feuerversicherung abgeschlossen. – Nachmittags 4 – 6 Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik : Vortrag LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe „Topologische Methode in der Psychologie“; nicht sehr klar und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl dabei.
Nachmittags 2. Massage, auch Ina.
Vormittags und mittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Meist über Persönliches. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist in Wien, will Lehranalyse für Psychoanalyse machen, und zugleich Dr. bei BühlerPBühler, Karl, 1879–1963, dt.-am. Psychologe, verh. mit Charlotte Bühler. Ihre neurotischen Schwierigkeiten 🕮 sind nicht besser. Der Junge „Hansi“110Viell. hier Spitzname für Eric Otto Feigl. ist bei FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. FeiglnOriginal Feub. war im Sommer mit Freunden im Auto in Mexiko. Herbstdepression bedeutend besser; Episoden werden immer schwächer. Trotzdem scheint er nichts Ordentliches zu schreiben. Die „Einführung in die Philosophie“ trägt er jedes Jahr vor; aber es ist ihm zu langweilig, sie zu schreiben. Er möchte in der Enzykl.IFoundations of the Unity of Science über wissenschaftliche Erklärung schreiben. – Nachmittags kommen noch LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe und zwei Schülerinnen: Frau Dr. DemboPDembo, Tamara, 1902–1993, russ.-am. Psychologin (Russin) und Frau Dr. HanfmannPHanfmann, Eugenia, 1905–1983, russ.-am. Psychologin, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Ich mache kritische Bemerkungen zu LewinsPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe Theorie: Was er behandelt, ist nicht wirklich die Umwelt, sondern das Umweltbild (und einiges mehr); er selbst ist sich nicht klar darüber, dass die Barrieren, Wege usw., von denen er spricht, nur Barrierenbilder usw. sind. Aber er gibt es nicht zu; er glaubt nicht, dass die Terminologie verwirrend ist, und sagt, dass bisher kein Student in diesem Punkte verwirrt worden ist. Nachher sagt mir aber FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, dass die Studenten von LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe doch gerade in diesem Punkt Schwierigkeiten haben. – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
Tischler setzt Türen ein. – 11h kommen FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Wir sprechen über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Probleme: Nutzen der Semantik; Verwendung der Beziehungsrelationen für seine Probleme; Frage, ob phänomenaler Satz und Satz über Gehirnvorgang dasselbe bezeichnen. Mittags alle zusammen, auch EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. FeigloOriginal Feub. fährt mit LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe in Auto wieder nach Hause. Er will vielleicht im Frühling mal zum Urlaub herkommen.
Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Vortrag (Typusbegriff in der Sozialwissenschaft) in der Social Research GruppeISocial Research-Gruppe. Die Fachwissenschaftler in der Diskussion ziemlich unklar. Sie scheinen zu fürchten, dass man ihnen die Klassenbegriffe entreißen will; oder sie meinen, der Historiker habe mit Gesetzen nichts zu tun. – Inzwischen ist Erna LöwenbergPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap aus Memphis angekommen; abends ist sie mit VincePVince, Ungar, Freund von Erna Löwenberg bei uns. Er ermutigt sie, dass man leicht Arbeit fände; schwätzt aber ziemlich viel daher. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap wohnt bei FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer, bezahlt dort ihr Zimmer (wöchentlich $ 4), wird bei uns Arbeit 🕮 tun, im Haushalt und für mich (pro Stunde 0‚30).
Nachmittags Mc LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker hier; einige Kritik an Definitionen der allgemeinen Syntax (er hat Recht); er schreibt Rez. für Bulletin. – Nachher HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; über morgiges Seminar.
Massage. – 12 Lunch mit NilNelsonPNelson, Everett John, 1900–1988, am. Philosoph, Metaphysiker und Logiker, jetzt in Seattle. PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hat uns aufgefordert, dabei auch B, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Wir diskutieren, ob ‚\(A\vee \lnot A\)‘ etwas über Fakten mitteile; ich versuche es am Beispiel einfacher Signale klar zu machen, aber vergeblich. Ich kläre auf: Die Sprache ist nur konventional, wenn wir Regeln beschließen, bevor wir Bedeutung beschließen, sonst nicht. Im ganzen kann man ganz gut mit ihm diskutieren. Nachmittags kommt er auch zum Seminar (über Unterschied zwischen Wahrheit und Bewährungsgrad usw.) und ist sehr angetan davon. Letztes Seminar. – Abends 7 – 10 ½ wir und HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnapbei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, Inas Geburtstag, mit Kuchen, Kerzen usw. Sehr nett und lustig.
Briefe; ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap tippt für mich. – Dean schreibt: Quarter off für nächsten Herbst bewilligt.
Beim Lunch sagt Dean: Beim Quarter off muss man in Residenz bleiben, d. h. in Chicago, um für alle Pflichten außer Lehre verfügbar zu sein (Examen, Verwaltungssachen usw.). MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt, er habe früher sein Jahr off in Europa zugebracht; das sei auch als „in Residenz“ gerechnet worden; aber der Dean sagt, dass sei so die Regulation. – Ich frage nach RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell; der Dean sagt, er wisse nicht genau den augenblicklichen Stand; RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell habe abgelehnt (dabei hat MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Brief von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, der mitteilt, die Universität habe Offer zurückgezogen, er sei schon entschlossen gewesen, anzunehmen). – Prof. OshimaPOshima aus Tokio aus Tokyo, Japan, kommt. 🕮 Er hat deutsche Bücher (FichtePFichte, Johann Gottlieb, 1762–1814, dt. Philosoph, SchleiermacherPSchleiermacher, Friedrich, 1768–1834, dt. Theologe und Philosoph usw.) ins Japanische übersetzt; über gegenwärtige Philosophie geschrieben, auch über mich, habe meine Bücher gelesen. Er will Professorenaustausch vermitteln; hat FlewellingPFlewelling, Ralph, 1871–1960, am. Philosoph von Californien eingeladen; fragt mich, ob ich kommen will. Ich sage ja. SprangerPSpranger, Eduard, 1882–1963, dt. Philosoph und Pädagoge war dort; der habe 10 Einzelvorträge gehalten. Ich könne aber, wenn ich vorziehe, stattdessen auch zusammenhängenden Kurs halten. Ich müsse dann auch Populäres im Radio sprechen, mit Übersetzer. Englische und deutsche Vorträge wären beide erwünscht; im allgemeinen sprechen Studenten mehr Englisch; aber in Philosophie mehr Deutsch. Der Professor TanabéPTanabe, Hajime, 1885–1962, jap. Philosoph, Mathematiker, sei besonders an meinen Sachen interessiert. Er meint: nächsten Oktober, für 3 Monate (einschließlich Reise, hin und zurück je 16 Tage). Ich: Okt geht nicht gut, weil Forschungsurlaub; vielleicht ein Jahr später. Er wird nach der Rückkehr, vielleicht Mai oder April, offiziellen Brief herschreiben. Heute nachmittag will er mit Präsidentenoffice über Austauschmöglichkeit verhandeln. Augenblicklich könne man leicht die nötigen Funds bekommen, weil die Regierung die Beziehungen mit Amerika pflegen will. Er hat Biologie und Naturwissenschaften studiert; will später über amerikanische Philosophie schreiben, und über japanische Philosophie in Englisch. – Nachmittags fällt mir ein, dass ich ihn nach allerhand Praktischem hätte fragen sollen, aber ich kann ihn telefonisch nicht mehr erreichen. – Nachmittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; über HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer künftigen Vortrag über Sprache mit unendlichen Ausdrücken.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags Massage. – Abends kommen HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer plötzlich und bleiben zum Essen, und länger. Vergnügt zusammen.
Notes für Symbolic Logic, II. TeilB1938@Notes for Symbolic Logic. Second Part, Chicago, 1938, fertig gemacht.
Briefe diktiert. – Nachmittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, über HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer Sprache mit unendlichen Ausdrücken. Übertragung von GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Ergebnissen. – Ina ist täglich übermäßig fleißig für ihr Examen (21.), bis spät in die Nacht. Wir besprechen die Fragen; Aufstellung eines 🕮 Fragebogens für eine Social Study.
(Nachmittags Ina Examen).
Nachmittags Professor TauschPTausch, Prof. für Rechtswissenschaft an der Lousiana State University (?) von University LouisianaILouisiana State University, Baton Rouge LA (Baton Rouge) hier; Professor of lowlaw. Schreibt an Handbuch; darin auch Systematik der Begriffe; fragt, ob moderne Logik auf Recht angewendet worden ist. Ich sage, dass ich keine Literatur dazu kenne, verweise ihn an HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er zeigt Buch von AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler und AndersPAnders, wo AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler symbolische Logik anwendet in Philosophie des Rechts (!);111Adler-Anders-Buch ??? IW ??? er sagt aber, dass es nicht gut ist; er brauche 200 Seiten, um seine Termini und Zeichen zu erklären (wie mir scheint, kommen aber nur ganz wenige Verknüpfungszeichen vor).
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – An Logik der Sequenzen gearbeitet.
12 ½ Department Lunch. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt, dass der Japaner mit President’s office gesprochen hat; es hat sich aber herausgestellt, dass bei einem Austausch mehrere tausend $ noch nötig wären für zusätzliche Kosten (Reisespesen usw.), und die Universität hat keine Funds dafür. Sie haben OshimaPOshima aus Tokio an das Institut für International Educ. NYIInstitute of International Education, New York verwiesen. – 6 – 11 HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier zum Weihnachtsabend. Wir haben kleinen Baum; auf der langen Fensterbank im Esszimmer Geschenke, Kerzen und Tannenzweige. Ina und ich schenken uns nichts. Die anderen haben ihre gegenseitigen Geschenke auch hergebracht. Lustiges Gansessen (sie schwelgen in einer von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim geschickten Flasche Dubonnet).
– Abends PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry hier, für kurz, bringen kleine Geschenke (!).
Wir beide nachmittags zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. Er macht Telepathieexperiment mit mir, mit den Karten von Yale; kein positiver Erfolg. Grammofonplatten. Sie kommen abends mit zu uns. Lustig beisammen. Ina erzählt von unserem Kennenlernen. (HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel sind abgereist, zur philosophischen Tagung PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ‚112Tagung in Princeton ??? und nach NY).
XII / 1937OChicago IL Zahn-X-ray (Sheridan, Cottage Grove 6306). – Angefangen MS „Logic of Sc.“ für Encycl., Heft 1.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–621Hier und im Folgenden MS zu Carnap, „Logical Foundations of the Unity of Science“.
MS „Logic of Sc.“ gearbeitet. – Zahnarzt (Dr. PPitluck, Dr., Zahnarzt, 841 E. 63th St.)
Zahnarzt, 3 Füllungen, Porzellan. NachherMorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier, zum ersten Mal. Ich frage ihn nach HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Chance für hier. Er meint: klein, wenn nur für unser Department; dagegen vielleicht für College. Das hängt davon ab, wer den neuen Übersichtskurs in Philosophie für College übernimmt; wenn er selbst, wird man ihm HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zubilligen; wenn jemand anders, schwieriger. Möglicherweise Kompromiss mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: dieser bekommt Mann seiner Richtung (z. B. BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph), dafür wir HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er ist noch nicht entschlossen, ob er Collegekurs übernehmen soll; die beiden Deans mögen ihn nicht; andererseits hat er den Plan aufgebracht, und durch alle Komitees durchgesetzt; es hängt also hauptsächlich von seinem Entschluß ab. Das Ganze wäre aber frühestens für Herbst 1939.
Nachmittags Zahnarzt: Zahn gezogen. In München war die Krone abgenommen worden, jetzt sah er auf dem X-Bild einen Abszessschatten an der Wurzel und empfiehlt ziehen; im allgemeinen ist er für Erhalten, im Unterschied zum Billings Hospital. Er muss mühsam die 3 Wurzeln herausklauben. Abends erstaunlich wenig Schmerzen. – Silvesterkrach bis 12. Dann gut geschlafen.
I / 1938 (Zahn schmerzt schon nicht mehr!). Fleißig am MS „Einheit der Wissenschaft“ für Enzyklopädie.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62– Abends HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, nur schnell zum Essen. Ich frage EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, wofür die Kunst da ist. Sie will es mir ein andermal beantworten.
Fleißig am MS;B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 25 Konzeptseiten heute!
MSB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 im ersten Entwurf fertig.
11 – 1 erste Vorlesung (Adv. Symb. L.); viele Studenten, die meisten vom vorigen Quarter sind geblieben. 🕮
Department Lunch. – Nachmittags erstes Seminar (Grundlagen der Mathematik); ich gebe Übersicht über die ganze Situation, die verschiedenen Richtungen. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, EckardtPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, BernardPBernard sind dabei.
Lunch im Club mit SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. Wir beide sind Department Komittee für Budget. Über Empfehlungen für die drei Assist Prof. Er sagt, dass PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und HartleyPHartley ganz überragende Köpfe seien; ich sage, dass ich den Eindruck habe, dass er sie überschätzt; dass sie besonders an Klugheit zu wünschen übrig lassen. Ich sage, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph nicht überragend, aber im ganzen gesund. Nachmittags nochmal 5 – 7 Besprechungen mit ihm, später auch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris dazu. Wir beschließen schließlich: Alle drei werden als Assoz. Prof vorgeschlagen, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und HartleyPHartleymit 3800, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph mit 4000 (wie bisher). SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker sagt, dass er nächstes Jahr für mich permanent und Gehaltserhöhung vorschlagen wolle; er bekomme 6000 und fühle es für schlecht, dass er mehr habe als ich.
Nachmittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Besprechung über sein System mit unendlichen Ausdrücken, für Research Seminar.
An Notes on Symbolic Logic IIB1938@Notes for Symbolic Logic. Second Part, Chicago, 1938 gearbeitet.
An Notes on Symbolic Logic IIB1938@Notes for Symbolic Logic. Second Part, Chicago, 1938 gearbeitet.– Nachmittags wir und HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer zu MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design). Wir kennen keine anderen Leute und sprechen nur unter uns und mit MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design); langweilig. Darum gehen wir bald weg. Moholy liest mein „Unity“B1934@The Unity of Science. Übersetzung und Einleitung von Max Black, London, 19342Vermutl. Carnap, The Unity of Science. mit Begeisterung; ferner GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Farbenlehre;BGoethe, Johann Wolfgang von!1810@Zur Farbenlehre, 2 Bde., Tübingen, 1810 hieraus schöpft er Ideen für Verwendung des Lichts anstatt Körperfarbe in der Kunst.
Ina in der Stadt. Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen, sind im Auto 4 Tage von NY hergefahren. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin lässt sich gleich von Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer massieren. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel erzählt von seinem Semantikvortrag in NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Gruppe. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, und vorher QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), sind etwas bedenklich wegen der „Propositionen“; wittern metaphysische Gefahr, wie NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. 🕮 5 zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer mit Ina, HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel Geburtstag wird gefeiert (eigentlich am 8.). Platten mit Kabarettliedern werden gespielt (Johnny, Peter);3Lieder von Friedrich Holländer, gesungen von Marlene Dietrich. Hempels Spitzname war „Peter“. aber HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel mag sie nicht besonders.
Besprechung mit BeanPBean von der PressIUniversity of Chicago Press: er wird MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger schreiben, dass sie keine Barzahlung für die andere Liste der „Erkenntnis“IErkenntnis, Zeitschrift leisten können.
12 Department Lunch. Ich frage den DeanPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph4Richard McKeon. wegen RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell. Er weiß nichts, will uns die Korrespondenz vorlegen. –Research Seminar: HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer über sein eigenes System mit unendlichen Ausdrücken. Er spricht die ganze Zeit, sodass nur 10 Minuten zur Diskussion bleiben.
Ich bereite Vortrag vor. (LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin bei Ina; sie beklagt sich, ist voll Sehnsucht nach OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hergekommen; nun stellt er sich ganz kühl, obwohl er damals tiefste Liebe beteuert hat; vielleicht ist es nur, um EileensPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer Eifersucht zu vermeiden). 3:30 mein Vortrag „The logical Struktur of language“5Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-20). in der Reihe „Soc Sc, Language und Society“ILanguage in Society, Zeitschrift, veranstaltet von der Tiv Division of soc sc.IDivision of the Humanities, University of Chicago Jede Woche spricht ein anderer Professor. Sehr gut besucht, ca. 250. Viele müssen stehen, im größten Saal des soc sc Gebäudes. Auch SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker, AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph und andere Professoren da. Ich spreche, glaube ich, gut, aber hastig und nervös.
Abends alle bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kocht Dinner.
Nachmittags hier zum Tee: MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design), Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, Frau SeniorPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior, ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) über seinen Plan einer wissenschaftlichen Untersuchung der Lebensbedingungen und Lebensbedürfnisse des Menschen; die jetzige Wissenschaft vernachlässige die Praxis, sie gehe den „mathematischen Weg“.
10 ½BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über BrunersPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago Vortrag Mi.🕮
Nachmittags Seminar: BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über sein System. Es geht besser als ich erwartet hatte; aber keiner versteht etwas, bis ich die Erklärungen gebe.6”MAthematical logic with transfinite types„, Frank Gerald Bruner. Siehe: Word-Datei-Link
Abends bei Helmers HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; mit LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, die Dinner kocht, HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, BertalanffyPBertalanffy, Ludwig von, 1901–1972, öst.-kanad. Biologe und ZimmermannPZimmermann. Dieser ist Verehrer von EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, aus Brüssel; erzählt über Coca ColaaOriginal Koka Kola. (er ist juristischer Berater dort) und über amerikanische Erlebnisse. Interessanter und intelligenter Mann, etwas selbstgefällig.
Bis heute täglich ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Viele Briefe diktiert. Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über Enzykl.‚IFoundations of the Unity of Science sein Beitrag, NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Kritik darüber . – Abends LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin hier. Wir drei unter der Höhensonne. Zärtlichkeiten. Sie ist aber schließlich gehemmt durch den Gedanken an OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer.
Morgens kommt Nancy GoheenPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen, sie aus Californien; ihr Vater dort ist gestorben. Sie ist charming, aber zu erregt und aus dem Gleichgewicht durch Sehnsucht nach Ina. Bei JohnPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat ist sie glücklich; aber wenn sie fort ist, denkt sie mehr an Ina, und hat schlechtes Gewissen darüber.
3h reist NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen ab, nach Cambridge.
4 – 6 Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: Vortrag HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel „Anwendung der logischen Analyse auf die Wissenschaft“ (Typusbegriff; Relativität des Begriffs „summativ“ (in Bezug auf Operationen); klar; lebhafte Diskussion.)
Seminar: Dr. BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph über Aufsatz von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); spricht ganz gut. – Abends LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin bei uns. Heute brav; im Esszimmer auf dem Divan in meinem Arm. Wir besprechen mit ihr Beziehung zu OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, zu SammyPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags viele mit ins Kino Universität; „Covered Wagon“;7„The Covered Wagon“ (1923) von James Cruze. der Zug der Pioniere in den Westen. Eindrucksvoll trotz der Sentimentalität (vor 15 Jahren gemacht). 🕮 Zum Abendessen: HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin. (Dann gehen die anderen und Ina ins Theater).
Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Enzyklopädie;IFoundations of the Unity of Science über Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. – 7 – 12 LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, zum Abschied, und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier (HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer beide erkältet; vielleicht Fehlleistung?). Rätsel. Japanische Sexbilder zusammen betrachtet. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin ist nahe dem Weinen. Trotz OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer-Kummer hat sie die Zeit in Chic genossen. Ich sage ihr, dass ich froh bin, sie jetzt besser zu kennen. (Sie fährt morgen ganz früh im Auto ab, soll Mo Abend SammyPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin in Pittsburgh treffen.)
Briefe für HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel an andere Universitäten.
Nachmittags Miss GlicksmanPGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin hier; ihren Seminarvortrag über AckermannPAckermann, Wilhelm Friedrich, 1896–1962, dt. Mathematiker besprochen. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
II / 1938 Abends Vortrag GoldenweiserPGoldenweiser aus Madison, aus Madison: „Causality in Natural& Social Sciences“; sehr beredt, nicht sehr tief, aber verständlich und im ganzen klar; nur einige bedenkliche Formulierungen über „Verstehen“ des „Wesens“ in der Geschichte; beeinflusst durch RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg und Max WeberPWeber, Max, 1864–1920, dt. Soziologe, aber viel empiristischer und behavioristischer als die deutschen Soziologen; er ist Anthropologe. Ich frage in der Diskussion, ob der fundamentale Unterschied zwischen Geschichte und Naturwissenschaft nicht nur in den begleitenden Gefühlen liege, und nicht im Theoretischen; er: Unterschied auch im Theoretischen, nicht die Gefühle, sondern das Achten aufs Individuelle; so seien auch einige Gebiete der Naturwissenschaft historisch.bEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Erna Briefe diktiert. 5 – 8 (anstatt 6!) Dr. DreikursPDreikurs, Rudolf, 1897–1972, öst.-am. Psychiater und Psychologe hier, Freund von ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Individualpsychologe aus Wien, hier an einer Klinik tätig. Intelligent und interessant; z. B. über die Amerikaner: sie haben weniger Emotionen als wir, durch 🕮 Umgangsformen gemildert. –EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer kommt, bleibt, bis OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer aus der Diskussionsgruppe zurückkommt. Über die Verwöhnung der Männer durch die Frauen; bei mir sei es gestattet, weil „großer Mann“ (!), bei HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nicht; EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel soll ihm nicht nachgeben, wenn er Schlaf oder Ruhe oder zu Hause bleiben wünscht. Ich protestiere. – OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt. EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer fragt, wieso wir Positivisten etwas loben oder tadeln können. Ich erkläre, dass theoretische Diskussion über die Mittel zum Ziel möglich ist, nicht über das Ziel; dieses stellt man auf, und kann Menschen dafür zu gewinnen suchen, aber nicht Argumente angeben. – Ich gehe 11h schlafen, Ina bleibt noch länger bei ihnen.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap zum Lunch; sie verabschiedet sich feierlich.
Nachmittags Dr. ScheinPSchein, Marcel, 1902–1960, öst.-am. Physiker, bringt aus Prag Grüße von FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank, und norwegischen Schal für Ina. Will einige Monate hier bei ComptonPCompton, Arthur, 1892–1962, am. Physiker arbeiten, experimentell. Stammt aus dem ungarischen Teil der Slowakei; war jahrelang in Zürich, mit BeckPBeck, Guido, 1903–1988, tschech.-argentin. Physiker in Odessa.
1 (– 4) Lunch bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior; dabei ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap (plötzlich entschlossen, noch 2 Wochen länger zu bleiben, um Resident Permit zu kriegen; VincePVince, Ungar, Freund von Erna Löwenberg hat ihr die Kosten des Aufenthalts mit $ 25 gegeben) und MaxPMax, Chemiker (Chemiker). Nachher mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker und MaxPMax, Chemiker oben im Studierzimmer. Über Gruppen in der Chemie.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Abends Brüsseler Quartett in der Mandel Hall; MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist Klarinettenquintett. Sehr schön. Seit Elmau keine Musik mehr gehört.
Mittags bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
gelesen: das Maisel-Buch (Anatomie der Literatur)‚BMaisel, Edward (Hrsg.)!1938@An Anatomy of Literature, New York, 19388Maisel, An Anatomy of Literature. Lenzen MS‚9Vermutl. MS zu Lenzen, Procedures of Empirical Science. Zeitschriften. 🕮
Nachmittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Abends alle zum Essen hier. (HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel geht dann zum Vortrag von Frank KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler; er erzählt später von dessen übler Art der Diskussion.)
Nachmittags wir ins Kino International House; HemingwaysPHemingway, Ernest, 1899–1961, am. Schriftsteller Spanienfilm, und ein Chinafilm. Von der chinesischen Roten Armee. Sehr eindrucksvoll.10„The Spanish Earth” (1937) von Joris Ivens. Chinafilm ist nicht klar ??? Zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, dort zum Abendessen.
Briefe diktiert.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap bekommt Kabel aus Wien „dort bleiben“; SchuschniggPSchuschnigg, Kurt, 1897–1977, öst. Politiker hat vor HiltlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker kapituliert. (sie wollte sonst So abreisen!).11Die letzte Rundfunkansprache Schuschniggs in der er seinen Rücktritt erklärte fand zwar erst am 11. III. 1938 statt, tags darauf der Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich. Bereits am 12. II. hatte Schuschnigg jedoch unter Druck Deutschlands einer Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten zugestimmt, was letztlich zum „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich führte.
Mittags 1 – 3 ½ im ClubIMens Faculty Club (University Club), University of Chicago Lunch mit LasswellPLasswell, Harold D., 1902–1978, am. Politikwissenschaftler, Professor der politischen Wissenschaft, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und LeitesPLeites, Nathan, 1912–1987, am. Sozial- und Politikwissenschaftler. LasswellPLasswell, Harold D., 1902–1978, am. Politikwissenschaftler erklärt uns einige amerikanische Sitten; er hält die Traditionslosigkeit hier doch für Nachteil. Er meint, alles Schöpferische komme von den Kulturzentren, Europa, hierher an die Peripherie; selbst solche antitraditionellen Einstellungen wie unsere würden doch nur inmitten der Tradition geschaffen. Über die Bedeutung der Symbole (= Ideologien) für das politische Geschehen. Über die politische Lage (siehe besonderen Zettel).12Nicht überliefert.
Nachmittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; über Seminar.
Enzyklopädie-BeitragIFoundations of the Unity of Science für Heft 1 umgearbeitet (aufgrund der Bemerkungen von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath)B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62.
Enzyklopädie-BeitragIFoundations of the Unity of Science für Heft 1 umgearbeitet.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 Nachmittgs GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker für RS bearbeitet.
Department-Lunch. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt zu Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Vorschlag, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel für Vorbereitung des College-Kurses zu verwenden: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sei Vertreter des dogmatischen Positivismus (!).
Briefe.
Letzte Vorlesung; Reading Periode beginnt. PressIUniversity of Chicago Press mit Dean besprochen; MeinerPMeiner, Felix, 1883–1965, dt. Verleger hat die Bedingungen der PressIUniversity of Chicago Press akzeptiert.13Meiner hat Bedingungen akzeptiert ??? Philipp: Felix Meiner akzeptiert Übernahme der Abonnentenlisten 4 – 6 Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: Vortrag HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer „Deduktion und Induktion“; gut, (ziemlich elementar), lebhafte Diskussion.
Alle hier zum Lunch. 🕮
Enzykl.-Aufsatz umgearbeitet.IFoundations of the Unity of ScienceB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62
Enzykl.-AufsatzIFoundations of the Unity of ScienceB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 umgearbeitet. GentzenPGentzen, Gerhard, 1909–1945, dt. Mathematiker und Logiker für RS gelesen. Abends Soc. Sc.-Soc.‚14Social Science Society ??? II ???Vortrag RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker „Mathematik der menschlichen Beziehungen“, spricht gut und fließend, aber mit schlechter Aussprache. Klar. Wenig Soc Sc Professoren; wenig Diskussion.
III / 1938 (Keine Vorlesung, Reading Periode). HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; über GentzenPGentzen, Gerhard, 1909–1945, dt. Mathematiker und Logiker für RS.
Department-Lunch. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, er meint natürlich nicht mich und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel persönlich, wenn er vom „dogmatischen Positivismus“ spricht. Es wird aber klar, dass er und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph alles tun, um den ganzen Plan des College-Kurses zu verzögern, weil MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ihn jetzt in der Hand hat. Und auch, dass beide sehr dagegen sind, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in irgendeiner Form hierher käme.
(Briefe.) Nachmittags zur Diskussionsgruppe von HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Nur 3 andere dort (außer uns und EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel). Aber nettes, angeregtes Gespräch: über ASe und logische Sprache; Parameter.
11 – 12 Office (während der Reading Periode).
BloomfieldsPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. LinguistMS für Enyzklopädie gelesen.BBloomfield, Leonard!1939@„Linguistic Aspects of Science“, Foundations of the Unity of Science 1 (4), 1939, 215–27715MS zu Bloomfield, „Linguistic Aspects of Science“. Sehr interessant, bringt viel Logisches, aber oft nicht korrekt. – Nachmittags Tee bei PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne. Dabei: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, Professor LevinsonPLevinson aus Maine, Fritz KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph aus Freiburg, jetzt England. Er ist HusserlschülerPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph, sagt, er habe sich in vielem von HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph wieder abgewandt; ist aber doch noch sehr metaphysisch („Identität zwischen Kunstwerk und Dargestelltem“!). LevinsonPLevinson bleibt einige Monate hier. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat neues Auto, Chevrolet 1938 ($ 800!).
Vormittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; über Seminar: GentzenPGentzen, Gerhard, 1909–1945, dt. Mathematiker und Logiker.
EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer korrigiert mein MS Enzyklopädieheft 1.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62
Department Lunch. Seminar. 🕮
Mit Ina zum Kino Orientalisches Institute, „Moana“‚16„Moana“ (1926) von Robert J. Flaherty. Südseefilm; etwas langweilig.
11 – 12 Off. Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris; verschiedene Fragen der Enzykl.IFoundations of the Unity of Science usw. Abends HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer hier.
Kino mit Ina: „Zola“ (sehr gut) und „Captains courageous“ (gut, nach KiplingPKipling, Joseph Rudyard, 1865–1963, brit. Schriftsteller, der kleine Junge, der mit auf die Fischerei geht).17„Das Leben des Emile Zola“ (1937) von William Dieterle und „Captains Courageous“ (1937) von Victor Fleming.
Vormittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier, über Seminar; mittags alle hier. Nachmittags mit allen (außer Ina) am See spazieren, sehr windig; kurz zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
(Briefe). Starker Schnupfen.
11 HaysesPHayses, Versicherungsvertreter hier; Versicherung für Erwerbsunfähigkeit durch Unfall oder Krankheit abgeschlossen. – Zu Bett, bis Fr.
Noch zu Bett. Stehe aber auf für letztes Seminar. Ich über den Aufbau der Mathematik und die verschiedenen Zahlenarten. Nachher 38‚0 °.
Zu Bett. Vormittags WudWoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hier, kommt von YaleIYale University, New Haven CT; für 3 Wochen hier.
Nachmittags in Morris Gruppe: BertalanffyPBertalanffy, Ludwig von, 1901–1972, öst.-kanad. Biologe; ich kann nicht hin.
(Ende des Winterquarters).
Zum ersten Mal auf.
Mittags WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hier. Nachmittags mit ihm und Ina in den Washington Park spazieren, sonnig. (Er geht Ina auf die Nerven, mit zuviel Lyrik, und Mitleid, dass sie mich geheiratet hat!)
11 – 2 BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier. Über sein MS; er soll es ergänzen und verbessern; dann vielleicht zu Veröffentlichung reif. – Abends alle bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, EileensPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer Geburtstag. Sie gehen nachher ins Theater. Wir bleiben mit WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger noch dort. 🕮
Vormittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hier. Er erklärt das HullschePHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe System (Psychologie des Lernens sinnloser Silben)‚18Clark L. Hull (1884-1952) war ein am. Psychologe. Führte experimentelle Studien durch und gab mathematische Ausdrücke für psychologische Theorien. R=D x H (Verhaltensgleichung), Die Wahrscheinlicheiten R, dass eine Person in einer bestimmten Situation eine bestimmte Reaktion zeigt, hängt nach Hull im wesentlichen von zwei intervenierenden Variablen ab, nämlich Trieb D und der Gewohnheitsstärke H. das er symbolisch formuliert. HullsPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe Formulierungen sind schrecklich. WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hat mit vieler Mühe daraus klarere Sätze gemacht.
Billings Hospital, wegen der Füße. – Nachmittags wieder HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hier; weiter über HullsPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe System. Mir scheint, solche Sachen sind noch nicht reif für Symbolisierung. Nützlich wäre Zwischenstadium: standardisierte Wortsprache. Abends kommt EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel geht weg. Bis 11h. Ich kann bis 4 nicht schlafen.
Erster Entwurf für Standardwortsprache.19Erläuterung ???– Nachmittags Plan für mein Enzykl.-Heft geschrieben.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 193920Carnap, „Foundations of Logic and Mathematics“. cEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags große Teeparty, die erste in unserer Wohnung. Frau HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne, Frau SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, Mac MillanPMac Millan (Inas Lehrer, macht jetzt Wahlkampagne), PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger. Abends HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer und WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hier.
WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger zum Lunch und nachmittags. Nachmittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hat schon Plan für Seminarprogramm. Abends Hempels hier. Sein Vater ist gestorben.
Mit Professor SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker über Felix KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph gesprochen; er will verschiedenes unternehmen; ich stelle ein Testimonial auf.
Spring quarter beginnt. 11 – 1 erste Vorlesung „Analytic Method in Phil.“ (die alte Einführung); in einem ganz kleinen Raum in Swift Hall. 16 Hörer (mit HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelund HHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer). –WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger zum Lunch.
Department Lunch. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisCohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph zum ersten Mal da; er wird immer im Spring Quarter hier lesen. Er ist freundlich und witzig, seine Bissigkeit kommt diesmal nicht raus. 🕮 Ich frage, ob KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph unbesoldet eingeladen werden könnte, da er eigene Mittel hat; der Dean sagt, ja, möglicherweise, wenn das Department vorschlägt, aber es wird vom einzelnen Fall abhängen. – Nachmittags erstes Seminar (Logische Analyse der empirischen Wissenschaft): WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger über sein System; spricht gut.
Nachmittags Billings Hospital; nochmal Füße untersucht: kein Athlete’s Fuß. – Mit Ina zu Dr. BlochPBloch, Dr., Arzt, wegen Lösung.
IV / 1938 Mittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Nachmittags mit ihm, HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger über Wahrscheinlichkeit. Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier.
Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier; über einige erkenntnistheoretische Fragen von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Mittags noch HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer mit Frauen und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Nachmittags ich mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ins Psychoanalytische Institut‚21The Chicago Psychoanalytic Institute (Founding 1932). Siehe: Word-Datei-Link nördlich vom Loop; schön eingerichtet. FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Vortrag „Criteria of Scient. Method“, gut. Abends mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel in Kino.
Mittags wir zu MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design)PMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy; sonst keine Gäste. Nachmittags kommen 2 Schüler von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris (im Bauhaus)INew Bauhaus Chicago22Charles Morris and New Bauhaus. Siehe. Word-Datei ??? und ein abstrakter Maler; sie diskutierendIm Original Diskussion. über MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Theorie, und ich sage einiges dazu. 5 plötzlich zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, und wir bleiben zum Abendessen.
Mittags WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger hier. Nachmittags sein Vortrag „Formalisierung biologischer Theorien“ in der MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Gruppe. Lebhafte Diskussion. Ich verteidige ihn und unsere Auffassung gegen CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker und andere.
Nachmittags Seminar: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Wahrscheinlichkeit.
4 WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger, HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer bei mir, um WoodgersPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger Probleme der Anwendung der Wahrscheinlichkeit zu besprechen; meist passt er aber nicht auf, sondern läuft herum oder zu Ina. 6 ½ Abschiedsdinner für WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger; dann bleibt er und EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer; die anderen zur Diskussionsgruppe. WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger dankt uns beim Abschied sehr, auch für meine Hilfe bei der Diskussion in der Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik. 🕮
1 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Club; über Enzyklopädie‚IFoundations of the Unity of Science Zeitschrift usw. (WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger reist ab).
½ 11 in Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Office; BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist und AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe; über Enzyklopädie;IFoundations of the Unity of Science besonders BloomfieldsPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. LinguistMS.BBloomfield, Leonard!1939@„Linguistic Aspects of Science“, Foundations of the Unity of Science 1 (4), 1939, 215–277 Dann alle zum Lunch; bis 4 ½! Einige terminologische Fragen geklärt. Es bestehen aber auch Meinungsdifferenzen. Z. B. BloomfieldsPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist Finitismus: Es gibt keine unendlichen Mengen außer Mengen von Sprachausdrücken (weil man diese nach Regeln schaffen kann). Er wünscht, dass ich im MS korrigiere, wo er die logische Terminologie falsch anwendet (es ist aber nicht nur terminologische Schwierigkeit!). Bei Tisch versuchen Morris und ich immer, das Gespräch auf die dringende prinzipielle Frage des Heftes zurückzubringen; die beiden anderen geraten immer wieder in tiefe Diskussionen. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Abends wir bei BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, auch PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Nette Wohnung. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, ich solle doch zur philosophischen Tagung kommen‚23Siehe TB 14. IV. 38. weil manche Leute mich treffen und sprechen möchten. Spät abends hören wir Radiorede von SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker für die Wahl;24Thomas Vernor Smith war in dieser Zeit Kongressabgeordneter der Demokraten. sehr dramatisch.
Nachmittags CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph Vortrag „Logik und Psychologie“, der erste in der Reihe. Er spricht gut, und lehnt klar den Psychologismus ab.
Nachmittags 4 – 7 AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph aus Oxford hier. Er reist einige Monate, eingeladen von englischer Speaking UnionIEnglish-Speaking Union (ESU), die gute Beziehungen zwischen den beiden Ländern herstellen wolle. Er sagt, er schreibt jetzt neues Buch; darin Probleme wie früher, aber nicht polemisch.BAyer, Alfred Jules!1940@The Foundations of Empirical Knowledge, London, 1940BAyer, Alfred Jules!1936@Language, Truth and Logic, London, 193625Vermutl. MS zu Ayer, Foundations of Empirical Knowledge. Das „frühere“ Werk ist Ayer, Language, Truth and Logic. Er hat in London fürs City Council kandidiert Labour Party; aber mit einigen Stimmen verloren.
Nachmittags Seminar: wieder HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Wahrscheinlichkeit. AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph ist dabei.
10 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris bei PressIUniversity of Chicago Press; über Zeitschrift. DeanPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph will noch Versuch machen, einen Ausweg zu finden. – Ich habe mich doch entschlossen, zur Tagung zu fahren; hauptsächlich, weil HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel glaubt, dass ich doch nützliche Beziehungen (für WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann usw.; also auch für ihn) anknüpfen kann. In MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Auto mit ihm, PapePPape, GlicksmanPGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin, Mrs De LacyPDe Lacy, Phillip Howard, 1913–2006, am. Philosoph 1:30 bis 🕮 5 nach Urbana, philosophical Meeting.26Meeting der Western Division der APA.IAPA, American Philosophical Association Vgl. Proceedings and Addresses of the American Philosophical Association 12, 1938, 182–184.OUrbana IL Programm ist diesmal langweilig; nur 3 uneingeladene Vorträge (heute nachmittag, die versäumen wir); daher kommt wurden HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer nicht angenommen! Abends mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph. Dann Smoker; Rede von HudsonPHudson, Jay William, 1874–1958, am. Philosoph über Ursache und Heilung der Philosophie (es ist aber nur scherzhaft gemeint, daher bedeutet es nicht viel). Mit verschiedenen gesprochen. Lange mit AldrichPAldrich, Virgil, 1903–1998, am. Philosoph; er ist interessiert, versteht allerdings noch nicht viel, sitzt einsam im Rice-Institut, Texas. (Schlecht geschlafen.)
Ich komme spät zur Sitzung; Diskussion über Liberalismus (eins der drei Symposia). PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph nimmt teil. – Nach der Sitzung spreche ich mit Professor NicholsPNichols, Prof. vom Oberlin College vom Oberlin CollegeIOberlin College, Oberlin OH; sie wollen Professor, nicht Instruktor; er nennt Lake Erie CollegeILake Erie College, Painesville OH. Ferner Professor HudsonPHudson, Jay William, 1874–1958, am. Philosoph, Missouri; er ist sehr eilig (oder vielleicht Angst vor Positivismus) und hat kaum Zeit, sich HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer vorstellen zu lassen; ich soll ihm schreiben; sie suchen erstklassigen Instruktor, für Dauer, also nur solche die mit Zukunftsaussichten. – Nachmittags Sitzung. McGilvaryPMcGilvary, Evander, 1864–1953, am. Philosoph über Relationen; viele Komplikationen, auch einige Scheinfragen. In der Diskussion: FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl (er klärt Realismus auf, durch Unterscheidung der Funktionen der Sprache), CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph (für platonischen Begriffsrealismus!, aber vernünftig). Dann mit HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer spazieren; wir versäumen den öffentlichen Vortrag. Nachher fährt Benjamin uns spazieren und zeigt uns die Stadt und Umgebung; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist entzückt. – 6 ½ Dinner. Ich sitze zusammen mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, HenlePHenle, Paul, 1908–1962, am. Philosoph, HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Präsidentenrede: LeightonPLeighton, Joseph, 1870–1954, kanad.-am. Philosoph: „History and Validity“.BLeighton, Joseph!„History as the Struggle for Social Values“, Proceedings and Addresses of the American Philosophical Association 12, 1938, 118–154 „Da die Positivisten allgemein Werte nicht anerkennen, können sie sich nicht beklagen, wenn die Nazis sie ins Konzentrationslager sperren oder enthaupten“ (!).27Leighton, „History as the Struggle for Social Values“, hier S. 126f: „[…] if there are no objectively valid ethical values, then, since the Nazis have the guns and the guts, in short the superior force, and their reactions are more effective, the logical positivist would be not rational if he complained when he was put in a concentration camp or beheaded.“ Das Ganze scharf gegen Nazipolitik! (Schlecht geschlafen.)
(Wir lassen das Symposium fahren: SellarsPSellars, Roy Wood, 1880–1973, am. Philosoph, Vater von Wilfrid Sellars über Werte; ich war aufgefordert worden, teilzunehmen, hatte aber abgesagt). Private Sitzung mit HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, HenlePHenle, Paul, 1908–1962, am. Philosoph, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Semantik. Ich erkläre: „Beziehung“ und „Denotation“; LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph über „Connotation“ 🕮 und verzweigte Typentheorie. Ich erkläre die Präfix-Begriffe. (Die Philosophical Assoziation beschließt in der Geschäftssitzung, ein Telegramm an RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker zu schicken, das Ausfuhrverbot für Waffen an Spanien aufzugeben!28Siehe Proceedings and Addresses op. cit., 182f.). – 2h fahren wir ab in Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Auto: CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, GlicksmanPGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin, De LacyPDe Lacy, Phillip Howard, 1913–2006, am. Philosoph. Ich Gespräch mit CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph. Er ist total unklar darüber, was er ‚Proposition‘ nennt. Er behauptet: weder den Ausdruck noch das Bezeichnete, sondern die Relation zwischen beiden. Das stimmt aber gar nicht zu seinem eigenen Sprachgebrauch, wo die Propositionen bestimmte Sätze sind zu sein scheinen. Er erzählt Interessantes über die jiddische Sprache. Teilweise haben wir auch gute philosophische Diskussion; aber immer mit Vorsicht. 6h zu Hause.OChicago IL
Mittags AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph und HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer hier. Nachmittags wir alle und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel zum Kino, „Towarisch“‚29„Tovarich“ (1937) von Anatole Litvak. nicht besonders. Dann zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Wir alle bleiben dann dort. (AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph reist ab)
Nachmittags CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph 2. Vortrag „Logik und Linguistik“. Vermeintliche Darstellung unserer Auffassung, enthält aber viele Missverständnisse. Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier, kurz.
Nachmittags EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier. Sie will keine Küsse, wenn wir sonst nicht zusammen sind und sprechen. Ich gebe zu, dass wir zu wenig persönlich zusammen sind, weil immer die Wissenschaft die ganze Zeit verschlingt. Ich behalte sie eine Stunde hier; wir sprechen über allerhand Persönliches, Zukunft und Vergangenheit. Dann fühlt sie sich besser und kann auch wieder zärtlich sein.
Beim Department Lunch: PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker reden CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph zu, wegen Aufnahme von KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler und BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker ins Department: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris nicht anwesend; CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph hat zum Glück starke Bedenken, ihnen Stimmrecht zu geben. – Abends KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl; sie hat Wien verlassen, weil psychoanalytisches Institut aufgelöst und BühlerPBühler, Karl, 1879–1963, dt.-am. Psychologe, verh. mit Charlotte Bühler verhaftet (!);30Bühler wurde 1938 vom Rektorat der Universität Wien zwangspensioniert. 1938 wurde Bühler von der Gestapo verhaftet und mehr als sechs Wochen in „Schutzhaft“ gehalten. (Psychologisches Institut) sie geht nach Iowa zurück, will sich nicht mehr vom Kind trennen; noch unentschlossen, ob dort zu bleiben oder anderswo zu studieren. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel auch bei uns. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl wohnt bei uns.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Korrespondenz. Nachmittags ich mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl gesprochen. Sie reist dann weiter.
Abends mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, Mandel Hall; Diskussion zwischen Präs. HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago und MelbyPMelby, Ernest, 1891–1987, am. Universitätspräsident, 🕮 Professor of Education, NW UniversityINew York University (NYU), New York NY. Erst sprechen beide je 20 Minuten; dann sitzen sie am Tisch und unterhalten sich (mit Lautsprecher). MelbyPMelby, Ernest, 1891–1987, am. Universitätspräsident hat gesunde, praktische Ansichten, ist aber in Prinzipienfragen nicht klar genug und dadurch dem HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago unterlegen. Dieser meint: Die Wissenschaft kann nur die Mittel lehren, nicht die Werte und Ziele; diese lehrt uns die Vernunft, in Philosophie; wer das ablehnt, ist richtungslos.
5 wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel spazieren, zum See. Ich frage EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel nach ihrer Eifersucht gegen KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Sie meint, sie ist nicht eifersüchtig gegen Zuneigungsgefühle, sondern gegen Einflüsse bestimmter Art; hier gegen KasperlesPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl Einfluss (früher in Wien) auf HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, sich psychoanalysieren zu lassen. – 6h mit HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; meine Schwierigkeiten über „Bestätigung“, veranlasst durch Brief von McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker;31Brief von McKinsey über Bestätigung ??? analoge Schwierigkeiten für HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel Definition für „bestätigende Fälle“. 7 kommen HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. Wir essen alle zusammen. Wir gehen ½ 10.
½ 4 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier; über Seminar. ½ 5 KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch. Über politische Lage. Er ist sehr pessimistisch; Frankreich wird Tschechei nicht helfen, die wird also sicher geschluckt. Dann über seine Notizen aus Gesprächen mit DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph. Auch etwas über Dialektik. Er meint, da seien doch gewisse Fakten, z. B. Identität der Gegensätze, trotz bedenklicher HegelscherPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph Sprechweise. Alle | Ina und EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen; alle zusammen gegessen.
Professor WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph von Los Angeles ist im Seminar; nachher im Office mit ihm gesprochen. Er ist sehr interessiert an unseren Sachen, auch an Logik und Syntax, hat aber phänomenologische Neigungen und Probleme.
Nachmittags EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel Briefe diktiert.
4 – 7 WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph, HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Seine Probleme: Wo in der physikalischen Welt ist der rote Fleck in meinem Sehfeld? Konfirmierbarkeit ist nicht dasselbe wie Sinn.
Abends alle 4 hier. 🕮
V / 1938 Nachmittags mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer im Washington Park spazieren.
BauhausINew Bauhaus Chicago Vortrag für 16. vorbereitet.32Siehe TB 16. V. 1938R.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; tippt für Kartothek (ungern). 8 Diskussionsgruppe. Dabei auch: WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph. Über meaning. Angeregte Diskussion.
Morgige Konferenz vorbereitet.
2 Tage Semantik-Konferenz;33Semantik-Konferenz ??? dazu sind gekommen: LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph (wohnt bei BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph) und KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker (bei MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker). Ferner: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker, HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph, GlicksmanPGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin, ByrnePByrne, Lee, BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph. Wir zusammen 15. Vormittags 10 ½ – 1: 3 Teile der Metasprache; designation und denotation. (siehe: Notizen aus der Konferenz).34Notizen aus der Konferenz, ASP Box 80, Folder 29; RC 080-29-09 ??? Mittags Lunch im Klub; ich Lade LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker, WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph und HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer ein; dabei noch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, , MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker. Nachmittags 3 ½ – 6. Über Wahrheit; S-wahr usw.35S-wahr erläutern ???
10 ½ – 1, über Extensionalität. LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph und MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker meinen, dass man doch für Semantik besser intensionale Sprache nimmt. Nachmittags 3 ½ – 6. Über Antinomien und Typentheorie. Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel zum Essen hier. An beiden Nachmittagen kochen EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer Tee für die Konferenz; wir tagen im EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart Common Raum, sehr bequem. Die Diskussionen sind angeregt und gut. 🕮
Nachmittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über Schwierigkeiten für „Bewährungsgrad“.
Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hat Instruktorstelle für Mathematik in UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL bekommen! (Sie kaufen sich gleich ein Auto, und sind sehr glücklich).
Gutachten über ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel geschrieben.36Gutachten über Zilsel; UoSM Box 2, Folder 11 ???– Über Wahrscheinlichkeit und Gewicht gearbeitet.37Wahrscheinlichkeit und Gewicht ??? welches MS ??? auch unten öfter Gewichtsregeln, ASP Box 79, Folder 20; RC 079-20-01/02
3 – 10 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer sind mit BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin auf Ausflug.) Über seine geplante psychologische Arbeit. Er berichtet über LewinsPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe Buch „Topologische Psychologie“BLewin, Kurt!1936@Principles of Topological Psychology, New York, 1936;38Lewin, Principles of Topological Psychology. anregend, aber oft unklar. Schwieriger Begriff „Lebensraum“.39Lebensraum bei LEwin ???
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Korrespondenz. – Vortrag vorbereitet. – 8 mein Vortrag im Bauhaus:INew Bauhaus Chicago „The Task of Science“ (Erkenntnis bestimmt nur die Mittel, nicht das Ziel [$ 25]).40Vortrag im New Bauhaus ??? (Ich sitze am Tisch, auf meinen Wunsch, anstatt Kanzel; spreche frei und fließend (Ina sagt: bester Vortrag).) Nachher wir mit Frau MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) und SweeneyPSweeney, John L., 1906–1986, am. Kunstschriftsteller (Rechtsanwalt, Bruder des anderen) und seiner Schwester in einer Bar.
Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris gesprochen; er hat Ruf von UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL (5000 oder 5500); möchte aber hierbleiben. Ich werde mit T. V.PSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker versuchen, für ihn Beförderung und Gehaltserhöhung zu erwirken. – Nach dem Seminar: abends bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, mein Geburtstag. HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer schenken großen Ball, HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel Bleistiftspitzer; Ina Pyjama und Schlipse.
Vormittags Vortrag FodorPFodor, ung. Vertreter für Chic. News und Manchester Guardian„Anschluß und Tschechien“. Er ist Ungar, Vertreter für Chic. Daily NewsIChicago Daily News und Manchester GuardianIManchester@The Manchester Guardian in Mitteleuropa. Er spricht interessant über die Vorgänge in Wien und die Befürchtungen für Prag. Er ist optimistisch: Prag ist zum Kampf entschlossen. HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker will Krieg vermeiden und die Ausdehnung nach SO („bis Bagdad“) mit friedlichen Mitteln erreichen. 🕮 Aber Kriegsgefahr, wenn wieder Krise in Frankreich oder Zwischenfälle in Deutsch-Böhmen.
Nachmittags Versammlung für Spanien. Es sprechen verschiedene Spanier. Einer, von BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker eingeführt, unterstützt die loyale Regierung und zugleich Katholizismus; er sagt, es seien viele; nicht der Palast, sondern andere hohe Kirchenstellen begingen den Fehler, FrancoPFranco, Francisco, 1892–1975, span. Politiker und General aktiv zu unterstützen.
Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Korrespondenz.
Nachmittags zum Tee: Dr. ScheinPSchein, Marcel, 1902–1960, öst.-am. Physiker; ist jetzt Research Associate bei ComptonPCompton, Arthur, 1892–1962, am. Physiker, bleibt vermutlich dauernd hier; sehr in Sorge um Frau und 15- jährigen Sohn Kind in Prag, sollen jetzt herkommen; FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer, HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Später wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und Schein in Washington Park spazieren. Abends kommen noch HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer dazu zu uns.
Nachmittags HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier.
Nachmittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Über Bewährungsgrad.
Im Office: Professor PykePPyke, Alfred J., kanad. Mathematiker, Mathematiker aus Canada.
Erna hier; Korrespondenz. 4 Tee bei HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer; viele Leute, Professoren usw., MacLanesPMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker. Wir bleiben Abends bei HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer.
Nachmittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (er berichtet über Lewins topologische Psychologie‚BLewin, Kurt!1936@Principles of Topological Psychology, New York, 1936 die er logisch analysieren will. Er fährt übers Wochenende bis Mi nach Iowa City, um mit LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu sprechen).
PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry und BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin laden das Department zum Picnicin den Palos Park. Wir fahren mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und CohensPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. PhilosophPCohen, Mrs., verh. mit Morris Cohen. Draußen regnet es. Zwischendurch etwas spazieren, mit Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. In einer großen offenen Halle wird Feuer gemacht und Fleisch gebraten. Solch eine Party ist netter und zwangloser als im Hause. Mit SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker über Antrag für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris; er meint, wir müssen sehr vorsichtig vorgehen. Mit SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph über politische Lage; 🕮 warum RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker das Waffenembargo für Spanien nicht aufhebt. CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph sagt, RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker kann nicht tun, was er möchte; die alten Mächte sitzen in diplomatischem und auswärtigem Amt; das große Geschäft hält es mit England und fürchtet in Spanien den Bolschewismus! ½ 10 fahren wir mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zurück; die anderen bleiben länger.
,
Über Gewichtsregeln gearbeitet.
Ruth KuttnerPKuttner, Ruth kommt, Goldschmied aus Berlin, Schwester von SchorlisPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap Freundin GretaPGreta, Freundin von Schorli Kahlke. Sie ist zurückhaltend und kritisch, aber nett; etwas zu fein. Sie wohnt bei uns, bis Fr. – Mittags lade ich Professor LevinsonPLevinson zum Lunch in den Club; er hat meine ganze Vorlesung „Einführung“ besucht. Nachher in seine Wohnung; er liest mir seine englische Übersetzung von MorgensternsPMorgenstern, Christian, 1871–1914, dt. Dichter Galgenliedern vor.
VI / 1938 In Off.-hour mit BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago gesprochen; ich will sein MS über „Verallgemeinertes Typensystem“ an LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph schicken. – Bei HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. Private Abschiedsparty.
Nachmittags GruenPGruen, HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Über Bewährungsgrad, für heutige Diskussionsgruppe.wie oben?– Abends 8 Diskussionsgruppe. Über Induktion und Bewährungsgrad. HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und ich sprechen über einige Versuche von Regeln. – Nachher Abschied von EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, die bei uns ist; mit Kuss.
11 – 1 GruenPGruen hier. Er berichtet von einer Gruppe, die er mit McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker und anderen Mathematikern hat; sie haben sehr gründlich die „Syntax“ studiert, nur 2 Kapitel, alle formalen Definitionen analysiert. – RuthPKuttner, Ruth reist ab, nachmittags. – 4 Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: Vortrag CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph„Normative Ethics on Naturalistic Basis“. Unklar, wie er die Sätze d seiner Ethik meint; ob als relative oder absolute Normen. Er hat heftige Diskussion 🕮 mit Link.PLink, University of Chicago Ich mache ironische Bemerkung zu Link:PLink, University of Chicago er könne unmöglich Recht haben, wenn er nicht mit CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph übereinstimmt. Ich betone Unterschied zur Wissenschaft: man kommt bei der Ethik nicht zur intersubjektiven Übereinstimmung. –KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl kommt abends, wohnt bei uns bis So. Sie sagt, es geht mit HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl besser als früher, aber doch noch schwierig; beide gäben sich Mühe, aber er erkenne ihre Bemühung nicht so an, wie sie seine (er sagt später gerade das Umgekehrte!).
Nachmittags große Teeparty: CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph und Frau (nett), ByersPByers und Frau (sie sieht recht gewöhnlich aus), HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton und Frau (er sagt: meine Bemerkung gegen CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph sei das einzige Richtige gewesen; sie geben uns Ratschläge für die Reise), HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, GlicksmanPGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin. – Nachher bleibt SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; mit ihm über Thema für seine Doktorthese. – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier; spät kommen FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl; KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl wohnt wieder bei uns.
Nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Über LewinsPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe Psychologie, und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Kommen nach Iowa.
11 – 2 ½ mit BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist, im Office, dann im Club. Er soll die ganze Broschüre für EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science übernehmen; aber dann mehr über allgemeine Linguistik hinzufügen, dagegen die strittigen Sachen über logische Grundlagen der Mathematik weglassen. Er scheint das aber nicht gern zu wollen; jedenfalls fragt er hauptsächlich über diese Probleme (rekursive Definition; Vorfahrenrelation; PeanosPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. Mathematiker letztes Axiom, usw.) – 4 mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, über Psychologie, und Bericht über seine Tätigkeit für RockefellerIRockefeller Foundation. Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel bei uns.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Korrespondenz. Olaf HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer „Du“.
Letztes Department Lunch. Ich frage PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph wegen Wegbleiben im Herbst. Er sagt: offiziell müsste ich hier sein; aber in der PraxiseIm Original praxi. bleibe es meinem eigenen Urteil 🕮\Reise nach Denver, usw. und Calif.\ überlassen, wie ich dafür sorgen wolle, dass meine Nicht-Lehr-Verpflichtungen erfüllt würden. Ich sage, dass ich nur SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer als Doktorarbeit habe und mit ihm besprechen und korrespondieren werde. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph hört dabei zu, sagt aber nichts dazu. – Nachmittags letztes Seminar. Am Schluss spreche ich HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer meinen Dank aus! –HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer ab im eigenen Auto, mit anderem Student; EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer ist schon in NY; dann fahren sie nach England. –HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel abends bei uns. Dann begleiten wir sie zur I. C., sie fahren ab nach N. Y., dann nach Brüssel.
Nachmittags: die zweite große Teeparty: PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, BenjaminsPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, MacLanesPMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker, BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph. (Abgesagt: LinksPLink, University of ChicagoPLink, University of Chicago, EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart, SchillersPSchillers, er Arzt in Chicago, JaegersPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe). Nachher mit MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker noch über einige syntaktische Probleme, im Zusammenhang mit seiner Rezension. Über „Syntax“. Unser Haupt-Meinungsunterschied: Er meint, man dürfe für Metasprache nur finitistische Sprache nehmen; daher bezweifelt er die Nützlichkeit des Begriffs „analytisch“, er möchte sich mit „beweisbar“ begnügen.
Term papers gelesen. – Abends mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zum Auto besichtigen zu Stallworth. Wir suchen einen Demonstrationswagen aus, schwarz, Ford 1937, 60 PS.
Zu PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Mechaniker (KolbPKolb[e], Mechaniker, ein alter Deutscher, leitet Garage, 66 und HarperPHarper), der den Wagen prüft. Er sagt: er hat mindestens 6000 Meilen gefahren (nicht 1500, wie die Leute sagen), ist aber gut in Ordnung und fährt gut; und wenn auf der Bill „Demonstration“ steht, ist die Ford Co. verantwortlich. Wir schließen draußen den Autokauf ab. – 4h Ich hole Auto ab. – ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Korrespondenz.
Nachmittags wir mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morrisim in unserem neuen Auto zum Zoo; Panda, Elefanten usw. Abends bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Mit ihm über mein Heft Enzykl.IFoundations of the Unity of Science usw.
Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Ich schlage Doktorarbeit vor: AS der allgemeinen Syntax; 🕮 ich mache ihm Angaben nach meinem Entwurf vom Mai, mit vielen Grundbegriffen.41Entwurf vom Mai ???
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Korrespondenz. – 11 BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik hier. Er hat in NY Else FrenkelPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik geheiratet. Sie kommt gerade von Wien. Erzählt, dass NeiderPNeider, Heinrich, 1907–1990, öst. Verleger sehr unglücklich ist und auswandern will. Sie fahren nach dem Westen. Er möchte unbedingt, dass ich im Herbst nach Californien komme; will es der Universität mitteilen. NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss kommt im September für ½ Jahr zu ihm.
Vormittags bei Dean HarveyPHarvey, Dean, University of Iowa wegen HollitscherPHollitscher, Walter, 1911–1986, öst.-dt. Philosoph. 3 Josef NoederPNoeder, Josef, Instruktor in Harvard hier; Instruktor in HarvardIHarvard University, Cambridge MA, hauptsächlich Sozialphilosophie. Hilft Ina bei Bemühung um Affidavit für Gusti Hasterlik-DodererPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus, bei der er in Wien gewohnt hat. 4 SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Ich schlage vor: Über Doktorarbeit (allgemeine Syntax); ich gebe ihm alle primitiven Begriffe und Definitionen aus meinen Notizen.
Vormittags in die Stadt. Sachen für Auto gekauft. – Ganzen Nachmittag beim Zahnarzt (Dr. SkyberPSkyber, Dr., Arzt als Vertreter für PitluckPPitluck, Dr., Zahnarzt).
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Korrespondenz ½ 11 (!). Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Sachen gekramt für Reise. Langen Brief an ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap (diesmal in zyklischerer Stimmung; allen Kummer über Wien usw. beiseite legend.)42Rudolf an Elisabeth Carnap, 19. VI. 1938 (RC 025-69-77).
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, nochmal Korrespondenz, bis nachmittags. Gekramt. Ina packt alle Koffer und räumt Sachen weg, damit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und RosPlatz haben. Bis spät abends.
Letztes Packen. Abfahrt im Auto 12 ½. Post und Faculty exch. Dort Abfahrt 12:50. Über Straße Nr. 34, später 6; über Davenport. Unterwegs aus Vorräten gegessen. 9 ¼ (Sommerzeit; Iowa Zeit 8 ¼) Iowa City.OIowa City IA Bei FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Der Tag war sehr warm. Hier ist schöne Luft und Ruhe. Ich schlafe wieder vorne in FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Arbeitszimmer. 🕮
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hat täglich 10 – 12 Vorlesungen, Sommerschule. – Nachmittags wir alle im Auto zum künstlichen Lake Mc Bride; liegt sehr schön; ich mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl geschwommen.
Nachmittags BornPBorn, Max, 1882–1970, dt. Physiker und junger Physiker ParsonPParson, Physiker hier. Über Reduktion; Konstruktion und Schluss, P-Regeln usw. Abends De KiewietPDe Kiewiet, Cornelis, 1902–1986, holländ.-am. Historiker hier, holländischen Ursprungs, britischer Bürger, früher Südafrika; Historiker. FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl wollen vielleicht mit ihm und seiner Familie in die Ferien.
Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu den Quarries, Steinbruch, jetzt tiefer See, von senkrechten Steinwänden umgeben. Geschwommen. Abends Ferienpläne besprochen. Wir beschließen, noch einige Tage hier zu bleiben‚
Briefe. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Wahrscheinlichkeit und Gewicht; meine Ideen über Gewichtsregeln.
Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und Paul SchmidtPSchmidt, Paul zu den Quarries, geschwommen. – Abends Grammofon: BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist.
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl langen Spaziergang. Über Realismus; in seinem „Empiristischen Realismus“ will er das Richtige am Idealismus (empirische Basis) und am Realismus (naturalistische, physikalische Methode) verbinden. – Nachmittags einige Mitarbeiter von LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe hier (er selbst ist abgereist, ich habe ihn diesmal nicht gesehen): Dr. AdamsPAdams, Dr., Duke University (Duke UniversityIDuke University, Durham NC), Dr. Tamara DemboPDembo, Tamara, 1902–1993, russ.-am. Psychologin, Dr. HanfmannPHanfmann, Eugenia, 1905–1983, russ.-am. Psychologin (sie beide waren auch im Winter mit in Chicago). Über Gestaltgesetze und Elementargesetze. Über LewinsPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe „Lebensraum“. Ich erkläre, dass LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe die objektive und die subjektive Deutung vermischt; sie sehen es aber nicht ein. Sie meinen, für den Psychologen sei das dasselbe, weil „der Baum“ und „der Baum für mich“ hier dasselbe sei. Meine Einwände 🕮 gegen die übliche Sprachform „Ich habe von einem Pferd geträumt“, „das Pferd als ein von X gesehenes“ usw. Fräulein DemboPDembo, Tamara, 1902–1993, russ.-am. Psychologin ist am klarsten in diesen Fragen.
Nachmittags bei Tisch nervöser Ausbruch von beiden FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl, weil wir die Frage anschnitten, dass er KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ein Taschengeld festsetzen möchte; dann kamen sie mit immer heftigeren gegenseitigen Vorwürfen heraus. Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren. ½ 6 kamen Fräulein Dr. LobbPLobb, Frl. Dr. und Fräulein WilliamsPWilliams, Fräulein; beide arbeiten in psychiatrischer Klinik; befreundet, die erste sehr männlich. Mit ihnen und FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hinausgefahren in die deutsche, religiös-kommunistische Kolonie Amana.43Amana Colonies (Amana Kolonien) sind christliche (teilweise kommunistische) Glaubensgemeinschaften. Kommunisten vor allem in Iowa. (Rudolf Stumberger: Das kommunistische Amerika. Auf den Spuren utopischer Kommunen in den USA. Wien: Mandelbaum. 2015) Dort zu Abend gegessen. – Abends Grammofon.
10 Abfahrt. Über Nr. 6 (und teilweise 7) über Des Moines nach Omaha, Neb.OOmaha NE Ein Untergeschoss-Zimmer mit Gasherd, Dusche usw. im TowerTourist Village westlich der Stadt ($ 2.50). Nicht gut geschlafen: Lärm der nahen Eisenbahn; nicht mehr gewohnt, zusammen zu schlafen.
9 ½ ab, über Nr. 30, über Fremont, Kearnie. Sehr heiß. Unterwegs kommen wir durch riesige Staubwolke, die alles wie ein Nebel verhüllt. 2 Zimmer mit Türöffnung dazwischen, Gasherd, Dusche usw. Autounterstellung, für $ 4.–; nett eingerichtet; Stanford Motor Lodge, am Ostrand der Stadt, North Platte.ONorth Platte NE
Sehr heiß, schnelle Fahrt durch die Ebene. 3hDenver, viel Post, Besorgungen. Weiter auf Nr. 40 in die Berge, frische Luft; 🕮 steil hinauf. Nach Idaho Springs‚OIdaho Springs CO Col., Radium Springs Hotel. 2 einfache Einzelzimmer mit Toilette, (ohne Bad), je 1.50. Abends Spaziergang auf den Hügel. Wir sind froh, der Hitze entronnen und plötzlich in den Bergen zu sein. Höhe 7500 ft (= 2500 m!).
VII / 1938 Im Auto hinauf zum Echo Lake, dann Straße hinauf zum Mount Evans; leider oberer Teil wegen Umbau geschlossen. Wir fahren bis zum Arbeitslager, gehen dann noch ein Stück. Starke Sonne, kühle frische Luft. Beim Echo Lake Picnic. Dabei Vögel und Chipmunks. Dann Tee im Hotel (runder Bau, riesiger Kamin in der Mitte; Zimmer im Seitenflügel, ohne fließend Wasser, 5.– amerikanisch). Wieder hinunter. Im Mineralwasserteich (in Holzgebäude) geschwommen.
Weiter: Über Berthoud Pass (11310 ft., = 3450 m) (Hier werden Skikurse abgehalten, anscheinend bis Juni Schnee) nach Grand Lake‚OGrand Lake COimCorner Cupboard Lodge, (2 Zimmer, jedes mit Schauer und Toilette, mit Dinner und Frühstück je 4.50).
Grand Lake Lodge besehen, liegt schön auf Hügel, aber zu teuer. Im See geschwommen, sehr kalt. Etwas um das Westende des Sees herumgefahren, hinter einem Waldhügel; viele Mücken. Abends Kino „Testpilot“ mit Spencer TracyPTracy, Spencer, 1900–1967, am. Schauspieler‚44„Test Pilot“ (1938) von Victor Fleming. gut.
In den Rocky Mountain Nat. Park.ORocky Mountain Nat. Park CO Über Milner Pass, Fall River Pass (Museum; 12221ft = 3700 m!); dann lange Strecke in dieser Höhe, mit herrlichem Ausblick. Blick hinunter auf den Eisbergsee. Auf Ebene 🕮 Rast und Lunch. In langen Serpentinen hinunter. Ein anderes Tal hinauf zum Bear Lake. Ein Zimmer in einem Cottage vom Bear Lake Lodge; je 2.50, Zimmer 1.50. Beim letzten Tageslicht kommen Hirsche ganz nah an unsere Hütte, um an einem Salzblock zu lecken. Später auch ein schöner Hirschbock mit großem Geweih. Auch ein Hase. Spät, im Mondschein, um den Bear Lake spazieren gegangen. Sehr schön. Dahinter Berge mit Schneeflecken und kleinen Gletschern. Einer sieht dolomitenartig aus. (Schlecht geschlafen, Höhe, zusammen im Zimmer).
Hinauf gestiegen zum Nymph Lake, dann zum schönen Dream Lake; weiter hinauf geklettert (aber den Emerald Lake nicht gefunden). Nachmittags im Auto wieder hinunter. Estes Park; BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin keine Nachricht von Benjamins. So entschließen wir uns plötzlich, schon weiter zu fahren, zum Yellowstone Park. Durch Big Thompson Canyon über Loveland nach Cheyenne.OCheyenne WYLincoln Motor Court; nettes Cottage, 3 Zimmer, Gasherd, Schauer, Toilette, fließend kalt und warmes Wasser, zusammen 3.–.
Wir bleiben hier; Ruhetag zum Schreiben, Waschen usw.
Von Cheyenne über Casper, Shoshoni (dann nicht links die schlechtere, aber schöne Straße über Moran, weil sie versumpft und heute sogar durch Schnee versperrt sein soll), Wind River Canyon mit grotesken Formen und Farben, nach ThThermopolis.OThermopolis WY Die guten Cottages sind alle schon besetzt. Wir nehmen 2-Zimmer-Cabin; Wasser, Clo, Dusche sind außerhalb! Aber Gasherd vorhanden, sonst sehr einfach; zusammen $ 2.
Die heiße (nach Schwefel riechende) Quelle besehen. Weiter 🕮 über Cody (Buffalo BillPBuffalo Bill, 1846–1917, eig. William Frederick Cody, am. Bisonjäger und Entertainer Museum); durch den Shoshone Canyon mit riesigen hohen Felswänden, am Westende: der Shoshone-Damm und das Shoshone Reservoir, durch den Damm entstanden, ein großer See. Am Damm strömt das Wasser mächtig durch einen seitlichen Felsentunnel. Die Straße durch mehrere Tunnels und oft sehr steil hinauf. Dann durch schönes Hochtal, oft mit grotesken Felsbildungen. Schließlich enge Waldstraße. Im Red Star Camp‚ORed Star Camp WYca. 3 mi. vom Parkeingang, nettes neues geräumiges Cottage: 2 Schlafzimmer mit je einem Doppelbett, großes Wohnzimmer mit Seitenraum: Kitchenette und Dinette; fließendes Wasser und Bad noch nicht vorhanden, sollen eingebaut werden; $ 4 zusammen (anstatt 5 für ganzes Cottage, bis zu 6 Personen). [Wir besichtigen auch noch Pahaske Tepee Lodge; einfache Cabins ohne fließendes Wasser sind nicht nett; mit fließendem Wasser, Clo und Bad: 2 in einem Raum zusammen $ 5, in 2 Räumen (jedes mit Bad) $ 7! also zu teuer.] Kochofen noch nicht vorhanden, wir kochen mit Spiritus. Höhe 6670 ft. = 2000 m.
11h ab. In den Yellowstone Park.OYellowstone Nat. Park WY In Eile, um Unterkunft zu suchen, über Fishing Bridge, Canyon Jct., Tower Falls Jct. Überall sind die Haushaltungs Kabins zu primitiv und dicht zusammen und nicht erfreulich. In Mammoth Springs Post abgeholt. Hier gibt es nette Cottages: 2 geräumige Zimmer mit fließendem heißem und kaltem Wasser, nett eingerichtet, aber ohne Kochgelegenheit, und ohne Dusche und Clo, zusammen $ 5 ; hinunter nach Gardiner for Bridger’s Camp; wir nehmen Cottage mit 2 Zimmern 🕮 dazwischen kleine Kochstelle und Esstisch; Dusche und Clo, Warm und Kaltwasser; 4 (anstatt ) (anstatt 4.50). – Im Park dreimal an der Straße Bären gesehen. Sie lie kommen an die Autos heran und wollen gefüttert werden. Ich fotografiere einen und ein junger kommt an Inas Fenster hinauf, auf den Hinterbeinen stehend, sodass sie erschrickt. In einem Wiesengrund sehen wir große Büffelherde weiden, etwa 20 Stück. Ein Biber läuft über die Straße.
In den Park; über Tower Falls. Auf den Mt. Washburn, sehr steil, ganze Strecke im ersten Gang; bis zum Gipfel (10300 ft = 3100 m). Schöner Rundblick; die Gipfel hier sind nicht großartig, aber lieblich. Canyon; beim Inspiration Point treffen wir zufällig BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin; wir verabreden, uns morgen zu treffen. Sie haben hohen Gepäckaufsatz auf dem Auto; schlafen immer im Auto. Canyon Junction, Norris Junction mit Geyser Cabin. Nördlich zurück nach Gardiner. Mehrmals Bären gesehen und zuweilen gefüttert. Frau Benjamin hat Angst um uns, als sie es sieht; man hat ihr gesagt, dass im Hospital in Mammoth meist Leute sind, die von Bären verwundet worden sind. Mammoth Hot Springs, schöne Terrasse vom Wasser gebildet.
Nach Mammoth. Dort BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin im Lager besucht. – Dann an der Westseite des Parks nach Süden. Oft wieder Bären gesehen. Viele Geyser, besonders Old Faithful, der jede Stunde Eruption hat. Großartiger Ausbruch. Über West Thumb zum Südausgang. Im letzten Tageslicht; bei Dunkelheit nach Moran;OMoran WY schön am Tetonsee, dahinter die großartigen Tétons. Teton Lodge; große einfache Holzkabin mit fließendem Wasser und twin beds, 3.–. Wir betrachten im Mondschein das Wasser, das mächtig aus der Schleuse 🕮 strömt, beim Damm am See.
Am schönen Jenny Lake vorbei nach Süden. Drüben die schönen Tetonberge. Nach Jackson. Dann nach Westen über den Teton Passnach Süden; steil hinauf, das Wasser fängt an zu kochen (auch mehrere andere Autos); (8430 ft. = 2530 m) hinunter auf einsamen Waldstraßen, in den Staat Idaho. Nach Idaho Falls.OIdaho Falls ID Talbot Tourist Apts., sehr nette, gut ausgestattete, kühle Wohnung: 2 Zimmer, Bad, Küche, elektrischer Herd, Refrigerator usw.: 3.50.
Über Arco, dann Seitenstraße nach Westen. Naturschutzpark „Craters of the Moon“, Krater, Lavafelder, teils wie geflossen, teils bizarre große Brocken, Höhlen usw. Eindrucksvoll, aber heiß und mühsam. Abends Ketchum.OKetchum IDBald Mtn. Hot Spring Camp. Cabin mit 2 Zimmer ohne Trennwand, und Küche, und Fließwasser, und Klo, 3.–. Dabei warmer Schwimmteich, aus der heißen Quelle. Ich schwimme noch.
Wir besehen Sun Valley: das Grand Hotel ist zu, sehr teuer. Die Challenger Inn, sehr nett eingerichtet, relativ preiswert (z. B. Zimmer mit Twin Beds und Fließwasser 5.–); dazu frei der auch im Winter geheizte Freiluftschwimmteich! Der Skilift zum Proctor Mt., wir fahren hinauf und hinunter; oben der Schweizer, der für die vereinten Staaten Europas ist. Es muss herrlich für Skiabfahrt sein. Aber letzten Winter genug Schnee erst 21. Dezember. – Abfahrt. Gute Straße nach Süden, nach Twin Falls.OTwin Falls ID 2 Stunden Unterkunft gesucht! Kleiner, netter Star Auto Court, am Ostende. 2 Zimmer, Küche, Bad, elektrischer Herd, 3.25 (anstatt 3.50).
Nach Süden, in den Staat Nevada. Über Wells, 🕮 dann nach Westen. Lange, schnelle, aber eintönige Fahrt durch die öde Steppe. Sehr wenig Ansiedlungen. Stellenweise Unmengen von schwarzen Heuschrecken (crickets) auf der Straße, die Straße ist stellenweise rutschig von ihnen. Später sehen wir, wie sie durch Blechstreifen abgehalten werden (sie können nicht hoch springen) und in Haufen die großen Haufen getötet werden; das stinkt schrecklich. – Nach Winnemucca, Nev.;OWinnemucca NV im Tal, aber Höhe immer noch 4300 ft. = 1300 m. Camp Winnevada, nett, klein, neu gebaut, sauber. Zwei Einzelkabins mit fließendem Wasser, zusammen 2.50. Wir gehen in den Ort zum Schwimmen. – Geschrieben.
Durch die Wüstensteppe von Nevada, heiß und eintönig, nur sage brush oder bloßer Sand. Dann plötzlich bei Reno ändert es sich: es wird grün und frisch. In Reno Post geholt. Auskunft beim Club; empfiehlt Lake Tahoe. Von Reno über einen hohen Pass (Mt. Rose, 8900 ft. = 2700 m), schöne Berge, Schneeflecken, Bäume und Blumen, frische Luft; wir atmen und leben wieder auf, nach der elenden Wüstenfahrt. Dann hinunter zum Lake Tahoe.OLake Tahoe NV/CA Wir fahren auf der östlichen (Nevada) Seite entlang. Viele Kabincamps, meist nicht nett; die netten zu teuer. Nahe der californischen Grenze (Südende) Haus Edgewood, wir mieten eine Wohnung unten im Haus, der Nordflügel; sehr nett eingerichtet und geräumig. Großes Wohnzimmer mit Wandbett, Schlafzimmer, große Küche mit Esstisch. Clo, Dusche, warmes fließendes Wasser. Wände, Böden und Decke rohes Holz. Wir nehmen es für 2 Tage (täglich 4.– anstatt 5.– für einen Tag; eigentlich 40 wöchentlich (also vielleicht 6 täglich)), schöner kühler Abend. 🕮
Am See entlang gefahren, zum Südende; weiter südlich über Meyers; sehr steil hinauf (Wasser kocht wieder) zum Echo Summit (7400 ft. = 2200 m); hier gibt’s einfache Cottages in herrlicher Lage, aber sehr einfach, ohne elektrisches Licht. Hinunter zum Echo Lake. Hagelschauer. Zurück über den Pass, und zum See. Dann zum Fallen Leaf Lake; Lodge und viele Cottages, alles besetzt. Zurück zum See (sehr enger Waldweg). Weiter am See entlang, zur Emerald Bay, herrlich gelegene, fast geschlossene Bucht; gleich dahinter steile Berge, oben Schneeflecken. Wasserfälle. Zurück. Ich schwimme im See. Wieder zum Haus Edgewood. – Geschrieben.
Abreise nach Westen: wieder über Echo Summit, dann lange hinunter durch Wälder, allmählich immer tiefer. Mittags durch Placerville, sehr heiß. Kurz dahinter Lunch: ab von der Straße, auf sehr steinigem Fahrweg, im Auto, in großer Hitze. –Sacramento. Beim Club keine gute Auskunft. Weiter durch die Hitze. Endlich die Berge der Coast Range, mit frischer Luft. Wir atmen auf und nähern uns begeistert der Küste. Bei Vallejo Zollbrücke über Meeresarm. In Eile nach Berkeley; aber keine Post da. In OaklandOOakland CA suchen wir Motor Court, aber alles besetzt. Weiter nach Süden gefahren. Im Dunkeln finden wir einfache Kabin zwischen Oakland und Hayward. (Primitive, nicht saubere Küche mit Bett, Zimmer mit Bett, Dusche, auch Warm-, Küche nur Kaltwasser: 2.50).
Wir hatten die Absicht, um die Bay herum nach St. Francisco zu fahren, dort beim Klub zu erkundigen, ob besser N oder S. Aber der Club in San José rät uns Carmel-Halbinsel. Also fahren wir weiter nach S. Überall viel Nebel! Über Sta Cruz nach Monterey. Hier sagt der Club: Carmel schön, Häuser zu mieten, Pacific Grove etwas billiger. Nach 🕮Carmel. Wir besehen Häuser, als erstes das, was wir später wirklich bewohnen werden (25.); es ist jetzt noch besetzt. Abends nach Pacific Grove.OPacific Grove CAAuch hier Auto Courts sind besetzt. Wir fahren zurück auf den Hügel zu dem kleinen mit 2 Kabinen und nehmen die eine: einfach, aber nett, holzverkleidete Wände, für Ina stellen wir Bett in Küche, ich Doppelbett im Zimmer, Klo, Dusche, Warmwasser. Plötzlich Rückenknax (wie Dez. 36): Ich liege rücklings auf dem Bett, die Beine links hinunterhängend, will mich plötzlich mit Schwung aufrichten, ziehe also Oberkörper in dieser gedrehten Lage heftig hoch, dabei knaxt es im Rücken und schmerzt.
Di 19 Ina Wir müssen hier bleiben. Ina geht auf Haussuche in P. Gr., und Carmel. In P. G. schönes Haus am Meer, monatlich 75. Aber unten ist immer zuviel Nebel.
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Es geht von Tag zu Tag besser mit dem Rücken. Herumwälzen schmerzt bald nicht mehr. – Ich lese Zeitschriften. Ich kann schon wieder auf Klo. Schreibe Notizen für Enzykl.IFoundations of the Unity of Science45Vgl. TB 28. VII. 1938R.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Ich kann schon wieder alleine aufstehen und duschen. Plötzlich beim Duschen, während ich Gesicht dusche und mich daher zurückbeuge, erneuter Schmerz, muss plötzlich wieder niederlegen, alles fängt von vorne an!
Ich lese: ArnoldPArnold, Thurman W., 1891–1969, am. Jurist, Folkore of CapitalismBArnold, Thurman W.!1937@Folklore of Capitalism, New Haven, 1937; SteinbeckPSteinbeck, John, 1902–1968, am. Schriftsteller, Mice&MenBSteinbeck, John!1937@Of Mice and Men, New York, 1937, Ina nach Carmel, mietet das Haus.
Endlich Post in PacificGrove. Ina fährt mich im Auto liegend nach Carmel‚OCarmel-by-the-Sea CA in das Haus: 8thSt., zwischen Sta FeSt und Mtn ViewAve, ein von der Straße zurückliegendes Holzhaus. Ich auf einer Couch im Wohnzimmer; geräumig, nett eingerichtet. Ich liege dicht an großem Fenster, kann auf Gras und Bäume schauen. Der ewige Nebel lichtet sich, und Sonne kommt durch. 🕮\California.\ Wir sind sehr froh, endlich mal wieder im „Eigenen“ zu sein. – Geschrieben, liegend.
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Von jetzt aber schöne Sonne immer. –
Angefangen MS„Foundations of Logic + Math.“B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939, mein Heft für Encycl.46Carnap, „Foundations of Logic and Mathematics“. Fleißig am ersten Entwurf geschrieben. (Ich schreibe schnell, gelöst, noch nicht, aber beinahe Volltext, in deutscher Stenographie, aber schon ganze Sätze.)
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MS Encycl.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Nachmittags kommen BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik, aus Berkeley, im Auto. Sie wohnen bei uns. Über Amerikaner (er meint, sie haben weniger erlebt, daher einförmiger). Über Psychologie, Verhältnis zur Logik (er meint, „Begriff“ sei dort und hier im Grunde dasselbe). Frau Br.PFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik erzählt Ina allerhand über die Ansichten der jüngeren Wiener über mich (ich könne nie lange bei einer Frau bleiben, weil es mir nicht tief ginge; über die Verehrung, die ich genösse; sie selbst scheint auch etwas geschwärmt zu haben).
Wir alle zusammen 17 mile drive. Sehr schön an der Küste entlang. Wir sitzen auf Klippen. (Sprechen über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl; sie meinen, dass KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl schuld sei.) Auf einer großen Klippe nah beim Ufer sehr viele Seelöwen und Vögel, Kar Kormorane und Möwen. Nachmittags lange Besprechung; sie möchte hier bleiben (Kal., und wohl auch sonst), er möchte sie mit haben, 🕮 weil morgen Besprechung in St. Francisco. Über ihren Vater. Sie sagt ihm nicht deutlich, was sie wünscht und so fahren sie beide ab.
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Wieder im Bett, Rücken müde. – Briefe diktiert.
Wieder etwas auf. – Geschrieben.
NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelMS für Enzykl.IFoundations of the Unity of Science gelesen.47Nagel, „Principles of the Theory of Probability“.BNagel, Ernest!1939@„Principles of the Theory of Probability“, Foundations of the Unity of Science 1 (6), 1939, 341–422 Im Garten gesessen ganzen Tag.
NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelMS für Enzykl.IFoundations of the Unity of Science gelesen.BNagel, Ernest!1939@„Principles of the Theory of Probability“, Foundations of the Unity of Science 1 (6), 1939, 341–422 Zu Fuß ins Dorf und zurück.
Nachmittags erster großer Spaziergang: auf Berg Hügel ganz hinauf, zu den Hatton Fields, dort schöne Häuser mit sehr schönem Blick auf die Berge im Süden und auf das Meer. Es wird mir zu weit; Ina läuft nach Hause und holt mich im Auto.
Am Enzyklopädie-HeftIFoundations of the Unity of Science geschrieben.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Am Enzyklopädie-HeftIFoundations of the Unity of Science geschrieben.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Nachmittags zu Fuß zum Strand. Zum ersten Mal am Meer spazieren. Schöne Wellen, sehr kühle Luft trotz Sonne; Algen werden angeschwemmt. Viele Leute baden, nur wenige schwimmen.
Nachmittags am Meer entlang nach Süden gefahren. Meist ist die Küste von Privatgärten besetzt. Sehr schöne Gegenden, Klippen und Brandung. Bis Big Sur; Lodge im Walde. Zurück 7 ½.
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Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939– Ina lernt Speedwriting.48Kurzschriftsystem. Vgl. LL .
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Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939– Ich lerne Speedwriting.
Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Abends Kino, „3 Kameraden“, nach dem Buch von RemarquePRemarque, Erich Maria, 1898–1970, dt. Schriftsteller;BRemarque, Erich Maria!Drei Kameraden, Amsterdam, 1936 packend.49„Three Comrades“(1938) von Frank Borzage, nach Remarque, Drei Kameraden.
Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Haus für 1 Monat weiter gemietet (65 statt bisher 75 $). 🕮
Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 gearbeitet.
Vormittags nach Monterey, Besorgungen. Abends Carmel Kino „White Banners“ (gut)‚50„White Banners“ (1938) von Edmund Goulding. „The Saint in NY“ (spannende Detektivgeschichte).51„The Saint in New York“ (1938) von Ben Holmes.
Enzykl.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939IFoundations of the Unity of Science– Abends Rücken schwach.
Aufgestanden und angezogen, aber gelegen; Rücken wieder schlecht, anscheinend durch Beugung nach rechts. Abends schlechter. – Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939– Wir beide lernen Speed Writing.
Liegen geblieben. Gelesen. Deprimiert, dass die Sache mit dem Rücken auf einmal wieder da ist, ohne besonderen Anlass. Was soll daraus in Zukunft werden?
Gelegen. – Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Gelegen. – Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939– Krankenbett im Garten aufgestellt.
Gelegen. – Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
IX / 1938Gelegen. – Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Neue geräuschlose Schreibmaschine gekauft.
Gelegen. – Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
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Täglich draußen im Bett gelegen.
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Ich schreibe englische Übersetzung meines Entwurfs für Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Ich schreibe englische Übersetzung meines Entwurfs für Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 in Speed Writing.
Ich schreibe englische Übersetzung meines Entwurfs für Enzykl.‚IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Ina tippt es ab.
Nachmittags 4: BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik kommen fürs Weekend. Ich liege noch. (Sie erzählt von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; es scheint ihr bedenklich, dass er auf einmal so stark an Religion und Okkultismus interessiert ist; er fragt sie oft nach sowas. Sie meint, Schizophrene haben oft gute Zeiten dazwischen, ohne wirklich besser zu werden, dann kommen wieder Anfälle.)
Diskussion über Logik. – Br.PBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik meint, wir halten Logik nicht auf Sprache 🕮 beschränkt, weil kein prinzipieller Unterschied zwischen sprachlichem und nicht-sprachlichem Verhalten. Ich: in Bezug auf Verhalten keine scharfen Unterschiede; die scharfen Unterschiede immer nur in abstrakten Systemen. Ich frage, ob es im nicht-sprachlichen Verhalten Analoges gibt zu der Tatsache, dass viele Sätze L-äquivalent sein können, während der Mann nur einige anerkennt. Er: ja, Analoges in Bezug auf die Regeln der Größenschätzung. Ich: doch wohl Unterschied zwischen logischen und physikalischen Regeln.
Über den psychologischen Unterschied zwischen politischen Rechts- und Links-Leuten. WarumfOriginal Wiederum. können die Nazis so entschlossen und entschieden sein, alle Links-Leute (z. B. Otto BauerPBauer, Otto, 1881–1938, öst. Politiker) immer zögernd? Antwort: vernünftiges Bewusstsein. Primitive Menschen können leichter rasche Entschlüsse fassen.
Vormittags wieder über Logik. – (Else Br.PFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik erzählt Ina, dass Br.PBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik schon 74 Frauen gehabt habe; sie war aber noch bei keinem anderen Mann. Sie schlafen immer zusammen, er kommt jede Nacht; sie meint, seine Arbeitsfähigkeit werde dadurch herabgesetzt. In Wien hat man gedacht, auch ich sei ein Don Juan; sie weiß nicht, wieso das Gerücht aufgekommen ist.) Wir laden sie ein, nochmal zu kommen, zerstreuen ihre Bedenken durch offenes Gespräch.
MS Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 weiter gearbeitet. – Kritische Nachrichten aus Europa: Nürnberg Kongress – Prag. HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Rede.52Der Reichsparteitag in Nürnberg fand 5. – 12. IX. 1938 statt. Nach Hitlers Rede am 12. IX. fand in der Tschechoslowakei ein nationalsozialistischer Putsch statt. Bei internationalen Verhandlungen in Berchtesgaden (15. IX.), Bad Godesberg (22. –23. IX.) und München (29. –30. IX.) wurde erreicht, dass England und Frankreich der Annexion von etwa einem Fünftel des tschechoslowakischen Staatsgebietes zustimmten. Im März wurde das gesamte tschechische Gebiet durch Deutschland besetzt und die Slowakei wurde zum Vasallenstaat. Diese Ereignisse werden in den folgenden Tagebucheinträgen immer wieder kommentiert.
MS Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
MS Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Nachmittags Dr. BarnhartPBernhart, Edward N., 1909–1988, am. Psychologe hier, Psychologe aus Berkeley, arbeitet über Ästhetik; jetzt am Kunstmuseum in Cleveland. Hat da Enzykl.IFoundations of the Unity of Science und ist interessiert. Macht Experimente über Ästhetik. –🕮
Englisches MS Enz.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
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Englisches MS Enz.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939– Zwischen den Mahlzeiten aufgestanden. Sondern Sonst immer im Bett draußen.
Englisches MS Enz fertig!B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 Nachmittags zum ersten Mal (seit 25.8.!) wieder aus: wir fahren an der Küste entlang ins Dorf; dann ins Carmel Valley hinauf; ganz andere Vegetation, Obstgärten. Über einen hohen Pass, mit schöner Aussicht auf meist kahle Berge; über Monterey zurück.
Nachmittags Monterey, Besorgungen (Schreibmaschine, Haarklipper, neuer Füllhalter für mich). Bedrückende Nachrichten aus Europa: London und Paris haben beschlossen, hinter Prags Rücken, die Sudetengebiete an Hitler abzutreten.
CooleyPCooley, John C., am. PhilosophMS gelesen.
Wieder gelegen, Rücken ist müde. – Prag gibt nach; wir sind sehr niedergeschlagen.
Gelegen. – (Deutschland triumphiert; es wird die ganze Tschechei bald haben, und denkt schon an Rumänien. Ganz schwache Hoffnung kommt auf, weil Paris und London Widerstand gegen ChamberlainPChamberlain, Arthur N., 1869–1940, brit. Politiker-Pakt zeigen.)
(ChamberlainPChamberlain, Arthur N., 1869–1940, brit. Politiker und HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker in Godesberg; die Besprechung scheint zu misslingen; ChamberlainPChamberlain, Arthur N., 1869–1940, brit. Politiker scheint energischer zu werden, infolge festerer Haltung in Paris und London. Prag besetzt wieder die Grenzgebiete; darüber sind wir sehr erleichtert. Es scheint ungewiss, ob HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker nachgeben wird, nicht einzumarschieren. In diesem Fall scheint Krieg unvermeidlich. Paris scheint jetzt endlich einzusehen: dann besser jetzt als später; da der Krieg, und zwar bald, doch unvermeidlich ist.)
Wir mieten ein Radio, hören immer Nachrichten, Berichte direkt aus europäischen Hauptstädten, Reden usw. – HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker verlangt Übergabe bis 1. Oktober.
Ich liege noch immer. – Radio gehört. –NW-Passage gelesen.BRoberts, Kenneth!1937@Northwest Passage, New York, 193753Robert, Northwest Passage, LL .–
Ich liege noch immer. – Radio gehört. Die europäische Lage wird immer kritischer. Wir hören HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Rede, mit Beschimpfungen BenešsPBenesch@Beneš, Edvard, 1884–1948, tschech. Politiker. 🕮
Zum ersten Mal wieder aus. Vormittags zu Dr.CarterPCarter, Dr., Arzt, Rücken untersucht. Er sagt, ich soll immerzu Gürtel tragen, einen breiteren; womöglich auch nachts (das halte ich aber für unnötig). Die Ligamente sind gedehnt; sie reparieren sich nicht wie Muskeln. Es gibt Möglichkeit einer Operation, aber sollte nur in sehr ernsten Fällen gemacht werden. Sonst keine Kur möglich. Massage und Wärme sind gut, wenn Schmerzen da; sonst hat Massage kaum viel Nutzen. – Nach Pac. Grove. Gürtel bestellt.
Wir hören im Radio: HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker hat Konferenz der 4 nach München eingeladen. Also ist die momentane Kriegsgefahr vorbei. Wir sind aber mehr bedrückt als vorher, weil wir fürchten, dass man dort HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker weiter Zugeständnisse machen wird.
Wir hören im Radio von der Münchner Konferenz. (Es ist noch schlimmer, als wir befürchtet haben. Obwohl klar ist, dass HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker dringend den Krieg vermeiden will, besonders weil MussoliniPMussolini, Benito, 1883–1945, ital. Politiker vielleicht neutral bleiben würde, macht ChamberlainPChamberlain, Arthur N., 1869–1940, brit. Politiker ungeheure Zugeständnisse: die Tschechei muss die Gebiete bis 10. Okt. räumen, sodass die Leute, die nach der Tschechei übersiedeln wollen, nicht einmal ordentlich ihre Sachen mitnehmen können. Deutschland garantiert die neue Grenze nicht jetzt, sondern erst, wenn Einigung mit Polen und Ungarn hergestellt ist. Es wird versprochen, dass später über Rückgabe der Kolonien verhandelt werden soll! Die Tschechei werde überhaupt nicht zur Diskussion bei der Konferenz zugelassen; aber England und Frankreich übernehmen gegenüber Deutschland die Verantwortung dafür, dass die Bedingungen erfüllt werden! So wird Frankreichs System ganz zerstört; Russland ist kaltgestellt; Frankreich wird gänzlich von England abhängig.) Wir sind sehr niedergeschlagen. Die letzten beiden Wochen waren schlimmer als irgendeine Zeit seit dem Krieg. Das zweimalige Schwanken hin und her zwischen den Extremen: Hoffnung, dass HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Prestigeverlust oder gar Niederlage erlebt, und einem weiteren und sehr wesentlichen Triumph für ihn. Auch wenn er nicht weiter Gebiete erobert, wird er nach Südosten sich wirtschaftlich ausdehnen; 🕮 damit ist seine Herrschaft für viele Jahre stabilisiert. Selbst die Eroberung Wiens im März haben wir nicht so bedrückend empfunden, obwohl die Tatsache schlimmer war; wahrscheinlich, weil es plötzlich kam und gleich entschieden war. Die lange Ungewissheit mit extremen Möglichkeiten nach beiden Seiten hin war diesmal das Zermürbende. – Nachmittags am Strand spazieren gegangen, über die Klippen. Dabei Gürtel nicht richtig fest; nachher etwas Schmerzen, muss wieder still liegen.
Ich muss liegen bleiben. (Die Tschechen akzeptieren das Münchner Abkommen).
(Noch immer gelegen, im Haus). Angefangen, am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 195454Vgl. TB 25. X. 1936R. weiter zu arbeiten (seit sehr langem, vielleicht 1 Jahr, unterbrochen). – Enz. verglichen.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939
Endlich wieder im Garten gelegen. – AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – Im Radio Übersetzung von Benešs Abschiedsrede.
Endlich wieder im Garten gelegen. – AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Ina bekommt Gürtelrose (shingles), rote Flecken (Nervenendenentzündung).gEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Aufgestanden. Nach Pac. Grove: neuen breiteren Gürtel anprobiert. Damit zu Dr. CarterPCarter, Dr., Arzt. Dann wieder nach Pac Grove, für Änderung.
Nachmittags nach Pac. Grove; ich bekomme den neuen Gürtel.
Ich bin auf, mit neuem Gürtel. – Logistik Teil BB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 fertig!
Erwiderung auf LazerowitzPLazerowitz, Morris, 1907–1987, poln.-am. Philosoph geschrieben.55Erwiderung auf Lazerowitz ??? IC ???
Rezension über CantorPCantor, Georg, 1845–1918, dt. MathematikerB1939@„Rezension von Georg Cantor, Gesammelte Abhandlungen mathematischen und philosophischen Inhalts“, Erkenntnis 8, 1939/40, 182–183 und HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker-BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. MathematikerB1939@„Rezension von David Hilbert und Paul Bernays, Grundlagen der Mathematik. Erster Band, Berlin, 1934“, Erkenntnis 8, 1939, 184–187 geschrieben (die ich seit Jahren schulde).56Carnap, „Rezension von Cantor“ und ders., „Rezension von Hilbert und Bernays“.– Ina ich hat (trotz Gürtelrose) MS Enzykl.IFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 fertig getippt. 🕮
Nachmittags zur Carmel Heights Inn; sehr schön gelegen mit den Cabins. Dann den Berg hinauf; trotz Verbotstafel durch ein Tor und weiter hinauf ganz auf die Höhe. Herrlicher Blick, wunderbarer Sonnenuntergang ins Meer.
Semantik wieder angefangen57Vorarbeiten zu Studies in Semantics, Band 1 und 2, also Carnap, Introduction to Semantics und Carnap, Formalization of Logic.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 (aufgrund der Ansätze, die ich im Sommer im Zusammenhang mit Enyklopädie-Heft gemacht habe; und unter Verwertung des Research Seminars.) – Nachmittags am Strand entlang weit nach Norden gegangen. Sehr schöner Sonnenuntergang, prachtvolle Farben.
Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Nachmittags zum State Park Point Lobos. Sehr schöne felsige Landspitze mit Zypressen; warm und sonnig. (Abends f startet wieder Wagen nicht; Kontaktfehler; Mann aus Carmel muss kommen, auf Clubkosten.)
Nachmittags zum Strand beim Leuchtturm von Pac. Gr., dort zwischen den Klippen gearbeitet; auf Klappstühlen gesessen.
SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gearbeitet.
Vormittags in den Ort. Bibliothek.
Nachmittags kommen BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik und NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss aus Berkeley. Næss’ FrauPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss ist nicht mit, weil kein Platz im Auto. Er hat Auto für 65 $ gekauft. Er spart anscheinend sehr, obwohl wohlhabend. Er erzählt von seiner Hütte hoch in den Bergen, wo er auch im Winter gewohnt hat, sehr asketisch, mit seiner Frau. Er bekommt vielleicht Professur in Oslo, hat aber Mittel genug, um unabhängig zu leben. Er sagt, er stimme dem Logischen Empirismus nicht zu; er hat aber keine klaren Argumente dagegen; nur Bemerkung, dass man die Reduzierbarkeit nicht auf konkrete Fälle anwenden könne, besonders nicht auf empirische, aber unwissenschaftliche Begriffe. Er sagt, er habe im NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel-Kreis über seine Bedenken gegen Semantik vorgetragen; aber auch hier hat er keine Gründe, sondern nur Widerstände gegen gewisse Formulierungen von TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. 🕮
Leider trüb. Darum bleiben wir zu Hause. (Else Br.PFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik erzählt Ina wieder erstaunlich viel; es wird immer deutlicher, dass ihre Gedanken um ein Abenteuer mit mir spielen; sie scheint nicht zu merken, wie sehr sie sich enthüllt.) BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik bleibt vormittags mit Erkältung im Bett (in der Kabin, an der Carpenter). Nachmittags fahren die drei ab. – Kino in Monterey „The certain age“.58„That Certain Age“ (1938) von Edward Ludwig.
Ans Meer gefahren; schöne Brandung an den Klippen, an der Südspitze. – Abends geht Ina mit den Nachbarn ins Dorf, in eine Bar, kommt erst nach 9 zurück; ich wusste nichts und mache mir Sorgen. Ich bin verstimmt, dass ihrhOriginal sie. gar nicht bewusst ist, was Verkehrtes getan zu haben; sie ist verstimmt, dass ich ihr Vorwürfe mache.
Draußen gelegen, Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Kleiner schwarz-weißer Hund ist uns zugelaufen, Ina möchte ihn behalten (für Chic!), ich bin nicht dafür.
Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Abends Kino „Drums“‚59„The Drums“ (1938) von Zoltan Korda. guter Farbfilm über den Kampf der Engländer an der NW Grenze Indiens. Nachts am Strand spazieren.
Nachmittags Mrs. FordPFord, Mrs. und Susi VancePVance, Susi hier. Abends Kino „King of the Albatross“‚60Kino King of the Albatross ??? Verbrechergeschichte; Vorführung eines Zauberkünstlers, interessant. – Der Hund scheint bei uns zu bleiben.
Nachmittags von der Monterey Straße nach rechts auf den Berg; sehr schöne Aussicht auf beide Meere. Ein Mann pflanzt Bäume für künftigen Garten. Weiter über die Hügel, auf schwierigem Weg, der schließlich wieder in Monterey landet.
(Rücken schmerzt etwas). Semantik: englischen Text angefangen.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
XI / 1938Semantik: englischen Text angefangen.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
(Der Hund wird von seiner Besitzerin abgeholt.) Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Nachmittags Kino „I am the Law“.61„I Am the Law“ (1938) von Alexander Hall.🕮
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Schöne sonnige Tage.
–
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Schöne sonnige Tage. Rücken müde; gelegen.
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Rücken müde; gelegen.
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Rücken müde; gelegen. Kino: Oper „Bajazzo“.62„Der Bajazzo“ (1936) von Karl Grune.
,
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 Kino „Suez“‚63„Suez“ (1938) von Allan Dwan. gut.
Immer fleißig Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Besorgungen Carmel, Pacific Grove, Monterey.
Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Nachmittags ins Carmel Tal, und richtig weit hinauf auf die Berge.
Kleine Note für NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath „Form“ zusammengestellt.64Note für Neurath ??? IC ???– Abends Kino „The Green Pastures“ (Schöpfungs- und biblische Geschichte, gespielt von Negern)‚65„The Green Pastures“ (1936) von Marc Connelly und William Keighley. gut.
– Nachmittags 3 ½ in Salinas. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank abgeholt. Er ist auf Vortragsreise.66Frank lehnte ein Angebot der Universität Istanbul ab. Von 1939 bis 1953 war Frank an der Harvard University. Schicksal der deutschen Universität Prag ungewiss. Möglichkeit nach Istanbul scheint zu bestehen. Er würde Amerika vorziehen. In Pasadena scheint Chance zu sein; MillikanPMillikan, Robert Andrews, 1868–1953, am. Physiker ist Präsident, religiös: KármánPKarman@Kármán, Theodore von, 1881–1963, ung.-am. Physiker, Flugzeugbau, ist für unsere Sache sehr interessiert. HaniaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank ist in NY geblieben; sie ist katholisch geworden (!), in London, durch die YWCAIYoung Women’s Christian Association (YWCA). – FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank wohnt bei uns.
Mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank über Logik der Quantenmechanik. Er denkt an Komplementaritätslogik (wie StraußPStrauß). Ich sage, ich bin nicht sicher, ob solche Änderung im Satzkalkül nötig. Er geht nicht sehr eingehend auf meine Frage ein. – Nachmittags 🕮\Berkeley, Los Angeles, Abreise nach Chic.\ zum Point Lobos. Schön und sonnig.
Vormittags über einige Abschnitte aus meinem MS EnzyklopädieheftIFoundations of the Unity of ScienceB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939 mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, über Deutung der Physik. Er stimmt mit meiner Auffassung überein. – Nachmittags 17 mile drive. Sonnenuntergang am Meer; dabei Sonnenfinsternis! Ich sehe die scharfe rundliche Einbuchtung rechts, denke erst: Wolke, dann: Sonnenfinsternis; wir wussten nichts davon, fanden auch in der Zeitung nichts; aber die Angabe, dass heute Neumond, scheint mir hinreichend Bestätigung.
Mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank nach Salinas. Im Ort dort bleibt plötzlich Motor starr! Taxi zum Autobus. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank ab nach Berkeley, 10:40. – [⚬nach langer Pause]
Zeitschriften gelesen.
Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Nachmittags am Strand spazieren. – Abends Kino „Just around corner“ mit Shirley TemplePTemple, Shirley, 1928–2014, am. Schauspielerin.67„Just Around the Corner“ (1938) von Irving Cummings. Lustig.
Semantik.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 Briefe. – Seit Wochen immer schöne Sonne; häufig Mahlzeiten draußen. – Meist draußen auf Couch gelegen und geschrieben.
Besorgungen. Bibliothek. – Briefe.
TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker gelesen.68Bezug unklar. Vgl. LL .– Nachmittags am Strand spazieren.
–
TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker gelesen. – Nachmittags am Strand spazieren. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und ReachPReach, Karel, 1900–1944, tschech. Philosoph gelesen.BReach, Karel!1938@„The Name Relation and the Logical Antinomies“, The Journal of Symbolic Logic 3 (3), 1938, 97–11169Vermutlich Reach, „The Name Relation and the Logical Antinomies“.– Gekramt. Besorgungen in Pac. Grove.
Ina packt alles.
XII / 1938 Ein Spanier hilft uns Sachen ins Auto (3 Handkoffer, 4 Boxen mit Büchern und Küchensachen, 2 Handtaschen, 2 Schreibmaschinen, Klappstuhl, 3 Mappen). – 12hVon Carmel Abfahrt. Ina fährt meist. An der Westseite der Bay, durch St. Franciso, über die lange schöne Baybrücke. 4hBerkeley.OBerkeley CA Zu BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik hinauf, steile Hügel. 🕮 Schönes Haus, schöne Aussicht auf die Lichter der Stadt und der Brücke. Wir beschließen, doch hier zu wohnen.
Professor DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph holt mich ab, zum Department Lunch. Dort: AdamsPAdams, George Plimpton, 1882–1961, am. Philosoph70George Plimpton Adams. (Ethiker), LoewenbergPLoewenberg, Jacob, 1882–1969, lett.-am. Philosoph (head of department, Hegelianer) LenzenPLenzen, Victor, 1890–1975, am. Physiker und Philosoph, MackeyPMackey, FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph (aus Neuseeland, will nach Chicago kommen), PepperPPepper, Stephen C, 1891–1972, am. Philosoph (Ästhetiker). Es wird nichts Philosophisches gesprochen; nur etwas über WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph; ein wenig Politik. – 3h kommt Professor OppenheimerPOppenheimer, Robert, 1904–1967, am. Physiker, junger (angesehener) Physiker. Mit ihm über Komplementaritätslogik. Er meint auch, dass es nicht nötig ist, die logische Struktur der Sprache zu ändern; sondern man solle die Versuchsbedingungen in den Satz über die Lage eines Partikels mit hineinnehmen. – 3 ½ – 6 Tee mit Diskussion. Professor TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe über Gestaltpsychologie. Meist diskutiert PepperPPepper, Stephen C, 1891–1972, am. Philosoph; was ich unter Metaphysik verstehe; es gebe keinen Philosophen, der nicht habe über die Fakten sprechen wollen. Ich: HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph und vermutlich BergsonPBergson, Henri, 1859–1941, fr. Philosoph; er kennt HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph nicht, will BergsonPBergson, Henri, 1859–1941, fr. Philosoph faktisch interpretieren. Meist über Metaphysik. Dann sage ich: Positive Analyse der Wissenschaft ist wichtiger als Antimetaphysik; sei hauptsächlich gegen die europäische Metaphysik. – Abends NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und FrauPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss; sie ist hübsch, schweigsam (BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik sagen dumm; sie kann nur über Konkretes sprechen). Ich sage, dass die Widerstände von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, BehmannPBehmann, Heinrich, 1891–1970, dt. Mathematiker usw. gegen Semantik rein emotional. Er gibt es schließlich zu.
Nachmittags ½ 3 –½ 6 Philosophical Club, Sitzung bei BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik, etwa 35 Leute. Mein Vortrag: 1) Empirismus und die Sprache der Wissenschaft (über Konfirmierbarkeit usw.), 2) Sprache und Metasprache (die 3 Teile der Metatheorie, besonders Semantik).71Siehe das dreiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-08). Dann lebhafte Diskussion, besonders von DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph und Ray, die meinen, gewisse Sätze könnten doch im strengen Sinne verifiziert werden. (Abends 9 gehen BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik zu einer Party.)
Vormittags mit BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik auf den Berg hinter dem Haus hinaufgefahren; sehr schöne 🕮 Landschaft und Ausblick, aber unten dunstig. – Nachmittags zum Tee: TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe und FrauPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe, BernfeldPBernfeld, Siegfried, 1892–1953, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge und Frau (er ist Psychoanalytiker in St. Fr. BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik meint, der beste Theoretiker), NæssensPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else NæssPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss. BernfeldPBernfeld, Siegfried, 1892–1953, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge über Politik: er hat seit 1926 Sozialismus aufgegeben; er meint, die geschichtliche Entwicklung geht selten so, wie eine Generation es sich in der Jugend gewünscht hat. Er glaubt, Europa wird unter HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Herrschaft kommen. Er hat aber Zutrauen zum new deal in Amerika. Auch ein republikanischer Präsident wird nicht wesentlich davon abgehen können. Es sei wohl möglich, dass dadurch Planwirtschaft komme, ohne Sozialismus und ohne Faschismus. – Später mit BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik und NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss über Problem der psychologischen Sprache; ich: Beschreibung eines Glaubens nicht in Bezug auf Gehalt, sondern auf Sätze; BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik: Zwischengegenstand zwischen beiden, weil Gehalt intendiert wird, aber nicht vollkommen erreicht, analog zur Schätzung im Vergleich zur Messungsgröße.
Wegen Ina bleiben wir noch 2 Tage länger. – Ruhetag. – Abends ½ 8 – 10 TolmansPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe Seminar: Vortrag NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss über: Anforderungen an eine Theorie. 1. Angabe der Protokollsätze. 2. Formulierung der Theorie, 3. Regeln für Ableitung von (1) aus (2), 4. Regeln zur Ableitung künftiger Voraussagen. Hierzu ich: 1) Die Ableitungen müssen als Prämissen auch singuläre Sätze haben, neben den Gesetzen; 2) wenn die Theorie vollständig formuliert ist, sind (3) und (4) einfach die logischen Regeln, die in einer gewählten Sprache ein für allemal, für alle Theorien, aufgestellt werden können. Allerhand Diskussion. Die Darstellungen von NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss sind sehr allgemein, und nicht genau. Er gibt noch eine interessante Übersichtstabelle, wie 4 Autoren (dabei TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe und HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe) die 4 Formulierungen erfüllen und verschiedene weitere Eigenschaften; TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe erfüllt nur die erste!
Lunch mit Br.PBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik und DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph und Frau im Club. Sie bedauern sehr, dass BrPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik ihnen nicht gesagt habe, wie nett wir wären, sie hätten uns sonst gern in Carmel besucht. Er bemüht 🕮 sich sehr an anderen Universitäten für FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. Wir empfehlen ihm auch HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sehr. – 4 – 5 ½ Gespräch mit den Mathematikern, im mathematischen Institut: Professor (?) FosterPFoster, Berkeley (ist besonders interessiert an ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Arbeiten; er meint, der sei genauer als QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), was ich bestreite; er fragt, was ich von ChurchsPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Aufgeben der Unterscheidung zwischen freien und gebundenen Variablen halte, ich weiß aber nicht, wie es ist), BernsteinPBernstein (er sagt, dass er am Samstag meinen Gleichmut in der philosophischen Diskussion bewundert habe; ich sage, dass es oft viel schlimmer ist), NeumannPNeumann, Philosoph Warschau (aus Warschau, fragt nach den Logikern dort, ich sage, dass ich TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker am höchsten schätze), RobinsonPRobinson, Prof. aus Oklahoma (gibt mir SD: Mengentheorie auf der Grundlage des Systems von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker; er habe dort schen Satz bewiesen)‚72SD von Robinson ???EvansPEvans, Mathematiker in Berkeley (Head of Department). Ich erkläre Unterschied zwischen finiten und transfiniten Regeln. Wir diskutieren etwas über Antinomien und Klassenmathematik. Sie sagen, dass jetzt viele junge Mathematiker Interesse an Grundlagenfragen haben. – Abends wir 4 am Kaminfeuer. Etwas klassische Musik im Radio. ElsePFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik erzählt von ihrer Schwärmerei für mich in Wien, und dass BrPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik sehr eifersüchtig war – was er zugibt – weil sie mir zu sehr nachlief. Ich sage, dass ich das gar nicht bemerkt hatte, ich hatte sie aber mit Wohlgefallen betrachtet. Warum sie sich dann so fern gehalten habe? Aus Schüchternheit. Sie sagt später Ina, dass sie froh sei, dass Br.PBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik nun meine, das sei nur eine vergangene Schwärmerei, und dass er ihre gegenwärtigen Gefühle nicht ahne. Ich stelle mich aber immer nichtsahnend. Sie sagt Ina, dass sie zuweilen von Orgien zu dritt (mit Ina) träumt! BrPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik wird bei ihren Erinnerungen schließlich ungeduldig; sie solle jetzt nicht weiter „Wäsche auskramen“!
Ina packt. Wir wollen BrsPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik 20 $ geben, für die Auslagen der Bewirtung. (Sie lehnen es energisch ab; auch der Hinweis „als Hilfe für die Eltern“ hilft nichts. Sie haben Affidavit für ElsesPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik Eltern gegeben; sie macht sich Sorgen, weil er gar kein Geld beiseite legt für ihr Kommen.) ½ 12 Abfahrt von Berkeley. Über 🕮 Oakland, Hayward, Salinas, nach Paso del Robles;OPaso del Robles CA Motor Court Ever Rest, 2 Zimmer mit Toilette und Dusche, 3.–. Ca. 220 Meilen. – Rücken ist es gut gegangen; Ina auch ziemlich gut.
Schöne Straßen, zuletzt am Meer entlang, nach Los Angeles.OLos Angeles CA Lange Fahrt in die innere Stadt, zur Post; im Dunkeln lange, ermüdende Fahrt wieder hinaus, nach Sta. Monica. Olympic Auto Hotel, (Ecke Olympic und Lincoln); (nette 2 Zimmer im 2. Stock; 4.–). ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach wohnt ganz nah, kommt noch kurz herüber.
Briefe. – Um 1 kommen ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachPReichenbach, Elisabeth, 1890–1967, geb. Lingener, seit 1921 verh. mit Hans Reichenbach und holen uns ab; wir essen am Meer bei in einem griechischen Restaurant. Es geht ihm mit dem Herzen wieder besser, er hält schon einige Wochen Vorlesung. –½ 5 Tee bei ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachPReichenbach, Elisabeth, 1890–1967, geb. Lingener, seit 1921 verh. mit Hans Reichenbach. Dort sein Department: PiattPPiatt (politisch links, intelligent), MillerPMiller, engl. Ethiker, an der UCLA (Ethik; Engländer; führt die europäischen Ereignisse auf psychologische Unterschiede der Völker zurück), BoodinPBoodin, John Elof, 1869–1950, schwed.-am. Philosoph (Metaphysiker, aber für NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath interessiert), Miss AndaPAnda (die Türkin; macht intelligenten Eindruck, spricht gut Englisch), HedrickPHedrick, Vice President UCLA (Vice President dieses Zweiges der Universität; Mathematiker), WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph (ich spreche mit ihm etwas über seinen Aufsatz in Erkenntnis;73Donald C. Williams: „The Realisitic Interpretation of Scientific Sentences“. In: Erkenntnis Vol. 7 (1), Dordrecht: Kluwer, 1937, p. 169-178. die 3 Missverständnisse am Schluss; und dass er im Ganzen den genannten Gesichtspunkt der Begriffsentstehung verwechselt mit der dem der Bedeutung); Rolf HoffmannPHoffmann, Rolf, 1888–1951, dt. Philosoph, Gründer der Philosophischen Akademie in Erlangen (SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick „Hochstapler“‚74Hoffmann als Schlicks Hochstapler ??? macht wirklich solchen Eindruck; erzählt von Gesprächen diesen Sommer mit Philosophen in Deutschland; seine Frau, sieht stilvoll aus, Bildhauerin; er ist wohlhabend, jetzt für Deutschland an der Universität hier).
10 ½mein Vortrag „logic&meta-language“ (ähnlich wie zweiter Teil von Berkeley, aber viel ausführlicher) bei ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Dabei: PiattPPiatt, MillerPMiller, engl. Ethiker, an der UCLA, WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph, AndaPAnda, GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz, RomePRome, Nicholas Robert, Student und Frau, und andere. 🕮 Ich spreche hauptsächlich über Semantik. Gebe die Wahrheitsdefinition an; über diese wird viel diskutiert, auch von GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz. Deute auch nicht-normale Deutungen des Satzkalküls an, die Notwendigkeit der Ergänzung des Kalküls; dies interessiert ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und besonders RomePRome, Nicholas Robert, Student; dieser scheint Logik zu kennen, kennt QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), kommt von HarvardIHarvard University, Cambridge MA. Auch über unvollständige Deutung der des physikalischen Kalküls. Bis vor 1. Dann wir mit Gomperz’PGomperz, Adele, 1884–1954, geb. Stepnitz, verh. mit Heinrich GomperzPGomperz, Adele, 1884–1954, geb. Stepnitz, verh. mit Heinrich Gomperz nach La Venta, im Süden, zum Essen. Dann in deren Wohnung. Tee. 5 – 7 dort Diskussion mit GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz und 3 Studenten, darunter Chinese ShiPShi, chin. Student ([ʃə]); GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz sagt, er sei besonders intelligent. Über „Einheitswissenschaft“ (nicht Enzykl.IFoundations of the Unity of Science I/1). GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz wendet sich gegen Beschränkung der Basis auf physikalische Terme der Alltagssprache; ich: das ist nur eine Möglichkeit. Ferner meint er, Imperative müssten in der Logik auch behandelt werden; sie seien nötig wo immer man etwas Rahmen bestimmter Konventionen behandle (Schachtheorie, Jurisprudenz usw.). Ich: der Imperativ ist hier Gegenstand; nicht Teil der Beschreibung. – Dann mit Gomperz’PGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele GomperzPGomperz, Adele, 1884–1954, geb. Stepnitz, verh. mit Heinrich Gomperz zum Abendessen in nettes Lokal. Dann fährt sie uns nach Hause. Spät und müde. Ina versteht sich sehr gut mit Frau GomperzPGomperz, Adele, 1884–1954, geb. Stepnitz, verh. mit Heinrich Gomperz (GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz hat 4000; ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach 4500).
½ 11 Abfahrt. Nach Pasadena‚OPasadena CA v. KármánPKarman@Kármán, Theodore von, 1881–1963, ung.-am. Physiker aufgesucht, auf FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Vorschlag. Haus ist voller chinesischer Sachen; er kommt im im chinesischen Mantel, unrasiert. Er war in Japan, schätzt Orient sehr. Schwerhörig, das macht Gespräch schwierig. Wir sprechen nur allgemein über Politik usw., nichts über Wissenschaft. Sein Assistent (MalinaPMalina, Assistent von Theodore v. Karman) mit Braut kommt dazu. Er ist nett; Marxist, etwas an unserer Philosophie interessiert, kennt sie noch nicht, möchte lesen. Physiker. Wir 5 zum chinesischen Lunch. – Dann 2h weiter. Durch die schönen, kahlen südkalifornischen Berge; zuletzt Wüste. ½ 6 Indio.OIndio CA🕮 (1 Zimmer-Kabin; 3.–).
Durch die Wüste von Südkalifornien und Arizona; zum Glück nicht heiß. Herrliche Farben der Berge (rötlich und lila), schöne milde Farben der schwachen Vegetation. Über ein Gebirge. Prescott‚OPrescott AZAriz. (Shadow Croft Camp, 2 Zimmer Cottage, 3.–). Abends ins Kino „Men with Wings“.75„Men With Wings“ (1938) von William A. Wellman.
Weiter zum Grand Canyon.OGrand Canyon AZ Zu mehreren Ausblickpunkten westlich und östlich gefahren. Herrliche Ausblicke in den Canyon, prachtvolle Farben, wunderbare Formationen. Sonnig, eiskalter Wind. 2000 m hoch. (2-Zimmer Doppelzimmer in Kabin, schön, 4.50; gehört zur Lodge. Abends im Hopi-Haus Tänze der Hopi Indianer; Teppich gekauft (später zurück, weil übermäßig teuer: 47.50).
Nach Osten. An verschiedenen Punkten schönen Blick in den Canyon. Besonders von Desert View. Dann nach Cameron, Trim Navajo Indian Reservation. Hier Trading Post für die Indianer. Wir kaufen 5 Teppiche zum selben Preis wie gestern den einen! Indianer kommen in Trucks an, verkaufen Sachen, bekommen Waren. Hängebrücke über den Little Colorado. – Nach Süden, durch ziemlich wüstes, unfruchtbares Land der Indianer; hie und da etwas Vieh. Winslow (Ariz.)‚OWinslow AZWest End Auto Camp. Einfache 2-Zimmer-Kabin mit Dusche, 2.50. – Briefe geschrieben.
Inas Geburtstag. Weiter durch Arizona, dann New Mexico. – Wir sehen ein anderes Stück der Painted Desert, schöne rote Farbe. Unterwegs viele Trading Posts; Bergformationen mit Höhlen. Kurz vor Thoreau bleibt der Wagen stehen, nach einigem Stottern. Später fährt er noch mal 1 Meile. Ina fährt in einem Truck zur nächsten Garage, in Thoreau, holt den Mann (½ 3). Er zieht unseren Wagen dorthin. Nimmt 🕮 Distributor heraus, ersetzt Condenser. Langwierige Arbeit. Wir frieren in der Garage herum, besehen einen Trading Post; setzen uns in ein Café. ½ 6 Reparatur fertig; Wagen läuft wirklich (wir hatten schon erwogen, uns 30 mi. zurück nach Gallup ziehen zu lassen, zu einem Fordplatz). 7.40 $! 30 min. im Dunkeln, nach GrantsOGrants NMN. M.Zia Auto Court; 2 Einzelkabin, jede mit Dusche und Clo, zusammen 3.– (weil ich sage, wir wollen 2 Zimmer Kabin suchen); nett, Gasheizung.
Nach Albuquerque, N. M.OAlbuquerque NM– Briefe (NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen hat Sohn bekommen). – Abstecher nach Sta Fe. Historisches Museum, archäologisches Museum, Kunstmuseum besehen. Viele Indianer auf der Straße. In Laden einige Indianerhandarbeiten gekauft. – Zurück nach AlbuquerquePueblo Plaza Auto Court. (2 Zimmer, mit Dusche usw.; 2.50). Abends Kino „Dramatic School“‚76„Dramatic School“ (1938) von Robert B. Sinclair. Luise RainerPRainer, Luise, 1910–2014, dt.-am. Schauspielerin als lernende Schauspielerin; gut.
Durch die schönen, oben schon beschneiten Berge von N. Mex. ; in die Ebene von Texas. Amarillo.OAmarillo TXGrande Auto Court (2 nette Zimmer mit Dusche usw.; 3.50). Kino „The Citadel“ gut;77„The Citadel“ (1938) von King Vidor. Lebensgeschichte eines Arztes.
Eintönige, schnelle Fahrt durch Oklahoma. OOklahoma City OKOklahoma City Major Auto Court (neu gebaut, schön eingerichtet; 2 große Zimmer mit je einer Dusche usw., 4.– (anstatt 5.–)). Kino „Christmas Carols“, nach Dickens, nett.
Post: Viele Briefe. Langsame Fahrt, oft schlechte Straße. Über Tulsa (Öl Zentrum) nach Joplin‚OJoplin MOMo. Koronado Kourts, (sehr gut eingerichtet; 2 verbundene große Einzelkabinen, jede mit Dusche usw., 4.–).
Über Springfield, Mo., durch hügeliges Land. Vor St. Louis‚OSt. Louis MOiEintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.
XII / 1938OSt. Louis MOaEintrag beginnt am Ende des vorigen Konvoluts.Trav-o-Tel Motorcourt, „de luxe, modern“, in Wirklichkeit sehr einfach, aber Dampfheizung. (2 Zimmer (mit Dusche usw.) 3.–). – Unterwegs in Rolla Briefe abgeholt.
Westlich um St. Louis herum, über den Mississippi. 4h in Urbana;OUrbana IL zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. Sie haben ein großes Zimmer, mit Küche und Bad, Dachgeschoss vom Haus von Professor CobleyPCobley, Prof.. Er hat am Vierfarbenproblem gearbeitet, hat aber wenig Zeit. Sie schreibt ein Buch über die Kunstströmungen der letzten Jahrzehnte. Abends kommt Professor CobleyPCobley, Prof. noch etwas herauf. – Wir nehmen 2 Einzelzimmer (mit Wasch- und Toilette inclusive; je 1.75) im Hotel Urbana-Lincoln. Allerhand Lärm von anderen Gästen.
Zu EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer; Olaf hat 8 – 12 Vorlesungen oder Examina. Alle zum Lunch zu BaersPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer, sie wohnen in Champaign; er ist Assoz Professor (Gehalt 4000 oder etwas mehr). Er war in Chapel Hill, sie sehnen sich wieder nach dem dortigen ländlichen, ungezwungenen, billigen Leben. – Nach Chic.OChicago IL Die Wohnung ist teilweise neu gemalt, Fußboden frisch; Ina breitet gleich unsere Indianerteppiche aus. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap ist heute ausgezogen. Inzwischen hat auch FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hier gewohnt. – Gesund und heil wieder zu Hause.
Gekramt. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt; hat Stellung in Aussicht. Zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; auch PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry kommen hin. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: Das Department hat FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank für nächstes Jahr vorgeschlagen!
Gekramt. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. Abends Weihnachtsbaum.
Autotürschloss eingefroren; wir tauen es mit Mühe auf. Wir lassen noch mehr Antifreeze einfüllen.
Erna Briefe diktiert. 🕮
Abends kommen HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer (wir erwarteten sie seit 2 Tagen), wohnen aber bei BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin. Sie haben bessere Nachrichten von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Wir sind sehr vergnügt zusammen.
Ich fange an, Enzyklopädie-HeftIFoundations of the Unity of ScienceB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–621Carnap, „Logical Foundations of the Unity of Science“. umzuarbeiten. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Enzyklopädie-Heft.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62IFoundations of the Unity of Science
Enzyklopädie-Heft.IFoundations of the Unity of ScienceB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 Nachmittags mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer bei BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin. Sie zeigen schöne Fotos von den kanadischen Bergen und Gletschern.
I / 1939 HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer ziehen zu uns (von BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin). Mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior zum Essen. – Kino Ch „Der große Walzer“, gut.2„The Great Waltz“ (1938) von Julien Duvivier.
Erna Briefe diktiert. Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Erste Vorlesung. Logische Syntax; 10 Leute; aber gute.
Nachmittags 4 PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hier. Über sein MS gegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach.3Perry gegen Reichenbach ???– Abends mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer und ich sagen uns gegenseitig, dass wir „auf der Liste“ sind.
Erstes Department Lunch. Russell. HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer reisen ab. Nachmittags erstes Seminar; viele Leute.
Abends RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar.4Russells Seminar ??? Kritik von DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph „Logik“BDewey, John!1938@Logic. The Theory of Inquiry, New York, 1938‚5Dewey, Logic: The Theory of Inquiry ???. besonders Wahrheitsbegriff. Im ganzen stimme ich zu; nicht sehr interessante Diskussion.
An meinem Enzykl. HeftB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62IFoundations of the Unity of Science gearbeitet.
Vormittags Professor FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph hier. Nachmittags 4 ½RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell hier. 5 auch MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Sie bleiben bis 7! Sehr lebhaftes, erstaunlich offenes Gespräch über Ehe, Liebe vor der Ehe, Eifersucht usw. Sie erzählt, dass RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell sehr eifersüchtig ist. Sie will, dass er sein Buch über Ehe, in dem er Polygamie verteidigt, ändern soll, weil er Ansicht geändert hat; er will aber nicht.
Enzykl.IFoundations of the Unity of Science🕮
Abends RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Vortrag „Britische Außenpolitik“. Er verteidigt ChamberlainPChamberlain, Arthur N., 1869–1940, brit. Politiker; früher habe England große Fehler gemacht; 1938 sei nichts Anderes mehr zu machen gewesen, wenn man den Krieg vermeiden wolle, der viel schlimmer sei als alles Andere.
Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über Kongress HarvardIInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939.65th International Congress for the Unity of Science. Siehe TB 4. IX. 1939R.– Department Lunch; FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph dabei. – Seminar. –
– Nachmittags Zahnarzt. – Abends RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar. Über Eigennamen; nur Struktur mitteilbar. Ich diskutiere viel mit; ich: gefährlich vom „Unaussprechlichen“ zu sprechen; dann muss man „darüber schweigen“, wie WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph sagt; er: Die Qualitäten sind nicht unausdrückbar, nur nicht mitteilbar.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Enzyklopädie-MS.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939IFoundations of the Unity of Science
Enzyklopädie-MS.B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939IFoundations of the Unity of Science
Enzyklopädie-MSB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939.IFoundations of the Unity of Science– Nachmittags Zahnarzt. – Abends GiedionPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-Welcker und Frau MoholyPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier, MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) verhindert. GiedionPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-Welcker ist für 1 Jahr „Norton-Professor“ in HarvardIHarvard University, Cambridge MA; 10000 $; liest wöchentlich nur 1 Stunde; liest ab, es wird dann später gedruckt (das ist Bedingung).BGiedion, Sigfried!Space, Time and Architecture, Cambridge MA, 19417Gemeint ist Giedion, Space, Time, and Architecture. Er hat interessante, aber vage Ideen über Einheit des Gefühls, gegenüber Einheit der Wissenschaft. Das Niveau des Gefühls sei in unserer Zeit nicht so hoch wie das des Denkens, daher die ganze Wirren. Einige Künstler seien führend; die Aufgabe bestehe darin, unter den Gebildeten das Verständnis für sie zu pflegen, und dadurch die Gefühlsfähigkeiten zu heben. Er ist skeptisch, als ich sage, dass er auch seine Analysen über Kunst und Gefühle in strenge Begriffe bringen müsse, und dass das auch möglich sei. Er ist aber nicht so konfus wie MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design). Er hat noch Häuser in Zürich gebaut, lebt davon; möchte aber doch gerne nach Amerika. – MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) will neue Schule aufmachen, sammelt Geld dafür.INew Bauhaus Chicago8Vgl. TB 7. 10. 1937R.
MS für EnzyklopädieB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939IFoundations of the Unity of Science I/3 fertig!
Department Lunch. JaegerPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe hat Ruf von HarvardIHarvard University, Cambridge MA; ist noch nicht entschlossen. 🕮
3 Dr. FroehlichPFroehlich, Dr., Nationalökonom hier; Brief von Kaufmann‚PKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann Nationalökonom, sucht Universitätsstellung (siehe Em-Karte). Selbstbewusst, redet ununterbrochen, hat zahllose Beziehungen und kennt alle Leute. – 5 – 6 FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph hier; über Arithmetisierung der Logik, und Typentheorie. – Abends PRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellRussell-Seminar. Er spricht über mein „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40;9Carnap, „Testability and Meaning“. meint, dass significance unabhängig von Verifikation; fragt genauer nach Begriff ‚observable‘. Ich: biologisch-behavioristischer Begriff. Er lehnt Behaviorismus ab. Die Diskussion hauptsächlich zwischen ihm und mir.
Nachmittags Zahnarzt; Goldkrone; wegen Vorderzahn oben soll ich in drei Monaten wiederkommen. – 5 – 7 Dr. RönnauPRönnau, Dr. hier, Bekannter von FriedländerPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of Chicago, aus Wien. Phänomenologe, Soziologe, sucht irgendeine Arbeit. (siehe Em-Karte) Hat auf zahlreichen Gebieten gearbeitet, gehört keiner bestimmten Schule an; beeinflusst von HusserlPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph.
BeggPBegg hier, aus Neuseeland, bringt Brief von PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper. Freundlicher, älterer Herr, Geschäftsmann, interessiert an Philosophie; hat mein „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 gelesen. – Nachmittags wir mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap ins Kino: „Mysterious Mr. Moto“ und „Too hot to handle“ (Filmoperette in Shanghai und Südamerika)‚10„Mysterious Mr. Moto“ (1938) von Norman Foster und „Too Hot to Handle“ (1938) von Jack Conway. gut, aber schwer verständlich.
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Nachmittags mit Ina „Logistik“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 verglichen.11Vgl. TB 25. X. 1936R.
5 ½FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph hier. Über Antimetaphysik; er meint, HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph sei kein gutes Exempel, weil jeder ihn ablehnt. Etwas über Typentheorie. Zusammen zum Logic ofSc. GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: Vortrag BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist „Sprache und Wissenschaft“, über Entwicklung der wissenschaftlichen Methode der Sprachwissenschaft, mit interessanten Problemen. Er kommt aber diesmal nicht bis zur Analyse der Sprache der Wissenschaft.
Department Lunch. – Seminar.
4 BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph hier; später auch FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph. BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph hat Fragen über Bestätigungsgrad. 🕮– Abends RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar, über Behaviorismus. Ich verteidige den Behaviorismus gegen seine Kritik; aber nicht befriedigend, das ist kaum möglich in kurzer Diskussion. RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell ganzer Gesichtspunkt ist so verschieden von unserem: außer mit von Sinnesdaten ausgehend.
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Nachmittags mit Ina LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 verglichen.
Nachmittags hier: SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, Dr. Fritz KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph und Frau (ist an NWINew York University (NYU), New York NY), FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph, später SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Fritz KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph sagt, dass die Universität eigentlich einen anderen Philosophen brauche, aber kein Geld hat und daher ihn noch ein weiteres Jahr behalten will; die Organisation12Organisation ??? zahlt \(\nicefrac{2}{3}\) von seinem Gehalt. – 6 – 9 wir mit FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer ins Kino; russischer Film „Professor Mamlock“ (1933 in Deutschland, Klinik), 13„Professor Mamlock“ (1938) von Herbert Rappaport und Adolf Minkin. packend.
Schneesturm; wir sehen viele Autos, die an unserer Ecke im tiefen Schnee stecken bleiben; wir leihen einem unsere Schneeketten. – Mit Ina LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 verglichen.
II / 1939 Nachmittags politische Versammlung: RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und C. L. R. JamesPJames, C. L. R., 1901–1989, brit. Kulturkritiker und Journalist, ein Neger aus Westindien, britischer Untertan, Führer in der TrotzkibewegungPTrotzki, Leo, 1879–1940, russ. Politiker: „Kann Demokratie verteidigt werden?“. Russell: Die wahre Demokratie wird erst erreicht, wenn Weltstaat da ist und hauptökonomische Machtmittel in Staatshänden sind; aber inzwischen und für den Weg dorthin sind die kapitalistischen Demokratien immerhin besser als irgendwelche Diktaturen. Hauptmethode muss sein: Überredung, schließlich vielleicht auch Gewalt, aber möglichst wenig; langsamer Prozess, sonst kommt nichts Gutes heraus. JamesPJames, C. L. R., 1901–1989, brit. Kulturkritiker und Journalist: jetzt kritische Situation, keine Zeit für langsame Entwicklung, die Arbeiter müssen sich international einigen und gegen Faschismus und Krieg kämpfen. Er spricht intelligent und klar.
Abends in RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar, mein Vortrag Behaviorism&Physicalism“.14Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-22). Gemeinsame Sitzung unserer Seminare. Erst spricht Russell 20 Minuten, dann ich über 60 (anstatt 40). Dann lebhafte Diskussion. Ich spreche lebhaft, aber zuweilen mit Stottern. 🕮
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer kommen.
Nachmittags wir beide zu Dr. ScheinPSchein, Marcel, 1902–1960, öst.-am. Physiker und Frau (freundlich, harmlos). Dort Frau Dr. … (Lange?) in Göttingen studiert, jetzt seit vielen Jahren in Amerika, unterrichtet an einem staatlichen College in Chic. Schließlich Gespräch über Politik. Ina wird heftig, als Frau Dr. …MussolinisPMussolini, Benito, 1883–1945, ital. Politiker Forderungen berechtigt findet und vom „Versailler Unrecht“ spricht. (HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer nachmittags bei WolfsPWolfs; abends bei GrenesPGrenes).
Die 3 in die Stadt. – Abends mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer lange hier auf Inas Bett gelegen und geplaudert; über Skeptizismus gegen Aussagen der Menschen, und den durchschnittlich niedrigen Genauigkeitsgrad der Aussagen.
HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer fahren ab. – Nachmittags Syntax-Gruppe zum ersten Mal hier: SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker (DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph ist krank). Ich verteile Sonderdrucke. Ich beantworte Fragen, die sie vorbringen, aus Syntax Kapitel I. (Es ist ihnen nicht gelungen, gewisse einfache Sätze des Satzkalküls aufgrund der ŁukasiewiczPLukasiewicz, Jan@Łukasiewicz, Jan, 1878–1956, poln. Philosoph, verh. mit Regina Łukasiewicz-Grundgesetze zu beweisen.)
Nachmittags Seminar. KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch ist für einige Wochen angekommen, will bei mir Logik und Syntax studieren. Wir sprechen eine Stunde im Office.
6 KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch hier. 7 ½ mit ihm zu RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar. Über Realismus. Er interpretiert ihn als Aussage über Existenz nach beobachteter Dinge‚Sinn? also als wissenschaftliche Aussage; Dieser Aussage stimme ich natürlich zu. Ich diskutiere viel. Die Unterschiede verschwinden ziemlich; aber wahrscheinlich liegen die eigentlichen unter der Oberfläche.
Abriß IIB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929, „Angewandte Logistik“B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 angefangen.15Vgl. Carnap, Einführung in die symbolische Logik, Zweiter Teil: Anwendungen der symbolischen Logik.
„Angewandte Logistik“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. 4 – 6 ½Tee: FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer, KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch, FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph, Dr. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker und Frau. – 7 – 11 ½ wir zu EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart, Dinner. Nette, 🕮 geräumige, helle Zimmer, im Cloisterhaus. MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design)PMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy, Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, 10h kommt CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Essen an 2 kleinen Tischen, mit Büffet. Kaminfeuer. Nett und zwanglos. Angeregte Unterhaltungen. Frau MoholyPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy erzählt ganz interessant von FrobeniusPFrobenius, Leo, 1873–1838, dt. Ethnologe, spricht aber zu viel, kein anderer kommt zu Worte. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris erzählt von seinem Vortrag über Ethik, den er gerade gehalten hat: die Moral als Technologie der Technologien.
MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Abends in Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: WorthPWorth, in Morris Gruppe Vortrag „Sociology of Science“. Interessante Ausführungen.
Department Lunch. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph fragt, ob wir nicht Reading Period vereinheitlichen wollen, wie Social Science DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago. Er sagt: Der Präsident hat diese Einrichtung zum Teil geschaffen, um Zeit für Forschung für die Professoren zu geben: er wundert sich, dass sie nicht mehr Gebrauch davon machen. Auch bei Seminaren könne man es machen. (Ich nehme mir vor, das auszunutzen).
Mit Erkältung ins Bett. (Auf Inas Drängen entschließe ich mich, RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar zu versäumen und stattdessen ins Bett zu gehen. Und morgen meine Vorlesung.)
–
Im Bett. Zeitschriften gelesen. Nur wenig erhöhte Temperatur; starker Schnupfen.
Im Bett. Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science und Kongress.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939
Aufgestanden. MS für EnzyklopädieB1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 1939IFoundations of the Unity of Science I/3 druckfertig gemacht.
6 zur Vorlesung. Mehrere Studenten fehlen; halb Chicago ist krank.
5 – 7 ½BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier; über sein AS der Semiotik.
Feiertag, kein Seminar.
4 ½FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph und KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch hier. FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph hat Fragen über Semantik. Dann zusammen gegessen; dabei BeePBee;Wer ist Bee ??? Hedda Korsch ??? sie erzählt von KorzybskisPKorzybski, Alfred, 1879–1950, poln.-am. Ingenieur und Linguist Vorträgen. – Wir 3 zu RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar. 🕮 Über Universalienprobleme. Ich sage, dass ich diese Probleme nicht verstehe. Er meint, dass NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath meint, dass man nur über die Sprache etwas wissen könne, sonst nichts; ich sage, dass NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Formulierungen dies zu sagen scheinen, dass er es aber nicht meint.
Letzte richtige Vorlesung; jetzt nur noch 2 Diskussionssitzungen.
2 ½ – 4 ½ Dr. ReinersPReiner, John M., am. Biologe, Student Carnaps GruppeIDr. Reiners Gruppe von WissenschaftlernPReiner, Dr., Leiter der Gruppe in Chicago von Wissenschaftlern:16Dr. Reiners Gruppe ??? Professor RichardsonPRichardson, R. G. D., 1878–1949, am. Mathematiker (Psychologie), SimonPSimon, Herbert, 1916–2001, am. Sozialwissenschaftler (Social Science), KrumbeinPKrumbein, William, 1902–1979, am. Geologe(Geologe), ferner Physiker, Astronomen usw. KrumbeinPKrumbein, William, 1902–1979, am. Geologe spricht über methodologische Fragen, von der Geologie aus. Dabei gute, intelligente Diskussion der anderen. Sie bitten mich, nächstes Mal über quantitative Methode zu sprechen. Ein Psychologe, SacherPSacher, Psychologe, will nächstes Jahr symbolische Logik bei mir lernen, um Gestaltpsychologie zu analysieren.
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MS Abriß.B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954
Diskussionsmeeting der Klasse.
III / 1939 Lunch des Departments bei PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph im Judson Court. –Letztes Seminar. Sehr gute Vorträge von KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph. – Nachher mit den dreien, Kritik ihres MS für RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell morgen.
1 – 4 FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph hier, zum Abschied. Will vielleicht wiederkommen, zur Semantik im nächsten Quarter. – Abends RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar. KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker haben Vortrag „Must there be propositions“. Sie wollen den philosophischen Hinweis auf oder Propositions beseitigen, die philosophischen Probleme durch empirische Probleme der Pragmatik ersetzen. Aber die Definitionen sind zu umständlich und nicht klar genug.
10 NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt. Es geht ihnen wirtschaftlich gut. Er will nicht Visum nehmen, bevor die anderen es haben können (!). 12 kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Fortsetzung der Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Ich will den Inhalt der Wissenschaft auch dargestellt haben; er will das nur in Verbindung 🕮 mit Methodologie. Wir einigen uns auf Kompromiss: in B Methode mehr betont, in C Inhalt. B wird auf 6 Bände geplant. 3 – 6 wir drei zur PressIUniversity of Chicago Press. Über Vereinigung von PressIUniversity of Chicago Press und StockumIStockum, W. P. van, Verlag für die 3 Unternehmungen: Enzyklopädie‚IFoundations of the Unity of Science Journal, Library. Die guten Verkaufserfolge bisher ermutigen die PressIUniversity of Chicago Press, an die Fortsetzung zu gehen; sie verlangen aber doch Voraussubskription (150 anstatt 250). (NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris.)
11 ½ NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hier. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris kommt nachmittags 3 – 6 ½. Über Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath ist zornig, dass ich Freundlichs MS viel zu speziell für die ersten beiden Bände finde; er will es nicht auf nächste Sektion verschieben. – Abends NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hier bis 10. Über Persönliches. Er ist sehr getröstet, als er hört, dass Ina auch Angst vor den Menschen hat. Er hat besonders Angst vor Angriffen und spitzigen Bemerkungen; er erzählt mit offensichtlichem Triumph uralte Geschichten, wie er Angreifer in öffentlichen Diskussionen lächerlich gemacht hat. Man könne die bösen Menschen nur durch heftigen Gegenangriff zähmen. Ich sage, dass ich dies nicht für die auf die Dauer beste Methode halte.
9:45 (!) MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hier. Über Kongressprogramm;IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 Liste der einzuladenden Redner beschlossen. FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank sind plötzlich überraschend angekommen! Sie kommen mittags. Wir alle 6 Lunch hier. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank weint sich bei Ina in der Küche aus; sie ist sehr betrübt, dass die Einladung von Chicago hinfällig geworden ist. – Ich bringe NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath 2 ½ zur Lasalle Station. – Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. Wir planen, an andere Universities zu schreiben. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank bekommt Vorschuss 3600 $ für EinsteinbuchBFrank, Philipp!1947@Einstein. His Life and Times, New York, 194717Frank, Einstein ist 1947 im Verlag Alfred A. Knopf erschienen. vom Verleger Knopf; das ist nach 10000 Ex gedeckt! Davon kann er bis Herbst 1940 leben und Buch schreiben. Er braucht also kein Geld vom Komitee, aber Universitäts-Stellung für Dauervisum. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank klagt, dass BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel sich nicht um sie gekümmert hätten, als sie 3 Wochen allein in NY war.
1 – 6 ½ (!) KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch hier; (morgen reist er nein, 10. ab). Er scheint sehr befriedigt vom Aufenthalt, die Atmosphäre in meinen Kursen mit den guten Studenten hat ihm sehr gefallen, so „rein“. Er bringt Probleme 🕮 vor, die er in einem Vortrag bei HorkheimerPHorkheimer, Max, 1895–1973, dt. Philosoph behandeln will: die neue Logik sei wichtig für Wissenschaftler, aber für Physik ausgebildet, müsse umgebildet werden für Sozialwissenschaften, weil sie nicht nur Aussagen über Sachverhalte enthalte, sondern auch Anderes, direkt auf Handlung Bezogenes (? unklar). Begriff des „Gegensatzes“; er will ihn präzisieren durch Analogie mit Vektoren; ich bin aber skeptisch. Nachher bin ich ziemlich erschöpft.
Eva HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommt, wohnt bei uns, will Stelle suchen. (HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist inzwischen NY, YaleIYale University, New Haven CT, HarvardIHarvard University, Cambridge MA, usw.) – Nachmittags Billings, Dr. HatcherPHatcher, Dr., Arzt wegen Rücken (siehe Zettel).18Zettel ???– 5 – 6 DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph hier; über seinen Vortrag bei RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell am 7. – Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier.
Department Lunch. Ich sage PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph dass er die Administration informieren soll, dass FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank kein Emigrant ist, in Prag Pension haben wird, zeige Brief aus Istanbul. Im Office Fellowshipgesuche gelesen. – Mit ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über sein MS über RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und mich (siehe Notizen).
Vortrag für 11. vorbereitet. – Nachmittags im Office Fellowships gelesen. –RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar, das letzte. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank und EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel gehen mit, auch HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank kurz. DalkeysPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph Vortrag über Struktur von Sätzen und Fakten. Nachher sagt RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell zur Versammlung, dass dies die most pleasant Periode in seiner Unterrichtserfahrung gewesen sei.
Letzte Sitzung des Vorlesungskurses; nur Diskussion. KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch und BeePBee zum Lunch. KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch reist ab; will in 4 – 6 Wochen wiederkommen, für mindestens 2 Wochen. –
Nachmittags in ReinersPReiner, John M., am. Biologe, Student Carnaps GruppeIDr. Reiners Gruppe von Wissenschaftlern, mein Vortrag, „Die quantitative Methode“19Vortragsmanmuskript scheint nicht überliefert. Vgl. TB 15. IV. 1947R. (in Anlehnung an Einführungsvorlesung), etwa 15 Leute, gute Diskussion. Sie bitten mich, auch künftig gelegentlich zu kommen.
Mittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Möglichkeiten für FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank erörtert. –🕮 3h ich zu RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell. Die bisher einzige Privatdiskussion mit ihm! Ich hatte ihm Enc. I/3 (MS)B1939@„Foundations of Logic and Mathematics“, Foundations of the Unity of Science 1 (3), 193920Carnap, „Foundations of Logic and Mathematics“. zum Lesen gegeben. Er sagt, er stimmt mit allem überein. Ich: Die Abtrennung der Semantik würde auch wichtig sein für seine erkenntnistheoretischen Probleme. Er: Zweifelhaft, ob Semantik wirklich von Pragmatik abtrennbar, denn „meaning“ ist etwas Pragmatisches. Ich: Gewiss ist Pragmatik die Basis; aber Abtrennung durch Abstraktion möglich, wie Geometrie aus Physik abgetrennt. – Er fragt über transfinite Regeln. Ich erkläre es; er versteht aber nicht, wozu sie erforderlich sind, man könne doch die unendlich vielen Sätze durch einen Allsatz zusammenfassen. – Über ASe; warum ich die Grundzeichen nicht-logische Konstanten nenne, es seien doch Variablen; ich: ähnlich wie Variablen; er: ja, wie Parameter in der Mathematik (richtig); ich: dies ist die eine Formulierungsmethode, daneben die andere mit Konstanten. Er: welcher Vorteil? Ich: hier Interpretation, anstatt gewusste; das ist manchmal elastischer. – Er: DedekindPDedekind, Richard, 1831–1916, dt. Mathematiker hat die reellen Zahlen nicht als Klassen von Brüchen definiert, sondern „schöpferisch“ eingeführt (richtig). – 4 ½ kommen MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und Ina, und die LadyPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell; Tee, bis 6 ½. Allerhand nette, angeregte Unterhaltung. RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell möchten nicht gerne nach Kalifornien, weil zu weit weg von seinen Kindern. Ina behauptet, mir läge nichts an meinen Kindern. RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell lehnt einige psychoanalytische Behauptungen ab, z. B. Tendenz der Rückkehr zum Mutterleib. Er sagt, es sei unglücklich, dass WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Professor in CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK wird; aber sie könnten nichts Anderes tun, weil er der einzige fähige junge Philosoph in England sei. – Die LadyPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell sagt beim Abschied, sie käme auch (trotz Klima usw.) am liebsten nach Ch. zurück; und er habe den Unterricht hier sehr genossen, besonders das Seminar mit meiner Diskussion.
Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Hat Komparative Examen hinter sich; die historic Fragen von McKPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph waren zuweilen schwierig; dieser habe nicht erkennen lassen, ob Antwort richtig oder nicht, oft nur für sich gelächelt, wenn SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer z. B. sagte, dass Typentheorie zuerst von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell🕮 aufgebracht worden sei; ebenso vic. circle Prinzip, McKPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph habe dann auf den „Lügner“ verwiesen. Er will vielleicht nächstes Jahr an anderen Ort, wo seine Frau auch sein könnte.
Nachmittags mit EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel zu den biologischen Filmen der PressIUniversity of Chicago Press;21Biologische Filme der Press ??? gute Verwendung von Naturaufnahmen (auch innere Organe in Aktion!) und Trickaufnahmen.
Beim Department Lunch sage ich, dass FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Aussicht in OklahomaCity hat, nach Chic. Der Dean sagt, dass 25 derartige Anträge von Departments vorliegen; die Hälfte behaupten, ganz besondere Fälle zu sein, die nicht unter die allgemeine Regel fallen. Alles solle aber nochmal erwogen werden. Es würde den Beschluss beeinflussen, wenn OklahomaCity offiziell schreiben würde, dass sie FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank für zweites Jahr nehmen, wenn Chicago ihn für erstes Jahr nimmt. – Nachmittags Zahnarzt. – Office. Mit ByrnePByrne, Lee eine Stunde. Einzelheiten in seinem MS korrigiert (über logisch allgemein und Arithmetik). Er zeigt Plan von seinem Buch: Der Konsequenzen des Logischen Empirismus für den Schulunterricht.22Lee Byrne: Check list materials for public school building specifications. New York: Teachers College. 1931. später keine Publikation gefunden, schrieb früher einiges über Syntax-Latein ??? (Kommt vielleicht für unsere Sammlung in Betracht.) – Abends Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker Vortrag über „The Vernacular of Scientists“, nett und anregend, wenn auch nicht sehr gründlich. Gute Diskussion, auch FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (er kann sich gut ausdrücken, aber schlechte Aussprache). Ich über frage SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, er will MS für unsere Zeitschrift umarbeiten.23Seniors MS in Erkenntnis ???
X-ray für Rücken. – Miss KendrickPKendrick, Miss, Studentin hier; über Leseliste für B. A. – Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. Über HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Eroberung von Prag. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hat bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior dem PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph neue Tänze beigebracht.
Nochmal X-ray vom Rücken. – Schluss des Quarters (ich habe aber schon 10. geschlossen). – Abends HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer hier, wohnen bei uns.
(HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer in der Stadt). Term Papers gelesen. – Abends EileensPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer🕮 Geburtstag gefeiert.
Mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. – 3 – 4 BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph hier. Bittet mich um Empfehlung für Hunter College NYIHunter College, New York NY. Ich sage: erst, wenn HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Versuch beendet ist. Er ist sehr rücksichtsvoll und will auf keinen Fall HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Quere kommen. – 4h HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer ab.
Mit Ina in die Stadt (seit Frühjahr 38 zum ersten Mal). Erkundigungen nach Trailern, Radios; gekauft: Nähmaschine, Schreibtischlampe.
Nachmittags mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank zu SchilppsPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph nach Evanston. Dort 4 ½. SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph zeigt SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph lädt FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank zum Vortrag ein für 4. 4. Er will auch Versuch machen für Dauereinladung; schwierig nur, weil Fritz KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph und Mathematiker HellingerPHellinger, Ernst, 1883–1950, dt. Mathematiker auf gleicher Basis schon dort. SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph zeigt uns die sehr schön eingerichteten Dormitorien und Bibliothek. Dinner im vornehmen Hotel Orrington W. 9, im Wohnzimmer eines Appartments. Er erzählt, dass viele Philosophen sich beklagen, dass wir Positivisten auf den Tagungen nur kommen, wenn über uns vorgetragen wird. RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell habe sich eine Einladung an die NWINorthwestern University, Chicago IL vollständig zerstört durch seinen Vortrag, wo er Unglaubliches über NietzschePNietzsche, Friedrich, 1844–1900, dt. Philosoph und HegelPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph gesagt habe, ähnlich wie in seinem Buch „Power“.BRussell, Bertrand!1938@Power. A New Social Analysis, London, 1938 NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Vortrag war auf viel zu niedriger Stufe, hat keinen guten Eindruck gemacht, erschwert künftige Einladungen für uns. – Zu ihrem Haus. Kinder gesehen. (Er hat 3200 jährlich, 4 Kinder). ½ 10 ab, ½ 11 endlich zu Hause.
Nachmittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt an. Beide wohnen zunächst bei uns. Er erzählt vom Besuch im Landhaus von RoloffsPRalstons bei Cincinatti.
Wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel in die Stadt, trailers besichtigt. Sehr anziehend, allerdings wird man gewisse Bequemlichkeiten entbehren müssen. Dann im Süden von Chicago 2 Trailer Camps besichtigt; recht dürftig, besonders der am See.
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel ziehen um (Kenwood 5466) (2 Zimmer, Küche und Bad für 38 $). – Ich endlich mal wieder am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. 🕮
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Mittags ich mit ihr bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
Am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank sucht Beschäftigung, langweilt sich. Will aber nicht Englischkurse besuchen. Sie spricht sehr naiv von Laden aufmachen (Zeitungen oder Süßigkeiten) oder Ladenmädchen für 70 $; sie würde ganz gut davon leben können. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap wird unwillig darüber.
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel mittags und abends zum Essen hier (in ihrer Wohnung sind Wanzen aufgetaucht). – Vorlesung vorbereitet.
Spring Quarter fängt an. Erste Vorlesung („Adv. Log. Syntax“, 4 Studenten + 3 Gäste).
Department Lunch. Der DeanPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt auf einmal, die Einladung für FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank von Oklahoma würde nur Einfluss haben, wenn sie permanent wäre! So hätte er voriges Mal verstanden. Ich: Ich glaubte, das Department wollte FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank holen, nicht um ihm zu helfen, sondern um seine Arbeit hier zu haben zum Unterricht oder zum Forschen. Er: Er habe es nicht so aufgefasst, sonst hätte er dagegen gestimmt, er halte Franks Leistung nicht für hoch genug, habe eine kleine Broschüre gelesen. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: Buch Kausalgesetz.BFrank, Philipp!1932@Das Kausalgesetz und seine Grenzen, Wien, 193224Frank, Das Kausalgesetz und seine Grenzen. Er: Das ist mehr Physik als Philosophie; das Physik Department könnte ihn ja einladen. Er ist also offenkundig entschieden gegen die Einladung von Frank. Damit ist es hier aus. – Nachmittags erstes Seminar („Semantik“, viele Studenten). – Nachher mit RujaPRuja, über die Missverständnisse in seinem Aufsatz. Er ist ganz verständig, kommt in mein Seminar.
IV / 1939 Nachmittags und abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier. Er erklärt mir seine Überlegungen über 🕮 Konfirmationsgrad.
Am MS „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet (Woodgers System).25Vgl. Carnap, Einführung in die symbolische Logik, §§ 52 und 53.
Nachmittags zum Mathematiker Club Tee; dann Vortrag MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger „Begriff der Kurve“. Er gibt gute Übersicht über die Entwicklung der Versuche zur Definition von Kurven. Seine Frau ist auch da, sieht sehr jung aus; beide sind begeistert über Californien. Professor AlbertPAlbert, Abraham Adrian, 1905–1972, am. Mathematiker (mit Frau und Baby); abstrakte Algebra; interessiert an Grundlagenfragen.
Vormittags langen Brief an AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap geschrieben.26Brief ???– Department Lunch. Dabei Radiomann; man drängt mich, auch einen Vortrag zu halten, 15 Minuten, über unsere Bewegung.
Nachmittags EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer kommt, wohnt bei uns für eine Woche. Sie wird gebracht (Dr. VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan, Instruktor Mathematik in Urbana, und Frau. Er arbeitet Topologie, ist an Logik und Grundlagen interessiert. Beide politisch links, wollen Affidavit geben; Ina s gibt ihnen die Daten für GretaPGreta, Kusine von Nudi Christiansen.)
Abends Club Dinner; ich mit DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosophist in Chicago?. An unserem Tisch BenešPBenesch@Beneš, Neffe und Sekretär von Edvard Beneš, der Neffe und Sekretär von Dr. BenešPBenesch@Beneš, Edvard, 1884–1948, tschech. Politiker; wir sprechen etwas über politische Lage. Vortrag von BenešPBenesch@Beneš, Edvard, 1884–1948, tschech. Politiker über Charakter des idealen Staatsmannes; Vereinigung von analytischer Fähigkeit und intuitiver, künstlerischer. Nachher Fragen. Dabei drückt er seinen Optimismus aus, dass nach einer Zeit der von tragischen Wirren, Krieg oder Revolution, eine Wiedererstehung Europas kommen wird, Federation von Staaten, nach Überwindung des Übernationalismus. Nachher lasse ich mich ihm vorstellen. Ich sage ihm, dass wir demokratischen Deutschen ihn immer noch als Präsidenten ansehen, und dass er nicht nur Führer für seine Nation ist, sondern auch unsere und vieler Anderer Hoffnung. Er dar freut sich anscheinend, sagt, dass, wenn er noch 5 Jahre länger Zeit gehabt hätte, er die Schwierigkeiten zwischen den Deutschen und Tschechen (innerhalb der Tschechei) völlig gelöst haben würde. Er meint, wir werden auch noch die Befreiung erleben.
Briefe diktiert. 🕮
Nachmittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier. Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier; er hat wieder einige Hoffnung auf HarvardIHarvard University, Cambridge MA.
Nachmittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier; über Konfirmationsgrad. – Abends Vortrag von FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank im Philosophy ClubIPhilosophy Club, University of Chicago: „Kausale und statistische Gesetze in der Physik“. Er spricht ganz gut, aber oft ermüdend durch Wiederholung. Diskussion: EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, ich und andere.
Ich mittags bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
Morgens beim Frühstück: Mir kommt vor, Ina ist immer aggressiv gegen mich in den letzten Tagen; ich sage es, sie ist gekränkt. – Nachmittags SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier; über SeniorsPSenior, James K., *1889, am. Chemiker Paper (für Zeitschrift und Kongress).IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 193927wie oben ???– Olaf HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt zu uns, für Wochenende.
Nachmittags bringt EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf HelmerDoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker mit. FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank kommen. Mit DoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker und FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank über Wahrscheinlichkeit; DoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker vertritt mengentheoretische Wahrscheinlichkeitstheorie, gegen die Häufigkeitsdeutung. – HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer und DoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker ab nach dem Essen; FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank bleiben.
Nachmittags mit HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. 1) über RossersPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker Aufsatz, OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hat Fragen. 2) HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über Konfirmationsgrad.
½ 10 – 1. Ich trage vor über Satzkalkül und seine Deutung; HPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, HPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan. Sie sind sehr interessiert. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meint, baldige Veröffentlichung wäre gut, und als Heft in unserer Sammlung möglich (siehe meinen Brief an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath).28Carnap an Neurath, 18. IV. 1939 (ON/RC 102-53-30).– Zum Lunch GrenePGrene, David, 1913–2002, irisch. Philosoph und Frau MarjoriePGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin hier; wir sehen ihn zum ersten Mal. Lebhafter Irländer; selbstbewusst. – Nachmittags HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer ab. – Ein seltsamer Künstler CressPCress, Künstler(P) kommt.
Lunch bei HempelsPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. – Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über Einladungen für 🕮 Kongressvorträge.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939– Dann EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; ich diktiere Briefe.
Nachmittags zum Tee für MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) in der Universität, mit Ausstellung von Werken von ihm (interessante neuere „astronomische“ Bilder). Er hat mir (telefonisch) gesagt, dass ich mir ein Bild aussuchen soll; ich sage ihm: nicht eins von diesen großen Ausstellungsstücken; vielleicht später mal ein kleines.
Lunch. (PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, B, fahren heute mittag schon ab, um morgen nachmittag in Columbia Miss. zu sein, zur Tagung;IAPA, American Philosophical Association29Das Fortieth Annual Meeting of the Western Division of the American Philosophical Association fand 20. – 22. IV. 1939 an der University of Missouri in Columbia, MO statt. ich fahre nicht.) – HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel noch im Seminar, fährt morgen früh mit Bus (wollte nicht mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph im Auto, und nicht Seminar versäumen.) – EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel tritt heute Stelle in Familie eines Theologieprofessors an.
(Keine Vorlesung; 1) Tagung, 2) Friedensstreik der Studenten, dabei KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph). Abends EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Nachmittags zum Palos Pk. Forestsuperintendent ReichertPReichert, Forestsuperintendent (P), will versuchen, Trailerplatz für uns zu finden.
Nachmittags mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel am See spazieren. Er erzählt von der Tagung. – Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier.
Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Vortrag „Confirmation and Hypotheses“ im Philosophy ClubIPhilosophy Club, University of Chicago. Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss ist plötzlich da. Sie sind von Berkeley im Auto gekommen; haben unterwegs im Grand Canyon geklettert.
Mittags NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und FrauPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss hier. Er hat Professur in Oslo bekommen.
Nachmittags Doktorprüfung of PascualPPascual, Ricardo R., 1912–1985, philipin.-am. Philosoph; über seine These „Fictionalism“. Recht schwach, wir lassen ihn aber durch.
Nachmittags NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss hier; über „Wahrheit“ bei Wissenschaftlern. GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker½ 6 – 8. 🕮 Er ist zum ersten Mal in Chic., wohnt in einem Hotel am Loop. Er sagt: er kennt niemand außer BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker und mir; will die Stadt besichtigen. Er hat geheiratet, kurz vor Reise nach Amerika; Frau ist aber in Wien auf ihren Wunsch geblieben! Er fährt Sommer zurück, dann nächstes Jahr PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Er ist erstaunt, als ich sage, dass die Lecturenotes oft schlecht formuliert; die Formulierung ist von RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker und KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker, aber er hat es durchgesehen; er meint, wer die Methode kennt, könne es doch nicht missverstehen. In Wien hat man ihm die Leseberechtigung entzogen; Gründe nicht bekannt; er vermutet: Teilnahme am Schlick ZirkelISchlick-Zirkel, Wiener Kreis. Er sagt, er kann nicht gut Englisch, weil er zu wenig spricht. Er hat aber jetzt 4 Stunden Vorlesung. Das nimmt ihm die meiste Zeit. Dann will er weiter am Kontinuumproblem arbeiten; Unabhängigkeit beweisen.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Plötzlich kommt KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch. Er wettet 10:1 gegen Krieg in nächsten 3 Wochen, 5:1 3 Monate, 1:1 drei Jahre! Kein Krieg, weil die Flotte noch nicht klar; alles sei noch möglich; z. B. etwa Deutschland und Russland zusammen (das wäre das schlimmste), oder Deutschland mit Frankreich gegen England; Frankreich werde vermutlich richtig faschistisch werden. – 5 – 8 GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker wieder hier. Mit ihm und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über logische Probleme: Satzkalkül und Interpretation, ‚L-wahr‘, intensionale Sprache (siehe besondere Blätter!).30Siehe (RC 080-29-02) 7hFranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank kommen; die Sache mit HarvardIHarvard University, Cambridge MA scheint zu klappen!
Vormittags: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch, LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda. Dieser sagt, ich solle mehr Kontakt mit Sozialwissenschaftlern aufnehmen (WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe, StoufferPStouffer, Samuel, 1900–1960, am. Soziologe und Psychologe31Original Staufer., BlumerPBlumer, Herbert, 1900–1987, am. Soziologe, ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur, die hier zu den besten ihrer Wissenschaft gehören und an Logik interessiert seien. Ich: Ich verstehe zu wenig von Sozialwissenschaft; unsere Sprachen sind zu verschieden, wir brauchen Brückenleute dazu; Jungsozialwissenschaftler müssen Logik lernen. – Alle zum Mittagessen hier. – Nachmittags wir zu FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer. Dort Professor KesslerPKessler, Friedrich, 1901–1998, dt.-am. Rechtswissenschaftler und Frau; ist hier in Law, früher YaleIYale University, New Haven CT; schon vier Jahre Amerika. 🕮
V / 1939 Mittags bei HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.
Mittags bei uns: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch, NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. – Abends Vortrag NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss in Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik. „Zwischen states and psychological “. Er spricht zögernd, dadurch etwas ermüdend. Der Inhalt ist nicht aufregend, aber vernünftig. Ob eine Theorie formal in Ordnung ist, wird nicht durch logische Analyse untersucht, sondern daran, ob verschiedene Leute dieselben Folgerungen ziehen; er gibt zu, dass das pragmatisch ist.
Department Lunch. Der Dean liest Brief vor, aus dem hervorgeht, dass Hanja FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank einem Hilfskommitee den Vorschlag gemacht hat, durch einen TrusteeIBoard of Trustees, University of Chicago unserer Universität Druck auf die Administration auszuüben. Zum Glück ist die ganze Sache nicht mehr aktuell; ich beantrage, Schritte zu verschieben, bis FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Sache in HarvardIHarvard University, Cambridge MA geklärt. – Während Officestunde mit KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch gesprochen. – [Abends NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss Vortrag „Psychologie und Philosophie“ im Philosophischen KlubIPhilosophy Club, University of Chicago; ich gehe nicht hin.] Vorher NæssensPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else NæssPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss kurz zum Abschied hier; sie fahren morgen früh nach NY, dann Norwegen. –KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch fährt ab nach Seattle.
Zum Lunch: Miss GoldsteinPGoldstein, Miss, Inas Supervisor, Inas Supervisor.
Vormittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Mittags MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger hier. Er wird im Sommer in Notre DameIUniversity of Notre Dame, Notre Dame IN unterrichten (er sagt, um ihnen eine Gefälligkeit zu tun; in Wirklichkeit vermutlich, um Geld zu verdienen). – Abends wir ins Kino. „Beachcomber“‚32„Beachcomber“ (1938) von Erich Pommer. gut, leider stark gekürzt. „Honolulu“‚33„Honolulu“ (1939), Verwechslungskomödie von Edward Buzzell. lustig (einer in zwei Rollen).
Mittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. (HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank beklagt sich bei Ina, dass diese sie nicht liebt; sie will ihr Perlenkette schenken. Ina will nicht.) – Nachmittags zu CohensPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. PhilosophPCohen, Mrs., verh. mit Morris Cohen; dort BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, GrenesPGrene, David, 1913–2002, irisch. PhilosophPGlicksman Grene, Marjorie, 1910–2009, am. Philosophin, MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph erzählt, dass sein Sohn für die Regierung ein Projekt zur Ansiedlung von Emigranten in Alaska ausarbeitet; falls das Gesetz über Einwanderungsquote 🕮 geändert wird, sei das ein sehr guter Plan. – Nachher mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über Guggenheim FellowshipIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation.34Vgl. TB 1. IV. 1940R. Er selbst möchte auch für übernächstes Jahr einreichen! Er bezweifelt, ob Chance für mich groß, wegen Alter. Er möchte nicht gleichzeitig mit mir einreichen, weil das die Chance vermindert, gewöhnlich sei nur 1 oder höchstens 2 Philosophen dabei.
1 ½ – 4 ½ Dr. RohrPRohr, Dr., aus Mexiko aus Mexiko hier. (siehe P RohrPRohr, Dr., aus Mexiko, DiederichsenPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete)). Rücken untersucht; rät Mayo Klinik, dann Gürtel weg! (siehe besonderes Blatt). Wir sind erleichtert, als er sich nicht als Nazi herausstellt. Er ist sehr gescheit, munter, aktiv, interessiert.
[Etwas Blut aus Harnröhre, ungemischt, also harmlos].
Nachmittags Mann vom Radio hier, wegenphilosophischVortrag‚ wegen Vortrag in philosophischer Vortragsreihe. Ich bestelle HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel her, und er wird an meiner Stelle sprechen. – Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank zum Abschied hier. (Morgen fahren sie in den Osten, zuerst nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ, EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein). Ich küsse HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank zum Abschied zärtlich; sie ist sehr gerührt darüber, weil ich bisher ziemlich kühl war.
Nachmittags Zahnarzt (herausgebrochenes Stück wird durch Porzellanfüllung ersetzt). – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Abends plötzlich BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph hier, aus Urbana.
Nachmittags Teeparty: UllmannsPUllmanns, er Physiker und MedizinerPUllmanns, er Physiker und Mediziner und HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. UllmannPUllmanns, er Physiker und Mediziner ist Physiker und Mediziner, Radiologe. Scheint prominent. Ruhig und intelligent; Frau lebhaft, zuweilen etwas angebend. HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton: Praxis geht gut; er möchte aber sehr viel lieber Forschung. Ich frage ihn wegen RohrsPRohr, Dr., aus Mexiko Vorschlag Mayo Klinik; er: HatcherPHatcher, Dr., Arzt ist mindestens ebenso gut; die Mediziner selbst, z. B. er, gehen zu ihm. Ich soll einfach Gürtel weiter tragen und an nichts denken. Aber schließlich, wenn ein Patient was wolle, soll man ihn lassen, sonst meint 🕮 er sein ganzes Leben, was versäumt zu haben; also solle ich doch zur Mayo Klinik. – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, SchillersPSchillers, er Arzt in Chicago. Er ruhiger älterer Herr, Wiener, sehr interessiert an griechischer Philologie. Hat sehr gute Stellung am Michael Reese Hospital.
Nachmittags Zahnarzt.bEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Lunch mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und Professor ÅkessonPAkesson@Åkesson, Elof, 1892–1979, schwed. Philosoph aus Lund. Er erzählt über die Lage in Schweden.
Mit Ina nach Wisconsin, Cottagesuche an den Seechen. Zuerst Lake Shangri-La, Bauplatz mit Baum, gefällt uns gut. Nachmittags Lake Geneva, Häuser Knollwood. Nirgends nettes, fertiges Cottage; man müsste bauen! Dann wird’s zu spät für Juni-Ferien. Wir würden im Herbst auch darin wohnen; Ina September (ich im Osten, KongressIInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 usw.), ich Oktober. – Erst 8 ¾ zu Hause! Inzwischen HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer gekommen. Nur OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer zu Hause. Sie wohnen bei uns.
Mit HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, später auch HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, Cottageproblem besprochen. Sie sind dafür. Ich habe noch Bedenken, hauptsächlich, ob wir es genug benutzen werden, da wir immer im Sommer wegreisen werden. – HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel bespricht mit OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und mir Problem der Wahrscheinlichkeit aufgrund der mengentheoretischen Deutung (Brief von DoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker;35Doob an Carnap, 18. IV. 1939 (RC 079-17-02). Aufsatz von KolmogoroffPKolmogoroff, Andrei, 1903–1987, russ. Mathematiker);36Aufsatz von Kolmogoroff ??? er wird darüber in Urbana am 23. vortragen. – Nachmittags HelmersPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel ab nach Hause. Wir Kino „Wuthering Heights“‚37„Wuthering Heights“ (1839) von William Wyler. englischer Landroman.cEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
9 Vortrag MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) im Collegekurs. Mit Lichtbildern und seinem Film. Dieser ist interessant. 🕮 Seine Aussprache immer noch schlecht. – Wir beide zu Professor KochPKoch, Prof., Chemiker in Chicago, Chemiker, und Frau. Wir fragen sie wegen Trailer. Sie sind oft darin gereist, immer in den Westen; haben fast immer in Camps geparkt. In den Nationalparks soll das gut sein. – Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Er stimmt mir zu, dass Kauf eines Cottage für uns nicht das Richtige ist.
Nachmittags Seminar; letzte reguläre Sitzung. (Über Relation Designation). Dabei MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design)! Er ist erstaunt, was wir da für eine neue Sprache machen. Beide MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design)PMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy abends bei uns. Erzählen von ihrer Farm. Er meint: nicht Cottage bauen, da ich ja nicht immer für die Ferien gebunden sein will. Er ist skeptisch über Trailer; ob man da zum ruhigen Arbeiten kommt.
Wir nach Michigan City gefahren. Unterwegs ein Cottage gesehen, das BeePBee vielleicht mieten will, für 200 die Saison; aber dürftige Hütte. Im Dunes State Park, Trailer Camp. Nett, geräumig, schattig unter großen Bäumen. Keine Elektrizität, Wasser muss man weit holen. Wir sitzen eine Stunde am Trailer von WrightPWright, Trailerbesitzer; 54 Jahre, früher Viehhändler, jetzt zurückgezogen, historische Interessen, lebt ganz allein mit Hund. – Hinter Mich. C. Duneland Beach; dort Professor SchevillPSchevill, Ferdinand, 1868–1954, am. Historiker besucht. Er zeigt uns GiedionsPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-WelckerPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion Cottage. Es gefällt uns sehr; es liegt ganz versteckt, aber auf Hügel, sodass Brise vom See. – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Letzte reguläre Vorlesung. 3:30 – beinahe 6 (!) CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker hier. Erzählt von weiteren Studienplänen; über einige logische Fragen.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags erste Massage des Rückens bei Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer. Ich trage immer noch dauernd Gürtel. Die Stelle im Kreuz ist aber beim Massieren viel weniger schmerzhaft, als vor 2 Jahren. – Abends BeePBee und ihr Verehrer: Dr. WeinsteinPWeinstein, Dr., Arzt aus Atlanta, bis 11 (!). Über Politik usw. Er ist tätig für Erleichterung der Einwanderung für Ärzte. –🕮
Nachmittags wir in den Loop, russisches Kino, russischer Film „Neue Horizonte“‚38„New Horizons“ [Vyborgskaya storona] (1939), von Grigoriy Kozintsev und Leonid Trauberg. aus der 1917 Revolution; interessante Szenen, aber nicht viel Handlungszusammenhang.
Abends BeePBee und Fräulein JakobPJakob, Elisabeth, Tochter von Max Jakob (1879–1951), dt.-am. Physiker (Tochter eines Berliner Physikers, jetzt hier am Armour Institute.)
(Keine Vorlesung, Feiertag). – Nachmittags Massage. – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Ich spreche mit ihm seinen Radiovortrag durch, den er an meiner Stelle hält („Wissenschaftliche Philosophie“).39Erläuterung ???
(Kein Seminar; Reading Periode). Office; 1 Stunde mit DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph gesprochen. – Abends 8 – 10 Vortrag ByrnePByrne, Lee „Wert der Einheitswissenschaftsbewegung für Education“. Er schlägt vor, in Mittelschule und College Logik einzuführen: Analyse der Sprache, Logik der Wissenschaft, Verbindung zwischen den Wissenschaften.
VI / 1939GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker vormittags und mittags hier. Über intensionale Sprachen usw. (siehe Blätter).40Siehe (RC 080-29-16)– Nachmittags BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph kurz hier.
Letzte Vorlesung (Diskussion). – Nachmittags wir in die Stadt. Sommeranzug gekauft. – Kino: „Confessions of a Nazi Spy“‚41„Confessions of a Nazi Spy“ (1939) von Anatole Litvak. interessant.
Erna Briefe diktiert. – 3 Massage. – 4 – 6 EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. Etwas über EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartMS, und hauptsächlich allgemeine logische Fragen im Zusammenhang mit Quantenphysik besprochen.
Nachmittags Leute aus Seminar hier (ByrnePByrne, Lee, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph, CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker; später HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel). Später kommt auch Ina dazu. Ina ist vorher sehr nervös und schlecht gestimmt (dazu Kopf- und Bauchweh, und viel Arbeit für Examen). Die Party ist nett, ungezwungenes Beisammensein. Auch etwas über Politik; KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph: Die Universitäten geben den Studenten keine Richtung für das Handeln, gerade in den entscheidenden Jahren. – Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel🕮 und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Nachmittags Mann vom Lake Shangri-La hier (S. Cohn)PCohn, S.; zauderlich, langwierig; hat 10 $ nicht, ruft bei seinem Office an, mir Scheck zu schicken; später ruft von dort der Manager an, will ihn mir morgen bringen; ich: nein, per Post. (Ich bekomme ihn dann Di).
Am MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet, nach langer Pause.
Department Lunch, vielleicht letzten. – Seminar, letzte Sitzung, nur Diskussion; sehr heiß, nur ca. 8 Teilnehmer.
Wir hatten CohensPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. PhilosophPCohen, Mrs., verh. mit Morris Cohen und DennensBens ginge auchPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph zum japanischen Garten eingeladen. Frau CohenPCohen, Mrs., verh. mit Morris Cohen sagt, wir sollen dort bleiben, er wird müde sein, nach dem Vortrag. So suchen ich und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel DennensDennesens?PDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph auf der japanischen Insel; zu CohensPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. PhilosophPCohen, Mrs., verh. mit Morris Cohen zurück. Er selbst kommt sehr spät, und müde, hat noch lange Diskussion gehabt. Mit ihm über GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation (siehe Blatt dort).42Blatt ???–½ 7 wir zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Mit ihm über GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation (siehe Notizen dort)‚43Notizen ??? Cottage usw.
Nachmittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel besucht; er liegt zu Bett mit geschwollenem Auge und Temperatur; darf nicht lesen, fühlt sich nicht gut.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Nachmittags bei HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Über mein Gespräch mit GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker (über intensionale Sprache, und Sinnbegriff).
2 – 5 Doktorexamen von MorantPMorant, Student (nicht bestanden). – Nach 25 Anrufen (!) seit gestern endlich GiedionsPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-WelckerPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion aufgetrieben und verabredet.
Wir zu GiedionsPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-WelckerPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion, Miete Cottage. Er ist sehr wenig an Vermieten interessiert, gibt es schließlich; 75 monatlich. Er ist jetzt Präsident von Brooklyn College geworden; sagt, ist interessiert an Education nur infolge Opposition zu HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. 11 – ½ 3 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über Kongressprogramm‚IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 und Enzykl.IFoundations of the Unity of Science– 4 ½ – 7(!) 🕮DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph hier. Über sein Term Paper; seine Bedenken gegen Propositionen, Eigenschaften usw.; er ist entschieden antimetaphysisch und will die Gefahren vermeiden, die mit den Begriffen der Designata verknüpft sind, womöglich die Relation ‚D‘ ganz vermeiden;44Relation D ??? aber ich zeige ihm, dass sie aufgrund der Begriffe, die er selbst zur Formulierung von semantischen Regeln verwendet, definierbar werden; daher ich: alle diese Terme ruhig zulassen, aber vorsichtig damit umgehen. – 7 – 9 wir zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Sie sind sehr froh, dass die Sache mit City College NY nun fast sicher ist.
Wir packen. Plötzlich BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik hier. Reise wird verschoben, weil ElsePFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik plötzlich Job bekommen, Consultation für 4 Monate ($ 600); sie hat angegeben, welche Korrelationen berechnet werden sollen aufgrund eines riesigen, dort angehäuften Beobachtungsmaterials über Kinder. Wir geben ihnen unsere Wohnung. – 2 ½wir fahren ab, nach Michigan City;OMichigan City IN Duneland Beach (GiedionsPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-WelckerPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion Cottage, beim Autobusstop 30). Alles ist ziemlich dreckig. Ina schleppt sich übermäßig ab mit Bettstellen. – Abends Spaziergang am Strand.
2 Männer setzen Skreens ein; eine Frau und Ina machen Großsäuberung. Danach endlich fühlen wir uns wohl. Ich schreibe auf der Front Porch. Abends Spaziergang im Wald.
Term Papers gelesen. Heute sehr warm, aber dabei immer Brise. (Ina wird sehr nervös, weil verschiedene Delivery Leute kommen; dann kommt physiologische Erklärung.) Seminar vorbereitet. Staubwind aus SW. Wir bekommen Holz für Kamin (½qt. 5.50).
BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik kommen; sie haben in unserer Wohnung gewohnt. – Auto fährt nicht, wird abgeschleppt; 🕮head gasket muss ersetzt werden; durchgebrannt; Wasser kommt an die Zylinder. – Mit BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik in seinem Wagen nach Mich. C.; wir bringen SchevillPSchevill, Ferdinand, 1868–1954, am. Historiker zur Bahn. Einkäufe. Auto abgeholt. (ElsePFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik erzählt Ina, dass BrunswiksPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik Freundin schwanger wurde; kurz bevor sie ankam; sie kommt anscheinend schwer darüber hinweg; Ina versucht sie zu beruhigen; sie hatte sogar schon an Scheidung gedacht, aber wieder verworfen.) Nachmittags etwas am Strand spazieren. Dann fahren sie ab, nach Cleveland (Sommerschule).
Gelesen (Kinderbriefe;45Briefe ??? Reach MSBReach, Karel!1938@„The Name Relation and the Logical Antinomies“, The Journal of Symbolic Logic 3 (3), 1938, 97–11146Es könnte sich um Reachs MS Metalogik von 1932 handeln, eine Vorarbeit zu Reach, „The Name Relation and the Logical Antinomies“. Vgl. TB 24. X. 1932R.). Abends 7 kommen BeePBee und Freund (Mediziner, hatte 2 Jahre Forschungsfellowship Baltimore). Er will Toilette reparieren, weil Wasser durchkommt; öffnet es aus Versehen, das Wasser strömt mit riesigem Druck heraus; wir suchen vergebens nach Hauptabstellhahn, es gibt keinen im Haus. Ina und FearnPFearn im Dunkeln zu SeverinsPSeverins, Michigan City Haus, niemand da, zu CarlsonPCarlson, Handwerker/Verwalter in Michigan City, er kommt, stellt das Wasser unten an der Straße ab; dann wird richtig repariert. Wir fahren die beiden noch nach Mich. C., zurück 11 ¾!
Zusammen in die Stadt gefahren. Schloss gekauft (weil ich eins zerbrochen habe), Schuhe. Sachen geordnet und gepackt. –Nach Chic.OChicago IL Abends bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel.
Vor- und nachmittags Adviser für Registration, in Bartlett Gym. Es kommen nur 5 Studenten. Meist gelesen.
Beginn des Summerquarters. 3 ½ erstes Seminar („Logical Analysis“, über die Zweige der Semiotik); AldrichPAldrich, Virgil, 1903–1998, am. Philosoph ist hier, für einige Wochen.
Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Erste Vorlesung „Einführung“, 18 – 20 Leute.
Vorlesung (um die erste Woche des SQ voll zu machen). – Nachmittags zum Cottage.OMichigan City IN🕮
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris draußen bei uns. Mit ihm ausführlich besprochen: Kongressprogramm;IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 Prospekt für neue Enzykl.IFoundations of the Unity of Science Reihe.
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel draußen bei uns. EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel schwimmt, wir waten. – Abends zusammen in die Stadt.OChicago IL
Vorlesung. Lunch mit Professor AldrichPAldrich, Virgil, 1903–1998, am. Philosoph, der meine Kurse hört. – Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. Ich fühle mich schwach, teils große Hitze, teils anscheinend Magen verkorxt. Abends HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier.
Vormittags zu Bett. Lunch mit EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, HeisenbergPHeisenberg, Werner, 1901–1976, dt. Physiker, Professor ValartaPValarta, Prof. vom MIT vom MIT.IMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA Heisenberg sehr interessant über seine und BohrsPBohr, Niels, 1885–1962, dän. Physiker Ansicht, dass Sprache der Physik nicht geregelt werden kann, (siehe extra Blatt).47Blatt, Heisenberg: Sprache der Physik kann nicht geregelt werden ???– Abends CWPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion48Carola Giedion-Welcker. und Sibyl MoholyPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier. SibylPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy bringt mir großes Bild von MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design); es ist wohl zu groß für unsere Wohnung. CWPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion ist seit März in Amerika, war also halbes Jahr allein. Hatte Besuch von dem Finnen AaltoPAalto, Alvar, 1898–1976, finn. Architekt und Designer, den sie anscheinend liebt; vielleicht auch von anderen. Da GiedionPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-Welcker inzwischen niemand hatte, hat er es ihr etwas übel genommen; er fragte sie gleich am Pier (!) und war seitdem kühl zu ihr (!). Sie sagt, er möchte am liebsten nach Amerika, sie nicht; vielleicht halbes Jahr hier mit ihm, halbes drüben alleine. Die europäische Atmosphäre besonders in ihrem geliebten Paris misse man doch hier. Ihre älteste Tochter ist 16. Sie können die Häuser in Zürich nicht verkaufen, seit Jahren versuchen sie es, ohne Erfolg. Sie sind jetzt nicht mehr Kommunisten, sondern Anarchisten; sie hat BakuninPBakunin, Michail, 1814–1876, russ. Revolutionär und Anarchist und andere gelesen. (Ich: NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Geschichte von der Uhr;49Neuraths Geschichte von der Uhr ??? gegenwärtig Anarchismus nicht durchführbar, obwohl vielleicht wünschenswert; außerdem würde ich fürchten, dass große Projekte, die große Organisation verlangen, bei Anarchie nicht mehr ausgeführt würden.)
Vor der Vorlesung sehe ich T. V.PSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker– Beim Abendessen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. – Abends wir zu MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) Schule.INew Bauhaus Chicago Vortrag von GiedionPGiedion, Sigfried, 1888–1968, schweiz. Architekturhistoriker, verh. mit Carola Giedion-Welcker „Amerikanische Architektur, vom europäischen Gesichtspunkt aus“. 🕮 Ich verstehe schlecht, weil ich weit hinten sitze; mit Lichtbildern; über die frühen Wurzeln der modernen Architektur, besonders in Chic. (1870 – 1900), teilweise interessant. Ina findet die Vortragsweise eitel und unausstehlich. – Dabei Ausstellung von Schülerarbeiten der Schule.INew Bauhaus Chicago
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel mittags hier. Dann reisen sie ab nach NY. Nachmittags wir zum Cottage.OMichigan City IN
Vorlesung vorbereitet. Gelesen: Reach MS; JSL‚BReach, Karel!1938@„The Name Relation and the Logical Antinomies“, The Journal of Symbolic Logic 3 (3), 1938, 97–111IThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift50Viell. hat Carnap Reachs MS von 1932 und dessen JSL Artikel gelesen. Weltbühne.IDie Neue Weltbühne, Zeitschrift51Viell. Die Neue Weltbühne, eine 1933–1939 erschienene Exilzeitschrift.
Wir beginnen zu planen, anstatt Trailer vielleicht doch dieses Cottage zu kaufen; und dann im Herbst hier zu sein; und später auch Sommerferien, nach einigen Wochen Vergnügungsreise. Es hat sich ja gezeigt, dass Gebirgsaufenthalt und wissenschaftliche Arbeit sich doch nicht gut kombinieren lässt, hauptsächlich, weil geeignete Unterkunft nicht auffindbar.
Vormittags Regen; nachmittags wieder heiß. (CWPGiedion-Welcker, Carola, 1893–1979, dt.-schweiz. Kunsthistorikerin, verh. mit Sigfried Giedion kommt nicht.) – Nach Chic.OChicago IL
(Seminar.)
Vorlesung; Schwüle. –Zum Cottage.OMichigan City IN
Gelesen.
Angefangen HarvardIHarvard University, Cambridge MA Vortrag.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 193952Siehe TB 5. IX. 1939R.– Nachmittags Michigan City; hinüber zum Leuchtturm. Dann weiter hinüber nach Osten gefahren. Modernes Modellhaus besichtigt.
Mittags kommt SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. – Nachmittags an den Strand. Später kommt BeePBee. SeverinPSeverins, Michigan City sagt, dass jüdische Gäste am Strand nicht erlaubt sind!! 9h Ina fährt mit den beiden nach Chic, ich bleibe hier.
Kurse vorbereitet. HarvardIHarvard University, Cambridge MA Vortrag. – Alleine mit Bahn nach Chic.OChicago IL
Vorlesung. Lunch mit AldrichPAldrich, Virgil, 1903–1998, am. Philosoph; er will auch GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation einreichen, 🕮 will Geschichte des modernen Empirismus (seit BaconPBacon, Francis, 1561–1626, brit. Philosoph) schreiben. –Zahnarzt (nachgesehen, nichts nötig).
Sehr heiß.
Hitzewelle. (Ich jetzt immer ohne Rock zur Vorlesung). – 6h: wir fahren zum Cottage.OMichigan City IN
Zu CarlsonPCarlson, Handwerker/Verwalter in Michigan City. Er bestätigt, dass der Strand für Juden nicht erlaubt ist, und sie auch in den Häusern nicht wohnen dürfen (!). Dies stört uns arg unsere Pläne, das Haus zu behalten. Wir kommen wieder etwas auf Traileridee zurück; oder wollen das Seeufer weiter nördlich mal absuchen.
MS für Kongressvortrag fertig.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939– BrentanosPBrentano, Franz, 1838–1917, dt.-öst. Philosoph Gedächtnisschrift gelesen (FürthPFürth, Reinhold, 1893–1979, tschech.-brit. Physiker, KrausPKraus, Oskar, 1872–1942, tschech. Philosoph, LinkePLinke, Paul Ferdinand, 1876–1955, dt. Philosoph, Pseudonym Lossa, StrohalPStrohal, Richard, 1888–1976, öst. Philosoph, RoggePRogge).53Brentano Gedächtnisschrift ??? IW ??? Namen ???
Abriß LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet (endlich wieder, nach langer Unterbrechung; Abschnitt über Sprachformen empirischer Sprachen).
Kühl, und Regen. Mittags nach Chic. (Massage).OChicago IL
Wir mit Miss FyfePFyfe, Miss Lunch im in Ida Noyes Hall. Sie ist Freundin von FindlayPFindlay, John Niemeyer, 1903–1987, südafr.-brit.-am. Philosoph, aus Neuseeland. Sie erzählt in rührender Weise von den Schwierigkeiten, die sie mit Sprache, Bahnen, technischen Dingen usw. hat. Nachmittags 3 ½ – 7 ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Mittags Fräulein LandauerPLandauer, Freundin von Maja Rosenberg aus Palästina hier; Freundin von MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein, aber ihr nicht ähnlich, will Social Service studieren. – Officestunde: Miss Malvin; hat Syntax gelesen, hat aber erstaunliche Missverständnisse und Irrtümer (z. B.: eine Klasse könne doch nicht gleichzeitig endliche und unendliche Teilklassen haben).
Wir Lunch mit AldrichPAldrich, Virgil, 1903–1998, am. Philosoph und Dr. SugarPSugar, Dr. im Hutchinsons Commons. (Ina findet, beide bürgerlich und langweilig). – 4 – 6 ich alleine mit Bahn zum Cottage.OMichigan City IN
Stiller Tag. AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Nachmittags 6 kommt Ina im Auto, hat am Vormittag Examen gehabt. 🕮 (Kühlergitter ist eingedrückt, durch plötzliches Halten des vorderen Autos.)
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. Wieder warm.
Mittags bis abends: ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags ihr 3 ½ Stunden Briefe diktiert. Abends fahren wir mit ihr nach NO, sehen verschiedene jüdische Cottagekolonien.
Vorlesungen vorbereitet. – Brief an IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) aufgesetzt.54Brief ???– Abends nach Chic.OChicago IL
Lunch mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. Dieser hat Elevator Job (wöchentlich 36 Stunden, $ 52 monatlich). Er möchte, wenn möglich, zum Kongress kommen.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939– Heiß.
(Heiß) Seminar. (Ich gehe jetzt an heißen Tagen ohne Rock zur Universität.) Abends 7 – 9 Peter LauerPLauer, Peter, Neffe von Julius Wiener hier, Neffe von Jula WienerPWiener, Julius, 1887/88–1941, genannt Jula, Bruder von Max Bondys Frau Gertrud, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Margret Arends.
Sehr heiß. (Nur 6 in der Vorlesung). 6 – 8 zum Cottage.OMichigan City IN
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. Und etwas über I. A. L.55Über IAL ??? Kühl.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. Nachmittags nach Mich. C. Kühl.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. Abends nach Chic.OChicago IL Heiß.
VIII / 1939 Vormittags und mittags Morris hier. Über Enzyklopädie‚IFoundations of the Unity of Science Kongress.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 Er wird in unserer Wohnung wohnen, wenn wir weg sind, vielleicht auch, wenn Ina hier ist. – Mit Antiquariat Tobs über Verkauf der Bücher gesprochen; er will sie holen, und bei StechertPStechert und anderen versuchen.
– 3 ½ – 5 Doktorexamen für MarschallPMarschall, Student. Nur HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und ich. Die These (über Thomas ReidPReid, Thomas, 1710–1796, schott. Philosoph) ist bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph gemacht; von diesem haben wir nicht einmal einen Brief darüber; nur HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hat sie gelesen. – Mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne zu seinem Cottage; wir bekommen großes Dinner mit Matze. Cottage ist nett erweitert; außerdem Arbeitskäfig im Wald, etwas dürftig. Mit ihm über Zukunftsaussagen. – Im Dunkeln zu unserem Cottage.OMichigan City IN🕮
Abriß gearbeitet.
Abriß gearbeitet. Nachmittags am Strand, geschwommen. Warm.
Warm. FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl mit HansiPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl bei uns, auf der Durchreise im Auto nach Maine. Er erzählt, dass sie Kompromiss gemacht haben, und versuchen, so gut miteinander auszukommen wie es geht. KasperPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl habe immer noch die zwei Tage Periode; er zweifelt, ob Psychoanalyse da wesentlich helfen kann. Er macht sich Sorgen für die Zeit des Klimakteriums; ihre Mutter ist da melancholisch geworden. –ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap draußen; sie geht auch schwimmen. Nachmittags Briefe diktiert.
Nachmittags nach Chic.OChicago IL Mit Lavery‚PLavery und dann mit StallworthPStallworth, Autohändler über Autokauf.
10 Office; DrakePDrake stellt allerhand intelligente Fragen über Metaphysik usw. 11 – 1 Vorlesung. Dann Readg Period für 1 ½ Wochen! –MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Lunch. – Massage. – 5:26 ich alleine mit Zug zum Cottage.OMichigan City IN
20 Briefe fertig gemacht. – Geschrieben. – AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – 7hIna kommt; sie hat Autokauf abgeschlossen. Ihre MA These ist angenommen worden (Zusammenhang zwischen Arbeiterbewegung und Sozialbedingungen in Österreich).56Elizabeth Ina Carnap: Public Social Assistance Measures in the Repubic of Austria. June 1940. (Thesis (M.A.)-University of Chicago)
Ist heiß. AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Gelesen: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Washington Vortrag (gut und interessant); MS für EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science von NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss‚57Naess Enz ??? IW ??? SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerAS für allgemeine Syntax.
Morris und Singer kommen. Wir alle zu SchevillPSchevill, Ferdinand, 1868–1954, am. Historiker zum Lunch. Über amerikanische Politik; Schevill ist nicht für I. C. SmithPSmith, I. C., zu blütenreiche Sprache. Mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer über seine Arbeit; er hatte mir Entwurf einiger Axiome für allgemeine Syntax gegeben; er erklärt jetzt 🕮 was er sonst noch behandeln will. – Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über KongressIInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 und Enzkl.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62–Ina fährt ab, mit den beiden, nach Chic.
Alleine hier. Briefe gekramt. Karten für Reise. – Nachmittags Abriß.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Abends: Ina kommt, im neuen Auto (graugrün, 1939 neu, Ford 85 HP Tudor Standard).
Term Papers gelesen.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Mittags SchevillPSchevill, Ferdinand, 1868–1954, am. Historiker bei uns. Abends kommen EireenPEireen und MaschaPMascha, übernachten auf der Hinter-Porch.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt. Ich diktiere Briefe, viele Stunden. 6 – 8 fahren wir nördlich nach Tower Hill Beach.
Regen. Entwurf für GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation geschrieben. Zusammengekramt. Wir verlassen das Cottage; nach Chic.OChicago IL Abends kommt noch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris.
Vorlesung. Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Commons; über Kongress.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939– Nachmittags letzte Massage.
Nachmittags letztes Seminar (nur 3 Studenten). – Aufregende Krise in Europa.58Der am 24. VIII. 1939 unterzeichnete Hitler-Stalin-Pakt war die Grundlage des Überfalls Deutschlands auf Polen am 1. IX. und damit des Beginns des Zweiten Weltkriegs.
Letzte Vorlesung (6 Studenten). – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, faul, Briefe diktiert.
Lunch mit FreundlichPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. Physiker. Er will lieber das Heft für 2. Serie bearbeiten: 1. weil er dann spezieller sein kann (er habe augenblicklich wenig Interesse an allgemeineren Darstellungen), 2. weil er dann noch mehr Zeit hat, im Winter etwas daran zu tun; er wünscht MS zurück.59Freundlich Enz ??? IW ??? Nachmittags ½ 4 und zum Abendessen SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier; über sein AS; ich biete ihm Darlehen an; er will jetzt nicht, will mir später, vielleicht September schreiben; dann will 🕮 ich ihm 50 oder 100 $ leihen.
Mittags QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier, und nachmittags noch mal, mit Abendessen. Er ist von KorzybskiPKorzybski, Alfred, 1879–1950, poln.-am. Ingenieur und Linguist eingeladen, muss eine Woche dessen Kurse anhören, auch mal Vortrag. Vermutlich nachher sein Urteil sagen. Er meint, KorzybskiPKorzybski, Alfred, 1879–1950, poln.-am. Ingenieur und Linguist spreche sehr viel über eine Theorie und deren Vorzüge, in Wirklichkeit stehe aber überhaupt keine Theorie dahinter. Er ist immer noch skeptisch über intensionale Sprache; er lässt sie zwar zu, aber nur wenn etwas in einer extensionalen Sprache erklärt ist, nimmt er es als volle Erklärung an; in einer inhaltlichen Sprache könne ein Dispositionsbegriff extensional definiert werden (er meint wohl: in der physikalischen Kausalstruktur impliziert, anstatt Lewis’PLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph logischer). Bei der Semantik ist er noch skeptisch, ob es Designata von Sätzen gibt; ich: ich verstehe die Frage nicht; er: der Kalkül die entsprechende formale Frage ist, ob wir gebundene Variablen der betreffenden Art haben wollen, für Sätze brauchen wir keine Variablen. – Gekramt, für Reise.
Das Packen dauert noch bis nachmittags! Endlich 9 ½Abfahrt. Im Dunkeln zum Pokagon State Park: alles besetzt; weiter nach Coldwater Mich.‚OColdwater MI in Hotel Arlington, sehr einfach. Wir hören Radio über HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Brief an DaladierPDaladier, Edouard, 1884–1970, fr. Politiker.
Über Detroit nach Chatham‚OChatham ON Hotel William Pitt, gut (2 verbundene Einzelzimmer, eines mit Dusche, das andere mit Bad, zusammen 5.–). Ina abends zu Mater AngelaPAngela, Mater.
Ina ins Kloster. Ich Dispostion für KongressvortragIInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 geschrieben. Nachmittags weiter nach London.OLondon ON Ich Hotel London (Zimmer mit Toilettennische 2.50), Ina wohnt im Kloster.
Ina macht Einkäufe mit Mater FelicitasPFelicitas, Ordensschwester. – Nachmittags ab, nach Niagara FallsONiagara Falls ON (2 elegante Privatzimmer für 3.– zusammen). Ich zum
Ich zum Tunnel, mit Ausblick auf und unter den Falls. Nach Richfields Springs‚ORichfields Springs NY Hotel Majestic. 🕮 (Nett, mäßige Preise; Einzelzimmer mit fließendem Wasser, je 1.25).
IX / 1939 Bei Einfahrt nach Albany Extrablätter: Krieg Deutschland-Polen ist ausgebrochen! – Nach 5h bei NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel in S. Wardsboro‚ Vt. OWardsboro VT(über Wilmington, Dover). Sehr schön, auf Bergen gelegen; Wälder, schöner Ausblick. Nettes Haus, geräumig, nett eingerichtet. NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Mutter ist da. Abends fahren wir alle zu einem Picknick zu HeidersPHeider, Fritz, 1896–1988, öst.-am. Psychologe, verh. mit Grace Heider; er ist krank, seine Frau GracePHeider, Grace, verh. mit Fritz Heider Amerikanerin aus Florida, nett; Kinder. Es kommen noch: Frau HookPHook, Ann, geb. Zinken, verh. mit Sidney Hook, Psychologe DunckerPDuncker, Karl, 1903–1940, dt.-am. Psychologe, Psychologe WallachPWallach, Hans, 1904–1998, dt.-am. Psychologe, NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Schwester und Mann (Finkel‚PFinkel, Prof., verh. mit Nagels Schwester Professor), mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel über Leute und EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science usw. Dann hören wir Radio, über Luftangriff auf Warschau; in London und Paris noch keine Kriegserklärung. 11h zu Bett.
Mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel herumgefahren; auch HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook besucht. – Nachmittags kommt KlinePKline, Sozialarbeiter, Sozialarbeiter aus NY. – Abends im Dunkeln sehe ich die Stufen zum Weg hinunter nicht, und kriege dadurch Ruck an den Rücken. Ich fühle aber zunächst nichts.
Mein Rücken ist schwach, ich kann schwer aufstehen, muss meist liegen. Wir müssen die Fahrt zum KongressIInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 1939 verschieben! NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel hilft mir, neuen Text für GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation („Projekt“) aufsetzen. Auch über Semantik. – Wir mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel über Eifersucht und Freiheit in der Ehe. Sie sind nicht dafür.
NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel fährt allein im Auto, um das Auto in Cambridge zu haben. – Wir fahren ab nach 1 Uhr. Sehr langsame Fahrt, weil schmale Straße und viel Verkehr (labor day). 4 Nach 5 in Cambridge‚OCambridge MA zum Kongress.IInternationalcongress@5th International Congress for the Unity of Science, Harvard University, 3. – 9. IX. 193960Fifth International Congress for the Unity of Science Harvard University, Cambridge, Mass. (USA), 3.–9. September 1939. Rudolf Carnap (University of Chicago): “Science and Analysis of Language” Ich habe gestern die Eröffnung und heute 2 Sitzungen versäumt. Ich nehme Zimmer im 4. Stock in Grays Hall, habe Badezimmer zusammen mit Professor MeyerPMeyer, Adolf, 1866–1950, schweiz.-am. Psychiater (Psychiater, der schon 92 nach Amerika gekommen ist, Baltimore). 🕮 Ina schläft bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Abendessen zusammen mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz. Dann wir mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Dort MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, Frau FriedmannPFriedmann, Lucie, öst.-franz. Philosophin, Assistentin von Moritz Schlick, heiratete 1942 Louis Rougier‚61Lucie Friedmann. ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel, NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. – Mit Hilfe von 2 Schlafpulvern (!) geschlafen.
Vormittags mein Vortrag „Science&Analysisof Language“‚62Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-23). 35 (anstatt 25) min; nichts Neues; gelingt aber gut, schnell gesprochen. Gibt den Wissenschaftlern Übersicht über Semiotik und ihre Zweige. Danach öffentlich Diskussion (mit CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph, Julius KraftPKraft, Julius, 1898–1960, dt.-am. Soziologe, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel). – Mittags mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel und Sohn (dieser hat gute Scholarschip bekommen in S. C., mit freiem Unterricht, Wohnung und Essen, und Taschengeld). – Nachmittags Vortrag FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. – Abends Briefe gelesen.
Vormittags nur Diskussion angehört. – Nachmittags SuSartonsPSarton, George, 1883–1956, belg.-am. Wissenschaftshistoriker Bibliothek wird besichtigt; er macht stundenlang Erklärungen dazu (Geschichte der Wissenschaft), aber eigentlich ziemlich Selbstverständliches. – Nachmittags Tee. Mit LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph über GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Idee von „Sinn“ und intensionaler Sprache. Er will auch intensionale Sprache, wenn intensionale Implikationen, eine logische und eine physikalische, hat aber das Regelsystem dazu noch nicht. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker in meinem Zimmer. (Er findet die Definition von ‚L-wahr‘ bedenklich, z. B. wenn angewendet auf Auswahlprinzip. Er meint (wie früher), dass eine willkürliche Teilung in logische und deskriptive Zeichen (der Objekt- Sprache) zugrundeliegt. Für Definition von ‚Spielraum‘ meint er, könnte man doch die Form annehmen, die ich in der Syntax hatte, aber mit ‚logischer Folge‘. Dann würden auch die Sätze stimmen, die ich ursprünglich in der Syntax über Spielraum hatte (weil der LindenbaumschePLindenbaum, Adolf, 1904–1941, poln. Logiker, verh. mit Janina Hosiasson-Lindenbaum Satz gelte, dass jedes widerspruchsfreie unvollständige System zu einem widerspruchsfreien vollständigen ergänzt werden könnte); dies gelte sowohl für Semantik wie für \(g\)-Begriffe, aber nicht für \(f\)-Begriffe; aus dem letzteren Grunde hätten die Sätze ja gestimmt).63Erläuterungen zur Diskussion ???– Tarski meint auch, dass QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) der beste der 🕮 amerikanischen Logiker sei, weil ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker oft unklar seien. Aber QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) habe die Schwäche, dass er nicht Sinn für die Wichtigkeit von Problemen habe; es habe nicht viel Zweck, immer neue Systeme zu bauen. QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Sprache ohne Typen sei nicht sehr wesentlich verschieden von der ursprünglichen Form einer Sprache dieser Art, nämlich der von ZermeloPZermelo, Ernst, 1871–1953, dt. Mathmatiker. Es sei unzweckmäßig, die Satzform ‚\(x\in x\)‘ zuzulassen, weil dann eine Menge unnötiger Probleme entstehen, wann es wahr und wann es falsch ist. (Oder vielleicht meinte er: diesen Satz unzweckmäßig, dies zuweilen als wahr zuzulassen). – 8 – 9 ½ mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger, WohlstetterPWohlstetter, Harvard und BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph im italienischen Restaurant; WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger ist angeheitert und erzählt allerhand Lustiges in sehr spaßigem Deutsch.
Vorträge HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph, KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph; ich diskutiere zu allen dreien (im Panel). – Lunch mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath im chinesischen Restaurant. – Zu Hause geschrieben. Später mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. Abends Kongresskomitteesitzung bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: für 1940 bleibt Oslo geplant.64Der sechste Kongress fand aber erst 1941 in Chicago statt. Vgl. TB 28. – 29. VIII. 1941.
Sitzung mit der ASL:IAssociation for Symbolic Logic (ASL) TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker, RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker, KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker, KraftPKraft, Julius, 1898–1960, dt.-am. Soziologe (Metaphysiker). QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und ich im Panel (ich hauptsächlich zu KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker). Gute Diskussion. – Lunch mit GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen und Ina. Ina beklagt sich, dass NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen sie so oft kritisiert; und NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen sagt, dass Ina oft nicht im Gleichgewicht ist, Leute Aversy, Exhibitionismus usw. – Nachmittags höre ich nur Vortrag KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch. – Diskussion in meinem Zimmer mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker über ‚\(L\)-wahr‘; heute verstehen wir uns besser. Dann mit kommen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker. Dann wir vier zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine: ich sehe die Kinder (ElisabethPQuine, Elizabeth, *1935, Tochter von Willard Van Orman und Naomi Quine und NormaPQuine, Norma, Tochter von Willard Van Orman und Naomi Quine), beide blond. Diskussion mit CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker; seine formalen Systeme sind doch wohl wie meine Kalküle. Mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) über „Nominalismus“; ich und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker sind bedenklich, ob man das Wort wieder aufnehmen soll. Nach dem Abendessen, spät (½ 9), kommen viele andere, zur Diskussion über 🕮 Wahrscheinlichkeit; ich gehe heim.
Vorträge BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); ich Frage zu beiden: Was bedeutet „Realität“? Schlusssitzung (ich Vorsitzender); Ankündigungen von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath über künftige Kongresse, Zeitschrift, EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science; Schlusswort von FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. Schluss des Kongresses. – GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat und LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph helfen mir, das Gepäck zum Auto bringen. – 3 – 5 Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker (dabei: WohlstetterPWohlstetter, Harvard, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker?, KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker, und andere) über Bedenken über Semantik. Proposition usw. Die Ansichten werden klarer, aber es kommen keine deutlichen theoretischen Einwände heraus. – 5 zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, Umzug ins Hotel Sojoleff. Über meine Broschüre;B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 194265Vermutlich Carnap, Introduction to Semantics. er meint, überhaupt kein Buch schreiben, weil es zu lang dauert, und sich inzwischen die Ansichten ändern. Mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Abendessen. GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat holt mich nach Marblehead.OMarblehead MA Ina wohnt bei ihnen, seit Di. Ich nehme Zimmer im Hotel Marblehead.
Mit GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat spazieren. Er sagt: PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph ist herzkrank, wäre sonst Head of Department geworden; so ist es wieder HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph, der ungeeignet dazu ist. Er meint, man kann nicht wissen, ob ShefferPSheffer, Henry Maurice, 1882–1964, am. Philosoph mit Verschiebung des Austauschs einverstanden; es wäre schade, wenn der Austausch nicht zustande käme;66The era of Whitehead and Woods was also the era of David Prall, versatile and devoted teacher, lover of the arts, knightly and self-martyred liberal; and of Ernest Hocking, salty idealist, empirical dogmatist, defender of the faith —sprung from the old philosophical nobility but indulgent toward the pragmatist and realist arrivistes of his day. (Ralph Barton Perry) möglicherweise gäbe es in Zukunft eine Chance für mich in HarvardIHarvard University, Cambridge MA, da LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph und einige andere in einiger Zeit zurücktreten werden. – Trotz Abraten von uns allen will NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen mitfahren, so muss auch GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat mit; also in 2 Wagen nach Rockport, Mass.‚ORockport MA zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, bei Frau Erwin‚PErwin, Frau Kingstr. 2. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel haben nette Terrasse neben Zimmer, wir 2 getrennte Zimmer.
–
Schönes Wetter. Wir fahren gewöhnlich hinaus, gehen dann etwas spazieren. Im N durch Halibut Point, felsiges Ende der Halbinsel, schöner Rundblick. GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph kommt, zeigt uns sein Cottage 🕮 im Bau, die Quarries (Granitsteinbrüche, jetzt schöne Felsenteiche), usw. Mi kommen plötzlich: GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und Frau, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. Wir essen zusammen zu Abend. (Ich erzähle QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) vertraulich vom GuggenheimplanIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation).
Wir setzen einen Tag zu (obwohl Ina ungeduldig, und schon wieder menschenscheu). (Ina schreibt mit unser aller Hilfe an NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen, dass es besser ist, wenn sie sich jetzt nicht nochmal sehen; NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen ruft aber an, und Ina gibt wieder nach.) (Ina ist durch alles ziemlich nervös und oft reizbar, alle Menschen werden ihr zuviel.) – Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Terminologie besprochen.
Wir fahren ab, HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel bleiben noch. Wir holen NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen in Marblehead ab, um sie mit nach Cambridge zu nehmen; auf ihre Bitte weiter mit nach Boston, dann weiter nach Wellesley; ich nehme ihr Versprechen ab, dass sie dort wirklich, ohne Schwierigkeiten zu machen, Abschied nehmen wird, und sie tut es dann mit Tränen. Es wird di Über Hartford (Inland-Route) – New Haven nach NY.ONew York NY Nicht zu BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, weil spät. Im Dunkeln über Saw Mill River Parkway; zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel neuer Wohnung (317 W100thSt, bei EcksteinPEckstein, 5th Stock, ohne Elevator); noch kein Licht, mit Kerzen.
Kurz zu RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph (MS AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 Kapitel I A und B gegeben). Lunch mit BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin. – 4 ½ – 10 ½ zur Fair;67Weltausstellung auf dem dafür angelegten Gelände Flushing Meadows, die Carnap in den kommenden Tagen mehrmals besuchte. mit Ina, trotz ihrer Kopfschmerzen. Abends Perisphere; dann am Nation Teich68Der Originalname war „Lagoon of Nations“. beleuchtete Springbrunnen mit Musik und Feuerwerk. (Ganz schön, aber Musik passt nicht recht; und zu lang, weil man stehen muss).
Lunch mit Gusti DodererPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus. Sie ist lebhaft, an vielem interessiert, dabei aber abergläubisch (ging zur Hellseherin). Nachmittags und abends wir mit ihr zur Fair.
11 – 1 Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin hier. Sie betreibt das Malen ernstlich, scheint vielleicht etwas mehr im Gleichgewicht; sagt: erfolgreich Psychoanalyse beendet; sie erzählt von HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, Schwierigkeit, dass EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer in Urbana ihre eigene Tätigkeit nicht fortgesetzt hat und dadurch sich unglücklich fühlt. Nachmittags ich mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin zur Fair; technische Sachen besehen.
Lunch mit Sigmund WienerPWiener, Sigmund, Schwager von Ina Carnap (Inas Schwager); intelligent, redet viel. – 🕮 Nachmittags geschrieben, gelesen. Abends kommen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Wir nehmen Wohnung unter ihnen.
Vormittags RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph hier. Er hat seine Stelle verloren (man wollte „inspirational Philosophie“ anstatt „technische Philosophie“, und das wollte er nicht). Er scheibt jetzt über Geschichte der Wissenschaft, möchte Stelle für Philosophie und Geschichte der Wissenschaft. Er will bald mit Übersetzung für AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 anfangen. Ich gebe ihm Terminologie dazu. – 12 – 6 Lilian BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin hier. 6 – 10 ½ wir zu LusiusPLusius, Dr., Arzt. Seine Frau ist auch Ärztin; kleiner Sohn („JohnPLusius, Dr., Arzt“). Er fragt auch nach meiner Arbeit; ich deute etwas an über Einheit der Wissenschaft, Auslassung von Scheinproblemen, usw. Aber es scheint ihm sehr abstrakt. Welchen Nutzen für die Wissenschaft? Ich erkläre: indirekt, ähnlich wie Mathematik. Er möchte Sonderdrucke haben.
11 zu Guggenheim FoundationIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation, Sekretär: MoePMoe, Henry A., 1894–1975, Sekretär der Guggenheim Foundation., freundlicher, älterer Herr. Hauptsache: Ich kann die FellowshipIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation auch nach der Bewilligung nötigenfalls für ein Jahr verschieben. (siehe Zettel).69Zettel ???– 3 ½ zum Tee bei uns: ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel und FrauPZilsel, Ella, verh. mit Edgar Zilsel, Gusti DodererPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus, HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Ich beruhige ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel, dass die Rückzahlung erst erwogen wird, wenn er mal gute Stelle hat. Sie ziehen jetzt um nach N.Wohin? Der SohnPZilsel, Paul, *1923, Sohn von Edgar und Ella Zilsel ist zum College nach Charleston, SC, abgereist; dort freie Stelle und etwas Taschengeld. Frau ZilselPZilsel, Ella, verh. mit Edgar Zilsel sieht ganz wohl aus. Er hat etwas Sorge, ob HorkheimerPHorkheimer, Max, 1895–1973, dt. Philosoph Schwierigkeiten machen wird, wegen der Unterschiede der philosophischen Ansichten. – 5 Dr. LusiusPLusius, Dr., Arzt untersucht meinen Rücken. Er sagt: Es ist hauptsächlich mechanisch, die Wirbel stellen sich zuweilen falsch zueinander, die Bänder werden gedehnt, dann starke Schmerzen; aber keine Nervenklemmung, keine Arthritis (bisher; obwohl der Name, den er nennt, „Wirbelarthro“); die Schwierigkeit sei hauptsächlich psychologisch, ich brauche aber🕮 mir aber keine Sorgen zu machen. Ich solle Gürtel weglassen, außer wenn ich viel stehen muss. Etwas Massage und Gymnastik ist gut; ich kann auch schwimmen, ohne heftige Stöße. Ich kann ziemlich alles tun, aber nicht schwere Sachen heben. Er selbst habe vor kurzem ganz Ähnliches gehabt, sei dann trotz starker Schmerzen ins Labor gegangen. – 6 – 10 ½ zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel, wir und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Zusammen zum Abendessen ausgegangen (Ina kann ihm nur mit größter Mühe das Geld zurückgeben). Grammofon: MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist „Nachtmusik“; Sprechplatte von modernen Gedichten mit Musikbegleitung, von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel ihnen geschenkt, aber zu schwer zu verstehen ohne Text dabei.
Mit Ina auf die W. Fair. Science (hauptsächlich Hygiene), Futurama (gefällt uns). 5 ½ – 8 ½ zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, roof garden vom Washington Hotel. Er ist sehr pessimistisch über Europa und den Krieg. Wenn HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker besiegt werde, werde es auch nicht besser; keiner könne wissen, wer sich noch zusammentun werde, auch Deutschland und England gegen Russland sei nicht unmöglich; man wisse gar nicht mehr, was man sich von den Ereignissen wünschen solle. Die Vorgänge in Russland seien nicht überraschend;70Am 17. September 1939 war der Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen. Man spricht auch von der sowjetischen Besetzung Ostpolens. Dies stand gegen den Hitler-Stalin-Pakt. Eventuell meinte Neurath deswegen, dass DE und UK gegen RUS kämpfen könnten. es sei zwar Sozialismus; aber die Regierungsformen seien dieselben wie seit Jahrhunderten in Russland: Terror usw.; so etwas könne sich nur sehr langsam ändern. Er will vielleicht sein Institut nach Oslo übersiedeln; er will in einigen Tagen auf holländischem Dampfer hinüberfahren.
Vormittags kommt Desiree MagnusPMagnus, Desirée, Freundin von Schorli Kahlke, SchorlisPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap Freundin. Sie befreundet sich gut mit Ina. Dunkel, klein, rund. Massage und Heilgymnastik. (kein besonderer Eindruck). – 1 – 3 ½ wir zu KaufmannsPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph, sie wohnen sehr schön zwischen Parks, auf Hügel, nahe Hudson. Er hilft sehr vielen Leuten herüber. Hat auch Stelle für HexnerPHexner, Ervin Paul, 1893–1968, tschech. Jurist gefunden. Ihr Bruder, Anwalt aus Prag, ist herübergekommen, hat Geld, reist jetzt durch 🕮 Amerika; ihre Mutter ist bei ihnen. Sohn HansPKaufmann, Hans, Sohn von Fritz Kaufmann. Er sagt, MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger spräche nur so gegen weitere Einwanderer, in Wirklichkeit helfe er manchen. – 4 – 6 ½ ich bei Nagel; dort: KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph, BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin, SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker, SartonPSarton, George, 1883–1956, belg.-am. Wissenschaftshistoriker, McK, Mc KinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker, BronsteinPBronstein, Daniel J., am. Philosoph, HofstadterdOriginal Hofstätter. (?)PHofstadter, Albert, 1910–1989, am. Philosoph, später NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath. Diskussion über Semantik. McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker und andere stellen interessante Fragen: ob man nicht mit Pragmatik und Syntax auskommen könne. KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph nimmt viel Zeit weg mit langen Auseinandersetzungen, die nicht ganz hergehören (Methode der Nachprüfung durch Ereignisse usw.), hört schlecht zu. NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath bemerkt einiges in humoristischer Weise, hält sich meist zurück. – Wir mit BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin nach New Rochelle11 ich (bis 11 zusammen).
Beim Frühstück fangen LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und Ina an, BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin zu kritisieren; zum Schutz fange ich nun mit Kritik von LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin an: dass man sich oft scheut, etwas zu sagen, weil sie alles als auf sich persönlich bezogen interpretiert; ich bemerke, dass es weniger ist als früher; sie: Erfolg der Psychoanalyse, sie wisse jetzt gut über sich Bescheid, könne sich selbst vorkommende Reaktionen erklären und dadurch das Beunruhigende wegnehmen. –HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen, bis abends. Ping Pong gespielt. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel liest von HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer vor „The Helmer Shrine“, Satire, aus dem Jahr 2 … ; Ina mag es nicht, es ist aber witzig und nett. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin zeigt mir JoycesPJoyce, James, 1882–1941, ir. Schriftsteller neues Buch „Finnegan“BJoyce, James!1939@Finnegans Wake, London, 1939;71Joyce, Finnegans Wake. sie erzählt später, dass HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel darüber sehr gelacht hätten, und ist empört, dass sie es nicht ernst nehmen und etwas beurteilen, von dem sie nichts verstehen. Auf LiliansPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Wunsch geben wir noch einen Tag zu. Meine Beziehung zu ihr ist ambivalent: sie ist anziehend durch Intelligenz, Witzigkeit, Sexappeal, aber das Egozentrische, Aggressive ist oft schwer zu ertragen; darum sind die 2 Tage mir genug.
Wir mit LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin holen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel ab, treffen BeePBee; zusammen 🕮 gegessen in französischem Restaurant. BeePBee erzählt Ina, dass der and sie jetzt mit dem anderen Freund wieder zusammen war; und wieder ganz unschlüssig ist zwischen den beiden. Sie redet uns sehr zu, ihre Eltern zu besuchen; die Mutter sei nicht gesellig, lebe hauptsächlich mit ihren Tieren (Pferden). – Ich mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel zur Fair. Eisenbahn. BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin kommt. Niederlande (interessant, auch niederländisch Indien), Tschechoslowakei (ich spende $ 1 für: Sammlung, zugunsten des Gebäudes), Russland (Propaganda; kitschige große Gemälde), Telefon. Ich mit BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin zurück in die Stadt, BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin und FrauPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin nach NR.
10 ½Abfahrt. Wir holen unseren Wagen von der Werkstatt. Über Washington Brücke, dann Route 1; Camden; Pennsville Fähre; im Dunkeln durch Baltimore; 8 Washington.OWashington DCHot (Colonial Hotel; 2 große Zimmer mit Bad zu 5.–; Garage 0.75!).
Wir zur Congress Library. Ich helfe Ina, Titel heraussuchen. Sie bleibt ganzen Tag dort. Ich nachmittags ausgeruht und geschrieben.
Nach SkylandOSkyland VA (Shenandoah National Park), 2 ½ Stunden von Washington). Colonel SmithPSmith, Colonel, Skyland ist noch da, als Manager; die Brüder SimonpietriPSimonpietri, Brüder, Skyland nicht mehr. Der eine unterrichtet Sprachen an der University of SCIUniversity of South Carolina (USC), Columbia SC. 2 Zimmer im Pine Grove Cottage (5.50 ohne Mahlzeiten!). Ich alleine spazieren; die schöne Gegend, wo wir Juni 36 6 Wochen waren. Zum Bushy Top, dann hinunter zu Millers Head.
Über Skyline Drive (den wir von 1936 kennen), dann weiter in den Süden als wir früher waren: Harrisonburg, Roanoke Va. (Post bekommen), SalemOSalem VA Va. (Fort Lewis Court, 2 Zimmer 4.–); (hier ab fangen wieder gute Motor Courts an, wie wir sie vom Westen her kennen). Abends Kino: „Man about Town“‚72„Man About Town“ (1939) von Mark Sandrich. lustig.
Zum ersten Mal auf der Reise ganzen Tag ohne Gürtel! Über Bristol, Kingsport, nach Knoxville Tenn.OKnoxville TN (Alhambra Motor Court, 🕮 2 Zimmer, einfach aber nett, 3.–). Abends Kino „Juarez“‚73„Juarez“ (1939) von William Dieterle. mit MuniPMuni, Paul, 1895–1967, öst.-am. Schauspieler, packend. Nachher rennt Ina zweimal beinahe in Autos!
X / 1939 Abstecher nach Norden: Norris Dam der T. V. A., mit neuem Dorf Norris. Das Interessante ist weniger, was man sieht, als was man darüber weiß. Ina sagt: Dies ist der Keim des zukünftigen Sozialismus in Amerika. – Zurück nach Knoxville und weiter über Maryville nach Gatlinburg‚OGatlinburg TN die „szenische Route“ am Nordrand der Smoky Mountains, aber immer Regen und Nebel; aber doch schöne bunte Herbstwälder gesehen. (Huff’s Motor Court, nette 2 Zimmer, 4.–). Nachmittags geschrieben; Indianermuseum ist geschlossen. Sonntagabends gibt’s in ganz Tennessee keine Kinos!
Im Nebel gefahren. Hoch hinauf zum Pass. Dort schöne Sonne. Seitenstraße zum ClingmansDome (6642 ft, 2000 m); 20 Minuten zu Fuß zum Gipfel mit Aussichtsturm. Schöner Rundblick über die ganzen Smoky Mts. hinunter. Auf engen Straßen durch Tennessee und Georgia nach Gainesville‚OGainesville GA es wird zu spät für Atlanta. (Hotel Wheeler, 2 dürftige Zimmer mit Bad, 3.–; riechen nach Karbol). Kino „Hotel for Women“.74„Hotel for Women“ (1939) von Gregory Ratoff.
Nach Atlanta, Ga.OAtlanta GA Lunch mit Herrn RichPRich, Bees Vater, BeesPBee Vater, in seinem Department Store, und Frau StraussPStrauss, Frau, (ältere Dame, langweilig), seine Schwester. Dann fährt er uns hinaus zu seinem Haus; Landhaus in Kolonialstil. Frau RichPRich, 50 Jahre alt, ähnlich BeePBee. Wir sitzen nachmittags mit ihr allein im Garten; sprechen über BeePBee. Sie selbst fühlt sich als Rebell gegen die Tradition, gegen die gesellschaftlichen Konventionen; sie lebt zurückgezogen, mit ihren Pferden und Hunden. Wir gehen mit ihr zum Stall, zur Farm und zum Reitplatz. Dabei ihr Freund, Dr. … . Wir bleiben in Atlanta, von beiden RichsPRich sehr gedrängt. Abends 🕮 Dr. Al (BeesPBee Freund, den wir von Chicago her kennen) und Dr. WissPWiss, Dr. und Frau; später noch mehrere Verwandte. RichsPRich entschuldigen sich bei uns, so viele Leute zu haben, das war Zufall. Wir bekommen sogar 2 Zimmer. Ich ½ 11 zu Bett, bis 12 gelesen. Ina bleibt mit Frau RichPRich auf, bis 3h! Diese möchte ganze Nacht mit ihr reden; erzählt von ihrem Freund, dem Dr., und sonst aus ihrem Leben; sie mag Ina sehr gern. – Am Abend im allgemeinen Gespräch spricht Frau RichPRich von der Atmosphäre des Südens vor dem Bürgerkrieg; sei schöne Kultur durch Muße und Besitz; die sei von den Nordstaaten zerstört worden; man hätte die Sklaven nicht so plötzlich abschaffen sollen, sondern stattdessen billige europäische Arbeiter einführen. Ich sage, dass diese Kultur vielleicht manches Anziehende hatte, aber nicht die ist, die ich mir wünschen würde, weil ein Teil der Bevölkerung ausgenutzt wurde. Sie meint, nur die Neger, nicht Weiße.
Ina um 8h mit Frau RichPRich zum Reitplatz. Ich komme erst später. Dort wieder der Dr., mit dem sie täglich reitet. Sie möchte, dass wir noch länger bleiben. –Ab, durch Georgia . Lumber City‚OLumber City GAIvy Lodge Motor Court, (2 Zimmer, eins mit Bad, 2‚50).
Nach Florida. Über Jacksonville, St. Augustin, Marineland („Marine Studios“, 2 riesige Aquarien mit Haifisch (shark), Delphinen, Riesenschildkröten (tortoises), die graziös wie Engel hineinschwimmen, und zahllose kleinere Fische). – Bei Crescent Beach fahren wir auf den Strand, bleiben im Sand stecken, müssen mit Hebel und Brettern herausgeholt werden. Vor Daytona Beach:ODaytona Beach FL Hotel Riviera, sehr elegant, aber jetzt sehr billig (2 Zimmer mit Bad 3.–).
Daytona Beach, Post geholt. Die Häuser am Strand eintönig und dicht zusammen; nicht verlockend. Wir fahren ins Innere. Über De Land und Sanford nach Winter Park.OWinter Park FL Rollins College und Handelskammer haben keine Wohnungslisten. 🕮 Ein Real Estate Mann (Winsow)PWinsow weiß nichts Rechtes. Darum nach Orlando, 2 Real Estate mit Frauen; man zeigt uns einiges; nicht einsam genug. Im Dunkeln suchen wir lange nach Motor Court. Endlich bei Winter Park Circle Camp, ganz verlassen (2 Zimmer 3.–; Gas extra!).
Wir besichtigen Häuser im NO von Winter Park, ziemlich im Freien, aber ohne Porch. Wir telegraphieren nach NY an Besitzer; trotz Bedenken. – Ich dränge darauf, noch weiter zu suchen. Ein Mann in einem anderen Real Estate bringt uns, durch persönliche Beziehung, zu Mrs. Ada WichtendahlPWichtendahl, Ada, Mangerin, Manager von Amherst Attic. Mit ihr hinaus zu ihrem Haus: Windermere‚OWindermere FL 12 Meilen SW von Orlando. Sehr schön gelegen, am See; große Porch, großes Wohnzimmer, 3 Schlafzimmer, 2 Bäder. Sie will 250; wir einigen uns auf 225 (wir zahlen Elektrizität und Gas), von jetzt bis 1. 1. 40. Lebhafte, energische Frau, etwa 50. – Wir sind sehr glücklich, doch noch etwas so Schönes gefunden zu haben, nachdem wir schon ziemlich resigniert waren.
Ausgepackt. Gleich am Morgen im See geschwommen! Alles sehr schön und ruhig.
Geschrieben (Gesuch an GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation).75Gesuch an Guggenheim ???
–
Arbeit am deutschen MS „Abriß der Logistik“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 wieder aufgenommen (seit August unterbrochen). Ich sitze meist auf der großen Porch, mit Blick auf den See.
Nachmittags Orlando, Einkäufe.
Geschwommen. –MS „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 fertig geschrieben; Ina fängt an, Teil II zu tippen (Teil I A, B habe ich RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph in NY gegeben.)
Arbeit an Semantik-BroschürenB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 wieder aufgenommen (unterbrochen seit November 38!).76Vgl. TB 17. X. 1938R.
Arbeit an Semantik-BroschürenB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943🕮
 – 
An MS Studies in SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942; Part I: „Introduction“ gearbeitet.
Wir beide geschwommen. Gelesen (BernalPBernal, John Desmond, 1901–1971, brit.-ir. Physiker).77Siehe LL .
Lange geschwommen. Abends und nachts richtig heftiges Rheuma zwischen den Schulterblättern. (Vermutlich vom Zug, nachdem man hier immer schwitzt; wahrscheinlich nicht vom Schwimmen.)
Rheumaschmerzen beseitigt durch Inas Massage und Strahlensonne.
–
Täglich am MS.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942
Wieder kurz geschwommen. Sonnenbad. – Nachmittags in die Stadt. Kino „Mr. Smith goes to Washington“‚78„Mr. Smith goes to Washington“ (1939) von Frank Capra. gut, packend.
Täglich am MS.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942
–
Täglich am MS. (Wir überlegen oft ein Twins!)79Vermutl. Kinderwunsch.
Nachmittags nach Winter Garden gefahren. Der große See Lake Apopka ist ganz braun. Große Trailer City, meist schöne Trailer, aber ganz ohne Schatten! Zurück um den Lake Butler herum. Wir finden, dass es nirgends so schön ist, wie hier unser Haus.
XI / 1939 Täglich am MS.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 Kühler.
,
Täglich am MS.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 Kühler. Kamin geheizt. 🕮
In Orlando. Kino „Thunder afloat“ (Amerikaner im Weltkrieg gegen deutsche U-Boote.)80„Thunder Afloat“ (1939) von George B. Seitz.
Wärmer. Ich sitze immer draußen auf der Porch und schreibe.
–
aBeim Eintrag zum 9.X. ⚬ im Datum.Ich sitze immer draußen auf der Porch und schreibe.
Ina alleine zur Stadt. Ich sitze immer draußen auf der Porch und schreibe.
Ich sitze immer draußen auf der Porch und schreibe. Häufig gehen wir nachmittags zusammen zur Post spazieren.
–
Ich sitze immer draußen auf der Porch und schreibe.
Nachmittags in die Stadt. Film „Drums along the Mohawk“‚81„Drums Along the Mohawk“ (1939) von John Ford. packend.
Nachmittags viele Briefe getippt.
Nachmittags in der Stadt. Film „Women“.82Viell. „The Women“ (1939) von George Cukor. Bei der Rückfahrt Ina Kopfschmerzen und Erbrechen.
–
Kühler. Nachmittags oft zu Fuß zur Post. Mehrmals Kaminfeuer, auch bei Tage.
Nachmittags in die Stadt. Film „Ninotchka“ mit Greta GarboPGarbo, Greta, 1905–1990, schwed.-am. Schauspielerin.83„Ninotchka“ (1939) von Ernst Lubitsch. Gut.
,
Wir beide täglich nachmittags zur Post gegangen.
Ganzen Tag Briefe geschrieben (für Weihnachten). Wieder wärmer.eAm 30.XI. ist ein leerer Eintrag mit Thanksgiving im Datum.🕮
XII / 1939 Nachmittags in die Stadt. Nur Besorgungen.
Antwort von GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation: Sitzung erst Februar. Beschlossen: Nächstes Jahr HarvardIHarvard University, Cambridge MA. An HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph Vorlesungen geschrieben.
–
Immer schönes warmes Wetter. Nachmittags immer zusammen Post spazieren.
Erste Niederschrift des „MS Part I“B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 beendet.
Briefe geschrieben.
Durcharbeitung des MSB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 begonnen.fAm 12.XII. ist ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Ina alleine in die Stadt.
Inas Geburtstag.
Apfelsinen und Mandarinen gepflückt für Weihnachtssendungen an Freunde.
Nachmittags in die Stadt.
9 Körbe mit Früchten an Freunde als Express aufgegeben.
MS „Part I“B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 fertig! Ina alleine in die Stadt.
Briefe. Gepackt. Nachmittags Spazierfahrt.
Gepackt.
12hAbfahrt. Über Tampa nach Clearwater. Botanischer Garten, nette Blumenbeete, Bäume usw. Palm Apts, Clear-gDer Eintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.OClearwater Beach FL
XII / 1939aDer Eintrag vom Ende des vorigen Konvoluts wird hier fortgesetzt.water BeachOClearwater Beach FL (Insel) (3.– für 2 sehr schöne Zimmer, Küche, Bad).
Am Strand spazieren. Eintönig; nicht anziehend für längeres Wohnen. Weiter gefahren, nach N. Einige nette Orte mit mehr Vegetation und dabei Meer, oder Bucht und Wasserarme. –Ocala; Silver Springs.OSilver Springs FL Bootfahrt mit Glasboden: Wassergewächse, Fische, weißes Gestein, tiefe Höhlen, aus denen die Quellen entspringen. – Indianerdorf. – Nach Lake City, Wolkenbruch. Motor Courts sind besetzt. Tourist Home (2 Zimmer mit Bad dazwischen 2.50; preiswert, dabei verschlossene Garage).
Über Valdosta, Macon, nach Atlanta, Ga. (RichsPRich angerufen; alle verreist), im Dunkeln 12 min. weiter nach Smyrna‚OSmyrna GAStonewall Court. (2 Zimmer mit Dusche und Toilette, 4.–; geräumig, nett, geheizt). – Geschrieben, gelesen.
Über Chattanooga (Tenn.), Nashville (Tenn.) nach Pleasant View (Eagle Court‚OPleasant View TN 2 einzelne Cabins, nett, mit Shower, je 2.–).
Durch Kentucky, kälter; nasser Schnee. Nach Terre Haute, Ind. OTerre Haute INHotel Plaza (2 Einzelzimmer, je mit Toilette, je 1.50). Antifreeze ins Auto. Kino „Allegheny Uprising“.1„Allegheny Uprising“ (1939) von William A. Seiter.
Kalt. Eis und Schnee auf Straße. Nach Chicago.OChicago IL Nachmittags 3h hier. MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris haben Weihnachtsbaum dagelassen. Viel Post, Hunderte von Drucksachen. Wir sind froh, wieder zu Hause zu sein.
Mi Nachmittags IrenePIrene hier. Ich ausgepackt und gekramt. 🕮
I / 1940 Erste Vorlesung (Symbolische Logik I); über 15 Studenten. Mittags und nachmittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Nachmittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph; ich gebe ihm Semantik MSB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 zum Abtippen.
Erstes Department Lunch. (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist dieses Quarter nicht da; in HarvardIHarvard University, Cambridge MA). Nachmittags erstes Seminar; 5 Studenten; dazu wird noch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kommen. Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer (er war in Denver bei seiner Frau).bEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Mittags erstes Lunch mit Ina im Billings (sie macht dort Field Work, Psychiatrie).
Für MS SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 Anhang geschrieben.2Carnap, Introduction to Semantics, §§ 37–39. Nachmittags und abends Bee hier (sie hat IraPIra gesagt, dass sie ihn nicht heiraten will; hat jetzt Bedenken; bleibt über Nacht hier).
MSB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943. Mittags bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. (Er sagt, dass die MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik dies Jahr keine Sitzungen gehabt hat; ich soll sie doch ja nicht einschlafen lassen).
Nachmittags Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer zum ersten Mal wieder zur Massage hier; besonders auch für Inas Rücken.
Department Lunch. Seminar.
MS „Aussagenkalkül“ (PC) umzuarbeiten begonnen.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 19433Vgl. Carnap, Formalization of Logic, Kapitel A: „The Propositional Calculus“ (PC).– Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Lunch im Billings mit Ina und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer.
Meeting der Philos. GroupIPhilosophy Group, Chicago IL, im Herbst gegründet von 6 philosophischen Departments.4Philosophy Group ??? Es kommen: von NW SchaubPSchaub, Edward, 1881–1953, am. Philosoph, SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, von Illinois: MurphyPMurphy, Arthur Edward, 1901–1962, am. Philosoph, ; von Michigan: 🕮 LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph und CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker; ferner: WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, ByrnePByrne, Lee, RobinsonPRobinson, Prof. aus Oklahoma (?), Del(?), DeLargyPDeLargy, Paul L., 1897–1969, am. Philosoph (?), GarnettPGarnett, Arthur C., 1894–1970, austr.-am. Philosoph, . Lunch (ich mit Langford)‚PLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. PhilosophVortrag von PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph „Wie beweist man ethische Lehre“ (metaphysisch, anti-wissenschaftlich, reaktionär); lange eifrige Diskussion; zum Schluss auch ich. – Zu Hause kurz ausgeruht. – 6 ½ Abendessen, ich mit SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph und Fritz KaufmannPKaufmann, Fritz, 1891–1958, dt.-am. Philosoph; über SchilppsPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Sammlung und den DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph-Band.5The Philosophy of John Dewey by Paul Arthur Schilpp. "The Library of Living Philosophers‚" Volume I.) Evanston, Chicago: Northwestern University 1939. [Schilpp’s greatest contribution to philosophy is The Library of Living Philosophers, inaugurated by a volume on John Dewey in 1939. Schilpp edited the series until 1981. Siehe: Word-Datei– Abends Vortrag LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph über induktive Konstanten, interessant; in der Diskussion nehme ich hauptsächlich teil.
Nachmittags mit Ina LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929 verglichen.
Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Sehr kalt. (Es war nachts – 13 ° F (= – 25 ° C)).cEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬(größtenteils ) im Datum.
Vormittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap 3 Stunden diktiert. – Abends BeePBee hier. Wir beruhigen sie über ihr Gefühl von Schuld und failure, weil sie Heirat mit IraPIra abgelehnt hat; und sagen ihr, dass sie noch sehr jung ist und immer noch heiraten kann. Sie bleibt hier über Nacht.
Ich erzähle BeePBee vom Krieg und der Entwicklung damals von meinem politischen Interesse. Sie will wissen, ob man politisch tätig sein kann, ohne völlig darin aufzugehen.
MS Part II
B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Am MS „Part II“.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 19436Vermutl. Carnap, Formalization of Logic.
Am MS.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943🕮
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Am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gearbeitet.
4 ½Vortrag MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger im Mathematischen KlubIMathematischer Klub, University of Chicago; über neues System der nicht-euklidischen Geometrie, aufgrund nur projektiver Grundbegriffe; interessant.
II / 1940 Nachmittags langen Brief an EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer.7Nicht überliefert. Abends BeePBee hier. Ina ist enttäuscht, dass sie doch nicht Affidavit geben will.
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MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.dAm 9.II. ist ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943. Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
BeeAm MS. BeePBee hier, von Mittag bis Abend.
Am MS.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Abends Ina krank, plötzlich hohes Fieber (bis 40.8 = 105.5 F). Ich rufe Dr. GombergPGomberg, Dr., Arzt von unten; er meint: Grippe, gibt Pulver gegen Fieber.
HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt. 4 – 6 Vortrag MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger in (Morris’) GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik „Über nicht-räumliche Continua; Farben und utilities“. Interessant, aber etwas schwierig für die meisten. 🕮 Nachher lade ich MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger, MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design), HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und MilgramPMilgram, Arthur, 1912–1961, am. Mathematiker (junger Mathematiker aus Notre DameIUniversity of Notre Dame, Notre Dame IN) zum Klub zum Abendessen ein, weil Ina noch krank. Interessantes Gespräch, hauptsächlich MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design). Aber schwer verständlich. Ich versuche Übersetzung seiner „Raum-Zeit“ Formulierung zu „statisch“, „dynamisch“ usw. in psychologische Sprache; das will er aber nicht zugeben. Er: widerspricht sogar, als Menger Die Bilder von MondrianPMondrian, Piet, 1872–1944, niederl.-am. Maler haben solche Spannung, dass wenn man ein Ende loslässt, sie wie Gummi dem Anderen ins Gesicht flitzen; ich: „sie haben nicht Spannung, sondern machen auf den Beschauer den Eindruck von Spannung“. Er, gegen mich und MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger: nein, da ist wirklich eine physikalische Spannung (!); das könnte man möchte er mal darlegen, aufgrund der Einheit der Wissenschaft (!). – HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer wohnt bei uns.
EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer kommt aus NY. Beide nachmittags zu MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design). – Abends großes Gespräch, wir 4. Sie zeigt Bilder, spricht von TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, hat mehrere Zeichnungen von ihm (siehe Karte P). Dann über ihre Erlebnisse. Im Herbst wohnte sie bei LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin. Sie hat Andeutungen gemacht, „ob sie wohl wisse“, usw., wollte aber nicht deutlich sprechen. Sie, erschreckt, rief OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer nachts um 3 an, für $ 11 (wohl 15 Minuten); war wütend, dass er ihr nichts gesagt hatte über Interkurs mit Eline LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, und dadurch ihr diesen Triumph über EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer gab. Drohte mit Scheidung! OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer sofort 4h nach Chic, Flugzeug nach NY (!). Beide haben sich dann von LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin abgewendet, vermeiden sie zu sehen. – Allgemeines Gespräch über die Emotionalen (Teepottwerfer) und die Friedlichen. Ich: Die letzteren sind auf die Dauer glücklicher; denn nach dem Kuchenessen kommt das Bauchweh. Ich erkläre, dass das Ganze nichts mit Positivismus zu tun hat; höchstens psychologische Korrelation mit Positivismus. (Sie meint aber, OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hatten oft Positivismus als Argument verwendet.) Manches Andere im Zusammenhang hiermit, anknüpfend an ihren langen Brief.8Nicht überliefert. Mittags kommt Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; aus NY. Wohnt jetzt Blackstone Mansion, mit SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris. 🕮 Sie will vielleicht später nach NY zurück; das unabhängige Leben dort hat ihr sehr zugesagt. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris wollte sie und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris nach Cambridge; aber sie hat abgelehnt.
EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer mittags zu Conrad; HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer bei uns. – Nachmittags am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
Am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
Nachmittags International House, Film „The Lady Vanishes“‚9„The Lady Vanishes“ (1938) von Alfred Hitchcock. mir zu wirr und schwer kapierbar. – Kurz zu TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris (und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris), in Blackstone Mansion.
Vor dem Lunch mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über Peirce’sPPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph Auffassung vom Continuum. Nachmittags letztes Seminar (über „PC und Interpretation“, ich spreche lebhaft; es macht Eindruck). (Jetzt 3 Wochen Reading Period.)
Letzte Vorlesung. – Nachmittag und Abend (4 – 9 ½) SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Angefangen, Anhang über Terminologie in Part IB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942.10Vgl. Carnap, Introduction to Semantics, § 37, „Terminological Remarks“.
Anhang über Terminologie.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 Vormittags und mittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph hier. (Über die trotzkistische Auffassung der europäischen Lage. Sie meinen, man müsse doch Russland gegen Feind helfen, wenigstens wenn man annimmt, dass in Russland nur politische, nicht soziale Revolution mehr nötig ist).
Terminologie.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942
Terminologie.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942– Dann wieder am MS „PC“ (\.–Part II)B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.11Carnap, Formalization of Logic, Teil A.
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III / 1940Wieder am MS „PC“ (\.–Part II)B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
Vormittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommen. (EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer war 2 Wochen in Urbana, hat dort Vortrag gehalten.)
EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer zeigt Zeichnungen, mehrere von TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. (Sie mag ihn anscheinend gerne, ist aber 🕮 oft irritiert durch seine Eingebildetheit.) Sie erzählt von NY und Leuten dort. – Nachmittags HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer nach Urbana zurück. EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer zu ConradPConrad (sie bleibt die Nacht dort). –Ina erzählt mir plötzlich (angeregt durch EileensPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer Erfahrungen mit trüben Folgen des Verschweigens): WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger war bei ihr damals in Burgstein (1935); LasloPLaslo =? László Moholy-Nagy im letzten September in NY. Ich bin Die Fakten selber stören mich nicht so (beides war seinerzeit recht naheliegend und einigermaßen erwartbar); aber ich bin betrübt, dass sie es nicht lieber längst schon erzählt hat. Sie meint: nicht aus Furcht vor heftiger Reaktion von mir, sondern weil unwichtig (?!) und weil sie selbst es lieber verdrängen wollte (das mit WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger), besonders als sie ihn bei späterem Wiedersehen nicht mochte. – 10 Minuten später müssen wir gehen, zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior, Abendessen, das für TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker bestimmt war, der die auf den wir aber den ganzen Tag vergeblich gewartet haben. 8 ½, Ina nach Hause; ich mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker zum Bahnhof, auf gut Glück. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker kommt von Ann Arbor; er hat dort den ganzen Tag noch Vortrag für morgen vorbereitet, mit früherem Schüler aus Warschau, jungem Mathematiker. Er wohnt bei SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker; dort sind dann: BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker, ByrnePByrne, Lee, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker, James FrankPFranck, James, 1882–1964, dt.-am. Physiker. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker hat auf der Bahn Brieftasche mit 90 $ verloren! JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph hilft ihm, Frau und Kinder aus Warschau herauszubekommen. Er Ferngespräch mit MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger; dieser hat anscheinend unnötige Verwirrung gemacht, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker hatte ihm deutlich geschrieben wegen Vortrag. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker sagt, MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger ist so leicht beleidigt; auch jetzt beim Gespräch anscheinend etwas, weil TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker nicht länger dort bleibt. (Und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker ist anscheinend etwas gekränkt, dass MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger ihm anfangs nur unbezahlten Vortrag mit Reisekosten von Chic. angeboten hatte; erst auf Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Anfrage mehr.) (Beide sind überempfindliche Leute!). Nach 10 nach Hause. Sehr müde. ½ 1 zu Ina. ⚬! Sie ist sehr froh, dass sie die Sache vom Herzen hat, und dass ich lieb und zärtlich zu ihr fühle; sie meint sogar, sie wolle nie mehr zu einem anderen Mann gehen, aber ich warne sie, lieber kein Prinzip festzulegen.
10 ½TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker kommt. Wir besprechen seinen Vortrag, verschiedene Formulierungen. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kommt, tippt viele Seiten für den Vortrag. 4 ½ TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Vortrag „Der semantische Wahrheitsbegriff“; ich lange 🕮 Einführung (beinahe 10 min) über Warschauer Schule und Semantik. Er spricht sehr langsam und zögernd (er sagt nachher: sein schlechtester Vortrag in Amerika; er war sehr müde). Er zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior zum Essen. – Ich zum Essen nach Hause, EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer wieder da. Wir erzählen ihr von Inas Beichte (sie war sehr begierig zu hören, ob meine Theorie auch in der Praxis durchhält). 7 ¼ – 9 Diskussionsmeeting TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker in University. Die TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker erklärt verschiedene Einwendungen gegen seinen Wahrheitsbegriff (auch NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel) ohne Namensnennung und erwidert. Gute, lebhafte Diskussion, besonders SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Jetzt spricht Tarski viel besser. Bis 9h. (Dann hat er noch andere Verabredung!). Ich nach Hause. Lange mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer gesprochen, sie in meinem Arm. Sie erzählt, wie ihre Mutter sie durch emotionale Erpressungen tyrannisiert hat. Erstaunlich, dass sie da so gut und gesund durchgekommen ist. Sie gibt zu, dass viele von ihren heftigen Reaktionen im Grunde Rache gegen ihre Mutter sind; und dass daher solche Reaktionen keineswegs der wünschenswerte Lebensstil sind. Aber sie sagt, man soll nicht so tun, als ob (pretend); ich gebe zu, dass das noch schlimmer ist; sie behauptet, das habe Olaf als Richtschnur hingestellt. Bis 11. (sehr müde).
EileenPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap ab nach NY, mittags.
TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker ganzen Tag hier (9 ½ morgens bis 10 ½ abends; er kommt von Urbana). Über allerhand Personen. Er scheint sehr empfindlich, beklagt sich über alle Leute; MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker war nicht freundlich zu ihm, lud ihn nur einmal ein, musste um 8 h arbeiten; Ger Garrett BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker hatte in Rez. seine Systemkalküle „pseudologisch“ genannt;12Gerrett Birkhoff: A. Tarski. Ideale in den Mengenkörpern. Annales de la Societe Polonaise de Mathematique (Vol. 15). 1937. P. 186-189. ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker hat auf seine Klage hierüber nur ausweichend geantwortet und ist steif, spricht nur das Nötigste zu ihm; usw. Er sagt, dass QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), auch im mathematischen Department unterrichtet, dass die Mathematiker ihn aber nicht schätzen, alle haben ihm dies gesagt, und daher dort nicht zum Professor machen werden. (Es scheint, dass er selbst eventuell dort eine Chance hat!). Mit Tarski zum Department Lunch. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne diskutiert mit ihm über Wahrheit der Zukunftsaussagen. 🕮 Nachher fragen wir McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph und mittelalterliche Logik. – Nachmittags mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker hier (und während meiner Officestunde dort) gesprochen. Über \(L\)-Begriffe usw. (siehe besondere Blätter).13Besondere Blätter ??? Zum Abendessen kommt auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Nachher auch über politische Fragen. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker meint, man müsse Finnland den Sieg wünschen; er glaubt, nur durch Niederlage StalinsPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker könnte Russland den richtigen Sozialismus bekommen.
Miss DornPDorn, Miss hier. Sie ist begeistert für PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph und Logik, muss aber lernen, ihre Ideen zu disziplinieren, alles sehr vage und oft fantastisch. Ich rate ihr, Theorie der Relationen in PMBRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927 zu studieren.
Kompar Examen von BrumbaughPBrumbaugh, Robert, 1918–1992, am. Philosoph (Geschichte der Metaphysik, besonders Griechen; er weiß sehr gut Bescheid im allgemeinen; ich frage über Vorsokratiker und RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, beim letzteren weiß er nicht so gut.) – Nachmittags BunzelPBunzel, Joseph, 1907–1975, öst.-am. Soziologe hier, Dr. jur. aus Wien; unsympathisch. Er macht dringende Anspielungen, für morgen eingeladen zu Stelle; wir stellen uns aber kalt.
Nachmittags Kino in der Stadt „Birth of a Nation“‚14„The Birth of a Nation“ (1915) von D. W. Griffith. aus dem Bürgerkrieg; ganz alter Film, daher oft unfreiwillige Komik.
Nachmittags zu McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Über Vorschlag, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zum Chairman zu machen; ich dagegen.
Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
11 – 1 ½ (!) Sitzung des Departments in Deans Office. Erst über Fellowships. Dann über PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph als Chairman. Er sagt erst, beim zweiten Teil will er hinausgehen; bleibt aber dann doch die ganze Zeit dabei! HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und MajoriePMajorie, am Philosophiedepartment der University of Chicago für ihn, BeanPBean und ich dagegen. Der Dean scheint beleidigt, als ich Zweifel andeute, ob es richtig ist, dass dieselbe Person 🕮 im Department und bei der Administration stimmt. Der Dean will MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Stimme für sich zählen (leider hat MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris seinen Brief so formuliert, dass er einverstanden ist, dass falls ein Komitee gemacht wird), ich dagegen: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zieht offenbar eine andere Lösung vor. Ich schlage vor: PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph noch ein Jahr Secretary, dann BeanPBean Secretary. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph macht Ultimatum: nicht länger Secretary, und wenn jetzt nicht Chairman, dann nie. BeanPBean ist bereit, jetzt gleich Secretary. Dean lehnt das ab. So bleibt nur die Alternative: Dean als acting chairman. Ich und BeanPBean: wir ziehen dies vor, weil nur zeitweise. Es wird beschlossen, dass der Dean diese Lage an TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris schreiben und sie um ihre Stimme fragen soll. Nachmittags WaldschmidtPWaldschmidt hier.
Vormittags und mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert.
Ina hilft Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, in BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph Wohnung zu ziehen (sie sind nach Texas und Florida abgefahren). TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris mittags hier. – Nachmittags Kino „The Sidewalks of London“‚15„Sidewalks of London“ (1938) von Tim Whelan. im Loop.
Term Papers gelesen. Brief von BeanPBean:16Nicht überliefert. Gespräch mit TV hat ihn umgestimmt. (Vermutlich Zusage oder Drohungen wegen Beförderung.)
Term Papers gelesen.
RosingersPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph Übersetzung des „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gelesen.
Gomperz’PGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele GomperzMS gelesen.17Siehe: Word-Datei (Frage: 139) (Gomperz MS) ???– MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris schreibt, schlägt vor: PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph als Acting Chairman.
Ich schreibe an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, Kompromissvorschlag zur Einigung; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph als Acting Chairman. – Zahnarzt.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Terminologie für Semantik.18Terminologie für Semantik ???
MS Anhang für Part IB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 fertig gemacht. 🕮
Erste VorlesungSpr. Qu. (Symbolische Logik II).
Department Lunch. Professor Wild von HarvardIHarvard University, Cambridge MA. Für dieses Quarter hier. –Erstes Seminar (Grundlagen der Mathematik). – Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
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MS, Teil IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
Nachmittags kommen Mario JunaPJuna, Mario, X-ray Ingenieur und Frau, die Wohnung ansehen. Sie waren befreundet mit MargretPWiener, Margret, †1941, geb. Arends, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, verh. mit Julius Wiener.19Vielleicht Margret Wiener. Er ist X-ray Ingenieur.
Nachmittags zum Kino in die Stadt: „Pinocchio“‚20„Pinocchio“ (1940) von Hamilton Luske und Ben Sharpsteen. Farbfilm von Walt DisneyPDisney, Walt, 1901–1966, am. Trickfilmzeichner und Produzent; schön.
IV / 1940MS Part IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943. – GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation schreibt: es geht nicht, weil ich nach HarvardIHarvard University, Cambridge MA gehe.21Brief nicht überliefert. Vgl. TB 7. V. 1939R.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er sagt, dass er NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel gefragt hat, ob ColumbiaIColumbia University, New York NY sich nicht für mich interessiert. Dieser hat gesagt: alle älteren Professoren sind entschieden gegen unsere Richtung. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meint, auch in HarvardIHarvard University, Cambridge MA hat man starke emotionale Ablehnung gegen Positivismus; ferner hat man jetzt genug Logiker, daher für die nächsten Jahre keine Aussicht; auch sei LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph besonders empfindlich gegen Kritik, er sei immer wieder zurück darauf zurückgekommen, dass die Intensionen in der Logik nötig seien; aber in einigen Jahren würden mehrere Professoren zurücktreten; vielleicht bestehe dann eine Möglichkeit.) – Beim Lunch: Professor MaritainPMaritain, Jacques, 1882–1973, fr. Philosoph (Führer des Thomismus; fragt nach Philipp FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank), und Morris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph (wird dieses Quarter hier sein).
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris vormittags und mittags hier. Über Semantik; er erklärt einige Ideen. Mittags auch Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Sie meint, dass die Männer so viel mehr Illusionen über sich selbst haben als die Frauen.
4 – 6 Morris’ GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik: Vortrag GerardPGerard, Ralph W., 1900–1974, am. Physiologe „Organismus, Gesellschaft und Wissenschaft“. Sehr 🕮 interessante Analogien. WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe sagt, diese Analogien sind in der Sozialwissenschaft im vorigen Jahrhundert übermäßig betrieben worden, daher jetzt Abwendung davon.
Vormittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe.
MSPart IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
MSPart II.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 Nachmittags zu FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer zum Tee; dort auch JunasPJuna, Mario, X-ray Ingenieur und MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design). Sie abends bei uns. Wir geben ihm das Bild für die Zeit, wo wir weg sind.
Am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.eEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
10 ½ – 3 CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. CopilowitschPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker ist für einige Tage hier. Wir diskutieren über sein MS „Ext These“, sehr lebhaft; ich sage, vielleicht ist es möglich im Journal.22MS Copi ??? IW ???
(Wir hören viel Radio, über die nor Vorgänge in Norwegen).23Am 9. IV. 1940 hat die Invasion der deutschen Wehrmacht in Dänemark und Norwegen begonnen.
Vormittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe. Nach ½ 3 – 4 Mathematiker aus Oklahoma: DiamondPDiamond, Mathematiker aus Oklahoma und HamiltonPHamilton, Mathematiker aus Oklahoma, Fragen über „Syntax“. ½ 6 – ½ 10 BaersPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer hier. Sie wollen im Sommer wieder nach Colorado.
Am MS.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Abends MarthaPMartha hier, bleibt über Nacht.
Am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
Lunch im Billings mit Ina, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, BrosinPBrosin, Henry W., 1905–1999, am. Psychiater, HalsteadPHalstead. Dieser will mir mal ein Experiment mit Gehirnverletzten zeigen, Sprachstörungen. 🕮
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. – Nachmittags in die Stadt. Film „Grapes of Wrath“‚24„The Grapes of Wrath“ (1940) von John Ford. nach SteinbeckPSteinbeck, John, 1902–1968, am. Schriftsteller BuchBSteinbeck, John!1939@The Grapes of Wrath, New York, 1939; die Wanderarbeiter aus Oklahoma, die nach Kalifornien ziehen; packend.
Entwurf einer Modalitätslogik; ich finde Kriterien für Aussagenlogik mit Konstanten (einfach) und Variablen (komplizierter).25Modalitätslogik ??? Hier beginnt offenbar die Arbeit daran ???
Dr. MeinzerPMeinzer, Dr. und Frau, Mediziner und Frau hier, beide Mediziner, Freunde von LasloPLaslo =? László Moholy-Nagy. (P).
RosingersPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph Übersetzung revidiert.
Nachmittags mit University PressIUniversity of Chicago Press (HemensPHemens, University of Chicago Press) gesprochen; er klagt über StockumsIStockum, W. P. van, Verlag Verzögerung jur des „Journal“ (siehe meinen Brief an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath).26Carnap an Neurath, 29. IV. 1940 (ON 222) ??? Journal II ??? auch unten noch mehrmals ???
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. –MS Semantik.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
MS Semantik.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 Nachmittags Tee: Professor WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph und Frau, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und FrauPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry (schwanger). – Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer.
MS SemantikB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
V / 1940 Vormittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; 2⁄3 seiner These;IW? ich lese schnell noch und er korrigiert. Dann nehme ich es mit für Department. – Beim Lunch Professor RobinsonPRobinson, Prof. aus Oklahoma aus Oklahoma.fEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Lunch mit RobinsonPRobinson, Prof. aus Oklahoma im Klub. Er fragt allerhand über Syntax. (P)27Erläuterung ???
MS SemantikB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
MS SemantikB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.– Nachmittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, bringt Rest des getippten MS von Semantik, Part IB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942. Mit ihm über die Spaltung der trotzkistischen Partei, und die Stellung zum Krieg.
MS Semantik IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943, Niederschrift fertig! Muss noch durcharbeiten. 🕮
Mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer seine Thesis fertig gemacht für Department. – In Office: PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, über sein System.
Dr.-These von LammPLamm, Student gelesen (ontologischer Gottesbeweis).28Dr These Lamm ???– SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer.
Früh Radionachricht: Holland und Belgien Invasion. Große Aufregung.
Vorlesung.
–
aDie Einträge zum 12. und 13.V. sind mit einer geschweiften Klammer verbunden: (MarthaPMartha hier). Wir hören oft Radio, sind bedrückt durch die großen Erfolge der Deutschen. Ich lasse MS ganz liegen; Ina ist in ihrer Examensarbeit auch sehr gestört.
(Vorlesung)
Department Lunch. Alles geht in Routine weiter, trotz der erschütternden Vorgänge. – Seminar. Office: KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker hier. Er will vielleicht Kongressvortrag ganz schreiben.29Kongressvortrag Kleene ??? (Über TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker; er meint, es sei vielleicht möglich, ihn PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ einzuladen; im allgemeinen sei es jetzt schwierig, in Mathematik Stelle für Europäer zu finden, besonders da TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker doch als Spezialist angesehen wird.) Ina mit uns zum International House, mit KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker dort gegessen; er macht ihr einen netten Eindruck. Bis 8h.
4 SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Nachmittags 4 – 6; wissenschaftslogische GruppeIMorris’ Gruppe für WissenschaftslogikMorris Gruppe ?, Vortrag AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe „Über die Notwendigkeit einer Hilfssprache um die natürlichen Sprachen zu diskutieren“ (damit meint er aber nur: eine neue Terminologie, besser als die übliche grammatische).
9:30 – 12 SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer Dr.-Examen (CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph und WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph verstehen die formale Methode überhaupt nicht und sagen, dass das Ganze keine Philosophie ist! McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph meinen, es ist kein Unterschied zwischen Syntax und Semantik. Im Ganzen wird ihm hart zugesetzt; die Examinatoren wissen in diesem Gebiet weniger als er und machen viel Konfusion. Trotzdem, auf McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Vorschlag: These und Examen beide „distinguished“.) Inas M.A. Examen (Dr. WhitePWhite, Dr., Chicago sagt: sehr gut bestanden); sie ist sehr froh, dass es erledigt ist. Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und MarthaPMartha hier. – 2 h Doktorexamen Lamm; 🕮 über These über ontologischen Gottesbeweis. (Ich tadle, dass These und mündliches Examen zeigen, dass er moderne Logik nicht kennt, die wichtig wäre für Analyse des Existenzbegriffs im ontologischen Beweis; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph schlägt vor, die These „distinguished“. zu nennen, CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph ist dagegen, weil Lamm keine klare eigene Ansicht in den berührten Fragen habe; was mir auch so scheint.)
Nachmittags mit MarthaPMartha und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer in die Stadt; Kino „Rebekka“‚30„Rebecca“ (1940) von Alfred Hitchcock. packend. Ina und mir gefällt das Mädchen sehr gut (Fontaine)PFontaine, Joan, 1917–2013, brit. Schauspielerin; Ina ist ganz verliebt in sie. Zusammen drinnen gegessen. (Nachts Die beiden letzten Nächte habe ich Wanzen! Vertilger kommt.)
Mittags Sibyl MoholyPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier.
Letzte Vorlesung. (Ich sage zum Schluss, dass ich in diesen kritischen Zeiten an das Schicksal der jungen Männer hier im Lande denke.)
Nachmittags letztes Seminar. (In Eile den Formalismus von HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker erklärt.) Von jetzt ab Reading Period!
2 – 5 (!) MA Examen für StevensPStevens, Student und BA Examen für Mc KlintockPMcKlintock, Student und PerryPPerry, Student.
Nachmittags zum Tee: CohensPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph und BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin. CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph sagt, er höre wenig Radio, lese wenig Zeitung; es gehöre zur praktischen Weisheit, sich nicht unnötig aufzuregen, und abzunutzen, wo man doch nicht helfen kann. (Wir hören viel Radio; jetzt sind die kritischen Tage der Schlacht in Flandern.)
Wieder am MS Part IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 (nach langer Unterbrechung). Durcharbeitung angefangen. – Abends kommt SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz.
MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
(Vormittags Frau SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier, wegen HarvardIHarvard University, Cambridge MA.) Nachmittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph Kompar Examen. (Geschichte der Logik und Methodologie). Sehr gut, obwohl er sich für Geschichtsphilosophie weniger interessiert hat (z. B. HegelPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph). 🕮
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MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
VI / 1940 Wir holen MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) im Auto ab und fahren mit ihm zu ihrer Farm bei Somonauk, wo Frau und Kinder schon sind. Sonniger Tag. Über die Lage in Europa. Wir sind einig, dass, während wir noch die alten Ziele haben, wir nicht mehr deutlich sehen, was als nächster Schritt dazu getan werden muss; hauptsächlich durch die Verwirrung die StalinPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker angerichtet hat. Er vermisst eine klare Stellung bei sich selbst, besonders im Verkehr mit den jungen Schülern. – Bei der Rückfahrt gibt es Kummer, weil Ina schon Angst hat, dass im Sommer wieder Freunde kommen!
Bericht über PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker für Department geschrieben. – Bücher gekramt.
4 – 6 IrvingPIrving, Philosoph in Princeton hier. Sucht sofort Professor für sein Department. Erzählt von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph. Ist sehr in Sorge, wegen der Niederlage in Flandern.
Sehr heiß. IrvingPIrving, Philosoph in Princeton mit zum Department Lunch.
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MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943.
Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Lunch.
MarthaPMartha hier, mittags, bis Mo.
Convokation: Ina bekommt MA degree; ich in der Professorenprozession mit Cap und Gown. Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago Rede: bereit sein für Krieg; aber wissen, wofür man kämpfen will. Es gibt Werte, die man nicht im Laboratorium nachprüfen kann.
Letztes Department Lunch. Nachmittags Bücher im Office gekramt. Letzte Office Stunde.
Ich verkaufe Bücher (62 für 6.50 $).gEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.🕮
11 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier, aus HarvardIHarvard University, Cambridge MA zurück. Wir haben keine Nachricht von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, überlegen EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science, Journal und Library.
Nachmittags bis So Mittag: MarthaPMartha hier.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Wir hören Radio vom Zusammenbruch Frankreichs, sind sehr niedergeschlagen. Nachmittags mitMorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Washington Park spazieren. Er möchte für das Government schreiben: Ideen der Demokratie usw.31Carnap schreibt „möchte für das Government schreiben“. Vl: im Kontext: „Knowledge and Social Practice“, in: Frontiers of Democracy 6, 1940, S. 150–152. „The Mechanism of Freedom“, in: R. N. Anshen (Hg.), Freedom, Its Meaning. New York 1940, S. 579–589. Er meint, vielleicht könnten die US durch große Luftmacht später Europa zurückgewinnen. Abends MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier. (Ina sagt, dass ziemliche Spannungen zwischen ihnen; TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris möchte nicht, dass er länger bei ihr auf der Insel bleibt!)
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Nachmittags mit HemensPHemens, University of Chicago Press, U. of C.PressIUniversity of Chicago Press, besprochen: Ist Übernahme von Journal und Library möglich?
KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph hier, und zum Lunch. Dann PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier.
Nachmittags FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer und JunasPJuna, Mario, X-ray Ingenieur zum Tee hier.
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Sachen gekramt (alte Prager Briefordner)
Sachen gekramt. Wir bleiben noch bis 15. Juli hier; jetzt meist kühl.
Sachen gekramt.
Nachmittags Kino: „Der Mann Edison“ mit Spencer TracyPTracy, Spencer, 1900–1967, am. Schauspieler.32„Edison, the Man“ (1940) von Clarence Brown. Und „20 Mule Team“.33„20 Mule Team“ (1940) von Richard Thorpe.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und Verwandte (Franz BrauerPBrauer, Franz mit Frau Stella und Kind Peter und Frau Stella, und Kind Peter.). (Vormittags: ich fahre FriedländerPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer in die Stadt zum Bus.) Nachmittags zu EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart. Sie ist sehr gegen Sibyl MoholysPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy Aufsatz über die amerikanische Frau.34Siehe: Word-Datei (Frage: 149) ???🕮
VII / 1940 Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer sehr lange hier, zum Abschied. Er fährt nach Denver; HelenePSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer wird wahrscheinlich entlassen. Er hat immer noch keine Stelle. Arbeitet über den Sommer an der Übersetzung für die reiche Dame.
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Bemerkungen zur Semantik verarbeitet.
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Bemerkungen zur Semantik verarbeitet. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel schickt Zeitungsausschnitte aus NY Times: NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath scheint gerettet in England.35Neurath und NYT Artikel ???– Nachmittags: wir bringen SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer im Auto zum Union Bahnhof. Nachher etwas am See spazieren.
Julius WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph und Frau (aus Deutschland) hier zum Lunch.
Semantik MS.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Semantik MS.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 Zahnarzt (Silberfüllung). Kino: „Abe Lincoln in Illinois“‚36„Abe Lincoln in Illinois“ (1940) von John Cromwell. sehr gut; Westernfilm mit Kid Cisco.37„Viva Cisco Kid“ (1940) von Norman Foster. Oder: „Lucky Cisco Kid“ (1940) von H. Bruce Humberstone. (Heiß, nach 2 Wochen Kühle.)
Semantik MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943; Ina tippt noch Sachen dafür.
Bücher im Office und zu Hause an ToombsPToombs, Buchhändler gegeben.
Besprechung mit der PressIUniversity of Chicago Press. BeanPBean und HemensPHemens, University of Chicago Press. Sie sagen: Für alles ist subsidies nötig. Journal und Library sehr unwahrscheinlich. Meine SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 vielleicht, falls wir Geld finden.38Rudolg Carnap: Introduction to Semantics, Cambridge, Mass. 1942
Wir beschließen plötzlich, nicht am 15. auszuziehen, sondern bis 31. zu bleiben, weil es noch kühl ist, und wir nicht fertig werden.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris nachmittags hier. Er ist von Wisconsin zurück, für einige Wochen hier, um in Bibliothek zu arbeiten. Über Enzykl.IFoundations of the Unity of Science usw.
MS SemantikB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 für Druck vorbereitet. Ina hat noch alle Ergänzungen getippt. 🕮
Massage von Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer (sie sind von Ferien zurück).
MS SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 an PressIUniversity of Chicago Press abgeliefert, ganz druckfertig (aber kein Geld zum Drucken!). – Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, und abends. Er erzählt von seinem großen Buch über Theorie der Zeichen.39Vermutl. Morris, Signs, Language, and Behavior.BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946
Mappen gekramt und geordnet.
–
Heiß. (Hitzewelle für 1 Woche!)
(Viele Tage Brief-Files geordnet und ausgesucht.)
½ 1 – 2 BeePBee und Freund (Georg WolfPWolf, Georg) hier. Er ist energischer, aktiver Typ.
Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap.
BeePBee allein zum Lunch.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Lunch. Nachmittags Kino „Safari“.40„Safari“ (1940) von Edward H. Griffith.
Briefe geschrieben.
Briefe geschrieben. –MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Lunch.
Gekramt und gepackt. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap.
Auszug. Die Packer kommen um 10. Wir erwarteten, dass es bis nachmittags um 4 dauern würde. Sie müssen wider Erwarten alle Regale auseinandernehmen. Sie sind trotzdem um ½ 1 fertig! (Ina hatte schon sämtliche Bücher vorher gepackt.) Ina packt währenddessen in größter Eile, um die letzten Möbel frei zu machen. Nachmittags kommt Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kurz. – Ich zu Adair (ToombsPToombs, Buchhändler)‚🕮 schließe nach langen, harten Verhandlungen endlich ab: 140 $ für alles zusammen, einschl. der früheren Bücher, einschl. der illustrierten Werke und Zeitschriften. Ein schlechter Preis, aber damit ist die ganze Sache dann erledigt. – 6hAbfahrt im vollbepackten Auto. – Übernachtet: Bremen‚OBremen IN Hotel Walter.
VIII / 1940 Über Fremont, Sandusky, Cleveland. Am Südufer vom Lake Erie vorbei (weil wir jetzt im Krieg nicht durch Kanada fahren wollen, solange wir noch nicht amerikanische Bürger sind). Nach Painesville‚OPainesville OH Motor Court Spic-n-Span (2 Einzelkabins, je 2.– nur kaltes Wasser).
Am See entlang. Ich schwimme bei Dunkirk (?). Über Buffalo (Post abgeholt; MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom angerufen, scheint niemand zu Hause). Nach CanandaiguaOCanandaigua NY (Motor Court Gingham Town, 2 Kab 2 Zimmer in Kabin, zusammen 4.–).
Wir beschließen, nicht nach Cambridge und Rockport zu fahren (HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel sind in Rockport), zu Inas sehr großer Erleichterung. Über Albany, Troy, Bennington, nach Wilmington.OWilmington DE 2 nette Zimmer in Privathaus (Maples), unmittelbar vor dem Ort, nach längerem Suchen gefunden (3.–). Abendessen in „The Old Red Mill“.
Wir besuchen NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel nicht, weil sie geschrieben hatten, dass sie sehr fleißig sind und uns darum jetzt nicht einladen wollen. Von Wilmington nördlich (8) über Westdover, Wardsboro, Jamaika, Londonderry, Weston; durch den Wald hinüber nach Ludlow. Abstecher zum Rescue Lake. Dann wieder bergige Fahrt über Healdville, Belmont (hübsch gelegen am See, Berge nett, aber nicht aufregend; der höchste Ort im Staat, scheint aber doch nicht das Richtige für uns). Mt. Holy. Rutland. Nach Osten (4) bisWhite River Jctn., dann N (5) am Connecticut 🕮 (4) River entlang. 2 Meilen W von Bradford‚OBradford NHHartwells Kabins (sehr nette 2 Zimmer Kabin mit kaltem Wasser 3‚–). Abends Radio gehört; geschrieben; Karten studiert.
Über Littleton N. H. (vergeblich nach Cottages erkundigt im Information Office und beim National Forest Office) nach Bethlehem N.H.‚OBetlehem NHMount Agassiz Straße hinauf; beim Anfang der Zollstraße sehen wir die Hütte, wo wir 1936 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gewohnt haben. Beim Country Club erkundigt. Im Wald die Straße hinauf nach Louis Hill. Kleines Cottage bei Blaney’s Farm besichtigt (125 $ für Rest der Saison, etwas dürftig innen, aber mit Porch). Wir finden Mrs. Macy A. Tabor’sPTabor, Macy A., Vermieterin Cottage, verschlossen, sieht nett aus. Über Franconia nach Sugar Hill. Alles abgesucht. Meist große Häuser, vornehme Hotels. Nachmittags zurück nach Bethlehem. Zum Real Estate Varney. Er zeigt uns Farmhaus mit zahllosen Zimmern (300 für ganze Saison). Dann mit ihm zu Mrs. Tabor’sPTabor, Macy A., Vermieterin Cottage. Dort diese selbst und Mrs. GrubnauPGrubnau. (Sie will eigentlich 200; wir: 150 für 6 Wochen; zunächst zur Probe 1 Woche für 35.–). Wir sind froh, etwas Nettes gefunden zu haben. Besonders Ina liebt das Häuschen sehr; es ist kompakt, nicht viele Räume zu reinigen. Keine direkte Aussicht, aber netter weiter Rundblick. Offene Porch. Großer Living Room. Wir packen aus.
Ausgepackt. Etwas geschrieben. – Durch den Wald gestreift.
Arbeit am MS Semantik [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 wieder aufgenommen. Vormittags sitze ich immer vorn auf der offenen Porch (meist keine Mücken). Da Schirm nicht gut funktioniert, nachmittags auf der Hinterporch, beide Mal in einer Ecke, relativ windgeschützt. Abends gehen wir gewöhnlich 1 Stunde spazieren, oft durch dicken Wald. Es gibt keine Waldspazierwege, trotz vieler Sommergäste. – Im Wald finden wir ein riesiges Hotel, ganz verlassen, verfällt seit 6 Jahren, dreistöckig. –
Wir beschließen, hier zu bleiben und mieten bis Mitte Sept.
…
🕮…
Plötzlich kommt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl mit BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph, obwohl FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl meinen Brief noch nicht bekommen hat, wo ich ihn bitte herzukommen. Nur wenige Stunden hier. Er war 1 Woche bei Kasperle in Vermont, fährt nach Cambridge, will 27. wiederkommen. (BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph wird FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zunächst noch für 1 weiteres Semester in Iowa vertreten, dann vielleicht Assistenzprofessor mit 1800 dort.41Ja, beide waren in Iowa. (Von 1931 - 1937 lehrte Feigl als Lecturer und Assistant Professor an der University of Iowa, von 1938 - 1940 ebendort als Associate Professor. 1939 war Gustav Bergmann durch Vermittlung von Herbert Feigl an der State University of Iowa (Iowa City) vorerst als Research Assistent im Child Welfare Department bei Kurt Lewin wirkte. Seit 1950 Professor für Philosophie und Psychologie an der University of Iowa. Zuletzt Carver Distinguished Professorship, Departments of Philosophy and Psychology. Bergmann starb auch am 21. April 1987 in Iowa, Mass. USA. Sein Nachlass ist auch dort: University of Iowa Archives, University Libraries, Iowa))
…Längere kühle Tage; wir heizen immer den Kamin.
Rückenknax, am Feuer sitzend und stochernd; vorher schwere Holzklötze hereingetragen.
Ich muss liegen bleiben. Ina richtet mir Bett her im Wohnzimmer. Ich lese HicksPHicks, Granville, 1901–1982, am. Schriftsteller Utopien.42Siehe LL .
Wieder Arbeit am MSB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 aufgenommen. Ich muss immer noch liegen.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt für kurz, auf der Fahrt nach Vermont zu seiner Familie.
IX / 1940 Nachmittags FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert FeiglPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl hier, alle 3. Über Kriegsproblem. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl meint zögernd, Amerika müsste in Krieg eingreifen; er zögert mehr; wir sind auch geneigt, aber die Frage ist konflikthaft, weil Gründe gegen beides. Wir alle sind einig, dass es ein schauerliches Zeichen für die Lag Gesamtlage ist, dass wir Krieg ernsthaft als besten Ausweg in Erwägung ziehen. (KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl will mit SohnPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl nach NY, Psychoanalyse fortsetzen.)
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ganzen Tag hier. Philosophische Probleme. Über Zusammenhang zwischen Theorie und Beobachtung. Ich: Ich bin immer mehr geneigt, sämtliche Begriffe der Wissenschaftssprache in das „schwebende Netz“ zu legen, nicht nur die abstrakten der theoretischen Physik. 🕮Dann bleibt kein „fester Felsen“, keine unerschütterlichen Protokollsätze.
…Immer weiter am MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gearbeitet, und Ina tippt daran.
Nachmittags kommt plötzlich FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; sie sind doch noch nicht abgereist. Wir drei sitzen zusammen auf der vorderen offenen Porch in der Sonne. Ich zum ersten Mal wieder sitzend; zum ersten Mal etwas Sonne nach langen trüben und kalten Tagen. Über Psychoanalyse; ob die Bewusstwerdung wohl schadet für künstlerische oder wissenschaftliche Arbeit, oder Entwicklung eines Kindes. Zusammenhang zwischen Revolution und Komplexen. Ob Revolution oder Evolution zum Sozialismus führt. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ist gefühlsmäßig mehr für Entwicklung geneigt, gibt aber zu, dass zweifelhaft, ob in konkreter Lage durchführbar.
…Wir hören immer im Radio: schwere Luftangriffe auf London.
Durcharbeitung von MS Semantik [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 fertig. Ina tippt daran. – Ich noch immer zu Bett, weil draußen zu kalt.
Briefe.
Besseres Wetter. – Zum ersten Mal spazieren. Meist noch gelegen. Arbeit an [III] ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 aufgenommen (bisher nur kurze Entwürfe April und Mai, einige Tage).43Modalitäten ??? auch vorher ??? kulminiert zwar in MaN, aber da gibt es viele MSe, die dann nicht darin eingehen, Modallogik bleibt als eine eigenständige Agenda daneben ???
Spazieren, meist gelegen.
Draußen gesessen und geschrieben. (Conjunctive Normalform, mit Entscheidungsverfahren, für Modalitätslogik gefunden. Kalküle begonnen. Die Arbeit geht gut vorwärts.)hEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina? im Datum.
Nach langer Zeit wieder in den Ort. Haarschneider.
…Täglich Spaziergang; meist zum GrubnauPGrubnau Haus. Weiter an MPC gearbeitet.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 Zuweilen draußen gesessen. Wieder besseres Wetter.
Beweis für Vollständigkeit des Systems vom MPC fertig gemacht.44Vollständigkeit MPC ???B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947
…
Durch die White Mts nach Cambridge.OCambridge MA 7h dort. 🕮 Alle Hotels und Zimmer besetzt, weil in Boston Convention der amerikanischen Legion. Wohnungen im Appartmenthotel Ambassador nicht verlockend. Wir müssen wieder hinausfahren. Endlich um 11h in Lexington 1 Zimmer für uns beide gefunden!
Zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Mit ihnen hinausgefahren; irgendwo draußen Mittagessen. Wir wohnen bei ihnen. Wohnungen gesucht. Abends sind bei ihnen: Frau WohlstetterPWohlstetter, Frau, Professor WilliamCairnsPCairns, William, 1871–1955, am. Mathematiker (Mathematiker vom Oberlin CollegeIOberlin College, Oberlin OH) und Frau.
Wohnungen gesucht. Die möblierten sind nicht anziehend. Wir entschließen uns, unmöbliert zu mieten, und dazu Möbel zu mieten. 15 Everett Str, N 43; alle Fenster nach Süden; freier Blick über die Tennisplätze hinüber. Neues Haus; Miete 70.–. Möbelmiete 17.– pro Monat. – Wir wohnen noch bei QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Abends dort Mrs. GriffinPGriffin, Mrs.. (Ihr erster Mann war Nazi in Deutschland; sie hat jahrelang in Deutschland, Frankreich, Griechenland usw. gelebt; zweiter Mann, Amerikaner, ist vor wenigen Wochen gestorben; sie hatten Häuschen in den Weißen Bergen. Sie ist lebhaft. Gescheit. Erzählt von ihren Angstvorstellungen; ich sage die Interpretation.)
Studentenberatung: Ich sitze 9 – 12 ½ und 2 ½ – 4 ½ in Emerson B; es kommen aber nur wenige. Dazwischen Department Lunch. WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph, LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), DemosPDemos, Raphael S., 1891–1968, am. Philosoph, WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph, HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph, AustinPAustin =? John L. Austin, 1911–1960, brit. Philosoph. – In die neue Wohnung. Abendessen bei FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl; dann bei FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Endlich kommen die Möbel um 9h! Nur Betten, Stühle und ein winziger Tisch. Wir sind sehr froh, im Eigenen zu sein; und in netten Räumen.
Erste Vorlesung („Einführung in analytische Philosophie“, Emerson Hall; annähernd 20 Studenten 10 – 11). Dieselbe Vorlesung dann in RadcliffeIRadcliffe College, Cambridge MA45Radcliffe College, 1879 gegründeter Ableger der Harvard University, für Studentinnen, die bis in die 1940er-Jahre in Harvard selbst nicht zugelassen waren. (12 – 1, Longfellow 205); etwa 8 Studentinnen, noch keine Diskussion.
Besorgungen in Boston ( blauer Anzug und Regenmantel, bei Jordan Marsh).
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neues BuchBQuine, Willard Van Orman!1940@Mathematical Logic, New York, 1940 gelesen.46Vermutl. Quine, Mathematical Logic.
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neues BuchBQuine, Willard Van Orman!1940@Mathematical Logic, New York, 1940 gelesen. Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. 🕮
Vorlesungen.
X / 1940 Department Lunch. Dabei RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell. – Gleich danach: Erstes Seminar Logik (Probleme in modaler Logik, d. h. Semantik und logische Syntax). Etwa 20 Leute; dabei auch FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph. Dr. FleischerPFleischer, Dr. aus Wien aus Wien.
Vorlesungen; nachmittags RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar; er gibt Übersicht über da z die zu besprechenden Probleme. Dann wir Tee im Club: RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. Abends TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker bei uns. (Er beklagt sich sehr über RossersPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker unfaire Rez.).47John Barkley Rosser, “Review: Alfred Tarski, On Undecidable Statements in Enlarged Systems of Logic and the Concept of Truth“, In: The Journal of Symbolic Logic (Vol. 5, Nr. 3), 1940, pp. 115-116.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet. Nachmittags Party bei DemosPDemos, Raphael S., 1891–1968, am. Philosoph, zu Ehren von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, nach dessen erster Vorlesung (die ich nicht besuche). RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell beide sind sehr freundlich zu uns; sie erinnert an den Tee bei uns in Chic., möchte wieder ein Zusammenkommen ohne Fremde, wo man rückhaltlos sprechen kann; oder mal Ausflug. – Abends Dinner bei LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph; WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph und Frau (sie erinnert an Kathrin BenjaminPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin), FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, Professor IredellPIredell =? Francis Raymond Iredell, 1894–1974, am. Philosoph (?, unbekannt von einem College im Westen). Etwas langweilig, weil keiner wagt, gefährliche Punkte, zu Politik, deutlich herauszubringen. LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph zeigt schöne Fotos.
Nachmittags hier: FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl mit Mutter;PFeigl, Frau, Mutter von Herbert Feigl QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Wir drei diskutieren über logische Wahrheit. Franks kommen kurz. Wir mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank planen 2 Gruppen: 1.) kleine für technisch logische Probleme; 2.) große für Wissenschaftler.48Die zwei in Harvard von Carnap organisierten Gruppen ??? Immer auch II ??? FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl bleiben zum Abend.
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) BuchBQuine, Willard Van Orman!1940@Mathematical Logic, New York, 1940 zu Ende gelesen.
Vorlesungen.
Nach meinem Seminar: FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch zu uns, 5 – 8. Gespräch über Möglichkeit, Phänomene bei Bezugnahme auf Bedeutung zu definieren. Nachher Politik. KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch ist gegen Conskription; glaubt, dass Amerika sicher faschistisch wird; ob HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker oder England siegt, scheint ihm wenig Unterschied! Soziale Revolution ist in jedem Falle sehr ferngerückt; jetzt Phase der Gegenrevolution; in Amerika wird Staatskapitalismus stärker werden, und das wird faschistisch. Schon jetzt ist Deutschlands Krieg eigentlich gegen Amerika, bald auch offen; Amerika wird dann die englischen Besitzungen verschlucken. Die deutschen Refugees wird man einsperren, auch wenn sie schon Bürger sind. 🕮
Nachmittags RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell Seminar. Dann wir mit RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell im Klub Tee: TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, RichardsPRichards =? Ivor Armstrong Richards. Ich spreche vom Plan der großen Gruppe (Grundlagen der Wissenschaft). RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell sehr skeptisch. Dagegen ist er sehr für die kleine Logikgruppe. Wir fangen sofort die Diskussion an: Was ist Logik? Über meine Definition und ihre Verbesserung durch TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker.49Definition Logik; Denke, nur im Gespräch mit Russell ???
Department Lunch. –SchumpeterPSchumpeter, Joseph, 1883–1950, öst.-am. Nationalökonom im Office besucht. Er sagt, wir sollen doch große Gruppe machen, aber strengeres Auslesen („nur solche, die ‚PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ Mathematik‘ können!“). Er ist sehr für Logik und Einheitswissenschaft interessiert.
Briefe nach Deutschland geschrieben (AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap, ausführlich an Br).50Briefe ???
12 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe und StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe. Über die geplante Gruppe. BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe meint, die einzelnen Sprecher müssen sich selbst ihr Problem aussuchen, sonst zu viel Vorbereitungsarbeit. 1 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, SchumpeterPSchumpeter, Joseph, 1883–1950, öst.-am. Nationalökonom und HaberlerPHaberler, Gottfried, 1900–1995, öst.-am. Nationalökonom Lunch im Klub. SchumpeterPSchumpeter, Joseph, 1883–1950, öst.-am. Nationalökonom meint, die Gruppe sollte hauptsächlich dazu da sein, dass ich meine Auffassungen darlege; aber ich bin dagegen. – Ich zu RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell (über Geld aus England; sie geben 10 £ für Stebbing). –½ 5 – 9 wir bei FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank; dort auch MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph. MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker predigt seine politischen Ansichten sehr von oben herab (z. B. dass StalinPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker helfen will und hauptsächlich England vernichten will).
Nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und seine Mutter nach Boston ins Kino.
Zwischen den Vorlesungen zu BridgmanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker; er sagt Vortrag in unserer Gruppe zu. – Nachmittags Logikgruppe, in RichardsPRichards =? Ivor Armstrong Richards Office hier, bei rauchendem Kamin. Wieder über logische Wahrheit.
Nach meinem Seminar mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch (in Emerson B). KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch über Einfluss der Revolution und Gegenrevolution auf das philosophische Denken im vorigen Jahrhundert. – (KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch reist nach Seattle, weil dort seine Freundin Frau Dr. krank ist.)
Zwischen den Vorlesungen fahre ich QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), der krank war, zur Registration.
½ 11 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe; seine Auffassung von Messung; ich kritisiere sie. – Department Lunch.
– Nachmittags 6 – 7 StillmanPStillman, Ezra Clark, 1907-1995, am. Linguist (von IALA‚IInternational Auxiliary Language Association (IALA)NY) hier. 🕮
Autofahrt mit RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell 10 – 5 ½, Kind ConradPRussell, Conrad, 1937–2004, brit. Historiker und Politiker, Sohn von Patricia und Bertrand Russell51Conrad Russell. dabei. Nach Plymouth; Cape Cod ist zu weit. Da ziemlich kühl, kein Picknick, sondern Inn in Plymouth Beide RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell haben Heimweh nach England, haben Abneigung gegen die amerikanische technisierte Zivilisation, finden die Amerikaner unlebendig. Kritisch über MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris (im Chic. Seminar sei er nicht so rassen-objektiv eingestellt gewesen wie wir anderen).
Nachmittags und Abend FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Auch etwas über erkenntnistheoretische Fragen.
Ich lese RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell.BRussell, Bertrand!1940@An Inquiry into Meaning and Truth, New York, 194052Die Korrekturfahnen zu Russell, An Inquiry into Meaning and Truth. Arge Konfusion, Verwechslung von Zeichen und Bezeichnetem.iEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell gesprochen (im Eliot Haus), meine Kritik seiner Verwechslung von Zeichen und Bezeichnetem in den Korrekturbögen.BRussell, Bertrand!1940@An Inquiry into Meaning and Truth, New York, 1940 Ich erkläre ihm den Unterschied von ‚\(p\)‘ und ‚\(S\)‘, aber das scheint schwer für ihn.53p und S ??? Er will aber alles korrigieren, soweit möglich, obwohl er schon Seitenkorrektur bekommen hat; er meint, es wird leicht gehen. Ich berichte von der kritischen Haltung der neuen Generation gegen die Formulierung der Einleitung in PM. Ich sage ihm, dass ich infolge Vaterkomplex Hemmungen hatte, ihm das alles zu sagen; er nimmt aber alles sehr gut auf. – Nach dem Department Lunch, 3 – ½ 7 zu QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). Dort Gespräch über seine Idee, die ganze klassische Mathematik auf einer abzählbaren Grundlage aufzubauen (aufgrund von Skolem). Über nötige Erweiterung seiner Idee, wenn ‚wahr‘ definiert werden soll.54Notizen ???
10 – 12 RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell hier. Er fragt mich genauer über die Fehler, die ich kritisiert habe; ich zeige ihm Stelle in Syntax mit Zitat für FregePFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und die Fußnote von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) (er hat aber anscheinend Quine gelesen und gut verstanden, sagt, dass ihm der Trick mit dem ‚M‘ gut gefallen hat).55Nochmal Russell ???– Mittags Frau FeiglPFeigl, Frau, Mutter von Herbert Feigl hier (er ist in NY). - Abends Dinner bei Bridgman. Ich der einzige ohne Tuxedo! Dabei noch: KemblePKemble, Edwin, 1889–1984, am. Physiker und Frau, HuntingtonPHuntington, Edward, 1874–1952, am. Mathematiker, Fräulein SchleiferPSchleifer, Fräulein. Mit den Männern über Verhältnis zwischen Mathematik und Physik; BridgmanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker betont, dass Mathematik auch empirische Voraussetzungen hat; ich: die gehen aber nicht in den Inhalt der mathematischen Theoreme ein; er zeigt Projektion von Farbfotos aus kanadischen Bergen und Mexiko. Bis 10 ½. 🕮
Mittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. Vorher bei FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank kurz EhrenhaftPEhrenhaft, Felix, 1879–1952, öst.-am. Physiker getroffen; hat keine Stelle, beschäftigt sich mit seinen Patenten.
Nachmittags Logikgruppe; in RichardsPRichards =? Ivor Armstrong Richards Office. Ich: ob es implizite Metaphysik gibt. – Abends wir zur Registration der Fremden, mit Fingerprints.
Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier.
Zu RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell (Office im Eliot Haus); meine Kritik seines Buches.BRussell, Bertrand!1940@An Inquiry into Meaning and Truth, New York, 1940Die Unterscheidung Zeichen und Bezeichnetes Ich spreche viele einzelne Punkte mit ihm durch (besonders beim Lügner, Extensionalität, Molekülsätze sind aus Komponenten usw.). Er hat schon Korrekturen in Seiten, will aber Änderungen vornehmen. Ich sage ihm, dass ich sehr deprimiert war, dass ich diese Kritik vorbringen musste, aber er ist froh, dass ich es getan habe.Abends erste Sitzung der Sc. ofSc. Diskussionsgruppe. Davor Dinner. StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe stellt Leute vor. Ich erkläre kurz Ziel der Gruppe. BridgmansPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker Vortrag „Fundamentals inThermodynamics“. Ziemlich schwierig. Erklärt, wie man von Energie-Änderung auf Begriff Energie kommt, nach deren absolutem Wert fragt, von deren flux spricht usw.
XI / 1940 Abends: Department Rezeption der Graduate Students. Auch Ina kommt mit. Ich halte scherzhafte Speech56Siehe die zwei Seiten kurzschriftliche Notizen (RC 110-08-03). (Erlanger TagungIErlanger Tagung, OgdenPOgden, Charles Kay, 1889–1957, brit. Linguist und Philosoph „\(\varphi{}\)x-Leute“ und Kugel im Hirn; Wiener KreisIVerein Ernst Mach, Name „Logischer Positivismus“; NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Signal „M“; dies letztere gefällt den Leuten, besonders auch RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell).
Zu RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell. Rest des Buches durchgesprochen.BRussell, Bertrand!1940@An Inquiry into Meaning and Truth, New York, 1940– Lunch im Club mit GuérardPGuérard, Albert Léon, 1880–1959, fr.-am. Linguist, der für einige Wochen hier ist.jEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags 4 – 6 Logik Gruppe in RichardsPRichards, Ivor Armstrong, 1893–1979, brit. Literaturkritiker Office. Wieder über: Ist Mathematik platonisch? – Abends Tarski‚PTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Feigl‚PFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl später WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph hier.
Nachmittags mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker im Georgian dann im Kino („Foreign Correspondent“ spannend)‚57„Foreign Correspondent“ (1940) von Alfred Hitchcock. dann er hier (bei Ina bis 11). Wahltag.
R RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker ist wiedergewählt!
Department Lunch. 🕮
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet. Zum ersten Mal nach langer Zeit. – Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet. Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kurz.
Mittags 1 – 3 ½PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph hier. Meist über Politisches gesprochen; warum viele Professoren für WillkiePWillkie, Wendell, 1892–1944, am. Politiker gewählt haben. – Nachmittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier, bis abends.
Für verschiedene Vorträge und Diskussionen vorbereitet.
GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier 6 – 8 ½, dann ich mit ihm zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. (Über sein theologisches AS, siehe Blatt.)58Blatt ???
Department Lunch. – Nachmittags GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Vortrag („Continuumhypothese“) im Mathematischen Colloquium; in der Diskussion hauptsächlich Norbert WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph. – 7 Department Dinner. Dann 8hDiskussion, eingeführt durch mich, über „Was ist sinnvoll“. Lebhafte Diskussion bis ½ 11! (Hauptsächlich RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell (Realitätsfragen über Außenwelt, andere Geister, Solipsismus usw.), HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph, DemosPDemos, Raphael S., 1891–1968, am. Philosoph, MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph; nur FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) helfen mir ein wenig; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ist nicht da; QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und andere meinen, ich habe meinen Standpunkt sehr gut verteidigt.)
Nachmittags mit Ina zum Wellesley Coll.; Professor ProcterPProcter, Thomas, 1885–1978, am. Philosoph zeigt uns einige Gebäude; umfangreich und sehr eindrucksvoll. Mein Vortrag („Einheit der Wissenschaft“) 70 min., ohne Diskussion.59Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-19). Vgl. TB 11. II. 1936R. 7h Dinner, etwa 12 Leute (3 Philosophen, und Wissenschaftler). Dabei einige Diskussion; auch über Unterscheidung zwischen Fakten und Werten, im Anschluss an politische Fragen. Dann noch am Kaminfeuer, bis 9 ½.
11 – 12 ½ ich und WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph: Examen RosenbaumPRosenbaum, Student in Philosophie der Wissenschaft; er ist intelligent, wenn auch nicht immer präzise, weiß allerhand. – 3h GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. 4 – 6 ½Logikgruppe (bei Richards)PRichards =? Ivor Armstrong Richards. Ich versuche noch mal klarzumachen, was wir unter ‚logisch wahr‘ verstehenkOriginal meinen.. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker: Die WarschauerIWarschauer Kreis haben sich gewundert, dass wir WienerISchlick-Zirkel, Wiener Kreis so unklare Begriffe verwenden.
GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Bis 12 ½. Über Gefahren intensionaler Sprache; über GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker „Sinn“-Begriff. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kurz am Fluss spazieren; 🕮 ich berichte über Do Abend. –lEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags Seminar. – Dann mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl im Klub, über meinen Vortrag (21.) dann zu ihm. Dort Miss R. AnshenPAnshen, Ruth Nanda, 1900–2003, am. Philosophin; will Beitrag für ihren 2. Band;60Ruth Nanda Anshen (14.06.1900-02.12.2003). Am. Philosophin. Freedom: Its Meaning (1940). New York: Harcourt, Brace. Beyond Victory (1943). New York: Harcourt, Brace. The Family: Its Function and Destiny (1949). New York: Harper. ich verspreche noch nichts; sage: vielleicht über Wissenschaftssprache. – Bei FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl Abendessen. (Ina hat Dinner bei der Dean.)
MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker nimmt mich auf der Straße in sein Auto; bei Ecke Quincy Street und Cambridge Street Kollision. Ich werde bewusstlos. Nachher höre ich MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker eindringlich fragen, ob mir nichts fehlt, und ich sage: alles in Ordnung (noch mit geschlossenen Augen). Ich erhole mich rasch. An MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker Auto ist vorn das Gitter eingedrückt, bei dem anderen der rechte Vorderfender. Ich gehe zur Emerson Hall, spreche kurz mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, halte dann Vorlesung. Bemerke erst im Spiegel, dass Stirn drei große Schrammen hat; Zunge blutet; (rechtes Knie hat auch Schramme). Halte auch RadcliffeIRadcliffe College, Cambridge MA Vorlesung, trotz Druck im Kopf. – Nachmittags Kopfschmerzen. Muss morgigen Vortrag vorbereiten (schreibe ganz neuen Plan). FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt. Er und Ina holen 10hHempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel an der Bahn ab. (Sie kommen für einige Tage; wir haben ihnen Reisezuschuss von $ 15 zugesagt.)
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen, auch FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Über Hilfe für GrellingPGrelling, Kurt, 1886–1942, dt. Philosoph. Wir berichten Hempel über die Gruppe, besonders QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Einwände gegen „logisch wahr“. – Nachmittags RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Vortrag „Is mathematics logic?“ (versehentlich angekündigt als „Is logic mathematics?“); großes Publikum, im Mathematischen Colloquium; sehr populäre Darstellung in der alten Weise. In der Diskussion: MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker sehr scharf, zur Verteidigung von HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker; Norbert WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph nicht ganz klar. – Abends Diskussionsgruppe Grundlagen der Wissenschaft; ich mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel erst nach dem Dinner hin. Mein Vortrag „Relation of mathematics to empirical science“61Siehe das vierseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-25). Hauptthese: 1) Mathematik, wie Logik, kein faktischer Gehalt; 2.) verwendet als Deduktionsinstrument für Faktensätze. (1) wird häufig angegriffen, schon während des Vortrages. Schließlich schlage ich vor, dass ich erst mal zu Ende rede. Dagegen: hauptsächlich TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker; ferner auch FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, KemblePKemble, Edwin, 1889–1984, am. Physiker, WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph. Zustimmend spricht nur FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sagt nichts. 🕮 Außerordentlich lebhafte Diskussion bis ½ 11. Oft sprechen mehrere zugleich. Ich verteidige meinen Standpunkt energisch.
Vormittags mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier; hauptsächlich über die Leute, die die Logik als empirisch auffassen (QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker). Ferner über Erkenntnistheorie: alle Begriffe im Satz; ihre Bedeutung durch den Satz bestimmt, nicht starr mit Basis verbunden. – Mittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier. Nachmittags große Teeparty: HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, WohlstettersPWohlstetter, HarvardPWohlstetter, Frau, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph. Mit WohlstetterPWohlstetter, Harvard ein wenig diskutiert. (Mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) allerhand Scherze über Ergebnis der Volkszählung: 100 % der Leute sind identisch mit sich selbst.)
Vormittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Nochmal über „logisch wahr“. Ich: meine Zweifel und Unsicherheit ist nur, ob gewisse Sätze (z. B. Unendlichkeitsaxiom, Auswahlaxiom) logisch oder empirisch sind; aber die Argumente der Gegner (QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker usw.) haben mir bisher keine Zweifel in der allgemeinen These erregt, dass die logisch wahren Sätze nicht durch Erfahrung geprüft zu werden brauchen. – 4 – 6 Logikgruppe (im Eliot Haus). Ich lese vor aus MS SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 über „L-wahr“;62Semantik über L-wahr ??? wir diskutieren die theoretischen Fragen, lassen die Kontroverse beiseite (ob scharfer Unterschied zwischen Logik und Physik). – Abends wir und alle bei QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine (HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, WohlstettersPWohlstetter, HarvardPWohlstetter, Frau, GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, MarhenkePMarhenke, Paul, 1899–1952, dt.-am. Philosoph.); kaltes Abendbrot. Ich doch ziemlich müde.
Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel (ohne Logik). EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel drückt ihre Abneigung gegen Tarski aus. – 3h wirbringen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel zum Bahnhof; HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel ab.
Nachmittags WohlstetterPWohlstetter, Harvard, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Ich habe WohlstetterPWohlstetter, Harvard gezeigt, dass seine Einwände gegen die Definition von „analytisch“ für Reduktionssätze auf Irrtum beruht. Er hat jetzt verschiedene Fragen über Confirmation usw.
(Abends Ina zum Konzert mit HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking; dort auch RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia RussellPRussell, Patricia, 1910–2004, geb. Marjorie Helen Spence, heiratete 1936 Bertrand Russell; die Männer im Tuxedo!)mEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl.
Abends Dinner bei Professor PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph (7 ¼ – 11 ½!) Dort Frau BydonPBydon mit Sohn (studiert Geschichte) und anderem Sohn (Arzt) mit Frau (intelligent und politisch interessiert). Viel über Politik; die BydonsPBydon scheinen als Sozialisten eingestellt, lesen „Nation“ und „PM“‚63„PM“ war eine linke Tageszeitung. Hrsg. Ralph Ingersoll, New York City (von Juni 1940 bis Juni 1948), finanziert wurde die Zeitung von Marshall Field III.🕮 Sozialisierung der Medizin.
Ganzen Tag Weihnachtsbriefe an die Stockdorfer getippt.64Briefe ???
XII / 1940 Mittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank tadelt TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, dass er in unfeiner Weise von Frauen gesprochen hat; „wie überhaupt die Logisten alles zu grob ausdrücken, wo andere Leute sich durch bloße Andeutungen verstehen“. – Briefe an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm.65Briefe an Agnes und Maue ???
Thomas WienerPWiener, Thomas, Sohn von Julius Wiener aus erster Ehe kommt zu mir, in Emerson Hall. Netter, lebhaft erzählender Junge. Berichtet aus Prag; auch wie ihm die deutschen Soldaten geholfen haben. Hat hier Stipendium von 50 $ monatlich und freien Unterricht. – Nachmittags in RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Seminar; er hat mich gebeten, hinzukommen. Auch FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und Mrs. LangerPLanger, Susanne K., 1895–1985, am. Philosophin da. Er diskutiert einiges in „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40, z. B. dass man nicht Dingsätze, sondern Wahrnehmungs-Sätze als Basis nehmen muss.66Vgl. Carnap, „Testability and Meaning“ ??? Stellen ??? Lebhafte Diskussion. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl mit zu uns. Erzählt von der Konferenz in NY, sein Vortrag über Ethik; TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph ganz unverständlich.67Konferenz in NY ???
Artikel für RunesPRunes, Dagobert D., 1902–1982, öst.-am. Philosoph Dictionary begonnen.BRunes, Dagobert D. (Hrsg.)!1942@The Dictionary of Philosophy, New York, 194268Carnap hat insgesamt 10 Artikel für Runes, Dictionary of Philosophy verfasst.
Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hier zur Diskussion. Frank meint, Mathematik sei entweder Kalkül oder Physik. Ich erkläre: auch interpretierte Mathematik. Er hält die einfachen logischen Sätze für Sätze über Zeichen; gibt zu, dass sie in einem Sinne nur auf Definitionen beruhen und analytisch sind. Er ist in vielem unklar. Wir verstehen jetzt aber unsere Ansichten besser. – Nachmittags RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier zum Tee. RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell ist optimistisch: vielleicht kann Italien zum Frieden gezwungen werden. Er fühlt sehr als Engländer, gibt es auch zu; Ina fragt, ob er denn nicht international denke; er: mit dem Intellekt ja, aber im Gefühl ist er doch ganz Engländer; nur aus Geldgründen sei er hier, er möchte jetzt am liebsten drüben sein, wenn England siegt, möchte würde er eher sterben als amerikanischer Bürger werden; wenn aber HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker England besetzt, werde er doch Bürgerschaft hier anstreben. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl RunesPRunes, Dagobert D., 1902–1982, öst.-am. Philosoph besprochen.BRunes, Dagobert D. (Hrsg.)!1942@The Dictionary of Philosophy, New York, 1942🕮
– Nachmittags zum Tee: Albert SchlickPSchlick, Albert, 1909–1999, Elektroingenieur, Sohn von Moritz Schlick, Dr. Rudolf EksteinPEkstein, Rudolf, 1912–2005, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge, Frau FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, Erich FrankPFrank, Erich, 1883–1949, dt. Philosophiehistoriker, FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. EksteinPEkstein, Rudolf, 1912–2005, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge nimmt mich die ganze Zeit mit sehr intensivem und ermüdendem Gespräch in Beschlag; er ist aber intelligent und tüchtig.
Nachmittags Logikgruppe. Ich fange an, das MS „Semantik I“B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 vorzulesen, über ‚state‘ und ‚L-range‘.69State und L-range ??? Aber auf der ersten Seite gibt es gleich so viele Einwände, besonders TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) sagen wieder, dass sie intensionale Sprache nicht verstehen, usw. So kommen wir nicht weit.
Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier.
Mit Professor PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph über MSe SemantikB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gesprochen; er will bei der PressIHarvard University Press hier versuchen; rät, inzwischen Gesuch an RandallPRandall zu schreiben.70Carnap, Introduction to Semantics und Formalization of Logic sind bei Harvard University Press erschienen. Gesuch an Randall ???– Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kurz; über Wahrscheinlichkeit, für seinen Vortrag morgen.
Abends Sc. ofSc. Gruppe, mit Dinner. FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Vortrag über Wahrscheinlichkeit (StonePStone, Marshall Harvey, 1903–1989, am. Mathematiker ist krank, sollte über die mathematischischen Inhalte sprechen). Lebhafte, gute Diskussion. (Siehe Blatt „Wahrscheinlichkeit“). MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker ist versöhnlich gestimmt; KemblePKemble, Edwin, 1889–1984, am. Physiker hat einige Emotion.
Nachmittags kommt plötzlich Schreibtisch vom Department. Große Mühe beim Treppentransport; sie müssen Verschiedenes abschrauben. Schließlich bleibt er vor meiner Zimmertür stecken! Sie wollen ihn heute nicht zurücknehmen, Ina möchte ihn nicht in ihrem Zimmer haben. Er Es gelingt ihr schließlich, ihn auseinander zu schrauben und wir schleifen ihn in mein Zimmer. – Die Encycl. Brit. kommt gleichzeitig an. – Abends Department Dinner. RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell führt die Diskussion ein, ob es Metaphysik gibt, definiert als Sätze, die weder logisch sind, noch empirisch auf Fakten gegründet sind, durch Wahrnehmungen. Es zeigen sich sehr viele verschiedene Auffassungen. Am unklarsten HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph. WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph will Metaphysik auf Erfahrung begründen; es gebe nur die wissenschaftliche Methode der Erkenntnis!
Mittags FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl beide hier, zum Lunch, zum Abschied.
Inas Geburtstag. FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank kommen mit Blumen. Nachmittags zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Dort KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss., KemblePKemble, Edwin, 1889–1984, am. Physiker, SantillanaPSantillana, Giorgio de, 1902–1974, ital.-am. Wissenschaftshistoriker. Interessantes Gespräch mit KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss.; er ist für 🕮 zentralisierte Planwirtschaft; sehe fürchtet aber, dass das zur Einschränkung der Freiheit der Gesellschaft führen wird. Er klagt über die Metaphysik der Jungprofessoren; die Regierung stellt sie an, damit sie die Ideologie der „Staatsperson“ stützen; wenn der Staat keine Person wäre, so sagen sie, so würden die Leute nicht bereit sein, dafür zu sterben. – Abends kommt kurz Prager‚PPrager, Richard, 1883–1945, dt.-am. Astronom Astronom, erklärt uns den neuen riesigen Planeten Kometen.71Richard Prager (1883-1945), dt. Astronom, Prager lehrte ab 1939 an der Harvard University.
Letztes Seminar.
Letzte Vorlesungen HarvardIHarvard University, Cambridge MA und RadcliffeIRadcliffe College, Cambridge MA. – Nachmittags kommt Mr. GrousePGrouse, Mr. (?) mit Grüßen von IrenePIrene aus NY.
Letztes Department Lunch.
4 – 6 zu RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell. Miss KemblePKemble, Miss, vermutl. verh. mit Edwin Kemble getroffen. Die LadyPRussell, Dora, 1894–1986, geb. Black, brit. Autorin und politische Aktivistin, 1921–1935 mit Bertrand Russell verh.72Dora Russell. ist noch in Philadelphia. Wir sprechen über die politische Zukunft, und die Lage der Kultur. Er ist sehr freundlich, sagt, wir sollen schreiben, wenn wir planen, dort durchzukommen.73Russell in Philadalphia ???
(RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell ist krank mit Flu; HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph hält für ihn letzte Vorlesung.) 4 Logikgruppe. QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) über Logik. Interessant. Dabei auch LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph; BennettPBenett, BaylisPBaylis, Charles A., 1902–1975, am. Philosoph und BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph von Brown UniversityIBrown University, Providence RI. Abends QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) bei uns.
Mittags Jo NayerPNayer, Jo zum Lunch. (Er zahlt Darlehen 40 zurück.)
–
Ferien.
Abends zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Gegenseitig Geschenke (HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hat Slippers für mich, einen Holzkasten für Ina; wir tauschen beides um gegen Küchensachen, da sie uns nicht gefallen). (Ich ärgere mich über Ina, weil sie bockig ist und nicht an QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine telefonieren will.)
Nachmittags zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Dort QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Eltern (sie sehr gefühlsvoll) und Mrs. GriffinPGriffin, Mrs.. 4 ½ – 8.
Vormittags nach Boston. FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank zum Bahnhof (zur Tagung Philadelphia).74Tagung Philadelphia ??? Zur Immigration Behörde. Einkäufe.
XII / 1940OCambridge MA Bibliographie für Enzykl.IFoundations of the Unity of Science (II/ 0 Ergänzungen zu KaplansPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph Entwurf).1Abraham Kaplan: Encyclopedia Americana v.4 — New York, Americana Corporation, 1959 — contains "Body and Mind‚" pp. 146-7. Encyclopedia Americana v.6 — New York, Americana Corporation, 1959 — contains "Cause‚" pp.131-2.
Bibliographie für Enzykl.IFoundations of the Unity of Science WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph Doktor-Thesis angefangen.BWick, Warner A.!1942@Metaphysics and the New Logic, Chicago, 19422Wick, Metaphysics and the New Logic. Siehe LL .
I / 1941 MannheimPMannheim, Karl, 1893–1947, ung.-brit. Soziologe und PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph gelesen.3Siehe LL und . Nachmittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Spaziergang am Lost Pond. Über Modalitätslogik.
–
GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Thesis I gelesen.BGoodman, Nelson!1941@A Study of Qualities, Harvard, 19404Goodman, A Study of Qualities. Siehe LL -
Mittags Miss AllenPAllen, Miss hier. Nachmittags wir mit ihr hinaus zu WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph, nach Arlington (Erwiderung des Besuchs). Er erzählt von der Tagung in Philadelphia. Auch Politisches. Er ist für Entwicklung zu Planwirtschaft.
HosiassonPHosiasson-Lindenbaum, Janina, 1899–1942, poln. Logikerin, verh. mit Adolf Lindenbaum gelesen.5[Ön Confirmation", Journal of Symbolic Logic, Vol. 5, No. 4 (Dec., 1940), pp. 133–148. "Why do we prefer probabilities relative to many data?" Mind, Volume XL, Issue 157, (Jan, 1931), pp. 23–36. "Induction et Analogie: Comparison de leur fondement", Mind, Vol L, Issue 200, (Oct, 1941), pp. 351–365 ; Vl: RC 102-63-04. QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)MS exzerpiert.6Quines MS wozu ???
Mit BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe und StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe über meinen Plan einer Abteilung für „Grundlagen der Wissenschaft“ gesprochen. Nicht ermutigend (siehe Blatt darüber).7Blatt ???– Nachmittags Fac Sitzung (meine erste, weil sonst immer mein Seminar). Lebhafte Diskussion und Abstimmungen, auch über Platzierung der Psychologie im System des Colleges. - Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier.aEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
12 erste Sprechstunde, 1 erstes Lunch nach den Ferien. (Gegenwärtig ist Reading Period). Nachmittags FarrellPFarrell hier. Aus Südafrika. Intelligent. – Abends Dinner (zwischen BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff8Vermutl. George David Birkhoff. und KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. gesessen). Sc. Sc. Gruppe, Vortrag BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff „The princ. of suff. reason“; mit guter Diskussion. Er selbst ist erstaunlich vage, aber fruchtbar an Ideen. TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph weisen auf Präzisierungen hin. 🕮
Nachmittags Logikgruppe (in WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph Office); dabei auch BaylisPBaylis, Charles A., 1902–1975, am. Philosoph und FarrellPFarrell. Nochmal über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Vortrag. Anregende, gute Diskussion, hauptsächlich zwischen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, mir.
Nachmittags zu Dr. und Frau EllisPEllis, Dr., Arzt; er Arzt, sie politisch sehr interessiert. Über politische Fragen. Sie fragt auch etwas über Russells Vorträge, aber ziemlich unklar. Sie scheint bekannt mit Otis LeePLee, Otis H., 1902–1948, am. Philosoph, Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph usw.
,
GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Thesis, vol. II angefangen.BGoodman, Nelson!1941@A Study of Qualities, Harvard, 1940
Ina gibt zwei Term Papers ab, an denen sie seit Wochen sehr eifrig gearbeitet hat.9Ina Term papers ???
Office. Lunch. – Nachmittags FarrellPFarrell hier. Er hat etwas in MS Semantik IB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 gelesen, will Näheres über philosophische Bedeutung wissen. Erzählt von der Philosophie in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK und CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK. Dort alle an analytischer Philosophie interessiert. Daher dort besserer Boden für meine Ideen als in Amerika (!). Aber es wäre nötig, ihnen klar zu machen, dass Systematik nötig. Er glaubt, sie würden zugänglich sein.
Term Papers angefangen.
ist Student WellsPWells, Student hier (Fragen über Syntax). Nachmittags FarrellPFarrell hier (4 ½ – 8); später kommen QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und Mrs. GriffinPGriffin, Mrs. (6 – 9). Lustige Party mit Abendessen.
Nachmittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier.
4 Logikgruppe (in WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph Office). – Abends mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank zur Akademie Boston. Vorträge von ShapleyPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. Shapley10Vermutlich Harlow Shapley. und HoglandPHogland, Harvard; danach Diskussion. Ich über Werte. Dabei auch: HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph, PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph, Theologen, Philosoph BreitmannPBreitmann, Philosoph.
Examen. Ich gehe kurz nach HarvardIHarvard University, Cambridge MA und RadcliffeIRadcliffe College, Cambridge MA, aber keiner hat Fragen. 🕮
12 Office. 1 Department Lunch. – Nachmittags FarrellPFarrell hier.
Term Papers gelesen.
– Nachmittags wir zu WildsPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph zum Tee. Dort auch WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph. Über Politik; wir sind im ganzen einig. Sogar WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph ist für Berücksichtigung der Arbeiter und Planwirtschaft.
WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Blau- und BraunbuchBWittgenstein, Ludwig!1972@The Blue and Brown Books. Preliminary Studies for the Philosophical Investigations, Oxford, 1972 flüchtig durchgesehen (von FarrellPFarrell geliehen).11Wittgenstein, The Blue and Brown Books. Mittags FarrellPFarrell und FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. – Nachmittags Besuche: HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking (nicht zu Hause), KemblePKemble, Edwin, 1889–1984, am. Physiker, Mac LanesPMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker.
12 – 1 FarrellPFarrell hier. – Nachmittags Logikgruppe: GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph trägt vor: Theorie der Ordnung, aus seiner These.
,
Examen Papers gelesen.
12 Office. 1 Lunch. 2 ½ – 5 2 Doktorexamen: GoldmanPGoldman, Student Harvard und RomePRome, Nicholas Robert, Student.
FarrellPFarrell hier. Zum Abschied (11 – 2). – 4 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker hier, gute Diskussion; ich erkläre ‚\(L\)-wahr‘ und ‚\(N\)‘; TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker erklärt seinen Finitismus. Wir kommen zu sehr interessanten Ausblicken (siehe Blätter).12Blätter ??? Abends kommt Ina (recht kühl zu Tak TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker); beide bleiben zum Essen, und dann bis 10 (!).
II / 1941 Nachmittags Desiree MagnusPMagnus, Desirée, Freundin von Schorli Kahlke kommt, wohnt bei uns. – Abends: GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen kommen für eine halbe Stunde; sie kommen aus NY, wohnen bei Ruth AllenPAllen, Ruth. Ina ist sehr aufgeregt vor ängstlich vorher, dass es Schwierigkeiten mit NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen geben wird; NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen ist eingeschüchtert durch die vielen Leute. Aber wir sprechen lebhaft und nett miteinander.
Kurse vorbereitet. Desiree MagnusPMagnus, Desirée, Freundin von Schorli Kahlke reist nachmittags abends ab.
2. Semester beginnt. 10 Vorlesung „Principles of Empiricism“, 15 Studenten registriert. – Mittags GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen hier, nachmittags und Miss AllenPAllen, Miss. Ich mit NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen, 4 – 5 ½. Ich versuche ihr alles klarzumachen, dass sie sich ganz neue🕮
Mittags GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen und Miss AllenPAllen, Miss hier. – Nachmittags Seminar.
Mittags GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen hier. Nachmittags ich alleine mit NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen 4 – 5 ½. Ich versuche ihr alles klarzumachen; dass sie sich ganz neu einstellen soll, keine Forderungen oder Erwartungen an Ina usw. Geküsst. – 6 ½ Dinner mit Professor Moore‚PMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph im Department; Gespräch mit Whitehead. 8 Vortrag MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph; interessante, lebhafte Diskussion; ich: 2 verschiedene Bedeutungen von „Gewissheit“ (siehe Blatt!).13Blatt ??? Vortrag von G.E. Moore ???– 10 ½
Vormittags NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen hier. Ich versuche, zwischen beiden ausgleichend zu wirken. Später auch JohnPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat. Dann reisen beide ab; Küsse zum Abschied. – Department Lunch. Das Department beschließt, $ 1000 Zuschuss für meine Semantik IB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 und IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943!
Nachmittags Eileen HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer kommt zu uns (bis Di); wir zahlen Fahrtkosten ($ 10). Sie erzählt von den Schwierigkeiten mit OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer, seinen neurotischen Zügen, dass er zu gehemmt ist um mit ihr Sachen zu besprechen. Wir haben aber den Eindruck, dass sie ihn beim Weihnachtsbesuch von Anfang an recht hart behandelt hat. Nicht klar, ob sie ihn wirklich noch liebt.
Nachmittags Logikgruppe. BennettPBenett über einige Begriffe der Metasprache (sehr elementare Probleme, über die er sich anscheinend noch nicht klar ist). QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) sagt, er hat zu viel zu tun, will nicht mehr kommen. –
Nachmittags ich alleine zu FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank, dort Professor MenzelPMenzel, Donald, 1901–1976, am. Astronom und FurryPFurry, Wendell H., 1907–1984, am. Physiker mit Frauen. Alle 4 sehr links und gegen Hilfe für England! – Abends wir mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer bis ½ 11. Allerhand Spannung, da ich HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gegen ihre Angriffe Vorwürfe verteidige. (Sie ist überempfindlich, ist gekränkt wenn er nach Auskunft von ihr im Wörterbuch nachsieht!)
Vorlesung. – Abends bis nach 11 wir mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer. Sie erzählt vom Projekt mit LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda, von ihren Plänen, von BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin usw.
Vormittags EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer reist ab. – Seminar.
Vorlesung. –
Department Lunch. – Nachmittags zum Vortrag DoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker über random functions. – Gespräch mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) System. –Sc. of Sc. Gruppe, Dinner (ich lade TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker ein). Vortrag StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe, über Messung; 🕮 gewisse Skalen in der Psychologie. Er bringt meine 5 Schritte zur Definition einer Maßgröße als 5 Arten von Skalen.
Wir in Boston. Neuen Gürtel für mich gekauft. Lunch. Kino „Hudson Bay“ mit MuniPMuni, Paul, 1895–1967, öst.-am. Schauspieler.14„Hudson’s Bay“ (1941) von Irving Pichel.
Abends 7 Dinner für WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph, zum 80-ten Geburtstag. Ich hole QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und Miss AllenPAllen, Miss im Wagen ab. Bei Tisch neben Mrs. WilliamsPWilliams, Frau, verh. mit Donald Cary Williams und Mrs. LangerPLanger, Susanne K., 1895–1985, am. Philosophin; sie erzählt über neues Buch, das sie schreibt, von Semantik zur Musik; auch Kunst hat Erkenntnisgehalt, aber nicht übersetzbar in gewöhnliche Sprache.BLanger, Susanne K.!1942@Philosophy in a New Key. A Study in the Symbolism of Reason, Rite, and Art, Cambridge MA, 194215Vermutl. Langer, Philosophy in a New Key. Rede von TaylorPTaylor, Harvard University, MorganPMorgan, PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph. Nachher gesprochen mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und ShefferPSheffer, Henry Maurice, 1882–1964, am. Philosoph. Dieser will sich in Chicago für TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker bemühen (philosophisches und mathematisches Department zusammen).
Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. (siehe Notizen)16Notizen ???
Nach dem Seminar mit KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch gesprochen.
Mit Harvard PressIHarvard University Press, MalonePMalone, Dumas, 1892–1986, am. Historiker und Editor bei Harvard University Press, gesprochen. Er will Antrag für Council machen, für Semantik IB1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 und IIB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943. – Zu Dr. MerrillPMerrill, Dr.. – Department Lunch.
Nachmittags zu MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker. Dort BoschanPBoschan, Paul, †1986, öst.-am. Mathematiker aus NY (und SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick).bEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Nachmittags Seminar. Dann mit KorschPKorsch, Karl, 1886–1961, dt.-am. Philosoph, Mitglied der Jenaer Freien Studentenschaft, ab 1913 verh. mit Hedda Korsch gesprochen.
Department Lunch. – Nachmittags GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Über seine Thesis.BGoodman, Nelson!1941@A Study of Qualities, Harvard, 1940
Abends Dinner im Club für UrbanPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph. (LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph lädt ein). UrbanPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph erklärt sich als Isolationist. Heitere Unterhaltung. – Nachher UrbansPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph Vortrag „Language and Reality“, ich diskutiere. (siehe Exzerpt des Buches).17Wilbur Marshall Urban: Language and reality; The Philosophy of Language and the Principles of Symbolism, New York: Macmillan, 1939.🕮
III / 1941 Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Fortsetzung der Diskussion über Finitismus (siehe Blätter).18Blätter ???
Nachmittags mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frankzu KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss..
Nachmittags Seminar. Mit WellsPWells, Student gesprochen.
Vormittags mit WedbergPWedberg, Anders, 1913–1978, schwed. Philosoph diskutiert, über sein MS über Existenz. – Nachmittags GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph 3 Stunden hier; weiter über seine Thesis. Wir kommen in verschiedenen Punkten zu guter Einigung.
Department Lunch. – Abends Sc. Sc. Gruppe: Vortrag HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker „The Study of Man: a Comparison of the Med. and the Soc. Scs“. Er zeigt, wie die medizinischen Wissenschaften durch den Zwang der dauernden Prüfung in der Anwendung wissenschaftlich geworden sind, schon von HippokratesPHippokrates, 460–370 v. u. Z., gr. Arzt und Lehrer an, während die Sozialwissenschaften einschließlich der Psychologie weit zurückgeblieben sind.
Über Confirm Grad gearbeitet.19Über confirmation grad auch 9.-14.3. ???
Rückenknax. Nach (Schreibmaschine herübergetragen, Pakete herübergetragen), nachmittags noch auf gewesen; abends zu Bett.
–
Im Bett geblieben. Vorlesungen abgesagt. Gearbeitet über Confirm Grad (aufgrund der Bayesregel); Cbar und Laska zu Hilfe genommen; Bett in meinem Zimmer, Kopf zum Schreibtisch, wegen Licht. Ina versorgt mich sehr gut, meint, ich sei „aloof“, weil ich so vertieft in die Probleme bin.
Wieder einige Stunden aufgestanden.
Aufgestanden. – Briefe diktiert.
Wieder Vorlesung.
Wieder Seminar.
Vorlesung. – Nachmittags QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Über Aufbau der Wissenschaftssprache.20quine u goodnman ???
Ina fährt mich immer zur Universität.
Department Lunch. – Abends Sc. Sc. Gruppe, Vortrag MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, 🕮 „Neuere Entwicklung der Theorie der Wahrscheinlichkeit“; erst allgemein über seine, dann über Doob’sPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker Auffassung; es sei eine physikalische Theorie.
Vorlesung (um nachzuholen). – Nachmittags Boston. Immigrationsamt, wir reichen Gesuche ein; er will versuchen, es bis Juli oder August durchzubringen. Kino „Der große Diktator“‚21„The Great Dictator“ (1940) von Charlie Chaplin. ChaplinPChaplin, Charlie, 1889–1977, brit.-am. Schauspieler und Regisseur-Film; darin gute Szenen, aber ungleichmäßig und ungleichartig.
Nachmittags hier: BondysPBondy, Max, 1892–1951, dt.-am. Pädagoge, gründete 1920 in Brückenau die Freie Schul- und Werkgemeinschaft Sinntalhof, Mitglied der dt. akadem. FreischarPBondy, Gertrud, 1889–1977, geb. Wiener, öst.-am. Ärztin und Psychoanalytikerin, heiratete 1916 Max Bondy, Thomas WienerPWiener, Thomas, Sohn von Julius Wiener aus erster Ehe, später auch kurz Heinz BondyPBondy, Heinz. Sie berichten von Schulplan; über Freischärler in Deutschland; über politische Lage (sie fürchten noch immer Appeasement durch England).
Vormittags 1 ½ Stunden mit L. J. HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker gesprochen. Er ist sehr skeptisch über praktischen Wert der Methodologie für den Wissenschaftler. Ich erwähne HarvardIHarvard University, Cambridge MA nicht, spreche nur generell (siehe Notizen!)22Notizen ???cEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Nach dem Department Lunch Gespräch mit LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) über Confirmation und Wahrscheinlichkeit. – (Ina ist krank, geht doch zum Seminar. Starke Blutungen.)
Vorlesung (nachgeholt).
Ferien (für 1 Woche). – Nachmittags zum Tee: WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph und Frau und SantillanaPSantillana, Giorgio de, 1902–1974, ital.-am. Wissenschaftshistoriker. Ich sage nachher SantillanaPSantillana, Giorgio de, 1902–1974, ital.-am. Wissenschaftshistoriker meine Bedenken gegen sein MS;BSantillana, Giorgio de und Edgar Zilsel!1941@„The Development of Rationalism and Empiricism“, Foundations of the Unity of Science 2 (8), 1941, 747–84423Vermutl. MS zu Santillana und Zilsel, „The Development of Rationalism and Empiricism“. er meint aber, er kann es in wenigen Tagen radikal beschneiden und Erläuterungen einfügen.
–
IV / 1941Im Bett, Rücken nicht gut. Ich lese KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom über Wahrscheinlichkeit.BKeynes, John Maynard!Über Wahrscheinlichkeit, Leipzig, 192624Siehe LL .
Ina fährt mich zum Zahnarzt. – Nachmittags QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier (TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker kommt nicht). Über physikalische Modalitäten, semantisch ersetzbar, mit Hilfe von Grundbegriffen aus JuhosPJuhos, Béla, 1901–1971, ung.-öst. Philosoph, die Klasse der Naturgesetze.25Es gab keinen expliziten Fund zu „Klassen“, aber ich habe „Theorie empirischer Sätze“ gelesen. Naturgesetze im Kontext von Sätzen und Konventionen kommt in dieser Schrift häufig vor. Bela Juhos: „Theorie empirischer Sätze“. In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 37/1, 1945, S. 59–144.
(Abends lese ich Hindus:PHindus, Maurice, 1891–1969, russ.-am. Journalist Roman aus dem tschechischen Dorf.)BHindus, Maurice!1941@To Sing With the Angels, New York, 194126Hindus, To Sing With the Angels, LL .🕮
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(KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom gelesen).BKeynes, John Maynard!Über Wahrscheinlichkeit, Leipzig, 1926
Mittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier.
Wiederbeginn der Vorlesungen.
Seminar.
(Zahnarzt)
Abends Sc. Sc. Gruppe, Dinner; dann Vortrag KelsenPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom („Causality and Retribution“).
Mittags Desiree MagnusPMagnus, Desirée, Freundin von Schorli Kahlke hier. – 7 zum Dinner bei WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph, dazu WildsPWild, John D., 1902–1972, am. PhilosophPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph.
Mittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. – (nachmittags MS Vergleiche)dEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Über terminologische Fragen. Wir kommen aber zu keiner Einigung (über ‚propl. var.‘ und ‚pr. Calc.‘).propl. var. ??? proppsition calculus27Terminologische Fragen ???
Nachmittags Extraseminar.
Über Confirmationgrad. (Ina Bauchschmerzen). (Vergleiche)
(Vergleiche). Nachmittags Kino („Philadelphia Story“ mit HepburnPHepburn, Katharine, 1907–2003, am. Schauspielerin).28„The Philadelphia Story“ (1940) von George Cukar.
Nachmittags bei FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Dort BridgmansPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker und LittlehornPLittlehorn, Australier (Australier).
–
(Rücken nicht gut; Ina fährt mich zur zu Vorlesungen)eEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Nachmittags zu EllisPEllis, Dr., Arzt. Das Kind mit den durchdringenden Augen. 🕮
Mittags SchlickPSchlick, Albert, 1909–1999, Elektroingenieur, Sohn von Moritz Schlick hier, in Uniform; er ist Soldat in Camp Edwards, Telefontruppe, obwohl noch nicht Bürger. – Nachmittags Seminarstudenten hier: WellsPWells, Student, SymonPSymon, Student, GoldenbergPGoldenberg, Student; dazu aus RadcliffeIRadcliffe College, Cambridge MA: Virginia NunnPNunn, Virginia, Studentin und Miss DamonPDamon, Studentin in Harvard.
Nachmittags Studenten hier; BensonPBenson, Arthur J., 1904–1994, am. Philosoph, ChagyPChagy, Student (Jude aus Südafrika), NoltingPNolting, Student. Chagy über Zustände in Südafrika. Dann hauptsächlich über Positivismus und Physikalismus; alle drei sehr interessiert.
Letztes Seminar.
Letzte Vorlesung. Gespräch mit LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph über seinen Aufsatz „Das Mentale“.29Aufsatz VL Experience and Meaning, oder Mind and World Order. Siehe: Word-Datei ???Ina seit Do sehr starke Blutungen. Ich mit ihr zu Dr. MerrillPMerrill, Dr.; der schickt sie nach Boston zum Gynäkologen. – Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Ina kommt von Boston zurück, ich bin sehr erleichtert, dass alles gut gegangen ist; sie freut sich, dass ich sie herzlich empfange.
V / 1941Ferien! (D. h. nur Reading Period und Examina). Über Confirmationgrad gearbeitet.
Über Confirmationgrad gearbeitet. Nachmittags Kino „Seewolf“‚30„The Sea Wolf“ (1941) von Michael Curtiz. mit RobinsonPRobinson, Edward G., 1893–1973, rum.-am. Schauspieler, gut.
Zum Tee hier: Lewis’PLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, BridgmansPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker, Erich FrankPFrank, Erich, 1883–1949, dt. Philosophiehistoriker. Ziemlich langweilig.
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JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker gelesen.BJeffreys, Harold!1939@Theory of Probability, Oxford, 193931Jeffreys, Theory of Probability, LL .
Nachmittags mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph zum Fresh Pond.
Nachmittags: Wir besuchen Mrs. LangerPLanger, Susanne K., 1895–1985, am. Philosophin. – 6 ½ Dinner, dann Vortrag FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank „On the Fossilizationof Scientific Theories“ in Sc. Sc. Gruppe. Dies ist letzte Sitzung.fEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Kino. 🕮
KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. hier, 4 – ½ 9. Angeregtes Gespräch. Er sagt, er hat Chic. abgelehnt, weil zu viel Lehrverpflichtung. (Andere sagen, Chicago hat abgelehnt!)
Miss DamonPDamon, Studentin in Harvard Examen für BA Honors. Mit WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph und Mrs. LangerPLanger, Susanne K., 1895–1985, am. Philosophin.
Guérard „Geschichte der “ gelesen.BGuerard@Guérard, Albert Léon!1922@A Short History of the International Language Movement, London, 192232Guérard, A Short History of the International Language Movement, LL .
Nachmittags Doktorexamen GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph. Er spricht zögernd, nicht so gut wie seine Thesis. – 4 ½Vortrag TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker im mathematischen Department, über Metamathematik.
Nachmittags zweiter Vortrag TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. –DucassePDucasse, Curt J., 1881–1969, fr.-am. Philosoph gesprochen. Er will etwas für meine MSe versuchen, weil RandallPRandall es so verzögert hat.
Nachmittags Tee hier: HaberlersPHaberler, Gottfried, 1900–1995, öst.-am. Nationalökonom, DemosPDemos, Raphael S., 1891–1968, am. Philosoph, Tom HendersonPHenderson, Tom.
Nachmittags Tee hier: WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph, MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph, FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank.
Abends mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank zur Konferenz „Wissenschaft und Wert“ der Akademie in Boston (letzte Sitzung).33Konferenz Wissenschaft und Wert ??? Es sprechen (mit autobiographischem Hintergrund): HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph (dadie moralische Lösung des Epimenides); ein Biologe; Erich FrankPFrank, Erich, 1883–1949, dt. Philosophiehistoriker (metaphysisch).
Nachmittags Departmentsitzung über Seniors.34Ältere Studierende. Danach Gespräch mit LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, über meine Auffassung der Modalitäten, und darin meine Bevorzugung von \(S5\); er zieht anscheinend die anderen Systeme vor, anscheinend, weil er Interpretationen der Modalitäten in gewissem Umfang offen lassen will.35Modallogik, (MFL, FC)
Nachmittags mit TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph zum Fresh Pond. Über die Kernsprache; phänomenale oder Dingbasis.36Protokoll ???
Nachmittags Dr. Examen SmullyanPSmullyan, Arthur Francis, 1912–1998, am. Philosoph‚37Arthur F. Smullyan. über Wahrscheinlichkeit, ganz gut.
Lunch bei HaberlersPHaberler, Gottfried, 1900–1995, öst.-am. Nationalökonom. Dort OldenbergPOldenberg, Otto, 1888–1983, dt.-am. Physiker (Physiker aus Göttingen) und Frau, und (Holländer, Department Kunst). 🕮 Nachmittags Kino: „Tobacco Road“.38„Tobacco Road“ (1941) von John Ford.
Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier.
Abends: britischer Kriegsfilm (air raids usw.).39Christmas Under Fire (1941) von Harry Watt; unsicher, da “short documentary” ???
12 Gespräch mit LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, auf seine Anregung, über unsere Wahrheitsauffassung (keine Kohärenztheorie) und Protokollsätze (nicht absolut gewiss); er meint, obwohl die Basissätze selbst nicht absolut gewiss sind, so doch der Satz „Dieses Erleben gibt diesem Satz die Wahrscheinlichkeit so und so viel“, obwohl synthetisch. Ich: hier Unterschied zwischen Wahrscheinlichkeit (= Confirmation Grad) und „initial weight“; das letztere enthält ungelöste Probleme. – Nach Department Lunch: 2 Doktorexamen (TravisPTravis, Student, WellsPWells, Student), beide ziemlich schwach. – Ich danke allen Kollegen, weil dies letzte Sitzung; HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph dankt mir sehr freundlich. – Abends Radio: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker über Freiheit der Meere; relativ kühn für ihn, aber doch enttäuschend, es sei denn, dass mehr an Taten dahintersteht als er sagt.
Wieder Rückenknax, sogar im Liegen. (HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph Lunch abgesagt).
Zum Immigration Office, mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) als Zeuge. 2 Stunden, immer wieder dieselben Fragen. Auch über Konstitution, und Leseprüfung! Danach mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine kurzen Imbiss.
Im Bett. Nachmittags QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. (Über Sprachformen; ein wenig über IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) gesagt).
VI / 1941 Nachmittags hier: SchlickPSchlick, Albert, 1909–1999, Elektroingenieur, Sohn von Moritz Schlick, EksteinPEkstein, Rudolf, 1912–2005, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge, Thomas WienerPWiener, Thomas, Sohn von Julius Wiener aus erster Ehe; SchlickPSchlick, Albert, 1909–1999, Elektroingenieur, Sohn von Moritz Schlick ist auch zu Abend.
Die ganze Woche zu Bett.
Abends BondysPBondy, Max, 1892–1951, dt.-am. Pädagoge, gründete 1920 in Brückenau die Freie Schul- und Werkgemeinschaft Sinntalhof, Mitglied der dt. akadem. FreischarPBondy, Gertrud, 1889–1977, geb. Wiener, öst.-am. Ärztin und Psychoanalytikerin, heiratete 1916 Max Bondy hier. Sie ist sehr erschüttert durch den Selbstmord von WienersPWiener, Julius, 1887/88–1941, genannt Jula, Bruder von Max Bondys Frau Gertrud, heiratete Mitte der 1920er-Jahre Margret ArendsPWiener, Margret, †1941, geb. Arends, auch Mat, Naumburger WV, Schneiderin, Mitglied des Serakreises, verh. mit Julius Wiener.41Selbstmord von Wieners ???🕮
Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier.
Officestunde zu Hause abgehalten. Meist im Bett, ganze Woche.
Nachmittags auf. Mrs. EllisPEllis, Dr., Arzt hier; später PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph.
Nachmittags auf.HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking hier (ich musste wegen Rücken Lunch bei ihnen absagen).
SymonsPSymon, Student gutes Term langes Term Paper studiert. – Briefe
(Examen meiner Klasse; Satgeht für mich hin) (zeitweise auf).
Nachmittags zum ersten Mal aus: Kino.
Wieder auf. Studenten hier (SmullyanPSmullyan, Arthur Francis, 1912–1998, am. Philosoph, BensonPBenson, Arthur J., 1904–1994, am. Philosoph, WellsPWells, Student). Zur Universitätsbibliothek.
Term Papers und Exam Papers gelesen.
Studenten hier (SymonPSymon, Student, HooverPHoover, Student, GoldenbergPGoldenberg, Student). Nachmittags zum Osteopathen für meinen Rücken (Dr. Catron)PCatron, Dr., Arzt.
Nachmittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier; QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine mit Kindern kommen kurz.
Zum Osteopathen.
Nachmittags zur Harvard PressIHarvard University Press (ArnoldPArnold, Harvard University Press über Technisches; MalonePMalone, Dumas, 1892–1986, am. Historiker und Editor bei Harvard University Press, er will das Risikio übernehmen, in der Annahme, dass ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies das Geld bewilligt). – Chinese JenPJen, Hua, Student gesprochen. –HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen an, wir holen sie in Boston ab. Bringen erst das Gepäck hinüber nach Arlington Heights, wo sie in MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Haus wohnen. Dann zu uns. 🕮
Zum Osteopathen. – Mittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hier. –JenPJen, Hua, Student kommt, ich gebe ihm SDe für ihn und Bücher und SDe für seine Universität in China. – 3:30 TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, auch HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel; letzte Diskussion. Über die Kernsprache; auch über „state“ (siehe Notizen).42Notizen ???
Nachmittags Ausflug mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, zum Prospekt Hill und weiter. Allerhand Späße. Beim Abschied tut mir’s doch leid, dass wir das Jahr über QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) so wenig gesehen haben.
Gepackt. Sehr heiß.
Gepackt. Sehr heiß. 6 ½ abends zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel. Nachher fährt EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel mit uns hinein, um ihren Freund zu treffen! Sie sagt aber nichts über ihn.
Sehr heiß. Fertig gepackt. Endlich 5:30 Abfahrt von Cambridge. Froh, der Hitze zu entrinnen. In den Bergen, bei Flume, bleibt Auto stehen. 2 Jünglinge schieben uns für sehr lange Strecke (wir geben ihnen $ 2); Auto springt endlich wieder an, bleibt aber wieder stehen. Schließlich aber rollt es und fährt nach Bethlehem;OBetlehem NH die beiden fahren weg. Beim steilen Weg hier herauf bleibt es wieder stecken. Rückwärts hinunter. Bei der Ecke stehen gelassen. Mit Kissen usw. unter dem Arm zu Fuß zum Häuschen, ½ 1 nachts!
Auto repariert (fuel pump, Bolzen waren lose).
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Zuerst faul und ausgeruht. Langsam etwas Arbeit angefangen. Einige kleine Spaziergänge. Ina fährt täglich hinunter für Post und Einkäufe. Mrs. TaborPTabor, Macy A., Vermieterin kommt mehrmals. 🕮
Gegen Abend starke Gewitter. Das Licht geht aus. Wir trennen das Radio von der Antenne. In Regenpause Spaziergang. Wieder zu Hause. Wir sitzen beim Abendbrot, 2 Petroleumlampen auf dem Tisch. Plötzlich Blitzschlag, heftiger Krach, dann Getöse von fallenden Sachen. Teller und Gläser von der WandgOriginal Brand. neben uns fallen herunter, auch auf die eine Lampe, Zylinder kaputt, beide gehen aus. Es ist noch Dämmerlicht. Ich greife nach Ina, nichts ist passiert. Aus dem Wohnzimmer kommt Rauch. Wir laufen hinüber. Die Lampe ist umgefallen, in der Ecke raucht es. Plötzlich sehe ich Flammen an der Wand neben dem Kamin. Ich schlage sie mit dem Besen aus (denke dabei: wenn das nicht schnell geht, wo nehmen wir Wasser her? Die elektrische Pumpe ging ja nicht). Ich laufe im strömenden Regen hinaus, steige auf den Absatz neben dem Kamin, beschaue das Dach: es brennt nichts. Wir machen Licht, besehen den Schaden. Die Leitung von der Hauptantenne lief an der Wand entlang, über die große Europakarte. Diese ist an 2 Stellen verbrannt, und hunderte von kleinen Löchern. Der Fußboden ist aufgerissen, vor dem Kamin ein großer Steinblock herausgedrückt, ein Vorhang zerrissen, daneben das Fenster angebrannt. Ein Loch in den Teppich gebrannt. Das Lampenkabel ausgebrannt. Draußen: an verschiedenen Stellen die Schindeln der Hausbekleidung herausgerissen wie von heftigem Luftstoß, aber ohne Brandspuren. An der N Seite alles mit Schlamm bespritzt. Abseits vom Haus ein größeres wassergefülltes Loch, alles Gras ausgerissen, anscheinend vom Blitz. Schindeln weit herum gestreut, eine hoch im Baum. Auf dem Dach eine Beschädigung. – Viele Leute kommen in den nächsten Tagen, es besehen. Sie sagen, wir hät hatten großes Glück, dass uns nichts geschehen ist. Ich hatte nicht an uns gedacht, nur: wie gut, dass wir zu Hause waren, sonst wäre vielleicht das Ganze abgebrannt mit meinen MSen! – Wir bleiben beide ruhig beim Ganzen und tun nur die nötigen Dinge. – Abends Ina zu mir; mehrmals Störung durch Mr. ClarkPClark. 🕮
Mrs. TaborPTabor, Macy A., Vermieterin kommt, und ParkersPParkers, und Leute vom Elektrizitätswerk, usw. Alle neugierig und erstaunt. – Briefe.
VII / 1941 Ich arbeite jetzt immer an einer neuen Fassung von [I] § 17: über \(L\)-Zustände und \(L\)-Spielräume.B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 194243Vgl. Carnap, Introduction to Semantics, § 18, über \(L\)-ranges und \(L\)-states.
Abends Kino Littleton: „Einer Frau Gesicht“ mit Bette DavisPDavis, Bette, 1908–1989, am. Schauspielerin.44Welcher Film ??? „Das Gesicht einer Frau“ (1938) von Gustaf Molander ist mit Ingrid Bergmann ???; „A Woman’s Face“ (1941) von George Cukor. Eine durch eine große Narbe im Gesicht entstellte Frau (Joan Crawford) steht vor einem schwedischen Gericht unter Mordanklage. Dt.: „Die Frau mit der Narbe“. „En kvinnas ansikte“ mit Ingrid Bergmann, Remake 1938 (Spielt in Schweden). Gut.
Ina fährt mit Mrs. TaborPTabor, Macy A., Vermieterin, Häuser besehen. Abends 5 – 8 fahren wir nochmal los, besehen Haus auf Beech Hill; über Twin Mountains, Franconia heimgefahren.
(Nachmittags ⚬). Nachmittags BurnhamPBurnham, James, 1905–1987, am. Philosoph fertig gelesen.BBurnham, James!1941@The Managerial Revolution, New York, 194145Burnham, The Managerial Revolution, LL .
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aSummarischer Eintrag, beim 13.VII. ⚬ im Datum. Einmal spazierengefahren: Easton, hinauf zum ärmlichen Dorf Landaff, hinunter nach Lisbon; über Sugar Hill nach Hause. – Eines Abends Spazierfahrt vom Green-Haus und Weg herum nach Franconia; unser „Bauplatz“.
Immer noch an „\(L\)-range“B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 gearbeitet, Ina tippt es.
Mittags ab nach Cambridge‚OCambridge MA Brattle Inn; im strömenden Regen, 6 Stunden.
Citizenship, Gericht Boston (am Postoffice); gewartet auf den Richter 9 ½ – 10 ½. Dann ist es schnell vorbei, obwohl etwa 50 Leute. Gar keine 🕮 Examen mehr! (Und wir hatten uns diesmal so eifrig vorbereitet, weil im Büchlein stand: Examen beim letzten Hearing.) Eid; Ansprache; und schon fertig. – Besorgungen (Brille). Lunch mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank krank). – 4 bei Harvard PressIHarvard University Press, Miss GreenwaldPGreenwald gesprochen. Abends nach Rockport gefahren; Ina in nervöser Stimmung, die sich etwas bessert, als wir beschließen, heute abend niemand mehr zu sehen. (2 Zimmer 7 South St., teuer).
Vormittags bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel; (80 Granite St., Pigeon Cove; nettes Cottage, hoch hinauf von der Straße; großes Wohnzimmer, davon große screened Porch). Lunch bei GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph (sein Cottage sehr nett eingerichtet.) Nachmittags fahren wir nach Bethlehem‚OBetlehem NH mit Hempels; (danach Portsmouth, da wieder Dover, Rochester, Conway, Greene; im Dunkeln durch Crawford Notch). Sie nehmen Zimmer im Highland Hotel (3.– für beide zusammen, mit Bad; wir bezahlen es).
Wir alle nach Littleton einkaufen. – Nachmittags wir alle zum Flume. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel begeistert über die Schlucht usw. Nachher Sugar Hill. Rückfahrt von Br Franconia über „unseren Bauplatz“.
VIII / 1941 Vormittags ich mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Gespräch über seinen Begriff Confirmation. – Nachmittags wir alle nach Randolph; Häuser auf Crescent Hill besehen, BridgmansPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker kurz besucht; er zeigt mit Stolz seinen Garten und die Arbeitshütte.
Ich mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel auf Mount Agassiz gestiegen. [Wir necken EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel mit Mr. Feuer; das scheint wohl doch ihr Freund zu sein; sie sagt, die Geschichte sei schon vorbei.] Abends Kino „Man Hunt“; packend.47„Man Hunt“ (1941) von Fritz Lang.
Vormittags kleiner Spaziergang zum Hotel im Wald. –GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph ist angekommen. Nachmittags wir mit ihm (ohne Ina) Aearial Tramway auf den Canon Mtn. Sehr schöner Rundblick. (Wir hatten immer noch Mt. Washington geplant; es war aber nicht klar genug morgens.) – Abends Abschied (sie fahren morgen nach Rockport zurück). 🕮
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Ferien gemacht. ShirerPShirer, William L., 1904–1993, am. Journalist: Berlin Diary gelesen.BShirer, William L.!1941@Berlin Diary, New York, 1941
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Ina tippt MS [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 fertig. Ich mache es fertig zum Druck.
Abends Kino.
MS [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 fertig. An Harvard PressIHarvard University Press abgeschickt.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 wieder angefangen‚48Modalitäten wieder ??? nach beinahe einem Jahr Pause!
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947. Kino „Shining Victory“‚49„Shining Victory“ (1941) von Irving Rapper, nach A. J. Cronins Stück Jupiter Laughs (1940). englischer Film nach Buch von CroninPCronin, A. J., 1896–1981, schott. Physiker und Schriftsteller; sehr gut.
Plötzlich kommen EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer und VaughansPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan. Sie sind auf dem Weg von Ogdensburg (seine Familie) nach Maine (ihre Familie). Nur für Lunch hier.
Wir fahren bis Fabyan, planen HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking zu besuchen, rufen an, keine Verbindung, wir kehren zurück.
EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer kommt; Ina holt sie in Twin Mountain ab. –
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EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer wohnt bei uns, schläft mit Ina im Wohnzimmer. (Wir zahlen ihr Bus hin und her). Sie berichtet ausführlich und sehr interessant über ihre Psychoanalyse bei Dr. FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker, (früher FreudPFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe-Anhänger, jetzt eigenes System; schreibt Buch hat Buch geschrieben über psychologisch-soziologische Erklärung des Nazitums).BFromm, Erich!1941@Escape from Freedom, New York, 194150Gemeint ist wohl Fromm, Escape from Freedom. Sie hat sich von OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer getrennt; sie wollen Scheidung machen. Ihr NY Freund hat sie verlassen (sie sagt, sie ihn), weil sein Freund aus Deutschland kam (Hans SimoniPSimoni, Hans) und ganz in Bann nahm. – Viele lebhafte Gespräche. Dabei kommt auch allerhand Kritik an mir heraus. Diese gibt mir selbst viel zu denken. Sie Die Kritik ist aber übermäßig emotional und enthüllt eine Hostilität. Ina wird dadurch auf einmal auch zu starken Hostilitäten an gegen mich angestachelt. Es ist, als ob ihnen einmal viel Unterdrücktes herausbricht; Gefühl, dass sie von mir unterdrückt und entmutigt worden ist, dass ihre Fertigkeiten nicht anerkannt werden. Besonders wunde Punkte: 🕮 1. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel (den beide nicht mögen; beide anscheinend eifersüchtig; sie kritisieren nicht nur, mit Recht, seine neurotischen Symptome, sondern stellen sein Interesse an Leuten und Dingen als unecht hin), 2. Trude MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris (EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer schätzt sie hoch, und Ina liebt sie; Ina bringt, nach Jahren, immer wieder meine Bemerkung über Unzuverlässigkeit und Aussagen in verkrümmter Form vor, es wird ersichtlich, wie tief sie das emotional verletzt hat). Ich gebe vieles an der Kritik beider an anderen Menschen zu (z. B. auch MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph), betone jedoch immer, dass ihr Urteil einseitig ist. Sie hören die Zugeständnisse gar nicht, sind beide empört, dass ich nicht alle ihre Urteile uneingeschränkt annehme! EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer sagt, ich sei doch ganz blind, sehe gar nichts an den anderen Menschen, daher dürfte ich gar nicht mein Urteil gegen ihres vorbringen! Ina, im Eifer der Aufregung, überspitzt es noch mehr: da sie von uns beiden alleine Menschen und ihre Motive erkennen kann, so solle ich das immer ohne Zweifel akzeptieren; sie ist oft richtig empört, wenn ich Zweifel äußere und meine, dass es vielleicht anders ist. Ihre sonst in Gesprächen mit mir sachliche, ruhige Einstellung ist in diesen Tagen ganz verschwunden. Beide übertreiben immer heftig, und dann betonen sie mit Nachdruck, dass bei ihnen nichts übertrieben wird, und dass ich eigensinnig sei, gar nichts zugeben zu wollen. Auf meine Entgegnung, dass ich ihnen mehr zugebe, als sie mir, sagen sie: ich gäbe Ina nur Unwesentliches zu; und der Unterschied sei eben der, dass sie doch Recht hätten, während ich blind sei. (Diese Haltung erinnert sehr an HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Argumentation.) – Trotz aller Schwierigkeiten haben wir aber doch auch oft ruhige und fruchtbarere Gespräche. Vielleicht ist EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer (sie meint: durch die Psychoanalyse) jetzt doch weniger reizbar als früher (wenn auch immer noch genug), weniger geneigt, jede Äußerung als Kritik zu interpretieren. Sie hat sehr gute Intuition, im Großen und Kleinen. Leider fehlt aber dabei, wie gewöhnlich bei den Intuitiven, jede 🕮 Selbstkritik hierin. Im Augenblick, wo sie etwas zu erkennen oder eine Äußerung zu verstehen glaubt, hört sofort jeder Zweifel auf. In den Fällen, wo die Intuition nicht stimmt, wird dadurch die Korrektur fast unmöglich gemacht. Immer wieder musste ich ihr sagen, dass sie im Gespräch mich missverstanden hatte und etwas angriff, das ich nicht behauptete (vermutlich, weil innere Widerstände gegen mich im Spiel waren; im allgemeinen versteht sie gut); gewöhnlich ohne Erfolg: sie glaubte nicht meiner Versicherung, sondern ihrer Intuition. – Sie hat vor einigen Wochen Auskratzung machen lassen; sie schildert ihre Muttergefühle von der Zeit vorher; Ina ist erstaunt. – Am erstaunlichsten ist bed bei beiden ihre anscheinende Negativität (in Wirklichkeit wohl nur ein emotionaler Widerstand dagegen, es sich selbst, und noch mehr, es mir zuzugeben) mit der sie nicht zugeben wollen, dass bei allen Leuten, und so auch bei ihnen, die das Erinnerungsbild durch Emotionen entstellt wird. Der Himmel schickt EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer sagt, das dürfte ich erst behaupten, wenn ich mal ein genaues Protokoll über Inas oder ihre Äußerungen gemacht und daran die Verschiebung nachgewiesen hätte! Der Himmel schickt mir eine sehr einfache Illustration: Inas Bericht Eileen zu EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer über einen Brief von Sears (über Strumpfbestellungen), den sie als kränkend empfindet; der Text wird in Richtung auf stärkere Kränkung verschoben. – Das Problem der Unterstützungszulagen von OlafPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer wird nicht besprochen (wir hörten darüber von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel).
Wir fahren nachmittags zu HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking, mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, unangemeldet. Sie haben in der Einsamkeit großes Steinhaus gebaut, die ganze Familie hat geholfen; vorher Farmhaus eingerichtet; jetzt baut er an einem neuen Haus, für seinen Arbeitsraum. Er ist sehr nett, menschlich, führt uns herum, rudert mit Ina und mir auf ihrem großen Teich (richtiger ein kleiner See). (Dabei erwähnen wir etwas den Unterschied in den Departments HarvardIHarvard University, Cambridge MA und ChicagoIUniversity of Chicago, Chicago IL). Frau HockingPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking ist rührend herzlich; EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer meint, sie ist doch nicht verdreht, nur extravagant wie oft die Leute in England. Abends bau fahren sie noch mit uns zu einem Grundstück, wo wir bauen könnten, mit herrlicher Aussicht 🕮 auf die weißen Berge. – Im Dunkeln heimgefahren; EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer singt Lieder.
Morgens: EileensPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer Abreise. (Wir haben mit ihr nicht viel Ausflüge gemacht; einmal zum Sugar Hill, und „unserem Bauplatz“; mal zu Grubnaus Cottage.)
Kino …hEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Briefe.
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Wieder an ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet.
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Telegramm von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, Brief von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: Er ist bestürzt, dass FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, RosnerPRosner und ich unser Kommen zum Kongress abgesagt haben.51Telegramm, Briefe, Kongress 1941 ??? Da Inas Kalender bevorsteht, kommt Autofahrt nicht in Frage. Ich überlege: Bahn oder Flugzeug? Und dann hierher zurück. Wir fahren nach Littleton für Fahrpläne; wir fragen an allen Stellen, erhalten nur unvollständig Auskunft über Luftfahrplan.
Abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank angerufen: nicht zu Hause.
Ich beschließe, hierzubleiben, ohne Nachricht von FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank abzuwarten. (Fliegen ist doch sehr teuer; mehrere Stunden Bahnfahrt zum Flughafen, und das Ganze würde doch sehr anstrengend.) Abends: Olaf HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt in seinem Auto, von Vaughans in Maine. Er hat Stelle in NY angenommen. Er wohnt bei uns, wir stellen Couch ins Esszimmer.
IX / 1941 OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer erzählt nur wenig über Schwierigkeiten mit EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer, das Problem der Zahlungen an sie, usw. – Abends mit ihm über meine Idee degree of confirmation gesprochen; er hat keine Bedenken gegen Grad 0 für Gesetze; aber Bedenken wegen Abhängigkeit des Wertes von der Sprache, nämlich von der Auswahl der Atomprädikate. – Nachmittags VaughansPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan kurz hier auf der Durchreise in den Westen.
OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer reist ab, morgens früh, nach NY.– ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947. – Abends Rückenknax. Ich sitze ganzen Tag draußen und schreibe. Morgens mal kurz Schmerzen beim Aufstehen vom Stuhl, abends wieder zu Bett. 🕮
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Immer im Bett. Erholung langsamer als sonst. – Nicht gearbeitet, viel gelesen: massenhaft Zeitschriften (LifeILife Magazine, Zeitschrift, HarpersIHarper’s Magazine, Zeitschrift, National GeographicINational Geographic, Zeitschrift), ein Buch von einer Bootfahrt nach Alaska;BPinkerton, Kathrene!1940@Three’s a Crew, New York, 1940 später ShirersPShirer, William L., 1904–1993, am. Journalist Tagebuch Berlin.BShirer, William L.!1941@Berlin Diary, New York, 194152Pinkerton, Three’s a Crew, LL ; Shirer, Berlin Diary, LL . 2 von diesen Tagen draußen gelegen; Ina stellt das Bett hinaus.
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Wieder ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet. Noch im Bett.
Zum ersten Mal etwas auf. Briefe.
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Nachmittags etwas auf. Briefe.
Nachmittags etwas auf. Briefe. – Wir beschließen, am 20. erst zu fahren.
LoehrichsPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz SchlickMS gelesen.BLoehrich, Rolf R.!Oneirics and Psychosomatics, McHenry IL, 195353Vermutl. MS zu Loehrich, Oneirics and Psychosomatics.– Kino „The Ladies Meet“‚54„When Ladies Meet“ (1941) von Robert Z. Leonard. gut.
LoerichsPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz SchlickMS gelesen.BLoehrich, Rolf R.!Oneirics and Psychosomatics, McHenry IL, 1953–HiltonPHilton, James, 1900–1954, brit. Schriftsteller gelesen.BHilton, James!1941@Random Harvest, Boston, 194155Hilton, Random Harvest, LL .
LoerichsPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz SchlickMS gelesen.BLoehrich, Rolf R.!Oneirics and Psychosomatics, McHenry IL, 1953– Nachmittags wir in Mrs. GrubnausPGrubnau Cottage. (Geräumig innen; aber die Zimmereinteilung nicht wie wir sie brauchen.) – Ina packt. Abends Nordlicht, weiß-.
HiltonPHilton, James, 1900–1954, brit. Schriftsteller gelesen.BHilton, James!1941@Random Harvest, Boston, 1941– Gekramt. – Abends zum ersten Mal zu LocksPLock Haus, weil es jetzt unbewohnt ist; schöne Lage.
½ 1 Abreise. Über Woodsville, Montpelier– durch die herrlich bunten Wälder Vermonts – Burlington, am Lake Champlain entlang, über den See mit der Fähre Charlotte – Essex; durch die Adirondacks, nach Saranac Lake, OSaranac Lake NY Kabin in nettem Motorcourt. Schönes, sonniges Wetter.
(Die Zeit reicht leider nicht mehr zur Fahrt auf dem Whiteface Mt.) Über Tupper LakeLong Lk., Blue Mt. Lk., Raquette Lake, Holland Patent, (Utica vermeidend) Madison auf 20. Batavia.OBatavia NY
Über die Tonawanda Insel nach Niagara Falls. Nach Kanada, als amerikanische Bürger! 20 (Hamilton vermeidend), über Brantford, nach London, Ont.OLondon ON Anzug für mich gekauft (37.50). Ina ins Kloster, ich 🕮 Kino „Untergrund“ (über illegale Sender in Deutschland, spannend);56„Underground“(1941) von Vincent Sherman. ich Hotel London (Zimmer mit Clo 2.75).
Ina macht Einkäufe mit Mutter FelicitasPFelicitas, Ordensschwester, und bleibt noch bei ihr, weil sie sich einsam fühlt, besonders jetzt im Krieg. 3h Abfahrt. Nach Chatham.OChatham ON Ina ins Kloster, ich Hotel William Pitt ( Zimmer mit Dusche 2.75). Ich ins Kino. Nach langer Zeit zum ersten Mal wieder geduscht.
Über Windsor, durch Tunnels. Lange, genaue Zolldurchsuchung! (Die Beamten sagen nicht, nach was sie eigentlich suchen, „Government business“), nach Dearborn.ODearborn MI Nach vielem Telefonieren und Herumsuchen finden wir ein Auto bei Wilsons, fast alle 1941 sind ausverkauft, die 1942 noch nicht da, und am 1. Okt. fängt die Steuer 10 % an. Maroon (sieht aber Bordeaux aus), de luxe, mit Heater 861; für unseren Wagen (1939) wird 375 angerechnet, schließlich 381; ich zahle also 480 dazu. – Alles ist sehr besetzt. Ina findet Hotelzimmer über der Küche zu geräuschvoll, so fahren wir weiter, obwohl wir morgen zurück müssen. In YpsilantiOYpsilanti MI alles ganz besetzt, auch Touristenzimmer! (Wegen Neubau einer Ford Flugzeugfabrik), wir besichtigen auf der Straße viele Cabin Courts, nichts Passendes. Endlich 2 Touristenzimmer, ganz nah dahinter Eisenbahn!
Nach Dearborn zurück. Auto war für 12 versprochen, wird erst 2 ½ fertig. Dann fahren wir vergnügt, aber langsam, im glänzend neuen Auto ab. Über Coldwater nach Pokagon State Park.OPokagon State Park IN Noch erstaunlich viel Leute! 2 Einzelzimmer (). Noch im Dunkeln an den See spazieren. Leider lange in der Nacht noch Lärm.
Nach Chicago zurück;OChicago IL wir waren seit Juli 1940 fort! Hotel Hayes (64th und University; zunächst 2 getrennte Einzelzimmer (mit Clo; je 1.75).) MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zufällig getroffen. Wir suchen Wohnung, bis es dunkel ist; ich fahre, Ina besichtigt.
Weiter Wohnung gesucht. Mittags bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris wohnen in 🕮 einer netten, hellen Wohnung; CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im University Hotel. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris berichtet optimistisch von der Chance, Geld für unsere Bewegung von RockefellerIRockefeller Foundation zu bekommen. Nachmittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zu KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss., der Gast der Universität ist. Er hat die Einladung nach Chicago abgelehnt, weil man zu viel Unterricht verlangte. Abends beim Händewaschen beuge ich mich etwas nach vorn, plötzlich Rückenschmerzen; ich muss im Liegen essen; Ina fährt mich ins Hotel.
Ich bleibe im Bett, im Hotel. Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph telefoniert, dass ich lieber morgen nicht zur Prozession kommen soll, wenn es meinem Rücken nicht gut geht. Ich sage, dass ich schon Kostüm bestellt habe.
(Haupttag des 50th Anniversary der UuniversityofChicago, mit Prozession und Verteilung der Ehrendoktorate, auch an KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. und LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph;57Jahrestag erl ??? ich kann nicht hin.) – Wir ziehen in nette suite um (täglich 5.–; Woche nur 18.–!) Ina nimmt die Wohnung 5724 Kenwood, die ich noch nicht gesehen habe. Ina zu KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss..
Ich Erkältung, starken Schnupfen, für einige Tage. – Ina kauft Radio durch ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap bei Goldblatt, weil morgen 10 % Steuer anfängt. – Ich lese HabePHabe, Hans, 1911–1977, öst.-am. Journalist und Schriftsteller, A Thousand Shall FallBHabe, Hans!1941@A Thousand Shall Fall. A Soldier’s Story of the Battle Against Germany, New York, 1941; packend.
X / 1941HabePHabe, Hans, 1911–1977, öst.-am. Journalist und Schriftsteller, A Thousand Shall FallBHabe, Hans!1941@A Thousand Shall Fall. A Soldier’s Story of the Battle Against Germany, New York, 1941, noch im Bett.
Zum ersten Mal auf im Zimmer.
Auf; Wohnung besichtigt; die Handwerker arbeiten morgen und So nicht; gehen heute ¼ vor 4 schon weg!
Auf; nachmittags 6 – 8 PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier, isst mit uns. Er ist sehr nervös, aber gescheit; berichtet von Schwester usw. Wenig über sich; er studiert jetzt Mathematik, im mathematischen Department, weil später leichter Stellung zu finden; er will im am Ende dieses akademischen Jahres MA machen, ohne BA.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. (Sie ist noch immer bei Goldblatt, hat eigenes Office; alle ihre Schwestern und Schwager usw. haben Stellungen, teilweise gut bezahlt), sie bleibt nachmittags. 🕮 Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und FrauPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer Helen, wir sehen sie zum ersten Mal. Sie kommt nicht recht aus sich heraus; Ina ist enttäuscht über sie. Sie war lange in Denver wegen Lunge, muss immer noch vorsichtig sein. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer erzählt vom Kongress.58Siehe TB 28. – 29. VIII. 1941. Singer hielt den Vortrag „The Development of Logical Syntax from Boole to Carnap“. Siehe Stadler, Studien zum Wiener Kreis, 435. Wir sitzen auf der Dachterrasse.
Vorlesung und Seminar vorbereitet. QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman QuineEL gelesen.BQuine, Willard Van Orman!1941@Elementary Logic, Cambridge MA, 194159Vermutl. Quine, Elementary Logic.
Erste Vorlesung, „Einführung in symbolische Logik“ (Wibuld 202, New Classics); etwa 15 Studenten, dabei KuringPKuring, A., Student, alle anderen unbekannt. Ich bin froh, dass so viele da sind.
Nachmittags erstes Seminar‚ „Empirismus“. Nur 5 Studenten: PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, ShapleyPShapley, Lloyd S., 1923–2016, am. Wirtschaftswissenschaftler und Mathematiker, Sohn von Harlow Shapley‚60Vermutl. Lloyd Shapley. GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, Virginia NunnPNunn, Virginia, Studentin, und eine neue Studentin ohne Vorkenntnisse. VirginiaPNunn, Virginia, Studentin sagt nachher, dass sie im Sommer geheiratet hat; sie studiert jetzt hauptsächlich Naturwissenschaften (Chemie und Physiologie), ist aber auch im philosophischen Department registriert und hat ein working fellowship. –PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker in der Sprechstunde; er berichtet von einem neuen Begriff „unabhängiger Gehalt“, aber so schnell sprudelnd, dass es fast unmöglich ist zu folgen.61Erläuterung ???
10:30 Einzug in die neue Wohnung; wir haben bis heute warten müssen wegen der Handwerker, die sehr langsam arbeiten; das Badezimmer ist noch nicht fertig. Der Janitor (Boley)PBoley, Hausmeister beginnt mit der Aufstellung der Bücherregale. Das neue Radio kommt.
Zur Vorlesung, zum ersten Mal zu Fuß gegangen. Dann Department Lunch. Dabei CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, der diesmal im Herbst gekommen ist; und RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann von der New School, hier im Austausch mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. – Gekramt. Abends Radio und Grammofon.
Gekramt. BeanPBean kommt (über RunesPRunes, Dagobert D., 1902–1982, öst.-am. Philosoph Dictionary;BRunes, Dagobert D. (Hrsg.)!1942@The Dictionary of Philosophy, New York, 1942 ich frage wegen Verschiebung meines Summer Teaching; wir lassen es zunächst offen.) SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kommt; er hat im State College über 100 Studenten!
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; einige Briefe diktiert. – Gekramt.
Gekramt.
Vorlesung. Gekramt. 🕮
Seminar. – Abends Dinner bei BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, dabei Professor Morris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph und RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann und Frau. (RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann erzählt von der Zeit im diplomatischen Dienst in Russland 1917; und von Gespräch mit HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph nach HitlersPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker Machtergreifung; seine Frau ist Tochter des Malers LiebermannPLiebermann, Max, 1847-1935, dt. Maler, sehr damenhaft). Ziemlich langweilig.
– Abends SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier; hat Fragen über pragmatische Definition von ‚synonym‘ und über intensionale Definitionen.
Vorlesung; Department Lunch.
Recordbuch62Schallplattenkatalog. gelesen. Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Recordbuch gelesen; Liste von Records für Grammofon zusammengestellt.
Rückenknax (ich stehe im Flur, nehme Bürste von Fensterbank; plötzlich starke Schmerzen; ich kann nicht mal sitzen, sinke auf den Boden, krieche ins Bett. Auch im Liegen noch Schmerzen bei Bewegungen, das war seit Jahren nicht!) Ganze Woche im Bett.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, ordnet Folder. –AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph gelesen.BAyer, Alfred Jules!1940@The Foundations of Empirical Knowledge, London, 194063Ayer, The Foundations of Empirical Knowledge, LL .
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Er hat das Quarter frei, war auf der Insel, fährt jetzt einige Wochen nach NY; will mit RockefellerIRockefeller Foundation wegen Zuschuss für unsere Bewegung sprechen, und mit Verlegern für sein Buch verhandeln. – Abends kommen SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker unerwartet, weil ich nicht im Seminar war.
–
Immer im Bett. Keine Schmerzen mehr. Ich lese Korrekturen von RunesPRunes, Dagobert D., 1902–1982, öst.-am. Philosoph „Dict. ofPhil.“BRunes, Dagobert D. (Hrsg.)!1942@The Dictionary of Philosophy, New York, 1942, recht schlecht, gar nicht zusammengearbeitet. Sa: PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker ganzen Tag hier (10 ½ – 9!), ordnet Sonderdrucke, wird aber nicht fertig.
GonsethPGonseth, Ferdinand, 1890–1975, schweiz. Mathematiker und Philosoph: Les Entretiens de ZurichBGonseth, Ferdinand (Hrsg.)!1941@Les entretiens de Zurich sur les fondements et la méthode des sciences mathématiques, 6–9 décembre 1938, Zürich, 1941 gelesen; interessante Beiträge von SkolemPSkolem, Albert Thoralf, 1887–1963, norweg. Mathematiker, BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker und anderen.
Kurz auf. Noch recht schwach. ValtinPValtin, Jan, 1905–1951, dt.-am. Schriftsteller und Geheimagent gelesen.BValtin, Jan!1941@Out of the Night, New York, 194164Valtin, Out of the Night, LL .
Wieder Vorlesung, nach einer Woche Unterbrechung. Zum ersten Mal richtig auf. Department Lunch; zum ersten Mal TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker dabei. Ina fährt mich im Auto. 🕮
Ganze Woche meist im Bett. Seminar in Wohnung (Ina bringt 2 Studenten, ein dritter kommt noch; alle sind aus der Morgenklasse), dabei sitze ich auf.
GonsethPGonseth, Ferdinand, 1890–1975, schweiz. Mathematiker und Philosoph gelesen.BGonseth, Ferdinand (Hrsg.)!1941@Les entretiens de Zurich sur les fondements et la méthode des sciences mathématiques, 6–9 décembre 1938, Zürich, 1941
Vorlesung; Ina fährt mich hin. Sonst im Bett. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Die ersten Grammofonplatten von Goldblatt kommen. Nachmittags machen wir uns schönes BachkonzertPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist; Cellosolosuiten, ergreifend. Abends BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist Trio.
XI / 1941 Immer noch zu Bett. – Abends 5 – 8 MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) hier. Er möchte, dass ich für Buch Beitrag schreibe, wo er und andere unsere Ziele beschreiben wollen, zur Vorbereitung der Welt nach dem Kriege. Ich sage, dass NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath das besser tun soll.65László Moholy-Nagy: The New Vision, And, Abstract of an Artist. New York: George Wittenborn, 1947. Es spricht dafür, da R. Carnap mit „Der Raum“ darin vorkommt (S. 56) und ebenso die Idee der Weltanschauung (S. 76); Ebenfalls hat „Vision“ mit Zielen zu tun. Auch möglich: Vision in Motion. Chicago: Paul Theobald, 1947. Stehen im Zusammenhang
Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz hier. – RandallPRandall schreibt, dass ich das Manuskript heute an ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies schicken soll;66ACLS Dokumente gibt es im Jahr 1958 und 1966 ??? er hatte mir nichts davon gesagt. Ina holt es von PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker.
Vorlesung. Department Lunch. Osteopathisches Hospital, Dr. LindbergPLindberg, Dr., Arzt. Untersucht, will aber noch nicht Behandlung anfangen, bevor genauere Diagnose. – Zu McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, wegen Quarter frei für nächstes Jahr; er sagt, wenig Aussicht, weil die Universität jetzt alle Leute eher mehr beschäftigt, wegen schwieriger ökonomischer Lage; die Frage wird vertagt, bis Teaching Schedule für nächstes Jahr aufgestellt ist. – Mit Ina zur Public Library. Ina fährt mich überall hin. Nach Hause. Ins Bett.
Nachmittags Seminar hier. Dabei auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, ShapleyPShapley, Lloyd S., 1923–2016, am. Wirtschaftswissenschaftler und Mathematiker, Sohn von Harlow Shapley. Diskussion über Reduktionssätze und Begriff ‚Naturgesetz‘. – Mittags und abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier, ordnet Sonderdrucke.
Zeitweise am Schreibtisch, meist noch im Bett.
Vorlesung. – Nachmittags Osteopath, X-rays von Rücken und Zähnen.
Nachmittags 2 – 5 Philosophy ClubIPhilosophy Club, University of Chicago der Professoren, im Judson Court; Vortrag RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann über Relativismus. Ich bin einer der Hauptdiskutanten (mache klar, dass hier die Diskussion auf der 🕮 Ebene der Deskription, nicht der Werte ist), ferner CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph und PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph.
Meist noch gelegen; einige Zeit am Schreibtisch.
Meist noch gelegen; einige Zeit am Schreibtisch. Mittags Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer hier. Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier, (Ina fordert ihn zum Abendessen auf; er bleibt bis ½ 10).
Vorlesung. Department Lunch. Osteopath: Dr. LindbergsPLindberg, Dr., Arzt Urteil aufgrund der X-rays (siehe besonderes Blatt):67Blatt ??? keine Arthritis; er empfiehlt anderen Osteopathen für Behandlung.
Nachmittags Seminar hier (6 Leute! SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer dabei).
Abends: ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, Briefe in Maschine diktiert.
Nachmittags erste Behandlung bei Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt, Osteopath. (Siehe Blätter in Folder RC, Gesundheit).68Blatt ??? Zunächst zweimal wöchentlich (je 3.–).
(⚬, nach vielen Wochen zum ersten Mal).
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet, zum ersten Mal seit Sept.
ModalitätenB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet. Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier.
Nachmittags Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt. – Dr. IchheiserPIchheiser, Gustav, 1897–1969, poln.-öst.-am. Psychologe und Soziologe hier. Er ist jetzt mehr soziologisch als psychologisch interessiert, stark durch Mannheim beeinflusst, merkwürdig positives Urteil über Nazis: wie sie die Realität richtig sehen, und dass sie schließlich Erfolg haben werden.
Seminar hier. [Ina starke Blutungen; ich mache Injektion.]
Vorlesung. – Osteopath.
Mittags Singers und Student von Morris CohenPCohen, Morris, Student hier zum Lunch.
Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier (ich ziehe mich 9 ½ zurück, er bleibt bis 10 ½!).
½ 3 kommt plötzlich Loedel PalumboPPalumbo, Enrique Loedel, 1901–1962, urug. Physiker, mit eleganter Dame. Er ist jetzt im diplomatischen Dienst für Brasilien, für einige Zeit in NY. Er redet 🕮 schrecklich viel und lebhaft, meist Unsinn. Er glaubt alles zu verstehen, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker usw.; kritisiert TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. –Seminar. Dabei auch LawrenceiOriginal hier und unten Laurence.KeganPKegan, Lawrence, 1915–2002, am. Philosoph, LiliansPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Freund, bleibt bis 7 ½. Dabei auch PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, zeigt erstaunliche Kenntnisse in mathematischer Ökonomie.
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier, von NY zurück. Sache mit RockefellerIRockefeller Foundation steht hoffnungsvoll; sie wollen aber lieber Unterstützung für JournalIJournal of Unified Science hier geben als es in England veröffentlicht haben, wie NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath vorschlägt. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris plant auch privates Grant für sich von RockefellerIRockefeller Foundation, für mehrere Jahre, mit zeitweise Unterricht.
Zu Fuß zur Universität, zum ersten Mal. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, Briefe diktiert.
Lawrence KeganPKegan, Lawrence, 1915–2002, am. Philosoph hier, LiliansPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Freund, 1:30 bis 9:30! Er ist sehr intelligent, selbstbewusst, spricht geschickt, ist Zykliker. Studierte bei NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, dann Ökonomie (siehe P-Karte).69Karte ???
Nachmittags RiezlersPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler und EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart hier.
Letzte Vorlesung (außer Examen). – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier.
Letztes Seminar. –KeganPKegan, Lawrence, 1915–2002, am. Philosoph erklärt mir und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker sein ökonomisches System. (Er nimmt als Grundbegriff Funktor mit realem Zahlwert, will ihn aber doch nur topologisch berechnen.)
IchheiserPIchheiser, Gustav, 1897–1969, poln.-öst.-am. Psychologe und Soziologe hier zum Lunch und nachher (1 ½ – 5). Er sagt, dass Mannheim nicht metaphysisch ist, sondern objektive Wahrheit und nicht rein relativistisch, sondern objektive Wahrheit anerkennt; dass aber gewisse Fakten von den meisten Leuten infolge soziologischer Umstände nicht erkannt werden können, auch wenn man sie ihnen zeigt. 🕮
Krieg mit Japan; plötzlicher Angriff auf Hawaii! –
4 Tee bei von PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry im Judson Court, für RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann und die Grad. Studenten. Gespräch mit ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, KentPKent, William P., Student, GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth. (Zu viel gestanden; nachher Rücken sehr müde.)
Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier.
Department Lunch McKeon Office Stunde: Student BrilliantPBrilliant, Student (anscheinend Theologe) kommt von der Chapel Union, fragt, ob ich Debatte mit AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler machen will, über: Gibt es philosophische Erkenntnis über den Wissenschaften? Ich lehne ab, weil AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler zu dogmatisch ist. Er meint, das sei nicht der Fall. Ich: Ich will gern mein Urteil ändern, wenn ich von einer Debatte anderen Eindruck bekomme; ich habe bisher nur Berichte. – Department Lunch. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: Die Anzahl der Grad. Studenten wird nächstes Jahr auf die Hälfte sinken; daher keine 400 Seminare mehr; stattdessen 300 Seminare, wo auch Seniors zuhören. Mehr 200-Kurse. Darauf werfe ich mein ganzes Programm für nächstes Jahr um.
Meine Halsmuskeln schmerzen; Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer kommt, zum Massieren. Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.
4:30 mein Vortrag „Relation between Mathematics& Physics“ im Physics Club, Professor MullikenPMulliken, Robert S., 1896–1986, am. Physiker. Vorher Tee. In der Diskussion sprechen meist Studenten, aber auch Professor ComptonPCompton, Arthur, 1892–1962, am. Physiker. Nachher noch diskutiert mit ScheinPSchein, Marcel, 1902–1960, öst.-am. Physiker und RogetPRoget, fr. Physiker (?), französischer Physiker, kürzlich aus Paris gekommen. ScheinPSchein, Marcel, 1902–1960, öst.-am. Physiker zeigt mir sein Arbeitszimmer im Keller, erzählt von den Kernforschungen.
5 – 9 PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier; er hat endlich mit dem Bursar gesprochen; dieser hat geraten, dieses Quarter fallenzulassen! Er hatte die Registration immer weiter verschoben, nachdem er sie im Anfang nicht rechtzeitig gemacht hat! Er meint, es macht nicht viel, weil er die 3 geforderten Quarter für M. A. bis zum Sommer machen kann.
Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Mit ihm Vorlesungsprogramm für nächstes Jahr besprochen.
(Ina Geburtstag; es geht ihr nicht gut). 🕮
11 – 1 Examen für symbolische Logik. (Ich habe viel zu viele Fragen gegeben, und niemand wird fertig. – Department Lunch; nachher kurz mit Dean McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über freies Quarter, eventuell mit RockefellerIRockefeller Foundation; er erwartet vollständige Umstellung der ganzen Universität [siehe Blatt!]70Blatt ???– Mit FusslerPFussler, Herman H., 1914–1997, am. Bibliothekar über Mikrofilm gesprochen. Mikroprint Readers gesehen, noch nicht gut.
(Gestern und heute früh Schwindelgefühle, wenn ich Kopf im Liegen bewege.) Examina gelesen.
Wir bekommen neue Grammofonplatten, und spielen einige.
Officestunde, Examens zurückgegeben. Mit Manley ThirThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph eine Stunde gesprochen, über sein SD über Reduktionssätze.71Manley H. Thompson, „Reduction Sentences and Metaphysics“, In: The Philosophical Review (50), 1941, pp. 610-615. Er gibt zu, dass er den Unterschied zwischen meiner und SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Auffassung nicht richtig gesehen hat. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier, (ich ziehe mich 10h zurück; er bleibt bei Ina bis 11 ¼!).
McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph ruft mich an: die Universität gibt jetzt keinen Urlaub mehr mit ganz oder teilweise Gehalt; wohl aber ohne Gehalt; ich soll inoffiziell bei Rockefeller anfragen, ob sie ganz erwägen würden. (siehe Blatt).72Blatt ???– Morgens im Bett beim starken Strecken des Körpers plötzlich Schmerzen im Kreuz. Ich wärme die Stelle, mache Bewegungen, stehe dann auf (weil StrachanPStrachan, Dr., Arzt dies geraten hat.) Nachmittags zu StrachanPStrachan, Dr., Arzt; er findet etwas Versteifung der Muskeln, aber nicht viel; es bedeutet keinen set-back; ich soll weiter bewegen.
Brief an RockefellerIRockefeller Foundation entworfen: Projekt: Modalitäten, und Wahrscheinlichkeit. Nachmittags PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier, 3 – 6. Er hält Gesetz für undenkbar, das verbietet, im Gespräch militärische Geheimnisse weiterzugeben!
Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier; über Brief von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.73Brief ???
Mittags wieder MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Er ist bedrückt, dass sie nicht zusammen Weihnachten feiern.
Am Vorwort geschrieben zu [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942.74Carnap, Introduction to Semantics, ix–xiv. Abends mache ich Weihnachtstisch mit Inas Zweigen und Kerzen.
XII / 1941OChicago ILErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Mittag und Nachmittag hier. Wir hören Grammofonmusik.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Nachmittag mit ihnen kurzen Spaziergang im Jackson Park.
Rückenknax: Ich halte unten beim Briefkasten die Tür mit einem Bein offen, gehe die Treppe schnell hinauf, etwas Schmerzen; oben im Zimmer plötzlich starke Schmerzen. Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt kommt nachmittags zur Behandlung. Er meint, es ist nicht etwa alles Gewonnene wieder verloren, der Muskel ist doch nicht wieder verkürzt. Er lässt mich sogar kurz aufstehen; aber dabei kommt plötzlich der Schmerz wieder. Etwa abends, als ich versuche, aufzustehen, um zu meinem Bett hinüberzugehen. Ich liege ganze Woche.
Mittags Erin BuckleyPBuckley, Erin hier, aus NY. – Nachmittags BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, bringt mir seine MSe. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.
Ich kann während dieser Tage Korrektur lesen. Einige Arbeiten, lesen. – Nachmittags wieder StrachanPStrachan, Dr., Arzt hier; er findet es etwas besser [4.– wenn er herkommt].
Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer. – Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
StrachanPStrachan, Dr., Arzt hier. Mehrmals ein wenig aufgestanden.
Mehrmals ein wenig aufgestanden. Gearbeitet über topologische Begriffe Confirmationsgrad.1Confirmationsgrad wieder ??? (Elisabeth JakobPJakob, Elisabeth, Tochter von Max Jakob (1879–1951), dt.-am. Physiker hier Nachmittag und Abend).
Gearbeitet über topologische Begriffe Confirmationsgrad. StrachanPStrachan, Dr., Arzt hier. Mehrmals auf und am Schreibtisch, ich fühle mich viel besser. (Draußen Zero-Temperatur!)
Erste Vorlesung (Ina fährt mich hin), ca. 10 Studenten. Department Lunch; zu Fuß nach Hause. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (6 – 11 ¼! Ich 9 ½ zurückgezogen.)
Erstes Seminar (Semantik), 5 Studenten. 🕮
Vormittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris kurz hier. Er berichtet, dass er seit 3 oder 4 Jahren Ruth HeschbergerPHeschberger, Ruth, Freundin von Charles Morris als Freundin hat; sie hat bei ihm studiert, hat Verständnis für seine literarischen und poetischen (!) Arbeiten; jetzt in NY. Alle Bezahlung war immer für Arbeit, die sie für ihn tat: Tippen und Research für das Buch, usw. – Topologische Confirmation gearbeitet.
(Nachmittags fahre ich SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer zum Bahnhof Englewood.)
Brief von RockefellerIRockefeller Foundation:2Brief ??? Sie werden Gesuch für 3 Quarters annehmen; auch zusammen. Wir spekulieren eifrig über die zeitliche Verteilung, falls es wirklich was wird.
Department Lunch. – Nachmittags mit Dean McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph gesprochen. Ich zeige Brief von RockefellerIRockefeller Foundation. Er sagt, Administration hat nichts gegen Zusammenlegung auf ganzes Jahr. Er fragt überhaupt nicht nach dem Arbeitsprogramm. Ich gebe es ihm spontan. Er wird sofort den Präsidenten bitten, das Gesuch an RockefellerIRockefeller Foundation zu machen. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt telefonisch: nicht nötig, die Sache jetzt vor dem Department zu besprechen; besser später, wenn wir sehen, was aus MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und meinem Gesuch wird; für mich alleine wäre es möglich, ganzes Jahr frei zu haben; mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zusammen müssen wir uns dann irgendwie einigen. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.
Seminar.
Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Ich berichte von RockefellerIRockefeller Foundation Brief und Gespräch mit dem Dean. Er möchte nächstes Jahr ganz frei haben; ich sage, ich kann dann ja meinen Urlaub auf 2 Jahre verteilen. Über seine Ehe; als Ina sagt, dass TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Scheidung aufgrund von Ehebruch erwägt, wird er sehr aufgeregt; er würde dann Stellung verlieren und ihr nichts freiwillig geben.
Nachmittags StrachanPStrachan, Dr., Arzt. – Abends Vortrag Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph „Semantik der Metaphysik“, im Philosophischen ClubIPhilosophy Club, University of Chicago. Ich als Hauptdiskutant. Er spricht meist ziemlich klar und nicht sehr metaphysisch; nur seine Hauptfrage ist Scheinproblem: „Was ist das 🕮 Sein der Vergangenheit?“
Gearbeitet an dc, topologische Definition.
Gearbeitet an dc. Mittags Student vonMorris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph hier. (Er will bald Preliminars machen, erwartet dann Draft.)
dc gearbeitet.
In Office Stunde: mit BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über seine 6 MSe.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMS „Paths of Life“ gelesen.BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942
(⚬, nach langer Zeit; neue Couch im Wohnzimmer.)
Nachmittags Kino „It started with Eve“.3„It started with Eve“ (1941) von Henry Koster.
10 – 12 Doktorexamen BrumbaughPBrumbaugh, Robert, 1918–1992, am. Philosoph. – Nachmittags 1 ½ – 6 ½ (!) allgemeine Untersuchung im in Billings, Dr. EiselePEisele, Dr., Arzt; zwischendurch X-ray Brust. – Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz hier.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.
9 ½X-ray Billings, Magen. – Seminar. – Office: HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph (über Parallele zwischen Menschenökologie und dialektischem Materialismus; recht unklar). BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, über sein MS.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris mittags hier. Mit ihm über sein MS „Pfade des Lebens“.BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942 Ich: Die Wissenschaft braucht nicht aus lauter Menschen des metrischen Typs zu bestehen‚4Siehe Morris, Paths of Life, Kapitel VII, wo das Konzept der „Maitreyan personality“ vorgestellt wird, in der die zuvor diskutierten dionysische, prometheische und buddhistische Komponente des Temperaments gleichverteilt vorkommen. um sein Ideal zu erfüllen; wenn nur die verschiedenen Typen tolerant genug sind, die anderen gelten zu lassen. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (6 ½ – 11 ¼!); er hat wieder nicht registriert! Gibt zu, dass es unsinnig ist, will es bald tun. Ich mache ihn nochmal eindrücklich aufmerksam, dass er mit den Lehrern bis Februar bekannt werden muss, wegen Fellowship für nächstes Jahr. Ich sage, dass ich nächstes Jahr, wenn er inzwischen MA gemacht hat, für ihn an die Harvard Society of FellowsISociety of Fellows Harvard, Cambidge MA schreiben werde, und dass ich glaube, dass da gute Chancen bestehen. 🕮
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II / 1942 MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 für Drucker fertig gemacht.5Carnap, Formalization of Logic.
9:30 X-ray (nochmal, weil sie mich voriges Mal versehentlich zu früh weggeschickt haben). Augenklinik; (Homatropintropfen (Wirkung nur für einen Tag, während bei Ina Atropin, Wirkung 2 Wochen). Erste Untersuchung.
MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 fertig!
Zu Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt (jetzt immer wöchentlich).
ThompsonsPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph Doktor-These über PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph gelesen.6Ph.D. in philosophy 1942 - University of Chicago; The Pragmatic Philosophy of C.S. Peirce, University of Chicago Press (1942); later as a monograph (1953) based on his dissertation;
ThompsonsPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph Doktor-These über PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph gelesen. Nachmittags EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart hier. Sie gehen nach St. Diego, er wird dort in Labor arbeiten. Sie geht sehr ungern, weil keine Freunde dort.
Doktor-Examen ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph; er weiß gut Bescheid und diskutiert sehr geschickt.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, Briefe diktiert.
9 Augenklinik, zweite Untersuchung, mit Homatropintropfen (wirken nur einen Tag; während bei Ina Atropin, wirkt 2 Wochen).
BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph hier, erklärt mir seine Ansprüche auf Beförderung.
9 – 12 Meeting der Faculty der DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago;7Division of the Humanities der University of Chicago. über die neuen Pläne des College, neue Examina usw. – Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Lebhafte interessante Gespräche, über prinzipielle politische Fragen (WornhamPWornham usw.).8Lieutenant General Thomas A. Wornham bzw. Colonel Thomas A. Wornham, bekannter Soldat im WWII ??? Wir sind in vielen Sachen und philosophischen Fragen einig. Später auch SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer.
Lunch bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. Er arbeitet jetzt im Chemielabor der Universität, aber unter Government Contract. – Kino: GarboPGarbo, Greta, 1905–1990, schwed.-am. Schauspielerin in 🕮 „Two faced Woman“;9„Two-Faced Woman“ (1941) von George Cukor. sie spielt gut.
(Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris in Billings; Operation; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist mit Flugzeug nach Houston, Texas; seine Schwester stirbt.)
10 Augenklinik; dritte Untersuchung; Verschreibung von neuen Brillen. 12 Lunch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, Budgetberatung. Ergebnis: Promotion für BeenePBeene, Chairmanship und Gehaltserhöhung für Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph (siehe meine Notizen).10Notizen ???TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und ich schreiben Brief darüber an Dean;11Brief ??? auch vermerkt: Erwägung für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris für die Zukunft. – Office: Dr. BretallPBretall, Robert W., 1913–1980, am. Philosoph, ich erkläre ihm unsere Auffassung der Werturteile; er will das Kapitel seiner These umarbeiten, sie dann veröffentlichen (gemacht bei StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph, PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ).12Doctoral Degree in Princeton; Kierkegaard Anthology, Princeton University Press, Princeton
Faith PerryPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry und Kind (sehr nett) hier. Später kommt CharnerPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Wir erwähnen Chairmanship; er sagt, er hat Verbesserung meiner Tenure in seiner Aufstellung mit angegeben.
Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Erzählt vom Tod seiner Schwester. Er ist besorgt um TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; sie ist wieder zu Hause; er sagt, sie macht hysterische Szenen. – Abends kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris wieder; er fürchtet, sie will Selbstmord begehen, schluckt zu viel Nembutal. (Es stellt sich aber alles als harmlos heraus). –Brief von RockefellerIRockefeller Foundation (an die Universität):13Brief ??? mein Gehalt für ein Jahr bewilligt!
Nachmittags russisches Kino im Loop: „Girl from Leningrad“.14„The Girl from Leningrad“ (1941) von Viktor Eisymont.
Department Lunch: PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, dass ich ein ganzes Jahr Urlaub haben kann, selbst wenn MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris auch Urlaub bekommt! Ich lasse abstimmen über PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Chairmanship, einstimmig; ich hatte schon vorher alle inoffiziell gefragt.
Office: HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph.aEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.🕮
WellsPWells, H. G., 1866–1946, brit. Schriftsteller gelesen.BWells, Herbert George!1940@The New World Order, London, 194015Well, The New World Order, LL .
III / 1942PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph über Wahrscheinlichkeit gelesen.16Ich vermute, hier stellt sich die Frage, welches Werk zur Wahrscheinlichkeit von Peirce Carnap gelesen hat? Ganz allgemein würde ich vermuten "The Probability of Induction", allerdings nur weil es von den Schriften Peirce’, die auch "Wahrscheinlichkeit" im Titel anführen meiner Auffassung nach die bekannteste ist.
PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph über Wahrscheinlichkeit gelesen. Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Er hat wieder nicht registriert! Ohne Und daher auch kein Fellowshipgesuch eingereicht! Er meint, das macht nichts, er könne dann immer noch eins kriegen, aufgrund von Veröffentlichungen, da jetzt öfters solche nachträglich frei werden. Er hat jetzt Stelle bei RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker, wöchentlich 13 6.50 $ (für ca. 13 Stunden); er soll bestimmte mathematisch-biologische Theorien entwickeln; er hat dort eigenes Office.
Office: NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student; über den Zirkel in der Begründung unserer philosophischen Auffassung. [Reading Period]. Department Lunch; dabei BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker, er kritisiert, dass die Regierungen kein Friedensziel haben, es fehlt Theorie über Weltstaat; die fehlende Einsicht geht auf moralische Schwäche zurück. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier, 3 – 5. Über Analyse und Formulierung von Werturteilen; er will auch Imperative als Deklarativsätze interpretieren; ich habe Bedenken. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz. – Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer.
MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 wieder durchgesehen, die Änderungsvorschläge von Miss GreenwaldPGreenwald.
Nachmittags 3 – 6 ½SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Ich erkläre Modalitäten.
Doktorexamen CaponigriPCaponigri, Aloysius R., 1915–1983, am. Philosoph (katholisch). Nicht besonders gut. – Nachmittags 3 – 6 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Er hat eine Menge Fragen über den Aufbau der Sprache. – Abends neu gekommene Platten gespielt.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Vormittags Radio MahlersPMahler, Gustav, 1860–1911, öst. Komponist „Lied von der Erde“ gehört. Nachmittags Briefe diktiert (bis 4).
Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier.
Über California usw. gelesen, für nächstes Jahr Urlaub. 🕮
Nachmittags in die Stadt. Für mich gekauft: Schuhe, Hose. Kino „How green was my valley“‚17„How Green Was My Valley“ (1941) von John Ford. der Junge in dem wallisischen Bergarbeiterdorf; schön.
Nachmittags PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier; ich erkläre dc.
Nachmittags nach Palos Park, Häuser besehen. Ein „modernistisches“ ist zu sehr eingesehen. Ein anderes (Fisch) hat riesige Fenster, schön hell, aber nicht genügend getrennte Räume.
Department Lunch; über Fellowships.
Letzte Vorlesung, Diskussion von Fragen. –Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kommt durch. Unser Telegramm erreicht sie nicht im Zug; Ina früh vergeblich zur Englewood Station. 3h in Hotel … im Loop. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin ist schon etwas beschwipst und trinkt noch immer weiter. Sie hat im Zug einen Mann (Eisenbauingenieur) kennen gelernt, der immer Getränke bringt oder sie in die Bar einlädt. Er redet ihr zu, hier zu bleiben; er will dann morgen Flugzeug für sie bezahlen! Sie sagt zu, falls Platz im Flugzeug zu haben! Ist aber nicht. Sie fährt nach Reno, für Scheidung; will Larry CohnPCohn, Larry heiraten, (sie kommt gerade von ihm aus Washington!), sobald Wohnung in Washington zu finden; Kinder in Boarding School. LarryPCohn, Larrymacht hat jetzt auch Psychoanalyse. Sie meint, es wird nicht leicht sein, aber doch gut gehen, weil beide analysiert sind und die Schwierigkeiten kennen. Nachher Wir bringen sie zum Zug, 7h.– Kino „All through the night“ (Entdeckung von Nazisaboteur in NY).18„All Through the Night“ (1942) von Vincent Sherman.
Letztes Seminar: Fragen.
Examen in Symbolische Logik II, 11 – 1. (Mrs. BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert versagt ganz). – Zahnarzt PatrakPPatrak, Dr., Arzt, setzt herausgefallene Goldkrone links unten hinten wieder ein.
SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier (PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker kommt nicht, wir warten eine Stunde; erbOriginal es. sagt später, er sei krank gewesen, und habe mehrmals angerufen (?)). Über dc, Fortsetzung. 🕮
Diese Woche Reading Period. Ich arbeite an dc. (dieses Jahr keine Zwischenferien).
Office; niemand kommt. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.
Kino „I remember the day“ mit Claudette ColbertPColbert, Claudette, 1903–1996, am. Schauspielerin als Lehrerin‚19„Remember the Day“ (1941) von Henry King. von den Jungen verehrt; gut.
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über meinen Vortrag in seinem Seminar Mo.
SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier, über die angebotene Stelle in Washington. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker. Er hat noch nicht registriert. Er arbeitet weiter bei RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker, hat dort schon 3 kleine Aufsätze geschrieben. Musik bis 10 ½.
Kurse für Springquarter vorbereitet.
Nachmittags: Ich trage vor in MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Seminar (Theorie der Zeichen) über: Logik und Sprache. Nachher Ruth HeschbergerPHeschberger, Ruth, Freundin von Charles Morris in MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Office getroffen. Er bestimmt, dass sie seinen literarischen Nachlass erben und bearbeiten soll.
Erste Vorlesung Introduction (10 Studenten).
IV / 1942 Nachmittags erstes Seminar (Logische Syntax). 4 Studenten.
Vorlesung (nur noch 6 Studenten).
Nachmittags Sitzung für Civilian Defense für die Universität. Da Mr. TauberPTauber, Mr. schon beide Flügel von HarperPHarper übernommen hat, brauche ich nicht mehr building lieutenant zu sein, sondern nur floorleader.
Nachmittags hier SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer geht nicht nach Washington; das College hier hat ihm Instruktorship in soc. sc. Angeboten, 2000 oder 2200, mit Aussicht auf Verlängerung! – Mit den beiden über dc.cEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. 🕮
Abends James FranckPFranck, James, 1882–1964, dt.-am. Physiker und SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier, wegen Senatssitzung morgen. Sie sagen, wenn der neue degree (nach dem Sophomore Jahr) BA genannt wird, so ist das eine unehrliche Verbilligung gegenüber den anderen Institutionen; die Division der physikalischen WissenschaftenIPhysical Sciences Division, University of Chicago20Physical Sciences Division, University of Chicago. ist einstimmig dagegen, weil es den Nachwuchs ohne graduierte Studenten gefährden würde.
Abends 8 – 10 Senatsitzung. LinkPLink, University of Chicago, RanyPRany und andere haben Antrag eingebracht, dass der Senat seinen früheren Beschluss, der den College BA erlaubt, widerruft. Heftige Diskussion für beinahe 2 Stunden. Mc KeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph betont, dass der Senat nicht kompetent ist, über Collegeerziehung zu urteilen, und daher dem College nachgeben sollte. Dagegen wird gesagt, dass der neue 2-Jahres Plan schon bewilligt ist, jetzt nicht eine Erziehungsfrage, sondern nur die Titelfrage zur Entscheidung steht. RanyPRany mahnt zum Kompromiss, nicht schnelle Beschlüsse, bis durch langsame Besprechungen Einheit erzielt ist; der Antrag ist ein Kompromiss, da er den 2-Jahres-Degree zugesteht, und auch PhilosophyBachelor oder andere Titel erlaubt. Abstimmung (geheim) : 58 – 58! Also Antrag abgelehnt. Vertagung.
dc gearbeitet.
dc gearbeitet.– Nachmittags Kino: „The Bugle Calls“ mit BeeryPBeery, Wallace, 1885–1949, am. Schauspieler21„The Bugle Sounds“ (1942) von S. Sylvan Simon. (Kavallerist wird Tankmann; lustig, spannend). „Paris Calling“ mit Elisabeth BergnerPBergner, Elisabeth, 1897–1986, öst.-brit. Schauspielerin;22„Paris Calling“ (1942) von Edwin L. Marin. Untergrundbewegung in Frankreich; spannend.
dc gearbeitet.
Mittags voted; zum ersten Mal, in primary; für DouglasPDouglas, Paul Howard, 1892–1976, am. Politiker, gegen die Kelly Satzmaschine.23Erläuterungen ???
In Officestunde: BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, bringt neu formuliertes MS. Er hat keine Erläuterung, nur Formeln; nicht nur die syntaktischen Definitionen, sondern sogar die lange Liste der undefinierten syntaktischen Zeichen ist ohne Erläuterungen. Er ist erstaunt, als ich ihm sage, dass ich das so nicht verstehen kann.
Nachmittags Kino: „To be or not to be“‚24„To Be or Not to Be“ (1942) von Ernst Lubitsch. Anti Nazi Plots der Schauspielertruppe im besetzten Warschau, Komödie. 🕮
(⚬mit Radiomusik!: 2 Sätze von Philipp Emanuel BachPBach, Carl Philipp Emanuel, 1714–1788, dt. Komponist; dann militärische Symphonie (HaydnPHaydn, Joseph, 1732–1809, öst. Komponist).)
Nachmittags wir zu BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert. Er erzählt, dass er ein Jahr in Mexiko studiert hat. Sein Hauptziel in der Wissenschaft: Verlängerung seines eigenen Lebens. Dazu will er Physik und Biologie vereinigen, dazu Logik. Er hofft, dass die Regierung für seine Pläne eine Forschungsorganisation einrichten wird (!). Wir hören Grammofonplatten: ScarlattiPScarlatti, Giuseppe Domenico, 1685–1757, ital. Komponist und Cembalist, ByrdPByrd, William, 1543–1623, engl. Komponist und Organist, MonteverdiPMonteverdi, Claudio, 1567–1643, ital. Komponist und Gambist, BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, Flamenco, SandburgPSandburg, Carl, 1878–1967, am. Schriftsteller und Historiker.
Grammofonbestellung zusammengeschrieben. Gelesen.
Nachmittags Rulon WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph hier. Mit ihm zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Seminar; Vortrag von BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker über Mathematik. Ich diskutiere hauptsächlich: Mathematik hat nicht nur die von BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker betonte Kalkülseite, sondern auch eine semantische Seite, die aber doch vom Faktischen verschieden ist. – Abends Film „Soapbubbles“ in Soc. Sc.;25„Soap Bubbles“ (1906) von Georges Melies. Französischer Stummfilm. nicht interessant.
Nach Seminar, Office: BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, dann KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker. „Alles ist Semantik“; sehr unklar; vielleicht meint er überall brauchen wir sinnvolle Sprache.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; Briefe.dEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt mittags vom Philosophischen Meeting in Madison26Meeting in Madison ??? (per Bahn), wohnt bei uns (auf Porch, schnarcht nicht mehr). Nachmittags mit ihm am See spazieren. Seine Hauptleidenschaften sind jetzt: Philosophie und Grammofonmusik.
Zu Hause geblieben. Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ausführlich über dc. (Er: darin steckt aber faktische Annahme über Gleichförmigkeit der Natur.) Abends Grammofonmusik.
Registration für Service. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Gespräch. Nachmittags am See spazieren. Er bringt allerhand philosophische Probleme, vom „Aufbau“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 her; Aufbau auf eigenpsychischer Basis. – Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.
Ich Klasse; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab, hat sich anscheinend sehr über die Tage hier gefreut. 🕮eEs folgt ein leerer Eintrag zum 1.V. mit ⚬ im Datum.
V / 1942 Vormittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier; über seine Probleme: Sprache der Wissenschaft; bleibt zum Lunch. – Nachmittags Kino in der Stadt: „Woman of the year“ mit Katharine HepburnPHepburn, Katharine, 1907–2003, am. Schauspielerin und Spencer TracyPTracy, Spencer, 1900–1967, am. Schauspieler;27„Woman of the Year“ (1942) von George Stevens. lustig.
Über dc gearbeitet (die faktischen Voraussetzungen der Induktion).
Abends viele neue Grammofonplatten.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Überraschend: SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; Musik.
Seminar: nur die beiden BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert! (über arithmetische Syntax).
Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kommt, aus Reno zurück, hat Scheidung. Inzwischen ist ihr aber klar geworden, dass Ehe mit LarryPCohn, Larry schwierig sein würde, weil seine neurotischen Züge in Briefen wieder zu stark herausgekommen sind. So hat sie die Absicht für jetzt aufgegeben. Sie will in NY Arbeit suchen. Sie ist ruhiger, fühlt sich erleichtert durch Scheidung (LarryPCohn, Larry hat ihr 800 $ für die Kosten gegeben!).
DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago Meeting: zu wenig Studenten, zu viele Lehrer; daher wird vorgeschlagen, dass man Kurse in anderen Divisions gibt. Aber es wird noch nichts Festes beschlossen. 5 ½LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin reist ab. – Kino: „The Invaders“‚28„The Invadors“ (1942) von Michael Powell. 6 Deutsche von einem U-Boot in Kanada; gut.fEs folgt ein leerer Eintrag zum 11.V. mit ⚬ im Datum.
5 – 7 Sibyl MoholyPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier. Lebhaft, und redet unaufhörlich, wie immer, aber anregend und gescheit (Ina mag sie nicht).
12 – 2 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris, Essen im Palmgrove; dann kurz spazieren. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris beklagt sich, dass TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris nicht Scheidung gewähren will. RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris möchte aus der Geheimhaltung heraus, fühlt sich „herumgestoßen“. – Kino „Fantasia“ von DisneyPDisney, Walt, 1901–1966, am. Trickfilmzeichner und Produzent;29„Fantasia“ (1940) von James Algar und Samuel Armstrong. manche Bilder sehr schön anzuschauen. 🕮
Nachmittags zum Tee hier: RiezlersPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler und FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer. RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann bringt mir sein Buch (Aristoteles über Phy moderne Physik);BRiezler, Kurt!Physics and Reality, New Haven, 194030Riezler, Physics and Reality, LL . ich sage ihm, dass ich nicht übereinstimme; ich vergleiche es mit GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter gegen NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker; da sagt er aber: Da sei er auf NewtonsPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker Seite (vermutlich kennt er die Argumentation nicht); – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (7 – 11 ½!); er nimmt überhaupt keine Kurse dieses Jahr! Hat auch keine Pläne. Arbeitet bei RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker. Musik.
BroadPBroad, C. D., 1887–1971, brit. Philosoph gelesen.31Vermutl. nicht zu identifizierendes Werk von C. D. Broad.
Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert.
Mittags Vormittags Vorlesung. Mittags Gürtel (wie gewöhnlich) abgelegt. Dann plötzlich kleine Rückenschmerzen. Trotzdem ohne Gürtel zu Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt gefahren (war verabredete Zeit). Die Er sagt: Die großen Muskeln sind nicht versteift. Wahrscheinlich kleine Fasern zwischen den Wirbeln. Nach der Behandlung, während ich rechten Arm vorstrecke, im Stehen, plötzlich starker Schmerz. Ich kann aber doch nach Hause fahren.
Meist gelegen. Dazwischen aufgestanden und in Wohnung herumgegangen. – Abends neue Records. –Ina zum Arzt; Operation wird beschlossen.
–
Wieder ganz auf. Besorgungen. Sonst am Schreibtisch. Aber noch schwach.
ExamenBA für Jean ThomasPThomas, Jean, Student, in Philosophie der Wissenschaft. – Seminar. Office (BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, BlackPBlack). – Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.
Letzte Vorlesung (5 oder 6 Studenten).
Ina holt Diktafon. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. – Abends MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design)PMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier. Er hat Zuschuss von RockefellerIRockefeller Foundation für SchuleINew Bauhaus Chicago bekommen, besonders für Filme. 🕮
Zum ersten Mal Diktafon benutzt (für Vorlesungsnotizen „Einführung“, um darüber mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer oder FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl oder sonst jemand ein Buch zu machen).32Introduction to Semantics, Cambridge, Mass. 1942
Vormittags PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (nachdem er mehrmals Verabredung gebrochen, ohne mich anzurufen). –Ina ins Hospital, allein! Ich abends zu ihr.
VI / 1942 3 PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Ausführlich mit ihm gesprochen. RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker will sorgen, dass er BA kriegt. Bis Winter werden mehrere Aufsätze gedruckt sein; sodass ich dann drangehen ihn in HarvardIHarvard University, Cambridge MA vorschlagen kann. Spät nachmittags zu Ina ins Hospital. Heute morgen war Operation; sie ist noch schwach, und geplagt durch Katheter; Übelkeit.
Office: BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago; Dr. HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph, war bei ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Department Lunch; Gäste dabei. Nachmittags StrachanPStrachan, Dr., Arzt. Dann zu Ina. Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier bei mir.
Nachmittags letztes Seminar (in den letzten Wochen: nur die beiden BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert!). Zu Ina. Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer bei mir.
Diktiert Diktafon. – Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris bringt Ina nach Hause, wir zusammen Tee. Sie geht schon zur Probe etwas herum; hat aber steifen Hals. Darum kommt Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer.
,
Diktiert.
Nachmittags und abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; Briefe diktiert.
Zum Typing Office: Die Transkription der ersten Diktafonzylinder ist sehr lückenhaft!
Mit RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann diskutiert, in meinem Office; er hat sehr vage Ideen über Notwendigkeit einer anderen, ganzheitlichen Logik, für die Wissenschaft vom Menschen, usw. Department Lunch; dabei HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, aus NY zurück. – Zahnarzt (alles in Ordnung, er rät aber, in etwa 3 Monaten wieder zu einem Zahnarzt zu gehen). StrachanPStrachan, Dr., Arzt.
Die weitere Transkription ist viel besser; so bin ich ermutigt, weiter zu 🕮 diktieren. Die ganze „Einführung“ fertig diktiert! 32 Zylinder.
Die Schreibstube ruft an: 16 Diktafonzylinder sind zerstört worden vor dem Umschreiben! Der Janitor hat sie im Papierkorb gefunden; weggeworfen und zerdrückt! So muss ich die Hälfte des Ganzen noch mal diktieren! – Nachmittags mit Professor JordanPJordan, Prof., Editor der University of Chicago Press gesprochen, jetzt Hauptherausgeber der University PressIUniversity of Chicago Press, über „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Das Haupthindernis scheint RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph; ich habe den Eindruck, dass sie die Übersetzung nicht schätzen. Ich sage, mir wäre auch anderer Übersetzer recht. Er will die Übersetzung begutachten lassen. – Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.
Den ganzen Tag diktiert, 9 Zylinder, für die zerstörten Teile.
Den ganzen Tag diktiert‚ 6 Zylinder, für die zerstörten Teile. Wieder alles fertig, nach schon 2 Tagen. Ich bin sehr erleichtert. – Mittags Elisabeth JacobusPJacobus, Elisabeth hier.
Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Er erzählt von Mexiko, war sehr gerne dort. Über MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Buch und Gedichte;BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 194233Morris, Paths of Life, enthält das Schlusskapitel „Invocation“, eine Gedichtsammlung im Stil von Nietzsches Zarathustra. er ist sehr kritisch über beides. Über politische Fragen (Regierung von Experten anstatt Volksvertreter.) Wir planen (noch nicht ganz ernst) sie in Mexiko zu treffen.
Rücken etwas schwach, vom Kramen.
Letztes Office. Letztes Dept. Lunch (PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schon fort). – Nachmittags Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt, zum letzten Mal. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.
Nachmittags Dr. HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph hier; zufällig auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker.
Ina letztes Kursexamen. – Nachmittags Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer, zum letzten Mal. Gekramt.
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Hauptsächlich über EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science; Plan zur Mitarbeit von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und anderen.
Vormittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph hier, mit Frau. Nachmittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Über MS seiner Doktorthesis. Ich erkläre, wo die Definitionen der pragmatischen Begriffe unklar sind. Er sagt, dass meine Kritik in vielen Punkten mit der von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach übereinstimmt. Er fährt nach Washington, 🕮 hat dort Stelle in Propagandaanalyse. Andererseits hat er für nächstes Jahr Instruktorship in Los Angeles angeboten bekommen; er fürchtet aber, einberufen zu werden, wenn er sie annimmt.
Mit SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer Hilfe Diktafon zurückgebracht; sie erlassen Hälfte der Rechnung, weil die Zylinder zerstört waren. – Abends Dr. SchwabPSchwab, Dr., Arzt und Frau; er ist Osteopath, sehr selbstbewusst und egoistisch; wir einigen uns mit ihnen auf Vermietung der Wohnung, und sind sehr froh, dass wir endlich dies Problem los sind, für guten Preis (75).
JacksonPJackson, Hausverwalter lehnt SchwabPSchwab, Dr., Arzt ab, wegen der beiden kleinen Kinder! Also alles wieder ungewiss.
Wir warten täglich auf Mieter, machen ads in Zeitungen. Zum Glück kühl.
Wir warten täglich auf Mieter. Nachmittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.
Freitags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Der Mexikoplan kommt wieder auf, aber sie wollen hier arbeiten, und sie Examen machen. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, aber nicht zur Arbeit.
Abends Miss MicksPMicks, Miss, Vermieterin, schüchtern, still, wegen Miete; Schwierigkeit: die Freundin ist Jüdin. Sie wirbt für sozialistische Partei.
Vormittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Über Probleme der Sprachstruktur. – Nachmittags kurz HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph hier; er ist hier für Konferenz über Nahen Osten. Er sagt, er wird noch ein Jahr in HarvardIHarvard University, Cambridge MA unterrichten (obwohl er schon 69 ist!). – Miss HorwickPHorwick, Miss, die Freundin von Miss MicksPMicks, Miss, Vermieterin.
Es wird bedenklich, dass so wenig Mieter kommen. Plötzlich nachmittags mehrere: CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs. und Frau; sie erwartet Kind. Er hier im Labor für Metallurgie; aus Berkeley. Stille, zuverlässige Leute. Sie gehen aber weg, weil Schwierigkeit mit Kinderwagen. – Dann VollmerPVollmer mit einer von drei Schwestern Silberg (Vater Schulsuperintendent in Ironwood, Mich; eine von ihnen X-ray Technikerin in Billings); sie sind sehr eifrig, die Wohnung zu nehmen. Sie machen Gesuch beim Real Estate. Abends ruft CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs. an: sie möchten die Wohnung doch! Und dann kommt Miss HorwickPHorwick, Miss mit Freundin noch!
Nachmittags Kontrakt mit CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs. fertig. Sie mit zu uns, alles zu besprechen. Dann fängt Ina an, ernsthaft zu packen; bis jetzt konnten wir immer noch nicht 🕮 glauben, dass es ernst wird. Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer; sie schenken uns Thermosflasche. Ina packt bis spät nachts.
VII / 1942 Ina tut gewaltige Packarbeit. Ich krame etwas; mittags fühle ich Rücken schwach und liege immer zwischendurch. Janitor BoleyPBoley, Hausmeister bringt Sachen in den Keller und dann alles ins Auto. BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kommt kurz; ich leihe ihm PM.BRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927 Wir wollten mittags weg, das wird aber unmöglich. Gegen 3 kommt schon Frau CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs.. MargretPMargret, Putzfrau (die Schwarze) kommt zum Reinemachen. Endlich 4hAbfahrt. (Route No 34, dann 30 lange, bis hinter North Platte). 140168mi. Bis De Witt‚ODe Witt IAIowa. (Cross Roads Ct., nette 2 Zimmer Cabin, mit Shower, 4 $).
Noch ohne Gürtel, fange ich Übungen an, im Stehen. Schwinge Bein rückwärts, anscheinend zu heftig für den durch das Kramen & die Reise ermüdeten Rücken. Plötzlich Rückenknax. Eine Stunde wieder im Bett, Rücken gewärmt, vorsichtig Übungen gemacht im Liegen. Dann aufgestanden. Frühstück in einem Café. Ina fährt nun immer. Unterwegs kauft sie ganz dickes, braunes Keilkissen, dann baut sie (während ich im Auto auf dem Vordersitz liege), dann baut sie Stützen für den Kopf auf, sodass ich halbliegend sitzen kann. So fahren wir die nächsten Tage. 225 mi‚ bis Jefferson, Iowa.OJefferson IA (Green Gables Cabins, einfachere, aber nette 2 Zimmer Cabin, mit Gas, Shower, usw., $ 3). Mein Rücken ist recht schwach, so bleibe ich gleich liegen, ca 5h. Ina kocht Abendessen. Nachts Gewitter.
Zum ersten Mal recht warm, aber noch nicht schlimm. Ina fährt 298 mi. Nach Kearney‚OKearney NENeb., bis ½ 6. (St. John’s Court, schöne, geräumige 2 Zimmer Cabin, mit Shower, modern, kühl; 3.75 (anstatt 4.–).)
Über North Platte; heiß (aber nicht so arg wie 1938), durch Denver; auf der Südseite viele schöne Motorcourts, aber alles ganz dicht 🕮 an einer Bahn, darum fahren wir weiter. In SedaliaOSedalia CO lesen wir Ankündigungen der Woodbine Lodge, 7 mi weiter in den Bergen. Um 7h dort; (Ina hat allein über 400 mi gefahren!). Viele Leute, weil 4. Juli. Wir bekommen einfache, große 2 Zimmer Lodge Hütte (nur $ 2! ohne fließend Wasser, sie vergessen Waschwasser, wir waschen uns mit dem Eiswasser; elektrisches Licht). (Wir bestellen Abendessen 7 ½, gehen zu Tisch 8 ¾, bekommen nur Vorspeisen, gehen 9 ½ in Hütte, weil ich das Sitzen nicht mehr aushalten kann, bekommen unsere Portionen 10:05 und 10:20! Sehr reichlich, sodass es noch für morgen Mittag und Abend reicht!) Die Lodge liegt nett in dicht bewaldeten Hügeln, auf einem Hügelabhang.
Wir haben nicht mehr genug Gasolin! Es gibt hier keins. Ina fährt alleine nach Sedalia zurück, es zu kaufen. Wir fahren weiter durch die Berge, erst No 67, dann links ab, die neue Rampart Range Road. Immer steil bergauf und runter, aber gute Straße (Erde). Meist dichter Wald. Zuweilen aber sehr schöne Ausblicke, zuerst auf schneebedeckte nördliche Kette, später auf den Pike’s Peak, auch mit Schnee; dem wir immer näher kommen. Kurze Zeit unter einem Baum gelegen. Schließlich in weiten Wendungen hinunter, immer mit herrlichem Ausblick auf den Berg und in die Ebene hinaus. Die Straße führt unten durch den Garden of the Gods, fantastische Felsformationen. Manitou Springs, viel Verkehr, viele Soldaten. Wir finden keine geeignete Kabine (viele sind sehr teuer). Hinunter nach Colorado Springs‚OColorado Springs CO und dann wieder halb zurück. El Grande Motor Court (nett, modern, aber sehr winzig, Ina schläft in Bunker in winzigem Seitenraum; $ 4. Eigentlich zu teuer). Da in der Nähe drittes Camp gebaut wird, sind beide Orte überfüllt. Darum geben wir den Plan auf, hier Häuschen zu suchen, ferner auch den Plan, die freie Autostraße zum Gipfel des Pike’s Peak zu fahren, weil es mir nicht gut genug geht. (In Friedenszeit könnte ManitouSprrings vielleicht netter Ort sein.) 🕮
Weil es mir nicht gut geht, fahren wir keine Gebirgsstraßen, sondern die Hauptstraße in der Ebene nach Süd. Aber rechts sehen wir meist die Berge, kommen mehrmals wieder nahe heran. Über Pueblo, Trinidad (Bergwerksorte), über Pass nach New Mexiko; Raton. Von Cimarron ab kleine Gebirgsstraße. Vorbei am Eagle Nest Lake, durch schöne, bewaldete Hügel nach Taos.OTaos NM Zu unserem Erstaunen liegt es weit weg von den Bergen, in einer Ebene, aber 7000’ hoch. Die Motorcourts sind nicht so schön wie erwartet. Schließlich gehen wir zum besten: Major O’Hays Court (sehr schöne Kabins, Adobe Stil, 2 Zimmer, Küche, Refrigerator, Dusche usw.; kostet aber $ 5!), 7 ½h.
Morgens bleibe ich im Bett, zum Rücken ausruhen; Ina besichtigt Häuser. Nachmittags fahren wir zusammen; das Haus des Malers LawrencePLawrence, Maler ist innen schön und geräumig, liegt aber in der flachen, heißen sage brush Steppe ($ 80). Wir fahren weiter, durch das Tal des Red River. Mehrere Motor Camps im Tal, am Fluss, für Fischer, aber nichts für uns. Weiter endlose schwierige Serpentinen hinauf, enge Straße, oft an sehr steilem Hang, über Paß (über 10000’ hoch!), wieder hinunter, wieder am Eagle Nest Lake vorbei wie gestern und so nach Rundfahrt nach Taos. Wir wollen Häuschen auf der Straße besehen, wir schauen in die Fenster, gehen herum, plötzlich Rückenknax, heftiger als seit Jahren (trotz Gürtel und Spazierstock). Ich kann nicht aufstehen, liege auf der Erde, es fängt an zu regnen. Ina holt Mexikaner, der hilft mir ins Auto, alle seine Kinder gucken zu. Ich klammere mich mühsam an die Rückenlehne. Zum Glück sind wir nahe von unserer Kabine. Ina hilft mir ins Bett. Auch im Bett sind einige Bewegungen noch schmerzhaft; ich kann nur links und auf Rücken liegen. Alles ist so angespannt, dass das Liegen bald weh tut. Wir sind aber froh, in guter Kabine zu sein, wo Ina auch kochen kann. 🕮\1942–44 Santa Fe\
Ina findet im kleinen Taos einen Osteopathen!: Dr. DominguezPDominguez, Dr., Arzt. Er kommt 3h. Er findet rechte Seite sehr steif, kann aber doch allerhand auflockern. Nachher kann ich viel besser mich im Bett bewegen und liegen, fühle mich daher besser, und wir beide werden wieder vergnügter. Ich lese meist TimeINew York Times, Zeitung und LifeILife Magazine, Zeitschrift. Draußen ist es recht warm, drinnen aber immer angenehm kühl. Heizkissen und einige vorsichtige Bewegungen im Bett. Die Weiterfahrt nach Santa Fe ist nun für einige Zeit verschoben.
Vormittags Dr. DominguezPDominguez, Dr., Arzt hier, findet den Rücken schon besser und lockerer. Ich bin erstaunt, was für heftige Behandlung der Rücken aushält. Er lässt mich auch einige Schritte im Zimmer gehen, ohne Gürtel und Stock. Nachmittags fährt Ina alleine eine bergige Seitenstraße nach Tres Ritos; es gibt da aber nichts für uns Geeignetes.
Ina fährt nach Sta Fe, holt Post, besucht RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Dr. hier, merkt Fortschritte, Rücken nicht mehr so steif. Ich lese jetzt immer FeuchtwangerPFeuchtwanger, Lion, 1884–1958, dt. Schriftsteller (Paris Gazette)BFeuchtwanger, Lion!1940@Paris Gazette, New York, 1940.
Dr. hier. Ich stehe zuweilen auf, nur für eine Minute.
Draußen sehr heiß, hier drinnen immer angenehm.
Dr. findet Fortschritt. Ich habe inzwischen Erwärmung und Übungen im Bett gemacht.
Zum ersten Mal ich zum Dr.! Kurzwellenbehandlung, dann recht heftige Behandlung, scheint aber gut zu tun.
Täglich (bis Sa) zum Dr.; Kurzwellen und Behandlung.
Von heute bis So täglich ein oder zweimal im Auto ausgefahren.
Beim Dr. treffen wir den Maler FleckPFleck, Joseph A., 1892–1977, öst.-am. Maler, mit dem er uns bekannt machen will. Er ist aus Wien (vielleicht Jude), hat dort Kunstakademie besucht; seit 18 Jahren in Taos! Hat aber noch sehr schlechte englische Aussprache. Er rühmt seine Erfolge, Ausstellungen in Santa Fe und Chicago; sagt, seine Frau ist aus Texas, hat in Europa studiert. Geschwätzig, nicht intelligent. Lädt uns ein, zum Kaffee zu kommen, Haus und Bilder zu sehen. 🕮
Abends, während ich im Bett, kommen plötzlich PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, 8 – 10 ½! Sie wohnen im Pueblo bei den Indianern! Er schlägt vor, dass wir einige Zeit mit ihnen in ihrem Haus wohnen, als Gäste, während er alles hier richtet, und dann es mieten. Er versteht schwer, dass wir lieber unabhängig in Santa Fe wohnen wollen, bis wir wissen, wo wir bleiben. Er ist sehr dominierend, suggeriert gern wie man alles machen soll. (Umso dringender scheint es uns, nicht mit ihm zusammen in demselben Haus zu wohnen.)
Mittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, auch die beiden Kinder: die ältere Anita MariaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling und die kleine CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling (sie war im Herbst hier 3 Monate bei den Indianern!). Nachmittags geht Ina mit ihnen ins Pueblo; sie berichtet: interessant, aber sehr deprimierend; dürftig und schmutzig. Sie kauft einen Tonkrug für $ 1.50, mehr aus Mitleid. Sie kommen zurück und bringen Indianer mit, der Englisch und Spanisch spricht (außer seiner eigenen Sprache). – Wir fahren ein Stück über Talpa hinüber in die Berge, schöner Ausblick, leider da oben gar keine Häuser (wie immer, wo es schön ist; meist weil National Forest.)
Nach Santa Fe.OSanta Fe NMOrchard Motor Ct. (kleine, einfache Kabine, 2 Zimmer, Bad, Küche, $ 4). Ina fährt täglich herum, Häuser besehen. Ich bleibe zunächst im Bett. Die Fahrt war anstrengend, so konnte ich die schöne Landschaft nicht so gut genießen: Cañon in Rio Grande.
Ich lese HiltonPHilton, James, 1900–1954, brit. Schriftsteller, und Detektivgeschichten.35Siehe LL und . Ina fährt herum.
Ina fährt mich zum SetonPSeton, Frau Village. Wir besehen nettes Haus mit großen Räumen, aber etwas dürftig eingerichtet; sie vermietet es für $ 65. Ich lege mich hin. Frau SetonPSeton, Frau kommt, erzählt von ihrem Rücken (verschlimmert durch Autounfall, dann ist sie doch immer weiter gefahren, weil Vortragsreise; jetzt trägt sie schon keinen Gürtel mehr). (Ihr Mann schreibt über Tiere und Pflanzen, sie über Indianer Religion und Weisheit; das Ganze wird jetzt in eine College Schule verwandelt.) das Haus liegt ziemlich offen und eingesehen da. Es hat Wasser und elektrisches Licht. Zimmer auf verschiedenen Ebenen, ein Zimmer oben. Wir ziehen es für uns in Betracht. 🕮
Vormittags zum Haus von Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama)‚36Elisabeth (Peach) Montgomery. an der Hyde Park Road, ca. 3 mi NO von Sta Fe. Sehr schön, herrliche Aussicht hinunter auf die Sta Fe Ebene, und weit dahinter blaue Bergkette. Es gefällt uns sehr gut. Bedenken: der Preis; da es aber gestaffelt wird (100, 80, 60), so wird es nicht zu teuer, falls wir länger darin bleiben. – Nachmittags Haus im Cam. delMt. Sol gesehen (Myers)PMyers, Datus Ensign, 1879–1960, am. Maler, hat aber keine gute Aussicht. Dann weiter nach Tesuque, zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Das Haus liegt ganz abgelegen, unter einem hohen cliff, hat Aussicht nur auf die umliegenden Hügel. Es ist sehr einfach, aber nett, sehr großer Hauptraum mit Ölofen, und Küche etwas abgetrennt; Schlafnische halboffen nach außen. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zeigt uns seine 3 Schlangen, 2 zahme, mit denen auch die Kinder spielen, eine giftige. Auch etwas über Politisches; da ist er aber ziemlich dogmatisch, entsprechend der kommunistischen Parteilinie. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist staatlich und katholisch erzogen, hat sich aber ga jetzt ganz ihm angepasst, mit Schlaf im Freien oder im Zelt oder in schmutzigen Indianer-Hütten, Baden in kalten Bächen, usw. Die Kinder sind nett, die kleine hat keine Finger an der rechten Hand; die ältere ist egoistischer, dominiert über die kleine. Ich sage PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling, dass ich in jüngeren Jahren sehr gern in einem solchen Haus gewohnt haben würde, dass wir jetzt aber gern allerhand Bequemlichkeiten haben. Er spricht wieder von Anbau und Verbesserungen, oder Bau an dem anderen Platz; aber ich sage, dass ich glaube, dass die Schwierigkeiten jetzt im Krieg doch zu groß sind. Er ist immer optimistisch, meint’s meint, er kann alles beschaffen usw. Er sieht es aber immer nicht ein, fängt immer doch wieder an, von den Möglichkeiten zu sprechen. Sie wollen uns zum Essen behalten, wir fahren aber 7 ½ weg. Während der ganzen Zeit liege ich auf einer niedrigen Couch. – Auf der Heimfahrt beschließen wir, das MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Haus zu nehmen.
3 zum Osteopathen Dr. Niels SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Dann hinaus in ins Mont-gomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Haus. Nach 3 ½ Wochen in Kabine sind wir sehr froh, in den schönen, geräumigen Zimmern zu sein, und genießen die Aussicht. Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) erklärt uns alles. Sie wohnt jetzt mit Mutter und Freundin (und augenblicklich deren Sohn) im 🕮im Gästeflügel. Ich lege mich gleich hin; Ina kramt.
Ich liege meist auf der Porch (Glasveranda), nehme auch mal Sonnenbad. Heute gehe ich schon öfter mal herum, freue mich an Haus und Aussicht.
Korrektur [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gelesen, angefangen.
Morgens auf einmal ⚬, ohne Gürtel und ohne Verhütung, zum ersten Mal seit Chicago. – Nachmittags zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Er glaubt, der unterste Wirbel ist verdreht.
BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker, Lattice TheoryBBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 194037LL . angefangen.
Korrektur [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gelesen. Ina in die Stadt. Ina bringt eine mit, für mein Sonnenbad. Abends schöne Musik, mit dem hiesigen Grammofon.
Korrektur. Sonnenbad.
In die Stadt, zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt.
VIII / 1942 Korrektur bis 32 fertig; aber immer noch nichts von PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker. BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. MathematikerBBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 1940 gelesen. Sonnenbad. Rücken etwas schwach.
BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. MathematikerBBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 1940 gelesen. Aufgrund davon geschrieben: Begriff der Lattice Theorie und in der Relationentheorie.38Manuskript über Relationen und Verbände ???
Von jetzt ab beinahe täglich Sonnenbad. – Korrektur gelesen;B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 und aufgrund von BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker etwas geschrieben. Abends oft Musik; ich wandle dabei auf und ab im unteren Zimmer.
Von jetzt ab beinahe täglich Sonnenbad. – Korrektur gelesen.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943
Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Er verschreibt dünne Schuheinlage (1/16 ″) für rechten Absatz, hält es für eilig und dringend. Ina macht selbst eine; ich finde aber, dass sie beim Gehen praktisch keine Wirkung haben kann. – Zu Hause Rücken schwach, infolge von 2 Fahrten und langem Warten beim Doktor (und vielleicht auch Behandlung??).
Abends 7 – 10 Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier, mit Kindern (MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist in Carmel). Er hat Projektor mit, zeigt Farbfotos auf der Schlafzimmerwand, von den Kindern, einige von Indianern. Er sagt, er hat Farbfilm von Tieren (seine Klapperschlange) und Indianern gemacht, plant Vorführungsreise. Das sei auch für das kleine Kind mit der verkrüppelten Hand gut; sie soll 🕮 fotografieren und naturwissenschaftliche Forschung lernen, weil sie dabei durch die Hand nicht gehindert wird.
Trüber Tag (das ist selten hier).
(Ich schlafe jetzt meist schwer ein, muss oft Schlafpulver nehmen.)
Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Nachher fühle mich mich viel besser als sonst nach Behandlung; daher zu Hause gleich auf den Hügel gegangen (zum 2. Mal).
Vor- und nachmittags auf Hügel spazieren. Sonst aber immer gelegen, wie bisher. Nach Nap überraschend ⚬.
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Mehrmals auf den Hügel spazieren. –PL und MPL gearbeitet.39Hier und weiterhin häufig Modallogik ??? Öfter Sonnenbad. Immer noch schlecht geschlafen. Ina spricht mit einem Ingenieur; wir überlegen Rückenoperation!
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Nachmittags auf Hügel spazieren.
Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Ich frage, ob Operation helfen kann. Er bezweifelt es in meinem Falle, weil nicht ein Wirbel verschoben sei. Wir Er stimmt aber zu, dass ich einen Chirurgen fragen könnte. Wir fahren hinaus, östlich aus der Stadt, zum Haus von Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt; großes, vornehmes Adobehaus. Er ist plötzlich verreist, hat Notiz für X-ray hinterlassen. Wir zum Hospital; dort werden 2 X-rays vom Rücken (sacro–iliac joint) gemacht, liegend, eins A – P (d. h. anterior – posterior), das andere lateral.
Zweimal spazieren, je 15 min.
Vormittags spazieren. – Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) sagt: dass, wenn wir über 3 Monate bleiben, die Miete 50 ist, Gasheizung wird etwa 15 sein, oder für uns mehr. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schreibt, er kann wahrscheinlich nicht kommen. Wir lesen NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Rez. über Semantik‚40Ernest Nagel, „Review: Introduction to Semantics. Rudolf Carnap“, In: The Journal of Philosophy, 1942, Vol. 39 (17), p. 468-473 rein negativ; Ina ist empört.
Vormittags spazieren, zum ersten Mal bis zum Fahrweg. Immer an MPL gearbeitet. – Nachts immer Schlafpulver.🕮
Wir erfahren, dass Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt noch eine Woche wegbleibt; also die ist die Ungewissheit wegen der Operation weiter verlängert. – Nachmittags zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt.
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aBeim 26.VIII. ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum. Täglich 1 oder 2 mal spazieren, 15 – 20 Minuten. – Fleißig an Modalitäten gearbeitet; ich liege immer auf Porch. Nachts immer Schlafpulver.
Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt.
IX / 1942Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt zum ersten Mal gesprochen, ausführlich, im Hospital. Er ist gegen Operation, führt es auf Vergiftung vom Darm zurück; nächste Woche soll Darm-X-ray gemacht werden. [siehe besonderes Blatt: RC, Gesundheit!].41Blatt ???
Rücken müde, vielleicht vom vielen Sitzen gestern. – Nachmittags langes Sonnenbad, zum ersten Mal seit langem.
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Alle diese Tage nicht spazieren gegangen, weil Rücken schwach. Neues Radiogrammofon; wir genießen schöne Musik. Ina Magenbeschwerden.
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Fiesta in Santa Fe.
Labor Day.
9 ½ – 5 im Hospital; X-ray von Magen und Darm, durch Dr. Larson (Lorson?)PLarson, Dr., Arzt von Albuquerque. Nachmittags Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt.
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Noch nicht spazieren. – Immer fleißig an Modalitäten gearbeitet.
Kurzen Spaziergang auf Hügel, zum ersten Mal wieder. 🕮
Sonnenbad.
9 Hospital. 11 Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt macht 3 Injektionen in Sakro-Ilias Gelenk. Zuerst mehrere Hypodermics, für lokale Betäubung; dann die tiefen Injektionen. Dann muss ich möglichst lange auf dem Bauch still liegen; ich halte es 5 ½ Stunden aus. Dabei wird der Magen durch Milch beruhigt; aber die gestreckten Beinmuskeln werden sehr müde. Von dann ab immer abwechselnd einige Stunden in dieser Lage und auf der linken Seite; dazu müssen mich immer 2 Personen mit dem draw-sheet herumrollen, auch während der Nacht. Abends 7 kommt Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt, während Ina da ist. Da er spontan gar nichts erklärt, sage ich ihm, dass ich diese Geheimheit nicht schätze, bitte ihn, mir zu erklären. Er tut überrascht, als hätte er schon am Morgen irgendetwas gesagt. Die Injektion enthält etwas (er sagt nicht, was!), das durch das Gelenk (die Gewebe, die Nerven, die da aus der Wirbelsäule kommen usw.) infiltrieren soll. Dadurch wird eine Art Anästhesie erzeugt, zuweilen für dauernd oder längere Zeit. Das hat bei vielen Gelenken (auch z. B. Schulter in rheumatischen Fällen) sehr gute Erfolge gehabt. Ich: Aber bei mir sind die Schmerzen nicht das Schlimme; gegenwärtig habe ich gar keine. Er: Aber Sie haben doch eine tenderness im Gelenk; sie können doch nicht lange sitzen oder gehen. Ich: Das ist aber mehr wegen der Gefahr dass etwas geschieht. Nachts gar nicht geschlafen, trotz zweimal (9h und 12h) Schlafpille von Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt (was ist es?).
Ina kommt zu mir ins Hospital. 12h Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt kommt. Er will keine weiteren Injektionen machen (sagt keinen Grund); ich darf nach Hause fahren (wir sind überrascht und sehr froh). Er schlägt neuen Gürtel vor, seine eigene Erfindung, starrer, mit Duraluminiumteil; wird ca. $ 50 kosten. Da er meint, dass das viel besser helfen wird, beschließen wir, es zu tun. 2haus dem Hospital nach Hause. Sehr froh, wieder hier zu sein. Ich bin auch beweglicher, muss aber beim Rumdrehen im Bett noch vorsichtig sein. Dr. hat gesagt, ich dürfe langsam wieder mit Gehen anfangen, in einigen Tagen sogar schon wieder 15 min wie früher; aber Vorsicht vor unebenem Boden, jerk unbedingt vermeiden. – Abends kommt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling mit den Kindern. 🕮 Lebhaftes Gespräch über politische Fragen. Sie lernen jetzt Russisch; er möchte nach dem Krieg nach Russland, vielleicht für dauernd. Ich erzähle von NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Eindruck; er lässt sich aber nicht beirren. Er verteidigt die orthodoxe marxistische Ansicht über Faschismus als meist entwickelte Phase des Kapitalismus gegen meine Bedenken, ob das noch richtiger Kapitalismus ist. Er ist immer sehr orthodox und starr in seinen Ansichten.
Fragebogen für SalarySurvey und für National RosterSalary Survey und irgendwas mit Dienstplan? ausgefüllt. – MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMS (Theorie der Zeichen, Kapitel I) gelesen.42Vermutl. das MS von Morris, Signs, Language, and Behavior.BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946– Sonnenbad, Grammofonmusik.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMS (Theorie der Zeichen, Kapitel I) gelesen.BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946 (Es ist besser und klarer, als die EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science-Monographie).BMorris, Charles W.!1938@Foundations of the Theory of Signs, Chicago, 193843Morris, Foundations of the Theory of Signs. Nachmittags zum ersten Mal wieder an Modalitäten gearbeitet. – 2 Minuten im Haus spazieren gegangen.
Briefe diktiert (über Morris MS Semiotik;BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946 an BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, PozanskiPPozanski usw.).44Briefe über Morris, an Bohner, Pozanski, ??? Beim Gehen Schmerzen in linkem Fuß und Wade (vielleicht Folge der Injektionen?).
Beim Gehen Schmerzen in linkem Fuß und Wade; ich rufe Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt an; er sagt: Dies tritt häufig auf; das kommt von Nerven; Hitze, Fußbad, Massage.
Nachmittags Sonnenbad, aber Luft schon etwas kühl; dabei schöne Musik.
Im Hospital: Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt macht Gipsabguss von meinem Rumpf, für neuen Gürtel. Ich muss ½ Stunde ohne Gürtel stehen, sehr mühsam, mit den Händen halte mich an einem Stock, der von der Decke aufgehängt ist. (Operationsraum-Benutzung 15 $! Das ist noch ohne Dr. Honorar!)
1 Stunde Sonnenbad. Nachmittags zu Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt in sein Haus. Er nimmt noch Maße für den Gürtel. (Er ist geboren 1873! War Colonel im medical Corps, ist jetzt Präsident der Assoziation der MilitarysurgeonsIAssociation of Military Surgeons of the United States (AMSUS). Er war in drei Kriegen, darunter China (Boxeraufstand) und erster Weltkrieg. Er hat Sanatorium im Osten, fährt noch zuweilen hin. Er hat im ersten Weltkrieg die Rehabilitation von untauglichen Soldaten organisiert; schreibt jetzt Artikel, um Ähnliches jetzt anzuregen. Nachher zeigt er mit Stolz seinen schönen Garten.)
Nachmittags kurzen Spaziergang auf Hügel, der erste nach den Injektionen. Ich fange auch wieder ganz langsam mit Turnen an. Der linke Fuß ist beinahe wieder gut. 🕮
Abends verabschiedet sich Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama), sie geht auf 2 Wochen Urlaub nach San Francisco. (Ina schenkt ihr das unnötig gewordene .) – Kurz spazieren.
Spazieren.
Spazieren.
Vormittags Sonnenbad, hinter dem Haus bei der Küchentür. – Zum Lunch Mrs. MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama. hier, weil ihre Tochter weg. – Nachmittags 15 min spazieren. (Ich bin jetzt beinahe wieder so weit wie vor den Injektionen, aber nicht ganz; ich mache auch wieder Übungen, aber noch nicht die auf dem Bauch liegenden.)
Morgens langes Sonnenbad, mit Musik. Nachmittags Spaziergang.
Zu Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt, der neue Gürtel ist da, wie ein Panzer mit riesigen Metallteilen (Duraluminium). Er sagt: aufrechte Haltung, Brust heraus, nicht vornüber gebeugt, ist besser für das Rückgrat. Die rechte Schulter ist tiefer, vielleicht weil immer auf zu kurzen Spazierstock gestützt; ich soll mit Stock abwechselnd rechts und links. Beim Gehen Knie nicht steif halten, sondern beugen und hochheben wie ein Pferd.
Auf CorbusiersPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt Rat nehme ich zum Schlafen Aspirin; eine Stunde vorher, eins zuletzt. Do Es hilft aber nichts, und so muss ich spät noch Nembutal nehmen. – Warme Tage; schöne Sonnenbäder. – Der Gürtel ist zunächst unbequem und gibt noch nicht das Gefühl der Sicherheit wie der alte, vermutlich weil er infolge der Starrheit nicht überall so gut anliegen kann wie der alte elastische. Ich schiebe ihn hinten etwas höher, sodass er oben im Rücken berührt; das geht besser.
Vormittags zu Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt. Er macht noch kleine Anpassungen am Gürtel; zeigt, dass ich ihn sehr fest schnüren soll. Ich frage wieder nach Massage und Diathermie; mir scheint, er legt nicht genügend Wert darauf.
Nachmittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und die Kinder hier. Wir machen zusammen 15 min Spaziergang. Wieder heftige politische Gespräche. Ina fragt verschiedene Fragen im Zusammenhang mit DurnhamsPDurnham Buch‚45Bezug unklar. das wir ihm geliehen haben. Aber er hört sehr 🕮 schlecht auf Fragen und Einwände, predigt immer gleich los. Ich frage, ob er nie in seiner Ansicht von der Parteilinie abgewichen ist. Anscheinend nicht, höchstens ganz früher Bedenken über die NepPolitik. Er behauptet, niemals Mitglied der Partei gewesen zu sein oder zu sein; aber das ist doch wohl nur Parteitaktik.
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Zweimal spazieren.
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BrunersPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in ChicagoMS gelesen.
Brief an BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über MS diktiert.46Brief ???– Nachmittags zum ersten Mal zum Osteopathen Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Kurzwellenbehandlung 50 min (der Apparat berührt den Körper nicht wie bei Doming), dann Vibrationsmassage mit Apparat und etwas Handmassage (2.–). CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt hat BoatmanPBoatman, Dr., Arzt nicht angerufen, und hat Rechnung geschickt: $ 150!! (ist er vielleicht gekränkt, dass ich doch zu BoatmanPBoatman, Dr., Arzt wollte? Oder ist dies nach seinen Begriffen „being easy on you“? – Abends Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Hier, von 2 Wochen San Francisco zurück. Sie berichtet, was für gut bezahlte Stellungen Frauen im Schiffbau und Flugzeugbau usw. bekommen können.
Endlich mal wieder Modalitäten.
Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. 45 Min. Kurzwellen, dann kurze Massage. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt hat ihm geschrieben, nur allgemeine Massage nach Kurzbehandlung, „keine Manipulation des Rückens“.
Spaziergang bis ganz auf den Hügel, hinter die Felsenburg, 28 Min.!
Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt.
Zweimal 30 Min. spazieren!
Regen.
Regen.NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen und 4-jähriger Sohn KokiPGoheen, Koki, Sohn von John und Nancy Goheen kommen. Ina holt sie nach 10 in Lamy ab. Ina war vorher voller Aufregung und Befürchtung. Aber das Kind ist viel mehr 🕮 Beunruhigung als NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen. Der Junge ist unruhig, gehorcht seiner Mutter gar nicht (sie achtet aber auch gar nicht auf ihn). Sie ist bemüht, ihn im besten Licht zu zeigen, sagt, sonst ist er viel unruhiger. JohnPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat ist schon vor Wochen nach NY; schade, dass er nicht hier dabei war. NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen berichtet, dass sie für den Umweg hierher und den schnelleren Zug $ 45 extra bezahlt hat!
Beide übernachten hier (auf der Porch; Ina schläft nebenan bei MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).) Ina fährt sie nach Lamy zum 10 Uhr Zug.
Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Heute gebraucht er zum ersten Mal die von ihm erfundene Maschine: ein Band quer unter dem Rücken durch wird von der Maschine hinauf und hinunter bewegt und zwingt so den Rücken, sich nach hinten zu biegen. Zuerst unter dem Becken, dann unter dem Kreuz (das ist mir am unangenehmsten, weil das Kreuz dabei hohl wird, und ich mich sehr dagegen anstrenge), dann schrittweise weiter hinauf, zuletzt unter dem Hals. (Unter dem oberen Rücken ist die Wirkung vermutlich gut; ähnlich StrachansPStrachan, Dr., Arzt Vorschlag, eine zweischlaufige Rolle dorthin zu legen, was ich aber nie getan habe).
Die kalten Regentage sind vorbei, aber die Nächte doch immer kalt. Rheumatische Schmerzen in der linken Schulter, ein Tag stark, nach einigen Tagen viel besser, durch Wärme. Spaziergänge.
Spaziergänge.
Nachts mache ich schlechte Bewegung: oben vom Kissen (nach Schlucken des Nembutal) drücke ich mich wieder hinunter. Dabei Schmerz im Kreuz, der mir vorkommt wie der richtige Schmerz (nicht nur der rheumatische Schmerz in den benachbarten Muskeln, den ich während der Regentage vorige Woche zuweilen gespürt habe), aber nicht stark. Darum heute Ruhe gehalten, und gewärmt; Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt auf morgen verschoben.
Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Auf meine Bitte heute Maschine nicht angewendet, weil gestern der Schmerz im Rücken.
Heute wieder spazieren gegangen. Milde, sonnige Tage. Aber Nächte kalt. Aus diesem Grund und besonders wegen Gasrationierung wollen wir nur noch 2 Wochen bleiben. Wir planen 🕮 Tucson (aber die schreiben heute: wegen Militär keine Häuser verfügbar) oder Phoenix oder El Paso (aber Militärcamp in der Nähe). – Korrekturen [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 (in Seiten) gelesen.
Morgens im Bett Rückenschmerz durch heftiges Niesen, nicht stark. Ich ruhe eine Stunde, heize den Rücken, mache auch meine Übungen, vorsichtig. Dann will ich aufstehen. Während ich schon stehe und den neuen Metallgürtel hinunter drücke, plötzlich wieder Schmerz im Kreuz. Darum heute im Bett geblieben, nicht zur auf Porch gelegen. Zeitschriften gelesen. Abends beim Waschen mit Waschlappen zwischen den Beinen, anscheinend beuge ich Rücken zu sehr seitlich (ich liege auf linker Seite und wasche mit rechter Hand den Po), plötzlich starker Schmerz im Kreuz.
Vorsichtig mit Inas Hilfe auf Porch gegangen. Liegen geblieben, weil gestern die Schmerzen. 12 ½ – 5 ½RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling zum ersten Mal wieder. Sie ist aus Californien zurück. Schön angezogen, mit großem schwarzem Hut. Sie ist lebhafter und kommt mehr aus sich heraus; die Unabhängigkeit in Californien hat ihr sichtlich gut getan. Sie wollen später vielleicht nach Mexiko (sie sagt, sein Vater ist Dentist in Veracruz, aber vermutlich amerikanischer Bürger).
Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt.
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Vorwort zu [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gearbeitet.47Carnap, Formalization of Logic, vii-xv (datiert: „Santa Fe, November 1942“).
Überraschend RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. – Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. – Nachher für über eine Stunde fahren wir zum Hyde Park, und die Bergstraße hinauf. Wir kommen oft durch dünnen Schnee. Oben schöner Blick auf den beschneiten Berggipfel vor uns, und schöner Ausblick auf die Bergkette im Westen.
Zweimal spazieren. VorwortB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 macht viel Arbeit (ich habe ich streiche die Diskussion der Einwände (veranlasst durch NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel ReviewIW) und schreibe nur positiv über Notwendigkeit der Semantik in der modernen Logik).
XI / 1942 Vorwort.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Zweimal spazieren; einmal über ½ Stunde, zum Haus 🕮 hinter der Felsenburg. Die Lage ist sehr schön; Blick auf den hohen beschneiten Berg; schöne ebene Spaziergänge über den Kamm des Hügels.
Morgens Rückenschmerzen im Kreuz. Zuerst schwach, nach dem Turnen, beim Aufsitzen vor dem Anziehen des Gürtels. Ich ziehe ihn vorsichtig an, gehe ins Badezimmer, komme auf die Porch. Unten, nach Umdrehen zum Schließen der Tür, starker Schmerz. Ina hilft mir aufs Bett in der Porch. Am Tag keine Schmerzen mehr; nicht aufgestanden. – In den letzten Tagen ist dreimal ein Hund hergelaufen gekommen, hellbrauner Ag Afghan. Er ist sehr zutraulich, eifrig und alert, nervös. Ina behält ihn eine Nacht, mit vieler Unruhe. Dreimal bringt Ina ihn zur Straße hinunter, wo ein Mädchen ihn abholt. Ina nennt ihn „Bertie“, weil er von vorn aussieht wie RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell.
Morgens, nach dem Turnen, beim Aufsitzen Schmerz, nicht stark. Aber vormittags im Bett geblieben. Nachmittags hilft mir Ina zur sonnigen Porch hinüber. – Index für [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 fertig gemacht. BergmannsPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. PhilosophMS und BrunersPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago Brief studiert.48Bergmann MS ??? Bruner Brief ???– Wir können nicht wählen (abgesehen von meinem Rücken), weil die Election Kommission uns die Ballots nicht schickt, weil wir ein Formular nicht ausgefüllt haben, das uns aber nicht erreicht hat. – Heute Wahl. Abends im Radio die Ergebnisse: die Republikaner haben allerhand gewonnen; Isolationisten sind wiedergewählt, z. B. Hamilton FishPFish, Hamilton III, 1888–1991, am. Politiker und in Chic. Brooks.PBrooks, Charles W., 1897–1957, am. Politiker49Charles W. Brooks wurde 1942 zum Senator von Illinois wiedergewählt, Hamilton Fish III in New York zum Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Beide waren Anhänger einer isolationistischen Politik und Gegner von Präsident Roosevelt.
Rücken nicht besonders stark (aber keine Schmerzen); darum Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt wieder abgesagt.
Rücken nicht besonders stark (aber keine Schmerzen); darum Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt wieder abgesagt. Endlich wieder an Modalitäten gearbeitet.
Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Er lässt mich eine ganze Stunde sitzen! Dadurch sehr müde. – Abends bringt Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) 3 von ihrer Party herüber: Bill DaveyPDavey, Bill, Schriftsteller, junger Novellist, und Maler Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris und Frau, die oben in der Felsenburg wohnen. Die drei sind ziemlich angeheitert. DaveyPDavey, Bill, Schriftsteller fängt trotzdem ein schweres Gespräch über Logik an. Ich zeige ihm die Semantik. Er will sie lesen. Mit Mühe rede ich ihm davon ab, er müsse erst symbolische Logik studieren. Dafür leiht er TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Logik; verspricht, 🕮 es in zehn Tagen zurückzuschicken. Er scheint ernstlich interessiert, aus unverständlichen Gründen, weil sein ganzer Typ nicht wissenschaftlich, sondern künstlerisch ist.
Abends nach dem Essen PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, bis ½ 12! Wir teilen ihm mit, dass soeben die Nachricht von dem Angriff amerikanischer Truppen in NW Afrika gekommen ist. Er freut sich aber nicht darüber, im Gegenteil, meint, es nützt nicht nur nicht viel sondern schade, weil es die US der von der wir Notwendigkeit der wirklichen zweiten Front ablenkt. Mir scheint, er übertreibt seinen Standpunkt, wie oft. Es wird allerhand gescherzt und geneckt; MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling betont ihren (durch die californische Reise) neu erworbenen Unabhängigkeitssinn gegenüber PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling.
Die Alte kurz hier. Nachmittags Ina mit der MissPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) zur Felsenburg. Es gefällt ihr gut. Sollen wir es kaufen??
Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. [Er verschreibt 2 Medizinen: eine, die auf das sympathische Nervensystem wirkt, um Krämpfe zu verhüten, und eine, die die Darmchemie (die jetzt alkalisch ist) ins Gleichgewicht bringt.] Abends bei den Übungen im Bett Rückenschmerz, während ich, auf dem Bauch liegend, das rechte Bein rückwärts hoch hebe.
Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier.
Seit So, 1., nicht mehr spazieren gegangen, weil mehrmals Schmerzen, und dazu Gefühl, dass der Rücken schwach ist. – Wir verfolgen mit Spannung die Besetzung von Nordafrika.
Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt; ich muss wieder ¾ Stunde warten (darum will ich nicht nochmal hingehen). (Er rechnet nur 7‚50 für 5 Behandlungen und 2 Analysen). Dort zufällig Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt getroffen; ich sage ihm, dass ich nicht etwa unzufrieden mit seiner Behandlung bin, sondern wegen Kurzwellen hierhin komme.
Zweimal kurz spazieren, zum ersten Mal seit 1. Nov.
Zweimal spazieren, etwas länger. Noch schöne, sonnige Tage. (Nachts und morgens habe ich es jetzt nicht mehr so kalt: 1. Flanellbettücher, fühlen sich nicht so kalt an, wenn ich mich drehe; 2. im Badezimmer bleibt Heizung klein an, und 🕮 Tür dazwischen bleibt offen.
Zweimal spazieren, nachmittags zur Felsenburg und zurück zu Fuß. Ich sehe zum ersten Mal das Innere, Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris und Frau sind da. Die Räume sind sehr nett, Wohnzimmer groß, die übrigen klein. Esszimmerfenster hat schönen Ausblick, auch wenn man am Tisch sitzt. Kochofen und Wasserheizer heizen auch Küche und Esszimmer; auch etwas mit das Bad und Schlafzimmer. Im Wohnzimmer brennt Feuer, kein Ofen; ganz nach Norden, also kühl. Portal vor dem Eingang hat eine Seitenwand. (Die beiden anderen könnte man einbauen, mit großem Aussichtsfenster in Seitenwand wie hier). Wasser und Elektrizität ist da, kein Gas. Vor dem Haus ist geebneter Boden, nett zum Sitzen draußen im Sommer. Portal vor Eingang hat nachmittags Schatten; geschützter Sitzplatz im Sommer. Zum Haus gehört 1 acre. Für alles mit Möbeln wollen sie 2250. Sie wollen schnell verkaufen, weil beide weggehen, er zur Flotte.
Zweimal spazieren. – Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier; bis 10 ½.
Zweimal spazieren. Ich fühle mich jetzt ziemlich wohl; wir würden in den nächsten Tagen abreisen, wenn nicht die Frage vom Hauskauf noch in der Schwebe wäre. ist
11 – 6 ½RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling geht mit Ina in MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris Haus. Sie überlegen, dass es vielleicht am besten wäre, im Schlafzimmer (das westlichste) ein großes Fenster nach Westen zu machen; einfacher als Veranda anzubauen.
Zweimal spazieren. – Vorwort von SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer zurück, fertig gemacht. – Abends Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris und Frau hier. Wir beschließen, das Haus zu kaufen und besprechen alles. Es zeigt sich, dass sie doch verschiedene Sachen behalten will, die wir einbegriffen glaubten (z. B. Geschirr).
Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hat endlich Telegramm von ihrem Freund: er bietet für das Haus 2000, will andernfalls das große Grundstück (schade, das hätten wir gern dazu gekauft). Besprechung mit Vivian MorrisPMorris, Vivian, verh. mit James Stovall Morris. 2 – 4 RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, bringen Freunde mit: HalpernPHalpern, am. Historiker und Frau. (Er ist Assistant Professor in Geschichte, in Division Soc. Sc.IDivision of the Humanities, University of Chicago, arbeitet über Europa zwischen den Weltkriegen; Frau rote Haare, lebhaft, intelligent, beide links; 🕮 sie waren auch in Carmel, haben auch RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling dort im Laden kennengelernt, sind jetzt hier für freies Herbstquarter; sie verkehren in Chicago meist mit Nicht-Universitätsleuten.) Allgemein lebhaftes Gespräch über Politik, Behandlung von Deutschland nach dem Krieg usw. Alle gehen zum Morris Haus hinauf. HalpernsPHalpern, am. Historiker sind begeistert darüber; vielleicht werden sie es mal mieten. – Ina bespricht oben mit PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling: Zementieren der Außenwände, rät er, wird besser für Frühling verschoben, weil jetzt schon Nachtfröste; ebenso Verbessern des Daches, weil wir dann selbst sehen, wie es nötig ist; Frage, ob jetzt schon großes Fenster in Westwand; RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling meint Betonpfeiler nötig, das wäre aber ziemlich teuer.
Ina in die Stadt, zum Rechtsanwalt H. K.(ay) MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama). (Er wird Property Abstract prüfen, die letzten Jahre, deed formulieren, und Contract machen.) Abends Jim Morris und Frau wieder hier; wir besprechen genau die Bedingungen des Verkaufs und der Zahlungen usw.
Vormittags mit Ina zu Fuß zur Felsenburg; nochmal alle Zimmer besehen, Ina misst die Wände aus. Die Nacht war kalt (Frost), jetzt strahlender Himmel, herrlicher Blick vom Haus rings herum. Wir freuen uns darauf, wenn wir da wohnen werden! – Abends Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier.
Vormittags noch etwas an Modalitäten gearbeitet. – Ina mit Morris’PMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian MorrisPMorris, Vivian, verh. mit James Stovall Morris zum Rechtsanwalt MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama); 2 Stunden; nachmittags nochmal 1 Stunde; endlich wird der Contract unterzeichnet. – Ina packt bis spät nachts.
Ina packt; Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris kommt und hilft ihr, Sachen ins Auto tragen. – Endlich Abfahrt 3h; die Alte ist rührend und gerührt und fällt Ina um den Hals. Besorgungen in S. F.; Abfahrt 340. Diesmal kann ich die Fahrt viel besser vertragen als damals von Taos hierher. Der Abschied ist nicht schwer, weil wir im März wiederkommen wollen; hoffentlich geht mit dem Hauskauf alles glatt. – Das Tal hinunter nach Albuquerque, weiter nach OSocorro NMSocorro N. M.; Ina fährt schnell, um mir die Fahrt abzukürzen; anfangs ängstlich, aber wir bemerken, dass die meisten Leute schnell fahren (obwohl 35 mi festgesetzt ist). Motorcourt. (Zusammen ein Zimmer weil sonst alles besetzt; beide schlecht geschlafen). 🕮
11 – 3 nach Las Cruces‚OLas Cruces NM (Dona Ana Motorcourt, 2 Zimmer mit Bad, nur 3.–, ohne Kochgelegenheit, einfach aber nett.) Ich kann vom Bett aus Bäume sehen und ein Maisfeld. – Ina besichtigt Häuser, findet nichts Verlockendes; die Stadt selbst liegt flach; von den draußen liegenden Häusern sieht man Berge. (Seit Wochen zum ersten Mal ohne Nembutal gut geschlafen.)
Ina alleine nach El Paso. Wir hatten vergessen, dass heute Thanksgiving; daher kein realestate offen! Sie fragt beim Ranhotel, Country Club usw., fährt Scenic Drive, nirgends etwas zu finden. Spät nachmittags kommt sie zurück. Ich liege inzwischen zu Bett, lese KoestlersPKoestler, Arthur, 1905–1983, ung.-brit. Autor und Journalist „Scum of the Earth“BKoestler, Arthur!1941@Scum of the Earth, New York, 1941. Dann fahren wir noch zusammen zu einem einfachen Haus (möbliert nur 25.– monatlich!); es scheint sehr preiswert, aber Umgebung doch bedrückend, ärmliche Hütten usw.
Ina wieder alleine nach El Paso. Findet FriedmansPFriedman, Vermieter in El Paso unmöbliertes Haus; wir überlegen, ob wir das wohl arrangieren können, mit Sachen (hauptsächlich Matratzen), die wir dann im März nach Santa Fe bringen. Wir sind froh, dass wenigstens etwas ins Aussicht ist; alles hier herum ist sehr besetzt. Und Fahrt nach Arizona wäre Risiko, wegen Rücken, und Gasrationierung kommt 1. Dez., und wie dann Rückfahrt?
Zusammen nach El Paso, Texas.OEl Paso TX Ina fährt wieder schnell; kurz bevor wir abbiegen, fängt uns eine Landstraßenpatrouille. Ina sagt, dass sie kranken Mann ins Bett bringen muss, und da ist ergOriginal er ist. sehr freundlich; was für ein Gluck Glück! (sonst gibt’s hohe Strafe und evt. Rationen-Entzug!) wir besehen zusammen das Haus; riesige leere Räume! Wir wollen es aber wagen, und beschließen, es zu nehmen. Ina will die ganze Mühe der Möbelbeschaffung usw. auf sich nehmen. Wir fahren durch ganze Stadt zu den Motorcourts im Osten; die sind aber alle in schrecklicher geräuschvoller Vorstadtgegend, mit Eisenbahn und 🕮 Straßenbahn ganz nahe, darum zurück auf die mesa, Motorcourt El Mesa (2 Zimmer mit Dusche, ohne Kochgelegenheit, 5.–!); ruhig, ich sehe vom Fenster die Berge. Ina in die Stadt, zu FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso, mietet das Haus; er geht mit ihr Matratzen usw. kaufen. Wir sind vergnügt, dass wirklich etwas haben; malen uns aus, wie wir die Riesenräume wohnlich machen werden.
Nachmittags Ina ins Haus, lädt Koffer aus; macht die Zimmer sauber. Plötzlich kommt sie mit Schrecken zurückgefahren: kein Refrigerator da! Auf Anruf sagt Frau FriedmanPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso, dass sie eine Eiskiste schicken werden.
Ina fährt zum Haus, stellt die Betten hinein. Nach 1h fahren wir zum Haus, an der WestWestSide Road (man fährt vom Punkt wo 80 und 80 A sich trennen, nach W die Country Club Road; an deren Ende biegt das pavement nach rechts in die West Side Road; zu „Friedman’sPFriedman, Vermieter in El Paso Farm“, Box 307, Route 2, El Paso). Ich gleich ins Bett; ich sehe im Osten die Bergkette hinter den Cottonfeldern. Wir sind froh, nach einer Woche wieder „zu Hause“ zu sein. Ina fährt in die Stadt, für Einkäufe. Heute ist der letzte Tag für Gasolinkauf . Es gelingt ihr endlich, in einem junk yard leere cans zu finden, und so kommt sie mit 6 59.– Cans voll Gasolin. – Inzwischen sind nachmittags Herr und Frau FriedmanPFriedman, Vermieter in El PasoPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso hier, beide aktive Typen und hilfreich. Das elektrische Licht wird eingeschaltet; damit wird Wasser gepumpt. Unsere wenigen Möbel stehen seltsam verloren in den riesigen Räumen.
XII / 1942 Ina packt aus. Ich schreibe Adresskarten usw. – Nachmittags FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso 2 Stunden hier! (Ina sagt: der typische Babbitt.)
15 Min. Spaziergang, zum Briefkasten. Nachmittags FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso schon wieder hier. Er macht 4 Klötze, für unter die Beine meines Bettes, damit ich besser hinausschauen kann. Auch Mr. AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso besucht mich, netter älterer Mann; arbeitet an Bauten und daneben hat er Farm. Er hat lange in Chicago gelebt; es gefällt ihm aber viel besser hier im Süden. – Abends kommt endlich 🕮 Öl für den Ofen. Aber immer noch kein Eis. Nachmittags nochmal spazieren.
Arbeit am MS (Modalitäten) endlich wieder angefangen. – Mittags spazieren. Draußen ist es immer noch mild, sogar heute bei bedecktem Himmel.
Ina nachmittags in die Stadt. – Endlich bekommen wir Eis.
Spazieren. Jetzt meist trübe Tage. Ina hat seit mehreren Tagen Halsschmerzen und keine Stimme und fühlt sich lausig und schwach, arbeitet aber doch immerzu im Haus herum. – Brief von Rechtsanwalt MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama): James MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris muss verschiedene Rechtsschritte unternehmen, to clean the title; das wird mindestens 2 Monate dauern. Wir hoffen aber doch stark, dass alles gut gehen wird und wir das Häuschen kriegen. – Abends spät kommt der Regen in Inas Zimmer durch; es tropft laut in die aufgestellten Kessel, auf immer mehr Stellen; sie wird ganz verzagt. Schließlich schafft sie ihre Matratze mit Mühe in die Küche und schläft dort. Sie hat noch immer Bronchienhusten, der sie die ganze Nacht stört.
Die Berge, die ich von meinem Fenster sehe, sind oben beschneit; das sieht sehr schön aus, besonders als endlich die Sonne durchkommt. Es ist dabei nicht kalt.
–
Ina bleibt in der Küche wohnen. Nach dem Regen kommen wieder schöne, sonnige, milde Tage. Täglich ein oder zweimal spazieren. Gearbeitet.
10h zu Dr. N. H. KellerPKeller, Doktor, Internist und Diagnostician (empfohlen von FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso). Lebhafter zyklischer Mann, Jude. Vorfahren aus Wien, viele Ärzte; ein Böhme ist Dr. von Kaiser Franz JosephPFranz Joseph I, 1830–1916, Kaiser von Österreich, König von Ungarn und Böhmen. Wir berichten über meinen Rücken, er sieht ihn gar nicht an. Metabolism test (Atmung) sehr gut; Blutprobe. Er kennt CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt nicht. Er glaubt nicht an Infektion. Im X-ray von Santa Fe glaubt er zwischen 4. und 5. Lumbarwirbel den disc verschoben und verdreht zu sehen. Er meint, Operation sei geraten. Ich sage, dass CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt und der X-ray Mann dort im X-ray nichts gesehen haben, und dass CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt entschieden gegen Operation war; und auch NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel traurige Erfahrung. Er sagt, Dr GodwinPGodwin, Dr., Arzt wäre nicht gut genug gewesen (ist jetzt in Armee). Es kämen nur 2 in Betracht: GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt in Mayo, und 🕮… in Baltimore. Er will X-ray an GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt schicken, dann Meinung fragen. Ich sage: vielleicht zu prominent, zu teuer. Er: Nein, auf seine Empfehlung würde das schon richtig arrangiert werden. – So sind wir plötzlich wieder auf die alten Pläne und Überlegungen mit Operation zurückgekommen! Aber alles ist nun höchst unentschieden. Wir müssen abwarten.
Briefe.
Nachmittags in die Stadt. Zu Dr. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt. Der Assistent entnimmt Blut Calciumtest. Aber die meiste Zeit, über eine Stunde, plaudert KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt mit uns über den Krieg, Europa, gegen die Appeaser, usw. Er gibt mir JAMA mit Aufsatz von GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt über Rückenoperation.
(Wieder Nembutal genommen; seit 2 Wochen zum ersten Mal.)
Beim Anziehen des großen Gürtels und Aufstehen starke Schmerzen. Darum bleibe ich liegen.
Nicht spazieren. Die Muskeln auf der rechten Seite des Rückens, auf dem Becken, schmerzen stark bei Druck, vermutlich rheumatisch. Vielleicht waren die Schmerzen gestern nur von den Muskeln? – Ina nachmittags in die Stadt.
Muskeln noch empfindlich. Darum nur kleinen Spaziergang, mit altem Stoffgürtel.
Trüb und Regen. Nicht spazieren. Muskeln noch empfindlich.
Spazieren, mit altem Gürtel, weil Muskeln noch empfindlich. – Nachmittags Ina in die Stadt, zum Zahnarzt. AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso bei mir, geplaudert, erzählt von Prohibition usw.
Zum ersten Mal wieder mit starrem Gürtel spazieren.
PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schreibt, Vorschlag des Departments, dass ich ganz Mathematik unterrichte, weil kaum mehr Studenten da. Ich antworte: ja; möchte dann Sommer frei haben.50Brief ???
Ina hat auf dem Kaminsims Tannenzweige und rote Kerzen aufgestellt. Abends Grammofon: SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Trio. – Ich lese jetzt Storm Jameson‚PStorm Jameson, Margaret, 1891–1986, brit. Schriftstellerin über das tschechische Dorf.BStorm Jameson, Margaret!1942@Then We Shall Hear Singing, New York, 194251Storm Jameson, Then We Shall Hear Singing, LL . (Ina nachmittags in die Stadt.)
Nicht gearbeitet. Gelesen. Musik. (Abends ⚬, zum ersten Mal hier.)
XII / 1942OEl Paso TX Ina hat eine Weihnachtsgans gekauft, muss stundenlang auf dem Küchenboden mühsam die Federn rupfen.
Mittags AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso hier. – Nachmittags Ina in die Stadt, lässt sich Zahn ziehen.
Nachmittags zu Dr. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt. Er ist ausweichend über die Antwort von Mayo Klinik, sagt aber, dass sie neues X-ray wollen, weil das alte zu schlecht und blass (hat er vielleicht aus Versehen das Chicagoer geschickt?); eine seitliche Aufnahme wird gemacht. – Zum Zahnarzt Dr. SchullerPSchuller, Dr., Zahnarzt. Er macht Silberfüllung in Zahn rechts oben, wo mir im Juli die Holzkrone abgebrochen ist. (Er sagt, er kann die alte nicht wieder aufsetzen, und auch eine neue würde nicht sicher halten.) Nachher ist Ina unzufrieden, dass die sichtbare Lücke bleibt.
Nachmittags AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso eine Stunde hier. Er erzählt, wie ein Arbeiter auf seinem Bau ihn beschimpft hat, darauf hat er ihn geboxt; darauf hat der andere ihn mit einem Messer mehrmals tief in den Leib gestochen; die Ärzte gaben ihn schon auf; er hat aber zweimalige Operation gut überstanden. Der andere hat nur $ 100 Geldstrafe bekommen!
Abends Grammofon, schöne Musik, SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Trio und BeethovensonatePBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist; dazu die Weihnachtskerzen auf dem Kaminsims an. Wir sind dankbar für das gute Jahr, das wir zusammen gehabt haben.aEs folgt ein leerer Eintrag mit Neujahr im Datum.
I / 1943 (Ina hat Schmerzen, wo am Mo der Zahn gezogen wurde. Der Zahnarzt empfiehlt uns beiden, viel mehr Zähne ziehen zu lassen, sodass künstliches Gebiss nötig würde; wir überlegen es.)
Arbeit an Modalitäten vorläufig aufgehört [folgende Systeme mit Regeln und Theoremen, sind fertig aufgebaut, aber noch kein Text: PL, PC, Reduktion; MPL, MPC, Reduktion der Vollständigkeitsbeweise; FL2, FC2; MFL2; MFC2, Reduktion.] Ich will von jetzt ab an Confirmation arbeiten, damit ich am Ende des Urlaubs einiges fertig habe, und wenn möglich auch Teil des MS getippt.1Nochmal die zwei Projekte ??? Das würde wichtig sein, falls ich später nochmal bei RockefellerIRockefeller Foundation nachsuchen will (Ina ist sehr dafür, unterschätzt aber die Schwierigkeiten, Verlängerung zu des Grants zu bekommen.) 🕮
Briefe. Korrektur Vorwort zu [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gelesen; Index fertig gemacht.
Kalt und trüb. Gestern und heute nicht spazieren. – Ina in die Stadt. – Wieder Arbeit an dc aufgenommen, zum ersten Mal seit Chic. Bisher seit Juli nur Modalitäten (siehe 3.I.).
Kurzen Spaziergang. Noch trüb und kühl.
Die Berge im Westen sind ganz beschneit, bis hinunter an den Fuß. Kurzen Spaziergang.
Abends lese ich jetzt MacInnesPMacInnes, Helen, 1907–1985, am. Schriftstellerin „Assignment to Brittany“BMacInnes, Helen!1942@Assignment in Brittany, Boston, 1942, aufregende Geschichte eines englischen Studenten, der als französischer Farmer gegen die Deutschen spioniert, Sommer 1940.
Ein wenig Sonne, meist trüb diese Tage. Nachmittags Ina in die Stadt.
Sonnig und warm. Zweimal spazieren. – Nachmittags FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso kurz hier. Er sagt, wir können einfach bleiben, so lang es uns passt. – AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso kurz hier.
Langer Brief von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) (eine zweite Art Semantik, aufgrund von Synonymheit; das aber nichts anderes als L-Semantik).2Brief ???
Nachmittags zu Dr. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt. Er hat meine X-rays zur Mayo Klinik geschickt und dann mit ihnen telefoniert (nicht mit GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt, der ist krank). Sie meinen, wenn kein Ischiasschmerz, aber lang dauernde Unfähigkeit zum Aufstehen, so spinal fusion Operation zu erwägen; sie wollen mich aber erst sehen, dann die Entscheidung treffen. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt meint jetzt, es sei osteo-arthritis und er sagt, wenn sie nicht operieren wollen, dann sei wohl überhaupt nichts zu machen.
(Nachmittags Ina in die Stadt.) Wir beschließen Abreise 1. Febr.
Zweimal spazieren. Briefe.
Nachmittags Ina in die Stadt (Pullman reserviert).
,
Über Identität gearbeitet.3Identität ???
Über Identität gearbeitet. Briefe. Nachmittags Ina in die Stadt. 🕮
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)MS („Existenz und Notwendigkeit“, über Semantik und Modalitäten) gelesen.BQuine, Willard Van Orman!1943@„Notes on Existence and Necessity“, Journal of Philosophy 40, 1943, 113–1274Vermutl. MS zu Quine, „Notes on Existence and Necessity“.– Kalte Tage.
QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) gelesen;BQuine, Willard Van Orman!1943@„Notes on Existence and Necessity“, Journal of Philosophy 40, 1943, 113–127 Brief als Erwiderung entworfen.5Brief an Quine ???– Kalt, aber schön sonnig. – Nachmittags Ina in die Stadt. – Langer Brief von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.6Brief von Neurath ???
Sonnig und mild, zweimal spazieren. Nachmittags langen Brief an QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) diktiert (über Semantik und Modalitäten, auf sein MS).
(Ina nachmittags in die Stadt). MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMS (für Buch „Theorie der Zeichen“) gelesen;BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946 es enthält interessante Unterscheidung der verschiedenen discourses und der verschiedenen Funktionen (ohne Pragmatik).7Vgl. Morris, Signs, Language, and Behavior, Kapitel V und VI.
(Schwierigkeiten mit der Wassertemp.) Langen Brief an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über sein MS diktiert (Ina ungeduldig und krätzlich).8Brief an Morris ???
Über Identität gearbeitet.
Über Identität gearbeitet. (Ina nachmittags in die Stadt.)
Nachmittags zu Dr. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt. Er will uns Brief für Mayo Klinik schreiben. Er berechnet nichts für die Besprechung 12. Jan. Die Mayo Klinik hat nichts weiter geschrieben. Sie wollen mich sehen, alles weitere ist unbestimmt. Wir versprechen, ihm Bericht zu schicken. – Wir fahren nach Juárez, Mexiko; auf der anderen Seite des Rio Grande. Beim Zoll fragen sie hauptsächlich nach Korrespondenz; wir müssen X-rays deponieren. Wir fahren etwas durch die Stadt; typisch mexikanisch, aber amerikanisiert. Zum Schluss kaufen wir ledernen Handkoffer ($ 16.50; alle Preise in diesen Läden sind in amerikanischem Geld, nicht in Pesos! Für Mexikaner sehr teuer, im Vergleich zu jetzigen El Paso Preisen preiswert).
FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso schickt endlich Mann, der die Pumpe repariert; die ganzen Tage nur Behelferei.
Über Identität gearbeitet. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Über Identität gearbeitet.– Abends ⚬, misslingt, etwas Missstimmung.
⚬in der Frühe, gut und vergnügt. – Ina packt, nachmittags in die Stadt. 🕮
Ina packt, ich krame. –FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso kommt. (Er will uns das Haus bis 15. 2. freihalten. Bis dahin sollen wir schreiben, ob wir bald zurückkommen. Er behauptet, er hat Mieter. Falls aber seine Familie im Sommer herüberkommen will, wird er es jetzt nicht vermieten. Er lehnt die $ 2.– für den einen Tag generös ab.)
II / 1943 Letztes Packen. Ina nochmal in die Stadt, bringt Koffer zur Bahn. Die großen Sachen sind erstaunlich früh fertig, aber die letzten kleinen Arbeiten nehmen viel Zeit. Abends 1040 fahren wir zum Bahnhof. Ina bringt Auto in Garage. Wir müssen lange warten, sehr ermüdendes Sitzen; eine Zeitlang lege ich mich auf die Bank. Der Zug kommt mit großer Verspätung, fährt mit noch größerer ab: anstatt 1150, ca. 2 Uhr Abfahrt von El Paso.O[Pullman] Wir haben Bedroom im Pullman. Sehr wenig geschlafen, trotz Schlafpulver, wegen der Erschütterungen, und im Nebenabteil ein schreiendes Baby.
Nacht und Tag und halbe Nacht gefahren. Ich lese MacInnesPMacInnes, Helen, 1907–1985, am. Schriftstellerin „Above Suspicion“BMacInnes, Helen!1941@Above Suspicion , Boston, 1941, spannend. Wir essen von eigenen Vorräten. Landschaft sehr eintönig: Texas, Oklahoma, Kansas. In Kansas CityOKansas City KS 210 nachts, anstatt 1150. (Hier müssen wir übernachten, und einen Tag bleiben, weil anderer Zug keinen Bettraum hat, und Umsteigen in Uberfordern würde.) Unsere bestellten Zimmer (im Robert Lee Hotel) sind vor einer Stunde weggeben worden! Wir müssen das letzte Zimmer nehmen, mit 2 Betten und Bad (4.–).
Wir schlafen lange. Ina macht Besorgungen. Dann Abfahrt nachmittags 500. Wir haben drawing room (16.–!), weil es keinen Bettraum gibt, und ich nicht mehr Tage im offenen Pullman liegen kann.
Der Zug wartet in Oelwein, weil der Anschluss aus Chicago 5 Stunden verzögert ist, durch Schneesturm. Wir sollen 7:15 morgens in Rochester ankommen, dürfen bis 8:30 im Pullman bleiben. 8:15 wacht Ina plötzlich auf, mit Schrecken; wir ziehen uns in großer Eile an; genau 8:30 setzt sich der Zug in Bewegung. Dann sehen wir erst, dass wir noch nicht in Rochester sind. Rochester, Minn.‚ORochester MN 12:30 (über 5 Stunden 🕮 Verspätung). Im Hotel Zumbro keine Zimmer frei, obwohl wir vor 2 Wochen reserviert hatten! Wir nehmen zusammen ein Zimmer mit 2 Betten und Bad (5.–) im Hotel Damon. Ina geht zur Mayo Klinik, registriert; aber appointment erst für morgen. Ausgeruht, gewaschen, gelesen. – Beide nicht gut geschlafen; Geräusch vom und Licht vom Korridor.
9:30 zur Mayo Klinik. Dr. ClarksonPClarkson, Dr., Arzt nimmt Krankengeschichte auf und untersucht mich. Nachmittags warten wir 1 ½ Stunde vergeblich, dann lässt Dr. GlartmanPGlartman, Dr., Arzt sagen, er hat heute keine Zeit mehr! X-rays: mehrere vom Rücken, eins durch Brust. Ich bin sehr müde. Ina holt Rollstuhl und fährt mich ab, obwohl selbst schon erledigt. Wir nehmen 2 verbundene Zimmer im Hotel Zumbro (6.–, es gibt keine billigeren verbundenen); Ina bringt aus Cafeteria warmes Essen herauf. – Abends Ferngespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl.
Mittags kommt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Wir planen unser Kommen nach Minneapolis, für später. Philosophische Gespräche (ich frage über Induktion und Wetten; er hat Fragen in Zusammenhang mit unserem Buch;9Was ist „unser Buch“ ??? auch unten ??? vgl. 30.5.42 ??? von seiner enzyklopädischenIFoundations of the Unity of Science Monographie10Was ist gemeint ??? Kein Feigl Beitrag in der Enzyklopädie! hat er Plan fertig und viel Notizen, anscheinend auch einiges geschrieben). Lebensberichte und Austausch von Gossip.
Ina und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl essen unten, bringen mir Essen herauf. Weitere Gespräche. Ina und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gehen zum Hospital und besehen Zimmer für mich. Um 5h fährt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ab mit Bus Globe (3 ½ Stunde; hin und zurück $ 4).
Früh aufgestanden; 8h in St. Mary’s Hospital, damit die Ärzte mich noch nehmen. Aber erst um 11h kommt Dr. MartinPMartin, Dr., Arzt, Neurologe, freundlicher Mann. Er macht ausführliche Untersuchung aller Sinne, besonders Reflexe in den beid Beinen, und Koordination von visuellen und kinästhetischen Lokalisationen. Er will sorgen, dass heute nachmittag ein Neurosurgeon mich sieht; es kommt aber keiner. – Wenig geschlafen; obwohl Nembutal (1 ½ Gramm von hier und dann noch mal ¾ von mir). Die Nachtschwester kommt regelmäßig zu allen Patienten hinein! Gegen 3 weckt sie mich dadurch auf, ist erstaunt, dass ich nicht schlafe! Sagt, voriges Mal hat sie mich schlafend gefunden. Ich bitte sie, nicht mehr zu kommen. Kann aber lange nicht einschlafen. 🕮
Kurz vor 7 aus tiefem Schlaf geweckt; Temperatur; bald darauf Gesicht gewaschen. Dann wieder gedöst bis 8: Frühstück, reichlich. Ein anderer Neurologe kommt, jung, freundlich; er untersucht nicht viel, weil er sieht, dass MartinPMartin, Dr., Arzt schon alles untersucht hat. Er verspricht, sich zu bemühen, dass ich bald LovePLove, Walter D., Student und GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt sehe. Bald darauf kommt wirklich Dr. LovePLove, Walter D., Student (elegant, mit Hitlerschnurrbart; schweigsam und dominierend, besonders weil in Eile). Nur kurz, weil auf dem Weg zur Operation. Liest Geschichte, fragt ganz wenig, sieht sehr schnell die X-rays durch, sagt nichts zu allem. Lässt mich aufstehen, beklopft das Rückgrat, lässt mich nach allen Seiten beugen, während ich mich mühsam auf einen Assistenten stütze, ohne Gürtel. Dann eilig ab, ohne etwas zu sagen. – Nachmittags kommt wieder der freundliche junge von heute früh; erklärt einiges über disks und Tumor (bei letzterem gibt Hinlegen anfangs Erleichterung, aber oft muss kommen dann nach einiger Zeit Schmerzen, zu deren Beseitigung man aufstehen und herumgehen muss; also das Gegenteil von meinem Fall.) Er sagt, LovePLove, Walter D., Student wird über Disk entscheiden, und wenn er operiert, so entscheidet GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt, ob auch Fusion dabei gemacht wird. Er will sorgen, dass endlich morgen ich einen von beiden ausführlich spreche. – Ina befestigt Papier über dem Türfenster. Die Nachtschwester bekommt Anweisung, nicht in meinem Zimmer zu kommen. So schlafe ich diesmal viel besser.
Sie lassen mich schlafen bis nach 7h. 8hDr. GormleybOriginal Ghormley.PGormley, Ralph K., Dr., Arzt kurz hier; liest Geschichte; lässt mich aufsitzen, boxt mich in den Rücken, lässt mich im Sitzen nach allen Seiten beugen; bewegt im Liegen meine Beine. Dann in Eile ab. Er wünscht X-rays vom oberen Rücken. –Dr. HackPHack, Dr., Arzt, Internist, kommt wegen Lunge. Ich berichte vom Pneumothorax, SchlesingerPSchlesinger, Wilhelm, 1869–1947, öst.-schweiz. Mediziner in Wien, X-rays in Chicago. – Hinauf, für X-rays für GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt: oberer Rücken, von vorn und von Seiten. – Nachmittags kommt der junge freundliche Dr. und erklärt mir, dass Tumorhypothese aus ist. Anscheinend keine Bedenken gegen Operation wegen Lunge. Das Spinogramm soll zeigen, welcher Disk oder mehrere herausgequetscht sind, und ob man rechts oder links vom Spinal Cord hineinschneiden soll. 🕮
Dr. HackPHack, Dr., Arzt kommt, sagt kurz: die lesion im linken Apex, die im Bericht des hiesigen X-ray erwähnt wird, ist doch nicht aktiv. Daher kein Einwand gegen Operation. Und auch sonst kein bedenklicher Befund über die Lunge. – Ina kommt durch eisige Kälte, kälter als –15 ° F!
Vormittags: GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt kommt kurz herein, sagt zu den jungen Ärzten: „He may have adisk“ (also ist dies immer noch nicht sicher) und verschwindet. Dr. LovePLove, Walter D., Student kommt für eine Minute, und verschwindet; ich rufe ihm nach, ob noch keine Diagnose vorliegt, er antwortet: „We are gradually getting our opinions together“. (Ich denke: sehr graduell!) Mittags kommt der junge Dr.‚ RushtonPRushton, Dr., Arzt oder so ähnlich, sagt: wahrscheinlich morgen Spinogramm; dann So wird LovePLove, Walter D., Student beschließen und mit mir sprechen, vielleicht Di Operation. Auf Inas Andeutung gibt er zu, dass die Neurologen und Medizinleute mehr sprechen und Auskunft geben als die Chirurgen, und Love sei besonders kurz angebunden. – (Ina hat im Mayo nach Operationskosten gefragt; sie sehen meine Karte nach und sagen: Minimumgebühren (weil Universitätsmann? oder auf KellersPKeller, N. H., Dr., Arzt Brief hin?): für Disk 250, kombiniert 300. Für Augenoperation 150 (in Chicago 100). Die erste Untersuchung und X-rays usw. 60-100! Dies letztere scheint recht hoch.) – Nachmittags kommt die Oberschwester: Dr. LovePLove, Walter D., Student hat gesagt, ich soll etwas aufsitzen, um nicht zu schwach zu werden. Stattdessen gehe ich mit Ina 10 Minuten im Flur spazieren.
Für spinogramm: nach 11h im Rollstuhl zum X-ray Dept. Ich liege auf dem X-ray Tisch, auf meiner rechten Seite, die Knie angezogen und Kopf auf die Brust gedrückt, sodass Rücken rund heraus gewendet ist. Die rechte Schulter ist gegen einen Rast gecht, ebenso die Füße. Ein breiter Gurt ist über die Oberschenkel geschnallt. Der Tisch wird geneigt, sodass Kopf unten, vielleicht 30 oder 45 °. Eine Schwester hält meinen Kopf fest und drückt ein ihn auf die Brust. Der Doktor und pfeift vergnügt (! ). Er macht lokale Anästhesie, nicht am Kreuz, sondern mehrere Stellen Wirbel oberhalb. Er drückt 2 Nadeln hinein, bis in den Spinalkanal. Durch die eine wird die Spinalflüssigkeit herausgelassen (85 ccm), durch die andere neuer Stoff hinein (90 ccm). Das Einstechen ist recht unangenehm, aber nicht 🕮 schmerzhaft, infolge der Anästhesie. Aber dann schlägt er mit Hand oder Faust auf den unteren Rücken, in 3 Perioden, jede vielleicht 6 oder 8 Schläge, anscheinend um die Luftblasen alle zum Ende des Spinalkanals zu kriegen. Diese Erschütterungen sind sehr schmerzhaft im Kr Kreuz, wo keine Anästhesie ist; ich stöhne und schreie (aber doch immer in Englisch). Zum Schluss der dritten Periode sagt die Schwester beruhigend: „Dies ist alles, jetzt werden die Bilder gemacht“, und ich kann endlich erleichtert aufatmen. Vorher noch: Die Schwester drückt am Hals die beiden Venen zu; der Doktor (wie ich später erfahre) sieht an einem Manometer an seiner Nadel, ob die Druckänderungen im Kopf (vermutlich durch Blutpulsierung) Steigen und Sinken der Flüssigkeit im Spinalkanal bewirken, also keine Hindernisse bestehen. Es werden 2 seitliche X-ray Aufnahmen gemacht mit etwas verschiedenen Winkel (für Stereoskopie), dann drehe ich mich auf den Rücken, zwei A-P Aufnahmen, auch mit verschiedenen Winkeln. Dann wird der Tisch flach gestellt. Ich halte immerzu den Kopf tief. Ich werde auf runden Tisch hinübergeschoben, in mein Zimmer gerollt, ins Bett geschoben. Ina ist da. Mein Kopf wird höher auf Kissen gelegt, nach 2 Stunden auf 2 Kissen. Zunächst starke Kopfschmerzen. Im Laufe des Nachmittag werden sie schwächer. Ich trinke sehr viel, um die Spinalflüssigkeit wieder zu ersetzen. Ich esse fast nichts. Nachts m liege ich still, flach auf Rücken, weil Bewegungen schmerzhaft. Daher fast nicht geschlafen.
Vormittags mache ich Versuche zum um auf die Seite drehen. Ich gebe sie auf; weil schmerzhaft: wie eine Welle kommt der Schmerz vom Rücken hinauf, in die Schulter, seitlich am Hals, dann stark im Kopf. Ich esse morgens und mittags. Dr. LovePLove, Walter D., Student kommt nicht, obwohl er erwartet war; so erfahren wir das Ergebnis noch nicht. Nachmittags 2 – 7 Übelkeit; nicht bis zum Erbrechen, aber nahe dran. Ina sagt, ich soll lieber nicht erbrechen; so verdrücke ich es. Dabei jeweils Schweiß auf der Stirn, und lästiges Aufstoßen und Schwankung. Nicht gelesen, früh geschlafen, 🕮 mit 2 Nembutal, ferner gegen Kopfschmerz (wie schon gestern): Codemin, Aspirin und Soda. Ich kann noch nicht ganz auf der Seite liegen. Ina dreht mich halb und steckt mir Kissen unter den Rücken. Ich schlafe gut.
Dr. LovePLove, Walter D., Student kommt: auf dem Spinogramm ist kein protruding disk zu sehen! Er will mal mit den anderen Doktoren sprechen. Sagt weiter nichts dazu. – Große Enttäuschung für mich. Ich hatte gehofft, nach 6 Jahren jetzt endlich schlüssige Diagnose zu bekommen. Später kommt Dr. RushtonPRushton, Dr., Arzt, zeigt uns die Spinogramms: man sieht den Rand der Disks, sie ragen nicht in den Spinalkanal vor! Auf Inas Frage gibt er uns auch die ärztlichen Befunde zu lesen. (Dr. GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt hat geschrieben: Untersuchung schwierig, weil Patient bettlägerig.) Dr. RushtonPRushton, Dr., Arzt meint: wenn sich nichts Anderes zeigt, wird wohl konservative Behandlung empfohlen werden! Damit wären wir wieder im alten Betrieb, wo nichts besser wird. – Abends Dr. KernPKern, Dr., Arzt; er ist überrascht, als ich ihm sage, Dr. LovePLove, Walter D., Student hat gesagt, Spinogramm negativ. – Ich kann immer noch nicht auf Seite liegen, Schlafe aber gut, mit 2 Nembutal und Wachskugeln.
Schwieriges Problem: Stuhlgang (zum ersten Mal seit vor dem Spinogramm. Die Schwester versucht zunächst, durch Drehen der Kurbel den Oberteil des Bettes zu heben. Aber noch lange vor 45 ° kommt wieder der plötzliche Kopfschmerz, vom Rücken durch die Schultern zum Kopf hinauf. So müssen wir dies aufgeben. Stattdessen: Flach auf Rücken liegend, Bed Pan unter mich geschoben; dabei muss ich Hüften heben; es geht ohne Schmerzen.) (Abends nochmal).
Dr. GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt kommt ganz kurz. Fragt, wann ich zuletzt auf war; ich: Fr. Er besieht sich den Gürtel. Er sagt: ich soll wieder mal aufstehen (heute? bald? unter seiner Aufsicht?), und verschwindet, bevor ich die vielen Fragen stellen kann. 4 Tage nach dem Spinogramm haben die Ärzte anscheinend noch keine neue versuchsweise Diagnose, oder auch nur irgendetwas, was dafür getan werden sollte. – Einige Bewegungen im Bett, Ina kurbelt Oberteil hoch; noch nicht aufgestanden. – Nachmittags kommt ein junger Neurologe. Auf unser Drängen und Fragen sagt er: LovePLove, Walter D., Student will nicht operieren, weil Spinogramm negativ; ungewiss, ob GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt noch operieren wird; vielleicht nur konservative Behandlung, physikalische Therapie. Enttäuschend für uns; abends muss Ina etwas weinen. 🕮
Vormittags kurz aufgestanden, zum ersten Mal seit 12. Nur wenige Schritte, und 5 Min. gesessen. – Den ganzen Tag kommt kein Dr.; und seit dem Spinogramm ist gar nichts mit mir geschehen. – Abends Problem blade-out.
Ich klage zu der Nonne (Sister Borremea)PBorremea, Sister, dass meine Sache nicht weitergeht. Sie sorgt dafür, dass Dr. GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt kommt, gegen 9h, sehr eilig, mit 3 Assistenten. Er fragt, ob ich gestern auf war, und wie es ging. Ich fange an „Ich bin noch nicht ganz erholt vom Spinogramm, …“. Er lässt mich gar nicht weiter sprechen, sagt, er will physikalische Therapie machen, und will Abnahme, nach etwa ½ Minute! Ich halte ihn zurück mit der Frage, was die gegenwärtige Meinung über meinen Rücken ist; bevor ich noch fertig fragen kann, ob die Entnahme des Disk ganz aufgegeben ist und welche anderen Möglichkeiten erwogen werden, unterbricht er mich schon, ungeduldig und etwas unwillig: „Dr. LovePLove, Walter D., Student sieht keine Basis für Operation. Und bis jetzt ich auch nicht. Wir wollen physikalische Therapie versuchen.“ Ich: „Das ist nun ½ Jahr versucht worden, und es scheint nicht wahrscheinlich, dass weitere 3 oder 6 Wochen etwas Wesentliches ändern werden.“ Er: „Wir werden sehen“ (und zu einem der Assistenten:) „Dr. X., Sie werden sorgen, dass Mr. Carnap physikalische Therapie bekommt“. Dieser schnappt zurück „Surely, sir“, wie zu einem militärischen Vorgesetzten. Während er schon hinausgeht, sage ich noch schnell „But wird das help für Diagnose oder nicht“; er: „Surely it will“, und schon ist er hinaus. – Nachmittags physikalische Therapie: 30 min. Kurzwellen, dann Massage, und ganz wenig Bewegungen. – Abends Dr. RushtonPRushton, Dr., Arzt. Ich berichte von GormleysPGormley, Ralph K., Dr., Arzt Besuch. Da GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt nichts niedergeschrieben hat, ist seine Ansicht offiziell nicht bekannt. Auf unser Drängen verspricht er aber, durch GormleysPGormley, Ralph K., Dr., Arzt Assistent diese herauszufinden.
Vormittags physikalische Therapie, wie gestern. – Nachmittags kommt Dr. RushtonPRushton, Dr., Arzt: er hat von GormleysPGormley, Ralph K., Dr., Arzt Assistent erfahren, dass dieser auch nicht operieren will. Disk ist immer noch das wahrscheinlichste; aber hauptsächlich durch Exklusion bestimmt (für Arthritis nicht genug im X-ray zu sehen; Tumor ausgeschlossen durch Art der Anfälle; bei Krampf in Psoasmuskeln sind die Schmerzen mehr dull und nicht lokalisiert). Operation wird abgelehnt nicht weil Zustand nicht schlimm genug. Nach Operation kommt häufig Rückfall, durch anderen Disk. Bei Abwarten können dann beide Disks zugleich operiert werden. Wenn ich im Sept. 🕮 unterrichten muss, so wäre Juni oder Juli früh genug für Operation. Dann etwa 2 Monate nach Operation könnte ich unterrichten, mit meist sitzen und dazwischen aufstehen. Er selbst würde an meiner Stelle auch jetzt nicht operieren lassen. Es wäre doch sehr gut möglich, dass so etwas sich rückbildet und besser wird, auch ohne Behandlung; aber besser dazu physikalische Therapie. Ich: selbst wenn ich wieder so gut würde wie vor Juli, ist das doch ein beunruhigender Zustand. Aber er meint, doch nicht genug Grund für solche Operation. Wir fragen, ob es Sinn Die Chirurgen sind im allgemeinen zurückhaltend mit Operationen, um ihrer Reputation willen; besonders wenn einer mehrere ungünstige Fälle gehabt hat, wird ergun-shy. Wir fragen, ob es Sinn hat, eine andere Autorität zu konsultieren, zum Beispiel DandyPDandy, Dr., Arzt. Er meint, das könnte man natürlich; die Klinik würde die X-rays an anderen Arzt schicken. Ich frage, ob hier noch hervorragender Neurochirurg außer LovePLove, Walter D., Student ist. Er sagt: ja, AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg, Head of Neurological Surgery Section. Er hält es für sehr wahrscheinlich, dass dieser dasselbe sagen wird, nicht, weil er dem anderen zustimmt, sondern weil mein Fall so ist. Zuweilen operiert einer, wo ein anderer die Operation abgelehnt hat. So beschließen wir, noch hier zu bleiben, bis ich AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg sehen kann. RushtonPRushton, Dr., Arzt meint, ich würde wahrscheinlich doch besser werden; ich soll mich nicht durch Sorge vor Rückfall von mehr Bewegung abhalten lassen. Ich: es ist nicht nur die Sorge davor, sondern die zu große Ermüdung. – Er hält es für gut möglich, dass DandyPDandy, Dr., Arzt doch jetzt operieren würde. aber er selbst würde mir vor– Ein neuer Neurologe, Dr. …, kommt; er hat an NW studiert, kennt meinen Namen, erzählt von öffentlicher Diskussion zwischen SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph und AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler, bewundert AdlersPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler geschickte Diskussion aber ist gegen seinen Medievalism. – Wir erwägen, ob ich morgen ins Hotel übersiedeln soll, und dann Mo AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg in Mayo sehe.
Der Dr. von gestern kommt; RushtonPRushton, Dr., Arzt hat gesagt, doch besser wenn ich im Hospital bleibe; dann kann RushtonPRushton, Dr., Arzt (der nicht in Mayo arbeitet) ihn zu mir bringen und informieren. – 10 Minuten oder mehr spazieren gegangen. – Nachmittags 15 Minuten spazieren. – Abends der junge Neurologe hier. Er sagt: die Geschichte ist gute Indikation für Disk; das Spinogramm allerdings ist nicht so positiv, wie man es gerne hat für Diskoperation. Außer physikalischer Therapie wird zuweilen auch 🕮traction angewendet: an den Füßen zieht ein Gewicht, wochenlang, ohne Anästhesie (wie Nagelschraube), Kopf nicht gebunden, sondern Beine etwas höher; das genügt, um Gegenwirkung gegen Zug. Anfangs schmerzhaft, dann gewöhnt man sich daran. Dadurch werden die Wirbel auseinandergezogen; dadurch geht zuweilen ein Disk zurück. (Er scheint vielleicht nicht ganz überzeugt, ob LovesPLove, Walter D., Student negativer Ausschluss richtig; aber es wird nicht ganz klar.)
Vormittags 15 Minuten spazieren. – Nachmittags physikalische Therapie, wie vorher (also im ganzen 3 Mal). – Nachmittags Dr. RushtonPRushton, Dr., Arzt: AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg hat heute keine Zeit, wird morgen Vormittag kommen. – Brief von MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama): Prozess beendet. Wir sind froh, dass das Häuschen nun wirklich uns gehört.
10h Dr. AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg kommt, mit RushtonPRushton, Dr., Arzt und 4 anderen jungen Ärzten. RushtonPRushton, Dr., Arzt liest ihnen kurzes Résumee der Geschichte vor; dabei fragt AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg mich allerhand. Dann besieht er X-ray, Spinogramm. Er ist viel freundlicher und zugänglicher als die anderen Chirurgen, erklärt mir alles genau. (siehe besonderes Blatt „RC, Gesundheit“!)11 Blatt ??? Jetzt keine Operation. 11 ½ aus Hospital zu Inas Wohnung (bei Dresbach, 857 W. Center St.), nette, helle kleine Wohnung, wo Ina die 2 Wochen gewohnt hat. Geschrieben, Lunch, Ina geht Besorgungen machen. 3 – 7 nach Minneapolis‚OMinneapolis MNMinn. Motorzug. Ich habe condo reserviert (kostenfrei), mit Kissen und Vorhang. So kann ich Gürtel abnehmen. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl holen uns im Auto ab; ich liege auf dem Rücksitz, auf meiner linken Seite, ganz bequem. Zu ihrem Haus, 5601 DupontAve. So., weit draußen vor der Stadt. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl empfängt uns. Ich bekomme KasperlesPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl Zimmer oben, groß und hell; Doppelbett; Fenster nach O, S, W. Ina schläft heute in HerbertsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Zimmer oben. Außerdem ist oben EriksPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl Zimmer und Bad. Unten ist großes Wohnzimmer mit Flügel, Radio usw.; Küche mit Frühstücksnische, wo sie immer essen, und das sog. Esszimmer, das aber oft als Gastzimmer benutzt wird. Da schläft jetzt KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schläft im Keller. – Nach dem Abendessen sind alle in meinem Zimmer. Wir berichten über den Rücken, die Mayo-Klinik, die kurz angebundenen Chirurgen, die Zukunftsaussichten für den Rücken.
Vormittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl oben bei mir. Über Psychoanalyse, und allerhand Leute (aber nichts über sie persönlich). – Nachmittags mit HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl etwas über Semantik. 🕮 Nachmittags einige Minuten auf, Treppe hinunter, das ganze Haus besichtigt. Ina nimmt Zimmer im Nachbarhaus; ich soll hier wohnen bleiben. (Hotels und Appartments sind anscheinend nicht in der Nähe zu haben.) Abends essen alle bei mir oben, und wir sprechen vergnügt und lebhaft zusammen (HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sagt uns im Vertrauen, dass heute KasperlesPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl guter Tag ist, aber wir spielen nicht darauf an), bis ½ 10. Über SF Haus, über HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz, usw. (Infolge der erregenden Gespräche auch heute wieder schwerz schwer einzuschlafen, trotz Nembutal. Morgens sagt KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl, dass ich nachts geschrien habe; ich habe es nicht gemerkt.)
Vormittags mit HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Semantik, und Induktion.
Vormittags gebadet (zum ersten Mal seit EP). Abends Grammofonmusik: CorelliPCorelli, Arcangelo, 1653–1713, ital. Komponist, BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist, MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist Quintett.
Vormittags Musik. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über dc und Gleichförmigkeit. Abends Schmerzen in rechter Seite zwischen den Rippen; wird besser durch Wärme.
Noch Rippenschmerzen. – Nachmittags Professoren hier: CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph, CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph, PhilippsPPhilipps, Mathematiker, University of Minnesota (junger Mathematiker), Miss ShawPShaw, Miss, SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe. Sie kommen in mein Zimmer herauf. Zuerst mit SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe Gespräch über logische Formen der Glaubenssätze. Er versteht die Frage anscheinend nicht recht, spricht immer nur über die behavioristischen Kriterien. Als die anderen kommen, fahren wir zunächst damit fort. Er Um 5h erinnere ich FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, dass er CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph anfangen lassen muss. Er tut es erst nach einiger Zeit. Aber dann kommt bald Tee. So wird nicht viel Gespräch daraus. CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph liest etwas vor über die 3 „Theorien der Definition“: 1. pronouncement theory (nominalistisch usw., Russell)PRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, 2. census theory (statistischer Bericht über bisherigen Gebrauch; StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe, G. E. MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph) 3. essentialist theory (die Natur des betreffenden Objekts oder Universale wird beschrieben; dies ist seine eigene Auffassung). Ich: ich kann keiner dieser Theorien zustimmen und auch nicht einer anderen. Es sind 3 verschiedene Bedeutungen des Worts „Definition“; und ich bin bereit, jede anzunehmen, die jemand vorschlägt. Ich weiß nicht, was es heißt, zu fragen „Was ist die eigentliche Bedeutung dieses Wortes“. Bei meiner Arbeit über Wahrscheinlichkeit komme ich niemals zu dieser Frage, obwohl ich finde, dass manche Autoren darüber streiten. Dann kommt Tee, und die Professorenfrauen. Schließlich gehen die meisten. Es bleiben SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe, CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph und PhilippsPPhilipps, Mathematiker, University of Minnesota. Dieser fragt über „Überwindung der Metaphysik“;B1931@„Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“, Erkenntnis 2, 1931, 219–24112Carnap, „Überwindung der Metaphysik“. beruht das nicht einfach auf unserer 🕮 willkürlichen Definition von „Sinn“. Ich erkläre, dass wir europäische Bedeutung von „Metaphysik“ und „kognitiven Sinn“ meinen. Ich erzähle von Diskussion zwischen HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph und CassirerPCassirer, Ernst, 1874–1945, dt.-am. Philosoph, wo der erstere die Interpretation als deskriptive Psychologie scharf ablehnte.13Erläuterung ???–CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph ist zum Abschied sehr freundlich; es tue ihm leid, dass er mich nicht habe zu einem Vortrag in der Universität einladen können; und wie froh sie alle seien, dass sie meinen Freund FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl bei sich haben. – Abends machen wir einen Gittercode für Erik.14Zahlenrätsel.– KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl fürchtet, dass CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph jetzt noch mehr gekränkt ist, weil er nicht ausführlich zum Diskutieren gekommen ist.
III / 1943 Noch immer Rippenschmerzen. – Brief von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath mit Anklagen über die Metaphysik in meiner Semantik [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942.15Brief ???– Briefe. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath; und über CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph. – Abends Musik.
Vormittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Definition, Wahrheitsregeln, Regeln als Conventionen, L-wahr, usw. Auch nachmittags. Nachmittags kommt FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Mutter.PFeigl, Frau, Mutter von Herbert Feigl Sie hat fleißig Englisch gelernt, hat sich tapfer dem amerikanischen Leben angepasst; fühlt sich doch etwas einsam, ist aber immer freundlich und heiter. Abends unten Musik; FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl gehen fort, wir sprechen noch mit der Mutter.PFeigl, Frau, Mutter von Herbert Feigl– Meine Rippenschmerzen sind fast ganz verschwunden.
(FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ist ganzen Tag weg.) Einkommensteuererklärung aufgestellt. – Briefe. – Abends Musik unten, und noch alle zusammen geplaudert.
Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über unser Buch: Arten von Bedeutung; „Notwendigkeit“ in der Logik. – Abends ist FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl weg; KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl sitzt bei uns bis beinahe 11h, erzählt ausführlich über die Schwierigkeiten mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und seiner Mutter, über ihre Analyse in Wien (über sich über Inhalt und Ergebnis der Analyse). Sie beklagt sich, dass FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl nie mit ihr über Schwierigkeiten sprechen will, sondern allen unangenehmen Gesprächen ausweicht, dass sie sich aber sonst einigermaßen an den jetzigen Zustand angepasst haben und daher erträglich miteinander auskommen. Sie spricht intelligent und sucht oft auch beide Seiten zu sehen; zuweilen kommt aber die Überempfindlichkeit zum Ausdruck, da sie bestimmte Dinge sehr schlecht aufgenommen hat; die starke emotionale Tönung zeigt sich auch in der ständigen Betonung gewisser Wörter durch hohe Stimme. 🕮
Vormittags Briefe und verschiedenes geschrieben. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über sinnvoll, und Metaphysik. Abends Musik (SchumannPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist Quintett).
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Ich erkläre meine Ideen über Dispositionsbegriffe und Wahrscheinlichkeit\(_2\) als Häufigkeitsdisposition.16Erläuterung ???– Ina schreibt Bericht über Mayo (in ziemlich schlechter Stimmung, die sie im Bericht durch die Enttäuschung mit Mayo erklärt). – Abends lange wir mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gesprochen, bis 11h.
Briefe (Ina in sehr schlechter Stimmung). – FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl MutterPFeigl, Frau, Mutter von Herbert Feigl ist nachmittags und abends da. Sie erzählt mir von der Zeit in Wien und in Prag, als die Nazis kamen. Sommer 39 ist der Vater gestorben; sie ist Oktober 39 von Prag über Italien nach Amerika gekommen. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Werturteile, und über unser letztes Ziel; nicht viel. – Abends unten Musik; César FranckPFranck, César, 1822–1890, fr. Komponist, SchubertliederPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist usw. – Dann wir 4 zusammen hier oben, zum letzten Mal.
KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl spricht mit uns beiden. Sie würde gern für 1 bis 2 Wochen von Familie fort fahren, am liebsten NY. Sie weiß nicht recht, wie HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl das aufnehmen wird, und ob er ihr das Geld dafür geben würde. Wir ermutigen sie in dem Plan, falls es finanziell geht. – HerbertPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt aus der Stadt, um uns im Auto zur Bahn zu bringen. – Zum Abschied gebe ich KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl zwei Küsse und sage ihr, wie gut sie die Zeit für uns hier gemacht hat. Sie fährt mit hinein. Sehr kalt. Ich liege wieder auf Rücksitz. Am Bahnhof fährt mich ein Gepäckträger im Rollstuhl zum Pullman. Beide FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl kommen noch mit in den Pullman hinein. Abschied. 3h Abfahrt von Minneapolis.O[Pullman] Bis Rochester (3 Stunden) habe ich Bett im offenen Pullman (ohne Kosten, weil drawing room von Minneapolis nach Kansas ebenso viel kosten würde wie von Rochester). – Es sind fast keine Leute im Pullman. Ich bleibe angezogen auf dem Bett, ziehe aber Gürtel aus. In Rochester wird anderer Pullman angehängt, und wir gehen hinüber; wieder drawing room, wie auf Herreise, weil kein Bettraum in diesem Zug vorhanden. Der alte Pullman Porter (Mr. Cross)PCross, Portier erkennt uns wieder und hilft uns freundlich. Der Pullman ist alt und schlecht gefedert, stößt ziemlich. Trotz 2 Nembutals fast gar nicht geschlafen.
Gegen 9h (anstatt 7:30) in Kansas City, Mo.OKansas City KS Wieder ins Hotel Robert E. Lee. Wir nehmen Einzelzimmer (es hat aber Doppelbett; mit Bad; 2.50; das ist der Preis für eine Nacht). Ina geht einkaufen und ins Kino. Ich schlafe und lese (AmblerPAmbler, Eric, 1909–1998, brit. Schriftsteller).BAmbler, Eric!1940@Journey into Fear, New York, 194017Ambler, Journey into Fear, LL . Abends 11:10 (in Wirklichkeit etwas später) Abfahrt. Bettraum, in neuem Pullmanwagen. 🕮 Gut gefedert, fährt viel ruhiger. Ziemlich gut geschlafen.
Ganzen Tag noch im Pullman. (Ina installiert unsere Lampe, es gibt 110 V Steckkontakt für Rasierapparat.) Ich lese HiltonPHilton, James, 1900–1954, brit. Schriftsteller „And Now Goodbye“BHilton, James!1931@And Now Goodbye, New York , 1932. Da wir 3 Stunden Verspätung haben, sehen wir leider wieder nicht die NM Berge, durch die wir abends fahren. Aber vorher die Hügel in NM, mit Wacholderbüschen; das erinnert uns heimatlich an SF. Nachts 1:45 (anstatt 10:40) Ankunft in El Paso.OEl Paso TX Ich bleibe auf Bank in Wartesaal liegen, Ina holt Auto . Dann fahren wir hinaus, ich liege hinten auf den Sitzen. Wir sind froh, wieder ins Eigene zu kommen. Die Matratzen liegen noch da. Ina macht schnell Betten, um 3h bin ich darin. Wir sind beide müde, aber froh zu Hause. Gut geschlafen.
Warmer Frühlingssonnenschein. Im Haus doch noch kühl. Ein wenig vor dem Haus spit spaziert. – Nachmittags Ina in die Stadt. – Nachmittags im Bett geniest, ein kleiner Schmerz im Rücken, abends heftig geniest, stärkerer Schmerz. Er hält mehrere Sekunden an (das hat er sonst nicht getan), wobei ich mich mit gespanntem Gesicht meine Hände ans Bett klammere.
Nicht spazieren, weil gestern Schmerzen; aber zum Clo gegangen. – Abends AdkissonsPAdkisson, Mr., El Paso beide hier; langes Gespräch, über Einkommensteuer, usw.
Vormittags und nachmittags einige Minuten im Zimmer spazieren. – Ich lese RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Buch mit NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Einwänden‚18Inquiry into Meaning and Truth ??? Korrespondenz checken ??? und mache Notizen dazu. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Dreimal im Haus spazieren, auf Ina gestützt, je 5 – 8 Minuten. – Wahrscheinlichkeit gearbeitet, zum ersten Mal wieder seit Januar. – Nachmittags FriedmansPFriedman, Vermieter in El PasoPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso hier (mit Kindern, Gouvernante und Bekannter); sie wollen im Sommer herausziehen.
Zweimal je 10 Minuten im Haus spazieren. – An NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath ausführliche Erwiderung auf seine Bemerkungen über RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Buch.19Buch wie oben ??? Brief an Neurath ???
Dreimal je 12 Minuten im Haus spazieren.
Spazieren im Haus und etwas draußen. – Nachmittags 3 ½ – 6 ½TV SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker hier. Ina holt ihn aus der Stadt und bringt ihn zurück. Er ist auf Vortragsreise durch Texas. Er stammt aus Texas. Er spricht lebhaft und oft interessant und amüsant. Über Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago Versuch, 🕮 mehr Macht zu bekommen, sodass er das Curriculum bestimmen kann (!); der Senat hat ein Komitee gebildet, davon fast alle Gegner von HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker glaubt, dass HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago damit nicht durchkommen kann, und wundert sich, warum er unnötig den Konflikt erzeugt hat. Vielleicht will er doch von der Universität weg in die Politik. TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker erzählt, wie er früher tätig gewesen ist im Versuch, HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago in den Supreme CourtISupreme Court of the United States zu bringen; jetzt ist das aussichtslos, weil sich inzwischen immer deutlicher herausgestellt hat, dass HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago kein Liberaler ist und nicht für RooseveltsPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker Rüstungsprogramm ist. TV sagt, HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago ist jetzt in einem Komitee für Nach-Kriegsplanung; unterstützt durch Geschäftsleute. Vielleicht wird HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago später ein großer Führer für die Konservativen; einige möchten ihn sogar als Präsidenten. Wir fragen, was die Universität bei langer Krankheit tut. Er meint, sie sind zunächst generös. Er berichtet von Fällen, wo das ganze Gehalt für ein Jahr weitergegangen ist; dabei haben aber die Kollegen die Kurse übernommen! Wenn die Kontraktsperiode zu Ende geht, wird es allerdings unsicherer. Einmal haben sie einem Professor erlaubt, schon seine Pensionsbezüge früher zu bekommen, und ein wenig zugezahlt; aber in meinem Falle wäre das ja sehr wenig. –TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker hat selbst zuweilen Rückenschmerzen, die ihn ins Bett zwingen; ich leihe ihm die beiden Aufsätze;20Bezug unklar. ich erzähle ihm von den zurückhaltenden Ärzten in Mayo. Er sagt, die Universität ist jetzt finanziell besser gestellt als vorher, durch die Regierungskontrakte. HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago hat gesagt, dass, wenn Professoren keine Studenten mehr haben, sollen sie Forschung tun; aber in meinem Falle wird die Universität natürlich zunächst Mathematikunterricht verlangen. – Sein Sohn hat ist als freiwilliger Ambulanzfahrer zur englischen Armee nach Afrika gegangen. TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und Frau arbeiten jetzt viel auf der Farm, hauptsächlich Hühner, auch Kühe usw.; meist ohne Hilfe. Über Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris „Pfade des Lebens“BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942 und „Theorie der Zeichen“BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946.21Morris, Paths of Life und Signs, Language, and Behavior. Ich erkläre, warum ich das zweite höher schätze, und dass es ein sehr nützliches Buch werden wird. Über SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; er sagt, dass SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer Ausgezeichnetes geleistet hat in den Vorträgen. – Auf der Rückfahrt macht er Ina Komplimente über Aussehen und Vitalität, dass sie ganz erstaunt ist, weil ungewohnt in Amerika.
Zweimal 15 Minuten spazieren; teils draußen, warmes Wetter. Dann aber kommt Sandsturm.
Täglich spazieren. – Ina nachmittags in die Stadt.
Täglich spazieren.🕮
Zweimal 18 Minuten spazieren. –SoulePSoule, George Henry, 1887–1970, am. Ökonom und Autor über Sozialwissenschaft gelesen.BSoule, George Henry!1942@The Strength of Nations, New York, 194222Soule, The Strength of Nations, LL .
Zweimal 18 Minuten spazieren.– Nachmittags Ina in die Stadt.
,
Zweimal 18 Minuten spazieren.
Zweimal 18 Minuten spazieren.– Nachmittags Ina in die Stadt. – Während ich auf dem Bett sitze und mich für Spaziergang fertig mache, bücke ich mich nach vorn, ohne mich auf etwas zu stützen; ich fahre mit der rechten Hand in die Hos Flanellhose, die da hinunter, um die Pyjamahose, die sich aufgekrempelt hat, wieder hinunter zu streifen. Dazu plötzlich starker Rückenschmerz im Kreuz, obwohl ich den großen Gürtel schon anhabe und festgeschnallt habe. Ich lege mich wieder hin, und bin heute vorsichtig mit Hin- und Herdrehen.
Ich entwerfe Bericht an RockefellerIRockefeller Foundation, für Gesuch um Verlängerung. – Nicht spazieren gegangen, weil ich mich noch schwach fühle; nur zum Clo.
Zweimal 10 Minuten spazieren. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Zweimal 10 Minuten spazieren.–P Großen Plan für Buch „Prob“ geschrieben.23hier wohl erstmals explizit log foundations ???
Dreimal 10 Minuten spazieren. Sehr warm (draußen über 80 ° F).
Zweimal 10 Minuten spazieren. – Buch CzuberPCzuber, Emanuel, 1851–1925, öst. Mathematiker gelesen.BCzuber, Emanuel!1923@Die philosophischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Leipzig, 192324Czuber, Die philosophischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, LL .
20 Minuten spazieren. – Nachmittags Schmerz im Rücken, viel höher als sonst, nicht von der plötzlichen Art, bei Fingerdruck und Druck des Gürtels (besonders beim Einatmen), daher nicht aufgestanden; vielleicht doch Arthritis? (Die Stelle ist aber nicht, wie die häufigen rheumatischen Schmerzen, in den Muskeln auf den Seiten, sondern im Rückgrat selbst.)
2 mal spazieren mit Canvasgürtel (wegen der schmerzhaften Stelle).
3 mal kurz spazieren, mit Canvasgürtel. – Angefangen, Skelett für Wahrscheinlichkeitsbuch (in deutscher Stenographie).
Skelett geschrieben. – Nachmittags Ina in die Stadt. 🕮
Zum ersten Mal seit Minneapolis gebadet! – Probeliegung auf Matratze im Auto.
Täglich am Skelett geschrieben; schreitet gut fort.
Nachmittags in die Stadt, zum ersten Mal seit der Reise, (hinten im Auto, auf der Seite liegend). Zu Dr. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt; er hat Brief von LovePLove, Walter D., Student, weiß aber auch nicht viel zu raten: wenn nicht bald besser, ihm schreiben, dann will er an Mayo schreiben (siehe besonderes Blatt!)25Blatt ???.
Eifrig am Skelett geschrieben. – Täglich morgens und abends im Bett Übungen; und kleine Spaziergänge.
Eifrig am Skelett geschrieben.– Nachmittags Ina in die Stadt.
Eifrig am Skelett geschrieben.– Ina packt fleißig.
Eifrig am Skelett geschrieben.– Ina nachmittags in die Stadt. Sie hat schon fast alles gepackt!
12h Möbel und Kisten werden abgeholt. Ich liege dann auf War. Frau FriedmanPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso kommt noch zum Abschied (und für letzten Scheck); sie empfiehlt sehr ihren Chiropraktiker. – Wir wollten um 2habfahren, es wird aber 3:45, weil zuletzt immer noch so viel Kleinigkeiten da sind. Ina hat im Auto eine Matratze für mich arrangiert (die Rücklehne vom rechten Vordersitz ist herausgenommen worden und liegt als Brücke zwischen den Sitzen), da liege ich sehr bequem, kann sogar etwas rechts hinausschauen. Durch Las Cruces nach Socorro‚OSocorro NMca. 9h. (Coronado Court, wie im Dez., diesmal 2 Zimmer mit Küche und Bad, 3.–)
Durch Albuquerque nach Santa Fe.OSanta Fe NM Von weitem schon leuchtet der Baldy Peak, noch mit Schnee, darüber weiße Wolken. Wir freuen uns, die bekannte Landschaft wiederzusehen, die SF Hügel mit den Wacholderbüschen. Schließlich, wie wir hinter der Stadt die Hügel hinauf fahren, sehen wir unser Häuschen. Ankunft 3 ½. Auf Einladung von PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ( die in Washington ist), wohnen wir bei Mrs. MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama. Sie empfängt uns sehr herzlich; wir geben ihr Küsse und nennen sie „māma“PMontgomery, Mrs., genannt Mama. Sie war sehr einsam im Winter, ist froh uns wiederzusehen. Ich liege in PeachsPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Bett, Ina im Wohnzimmer daneben auf einer kleinen Couch. (Das große Haus ist geschlossen.) Ina fährt noch mal hinunter zu Besorgungen. – Ina geht zum Haus hinauf, findet die Tür offen! Man hat eingebrochen, unsere Schachteln aufgemacht, Bücher herumgeworfen, Schuhe gestohlen. 🕮
Vormittags: Ina geht mit Polizei zum Haus, sie besehen den Einbruch. – Unsere Betten und Kisten sind noch nicht angekommen; sie sagen, der Truck kommt immer erst abends. – Nachmittags kommen PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und die Kinder. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hilft Ina beim Haus, hauptsächlich Bretter von den Fenstern abmachen (für ½ Tag $ 5). MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist bei mir, später auch mit Kindern. Sie erzählt von ihrer Ranch, sie haben jetzt Ziegen und Hühner, wollen Gemüsegarten machen. Aber PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling will doch wieder Arbeit annehmen, weil das Andere zu wenig Bargeld bringt. Vielleicht fahren sie noch nach Mexiko, geschäftlich. Vielleicht wird er in California arbeiten; aber sie scheut sich davor, dann die ganze Verantwortung für Kinder, Tiere usw. zu übernehmen. Vielleicht nehmen Sie Indianer für Tiere und Garten. Ina und PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommen erst um 8h vom Haus herunter. Jetzt ist es drinnen schon ordentlich und sauber, aber ich kann leider immer noch nicht hinauf zum Anschauen. – Weil immer so viel Unruhe, fange ich gar nicht mit Arbeit an, sondern lese Zeitschriften.
Unsere Betten usw. sind immer noch nicht angekommen! Vormittags Ina in die Stadt. – Ich schreibe etwas. – Regen und Hagel! (Gestern war schönste Sonne). – Ina arbeitet nachmittags oben im Haus; sie ist entzückt, wie nett es wird; obwohl schlechte Wände und Regen durch das Dach kommt.
Sachen noch nicht angekommen! – Ich schreibe immer an „Designation“ (angeregt durch ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Rez. von [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942).26Designation ??? Churchs Rezension ???– Nachmittags kommen 2 Soldaten, die aus Chic. sind, mit 2 Mädchen kurz herein, weil sie Ina im Auto getroffen haben (jemand aus home town). –⚬(zum ersten Mal seit Rochester Reise).
Ina säubert das Haus. – Ich schreibe an Designation.
Endlich unsere Möbel da! Ina fährt mich, auf Matratze im Auto liegend, zum Haus. Ich liege im Schlafzimmer. Dann kommen die Sachen. Mein Bett wird in der Dinette aufgestellt. Das große Fenster ist leider nicht niedrig genug, ich sehe nur die Spitze eines Wacholderbusches, aber den Himmel und schöne weiße Wolken. Im Haus ist es kühl. Wir heizen mit kleinem Petroleumofen und Kochherd.
Ich schreibe. – Zweimal spazieren, nicht lang, aber nicht mehr auf Ina gestützt, wie in El Paso. – Nachmittags Ina mit „Mama“PMontgomery, Mrs., genannt Mama in die Stadt, ins Kino („Now, Voyager“)27„Now, Voyager“ (1942) von Irving Rapper.. Bei Tage sehr mild (ich gehe nur mit Pyjama hinaus); nachts kühl, die elektrische 🕮 Decke ist bequem.
Dreimal spazieren. Es geht besser als in El Paso. – Ina hängt an der Wand mir gegenüber großen runden Spiegel auf; in dem kann man ganzes großes Fenster sehen und durch das Fenster die Hügel und die ferne blaue Bergkette, ein schmaler Streifen.
Nachmittags Ina in die Stadt. –
Mittags spazieren, über den Hügelpfad nach N, etwas weiter als gewöhnlich. Bei zurück Rückweg wird mir plötzlich dercOriginal das.Rücken sehr schwach, als drohte eine Attacke, aber noch kein richtiger Schmerz. Ich lege mich einige Minuten auf den Boden. Dann schleppt Ina mich heim, meine beiden Hände schwer auf ihre beiden Schultern gestützt, aber nicht zu schwer, weil sie selbst nicht starken Rücken hat, obwohl sie immerzu sagt, ich soll mich mehr aufstützen.
Ich schreibe Fragebogen für Terminologie (mit -tor, -tum).28Erläuterung ??? Nachlassdokument ??? auch unten ???– Nachmittags Ina in die Stadt. – Nur ganz wenig spazieren; aber Übungen im Bett.
Mittags „Mama“PMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. – Fragebogen gearbeitet.
Der neue Refrigerator kommt. – Fragebogen gearbeitet. – Briefe. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Fragebogen. – Immer noch nur ganz wenig spazieren. – Nachmittags „Mama“PMontgomery, Mrs., genannt Mama hier zum Tee, spontan. –
Fragebogen fertig.
Do, 29.Abends Kummer: Ich wollte, dass Ina heute Fragebogen tippt, damit er morgen abgeht. Abends zeigt sich, dass nur der erste Anfang getippt ist. Daraufhin beiderseits emotionale Störungen.
Nachmittags Ina in die Stadt. – Zeitschriften und SD gelesen.
Immer noch nur sehr wenig spazieren. – Ina tippt Fragebogen.
V / 1943Immer noch nur sehr wenig spazieren.– Ina nachmittags in die Stadt.
MittImmer noch nur sehr wenig spazieren. Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. – Zeitschriften gelesen.
Immer noch nur sehr wenig spazieren.– Nachmittags zum ersten Mal draußen gelegen. 🕮 Ina hat auf der offenen Porch das alte Bett aufgestellt und die Sprungfedermatratze repariert. Warmer Tag, in der Sonne richtig heiß. Während ich liege, kommt zweimal starker Wind für ½ Stunde oder so, dann wieder ruhig. Ich kann so schön die Hügel sehen, und den Himmel mit den weißen Wolken, die schnell wechseln. Ein großer Raubvogel fliegt nahe vorbei. Wir freuen uns, dass ich da so schön liegen kann, und dass wir das Häuschen haben. (Ich lese „The Anchored Heart“‚BTreat, Ida!1941@The Anchored Heart, New York, 194129Treat, The Anchored Heart, LL . Bretagne im Krieg.)
Nachmittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier.
Nachmittags Ina in die Stadt, obwohl sie schwindlig ist und sich schlecht fühlt.
MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zweimal hier.
Kühl und Regen, Hagel. – Gearbeitet über Individualbegriffe (im Zusammenhang mit Aufsatz über Designation, und wichtig für Modalitäten).30Individualbegriffe ??? Aufsatz über Designation ???
Ina in die Stadt nachmittags. Negative Antwort von RockefellerIRockefeller Foundation auf Fragebogenverlängerung.31Brief ??? Obwohl wir wußten, dass Verlängerung unwahrscheinlich, ist es eine betrübende Enttäuschung. Wir denken nun, dass wir Ende des Sommers nach Mayo gehen werden, für Operation; wenn sie Erfolg hat, würde ich dann ab Januar unterrichten können.
Briefe. – Langes, heftiges Schneegestöber. Nachmittags kurzen Spaziergang, herrliche Luft; die Hügel und Wälder im Schnee sehr schön.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. Nachmittags Ina in die Stadt; mit MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ins Kino „Random Harvest“;32„Random Harvest´´ (1942) von Mervyn LeRoy. es ist sehr packend, sie erzählt mir abends die Geschichte (ähnlich wie Buch, aber mehr chronologisch). Nachmittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. Arbeiten über Individualdeskription. Nachmittags Ina in die Stadt. (Abends ich 37‚4 C). Individualdeskription. Zu schwach im Kopf, um QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker ausführliche Briefe genauer 🕮 zu studieren.33Briefe von Quine und Church ???– Gelesen.
Etwas Übertemperatur.
Gelesen.– Nachmittags Ina in die Stadt. Sie sieht in EncyclopediaBritannicaBEncyclopedia@Encyclopedia Britannica und medizinischen Büchern meine Symptome nach; es ist klar; Pleurisy. Anscheinend nichts dagegen zu tun. Ich binde Canvasgürtel um die Brust, um Rippen einzuschnüren; also nur Zwerchfellatmung; das mildert die Schmerzen in der rechten Seite erheblich, die immer besonders auftreten, wenn beim Einatmen der Brustkorb sich dehnt (wobei, gemäß dem Buch, Lunge Brustfell und Rippenfell aneinander reiben.)
Nur schwach erhöhte Temperatur. Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier, bringt selbstgebackenes Brot zum Geburtstag. Nachmittags Grammofonmusik, MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist und BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist. – Gelesen (Abends 37.4).
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) langen Brief studiert.34Brief vgl. TB 16. V. 1943R; Ja, ich denke R. Carnap meint denselben Brief wie in Frage „246“, da R. Carnap zu schwach an diesem Tag (16.05.1943) war den Brief zu lesen. ???– Ina will in die Stadt fahren, aber Auto fährt nicht. (Abends 37.3; letzte Nacht und heute keine Rippenschmerzen mehr gehabt.)
Etwas über Designation gearbeitet. – Nachmittags Ina in die Stadt. – (Abends 37.3; letzte Nacht sehr wenig Rippenschmerzen.)
Nachmittags Ina in die Stadt und nach Tesuque wegen Gasolin und zu Ruthlings. Cunninghams schreiben, dass sie ausziehen; so müssen wir neue Mieter suchen! – (abends 37.1). – Heute seit langem zum ersten Mal wieder über ‚\(N\)‘ gearbeitet.35N ??? Notwendigkeit ???
Nachts etwas Atembeschwerden. – Nachmittags Ina in die Stadt, geht zu Dr. Josef FosterPFoster, Josef, Dr., Arzt, berichtet ihm über meinen Fall. Er sagt, dass sowohl Pneumothorax als auch viel Flüssigkeit (wie oft bei Pleurisy), die die Lunge beengt, nicht anzunehmen sind bei mir, weil sie viel höhere Temperatur haben würden; 37‚4 ° C sei noch nicht als Fieber zu rechnen. Er wundert sich, dass Mayo keine Operation für meine disk gemacht hat, wo das doch die einzige Hilfe sei. – (37.6, die höchste Temperatur bisher.)
Gelesen. – Zum ersten Mal wieder warmes Wetter. – Abends 38.4!
Nachmittags Brustwickel. 4 ½h: 38.1; 7h: 38.5. Vormittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. Ina ruft den Dr. an; er meint, dass nichts Besonderes ist, dass nur eine 🕮 Erkältung dazugekommen ist. – Abends 8 – 10 wieder Wickel. Nachts ½ 3 wache ich auf, Kopf und Oberkörper triefend von Schweiß. Danach fühle ich mich besser; schlafe aber wenig.
Morgens 37.4; mittags 37.3. Ich fühle mich besser als gestern. 3h: 37.7. Nachmittags Ina in die Stadt. 5h: 38.1; 7h: 38.1. Abends Wickel (dabei fühle ich mich besser, weil es das Blut vom Kopf abzieht); dabei heiße Limonade und 2 Aspirin, geschwitzt. 11h: 37.7. – Trotz 3 Nembutal sehr wenig geschlafen. Nachts etwas Rippenschmerzen.
Morgens 37.3; mittags 37.2; 5h 37.6. 8h 37.7. Abends Wickel. 10h 37.5. Nachts Gürtel an, weil ein wenig Rippenschmerzen; dadurch Atembeschwerden. Wenig geschlafen.
Morgens 37.0. 1h 36.9, 5h 37.5, 7h 37.5. 1 – 7 auf der Porch gelegen. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zweimal hier. – Nachts allerhand geschlafen, aber mal aufgewacht, musste Gürtel umlegen wegen etwas Rippenschmerzen, dann lang nicht wieder eingeschlafen.
Morgens 36.9. Vormittags auf der Porch gelegen, dann wird es zu windig. 2h 37.0. 5h 37.2. 7 ½h 37.2. – Obwohl ohne Fieber, nachts schlecht geschlafen, wegen Atembeschwerden, auch noch nach Abnehmen des Gürtels, obwohl ein wenig Rippenschmerzen.
Morgens 36.9; 1h 37.0; 4h 37.2. – Nachmittags Ina in die Stadt (Gasolinpumpe arbeitet nicht, das Auto muss hineingeschleppt werden). 7 ½h 37.2. – (Zum ersten Mal wieder gut geschlafen.)
Morgens 36.6; 1h 37.1; 5h 37.1; 8h 37.0. Ich spüre immer die Rippen noch etwas. Nachmittags Mama hier. (Nachts gut geschlafen.)
Morgens 36.7; 4h 37.2; 8h 36.8.
VI / 1943 Morgens 36.9; 5h 36.9. Nachmittags Ina in die Stadt.
Brief an RockefellerIRockefeller Foundation (aufgrund von NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Rat).36Brief ??? Brief an TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker überlegt.37Brief an TV auch nächster Tag ???🕮 Nachmittags 6h 37.2.
Brief an PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph (anstatt TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker).38Brief an Perry ???– Das Dach wird repariert. 4h 37.2. – Nachmittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier; sie ist zurück aus Washington, für 4 oder 6 Wochen Urlaub; will aber von morgen ab in Office arbeiten.
Nachmittags Ina in die Stadt. – 7h 37.2.
(Noch Dachreparatur. Ina hilft mit an den Außenwänden, weil sie das Verschmieren mit Zement nicht ordentlich machen.) – 7h 37.2.
Wieder an Wahrscheinlichkeit gearbeitet. – 4h und 7h 36.8, wieder normal! Gestern Brief von PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph:39Brief ??? Ich soll Herbst als Ferien frei nehmen, dafür nächsten Sommer unterrichten (also 6 Quarter hintereinander!); bei Krankheitsurlaub wird zunächst die Universität für eine „reasonable period“ volles Gehalt zahlen; später vielleicht mit Gehalt adjustment.
Die Außenwände des Hauses werden mit Zement verschmiert, wo der alte Zement abbröckelt. – Wahrscheinlichkeit gearbeitet. – Nachmittags Ina in die Stadt. – 6h 37.1.
Morgens und nachmittags auf der Porch gelegen; zuweilen ziemlich windig. – 9h abends 37.0.
Ganzen Tag auf Porch. Wahrscheinlichkeit gearbeitet.
Regen und kühl. – Nachmittags Ina in die Stadt. – 7h 37.2.
3h 37.0.
8h abends 37.2.
Die Arbeit am Topologiebegriff \(\mathcal{L}^-\) geht gut vorwärts.40Erläuterung ??? Nachmittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier; erzählt vom Senatorenoffice in Washington; sie will nach dem Urlaub wieder dorthin zurück. – 8h 37.0.
Ein Mexikaner, PorfirioPPorfirio, Handwerker, repariert Mauer an der Porch.
PorfirioPPorfirio, Handwerker und kleiner Junge arbeiten hier. – Nachmittags Ina in die Stadt. 7h 37.1.
Nachmittags 3 – 6 Raymond JonsondOriginal Johnson.PJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler und Frau VeraPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson hier. Da er sein Auto schonen will, holt Ina sie im Auto unten an der Straße ab und bringt sie 🕮 nachher wieder hinunter. Sie ist nett und freundlich, sieht älter aus als er. Er scheint ziemlich egoistisch, knabenhaft, von sich selbst überzeugt. Er unterrichtet seit Jahren an der Universität Albuquerque; das ist ihr ganzes Einkommen. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat ihnen früher monatlich 5, 10 oder 15 $ geschickt und sich dafür Bilder ausgesucht. Sie hat zuerst fünf Jahre als Verkäuferin gearbeitet, um die Familie zu erhalten. Wir sprechen über die intuitiven und rationalen Komponenten in Kunst und Wissenschaft. Er meint, bei MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) Bildern und Konstruktionen sei 90 % rational (Intellekt, Gehirn), weil alles so mathematisch exakt! Ich sage, wir haben vermutlich verschiedenen Begriff von „rational“; er meint es im Gegensatz zu emotionalem, impulsivem Malen. Er erzählt von dem Osteopathen JonstonePJonston, Dr., Arzt, der ihn beide oft behandelt hat und ihnen regelmäßige Behandlung gibt (im Austausch für ein Bild!). Aber er berichtet von dessen Theorie, dass alle Krankheiten vom Schwerpunkt her behandelt werden müssen! Er hat Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris gekannt; hat aber eine gewisse Verachtung für diese Bohemien-Maler. – 7h 37.1.
In diesen Tagen die Aufsätze von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph und RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell (über Sinn) gelesen.41Bezug unklar.– Ina nachmittags in die Stadt. – 5h 37.1. – Brief von RockefellerIRockefeller Foundation, dass sie Fachleute als Berater fragen wollen.42Brief ??? Das gibt uns wieder mehr Hoffnung.
–
Ina in die Stadt. Endlich nach 4 Wochen kommt die Schreibmaschine von Reparatur zurück. – 7h 37.0. – Gestern und heute einige Minuten draußen spazieren.
Ganzen Tag auf der Porch gelegen. Sonnig, warm, windstill. – Abends 37.0.
Ganzen Tag auf der Porch gelegen.
Nachmittags Ina in die Stadt. Abends PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier. – Abends 37.1.
Ganzen Tag auf der Porch gelegen. Aufsatz „Intension“ geht gut weiter.Wie oben ???– Abends 37.3!
Ganzen Tag auf der Porch gelegen, windig. NehruPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker gelesen.BNehru, Jawaharlal!1941@Toward Freedom, New York, 194143Nehru, Toward Freedom, LL . Morgens 37.1; 6h 37.0.
Auf Porch gelegen; 3h hinein, weil plötzlich Regen. – Nachmittags Ina in die Stadt. 6h 37.1.
Bis Mittag auf Porch. – Abends wieder in mein Bett in Dinette übergesiedelt, 🕮 nach drei Nächten in Inas Bett im Wohnzimmer, weil Küche und Dinettewände repariert und geweißt wurden; Ina im Schlafzimmer.
Ganzen Tag auf Porch. Zum ersten Mal Sonnenbad, auf cot auf Porch. Heute sehr warm (bis 82 ° F). Am Aufsatz gearbeitet. Nachmittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier. Abends 37.1.
Regen und Wind. Nachmittags Ina in die Stadt. – 7h 36.9.
Regen und Wind. Zweimal spazieren, je ca. 10 Minuten. – 7h 37.0.
Ganzen Tag draußen gelegen. – Abends 37.05. (⚬zum ersten Mal seit April).
VII / 1943 Vormittags draußen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Ganzen Tag draußen.
Ganzen Tag draußen, obwohl Ina nachmittags in die Stadt. Immer fleißig am Aufsatz geschrieben.
Ganzen Tag draußen, mittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier zu Essen, auf der Porch. Nachmittags im Liegen draußen spüre ich mein Kreuz; vielleicht vom bloß Liegen, abwechselnd Schwitzen und Wind. Durch Heizkissen wird es besser.
Heute nicht spazieren; aber im Bett geturnt. Ganzen Tag draußen. Ina liegt auch draußen, auf der cot, und flickt einen Teppich. – 9h 37.1. – Abends Karte von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, dass RockefellerIRockefeller Foundation ihn um Gutachten gebeten habe;44Karte von Nagel ??? unsere Hoffnung steigt.
Vormittags draußen. Mittags hinein wegen Regen. – 7h 37.1. –
Vormittags draußen.– Nachmittags Ina in die Stadt. – 7h 37.0. –
Vormittags draußen.– Schon Skelett vom Aufsatz „Intension und Extension“wie oben ??? beendet; englischen Text angefangen. – 9h 37.2.
Vormittags draußen. – Nachmittags Ina in die Stadt. Brief von RockefellerIRockefeller Foundation:45Brief ??? Sie sind bereit, ihrem Komitee zu empfehlen, mir ein weiteres Jahr zu geben. (HansonPHanson, Rockefeller Foundation fügt streng hinzu: aber dies muss nun auch der letzte Grant sein!). Wir sind sehr froh; überlegen Problem der Wohnung in Chicago. – 9h 36.9.
Ganzen Tag draußen. Briefe. 🕮
Vormittags draußen. Jetzt täglich Sonnenbad. – Nachmittags Ina in die Stadt. – 10h 37.2.
Vormittags draußen, sehr warm. Dann in Inas Bett im Wohnzimmer, weil am kühlsten. Abends 6 ½ – 11 (!) RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier mit Kindern, zum ersten Mal seit wir hier wohnen. Langes Gespräch mit Paul allein. Er sagt, BurnhamPBurnham, James, 1905–1987, am. Philosoph ist Faschist, auch DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph und alle, die Russland kritisieren. Später essen wir 4 zusammen. Er hat erfahren, dass die F. B. I. ihn unamerikanischer Tätigkeit beschuldigt; darum wurde er in Los Alamos entlassen. Er hat Film gemacht „Leben im Westen“, Tiere und Indianer; will damit im Herbst oder Winter Vortragsreise machen.
Vormittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. – Dann ich draußen vormittags. – Nachmittags Ina in die Stadt. – 9h 37.2.
Bis nachmittags draußen. (Letzten Tage kein Sonnenbad, wegen Temp.) – 7h 37.0.eEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Vormittags draußen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Teils draußen. – Briefe. – 9h 36.9.
Vormittags draußen. Wieder mal Sonnenbad. – 6h⚬, im Wohnzimmer. Chipmunk beobachtet, das vom Dach in den Kamin gefallen ist. – Gebadet.
Vormittags draußen. – Nachmittags Ina in die Stadt. (Dr. FosterPFoster, Josef, Dr., Arzt rät ihr, mehr Partys und Kino zu machen, und vielleicht malen! Sie ist enttäuscht und ärgerlich.)
Nachmittags Ina in die Stadt, bringt Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris mit. Sie wohnt im Wohnzimmer, Ina zieht ins Schlafzimmer, obwohl Bett schlecht.
–
TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris ist ruhiger und objektiver, auch wenn sie von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris spricht. Sie liest aus seinem Brief vor. Es scheint, dass RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris von ihm abgerückt ist, weil er sich nicht hinreichend trennen wollte von akademischer Karriere und Familie und dass sie jetzt einen Fliegerfreund hat. Daraufhin betont Morris wieder mehr die Freundschaft und Zusammengehörigkeit mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris. Er scheint ihr aber sehr wenig Geld zu geben, zuweilen monatelang nichts. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris berichtet auch ausführlich über MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) und seine Schule. Er hat seinen besten Mitarbeiter 🕮 KepesfOriginal Kepesch.PKepes, György, 1906–2001, ung.-am. Maler und Fotograf, den TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris sehr schätzt, durch eigene Schuld verloren; hat jetzt nur MolzahngOriginal Molzan.PMolzahn, Johannes, 1892–1965, dt.-am. Maler und Grafiker, der nicht genug kann. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris berichtet von einer 18-jährigen, neurotischen Barbara LoebPLoeb, Barbara; sie diese hat auch PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und dessen Gruppe getroffen. Die Studenten parodieren Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Gedichte. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris gibt selbst zu, dass sie besser im Gleichgewicht ist; zum Teil durch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Näherkommen in letzter Zeit; zum Teil allgemein gereift durch all die Erlebnisse. Wir verstehen uns jetzt viel besser als früher. Bevor sie kam, stimmte ich ihrem Kommen nur um Inas willen zu; jetzt finde ich es erfreulich sie hier zu haben. – Ich liege meist draußen auf der Porch. Der Aufsatzwie oben geht gut weiter.
Nachmittags Ina mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Hyde State Park. (Radio: MussoliniPMussolini, Benito, 1883–1945, ital. Politiker ist entlassen.)
Nachmittags Ina mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris nach Sta Ana zur Fiesta.46Die Santa Fe Fiesta in der Kirche Santa Ana ist eigentlich im September.– 8h 37.1. RockefellerIRockefeller Foundation schickt Kopie:47Kopie ??? Grant ist bewilligt für ein weiteres Jahr; so sind wir also noch frei bis Sept. 1944! Wir sind sehr froh, dass all diese Ungewissheit vorüber ist.
Die beiden zu JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. MalerPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris findet ihn noch ebenso adoleszent wie vor 5 Jahren; er spricht von seinen „Meisterwerken“ (die er jetzt für $ 175 verkauft anstatt 5 – 600). Sie haben ein elegantes Haus.
Sehr heiß.
Die beiden ganzen Tag nach Albuquerque. Dort kaufen sie Hund, 8 Wochen alter Wolfspitz (German shepherd oder police dog), weiblich; sieht sehr nett aus. Große Kommotion in der Familie, bis der Hund richtig untergebracht ist.
Bis nachmittags draußen. Spazieren mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und dem Hund; wir nennen ihn Marni (ein norwegischer Name, den TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris vorschlägt). – Nachmittags Ina in die Stadt.
VIII / 1943 Meist mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und Hund, spazieren.
Abends sprechen wir lange mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris über ihre Probleme. Ina meint, CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris will wieder ganz zur Familie zurückkommen, und wettet mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris um 5 $ (zu Weihnachten). Wir besprechen, dass es wohl am besten 🕮 wäre, wenn sie und CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris vor dem Rechtsanwalt Freund eine Verständigung abschließen über die Monatszahlungen. Es ist klar, dass sie doch noch starke Bindung an ihn hat, sie verteidigt ihn gegen Inas Kritik. Aber sie sagt, dass sie nicht mehr in den alten Zustand zurückkehren möchte, auch wenn CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris es wünschen sollte. Ich sage ihr, dass ich sie jetzt viel besser kenne als früher, und dass ich sie sehr gerne mag; und sie erwidert beides, und lacht über die Nach-dem-Essen-Geständnisse.
Vormittags fährt TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris weg; Kuss zum Abschied (vorher nur zweimal auf die Backe, wenn sie mich vom Spaziergang zurückbrachte); ich sage ihr, dass es schön war, sie hier zu haben. – Ina fährt mit hinunter für den Vormittag. Ich im Wohnzimmer, in TrudesPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Bett, und der Hund dabei. Er benimmt sich ordentlich und ruhig.
Wir haben wieder unser stilles Leben, etwas bewegt durch den Hund, der Ina viel zu tun macht. – 6h⚬. –
Nachmittags Ina in die Stadt. Kommt abends, bringt nochmal TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris mit. Sie erzählt von dem Tag bei DjanehOriginal Diane. HerzPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, in einem Haus höher als unseres auf einem Berg, 10 min. S von SF. (Mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hat sie dort in der Nähe 3 Frauen besucht: „Scoop“PScoop (Missis Williams) und 2 jüngere, eine aus Wien; sie war sehr beeindruckt und fand alle drei sehr nett.) Dann war sie bei JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. MalerPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson; Ina hat wieder klar gemacht, dass CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris lieber bei ihnen sein sollte, und sie haben es akzeptiert. – Abschiedskuss; der Abend mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris war sehr nett. (Ina fährt sie hinunter, und noch nach Lamy; der Zug fährt erst nach 3h nachts anstatt 10h! TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris muss bis Sa Mittag fahren, nach Chic. )
Vormittags draußen, nachmittags im Wohnzimmer.
–
Zweimal im Wohnzimmer gelegen. Draußen werden die Fliegen immer lästiger.
Nachmittags Ina in die Stadt.
–
Wieder mal Sonnenbad.
Ina nachmittags in die Stadt. Ich im Wohnzimmer. Wir lassen zum ersten Mal 🕮 die Tür zur Porch etwas offen, sodass der Hund hinaus kann; er ist sehr artig, und kommt immer von selbst wieder zurück.
In diesen Tagen liege ich im Wohnzimmer, nicht auf Porch, wegen Wärme und Fliegen. – Seit gestern habe ich angefangen, den Text vom Aufsatz „Extension“wie oben für Tippen fertig zu machen (die letzten Abschnitte sind aber noch nicht geschrieben).
Nachmittags Ina in die Stadt.
Kühler Tag. Vormittags auf Porch; gelesen. Nachmittags Briefe (Ina nervös).
Ina nachmittags in die Stadt (sie hat Behandlung bei Osteopath SorensenPSorensen, Dr., Arzt angefangen).
Nachmittags Ina in die Stadt.
Ina fängt an, Aufsatz „Extension“ zu tippen.
Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zum Essen hier.
,
Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags Briefe. Vormittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. Sie bringt Briefe. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schreibt: will kommen!48Briefe ???
Nachmittags Ina in die Stadt. – Abends kommt PorfirioPPorfirio, Handwerker; Marni erschrickt vor dem Pferd.
PorfirioPPorfirio, Handwerker arbeitet an der Straße.
IX / 1943 Nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt (er ist day coach gefahren, 2 Nächte). Er ist entzückt von der Landschaft. (Vormittags MS „Extension“ fertig.)
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl auf der Porch, trotz Fliegen. Gespräche über Leute und Weltlage.
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl auf der Porch.
Ina und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in die Stadt. 🕮
Ich gehe jetzt immer mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren. Meist liege ich auf der Porch. Ich erkläre die Grundidee von Aufsatz „Extension“. Verschiedene Probleme für unser Buch.49Erläuterung ??? unser Buch wie oben; Ja, ich denke, es handelt sich immer um dasselbe Buch ???
Ina in die Stadt.
Beim Spazierengehen plötzlich kleiner Rückenschmerz, nicht schlimm; einen Tag Ruhe gehalten. Abends PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, ohne Kinder.
MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama besucht uns.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in die Stadt. – Mittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier, um Abschied zunehmen. Sie sagt offen, dass sie den Colonel sehr gern heiraten würde, und vielleicht seinetwegen nach Californien gehen will später. – Nachmittags ⚬. –
Ina starke Rückenschmerzen.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in die Stadt. –
Nachmittags Ina in die Stadt. –
Nachmittags Ina und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in die Stadt. Zum Abendessen wieder hier. 10hFeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ab; Ina bringt ihn in die Stadt (Bus nach Lamy, Zug 2 Nächte und 1 Tag Coach nach Minn.) – Wir haben allerhand philosophische Probleme besprochen in dieser Zeit, über unser Buch, über Extension, und ein wenig über Confirmation. Viel Grammofonmusik (er schenkt uns MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist, Symphoniekonzerte). Meist draußen auf der Porch, er in der Sonne auf cot Sonnenbad. Es war eine schöne Zeit für mich. Für Ina allerhand Belastung; aber abgesehen von gelegentlichen Reizbarkeiten hat sie es sehr gut ertragen, und war bemüht, auch freundlich zu ihm zu sein. 🕮 Dabei verfolgen wir eifrig im Radio die Ereignisse: Vormarsch in Italien. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl erwartet Invasion von Dänemark oder Frankreich; es kommt aber nicht.
Ina nachmittags in die Stadt. – Wir sind wieder für uns und genießen die ruhigen Tage für uns.
Ich mache noch Ferien, lese SinclairPSinclair, Upton, 1878–1968, am. Schriftsteller (über spanischen Bürgerkrieg).50Siehe LL .
Nachmittags Ina in die Stadt.
Arbeit an Wahrscheinlichkeit (‚\(N\)‘oder: Identität) wieder aufgenommen (über topologischen Begriff ‚\(\mathcal{L}^-\)‘, 409);51Erläuterungen ??? war seit Juni unterbrochen: Juli bis August Aufsatz „Extension“, September Ferien mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl.
Regen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
X / 1943 –
Nachmittags Ina in die Stadt. Kühle Tage. Auf dem Baldy Mt. liegt Schnee; schön daneben die gelben Bäume.
Warm; Sonnenbad genommen. Vormittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. Nachmittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier. Marni ist nicht wild, wie gefürchtet, sondern sehr scheu vor dem großen Trubel. RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sind (anscheinend mit etwas Zögern) bereit, den Hund während unserer Abwesenheit zu nehmen. Er misst mein Bett aus, um ein Gestell darunter zu zimmern. Sie deuten mehrmals an, dass sie knapp an Geld sind; sie hat Ersparnisse, die sind anscheinend aufgebraucht. Er sagt, die Ranch macht soviel Arbeit, dass er nicht genug zur Arbeit an seinem Film kommt. Sie haben jetzt auch ein Pferd.
Fühle Rücken schwach, ohne besonderen Anlass. Nur kleinen Spaziergang.
Fühle Rücken schwach; kein Spaziergang. Sonnenbad.
Fühle Rücken schwach; kein Spaziergang. – Nachmittags Ina in die Stadt. 🕮
–
Schöne warme Tage; zuweilen Sonnenbad. – Wieder langsam etwas mehr spazieren. –
–
ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachMS „Logik“ gelesen, und viele Bemerkungen dazu geschrieben (interessant: 1. Analyse der Umgangssprache; 2. physikalische Modalitäten).BReichenbach, Hans!1947@Elements of Symbolic Logic, New York, 194752Siehe Reichenbach, Elements of Symbolic Logic, §§ 4 und 65.
Ina in die Stadt.iBeim 17.X. ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Sonnenbad. – Wieder an Wahrscheinlichkeit gearbeitet. – Ina nachmittags in die Stadt (eingeladen von Djane HearstPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst).
Kalt; auf den Bergen Schnee.
Auf den Bergen Schnee, aber hier Sonne. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Kalt; auf den Bergen Schnee, aber hier Sonne; vormittags draußen gelegen.
Ina nachmittags in die Stadt. – Brief von AdsonPAdson, Alfred Washington, 1887–1951, am. Neurochirurg, enttäuschend:53Brief ??? er sagt nicht, ob er jetzt operieren würde, falls die Tests wieder dasselbe Ergebnis haben; sondern nur, dass nach so langer Zeit wohl keine Aussicht auf spontane Besserung mehr besteht.
Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. – Jetzt immer kühle aber schön sonnige Tage.
Nachmittags Ina zu Djane HearstPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, trifft dort Ärzte vom Bruns Hospital, die sich für meinen Fall interessieren. – Zum ersten Mal Marni im Auto mitgenommen (Erbrechen und dauernder Speichelfluss durch Erregung).
Sonnenbad.
Ina nachmittags in die Stadt. Sie bringt meine X-Rays zu Dr. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt.54Hier und in den folgenden Jahren immer Murray Friedman. Er will die aus Chicago und Mayo kommen lassen.
Nachmittags Ganzen Tag auf Porch gelegen. Nachmittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier.
(Rheumatische) Muskelschmerzen im Rücken rechts vom Kreuz; darum nicht spazieren. Langen Brief von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath55Brief von Neurath ??? (20 Seiten!) über RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper, Semantik usw. studiert, und Notizen für Antwort gemacht.
Ina nachmittags in die Stadt. (Sie bleibt wegen nassem Boden mit Auto unterhalb vom MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus stecken; Wrecker muss kommen, $ 2.75; sie ist ex; ich tröste sie.) 🕮
Der erste Schnee, mit Hagel; Marni ist erstaunt. Nicht spazieren; Muskelschmerzen sind etwas besser.
Sonnig, aber kalt. Wieder spazieren. Ina hat jetzt oft starke Ischiasschmerzen, in Beinen und besonders Rücken; sie ist zuweilen ganz verzagt darüber. – Nach langer Zeit wieder gebadet.
Endlich kriegen wir Kohle; der Kochherd heizt das Zimmer sehr gut.
Sonnige, milde Tage; oben auf dem Berg noch Schnee.
Ina nachmittags in die Stadt.
Warmer Tag. Ich ganzen Tag auf Porch. 11 – 4 PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier allein. Er besieht das ChalmerPChalmer Haus, sagt, reparieren lohnt nicht, weil Wände in Gefahr sind einzustürzen; daher findet er 400 zu viel für 2 acres. Er spricht von Plänen, auf seiner Ranch Kinder aufzunehmen ($ 75 im Monat), später auch für Schulalter. Wir leihen ihm Auto bis morgen, seines ist in Reparatur.
Sonnig, aber kalt. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Sonnig, aber kalt (nachts bis 10 ° F). – Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier; sie hat Geburtstag. – Zweimal spazieren, je 15 Minuten, wärmer angezogen (2 Pyjamahosen, Socken, Pyjamajacke, grüne Strickjacke, blaue Jacke).
Nachmittags Ina in die Stadt. – Abends gebadet.
Große Vorbereitung für Dr. FischerPFischer, Dr., Arzt, Ina ist in gewaltiger Hetze. Dann stellt sich heraus, dass er heute nicht kommen kann. – Nachmittags Ina in die Stadt, erste Behandlung bei Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt (nur Diathermie, $ 1.–).
Kleiner Schmerz im Kreuz, sogar ein wenig im Liegen (oder ist es vielleicht nur in den Muskeln dicht dabei?).
Vormittags Ina mit Marni zum Vet; die ersten 2 Injektionen gegen Distemper (2.50). – Mittags einige Zeit draußen gelegen.
Vormittags Sonnenbad. Bis mittags draußen gelegen. – Nachmittags Ina in die Stadt. 🕮
Dr. FischerPFischer, Dr., Arzt hat gesagt, dass er heute herkommen will, meinen Rücken zu untersuchen; er hat mit Dr. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt die X-rays von Mayo angesehen. Wir warten von 9h morgens bis 9h abends vergeblich. Ina wird ganz nervös. Er hat versprochen, bei MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama anzurufen, falls er nicht kann. Ina geht hinunter, nichts da; sie ruft an, der Soldat sagt, dass Captain FischerPFischer, Dr., Arzt auf einem hunting trip ist.
Gestern und heute ganzen Tag draußen gelegen; heute auch Sonnenbad. Ina ruft nachmittags Dr. FischerPFischer, Dr., Arzt an; er entschuldigt sich gar nicht, sondern fragt, was sie möchte! Sie sagt, vermutlich hätte er die Telefonnummer verloren; er: nein, er hatte keine Zeit anzurufen! Er will Mittwochnachmittag kommen (das ist sein freier Nachmittag).
Bis mittags draußen gelegen. Warmer Tag. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Draußen gelegen. Ich studiere QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Brief über mein ms „Extension“;56Brief ??? freue mich, dass er so lebhaft interessiert ist. – Nachmittags Captain Dr. FischerPFischer, Dr., Arzt hier für eine Stunde (Orthopäde vom Armeehospital), untersucht meinen Rücken (siehe besonderes Blatt).57Blatt ??? Abends MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama; bringt uns Post.
Vormittags draußen gelegen.
Vormittags draußen, und Sonnenbad. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Vormittags draußen. – Nachmittags Ina mit Hund zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. – Ich arbeite die ganzen Tage an QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Bemerkungen zu „Extension“, schreibe heute Erwiderung fertig.58Brief ???
Windig, nicht draußen gelegen. Antwort an ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach geschrieben, zu seiner Antwort auf meine Bemerkungen über sein Ms „Logik“.59Briefe Carnap Reichenbach ???– Dann endlich wieder zu Wahrscheinlichkeit zurückgekehrt.
Nachmittags Ina in die Stadt. – (Windig und bewölkt.)
10h zum Bruns Army Hosp., Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, leitet das X-raydept. Klein, dunkel, runder jüdischer Kopf, freundlich aber schweigsam. Sie nehmen 10 Aufnahmen vom Rücken, auch 2 oblique. Er sagt zum Schluss, dass die Armee nichts dafür berechnen wird, weil es zu umständlich und kostspielig wäre! – Dies war 🕮 die erste Fahrt nach SF hinunter seit wir im April gekommen sind!
Nachmittags Ina in die Stadt. Bei der Abfahrt, Rückwärtsgang, fährt sie in einen Baum oben am Zirkel und kann nicht mehr los. Sie muss ihn ganz absägen.
Ina telefoniert mit FischerPFischer, Dr., Arzt. Aus den X-rays sagt er, dass er nicht an Disk glaubt, und dass vielleicht die anderen möglichen Erklärungen für die Anfälle sich nicht bestätigen. Er glaubt Anzeichen von Knochenverkleinerung oder Erweichung zu sehen, rät daher Vitamin D, ferner Hitze und Massage. Wir denken: Das ist sicher gut, und hilft gegen die Schwächung der Muskeln des Rückens durch Nicht-Gebrauch. Aber im letzten Jahr in Chicago hatte ich all dies und Bewegung, und doch häufige Anfälle; die müssen also doch andere Ursachen haben. Er sagt einfach: Er sieht gar keinen Grund, warum ich Anfälle haben sollte.
Alles weiß, 4 cmSchnee, und es schneit noch immer weiter. Der Hund hat großen Spaß daran, aber Ina kann nicht in die Stadt fahren. Nachmittags spazieren in Schnee, schöne Landschaft. – Brief von FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl:60Brief ??? Ich soll dort wohnen, Ina für Ferien nach Chicago.
Heute klar, strahlende Sonne über der Schneelandschaft, sehr schön. Wegen Schnee kann Ina nicht in die Stadt fahren. Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. – Ich gehe etwas länger spazieren, auf die Ermutigung von Dr. FischerPFischer, Dr., Arzt hin; 22 Minuten, danach fühlt sich Rücken beim Nachhausekommen recht müde.
Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier zum Gänsebraten. –⚬früh am Abend.
Ina nachmittags in die Stadt. – Ich gehe jetzt meist ohne mich auf Ina zu stützen spazieren, und meist über 20 Minuten.
Marni hat Wunde auf der Brust zwischen den Vorderbeinen, wahrscheinlich vom Stacheldraht, tief aufgerissen. Ina fährt mit ihr zum Vet; Marni bekommt 2. shot gegen Distemper.
XII / 1943 Alles wieder verschneit. Im Schnee zweimal spazieren. 🕮
Nachmittags Ina in die Stadt. Bei Rückkehr schwierig im Schnee zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus hinaufzufahren.
Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier zum Essen. – Zweimal spazieren; einmal 28 Minuten. Mild und sonnig.
Mittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier zum Essen. – Zweimal spazieren; einmal 28 Minuten.
Ina nachmittags in die Stadt.
Ganzen Tag HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMS „Confirmation“ gelesen‚BHempel, Carl Gustav!1945@„Studies in the Logic of Confirmation“, Mind 54, 1945, 1–2661MS zu Hempel, „Studies in the Logic of Confirmation“. Randbemerkungen dazu gemacht. – Nachmittags Ina in die Stadt (für Dauerwelle).
Nachmittags Ina in die Stadt (um HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMS schnell zurückzuschicken).BHempel, Carl Gustav!1945@„Studies in the Logic of Confirmation“, Mind 54, 1945, 1–26
Es schneit den ganzen Tag. Nur einmal spazieren.
Strahlende Sonne und tiefer Schnee. Zweimal lang spazieren.
Strahlende Sonne und tiefer Schnee. Zweimal lang spazieren. (Ina nicht in die Stadt, weil Schnee.)
Weit spazieren (30 min.). Trübe; mild. – Gebadet.
Ina macht mit Mühe die Schneeketten ans Auto, weil Neuschnee gefallen ist. Sie fährt in die Stadt, bringt Marni zum Vet, für Operation „spaying“ (Beseitigen der Ovarien).
Ina weint, weil Hund nicht da. – Rest von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMSBHempel, Carl Gustav!1945@„Studies in the Logic of Confirmation“, Mind 54, 1945, 1–26 gelesen.
Briefe mit Hand geschrieben. Es ist Inas Geburtstag!
Sonnig. – Nachmittags ⚬. – ColeysPColey Buch gelesen.62Bezug unklar.
Briefe mit Hand geschrieben. – Ina nachmittags in die Stadt; sie bringt FriedmansPFriedman, Vermieter in El PasoPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso einen Weihnachtsbaum, den sie selbst oben vom Hügel geholt hat, und ein mexikanisches Zinntablett. Sie spricht mit ihm über meinen Rücken; er sagt, die Ursache der Anfälle ist unbekannt, möglicherweise Entzündung von Nervenscheide (siehe Blatt!).63Blatt ???
XII / 1943OSanta Fe NM Ina nachmittags in die Stadt. Sie bringt Marni wieder nach Hause; der Hund und wir freuen uns sehr über das Wiedersehen, sie rennt wie toll im Zimmer herum. Ina schläft jetzt oben im Wohnzimmer, und Marni bei ihr. – Das Auto ist, weil ohne Ketten, hinten weit weg am Hügel stehen geblieben; Ina muss mühsam alle Sachen heraufschleppen.
Marni läuft den ganzen Tag weg, zu unserem Kummer.
Es hat geschneit und schneit den ganzen Tag weiter, so tief wie noch nie. – Ich arbeite jetzt an NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Problem der Varietät der Instanzen. Abends läuft Marni weg und kommt nicht wieder; wir sorgen uns um sie, wo sie in der kalten Nacht bleibt.
Um 10h kommt auf einmal Marni herein. Wir sind soaOriginal sie. froh, dass sie wieder da ist, dass wir sie gar nicht genügend beschimpfen und bestrafen.
Nachmittags Ina in die Stadt. Sie kommt erschöpft nach Hause; trotz Schneeketten hat sie weder hier herauf noch zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus fahren können. So machen wir heute keinen Weihnachtsschmuck mehr auf den Tisch.
Ich gehe jetzt immer nur so weit spazieren, wie Ina den Weg schneefrei gemacht hat (mit dem Rechen, mit großer Mühe); der Schnee ist zu tief. Nachmittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, bringt uns Post. – Ina legt Kieferzweige mit Kerzen auf den großen Tisch. Grammofon: Mozart; Schubert Trio (dabei „getanzt“). Nachher ⚬.
Cascade (zum ersten Mal seit Januar in El Paso).
Es schneit noch mehr. Ina schaufelt mir einen Pfad zum Zirkel hinauf.
Ina nachmittags in die Stadt. Auf der Rückfahrt bleibt das Auto im Arroyo stecken, neben dem Weg, in tiefem Schnee. Sie schleppt mühsam Sachen herauf und ins MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus.
–
Immer noch tiefer Schnee; nachts sehr kalt, daher taut wenig weg, trotz schöner Sonne.
(Vormittags: KayePMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama) holt MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ins Hospital.) Nachmittags plötzlich Rücken schwach (ohne richtigen Schmerz), nahe beim ChalmerPChalmer Haus. Vorsichtig zurückgegangen, mit einer Hand auf Ina gestützt.
I / 1944 Vormittags spazieren versucht; schwach. Nachmittags Ruhe gehalten. (Ina hat Kummer über den Rücken muss etwas weinen.) 🕮\1944\
Zweimal nur kurz in der Nähe des Hauses spazieren. – Immer noch sonnig und kalt.
Einmal nur kurz in der Nähe des Hauses spazieren.– Nachmittags Ina in die Stadt.
Zweimal nur kurz in der Nähe des Hauses spazieren (24 Minuten). – Nachmittags Ina in die Stadt, um von MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama Hausschlüssel zu holen, weil sie ihn im MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus eingeschlossen hat.
Ich spüre immer noch meinen Rücken; im Liegen ist das Rückgrat im Kreuz bei Druck mit dem Finger empfindlich. Ob vielleicht doch Arthritis jetzt dort?
Immer noch nur kurze Spaziergänge (ca. 15 – 20 Minuten), mit Aufstützen, nur nahe beim Haus. (MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama wird heute operiert, Gallenblase herausgeschnitten.)
20 cm Neuschnee noch auf den alten drauf! Und dazu recht kalt. So kann Ina in diesen Tagen nicht in die Stadt fahren. Sie macht kleinen Weg für mich schneefrei. Zweimal gegangen (30 und 24 Minuten); der Rücken fühlt sich nicht mehr so schwach wie bis gestern.
Morgens nur 5 ° F! Aber Sonne. Zweimal spazieren (23 und 30 Min).
Wärmer. Zweimal je 30 Min spazieren, ohne Aufstützen auf Inas Schulter; der Rücken fühlt sich heute besser.
34 Minuten spazieren! Nachmittags Ina in die Stadt. Brief von HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap:1Brief ??? sie hat gerade geheiratet und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnapist verlobt, sie schreibt recht kindlich, nichts über die beiden Männer; der Brief ist von RuschesPRusche, Otto Hermann, 1883–1972, Kaufmann, bei AEG in Mexiko, zuvor Mitarbeiter von Heinrich Schöndube, verh. mit Luise RuschePRusche, Luise, 1891–1945, geb. Schöndube, auch Wieschen, verh. mit Otto Hermann Rusche, Schwester von Elisabeth Carnap in der Schweiz aufgegeben; HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap berichtet, dass sie JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap in einer Stadt besucht haben.
Zweimal je 33 Minuten spazieren.
Einmal spazieren 36 Minuten (das längste dieses Jahr). – Nachmittags Ina in die Stadt. Nachher stellt sie das Auto zu EgenhoferPEgenhofer, Automechaniker.
31 und 30 Minuten spazieren.
Jetzt gewöhnlich ca. 30 Minuten spazieren.
Nachmittags beim Spaziergang treffen wir Kaye MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama). Er ist zum ersten Mal in seinem Leben hier auf dem Hügel. Er kommt auch ins Haus. 🕮
34 Minuten spazieren. – Nachmittags Ina in die Stadt.
35 und 34 Minuten spazieren (und Cascade).
36 und 36 Minuten spazieren.
36 + 39 Minuten spazieren. Die letzten Tag schön sonnig, aber der viele Schnee schmilzt nur langsam.
Einmal spazieren, 42 Minuten! Nachmittags Ina in die Stadt. Telegramm von HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel am 15. nach zweiter Operation gestorben!2Telegramm ??? Erläuterungen ??? (Das Telegramm war in SF am 16. 6 PM, aber erst 17. abends zur Post getan, gerade nachdem Ina in der Stadt war.) Ina hat in der Stadt Telegramm und Brief an ihn geschickt.3Brief ??? Sie muss viel weinen.
Zweimal 32 Minuten spazieren. – Nachmittags an HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel geschrieben.4Brief ???
Rücken schwach und empfindlich beim Anfassen, vermutlich Muskeln rheumatisch. Darum nur einmal 15 Minuten spazieren.
Nicht spazieren, weil Rücken noch empfindlich. – Nachmittags Ina in die Stadt. (Sie besucht Mama bei dem Russen SeminoPSemino, Russe.) Wir bekommen endlich Ketten für die Autoreifen (von TrudePMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris aus Chicago). Ina fährt das Auto darum nicht mehr zum EgenhoferPEgenhofer, Automechaniker, sondern beinahe bis zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus. – Es beginnt zu schneien.
Es hat die Nacht geschneit und schneit den ganzen Tag weiter. So kann Ina nicht mit dem Auto hier herauf kommen, obwohl sie Kerosin, Wäsche und viele andere Sachen draußen . - Nur in der Küche spazieren, 31 Minuten.
30 und 28 Minuten spazieren. Alles tief verschneit, aber wieder Sonne. Ina macht mir Weg frei. Rücken noch empfindlich auf Druck, aber nicht mehr beim Umdrehen nachts, und nicht mehr so schwach.
34 und 31 Minuten spazieren (und Cascade).
44 Minuten spazieren! Durcharbeitung des Skeletts für \(L_\infty \) beendet.5Erläuterungen ??? Skelett wofür ???– Nachmittags Ina in die Stadt. Einem Autoreifen geht Luft aus.
44 + 42 (zusammen 86!) spazieren. Briefe; lang an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.6Brief ???
48. – Nachmittags Ina in die Stadt.
… Ich lese diese Tage Wright’sPWright, Georg Henrik von, 1916–2003, finn. PhilosophBWright, Georg Henrik von!The Logical Problem of Induction, Helsinki, 1941 Buch über Induktion.7Wright, The Logical Problem of Induction, LL+. (Über Spaziergangzeiten siehe Blatt mit Tabelle!)8Tabelle ???
Nachmittags Ina in die Stadt.
Alles weiß mit Schnee, schmilzt aber schnell wieder weg.
Briefe.
Über Problem in ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Brief über mein MS „Extension“ gearbeitet.9Churchs Brief ??? usw ???
1″Schnee. –Über Problem in ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Brief über mein MS „Extension“ gearbeitet.
Es schneit. – Brief an ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker geschrieben.10Brief an Church ???
Ina nachmittags in die Stadt.
Ina fährt ein Mädchen auf den Ruinen herum, die vielleicht PeachsPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Haus kaufen will.
Nachmittags Ina in die Stadt. Sie bringt RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling herauf, auch die Kinder. Wir zahlen 5 $ für PaulsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling Filmclub; der ist anscheinend für politische Propaganda gemeint.
–
Kapitel B im MSProb angefangen.11Erläuterungen ???
Alles weiß, dünne Schneedecke. Nachmittags Ina in die Stadt.
–
ganze Zeit gelesen: HogbensPHogben, Lancelot, 1895–1975, brit. Zoologe und Statistiker Interglossa.BHogben, Lancelot!1943@Interglossa, New York, 194312Hogben, Interglossa, LL .🕮 Fühle mich nicht ganz gut. III / 1944 Nachmittags Ina in die Stadt.
HogbenPHogben, Lancelot, 1895–1975, brit. Zoologe und Statistiker gelesen, und Notizen dazu geschrieben.
Abends 7h 37.2 °; Ursache unklar, keine Erkältung.
Abends 7h 37.0. Nur einmal spazieren; alles ist wieder weiß von Schnee.
Heute wieder an MSProb gearbeitet.
Nicht spazieren. Abends 37.2. – AdamicPAdamic, Louis, 1899–1951, slowen.-am. Journalist und SchriftstellerBAdamic, Louis!1943@My Native Land, New York, 1943 gelesen.13Adamic, My Native Land, LL .
Nachmittags Ina in die Stadt. – Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier (von 7 – 11! Trotz meiner Temperatur.)
Wir bekommen 2 Tonnen Nusskohle. – Aufgrund von Inas Gespräch mit Dr. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt mache ich jetzt größere Anstrengungen; in den nächsten Tagen beinahe jeden Tag einen „Weltrekord“ (siehe Extrablatt.)14Blatt ???
Nachmittags Ina in die Stadt. (Sie fährt mit Ilse UhlemannPUhlemann, Ilse in den Hydepark. Wir haben sie nur einmal vor 4 Jahren in Chicago bei uns zum Tee gehabt; trotzdem sagt sie „Ina“ und „Du“, aber Ina geht nicht darauf ein. Ina hat von Vera JonsonPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson gehört, dass Frau UhlemannPUhlemann, Ilse so getan hat, als wäre sie eine nahe Freundin von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; aber als VeraPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson Charles’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Freundin erwähnte, merkte sie mit Schrecken, dass Frau UhlemannPUhlemann, Ilse nichts davon wusste!)
Zum ersten Mal zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus gegangen. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ist vorgestern zurückgekommen, ist noch schwach von Operation, kann aber wieder für sich kochen; ich sitze ½ Stunde dort, dann wieder zu Fuß herauf!
Ina nachmittags in die Stadt.
Mittags zum Essen aufgesessen; zum ersten Mal seit Juli 1942! – ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Brief überlegt, und Antwort geschrieben.15Brief ???
Briefe geschrieben. 🕮
Ina nachmittags in die Stadt. – Jetzt immer mittags auf.
Jetzt meist Leinengürtel. Zunächst etwas müder damit nach langen Spaziergängen. – Abends 37.1 °.
Es schneit und hagelt; 2″Neuschnee! (Ina geht zu MontgomerysPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama)PMontgomery, Mrs., genannt Mama, PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ist gestern angekommen.)
Nachmittags Ina in die Stadt. (Jetzt meist Di und Fr.)bAm 30.III. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Fr 31 Nachmittags Ina in die Stadt. Sie und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) tragen reparierte Matratze herein.
IV / 1944 Kleinen Artikel geschrieben zu Delattre über basic Englisch.B1944@„The Problem of a World Language“, Books Abroad 18 (3), 1944, 303–30416Carnap, „The Problem of a World Language“.
Zum ersten Mal zum Abendbrot am Tisch oben gesessen. Ich sitze jetzt meist zum Mittagessen auf. – Gelesen. – Abends 37.1.
Nachmittags zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus gegangen; dort MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).
PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) kommt und beri Nachmittags Ina in die Stadt.
PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) kommt und berichtet, dass Mrs. BillsPBills, Mrs. schreckliche Angst vor Marni hat. Gestern ist sie ganz hysterisch geworden und hat MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zu Hilfe gerufen.
Vormittags Ina geht zu Mrs. BillsPBills, Mrs.; sie sagt selbst, dass ihre Angst silly ist; aber es sitzt anscheinend sehr tief, sie fängt schon wieder zu weinen an, wie sie es Ina erzählt. Wir überlegen, ob Maulkorb helfen würde. – Nachmittags schneit es; abends alles weiß. – Ina hat sich großen Tisch gezimmert, auf dem sie kochen kann im Store Raum. Die Tischplatte ist eine Türe aus dem oberen Haus.
15 – 20 cm Schnee! Bis nachmittags schmilzt das meiste weg.
Ina in die Stadt. – Nachher gehen wir zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hinunter.
Ina räumt Haus auf, für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; sie ist recht nervös.
Ina räumt Haus auf, für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; sie ist recht nervös; sie fährt mittags in die Stadt, für ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachMS Quantentheorie;BReichenbach, Hans!1944@Philosophic Foundations of Quantum Mechanics, Berkeley, 194417MS oder Druckfahnen zu Reichenbach, Philosophic Foundations of Quantum Mechanics. es ist aber nicht gekommen.
Vormittags kommt ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach (auf Reise nach dem Osten zu Vorträgen). Er wohnt bei uns. Vormittags und nachmittags geht er mit mir spazieren, ca. eine Stunde. Lebhafte Gespräche über meine induktive Logik. Er hat einige gute Gesichtspunkte, ist aber, wie gewöhnlich, sehr überzeugt, dass er schon alle Probleme endgültig gelöst hat; insbesondere, dass sich mit seiner Induktionsmethode alle Induktionsprobleme beantworten lassen, die man überhaupt beantworten kann. Er betont mit Recht die Wichtigkeit einer objektiven Rechtfertigung gegenüber bloßen Plausibilitätsbehauptungen. – Alle 3 Tage sind leider trüb. –
Auch über politische Lage. Er spricht dort zuweilen mit deutschen Linksstehenden, wie Sa 2 BrechtPBrecht, Bertolt, 1898–1956, dt. Schriftsteller, FeuchtwangerPFeuchtwanger, Lion, 1884–1958, dt. Schriftsteller usw. Wir sind ganz einig: große Gefahr, dass die Militärbesetzung von Deutschland die Revolution verhindert, sodass die Nazis bestehen bleiben und später wieder herauskommen können. Er sagt, die anderen wollen zurückkehren nach Deutschland; er meint, er möchte auch ganz gerne mal für einige Zeit, falls wirklich politisch erneuertes Deutschland; aber dort zu arm, um Stellung dort anzunehmen. – 2 sehr gestörte Nächte; trotzdem bin ich noch munter im Gespräch; aber eine dritte solche Nacht wäre schon zuviel. – Er befreundet sich gut mit dem Hund. – Mal spielen wir BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist und MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – Er repariert allerhand Sachen. –
Über 10 cm Schnee! ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hat es seit Jahren nicht gesehen. 1 ½ fährt Ina ihn hinunter (er nimmt 3h Bus nach Albuquerque, Zug nach Delane, dort Touristenbett im Zug nach Chicago). – (Die beiden letzten Nächte sehr wenig geschlafen; ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach schnarcht ein wenig und geht mitten in der Nacht zum Badezimmer.) – Die Diskussionen waren waren sehr anregend (Ina sagt, wir haben uns immer unterbrochen und angeschrien); aber jetzt 🕮 sind wir froh, wieder unsere Stille zu haben. – Nachmittags WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger gelesen.18Siehe: Word-Datei
Rekord: über 4 Stunden auf. – Wieder an MS gearbeitet.
Nachmittags ins Kino, zum ersten Mal seit Chicago 1942! „For Whom the Bell Tolls“‚19„For Whom the Bell Tolls“ (1943) von Sam Wood. sehr packend, wenn auch zuweilen mit Farben usw. zu melodramatisch. Die Schaukelstühle im Kino sehr bequem; so wurde ich nicht zu müde durch 3 ½ Stunden hintereinander auf sein.
Durch die gestrige Erfahrung angespornt, sitze ich vormittags und nachmittags lange auf und schreibe. Starker Sturm, darum nicht spazieren.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Zum ersten Mal über 6 Stunden auf!
In MS „Prob“ Kapitel C (bis § 40) fertig durchgearbeitet und Summary geschrieben. Jetzt jeden Tag vormittags und nachmittags lange aufgesessen; Ina hat den neuen kleinen Schaukelstuhl hergerichtet für mich.
V / 1944 Mittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier; ich dabei am Tisch, zum ersten Mal mit ihnen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags ⚬. –Gebadet.
Nachmittags zum Kino „Madame Curie“‚20„Madame Curie“ (1943) von Mervyn LeRoy. gut. Nachher gehe ich in die Public Library, zum ersten Mal, und in 3 Buchhandlungen, in Suche nach Altlas oder Karten, finde aber nichts Geeignetes.
Ina nachmittags in die Stadt.
Wir fahren nach Tesuque, zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, ich zum ersten Mal seit 1942. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ist verreist. Wir besehen alle Tiere, Recorder werden gespielt, wir kaufen die Lieder der internationalen Brigade in Spanien. 🕮
,
Ina nachmittags in die Stadt.
Mein Geburtstag. Vormittags zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama. Lange dort gesessen, trotzdem beim Rückweg nicht so müde wie sonst. – Nachmittags ⚬.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Ina richtet das Haus her für morgen; sie ist seit gestern ziemlich nervös. – Nachmittags gebadet.
Für nachmittags sind FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman zum Tee geladen. Ina räumt auf, und ist in nervöser Spannung. 2 ½ kommencOriginal kommt. unerwartet RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling; sie haben den Kindern zu Hause Essen gegeben, aber selbst nicht gegessen! Also gibt Ina ihnen Essen, obwohl sie in größter Eile für ihre Vorbereitungen ist. Paul Dann repariert PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ein Kabel und MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling wäscht Geschirr. Dann holen sie die Kinder herein. Ich muss Ina erinnern, sich anzuziehen; sie räumt stattdessen das Badezimmer auf. RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling können nicht verstehen, warum sie so aufgeregt ist. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling macht Butterbrote für die Teegäste; anscheinend essendOriginal isst. sie und PaulPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling dabei die Sardellen auf, die Ina eigens dafür gekauft hatte, und auch das von Ina gebackene Gebäck, sodass keins mehr zum Tee da ist! Um 4 fährt Ina hinunter zur Straße, um sie abzuholen; Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt kommt mit ihr heraufgefahren, aber Frau Dr. FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman mit ihrem kleinen Hund „Redpoint“ kommt zu Fuß herauf. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt ist erfreut zu sehen, dass es mir so viel besser geht. Nachher sagt er auf meine Frage, dass ich vorsichtig anfangen kann Gürtel wegzulassen; und auch, Übungen im Stehen zu machen. Er sagt, wir können die X-rays haben, die er gemacht hat. Frau FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman sagt, dass sie in Bonn und Genf studiert hat (Ina meint, sie habe französischen Akzent), sie sagt, dass sie in Europa geboren ist, aber nicht, wo; sie hat bei Genf Bergbesteigungen und Skifahrten gemacht. Wir sitzen zum Tee auf der Porch. Marni wird an den Baum gebunden, der kleine Hund läuft immer hin und wieder weg, die Kinder haben Spaß dabei. Gegen 6 gehen RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling weg; ich habe keine Zeit mehr gefunden, mit ihnen über die Frage des MS Tippens zu sprechen. Wir zeigen FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman das 🕮das ChalmerPChalmer Haus. Er möchte es am liebsten mit eigener Hand umbauen. Wir sagen ihnen, sie können, wenn wir weggehen im September, in unserem Haus wohnen. Aber praktisch geht das wohl doch nicht. Sie wollen es vielleicht als Wochenendhaus benutzen. [Aber im Winter muss das Wasser abgestellt werden.] Ina geht mit ihnen hinunter. – Nachher bringt sie Leutnant BillyPBilly, Leutnant nebst Frau und Sohn Glen und Frau und kleinen Sohn Glen herauf, die im MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus wohnen. Sie ist bürgerlich, und eine genaue Hausfrau. – So viele Besucher haben wir noch nie an einem Tag gehabt. Es war nett, aber wir sind froh, als wir wieder still für uns sind.
Sonnenbad, zum ersten Mal. Draußen gelegen und gesessen. – Nachmittags kommt MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama herauf, zum ersten Mal dieses Jahr (im Januar hatte sie die Operation).
Nachmittags Ina in die Stadt.
Sonnenbad.
Morgens 37.3; mittags 37.2; 5h 37.6. 8h 37.7. Abends Wickel. 10h 37.5. Nachts Gürtel an, weil ein wenig Rippenschmerzen; dadurch Atembeschwerden. Wenig geschlafen.
Ina nachmittags in die Stadt.
Mittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. (Wir leihen ihnen $ 25 für einen Monat, hauptsächlich für Silbereinkäufe und Silberarbeiter). – Nachmittags Ina in die Stadt.
–
Einige Male auf Porch gesessen; meist zu windig.
Invasion von Frankreich! Endlich, endlich! Wir hören eifrig Radio, aber zunächst sind die Nachrichten noch spärlich. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Hagelschauer, mit großen Hagelkörnern, zerstört Inas Blumen.
Regen und kühl. – Nachmittags Ina in die Stadt. – 7h 37.2.
,
Nachmittags Ina in die Stadt. 🕮
Wir nachmittags ins Kino: „None Shall Escape“‚21„None Shall Escape“ (1944) von André De Toth. Zukunftsbild von einem Prozess gegen Nazigeneral nach dem Krieg in Polen, im Rückblick auf die Ereignisse in einem polnischen Dorf 1939. Packend.
NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath MonographBNeurath, Otto!„Foundations of the Social Sciences“, Foundations of the Unity of Science 2 (1), 1944, 1–51 gelesen‚22Neurath, „Foundations of the Social Sciences“. ohne Seitenkorrektur; es ist schlecht! Langen Brief darüber an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris aufgesetzt.23Brief an Morris ???– Gebadet.
Ina nachmittags in die Stadt. Bringt neuen Canvasgürtel, in SF gemacht.
Wir fahren nachmittags zu Djane HearstPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, auf San Sebastian Ranch, 10 mi O von SF. Ich sehe sie zum ersten Mal. Dort von 4 ½ – 10! Sie ist sehr lebhaft, spricht mit Eifer und Temperament; eindrucksvolle Persönlichkeit, auch warmherzig. Wir sprechen sehr offen über TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und Charles MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, den sie vor kurzem in NY gesehen hat. Sie sagt, seine neuen Gedichte sind viel besser. Er sei enttäuscht über geringen Erfolg seines Buches (PathsBMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942).24Morris, Paths of Life. Sie hat ihm gesagt, er soll nicht als Prophet auftreten. Sie sagt, dass er trotz hoher Intelligenz nie menschlich gereift ist; vielleicht könnte ihm die neue Liebesbeziehung helfen. Sie erzählt von sich; sie hatte früher schlimme Rückenschmerzen, die besten Ärzte in NY, Berlin usw. konnten nicht helfen; 3 mal 10 Tage Behandlung bei ZeileisPZeileis, Valentin, 1873–1939, dt.-öst. Kunsthandwerker und Physiotherapeut (!) haben sie wieder ganz gesund gemacht, als sie sich schließlich aufraffte und ernstlich gesund werden wollte; danach hat sie wieder große Klettereien in den Dolomiten gemacht, reitet stundenlang usw. Sie hält viel von Psychoanalyse, wendet es auch für ihre Klavierschülerinnen an. 🕮
Kapitel E (reguläre Noder Identität) im englischen MS angefangen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Von AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap kommt Nachricht durch Rotes Kreuz: verheiratet („Bauer“); sie (oder Hanneliese?)PCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap erwartet Kind im Juni.25Brief ??? Erläuterungen ???– Nachmittags Ina in die Stadt.
Vormittags gehe ich alleine spazieren. Beim dritten Haus plötzlich Rückenschmerz im Kreuz (ähnlich nicht nur, wie oft die rheumatischen Schmerzen, in den Muskeln seitlich). Ich ziehe den Canvasgürtel fester, und gehe sehr langsam nach Haus, auf Stock gestützt; ich schaue immer nach Schatten aus, für den Fall, dass ich mal nicht weiter kann. Ins Bett. Später versuche ich aufzustehen, um auf Porch zu gehen, weil DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt; aber beim Sitzen wieder Schmerzen, so bleibe ich heute im Bett. – Mittags bringt Ina DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst mit herauf, zum Lunch, bis 6h. Sie sitzt am Tisch bei meinem Bett, erzählt lebhaft wie immer. Zum Abschied beim kommt sie ganz nah, und wir küssen uns auf den Mund!
Ich kann ohne Schmerzen zur Porch gehen, aber Rücken noch schwach; sie so bleibe ich ganzen Tag auf der Porch liegen.
2 Minuten auf der Terrasse spazieren; dann auf Porch gelegen. Ina bringt DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst zum Lunch. Sie sagt, dass sie die Ärzte benachrichtigt hat von meinem Rückfall (!), und einer oder beide wollen heute nachmittag kommen! – Gegen 4 kommt wirklich Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; ich sage ihm, dass DianePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst vielleicht übertrieben hat und erzähle ihm alles. Er sagt: ja, sie hat es so geschildert, als wäre ich wieder wo ich vorher war, und er und FischerPFischer, Dr., Arzt wären sehr erstaunt gewesen. DianePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt und verteidigt sich: er hätte uns am Mo sehen sollen! Ich gebe zu, dass wir deprimiert waren; aber ich sage, wir hätten lieber einige Tage mehr gewartet bevor wir den Doktor rufen würden. Er befühlt auch die beiden empfindlichen Stellen im Rückgrat unten. Er sagt, die Ursache ist nicht klar; vielleicht durch Drehung oder ähnliche Bewegung wurde plötzlich der Knorpel zwischen den Wirbeln pinched, aber nicht der sciaticus weil der Schmerz sonst 🕮 ausstrahlen würde; vielleicht kommt dann der Schmerz durch Krampf in den Muskeln. (Das ist die alte Hypothese von StrachanPStrachan, Dr., Arzt!) In solchen Fällen zunächst Ruhe halten; dann wieder langsam aufstehen, wenn es ohne Beschwerden geht. Er rät nochmal X-rays. Wenn der Rücken schwach ist, kommen Krämpfe leichter, weil die Muskeln vorbeugen wollen; auch jetzt spürt er Stellen mit Spannungen im Rücken.
Vormittags auf Porch gelegen. Zweimal kurz auf Terrasse spazieren gegangen.
Ganzen Tag auf Porch gelegen. Mit Ina MSProb verglichen. Nachmittags 20 Minuten spazieren.
Seit mehreren Tagen zu Mahlzeiten am Tisch gesessen. Spaziergänge 30 – 40 Minuten. Aber noch nicht zum Schreiben aufgesessen.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags zum ersten Mal wieder gesessen zum Schreiben.
Vor- und nachmittags gesessen zum Schreiben.
Nachmittags ins Kino, „North Star“ (russisches Dorf, die Deutschen kommen, Guerilla).26„North Star“ (1943) von Lewis Milestone. 5 ½ wieder zu Hause, sehr müde. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt mit herauf. Ich liege auf der Porch und sie liest SchopenhauerPSchopenhauer, Arthur, 1788–1860, dt. Philosoph; ich erkläre meine Abneigung gegen SantayanaPSantayana, George, 1863–1952, span.-am. Philosoph und andere Metaphysiker. 7h kommt überraschend Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, will sehen, wie es mir geht. Er ist beruhigt, zu hören, dass es schon besser geht, wenn auch noch nicht ganz wie früher. Ich frage, ob er speziellen Rat hat; nein. Er betont, dass ich in Chicago X-rays der Zähne machen lassen soll. Er taut etwas mehr auf, unter DjanesPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst anregender Wirkung. 🕮 Um 9h fährt Ina beide zur Straße hinunter.
Vor- und nachmittags etwas draußen gesessen und geschrieben. Bin aber noch müde von gestern.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Abends hat Ina starke Schmerzen in rechter Schulter. Rheuma oder Arthritis?
Ina nachmittags in die Stadt. Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt macht heftige Behandlung an der Schulter, hält es für „rib lesion“. Aber es hilft nicht
Beide FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman kommen überraschend, nachmittags 5 – 6, zu Fuß von der Straße. Sie wollen unser Grammofon für eine Party leihen (zum Spielen während des Essens, während eh niemand zuhört, wie er sagt!). Sie fragt, ob ich auch mal komme, und ich sage ja (ich verstand: gelegentlich; Ina meint, dies war Einladung zu der Sa Party!); ich sage später: lieber nachmittags als abends. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt sagt, dass die Osteopathie oft Schaden anrichte durch falsche Diagnose.
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Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags gehen wir zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, bleiben lange dort, weil es regnet.
Nachmittags Ina in die Stadt.eAm 25.VII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Abends 8h kommt FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt plötzlich, um uns für So einzuladen.
Nachmittags Ina in die Stadt. Abends 6 – 9 DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Sie schätzt den Psychoanalytiker FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker sehr hoch. Sie kennt auch EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer (sie sagt, dass diese vor der Analyse antisemitische Gefühle gehabt hat!). Zum Abschied macht sie Liebeserklärung, aber ganz casual, nicht ernst. (Aber nachher sagt sie Ina, dass sie nicht mit 🕮 ihrem Mann „lebt“.)
Nachmittags wir zu Friedmans‚PFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman, 4 – 7. Häuschen mit nettem, schattigen Garten mit Blumen, an Manhattan Street. Dort Mrs. WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs., alte jüdische Dame, betont aber, dass sie in U. S. geboren ist; wohnt in NY. (Es scheint, dass FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman etwas darüber seufzen, dass sie ständig mit ihr behangen sind.) Später kommen Mr.PPetcheskey, Mr. und Mrs. und Mrs. PetcheskeyPPetcheskey, Mr. und Mrs.; sie haben Schuhladen hier in SF Er ist nett und freundlich, hat common sense und gutes Herz. Er rühmt die Tschechen MasarykPMasaryk, Tomáš Garrigue, 1850–1937, tschech. Politiker, BenešPBenesch@Beneš, Edvard, 1884–1948, tschech. Politiker usw.; vielleicht ist er von tschechischer Abstammung. Wir sitzen alle im Garten, auf Strandstühlen. Lebhaftes Gespräch über Europa. Was mit Deutschland geschehen soll. Mrs. WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. möchte alle Deutschen umbringen! PetcheskeyPPetcheskey, Mr. und Mrs. will sie nur über die ganze Erde zerstreuen. Über da die Gefahr eines künftigen Krieges. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt meint, die Gefahr sei hauptsächlich von Deutschland. Ich sage, dass man das doch wohl durch die Friedensbedingungen verhindern wird; ich sage, dass ich mehr englischen und amerikanischen Imperialismus fürchte. – Frau FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman sagt, wir sollen sie „Anita“ nennen; vermutlich meint sie, dass wir auch ihn „Murray“ anreden sollen; da ich aber nicht sicher bin, ob es gemeint ist, sage ich beides noch nicht.
Nachmittags Ina in die Stadt.
VIII / 1944 Nachmittags zum St. Vincent Hospital; FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt nimmt 3 X-rays von meinem Rücken.
Gelesen.
MS Erwiderung auf HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph angefangen.B1945@„Hall and Bergmann on Semantics“, Mind 54, 1945, 148–15527Entwurf zu Carnap, „Hall and Bergmann on Semantics“.– Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman hier. Ich schlage ihm vor, uns mit Vornamen zu nennen. AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman berichtet, wie sie sich von Missis WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. dominieren lässt; die kommt immerzu zu ihnen, lädt sich selbst ein; dies ist schon der zweite Sommer dass sie um ihretwillen 🕮 nach SF kommt, und sie können sie nicht loswerden. Wir reden ihr Und sie verlangt immer Rechenschaft für alles was sie tun. Wir reden ihr zu, energischer zu werden. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt bringt die X-rays von meinem Rücken, auch die neuen; er sagt, es ist nichts darauf zu sehen, wie früher.
Vormittags liegen wir beide auf der Porch und vergleichen MS.
Vormittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kurz hier; er borgt 50 $ für Silberankäufe. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Ich arbeite an: Prüfung von Induktionsregeln durch Wetten.28Erläuterung ??? Welche Arbeit ???
Ich arbeite an: Prüfung von Induktionsregeln durch Wetten. Ina plagt sich sehr, das Haus sauber zu machen; Müdigkeit mit emotionalen Wirkungen.
Vormittags Ina in die Stadt. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt an (über Chicago, vom Saranac Lake, wo er mit OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim war). (Er scheint den Schock gut überstanden und überwunden zu haben; er ist zuweilen ganz entspannt, macht auch Scherze usw; aber im Hintergrund ist das Schlimme, was er durchgemacht hat, doch immer da.)
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt. Ich lese HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMS über ConfirmationgradBHempel, Carl Gustav!1945@„Studies in the Logic of Confirmation“, Mind 54, 1945, 1–2629Hempel, „Studies in the Logic of Confirmation“ (sie stellen 4 Begriffe auf; einer ist WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, ich erkläre ihm, dass der nicht geht; ein anderer ist genau meiner, aber nur für Eigenschaften und ohne ‚\(=\)‘.)
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel spazieren. Wir überlegen, was sie mit dem Aufsatz tun sollen. Ich schlage vor, dass sie WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph und meinen Begriff weglassen, weil ich die ausführlich behandelt habe, und nur die beiden anderen ausführlich behandeln; diese gehen auf eine Idee von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zurück, und sind nach Anregungen von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker ausgebaut. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist einverstanden, und schickt Telegramm und Luftbrief an OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, bei dem jetzt HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer arbeitet. – Nachmittags wir drei zu JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. MalerPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson. Dort auch DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und Siegfried HearstPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz: ihn sehe ich zum ersten Mal; er ist sehr schweigsam (DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst scheut sich nicht, mich in 🕮 seiner Gegenwart zu küssen). JonsonPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler zeigt uns seine Bilder, wie sie sich seit 20 Jahren entwickelt haben; er beantwortet unsere Fragen nach symbolischer Bedeutung, Technik (air brush) usw.; es ist ganz interessant. – 7 ½.
–
Meine Spaziergänge mache ich jetzt immer mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er korrigiert meine Erwiderung auf HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph. Mit Ina Kapitel D fertig verglichen. Es gibt Tränen; sie ist in diesen Tagen leicht erregt, oft aber auch schnell wieder im Gleichgewicht; aber die Atmosphäre ist immer etwas gewitterlich.
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt.
Nachmittags kommen plötzlich FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Wir sitzen auf der Porch. Meist über AlbatrossPWeichselbaum, Mrs.. Wir begleiten sie hinunter und besuchen dann MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama.
MS für Aufsatz „Über induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 angefangen.30MS zu Carnap, „On Inductive Logic“.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Abends langes Gespräch, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel mal in der Zukunft wieder heiraten sollte; über Vorteile und Schwierigkeiten; über amerikanische und europäische Frauen, die letzteren mehr anpassungswillig.
Nachmittags 5 – 7 wir mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelbei RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Ich steige mit den steilen Hügel hinauf, und von hinten auf die Spitze der cliffs. Später fahren wir zum Pumpenhaus, dabei neues Zimmer und daneben angefangenes Haus mit fließendem Wasser, und großer Gemüsegarten. Marni rennt überall vergnügt herum und scheint sich wohl dort zu fühlen. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling behält einstweilen unseren Scheck, will versuchen, in Albuquerque oder Denver Auto zu finden.
(Inzwischen WeimansPWeimanMS für Dresden gelesen und an ihn geschrieben.) Heute wieder am Aufsatz über induktive LogikB1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 geschrieben. – Noch recht müde von gestern.
Wir abends 6 – 9 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Dort Miss WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. („Albatros“), DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und Mann, Dr. DrexlerPDrexler, Dr.. Ich sitze an kleinem extra Tisch mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Gespräch mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst über JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler Bilder und seine Theorie, 🕮 über MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design), Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Broschüre über JonsonPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler31Denke Gespräch über 1941: Charles William Morris: „The Search for a Life of Significance. The Work of Raymond Jonson, American Painter“, In: Tomorrow 1, 1941, S. 16–21. ??? usw. Später Gespräch im größeren Kreise über Telepathie; Siegfried HearstPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz legt großen Wert auf GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Berichte über Hellsehen32Vl: im Kontext mit Anschauende Urteilskraft ??? und hält ShakespearesPShakespeare, William, 1564–1616, brit. Schriftsteller Fähigkeit Menschen zu erfinden für unerklärbar.
Ina nachmittags in die Stadt.
Wir drei zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, dort 4 ½ bis 10! Dort auch SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz und später „Scoop“ (Missis Williams)PScoop (Missis Williams). (Sie ist sehr redselig, erzählt immer Witze usw.; Djane sagt uns, dass sie gerade mit ihrer Freundin verkracht ist und der das von ihr gebaute Haus abgeben wird.) Sie haben 2 Pferde im Corral.
Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nachmittags in die Stadt.
3 – 9 Ausflug in die Vorberge der Jemez Berge. Wir fahren über Pojoaque, dann sehr schlechte Straße W zum und über Rio Grande, dann herrlich durch Cañons usw., zum Bandelier Nat. Monum., im Frijoles Cañon. Ich liege im Auto auf Matratze sehr bequem. Dort 1 Stunde spazieren, cave dwellings. Gasolin beinahe zu Ende, der Ranger gibt uns 3 gal. Zurück über Espaniola, weil bessere Straße.
Ina bringt eiligen Brief für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zur Post; sie kündigt es im Rockefellerstil an, und es gibt Verstimmung und Depression.
Ich schreibe Erwiderung auf BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph, zu der auf HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph.B1945@„Hall and Bergmann on Semantics“, Mind 54, 1945, 148–15533Ebenfalls Carnap, „Hall and Bergmann on Semantics“.
IX / 1944 Wieder am Aufsatz über induktive LogikB1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 geschrieben. – Morgens gehen wir jetzt meist beinahe 1 ½ Stunde spazieren; oft auf den zweiten, hohen Hügel; auch mal im östlichen Arroyo hoch hinauf.
Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nachmittags in die Stadt, Einkäufe Fiesta.
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt, Fiesta, Indianertänze.
Labor Day. – Ich beendige die erste 🕮fEs folgt ein in RC 025-91-14 ausgelagertes Konvolut. Niederschrift vom Aufsatz „Über induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97.
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt.
Wir drei abends 6 – 9 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Ihr neues Haus (Camino del Monte Sol 516) ist schön und geräumig. Dort auch DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und ein Major LevinPLevin, Major (?) aus Florida, Radiologist, jetzt Denver. Lustig, es wird allerhand geneckt.
Zum letzten Mal mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel spazieren. Über mein ms des neuen Aufsatzes.B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97– Abends fahren wir mit ihm nach Lamy, zum 9:45, ich auf Matratze liegend. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab.
Weiter an Durcharbeiten des Aufsatzes gearbeitet.
Ina nachmittags in die Stadt.
Nachmittags FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman hier. Wir gehen mit ihnen bis zum Arroyo hinunter, er trägt die Autoketten, die wir ihnen leihen. Dann bei MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama.
Mama zum Lunch hier. – Durcharbeitung vom Aufsatz „Induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 beendet; wird jetzt zum Tippen an Mal Reiner geschickt. – Nachmittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier (5 ½ – 8). Er berichtet, dass er Auto für 200 $ gekauft hat. Mit unserem Geld hat er viel Silber gekauft und schon viele Sachen verkauft. Das Auto ist in MariasPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling Namen. Er wird uns vor Abreise 200 zurückzahlen und 250 bis Ende des Monats. Schwierigkeit ist, neue Reifen für Auto zu bekommen. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling gräbt nach dem Wasserabstellhahn, und findet, dass, wenn der Hahn quer gestellt wird, der Wasserzufluss abgestellt ist und zugleich das Wasser vom Haus ausläuft, also die Rohre leer werden.
Geschrieben und gekramt; nachmittags meist gelegen, weil recht müde. – Ina nachmittags in die Stadt.
Vormittags meist gelegen. FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankmsIFoundations of the Unity of Science gelesen.BFrank, Philipp!1946@„Foundations of Physics“, Foundations of the Unity of Science 1 (7), 1946, 423–50434Vermutl. MS zu Frank, „Foundations of Physics“.– 6 – 8 bei RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, wir bringen Marni zu ihnen. Wir machen aus, dass er morgen Teil zahlt, und Rest 20. Sept., wenn ich nicht schreibe. Ich sage, wenn wir nicht Haus kaufen, 🕮\1944 SF – Chic\wie werde ich schreiben, dass er den Rest bis Mitte oder Ende Oktober behalten kann. (Er will die Reise erst im Oktober machen, weil er dann erst Reifen bekommt.)
Ina packt ganzen Tag. Ich krame zuweilen und lege mich zwischendurch immer wieder hin. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommt zum Abschied. 6h kommen RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling (anstatt 5) mit Kindern (die machen uns ziemlich nervös und werfen zwischendurch Inas Uhr auf den Boden, die Eltern merken es aber nicht). PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling tippt erst einen Brief für sich und trägt Sachen für sich hinaus. Dann hilft er 7 – 8 ½: Sachen hinaustragen und ins Auto packen; Wasser abstellen und Grube wieder zuschütten. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling trägt alle Bretter herein, und entleert später den Wasserboiler mühsam mit Abwaschschüssel. Ina und ich entleeren Klo. Ina muss noch zahlreiche Sachen in Ordnung bringen, Mäusegift aufstellen. Endlich 9h Abfahrt. Zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, dort kurz vor 10! Sie hat uns seit spätem Nachmittag erwartet. Wir essen zu Abend. Dann liege ich auf Couch im Wohnzimmer, und wir plaudern, bis 11 ½.
Während des Vormittags beschließen wird, noch für Lunch und Suppe zu bleiben. Dann Tee. 3h Abfahrt; Abschied mit heftigen Küssen. (Wir versprechen DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, nach einem Mann für sie auszuschauen; sie fühlt, dass jetzt, ohne Mann, ihre Weiblichkeit „vergeudet“ wird.) Wir sehen zum ersten Mal die Straße über Ve Las Vegas (liegt langweilig in der Ebene) nach Raton N. M.‚ORaton NM 8h; 180 mi. Spanish Bungalows (2 Zimmer, 2 Duschen usw., ziemlich dürftig, 3.50, keine nur Türöffnung zwischen uns; alle Motorcourts in Raton sind nahe der Eisenbahn.)
Bis 10h geschlafen. 11 abgefahren. Über Raton Pass nach Colorado. Über Trinidad, Pueblo, Denver im Dunkeln nach Fort Morgan‚OFort Morgan CO 310 mi, bis 11h! Southworth Tourist Court (2 Zimmer 3.50, mit Dusche). 🕮
Abfahrt 10:20, über North Platte, Kearney, Grand Island (alle Courts und Hotels besetzt!), nach Central City‚OCentral City NE Neb. Merrick Hotel, 9:45. (1 Zimmer mit Bad 1.75; 1 ohne 1.25). Nach 10h finden wir in Hotel und Stadt nichts mehr zu essen! (Warmer Tag.)
Meistens Regen. 10:40 Abfahrt. Immer auf Nr. 30. 6:30 Ames Iowa;OAmes IA Ames Tourist Ct., (2 nette Zimmer mit Dusche; 4.–). Endlich mal bei Tageslicht angekommen.
Von Cedar Rapids biegen wir ab von der nördlichen auf die südliche Route, nach Iowa City.OIowa City IA Ina findet BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph im Office. Wir fahren mit ihm zu seinem Haus (obwohl er Office vorschlägt; will er uns nicht mit seiner Frau zusammenbringen?); dort seine neue Frau, und sein Kind aus erster Ehe. Ich diskutiere mit ihm 4 – 6h. Ina mahnt uns mehrmals, Englisch zu sprechen; aber obwohl ich auf seine deutschen Bemerkungen englisch erwidere, geht er immer wieder in Deutsch zurück und zwingt mich so, deutsch zu diskutieren (vielleicht, damit seine Frau nicht hört, wie ich seinen Aufsatz kritisiere). Über seinen Aufsatz in „Mind“IMind, Zeitschrift.35Siehe: Word-Datei (Frage: 281) Ich sage, dass ich da ähnliche Irrtümer finde wie bei HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph.36Everett W. Hall: " The Extra-Linguistic Reference of Language, Part II: Designation of the Object-Language ", MND, vol. liii, 1944, No. 209, pp. 25-47. Aber er meint, dass seine ganz anders sind; er meint, dass seine Interpretation der Semantik als formal besser sei als meine eigene Interpretation. Er sagt, dass er und ich verschiedene „Metaphysik“ haben; dass er meine „realistische Metaphysik“ bekämpft, und dass das philosophisch wichtig sei. Alles, was er sagt ist aber recht unklar. Ich sage ihm, dass seine Aufsätze über Physik und Psychologie viel besser seien. Er sagt, dass FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sich vor mir fürchtet, nicht zu widersprechen wagt, während er deutlich mit den Unterschieden herauskommte. Währenddessen spricht Ina im selben Zimmer mit seiner Frau. Nettes, helles, einfaches Haus im Grünen. – Nach DavenportODavenport IA (Iowa), Motorcourt „La Fonda“, nördlich außerhalb der Stadt. 2 Zimmer; aber nach beiden Seiten gehen Türen; Ina wird durch schnarchenden Nachbarn gestört, und wir beide durch 🕮durch heftiges Gewitter.
(Detour durch Aurora) nach Chicago‚OChicago IL 4h. Im Washington Park rollt Ina die Matratze zurück, auf der ich während der ganzen Reise gelegen habe, und ich sitze vorn. Zum Hotel Miramar, Woodlawn, nahe 63rd. Ich gehe zum griechischen Friseur Basil gegenüber; endlich Haare geschnitten (und rasiert); er deklamiert mir griechisch vor. (2 nahe benachbarte aber nicht verbundene Frontzimmer, groß, mit Bädern, je 2.50.)
–
Nach 2 Tagen bekommen wir 2 verbundene, kleine, dunkle Zimmer mit Bad (zusammen nur 3.–); nichts anderes ist zu haben. Schließlich kündigt man uns zum 30.! Ina hat im University Hotel 2 Zimmer reserviert, plötzlich ist aber nur mehr eins da; sie bleibt im Miramar für eine Nacht, kommt dann auch ins University Hotel. Wir besuchen HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Sie sind optimistisch, dass sie am 15. Okt. die Wohnung räumen können. Zur Vorsicht zeichnen wir Contract mit Mrs. ReinwaldPReinwald, Mrs. für die Wohnung vom 1. Oktober ab und zahlen auch schon die Oktobermiete. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne schickt mir die halbe Monatsmiete; sie wollen nur bis zu dem Tag zahlen, wenn sie ausziehen. Ich besuche MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisSo, 24. im University Hotel. Er ist im Bett, hat Temp., Ursache unbekannt; er will aber seine Vorlesungen halten. So, 1. Da Ina ist immer auf Wohnungssuche. Zuweilen komme ich mit, etwas anzusehen. Es gibt gar keine Wohnungen (außer HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne), so erwägen wir auch Häuser, besonders eins an Drexel, und ein schönes, großes an Greenwood.
Di, 26, meine erste Vorlesung (Symbolische Logik); Klassenraum war nicht angekündigt; auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Vorschlag zunächst in meinem Office (Swift 304); da aber zu viele kommen – mindestens 15 – gehe ich in einen anderen Raum in Swift; dann wird es aufgEnde des in RC 025-91-14 ausgelagerten Teils.🕮\IX, 1944, Chic.\Classics 20 verlegt (großer Common Raum). Außer diesem einen Kurs habe ich einstweilen nur 2 Lesekurse mit je einem Studenten, im Office: BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago (über Grundlagen der Mathematik, P. M. I‚BRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–192737Russell und Whitehead, Principia Mathematica I. GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker) und Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick (kommt von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, intelligent, aber auch kritisch über DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph; liest „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40).
Wir sind öfters zu Mahlzeiten bei Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Sie scheint ganz heiter und gefasst, obwohl sie früher geschrieben hat, dass sie moralische Stütze braucht für die den Scheidungsprozess. SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris tritt jetzt in das College ein (Hutchins CollegeIHutchins College, University of Chicago, das 2 Jahre früher beginnt), geht viel abends aus, wird von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris sehr verwöhnt. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris arbeitet nicht mehr bei MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design); nach Verabredung soll sie von CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris die Hälfte von seinen $ 280 (Barauszahlung) monatlich bekommen; es scheint aber nicht immer regelmäßig zu geschehen.
Wir besuchen SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer, und gehen mit ihnen in ein teures Lokal. – Wir treffen ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; sie hat neue Stellung bei einer Religionsorganisation; ist froh, samstags frei zu haben. 🕮
X / 1944 Ina bekommt auch Zimmer im University Hotel, aber auf anderem Stock. – Ich besuche MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris in seinem Zimmer. Er meint, der neue Contract könnte vielleicht für mich Vorteile haben (höheres Gehalt, indefinites tenure; man würde von mir, als technischem Spezialisten, vermutlich nicht mehr Unterricht verlangen als jetzt). Er will nicht den neuen Contract, damit er Einkommen aus Vorträgen und Büchern haben kann. Er sagt, dass er nächsten Sommer unterrichtet, und vielleicht BeanPBean; so brauche ich vielleicht nicht. – Mittags mit Erna. Nachmittags mit ihr ins Kino („The Song of Russia“‚38„Song of Russia“ (1944) von Gregory Ratoff und Laszlo Benedek. mit TschaikowskyPTschaikowski, Pjotr Iljitsch, 1840–1893, russ. Komponist-Musik). Ich habe zwischen von 10 und bis 6 nur ½ Stunde gelegen (nach dem Lunch); das war sehr lang, aber ich fühlte keine besondere Müdigkeit. Aber abends spät im Zimmer, während ich Sachen aus dem Koffer auf der Kommode nehme, plötzlich Rückenschmerz; nicht wie die häufigen rheumatischen Muskelschmerzen, sondern der typische Schmerz im Kreuz, ganz plötzlich, aber nicht stark, und hält nicht an. Ich gehe ins Bett.
Da heute keine Vorlesung, bleibe ich zur Vorsicht im Bett, auf Inas Rat. Ich heize den Rücken und mache Übungen im Bett, und gehe nur ein wenig im Zimmer herum. Ina besorgt uns kaltes Essen und bringt Tee von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ich lese BatesPBates, Herbert Ernest, 1905–1974, brit. Schriftsteller (Geschichte von englischem Flieger in Frankreich, mit amputiertem Arm).BBates, Herbert Ernest!1944@Fair Stood the Wind for France, Boston, 194439Bates, Fair Stood the Wind for France, LL .
Vorlesung; da ich mich noch ein wenig schwach fühle, bleibe ich sitzen, lasse Studenten auf die Wandtafel schreiben. Nachher mit Ina zum Lunch (Department Lunch fällt heute aus). – HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne gewinnen Prozess!
Wir erfahren, dass wir Mitte nächster Woche in HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne Wohnung einziehen können.
Vorlesung (ich bleibe sitzen); BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago. Kurz zum informellen Departmentlunch.
Vormittags zum ZahnarztDr. GouldPGould, Dr., Zahnarzt (InaPatrakPPatrak, Dr., Arzt hat ihn empfohlen). Er rät, 2 Zähne zu ziehen, und vielleicht später noch einen dritten. 🕮
Vorlesung. Lunch mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert (sie macht sehr viele Fehler).
Vormittags kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zu meinem Hotelzimmer. Er hat, wie ich, 2 Jahre frei gehabt (zuerst GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation; dann RockefellerIRockefeller Foundation, durch Universität). Er meint, es wäre vielleicht besser, zunächst mal ein oder vielleicht 2 Jahre zu unterrichten, bevor er oder ich wieder Urlaub nimmt; nachher vielleicht würde der Dean sonst Gefühl haben, dass wir nicht unseren Anteil am Unterricht tun; nachher sagt er aber, dass ich ruhig für nächsten Herbst wieder Urlaub ansuchen könnte; er meint, in keinem Falle würde die Universität Urlaub verweigern, wenn er durch andere Institutionen finanziert ist, weil sie sich immer mit den anderen Institutionen gut stellen wolle. Er meint, für mich käme ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies in Betracht; GoodchildPGoodchild verwaltet auch diese grants; die Tatsache, dass ich früher schon von ihnen Geld für Veröffentlichung bekommen habe, würde jetzige nicht erschweren, sondern erleichtern. (Er meint, ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies gibt hauptsächlich Grants für humanities (also in meinem Falle für Philosophie, nicht Mathematik); stimmt das wohl? Er meint, AAASIAAAS, American Association for the Advancement of Science gibt nicht direkt an Individuen; stimmt das wohl?). – Wir gehen mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Lunch. – Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert bei uns. Er arbeitet in Fabrik, will einiges Geld sparen, davon im Sommer MA in Physik machen. LeaPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hat Washington Stelle aufgegeben, will MA in Soc. Serv. mach oder Publ. Adm. machen. Er fragt auch über logische Probleme; Konstruktion einer logischen Sprache für Wissenschaft, mit Raum-Zeit-Gebieten; Interpretation von Imperativen als Voraussagen.
Vorlesung. – Beim Departmentlunch ist VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph; er wird an unsere Universität kommen am 1. Nov., hauptsächlich im College unterrichten (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt mir, Vivas will von MadisonIUniversity of Visconsin, Madison weg weil Schwierigkeiten mit OttoPOtto, Max Carl, 1876–1968, dt.-am. Philosoph). Ich bespreche mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph meine zweite Vorlesung für nächstes Quarter: Semantik. – Für Wahl registriert. – HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne ziehen aus.
Um 4h sollen die Möbel in die Wohnung kommen (teils von PetersonPPeterson, teils von TrippettsPTrippett Wohnung, teils von TrippettsPTrippett Keller). Die Packer kommen aber nicht! Ina hat schon Zimmer im Hotel 🕮 aufgegeben; sie muss bei TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris schlafen.
Vorlesung; BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago. Ina inzwischen bei Möbelverkauf, und in Wohnung mit Maler.
Vormittags Einzug in neue Wohnung: 5642 Drexel, 2. Stock (früher HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne); Möbel aus Storage, aus Kenwood Wohnung (TrippettsPTrippett) und aus Keller dort. Nachmittags ziehe ich aus Hotel dorthin. Die Maler arbeiten noch dort.
Vormittags zu Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt (Abdruck für Goldfüllung in oberem Vorderzahn).
Vorlesung. 12 – 1 ½ in PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Office; er will mit mir sprechen über Einladung von MaritainPMaritain, Jacques, 1882–1973, fr. Philosoph und Ernennung von ComptonPCompton zum Department; er redet schrecklich umständlich und zeitraubend, bringt immer dieselben Punkte wieder vor. – Nachher sehr müde; nachmittags meist im Bett (im Wohnzimmer, weil mein Schlafzimmer gemalt wird.)
Mittags und nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Briefe diktiert.
(Bericht an RockefellerIRockefeller Foundation angefangen.)
Vorlesung; Departmentlunch. – Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt (Goldfüllung in oberen Vorderzahn, die herausgefallen war; 2 Zähne gezogen: links unten die beiden letzten vor der großen Lücke; einer zeigt Eiter an der Wurzel, der andere ist unten etwas abgerauht, absorbiert); abends wenig Schmerzen, nehme Aspirin.
6 ½ – 7 zu HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, Housewarming für ihr neues Haus an 57th Str. Dort getroffen: Theologe MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph; junger Mathematiker MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph.
XI / 1944 Vormittags sitz plötzlich Rückenschmerz. (Ich sitze am Schreibtisch, für lange Zeit auf der Vorderkante des Schreibtischstuhls, über den Schreibtisch gebeugt; die Feder des Stuhls 🕮 fehlt noch immer, Ina hat ihn mit einem Strick gebunden, aber er geht jetzt zu weit zurück. Meist bin ich auf die Arme gestützt, anscheinend habe ich mal beide Hände genommen, um etwas zu nehmen; plötzlich Schmerz, der typische Schmerz im Kreuz selbst, nicht in den Muskeln; aber nicht stark; ungefähr wie im Hotel am 1.10. Der Schmerz geht gleich vorüber. Ich lege mich gleich hin. Die nächsten Tage liege ich tagsüber in Inas Bett, weil mehr Licht als bei meinem.
Ina fährt mich zur Universität. Ich trage den großen Metallgürtel, zur Vorsicht, und bleibe während der ganzen Vorlesung sitzen, schreibe nicht an die Wandtafel. Dann ebenso Lesekurs mit BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago. Zu Hause wieder in Inas Bett.
Nur zu den Mahlzeiten aufgestanden.
Vorlesung wie Do; zu den Mahlzeiten auf.
Einige Zeit am Schreibtisch.
Wahl des Präsidenten (unsere erste). Vorlesung; ich stehe schon wieder zuweilen auf und schreibe an die Wandtafel. Departmentlunch. – Abends Radio: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker scheint zu gewinnen.
4 – 10 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. (Sie arbeiten in Anstalt für Geisteskranke, sie als Nurse, er als Vertreter des Arztes; beide müssen aber auch viel mit Hand anlegen; sie verdienen zusammen monatlich $ 250 bei freier Station, sparen also jetzt; er plant später Psychotherapie zu machen mit FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker in NY, hauptsächlich für Emigranten weil wegen Sprachschwierigkeiten (seine Aussprache ist sehr schlecht).) Abends noch MozartplattePMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist gespielt. Sie vergessen die Zeit; lassen Stadtplan und Zigaretten liegen. Sie geben zu, dass sie sich vor der wirklichen Welt fürchten, besonders vor Chicago. (LukasPZetkin, Lukas, Sohn von Gertrud und Kostja ZetkinZetkin ist Soldat in Burma, 21 Jahre.)
Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Briefe diktiert. – Abends gebadet (zum ersten Mal in dieser Wohnung!) 🕮hAm 12.XI. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Departmentlunch. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, ich soll einen Sommer unterrichten, wenn wieder viele Studenten da sind; daraufhin bitte ich: möglichst spät, 1947iOriginal 1937., und dafür den folgenden Herbst frei; so wird es vorläufig angesetzt. – 3 ½ – 8 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Er gibt mir Rat über Organisationen, wo ich ansuchen könnte für Geld für Quarter frei nächstes Jahr. Er berichtet mir ausführlich über seine Theorie der Formatoren, und wir diskutieren es. Er bleibt zum Abendbrot.
Nachmittags und abends 4 – 8 BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Er versucht, eine Stelle im Metallurgie Projekt zu bekommen. (Wir sprechen über ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach neues Buch;BReichenbach, Hans!1944@Philosophic Foundations of Quantum Mechanics, Berkeley, 194440Vermutl. Reichenbach, Philosophic Foundations of Quantum Mechanics. Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick; LundbergPLundberg =? George A. Lundberg, 1895–1966, am. Philosoph. Er will MA in Physik machen, vielleicht nächsten Sommer. Er weiß noch nicht, ob er dann lieber Ph. D. in Physik oder in Sozialwissenschaft macht. Er hält Sozialwissenschaft für besonders wichtig, weil nötig für die Regierung.)
4 – 9 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier.
2 – 4 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier; über einiges aus seiner Zeichentheorie.
Abends etwas Temperatur.
Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick kommt nicht, hat verschlafen, durch Überdosis des Schlafpulvers; sie kommt 5:30 in Wohnung. – Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Abends wieder etwas Temperatur, Ursache unbekannt.
Vom
ab Husten, ohne Temperatur.
Nachmittags 3:30 – 6:10 BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier. Er hat eine Reihe von neuen interessanten Systemformen entworfen, ohne Typen, oder mit Typen in Objektsprache. –🕮
XII / 1944Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommt. Er hat Autounfall gehabt bei Bloomington Illinois (war dort im Hospital; er rief gestern an, ob Ina ihn abholen könnte; das ging aber nicht; die Straßen sind noch glatt, und sie hätte dort übernachten müssen. Er kommt mit Bahn; dann Taxi (5.–!) zum Germania Club.) Dort holt Ina ihn mit allen Sachen ab. Er hat große Narbe dicht über dem Auge, hilft aber, Sachen herauftragen. Er wohnt bei uns, in Inas Zimmer.
(PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling spielt den ganzen Tag Radio. Nachmittags stört mich das zu sehr im Arbeiten; ich bitte ihn, es leiser zu stellen, und er stellt es ganz ab.)
Max BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph kommt 11 – 3. (Wir hatten uns nicht gesehen seit 1934 in England, bei WoodgersPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden WoodgerPWoodger, Eden, verh. mit Joseph Henry Woodger. Er hat schon die Rezension über mein [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 und [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 für „Mind“IMind, Zeitschrift geschrieben und abgeschickt;41Max Black: Review: Introduction to Semantics by Rudolf Carnap; Formalization of Logic by Rudolf Carnap, In: Mind, Vol. 54, No. 214 (Apr., 1945), pp. 171-176. arbeitet jetzt an großem Aufsatz über Semantik‚42Vermutlich Critical Thinking (1946) und/oder Language and Philsophy (1949), beide haben Elemente von Carnaps Semantik ??? und stellt allerhand Fragen dazu. Er sagt (ähnlich wie BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph), dass er uns anderen die Aufgabe des systematischen Systeme Bauens überlässt, dass er selbst wichtige philosophische Fragen aufwerfen und behandeln will, die vor dem Konstruieren kommen. Er meint, vielleicht abstrahiere die jetzige Semantik von zu vielem, vielleicht müsse man, anstatt designation, von Absichten sprechen, in allgemeiner Weise, abstrahierend von den individuellen Unterschieden. Er spricht von „linguistischen Interpretationen“ der Logik, entweder syntaktisch oder semantisch). – Nachmittags Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Sie meint, es würde schon gehen mit Marni hier (PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hat berichtet, dass sie bei ihnen so viel Unfug anstellt, Ziegen beißt, Dinge zerreißt usw., sodass sie sie meist anbinden müssen). Ich zeige ihr Rechenschieber, für Berechnung ihrer Prozentzahlen.
Immer noch Husten und Heiserkeit. In der Klasse spreche ich mit halber Stimme. Dann sage ich (auf Inas Zureden) Departmentlunch ab. (Dadurch vermeide ich auch, dort BarzinPBarzin, Marcel, 1891–1969, belg. Philosoph zu treffen, und nachmittags zu seinem Vortrag zu gehen „Die Brüsseler Schule der Logik“ (!); HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph haben im Sommer die Einladung gemacht im Namen des Department, ohne PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph oder mich zu fragen!) 🕮
Beim Abendessen macht Ina den Vorschlag, dass wir auf unsere Kosten ein Zimmer für PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling nehmen; sie begründet es hauptsächlich mit meiner Empfindlichkeit gegen Störung, besonders im Schlaf. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling sagt, er kann die Bezahlung dafür nicht annehmen; aber Ina besteht darauf. Die Idee ist anscheinend doch ein Schock für ihn; er hat sich anscheinend nicht klar gemacht, wie sehr er uns stört (und er fühlt auch jetzt noch nicht, wie sehr er uns auf die Nerven geht).
Vormittags brauchen wir das Auto; PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling will darum nicht in die Stadt fahren, weil er mit der IC „zu viel Zeit verliert“; da bleibt er vormittags lieber zu Hause und tut gar nichts! – Mit Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick, zum letzten Mal. Sie ist unglücklich, dass sie Term Paper schreiben soll; das über Definition von semiotischen Begriffen ist dazu nicht gut genug, sagt sie; sie ist etwas gekränkt, dass ich voriges Mal gesagt habe, sie soll nicht so „over-ambitious“ sein mit dem Term Paper; sie will das nicht gerne hören, weil ihre Eltern immer so gesagt haben. – Mittags und nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Ihr Mitgefühl und gutes Verständnis von PaulsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling Typ und von unserer Lage ist wohltuend (er ist nicht zu Hause). Briefe diktiert. – Abends kommt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling erst 12 ½ nach Hause!
PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling schläft den ganzen Tag, macht nur mal eine Fahrt, um ein Auto zu besichtigen, und auch das nur, weil Ina ihm eine Zeitung mit Anzeigen beschafft. Wir haben den Eindruck, dass er nicht sehr eifrig hinter seinen Angelegenheiten her ist. – Abends will er uns seinen Film vorführen. Es stellt sich heraus, dass der Projektor nicht in Ordnung ist; wieder ein neuer Schlag für ihn.
Von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt zorniger Brief‚43Brief ??? weil ich die Herausgeberverantwortung für sein HeftBNeurath, Otto!„Foundations of the Social Sciences“, Foundations of the Unity of Science 2 (1), 1944, 1–51 abgelehnt habe. – PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zieht in sein eigenes Zimmer, im N. Wir sagen, er kann Auto über Nacht behalten, wenn er es morgen rechtzeitig bringt.
PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommt nicht rechtzeitig mit dem Auto, so gehen wir zu Fuß zur Universität. Ina Ich halte mich an Ina, weil Gehsteige vereist sind. (Später sagt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zu Ina, wir hätten doch nicht gehen sollen, er wäre pünktlich 10:45 da gewesen; was nicht wahr ist.) – Mittags bringt Ina mich (und McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph ganze Familie, und PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling🕮 zum Quadrangle Club. Später holt sie mich dort zu Fuß ab. – Beim Lunch über BarzinsPBarzin, Marcel, 1891–1969, belg. Philosoph Vortrag; HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph verteidigen seine Einladung: er habe brilliant gesprochen, gut auf MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph erwidert, er akzeptiere keineswegs PerelmansPPerelman Ansicht ganz. –TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker ist da; er wird von jetzt ab hier an einer Schule für Administratoren (für Europa) unterrichten. –
Spät nachmittags fahren wir zusammen im Auto zur Dearborn Station, holen Marni ab. Sie kennt uns gleich wieder, und das Auto. In der Wohnung macht sie gleich großes und kleines Geschäft auf Teppiche! Sie rennt in allen Zimmern herum, ist verwirrt in der unbekannten Umgebung. Sie schläft auf Hinterporch, auf dem Sofa. – Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling schreibt‚44Brief Maria Ruthling ??? dass Marni das dortige „Hundeparadies“ hat verlassen müssen!
11 – 1 Examen (Symbolische Logik I). Mit Ina und Marni zu Fuß nach Hause. Marni läuft vergnügt im Schnee herum und kommt immer spontan zurück. – Nachmittags Student BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier.
2 – 4 Student KosloffPKosloff, Student bei mir, macht hier sein Examen. – 4 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Logik und Mathematik in seinem Schema; ich sage, sie gehören zusammen. Bleibt zum Abendbrot.
Examensarbeiten gelesen. Ferien.
Vormittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Er hat unseren Scheck $ 200 nach SF geschickt! Nun braucht er das Geld für das Auto. Wir geben ihm Bargeld für einen neuen Scheck von ihm; wenn dieser aber nicht gedeckt sein sollte, geraten wir in Schwierigkeiten; das kann er gar nicht einsehen. Er unterschreibt Darlehensdokument; er verspricht, das Auto zu versichern.) – 6 ½ – 10 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. Wir analysieren den Somatotoniker PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling.45Vielleicht erläutern ??? Somatotonie ist eine der Sheldonschen Konstitutionstypen Von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim kommt interessantes MS über dc.46Oppenheims MS ???
3 Student SchäferPSchäfer, Student hier (früher Schüler von ; will Logik studieren bei mir; ist unbefriedigt von Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Kurs über Theorie der Zeichen). – 4 – 6 ½MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Über NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Brief, Pläne für EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science usw.) Später Ina Tee mit uns. Er spricht über RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris und ihre Abneigung gegen Heirat. 🕮
Bemerkungen zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer neuem Entwurf über dc geschrieben;47Helmers neuer Entwurf ??? er ist sehr interessant, versucht dc mehr empirisch zu machen. – Nachmittags im Washington Park spazieren, wir mit Marni, sie rennt vergnügt im Schnee.
Nachmittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. Er erklärt, wie viele Ausgaben er noch hat, um das neu gekaufte Auto ganz in Schuss zu bringen. Vielleicht möchte er, dass wir ihm noch mehr leihen. Aber wir sagen nichts; für Dezember sind wir schon an die Grenze des Möglichen gegangen.
Professor WilsonPWilson, Prof. am orientalischen Institut der University of Chicago im orientalischen Institut aufgesucht, um Auskunft gefragt über Möglichkeiten, chinesische Studenten oder Professoren herzubringen; scheint schwierig. – 5:30 – 10 SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier, HelenePSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer zum ersten Mal. Sie zeichnet Skizze von Marni, um danach Tonfigur zu machen.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt zum Weihnachtsabend. Ina hat Tannenzweige auf den Kaminsims, und auf dem Esstisch mit Kerzen. Erna
Ich arbeite ein Kapitel aus dem großen ms um in den Aufsatz „Die zwei Wahrscheinlichkeitsbegriffe“ für FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–532B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195048Carnap, „The Two Concepts of Probability“ entspricht inhaltlich dem Kapitel II von Carnap, Logical Foundations of Probability und ist in der von Martin Farber begründeten Zeitschrift Philosophy and Phenomenological Research erschienen, als Teil eines „Symposiums on Probability“. Vgl. TB 20. I. 1945R. (Auf FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Anregung füge ich noch ausführliche Diskussion ein gegen ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Identitätsauffassung.)
Im Washington Park spazieren, Neuschnee; wir suchen immer neue Wege, und haben Spaß an Marni.
…Husten wird in diesen Tagen besser; nur noch wenig und nicht mehr so heftig.
MS „Zwei Begriffe der Wahrscheinlichkeit“ fertig geschrieben.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–532
Vormittags in Bibliothek (Zeitschriften).
12 – 3 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Ich erzähle ihm von meiner Wahrscheinlichkeitsauffassung. Er berichtet über einen neuen Versuch die eines logischen Systems ( nur individuelle Variablen; trotzdem will er allgemein über Klassen sprechen mit Hilfe von Variablen der Metasprache, die auf Klassenausdrücke verweisen; ich mache darauf aufmerksam, dass er vermutlichjDer Eintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.
\I / 1945\
XII / 1944OChicago ILaBeginn des Eintrags im vorigen Konvolut.dadurch nur bezeichnete Klassen trifft, also eine abzählbare Menge.)
I / 1945 ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags Briefe diktiert.
Beginn der Vorlesungen. (In diesem Quarter: „Concepts…“ 3h; „Semantik“ 3h; Lesekurs Brady.PBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago)
12 – 1 mit Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick über ihre beiden Aufsätze; sie ist sehr erstaunt, als ich sage, dass der über Wahrscheinlichkeit gar nicht klar ist. Trotz meinem Abraten will sie ihn neu schreiben. – Abends PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier, 6 – 10, zum Abschied. Im April will er mit MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und den Kindern kommen! Die Kinder sollen die Museen usw. sehen! (Wir vermeiden es, über das schwierige Problem der Unterbringung zu sprechen.)
Lunch: Budgetsitzung; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, Frank KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler, KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph schlägt vor: für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris 500 Erhöhung (ich schlage außerdem Promotion vor; aber McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker sagen, es ist strategisch richtiger, die zu verschieben; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph versichert, dass der Präsident eine Promotion nicht ablehnen wird, wenn die hinreichenden Bedingungen inbezug auf Scholarship usw. erfüllt sind); ferner für PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Chairmanship. Ich frage McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph für mich selbst; er sagt, dass er das nicht in dieser Sitzung vorbringen will, sondern er selbst will es in den Vorschlag bringen (es ist nicht klar, ob er meint indefinite tenure oder Gehaltserhöhung); ich sage: bitte MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris an erster Stelle. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph erklärt auch einiges über neuen Kontrakt: die Gehaltserhöhung ist nicht in festem Verhältnis zum bisherigen Gehalt, sondern in Anbetracht des Einzelfalles, mit Rücksicht darauf, wie viel sonstiges Einkommen der Betreffende abgibt, und wie viel die Universität von ihm bekommen wird; durchschnittlich 700 [ich finde später in einer Veröffentlichung der Universität: 900]; in besonderen Ausnahmefällen 1500 oder 2000; der Vertrag kann jedes Jahr beginnen; voriges Jahr haben in unserer DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago 5 Full Professoren angesucht, aber nur einer bekommen; aber künftig wird ein grösserer Prozentsatz der Gesuche angenommen werden können; die das vierte Quarter wird praktisch immer für Research zugewiesen; und die Lehrverpflichtungen in den 3 übrigen Quarters bleiben gewöhnlich dieselben. – Nachmittags 3 – 9 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier.
Diese Woche habe ich von Di – Sa jeden Tag Vorlesung. Dazu noch nachmittags 🕮 Besucher usw. So bin ich am Ende der Woche ziemlich müde. (Nächste Woche will ich die 7 Stunden auf 4 Tage konzentrieren.)
HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer zweites Installment studiert (Verletzung des Produktprinzips scheint mir doch ernster Nachteil).1Erläuterung ??? Weil Inas Fußgelenk schmerzt, gehe ich heute zweimal mit Marni alleine spazieren; vormittags 45 Minuten, nachmittags 20 Minuten. – Nachmittags SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior hier.
Ina fährt trotz Schnee in den Westen, bringt meinen elektrischen shaver zur Fabrik und bringt ihn repariert zurück. (Der Mann hier in der Nähe hatte ihn 4 Wochen liegen gelassen, immer gelogen er wäre in der Fabrik.)
Nachmittags Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt (eine Goldkrone für 2 Zähne rechts oben ist herausgefallen).
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier, beinahe 2 Stunden (obwohl sie dieses Quarter keinen Lesekurs hat). Aber ihren Aufsatz (für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Herbst) über Pragmatik usw.
Nachmittags Gerda SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin zum ersten Mal hier; gibt mir Kurzwellen und Massage (3.50 für eine Stunde; sie sagt, weil wir von drüben sind; meist rechnet sie mehr.) Aus Nürnberg, hier verheiratet mit einem Deutschen.
Abends Temperatur 37.9; Ursache unbekannt.
Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt: er zieht einen Zahn rechts oben (wo Doppelkrone abgefallen ist) weil Zerfall schon zu weit fortgeschritten für neue Krone; er will dann Brücke machen ($ 60!).
Vorlesung und Departmentlunch, trotz Temperatur und Müdigkeit.
Vorlesung 2 Stunden nachmittags trotz Temperatur und Müdigkeit; dann sage ich den Studenten, dass ich morgen und übermorgen keine Vorlesung geben kann.
Von heute ab kaum mehr Temperatur, aber esse sehr wenig und fühle mich schlapp, bleibe im Bett. – Nachmittags Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier (KostjaPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin ist heute nach NY abgereist, nachdem er sich mit seinem Boss Dr. StassfeldPStrassfeld, Dr., Arzt zerkracht hat. Sie will noch einige Wochen weiter arbeiten. (Sie haben sich ca. $ 3000 erspart.) Er will 🕮 bei FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker Lehranalyse machen; auch wegen seiner eigenen Neurose; und dann vielleicht Psychotherapie ausüben.)
11 – 12 ½ Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, gibt Kurzwellen und Infrarotlampe und Massage für uns beide ($ 6) (so von jetzt ab wöchentlich). – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Ich bleibe noch im Bett, lese MSe von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph für das Symposium.BMargenau, Henry!1945@„On the Frequency Theory of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1945, 11–25BReichenbach, Hans!1945@„Reply to Donald C. Williams’ Criticism of the Frequency Theory of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 508–5122Reichenbach, „Reply to Donald C. Williams“ und Margenau, „On the Frequency Theory of Probability“ sind als Teil des „Symposium on Probability“ in den Nummern 5 und 6 von Philosophy and Phenomenological Research erschienen.
Im Washington Park spazieren.
Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singerms für seinen morgigen Vortrag gelesen. (Obwohl ich heute sehr beschäftigt bin, tue ich es innerhalb eines halben Tages nachdem er es gebracht hat; er hat im Herbst für mein ms mehr als drei Monate gebraucht!)
–
MS „Induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 für Druck fertig gemacht, aufgrund von stilistischen Revisionen durch Mrs. JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick.
Nachmittags BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier, 2 Stunden. – ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Nachmittags Zahnarzt. Dann im Washington Park spazieren.
Nachmittags im Mathematischen ClubIMathematischer Klub, University of Chicago: Vortrag WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker „Statistical inferences & the theory of games (MorgensternPMorgenstern, Oskar, 1902–1977, dt.-öst.-am. Ökonom und von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker)“. Interessante Verbindung zwischen beiden. Er wird Aufsatz darüber veröffentlichen. Das ist vermutlich auch anwendbar auf mein Problem der Beurteilung von induktiven Regeln durch Wetterfolge. Nachher kommt er ½ Stunde zu uns (er ist nur wenige Tage hier, aber voll besetzt, für Cowles KommissionICowles Commission, University of Chicago).3The Cowles Commission’s Contributions to Econometrics at Chicago. Siehe: „K-B-3“-Ordner. Ich sage ihm, dass er und FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker auch den logischen Wahrscheinlichkeitsbegriff implizit verwenden. Er sagt, dass seine Theorie, im Unterschied zu FischersPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker „fiducial probability“‚4Ronald Aylmer Fisher (1890-1962) brit. Statistiker. Siehe: „K-B-3“-Ordner. die er nicht verstehen könne, nur die Frage beantwortet, welche statistische Hypothese aus der Gesamtheit der Hypothesen des Gebietes jeweils aufgrund eines Musters die beste ist; nicht aber die stärkere Frage, aus jedem Paar von Hypothesen des Gebietes aufgrund eines Musters die bessere auszuwählen. Daher kann seine Regel nicht in eine Definition von Hypothesenwahrscheinlichkeit verwandelt werden. Er sucht nach einer Definition für dies oder ähnliches; meint aber, sie wird von Relationenhäufigkeit sein. 🕮
Nachmittags Ina fällt auf dem Eis, auf ihren Fuß. Sie kommt trotzdem, mich nach der Vorlesung abzuholen. Nachts werden die Schmerzen sehr schlimm, Krämpfe in den Muskeln.
II / 1945 Morgens kommt Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, geht mit mir zur Universität, dann zu Ina zurück und hilft ihr. Mittags geht Lee BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert mit mir nach Hause. Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin kommt (1 – 7); sie berichtet, dass Zetkin in NY ist, viele Leute trifft, und bei FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker schon eine Art Analyse angefangen hat; mehr theoretische Besprechung über das Verfahren. –Dr. Marie OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin kommt (von Faith PerryPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry empfohlen), Internist, freundliche alte Dame. Dann bringen TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und GertrudPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin Ina zum IC Hospital zum X-ray; Ergebnis: kein Knochenbruch. Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin kommt nochmal, um mitzuteilen, und gibt Ina Schmerzmittel für die Nacht, will aber nicht verraten, was es ist. – Abends spät führe ich Marni noch hinaus. – Dies war auch für mich ein sehr anstrengender Tag. – Diese Nacht geht es Ina besser als vorige.
SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer geht mit mir zur Universität. Miss SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer geht mittags mit mir zurück. – Nachmittags holt mich OpalPOpal ab; 50 Professoren werden fotografiert für „Life“ILife Magazine, Zeitschrift, Farbaufnahme.5Fotografie fürs Life Magazine ??? Professor ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur fährt mich nach Hause. Sehr müde von dem steifen und stillen Sitzen für die Aufnahme. – Abends kommt ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und hilft uns.
MS „Zwei Begriffe“ für FarbersPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph Symposium fertig gemacht.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–5326Carnap, „The Two Concepts of Probability“.
Glatteis. Darum gehe ich nicht zur Teeparty bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Nachmittags zum Zahnarzt. Ina fährt wieder.
Vormittags Brief vom Landlord: Wir sollen den Hund disponieren, weil die Nachbarn sich beklagen! Ina spricht mit allen Leuten im Haus; sie haben keine Einwände; abends auch mit SmithPSmith, er beklagt sich nur über die großen Exkremente und ist im Prinzip gegen so große Hunde. 🕮
(Vormittags Ina zu Dr. Hassenteil im Hospital.)
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Nachmittags im Washington Park spazieren.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. – Nachmittags MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier, bringt sein neues ms.
Absage von APS;IAmerican Physical Society (APS)7American Physical Society. obwohl die Chance klein war, ist es doch eine Enttäuschung. –MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph schickt mein ms zurück, weil zu technisch für PhilosophyofScience!B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–978Carnap, „On Inductive Logic“ ist in der von William Malisoff edierten Zeitschrift erschienen.– Nachmittags Zahnarzt.
Nach dem Departmentlunch Gespräch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: er kann mir nächstes Jahr kein Quarter frei geben; zunächst müsse ich mal meinen Anteil am Unterricht wieder tun; vielleicht ein Jahr später (siehe Blatt!)9Blatt ???. Dies mit der Absage gestern raubt uns alle Hoffnung auf längere Zeit in SF; und ich weiß jetzt nicht, wie und wann ich mein Buch fertig machen soll!B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195010Wie oben: Carnap, Logical Foundations of Probability.
Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier, zum letzten Mal. Nächste Woche fährt sie zu nach NY. Dort will sie ein Haus auf dem Lande suchen, wo sie wohnen und Gäste oder Patienten aufnehmen können. ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin Zusammenarbeit mit FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker scheint gute Aussicht zu wecken.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, behandelt uns beide. – Abends 6 – 9 BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Er ist noch schwach von Blutungen nach der Mandeloperation, will Montag in die Fabrik zurück. Im Draft ist er \(\neg A\) klassifiziert! Wir sprechen über die emotionalen Reaktionen von Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Er sagt, dass die Studenten meinen Kurs (welchen?) zu elementar finden und fühlen, dass ich ihnen die mehr technischen Sachen vorenthalte.
Ganzen Tag Vorbereitung für Vorlesung „Concepts“. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Zum Lunch (1 – 3) zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. – 5 – 7 BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin hier.
Nachmittags ms für MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph geändert:B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 die komplizierten Formeln in Fußnoten getan. 🕮
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. – Nachher langen Spaziergang im Park (wenig Ermüdung, vielleicht durch Massage!).
Erna zum Lunch hier; nachmittags Briefe diktiert (an FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Wahrscheinlichkeit 1, als beste Schätzung für Wahrscheinlichkeit 2).11Brief an Feigl ???
mse von BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph gelesen. 4 – 6 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier; über sein ms über Ethik.
Nachmittags MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier; über sein ms.
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier. Sie hat Fragen im Zusammenhang mit ihrem term paper über Semantik.
III / 1945An OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim geschrieben:12Brief ??? Modifikation dc’ Ihres Begriffes dc ist nötig, damit das Produkt prinzipiell erfüllt ist.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Nachmittags MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger hier. Los Angeles ist nicht geglückt. Und er berichtet, dass eine große Universität sich spontan an ihn gewendet hat, dass aber jemand anders dorthin geschrieben hat und „gegen ihn gehetzt“ hat, sodass anscheinend nichts daraus geworden ist.
Im Park spazieren. – Nachmittags PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry hier 5 – 7; ihr Kind spielt mit Marni.
Vormittags im Park spazieren.
Nachmittags zu HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Mit Bes über das Offer von Missouri; ich rate ihm zu, es anzunehmen. Kurz McMahonPMcMahon, Amos Philip, 1890–1947, am. PhilosophbOriginal hier und weiter unten McMahone. gesehen.
Diese 3 Tage über „best estimate“ gearbeitet. Ich Meine Vermutung, dass \(N\) für singuläre Voraussagen = relative Häufigkeit im ganzen mit maximaler Wahrscheinlichkeit, stimmt nicht! Sondern = Erwartungswert der relativen Häufigkeit! Ich finde Beweis für diesen wichtigen Satz, allgemein für alle symmetrischen \(N\); er gilt auch für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach.13Erläutern ??? Quelle ???– Nachmittags eine ganze Stunde im Washington Park spazieren.
Beim Departmentlunch über Fellowships. Sie werden beschlossen für EbersolePEbersole, Frank B., 1919–2009, am. Philosoph und Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Für LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick keine; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph ist anfangs dafür; da Loereich aber Frau und Kind hat, wäre Fellowship ungenügend. Für BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago wird keine bewilligt, weil noch zu 🕮zu wenig Evidenz seiner philosophischen Arbeit vorliegt.
Letzte Vorlesung. (Nächste Woche inoffizielle Lese- und Schreibperiode für beide Kurse, nach Besprechung mit Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph.) – Nachmittags Mrs. SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. –Ferien!
Über Wahrscheinlichkeit gelesen und geschrieben. – Vormittags im Jackson Park, am See.
Im Park spazieren.
Nachmittags und abends Briefe geschrieben.
Diese Woche keine Vorlesungen mehr (inoffiziell, siehe 16.) – Nachmittags kommt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl für eine Woche. Ina gibt ihm ihr Zimmer.
(Vormittags Officestunde.) (Nachmittags Ina zu HatcherPHatcher, Dr., Arzt wegen Rückenschmerzen; er findet nichts Bestimmtes.) – An diesen Tagen viele Gespräche mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Wahrscheinlichkeit. Ich erkläre ihm: Wahrscheinlichkeit1, als Schätzung für Wahrscheinlichkeit2; daher Indifferenzprinzip in gewissen Fällen berechtigt. Ich zeige, dass mein Begriff nicht wesentlich verschieden von ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; nur sekundäre Differenzen in den Zahlenwerten. Er ist überrascht zu sehen, dass ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach unendlich viel auf homogene Welt setzt, und gibt zu, dass das zu unplausiblen Folgen führt.
3 – 6 hier SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, LevyPLevy, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl leitet Diskussion über „Rechtfertigung“ und „Grundvoraussetzungen“ in deduktiver Logik, induktiver Logik, und Werturteilen. Lebhafte Unterhaltung. Ich erkläre, dass mir die Situation in den drei Fällen verschieden erscheint, und dass am besten jeder für sich behandelt wird.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier 1 – 7 ½! (er war den Winter in NY) er wohnt jetzt bei Links. Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und mir über SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe; seine Zeichentheorie, und anderes. Ich bin aber schließlich zu müde.
Ich erkläre FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer Begriff. – Ich erkläre ihm Problem des conditional contrary to fact, und damit die problematische Natur der Dispositionsbegriffe. Statistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff als Dispositionsbegriff („auch Gott hat Schwierigkeiten in Beurteilung einer Dispositionsaussage“.) 🕮
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab. – Das SpringQuarter fängt an. Kurs über Grundlagen der Mathematik.
Vorlesung über Prinzipien des Empirismus fängt an.
2 Stunden meist an Wandtafel gestanden (weil beinahe alle Studenten im Kurs über Grundlagen der Mathematik nicht symbolische Logik können und ich daher Übersicht geben muss); danach sehr müde; ich bin aber froh, dass ich dies leisten kann.cBeim 1.IV. steht ein leerer Eintrag mit Ostern im Datum.
IV / 1945 12 – 1 in Haskell Library (BusinessSchool) Statistikbücher angesehen.
Nachmittags Paul NeurathPNeurath, Paul, 1911–2001, öst.-am. Soziologe, Sohn von Anna Schapire-Neurath (1877–1911) und Otto Neurath hier. Seit 1934 im Haag nicht mehr gesehen. (Er ist März 38 in Wien verhaftet worden; hatte kurz vorher noch Dr. jur. gemacht. Dann 14 Monate in Konzentrationslager in Deutschland. Dann Schweden. Bei JakobsonPJakobson, Metallarbeiter gewohnt, Metallarbeiter. Dann England. 41 Amerika. Jetzt Instruktor für Statistik am CCNY‚dOriginal NYCC.ICCNY, City College of New York, New York NY und zugleich Assistent im Sozialdepartment ColumbiaIColumbia University, New York NY, wo LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda ist.) Er erzählt von Tätigkeit mit Studenten. Politisches. Er ist Marxist, aber nicht dogmatisch. Er ist pessimistisch über die politische Zukunft in Amerika; und auch in Wien; das unter ganz unter den Einfluss Russlands kommen wird, fürchtet er. Er ist auf dem Weg nach Madison, um ZilselsPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel Sohn zu besuchen. (Er sagt, es ist ganz klar, dass ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel Selbstmord begangen hat; sie haben es schon Monate vorher befürchtet.) Er ist gescheit und selbstständig in seinem Urteil über Leute und Bücher usw.
Vormittags wir im Jackson Park spazieren. – FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker gelesen.14Siehe LL und .
SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe gelesen; Zahlen für mich selbst bestimmt.BSheldon, William Herbert!1942@The Varieties of Temperament, New York, 194215Sheldon, The Varieties of Temperament, LL .– ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags Briefe diktiert.
15 – 20 cm Schnee! Bis nachmittags schmilzt das meiste weg.
Nachmittags kommt Ina mit der Nachricht: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker†. Wir sind bestürzt und geschockt. TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker wird nun Präsident! 🕮
–
WilksPWilks, Samuel Stanley, 1906–1964, am. Statistiker und FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker über Statistik gelesen.16LL bis .
4 – 6 ½ MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über sein ms Zeichentheorie.17Morris, Charles W., Grundlagen der Zeichentheorie. Ästhetik und Zeichentheorie, Nachwort von Friedrich Knilli, München: Hanser 1972; Frankfurt am Main: Fischer 1988. Siehe: „K-B-3“-Ordner. Siehe: Word-Datei ???
12 – 1 in Haskell Library, Statistikbücher.
12h kommt plötzlich Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling. Er schläft für eine Stunde, hat keine Zeit zu essen. Nach 2 ½ wir, ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, und Ilse UhlemannPUhlemann, Ilse ins Fieldmuseum zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling Vortrag mit Film „Life in theWest“; riesiger Saal, etwa 500 Leute oder mehr. Der Film ist gut, und er spricht ganz unbefangen. Nachher lädt Frau UhlemannPUhlemann, Ilse ihn ein, dort zu wohnen. (Später berichtet sie: er wohnt 2 Nächte mit ihnen, erst in der Stadt, dann draußen. Dann nehmen sie ihm in der Nähe ein Hotelzimmer für $ 3; abends, als es zu spät ist, sagt er ab und wohnt in der Stadt!)
Nachmittags kommt Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kurz, holt den timer ab, den MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling express hierher geschickt hat.
Nachmittags 2 ½ – 5 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über seine Zeichentheorie. Nachher ist Ina sehr böse, weil wir sie durch unser lautes Gespräch so gestört haben.
Gerüchte, dass Deutschland übergeben hat; sie werden aber dementiert. Abends kommen SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer (vermutlich um Übergabe zu feiern).
Vormittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier, zum Abschied, will morgen abreisen. – Nachmittags im Park spazieren. – Dieses Wochenende am Buch ms gearbeitet, zum ersten Mal wieder seit Santa Fe. (über \(\mathfrak{MC~L}\)).B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
Am Buch ms gearbeitet.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
V / 1945 Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier. Sie hat für Kurs belegt, will ist aber nie gekommen, weil R.??? Sie hat viel Aufregung gehabt, findet es jetzt schwer zu arbeiten. Ihr Mann (Philip Selznick)PSelznick, Philip, 1919–2010, am. Jurist und Soziologe, verh. mit Gertrude Jaeger-Selznick ist im Pazifik, in Manila; er ist vom Korporal zum Gemeinen degradiert worden, weil er immer bei den Offizieren für die Soldaten Beschwerden gebracht hat und anscheinend die Disziplin nicht eingehalten hat. 🕮
Abends PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph kurz hier. Er hat das Budget bekommen (vor 2 Wochen schon! Er dachte, ich wäre auch schon offiziell benachrichtigt): für mich ist bewilligt: Gehaltserhöhung um 500, und indefinite tenure! Ich bin sehr überrascht; besonders weil Gehaltserhöhung für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und Chairmanship für PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph abgelehnt worden sind!
Alle 3 Tage dieses Wochenende wieder fleißig an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet (komparative Begriffe \(\mathfrak{MC~L}\)). – Vormittags Radio: Deutschland hat Übergabe unterzeichnet; es wird aber heute noch nicht offiziell gemacht.
V-E-Day.18Victory in Europe Day. Einigermaßen Antiklimax weil schon länger die Übergabeverhandlungen waren, und gestern schon fälschlich VE day angesagt wurde. – Keine Klasse (Unterricht wird nur 10 – 12 unterbrochen). – Departmentlunch. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert.
Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier (4:30 – 9). Hat witzige Ideen über Robots, die nicht nur denken, sondern auch desires haben, und lernen, ihr Verhalten zweckmäßig nach der Umgebung zu richten. Auch über politische Ideen; besonders abends, wenn Lee dazu kommt; das ist aber recht naiv (Wissenschaftler werden die Revolution leiten und ausnutzen, und dann regieren).
4 ½ – 9 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. Sie sind zurück von NY, wollen noch 4 Monate in Des Plaines arbeiten, dann wieder nach NY, zu FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker; ZetkinPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin will dort Psychotherapie lernen.
Nachmittags Teeparty. VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph und Frau; V Virginia MalcolmPMalcolm, Virginia und Mann und MannPMalcolm, Virginia und Mann; McMahonPMcMahon, Amos Philip, 1890–1947, am. Philosoph und sein Freund HogrianPHogrian, Freund von McMahon; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. 7 Gäste. Es geht aber sehr gut, gibt sogar gemeinsames Gespräch: wo die Gefahrenpunkte für künftigen Krieg sind, was von Russland zu erwarten ist, usw. Die beiden Katholiken sind liberal, aber antirussisch. Die anderen stimmen mir zu, dass künftige Reaktionen des Imperialismus hier große Gefahren sind. MalcolmPMalcolm, Virginia und Mann betont den Gefahrenherd in China zwischen den beiden Seiten. Morris fürchtet, dass der größte Gefahrenpunkt gleich nach Beendigung des japanischen Krieges ist, vor der Mobilisation; denn einige Jahre später würde 🕮 die Bevölkerung nicht mehr leicht in neuen Krieg zu bringen sein. (Ich sitze die ganze Zeit, ohne übermäßig müde zu werden.) VirginiaPMalcolm, Virginia und Mann wird in einem Jahr mit dem Medizinstudium zu Ende sein. MalcolmPMalcolm, Virginia und Mann ist Leutnant in der Navy, unterrichtet Navigation; er wird später Hochschullehrer in Englisch sein.
Nachmittags Tee: HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und BenjaminsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert. Recht langweilig.
Endlich wieder an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet. – Ein amerikanischer Soldat schreibt aus Deutschland, dass Familie und Haus o. k.19Brief ???
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Wir sagen ihm, dass PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesagt hat, dass seine Gehaltserhöhung abgelehnt ist. (Er hat gestern noch mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen und der hat ihm nichts gesagt!) Er ist nicht überrascht, glaubt, dass sie prinzipiell gegen Verbesserung und promotion für ihn sind. Er sagt, er würde am liebsten auf Halbzeitunterricht gehen, will es aber noch nicht, wegen Verantwortung für TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris. Ich frage, ob ich jetzt irgendetwas in seiner Sache tun kann; aber er sagt: nichts. Er gibt mir Namen für die Wahl des Senatskomitees.
Aufsatz „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 angefangen!20Vermutl. Carnap, „Modalities and Quantification“. (Weil McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker schreibt, dass er über Modalitäten mit Quantifikation arbeiten will, und ich sehe, dass ich für Jahre nicht an meine große Arbeit über Modalitäten kommen werde.21McKinsey, J.C.C., 1945, “On the syntactical construction of systems of modallogic”. The Journal of Symbolic Logic, Vol 10, pp. 83-94. Daraufhin: Carnap, R, 1946, “Modalities and quantification”. The Journal of Symbolic Logic, Vol 11, pp. 33 -64)
Über ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet.
4 – 6 ½ MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über seine Zeichentheorie.IW?– Nachher BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier.
Abends Vortrag von von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker über „Theory of Games“, in kleiner Gruppe (er ist hier für Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago). Leider gar nichts über allgemeinere Fragen, Anwendbarkeit auf Ökonomie, Methodologisches. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer stellt nachher Frage, ob dieses Schema auch anwendbar auf welfare, usw. (Das Schema scheint aber hauptsächlich zu passen für Wettbewerbswirtschaft.) 🕮
Nachmittags zu PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, Cocktailparty. Gesprochen mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, De LacyPDe Lacy, Phillip Howard, 1913–2006, am. Philosoph, Mrs. RovettaPRovetta, Mrs., Mrs. HoytPHoyt, Mrs..
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.
Über ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet.
Nach Departmentlunch mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen über Gasolinproblem. Wir beschließen dann nachher, den Antrag zurückzuziehen. – Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier.
Keine Klassen. Modalitäten gearbeitet.
Ina geht zum Rationierungsamt, zieht Antrag zurück. Sie können ihn nicht finden. Nachmittags ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. 4 – 9 ½. Sie werden Anfang September nach NY gehen, vermutlich für dauernd. Zum Abschied gebe ich GertrudPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin einen Kuss.
VI / 1945 An ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet. – Nachmittags Erna Briefe diktiert.
An ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet.
Nachmittags 4 – 5 BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler hier. Er erzählt, wie er 1937 in Heidelberg abgesetzt wurde und ausgereist ist. Er klagt über die falschen Angriffe gegen ihn in verschiedenen Zeitschriften (auch von F. W. FörsterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist). Er sagt, in der Geschichte Deutschlands (mit Shuster)PShuster, George N., 1894–1977, am. Philologe und Pädagoge hat er die historischen Faktoren erklären wollen, die zum Nazitum geführt haben, gegen die Auffassung eines festen Volkscharakters.BShuster, George N., und Arnold Bergstraesser!1944@Germany. A Short History, New York, 194422Shuster und Bergstraesser, Germany. Arnold Bergstraesser (1896-1964) war dt. Politikwissenschaftler. 1937 verließ Bergstraesser Deutschland, weil seine teils jüdische Abstammung – seit 1933 bekannt – zur Entlassung aus dem Universitätsdienst geführt hatte, und ging in die USA. Sein Artikel: „Nation und Wirtschaft“. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1933, konnte als NS-freundlich gelesen werden. Vl: Grund: Friedrich Wilhelm Foerster (1896-1966) dt. Philosoph und Pazifist und flüchtete vor NS Regime, Seine Bücher wurden verbrannt etc. ???
Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, Kurzwelle und Massage, zum letzten Mal.
4 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Er klagt, dass er so wenig Zeit für seine Arbeit hat; möchte, dass ich mit FinkPFink oder McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph darüber spreche. Er plant, mal ein Jahr nach CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK, England, zu gehen, zu TuringPTuring, Alan, 1912–1954, brit. Logiker. 5h BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; über sein MS über Imperative. Ich rate, es an NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel zu schicken; eventuell FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph.
12 im Office: Miss WeinbergPWeinberg, Miss. Sie hatte mir Brief von LiebertPLiebert, Arthur, 1878–1946, dt.-brit. Philosoph geschickt.23Brief von Liebert ??? Erzählt auch von Jonas CohnPCohn, Jonas, 1869–1947, dt.-brit. Philosoph, 75 Jahre, aus Birmingham. Beide wollen nach Deutschland zurück. Sie ist 🕮eBeginn des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils.\(1945 Fahrt Chic.–S. F. )\ nett und ruhig, verständig. Studiert social service. Sie will vielleicht im Herbst bei mir symbolische Logik hören. Sie liebt England mehr; in Amerika ist zu viel Betrieb.
Letzte Vorlesung „Empirismus“; induktive Logik beendet; es hat die Studenten anscheinend sehr interessiert; ich habe dies zum ersten Mal vorgetragen. – Nachmittags an „Modalitäten“.
Ganzen Tag „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 durchgearbeitet. Ina packt. Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; Briefe diktiert.
Ganzen Tag „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 durchgearbeitet, bis abends 8. Ina packt.
Vormittags Aufsatz ms. „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 fertig! (Miss SinclairPSinclair, Miss wird es tippen.)
Ich fahre Auto zu Kolbe (er kann aber die Lichter nicht reparieren). Mit Marni auf dem Midway spazieren. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt und bringt Marni zum Vet, der sie nach SF schicken soll. – Die Schwarze ist gestern nicht gekommen, darum muss Ina selbst alles reinigen! –Abfahrt 6h. Aurora‚OAurora IL (Court ist besetzt), Hotel Aurora (2 Zimmer getrennt, 1.90 + 2.20 (mit Klo)).
Abfahrt 8:50! Route No 30 (bis North Platte). (Jefferson ist besetzt) 393 miGliddenOGlidden IA (östlich von Caroll) (Green Gables Ct., 1 großes Zimmer, daneben kleines Kabüffchen mit kleinem Bett, Küche, Dusche, 4.–).
Da heute die Gas Stamps verfallen, müssen wir lange fahren. Ich liege immer, Ina fährt. Wir essen Mittag im Auto. Recht warm, aber nicht schlimm. 7hOgallala‚OOgallala NE 430 mi! Der abgelegene Court ist leider besetzt (Pitts); alle anderen ganz nahe der Bahn! Welsh Ct. (sehr elegant, 2 schöne Zimmer, Waschzimmer mit Dusche, Küche, 5.–!)
Über Denver nach Trinidad.OTrinidad COMission Ct. (2 Zimmer, 4.50; am Südende des Ortes; nicht so nah an der Bahn wie sonst).
Über Taos; Erinnerungen von 1942. 4 ½Santa Fe‚OSanta Fe NM bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, weil unser Haus noch unbewohnbar. Abends hat sie Gäste: Mrs. ClarksonPClarkson, Mrs., reiche Dame; Dr. (Geologe)PJonson, Dr., Geologe, mit Frau und Mrs. Jonson, ältere Leute. Sie empfiehlt sehr den Osteopathen JohnstonPJohnston, Osteopath. Alle ziemlich langweilig. 🕮
Nachmittags fährt Ina zu unserem Haus. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und ich auf der Terrasse. Nicht viel Persönliches; mehr über Europa, Politisches usw. 8h Ina kommt zurück. Sie hat im Haus gesäubert und geordnet. Viel ist zerstört.
Ina fährt wieder zu unserem Haus, kommt abends zurück. Noch kein Wasser. Sie fährt zweimal nach Tesuque, holt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling. Der Wasserhahn passt nicht; er verschließt die Rohre. Er verspricht Sink zu leihen. Sie verliert draußen viele Stunden bei ihnen. Kommt spät und müde herauf.
Ina fährt zum Haus. PorfirioPPorfirio, Handwerker hilft 8 Stunden, nachmittags und abends. Ina arbeitet noch bis 1 Uhr nachts! Sie bleibt dann dort. Djane fährt abends zu einer Party. (Ich lese GuérardPGuérard, Albert Léon, 1880–1959, fr.-am. Linguist, Europa.BGuerard@Guérard, Albert Léon!1945@Europe Free and United, Stanford, 1945)24Guérard, Europe, LL .
Ina kommt heraus. 4h zusammen in die Stadt. Marni noch nicht da! Ich komme endlich zu unserem Haus. Ina hat schon das meiste gesäubert und aufgeräumt. Mein Bett ist jetzt im unteren Schlafzimmer. Beim großen Fenster steht stattdessen der große Tisch. Es ist alles so schön; viele Sache sind aber weg oder zerstört. Abends gehen wir zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama). MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ist ziemlich deprimiert: Sie muss bald aus dem Haus wegziehen, und über Verlust des dritten Enkelsohnes.
Nachmittags Marni kommt an, Express; sie war Montag in Chicago abgeschickt (anstatt Sa!).
Wir gehen zum ChalmerPChalmer Haus, untersuchen die Sachen von uns, die die Leute hinüber geschleppt haben. Ich lese die Sprache-Monographie von CollinsonPCollinson, William Edward, 1889–1969, brit. Linguist und SapirPSapir, Edward, 1884–1939, am. Ethnologe und Linguist (herausgegeben von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA));25Siehe LL bis . [deprimierend, wie inadäquat ihre Analyse von ‚all‘, ‚every‘, ‚any‘, ‚some‘‚ usw., weil sie symbolische Logik nicht kennen, und die konfuse alte Analyse von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell übernehmen.]
DemingPDeming, William Edwards, 1900–1993, am. Physiker und Statistiker-BirgePBirge, Raymond Thayer, 1887–1980, am. Physiker, Fehlertheorie, gelesen.26W. Edward Deming und Raymond T. Bridge: Statistical Theory of Errors. Review of Modern Physics 6, 119–161, Juli 1934.
VII / 1945 Langen Brief an IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) geschrieben (über die 3 Lang-Monographs und den General Report 1945 über die 3 Sprachen).27Langen Brief ??? Generel Report usw ???fEnde des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils🕮
Geschrieben an IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) (beendet) und GerardPGerard, Ralph W., 1900–1974, am. Physiologe.
WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph neues ms. über Wahrscheinlichkeit gelesen (Erwiderung auf Symposium).BWilliams, Donald Cary!1946@„The Problem of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 619–62228Vermutl. Williams, „The Problem of Probability“.
Wir 5 – 9 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt. Dort AnitasPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Mutter (sie müssen vor ihr tun, als ob sie immer koscher lebten; dürften sie nicht alleine lassen usw.; sie ist eine große Plage, aber AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman ist selbst Schuld, weil sie ihr zugeredet hat, herzukommen; sie will aber nun schon wieder zurück nach NY), Mrs. WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. (der „Albatross“PWeichselbaum, Mrs., kommt diesen Sommer schon zum dritten Mal!), und Mr. LietzmannPLietzmann, Musiker (Musiker, lebt in S. F., russisch-ukrainischer Jude, hat in Wien Musik studiert); und AnitasPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Freundin MargotPMargot, Freundin von Anita Friedman.
MontgomerysPMontgomery, Mrs., genannt MamaPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ziehen in die Stadt. Ina hilft ihnen mit dem Auto. PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama haben zusammen ein Zimmer, an Palace Avenue; PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) will aber bald weg. Wir machen Abschiedsbesuch bei MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama im Haus auf dem Hügel. Dann zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, dort 5 – 9 ½.
…4 JamesPJames, im Montgomeryhaus Kinder aus dem MontgomeryhausPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommen beinahe täglich, rufen nach Marni usw.!
Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt bringt unser Grammofon, aber der Arm funktioniert nicht, und er vergisst mehrmals, es zu reparieren.
Ina zur Augenoperation, im Vincent Hospital, durch [$ 250] Dr. Egenhofer. Ich bleibe alleine, koche für mich Linsen.
Nachmittags 6, PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MariaPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama)Montgomery bringen Ina herauf. Sie fühlt sich noch schlecht, weil man sehr viel Äther gebraucht hat für Narkose. 🕮 Abends kommen noch FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman kurz, zum ersten Mal im Auto herauf.
VIII / 1945 Ina hält immer auch noch das zweite Auge zu, weil das Licht schmerzt. Sie tut allerhand Arbeiten blind: aufwaschen, Hund füttern usw. –Mrs. GrahamPGraham, Mrs. kommt, will Ina morgen in die Stadt fahren. Mrs. JamesPJames, im Montgomeryhaus und Mrs. BauerPBowers, Mrs. kommen, weil letztere das Haus besichtigen will, nachher kommen noch alle 4 Kinder und Hund!
Ich fahre mit Ina in die Stadt. Sie fährt den Hügel hinunter, dann fahre ich, und zurück auch den Hügel herauf. Inas Verband wird abgenommen; das rechte Auge ist jetzt auswärts gerichtet; der Doktor sagt, das ist Absicht, es wird sich nachher ausgleichen. Einkäufe. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama besucht; PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MariaPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama) da. – Nachmittags hört Ina im Radio von der Atombombe, die eine ganze japanische Stadt zerstört hat;29Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki fanden am 6. und 9. VIII. 1945 statt. das ist hier in Los Alamos konstruiert worden. Ich fürchte, die Erfindung kommt 30 Jahre zu früh; es wäre besser, wenn sie erst gemacht worden wäre, wenn ein sozialistischer Weltstaat besteht. – Abends kommt Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt kurz; ihre Experimente haben aufregende, gute Ergebnisse gebracht: Tötung von Tuberkelbazillen, vorläufig erst im Versuchsglas.
Nachmittags am Radio: Russland hat nun Japan Krieg erklärt. KaltenbornPKaltenborn, Hans von, 1878–1965, am. Radiosprecher nimmt an, dass der Krieg nur noch einige Wochen dauern wird.
…Alles wartet während der Verhandlungen mit Japan.
Nachmittags am Radio: Japan hat aufgegeben. Das Radio bringt aus allen Städten großes Geschrei und Jubel; dazwischen Gebete usw.! – Abends Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und die Kinder hier. (Er ist in Denver).
Briefe aufgesetzt an AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath (auf seinen langen Beklagebrief).30Briefe ???🕮
Mittags Magengeschichte: starkes Würgen und Aufstoßen, und schließlich mehrmals Erbrechen. (Ich hatte nur ein wenig Leber und Gurkensalat gegessen; vielleicht hauptsächlich nervös, weil mir die gestrigen Briefe, besonders der an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, noch im Magen lagen. Milk of magnesia hilft schließlich. Später alles wieder gut.) –ms ZeislerPZeisler für University of Chicago PressIUniversity of Chicago Press (basiert auf BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist; das Technische ist nicht gut) und Gutachten darüber aufgesetzt.31Vielleicht das Manuskript für das Buch von Ernest Bloomfield Zeisler, Foundations of logic and mathematics (1948) ??? Gutachten ???
Ina tippt Briefe, trotz Rückenschmerzen. – Nachmittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, ohne Kinder. Wir sagen, dass wir nicht mehr zum Filmclub beitragen wollen; und nicht zu ihren Hilfsaktionen, weil wir jetzt für Leute in Europa helfen müssen.
Abends FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman kurz hier.
Ina tippt eigenen Brief an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath‚32Brief ??? Versöhnung; und wir besprechen es.
Vormittags Ina in die Stadt.
Mittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und Mrs. MurrayPMurray, Mrs. hier. Nachmittags fährt Ina mit ihnen zum Hyde Park.
Das getippte ms „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 kommt endlich von Miss SinclairPSinclair, Miss, nach über 2 Monaten Warten. Wir beginnen Vergleiche, mit viel Seufzen von Ina.
ms „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 geschickt an: ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker (für JSL), McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph.33Erläuterung ???– Ich fahre mit in die Stadt; FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt nimmt im Vincent Hospital Q-IX-rays von mir; Speiseröhre und Magen; alles negativ. Ferner sagt er: Ich soll lieber kein Viosterol mehr nehmen; Vitamintabletten nicht nötig, bei normaler Diät; ich kann Gürtel langsam weglassen; auf meine Frage nach mehr Variation in meinen Übungen: ich kann ziemlich alles machen, was nicht Fatigue oder Schmerz verursacht. – Er nimmt auch X-ray von Inas Rücken.
Ina fährt eigens hinein, weil ich schnell noch 50 mehr Sonderdrucke von „Induktive Logik“ bestellen will.B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 Ich habe jetzt Namenliste aufgestellt und merke, dass die 150 nicht genug sind! 🕮
IX / 1945 Nachmittags DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Seit 6 Wochen haben wir sie nicht gesehen. Inzwischen war SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz hier. Wir reden über alles, was die Weltgeschichte in der Zwischenzeit getan hat: Kriegsende, Atombombe, Labour Regierung in England .34Bei den ersten Nachkriegswahlen am 5. VII. 1945 hatte die Labour Party die Mehrheit der Stimmen erreicht. Sie ist entzückt über Aussehen von Inas Augen.
Nachmittags in die Stadt, Haarschneider. Zu MontgomerysPMontgomery, Mrs., genannt MamaPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama). 6 ½ – 9 ½zuzu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Marni und Redpoint im Zimmer; meist benehmen sie sich gut. (Später kommt noch ein Major … und schöne Frau.)
Vormittags zu Dr. EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt; meine Augen untersucht, neue Brille verschrieben. Dann zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Nachmittags gehe ich alleine ganz zum Gipfel des Hügels hinter dem Haus; schöner Rundblick. Ich fahre hinaus; und abends im Dunkeln zurück bis nahe an die Stadt.
RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit beiden Kindern hier.
RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. Wir leihen ihnen 200 $ mehr, also zusammen 300, bis November und Dezember. – Briefe geschrieben, ganzen Tag.
…Abends DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier.
Brief von JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap:35Brief ??? Er ist heil, in französischer Gefangenschaft; Oberleutnant!
Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier. – Ich arbeite ein wenig an „Extension“.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 194736MS zu Carnap, Meaning and Necessity. Vgl. TB
Zu Dr. EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt: meine neue Brille ($ 30! Dazu seine Untersuchung $ 10). – Wir besuchen JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. MalerPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson.37Raymond und Vera Jonson. Er zeigt uns neues großes Bild ( „Peace“ mit Flagge der United Nations, und flaggenfarbigen Streifen!) – MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und MariaPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama)Montgomery besucht; PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ist gerade in St. Francisco angekommen. – Nachmittags Abschiedsbesuch bei Mrs. JamesPJames, im Montgomeryhaus; und Mrs. GrahamPGraham, Mrs.. – Abends kommen BowersPBowers, Mrs. herauf. Wir besprechen alles im Haus. – Ein sehr geselliger, ermüdender Tag. 🕮gBeginn des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils.\(Fahrt S. F. – Chic)\
Briefe geschrieben.
Briefe geschrieben. Ina packt.
Ich fahre 6h mit Marni zum Express. Sie verlangen auf einmal Gesundheitszeugnis. Also ich mit ihr zu Dr. WearstPWearst, Dr., Arzt; er sagt, Illinois verlangt Impfung gegen rabies; er gibt ihr 2 Injektionen unter die Haut am Hals. Dann zum Express. (Nicht klar, ob ich vielleicht dies Ganze hätte vermeiden können durch ein sofortiges Trinkgeld.) ½ 8 wieder zu Hause; es ist dunkel. RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sind da. Sie helfen das Auto packen (nachdem sie vorher erst noch gegessen haben, obwohl Ina schon eilig war). Im letzten Moment startet das Auto nicht. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling holt Mr. BowersPBowers, Mr.. Er bringt es endlich in Gang, indem er Gasolin in den Carburetor tut. Abfahrt 9 ½, zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Steak Dinner; dann müde ins Bett.
Ina ruft Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt an (der eigentlich Mo Abend kommen sollte, sich Grammofon holen). Wir bleiben noch zu einem „frühen schnellen Lunch“; es wird aber doch 1 ¼. Abfahrt. Über Las Vegas (1 Stunde Reparatur: fuel line), Raton, Trinidad, im Dunkeln noch nach Walsenburg.OWalsenburg COSpanish PeaksCamp, am N Ende, gegenüber Hilltop (die mehr anziehend aussehen, aber nichts mehr haben). (Einfach, Kohleofen, quietschende Betten, 2 Zimmer 3.50).
Über Denver (Einkäufe) nach Ogallala.OOgallala NE Alle courts sind zu nahe an der Bahn. Daher ins HotelDuchess, 2 getrennte Zimmer (3.– (ohne Toilette und Dusche)), mäßig; hat coffee shop. 400 mi.
Es regnet immerzu. Windshield wiper funktioniert nicht; wir warten lange in Garage, dann fahren wir doch los; endlich geht er von alleine, wird unterwegs noch repariert! Nach Fremont, Neb.‚OFremont NECedar Lodge (5.50! für kleine aber elegante basement suite, 2 Zimmer mit Bädern; Leute darüber sind laut). 325 mi. 🕮
530 mi (Rekord!) nach Chic.OChicago IL Ich fahre vormittags 1 Stunde, nachmittags 1 Stunde, und abends im Dunkeln etwas. Über Cedar Rapids, Aurora (detour), Mitternacht 12 ¼ in Chic! Ina fährt fast das Ganze, ich liege dabei auf der Matratze.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Nachmittags auch Lee BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert dazu.
Departmentlunch. KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago erzählt von den Atomforschungen. Professor CuetoPCueto Fernandini, Carlos, 1913–1968, peruan. Philosoph aus Lima, Peru, ist da; er kommt auch zu meiner Introduction Vorlesung.
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Sie sagt, dass manche Empiristen zu starr sind (sie meint hauptsächlich BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, vielleicht auch mich etwas), zu vieles ablehnen; sogar NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel sage zu oft „ich verstehe nicht“, wenn er sehr wohl versteht! Carl EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart; er fährt nach Kalifornien zurück; sagt, die Forschungen dort sind nicht allzu interessant (Tonausbreitung im Meer).
Vormittags mit Marni in den Park.
Vormittags mit Marni in den Park. Mittags ErnaPLöwenberg, Vetter von Erna Löwenberg aus Memphis TN hier.
Rückenschmerzen, vielleicht rheumatisch, aber stärker als sonst.
Rückenschmerzen.
Vormittags mit Marni spazieren. Aber nachmittags wieder Rücken schwach.
Vorlesung. Aber nachmittags wieder Rücken schwach. Alle Stellen am unteren Rücken, nicht nur am Rückgrat, sondern auch Muskeln auf beiden Seiten, sind sehr schmerzhaft bei Druck, schlimmer als gewöhnlich; aber das lässt doch vermuten, dass das Ganze rheumatisch ist.hEnde des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils.🕮
In der Nacht hat das Umdrehen Schmerzen verursacht; und sogar das Liegen auf dem Rücken bringt einen schwachen, dumpfen, nicht lokalisierten Schmerz. Aufstehen geht schlecht; ich bin zweifelhaft, ob ich imstande bin zur Vorlesung zu gehen. Auf Inas Rat nehme ich 2 Aspirins. Eine Stunde später ziehe ich Gürtel an und kann aufstehen. Vorlesung gehalten. Rest des Tages im Bett. – Nachmittags kommt Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. Abends wieder Schmerzen. Zum Abendbrot stehe ich nur kurz auf, mit Mühe.
Morgens noch Schmerzen; Aspirin; geht dann besser. Vorlesung.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Ina holt sie 8:30 (!) in der Stadt ab. Zu uns. Ich bin immer auf. Auch TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt. Lebhafte Unterhaltung; TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris berichtet von ihrem Interview über ihre sexuellen Gewohnheiten (!).38Interview ??? Mittags beide hier. Wir fahren mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst zur Englewood Station, 4:30 Abfahrt.
Versicherungsmann kommt wegen S. F.; sie hatten die Korrespondenz verloren! – 12:30 – 1:30 zu ScoonPScoon, University of Chicago Press (PressIUniversity of Chicago Press) über „Extension“.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 Druck würde $ 2.50 kosten, für ca. 150 Seiten; das scheint mir zu viel. Planographie hat er noch nicht ausgerechnet! Ich sage, dass ich denke, ich kann es bis 1. Jan. abliefern.
XI / 1945Miss McPhersonPMcPherson, Miss, Studentin aus Toronto aus Toronto in meiner Vorlesung (Symbolische Logik) und nachmittags bei mir. Sie ist Dean of women, und zugleich Instruktor für Philosophie, im Department von IrvingIUniversity of Dallas, Irving TX. Sie hat Doktorthese geschrieben über MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph. Sie scheint gegen Metaphysik. Sie fragt mich über unsere und ähnliche Bewegungen jetzt in Amerika.iEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Über politische Probleme der Atombombe. Gefahr des Kriegs mit Russland. Er meint, es kann nicht zum Krieg kommen‚ 🕮 weil Russland nachgeben wird, auf keinen Fall kämpfen wird.
Meinen zweiten Aufsatz für Symposium fertig gemacht geschrieben: „Induktion und Wahrheit“B1946@„Remarks on Induction and Truth“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 590–602.39Carnap, „Remarks on Induction and Truth“.
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er erklärt die Schwierigkeiten mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath so: Er ist hauptsächlich viszerotonisch, hat starkes Bedürfnis nach Affektion;40Viszeral, visceralis: die Eingeweide betreffend, Eingeweide (Med.) Gelassene, bequeme und angenehme Person. Es gibt aber auch die viszerotonische Person in der Psychologie. Solche Personen sind , nach William Sheldon (1898-1977), Sitten, Gebräuche und Regelmäßigkeiten verhaftet ??? er ist oft hart gegen andere Leute und wundert sich dann und ist gekränkt, wenn er von ihnen nicht die gewünschte Zuneigung bekommt.)
Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker hier, auf Durchreise vom Osten nach Berkeley. Wir fahren irrtümlich zuerst zur 63rd Street Bahnhof, dann B. und O. ganz im Westen, dann zurück, finden ihn vor dem Haus mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Er ist gerade Associate Professor geworden, obwohl er für Full Professor vorgeschlagen war. Er möchte aber weg und in den Osten, weil Berkeley zu kleinbürgerlich ist, und auch niemand da, mit dem er über seine Probleme sprechen kann. [Siehe Blatt über Gespräch!]41Blatt ???
Wir fahren abends mit ihm zum NW Bahnhof, 8:15.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. – Ich lese in Philosophy of Science unter „Diskussion“ die scharfen kritischen Bemerkungen von CowanPCowan, T. A., Philosoph und ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph über die Positivisten und besonders mich;42C. W. CHURCHMAN and T. A. COWAN. A challenge. Philosophy of Science, vol. 12 (1945), pp. 219-220. sie stimmen DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph Kritik zu!
Mittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier. Sie hat mein ms (Erwiderung auf KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann)B1946@„Rejoinder to Mr. Kaufmann’s Reply“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 609–61143Carnap, „Rejoinder to Mr. Kaufmann’s Reply“. gelesen und revidiert, will aber nichts bezahlt haben, obwohl wir 5 $ ausgemacht hatten; sie sagt, sie will hat nur 2 Stunden daran gearbeitet; sie will aber ein andermal wieder Bezahlung annehmen. Bei Tisch Gespräch über die „absoluten Prinzipien“ ihrer Ethik; ihre Haltung gegen Russland, StalinPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker ist für sie der Teufel.
(Ina und TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris fahren in den Palos Park.) Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Ich diktiere langen Brief an MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom.44Brief ???
12 – 2 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Über mein ms „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64. Er meint, dies sei die Lösung des Problems, nach dem LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph so lange vergeblich gesucht habe! – Nachmittags DarsowPDarsow hier. Definition von Syntax und Semantik. Es ist aber nicht klar, ob fruchtbar, weil man noch nicht sieht, was er damit machen will. 🕮
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert. – Kein Nembutal; sehr wenig geschlafen.
Kein Nembutal; sehr wenig geschlafen.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Nachmittags HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph hier, 3 – 5. Er will von Chicago weg, weil man ihn anscheinend nicht promovieren will; am liebsten nach England (er war 5 Jahre dort, bei MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph usw.). Über meinen Wahrscheinlichkeitsaufsatz;B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–53245Carnap, „The Two Concepts of Probability“. Problem: wieso können N-Sätze rein logisch sein? Ich erkläre: Satz über Länge ist empirisch; Satz über Schätzung von Länge ist logisch; das macht großen Eindruck auf ihn. (Das muss ich im Buch betonen!)46Erläuterung ???
ms „Remarks“B1946@„Remarks on Induction and Truth“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 590–602 verglichen; dann an FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph und KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann geschickt.47Briefe an Farber und Kaufmann ??? Nachmittags mit Marni im Park spazieren; sehr kalter Wind.
Mittags Erna. – 3 – 5 Paul ZilselPZilsel, Paul, *1923, Sohn von Edgar und Ella Zilsel hier. 22 Jahre; hat MA in Mathematik gemacht (Tensorkalküle). Jetzt Assistent in Physik; 18 Stunden! Damit er nicht eingezogen wird. Sobald er mehr Zeit will hat, will er Doktorthese schreiben. Er ist nett; intelligent und bescheiden. Er möchte, sobald möglich nach dem Doktor, nach Wien zurück, weil hier die Entwicklung rückwärts geht. – 5 ½ – 9 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; Plan seines Buches über Sprache.48Er schrieb hauptsächlich Artikel, erst viel später Buch
XII / 1945 Nachmittags SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier (4 – 7 ½!); seine Frau kommt nicht, „erkältet“, vielleicht ist sie gekränkt. Mrs. DelougazPDelougaz, Mrs. hier. SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker monopolisiert das Gespräch vollständig; das ist sehr ermüdend, obwohl meist interessante Sachen. Über Frankreich; er hat in Paris die Papiere des deutschen Forschungsrats untersucht; er hat den Eindruck, dass die meisten Wissenschaftler in Deutschland nicht eifrig zum Krieg mitgewirkt haben. Alle wichtigen Physiker, auch HeisenbergPHeisenberg, Werner, 1901–1976, dt. Physiker, sind jetzt interniert. Er hat Verachtung für die Franzosen; die „Befreiung von Paris“ sei eine Schmach, die verschiedenen französischen Gruppen hätten mehr auf einander geschossen als auf die Deutschen. 🕮
Ina spricht mit Dean ihrer Schule: sie wird als Assistentin arbeiten; und daneben ½ Kurs nehmen.49Inas Schule usw. ???–Ina zu Neurologe Dr. BucyPBucy, Dr., Arzt; er sagt: Rückenschmerzen sind nicht von Nerven, sondern Muskelkrämpfe, hauptsächlich durch schlechte Haltung; rät Übungen. Die Gesichtsanschmerzen erklärt er durch Fehlen von Zähnen (!?), nicht durch Infektion von Zähnen; er empfiehlt Gebiss.
Departmentlunch: es wird beschlossen, dass ein Departmentseminar beginnt, an dem alle teilnehmen müssen. Ich äußere Bedenken über Fruchtbarkeit, weil Schwierigkeit der gegenseitigen Verständigung. Studenten, die an Doktorthese arbeiten, sollen dabei sein.
Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
CuetoPCueto Fernandini, Carlos, 1913–1968, peruan. Philosoph lädt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und mich zum Lunch in den Club ein. Gespräch über Realismusprobleme.
Besprechung mit Press:IUniversity of Chicago PressScoonPScoon, University of Chicago Press und Direktor CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press, über „Extension“.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947– Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin hier.
11 – 1 Examen in symbolischer Logik.
Officestunde (diese Woche Kl keine Klassen mehr). – Departmentlunch. Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zuerst allein; ich frage ihn wegen Urlaub für ein Quarter nächstes Jahr; er rät, einige Wochen zu warten, weil dann klarer ist, welche Eingeladenen hierher kommen. Er vermutet, dass sehr viele Studenten kommen werden, vielleicht 30 – 40 graduierte Studenten (gegen 25 früher), und dass das Department daher alle Lehrer brauchen wird.
…Ferien. Ich gehe oft mit Marni spazieren. Ich gehe zuweilen in Bibliothek, Bücher über internationale Sprachen nachsehen. – Ich arbeite zu Hause fleißig an Umarbeitung für „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947. Zunächst das neue Kapitel (über \(L\)-determinierte Ausdrücke).50Carnap, Meaning and Necessity, Kapitel II.
XII / 1945OChicago IL Nachmittags norwegischer Student GrønsethPGronseth, Erik, 1925–2005, norw. Soziologe, bringt Grüße von NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else NæssaOriginal Ness..
12 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier (über Relevanz, im Zusammenhang mit seinem Problem der Werturteile). Dann GrønsethPGronseth, Erik, 1925–2005, norw. Soziologe. Er hat mit WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe gesprochen. Wir alle diskutieren über Zukunft in Amerika; ich für dritte Partei. Beide zum Mittagessen.bBeim 27.XII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Zeitungsnachricht: NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath gestorben!1Erläuterungen ??? Wir schreiben an PaulPNeurath, Paul, 1911–2001, öst.-am. Soziologe, Sohn von Anna Schapire-Neurath (1877–1911) und Otto Neurath, ob es wahr ist.
2:30 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Anstatt über NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zu besprechen, spricht er fast die ganze Zeit von seinen Experimenten! 4hBohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph und PagePPage kommen. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris gibt uns dreien Fragebögen zur Reaktion auf: Bilder, Gedichte, Beschreibungen von paths of lifeBMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942. 5:30 SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe kommt mit Freund … (Freund und Geldgeber). Sheldon schätzt von uns dreien den Körpertyp, ohne Messungen. Für mich: …, …, 4 ½. Ich sage, das stimmt nicht sehr gut überein mit meiner dritten Temperamentkomponente, die ungefähr 6 ist; er sagt lachend, dass jeder das glaubt. Ich sage einige Symptome, und Morris nennt andere; aber er meint: mein Eremitentum ist Sache von Gewohnheit und taste, während sein Typ die angeborene Anlage betrifft.2Der am. Psychologe und Mediziner William Sheldon (1898-1977) stellte in der Psychologie eine Theorie über Körpertypen auf. Er stellte Körperformen physische und psychische Eigenschaften gegenüber (Er versuchte einen Zusammenhang zwischen körperliche Konstitution und psychischen Eigenschaften herzustellen).
I / 1946 Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier; später auch BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph.
Vorlesungen beginnen. Erste Klasse „Advanced Symbolic Logic“ in Swift 205; 6 Studenten.
Erste Klasse „Principles of Empiricism“ ; 7 Studenten, darunter CuetoPCueto Fernandini, Carlos, 1913–1968, peruan. Philosoph. 🕮
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. (Von jetzt ab wird sie nur alle 3 Wochen kommen.)
–
Während des Wochenendes fleißig an „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947.3MS zu Carnap, Meaning and Necessity. Die Umarbeitung ändert sehr viel mehr als ich dachte. Ich glaubte, ich würde es in den Ferien beenden.
StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph hier. Er ist kürzlich mit Familie aus Kalifornien gekommen. Er arbeitet jetzt in Ästhetik. Er möchte dann aber die Wertprobleme ganz lassen, und Analyse der Erkenntnis machen; anscheinend ungefähr im WittgensteinschenPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Sinne, aber doch mit allgemeinen Formulierungen der Ergebnisse. (Stevenson hat jetzt sein GuggenheimjahrIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation; unsere Universität zahlt ihm einen kleinen Zuschuss dafür, dass er hier arbeitet.) – Abends Morris CohenPCohen, Morris, Student hier. Er ist aus der Armee entlassen. Will Doktor machen hier in politischer Wissenschaft. Er erzählt intelligent von der politischen Einstellung der jungen Amerikaner, politische Ahnungslosigkeit.
Halsschmerzen, aber keine Temperatur; heute im Bett geblieben. Lese WüstersPWüster, Eugen, 1898–1977, öst. Industrieller und Linguist Buch über I. L.BWüster, Eugen!1931@Internationale Sprachnormung in der Technik, Berlin, 19314Wüster, Internationale Sprachnormung in der Technik, LL .– Abends MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Er berichtet (vertraulich): er hat Angebot von Philadelphia. Hier wird er jetzt nur immer 2 quarters unterrichten, für 4000 (das ist günstig!), nur lecturer. Er sagt, T. V.PSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker geht gleichfalls auf 2 quarter für 4000 (!).
Nachmittags mit Marni im Park. Sie rennt mit den Hunden fort. Ich suche endlos und rufe mich heiser. Nach über einer Stunde gehe ich nach Hause; unterwegs kommen mir Ina und Marni entgegen!
Abends 8 das erste Departmentseminar. UshenkoPUshenko, Andrew Paul, 1900–1956, russ.-am. Philosoph über „Wahrheit in der Wissenschaft“ (perspektivische Auffassung; für NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker war seine Theorie wahr, weil bestätigt durch die Beobachtungen). Bis 10 ½. Ich diskutiere eifrig mit. Er wird meist kritisiert. Ich nehme 1 gr Nembutal (anstatt ½ wie sonst jetzt); bin aber noch wach um 3h! 🕮
Mittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. LeePBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert BohnertcOriginal Li. ist zurückgekommen. Er nimmt jetzt einen Kurs bei FermiPFermi, Enrico, 1901–1954, ital. Physiker überdOriginal und. Atomkernstruktur.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. Sie sagt, ich bin „kuriert“, brauche ihre Behandlung nicht mehr. Ich soll auch bei Spaziergängen den Gürtel weglassen.
PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier; Ina holt sie 7:30 ab (!), bis 3:30. Sie ist auf Durchreise von S. F. nach Washington, wo sie wieder bei Senator HatchPHatch, Carl Atwood, 1889–1969, am. Jurist und Politiker arbeiten wird.
Nachmittags BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier, 2 Stunden. – ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Abends 8 – 10 das zweite Departmentseminar. Ich bitte PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph noch mal, ob es auf nachmittags verschoben werden kann; er sagt, er glaubt nicht; er will aber nochmals schedules prüfen und die Liste derer, die die Klassen nehmen; er meint, vielleicht geht es im Spring. Vortrag von StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph über Relativismus in der Ethik. Ich mache zum Schluss eine Bemerkung: seine Auffassung ist im gewissen Sinne doch relativistisch, weil abhängig von Individuen; ich stimme im Ganzen zu, möchte aber lieber objektivistisch definieren: „dies führt zum Glück der Menschheit“, wie DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph. Er: das ist möglich; dies ist sein „secondpattern“. Aus technischen Gründen zieht er die andere Übersetzung vor, weil das für ‚good‘ immer denselben Sinn gibt. (1 ½g Nemb[utal] diesmal besser geschlafen.)
II / 1946 –
Fleißig an „Exentension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet.
Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Nachmittags Teeparty: StevensonsPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph, CuetoPCueto Fernandini, Carlos, 1913–1968, peruan. Philosoph, SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer, HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne.
Nachmittags Briefe. – Abends 8 – 10 ¼: Departmentseminar: Gaston BergerPBerger, Gaston, 1896–1960, fr. Philosoph über gegenwärtige Philosophie in Frankreich. Interessant. Er lehnt selbst die existentialistische (SartrePSartre, Jean-Paul, 1905–1980, fr. Philosoph usw.) ab; ist cartesianischer Rationalist. Er sagt, er hat mich 37 beim Kongress in Paris gesprochen; er berichtet, dass CavaillèsPCavailles, Jean, 1903–1944, fr. Mathematiker und Philosoph und LautmanPLautman, Albert, 1908–1944, fr. Mathematiker und Philosoph von den Deutschen getötet worden sind. 🕮
Kapitel III von „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 fertig gemacht.
Ina zu Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin, wegen Krämpfen im Bauch; sie rät, für einige Zeit Stilbestrol wegzulassen.
Nachmittags wir zu MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design), in seiner neuen Schule (State und Oak). Wir haben ihn 4 Jahre nicht gesehen! Er war schwer krank (Leukämie); jetzt ist es chronisch. Später kommt auch SibylPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy; Ina ist entsetzt als ich Moholy bitte, mir SibylsPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy Buch zu leihen;5S.D. Peech (pseud.), Children’s Children, New York: Bittner, 1945, 362 pp. Novel so müssen wir dann sagen, dass wir es kaufen werden. HayakawaeOriginal Hayakava.PHayakawa, Samuel Ichiye, 1906–1992, am. Psychologe und Politiker hält mVorlesungen dort; ich spreche kurz mit ihm, sage, dass ich ihn gern mal bei mir sehen würde.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Er liest die Briefe der Soldaten aus Stockdorf; ist entsetzt, dass sie (besonders LipkalPLipkal) so naiv sind, die Leute für Nicht-Nazis zu halten.6Briefe der Soldaten aus Stockdorf ???
Nachmittags MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier; über sein ms.
AbendsNach Vorlesung in die mathematische Bibliothek in Eckart; sie ist zum ersten Mal wieder zugänglich. – Abends 8 Departmentseminar: Vortrag HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über ontologisches Argument, usw. Er gibt zu, dass seine Formulierung (siehe mimeographierte Blätter) doch wieder den Existenzbegriff als Eigenschaft enthält; aber er meint, es sei unwesentlich, er könne es anders formulieren. (Er schickt mir einige Tage später ausführliche neue Formulierungen.)7Blätter ???
Nach Vorlesung in die mathematische Bibliothek. Sie ist zum ersten Mal wieder zugänglich.
Ohne Gürtel in die Vorlesung, zum ersten Mal; und nachher zum Haarschneider; keine besondere Ermüdung.
III / 1946 Abends 9 – 11 (!) zu DelougazPDelougaz, Pierre Pinchas, 1901–1975, russ.-am. Archäologe und Pädagoge, in der Wohnung über uns, mit Marni. Professor FrankfortPFrankfort, Prof. und Frau und Frau sind da. Sie leben immer ½ Jahr in England; „research-professor“, früher war das für Ausgrabung Ägypten und Irak. Sie haben bei Dörpfeld auf Leukas gewohnt; er sagt: seine Theorie über Leukas ist nicht angenommen, auch die Ausgrabungen haben keine Bestätigung gebracht; 🕮 aber er ist ein lieber Mensch. Dr. GelbPGelb, Dr., Arzt und Frau; er war in Deutschland, beim Nürnberg Prozess. FrankfortsPFrankfort, Prof. und FrauPFrankfort, Prof. und Frau sind aus Holland; sie sind pro-britisch, ziemlich anti-amerikanisch; sie berichten über Brief aus Holland, dass die kanadischen Soldaten dort sich unbeliebt machten, wie die amerikanischen in Frankreich; im Unterschied zu den englischen (das letztere bezweifle ich etwas).
Mittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier, und Morris CohenPCohen, Morris, Student. Ich sage BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph vom Plan der Tagung in St. Louis.8Siehe TB 28. III. 1946R.
Ganzen Nachmittag Fellowship Applications gelesen.fBeim 7.III. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags Skelett für Vortrag geschrieben.
Ganzen Tag Vortrag für St. Louis geschrieben („Truth & Prediction in Science“).
3h MA-Examen fürElihu FeinPFein, Elihu, Student; ich prüfe symbolische Logik (C+) für 20 Minuten; dann gehe ich. – Zu SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker in seinem Office. Ich sage ihm vom St. Louis Meeting. Und über Graphs, und über seinen Plan einer Sprache ohne Identitäten (wie WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph).
Abends 7 Department Meeting in PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Office, über fellowships. Alle Ausländer abgelehnt, weil Regeln für Students Visa jetzt streng (dabei auch HizPHiz@Hi\.z, Henry T., eig. Henryk, 1917–2006, poln.-am. Philosoph und LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick und Shih TsunPTsun, Shih). 8 Department Seminar, über KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else KaufmannChps 1 – 7.9Vermutl. Kaufmann, Methodology of the Social Sciences, Kapitel I-VII. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph macht Bemerkungen über Phänomenologie (teilweise nicht verständlich); ich erkläre KaufmannsPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann Entwicklung von HusserlPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph zum Empirismus.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
–
An ms „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet.
Abends 6 Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Über DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph Ethik. Sie bleibt zum Essen. Später erklärt sie Ina: ihre Hostilität gegen mich wegen Vaterfunktion.
nachmittags –
vormittags Fleißig am letzten Kapitel von „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet. –Mo nachmittags Term Papers gelesen. 🕮
Über „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947, § über QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), gearbeitet.10Carnap, Meaning and Necessity, § 44 „Quine on Modalities“, teil des letzten Kapitels V „On the Logic of Modalities“.
11 ½ Ina fährt mich zum Flughafen. Dort ist MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, gerade von NY gekommen. Mit ihm geflogen nach St. Louis.OSt. Louis MO MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hofft, nach YaleIYale University, New Haven CT zu kommen. St. Louis, Hotel Mark TwainPTwain, Mark, 1835–1910, am. Schriftsteller. Sie haben mir ein Zimmer mit 3 anderen zusammen bestimmt! Ich protestiere aufgrund meiner privaten Reservation, und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt, dass ich krank bin; so bekomme ich Einzelzimmer. Die Anderen sind meistens zu dritt zusammen, auch 4. Ausgeruht. Zum Auditorium, registriert. Ein wenig die Ausstellung besehen. Abendessen mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, usw.
9:30 unsere Sitzung.11Welche Tagung ??? Erläuterungen ??? Ich lese einleitende Bemerkungen: „Truth und Prediction in Science“ (12 Minuten); dann: ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph je 10 Minuten; dann: BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph. Dann allgemeine Diskussion. Dann ich (15 Minuten) Erwiderung, hauptsächlich auf ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach (‚estimate‘ angedeutet, aber zu kurz).
Von der Nachmittagssitzung (über Philosophie der Biophysik) höre ich nur MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph; in der Diskussion: WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph und FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, beide etwas kritisch.
7 – 10 Abendessen unserer ganzen Gruppe. Es wird ein Komitee aufgestellt: NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph, ich; dies ist für eine Gruppe, die aus den gemeinsamen Mitgliedern von Sektion L von AAASIAAAS, American Association for the Advancement of Science und von APAIAPA, American Philosophical Association besteht; Aufgabe: Programm für künftige Versammlungen zu planen.
8:30 (!) beim Frühstück, Sitzung des gestern aufgestellten Komitees. Programm für Boston, Dez. 46 geplant: 2 Symposia: eins über Grundlagen der Mathematik (dabei ich, falls ich hinkomme), eines über Wissenschaft und Gesellschaft. – Privates Gespräch mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, über GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Einwände (in meinem Zimmer). – 2 – 5 Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Sitzung über unsere Bewegung. Wir beschlossen neuen Namen: „Analysis of Science“.??? Das Institut wird aus MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, mir bestehen.12Um welches Institut geht es ??? Wie heißt es ???🕮 Die Anwesenden bilden ein Organisationskomitee. ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, bilden Vorbereitungskomitee für Zeitschrift. – 5 – 6 mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel 6 – 9.
Beim Frühstück Sitzung MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: Über Ziel und Aufgabe unserer Bewegung, besonders Zeitschrift und Kongress. Es wird deutlich gemacht, auf seinen Wunsch, dass nicht nur Metasprache, sondern auch Wissenschaft selbst vorkommen wird, z. B. Übersicht über neuere Ergebnisse in einem Feld, gegeben von einem Wissenschaftler. – 11–1 in meinem Zimmer. Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel: Über GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Probleme. Mittagessen mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. – 3 – 4 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Dann bringt er mich zum Hotel Statler. Dort Wagen zum Flugfeld. 5 – 7 geflogen nach Chic.; OChicago IL neben mir sitzt Professor Paul Alfred WeissPWeiss, Paul Alfred, 1898–1989, öst.-am. Biologe, Zoologe (aus Wien); über gegenwärtigen Zustand der Wissenschaft und der jungen Wissenschaftler; er fürchtet, dass der Massenbetrieb die Initiative lähmen wird. Ina und Marni. Endlich wieder zu Hause.
Gekramt und geschrieben.
IV / 1946 Nachmittags wieder an „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 gearbeitet; Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998).
Erste Vorlesung „Grundlagen der Mathematik“; 20 Studenten! – Zum Lunch DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph hier; ist auf Reise in den Osten, sucht 2 Instruktoren oder Assistenz Professoren; ich empfehle SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. – Abends Department Seminar: Über KaufmannsPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann BuchBKaufmann, Felix!1944@Methodology of the Social Science, Oxford, 1944.13Wie oben Kaufmann, Methodology of the Social Sciences.
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick und Mann: Philip SelznickPSelznick, Philip, 1919–2010, am. Jurist und Soziologe, verh. mit Gertrude Jaeger-Selznick hier. Er ist gerade zurück aus Japan, bringt mir Brief von TsurumiPTsurumi, Shunsuke, 1922–2015, jap. Philosoph, Historiker und Soziologe.14Brief ??? Er berichtet, dass die Japaner viel Freiheit haben, für politische und kulturelle Bewegungen, Zeitschriften usw. Er sagt, dass TsurumiPTsurumi, Shunsuke, 1922–2015, jap. Philosoph, Historiker und Soziologe sehr intelligent und aktiv ist.
Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago½ Stunde. Wird Lesekurs über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker nehmen (14 tägig). Er wird im Herbst nach NY gehen. Er hat hier MA gemacht, will nicht Ph. D. 🕮 hier machen, weil Chairman MacLanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker zu konservativ und dominierend ist; gegen den Wunsch der anderen schließt er alle neuen Sachen aus.
Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier, kommen überraschend ½ 8, haben schon gegessen! Er sagt, er hat für Abschaffung von Ph. B. gestimmt, weil es besser ist, wenn das College autonom ist; gegen HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago waren nicht nur die Wissenschaftler, sondern, besonders wegen Medizinerkursen, sondern auch McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und CranePCrane, Ronald, 1886–1967, am. Literaturwissenschaftler und Historiker.154 Jahre Bachelor. Full-time Studium. Das Department of Philosophy nimmt Studierende nicht direkt zu einem MA-Programm auf. ???
,
§ über QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) fertig geschrieben.
…Diese ganze Woche Durchfall. (So, Mo je einen Esslöffel Feigensirup zur acidified Milch genommen; dann nur acidified Milch bis Do; Fr nichts mehr. Sonntag abend (7 nachmittags (7.) Brombeerextrakt (von Ina) genommen. In den folgenden Tagen wird es besser.)
5 – 10 ¼Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. Er hat seinen Film vorgeführt in Pittsburgh, Pennsylvania usw.; war einige Wochen in NY. Verkauft unterwegs Silber. Hat fortwährend Schwierigkeiten mit seinem Auto.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
ms „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 fertig geschrieben. (In den letzten Tagen die Einfügungen über ‚Eigenschaft‘ und ‚Proposition‘.)16Vgl. Carnap, Meaning and Necessity, 27–32.
Abends Department Seminar. Wir diskutieren über ‚analytisch‘ und ‚Möglichkeiten‘ im Anschluss an KaufmannsPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann BuchBKaufmann, Felix!1944@Methodology of the Social Science, Oxford, 1944.17Felix Kaufmann, Methodology of the Social Sciences, Oxford, 1944 ???
Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph 1 Stunde hier. Ich berichte über St. Louis.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Nachmittags plötzlich DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph hier. Er war auch in Washington, hat mit ByrnesPByrnes, James F., 1882–1972, am. Politiker und Kongressleuten gesprochen; er ist ziemlich optimistisch, dass der Acheson-EntwurfPAcheson, Dean, 1893–1971, am. Politiker für internationale Atomregelung vom Kongress angenommen werden wird.18Erläuterung ???🕮
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und Morris CohenPCohen, Morris, Student hier. Aufsatz „Prob. as a Guide in Life“B1947@„Probability as a Guide in Life“, The Journal of Philosophy 44, 1947, 141–148 für APA meetingIAPA, American Philosophical Association im Mai; englischen Text angefangen.19Siehe TB 9. V. 1946R.
Englischen Text angefangen, erste Niederschrift fertig.
Nachmittags HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom hier; bringt Grüße von PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper. Er hat schon nach dem Kriege Reisen gemacht nach Zürich, Kopenhagen, Paris. Seine Kinder werden ganz englisch. Wir sprechen nicht über die politischen Probleme seines BuchesBHayek, Friedrich August!1944@The Road to Serfdom, Chicago, 1944;20Hayek, The Road to Serfdom. ich erwähne nur, dass ich es nicht gelesen habe, und frage, ob PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper unter seinem Einfluss vom Sozialismus weggekommen ist. Er ist erstaunt, dass PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper Sozialist war; sagt, dass er jetzt ein Liberaler (im europäischen Sinne) ist!
Nachmittags 5 – 6 zu PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, Cocktailparty. Immer gestanden! Mit Direktor der PressIUniversity of Chicago PressCouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press und Frau gesprochen: T. V.PSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker; RiezlersgOriginal Rinkers.PRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler. Alle stehen eng gedrängt herum; man kann sehr schlecht verstehen; langweilig und ermüdend; zu so was will ich lieber nicht mehr gehen.
Mittags MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger hier. Er scheint nicht abgeneigt, nach Wien zurückzugehen; er war auf Urlaub, als HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker hinkam; seine Frau hat hier mit Haus und Kindern zu viel Arbeit. (Nachmittags fahren Ina und MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger zum Flugplatz und zum Palmer Haus, verfehlen aber FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker.)
10hFraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker hier. Später mit ihm im Park spazieren. Er arbeitet in Jerusalem so viel für Mittelschulüberwachung und Erwachsenenerziehung, dass er nicht mehr Zeit für eigene Arbeit hat. Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosophhier auch hier. – 4hFraenkelsPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker Vortrag (arrangiert von Departments Mathematik und Philosophie, $ 70), über „The recent controvers about the logical foundations of mathematics“ (ohne Formeln usw.; aber doch nicht „journalistisch“ wie er meint.)
Abends Department Seminar; über 2. Teil von KaufmannsPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann BuchBKaufmann, Felix!1944@Methodology of the Social Science, Oxford, 1944. Ich diskutiere heftig gegen RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann und KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler; die lehnen Messung und Gesetze in Sozialwissenschaften ab, ausgenommen Ökonomik. 🕮
V / 1946 Die ganzen Tage mit Ina ms. „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 verglichen (400 getippte Seiten); heute fertig.
Ich habe die ganzen Tage ms. „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 für Drucker vorbereitet; heute fertig. – ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt (wohnt im Hotel Miramar). Geht mit mir zur Klasse über „Grundlagen der Mathematik“ (Dedekind)PDedekind, Richard, 1831–1916, dt. Mathematiker. – 2hAPA Meeting:IAPA, American Philosophical Association WalkerPWalker, Edwin R., am. Philosoph, LepleyPLepley, Ray, *1903, am. Philosoph: dann mein Vortrag „Prob. as a Guide in Life“ (abgelesen); Gentry diskutiert.21APA Meeting ??? Vortrag ???–FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph und BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph kommen mit in unsere Wohnung; Diskussion über BergmannsPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph AufsatzBBergmann, Gustav!1946@„Some Comments on Carnap’s Logic of Induction“, Philosophy of Science 13, 1946, 71–78:22Bergmann, „Some Comments on Carnap’s Logic of Induction“. ob induktive Logik irgendetwas nachkonstruiert; 5 – 7.
Sitzung über „Philosophie in amerikanischer Education“ (orientalisches Institut). Ich sage dafür Klasse ab. BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph, MurphyPMurphy, Arthur Edward, 1901–1962, am. Philosoph, HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph und andere diskutieren. Nichts Wichtiges. – 5:30 im Quadrangle Club: unser Department gibt Rezeption für die Philosophen. Gespräch mit: AldrichPAldrich, Virgil, 1903–1998, am. Philosoph, BiserPBiser =? Biser, Erwin, *1909, am. Philosoph, HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom, Willis MoorePMoore, Willis, Philosoph, BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin und anderen. (Abends Dinner, ich gehe nicht hin.) Korrektur „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gelesen.23Carnap, „Modalities and Quantification“.
3hDiskussion hier über Wahrscheinlichkeit; „Modalitäten“. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, HenlePHenle, Paul, 1908–1962, am. Philosoph, BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph, StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph.
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl im Park spazieren. Über Rechtfertigung der Induktion. – 3h wir bringen FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl im Auto zum Bahnhof. – 5h MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier (konstruiert logische internationale Sprache).
4:30 – 5:30 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Über seinen Vortrag für 21. im Department Seminar. Er will viel zu viel bringen, und zu Schwieriges. Ich warne ihn, und wir besprechen bescheideneres Programm.
Mein Geburtstag. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Nachmittags: RiezlersPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler hier; und StevensonsPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. PhilosophPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph kommen unerwartet auch dazu. 🕮 RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann über Deutschland; er meint, es seien zu viele Leute an den Universitäten abgesetzt. Er berichtet, dass die Universität Freiburg HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph abgesetzt hat, dass aber der französische Kommandant ihn wieder einsetzen wollte, und dass die Sorbonne ihn berufen wollte!241928 wurde Heidegger in Freiburg Nachfolger auf Husserls Lehrstuhl. 21. April 1933 wurde Heidegger Rektor der Freiburger Universität. Entnazifizierungsverfahren: philosophische Fakultät der Universität Freiburg September 1945 hat ein Gutachten gefertigt, dass sich für eine Emeritierung Heideggers mit beschränkter Lehrbefugnis aussprach. 5. Oktober 1946: französische Militärregierung stellte klar, dass Heidegger weder lehren noch an irgendwelchen Veranstaltungen der Universität teilnehmen dürfe. Im Kontext von Sorbonne, kein Fund. ???
Abends: Department Seminar, MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph: „Über die Logik der Individuen“. Nach 20 min ist er erst mit Propositionskalkül fertig; ich schlage vor, den Funktionenkalkül zu überschlagen (sonst wäre er kaum noch zu seinem eigenen Kalkül gekommen). Ich erkläre zu Beginn der Diskussion, warum es wichtig ist, Klassenvariablen zu vermeiden. Er erklärt am Anfang des Vortrages zu viel technische Einzelheiten, aber schließlich erklärt er sein eigenes System gut; und ich füge nicht-technische Erläuterungen hinzu. TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker leitet es, weil PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph nicht da; er macht merkwürdige scherzhafte Bemerkungen.
Nachmittags zu StevensonsPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. PhilosophPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph. 2 nette Töchter. Die eine, und er, spielen Cello; er meist Klavier. VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph und Frau auch da. Über akademische Freiheit.
Nachmittags Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt. Nur eine kleine Silberfüllung für eine Höhlung unter einer Goldkrone.
4 – 6 StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph hier. Er hat einige Ideen über kausale Modalitäten und konditionale konträr zu Fakten. Ich erkläre meine Auffassung, aufgrund entsprechender semantischer Begriffe. Er betont besonders die nicht-designativen, emotionalen Komponenten.
VI / 1946 Mittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert und Morris CohenPCohen, Morris, Student hier. – Nachmittags Seniors hier. Er ist überzeugt, dass die Atomfabriken in wenigen Jahren überholt sein werden, weil die Wissenschaftler nicht unter General GrovesPGroves, Leslie R., 1896–1971, am. General arbeiten wollen; EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker hatte sich privat scharf gegen GrovesPGroves, Leslie R., 1896–1971, am. General ausgesprochen [?].25Leslie Richard Groves (1896-1970) war ein Lieutenant General der US Army und militärischer Leiter der Entwicklung der ersten Atombombe im sogenannten Manhattan-Projekt. [Interessant: Eisenhower recounted a long list of complaints about Groves pertaining to his rudeness, arrogance, insensitivity, contempt for the rules, and maneuvering for promotion out of turn. Eisenhower made it clear that Groves would never become Chief of Engineers
Nachmittags gesprochen mit Direktor CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press von UniversityofChicagoPressIUniversity of Chicago Press. Er wird Contract machen; bewilligt mir 20 Freiexemplare, und Recht für deutsche Ausgabe.26ERl MaN ??? 1000 oder vielleicht 1500 Exemplare. Preis noch nicht geschätzt, vielleicht $ 5. Ich soll ms. „Prob.“B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 schicken. – Abends Department Seminar. Weitere Diskussion über 🕮 MartinsPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph Kalkül der Individuen. ManleyhOriginal Manuel. ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph berichtet über W. E. JohnsonsPJohnson, William Ernest, 1858–1931, brit. Logiker Logik und PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph. RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann über WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe und Forderung einer neuen Logik oder Mathematik für „Ganze“ (= Gestalten). Ich diskutiere viel, aber friedlich.
Nachmittags in die Stadt. (Straßenbahn zur I. C., weil Auto noch in Reparatur.) Shaver zurückgebracht. Er sagt: Es war nur Öl auf den Kontaktpunkten; so behalte ich ihn doch. –Einkommensteueramt. Mr. Rydberg wegen Rückforderung wegen Verluste in Deutschland. Mr. RydbergPRydberg, Mr., nicht sehr intelligent. Schließlich zu Miss DenningerPDenninger, Miss, Juristin, Jurist. Sie erklärt, welche Dokumente wir bringen müssen, und dass wirklich der Erwerbspreis in erster Linie Basis für Wertschätzung.
BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago kommt; wir vermieten Wohnung an ihn für Sommer; er wird nächste Woche heiraten.
4 – 6 Examen EbersolePEbersole, Frank B., 1919–2009, am. Philosoph; hauptsächlich RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann über Geschichte der Metaphysik. Ich über Logik; recht schwach.
An Erwiderung auf GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph gearbeitet.B1948@„Reply to Nelson Goodman“, Philosophy and Phenomenological Research 8, 1948, 461–46227Vgl. Carnap, „Reply to Nelson Goodman“. Die Bemerkungen in TB 15. VI. 1946R und TB 4. V. 1947R legen nahe, dass es sich hier um einen anderen (unter einem anderen Titel erschienenen?) Aufsatz handelt. ???
An Erwiderung auf GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph gearbeitet.B1948@„Reply to Nelson Goodman“, Philosophy and Phenomenological Research 8, 1948, 461–462 3: HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und Luzweite Frau von Helmer; Helmer war verheiratet mit Helen Mary ??? kommen, im Auto von NY, auf dem Weg nach Reno zur Scheidung; dann nach Passadena, für Researchstelle bei Navy ($ 6300). Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier; HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer erzählt aus Deutschland, besonders Berlin. Er meint, dass nur 20 bis 30 % der Leute Nazis waren; das ist aber wohl zu niedrig, vermutlich nur für Arbeiter.
Vormittags DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kurz hier, auf Reise nach SF. – Nachmittags mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer über dc. Ich kritisiere, dass das Produktprinzip nicht erfüllt ist; er ist aber nicht zu überzeugen, dass das ein Nachteil ist.
2:30 – 4 HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hier. Er hat meine 2 ms „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947warum 2 ??? gelesen. Über Modalitäten. Über seinen seltsamen Wahrheitsbegriff; er will dies, weil sonst kein „echter change“ in der Welt ist. –🕮iBeginn des in RC 025-91-12 ausgelagerten Teils. 6 – 11 ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und Erik WillenzPWillenz, Erik, Bekannter von Erna LöwenbergPa hier. Er war bei der Intelligenz in Deutschland, hat Leute verhört. Ist sehr interessiert an Politik. Berichtet von seinen Erlebnissen; intelligent und guter Beobachter. Er glaubt, dass englische Politik in wenigen Jahren weiter links gehen wird, jetzt sei sie in Außenpolitik vorsichtig, um die Bürger zunächst für ihre Innenpolitik zu gewinnen. Er glaubt, dass kein Krieg mit Russland kommt, weil bei ernster Krise England sich auf Russlands Seite stellen würde (?!).
Nachmittags ich alleine in die Stadt (ich war seit Jahren nicht dort); Vergrößerungsglas für Mikrofilm gesucht, stundenlang, fast ganz vergeblich (schließlich Uhrmacherlupe 7x zu 1.45 gekauft bei Bausch und Lomb).
Letzte Klasse „Mathematik“ (GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker, GentzenPGentzen, Gerhard, 1909–1945, dt. Mathematiker und Logiker). – Nachmittags MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Er geht nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. (Er hat meine letzten Vorlesungen mit angehört, rühmt meine Darstellung der Grundgedanken von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; er sagt, Professor ShermanPSherman, Prof., der hierüber vorher bei ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker gehört hat, habe dort die Hauptidee nicht verstanden, hat er ihm jetzt gesagt; erst jetzt bei mir verstanden.)
Letzte Klasse „Semantik“ (nur 3 Studenten! Sie meinen, vielleicht ist gleichzeitig commencement).
Erwiderung auf GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophB1948@„Reply to Nelson Goodman“, Philosophy and Phenomenological Research 8, 1948, 461–462 (das ist aber jetzt mehr ein selbständiger Aufsatz geworden!) fertig geschrieben zum Abtippen. Gekramt für Reise.
Gekramt für Reise. BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago und Braut (ElisabethPBrady, Elisabeth, verh. mit Roy P. Brady; nett und sophisticated) kommen und besichtigen nochmal die Wohnung. – Schrecklich schwül; nur nackt einigermaßen erträglich; schlafen kaum möglich.
12h: Auto wird geladen. Ina möchte lieber doch noch hier Lunch machen und dann alles fertig machen. Wettervoraussage: nachts kühler, abends Gewitter. Wir beschließen, Abfahrt auf morgen Vormittag zu verschieben.
11hAbfahrt. Ich sitzend, zum ersten Mal seit 1942.Marni im Auto. Langsam gefahren, weil Motor neu zusammengesetzt ist. Wir nehmen die 🕮\1946 Fahrt Chic. –S. F.\ nördliche Route. Über Cedar Rapids‚ 70 mi weiter: TamaOTama IA (Iowa) (290 mi), 9h. Kings Tower. Seit Cedar Rapidsvergeblich gesucht; darum dies genommen, obwohl zu teuer (7.–).
Abfahrt 10:15. Diese beiden Tage meist Regen. 6:15 (Lokalzeit 5:15) FremontOFremont NE (Nebraska), 260 mi.
Abfahrt 8:20 (lokal 7:20; Rechnung!). Ca. 5hFort MorganOFort Morgan CO (Col.) 464 mi (?). Apple OrchardCt. (einfache aber nette 2 Zimmer, nahe an der Straße, 5.–; freundlicher alter Schotte).
Abfahrt 8:30 (lokal 7:30!). Sonnig, aber nicht zu heiß. Über Denver. Mittags in Manitou Springs;OManitou Springs CO nach langem Suchen: Cottonwood Camp, rechts unterhalb der Straße am Bach; nett zwischen Bäumen, ziemlich ruhig ( Cabin mit 2 einfachen Zimmern, Gaskochplatte, 4.–). – Auto zur Reparatur, wegen vapor lock; der Mann empfiehlt elektrische Gasolinpumpe (12.60 + 1.–); es stellt sich aber heraus, dass sie im Ford nicht leicht anzubringen ist, darum lassen wir es. 4h (lokal: 3h) Abfahrt zum Pikes Peak. Mehrmals Wasser erneuert; meist im zweiten Gear, oft im ersten! Nahe beim Gipfel wieder vapor lock! 2 Jünglinge helfen uns: Wasser in den Radiator, Gaspumpe wird mit Eis gekühlt. Dann geht es wirklich; Ina fährt, rechts immer der Abgrund neben uns. Gipfel (14‚200 ft, 4260 m!); der Blick meist auf grüne niedrigere Berge; die hohen Berge im W und NW sind weit weg und wegen Abendbeleuchtung nicht gut sichtbar. Ausblick nicht so großartig, wie bei der Höhe zu erwarten. Oben ist Ina die ganze Zeit beschäftigt, Eis in den Radiator zu tun.
Aufgestanden 7h (lokal: 6h); Abfahrt 8:30 (lokal: 7:30). Über Trinidad –Raton–Taos. 5 ½ in SF.jEnde des in RC 025-91-12 ausgelagerten Teils.OSanta Fe NM🕮 Einkäufe. Hinauf zum Häuschen; Marni schnuppert bei unserem Hügel ganz aufgeregt mit dem Kopf herum, erkennt es offenbar wieder. Mrs. PaxtonPPaxton, Mrs. zeigt uns ihr neu arrangiertes Häuschen. Endlich zu Hause!
Gekramt und gelesen. Abends Mrs. BowersPBowers, Mrs. und 2 Kinder hier. Sie haben im in einem Court gewohnt, weil wir schrieben, wir würden schon Di kommen.
Vormittags Ina in die Stadt.
…
Skelett für Kapitel „Estimation in Prob.“ geschrieben.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195028Vgl. Carnap, Logical Foundations of Probability, Kapitel IX.
…
VII / 1946 Mittags 1 bis abends 9 bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. (Sie war 2 Wochen krank von Sonnenbad, wohnte bei Anita FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman; diese wollte keine Bezahlung annehmen; DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hat ihr dafür silberne Armbänder geschenkt.)
Abends spät, ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt mit Bus von Denver; sie war 2 Wochen in Estes Park; ist sehr begeistert von dort.
Nachmittags fahren wir 3 mit Marni zum Hyde Park, hinauf bis ans Ende der Straße. Dann über eine Stunde spazieren, den rechten Pfad, erst horizontal, dann aufwärts. Hinunter gefahren, unbekannte Straße, nach Tesuque, über Bishops Lodge, nach Hause. Ich habe Sonnenbrand im Gesicht. (Sehr wenig geschlafen.)
Briefe geschrieben. – (Nachmittags Ina und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap in die Stadt.)
Ina zerrt Beinmuskel, während sie auf YamisPYami Dach steigt;29Yami hat vermutl. das zunächst von Mrs. Montgomery (Mama) bewohnte Haus neben dem Haus der Carnaps gekauft bzw. übernommen. danach arbeitet sie 3 Stunden auf unserem Dach! Nachmittags fahren wir zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst; da wir nicht telefoniert haben, ist sie gerade im Begriff wegzugehen. Sie kann nicht in ihr Haus; Ina öffnet ein screen und steigt hinein. Wir sitzen ohne DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst auf der Terrasse.
Nachmittags in die Jemez Berge. Nur Teil des Weges zum Bandelier Park. Es wird zu spät. Nach Los Alamos hinabgefahren; bei der Sperre warten wir lange; schließlich stellt 🕮schließlich stellt sich heraus, dass wir ohne Pässe nicht hinein können. Großartige Gebirgsstraße neben tiefem Abgrund. (Ich fahre großen Teil, wegen Inas Fuß.)
Ganz froh: Ina bringt ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap nach Lamy. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap reist ab, nach Chic.
Nachmittags Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt hier, mit Freund … Er erzählt von seinen Plänen, Krebsinstitut.
Das Auto startet plötzlich nicht. Ina muss hinein, um DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst zu treffen. YamiPYami fährt sie hinein; und DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt nicht! (YamiPYami muss $ 1 Parkingstrafe zahlen.)
Ein Truck bringt neue Batterie für das Auto.
Ich will jetzt versuchen, ohne Nembutal zu schlafen, heute zum ersten Mal. (Seit 1942 jeden Tag genommen! In Chic. im Winter versucht, wegzulassen; nach 3 sehr schlechten Nächten aufgegeben, weil es nicht ging so plötzlich; stattdessen allmählich reduziert von 1.5 großen zu ¾ zu ½; seit Monaten jetzt ½, ausgenommen wenn abends Leute bei uns oder Departmentseminar.) Bis 4h nicht geschlafen.
(Bis 4h nicht geschlafen.)
(Etwas besser geschlafen.)
Abends 6 – 9 DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier, zum ersten Mal (mehrere Male verschoben oder verpasst!). (Daher nicht so gut geschlafen, ohne Nembutal.)
Briefe geschrieben. (Pl; besser geschlafen.)
VIII / 1946Nachmittags Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. 7 – ½ 11 (!). Er ist kürzlich von der Reise nach Colorado und Wyoming zurückgekehrt, hat für $ 3000 Silber verkauft in bar, und dazu noch Aufträge für Weiteres bekommen. (Ich will doch kein Nembutal nehmen; liege wach bis ½ 5!) 🕮kDie folgenden Seiten sind im Original-Konvolut teilweise vertauscht und werden hier in der chronologisch korrekten Reihenfolge wiedergegeben.
…(Ich arbeite jetzt nicht an Estimation, sondern füge am vorhergehenden Kapitel einige §§ an über direkten Schluss und BernoulliPBernoulli, Daniel, 1700–1782, schweiz. Mathemaiker und Physiker Theorem.)B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195030Carnap, Logical Foundations of Probability, §§ 94-96.lBeim 8.VIII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Neue Idee zur Modifikation von \(N^*\): Induktion für jedes gw getrennt; es macht \(N\) unabhängig von gw!31Erläuterung ??? Hat das was mit Prob oder Notw zu tun ???– Nachmittags leise indigestion (vielleicht mittags zu viel Saures: Pickles, Salat, Buttermilk; ferner fettes Fleisch, die Pfanne ist manchmal etwas grünspanig). 6h heftiges Erbrechen (vielleicht 8 mal): Milk of Magnesia genommen. Nichts gegessen. 11h Stuhlgang, kräftig. 37.8 °. (Kein Nembutal) Überhaupt nicht geschlafen; immer schlechtes Gefühl im Bauch, aber keine richtigen Schmerzen.
8h häufiges Erbrechen (vielleicht 6 mal), Dunkelbraun-Schwärzliches in wässrigem Schleim (bile? doch wohl nicht Blut). Nichts gegessen. Fühle mich nicht wohl, bleibe zu Bett. 38.9 °. – Gelesen. – Etwas auf der Porch gesessen in der Sonne; wenn ich sitze, fühlt sich der Magen besser. Abends 38.9 °. (Ina hat Medizinbuch aus Library geholt; es ist aber nicht viel daraus zu ersehen; das eine sagt: bei übersauerer Milch und SahneSinn?; das andere: bei Indigestion gar keine Milch). Einlauf. Nachher nehme ich Alka-Seltzer; aber gleich danach Erbrechen: Wasser und bräunlicher Schleim (vielleicht ist Alka Seltzer nicht gut auf leeren Magen). Nembutal (½gr.); sehr gut geschlafen.
Fühle mich viel besser. 37.8 °. Morgens Tee und Toast. Aufgestanden.
Immer noch wenig gegessen; Bauch fühlt sich immer noch nicht wohl.
Morgens plötzlicher heftiger Rückenschmerz, als ich mich schief niederbeuge, nach links gedreht, um Papiere am Schreibpult zu befestigen, das auf dem niedrigen Tischchen steht. Der Schmerz ist ärger als irgendeiner für mindestens ein Jahr, vielleicht länger zurück; nicht Muskelschmerz, sondern im Rückgrat. Ich sinke erst in den Stuhl; dann mühsam zu Inas Bett. Im Liegen wird es sofort besser. – Abends mit Ina und Stock in mein Bett hinunter. 🕮
In meinem Bett geblieben. (Mal aufgestanden und zum Klo gegangen, ohne Stock und Gürtel; keine Schmerzen.) – Der Plumber kommt; wir überlegen die Gasinstallation. –
Im Bett geblieben; zu den Mahlzeiten aufgestanden.
Wieder aufgestanden und bei der Arbeit gesessen, mit Leinengürtel.
Wieder aufgestanden und bei der Arbeit gesessen, mit Leinengürtel.– Jetzt allmählich wieder ziemlich normal gegessen.
Gestern und heute legen sie die Gasleitung zu unserem Haus. – Ganzen Tag Briefe diktiert und geschrieben.
In die Stadt (seit vielen Wochen zum ersten Mal). Haarschneider. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama besucht (zum ersten Mal), in KayesPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama) Haus, an Palace Avenue. Sie klagt über Magenbeschwerden, Müdigkeit usw., dass sie keine Kraft mehr hat, Gedichte usw. zu schreiben.
Nachmittags kommt Bob MurrayPMurray, Bob[by], heute früh angekommen, wohnt bei seiner Schwester YamiPYami. Er ist ganz betrunken. Er kommt mehrmals in diesen Tagen, ist betrunken zu jeder Tageszeit; anscheinend bemerkt er es nicht.
Er sagt, dass er uns das Stück zwischen uns und JamesPJames, im Montgomeryhaus verkaufen will. Ich: wie viel? Er sagt: was er selbst bezahlt hat.
IX / 1946 Nachmittags zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman, zum ersten Mal. Sie können noch nicht in ihr neues Haus einziehen, weil Fenster und einiges Andere noch fehlen. Er sieht jung und munter aus, ist sehr tätig für sein neues Institut. Erzählt mir auch begeistert von den Experimenten, die er aber für einige Zeit unterbrechen muss. Dabei ihre Freunde: Ehepaar AptecarPAptecar, Ehepaar, und Mrs. …, die in ihrem Haus Möbel usw. verkauft; MurrayPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt sagt: sie verdient damit mehr als ich. 🕮
Nachmittags: ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und Else NæssPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss und Vilhelm (Bill) AubertPAubert, Vilhelm, 1922–1988, norweg. Soziologe kommenmOriginal kommt.. (Gestern Abend fanden wir seine Karte. Heute Post geschlossen; Ina befestigt Zettel an Postbox: sie sollen zu Mrs. MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama gehen; dort finden sie unseren Brief und Plan.) Kay MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama) und MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama haben sie im Auto herauf gebracht. (Ihr Auto, großer Packard, 1936, $ 750, ist in Salida Colorado zusammengebrochen; $ 200 Reparatur nötig. Sie sind hergekommen durch hitch hiking; nachts in Schlafsäcken im Freien geschlafen. Vorher, als sie noch Auto hatten, im Zelt; von in Chic.: auf dem Campus, unter Büschen!); ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss schläft auf der Porch; die beiden in ihren Schlafsäcken beim ChalmerPChalmer Haus. (Nembutal)
ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und BillPAubert, Vilhelm, 1922–1988, norweg. Soziologe richten sich im ChalmerPChalmer Haus ein. Ich arbeite vor- und nachmittags. Sie sind hier zu Mahlzeiten. ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss ist fleißig am Lesen von psychologischen Büchern fürEncycl. HeftB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62.32Erläuterung ??? Naess hat keinen Beitrag in der Encyklopädie ??? auch unten 10.12.46 Naess Brunswik; Naess schrieb in diesem Zeitraum 2 Schriften: En del elementaere logiske emner, Oslo 1949. Interpretation and Preciseness. A Contribution to the Theory of Communication, Oslo 1953. ???
Nachmittags wir alle zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Auf die cliffs geklettert; nachher müde von ungewohnter Anstrengung. ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss spielt mit den Kindern. 6h MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling fährt mit uns zum Tesuque Pueblo; wir sprechen mit einigen Indianern, besuchen eine Frau in ihrem Haus. Nicht aufregend. Zurück zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Unser Auto bleibt stehen; PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling prt es mit Gasolin; es läuft bis zu Hause. (Spät Nembutal; schlecht geschlafen weil Marni in der Früh bellt.)
BillPAubert, Vilhelm, 1922–1988, norweg. Soziologe fährt ab, weil hitch hike nach Californien, will in einer Woche wiederkommen. Zeitschriften gelesen; etwas geschrieben.
Nachmittags mit NæssesPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else NæssPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss zum FrijolesCañon, und bis zur Straßensperre nach Los Alamos.
Nachmittags Gespräch mit ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, über meine „2 Begriffe der Wahrscheinlichkeit“.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–53233Carnap, „The Two Concepts of Probability“. Er kritisiert, dass ich verschiedene Ausdrücke für synonym mit „äquivalent“ nehme; ich: das sind nicht Explikationen, sondern Erklärungen von Explikabeln.
Nachmittags Gespräch mit ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, während Ina und ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss in den Hyde Park fahren. Er meint, dass meine Bemerkungen über die Blindheit von JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker und MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker und die Fruchtlosigkeit des Streites vielleicht zu scharf sind. Ferner meine Bemerkungen in 🕮 „Remarks“B1946@„Remarks on Induction and Truth“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 590–60234Carnap, „Remarks on Induction and Truth“. über Wahrheit seien nicht so tolerant wie die in „2 Begriffen“ über Wahrscheinlichkeit; ich sollte bedenken, dass viele Leute ‚wahr‘ im Sinne von „ganz sicher“ oder „bestimmt“ verwenden; ich: vielleicht doch wohl nur einige Philosophen. – Vor dem Abendbrot liege ich auf Inas Bett und bitte ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss, in meinem Arm zu liegen; sie tut es, aber kühl und spröde.
Nachmittags Gespräch mit Arne Mittags erzählt Ina bei Tisch, dass ich gesagt hätte, ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss sei so streng, dass ich nicht gewagt hätte, gestern Abend sie zu küssen! – Nachmittags Gespräch mit ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss (während Ina und ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss in die Stadt). Wir stellen Fragen auf für Fragebogen über Gebrauch des semantischen Wahrheitsbegriffs durch Synonymität von Sätzen. – Beim Gutenachtsagen gebe ich ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss einen sanften Kuss auf den Mund (den ersten), während sie mit dem Rücken gegen den Küchensink gelehnt ist. Sie ist erschreckt; und als ich ihr noch einen geben will, lehnt sie sich weiter zurück und schüttelt den Kopf. Ich sage: „Warum so ängstlich? – Armes erschrecktes Vögelchen …“, aber sie macht nur große Augen, kann vor Schrecken nicht sprechen.
Bill AubertPAubert, Vilhelm, 1922–1988, norweg. Soziologe hat telegraphiert, dass er nicht hier durch kommt. ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss hat beschlossen, dann doch mit ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss nach Berkeley zu gehen, hitchhike. Ina will sie heute nach Albuquerque fahren, und sich dort nach Gasrohren umsehen. – Ich frage ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss, ob sie noch böse auf mich ist; sie sagt: „Nein, es war dumm“. Ich sage, ich möchte ihr das Silberarmband zum Abschied schenken, das sie im Frijoles Canon gekauft hat (4.80). Sie freut sich und kommt spontan und gibt mir einen Kuss! ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss bringt alle Sachen vom ChalmerPChalmer Haus herüber, und sie packen ihre riesigen Rucksäcke. Als ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss an der Porch vorbeikommt, gehe ich hinaus, und sie ist schon bereit für den Abschiedskuss; und später nochmal oben beim Auto. (Sie sagte gestern: jetzt hat sie keine Angst mehr vor Else BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik, weil sie nicht mehr eingeschüchtert ist vor Professoren, sondern bemerkt hat, dass die auch menschlich sind.) ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss sagt, dies war ein idealer Platz. 🕮nBeginn des in RC 025-91-11 ausgelagerten Teils.Ich: Sie sollen einen anderen Sommer wiederkommen. (Auf der Porch sage ich ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss, dass ich sie gern mag, und sie sagt: sie auch mich.) – Auf den Stufen zur Küche hinunter bin ich etwas gestolpert; heftigen Ruck im Rücken; darum liege ich heute meistens.
Nachmittags zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt, allgemeine Untersuchung, besonders wegen Magenbeschwerden; auch Rücken und Lunge (siehe Extrablatt!)35Blatt ???– Nachher 5 – 8 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman im neuen Haus. Sie behalten uns zum Abendessen, trotz Protest weil sie noch in der ganzen Arbeit des Einziehens sind und der Vorbereitung zur großen Party morgen. Mrs. LovePLove, Mrs. da (war Studentin in Radcliffe;IRadcliffe College, Cambridge MA hat 3 Jungens; anscheinend geschieden; etwas crazy, aber attraktiv).
(Ina abends 7 – nach 11 bei FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman in der Küche, richtet alles für die große Party.)
In diesen Tagen mehrmals Leute, die das Haus besichtigen.
Haus vermietet an ClarkPClark.
Nachmittags 3 – 4 ½ bei Raymond JonsonPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler; auch einige Bilder besehen (3 zusammengehörige „continuous movement“, gefällt mir gut; er hat auch ein surrealistisches). 5 – 8 ½ bei FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Er erzählt mir ausführlich von den geplanten Experimenten; er erhofft sich von dem Institut hauptsächlich die Finanzierung dieser Experimente. Er spielt uns Mandoline vor, und AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Klavier (sie hat eben erst begonnen zu lernen).
ms Prob., die §§ über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel fertig geschrieben.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195036Carnap, Logical Foundations of Probability, §§ 87–88.– 4 ½bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. 7h mit ihr nach Tesuque, zu BabinePBabin[e], russ. Pianistenehepaar und Frau, beide Pianisten, Russen, haben nettes Haus zwischen hohen Bäumen nahe Tesuque an Straße zu Bishops Lodge. Dort auch Saul PadowerPPadover, Saul K., 1905–1982, am. Historiker und Politikwissenschaftler und Frau; sie wohnen bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Ich frage ihn über Deutschland; er betont, dass dort nur sozialistische Lösung möglich ist, und bedauert die reaktionäre Politik von US und England. Sie fahren zum Essen in die Stadt, wir nach Hause. 🕮
Viele Briefe geschrieben. Ina packt. Ich sehe ms „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947Ch. I durch, das von der PressIUniversity of Chicago Press gekommen ist.
Ina packt. – Ich schreibe Briefe; und krame Sachen zusammen für Reise.
Ina schleppt alleine alle Sachen zum Auto hinab. Abfahrt von SF 3h. Da die Zeitung eine Kältewelle in Texas usw. berichtet, beschließen wir, die südliche Route zu nehmen. Über Lamy; dann tagelang auf 66. 110 mi: Santa Rosa, N. M.OSanta Rosa NM Viele Courts; alles überpreist. Coles Camp (2 Zimmer, dürftig, noisy; 5.–, das ist zu viel).
Über Tucumcari, Clinton Okla, OClinton OK 364 mi. Neptune Ct. (2 getrennte Cabins, einfach; 4.–ceilingprice).
Abfahrt 8:15! 380 mi: Log City Camp‚OCarthage MO hinter Carthage, Mo.; im Wald (Log Cabin mit 2 einfachen Zimmern, 3.–, preiswert; Abendessen dort ist teuer).
Wir nehmen schräge Straße durchs Land, nicht schlecht, vorbei an Lakes of the Ozarks. (Abfahrt 8:45). Nachmittags 3 – 4 bei BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin in Columbia, Mo. (408 LothropRd., am SW Ende der Stadt. Nettes Haus mit Screen Porch, in großem Grundstück mit hohen Bäumen. Abends, gegen 6, noch im Tageslicht, blow out; die Straße ist von heftigem Regen überflutet; der Wagen rutscht plötzlich nach rechts, dann nach links zu ; Ina fährt wie verzweifelt, ohne zu bremsen; es dauert endlos, bis der Wagen sich beruhigt; zum Glück kommt nichts entgegen; beim Weiterfahren merken wir starkes Stoßen; sie fährt zur Seite; wir finden, dass hinten links der Reifen flach und ganz zur Seite gedrückt. Ein Mann hilft kommt und wechselt das Rad, im Regen; nachher will er kein Geld nehmen; er ist Presbyterian Minister. 🕮 Wir fahren im Dunkeln weiter; kleine Orte haben keine Motorcourt. Endlich (316 mi) in Bowling Green, Mo.OBowling Green MOUncle Toms Cabins (2 Zimmer in der Reihe an der Straße, getrennt; 4.– + 0.50 für Grund!)
Ab 8:15. Über Springfield; von dort an gute Straße, über Bloomington66, nach Chicago‚OChicago IL 4h.
Else NæssPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss kommt plötzlich. Sie berichtet von Abenteuern beim hitch hiking von SF nach Kalifornien. Jetzt fährt sie Bus.
X / 1946 Die ersten Klassen: 10:30 Symbolische Logik; über 40 Studenten! Darum ziehe ich um von Swift 205 zu Haskell 208; 11:30 Concepts, ca. 30 Studenten, in Swift 204. – Vor dem Abendessen, auf dem Diwan im Wohnzimmer, ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss schläft in meinem Arm. – Später wird beschlossen, dass sie nicht morgen abreisen soll; sie schreibt an die Freunde in New Haven. Einstweilen bleibt sie hier, vielleicht auch länger; sie wird für mich arbeiten (SD, Briefe ordnen, usw.).
Vorlesung. – Nachmittags Departmentseminar (Diskussion über Artikel von PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker gegen naturalistische Ethik;37Aufsatz ??? ich habe sie nicht gelesen, diskutiere darum nicht mit.) –
Vorlesungen. – Abends 8 ½ – 10 ½ Grammofon: SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Trio; MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist Sinfoniekonzerte; MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist Klavierkonzert D minor. 2 ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss, im Dunkeln, in meinem Arm; ihre Gefühle erwachen.
10 ½ –1 ½ mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss und Marni im Park; auf der W Seite der Insel, nahe am Wasser. Ich erkläre meine Gefühle. Sie sagt, dass sieoOriginal die. Konfliktgefühle hat, und darum oft inkonsistent reagiert, wahrscheinlich weil sie starke Gefühle zu WilhelmPWilhelm hatte; die Sache ist jetzt vorbei, aber sie hat noch die Gefühle. Sie will nicht mehr in meinem Arm liegen. – Abends Musik; ich im Lehnstuhl.
Kurz mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss spazieren. – Nachmittags BessaignatPBessaignat, Ökonom aus Paris hier; Ökonomist aus Paris, 1 Jahr in Amerika; bringt Grüße von FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank. ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss im grünen Kleid 🕮 spielt die Rolle von Ina! – Abends 9 – 10 ruhiges Gespräch mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss. Ina hat vorgeschlagen, eine Woche nach Kanada zu fahren. Else: sie hat Mann und Haushalt verlassen, will jetzt nicht wieder Mann und Haushalt hier haben (!) (Später nimmt sie das etwas zurück); sie will nicht von Ina „gepusht“ werden, wie ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss sie gepusht hat. (Darum lassen wir den Plan einstweilen fallen.)
Nachmittags kurz mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss spazieren. – Alle diese Tage arbeite ich an dem Fragebogen der IALA.IInternational Auxiliary Language Association (IALA) (Früh zu Bett.)
Nachmittags kurz mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss spazieren.
4 ½ – 6 ½ Departmentseminar; über Pitts’ und Pap’sPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph AufsätzeBPap, Arthur!1946@„The Verifiability of Value Judgments“, Ethics 56, 1946, 178–185 über Ethik.Pitts Aufsatz ???38Vermutl. Pap, „The Verifiability of Value Judgments“.– Abends mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss gegessen. Dann ruhiges Gespräch; über Schwierigkeiten der Ehe mit ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss.
Ina recht nervös. – Nachmittags mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss spazieren. Sie sagt, sie hat als Kind aufregendes Erlebnis gehabt (will es aber nicht berichten); das ist vielleicht Ursache ihrer Hemmungen. – Abends Musik. Ich liege auf der Couch. ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss liegt auf dem Boden, repariert ihre Sandalen; dann schreibt sie Brief an ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss; den ganzen Abend, ohne mich anzusehen. Ina merkt später meine Depression (sie sagt ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss am anderen Tag: es macht sie nicht glücklicher, wenn ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss mich unglücklich macht).
Klasse. Mittags ErnaPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss hier. Abend Nachmittags ihr Briefe diktiert. – Abends sagt ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss: sie meinte gestern, sie müsste kühl sein zu mir, um mich nicht zu erregen (!). Musik; sie in meinem Arm; ruhig; sehr schön. Nachher sitzen wir noch zusammen, und im Gespräch wird einiges klarer. Ich bin froh, dass die Depression von gestern verschwunden ist.
(ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss mit LundellsP zum Palos Park; dort reitet sie ½ Stunde, sie liebt es sehr trotz schmerzhafter Stellen. Abends geht sie ins International Haus, zu Batti, Essen, dann Tanz. Sie trifft dort auch den Franzosen und berichtet ihm den Schwindel; er ist amüsiert.) – Mit Ina alleine zu Hause. Die Ruhe tut uns beiden gut. Sie überlegt Plan, nach Kanada zu fahren.
Mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss im Park spazieren. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Er wird bei MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design) Vorträge geben, und vielleicht später Kurse. Er beachtet ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss kaum. –pEnde des in RC 025-91-11 ausgelagerten Teils.🕮 Abends: ProkofjewPProkofjew, Sergei, 1891–1953, russ. Pianist und Komponist Konzert; ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss liegt auf Couch, schreibt an ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, tanzt dabei zur Musik. Nachher zeigt sie den Brief; eine tolle Mischung aus Wahrheit und Phantasie: sie sei mit Neger zum Varieté gegangen; ich habe sie gebeten, zum ProkofjewPProkofjew, Sergei, 1891–1953, russ. Pianist und Komponist zu tanzen; ich wolle ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss für 90 c. arbeiten lassen, usw.
(ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss abends zu HoselitzPHoselitz, Berthold F., 1913–1995, öst.-am. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler; ich bringe sie im Auto hin.)
Nachmittags 6 – 8 ½ mit ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss ins Kino (Hydepark; „Thunderrock“‚39„Thunder Rock“ (1942) von Roy Boulting. englischer Film, sehr gut: Journalist, der auf HitlergefahrPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker aufmerksam gemacht hat, wird Leuchtturmwächter, schreibt Buch, und die Gestalten erscheinen ihm.)
Vormittags 2 Klassen, nachmittags Departmentseminar. (Abends ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss zu Bolls.) Ich bespreche mit Ina: Vielleicht fährt sie Samstag für eine Woche nach Kanada (ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss ist jetzt nicht mehr dagegen).
Wir drei besprechen Kanadaplan. Es wird aber beschlossen: ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss soll zunächst Schwager in NY um nähere Auskunft über Schiffe fragen. – Abends: BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, Konzert für Violine D minor. ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss in meinem Arm. Sie ist verwandelt, die meisten Hemmungen verschwunden. Ich: Plage, Frustration; sie: warum? Ich: Ihre Barriere, sie: das ist lange her. Aber Komplex steht im Weg.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; nachmittags Briefe diktiert. – Ich fahre ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss 6h zum International Haus; dabei spüre ich wieder den Rücken; schon heute morgen, als ich von der Vorlesung aufstehe. (ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss mit BattiPBatti in die Stadt; Kino; Nachtlokale besehen; sie schrieb verrückte Karten an ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss. Sie kommt erst 3h nach Hause! Ich nehme um 1h Nembutal und Wachs, weil ich sonst immer wach bleibe bis sie kommt.)
Nachmittags zu Bett, wegen Rücken. (ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss abends ins International Haus, zu BattiPBatti, zum Tanz.)
Wegen Rücken zu Bett geblieben; im Wohnzimmer. (ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss wird wahrscheinlich morgen abreisen; sie hat von den Kindern40Seine erste Frau hieß “Else”. Sie hatten zwei Söhne: Ragnar (*1942) und Arild (1945-1973).??? geträumt; ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss hat geschrieben, das spätere Schiff wäre recht spät.) (Abends ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss zu Bolls; MunchPMunch, Peter A., 1908-1984, norweg.-am. Soziologe begleitet sie zurück.)
Vormittags Klassen, Ina fährt mich hin und holt mich ab. – ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss hat Antwort vom Schwager, will morgen abreisen. – Nachmittags MunchPMunch, Peter A., 1908-1984, norweg.-am. Soziologe kurz hier (Soziologe, Rockefeller FellowIRockefeller Foundation). – Abends Ina ins Kino. ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss ist zärtlich, will aber nicht Bett herrichten weil unwohl (seit Sonntag). 🕮 (Arne hat es zuweilen getan, sie mag es aber nicht.) Sie tanzt zu ProkofjewPProkofjew, Sergei, 1891–1953, russ. Pianist und Komponist Konzert und StrawinskysPStrawinsky, Igor, 1882–1971, russ. Komponist und Dirigent Petruschka, nur mit Höschen und Brassier (nach einigem Sträuben); eindrucksvoll und sehr lebhaft, unermüdlich. Sie duscht sichqOriginal sie.. In meinem Arm, ohne Musik, in Satinslip und Höschen. Sie lässt viele Hemmungen fallen. Aber Komplex kommt wieder, sie kühlt ab. Sie meint nachher (wie früher schon): verschiedener sexueller Typ, wir hätten es vorher wissen sollen. Ich: Ich werde nicht mehr über Komplex spotten. Sie ist aber lieb zu mir. – 11h: Sie geht aus mit Marni. Ich zu Bett. – Ina kommt erst 12h.
Rücken noch schwach; meist gelegen, mit Gürtel. ElsePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss packt. Wir fahren mit ihr in die Stadt. ElsePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss 1h in Bus ab, nach NY. – Nachmittags im Bett.
Klasse. – Seminar. (Ina fährt mich immer.) – Abends 7 – 9 ½Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. Er hat viele Vorträge; pro Woche $ 195! Er liest uns vor: Plan für „Aztec Studio Camp“.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Mit Marni im Park. – Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer und Morris CohenPCohen, Morris, Student hier.
Mittags Lunch im Club (obwohl ich nicht mehr Mitglied bin, oder gekündigt): Unser Department mit KoyréPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph. Ich: er hat im Aufsatz in PPR weiteren Aufsatz versprochen‚41Aufsatz ??? wo er alle Antinomien lösen will; er: nein, vielmehr: die Antinomien existieren gar nicht. Abends KoyréPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph Vortrag im Departmentseminar über Existentialismus in Frankreich. Er ist verständnisvoll als Historiker, aber zu unkritisch. Ich frage, ob da ein kognitiver Gehalt ist; er versteht die Frage anscheinend gar nicht, sagt: sie haben keine Epistemologie.
…In diesen Tagen ist mein Rücken immer noch etwas schwach; ich kann nicht lange am Schreibtisch sitzen, liege fast immer. Oft Gürtel auch zu Hause, immer in Klasse. – Lese Korrekturen für „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947. – Arbeite immer noch an Fragen von IALA.IInternational Auxiliary Language Association (IALA)🕮
XI / 1946 7 ½ Departmentseminar: Vortrag von ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago über Kategorien; sehr abstrakt; ziemlich langweilig.
– Abends ⚬, zum ersten Mal seit SF (Ina sagt immer, ich müsse erst … „aus den Knochen haben“).
Vormittags mit Marni im Park. – Zu Hause ohne Gürtel, zum ersten Mal seit einiger Zeit.
Mittags: Peach MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier, wohnt bei uns; bis So Mittag.
Fragebogen für IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) fertig geschrieben.
Abends Departmentseminar. CummingrOriginal Cummings.PCumming, Robert D., 1916–2004, kanad. Philosoph über Existentialismus in Frankreich. (Geschickt dargestellt, besonders politische Ideen; aber unkritisch in Bezug auf kognitiven Gehalt.)
Nachmittags kommt Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling; er bleibt über Nacht (zum ersten Mal seit Dezember 44). – 3 – 5:45 (!) hier: Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker, Tracewell‚PTracewell StracheyPStrachey =? Christopher Strachey, 1916–1975, brit. Informatiker. (Diskussion über verzweigte Typentheorie, extensionale Sprache.) – BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier bis 8.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Briefe diktiert.
Abends 6 – 8 BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier. Über die neue Fassung seines ms.
Abends Departmentseminar. Wieder über Ethik. WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph referiert über Charner PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Auffassung. Ziemlich langweilig.
Nachmittags Professor MatoušekPMatousek, Prof. aus Prag aus Prag hier. War zu Erziehungskonferenz in Australien; jetzt auf Rückreise; hat FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gesprochen. Über Schwierigkeit der Neuerziehung der Jugend in Deutschland.
Nach Klasse mit FouchPFouch gesprochen; er plant Experiment über psychokinetischen Effekt. –Ina hat Rückenknax. Sie liegt im Bett. Sie hat gebackt42Verdeutscht von „to back“, zurückfahren, zurücksetzen. in Taxi; der Mann war so böse, daraufhin hat sie das Auto heben wollen, 🕮 während er seinen Bumper hinunterdrückte; plötzlich hörte sie Knack im Rücken, heftigen Schmerz. Im Auto waren ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und 3 RalstonPRalston, Frau Kinder; mit Mühe konnte sie nach Hause fahren, musste die Treppe hinauf kriechen. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und Frau RalstonPRalston, Frau sind da und helfen. Abends kocht Frau RalstonPRalston, Frau Essen für uns. – 9hPaul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommt! Wir erwarteten ihn heute. Wir behalten ihn hier; er will Mo noch Geschäfte in Chic. erledigen, dann nach Hause fahren. Er hilft in manchem, Geschirr waschen usw.; ist aber anstrengend; redet mir zu, gegen Inas Wunsch einen Doktor herkommen zu lassen.
PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling immer hier. Ich vormittags mit Marni; BunnsPBunns nachmittags. (FundellsPFundells leihen das Auto nachmittags; das ist jetzt immer als Entgelt für seinen Mantel.) 4h PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling geht zu UllmannsPUllmanns, er Physiker und MedizinerPUllmanns, er Physiker und Mediziner. Er kommt zurück 11h, kocht dann seine Grütze für morgen früh, bis 12h!
3h RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ab; wir atmen wieder auf (aber diesmal war es doch nicht so schwierig wie das erste Mal.)
Abends Departmentseminar: HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über Kategorien. Sehr metaphysisch. Ich schweige meistens; nur am Ende sage ich, dass ich vieles nicht verstanden habe; darüber scheint er ganz geknickt.
Thanksgiving; keine Klassen.
3 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; über transfinite Ordinalzahlen usw. 4 ½VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan– 5; über Aufsatz bei Blaks;43Aufsatz ??? er muss ihn für JSLIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift rezensieren, meint (wohl mit Recht), dass da was nicht stimmt.
Mittags Erna. 3 Professor GelbPGelb, Ignace J., 1907–1985, poln.-am. Altorientalist (orientalistisches Institut) hier; er schreibt BuchBGelb, Ignace J.!1952@A Study of Writing. The Foundations of Grammatology, London, 1952 über Entstehung der Schrift.44Vermutl. Gelb, A Study of Writing. The Foundations of Grammatology. Er hat bei BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist Hinweise auf unseren Physikalismus gelesen; ich erkläre das etwas; er meint, die behavioristischen Linguisten in Amerika haben vieles zu eng genommen. 🕮
…All diese Tage viele Term Papers gelesen (über „Messung“); viele sind gut.
XII / 1946 Abends Departmentseminar: PlochmannPPlochmann, George Kimball, *1914, am. Philosoph über „Lust und Schmerz“. Definition und Kausalanalyse; ich frage: wieso das ein Philosoph macht? Er: für ihn gibt’s keine scharfe Grenze zwischen Wissenschaft und Philosophie.
Vormittags plötzlich Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss hier. Er ist aus Berkeley gekommen, zwischen Südkalifornien, hitchhiking. Schläft bei BayPBay im Schlafsack auf dem Boden, im International Haus.
5 – 10 (!) Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss hier. Er erzählt von seinem Besuch beim Palomar Observatory, wo der Ingenieur ihn 10 Tage beherbergt hat, und in den Rockies bei einer Deutschen. Er wühlt meine ganzen Papierkorb durch nach Marken, findet ElsesPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss Umschlag, aber macht Scherz, ob ich alle ihre Briefe wegwerfe. Ina sagt, dass ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss oft Hemmungen hat; er scheint erstaunt; ich erinnere ihn an ihr Erschrecken in SF, als ich sie küssen wollte; er: zuweilen fürchtet sich eine Frau, zu küssen, weil sie sich fürchtet vor dem, was in ihr dadurch wachgerufen werden könnte!
Mit WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph und PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph über meine Vorlesungen für 47/48. – 5 – 8 ½ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss hier. Über EnzyklopädiebroschüreIFoundations of the Unity of Science NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss – BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik.45Wie oben ??? Naess Brunswik ??? Ein wenig über mein „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947.
Nachmittags 4 – 6 ½Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, Diskussion über seine Versuche, precision zu messen;Verbesserungen der Definition von BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph, und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, über Vagheit. Dabei: SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, BayPBay (ich sage ihm, dass ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss viel von ihm erzählt hat; er sagt fast nichts), MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler, PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph. Abschied von ArnePNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss (er will für Norwegerin nach Madison fahren, vielleicht FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl besuchen). (Ich war immer in Versuchung, mehr über ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss und seine Ehe zu fragen, habe es aber doch nicht getan.) – Abends Departmentseminar: O’MearaPomeara@O‘Meara über formale und ungewisse Erkenntnis. Abgesehen von einigen antilogischen Bemerkungen verstehe ich ihn besser als HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Er ist in einigem dem Empirismus nahe. 🕮
Ina hat gestern abends spät ihren Fuß umgeknickt, muss im Bett liegen. Ich mit Marni kurz aus, im strömenden Regen, dann zur Klasse. – Ich gehe öfter mit Marni; zuweilen auch BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert; Mrs. RalstonPRalston, Frau kommt und hilft einiges.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, zum ersten Mal nach langer Zeit. Hauptsächlich für Inas Rücken; ich auch Kurzwellen und Massage. (Zusammen 6.–; andere Leute hat sie gesteigert.)
Im Office Garc\'ıaPGarcía, Student aus Argentinien (aus Argentinien, mit Grüßen von LindemannPLindemann =? Lindemann, Hans A., Schüler von Moritz Schlick). – 3:30 – 5:30 MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler, TracewellPTracewell, StracheyPStrachey =? Christopher Strachey, 1916–1975, brit. Informatiker, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker. Über Auswahlaxiom; \(\mathcal{H}\), und die zweite Zahlenklasse; GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker „constructibility“.46Erläuterungen ???
Inas Geburtstag; sie ist überrascht, schon 42 Jahre alt zu werden. – Sie geht schon wieder in der Wohnung umher, zu viel.
Mein Rücken: leiser Schnack beim Aufstehen, beim Anziehen des Gürtels. Nach dem Frühstück, beim Anziehen richtiger Schnack, aber nicht sehr schlimm. Im Bett geblieben und Rücken geheizt.
Sehr vorsichtig aufgestanden; Ina fährt mich zu den Klassen und zurück; zu Mahlzeiten auf, sonst im Bett.
Zu Mahlzeiten auf; sonst im Bett. – 7 Departmentsitzung. – 7 ½Departmentseminar: CsillagPCsillag über „Modes of Being“.
WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph beabsichtigt für mich Examen in Symbolic Logic, 10 ½ – 12 ½ (5 mimeographierte Probleme, scheint zu viel!) 11 ½ letzte Vorlesung Conc.– 3 ½ wiederholt für einige, die im Examen waren.
Ferien! Vormittags zum ersten Mal wieder mit Marni im Park. 3 – 4 SwiftPSwift hier. Über seine Symbole zur Analyse von Wortsprache. – 4 ½ Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Ich halte keine Klassen mehr. – Diese ganzen Tage, bis 25. EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science (!), Term Papers und Examen Papers (die von MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler korrigiert sind) gelesen und Grades bestimmt.
XII / 1946OChicago IL Morgens Ina Magenkrämpfe, sehr heftige Schmerzen. Wir hören von anderen Leuten; vielleicht ist es Infektion, die jetzt viele haben. Nach einem Tag geht es besser.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. Ina sagt, dass sie nachher mehr Schmerzen im Rücken hat als bevor. – Ich arbeite die ganzen Tage am Index für „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 bis 30.; (zu ausführlich! Hat zuviel Zeit gekostet!).
Abends Grammofonmusik.
I / 1947 Ina tippt Index. Ich Vorbereitung für Vortrag Mo. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier; er wird hier im CollegeIUniversity of Chicago, Chicago IL im Physikkurs Diskussionssektion haben; $ 1000 pro Quarter! Vielleicht Herbst Amherst; sie haben die haben noch nicht entschieden.
Index verglichen. An FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl geschrieben, ausführlich, über seinen Plan für „Reading“.1Brief ??? Plan für Reading ??? viell Readings in Philosophical Analysis ???
10:30 (S 202) erste Klasse: Advanced Symbolic Logic. Professor HavighurstPHavighurst, Robert J., 1900–1991, am. Erziehungswissenschaftler und Soziologe vom Komitee für Human Development gesprochen, wegen Vortrag Montag.
Mein Vortrag über „Scientific Method“ im Seminar des „Committee of Human Development“ in der Education School.2Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-16). Viele Leute; lebhafte Diskussion (Fragen der Studenten). HavighurstPHavighurst, Robert J., 1900–1991, am. Erziehungswissenschaftler und Soziologe macht nachher Kompliment, dass ich aus allen Fragen etwas Vernünftiges herausholen konnte. BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert da, und SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich und FrauPSchoenrich, Edyth, 1919, am. Medizinerin, verh. mit Carlos Schoenrich. Er macht Doktorthese beim Komitee.
Nachmittags WickaderPWickader, Commonwealth Fund hier vom Commonwealth FundIThe Commonwealth Fund, New York NY; über O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph. Freundlicher älterer Herr. [siehe Notizen über O’Connor.]3Notizen ???aEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Dr. ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph aus Holland hier. Wohnt im Theologischen Seminar. Hat dort Fellowship bis Dezember. Möchte dann in unserem Department Fellowship. – Nachmittags erstes Seminar „Prob. und Induktion“, viele Studenten, auch HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. 🕮
Nachmittags kommt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, wohnt bei uns 2 Tage. Erzählt begeistert von Berkeley; aber keine Chance dort für ihn für dauernd. Wir planen, nächsten Herbst 3 Wochen SF; vielleicht sprechen wir dann vormittags (er will das geplante Buch für Psychologen anfangen);4Feigl schrieb davor zwei Artikel für Psychologen: Herbert Feigl, „Operationism and Scientific Method“, In: Psychological Review 52, 1945, S. 250-259. Herbert Feigl, „Rejoinder and Second Thoughts“, In: Psychological Review 52, 1945, S. 284-288. und nachmittags arbeitet jeder getrennt. Vielleicht auch HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel dazu?
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl im Park spazieren. Ich erzähle auch von ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss. – Nachmittags hier Diskussion: PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; über mein „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947, Ch. I. – Abends mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über IL. Ich lasse ihn Aussehen der drei Produkte von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) beurteilen; N scheint ihm am natürlichsten. Er hält aber das Ganze für utopisch, weil Schulwesen überall konservativ ist.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt früh ab (nach Ann Arbor für Vorträge).
Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen, in seinem Office, über GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Anfrage, ob ich für ein Jahr nach Philadelphia kommen will.5Goodmans Anfrage ??? Er sagt: Eigentlich nicht möglich, vielleicht wird es später möglich; hängt davon ab, ob es gelingt, Leute herzubekommen. – Abends Departmentseminar: O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph über „freien Willen“. Er hält freien Willen und Determinismus für unverträglich. Er weist auf AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph hin. Ich referiere SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Auffassung, die er anscheinend nicht kennt, darüber entsteht lebhafte Diskussion, auch mit anderen.
Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, heute zum letzten Mal; bisher wöchentlich seit einigen Wochen.
3 – 6 SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier, gibt mir RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test; er ist befriedigt über meine ausführliche Reaktion.
SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich Fortsetzung, 11 – 1: „Inquiry“, d. h. er fragt nach Grund für die Interpretationen, um zu sehen, ob sie mehr auf Form oder Farbe beruhen, wie weit kinästhetisch, usw. – Nachmittags Marni spazieren. 🕮
11 ½Departmentsitzung in meinem Office. Auch über Einladung von Pennsylvania. Vorläufig noch keine Möglichkeit, weil Leute im Department fehlen.
7:30 Departmentseminar: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über UNESCOIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization und die Philosophie. Er spricht interessant über HuxleysPHuxley, Julian, 1887–1975, brit. Biologe und Philosoph „Evolutionären Humanismus“.6Julian Huxley: 1948 als Rahmenmodell für die damals neu gegründete UNESCO entwickelt. Später: The Humanist Frame (London 1961), 1964 unter dem Titel Der evolutionäre Humanismus.bBeim 23.I. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
6 Kino mit Ina (seit sehr langer Zeit zum ersten Mal): „Anna und der König von Siam“;7„Anna and the King of Siam“ (1946) von John Cromwell. gut.
4 Miss Ina MayerPMayer, Sophia Ina, *1925, Tochter von Josefine Mayer-Keller hier (Tochter von Josefine Mayer-Keller)PMayer-Keller, Josefine, 1904–1986, Mutter von Sophia Ina Mayer. Berichtet über Eltern, und Großvater KellerPKeller, Großvater8Carnaps Großmutter mütterlicherseits Christine Dörpfeld (1825-1871) war eine geborene Keller, möglicherweise liegt hier eine weitschichtige Verwandschaft vor., den sie verehrt. Will nach Beendigung vom Hunter CollegeIHunter College, New York NYSocial Services studieren, vielleicht in Chic. – Abends Departmentseminar: PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph über funktionales Apriori. Ich: Sind solche Gesetze dann nicht vielleicht analytisch?9Paps funktionales Apriori erläutern ???
10 ½ – 2 Copilowitsch und FrauPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker hier. Über Plan seiner Doktorthese: über Antinomien. Er stellt sehr intelligente Fragen. Auch interessanten Plan, nach der These ein Buch hierüber zu schreiben. – 3 – 4 ½Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Er ist gern in Bryn Mawr; nur 2 Kurse; hat Zeit für eigene Arbeit.) Er redet mir zu zu Pennsylvania. Er meint, mit GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph und ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph ist es eines der besten Philosophiedepartments im Lande!
II / 1947 ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
7:30 abends : Departmentseminar. Mein Vortrag: „Prob. und Induction“. Ich spreche über: 1) 2 Begriffe der Wahrscheinlichkeit; 2) induktive Logik ist analog zu deduktiver. (Ich spreche schnell und gut, nicht-technisch.) Lebhafte Diskussion.
ComprehensiveExamen für Ray NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student, Geschichte der Logik (12:30 – 3:30; ich nur 12:30 – 1:30 und 3 – 3:30); er ist recht schwach. – Dann mein Seminar. 🕮
Antwort auf HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Bemerkungen zu meinem ms. „Application“ geschrieben.10Antwort auf Hempels un Goodmans Bemerkungen ???– Nachmittags hier: HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph, Miss UnderdenkPUnderdenk, Miss, Miss HendrixPHendrix, Gertrude, Studentin, Dr. ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph.
Antwort … fertig geschrieben.
Nachmittags SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Erklärt mir einige Ergebnisse meines RorschachtestsPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker. Sehr hohen score in Organisation der Einzelheiten zu einem Ganzen. Ich schlage ihm vor: Test mit Reihe von Bildern mit zunehmend feinerem Raster, sodass Fehlinterpretationen durch zukommende Evidenz korrigiert werden.
7:30 Department Seminar. Ich erkläre etwas mehr über induktive Logik; spreche ganze Stunde (war nicht beabsichtigt): teilweise Inklusion der ranges.
Nachmittags hier: WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, HockingsPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking‚11Hier und in den folgenden Jahren immer Richard B. Hocking (und Frau). SchoenrichsPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth SchoenrichPSchoenrich, Edyth, 1919, am. Medizinerin, verh. mit Carlos Schoenrich, GelbsPGelb, Ignace J., 1907–1985, poln.-am. Altorientalist‚ alle zum ersten Mal. Zuweilen nette Gespräche. Mit HockingPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking auch ein wenig philosophiert (über Wahrscheinlichkeit). – Er möchte auch Graduate Studenten unterrichten.
Vormittags zweimal, am Schreibtisch sitzend, plötzlich Schmerz im Rücken, nicht stark, aber am Rückgrat; zwingt mich zum Hinlegen. Ich bin besonders enttäuscht, weil ich in den vorigen Tagen viele Stunden am Schreibtisch sitzen konnte, und dachte, dies wäre ein dauernder Fortschritt. Nachmittags im Bett geblieben; abends nicht zum Department Seminar, weil nicht besonders wichtig (WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph). –Brief von GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph:12Brief ??? er ist etwas gekränkt über mein „chiding“ (ich hatte geschrieben: ein Kritiker muss sich nach der Interpretation des Autors richten); er sagt, MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph ist mit Fragen gekommen wegen meiner Einladung; ich hätte es streng vertraulich behandeln müssen! Ina sagt, dass sie nicht sehr geneigt ist nach Philadelphia zu gehen; vielleicht wäre es nützlicher, mal zwei Wochen nach NY zu gehen oder einen Sommer im Osten zuzubringen. Ich beginne ernstlich am Philadelphia Plan zu zweifeln.
Im Bett geblieben. Nur aufgestanden für mein Seminar nachmittags. Ina fährt mich hin und zurück; ich gehe vorsichtig mit Stock.
Im Bett. 🕮
Wieder auf; nicht ausgegangen, aber viel am Schreibtisch.
Abends Departmentseminar: HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne: über seinen Gottesbegriff. Er stellt Parallelen auf von solchen Paaren wie: absolut – relativ, konkret – abstrakt, früher – später, Ursache – Wirkung; alles sehr vage und vieldeutig.
Nach dem Seminar kommt Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler mit hierher. Über mögliche Themen für seine MA These. Vielleicht: Interpretation von „Wahrscheinlichkeit“ bei den klassischen Autoren.cBeim 3.III. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
11 ½ – 1 mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen, in seinem Office. Er sagt: sehr gute Chance, dass ich nächstes Jahr ein Quarter frei bekomme, vielleicht Herbst. Dafür erkläre ich, dass ich nicht nach Philadelphia gehen werde. [siehe meine Blätter!]13Blätter ???
Abends Departmentseminar: ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph über SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Ethik. Ganz gut gesprochen (Aussprache noch nicht gut).
ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph hier; seine Freunde in Holland wollen meine Meinung über „Syn“ wissen.
Nachmittags Diskussion hier über mein „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947, mit PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph.
Nachmittags Departmentsitzung in unserem Office über Fellowships. 3:30 – 5:30.
Abends Departmentseminar: PlochmanPPlochmann, George Kimball, *1914, am. Philosoph über duty und responsibility.
Zu FusslerPFussler, Herman H., 1914–1997, am. Bibliothekar; Spencer Mikrofilmreader angesehen; er ist gut. Das Bild ist schärfer als ich dachte. Er meint, die Bibliothek will den Reader nicht verkaufen (obwohl seit Jahren unbenutzt).
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. 🕮
Angefangen Term Papers zu lesen.
Letztes Seminar „Prob.“
Ferien bis Di. –Alle Bücher aus Storage (22 Pappkisten) kommen her (Transport ca 14 $). Wir wollen Regale aufstellen, aber viele Bücher verkaufen, wenn möglich. – Abends kommt Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank; er und Ina stellen große Regale im Schlafzimmer auf. – Term Papers gelesen.
Abends BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Term Papers gelesen.
Heute und die folgenden 3 Tage nachmittags BreachPBreach, Student hier, ein Student, den BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kennt. Er hilft Bücher auspacken und einordnen. – Er verlangt 70 C., ich gebe ihm 80 C.
Immer noch Term Papers gelesen. Endlich fertig.
Abends Departmentseminar: Richard HockingPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking: Über Metaphysik von Raum und Zeit, deren Realität usw. Nicht klar, ob er von Erlebniszeit oder objektiver Zeit spricht. Ziemlich unklar. Er spricht zögernd, befangen.
Nachmittags 3:30 – 5:30 erste Vorlesung: Grundlagen Mathematik (in Swift 208); in diesem Quarter gebe ich nur einen Kurs und nur 2 Stunden! Große Klasse. – 6 – 8 Antiquar MichenerPMichener, Antiquar hier. Erst langes Gespräch über Marktlage, seine Methode usw. Er ist ziemlich emotional, macht klar, dass er indigniert sein würde, wenn ich von meinen Büchern erst manche verschenken würde! Dann besprechen wir eine halbe Reihe von philosophischen Büchern (an denen er besonders interessiert ist) einzeln und er kauft sie; durchschnittlich 45 c.
Nachmittags wieder BreachPBreach, Student hier. Wir beenden das Bücherauspacken!
Abends 7 ½ (anstatt 6 ½!) – 9 ½ (!) MichenerPMichener, Antiquar hier. Ich verkaufe ihm viele Bücher; durchschnittlich 38 c (von 5 c bis 1 $).
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier 11 ½ – 2 ½. Er ist aus NY gekommen, 🕮 wohnt wieder bei LinkPLink, University of Chicago. Über BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik und NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss; Philadelphia; AAASIAAAS, American Association for the Advancement of Science Kongress hier im Dez.14114th Meeting, AAAS: Chicago, December 26-31, 1947, Siehe: „K-B-3“-Ordner
IV / 1947 Seit vorgestern Druck im Magen, wie von Gas, und zuweilen Schmerzen. Gestern abend Milk of Magnesia genommen, heute Stuhlgang. Heute nachmittag schlechter. – Abends Departmentseminar: HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph: Zeitbegriffe in der Physik. Versuche, Richtung und Zeit auf 2. Hauptsatz zu basieren; aber der gilt nicht genau. Kurz über die fantastischen Ideen von MilnePMilne, Edward A., 1896–1950, engl. Mathematiker und Astrophysiker.
Nachmittags 2 Stunden Vorlesung. Danach ins Bett. Stärkere Schmerzen. Grießbrei (die vorigen Tage allerhand sonst gegessen).
Heute und die folgenden Tage nicht mehr Schmerzen, aber Magen fühlt sich ungemütlich. Besonders spät nachmittags; durch Essen wird es meist besser. Ich esse Zwieback, Grieß, Suppe usw.
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neues Logikbuch gelesen (mimeograph)BQuine, Willard Van Orman!1950@Methods of Logic, New York, 1950.15Vermutl. MS von Quine, Methods of Logic.– Abends 8 – 10 MichenerPMichener, Antiquar hier; kauft für 35.– Bücher; durchschnittlich 40 c. – Auf einmal starker Durchfall, zum ersten Mal diese Woche.
Gusti DodererPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus kommt; mit ihr kommt ihre Nichte16Es muss sich um eine der beiden Töchter von Gustis Schwester Maria („Mia“) handeln, vermutlich um Giulia Maria (1925-2015), die 1947 den Nuklearphysiker Gerald J. Hine heiratete. Die Familiengeschichte von Gusti Doderer, geb. Hasterlik ist gut dokumentiert. Zu den beiden Nichten vgl. Kapitel IV (Familie Koritschoner) in: Marie-Theres Arnbom, Damals war Heimat. Die Welt des Wiener jüdischen Größbürgertums, Wien 2014. aus Springfield für heute. Auf Inas Wunsch sprechen alle Englisch. GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus bleibt über Nacht. – PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph ruft an: Herbst frei.
GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus erzählt von Schwierigkeiten mit ihrem ErnstPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus.17Ernst Kalmus. Sie hat große Bedenken, mit ihm nach Los Alamos zu gehen. Nach Mittagessen fährt sie ab, zurück nach NY. – Nachmittags zum ersten Mal die Lesegruppe hier; 6 oder 7 nehmen teil, meist bei beiden. (PM;BRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927 und QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) adequacy Thesen). – Abends Departmentseminar: ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago über Soziologie der Wahrnehmung.
Nachmittags Vorlesung.
Vormittags ins Mathematische Institut; HalmosPHalmos, Paul, 1916–2006, ung.-am. Mathematiker nicht da; mit StonePStone, Marshall Harvey, 1903–1989, am. Mathematiker gesprochen, dann Library.
Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer bringt Büchergestell zurück; zahlt seine Schulden spontan!
Briefe geschrieben. Mittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. –WiedmanPWiedman, Vermieter kommt, bespricht Dekoration. Wir fragen wegen Untermiete für 6 Monate. Er behauptet, BradysPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of ChicagoPBrady, Elisabeth, verh. mit Roy P. Brady hätten vorigen Sommer 🕮 zwei andere Parties in der Wohnung gehabt! (vermutlich übertrieben.) Er sagt, er hat keine Einwendungen gegen unser Untervermieten; er wünscht aber die Leute zu sprechen, damit sie ihm versprechen, nicht weiterzuvermieten.
3 – 5 BreachPBreach, Student hier, stellt mit Ina das Bücherregal auf, das wir SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer geliehen hatten.
Mein Vortrag „Quantitative Methode“ im College Soc. Sc. Kurs (S.S. 200), 1:30 – 2:30 in Soc. Sc. 120 (der große Saal).18Vortragsmanuskript wie 6. I. 1947 (RC 110-08-16), der Titel wurde mit Bleistift auf „Quantitative Method“ korrigiert. Ich spreche lebhaft, und nachher diskutiere ich einige Fragen. HoselitzPHoselitz, Berthold F., 1913–1995, öst.-am. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler hat dies arrangiert, auf Anregung von SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat schon dort gesprochen.
3:30 – 5:30 reading Gruppe hier; heute 4 und 5 Leute. – 7:30 Departmentseminar, PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, über: Semantische Bemerkungen zum Realismusproblem. Er macht die Existenz der Universalien plausibel. Ich in der Diskussion: Man kann auch die nominalistische These so interpretieren, dass sie ganz plausibel ist (nämlich: Universalien haben nicht dieselbe Art von Existenz wie Dinge); die schwierige Frage ist, was haben die Philosophen wirklich gemeint; hierüber sollten McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann uns was sagen; RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann spricht, aber McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph nicht.
3:30 Vorlesung.
Gestern und heute die plasterer hier, gipsen Decke in meinem Schlafzimmer und Decke und teilweise Wände im Badezimmer.
3 – 5 SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Ich gebe ihm BuchBStern, William!1912@Die psychologischen Methoden der Intelligenzprüfung, Leipzig, 1912 von SternPStern, William, 1871–1938, dt.-am. Psychologe über Intelligenztestmethode.19Vermutl. Stern, Die psychologischen Methoden der Intelligenzprüfung. Er sagt, er hat von Tubad’s Bücher über Buddhismus gekauft, mit meinem Namen. Ich erkläre mein Interesse für indische und chinesische Philosophen. Ich erzähle auch aus dem Krieg: EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein gelesen, Rundbriefe darüber; später pazifistische Rundbriefe.20Vgl. Band 1,
10:30 – 1:15 Diskussion mit HalmosPHalmos, Paul, 1916–2006, ung.-am. Mathematiker und SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker im Eckhart Commons Room. Zunächst einige Bemerkungen zu meinem Kapitel „Estimation“.21Kapitel Estimation, Der Satz von Halmos-Savage ist ein Lehrsatz der mathematischen Statistik, der bei Vorliegen einer dominierten Verteilungsklasse ein notwendiges und hinreichendes Kriterium für die Suffizienz von \(\sigma \)-Algebren (und damit auch von Statistiken) liefert. Damit ist der Satz von Halmos-Savage ein Hilfsmittel, um zu überprüfen, ob gewisse Funktionen eine Datenkompression ohne Informationsverlust ermöglichen. Dann allgemein über Zweck und Anwendung von Schätzungen. Beide sind skeptisch über 🕮 induktive Logik, aber interessiert.
Nachmittags SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Ich mache Bemerkungen über sein ms über ideale Typen; er will vielleicht darüber Doktorthese bei RedfieldPRedfield, Robert, 1897–1958, am. Ethnologe schreiben.22Erläuterungen ???
3:30 – 5:30 Lesegruppe hier; 5 Studenten; über PM und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). – Abends Departmentseminar: Vortrag O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph über sense data. Ich sage: Hypostatisierungen; die puzzles (z. B. speckled hen) verschwinden, wenn wir stattdessen über Zustände des Organismus sprechen, normalerweise hervorgerufen durch gewisse Dingsituationen.
Nachmittags Vorlesung.
Nachmittags Diskussion hier über mein „Meaning“-BuchB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris (zum ersten Mal), PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris fragt über Beziehungen zwischen meinen Begriffen, z. B. Proposition, und seinen „significa“; ich sage, mir scheint, ich meine dasselbe, auch wenn ich andere Aussagen darüber mache.23Erläuterungen ???
In der Früh spüre ich Rücken, gehe aber noch mit Marni spazieren. Vor dem Mittagessen, am Schreibtisch, plötzlich heftiger, sodass ich mich schnell hinlegen muss. Der Schmerz scheint unangenehmerweise mitten im Rückgrat. Aber da die Muskeln beiderseits besonders empfindlich sind gegen Fingerdruck, nehme ich an, dass es doch nur in Muskeln oder Nerven ist. Ich sitze noch auf zum Mittagessen, mit Gürtel (den ich zum Spaziergang an hatte, wie gewöhnlich; aber nicht zu Hause, wie gewöhnlich). Dann bleibe ich im Bett. –ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; nachmittags im Bett Briefe diktiert.
Nachmittags Teeparty hier: RiezlersPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler, PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph und Frau, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph. PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph ist aus Zürich, seine Frau halb amerikanisch, halb englisch; sie möchte viele Kinder und Tiere haben. O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph sagt, dass ihr Weihnachtsgeschenk (der Stock „Zigarrenraucher“) von EbersolePEbersole, Frank B., 1919–2009, am. Philosoph und StracheyPStrachey, John, 1901–1963, brit. Politiker war, und Frau Ebersole ihn brachte. – Ich liege ganzen Tag; meist im Bett, zur Teeparty auf Couch. 🕮
Diskussion mit HalmosPHalmos, Paul, 1916–2006, ung.-am. Mathematiker und SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker. Wegen Rücken bitte ich sie, herzukommen (11 – 1). Mehr über Interpretation und Anwendung von induktiver Logik, und WaldsPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker Spielmethode. – Nachmittags im Bett geblieben.
Meist auf Couch gelegen, mit Gürtel. – 11:40 ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph hier; Bemerkungen über sein BuchBZuurdeeg, Willem Frederik!1946@A Research for the Consequences of the Vienna Circle Philosophy for Ethics, Amsterdam, 1946‚24Zuurdeeg, A Research for the Consequences of the Vienna Circle Philosophy for Ethics. das er umarbeiten will. Ich erkläre Unterschied zwischen Metaphysik und Weltanschauungen, und sein Missverständnis in Teil III, dass Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis auch Metaphysik habe. ErdOriginal Ich. bleibt zum Lunch. –
Nachmittags Father BoehnerPBoehner, Philotheus, 1901–1955, dt. Franziskaner-Mönch hier; freundlicher Mann, aber nicht bedeutend, und nicht exakt. Abends in Departmentseminar: sein Vortrag über OccamPOccam, William of, 1285–1347, brit. Theologe und Philosoph und BurleyPBurley, Walter, 1274/1275–1344, engl. Philosoph, interessant, wie Burley Propositionalkalkül gehabt hat; die beide hatten modale Logik.
V / 1947 Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Er berichtet über Arbeit an Revision von meiner „Prob.“B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195025MS zu Carnap, Logical Foundations of Probability. Nur wenig Korrekturen.
Vormittags Dr. ReiersølPReiersol@Reiersøl, Olav, 1908–2001, norweg. Statistiker hier, aus Norwegen, studiert Statistik bei Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago. Er berichtet über IALA;IInternational Auxiliary Language Association (IALA) sie haben ihm gesagt, dass sie vielleicht noch dieses Jahr die fertige Sprache herausbringen werden. Er ist Esperantist; meint, das sei die beste Sprachform! Er ist schwerfällig, kaum je zum Lächeln zu bringen.
ms der kurzen „Erwiderung auf GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph“ geschrieben.B1948@„Reply to Nelson Goodman“, Philosophy and Phenomenological Research 8, 1948, 461–46226MS zu Carnap, „Reply to Nelson Goodman“. Vgl. TB 8. VI. 1946R.
Abends Kino (seit vielen Monaten zum ersten Mal): „The Razor’s Edge“;27„The Razor‘s Edge“(1946) von Edmund Goulding. Geschichte von MaughamPMaugham, William Somerset, 1874–1965, engl. Schriftsteller, er spielt selbst mit.
12 – 2 Departmentlunch. Über Ablehnung der Vorschläge des Departments, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zum Chairman und full Professor zu machen. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schlägt vor: Komitee von Vollprofessoren, zu Verhandlungen mit Administration; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt: erst abwarten Antwort der Administration auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Brief, dass er actingchairman niederlegt. Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane hier, tippt (80 c. pro Stunde). (Sie ist die Freundin von Mr. BreachPBreach, Student.) Sie schreibt blind, und schnell genug. Zuweilen Fehler, aber nicht schlimm. 🕮
Zu Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Kleines Loch wird gefüllt unter einer Krone oben rechts außen; nächstes Mal reinigen; das ist alles diesmal, obwohl ich ein Jahr nicht da war.)
Mädele SchöndubePBoehm, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, geb. Schöndube, Schwester von Elisabeth Carnap, verh. mit Federico (Fritz) Boehm Rowe, jetzt BoehmPBoehm, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, geb. Schöndube, Schwester von Elisabeth Carnap, verh. mit Federico (Fritz) Boehm RoweeOriginal Boehne., hier 1194. Wir holen sie am Palmer Haus ab. Sie ist hier mit Freundin, für 4 Wochen Kurs in floral design. Sie erzählt von allen Geschwistern; Wies’chenPRusche, Luise, 1891–1945, geb. Schöndube, auch Wieschen, verh. mit Otto Hermann Rusche, Schwester von Elisabeth Carnap†1945; alle sind böse auf RuschePRusche, Otto Hermann, 1883–1972, Kaufmann, bei AEG in Mexiko, zuvor Mitarbeiter von Heinrich Schöndube, verh. mit Luise Rusche, weil er die Besitztümer der Familie billig an sich gebracht hat, um die Schulden zu decken. NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap sei zu egozentrisch, lasse nur ihre eigenen Ansichten gelten, höre bei anderen gar nicht zu; sie überschätze ihre künstlerischen Fähigkeiten. Bis 6h.
Mit Professor MetcalfPMetcalf, Prof. gesprochen, über I. L. Er hat auch IALAsIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Fragebogen beantwortet; aber nicht Mitglied. Er ist für Kompromiss zwischen naturalistischer und schematischer Form, gibt aber keine Einzelheiten. Er sagt, etwa 10 % der Linguisten sind heute aktiv interessiert an IL, 10 % sind entschieden dagegen, der Rest hat kein besonderes Interesse, hält es aber für möglich; jedenfalls sind die Probleme jetzt als respektabel angesehen. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph habe ihm gesagt, dass die Frage der IL bei UnescoIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization in Paris im Herbst angekommen ist, aber nicht beschlossen worden ist, jetzt etwas zu tun; er glaubt, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph halte eine künstliche IL für möglich. Er meint, dass kein anderer Professor hier aktiv interessiert ist; wohl aber eine Reihe von Studenten. BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker sei vermutlich überbeschäftigt mit dem Weltconstitutionkomitee, zu dem auch GerardPGerard, Ralph W., 1900–1974, am. Physiologe gehört.28Erläuterung ??? Giuseppe Antonio Borgese war Sekretär eines an der University of Chicago angesiedelten Gremiums, das sich für den Weltföderalismus einsetzte (Committee to Frame a World Constitution). Er möchte, dass ich mit ihm spreche, wenn weitere Sachen von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) herauskommen.
Miss Jane ColleyPColley, Jane29Vgl. TB 6. V. 1947R, viell. ist einer der beiden Einträge ein Irrtum. zum ersten Mal hier, ich diktiere Briefe. (80 c., später 90 c. die Stunde.) Sie schreibt flink, macht einige Fehler, aber nicht viele.
Nachmittags Lesegruppe. – Abends Departmentseminar: FinchPFinch, Henry A. über mittelalterlichen jüdischen Philosophen HaleviPHalevi, Judah, eig. Jehoda ben Samuel ha-Levi, 1074–1141, span.-israel. Philosoph.fOriginal Halevy. Schließlich beteilige ich mich auch an Diskussion, über Beziehung zwischen Erlebnis und Lehre. Er ist Schüler von SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer in Philadelphia .
Zahnarzt.
Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert.
(GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat in Chic., trifft BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, ruft aber nicht an.)
Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane. –BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat hat ihm 3200 geboten, für 1 Jahr, um HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zu vertreten. Ich rede ihm zu, anzunehmen. 🕮
Vormittags HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hier. Über Erkenntnis, externe Relationen, eine Entität enthalten in einer anderen, usw. Ich betone, dass Erkenntnis sich auf Protokolle, nicht Dinge beziehen muss. – Nachmittags Lesegruppe. – Abends Departmentseminar: WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph über Hobbes’PHobbes, Thomas, 1588–1679, engl. Mathematiker und Philosoph Ethik.
Morgens, nach dem Waschen, Rückenknax: Ich hocke tief hinunter, um etwas aus der untersten Schublade zu nehmen, strecke beide Hände vor und beuge mich vor; plötzlicher scharfer Schmerz im Kreuz. Zurück ins Bett. Auch im Bett ist der Rücken noch empfindlich; für 2 Tage spüre ich ihn immerzu leise, zuweilen bei Bewegungen mehr.
Vor dem Aufstehen, im Bett, strecke ich, halb im Schlaf, ganzen Körper stark; plötzlich wieder Schmerz im Kreuz. Kurz darauf, flach auf dem Rücken liegend, will ich mich zur Seite schieben, um mich besser auf die Seite drehen zu können; dabei wieder Schmerz. Mir scheint, die gestrige Sache ist wieder die alte typische Geschichte; diesmal nicht nur Muskeln. (Ob gestern, bei der zu starken Beugung des Rückens etwas an einer Knorpelscheibe bricht? Oder 2 Wirbel sich berühren? Oder was?) – 10 ½ – 11 ½ReiersolPReiersol@Reiersøl, Olav, 1908–2001, norweg. Statistiker hier, sitzt bei meinem Bett. Ich habe seine Antwort auf IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Fragebogen gelesen, und er meine.30Antworten ??? Auch über Aufsatz von KösterPKöster usw.31Aufsatz ??? Ich sage, dass es für beschränkte Fragen doch wohl Bedeutung hat, trotz zu kleiner Personenanzahl. Ich zeige ihm JacobisPJacob, H. neues Buch mit Hinweis auf Plan von IALAsIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Broschüre.32Broschüre u. Buch ???– Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; nach dem Essen diktiere ich deutsche Briefe (im Bett). – Zwischendurch BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert und Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank. Ein sehr unruhiger Tag. – Ich lese Term Papers, eins in Spanisch! (Garc\'ıaPGarcía, Student aus Argentinien). – Abends ruft HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel aus NY an; wegen BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; er ist auch schon von YaleIYale University, New Haven CT interviewt worden.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer und Morris CohenPCohen, Morris, Student hier. Ich einige Zeit auf Divan, nicht zum Essen; dann wieder ins Bett; nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer bei mir. – Die ganzen Tage Term Papers gelesen.
Nur zu Mahlzeiten aufgestanden. (Miss JaegersPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick Examen über Ethik ist 1h; ich gehe nicht hin.) Nachmittags Gertrud JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier, 4 – 6. Sie ist glücklich über ihr Kind. Hat angefangen eine Doktorthese zu planen und schreiben, über Ironie in Literatur und Literaturkritik.33Erläuterungen ???🕮
Von jetzt ab immer zu Mahlzeiten aufgestanden; meist im Bett. – Nachmittags im Wohnzimmer gelegen; Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert.
Nachmittags Readinggruppe; dabei im Wohnzimmer gelegen. – Nachher kommt Vertreter von Mail-a-Voice, führt uns Apparat vor. Nachteil: nur 3 Minuten auf record. Ina ist sehr angetan.
Nachmittags 3 ½ – 5 ½ Vorlesung; zum ersten Mal wieder so lang aufgesessen. Infolge der Anstrengung und Spannung schwitze ich; nachher ziemlich müde, aber nicht zu sehr.
1 – 5 MädelePBoehm, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, geb. Schöndube, Schwester von Elisabeth Carnap, verh. mit Federico (Fritz) Boehm Rowe hier. Wir geben ihr ChachasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap letzten Brief zu lesen.34Brief ??? Sie sagt zu Ina, dass sie nicht gegen mich Stellung nehmen, wie sonst geschiedene Schwiegerfamilien, nachdem sie die Geschichte von ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph erfuhren, gegen den sie anscheinend sind.
Vor- und nachmittags lange Gespräche mit Wilfrid SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph, Freund von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, der aus Minneapolis eigens hergekommen ist. Im Technischen sind seine Versuche schwach; aber er hat interessante Ideen und scheint beeinflussbar. Ich betone, dass es mir besser scheint, die das allmähliche Anwachsen des Wissens und die darauf basierten Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Zukunft zu rekonstruieren, als gleich Allwissenheit anzunehmen. Und ich versuche ihm zu zeigen, dass es außer ‚wahr in einer Geschichte‘ auch den semantischen Wahrheitsbegriff gibt. Mittags behalten wir ihn zum Essen.
VI / 1947 Vormittags wieder langes Gespräch mit SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph; nach dem Mittagessen reist er ab.
2 – 4 Examen in Dean’s Office, für O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, WynnePWynne und 2 andere. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris kurz mit hierher.
Mit Marni im Park spazieren, zum ersten Mal wieder. – Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert (90 c. pro Stunde).
7 ½ – 9 ½ abends Departmentseminar: HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne wieder über interne Relationen und „Einschließen“; es ist etwas vage wie früher, und ich sage gar nichts. – Dann bis 10 ¼Departmentsitzung! KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler, T. VPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. (der im Sommer kommen wird) und ich bilden Komitee, um mit Administration über Chairman zu sprechen. 🕮
10 ½ KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler und ich zu KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago. Er sagt, dass am 12. beschlossen werden wird, ob HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago bleibt oder nicht (seine Familiensituation sei unerträglich, er kann aber nicht Scheidung bekommen).35Zwischen 1921 und 1948 war Maude Hutchins mit Robert Maynard Hutchins verheiratet und bekam mit ihm drei Kinder. Nach dem Scheitern der Ehe zog sie 1948 mit zwei ihrer drei Töchter nach Connecticut und begann zu schreiben. Es entstanden neun Romane sowie eine Reihe von Kurzgeschichten, Theaterstücken und Gedichten. Darnach sollen wir mit ColwellPColwell, Ernest, 1901–1974, am. Bibelwissenschaftler sprechen. Wir gehen dann zu PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und berichten ihm. Sa BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier 3 – 9 (!). Über mein ms Prob. 5 – 6 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Einiges über seine Experimente.36Erläuterung ???
Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert, zum letzten Mal. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Term Papers gelesen.
Vormittags DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier, kommt um 8h an, Abreise 1h. Ina muss sie abholen; TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris will nicht, und kommt nur zwischendurch ganz kurz. – Nachmittags Term Papers und Examen Papers gelesen.
3 ½ – 5 Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler, bringt Entwurf für MA These über klassische Wahrscheinlichkeitsbegriffe. –PringsheimsPPringsheims, Mieter, für letzte Besprechungen. – Mein Rücken nicht gut; durch das Schwitzen und Abkühlung sind alle Muskeln anscheinend rheumatisch, schmerzen wenn ich Gürtel trage und krampfen sich zusammen; dadurch unsicheres Gefühl. Ich versuche zu Mahlzeiten ohne Gürtel zu sitzen; aber dann wird Rücken schnell müde und wacklig.
Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin 10h, zum ersten Mal seit langer Zeit; Kurzwellen und Massage. Das tut gut. 3 ½ – 5 ½ letzte Vorlesung. Es geht ganz gut mit Rücken, wenn auch müde nachher. In der Pause mit WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph gesprochen („Warner“). – (In der Nacht twitschen die Rückenmuskeln, nervös vom Rheuma.)
10 ½ – 11 ½ Besprechung mit CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press-PressIUniversity of Chicago Press über Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Er will Kontrakt machen.37Carnap, Logical Foundations of Probability ist 1950 bei Chicago University Press erschienen.– Mrs. LewisPLewis, James und Frau, Mieter in Swift Hall meinen Officeschlüssel gegeben, sie will ihn mir im Dez. zurückgeben. (Sie ruft im Building Office an; sie sagen, da ist kein Record, dass ich für Schlüssel bezahlt habe; der Schlüssel ist 1944 für Rechnung der Divinity SchoolIDivinity School, University of Chicago gemacht worden.) – Abwechselnd im Bett gelesen und geschrieben, und aufgestanden und gekramt. Es geht ganz gut; ich sage Ina, dass mir scheint, 🕮gBeginn des in RC 025-91-10 ausgelagerten Teils. dass ich aufsitzen kann auf der Reise; sie macht sich Sorgen. – 4 nochmal Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Eine nette Negerin kommt 8 – 4, macht alle Fußböden; still und fleißig. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags PringsheimsPPringsheims, Mieter bringen Sachen. – 4h Duchert kurz. MecklerPMeckler, Buchhändler sieht die letzten Bücher an (an Spamer nicht interessiert, für alles übrige bietet er 10 $; er weigert sich erst, es aufzusplitten: dann: 3 für Tausendundeine Nacht, aber er will das dann doch nicht einzeln dafür nehmen; 2.50 für RathenauPRathenau, Walther, 1867–1922, dt. Politiker und Industrieller (6 Bände!), BebelPBebel, August, 1840–1913, dt. Publizist und Politiker (3 Bände) usw! Das will ich eigentlich nicht. Im übrigen viel ungebundene Bücher; die will er nur nehmen, um die anderen zu bekommen. So kommt also nichts zustande! Ich erwähne einige Preise in Adlers Katalog; er sagt, vielleicht nächstes Jahr mal wieder.)
Abwechselnd auf zum Kramen und im Bett. Nachmittags verknaxt Ina ihren rechten Fuß; mein Rücken ist auch ziemlich schwach; aber ich möchte doch lieber losfahren, da Ina sagt, dass sie fahren kann. PringsheimsPPringsheims, Mieter kommen schon, bringen das Gepäck. Der Janitor hat die schweren Sachen schon eingeladen. PringsheimsPPringsheims, Mieter helfen die letzten Sachen hinuntertragen. –4hAbfahrt nach SF. Ich sitze auf, aber der Rücken ist schwach, und durch die Erschütterungen des Fahrens fühle ich mich immer wackliger; dadurch spanne ich mich übermäßig an. Nach 21 mi (etwa ein Stunde) schlägt Ina vor, die Matratze für mich herzurichten. Ich bin erleichtert, weil ich nicht sehe, wie ich auch nur bis Aurora aushalten könnte. Alle Courts besetzt; wir wollen nicht in Hotel wegen Marni, und weil Ina mit Fuß nicht so viel Sachen schleppen kann. 10hDe Witt‚ODe Witt IA 170 mi. Cross Roads Ct., wie Juni 1942 (damals hatte ich hier den ersten kleinen Rückenknax der Reise). 3 Zimmer, nett, 6.– anstatt 9.–.
10h ab (aber erst später unterwegs Frühstück). Ich liege auf der Matratze ganz gut; Marni liegt neben meinen Füßen. In Cedar Rapids kauft Ina großen, starken, grünen canvas für Unterlage für Marni. Die ganzen Tage wolkig und kühl. Durch Überschwemmungsgebiet. 5:45 Jefferson‚OJefferson IA 236 mi. Green Gables (wie 1942) 🕮 (nett, einfach, 2 Zimmer, diesmal auf Nebenstraße, 4.– anstatt 5.–).
9:40 (alle Zeitangaben nach Sommerzeit, nicht Standard), Abfahrt. Lange Fahrt, Ina müde; aber wir möchten mit 2 weiteren Übernachtungen durchkommen. – 7hNorth Platte.ONorth Platte NE Wir suchen bei mehreren Courts, verlieren Zeit; viele Autos kommen an; darum nehmen wir schnell eine Cabin in dem Bezaido Court W von North Platte und gehörend zu dem eleganten CedarLodge (Cabin mit 2 dürftigen Zimmern 6.–; überteuer).
Ab 10h. Über Denver, nach Manitou Springs‚OManitou Springs COCottonwood Camp wie voriges Jahr (unten am Bach; dieselbe oder ähnlich Cabin, sehr einfache 2 Zimmer, 4.–). Zum Abendessen in die Stage Coach Inn; sehr teuer.
Ab 8 ¾ (von jetzt ab Standardzeit). Über Las Vegas, um Zeit zu sparen. Die ganze Reise war kühl und regnerisch. Seit kurz nach Chic. ich immer gelegen, weil ganzes Aufsitzen zu lang und Wechseln zu umständlich. Marni liegt immer bei mir; sie ist sehr brav und geduldig, aber leckt immer; Ina wäscht die Windeln, auf denen sie liegt, aber sie trocknen nicht über Nacht bei dem feuchten Wetter. – 5:40 S. F. OSanta Fe NM Essen eingekauft. Zum Häuschen hinauf. Schlüssel passt nicht! Da YamiPYami nicht zu Hause. Ina geht hinunter zu JaberPJaber. Dann kommt YamiPYami plötzlich. Wir essen bei ihr zu Abend. Ina schläft bei ihr, weil ihr Bett hier in Storeroom abgestellt ist!
Ausgepackt. Ina nachmittags in die Stadt.hBeim 27.VI. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags und abends bei FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman; dort Nathan SternPStern, Nathan/Nates, von dem sie das Grundstück gekauft haben, und der Beiträge zur Klinik leistet.iEnde des in RC 025-91-10 ausgelagerten Teils.🕮
VII / 1947 Nachmittags kommen plötzlich Bill AubertPAubert, Vilhelm, 1922–1988, norweg. Soziologe und sein Freund Kaare HemsenPHemsen, Kaare, 1920–2006, norweg. Fotograf, ein Fotograf, der nach Hollywood will. Sie haben Auto und Zelt. Sie wollen nach Colorado, eine ghost town suchen, wo sie wohnen könnten, zum Bücher lesen, Klettern usw. Dann nach Kanada, um Immigration Visa zu bekommen. Sie übernachten hier in ihren Schlafsäcken auf dem Dach des ChalmerPChalmer Hauses.
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Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder hier zum Abendessen.
Marni zum VetWearstPWearst, Dr., Arzt, bleibt dort. Er will die wunden Stellen hinten mit Salbe behandeln und ausheilen; später erst sagt er dann, es scheint doch was krank mit Blase oder eher Niere; er gibt dann Penicillininjektion. Ina vermisst sie so, dass sie manchmal weinen muss.
…mein Rücken ist viel besser hier geworden, in diesen 3 Wochen. Ich mache mehr Übungen als in Chic., und bleibe auch länger aufsitzen, wenn ich den Rücken spüre, weil ich hier nicht so viel riskiere, wie in Chic., besonders in den letzten Tagen, wo ich immer nur eine ½ Stunde auf einmal auf sein konnte, und fürchtete, die ganze Reise würde gefährdet.jBeim 12.VII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Ich spüre den Rücken etwas; bleibe aber vormittags doch auf. Nachmittags im Bett geblieben.
Wieder aufgesessen. Aber für einige Tage werde ich leichter müde als vorher.
Abends Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder hier. 🕮
Nachmittags und abends bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, zum ersten Mal. Sie war bisher sehr beschäftigt mit Straßen-, Wasserleitung- und Hausreparatur.
Brief an MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm geschrieben, über GittlisPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap Verlobung.38Brief ???
…
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über randomness in geordneten Bereichen gearbeitet; dann wieder zurück zu Einfügungen in Ch. IV.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195039ERl ???
Franz StögerPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap kommt. Er ist für einige Monate in Washington, für Verhandlungen wegen Anleihen. Wir nennen uns „Du“ und „Rudolf“. Er ist ganz nett und anpassend, redet viel, nicht schwierig; aber ich vermeide politische Gespräche; da er sehr konservativ, streng für Eigentum, monarchistisch.
… Ina nimmt meist FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap aus, sodass ich arbeiten kann; zuweilen sind sie im unteren Zimmer oder auf der Porch. Sie fahren nach Bandelier; über Truchas nach Taos. Er will aber nicht Indianer sehen, sondern nur Landschaft.
Einen Nachmittag und Abend mit Fr wir mit FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnapzu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Es gefällt ihm gut dort. Sie ist nett zu ihm, aber sagt ihm energisch ihre Meinung im Politischen. 🕮
Abends, FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap Abreise (wieder im Zug 3 Nächte).
…YamiPYami hat die ganze Zeit 2 Gäste oben: ihr Neffe Bobby Murray‚PMurray, Bob[by] (Sohn von Bob; langweilig) und Louise LyonsPLyons, Louise (mit grauem Haar, schläft in Garage, weil es die Großmutter dem Jungen verboten hat!); sie trinkt viel und wird dann zu familiär („Louise“ und „Rudolf“).
VIII / 1947 Von jetzt ab wieder ohne Gürtel im Haus; dabei fast immer gesessen; nur vor Mahlzeiten ganz kurz hingelegt, und Nap nach Mittagessen. (Zum Spaziergehen aber Gürtel angezogen.) Nach wenigen Tagen geht es sehr gut; ich merke kaum einen Unterschied, bin nicht müde besonders müde beim Sitzen. Ich mache fleißig Übungen, dreimal täglich.
Mittags Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder hier.
Nachmittags kommt Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; er erzählt von Institut und Experimenten. Später gehen wir zu Fuß mit ihm Arroyo hinunter. Er ist gegen Ergosterin für mich, weil es möglicherweise Cancer hervorruft; er ist bereit, Versuche mit ARS Serum mit mir zu machen, wenn ich es bekommen kann; es ist nicht allgemein zugänglich.
Nachmittags wieder RuthlingsPRuthling, Maria, verh. mit Paul RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling mit PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling (zum zweiten Mal überraschend an demselben Wochenende!) Er ist gestern von der großen Silberreise zurückgekommen. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sagt, er hat für 3000 $ Silber verkauft; sie meint, die Hälfte davon sei Profit. Sie wollen jetzt nicht das Haus bauen, sondern lieber alles Andere in Silber anlegen. Er will für GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation ansuchen, wenn nicht zu alt; ich rate, MaisiePMaisie inoffiziell zu fragen.kBeim 7.VIII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Nachmittags in die Stadt, zum ersten Mal diesen Sommer. Haarschneider. Zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, in das Haus an Grant Avenue. Klein, aber nett (nur $ 35). Dann kommt PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama), die seit einigen Tagen aus Washington 🕮 hier ist für Ferien. Später Ina.
FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank wollten kommen; Ina hatte sie untergebracht im Haus von OrvodalesPOrvodales, wo BlodgettPBlodgett ist; heute schreiben sie: sie werden nicht kommen.
–
ManuelPManuel, Handwerker und MoysesPMoyses, Handwerker arbeiten hier. Sie bauen neue Terrassenmauer, und machen Fußboden neu in meinem Schlafzimmer und Badezimmer.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl kommen an, von Un Onray, Cal. Die erste Nacht schlafen sie in ihrem Auto. Dann FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in YamisPYami Garage, und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl im Auto.
… Keine Ausflüge, nur zuweilen Spaziergänge. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist mehr im Gleichgewicht, es geht beiden gut. Ihr Beruf (Beratung für Kinder im Psychologischen Institut) tut ihr anscheinend gut. Sie bittet um offene Kritik; ich sage, dass sie viel besser ist; aber Zusammenleben würde doch wohl noch schwierig sein, wegen „strenger“ Einstellung. Sie rät mir, mich damit abzufinden, dass der Rücken zuweilen Anfälle macht, und trotzdem mich normal zu bewegen, am Schreibtisch zu sitzen usw. (Sie sagt, die Frauen von Professor CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph haben auch oft Rückenanfälle und machen sich nicht viel daraus, nehmen dann schwedische Massage.) – Ina ist am ersten Tag dominierend mit mir, vermutlich aus Eifersucht; später mehr im Gleichgewicht. Wir beide atmen auf, wenn KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl abreist. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist zwar lieb und anziehend, aber anstrengend, besonders durch eindringliches Reden.
KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl reist ab; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl bringt sie in der Frühe nach Lamy.
… FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl wohnt weiter in der Garage, ist über tags bei uns. Wir machen oft Diskussion auf der Porch; er bringt Fragen über Wahrscheinlichkeit; physikalische Modalitäten und Gesetze, und anderes. Vor dem Abendbrot zusammen 🕮 spazieren: zuweilen auf PorfiriosPPorfirio, Handwerker Hügel und drüben etwas hinunter; oder nach Apt über ridge, oft bis auf hill, einmal bis auf mountain und etwas hinüber; ins Tal und jenseits etwas über den Steinbruch hinauf. Mehrmals Sonnenbad, angeregt von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl (voriges Jahr habe ich keins genommen), auf grüner cot Matratze (ohne cot) auf Erde bei der Terrasse.
IX / 1947 Seit gestern und besonders heute früh Zahnschmerz: der letzte Zahn unten rechts, mit großer Goldkrone, schmerzt sehr bei Berühren mit Finger, sodass ich nicht darauf kauen kann. Nachmittags zu Dr. BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt– er macht X-ray. Später sagt er: kein Abszess jetzt sichtbar; es mag besser oder schlechter werden; vielleicht nur mechanisch, weil ich alles auf dieser Seite kauen muss und dadurch dieser Zahn überanstrengt. Gibt mir kleine Pflästerchen (Poloris poultice) (sie werden je ½ Stunde an den Zahn gelegt). Inzwischen mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglMurray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt besucht; er zeigt uns sein neues Institut, hat aber jetzt wenig Zeit; auch Dr. MargulisPMargulis, Dr., Arzt kurz gesehen. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt sagt: falls Zahn verdächtig, ausziehen!
Ina bringt mir noch mehr Pflästerchen vom Zahnarzt. Es geht langsam besser.
Zahn weit besser.
Keine Schmerzen mehr am Zahn bei Druck; ich schone ihn aber noch beim Kauen. – Nachmittags: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel kommen; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl holt sie 3h in Lamy ab (El Capitan; sie haben 2 Nächte hintereinander im Zug gesessen). Sie 3 wohnen in Blodgetts Haus. Sie kommen herauf. Abends gehen wirzu kurz 🕮 zu YamiPYami; dort große Geburtstagsparty für PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama); sie sprechen mit MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).
Vormittags Ina mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel in die Stadt. Wir 3 Spaziergang und Diskussion. Nachmittags fahren sie wieder hinunter. (Wir sind froh, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel so eine gute Frau gefunden hat.)
Nachmittags kommt FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; er sagt, wir sollen nicht alle nachmittags zu ihnen kommen, wie geplant, sondern abends ist AnitasPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Geburtstagsparty, wo wir aber natürlich nicht hinkommen wollen. Er bleibt zunächst etwas hier. Dann fahren wir alle zum Blodgett Haus. Kurz alle AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman besucht (auf Inas Anstoß hin muss ich AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman einen Kuss geben!); das Haus wird besichtigt. AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman recht kühl, vielleicht erschrocken, dass wir doch gekommen sind. Nates SternPStern, Nathan/Nates kommt. Wir gehen. Wir fahren dann nach Hause; Ina ist die Menschen alle müde.
Vormittags wir 3 Spaziergang und hint nachher auf YamisPYami Porch gesessen; Diskussion über analytisch usw.; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel berichtet Auffassungen von GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). Nachmittags wir alle zum Hydepark hinauf, in 2 Autos; ich mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel. Oben etwas spazieren. Dann ist es schon spät. Über Tesuque zurück; Besuchsplan von RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling wird aufgegeben, weil schon spät. (Kass.)
Für mich gearbeitet.
Vormittags alle hier. Wir drei Spaziergang und Diskussion; meist über induktive Logik. Nach Lunch fahren sie hinunter. Mit Ina verglichen.
Vormittags für mich alleine Mit Ina verglichen. Für mich gearbeitet. § 40 fertig durchgearbeitet; damit sind Kapitel I – IV fertig durchgearbeitet.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
Vormittags und Lunch alle hier. Wir drei spazieren und dann auf YamisPYami Porch. Diskutiert über induktive Logik. – (Nachmittags Ina und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling.)
Mit Ina ms verglichen. – 5 kreisförmige Rechenschieber ausprobiert, die ich zur Auswahl bekommen habe. 🕮
Alle zusammen Ausflug ins Pecos Valley. Wo wir von der Hauptstraße abbiegen, hat FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feiglblow out, über dortPecos ins Tal; schöne Fahrt hinauf. Links (nur in unserem Auto, 5 + Marni) 5 mi ins Holy Ghost Tal, bis zum Ende. Picknick. Geauf grüner cot Matratze. Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl dort geblieben; die anderen spazieren weiter. Durchs Ggefahren, nach Cowles hinauf. Bis zum Ende der Straße. Dann Pfad weiter gegangen, am rechten Hang parallel zum Bach; keine Aussicht, aber nettes Tal. Bei Fahrt hinunter Hausbau besehen von Lloyd WrightPWright, Frank Lloyd, 1867–1959, am. Architekt; nicht revolutionär, nur überall schiefe Winkel.
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelms über Explanation gelesen.BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1948@„Studies in the Logic of Explanation“, Philosophy of Science 15, 1948, 135–17540MS zu Hempel und Oppenheim, „Studies in the Logic of Explanation“.– Mit Ina verglichen.
HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt. Er wohnt bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel unten. (Hatte Konferenz in NY von seiner Organisation mit Sozialwissenschaftlern; organisiert von KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph; kommt im Flugzeug.41Siehe: „K-B-3“-Ordner: Komplettes Programm. Projekt Rand. Conference of Social Scientists. September 14 to 19, 1947 – New York Olaf Hempel war dort. Ebenso Abraham Kaplan.) Vormittags und mittags alle hier. Wir gehen spazieren mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; er erzählt einiges von seiner Organisation (es ist für die Luftwaffe; wird bezahlt durch Douglas Aircraft, damit sie höhere Gehälter bezahlen können; HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hat 9000!), aber nicht viel, weil geheim. (Sie arbeiten über Statistik von bombing Angriffe; Abwehr von solchen; die Konferenz war über Beeinflussung der Zivilbevölkerung durch Abwehrmaßnahmen oder anderes.) Auch über seine Maschine, die random Zahlen produziert.
Alle ganzen Tag hier. Über induktive Logik. Ich erkläre meinen Aktuar. Nachmittags erkläre ich meine Definition von Sütterlinbuchstabe für geordneten Bereich, und damit „randomorder“; sie sind sehr interessiert daran.42Erläuterung ???
Vormittags Diskussion bei ihnen unten. Über „Gesetz“, „Erklärung“, nominalistische Sprache. Wir essen dort. Dann HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer Abreise. 🕮
Ganzen Tag Ausflug zum Bandelier Park, alle zusammen in 2 Autos. Ich mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, Los Alamos Straße. In Bandelier Park. Ich mit Ina am Bach hinunter zum Schwimmteich. Die anderen besichtigen Höhle und Museum. (Zum (Auf Rückfahrt planten wir Puye‚43Vermutl. handelt es sich um die „Puye Cliff Dwellings“. es ist aber zu spät.)
Wir bleiben zu Hause. Ich mache Berechnung über Ben AkibaKalkül?, im Archiv auffindbar (er kann doch gewinnen, wenn genügend PalaisPlayer? leer sind; aber das ist nur in sehr kleinem Teil der möglichen Welten.)44Erläuterung ???
Die anderen den ganzen Tag hier. Vormittags Spaziergang und Diskussion. Ich erkläre Korrektur von Ben Akiba. – Meine Bemerkungen zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelms. über Erklärung.BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1948@„Studies in the Logic of Explanation“, Philosophy of Science 15, 1948, 135–175 Ich erkläre meine Idee über „Gesetz“ (induktive Konstituenten oder koordinierte Konstituenten werden nicht zugelassen in fundamentalen Gesetzen, wohl aber in abgeleiteten; die „große Schwierigkeit“: selbst ohne das kann ein Satz immer wahr sein und doch nicht notwendig; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel bezweifelt das zunächst. Ich: in quantitativer Physik ohne Nähewirkung könnten wir Differentialgleichungen fordern, die überall erfüllt sind; das würde die Schwierigkeit lösen; aber das gibt es nicht notwendig in jeder möglichen Welt.) Nachmittags Diskussion über Weltlage. Ich erkläre die Haltung Russlands; und dass HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook usw. das Unwesentliche betonen; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nimmt es mit großem Interesse auf, hat aber Bedenken. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel ist sehr links, vielleicht kommunistisch.
Wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel in unserem Auto nach Taos. Über Truchas, ich zum ersten Mal (Ina war dort mit FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap); hinter dem dort Picknick. Interessante Gegend; primitive Dörfer. Hinunter nach Taos. Dort Fiesta de Pueblo. Es regnet. Darum warten wir nicht auf Sonnenuntergangstanz. 6 – 8 im Dunkeln nach Hause, über Hauptstraße. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel erzählen von ihrem Zusammenkommen; Ina erzählt von unserem in Wien.
Wir hinunter, weil FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl nicht wohl ist. Er legt sich aufs Bett; wir diskutieren dort. Sie geben mir Punkte an für Erwiderung auf 🕮 KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann.B1948@„Reply to Felix Kaufmann“, Philosophy and Phenomenological Research 9, 1948, 300–30445Carnap, „Reply to Felix Kaufmann“. Nachmittags wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempelzu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, ohne Verabredung. Sie war den ganzen Sommer beschäftigt mit Handwerkern; Anbau der Terrasse, usw.; sie ist gerade beim Hausreinigen. Wir bleiben nur zum Tee. Sie erzählt, dass ihr Sohn schreibt, dass die sozialistische australische Regierung gar keine Initiative erlaubt.
X / 1947 Vormittags fahre ich alleine hinunter, weil FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl noch nicht ganz wohl. Wir drei sitzen unter dem Baum und diskutieren. (Über Physikalismus usw.) Auch etwas über WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph falschen Versuch einer Rechtfertigung der Induktion.46Donald Cary Williams (1899-1983) am. Philosoph. Er war gegen die Metaphysikkritik des Logischen Empirismus. Unter anderem entwickelte er eine eigene Theorie der Induktion. Williams hielt die Induktion für lösbar und verwendet dafür die Wahrscheinlichkeitstheorie. Siehe: The Ground of Induction, Cambridge, Mass. Harvard University Press. 1947.
Vormittags dort Diskussion bei FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; er ist im Bett, wieder schlechter, muss Abfahrt verschieben.
Ganzen Tag zu Hause. Ich schreibe Erwiderung auf KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann‚B1948@„Reply to Felix Kaufmann“, Philosophy and Phenomenological Research 9, 1948, 300–304 aufgrund von Notizen von Besprechung mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. – Brief von WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph:47Brief ??? (1) Budget; (2) ich soll nächsten Sommer teachen. Zu (1): schwierige Überlegung, ob ich für mich selbst Gehaltserhöhung erbitten soll, wegen Unterstützung der Familie; Ina ist dafür, ich möchte lieber nicht.
Vormittags Diskussion unten. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl meint, ich soll für mich selbst sprechen im Brief an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel teilt meine Gefühle dagegen. Dort Lunch. Nachmittags: wir alle fahren zur W Seite des Reservoirhügels; spazieren dann hinauf zur Hochfläche, wo die Wiese ist, am Fuß vom M-Berg. Herunter Zurückgefahren an der Kirche Cristo Rey vorbei.
Ganzen Tag unten. Wir kommen plötzlich auf die Idee von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Mitarbeit an unserem Buch;48Buch ??? wie oben ??? ich hatte FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schon lange gesagt, dass wir einen Dritten brauchen, der es wirklich schreibt. Wir hatten aber gedacht, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel wäre zu sehr beschäftigt mit eigenen Sachen. Er hat aber große Neigung, es zu tun; will es noch überlegen. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gibt ihm meine Notes.49Notes wo sind die ???Erganz🕮 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist ganz aufgekratzt über den Plan. Nachmittags fahren wir drei zum SFTrail und gehen dort etwas spazieren; der Plan wird genauer besprochen. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel müsste GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation bitten, Änderung des Projektes („Erweiterung“) zu genehmigen; er will das mit Nagel überlegen. – Abends zu Hause Brief an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über Budget diktiert; 1 Stunde; ich sage nichts über mich, aber rege am Schluss allgemeine Revision der Gehaltsskala an.50Brief ???
(FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt ab, 6:30, alleine im Auto, über Denver.) HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen herauf, Taxi bis unten (1 $!); ich gehe ihnen entgegen. Mittags hier. Ina fährt sie hinunter, holt DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst ab; sie hier bis 9h. Wir sitzen auf der Porch. Auch über Sozialismus (jetzt ist sie ganz dafür, besonders für Europa; voriges Mal war sie durch den Brief des Sohnes gegen die sozialistische Regierung in Australien eingestellt).
Zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hinunter. Mit ihnen in den Hydepark hinauf; die Espen sind jetzt flammend gelb; es sieht wunderbar aus. Mittags sind sie hier. Nachmittags fährt Ina sie hinunter.
2h zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, mit ihnen nach Lamy. 320 HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel Abreise (El Capitan).
Gekramt; Briefe geschrieben.
Morgens (beim Ausschütten der Case in die Toilette) plötzlich kleiner Schmerz im Rücken. Geht aber gleich vorbei; vielleicht doch nur von Muskeln? Aufgesessen und geschrieben; aber bald müde; hingelegt; nachmittags im Bett geblieben.
Weiter gearbeitet (wieder sitzend): Durcharbeitung von Kapitel IX: Schätzung.
Nachmittags zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst (4 ½ – 10 dort!). Sie sagt, Ina soll Stelle annehmen oder machen, damit sie sich mehr befriedigt fühlt; und sie soll nicht zu viel Neigung auf Marni konzentrieren, weil das schlecht ist für beide. 🕮
Nachmittags wir zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Sie macht Abreisekram. Ich werde sehr müde dabei. Abends Dann fährt sie mit uns hinein; bringt uns noch zu FinkesPFinkes und Ernest KneePKnee, Ernest, 1907–1982, kanad. Fotograf und Familie. Er ist Fotograf, hat schöne Aufnahmen von ihrem Haus gemacht.
XI / 1947 Von jetzt ab auch Spaziergänge ohne Gürtel, geht bald sehr gut. Zu Hause immer aufgesessen, auch nach Spaziergängen und vor Mahlzeiten.
…Magenbeschwerden beinahe jede Nacht. Muss Gel nehmen; auch dann noch weckt es mich oft auf.
Der erste Schnee; hält nur kurz. Aber oft länger auf den hohen Bergen.
Nachmittags in die Stadt (Haarschneider, Besorgungen.) MannPMann für Gürtel; auf seinen Rat bestelle ich neuen Gürtel mit pad.
Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. Ich sage, dass ich wage zurückzukommen, weil DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst gesagt hat, er will keine Schwierigkeiten mehr machen mit bill. Er macht ganze Untersuchung, besonders Magen und Lunge, aber keinen X-Ray Schirm. Er sagt, physikalisch scheint Magen normal. Er wird Magensaftuntersuchung machen.
Zu Mann:PMann neuer Gürtel mit pad (er sagt, er garantiert ihn für 2 Jahre). Zu Dr. EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt; meine Kurzsichtigkeit ist geringer geworden; er verschreibt neue Gläser. – Mit Ina zu Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; er zeigt uns die Klinik, und gibt Schneeketten zurück.
Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. Magensaftuntersuchung. Ein dünner Gummischlauch wird durch die Nase bis in den Magen geführt, erleichtert durch Stückchen Eis. 🕮 Für eine Stunde. In den ersten Minuten unangenehm; dann gewöhnt man sich daran. Ich liege dabei, lese Buch (Warburg).51Siehe LL . Von Zeit zu Zeit kommt Assistentin und pumpt durch den Schlauch den Magensaft heraus. – Wir fahrenCañon Rd. ganz hinauf, an Kirche vorbei, durch die „Shangri La“ Siedlung, am großen Reservoir vorbei, bis zur Sperre, kurz vor dem oberen Reservoir. Es ist interessant, endlich mal die Gegend von der Nähe zu sehen, die ich so oft vom PorfirioPPorfirio, Handwerker Hügel betrachtet habe. Zurück über Cerro Gordo Rd., an PorfiriosPPorfirio, Handwerker Haus vorbei.
Tiefer Schnee (12 – 15 cm). Darum sagen wir Verabredung bei Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt ab, weil Ina nicht sicher ist, ob sie wieder heraufkommen könnte. (Die Schneeketten passen nicht, weil wir jetzt größere Reifen haben.) Schöner Spaziergang in der Sonne im Schnee über ridge, mit allen 4 Hunden.
Endlich wieder weiter an Skelett für Ch. X.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195052Erl ???
Noch mehr Schnee, jetzt ca. 20 cm. Ungewöhnlich für November. (Darum Mo nochmal HausnerPHausner, Dr., Arzt abgesagt.)
…Ina fährt die ganze Woche nicht in die Stadt (am 19. um letzten Mal). Zuerst zu viel Schnee; später vom Schnee Straße aufgeweicht.
XII / 1947 11 zu HausnerPHausner, Dr., Arzt. Die Analyse des Magensaftes zeigt, dass die acidity abnorm hoch (20 – 40 ist normal; jetzt … – 80; nach Histamininjektion …–104). Vermutlich Magengeschwür, oder Gefahr, dass ein solches entsteht. Ursache hauptsächlich psychisch; er meint, dass meine Arbeit Schwierigkeiten verursache; ich soll ein hobby daneben haben. Er meint, dass man kein Nembutal braucht; wie ein Fakir müsse man den Schlaf durch Willen hervorrufen können (?). (1 – 2 mal Nembutal pro Woche wäre aber nicht zu viel.) Er rät Magen X-ray. 🕮 Bei Maytag Webster wire recorder angesehen.
Zu FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, für Magen X-ray. Er betrachtet es eingehend auf dem Schirm, während ich Bariumbrei schlucke. Dann bei liegend (auf Bauch und auf Rücken) viele Filme aufgenommen.
Tiefer Schnee! So können wir nicht hinunter zu FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, für Colon X-ray.
McMurtyPMcMurty und Frau kommen im Truck, besehen das Haus. Sie telefonieren später, dass sie es doch nicht wollen.
Während ich alleine zu Hause bin, kommt TaylorPTaylor, Radioansager (Radioansager) und Frau und 2 Kinder zu Fuß herauf. Sie nehmen es schließlich doch nicht. – Ina bleibt mit Auto an der steilen Stelle stecken.
Wir gehen zum Auto; es kann nicht starten. Mehr Schnee gefallen. Wir müssen schon wieder bei FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt und HausnerPHausner, Dr., Arzt absagen. Nachmittags wird Auto abgeschleppt. Ina kommt abends in Taxi zum JamesPJames, im Montgomeryhaus Haus.
Nachmittags kommt Miss BroskiPBroski, Miss (Malerin und Komponistin) herauf, gebracht von William CooperPCooper, William und Mrs.. Sie nimmt das Haus nicht, angeblich wegen Transportschwierigkeit für Klavier. Er nimmt will es nehmen. Später kommt er nochmal herauf mit Mrs. CooperPCooper, William und Mrs. (Sozialarbeiterin, im Education Department, für School Lunche). (Er hat in Chic. Sozialfürsorge studiert; hatte gute Stellung; später hören wir, dass er sie wegen Trinken verloren hat.) Ihnen gefällt das Haus sehr gut. Er will hier Novelle schreiben, während sie zu ihrem Beruf fährt.lEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Mittags kommen CoopersPCooper, William und Mrs.PCooper, William und Mrs. nochmal herauf, damit sie das Haus in der Sonne sieht. 🕮
Ina fährt mit YamiPYami in die Stadt. Inzwischen ist das Auto grün gemalt worden. (Der Anstreicher AnstyPAnsty, Anstreicher sollte die Batterie zum Laden bringen, das hat er nicht getan.) Trotz Ketten kann Ina an der steilen Stelle nicht herauf, weil Straße vereist. Wir gehen hinunter, backen das Auto zurück zur Gabelung. Wir gehen die neue Straße entlang, die Mrs. HughesPHughes, Mrs. soeben machen lässt.
Wir gehen hinunter zum Auto; es startet nicht, weil Batterie zu schwach. Ein Auto auf der Straße nimmt uns hinein. Endlich zu FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt zum Colon X-ray (am Vortage zum dritten Mal Bariumsulfat geschluckt); es ist negativ. Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt: Ergebnis: Gastritis, anscheinend kein Magengeschwür: Diätvorschriften. – Haarschneider. – Zu Fuß zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, Abschiedsbesuch. YamiPYami holt uns dort ab.
Auto muss vom Arroyo in die Stadt gezogen werden. (wieder $ 5; beide Mal auf Rechnung des Clubs). Frozen fuel pump. Ina fährt zurück zum JamesPJames, im Montgomeryhaus Haus.
Wir fahren Auto herauf, zum ersten Mal seit langem. – Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling alle hier. Sie waren einige Monate in California. CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling wünscht sich zum Geburtstag Puppenwagen zu $ 6 oder 9 von Ina. Ina gibt ihr 3.–; weitere 3 soll sie von ihrem Ersparten nehmen. –YamiPYami reist ab. Sie lässt alles liegen; nicht klar, wer Hühner versorgen soll usw. Abends telefoniert sie: sie hat Mieter gefunden.
Nachmittags Ina zum letzten Mal in die Stadt.
Vormittags Skelett für Ben Akiba Kapitel fertig geschrieben.53Vgl. oben ??? Kapitel in Log Found oder Band 2 ???– Gekramt für Packen.
Mittags ist Ina schon fertig mit Packen von Koffern und Kisten. Sie fährt das Auto zum Haus hinunter, lädt alles ein (sogar den Tippstuhl) und fährt Auto wieder hinauf (für den Fall, dass es in der Nacht schneien sollte). –CoopersPCooper, William und Mrs.PCooper, William und Mrs.🕮mBeginn des in RC 025-91-09 ausgelagerten Teils. bringen Sachen herauf. –PhelpsPPhelps, der Mieter in YamisPYami Haus einziehen soll (mietfrei, dafür soll er die Tiere versorgen), bringt Sachen herauf. Aber das Wasser in YamisPYami Haus läuft nicht! Darum will er nicht mit Frau und Baby einziehen.
Das letzte Kramen und Einpacken. Abfahrt vom Haus SF 1:15. Auf der Gonzalez Straße wollen wir Schneeketten losmachen, vergessen sie auch innen aufzumachen, sie klemmen sich ein. Ina arbeitet ½ Stunde, auf dem Rücken unter dem Wagen liegend; endlich beide frei. Ina fährt zum Ford. Ich Besorgungen, treffe MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama in der Post. –LopezPLopez gibt uns 2 qt. Preston. Dort Abfahrt 2:45. – 4:45 in Santa RosaOSanta Rosa NM (110 mi). Santa Rosa Ct. (Am E Ende des Ortes. Nette Cabin mit 2 Zimmern, Gasheizung, 6.–.)
Da Auto oft schlecht zieht, lassen wir neue fuel pump einsetzen. 9:30 Abfahrt. In Tucumcari beim Ford lassen wir fuel line ausblasen und alles checken; es wird nichts gefunden; 1 Stunde verloren. (Von jetzt ab keine Schwierigkeit mehr mit Aut gutem Lauf des Autos.) – 6:30 C. T. Shamrock‚OShamrock TX Texas. (290 mi). Twenty Trees Ct. (Cabin mit 2 netten Zimmern, Gasheizung, 5.–)
Speedometer funktioniert zuweilen nicht. Wir suchen neuen bei Ford, vergeblich. 9:30 Abfahrt. Speedometer macht arges Geräusch, wir lassen die Verbindung abnehmen. In Weatherford, Okl. lassen wir neuen einsetzen (8 $ mit Arbeit). – 7:00 Tulsa, Okl.OTulsa OK (mi.); Park Plaza Ct. Am Anfang der Stadt (Nähe Eisenbahn; nette 2 Zimmer Cabin, Gasheizung, 6.50). 🕮
Hinter der Stadt Kaffee. Dann Abfahrt 9:10. – Wir merken, dass diese Route länger ist; dass wir einen Tag mehr brauchen als wir gedacht hatten. Darum fahren wir lange in die Dunkelheit hinein. Die letzten 30 mi nehmen wir Route 50 anstatt 66; das ist kürzer, aber langsamere Straße durch die Hügel, wenig Verkehr. 8:45 St. Louis Mo.OSt. Louis MO (428 mi), KingsBrothers Motelan Kreuzung von Bypass 66 mit 40 und 61. (Elegante 2 Zimmer Cabin; $ 6 anstatt 8, weil die meisten Cabins noch leer wegen Feiertag).
Abfahrt 8:20 (Record). Über Springfield, Bloomington, westlich von Joliet. 4:30 Chicago.OChicago IL (Mein Rücken hat die Reise sehr gut überstanden, sitzend. Immer den neuen Gürtel mit dem Rücken Pad. Täglich ein wenig gefahren, 1 – 1 ½ Stunde; abends nicht besonders müde.)
AAAS-Meeting.IAAAS, American Association for the Advancement of Science54Vgl. „The Chicago Meeting, December 26–31, 1947“, Science New Series, 107 (2775), 237–239. Erläuterungen; 114th Meeting, AAAS: Chicago, December 26-31, 1947 ??? Ina fährt mich zum Loop. Hotel Sherman (dort alle Sitzungen; FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl wohnen dort.) 9:30 – 2 Symposium über moderne Physik: FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (Logik in der modernen Physik; gut), MyhillPMyhill, John R., 1923–1987, brit. Mathematiker („Kosmologie und Logik“, im Sinne von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)) leider zu schnell gelesen, sodass ich vieles nicht verstehen konnte; InfeldPInfeld, Leopold, 1898–1968, poln. Physiker („Philosophische und physikalische Entwicklung des Problems der Bewegung“; die Bewegungsgleichungen verschwinden, die Bewegung der Teilchen folgt aus den Feldgleichungen allein, er erklärt aber nicht, wie). LindsayPLindsay =? Robert Bruce Lindsay, 1900–1985, am. Physiker („PrincipleSg. Pl. ??? ofImpotence in moderner Physik“). In der Diskussion bemerke ich zu FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank: Die Metaphysiker sagten nicht selbst, dass ihre Aussagen auf Alltagserfahrungen beruhen; vielmehr deklarierten sie sie als apriori; erst wir finden durchnEnde des in RC 025-91-09 ausgelagerten Teils. Der Eintrag wird am Beginn des folgenden Konvolutes fortgesetzt.
XII / 1947OChicago ILaSetzt den Eintrag am Ende des vorigen Abschnittes fort.psychologische Analyse, dass das aus Alltagserfahrung stammt; z. B. Notwendigkeit der euklidischen Geometrie. – Lunch mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank und SeefeldPSeefeld in einer Cafeteria. Dann etwas ausgeruht in FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Zimmer. Nachmittags 2 – 5: Symposium über Begriffsbildung in Psychologie; geleitet von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, der auch das Programm gemacht hat. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl („Typen von Begriffen und Definitionen in der Psychologie“; gut und einfach); Raymond B. CattellPCattell, Raymond B., 1905–1998, brit.-am. Psychologe„Begriffsbildung in dynamischer und Persönlichkeitspsychologie“; Phyllis WittmanPWittman, Phyllis („Diagnostische Begriffe in der Psychopathologie“; Bericht über Untersuchungen von ihr, SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und Psychiatern): O. H. MowrerPMowrer, Orval Hobart, 1907–1982, am. Psychologe, („Problem der anxiety, begriffliche Schwierigkeiten“; er meint, im Unterschied zu FreudPFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe, dass die Angst nicht aus unterdrücktem Triebe entspringt, sondern aus Schuldgefühlen). – 5 – 7 Besprechung unserer Gruppe (NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank usw.) mit ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph, CowanPCowan, T. A., Philosoph, usw. über Philosophy of Science.; JournalIPhilosophy of Science, Zeitschrift und AssociationIPhilosophy of Science Association (PSA).1Erläuterungen zu dieser Besprechung ???
Sektionen L und K zusammen: Symposium über soziale Probleme und Biologie. EmersonPEmerson, Alfred E., 1896–1976, am. Biologe („Biologische Prinzipien in Soziologie“, er ist Spezialist für Insektengesellschaften); NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph („Biologie und kulturelle Faktoren in sozialen Problemen“; er berichtet sehr Interessantes über die Untersuchungen von PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph, und WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph und anderen); LundbergPLundberg =? George A. Lundberg, 1895–1966, am. Philosoph („Menschliche soziale Probleme als ein Typ von Disintegration in einer biologischen Integration“; gut, aber etwas trivial). NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph macht mich bekannt mit McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph; er sagt, er möchte mich ein andermal gern sprechen, vielleicht wenn PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker herkommt. – FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank berichtet aus der Geschäftssitzung der Philosophy ofScienceAssociationIPhilosophy of Science Association (PSA): FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank ist als Präsident vorgeschlagen und gewählt worden; der board besteht aus ihm und 5 anderen (ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph, NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph, LitznerPLitzner, 1948 im Board der PSA, ). 🕮
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Zuerst auch FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank kurz. Über die Entwicklung der PhilosophyofScience Sache. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank sagt, wie FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, dass BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph gefährlicher ist als ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph, indem er doppeltes Spiel spielt. Über FreundlichPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. Physiker.IFoundations of the Unity of Science2Der Enzyklopädie-Beitrag Finlay-Freundlich, Cosmology.
Mittags und nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier; Ina hat ihn vom Hotel Sherman hier zum University Hotel gebracht.
Nachmittags FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl.
I / 1948 Mittags kommen FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. Wegen Glatteis konnte Ina sie nicht abholen. Sie kamen von I. C. zu Fuß, erschöpft. Auch FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Mit beiden spreche ich nachmittags über induktive Logik. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank: Alle wichtigen Fortschritte in der Physik enthalten Änderung der Sprache; da kann man wohl nicht degreeofconfirmation anwenden. Ich: Er ist hauptsächlich gemeint für Änderungen innerhalb derselben Sprache; bei Gesetzen immer 0 (das leuchtet FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank ein); trotzdem Beurteilung möglich durch \(N_i\); ferner besonders wichtig für singuläre Voraussagen.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Ich berichte ihm über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph neuen AufsatzBGoodman, Nelson, und Willard Van Orman Quine!1947@„Steps toward a Constructive Nominalism“‚The Journal of Symbolic Logic 12, 1947, 105–122, mit der Scheinthese: „Es gibt keine abstrakten Entitäten“.3Goodman und Quine „Steps toward a Constructive Nominalism“.
Nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Über NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph Vortrag; McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker über Universalien. Abends auch Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer. (Ina geht zu LundallsPLunda[h]l[l], Frank, Besprechung der Scheidung). Sie bleiben bis nach 10.
(FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt nicht mehr herüber; er reist mittags ab nach Berkeley, für 2 Monate Arbeit mit BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik.) Vorlesungen vorbereitet.
Meine Vorlesungen beginnen: „Symbolische Logik“, ca. 60 Studenten; „Concepts“, ca. 40. Ich gehe zu Fuß (mit Gürtel); es geht ganz gut, auch ohne Drehstuhl. Nicht besonders 🕮 müde nachher. – Nachmittags gekramt. – Mara PringsheimPPringsheim, Mara hier. –
Endlich fertig mit Einordnen der Sachen.
Vorlesungen. (In Symbolischer Logik sind 81 Studenten!) –Departmentlunch, Besprechung unter Leitung durch WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph. fman kommt im Sommer; WedbergPWedberg, Anders, 1913–1978, schwed. Philosoph kann nächstes Jahr nicht kommen, vielleicht übernächstes; WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph wird selbst im Sommer symbolische Logik unterrichten, also habe ich nächsten Sommer frei!) – 3 ½ – 5 BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier. Möglichkeiten für seine These.
Nachmittags meine IL Bücher geordnet und auf Karten eingetragen.4Karten ???
Nachmittags Miss GrünwaldPGrünwald, Miss, Kusine von Peter Bergmann hier. (Kusine von Peter BergmannPBergmann, Peter, kürzlich aus Deutschland gekommen.) Sie möchte nicht nochmals alle Fächer im College durchmachen. Wir telefonieren mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; er will sie beraten.
Nachmittags Zahnarzt.
Ich ziehe mit Logikklasse in Swift 106 um, weil 80 Studenten; Concepts Klasse 50 Studenten, in Swift 201.
Klassen. Departmentlunch (Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hat Preliminary nicht bestanden!) Abends Departmentseminar: Vortrag HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über Kati Kategorien. Diesmal klarer; verwendet logische und modale Begriffe.
Mittags Zahnarzt. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert.
Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank hat gestern abend in unserem Auto Familie geholt und meinen wire recorderhergebr abgeholt. Auto ist wieder stehen geblieben. Ina geht zu Cottage Grove und 67, lässt es abwegziehen und ausblasen. – FrankPLunda[h]l[l], Frank bringt wirerecorder. Wir probieren es aus. Ich diktiere 9 Briefe. (Da Wiedergabe plötzlich fast unhörbar diktiere ich einen Brief nochmal; plötzlich wird Lautstärke wieder gut! Einmal diktiere ich halben Brief, während es auf „listen“, ein andermal während die Spule schon zu Ende ist. Im ganzen geht es aber sehr gut. Wiedergabe sehr klar.) Nachmittags nehmen wir aus🕮 aus einer Radiosendung einen Teil von MahlersPMahler, Gustav, 1860–1911, öst. Komponist „Lied von der Erde“ auf, 30 min.
Nachmittags Student MarshPMarsh, Robert, Student hier. Er möchte These schreiben über WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph BuchBWittgenstein, Ludwig!1921@Logisch-philosophische Abhandlung, Leipzig, 1921.5Vermutl. Wittgenstein, Logisch-philosophische Abhandlung. Er redet viel und umständlich; das kostet viel Zeit.
Nachmittags starker Schnupfen (bleibt für mehrere Tage), Trotzdem abends ins Departmentseminar: Vortrag von GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth über Demokratie.
(Wegen Erkältung Departmentlunch abgesagt.)
Noch starke Erkältung; ein wenig erhöhte Temperatur. Doch Klassen abgehalten. Aber abends FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Vortrag abgesagt. (Ich hatte vorher schon die Einladung von Jens SmithPSmith, Jens, Staff von Philosophy of Science vom Staff von Philosophy ofScience für Dinner mit RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker, James FranckPFranck, James, 1882–1964, dt.-am. Physiker usw. abgesagt.)
Mit Marni in den Park. – 12 FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. Nachmittags mit Ina ins Kino (ich zum ersten Mal seit vielen Monaten; „Monsieur Verdoux“ mit ChaplinPChaplin, Charlie, 1889–1977, brit.-am. Schauspieler und Regisseur.)6„Monsieur Verdoux“ (1947) von Charlie Chaplin.– Nachher ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Wir spielen ihr „Das Lied von der Erde“ vom wire recorder vor.
12 – 3 FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank sagt, dass sie eifrig Singen betreibt. Nur das Singen helfe ihr durch solche Sachen hindurch wie die Nachricht von dem Tod ihrer Familie. Beide möchten gerne bald nach Europa, besuchsweise.
Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier. Er hat angefangen, mein ms Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 zu lesen, und stellt Fragen darüber.
Unter zero. Kurz mit Marni spazieren. Meine Erkältung ist inzwischen viel besser; einige Tage hatte ich etwas Ohrenschmerzen, das aber beinahe ganz verschwunden (rechtes Ohr; nicht dauernd, sondern zuweilen plötzlich, wie Nadelstich). 🕮
3 – 6 ½V. P. S. VarmaPVarma, Vishwanath Prasad, *1924, ind. Politikwissenschaftler hier, aus Indien. Fragt mich über Meinung über marxistische Dialektik. Nach einer Stunde kommt Ina mit Tee. Wir sprechen über politische Verhältnisse in Indien; NehrusPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker Versuch, die Kongresspartei im sozialistischen Sinne zu steuern.
Departmentlunch. – 4 – 5 ½Dr. Janina SuchodolskaPMehlberg, Josephine, auch Janina Suchodolska, poln.-am. Mathematikerin, verh. mit Henry Mehlberg.7Josephine Mehlberg. Sie ist vor einigen Monaten aus Polen gekommen, als U. N. fellowIUnited Nation Fellowship. (Sie hat früher mit AjdukiewiczPAjdukiewicz, Kazimierz, 1890–1963, poln. Philosoph, in Lwow gearbeitet; später social work, auch in Schweiz.) Sie bittet, MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg herauszuhelfen, kauft meine Bücher für ihn. Sie ist eifrig und energisch.
4 ½ – 9 JutilaPJutila, finn. Student von Purdue University hier, finnischer Student von Purdue UniversityIPurdue University, West Lafayette IN, der dort bei FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Physik studiert hat. Vater ist Gesandter von Finnland in Washington. (Jutila hat auf der Schule schon KailaPKaila, Eino, 1890–1958, finn. Philosoph und WrightPWright, Georg Henrik von, 1916–2003, finn. Philosoph über Empirismus gelesen, ist sehr interessiert an Philosophie und Logik.) Er erzählt, wie er mit einem Bruder in der Wildnis gelebt und Fische und Vögel studiert hat. Hat den ältesten Bruder im Krieg verloren; ist etwas bitter gegen Russland, auch wegen der hohen Zahlungen jetzt. (Sein Vater war Professor für Agrikulturökonomie in Helsinki, und ein leitender Obmann des corps.) Er will vielleicht im Sommer bei FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank in HarvardIHarvard University, Cambridge MA Philosophie der Wissenschaften studieren; vielleicht später mal in Chic. Er liest viel, und nimmt seine Aufgabe im Leben sehr ernst.
II / 1948 Abends: Departmentseminar: WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. PhilosophbOriginal Wegner. über „Das Theoretische und das Praktische“; nicht klar, ziemlich enttäuschend; die Diskussion langweilig und nicht klar. Ich nehme nicht teil.
Ich lese ChristiansensPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph „Willensfreiheit“BChristiansen, Broder!1947@Willensfreiheit, Stuttgart, 1947‚8Christiansen, Willensfreiheit. diktiere Bemerkungen dazu und einen Brief an LiniPCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen.9Brief ???🕮
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank leiht das Auto für 2 Stunden, um 11 ½. Er kommt den ganzen Nachmittag nicht zurück (Ina wollte vielleicht mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris in den Park). Ina ist sehr besorgt und verärgert. Er kommt kurz vor 7! Nimmt alles sehr leicht; er hatte Badminton Wettspielen zugesehen und die Zeit vergessen! – An ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. gearbeitet, zum ersten Mal seit SF! Bearbeitung von Band I. – Abends ruft WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph an, möchte Vortrag für Departmentseminar haben; ich sage zu.
Ganzen Tag Vortrag für morgen vorbereitet.
Abends Departmentseminar: mein Vortrag „Induktive Logik und praktische Beschlüsse“. Erst allgemeine Erklärungen, dann vorgelesen. Aus msProb.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950§ 50. (Zum Glück hatte ich es im letzten Augenblick auf 2 Vorträge zerteilt; auch so brauche ich mehr als eine Stunde.) Diskussion von PlochmanPPlochmann, George Kimball, *1914, am. Philosoph, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, und anderen.
Vor meinen Klassen kommen wir in unserem Office zusammen, um den chinesischen Philosophen ChanPChan, chines. Philosophzu treffen. (Er sagt, er ist demokratischer Sozialist; siehe P-Karte; er scheint konservativ). McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph erklärt, warum er die Weltverfassung des BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker-Komitees nicht unterschrieben hat: (1) Sie wollen Maximalziele, er will minimal: Umformung der U. N.; (2) sie wollen Zentralregierung, er Föderation; (3) sie machen starke Exekutive, er will Gesetzgebung stärker.
HicksPHicks, John R., 1904–1989, brit. Ökonom gelesen.10Siehe LL .– Nachmittags wieder am Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950ms gearbeitet. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.cBeim 15.II. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Abends Departmentseminar: mein zweiter Vortrag (Über „Induktive Logik und praktische Beschlüsse“); über Daniel BernoulliPBernoulli, Daniel, 1700–1782, schweiz. Mathemaiker und Physiker usw. ) Auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer🕮 da. Lebhafte Diskussion.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Ganzen Nachmittag Term Papers gelesen.
Ganzen Tag Term Papers gelesen.
Dr. TaubesPTaubes, Jacob, 1923–1987, öst.-dt. Philosoph und Soziologe hier, kommt aus der Schweiz; Grüße von FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker. Ähnlich wie ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph: Verbindung von Interesse an Logik mit religiösen Ideen. Hat Fellowship am (jüdischen) theologischen Seminar NY.
Departmentseminar: Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph: Die 3 Wurzeln des praktischen Handelns: Prinzipien, Charakter, Gewissen. Trotz meiner wiederholten Fragen ist er nicht imstande, zu erklären, was er mit ‚Gewissen‘ meint und wie es sich vom Charakter unterscheidet.
Departmentlunch. Ich sage, wie enttäuscht ich wieder mal war über die Schwierigkeit der gegenseitigen Verständigung mit Seminar gestern. – Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier.
Mittags zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. Er ist für Präventivkrieg gegen Russland!
III / 1948 Abends Departmentseminar: EddyPEddy, Student über DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph (aus seiner A These). Die Diskussion gilt als mündliches Examen. Ich: DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph scheint mir zwiespältig; die Sprache des „Kontinuums“ ohne scharfe Grenze usw. und die Sprache der Wissenschaft über Organismen und Umgebung können nicht g sollten nicht gemischt werden.11Erläuterung ???EddyPEddy, Student wendet im wesentlichen nur die erste Sprache an; dadurch macht er DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph System mehr konsistent als es wirklich ist.
Beim Departmentlunch: Maximilian BeckPBeck, Maximilian; er ist an einem College in der Nähe. (Ich spreche nicht mit ihm.)
Plötzlich fällt Goldfüllung aus Frontzahn heraus. Ich gehe zu 🕮Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt; er zementiert es einfach wieder hinein, ist aber nicht sicher, wie lange es halten wird; wenn es wieder herausfallen sollte, will er andere Methode nehmen. – Nachmittags 3 ½ – 6 (!) HayakawaPHayakawa, Samuel Ichiye, 1906–1992, am. Psychologe und Politiker hier. Er ist nett, intelligent, interessant. Er ist sehr tätig: in Corp.; kan kultur-anthropologische Untersuchung von Negern, und anderen. Er hat jetzt unbezahlten Urlaub vom Ill. Institute of TechnologyIIllinois Institute of Technology (IIT), Chicago IL; sagt, sein BuchBHayakawa, Samuel Ichiye!1939@Language in Action, New York, 1939 bringt ihm mehr Geld als eine akademische Stellung (bisher 350 000 ).12Vermutl. Hayakawa Language in Action, LL .His first book on semantics, Language in Thought and Action, expanded its forerunner Language in Action (1938 to 1941). With five editions (1949 to 1991), Language in Thought and Action helped to popularize Alfred Korzybski’s general semantics and semantics in general, while semantics or theory of meaning was overwhelmed by mysticism, propagandism and even scientism. (Hayakawa war Leiter der International Society for General Semantics) Er möchte weg, aber gern in Chic. bleiben; fragt nach unserer Universität. Ich erkläre, dass im Department hoffnungslos (er ist überrascht, dass ich keinen Einfluss habe). SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hat ihn erwogen, er hat auch schon bei Komittees gesprochen (z. B. Human Development). Vielleicht ist da was möglich. Er sagt, dass seine Zeitschrift Etc. und die Gesellschaft für Semantik seit Jahren von Korz. getrennt sind; dieser war zu dominierend. Er sagt, ist beeinflusst von unserem Empirismus, z. B. mein „Philosophie und logische Syntax“. Ich: Wir wünschten einen populären Schreiber für unsere Sprachauffassung; er: das möchte er tun!
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Vielleicht gehen sie im Sommer nach Puerto Rico an die UniversitätIUniversity of Puerto Rico (UPR). Er sagt, für HayakawaPHayakawa, Samuel Ichiye, 1906–1992, am. Psychologe und Politiker kaum Aussicht in seinem Kurs; aber vielleicht anderswo. Er will mit RedfieldPRedfield, Robert, 1897–1958, am. Ethnologe und WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe über ihn sprechen. Für Komitee of Interracial Relations\. – Allgemeine Durcharbeitung von Band IB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 fertig in meinem Ex. Einige Sachen müssen noch verbessert werden; dann muss Ex. IB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 fertig gemacht werden.13Erläuterungen ??? Arbeitet Carnap hier schon an Band 2 von Log Found ???
Im Office Fellowshipgesuche gelesen, 2 ½ Stunden, 26 Gesuche.
Ermuntert durch HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Brief‚14Brief ???beschließe ich, die Vortragseinladung von YaleIYale University, New Haven CT anzunehmen.15Siehe TB 23. III. 1948R.– Abends Departmentseminar: 🕮 Vortrag CsillagPCsillag über „Moralisches Bewusstsein“; existentialistisch.
Morgens plötzlich Rückenschmerzen, während ich am Schreibtischstuhl; keine besondere Bewegung. Im Bett gewärmt. Wird besser, also vermutlich rheumatisch (Ina meint, Fehlleistung wegen YaleIYale University, New Haven CT). 12h zum Departmentlunch; danach Sitzung im Office über fellowship, bis 2 ¾. (BrechtPBrecht, Stefan Sebastian, 1924–2009, am. Schriftsteller, Sohn von Bertolt Brecht und Helene Weigel (1900–1971), studierte bei Carnap in Chicago wird abgelehnt); (Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph ist bisher nicht gekommen.)
Mit Marni im Park spazieren. – Nachmittags Briefe diktiert.
Vortrag für YaleIYale University, New Haven CT geschrieben. Nachmittags RostromPRostrom, Mechaniker hier; Mechaniker, Schwede, Idist;16Jemand der die Plansprache Ido spricht. einfacher Mann, aber intelligent und interessiert.
Term Papers gelesen.
9 – 12 (!) Examen FoxPFox, Student (mündliches Kompreh., über Ethik; ich frage über KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph). Term Papers gelesen.
Ich gehe zum Examen für meinen Symbolic Logic Kurs; MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph bleibt dort für 2 Stunden, nachmittags bringt er schon die korrigierten Arbeiten! Nachmittags Gerhard TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom hier, Professor Ökonomie und Mathematik in Iowa State CollegeIIowa State University of Science and Technology (ISU), Ames IA, Statistiker, hier für Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago. Er hat meine Aufsätze über prob. gründlich studiert, stellt eine Menge intelligenter Fragen, wie es weitergeführt werden kann usw.
Examensarbeiten gelesen. 12 – 2 ½ Departmentlunch. Abends 7:45 Vortrag TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago Seminar (ich habe das Dinner um 6 abgelehnt aus Zeitmangel) über Theorie der Wahrscheinlichkeit und statistische Schlüsse; das Ganze ist über meine \(N^*\)-Theorie, mit ausführlichen Beispielen in Geschichte und Schablonen. Nachher lebhafte Diskussion (SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker, KoopmansPKoopmans, Tjalling Charles, 1910–1985, am. Ökonom und Physiker, LernerPLerner, Abba Petachja, 1903–1982, am. Ökonom und andere (MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom ist nicht in Chic.)). Frau TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom ist auch da. Ich freue mich, dass hier zum ersten Mal die 🕮die Statistiker auf meine Theorie aufmerksam gemacht werden; ich hoffe er veröffentlicht es.
11:30 Letzte Klasse Concepts (Papers schon zurückgegeben). – 3 – 4 ½TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom und Frau hier. Er hatte gewünscht sie mitzubringen; sie ist Malerin. Er hat wieder einen langen Fragezettel. Er bittet, um das ganze ms zu schicken. – Sachen gepackt. NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph BuchBNorthrop, F.S.C.!1947@The Logic of the Sciences and the Humanities, New York, 1947 gelesen.17Vermutl. Northrop, The Logic of the Sciences and the Humanities.
Gepackt, ohne Hetze. 12:15 von hier abgefahren, 12:40 am Flugplatz. (ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap wollte mitkommen, Ina hat abgelehnt, weil sie glaubte, sie würde nervös sein; sie war es aber nicht.) 12:45 (anstatt 12:30) Abflug, Constellation, TWA. An der linken Fensterseite. Ich kann Ina bis zuletzt sehen und ihr winken. Es gibt Mahlzeit, mit Milch. Sehr bequeme Sitze, zurücklehnbar. Sehr ruhiger Flug (gestern waren Tornados in Illinois, Ina hatte Sorge.) (Flug einfach 50 $, einschließlich Zuschlag ca. 4 $ für Constellation, und Steuer; hin und zurück das Doppelte.) In NY, ONew York NY La Guardia Field, 4:05 anstatt 4:20 ET (= 3:05 CT, also Flugzeit 2 Stunden 20 Minuten!) Dr. IsenbergPIsenberg, Arnold, 1911–1965, am. Philosoph mit seinem Auto holt mich ab, und die ganze HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Familie. Zum Hotel Sanford (Sanford Ave, Flushing), einige Minuten von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel. Zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Wohnung; geräumig; nette helle Möbel, nette Teppiche (aus Brüssel.)
Meist bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel. Nachmittags 2 Stunden bei BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. Er will Doktor in Philosophie machen, in Columbia; plant These über Messung. Wir besprechen diese Probleme, und manche anderen, die er 🕮 auf langer Liste hat, über „conducive“, und induktive Logik. – DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel ist den ganzen Tag völlig mit PAPHempel, Peter Andrew, Sohn von Carl Gustav und Eva Hempel beschäftigt; sie meint, das sei jetzt noch nötig, weil er sich (nach 5 Monaten mit ihr) doch noch unsicher fühlt, und Szenen macht, wenn sie auf seinen Ruf nicht kommt. – BlanshardPBlanshard, Percy Brand, 1892–1987, am. Philosoph ruft HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel an, und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel deichselt es so, dass ich doch wieder seine Einladung annehmen kann. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel meint, dort sei es ruhiger und einfacher, nach der Diskussion dazubleiben. – Abends bringt DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel mich zum Hotel und ich sie wieder nach Hause.
2h mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nach New Haven.ONew Haven CT Ich Taxi zu BlanshardsPBlanshard, Percy Brand, 1892–1987, am. Philosoph Haus. Nur alte Bedienerin da. Ich habe oben Zimmer mit Bad. Dort ruhe ich mich aus. Dann Tee mit Mrs. Blanshard, freundliche alte Dame. Dann holt FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph mich in seinem Auto hin ab. Zum Universitätssekretär; ich bekomme Scheck (100 D). 5hmein Vortrag „Prob. und Induction“.18R. Carnap Vortrag: “Probability und Induction” Populär; ich spreche leicht; Beispiele an Wandtafel (schlecht beleuchtet). Mehrmals schalte ich aus Versehen mit dem Fuß mein Licht aus. FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph will keine Diskussion machen, weil schon 6h. – Dinner bei BlanshardPBlanshard, Percy Brand, 1892–1987, am. Philosoph, nur HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, keine anderen Gäste. Wir sitzen an 4 Seiten eines großen Tisches mit Kerzen. Nettes, ruhiges Gespräch (über Kunst und Theorie; abstrakte Malerei, GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter, Cello usw.). 8 – 10 ¾ (!) Diskussion in größerem Kreis, über 20 Leute (dabei NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph, MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph, HendelPHendel, Charles William, 1890–1982, am. Philosoph, JenkinsPJenkins, Iredell, 1909–1988, am. Philosoph (Assistant Professor Philosophie), CooperPCooper, Instruktor Philosophie in Yale (neben mir Instruktor Philosophie, spricht über Statistik, WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph; nicht da: Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph, Prof. SloanePSloane, Prof., Yale, beide auch nicht zum Vortrag.) Diskussion hauptsächlich von NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph und MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph. NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph meint, besondere induktive Logik ist nicht nötig, 🕮 alles kann mit Postulatmethode gemacht werden, einschließlich Postulate der Fehlertheorie über Verteilungskurve der Fehler. MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph dagegen: wenn ein Wissenschaftssatz nicht auf der Postulatstufe ist, sondern „natural history“, nur deskriptiv in Koordinationsmethode, so kann induktive Logik angewendet werden; bei Postulatmethode hat jeder wissenschaftliche Zweig seinen eigenen prob. Begriff (das wird nicht recht klar).
Mrs. BlanshardPBlanshard, Percy Brand, 1892–1987, am. Philosoph bringt mir Frühstück aufs Zimmer. FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph holt mich zu seinem Office. Er erzählt über interessantes neues System der reellen Zahlen, ohne Typenregel, ohne Beschränkung der Abstraktion, aber mit Beschränkung des Prinzips vom ausgeschlossenen Dritten. Er ist klar und gewandt in der Diskussion. Dann kommt WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph. Schlägt vor, Reduktionssätze durch Definitionen zu ersetzen; er macht mehrmals Fehler und ist langsam im Verstehen meiner Erklärungen. Zu 11 zu NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph Office. Ich erkläre, dass ich nicht Annahme einer uniformen Welt mache, sondern auf alle möglichen Welten wette, nach Maß ihrer Uniformität. Das beeindruckt ihn anscheinend; er kommt mehrmals darauf zurück und meint, das sei eine neue, interessante Idee. Mit ihm zum Club (Taxi unmöglich, kein Auto, er trägt meine Handtasche), 12 – 1 Lunch. Über seine Tätigkeit in der Law School; die Leute dort seien wissenschaftlich eingestellt. Zug nach NY zurück.ONew York NY Zur IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA), sie sind in demselben Gebäude (Gray Bar Building., beim Grand Central). Mrs. BrayPBray, Mrs., Professor MartinetPMartinet, Andre, 1908–1999, fr. Linguist (jung, lebhaft; er leitet die Researcharbeit; siehe Zettel!)19Zettel ???. Nach Flushing im Subway, mit Handtasche, alles gedrängt, ich muss halbe Zeit stehen; draußen suche ich lange nach Taxi. Müde. 🕮
Vormittags mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über seine Probleme für IFoundations of the Unity of ScienceEnzyklopädieB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 Monographie über Begriffsbildung;BHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–74620Hempel, Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science. Spazieren gegangen. – Nachmittags 3 – 6 bei IALA‚IInternational Auxiliary Language Association (IALA) Professor GodePGode, Alexander, 1906–1970, dt.-am. Linguist (über seine Meinungsverschiedenheiten mit MartinetPMartinet, Andre, 1908–1999, fr. Linguist; er will ältere Form, der Einheitlichkeit wegen, MartinetPMartinet, Andre, 1908–1999, fr. Linguist will Berücksichtigung von Deutsch und Russisch; siehe Zettel).21Zettel ??? Graues Haar, leise und vorsichtig sprechend; Gegensatz zum Temperament von MartinetPMartinet, Andre, 1908–1999, fr. Linguist. MartinetPMartinet, Andre, 1908–1999, fr. Linguist ist jetzt sein Nachfolger; er arbeitet unter diesem, zeitweise, trotz Meinungsverschiedenheiten; ist aus Columbia. Dann auch Mrs. BrayPBray, Mrs.. Ich spreche wieder für Zeitschrift und Konferenz; aber sie wollen keine Zeitschrift; sie wollen ihr System erst fertigmachen, bevor sie an die Öffentlichkeit treten. Meine Bedenken dagegen. (Ich suche meinen Namen in den alten Bänden von L. I.; aber da ist keine Namensliste.) Mrs. BrayPBray, Mrs.: Mrs. MorrisPMorris, Alice Vanderbilt, 1874–1950, am. Unternehmerin und Mäzenatin22Alice Vanderbilt Morris. hat über eine ½ Million in IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) gesteckt; sie hat seit Kindheit gekrümmtes Rückgrat; ist jetzt schwach und 74 Jahre alt, kommt nur alle 2 Wochen, aber immer noch geistig sehr aktiv. – Zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel.
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nach Columbia UniversityIColumbia University, New York NY, zum Office von WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker (Fayerweather Hall). Dort NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel‚WolfowitzPWolfowitz, J., OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, später GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph. Ich erkläre meine Gedanken über Verhältnis von induktiver Logik zu mathematischer Statistik. Wenn \(N\) nicht möglich, sind deren Methoden das beste Mögliche; wenn aber \(N\) möglich, so gibt das einfachere und stärkere Methode. WolfowitzPWolfowitz, J. stimmt hypothetisch zu, ist aber unsicher, ob es ein einheitliches \(N\) gibt. Er möchte das Kriterium, z. B. sein Minimalprinzip, auf jedes Problem getrennt anwenden; das kann dann jeweils zu verschiedenen \(N\)-Funktionen führen. – 6:30. Dann alle zusammen zum Supper in Hotel Butler Hall. Dabei Gespräch mit 🕮 GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph: Warum ontologische Aussage? Er meint, sie wird übersetzbar in Aussagen über Sprache. Er deutet an, dass er es nicht leicht fand, mit ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph zusammenzuarbeiten. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel meint, die Unterschiede zwischen WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker und mir seien doch größer als ich glaube.
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ! OPrinceton NJOppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim holt uns an der Junction ab. Zu seinem Haus. Vor dem Lunch redet er lange über Logisches, obwohl seine Frau dabei ist; ich bin nicht imstande, ihn davon abzubringen; 1h: ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und Frau (sie sieht ungebildet aus) und HenkinPHenkin, Leon, 1921–2006, am. Logiker (Instruktor Mathematik, Schüler von ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker, unterrichtet hauptsächlich mathematische Logik, besonders jetzt wo Sabbatjahr hat, um sein Buch über mathematische Logik umzuarbeiten;23Siehe: Word-Datei ??? er kennt mein MeaningB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 nicht!). Lunch und nachher Kaffee im Wohnzimmer. Ich frage ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker über Unterschiede unserer Methoden, ob seine weiterentwickelt ist; besonders, ob er Beispiele geben kann, wo meine Methode nicht hinreichend ist. Er ist sehr stumm und schwerfällig (HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: das ist er oft); antwortet nur mit Hemmungen und kurz. Er sagt: LangfordsPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph Paradox von Analyse; Ich: das kläre ich auf in meinem BuchB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 durch intensionale Struktur.24Vgl. Carnap, Meaning and Necessity Stellen ??? Er fragt danach genauer, hat es anscheinend nicht gelesen! HenkinPHenkin, Leon, 1921–2006, am. Logiker ist lebhafter und gewandter, stellt gescheite Fragen; er ist höchst erstaunt, dass bei mir die Extension und die Intension nicht überlappen. – 2 ¾. Ich ruhe oben in Felix’POppenheim, Félix, *1913 Sohn von Paul Oppenheim nettem Zimmer (er hat Stellung in Delaware, kommt meist für Wochenende nach Hause). Dann holen wir GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker im Auto ab. Mit ihm über Grundlagen der Mathematik. Er studiert Leibniz’PLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph Kosmologie, sagt, das Meiste ist unveröffentlicht; er möchte die mse studieren. Er glaubt, man 🕮 könnte da wichtige Prinzipien finden, die als allgemeine Gesetze gelten, aber für die man keine extensionale Kontrolle brauchte. Er studiert auch KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph; meint, sein synthetisches Apriori wäre vielleicht als analytisches gemeint (im weiteren Sinne, auf Sinne beruhend, nicht nur auf Definitionen). Er sagt, LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph habe vielleicht ein Entscheidungsverfahren für mich gehabt! Es gibt zwar keines, das durch Maschinen ersetzt werden könnte, aber vielleicht doch ziemlich bestimmte Methode (siehe Blatt!).25Blatt ???– 6 ¾ – 9 zurückgefahren.ONew York NY Am Bahnhof Flushing stolpere ich eine Stufe hinunter.
Vormittags im Hotel geschrieben. (DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hatte gestern Temperatur, ist heute besser; darum gehe ich nicht hin; sie wolle trotzdem die Teeparty machen.) 3 ½ zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel; es kommen: DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst (sehr lebhaft, erzählt über JulianePJuliane und wie sie die deutschen Refugees an der New School ausgeschimpft hat; beim Abschied küsst sie mich immer wieder, drinnen und draußen); BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert; KaufmannsPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else KaufmannPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann (wir sprechen über unsere Wohnung und seine Sommerkurse; ich berichte, dass ich ihn empfohlen habe), IsenbergPIsenberg, Arnold, 1911–1965, am. Philosoph. Da BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph und KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann bleiben, richtet DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel um 8h in der Küche kaltes Buffet. KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann: er ist bereit 10:1 zu wetten, dass es in den nächsten 5 Jahren keinen Krieg mit Russland gibt; das jetzige Kriegsgeschrei sei nur, um die Kredite durch den Kongress zu bekommen. Er glaubt nicht, dass in den nächsten 3 Jahren Depression kommt. Bis 9h!
Zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel. Mit ihm über Probleme der Begriffsbildung; Spaziergang, dann dort. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel ist im Bett, sie hatte doch gestern Temperatur. Ich bringe Baukasten für P. A. Nachmittags 1 Stunde zu BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. Mit ihm über Anwendung der induktiven Logik auf praktische Beschlüsse. – Bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel; kurz über Problem des zweiten Kindes; ich spreche dafür. 🕮 5h IsenbergPIsenberg, Arnold, 1911–1965, am. Philosoph fährt uns alle zum Flughafen; DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel besteht darauf, aufzustehen und mitzukommen, gegen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und meinen Rat. 6h Abflug (in Wirklichkeit 6:15). Ruhiger Flug; Mahlzeit. 8:20 (C.T.) Chicago. OChicago IL Ina ist auf dem Flugfeld. Wir sind froh, wieder zusammen zu sein.
Beim Aufstehen, im Badezimmer, plötzlich Rückenschmerz. Zurück ins Bett, gewärmt. Zum Mittagessen kurz aufgestanden. Nachmittags fährt mich Ina zur Klasse (3 ½ – 5 ½, Seminar Semantik). Dann wieder ins Bett. Nachts viel gehustet. Ina holt Else KaufmannPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann vom Palmer Haus zum Universitätshotel. Sie ist soeben mit Flugzeug angekommen, um sich in Hospitälern umzusehen.
An HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel geschrieben.26Brief ??? Im Bett geblieben. Abends Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, Diathermie.
Ich wollte heute wieder zeitweise aufstehen; aber Temperatur 37‚6 am Morgen, 38.4 abends. Darum im Bett geblieben, Departmentseminar abgesagt (PosPPos, Hendrik J., 1898–1955, holländ. Philosoph spricht über „die philosophischen Spannungen in Europa“). Am Druckexemplar von Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet. Abends kommt Else KaufmannPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann; sie hat sich plötzlich entschlossen, heute schon abzureisen; wir reden ihr zu, einen späteren Zug zu nehmen und den Abend hier zu sein; inzwischen holen sie ihr Auto von der Reparatur ab. Ina begleitet sie zum Bahnhof. (Ina hat den Eindruck, dass sie nicht sehr praktisch und gut planend ist.)
IV / 1948 Morgens 38.2. Abends 7h: 38.7. Morgens sagen wir WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, dass ich nicht zum Lunch komme (obwohl PosPPos, Hendrik J., 1898–1955, holländ. Philosoph da ist) und nicht zu meiner Klasse (Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler geht hin und sagt Bescheid). Ganzen Tag Druckexemplar korrigiert. – 11h abends; 38.5.
Morgens 37.2. 3h: 37.5. 7h: 37.2. 🕮
Morgens 36.6, abends 36.9. Zu Mahlzeiten aufgestanden, und ein wenig dazwischen. Vormittags Professor PosPPos, Hendrik J., 1898–1955, holländ. Philosoph aus Amsterdam; ist hier wegen internationalem philosophischen Kongress.27Ich denke, es handelt sich nicht um einen Kongress, zu welchem Pos ging. Er kommt aus Amsterdam, und ein Kongress wurde in Amsterdam veranstaltet. Ich denke, Pos war dort, wegen dem Amsterdam-Kongress. Proceedings of the Tenth International Congress of Philosophy, Amsterdam, 11-18 August 1948. (Kazimierz Ajdukiewicz, K. R. Popper, Hans Reichenbach, Max Black, Georg Henrik Von Wright, J. C. C. McKinsey etc.) Er ist hauptsächlich interessiert an griechischer Philosophie. Er war 3 Jahre ein hostage von den Deutschen; ein Jahr in Buchenwald. Er wünscht sehr, dass ich nach Amsterdam komme, wenn ich Europa besuche, und einen Vortrag halte. Anscheinend politisch links.
Immer ms korrigiert.
Nachmittags Seminar Semantik; auch an der Wandtafel gestanden. Nachher TomanPToman, Walter, 1920–2003, öst. Pyschologe hier, Psychologe aus Wien, für 1 Jahr in U. S. Interessiert an Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis; ich empfehle ihm, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu besuchen.
Zum ersten Mal spazieren, zur Fac, mit Marni.
Mit Marni spazieren. Sie beißt einen kleinen Hund in einem Hof an der Allee. Nachher schlage ich sie und bücke mich dabei. Im Park plötzlich Schmerzen im Rücken, vermutlich von dem Bücken. Vorsichtig nach Hause gegangen. (Abends Departmentseminar abgesagt, wegen Husten); zu Mahlzeiten aufgestanden, aber Rücken fühlt sich schwach.
Meist im Bett; für Mahlzeiten auf. Noch viel Husten. 1 ½ – 3 ½ erste Klasse „Advanced Symbolic Logic“ (dieses Quarter nur 2 Stunden! WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph hat es so in Announcement angesetzt; wir haben nicht darüber gesprochen. – Vorige Woche versäumt; das werde ich nachholen.)
… Immer noch viel im Bett; aber auch am Schreibtisch gesessen.
Nachmittags mit Marni im Park spazieren.
Abends Departmentseminar, Vortrag ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosophüber die Sprache von TillichsPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph Theologie. (Zu theologisch).
1 ½ – 3 ½ Extravorlesung Logik für die erste versäumte. 🕮 Abends Departmentseminar, Vortrag CohenPCohen, Morris, Student (Student) über „Communication“, vom existentialistischen Standpunkt. Zu poetisch. Ich in der Diskussion: Mischung von Religiösem und Kommunikativem.
Beim Departmentlunch der indische Philosoph AdreyaPAndreya, ind. Philosoph; ich spreche nicht mit ihm.
Nachmittags Kino, mit Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank, Film „The Treasure of the Sierra Madre“ (nach RomanBTraven, B.!1927@The Treasure of the Sierra Madre von TravenPTraven, B., 1882–1969, dt.-mexik. Schriftsteller, 3 Amerikaner graben Gold in Mexiko);28„The Treasure of the Sierra Madre“ (1948) von John Huston. sehr gut.
Nachmittags RorströmPRorström hier (er verkauft mir 3 ungebundene Bände Programs der alten Reihe; 2 nicht vollständig. Ich erzähle ihm über IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA).)
Abends Departmentseminar: Vortrag RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann über die Aufgabe des Historikers. (Er muss darstellen: I. Fakten, II. Faktoren der dynamischen Felder; III. menschliche Existenz, IV. das eternal humanum; trotz stundenlanger Befragung ist er nicht imstande, zu erklären, was der Unterschied zwischen II und III ist! Seine Sprache ist schrecklich vage und poetisch.)
Departmentlunch. Klasse. – Ich kaufe das neue American College DictionaryBRandom-House (Hrsg.)!1947@American College Dictionary, New York, 1947. Ich fange die Arbeit an dem Preisrätsel der Vet. FoundationVeterans Foundation, Veterinary Foundation an.
Am Preisrätsel gearbeitet. Ina sucht mir Wörter aus dem neuen WörterbuchBRandom-House (Hrsg.)!1947@American College Dictionary, New York, 1947. Ich finde eine Lösung. – Nachmittags Loop. Schneider4 weitere Lösungen. Kino: schwedischer Film „Torment“.29„Torment“ (1944) von Alf Sjöberg.
Ina hat wieder arge Erkältung. Darum sagen wir die Einladung ab (GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth und ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago). Ich mache Übersicht der 14 Lösungen. 🕮
Morgens 6h kommt mir Idee für Preisrätsel: große Verbesserung, wenn es ‚Ato‘ gibt. Ist nicht im kleinen Wörterbuch. Nachmittags kaufen wir den richtigen großen Webster ($ 25); da steht es! Damit 5 weitere Lösungen, alle besser als die früheren.
Abends Departmentseminar: Vortrag BryarPBryar über Interpretation von St. ThomasPThomas von Aquin, 1225–1274, ital. Philosophvon Aquin.
Die beste Lösung von Preisrätsel abgeschickt, mit $ 17 (Adr: Ina, S. F.)
12 ½ – 2 in Finch’sPFinch, Henry A. Office: ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph ist kurz hier. Er möchte Ortsgruppe für Philosophy ofScience organisieren; ich empfehle SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Ich: ich wollte ihn schon im Dez. persönlich treffen, aber keine Zeit; wir sollten zusammenarbeiten als allies, weil sonst die Gegner Vorteil haben (Nabo TominPTomin, Nabo hier). Ich sage, dass ich seine Intelligenz und Energie schätze, aber den Ton seiner Diskussionsnote nicht mochte;30Siehe: Word-Datei (Frage:396) mit „reaktionär“; dass ich weit links stehe. Er tut, als wüsste er nichts von solchem Ton, stimmt zu, dass Zusammenarbeit wichtig. Dann über Fragen von prob. Er hat Application und Erwiderung auf GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph für JSLIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift rezensiert.31Siehe: Word-Datei (Frage:396) Ich bin froh, das persönliche Verhältnis zu ihm gebessert zu haben; ich hoffe, dass es auch praktisch hilft.
(Wir erwarten FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, aber er kommt nicht.)
Miss BarcanPMarcus, Ruth Barcan, 1921–2012, am. Philosophin kommt zum Seminar, und nachher zu mir. Sie möchte unterrichten, am liebsten Philosophie. Ich stelle sie WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph vor. Ich will über sie an SchwabPSchwab schreiben.
Nachmittags Kino: „The Song of Love“:32„Song of Love“ (1947) von Clarence Brown. SchumannPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist, Klara SchumannPSchumann, Clara Wieck, 1819–1896, dt. Komponistin und Pianistin (HepburnPHepburn, Katharine, 1907–2003, am. Schauspielerin) und BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist. Die alten Melodien (besonders „Zueignung“) im Zusammenhang des Lebens greifen ans Herz.
Ganzen Vormittag in University Bibliothek. – Mein Rücken ist jetzt erheblich besser; ich kann wieder ganzen Vormittag in Bibliothek sitzen, oder am Schreibtisch. 🕮
Vormittags mit WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph gesprochen über 2 Quarter-Plan. Ich möchte mehr Zeit für Arbeit; und trotz Erhöhung (jetzt 6500) scheint mir das Gehalt nicht entsprechend. Da T. VPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. jetzt weg ist, vielleicht möglich? Er gibt zu, dass Gehalt unzureichend (ich nenne KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel); und er meint, dies sei der stärkste Punkt den man machen kann: dass ich an vielen anderen Stellen erheblich mehr bekommen könnte. Ich erwähne 6000 für 2 Quarter; vielleicht auch weniger. Er schlägt als Kompromiss vor: jedes 2. Jahr ein Quarter frei. Ich erwähne auch die Möglichkeit, in 2 Quartern je 3 Kurse zu geben; aber davon soll er zunächst nicht sprechen. Er will das Ganze mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph besprechen, weil die Erfahrung haben, wie es mit Morris und T. V.PSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker ging; dann will er mit dem Dean darüber sprechen. – In University Bibliothek. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Mit Marni im Park. – Nachmittags hier Teeparty: GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth und Frau (nett, einfach) mit kleinem Kind, das mit Marni spielt; ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago und Frau (dunkel, nervös, hat oft Migräne), SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer, WahlPWahl (ohne Frau, weil Kind krank). SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer bleiben abends; ich bespreche meinen Plan für 2 Quarter-Unterricht; er meint, vielleicht sei die Administration eher geneigt, mir Vergünstigungen zu machen, wenn ich auf 4 E Kontrakt gehe.334 E Kontrakt ???
Lee BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert kommt, wohnt bei uns.
(LeePBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert und Ina zum Gericht; LeePBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert gewinnt ihren Prozess.)
C. C.Chicago City/Public, CPL ??? Bücherei; dann etwas mit KoopmayrPKoopmayr =? Bernard Koopman, 1900–1981, am. Mathematiker gesprochen. Er fragt, ob ich nicht bei ihnen vortragen will; er meint, ich hätte anstatt TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom den Vortrag halten sollen. Ich: Vielleicht nächsten Herbst; oder noch später, wenn das Buch heraus ist.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195034Carnap, Logical Foundations of Probability ist 1950 erschienen.
Wir nachmittags zu HockingsPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking. Sie haben 3 kleine Mädchen und eigenes Haus, nett, aber ganz dicht an IC. Er spricht mit mir 🕮 über einige philosophische Fragen, über Deutschland, über die Biologie Kurse im College, und pädagogische Fragen über Wissenschaftsunterricht.
In die Stadt. Anprobe beim Schneider. News Kino. Public Library, nachgesehen über Kreuzworträtselbücher und Broschüren über contests.
Nachmittags Mehund Frau hier. Sie ist nett, still. (Er erzählt: hat vor 10 Jahren Haus in Notre Dame gekauft für 3000, jetzt verkauft für 18000, Haus hier gekauft für 16000.
Letzte Einfügungen in ms. „Prob.“B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 geschrieben; aufgrund von Lesen von v. NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker, Theory of GamesBNeumann, John von, und Oskar Morgenstern!1944@Theory of Games and Economic Behavior, Princeton, 1944.35Von Neumann und Morgenstern, Theory of Games and Economic Behavior, LL . Morgen geht das ms.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 an die PressIUniversity of Chicago Press.
Abends Departmentseminar; Vortrag PlochmanPPlochmann, George Kimball, *1914, am. Philosoph über „Biologie und Metaphysik“; die Teil-Ganzes Relation (für organische Teile im engeren Sinne). Er hat in letzten Jahren viel Biologie studiert; aber die Überlegungen sind oft vage und vieldeutig. Er will zeigen, dass Metaphysik für Biologie nötig ist.
Nachmittags Kino „Gentlemens’ Agreement“;36„Gentlemens’ Agreement“ (1947) von Elia Kazan. über Antisemitismus; ein Jurist gibt sich als Jude aus; Schwierigkeiten für Frau und Kind. Gut gemacht.
Haus an Maryland Avenue besichtigt; nett, nicht zu groß, gut gelegen; 12000. Es scheint sehr anziehender Plan, aber wahrscheinlich können wir es nicht haben, weil die Frau unter uns es nimmt. Wir lesen BorsodiPBorsodi, Ralph, 1888–1977, am. Ökonom über Inflation;BBorsodi, Ralph!1948@Inflation is Coming, New York, 194837Borsodi, Inflation is Coming, LL . planen Investment. Es ist jetzt doch als wahrscheinlich anzunehmen, dass wir in Chicago bleiben.38Warum bleibt Carnap in Chicago ???🕮
Lange Mit Marni im Park spazieren. – Nachmittags viele Briefe diktiert in Wire Recorder. Ina ist entsetzt, dass es so viele sind.
(Keine Klasse wegen Memorial Day.) Nach dem Mittagessen, während ich mich über Inas Schreibtisch beuge um die Lampe auszuschalten, Rückenschmerz. Ich nehme zunächst an, dass es nur ein Muskel ist, weil die Muskeln und Nerven rechts und links am Rücken empfindlich sind. Nach dem Nap gehe ich herum, um mir Sachen zu holen; beim Aufstehen vom Stuhl richtiger Rückenschmerz; ich kann alleine mühsam zum Bett gehen. Bleibe nachmittags liegen.
VI / 1948 Im Bett geblieben. (Abends mit großer Mühe geduscht.)
2h Mrs. Schild (Miss Sachs)PSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin: 1 Stunde Kurzwellen, dann Massage. – 3 ½: die 3 Studenten kommen; ich liege auf Couch im Wohnzimmer.
(Departmentlunch versäumt). 1 ½ – 3 ½ Vorlesung; mit Mühe gesessen; Ina fährt mich hin und zurück da wir hatten Bedenken, ob ich gehen soll; es ging ganz gut, aber doch sehr anstrengend. – MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Ich im Bett.
(Ich versäume ein Examen (5 MA Kandidaten.)) Im Bett. Zum Frühstück aufgestanden, fühle mich aber wacklig. Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier; ich liege auf der Couch.
Zu Mahlzeiten aufgestanden; sonst im Bett. Brief an HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann handgeschrieben.39Brief ??? Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Aufgestanden für Mahlzeiten, und ein wenig am Schreibtisch; Nap im Bett.
11:30 Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, Kurzwellen und Massage. Nachmittags Seminar. Abends WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph angerufen; er sagt, ich soll die Examina diese Woche, und Departmentseminar und Departmentlunch, versäumen. 🕮dBeginn des in RC 025-91-08 ausgelagerten Teils.
Nachmittags Student ReadyPReady, Student hier, ich liege auf Couch. – Längere Zeit am Schreibtisch. (Ina tippt alle Tage mühsam an Bibliographie.)
Nachmittags TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom hier. Über neue Version seines ms; ich habe viele Randbemerkungen gemacht. Er fragt: Wie \(N\) dierendefinieren?, das mit Muster von derselben Bevölkerung komme; sein Versuch stimme nicht; ich: vielleicht Hypothese: die beiden Bevölkerungen, die als verschieden bekannt sind, haben dieselbe Häufigkeit für \(\mathcal{M}\). Er ist auf dem Weg nach NYINew York University (NYU), New York NY; dann nach England, CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK, für ein Jahr. Wenn es geht möchte er drüben bleiben, weil AmesIIowa State University of Science and Technology (ISU), Ames IA zu einsam. [nicht zum Departmentseminar].
[Ich nicht zum Exam 9 – 12; und nicht zum Department Lunch].
1 ½ – 3 ½ Klasse. Diesmal geht es schon besser; ich kann etwas an Wandtafel stehen.
Vormittags zum Zahnarzt (eine Kronenfüllung).
Im Auto zum Schneider, letztes Probieren, grauer Anzug ist fertig.
Diese ganzen Tage (bis Do) immerzu Term Papers gelesen, für beide Kurse. Nachmittags Professor ClayPClay, Jacob, 1882–1955, niederl. Physiker aus Amsterdam; netter älterer Mann; seit Königsberg nicht gesehen. Er ist zu Konferenz über Höhenstrahlung nach Pasadena eingeladen. Er berichtet, dass BrouwerPBrouwer, Luitzen E. J., 1881–1966, niederl. Mathematiker während der Besatzung opportunistisch für Anpassung an die Deutschen war. ClayPClay, Jacob, 1882–1955, niederl. Physiker ist an internationaler Sprache interessiert; ich erzähle von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) und Occ.„Occasion“ bedeutet Gelegenheit. „Occasion Sentence“ bedeutet Gelegenheitssatz, man denke an Quine, oder auch „occasional cause“.
Nachmittags Seminar. Zu Fuß zurück.
,
Mit Marni spazieren, zum ersten Mal wieder.
Dept Departmentlunch. 2 Stunden letzte Klasse. Zu Fuß zurück. Später MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er hatte Angebot für CCNYICCNY, City College of New York, New York NY für Chairmanship mit 8000; hat abgelehnt; hat vorgeschlagen: nur 1 Semester, dann jemand 🕮 anderer das andere Semester; dabei hat er mich genannt.) Das Seattle TimesIThe Seattle Times, Zeitung Rätsel kommt (Book Agency).
Mit Marni spazieren. Sachen gekramt; zwischendurch immer im Bett. Nachmittags WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph. Über part time: jetzt nicht geeignete Zeit (nach Besprechung mit MacKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und Dean JakobsonPJakobson, Metallarbeiter); vielleicht wenn später eine Ernennung gemacht werde (siehe mein Blatt!)40Blatt ???. Er fragt mich über den Logikkurs für den Sommer, aufgrund von CooleyPCooley, John C., am. Philosoph; er wird ihn geben, und ich dann im Herbst die Fortsetzung. –Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Er hat Philadelphia angenommen (Assistant Professor); er berichtet nur Logik zu unterrichten, GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph interessiert sich nicht mehr so sehr für formale Logik, nur für Erkenntnistheorie, Konstitutionstheorie usw.
Mit Marni kurz spazieren. Sachen gekramt. Immer zwischendurch wieder ins Bett. So geht es ganz gut, obwohl ich nach einer Stunde kramen sehr müde bin. Im Bett am SeattleIThe Seattle Times, Zeitung Contest gearbeitet. (Bis abends schon 3 von den 4 Teilen gelöst: \(\alpha{}\), \(\beta{}\), \(\gamma{}\)).
Wir beschließen erst morgen zu fahren. (Da die Sachen noch nicht eingeladen sind, würde die Abfahrt heute doch wieder 2h oder später werden.) Meist im Meist im Bett geblieben und Contest gearbeitet. Nachmittags Ina und Janitor laden alle Sachen ein. Über Nacht stellen wir das Auto in die Garage an 57. St. (Das ist wohl immer die beste Lösung: am Tag vor Abfahrt einladen und Auto in Garage.)
Mit Marni spazieren, Post abgeholt; PlochmanPPlochmann, George Kimball, *1914, am. Philosoph kommt mit spazieren. 10:45 Abfahrt von Chic. Im Auto Matratze, darauf neue Luftmatratze, darauf die grüne cot Matratze. Die Luftmatratze bewährt sich gut; ich liege bequemer. Angenehmes, kühles Wetter. Nevada (Iowa), ONevada IANeb. Tourists Ct., 340 mi.🕮 (2 einfache Zimmer, $ 5.)
Abfahrt 8:30 (von jetzt ab immer lokale Zeit). 340 mi; 7hKearneyNeb.OKearney NEKearney Kabin Camp (2 kleine Bettzimmer, dazwischen Toilette und Shower, davor Wohnzimmer mit Gaskocher, einfach, $ 5, unter Bäumen, dadurch etwas abgeschützt von Straße und Bahn), (in St. Johns Ct.: 2 Zimmer $ 8.50; zu teuer!)
Abfahrt 8:45. Über Denver, wir überlegen die Woodbine Lodge; aber dann wird es morgen lange Fahrt nach SF, und spät; und sie haben kein fließendes Wasser. Weiter gefahren nach Manitou Springs‚OManitou Springs CO 430 mi, 7h. Cottonwood Camp (neuer Besitzer, die Cabins sind netter hergerichtet, 2 Zimmer einfach aber nett, 6 $; der Besitzer fürchtet sich vor Marni und sagt, sie muss in der Cabin bleiben, aber nachts lässt Ina sie doch hinaus.) Gegenüber gibt es nur Butterbrote, keine warme Mahlzeit und kein Frühstück. Wir gehen die Straße hinunter, finden aber keinen Essplatz; in der Cabin gegessen.
Ab 9:30. Teilweise Sonne, aber nicht zu heiß; die ganzen Tage war es schönes kühles Wetter. Über Las Vegas. SF, OSanta Fe NM gegen 7h. (Postschalter schließt 5:30.) Eingekauft draußen in Palace Ave.
Zum Haus. Das Porch Dach ist weg, liegt 30 ft nach oben zwischen den Büschen. – Das Dach ist beschädigt. Auf der Porch liegt Brecheisen. Darum vermuten wir, dass es mutwillig geschehen ist. Auf dem Dach ist auch Schaden angerichtet. Später berichtet Jo SchaumburgPSchaumburg, Jo, verh. mit Maria Schaumburg: am Sa war Hagelsturm, hurrikaneähnlich, der hatte das Dach zerstört. Also 🕮 keine Einbruchversicherung. Wir sind trotzdem froh, dass es nicht Leute getan haben, weil die ein andermal ebenso gut einbrechen könnten. Wir sind froh, wieder im eigenen Häuschen zu sein. Mr. CooperPCooper, William und Mrs. hat es sauber und ordentlich hinterlassen.
Ina in die Stadt. Gekramt.
Gekramt. Abends ersten Spaziergang.
Mit Ina spazieren: Wir besehen die beiden Haus: von Mrs. HughesPHughes, Mrs. und ihrer Tochter.
Die endgültige Lösung von SeattleIThe Seattle Times, Zeitung Contest gefunden. – Viel im Bett gelegen, weil der Gürtel die rheumatischen Schmerzen schlimmer macht. Aber auch spazieren gegangen.
Neue, mehr systematische Methode für Nummerpfade entwickelt; aber Lösung nicht geändert; vielleicht später verwendbar.
Ina in die Stadt. PorfirioPPorfirio, Handwerker kommt; mauert etwas auf dem Dach. Wir warten immer noch vergeblich auf die Dachreparatur-Leute.
VII / 1948 Wieder Arbeit an Band II von ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. aufgenommen;Band 2 wie oben zum ersten Mal seit Dez. 47 in SF. – Nachmittags Briefe in wire recorder diktiert.
4 – 7 ½zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Dort sein Bruder (nett, still ohne Scheu); er war bisher in Los Alamos als Buchhalter, will jetzt in S. F. bleiben, in einer Contractor Firma. Ferner eine Kusine von AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman, Frau SeligmanPSeligman, Frau, Cousine von Anita Friedman; sie wohnte früher in Elberfeld, ist „mit dem letzten Schiff“ aus Frankreich gekommen; sie erzählt, in etwas konfuser Weise, wie sie hier Bemühungen gemacht hat, ihren Mann aus FrankreicheEnde des in RC 025-91-08 ausgelagerten Teils.🕮 hereinzubekommen, aber vergeblich, er war schließlich schon abtransportiert. Gespräch mit FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt über meinen Rücken: er nimmt doch jetzt an, dass es mechanisch ist, Disk oder Muskeldislokation (siehe meine Blätter!)41Blätter ???. – Nachher kurz zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama), obwohl ich schon sehr müde.
Ein alter, heiterer Mann kommt, arbeitet an der Porch.
ValentinoPValentino, Handwerker bringt 3 Männer, dabei der Alte. Sie reißen die Wand ein, setzen das neue Fenster ein, mauern wieder zu, und beginnen mit dem Porchdach. (Jeder pro Stunde $ 6.)
Wieder die 3 Männer hier. (Jeder verlangt 9 $; dazu einer 3 $ für Sand fahren! Sie arbeiten sehr wenig; oft arbeitet nur einer und die anderen schauen zu.)
KnorrPKnorr, Handwerker schickt Leute, nur einer arbeitet zuweilen. Ina muss zweimal hineinfahren, weil deren Auto nicht funktioniert. Ihr Truck kann hier den Weg zum Zirkel nicht hinauffahren; mit großer Mühe den weniger steilen Weg; dabei wird YamisPYami Baum beschädigt.
KnorrPKnorr, Handwerker schickt 3 gute Leute; sie reparieren das Dach, arbeiten fleißig, bis 2h.
SeattleIThe Seattle Times, Zeitung Contest schreibt über Reduktion, gibt 15 Tage Zeit.
Nachmittags und abends DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Über politische Lage, WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker usw.42Henry A. Wallace kandidierte bei den US-Präsidentschaftswahlen des Jahres 1948 für die neu gegründete links von den Demokraten angesiedelte Progressive Party, gewann jedoch nur 2.38 Prozent der Stimmen. Vgl. TB 23. X. 1948R. (sie will nicht für ihn wählen.)
Nachmittags Contest Arbeit angefangen, nach der neuen Methode.
…Jeden Tag Contest Arbeit.
Ina hilft Contest Arbeit, Tabelle der Pfade, usw. 🕮 Jo SchaumburgPSchaumburg, Jo, verh. mit Maria Schaumburg zum Abendbrot; er und Ina haben an der Straße gearbeitet.
Ina vormittags in die Stadt; nachmittags hilft sie mir wieder. Wir finden eine Lösung, die 2 Punkte besser ist als die früher eingeschickte.
Noch am Contest; Berechnungen nachgeprüft.
Nach Los Alamos. HollisPHollis, Los Alamos hat für uns Lunch arrangiert. Er leitet die Schutzmaßnahmen gegen Unfälle; hat angewandte Psychologie studiert, war in Alamos für Sicherungsmaßnahmen; jetzt war er 1 Jahr in L. A.; ist stolz, dass er alle Geheimnisse weiß, am Colloquium teilnimmt, usw. Will aber jetzt weg. Frau und Kinder sind schon in N. Y. Er ist eifrig und sanguinisch, etwas romantisch. Gastgeber Dr. MarkPMark, Jordan Carson, 1913–1997, kanad.-am. Mathemtiker, Leiter der theoretischen DivisionITheoretical Division, Los Alamos National Laboratory NM; Mathematiker, sehr schweigsam. Dr. UlamPUlam, Stanislaw, 1909–1984, poln.-am. Mathematiker aus Lwow, kennt alle polnischen Logiker, hat auch etwas über Grundlagen geschrieben (HollisPHollis, Los Alamos sagt: er hat 10.000, hat Professur in Colorado für 7000 abgelehnt. Seine Frau ist Französin aus Paris, vermisst in L. A. die Oper usw.) Nach dem Lunch gehen die anderen zur Arbeit; HollisPHollis, Los Alamos fährt mit uns herum, zeigt uns die Wohnviertel; hinüber an den Wald zum Golfkurs (100.000 $); unten die Werkstätten zur Reinigung von Uranium und Polonium, das von Oak Ridge kommt. Er sagt: Alles hier dreht sich ausschließlich um die Bombe. Keine grundlegende Forschungsarbeit wird gemacht, nur produziert; auch die theoretische Abteilung berechnet nur, was die Produktion benötigt. Darum seien die meisten hier nicht glücklich, auch wegen der Isolierung. Er sagt, UlamPUlam, Stanislaw, 1909–1984, poln.-am. Mathematiker sei glücklich; er berechnet Pläne für Experimente, Statistiken usw. 🕮 4 – 6 bei RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ist auf Reisen, Silber zu verkaufen. Das Haus am Garten ist unter Dach; MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sagt, wenn es fertig ist, mit Elektrizität, wollen sie es vermieten, für 125.– (?!), und ihr eigenes Haus, die zweite Küche und Bad angebaut werden, für 85.–. Sie müssen, um Elektrizität zu bekommen, vorher 1500.– bar einzahlen.
Die zweite Lösung geschrieben und abgeschickt (2 Punkte besser). Nachmittags Ina in die Stadt; ich Briefe diktiert.
Wieder Arbeit an ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. aufgenommen.
Peace Arch Contest: Lösung der map abgeschickt mit 10.– (die eigentlichen Aufgaben kommen erst später). – Nachmittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, 2 – 7. Mit den Kindern langen Spaziergang auf den PorfirioPPorfirio, Handwerker Hügel.
PorfirioPPorfirio, Handwerker und der junge MichelPMichel, Handwerker kommen (für 3 Tage) für Porch und Fenster.
Heftiger Schnupfen (abends und 2 Aspirins helfen; gut geschlafen, nächsten Tag Schnupfen verschwunden). – Ina holt mit KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus in Lamy ab.
Ina bringt nachmittags herauf: GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus (sie ist mit KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus im La Fonda, wird dann einige Wochen in Los Alamos sein); Ernst KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus (er ist Techniker oder Physiker in LA‚43Im Santa-Fe-Kontext steht ‚LA‘ immer für ‚Los Alamos‘. Elektronenmikroskop; klagen über Unterbringung und Essen); Harald OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad mit Frau ErnaPOfstad, Erna, Literaturhistorikerin, verh. mit Harald Ofstad und Tochter MaritPOfstad, Marit, Tochter von Harald und Erna Ofstad. (Freunde von Else NæssPNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss; wir hatten 1946 Brief geschickt‚44Brief ??? dass wir sie aufnehmen würden.) Sie bauen ihr Zelt auf hinter dem ChalmerPChalmer Haus, haben Schlafsäcke, kein Auto. 🕮
VIII / 1948 Vormittags langes Gespräch mit OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad; Spaziergang auf PorfirioPPorfirio, Handwerker Hügel, dann auf unserer Porch. Er berichtet über seine Überlegungen zur Werttheorie. Er ist hauptsächlich interessiert an Anwendungen: wie Beschlüsse zu fassen in Wahlsituationen, besonders aufgrund seiner Einstellung gegen Gewalt. Wir diskutieren meist über faktischen Gehalt von Wertaussagen, Konfirmierbarkeit usw. Er diskutiert intelligent und verständnisvoll, und hat seine Sachen gut überlegt. – Nachmittags wir mit OfstadsPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna OfstadPOfstad, Erna, Literaturhistorikerin, verh. mit Harald Ofstad zum Bandelier Park. Sie besichtigen die Höhle, ich ruhe aus auf Gummimatratze. Trotzdem Rücken bei Rückfahrt recht müde! Sie ist sehr schweigsam. Er macht alles Gespräch, hauptsächlich mit Ina. Über Freundschaften in Amerika, Unterschied zu der Offenheit in Europa. Wir verstehen uns gut.
Nachmittags langes Gespräch mit OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad: wieder über Werte; dann über Unterscheidung von analytisch und synthetisch; Uniformität der Welt, und anderem.
Für mich gearbeitet. OfstadsPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna OfstadPOfstad, Erna, Literaturhistorikerin, verh. mit Harald Ofstad zu Mahlzeiten hier. Um 7 etwas mit ihm spazieren; nicht über philosophische Probleme, meist über Leute. Abends sitzen wir bis 10. Ich frage ihn, welche Kurse er geben könnte (er sagt: vor-symbolische Logik (über Methoden der Argumentation usw.), Analyse der Sprache (, über Mehrdeutigkeit usw. und wie zu vermeiden), Ethik, nötigenfalls politische Philosophie, allgemeine Wertphilosophie). Ich sage ihm aber, dass er sich keine große Hoffnung machen soll. Sein Stipendium läuft Dez. ab, wird vielleicht 3 Monate verlängert. Er möchte eventuell durch Unterricht 1 Jahr hier bleiben, aber wohl nicht länger; NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss sagt, sie brauchen ihn in Oslo.
(Ina bringt OfstadsPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna OfstadPOfstad, Erna, Literaturhistorikerin, verh. mit Harald Ofstad zum Bus 6:10 nach Grand Canyon. Sie wollen kurz nach Los Angeles. Dann nach Berkeley, für Psychologie, bis Weihnachten oder Januar oder 🕮 Februar. Dann vielleicht ein oder mehrere Wochen nach Chic.)
Weiter an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet (Wettmethodeberechnungen allgemein für \(\lambda \); mit \(\phi \) und \(\Phi \)-Integral).45Erläuterungen ???– PorfirioPPorfirio, Handwerker arbeitet täglich am Haus.
Neuer Contest kommt: Air Patrol (Flugzeugbild bestehend aus Ziffern).
Tie-Breaker von Book Agency SeattleIThe Seattle Times, Zeitung, kommt. Meine 2. Lösung, nach der systematischen Methode entwickelt im Juli, hat höchste Zahl (1614); aber 1728 Leute haben diese gleiche Zahl! Also ist die Möglichkeit, überhaupt nicht zum TB zu kommen, nicht so klein wie ich annahm; und meine Erwartungswerte wohl etwas zu hoch! Der T-B ist gut: hinreichend kompliziert, um große Streuung zu bewirken; und zusätzliche Regeln so, dass kein weiterer TB nötig sein wird. Ina fängt abends an, die Wörterliste aufzustellen, ½ 10 – 3! (Aus der Masterliste von ca 1400 Wörtern). Sie geben Zeit bis 5. 9., beinahe 4 Wochen. Aber wir fürchten, dass die DAV auch bald ihre TB schicken wird (die wollen 5 schicken!).
Wir nach Lamy, 1:50 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt an. (Ina gibt ihm ihr Bett, schläft auf dem zusammenklappbaren im Storeroom; er protestiert, aber sie besteht darauf).
Wir erzählen HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel von den Puzzle Contesten; er ist erstaunt über die Menge Arbeit, die da hinein geht. Mit Ina in die Stadt. Zu EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt, weil ich mit den im Nov. neu verschriebenen Brillen sehr kleinen Druck nicht lesen kann. Er untersucht die Augen, sagt: er könnte schärfere Gläser verschreiben, aber dann müsste ich alles näher zu den Augen halten. Das möchte ich nicht, wegen Schreiben auf Pult, und Lesen von Vorlesungsnotes. Darum rät er mir, lieber diese Gläser zu behalten. Er sagt, dass meine 🕮 Augen sich jetzt mit dem Alter kaum mehr viel ändern werden. – Nachmittags mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel spazieren. – Sein ms. für Enc.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 über Begriffsbildung gelesen und diskutiert.
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über sein ms.BHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–74646MS zu Hempel, Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science. (Ina schreibt Wörterlisten und berechnet Werte, die ganzen Tage.)
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel über sein ms.BHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–746
Von jetzt ab meist am Contest gearbeitet, mit Ina. (Book Agency, TB.) Vor dem Abendessen meist Spaziergang mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel; zuweilen auch nach dem Frühstück, wenn es nicht zu heiß ist. Wir sprechen über sein msBHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–746 für Enc.B1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62, über Begriffsbildung; es ist sehr gut und klar; ferner über andere philosophische Probleme; er ist besonders interessiert, die Natur von ‚analytisch‘ zu klären; ich erzähle ausführlich über meine allgemeine induktive Logik aufgrund des \(\lambda \)-Parameters. Später auch über unser geplantes Buch über Empirismus.47Buch ???, schrieb in diesen Jahren einen Aufsatz mit Feigl ??? Buchpläne auch oben ??? Er will einige Monate daran arbeiten, und mir dann berichten, ob er genügend Zeit dafür finden kann. … Mehrmals sitzen wir vormittags auf der Porch. Ina ist währenddessen immer fleißig am TB.
Wir 3 nachmittags zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Sie ist lebhaft und herzlich, küsst HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, redet von „2 Wochen ich mit ihr verheiratet zu sein“, meint, danach würde ich den Preis zahlen, meine Rückensache aufzugeben, um wieder zu Ina zurückzukehren. 🕮
(Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel fahren mit GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus und KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus den ganzen Tag ins Pecos Tal; nach Cooles; von dort aus weit hinauf spazieren.) Ich bleibe zu Hause, um am Contest zu arbeiten; nur noch eine Woche! Und bisher haben wir erst einen kleinen Teil ausgearbeitet!
Letzter Tag mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Zweimal spazieren. Viel auf Porch gesessen. Immer zwischendurch etwas am Contest getan.
HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab. Ina bringt ihn zum Bus; er fährt 7:45 A. M. (Er fährt El Capitan, Coach bis Chic.; dort 7 Stunden Aufenthalt! Dann roomette nach NY. – Die Zeit mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel war schön. Aber jetzt sind wir froh, wieder still für uns zu sein.
IX / 1948 Besonders fleißig gearbeitet am Puzzle mit Ina.
Besonders fleißig gearbeitet am Puzzle mit Ina, bis 10 ½. Der letzte Teil (Summe) wird erst heute angefangen! Abends vergleichen wir die Gesamtlösung, während ich schon im Bett liege. Dann schreibe ich sie ins Reine.
Reinschrift der Lösung Vergleich. 11h Ina fährt los. (Der Brief muss zur Post vor 12h!) In der ersten Delle bleibt das Auto stecken: anscheinend zu wenig Gasolin. Ina geht zu Fuß los. Ich sehe sie lange auf der Landstraße stehen, kein Auto kommt; endlich geht sie zu Fuß los. Nahe zur Stadt nimmt ein Auto sie mit. So kommt der Brief noch richtig fort. Wir sind erlöst, dass die Sache über ist, besonders die Hetze in den letzten Tagen. –
Abends die Mieter ArmijoPArmijo, Sicherheitsbeamter in Los Alamos hier. Er gehört zum Sicherheitsdienst in LA, ist spanisch. Heute wieder Arbeit an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 aufgenommen. 🕮
Nachmittags und zum Abendbrot Gusti DodererPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus und Ernst KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus hier. Er fragt, ob er wohl MS machen soll; ich weiß zu wenig über die Anforderungen. Ina bringt beide nach Lamy. Vielleicht wollen sie heiraten, und GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus dann in der Schule LA Klavier unterrichten, nach neuer Methode; aber sie ist immer noch unentschlossen.
Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt (bestellt für 11:30, drangekommen nach 2; inzwischen Besorgungen und bei MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama gegessen; er sagt: er nimmt es philosophisch, dass die Leute warten müssen, er entschuldigt sich nicht mal!) Gründliche allgemeine Untersuchung; er findet alles in Ordnung: auch Lunge, Herz (zum ersten Mal Kardiogramm); er meint, Magen X-ray ist nicht nötig, es sei denn, dass ich es wünsche; aber es scheint auch mir unnötig, da die Beschwerden weniger sind als voriges Jahr. –
Wir treffen Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder, nehmen sie mit herauf. Später kommt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling (wir sehen ihn zum ersten Mal dieses Jahr). Er ist wie immer optimistisch mit seinen Plänen: das Haus wird bald fertig sein, dann wird er es für $ 130 vermieten; ich äußere Zweifel, ob er soviel bekomme; aber er weist sie mit Lachen ab. – Die Mieter ArmijoPArmijo, Sicherheitsbeamter in Los Alamos kommen wieder; aber wegen RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling finden wir nicht viel Zeit zu Besprechung.
Ina baut ein Gestell ins Auto, sodass ich bequem zurückgelehnt sitzen kann. Mein Rücken ist heut jetzt nicht so schlecht, dass ich ganz liegen muss, wie im Juli; aber auch nicht so gut für ganz aufrecht sitzen. – Brief von AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Verlobung.48Brief ???🕮fBeginn des in RC 025-91-07 ausgelagerten Teils.
Abends beim Spaziergang Gespräch; ich sage, dass das Knurren mich oft sehr betrübt. Abends spät kommt Ina mit Tränen. Ich muss ihr versichern, dass sie eine liebe gute Ehefrau ist.
(Ina zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. Er meint, es ist nicht sicher, ob ihre Hormongeschichte jemals wieder ins Gleichgewicht kommt. Sie soll sich nicht zu sehr mir unterwerfen (wir vermuten, dass er diese Idee von DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst aufgenommen hat).)
An Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Arbeit: neue Idee: das mittlere Fehlerquadrat Zeichen\(^2\) als Maßstab zur Beurteilung einer induktiven Methode. Die Berechnung der Kurve wird viel einfacher; Verwendung von \(\phi{}\) und \(\Phi{}\) nicht mehr nötig.
5 – 10 zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Sie erzählt allerhand aus ihrem Leben, ist sehr lieb zu uns. Sie gibt offen zu, dass sie nur aus praktischen Gründen bei SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz bleibt; Ina sagt, sie würde es nicht aushalten.
Abends ArmijósPArmijo, Sicherheitsbeamter in Los Alamos hier. Wir schließen den Vertrag ab. Es scheint, dass er ziemlich darauf rechnet, im Januar oder Februar eine Wohnung in LA zu kriegen.
Wir nachmittags zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling 4 ½ – 9, MariasPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling Geburtstag. Ina hat ihr, auf Wunsch, 2 kunstseidene Unterhosen geschickt. Sie gibt CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling 3.–, weil sie bald Geburtstag hat. Wir besehen das neue Haus am Gemüsegarten. 4 kleine, niedrige Zimmer, sehr kleine Fenster, skylights, netter ; aber die beabsichtigte Miete 125.– scheint uns fantastisch; 70 – 80 wären angemessen. An ihrem eigenen Haus haben sie 2 große Räume angebaut: eins als Küche, Esszimmer und Arbeitsraum; das andere als Badezimmer und vielleicht zum Schlafen (!). Großes Geburtstagsabendessen, festliche elektrische Beleuchtung (durch Gasmotor). Nach dem Essen tanzen sie nach Records, Tango, russischen Volkstanz, usw. 🕮
6 – 9 MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hier. Ina bringt sie mit hinauf und fährt sie abends hinunter. Sie ist sehr erfreut darüber. Sie erzählt lebhaft, ist in heiterer Stimmung, sagt aber, dass es ihr oft nicht gut geht.
Nachmittags PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau hier. Er wolle aber nur seine Werkzeuge holen. Sie sitzen auf der Porch und machen höfliche Unterhaltung.
–
Ich noch an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet; dann einige Sachen gekramt. Ina packt fleißig (Mo nachmittags in die Stadt). Sie hat ein Gestell ins Auto gebaut, sodass die Rücklehne von meinem Sitz weiter zurückgelehnt ist; so kann ich bequemer sitzen. Aber das nimmt einen ganzen Platz weg; so ist das Einpacken der Sachen ins Auto schwierig.
11:10 Abfahrt von SF Haus. Hinter Las Vegas links von der Straße ab, unter eine Reihe von Weidenbäumen. Dort Lunch gegessen. Bei Abfahrt geht ein Reifen, während ich ihn anschaue, flat. Ina holt Leute; ein angeheiterter Bursche wechselt uns die Reifen, will nichts dafür nehmen. So ist unsere Hoffnung, in 4 Tagen nach Chic. zu kommen, klein geworden. 6:30 Raton‚ORaton NM schon dunkel; darum bleiben wir (170 mi). Raton Ct (zwei nette, gut eingerichtete Zimmer und Bad, 7.– anstatt 8.50).
Abfahrt 8:30. Am Nachmittag beschließen wir endgültig, 5 statt 4 Tage zu nehmen (sonst müssten wir täglich 450 mi fahren und ins Dunkle; die Sonne geht schon 5 ¾ unter!). Trotzdem halten wir nicht in Fort Morgan, vor 6h, sondern fahren weiter, im Dunkeln. 7h SterlingOSterling CO viele Courts, aber Eisenbahnknotenpunkt, ganze Nacht Rangieren! (355 mi) Midway Ct. (2 Cabins in Verbindung, nett, aber nicht elegant, 7.–) 🕮
Ina nimmt Auto zum Ford, 1 Stunde; neues Öl, Ölfilter (der Fordmann sagt: das neue Fordauto hat gute Maschine, aber nicht guten body, Türen machen Schwierigkeiten usw.) Abfahrt 9:30. – 6:30 Grand IslandOGrand Island NE (284 mi). Shady Bend Cabins, 1 mi östlich der Stadt. (2 Zimmer, mit Gasheizung, Refrigerator usw., sonst einfach, 6.–) nicht nahe an Bahn.
Abfahrt 8:30. In Ames, Ia. kauft Ina ein, und lässt anschließend Brieftasche mit allen Dokumenten und 30.– liegen. – (Die Straße 30 geht nicht mehr durch Marshalltown, sondern südlich vorbei; dahinter ist Shady Oaks Ct., schön abgelegen im Wald, aber wir wissen vom Juni: Hunde müssen an Leine sein; und die meisten Cabins hatten nur Kaltwasser und kein Clo.) 350 mi, Tama, Kings TowerOTama IA (2 Zimmer, jedes mit Dusche usw., Heizung, sonst einfach; 8.–! Das höchste bisher. Der Preis ist für 6 Personen). Lärm von Eisenbahn. Ina ist sehr bedrückt wegen Verlust der Brieftasche.
8:30 Abfahrt. Ich finde die Brieftasche im Auto; große Freude. Daraufhin spendiert Ina uns ein vornehmes Dinner in Jule’s Danish Farm, nahe bei Springer, Ill. (je 3.–) 295 mi (davon 20 mi infolge Detour vor Aurora), Chicago, OChicago IL 6 ½ Ankunft im Dunkeln. Ich steige im Washington Park aus, spaziere mit Marni heim. – Mit meinem Rücken ist alles sehr gut gegangen, infolge des zurückgelehnten Sitzes; ich war abends nicht zu müde, hätte nötigenfalls weiter fahren können.
Ina hat Kummer über die vielen Sachen, die KaufmannsPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else KaufmannPKaufmann, Else, verh. mit Felix Kaufmann hier zerbrochen oder dreckig hinterlassen haben. – Sachen ausgepackt. – Zum Zahnarzt, weil mir auf der Reise ein Zahn vorne links oben ausgebrochen ist. Er setzt einen Porzellanzahn mit Stift (peg) ein. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. 🕮 Sie ist entsetzt zu hören, wie viel Zeit ich von meinem Buch weg auf den Contest gewandt habe.
Meine erste Klasse: 10:30 Introduction to Analytic Philosophy (Phil 333), seit 3 Jahren nicht gegeben; über 50 Studenten. 11:30 Advanced Symbolic Logic (Phil 330) (wie im SprQu; inzwischen hat WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph im Sommer die Einführung gegeben). Beide Klassen in Swift 208 ( großer Saal am W Ende des Gangs). Viel an Wandtafel, daher nachher ziemlich müde.
Vormittags mit Marni im Park spazieren. Ausgepackt und eingeräumt.
2 Klassen. Dann Departmentlunch bis 1 ½. KoyréPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph ist hier für das Quarter, liest über Geschichte der Wissenschaft. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne ist noch hier; er wird nächste Woche abreisen mit 4 anderen nach Frankfurt; er will dort auf Deutsch unterrichten. –
X / 1948 Nachmittags Zahnarzt. Das Zahnfleisch an dem neu eingesetzten Porzellanstiftzahn ist entzündet und eitrig; er tut Penizillin daran. Dadurch wird es von Tag zu Tag besser.
Miss GantPGant, Miss im Office. Sie studiert moderne Sprachen, hat Editorarbeit für Verleger getan. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat sie genommen (für 1.50 die Stunde) um ms von JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph, BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik usw. zu bearbeiten. Sie hatte Unfall mit Knie, wankt mühsam mit Stock. – Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Ina arbeitet an Slogan Contest für Seife usw.!
Nachmittags Zahnarzt; nochmal Penizillin. Ich lasse nebenan X-rays von allen Zähnen machen (14 Aufnahmen, $ 7.–).
Angefangen, Pap’sPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph ms zu lesen, für MacmillanPMac Millan.BPap, Arthur!1949@Elements of Analytic Philosophy, New York, 194949MS zu Pap, Elements of Analytic Philosophy, LL .
Klassen. Departmentlunch. Nachmittags Doktorthese von NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student gelesen „Peirce’sPPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph Erkenntnistheorie“.50Everett John Nelson, An Intensional Logico f Propositions, Harvard University, 1929 (Umständlich und unfruchtbar.)gEnde des in RC 025-91-07 ausgelagerten Teils.🕮
Nachmittags Zahnarzt; weiter mit Penicillin behandelt; es sieht viel besser aus.
Vormittags Klassen. Nachmittags 3 ½ – 5 reading Gruppe, erste Sitzung: SteinPStein, Howard, *1929, am. Philosoph, ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph, JeffreyPJeffrey, Richard C., 1926–2002, am. Philosoph, RichmanPRichman, Robert J., 1923–2011, am. Philosoph, PalterPPalter, Student, AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph. Wir beginnen mit Lewis’PLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph neuem Buch „Analysis“BLewis Clarence Irving!1946@An Analysis of Knowledge and Valuation, La Salle, 194651Lewis, An Analysis of Knowledge and Valuation.– Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap.
Ganzen Tag PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosophms.BPap, Arthur!1949@Elements of Analytic Philosophy, New York, 1949 gelesen.
Nachmittags Zahnarzt (jetzt immer Penicillinbehandlung des neuen Zahnes.hEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
…(Immer PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. PhilosophmsBPap, Arthur!1949@Elements of Analytic Philosophy, New York, 1949 gelesen.)
Brief von Ge: Ich bin disqualifiziert im Book Agency Contest, an dem ich in SF mit Ina 3 ganze Wochen gearbeitet habe; ich habe die Regel übersehen, dass die Extrawerte für horizontale Wörter nicht für Wörter mit 6 und mehr Buchstaben gilt! Große Enttäuschung! So entgeht uns nicht nur ein möglicher Gewinn, sondern auch die gewünschte Erfahrung darüber, wie viele Leute bessere Lösungen machen.
Nachmittags 2 ½ bis nach 6: mündliches Examen für NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student (Geschichte der Logik; bescheiden, aber genügend), PlottPPlott, John C., Student (über Ideengeschichte, nicht genügend).
Nachmittags Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler hier. Erzählt von seinem Theorem über genügende Basis für proportionale Funktionen. Er überlegt Doktorthese. 🕮
Nachmittags Zahnarzt (viel besser; er meint jetzt, wir können den Zahn drin lassen, und nächstes Mal mit der Lücke rechts beginnen.) – Freies X-ray der Lunge, organisiert von der Stadt, in einem Truck in 55th Straße. Dauert nur 1 Mon Minute. (Später Bericht: negativ).
Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier. Das Department Mathematik hier hat Anforderungen sehr erhöht; darum will er versuchen, den Doktor am Institute Illinois TechnologyIIllinois Institute of Technology (IIT), Chicago IL. zu machen; ich rate ihm, mit MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger zu sprechen. – 6 – 9 Philipp FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hier, auf der Durchreise nach Kalifornien, für 3 Tage. Über InstitutIInstitute for the Unity of Science, Boston MA;52Institute for the Unity of Science. RockefellerIRockefeller Foundation kann den Beitrag nicht zahlen, bevor InstitutIInstitute for the Unity of Science, Boston MA steuerfrei erklärt ist. Sie versuchen, es durch die Akademie zu machen.
Vormittags 2 Klassen. – 3 ½ – 5 Lesegruppe der Studenten. Aber zuerst ¾ Stunde über Politik!AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph fragt, für wen ich wählen werde; sie sind erstaunt, als ich sage: WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker. Ich erkläre ausführlich die Gründe, und diskutiere ihre Gegenargumente. AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph, SteinPStein, Howard, *1929, am. Philosoph und jemand anderes sind Mitglieder der sozialistischen Partei (Norman ThomasPThomas, Norman, 1884–1968, am. Politiker). Mrs. MarcusPMarcus, Ruth Barcan, 1921–2012, am. Philosophin aber hält StalinPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker-Russland für schlimmer als HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker-Deutschland. – 6 – 9 FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hier.
4 FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (bis 9) und SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer (bis 8). Auch über politische Lage. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer schwankt noch zwischen TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker, ThomasPThomas, Norman, 1884–1968, am. Politiker, und WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker.
Mit Marni spazieren. – 11 – 1 FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hier. Er hat mit University of Chicago PressIUniversity of Chicago Press gesprochen. Sie brauchen Bescheinigung von Frau NeurathPNeurath, Marie, 1898–1986, geb. Reidemeister, auch Reidemeisterin, Mieze, MR, Mary, dt.-brit. Pädagogin und Sozialwiss., Schwester von Kurt Reidemeister, heiratete 1941 Otto Neurath, dass sie alle Rechte an Enzykl.IFoundations of the Unity of Science abtritt an das InstitutIInstitute for the Unity of Science, Boston MA. 🕮
3 ½ – 6 WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph hier. Er war einige Jahre beim Navy Res InstINaval Research Institute, Washington53Naval Research Institute. in Washington, jetzt am Illinois Institute of TechnologyIIllinois Institute of Technology (IIT), Chicago IL. Er beklagt sich, dass er keine interessanten und gebildeten Leute findet, mit denen man über Zivilisiertes sprechen kann; er macht interessante Bemerkungen über Anwendung von prob. in kinetischer Theorie. Ich berichte von meiner Anwendungsregel: Schätzung des Gewinns soll max. sein.Sinn bzw. Grammatik?
XI / 1948 Nachmittags Zahnarzt. – 3 ½ – 7 ½BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier. Über Definition von „analytisch“. Er will zu seinem System deskriptive Konstanten hinzufügen und sie interpretieren. Ich sage: primär nicht Klassen, sondern Eigenschaften.
Wahl. Ich wähle meist die Progressive Kandidaten; aber zuweilen auch andere: Governor AdlaiStevensonPStevenson, Adlai, 1900–1965, am. Politiker; Douglas, KruegerPKrueger, Maynard C., 1906–1991, am. Politiker. Ich wähle keinen für Präsident; WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker ist hier nicht auf ballot.
TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker ist gewählt gegen jedermanns Erwartung. (Wenn ich gedacht hätte, dass die Wahl auch nur close sein würde, würde ich für TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker gestimmt haben als das kleinere Übel.) Demokratische Mehrheit in Kongress und Senat. Wir sind überrascht und erfreut.
TintnersPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonomms gelesen; sein Problem über 2 Bevölkerungen gelöst.
Zahnarzt.
Nachmittags Teeparty; KoyrésPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph, PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, DelagosPDelago[s]: Über die Wahl, und polls, über MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris BuchBMorris, Charles W.!1948@The Open Self, New York, 1948.54Morris, The Open Self, LL .
Zum Zahnarzt. (Zum letzten Mal in langer Reihe. Die Lücke oben rechts vorne gefüllt und Krone mit Plastikvorderwand.) Ina zu Dr. RitterPRitter, Dr., Arzt wegen Magen. Er findet nichts Organisches. 🕮
Nachmittags PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hier. Ich zeige ihm wire recorder. Er glaubt, dass Dean JacobsenPJacobsen, Thorkild, 1904–1993, dän.-am. Archäologe, 1948–1951 Dean der Division of the Humanities der University of Chicago vorhat, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph zum Chairman zu machen. Ich frage ihn über Veröffentlichungen, um für Promotion sprechen zu können. Er sagt, er hat Buchms über Logik und Methodologie der Sozialwissenschaften seit Jahren fertig liegen; verschiedene Sozialwissenschaftler haben es gelesen.55Buch ???
(Ina zum Michael Reese Hospital für X-ray von Magen und Darm, für Dr. RitterPRitter, Dr., Arzt.)
Nach meinen 2 Klassen mit Ina zum Lunch bei ColwellPColwell, Ernest, 1901–1974, am. Bibelwissenschaftler, Präsident der Universität. Die Hälfte der Humanities Professoren sind da, mit Frauen. Buffet; dann sitzt man herum in kleinen Gruppen; Gespräch mit GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth und Frau. –Abends Nachmittags und abends OlafPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und Lee HelmerPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer hier.Wann hat Helmer welche Frau? Sie zeichnet Hausplan von Haus, das sie selbst gebaut haben. Er berichtet über interessante Tätigkeiten im Rand InstitutIRAND Corporation. KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph arbeitet dort und KaskamatiPKaskamati, McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker; QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker, TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker werden als Berater für einige Wochen hinkommen. Er meint, sie würden mir vermutlich 1000 im Monat zahlen, + Extra für erhöhte Haushaltskosten. Man bespricht Sachen zusammen im InstitutIRAND Corporation, kann aber dann auch zu Hause arbeiten. Er hat über utility gearbeitet und Erweiterung von NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker Spieltheorie bei Failure von Kontinuität. Er erzählt von ihren Diplomatie- und Kriegsspielen zwischen 2 Gruppen. Ferner über Rechenmaschinen und logische Maschinen (Tarski)PTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. Ich erzähle ihm von meiner induktiven Maschine. Er sagt, dass KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (graduate Student in Mathematik) jetzt mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim arbeitet über d. c.; sie verteilen 1 zusätzliche Einheit auf die vielen \(\mathcal{Q}\) (anstatt mein \(\kappa \)); dadurch wird \(N\) unabhängig von \(\pi \) und \(\kappa \). Ich erkläre ihm mein \(\lambda{}\), 🕮 und sage, dass jene Methode anscheinend \(\lambda{}=1\) ist. Dem Vorteil der Unabhängigkeit steht gegenüber die einfachere Definition von \(N^*\). Beim Abendessen WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker, Russland usw. Sie sind für „New Lead“, heftig gegen Russland. (Sie wollten vielleicht nochmal Montag kommen, rufen dann aber erst unmittelbar vor Abreise an.)
Nach meinen Klassen, Besprechung mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler über Budget des Departments.
2 – 4 mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftlerbeim Dean JacobsenPJacobsen, Thorkild, 1904–1993, dän.-am. Archäologe, 1948–1951 Dean der Division of the Humanities der University of Chicago, über Budget. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph berichtet über unsere Ideen. JacobsenPJacobsen, Thorkild, 1904–1993, dän.-am. Archäologe, 1948–1951 Dean der Division of the Humanities der University of Chicago fragt mich, ob es mir befriedigend erscheinen würde, einen 2 Quarter Contract zu bekommen. Auf meine Frage sagt er: bestimmt keine Gehaltsverminderung; ebenso 2 Kurse per Quarter wie jetzt (er meint, 3 Kurse wären überhaupt zu viel). Ich sage, dass mir nicht an Geld liegt, aber viel an mehr Zeit für meine Arbeit, und dass ich dies darum als sehr befriedigend sehen würde; ich würde es betrachten als Äquivalent mit beträchtlicher Erhöhung des Gehalts. Er will mit ColwellPColwell, Ernest, 1901–1974, am. Bibelwissenschaftler sprechen, glaubt da ist gute Chance. (PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hat mich schon vormittags angerufen und gesagt, dass der DeanPJacobsen, Thorkild, 1904–1993, dän.-am. Archäologe, 1948–1951 Dean der Division of the Humanities der University of Chicago dies erwägt.) Nachmittags, als PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph weggeht, spreche ich für ihn. Der DeanPJacobsen, Thorkild, 1904–1993, dän.-am. Archäologe, 1948–1951 Dean der Division of the Humanities der University of Chicago sagt: Promotion jetzt nicht möglich, bis mehr Arbeiten vorliegen; er hat letztes Jahr Gehaltserhöhung bekommen, über weiteres könnte man erwägen, und Frage der Chairmanship entscheiden. Wir sind sehr froh über die Aussicht auf 2 Quarter Contract, aber wollen uns noch nicht darauf verlassen.
Nachmittags 3 ½ – 7 ½ (!) SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Zeigt mir seinen neuen Test: Fotografien, die immer schärfer werden (angeregt durch Idee von mir).56Fotografien erläutern ??? Einige Reihen probiert er aus an mir. Er will hierüber Dr. machen, hier beim Komitee für Human Development. Er ist jetzt Gerichtspsychologe in Baltimore, seine Frau Intern in Klinik dort. Er möchte Teaching Job. 🕮
2 Klassen; nachmittags Reading Gruppe, über LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, 3:30 – 5:15! Dann Kurt SittePSitte, Kurt, 1910–1993, tschech.-dt.-am.-israel. Physiker 5 ½ – 9. Er ist jetzt Assoziierter Professor in Syracuse. Möchte später zurück nach Österreich, um kulturell-politisch für Fortschritt in Europa zu arbeiten. Er spricht sehr intelligent, schnell, tense; berichtet über Prag und Wien. Hat Frau und Sohn (2 ½ Jahre).
3 ½ – 7 bei MengersPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger, zum ersten Mal in ihrem Haus. Sie haben nette Möbel aus Wien. WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph kommt. Lebhafte Gespräche über Politik (WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph heftig antirussisch; MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger und ich kritisieren die amerikanische Politik in Berlin usw.), über Mathematik und Physik. 4 Kinder; ein Junge spielt nett Klavier (auch eine eigene Komposition); das kleinste Mädchen spielt gern mit Marni, aber ist zu lebhaft.
XII / 1948 2 ½ – 5 MA-Examen für CohenPCohen, Hermann, 1842–1918, dt. Philosoph, SchabersPSchabers, Student, MuehlPMuehl, Student, MaronPMaron, Student. (Alle durchgekommen; die ersten 3 B, der letzte C. GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth sagt, dass sie JeffreyPJeffrey, Richard C., 1926–2002, am. PhilosophF gegeben haben in dem schriftlichen qualifizierenden Examen! PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagte gestern, dass er Sachen aus trLogik nicht erklären konnte, die er einfach über CohenPCohen, Hermann, 1842–1918, dt. Philosoph und NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel hätte lernen müssen.)
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. –Cooley’sPCooley, John C., am. Philosoph neue Logik (mimeogr) gelesen;BCooley, John C.!1942@A Primer of Formal Logic, New York, 194257Bezug unklar. Cooley, A Primer of Formal Logic ist 1942 erschienen. Es gab zwar mehrere Auflagen, u. a. 1949. Hier dürfte es sich aber eher um einen Entwurf zu einem völlig neuen Buch handeln. große Vereinfachung der deduktiven Methode.
ms LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph gelesen, über meine intensionale Isomorphie.58He was completing his dissertation on Gottlob Frege and Rudolf Carnap on reference under the supervision of Paul Marhenke; PhD 1948; Leonard Linsky: “A Study in Meaning: The Interchangeability of Expressions in Non-Extensional Contexts”, Dissertation in Berkeley🕮
Nachmittags 3 ½ – 5 ½ (!) letzte Reading Gruppe. (Lewis’PLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph BuchBLewis Clarence Irving!1946@An Analysis of Knowledge and Valuation, La Salle, 1946 beendet; auch über Werte diskutiert. Ich lese vor: die Formulierung für LepleyPLepley, Ray, *1903, am. Philosoph.B1944@„[Remarks on Ethics]“, Ray Lepley, Verifiability of Value, New York, 1944, 137–138, Fußnote 1459Carnap, „[Remarks on Ethics]“.) (Das waren dieses Quarter sehr gute, angeregte Diskussionen.)
Nachmittags zu KoyrésPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph; sie wohnen in WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph Haus, Kenwood. Dort Dr. CoserPCoser, Lewis A., 1913–2003, dt.-am. Soziologe‚ und Frau. Er ist in Sozialwissenschaft am College. Später Finch‚PFinch, Henry A. mit Frau und Babytochter. Gute, lebhafte Gespräche (über Religion in der Schule, KoyréPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph: Wichtigkeit der Theologie für Philosophiestudenten; Möglichkeit von Weltregierung. Nach einem Weltkrieg? CoserPCoser, Lewis A., 1913–2003, dt.-am. Soziologe hat über Deutschland geschrieben in Nation (dass Industrie wieder aufgebaut werden muss); FinchPFinch, Henry A. stimmt mir zu gegen HooksPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook und New Leaders Russen-Feindschaft). Ina fährt CoserPCoser, Lewis A., 1913–2003, dt.-am. Soziologe heim, und nachher wir – FinchsPFinch, Henry A..
… Alle Tage alle freie Zeit in Term Papers gelesen (27 in Introduction, 16 in Advanced Symbolic Logic, zusammen 43!)
2 – 4 ½Examen HillPHill, Student über Ästhetik. (Es war über Geschichte der Ästhetik; ich wusste das nicht, und fragte nach seiner eigenen Auffassung über Werturteile; er erklärt sie intelligent.) Nachher sagt PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph: Dean JacobsenPJacobsen, Thorkild, 1904–1993, dän.-am. Archäologe, 1948–1951 Dean der Division of the Humanities der University of Chicago hat ihm gesagt, dass er den neuen Contract für mich ColwellPColwell, Ernest, 1901–1974, am. Bibelwissenschaftler gemacht hat und sie einstweilen keine Einwände erhoben haben. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph soll für die Pläne des Departments annehmen, dass es bewilligt wird; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hält es für sehr wahrscheinlich, aber sagt „Sicherheit gibt es in dieser Welt nicht“.
Letzte Klasse. Ich gebe schon die Mehrzahl der Term Papers zurück. 🕮
Abends endlich fertig mit Term Papers. (An manchen Tagen habe ich noch abends Sachen gelesen.)
Ferien. Heute und folgende Tage neue Bücher gelesen: WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph (Cybernetics)BWiener, Norbert!1948@Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine, New York, 1948, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl (Readings)BFeigl, Herbert, und W. Sellars (Hrsg.)!1949@Readings in Philosophical Analysis, New York, 1949, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell (Human Knowledge)BRussell, Bertrand!1948@Human Knowledge. Its Scope and Limits, London, 1948, BellPBell, Eric Temple, 1883–1960, engl.-am. Mathematiker und Autor (Entwicklung der Mathematik)BBell, Eric Temple!The Development of Mathematics, New York, 1940.60Feigl und Sellars, Readings in Philosophical Analysis sowie LL bis .
3 ½ – 5 ½Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler hier. Er gibt Erklärung zu Linsky’sPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph Note. Seine Idee über AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph Modalitäten (ich hatte ihm BeckerPBecker, Oskar, 1889–1964, dt. Philosoph, Schüler von Edmund Husserl geliehen).61Buch ???
… in diesen Tagen gelesen: ms JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph‚BJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen!1951@„The Development of Logical Empiricism“, Foundations of the Unity of Science 2 (9), 1951, 845–94662MS zu Jørgensen, „The Development of Logical Empiricism“. und neue Bücher; RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, KnowledgeBRussell, Bertrand!1948@Human Knowledge. Its Scope and Limits, London, 1948, WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph, CyberneticsBWiener, Norbert!1948@Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine, New York, 1948.
…Weihnachten
Nachmittags Professor OliverPOliver, Prof. hier (über seine Theorie der Abstraktion). Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; ich schlage ihr „Du“ vor. Sie ist sehr erfreut und gibt mir einen Kuss.
Briefe diktiert.
3 ½ – 5 ½Dr. SchnellPSchnell, Dr., aus Wien aus Wien hier. Er unterrichtet an Lehrerbildungsanstalt, ist Sozialdemokrat. Jetzt für ein Jahr hier, um Lehrerausbildung und Schule zu besuchen. Er sagt, dass die fortgeschrittenen Unterrichtsmethoden, auf die man hier so stolz ist, schon früher in Wien waren.
,
An Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 I gearbeitet; einige Umänderungen.
XII / 1948OChicago IL An Prob IIB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950NEIN BAND II hier und immer wieder sonst auch gearbeitet.1Zweiter Band ??? Über \(\lambda{}\). Seit vielen Wochen zum ersten Mal wieder.
I / 1949 Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Über \(\lambda{}\) gearbeitet.
Über \(\lambda{}\) gearbeitet.
… In den Ferien nach langer Zeit (März?) zum ersten Mal wieder ohne Gürtel zu Hause.
11:30 – 12:30 erste Klasse: „Syntax und Semantik“. (S 202), viele Studenten.
Gearbeitet: amount of infinityinfinite amount, und \(\lambda{}\).2Erläuterung ???
11:30 Klasse.
Departmentlunch (ich komme, auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Ankündigung hin, um 12:15; um 12:30 ist keiner da; ich breche auf, um nach Hause zu gehen, finde draußen 2.) Nach Hause, für Ruhe.
3:30 – 5:30 Seminar Prob. (S 202), sehr viele Studenten.
Klasse; ich kündige an: von nächster Woche ab nur Mi und Fr 11:30 – 12:45. (Mrs. YorkPYork, Mrs. konnte es leicht so arrangieren, durch Verschiebung einer Diskussionssektion; es wäre wohl noch leichter, wenn so schon in Announcement angekündigt.)
Zum ersten Mal das 4-tägige freie Wochenende. – Langen Brief an BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph diktiert;3Langer Bergmann Brief ???SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph gelesen.4Raymond M. Smullyan oder hier doch noch immer Arthur F. Smullyan, siehe Karten da gab es noch 48 was. Möglichkeiten: „Modality and Description“ Journal of Symbolic Logic, 13, 1948, 31-73 ODER „The Variety of Philosophic Idioms“ Journal of Philosophy, 45, 1948. ??? IW ??? LL ???
Erste Version „Reply to Linsky“B1949@„A Reply to L. Linsky“, Philosophy of Science 16, 1949, 347–350 geschrieben.5Carnap, „A Reply to L. Linsky“.
Hanja FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank plötzlich hier, 12 – 2, auf Durchreise von Kalifornien. Sie erzählt von TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, usw. Sie möchte, dass Ina mit ihr im Sommer nach Paris kommt. 🕮
Nachmittags Seminar: Harald OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad; sie wohnen bei seinem Bruder in Winnetka; er hat weder Adresse noch Telefonnummer!
Vormittags Vorlesung, dann Sprechstunde. Dann OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad mit nach Hause. Erna OfstadPOfstad, Erna, Literaturhistorikerin, verh. mit Harald Ofstad sollte um 1h kommen für Lunch. Sie ruft um 2h an! Hat Schwierigkeiten mit Pass usw. Ina fährt zur IC, muss dort lange warten, weil ErnaPOfstad, Erna, Literaturhistorikerin, verh. mit Harald Ofstad in der Stadt den Eingang zur IC nicht finden kann! Sie kommen 3 ¼. Dann endlich Lunch. Sie will mit Kind bald nach Norwegen zurück; sie ist mager und abgearbeitet, hatte in Berkeley nicht nur eigenes Kind, sondern auch für andere zu sorgen, für freie Wohnung. HaraldPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad will einige Monate im Osten bleiben, dann Paris, NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss besuchen (der im Sommer eine Expedition in Himalaya leitet!) – 5h FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank; er ist auf Rückreise von Kalifornien; hatte nette Gespräche mit ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, er sei weniger schroff in Diskussion, durch seine Frau.6Reichenbach war seit 1946 in zweiter Ehe mit Maria Reichenbach verheiratet. Langes Gespräch über „analytisch“ und „synthetisch“. (FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank: diese Unterscheidung kann gut gemacht werden in speziellem Wissenschaftsgebiet, z. B. Biologie: nämlich analytisch, wofür keine speziellen Erfahrungen nötig, sondern nur Logik; für diese Unterscheidung ist es nicht wichtig, ob wir annehmen, dass die Logik empirisch ist oder nicht; dass sie empirisch ist, besagt, dass auf allgemeinen Erfahrungen beruht; nämlich z. B. Kugeln und Kästen.) Das Gespräch ist lang, aber recht unergiebig. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hört nicht ordentlich zu, bleibt bei seinen Auffassungen; ich werde ein wenig hitzig im Gespräch. Man sollte mit ihm nicht argumentieren; dafür sind seine Formulierungen nicht genau genug; nur ihn um seine Ansicht fragen. – 9. – Wir sind erschöpft; Ina hat starke Erkältung. Dazu Kummer wegen Marni, die den Nachbarshund anscheinend gebissen hat. 🕮
12 kommt FeiglPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (er und die anderen waren zu einer Konferenz in Madison).7Konferenz ??? Nachmittags: NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Ich schlage Diskussion vor über „Gibt es Propositionen?“. BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph spricht hauptsächlich. Ich frage: Was meinen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel mit der Frage? BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph zuerst: Möglichkeit einer nominalistischen Sprache. Ich: sie scheinen aber mehr zu meinen. BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph: sie wollen verneinen, dass Propositions usw. ultimate Entitäten sind, weil sie definierbar sind. Ich: dann ist aber die Formulierung irreführend; denn in dieser Interpretation wäre „Es gibt keine Elefanten“ wahr. Außerdem ist „ultimate“ oder „undefinierbar“ nicht klar. BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph: Es ist nicht klar, ob die sehr verschiedenen Sätze, sogar kontradiktorische, wirklich etwas gemein haben, was Proposition genannt werden könnte. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel: Es ist beunruhigend, dass ich im Buch sage: wir müssen nach etwas ausschauen, das die und die Forderung erfüllt; also sind wir nicht von vornherein bekannt damit.8Erläuterung ??? MaN und Stelle IC usw. ???– Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hier. Sie gehen um 9 (wir hatten FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hierher eingeladen, aber er bestellt sich ein Zimmer im Miramar, weil Ina erkältet ist und soviel zu tun hat.)
Vormittags (nach 11, anstatt, wie angesagt 10, weil die meisten erst gegen 11 kommen!) Diskussion mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, über induktive Logik. Ich erkläre auch \(\lambda{}\)-Parameter, und kurz die Idee, durch schrittweise Verbesserung die Schätzung konvergieren zu lassen. FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank bringt unklare Bemerkungen über MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker; immer ist „im Grunde doch eigentlich kein Unterschied“. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel stellt gute Fragen. Ich: Bei \(\lambda{}\)-Wert, der nicht von \(\kappa \) abhängt, hängt \(N\)-Wert nicht von Sprache ab. Mittags bleiben alle zum Essen außer SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel fragt nach meiner politischen Meinung. Ich erkläre: für Progressive, gegen „New Leader“. Er wollte für ThomasPThomas, Norman, 1884–1968, am. Politiker wählen, zuletzt dann doch für TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker. Ich Er fragt: wenn Wahl zwischen russischer Besetzung hier oder Krieg; ich: selbstverständlich das erstere. 🕮 Er würde Krieg wählen! OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad mit mir gegen ihn. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel scheint nicht viel Unterschied zu machen zwischen StalinPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker und HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. (KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl und ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl werden Juli nach Europa fahren, 6 Wochen; dann er Ferien mit ihnen in Wisconsin; vielleicht September SF.) Abends reist er ab (10h).
2:10 GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und HelgaPHelga kommen an, Central Station, von Mexiko; sie bringt HelgaPHelga nach Canada zum College. Sie wohnen bei uns, in Inas Zimmer (wir hatten sie eingeladen, als wir dachten, es wäre nur für eine Nacht). GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen ist richtig froh, mich wiederzusehen; HelgaPHelga sagt, GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen war ganz aufgeregt im Zug vor der Ankunft. Sie erzählt von allen in Mexiko. Mama9Luisa Schöndube.PSchöndube, Luisa, 1869–1957, geb. Kebe Quevedo, verh. mit Heinrich Schöndube, Mutter von Elisabeth Carnap war sehr krank, ein Wirbel hat sich aufgelöst (?), sie muss Tag und Nacht Gürtel tragen; sie wohnt in Häuschen auf neben ihnen; DiederichsensPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete) haben ihr Haus von ihr gemietet, versorgen sie mit Essen. Sie zeigt Fotos von Skulptur von NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap, drei singende Frauen; es scheint ausdrucksvoll, gut gestaltet. GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen meint, sie habe gute Begabung. Aber sie klage über Mangel an Leuten in Mexiko, mit denen sie sich verstehen könnte. WalterPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete) immer sehr fleißig und tüchtig; aber verzweifelt, wenn er immer wieder ganz von Neuem anfangen muss. HeinerPSchöndube, Heinrich, *1899, auch Heini, Bruder von Elisabeth Carnap hat einen großen Teil des Kapitals in das Holzgeschäft gesteckt. WalterPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete) überwacht die Fabrik, wo Bretter, Türen, Fenster usw. gemacht werden. Er hofft auf großen Auftrag von Regierung; dann würde er endlich aus den Schwierigkeiten heraus sein.
Wir sprechen auch über die politische Stellung. GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen sagt, sie waren nicht in der Partei, sondern kritisch. Aber manche hätten sich von ihnen abgewendet nur weil sie Deutsche waren (?), z. B. gute Schweizer Freunde, ein Arzt. Sie meint, man brauchte doch politische Meinungsverschiedenheiten nicht indie persönliche Beziehungen beeinflussen lassen. Ich erkläre, warum ich meine, dass das doch Einfluss hat. Sie wollten nach Deutschland zurück nur weil ihnen in Mexiko jede Geschäftstätigkeit verboten war. Inzwischen ist es ihnen dann wieder erlaubt worden. Andere sind deportiert worden; sie meint, auf 🕮 Anlass der U. S. (?). – Über die Stockdorfer.10Gemeint ist Elisabeth Carnap (wohnhaft in Stockdorf bei München) und Kinder. Sie meint, dass HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap schon immer stiefmütterlich behandelt worden wäre, und das auch jetzt wieder. Die Stockdorfer haben ihr gar nicht geschrieben, dass sie so viel von uns bekommen, und uns nichts über sie; so glaubten sie, dass wir wenig schickten und halfen über ihre Verhältnisse. Sie scheint großzügig; auch für HannePKüstermann, Hanne, 1899–1998, geb. Richter, Buchbinderin, ging 1927 nach Guatemala und heiratete dort Hans Arnold Küstermann; dabei geht es ihnen anscheinend geschäftlich noch nicht gut.
Die Frau TiemannPTiemann, Frau, aus Mexiko aus Mexiko telegrafiert, dass sie Zug verpasst haben. GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und HelgaPHelga wollen heute Abend weiterfahren. – GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen sagt, dass ihre Mutter für die Scheidung nicht mich anklagt, sondern ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph. WalterPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete) fürchte sich immer noch vor meinem Einfluss auf GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen, „wie in Wiesneck“ (wo ich gegen Trauung sprach, in Flensburg Nacktbaden vorschlug, und ähnliche unmoralische Ideen). Zum Abschied küsse ich sie herzlich und sage, dass wir gute Freunde bleiben wollen. Dann fahren wir mit ihnen zur Bahn (63rd); Abfahrt 7:50 PM, über Montreal nach Sackville N.B., noch 2 Nächte und Tage! Wir sind nach dieser Woche ganz erschöpft. Zwar schön und anregend, aber sehr ermüdend; zu wenig geschlafen (trotz meistens 3 Nembus).
Ich Erkältung, Schnupfen und Hals.
–
Im Bett geblieben; aber nur wenig Temperatur.
Wieder aufgestanden, mit Marni spazieren.
Abends Departmentseminar: KentPKent, William P., Student über DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph politische Philosophie. Entwurf seiner These. Angeregte Diskussion.
FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel schickt mir Martha HörmannsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises „Frankenfahrt“;11Martha Hörmann, Frankenfahrt 1913 (RC 025-101). unsere Wanderung, Pfingsten 1913, nach Bamberg; dann mit BrügmannPBrügmann, Karl, 1889–1914, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, stud. Germanistik, Anglistik und Geschichte in Jena, Leipzig und Berlin, Dortmunder WV auf dem Henneberg. Vieles hatte ich schon vergessen; alte Erinnerungen tauchen wieder auf. – Kino: italienischer Film „To Live in Peace“‚12„To Live in Peace“ (1947) von Luigi Zampa. italienisches Dorf im Krieg, sie retten 2 amerikanische Soldaten, einer ist Neger. Gut. 🕮
Departmentlunch. Dabei KatkovPKatkov, Georg, 1903–1985, tschech.-brit. Philosoph‚aOriginal Kattkoff. aus Prag. Er war im Krieg in England, BBC, russische und andere Broadcast abhören. Jetzt in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK. Er sagt, dass von WrightPWright, Georg Henrik von, 1916–2003, finn. Philosoph Philosophieprofessor in CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK ist, als Nachfolger von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph. Dieser konnte nicht weitermachen, weil er sich den üblichen Regeln nicht fügen wollte; er wollte Studenten beliebig entlassen usw. KatkovPKatkov, Georg, 1903–1985, tschech.-brit. Philosoph ist jetzt für 6 Wochen an N. W. U.INorthwestern University, Chicago IL– Dabei auch RotenstreichPRotenstreich, Nathan, 1914–1993, israel. Philosoph, stud. an der University of Chicago aus Jerusalem, sagt mir Grüße von FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker, BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Er will einige Klassen bei mir hören. – Bei Tisch Gespräch über die Entlassungen an der University of WashingtonIUniversity of Washington (UW), Seatlle WA.13Entlassungen ??? Ich sage, dass TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker Kolumne in der SunIThe Sun, Zeitung enttäuschend ist, weil er nicht deutlich Stellung nimmt und beinahe den Präsidenten AllenPAllen, Raymond B., 1902–1986, am. Pädagoge zu verteidigen scheint.14Shmuel Rotenstreich ??? NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student stimmt mir zu. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph verteidigt TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker; der wolle sagen, man müsse den Streitpunkt genauer definieren. NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student sagt, dass die Constitution der Universität die Bedingungen enthält, unter denen ein Professor entlassen werden kann. Auf 2 der Professoren traf keine dieser Bedingungen zu. Der Präsident und der Board of Regents haben sie trotzdem entlassen, weil sie legal nicht an die Constitution gebunden sind!
Gelesen: Ryle über mein „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 in „Philosophy“BRyle, Gilbert!1949@„Discussion of Rudolf Carnap: ‚Meaning and Necessity‘ “, Philosophy 24 (88), 1949, 225–235.15Ryle, „Discussion of Rudolf Carnap: ‚Meaning and Necessity‘ “ ist in der Zeitschrift Philosophy erschienen. Er schimpft sehr über das „Fido“-Fido-Prinzip und die vielen Entitäten. Er hält symbolische Logik für nutzlos! Ich sollte mal Aufsatz schreiben, um den Unterschied zwischen analytischen und synthetischen Existenzsätzen zu erklären. Briefe diktiert in wire rec.
Briefe diktiert in wire rec, ganzen Tag.
9 – 12 (!) Examen GreenmanPGreenman, über Geschichte der Metaphysik. Ich frage über KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph und HumePHume, David, 1711–1776, brit. Philosoph, und über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Aufsatz.16Kann Mathematical Logic oder Elementary Logic sein, sind aber keine Aufsätze; W. V. Quine, „On What There Is“, In: Review of Metaphysics (September 1948), 2 (5): 21-38, 1948. ??? Schwach, aber gepasst.
II / 1949 Nachmittags Kino: „The Well Digger’s Daughter“;17„The Well-Digger’s Daughter“ (1940) von Marcel Pagnol. französischer Film; der Vater und der Komiker sind gut. 🕮 Brief von AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann‚18Brief ??? dass ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann monatlich 100 DM an JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap schicken will; schwierige Überlegungen. Ina meint, ich soll sofort versprechen, den äquivalenten Wert in Paketen an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann zu schicken, damit wir nicht moralisch „in Schulden“ sind. Ich bin nicht dafür.
Vor Ina wieder zu Dr. RitterPRitter, Dr., Arzt. Sie ist unterernährt, soll mehr essen, Vitamine nehmen usw.
GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus kommt 11 – 2, auf Durchreise von SF, wo sie Ernst KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus geheiratet hat, nach NY. Im Juni will sie nach Los Alamos ziehen. Mittags auch SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Nachher mit ihm über Burrow’sPBurrow, Trigant, 1875–1950, am. Psychologe ms. –
Briefe diktiert (seit 29. 1.: die vierte Spule voll!). Ina schreibt an AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann, über ReinhardsPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann Vorschlag zur Unterstützung von JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap.19Brief an Agnes ???
Zweite Lesung von JørgensensPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosophms für Enc. beendet.BJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen!1951@„The Development of Logical Empiricism“, Foundations of the Unity of Science 2 (9), 1951, 845–94620Wie oben Jørgensen, „The Development of Logical Empiricism“.
3:30 – 7 Dr. SchnellPSchnell, Dr., aus Wien aus Wien zum zweiten Mal hier! Auch ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, die sich lebhaft interessiert, über Wien zu hören. Er erzählt wieder gut und gescheit über Wien, die Okkupationspolitik, die Hoffnungen der sozialdemokratischen Partei auf Wahlsieg dieses Jahr, seine Eindrücke von Amerika usw.
Endlich mal wieder über prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet: (\(\lambda{}\)-Parameter).
Mit Wieck(University of ChicagoPress)IUniversity of Chicago Press gesprochen. (Siehe Notizen.)21Notizen ???ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies hatte im Nov. keine Funds, vielleicht dieses Jahr. Er ist einverstanden, die alten Titel „Probability&Indduction“ zu nehmen.
Departmentlunch: die reading period wird wahrscheinlich wieder eingeführt. Wir sollen im Spring damit experimentieren.
4 Teeparty: NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student, 2 GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, 2 HockingsPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking, Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne. Nette, gute Gespräche (über die Entlassungen an der Universität WashingtonIUniversity of Washington (UW), Seatlle WA, 🕮 NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student ist sehr kritisch gegen Präsident AllenPAllen, Raymond B., 1902–1986, am. Pädagoge; HockingPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking über Plan, im Spring in Frankfurt zu unterrichten, auf Deutsch).
(Diese Tage viele Briefe diktiert.)
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap (erzählt über Gespräch mit einem alten deutschen Philosophen, Emil FuchsPFuchs, Emil, 1874–1971, dt. Theologe, religiöser Sozialist bei den Quäkern.)
3 ½ – 4 ½ Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler hier. (Plant Doktorthese vielleicht über Verifizierbarkeit.) 6 – 8 Kino: „The Baker’s Wife“‚22„The Bakers’s Wife“ (1938) von Marcel Pagnol. Geschichte in französischem Dorf; sehr gut gespielt, aber Plot nicht besonders interessant.
III / 1949 4 – 9 KatkovPKatkov, Georg, 1903–1985, tschech.-brit. Philosoph bei uns. Nette, angeregte Unterhaltung. (Er wohnt in Evanston bei Physiker BrentanoPBrentano, Johann Michael, 1888–1969, öst.-am. Physiker, Sohn von Franz Brentano; Sohn des Philosophen; der hat ihm die Reise herüber bezahlt. Er sucht hier Geld für weitere Ausgaben von BrentanoPBrentano, Franz, 1838–1917, dt.-öst. Philosoph, auch englische. Er erzählt von WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann, und englischen Philosophen.)
4 – 6 zu HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Er ist gestern aus Deutschland zurückgekommen; hat in Frankfurt auf Deutsch vorgelesen; hat Freiburg, München, Marburg und Münster besucht, erzählt von ScholzPScholz, Heinrich, 1884–1956, dt. Philosoph. NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student dabei. Auch etwas philosophiert.
8 – 10 ½ abends Departmentparty für Studenten. Professoren und Frauen stehen in langer reception line, alle Studenten kommen vorbei, zum Glück mit Namenzetteln. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne erzählt etwas von Deutschland; er meint, unter den Philosophen sind keine Nazis gewesen, z. B. stimme er mit WenzlPWenzl, Aloys, 1887–1967, dt. Philosoph in den meisten Punkten politisch überein! (FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hat gesagt, WenzlPWenzl, Aloys, 1887–1967, dt. Philosoph sei zumindest ein Nazisympathizer gewesen.) Nachher setze ich mich hin und verschiedene Studenten kommen zu mir: 🕮 AbelsonPAbelson mit Frau (Jüdin, die in Berlin war bis 1946, in jüdischem Krankenhaus gearbeitet) LenzPLenz, Student, KennyPKenny (war seit 46 im AMQ) usw.
2 – 5 mündliches MA Examen, über Thesen, für PhilipsPPhilips, Student, SackstederPSacksteder, Student, Kul, PeltzPPeltz, Student und Mrs. BarrettPBarrett, Mr. und Mrs.; alle bestanden, die ersten drei mit honors.
10 ½ – 1 ½ im Office 40 fellowship-Gesuche gelesen.
4 – 6 Dr. RotenstreichPRotenstreich, Nathan, 1914–1993, israel. Philosoph, stud. an der University of Chicago hier. Er erzählt aus Palästina; er kennt sehr gut BergmannPBergmann, Samuel Hugo, 1883–1975, tschech.-israel. Philosoph‚23Hier wohl Samuel Hugo Bergmann. FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, Sk, PoznanskiPPoznański, Edward, 1901–1974, poln.-israel. Philosoph, MoroPBernstein, Moro, Lehrer, verh. mit Maja Rosenberg und MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein. Er sagt, sie wollen gerne Gastprofessoren haben, auf Englisch.
Gestern und heute über Schätzung von Wahrheitshäufigkeit gearbeitet; Theorem, dass diese \(=N\), und sogar \(=\text{Durchschnitt }N\). Heute einfachen Beweis hierfür gefunden! Wichtig! (Das war angeregt durch meine Bemerkungen zu KaplansPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph Monographie über Voraussage.)24Ist das Abraham Kaplans Diss oder was ??? LL ??? IW ???
1 ½ – 3 ½ Departmentsitzung über fellowships (Für Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph wollen sie keine reguläre, weil er schon Dr. hat; wir wollen dem Komitee ihn für ein post-graduate Fellowship empfehlen, falls solche eingerichtet werden, wie von einem besonderen Komitee vorgeschlagen worden ist.)
5 – 6 ½BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier. (Über Ersetzung von rekursiver Definition durch explizite.)
3 ½ – 6 wir zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. 6 ½ – 8 ½HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier. Er veranstaltet Konferenz mit Mathematikern und Leuten aus Regierungsämtern, die den Mathematikern sagen sollen, welche Probleme sie gelöst brauchen. Das Ganze ist geheim! Ich sage von meinem 2 Quarterplan, und dass das ein gelegentliches Kommen nach L. A. leichter machen würde. 🕮 Er scheint aber nicht mehr so enthusiastisch wie anfangs im November; vielleicht damals durch Mitteilung meiner Pro-WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker-Einstellung abgekühlt. Über die Bemerkungen, die ich an KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph geschickt habe, zum Prediction-Projekt. Er sagt, er selbst habe schon die Wahrheitshäufigkeit vorgeschlagen gehabt (anscheinend hat ihm KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph meine Bemerkungen noch nicht geschickt). Ich erzähle ihm von meinem neuen Theorem über \(N(rtf)\), das eigentlich erst diese Deutung von dc. rechtfertigt.
Examen OlsenPOlsen, Student, Geschichte der Ethik; ich frage über KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph. – Endlich Erklärung von Einkommensteuer fertig gemacht und abgeschickt. Wir haben bis heute auf Antwort von Care gewartet, ob vielleicht Beiträge durch Coop abziehbar.25Erläutern Care und Absetzen ???
NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student gibt im Quadrangle Club Tee- und Cocktailparty. Wir dort 4 – 6. Eine Frau SchilzPSchilz, Frau (dunkel, hübsch), fragt Ina nach ihrem Graphologiebuch!BChristiansen, Broder und Elisabeth Carnap!1947@Lehrbuch der Handschriftendeutung, Stuttgart, 194726Ina Carnap hieß im Taufnamen Elisabeth und wurde deshalb hier offenbar mit Carnaps erster Frau verwechselt, Co-Autorin von Christiansen und Carnap, Lehrbuch der Handschriftendeutung. Wir erklären den Zusammenhang, und ich erkläre etwas über deren Graphologie. Professor und Frau La…‚PLa…, Prof. und Frau wollen ihr Haus im Süden draußen verkaufen; aber es ist uns zu dicht an der I. C. Gesprochen mit FinchPFinch, Henry A., beiden GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth (sie haben JimmyPGewirth, Jimmy, Sohn von Alan und Janet Gewirth mit), HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne, Frau MacLanePMacLane, Frau (sie ist etwas seltsam, starrt irgendwohin).
Klasse (letzte Vorlesung) bis 1. Dann SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer zum Lunch hier, bis 3. – 8 – 10 ¼PhilosophieclubIPhilosophy Club, University of Chicago und Departmentseminar zusammen: Vortrag NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student „Die metaphysischen Voraussetzungen der empirischen Erkenntnis“. Diese sind: Kausalität als „wirkliche Verknüpfung“, und Substanz zu Erklärung der Kausalität, als das Dauernde. Zunächst diskutieren Studenten, später auch wir. Ich zuerst zögernd; aber schließlich, da ich Hauptgegner bin, diskutiere ich am meisten, mit NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student, WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph.
Departmentlunch (letztes im Quarter). Seminar (letztes).
(Keine Klasse mehr, wegen nachmittags Examen; auf meine Frage hatte WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph gesagt, dass er es meiner Discretion überlässt.) – 2 – 5 Examen WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. PhilosophbOriginal Wegner., Geschichte der Ethik. Ich lese 2 Epigramme von SchillerPSchiller, Friedrich von, 1759–1805, dt. Dichter🕮 gegen KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph.27Friedrich Schiller, „Über Anmut und Würde“, In: Neue Thalia, 1793. Friedrich Schiller, „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“, 1795. Vgl.: „The Aesthetics of Morality: Schiller’s Critique of Kantian Rationalism“, Anne Margaret Baxley
(Offizielles Ende des Winter Quarter.) Term Papers gelesen. Ferien.
Term Papers gelesen.
Term Papers gelesen.Brief von HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook: Ich soll von Sponsorship für Shapley’sPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. ShapleyPeace Conference zurückziehen, sonst würde ich für Lebenszeit als Fellow Traveller angesehen.28Harlow Shapleys Cultural and Scientific Conference for World Peace ??? Brief ??? Reisch usw. ??? Ich rufe SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer an; er meint, er würde zurückziehen; die Illinois Legislatur überlege ein Gesetz, nach dem alle Kommunisten und ähnliche, einschließlich Mitglieder von „Frontorganisationen“ entlassen werden. Dann rufe ich CarlsonPCarlson =? John Ray Carlson, 1909–1991, eig. Arthur Derounian, am. Autor an (HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook hatte Briefe von CarlsonPCarlson =? John Ray Carlson, 1909–1991, eig. Arthur Derounian, am. Autorzitiert in dem dieser an ShapleyPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. Shapley zitiert, in dem dieser missbilligt, dass ShapleyPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. Shapley HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook einen Platz im Programm verweigert hat); CarlsonPCarlson =? John Ray Carlson, 1909–1991, eig. Arthur Derounian, am. Autor sagt, er werde trotzdem nicht zurückziehen. TugwellPTugwell, Rexford Guy, 1891–1972, am. Ökonom angerufen; Verabredung für morgen. – Ein aufregender Abend.
11 – 11 ½ zu TugwellPTugwell, Rexford Guy, 1891–1972, am. Ökonom. Er hatte auch Briefe von HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook; zeigt mir Kopie seiner ausführlichen Antwort. Dort zitiert er EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, und sagt, dass trotz Gefahr, dass die Kommunisten die Konferenz missbrauchen werden, man nicht zurückziehen soll. – Ich beschließe dann auch, nicht zurückzuziehen; und freue mich, dass Ina einverstanden ist. Aber sie macht sich doch etwas Sorgen, überlegt, was sie tun würde, wenn ich Job verlöre, usw. (Ich denke nicht dieses, aber bei Nacht stundenlang, und bei allen Spaziergängen, bin ich immer am Formulieren, zur Rechtfertigung meiner politischen Überzeugungen, in fiktiven Gesprächen mit HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook und anderen, und einem Untersuchungskomitee). – Endlich Term Papers für das letzte Quarter fertig.
Term Papers für Frühjahrsquarter gelesen. – Ina hat Halsschmerzen und Kopfschmerzen die ganzen Tage. Ich gehe vormittags immer mit Marni. 🕮
Alle Term Papers endlich fertig. – Antwort an HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, mit Inas Hilfe.29Hook Antwort ???
Ina Temperatur 103 ° F (= 39.5 ° C). Ich gehe immer mit Marni. (Zum Haarschneider.) (Neue Füllfeder gekauft; Parker 8.75). – Endlich wieder mal an ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950.Zweiter Band ??? Englischen Text über Wahrheitshäufigkeitsschätzung angefangen.30Das ist offenbar für Band 1 siehe unten ???
Erna mittags hier.
Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950Zweiter Band ??? gearbeitet. – Immer mit Marni spazieren, Ina Fieber.
4 – 6 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier, kürzlich zurück aus China, Indien, West, Nahem Osten. Er erzählt sehr interessant über seine Erlebnisse und Eindrücke. (Einige Tage allein mit Chinesen in Chongqing.cOriginal Chungking. Wenn er Stellung nehmen müsste in China, würde er die Seite der Kommunisten nehmen; die alte Regierung sei total korrupt.)
1:30 – 3 erste Vorlesung „Grundlagen der Mathematik“, in Swift 201; über 50 Studenten, einige haben keine Stühle!
Beim Departmentlunch: ActonPActon, H.B., 1908–1974, engl. Philosoph, aus London; und RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann.
IV / 1949Erstes Seminar „Syntax und Semantik“, 3 ½ – 5 ½, in Swift 201; es setzt die Vorlesung über Syntax und Semantik vom vorigen Quarter voraus. Daher nur kleine Gruppe, aber gute Studenten. Dies ist viel besser als die zu große Gruppe im Seminar voriges Quarter (prob.).
Ganzen Tag Briefe diktiert.
4 – 10 (!) EksteinPEkstein, Rudolf, 1912–2005, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge hier. Er erzählt von seinen Erfolgen. Wie MenningerPMenninger, Karl, 1893–1990, am. Psychiater ihn dorthin geholt hat; dann wurde er gleichzeitig Assoziierte Professor an einer Universität (Kansas University?)IUniversity of Kansas, Lawrence KS. Reist viel zu Konferenzen und Vorträgen. Ist sehr interessiert an logischer Analyse der Begriffe der Psychoanalyse. Ich weise ihn auf FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hin. Er wird im September zum Psychologenkongress in Denver sein. Er bleibt über 6, dann zum Essen, schließlich bis 10!
Bemerkungen zu KaplansPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosophms diktiert. 🕮
1 ½ – 3 Klasse. 4 zum Tee bei EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart: MostowskiPMostowski, Andrzej, 1913–1975, poln. Mathematiker und Logiker (rundes Gesicht, sieht PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper etwas ähnlich). Er war einige Monate in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ (er sagt: GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker arbeitet mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein über Relativität, hat jetzt nicht viel Interesse für Logik); er will einige Wochen nach BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA, dann nach Polen zurück. Sein Vortrag „Unentscheidbare Sätze in allgemeiner Mengenlehre und Arithmetik der reellen Zahlen“. So viele Zuhörer, dass wir in großen Raum gehen müssen. Er spricht langsam, aber gut; sehr interessant. Mengenlehre ist nicht kategorisch, daher Modelle von verschiedener Struktur; ebenso dann auch für reelle Zahlen, und sogar für natürliche Zahlen, wenn wir „Menge“ (in PeanosPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. Mathematiker letztem Axiom) verschieden interpretieren.
BorgersPBorgers, Alfons, 1919–2001, belg. Logiker 11 ½ – 2 hier. Sein Interesse ist ganz beschränkt auf allgemeine Mengenlehre (er kennt QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) System kaum; und die Idee, die Mengenlehre als Logik zu nehmen, scheint ihm ganz neu). In dem Gebiet ist er intelligent. Zum Lunch, dann kommt MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger und holt ihn ab.
Im Seminar (Semantik) sind heute 16 anstatt 8!
10 – 1 MostowskiPMostowski, Andrzej, 1913–1975, poln. Mathematiker und Logiker hier. Wir sprechen allgemein über Grundlegung der Mathematik, er ist nicht pessimistisch wie TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker. Er lehnt auch GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Metaphysik ab. Er möchte als Metasprache eine Sprache nehmen, die die ganze allgemeine Mengenlehre enthält. Nicht in QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Form (die Stratification kommt ihm seltsam vor), sondern ZermeloPZermelo, Ernst, 1871–1953, dt. Mathmatiker; konstruktivistisch; beginnend mit natürlichen Zahlen, die er als gegeben nimmt, und darauf weitere Mengen aufbauend. Er ist sehr antikommunistisch. Aber er sagt, dass die meisten in Europa meinen, dass der Ausbruch eines Krieges mehr von Amerika abhängt als von Russland. – 2 – 5 Examen AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph (Geschichte der Metaphysik). Ich frage über Natur der Arithmetik (LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph, KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, PoincaréPPoincaré, Henri, 1854–1912, fr. Mathematiker und Philosoph, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph). – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap.
Gelesen: LieberPLieber, Lillian R., 1886–1986, russ.-am. Mathematikerin, Mits, Wits& LogicBLieber, Lillian Rosanoff!1947@Mits, Wits and Logic, New York, 1947;31Lieber, Mits, Wits and Logic. Vgl. aber auch LL . FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feiglms Existenzhypothese;BFeigl, Herbert!1950@„Existential Hypotheses“, Philosophy of Science 17, 1950, 35–62 ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachSD prob.32Feigl, „Existential Hypotheses“ sowie eine der mehreren Schriften Reichenbachs über Wahrscheinlichkeit, die in diesem Jahr erschienen sind (genauer Bezug unklar). (er versteht gar nicht den 🕮 logischen Begriff: KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom, mich usw.)
3 – 4 ReiersolPReiersol@Reiersøl, Olav, 1908–2001, norweg. Statistiker, er ist dieses Jahr Assistant Professor für mathematische Statistik in Purdue. Über TintnersPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom Aufsatz.33Aufsatz ??? Vl in Stadlers Vertriebene Vernunft, denke Name habe ich darin gelesen. Carnap spricht mit einem math. Statistiker; „A Contribution to the Non-Static Theory of Choice“, In: Quarterly Journal of Economics, Vol. 56, 1942, S. 274–306. Über Esperanto.
Nachmittags Vortrag McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. „Weisheit und der Fortschritt der Wissenschaft“. (3 öffentliche Vorträge; zugleich Grundlage für Studentendiskussion im Kurs.) (Über dialektischen Materialismus, Lyssenko‚PLyssenko, Trofim Denissowitsch, 1898–1976, russ. Agrarwiss. Zitate von DühringPDühring, Eugen, 1833-1921, dt. Philosoph und anderen, ganz interessant. Bemerkungen gegen NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph.)
3 ½ – 5 Lesegruppe, erste Sitzung. (Über FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph; sie haben „Grundlagen“ teilweise schriftlich übersetzt. Ich lese englisch vor aus „Schubert“BFrege, Gottlob!1899@Über die Zahlen des Herrn H. Schubert, Jena, 1899.34Frege, Über die Zahlen des Herrn H. Schubert. Anwesend: ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph, PalterPPalter, Student, LenzPLenz, Student, JeffreyPJeffrey, Richard C., 1926–2002, am. Philosoph, Miss AungstPAungst, Miss, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker, PanethPPaneth, Heinz Rudolph, öst.-am.-brit. Physiker (später wird Miss SmolakPSmolak, Miss, in Lesegruppe Chicago teilnehmen). Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler auch dabei. Abends Erna hier.
9 ½ – 12 ¾ (!) Examen Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler über Geschichte der Logik. (Ich frage über Wahrheitsbegriff bei TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, mir, DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph, PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über Induktion bei MillPMill, John Stuart, 1806–1873, brit. Philosoph und WhewellPWhewell, William, 1794–1866, brit. Philosoph; da kommt nichts Klares heraus.) Schließlich sind nur MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und ich für bestanden, alle anderen dagegen, also nicht bestanden. Er scheint ganz schockiert. Er kann es aber bald wieder machen.
Gespräch mit CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press-PressIUniversity of Chicago Press über ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950, auf meinen Brief.35Brief ??? Er sagt, sie bekommen kein Geld von ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies, haben aber beschlossen, das BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 März oder April 1950 herauszubringen! Mit Mitteln von der UniversitätIUniversity of Chicago, Chicago IL und Einkünften der PressIUniversity of Chicago Press aus Bestsellern. Er bedankt sich besonders, dass ich so geduldig gewesen bin. Er sagt Miss AlexanderPAlexander, Miss, dass sie mit dem Proof Reading Room Zeiten ausmachen soll für Editing, und später ein Schedule für Drucken und Korrekturen aufstellen. Ich sage ihr, dass ich noch Änderung machen will Anfang Mai. Ich bin sehr froh, dass das Problem endlich gelöst ist und ich nicht nach einem anderen Verleger suchen muss. 🕮
3 ½ – nach 5 Reading Gruppe. FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph (ich lese Weiteres vor aus „Schubert“).BFrege, Gottlob!1899@Über die Zahlen des Herrn H. Schubert, Jena, 1899
Eduard HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischartelefoniert. Er war 4 Monate in Deutschland, wird heute Abend bei ReinsteinPReinstein darüber berichten (ich gehe nicht hin, weil es erst nach 9 anfängt). Er berichtet, dass es FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner allen gut geht. FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena wird nach Heidelberg gehen. HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar meint, es ist gut, wenn man älter wird, wo anders hinzugehen; das gibt neue Anregung. HeimannPHeimann, Eduard, 1889–1967, dt.-am. Wirtschafts- und Sozialwiss., Mitglied der Dt. Akadem. Freischar hatte schwer mit Arthritis zu tun, ist durch Gerson geheilt worden; besondere Diät (ohne Salz, Milch usw.). Letzten Sommer habe er große Klettertour im Engadin gemacht. – Nachmittags zum Tee: ActonPActon, H.B., 1908–1974, engl. Philosoph und Frau, ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago und Frau, FinchPFinch, Henry A.(ohne Frau). Gute, lebhafte Gespräche. Über RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph; ich frage ActonPActon, H.B., 1908–1974, engl. Philosoph, warum er so emotional über mich geschrieben hat; er sagt, er meinte eher, RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph habe gar keine Emotion (AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph habe gesagt, das sei die Erklärung dafür, dass RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph eine behavioristische Einstellung annahm); über den Unterschied zwischen meinem Ziel und dem der MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph-Schüler. Das Gespräch kommt auch auf den Sozialismus in England; ich habe den Eindruck, dass ActonsPActon, H.B., 1908–1974, engl. Philosoph beide nicht dafür sind.
Nach Wochen endlich wieder gearbeitet an Prob:B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Einfügung in Band I über Wahrheitshäufigkeit.36Einfügung ???
Nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph kommen von Tagung Columbus.37Tagung ??? SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kommt auch. Diskussion über Propositionen und andere Entitäten; aufgrund von Kritik von RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph über mein BuchB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947. SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph hat bei RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph und anderen in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK studiert. Er erklärt ihre Einstellung und Ursachen der Missverständnisse (siehe Extrablatt).38Blatt ??? Ich erkläre, dass Einführung von logischen Konstanten und Variablen harmloser ist als von deskriptiven Konstanten (Elektron usw.). Abendessen zusammen. Sie stimmen 🕮 mit uns überein in Kritik des Atlantic Pact usw. HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook war in Minneapolis, und sie hatten politische Diskussion mit ihm bis nachts 2! Sie sind auch entsetzt über seinen Fanatizismus. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hat für WallacePWallace, Henry A., 1888–1965, am. Politiker gewählt. (Beide im University Hotel).
V / 1949 10h Diskussion hier über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feiglms „Existenzhyposthese“.BFeigl, Herbert!1950@„Existential Hypotheses“, Philosophy of Science 17, 1950, 35–62Die Auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kommt. Wir stimmen in den Hauptpunkten überein: Probleme des Aufbaus des Wissenschaftsgerüstes sind verschieden von den Problemen im Gerüst; nur für die letzteren hat es Sinn, nach d. of c. zu fragen. Zum Mittagessen kommt auch Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer. Dann gehen SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer, und wir ruhen. Nachmittags Diskussion über SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph „Reine Pragmatik“.39Sellars Reine Pragmatik ??? Er meint auch, die absolut private phänomenale Sprache gibt’s nicht; alles ist in der intersubjektiven Wissenschaftssprache, einschließlich Alltagssprache über Dinge. Seine reine Pragmatik will schematisieren solche pragmatischen Begriffe wie „verifiziert“, „sinnvoll“ usw. In dieser reinen Pragmatik können dann die Probleme der Epistemologie aufgeklärt werden.
Sehr heiß.
Morgens beim Aufstehen vom Bett plötzlich Schmerzen im Rücken. Vielleicht nur rheumatisch, durch Schwitzen usw. Meist im Bett, zu Mahlzeiten aufgestanden.
Sehr heiß. Gewaltig geschwitzt beim Departmentlunch, neben WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph. Dann Klasse (mit Jacke). Ich sehe, dass RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann ohne Jacke zur Klasse geht.
Sehr heiß. Ohne Jacke zum Seminar.
Nachmittags Reading Gruppe.
Nachmittags zum Tee hier: RotenstreichPRotenstreich, Nathan, 1914–1993, israel. Philosoph, stud. an der University of Chicago (er muss früher weggehen), WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. PhilosophPWick, Frau verh. mit Warner A. Wick und HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne. Ein wenig mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne philosophiert. Im ganzen etwas langweilig.
Nachmittags zum Tee zu ActonsPActon, H.B., 1908–1974, engl. Philosoph. Später kommen HillPHill, Student und Frau. Zuerst alleine; nette, aber nicht besonders interessante Unterhaltung. Nachher mit HillsPHill, StudentPHill, Student wird es steifer und langweilig. 🕮
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Sie kritisiert VincePVince, Ungar, Freund von Erna Löwenberg, dass er an der Börse spekuliert. Sie ist empört, als ich das verteidige.
Vormittags neues Auto gekauft (Ford, Standard, V 8, mit 2 extra Bumper Guards, Heizung, Sonnenschutz, undercoating), 1800 $. Unser altes Auto wird für 400 $ verrechnet (Ford 1941). – Nachmittags 3.30 – 5:40 (!) Reading Gruppe.
4 – 7 bei GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth. Dort auch BloomPBloom, Benjamin, 1913–1999, am. Psychologe (Assoziierter Professor Education) und Frau, MeiklejohnPMeiklejohn, Donald, 1909–2001, am. Philosoph (Assoziierter Professor Philosophie im CollegeIUniversity of Chicago College) und Frau und 3 Kinder, und Frau GewirthsPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth Mutter, und zahlreiche Kinder. Gutes Gespräch mit den Männern über OIC Kurs und Philosophie im College.
Kino: „Henry V.“ mit OlivierPOlivier, Laurence, 1907–1989, brit. Schauspieler und Regisseur.40„Heinrich V“ (1944) von Laurence Olivier.Technicolor (sehr gut gemacht, auch gut gespielt. Aber warum so viel Mühe und Geld auf dies Stück verwendet? Es enthält keinen eigentlich plot, und sehr wenig menschliche Probleme. Allerdings entgeht mir wohl vieles, weil ich schlecht verstehe.)
Letzte Vorlesung. (Über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker und GentzenPGentzen, Gerhard, 1909–1945, dt. Mathematiker und Logiker; in Eile. Dann noch Diskussion nach Beendigung der Klassenstunde.)
Letztes Seminar (Semantik; ausführliche Diskussion über Unterschied zwischen Problem über logisches Gerüst und Probleme über Existenz im Gerüst. „Sind die Zahlen real“ ist sinnlos.)
Lesegruppe. Die gestrige Diskussion fortgesetzt. (Ich über Ryle’sPRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph Kritik am „Fido“-Fido-Prinzip. Dies ist keine Frage von Glaube an Existenz der Proposition usw., sondern Annahme solcher Variablen. Das ist praktische Frage.)
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. – Nachmittags mit Marni im Park.
Nachmittags Briefe diktiert. 🕮
Ina fährt mich zum Flughafen. Dort erfahren wir: Das Flugzeug ist 11:45 abgeflogen, nicht 12:45 (CST) wie Stocks Reisebüro mir gesagt hatte und auf das Ticket geschrieben hatte! Also zurück. Ich spreche mit dem jungen Mann im Reisebüro; er entschuldigt sich sehr, aber nichts kann gemacht werden. Dann fahren wir nachmittags wieder hinaus. 5:30 Abflug nach Minneapolis‚OMinneapolis MN 2 Stunden. Gutes Wetter, ruhiger Flug (aber doch immerzu kleine Schwankungen, nicht so ruhig wie in großem 4 Motor Flugzeug nach NY voriges Jahr). FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl holt mich ab. Gestern sind KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl und ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl nach Europa abgereist. Ich kriege KasperlesPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl schönes helles Zimmer oben.
Wir machen Spaziergang an einem See. Schönes Wetter: sonnig aber kühl. – Nachmittags 4h mein Vortrag „Probability, Induction& Statistics“, arrangiert von Philosophie und Mathematik Department zusammen.41Vortrag Probability Induction and Statistics ??? Darum spreche ich ein wenig über Statistik und Probleme der Schätzung. 250 Zuhörer; darum muss ein Saal in einem anderen Gebäude genommen werden. Ich sitze auf der Bühne auf Drehstuhl, ohne Tisch; stehe auf für Beispiele auf Wandtafel; nachherca. 1 Stunde. Nachher ½ Stunde Fragen. Meist gut und intelligent (über Bayes Theorem, über fiduc. Probability, ob dc Ausnahme wirklich nicht empirisch; ich sage, dass HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer usw. und ich Definition gegeben haben; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sagt nachher, ich war zu bescheiden im Vortrag, das nicht zu sagen; eine Studentin fragt, ob man dann auch die Wahrscheinlichkeit bestimmen könnte, dass Gott existiert.) Alle scheinen sehr befriedigt von dem Vortrag; es freut mich besonders, dass einige Mathematikprofessoren ihr lebhaftes Interesse ausdrücken und nach meiner Definition von d. c. fragen; ich verweise auf Aufsatz und sage:42Aufsatz ??? vielleicht Fr im Symposium. – Abends ein wenig Musik (BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, Konzert für 2 Klaviere, aus dem Musikalischen Opfer; der langsame Satz mit den beiden Klavieren alleine ist besonders schön).
SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph holt mich ab 10 ½, zu seinem und FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Office. (Gespräch über Koordinatensprache, mit Mengen.) Dann zum Lunch, mit Professoren von Philosophie und Mathematik. Neben mir Mathematiker HartPHart, Mathematiker Minneapolis, stellvertretender Chairman, und KalischPKalisch, University of Minnesota, aus Deutschland, aus Deutschland. Gegenüber 🕮JohnsonPJohnson, Statistiker, University of Minnesota, Statistiker, hat bei Arne FischerPFischer, Arne =? Ronald A. Fisher studiert. Ferner CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph, ein Neger WigginsPWiggins, Forrest O., 1907–1981, am. Philosoph? (unterrichtet Ethik und Sozialphilosophie, kommunistische Neigung, hat hauptsächlich Interesse an praktischen politisch-sozialen Problemen) und andere; ca 14 Leute. (Gespräch nicht über philosophische Probleme, sondern über University of Chicago CollegeIUniversity of Chicago College, und deren College‚43George P. Conger war von 1942 bis 1952 an University of Minnesota. Forrest O. Wiggins war ebenfalls von 1946 bis 1952 an der University of Minnesota. und Rolle der Philosophie in der Allgemeinbildung und dergleichen.) – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl etwas philosophiert und Spaziergang.
(FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hat Klasse; ich schreibe etwas.) Nachmittags 4 – 6 „Symposium“. Ich sitze auf Podium neben einem Tisch. Anfangs ca 50 Hörer, in 2. Hälfte ca 30. Erste Hälfte über prob und Induktion. (Ich erkläre Definition von \(N^*\), 2 Schema Diagramme für teilweise Inklusion der ranges; und Formel für singuläre Prädikateninferenz, und antworte auf verschiedene Fragen. Ein Mann, der in Qualitätskontrolle in Fabrik arbeitet, kommt immer wieder zurück auf die Frage, ob er ein Muster ablehnen soll oder nicht; ich: Das ist praktische Entscheidung; induktive Logik gibt nur theoretische Antworten.) In der zweiten Hälfte über allgemeine philosophische Fragen. (Einer fragt über „Aufbau“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928;44Carnap, Der logische Aufbau der Welt. ich: geschrieben von Großvater. Über „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40; ich erkläre Probleme von Dispositionsbegriff, Kausalmodalitäten, counter-factuals, und Gesetze. Ich: Vielleicht kann man Gesetzform semantisch charakterisieren.) Im Ganzen über 2 Stunden. Nachher bin ich doch müde im Kopf; darum will ich doch Abfahrt nicht auf Montag verschieben, wie FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl vorschlägt. Abends etwas Musik.
10 – 12 ½SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph hier. (Über sein Schema von Familien von histories;45SChema von Familien von Histories ??? Eigenschaften sind durch Gesetze bestimmt. Er ist oft schwer zu verstehen. Aber der Grundgedanke wird schließlich doch klar.) – 3 – 6 hier: MeehlPMeehl, Paul E., 1920–2003, am. Psychologe und Wissenschaftsphilosoph, HospersPHospers, John, 1918–2011, am. Philosoph, Sellars‚PSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph Mrs. BrodbeckPBrodbeck, May, 1917–1983, am. Philosophin, und 4 Studenten (BuckPBuck, Student, NeumayerPNeumayer, Student an der University of Minnesota, TaylorPTaylor, Student;). Fr MeehlPMeehl, Paul E., 1920–2003, am. Psychologe und Wissenschaftsphilosoph stellt Fragen über Hypothesen in Psychologie. Dann: ob wir in induktiver Logik nicht Gesetze benutzen müssen, um Voraussagen zu erhalten (ähnlich wie NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel). 🕮 Ich erkläre Induktionsmaschine. Fragen über alternative Logiken und mehrwertige Logiken. Ich: ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach muss seine 3-wertige Sprache nicht notwendig in andere übersetzen können; aber er muss uns in unserer zweiwertigen Metasprache die Regeln für seine Sprache angeben. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl an einem See spazieren. (Ich bin recht müde nach den 2 langen Diskussionen heute.)
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl am See spazieren. 11 ½ beide SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph kommen. Sie ist Engländerin, freundlich, nett, harmlos. Sie kocht, und wir 3 diskutieren. (SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph erklärt, dass er für Epistemologie nicht Koordinatensprache will, sondern Namensprache, weil mehr basic, Dinge mit Raum- und Zeit-Relationen.) Wir essen alle 4 zusammen. Nachmittags nochmal Diskussion zu dritt. (Beziehung zwischen abstrakter Sprache und Dingsprache. SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph: Alles ist nur eine Sprache; alle Begriffe werden implizit definiert durch Gesetze.) FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt mich zum Flughafen. Abflug 6:15 (anstatt 5:53) nach Chicago, OChicago IL 2 Stunden. Ina holt mich ab. Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein. Die Tage mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl waren schön und erfreulich, aber doch anstrengend, weil ich nicht genug schlief; am letzten Tage war ich schon nicht mehr sehr frisch in der Diskussion. Darum blieb ich nicht einen Tag länger, wie FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl vorschlug.
Gekramt, Briefe fertig gemacht. – Am Inhaltsverzeichnis für Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet.
11h hier Reading Gruppe. ReidemeisterPReidemeister, Kurt, 1893–1971, dt.-öst. Mathematiker, Bruder von Marie Reidemeister kommt, nimmt ein wenig teil; Diskussion über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker.
VI / 1949 In PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Office. Er zeigt mir die offizielle Mitteilung über Budget. Für mich: „2 Quarter Service“, indefinite tenure, 6500 (wie bisher).
Bibliographie für Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet. –Mrs. AveryPAvery, Mrs. kommt, mietet unser Appartement. Sohn ist Physikstudent, arbeitet bei Argonne. Beide scheinen 🕮 ruhige Leute.
Mittag Vormittags VarmaPVarma, Vishwanath Prasad, *1924, ind. Politikwissenschaftler hier. Über Gebeauch Gäbe oder Gaebe möglich Urteil über seine These (dialektischer Materialismus). Er bittet mich, dass: ihm zu schreiben, für Verleger und für seine Universität. Er meint, wenn ich nicht mehr unterrichte, soll ich anstatt nach Europa nach Indien kommen. Sie würden froh sein, mich zu haben, etwa nur ein Seminar wöchentlich. (Die Universitäten sind aber in der heißen Ebene. Im Sommer geht man weg in die Berge.) – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap.
Nachmittags zu HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Dort Ralf MarcusPMarcus, Ralf, Hellenist und Frau (er ist Assoziierter Professor hellenistische Kultur, griechische Religion). Er ist gescheit und interessant, fragt allerhand über symbolische Logik, abstraktes Denken, PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph usw.; er war in NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel philosophischem Zirkel. Sie gehen im Sommer nach Berkeley; er unterrichtet dort an „school of religion“.
2 Stunden in mehreren Bibliotheken gearbeitet (zur Ergänzung von Seitenzahlen usw. in Bibliographie für Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 I).
11 – 1 Readinggroup. Die Studenten sprechen über Bericht über Verhandlungen des BroylesPBroyle, Paul W., 1896–1974, am. Unternehmer und Politiker KomiteeIBroyles Commission‚46Die Broyles Commission war eine antikommunistische Organisation im Kalten Krieg. wo ich auch als subversive genannt bin. Sie sind amüsiert über HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago schlagfertige Antwort. – Nachmittags fahren wir zu Einkäufen für mich: Hose, Jacke, Hemden.
Beim Departmentlunch: RokkanPRokkan, Stein, 1921–1979, norweg. Politikwissenschaftler und Soziologie‚dOriginal Rookan. Freund von NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss, war mit diesem ein Jahr in Paris. Wird ein Jahr in U. S. sein (politische Wissenschaft und politische Philosophie; Bedeutung von politischen Termen). Willy HartnerPHartner, Willy, 1905–1981, dt. Historiker, (Geschichte der Wissenschaft; liest hier über griechische Wissenschaft) aus Frankfurt.
Miss AlexanderPAlexander, Miss (Press)IUniversity of Chicago Press gesprochen. Sie zeigt mir die Compositionmaschine , die für mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gebraucht werden wird (sie setzt einzelne Buchstaben, aus verschiedenen Alphabeten, nicht ganze Zeilen; einschließlich den Sub- und Superscripts; aber Symbole werden später bei Hand eingefügt.) – Term Papers gelesen. 🕮
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. – Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Er hat mit FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank geplant weitere Bände der EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science, unter getrennten Herausgebern. Ich: Es wird mehr als ein Jahr dauern, bis die ersten 2 Bände fertig sind. Ich würde Zeitschrift für wichtiger halten. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris fliegt nächste Woche nach Hawaii für Ost-West-Konferenz, 6 Wochen; dann wieder hier für 2. Term Summer School. Vielleicht will er nachher einige Zeit nach SF kommen um sein China Material zu bearbeiten.
Mit Marni spazieren. Ganzen Tag Term Papers gelesen. Sehr heiß (92 °) und schwül.
(Haarschneider). Term Papers gelesen.
11 – 1 Readinggroup letztes. – Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz hier. Er fragt einiges über den Mathematikkurs am CollegeIUniversity of Chicago, Chicago IL, den er vielleicht im Herbst geben soll.
11 – 1 Officestunde. (Ich habe fast alle Term Papers fertig gelesen, soweit bisher bekommen, und gebe sie zurück.).
9 ½ – 12 ½Examen Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler (über Geschichte der Logik; Wiederholung von April; ich frage über: Unendlichkeitsaxiom in PM und QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) System; Logik und Ontologie.) Departmentlunch. – Durch das lange Aufsitzen ist mein Rücken müde. Nachmittags immer abwechselnd im Bett und am Schreibtisch, geschrieben und Sachen gekramt. (Ina hat diesmal sehr früh begonnen mit Wohnung richten, und daher in den letzten Tagen nicht so viel Gedränge; ausgenommen heute, wo sie das Auto aus der Garage holen muss, Pakete zur Post, usw.) Abends Mrs. AveryPAvery, Mrs. hier; der Sohn ist noch nicht gekommen. 🕮eBeginn des in RC 025-91-06 ausgelagerten Teils\Chic. –S. F. (über Salida)\
Um 10h packt Ina mit FelixPFelix alle Sachen ins Auto und richtet wieder das Gestell, sodass mein Sitzrücken etwas zurücklehnt. Kurz Lunch und Nap. 1:45 Abfahrt von Chic. (mi Zeiger: 235). Weil neues Auto erst wenig gefahren, fahren wir zunächst sehr langsam: 25 – 30, dann 30 – 35 (und dann langsam steigernd in den nächsten Tagen). 8h (alle Zeitangaben nach unserer Zeit, D. S. T.) De Witt‚ODe Witt IAIowa. Wieder Cross Roads Ct, wie schon zweimal. (Diesselbe Cabin wie 1947; 3 nette Zimmer, 7.50 (vermutlich anstatt 9.– für 6 Personen).) (mi Anzeiger: 409; also 174 mi gefahren.)
Abfahrt 9:10. Mittagessen in Tama, beim Rneben Schulhaus. Ich fahre täglich vor- und nachmittags je eine Stunde, immer mit Gürtel. 9 ½ (360 mi) Fremont, Neb.OFremont NE Alle Courts sind besetzt. (Wir waren trotz Sa so lange gefahren, weil wir langsam fahren und die früheren Courts immer Vacancies ankündigten; jetzt stellt sich heraus, dass solche Zeichen oft unzuverlässig sind.) Eine freundliche alte Dame im Erin Ct. (früher Cedar Lodge) telefoniert für uns herum. Ich nehme Zimmer im Pathfinder Hotel (ordentliches Zimmer mit Toilette, Bettlampe, aber zur Straßenseite, + 2.75 + 25 c. für Bellboy abends); aber das Hotel nimmt keinen Hund. Ina nimmt Zimmer in Privathaus mit Marni (gutes Zimmer Inn parlor, aber schmale couch, und kein Bad, 3.50!).
Abfahrt 9:30. Heißer Tag. Wir geraten in lange Kette von Wagen, die 20 mi fahren. Wir wechseln; dadurch kommen noch weitere 20 Autos vor uns. In einem kleinen Ort ich in Seitenstraße, durch Parallelstraße und wieder zurück, und dann überholen wir einzelne Wagen. So kommen wir schließlich aus der Kette heraus. Nach 310 mi, 5hOgallala.OOgallala NE🕮 Wir bleiben schon hier in Ogallala, weil es zwischen hier und Sterling oder Fort Morgan vielleicht nichts Ordentliches gibt. Pitts Cabins, einige Blocks vom 30 Weg, am 26 (der geht nach Wyoming), aber doch wohl ruhiger als alle die anderen Courts, die gleich bei der Eisenbahn sind, wo die ganze Nacht rangiert wird. (Kleine abgetrennte Wohnung im Haupthaus; 2 Zimmer, Küche, Bad, einfach, ganz nett, 5.–; eine Holzcabin zu demselben Preis war zu heiß.) Abends im Café treffen wir DelougazPDelougaz, Pierre Pinchas, 1901–1975, russ.-am. Archäologe und Pädagoge und BoorstinPBoorstin, Daniel J., 1914–2004, am. Historiker und Schriftsteller (letzterer ist Professor im Social Thought CommiteeI; er hat Häuschen im Estes Park in den Bergen gekauft, mit Wasser und Elektrizität; Frau und 2 Kinder kommen per Bahn). DelougazPDelougaz, Pierre Pinchas, 1901–1975, russ.-am. Archäologe und Pädagoge erzählt andere Geschichten von SeligmansPSeligmans Zusammentreffen mit Leuten. – Gebadet.
Abfahrt 8:45 (Lokalzeit 7:45). In Fort Morgan ist Park mit Bänken, an Seitenstraße zum Bus.Distr. um 3:30 in Denver, in der Stadt (mi Anzeiger: 1303). Wir fahren nicht zum Zentrum, sondern bleiben auf 166, nach Win die Berge. Das geht aber auch noch sehr lange durch äußere Stadtbezirke; darum ein andermal vielleicht lieber noch früher, vor der Stadt, nach W abbiegen! Dann 28No. 285 durch die Berge, sehr schön durch bewaldete Berge, mit Ausblicken auf hohe Berge mit Schnee. Kenosha Pass, 10.500 ft. Gute Straße, wird gerade noch verbessert. 8h (Lokalzeit 7h) Salida‚OSalida CO nach 377 mi (162 mi von Denver). Wir fahren südlich vom Ort, zur No. 50; dort sind mehrere Courts, entfernt von Eisenbahn. Rainbow Ct. (Cabin, 2 Zimmer und Waschraum, Gasherd und Refrigerator, gute Matratze, ganz nett, ruhig gelegen, 5.50; das ist sehr preiswert). – Wir machen den Umweg durch die Berge, weil mein Rücken gut ist, und Ina berechnet, dass es nur wenig mi länger ist, wenn auch natürlich an Zeit länger; aber keine zusätzliche Übernachtung. 🕮
Abfahrt 8:45 (Lokalzeit 7:45) No. 285 weiter über Saguache nach Monte Vista. (Von hier geht die kürzeste Strecke nach SF: 285 über Alamosa, Antonito, Ojo Cal, Española. Da wir noch genug Zeit haben, fahren wir noch größeren Umweg weiter W. ) No 160 über Wolfs Creek Pass 10.850 ft. Am Pass noch viel Schnee, weil diesen Winter die großen Schneefälle. Pagosa Springs, (der Ort selbst ist viel angekündigt, aber dürftig und nicht anziehend), aber die Passfahrt ist schön. No 84 über Chama, schöne Landschaft mit bunten Felsen. Española, Santa Fe;OSanta Fe NM Lokalzeit 5:40, in strömendem Regen. Ina kauft ein. Ich höre telefonisch von YamiPYami, dass BarrettsPBarrett, Mr. und Mrs.PBarrett, Mr. und Mrs. noch nicht weg! Zum Haus hinauf. (mi Anzeiger 1777; also von Salida 1777 mi 312 mi; von Ogallala 689 mi (Denver –SF über Salida waren nur 405 mi) von Denver 474 mi (Denver-SF ist 407 mi über Las Vegas; also unser Umweg nur 67 mi! Chic. – Denver – Las Vegas –SF ist 1475 mi; wir sind stattdessen gefahren 1542 mi.)) YamiPYami sagt, dass BarrettsPBarrett, Mr. und Mrs.PBarrett, Mr. und Mrs. vor kurzem abgefahren sind, bevor ich telefonierte. Wir gehen mit unserem Schlüssel ins Haus. Viele Sachen liegen noch herum, große Mess, alles schmutzig und abgestoßen! 7h kommen BarrettsPBarrett, Mr. und Mrs.PBarrett, Mr. und Mrs. zurück, mit 3 Kindern! 2 Katzen sind da. Sie sagen, sie haben Cabin erst von morgen ab (YamiPYami sagt uns, das ist, weil sie die teurere Cabin nicht nehmen wollten); sie wollen die Nacht noch hier bleiben. (Sie spekulieren vermutlich darauf, dass Ina und ich im Wohnzimmer schlafen könnten.) Ich bestehe darauf, dass sie 🕮 noch heute ausziehen. Er fährt hinunter und nimmt die Cabin schon von heute. Wir sagen, sie können die Kinder noch hier füttern, und einpacken. Wir gehen inzwischen zu YamiPYami zum Abendessen. Dort ihre Mutter. Sie klagt, dass sie vieles hier entbehren muss; sie dass sie gedacht hatte, man könnte anbauen, dass das Haus aber nicht gut genug dazu ist. Um 9h fahren BarrettsPBarrett, Mr. und Mrs.PBarrett, Mr. und Mrs. ab, und wir können endlich in unser Haus. Ina macht unsere Betten.
Ina lädt Sachen aus dem Auto (sie lässt es aber oben auf dem Zirkel stehen). Wir können aber nicht auspacken, weil noch alles dreckig ist. BarrettPBarrett, Mr. und Mrs. war hier 6 – 8 in der Früh, hat einiges abgeholt. Sie wollen abends wiederkommen, und reinemachen. Sie kommen aber nicht.
Ina schuftet mehrere Tage, um das Haus sauber zu machen, und auszupacken. – Ich fange an, msProb.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 (erste Hälfte von Band I) durchzusehen, nach Bearbeitung von Miss AlexanderPAlexander, Miss; 2 – 3 Tage. – Ina in die Stadt.
Weiter am msB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950.
Weiter am msB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950.ms ArrowPArrow, Kenneth, 1921–2017, am. Ökonom und Mathematiker gelesen (über utility).47Ms Arrow ???– Ina in die Stadt kurz zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, und in die Stadt.
ms MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom gelesen (über NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker und utility);48MS MArschak ??? daraufhin kurze Einfügung für prob BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 geschrieben.
Ina tippt Korrekturen in Bibliographie; ich mache sie fertig.
Nachmittags Briefe diktiert. Ina in die Stadt.
–
Angefangen: „Semantik und Ontologie“B1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40.49Carnap, „Empiricism, Semantics, and Ontology“.
VII / 1949 Angefangen: abhänd abhängig von Varianz der Q-Zahlen.Sinn? FnE???
Nachmittags zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, ich dieses Jahr zum ersten Mal. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ist auf Fahrt, um Silber zu verkaufen. Sie haben Camp-School angefangen, aber nur kleine, weil zu spät: 6 Kinder (davon bezahlen nur 3). Das Ganze 🕮fEnde des in RC 025-91-06 ausgelagerten Teils. wird gemacht von MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Jane Deary StarePStare, Jane. Diese hat einen Kindergarten in Texas; sie arbeitet dieses Jahr hier ohne Gehalt! Außerdem hat sie in Texas einen Spitalswagen gekauft und darin die Kinder hergebracht. Das ist jetzt ihr einziges Auto. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hat außerdem ihre MarcelitaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling, und die kranke CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling; die sollte immer im Bett sein. Aber sie sitzt am Tisch mit den anderen, und nachts schläft sie im Zelt mit den anderen. Preis für Kind im Camp: $ 150 für 4 Wochen, also über $ 5 am Tag. (Das scheint viel für die sehr primitiven Verhältnisse; MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sagt, dass sie pro Tag pro Kind 1 – 1 ½$ für Essen ausgibt, dass die Kinder aber gut und reichlich zu essen kriegen.) Es sind 3 Negerkinder (2 Kinder von der Köchin zahlen nicht) und 3 weiße (CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling mitgerechnet). Sie betonen besonders die Verständigung zwischen den Rassen.
Nachmittags zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Sie hat Mangel an Magensäure, ist bei HausnerPHausner, Dr., Arzt in Behandlung, muss nach jeder Mahlzeit Sachen schlucken. Vorigen September am letzten Tag hier hat jemand ihr einen Finger mit Hammer zerschlagen; sie hat monatelang mit der Behandlung sehr schmerzhaft zu tun gehabt; er ist immer noch nicht wieder ganz biegsam. Sie ist aber munter wie immer; will im September für 1 Woche nach Australien. Sie schimpft mit uns über die antikommunistischen Hysterie, besonders an Universitäten. Aber sie meint, die ShapleyPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. Shapley Konferenz wäre nutzlos und lächerlich gewesen. Sie kritisiert aber doch HooksPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook Hysterie.
Wieder am Aufsatz „Ontologie“B1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40.
Ina holt Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ab in die Stadt zu Besorgungen und bringt sie wieder hinaus (2 – 7). (Draußen lässt MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, als es plötzlich anfängt zu regnen, ihr Baby draußen liegen in der irrigen Annahme, eins der Kinder wird schon dafür sorgen.)
Immer am Aufsatz „Ontologie“B1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 gearbeitet; heute ist englischer Text fertig durchgearbeitet. 🕮
Zu Zahnarzt Dr. BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt. (Eine Silberfüllung vorne unten links an der Basis eines Zahns ist herausgefallen. Er macht neue Füllung mit Porzellan. – Haarschneider. – Zu Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt in die Klinik, später auch Ina. Ich berichte, dass mir alles gut geht. Er klagt, dass er nicht Geld genug hat, um Assistenten zu halten für seine Experimente. Er hat große Zahl von Gratispatienten, und der Staat NM ist zu arm um das Institut zu unterstützen. Er hat seinen Sohn HaroldPFriedman, Harold, Sohn von Murray Friedman, 15, (aus früherer Ehe vermutlich) jetzt hier; er erwähnt, dass er auch 9-jährige Tochter hat. – Wir betrachten nachmittags die Arbeit des Bulldozers auf der Straße.
Sitzung der NMPhilosophical SocietyINew Mexico Philosophical Society. im Hotel La Fonda (Coronado Room, SW Ecke).50Sitzung der NM Phil Soc ???BahmPBahm, Achie J., 1907–1996, am. Philosoph hat es arrangiert. Zuerst spricht NahmPNahm, Milton, 1903–1991, am. Philosoph (aus Bryn Mawr, zu Ferien in Taos) über Ästhetik (Controversy über Freiheit des Künstlers zwischen AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph und CrocePCroce, Benedetto, 1866–1952, ital. Philosoph). Dann mein VortragEmpirismus, Semantik und Ontologie, über abstrakte Entitäten (was ich gerade für Revue Internationale de philosophie geschrieben habe).51Erläuterung ??? MS ??? Ich mache es ganz untechnisch; und nachher sagen mehrere mir, dass es gut verständlich war. In der Diskussion 30 min Vortrag, dann 30 min Diskussion. Dabei: AlexanderPAlexander, Hubert G., 1909–1998, am. Philosoph, LeideckergOriginal Leidekker.PLeidecker, Kurt F., 1902–1991, dt.-am. Philosoph, Yves SimonPSimon, Yves, 1903–1961, fr.-am. Philosoph. Letzterer sitzt beim Lunch (12 ½ – 2) neben mir; erzählt vom social thought KomiteeI, in dem er ist.52Das Committee on Social Thought ist ein Graduiertenkolleg an der University of Chicago. Ferner Gespräch mit: Christopher SalmonPSalmon, Christopher Verney, *1901, brit. Philosoph aus OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK; er sagt: er hat von mir nur als Sturm Zentgehört; freut sich, dass ich friedfertig und equitable bin. Ich gehe um 2; sie haben noch nachmittags Sitzung. (Ich gehe mehr weil es mich nicht sehr interessiert, als wegen Müdigkeit des Rückens.) Ina holt mich im Auto ab; sie war bei RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling.hBeim 19.VII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.🕮
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Berechnungen von zeichenich denke „n“(zeichen)ich denke „pi“ und zeichenich denke „m“(zeichenich denke „pi“>…), (als Begründung für meine „Presupp. of induction“ in § 41).
BlackettPBlackett, Patrick, 1897–1974, engl. Physiker und Nobelpreisträger (BuchBBlackett, Patrick!1949@Fear, War, and the Bomb, New York, 1949 über Atombombe) gelesen.53Blackett, Fear, War, and the Bomb, LL .
Nachmittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt an, mit Bahn aus Minneapolis. Er schläft im Wohnzimmer, Ina zieht in den Store Room (2 Matratzen von YamiPYami geliehen).
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Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gewöhnlich vormittags und abends spazieren; abends oft Ina dabei. Viele philosophische Gespräche. Gute Übereinstimmung, besonders in Bezug auf Konventionalität der frameworks. Auch etwas über Mind-Body Problem. Er bereitet Vorträge vor für Denver und Boulder. Er liest in meinem Prob ms.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach (der Unterschied ist hauptsächlich, dass Reichenbachs Regel Häufigkeit bestimmt anstatt Schätzung);54MS ??? Erl ??? er sagt, dass er es jetzt zum ersten Mal deutlich sieht. Wir sind auch politisch einig: gegen HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, gegen Atlantik-Pakt.
Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und Ina langen Spaziergang: ins östliche Tal, dann rechts vom großen Steinbruch hinauf, einen steilen Fahrweg, bis auf Kuppe eines Hügels; von da Blick auf Reservoir und das Tal dort, und über unsere Hügel auf S. F. und Jemez Berge. (1 ¼ Stunde). Ich bin froh, dass ich so weiten Gang machen kann.
VIII / 1949 Abends 7 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab, mit Bahn nach Denver. (Er hat Vorträge dort und in Boulder; er will Mitte August zu Hause sein, wenn Kasperle und Eric aus Europa zurückkommen.)
…Wieder an ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet (Abschnitt über NN Prinzip verbessert).55Erläuterung ???
Vormittags 1h: Ich stehe ziemlich lahm vom Stuhl auf, plötzlich Schmerz im Rücken, heftiger als gewöhnlich der rheumatische. Ich lege mich ins Bett, heize den Rücken; da wird es besser. Die Muskeln links sind sehr druckempfindlich; vielleicht rheumatisch vom Sonnenbad gestern und nachher starke Abkühlung im Zimmer. Vielleicht entsteht in den rheumatischen Muskeln ein Krampf, daher der schlimmere Schmerz. 🕮 Nachmittags bleibe ich im Bett. Aber mittags und abends zu Essen aufgestanden. Zuerst fühlte es sich an wie eine richtige Rückensache, wenn auch nicht ganz so stark. Ich bin froh, dass es sich dann doch als harmlos herausstellt. Vor dem Abendessen mit Ina spazieren.
(Ina zu Dr. Hausner.PHausner, Dr., Arzt)
(Ina bei Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt; Magensaftuntersuchung; sehr wenig Sekretion; normal.)
Bei Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt, allgemeine Untersuchung. (Alles normal und gut; er sagt, ich sei in den vorigen Jahren niemals in so gutem Zustand gewesen. Vielleicht fühle ich mich glücklicher [durch 2 Quarter Kontrakt; BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 wird gedruckt; Rücken ist seit einem Jahr gut; Reise nach Osten und Minneapolis; Ina ist weniger nervös.] Ich habe Gewicht abgenommen (195 auf 187; ich soll weitere 10 ℔ abnehmen.) – Mittags Gusti KalmusPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus hier. Ina hilft ihr den ganzen Tag, Möbel und Hausrat einkaufen.
… Weiter an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Skelett für für Ch. XIII (zeichen\(^2\)).VL „μ“ Erl ???
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Plan für Seminar (Probleme der symbolischen Logik) gemacht; und Bücherliste dafür aufgestellt.
Brief von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, und Randbemerkungen zu meinem ms „Ontologie“B1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40; er ist leider nicht überzeugt, ist beunruhigt durch die leichte Akzeptierung voniOriginal durch. Begriffsgerüsten. – Brief von MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm:56Brief ??? BirgitPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap hat Tochter AngelikaPGramm, Angelika, *1949, Tochter von Birgit Gramm.jOriginal Angelica.
4 – 9 bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz ist abgereist. (Sie erzählt von Aspen; da SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz die musikalische Sache vertritt, auch SchweitzerPSchweitzer, Albert, 1875–1965, dt.-fr. Arzt, Organist und Pazifist (den er vorgeschlagen hatte), so war sie in Kontakt mit allen prominenten Leuten, HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago usw. Sie sagt: SchweitzerPSchweitzer, Albert, 1875–1965, dt.-fr. Arzt, Organist und Pazifist ist von Natur ein Bauer, zog sich sehr zurück.57Vgl. Nies-Berger, Albert Schweitzer as I Knew Him, 7.– Sie hatte wieder schreckliche Geschichten, Mühe und Kosten mit Wasser, die Pumpe war überschwemmt.) 🕮
1 – 4 ½Hortense PowdermakerPPowdermaker, Hortense, 1896–1970, am. Anthropologin hier. (Sie unterrichtet in QueensIQueens College (City University of New York), New York NY, ist nahe befreundet mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel. Anthropologin. Hat Studien auf New Guinea gemacht. Schreibt jetzt BuchBPowdermaker, Hortense!1950@Hollywood, the Dream Factory, Boston, 1950 über Hollywood‚58Powdermaker, Hollywood, the Dream Factory. die soziologischen Beziehungen zwischen Producers, Autoren, usw., mit psychoanalytischen Ideen. Sie hat ein Office im anthropologischen Labor, hat aber wenig Kontakt mit den Leuten dort, weil das Archäologen sind. Sie ist in Kontakt mit SchachtelPSchachtel, Ernest G., 1903–1975, dt.-am. Jurist und Psychoanalytiker, Frau Dr. ReichmannPReichmann, Frieda, Dr., BabinsPBabin[e], russ. Pianistenehepaar.)Namen ??? Sie erzählt von ihren Studien in Hollywood, lebhaft und intelligent; aber so, dass ich kaum eine Bemerkung dazu machen kann. Über die sozialen Verhältnisse in YaleIYale University, New Haven CT; soziale Anerkennung ist nötig für Promotion usw.; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sei gut anerkannt sozial. Sie hat keine Orientierung; Ina muss mit in die Stadt fahren, damit sie nach Hause findet (in der Nähe der Cristo Rey Kirche).
3 – 4 Miss PowdermakerPPowdermaker, Hortense, 1896–1970, am. Anthropologin und Dr. Ernest SchachtelPSchachtel, Ernest G., 1903–1975, dt.-am. Jurist und Psychoanalytiker hier. Er ist aus Berlin, war Jurist, jetzt Psychotherapeut (anscheinend ohne Dr. med.) und Psychologe, spezialisiert in RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test (für Diagnose für seine eigenen Patienten und die von anderen.) Er ist nett und gescheit, aber anscheinend metaphysisch; er sagt, dass die philosophische Grundlage seiner Arbeit auf NietzschePNietzsche, Friedrich, 1844–1900, dt. Philosoph und HegelPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph (besonders HegelsPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph Logik! vielleicht die Dialektik?) beruht; und beeinflusst von DiltheyPDilthey, Wilhelm, 1833–1911, dt. Philosoph. Er wohnt bei Frieda ReichmannPReichmann, Frieda, Dr.. Er kennt EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer gut; auch etwas HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er unterrichtet zuweilen an New SchoolINew School for Social Research, New York, kennt aber KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris nicht.
IX / 1949 (Haarschneider). Die Straßen wimmeln von Fiesta Leuten; auf der Plaza viele Buden. – 4 ½ – 6 ½zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Sie ist fast fertig mit Haus Abschließen. Wir sitzen noch eine Stunde auf der Porch. 6 ½ fahren wir sie in die Stadt, zu HausnerPHausner, Dr., Arzt. Dann treffen wir GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus und KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus; wir sitzen ½ Stunde im Auto. Auf seine Fragen erzähle ich von meinem Kurs Concepts. Dann gehen sie zu Fuß, weil Autoverkehr zu sehr gehemmt, zur Busstation. Wir fahren zu Fee (Asequia Madre 982), 🕮 um DjanesPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst Gepäck hinzubringen. Schwierig zu finden im Dunkeln. Sie ist schon dort. Liebevoller Abschied. Nach Hause (Sie fliegt morgen nach Australien). – Wir fahren nach Hause über Gonzales Road; viele Autolichter auf Gonzales und Hydepark Road.
Ina in die Stadt. Bringt MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama mit heraufkOriginal heraus. zum Lunch. Sie klagt über ihren Magen, isst aber doch reichliche Mahlzeit. Nachher fährt sie mit YamiPYami zur Fiesta. – Wir 4 ½ – 6 ½zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Wir mit MurrayPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt auf der Porch beim Garten. Anita vorne mit Stern und anderen Gästen, kommt zuweilen zu uns hinüber. MurraysPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt Sohn HaroldPFriedman, Harold, Sohn von Murray Friedman, 15 Jahre, ist da; er möchte in S. F. bleiben, aber seine Mutter erlaubt es nicht. MurrayPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt zeigt uns mit Stolz den Garten; das ist sein Haupthobby. AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman ist etwas betrunken; MurrayPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt sagt: von nur einem Drink. Trotzdem wollen sie abends zusammen zu einer Party gehen.
Wir warten vergeblich auf QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PBoynton Quine, Marjorie, 1918–1998, geb. Boynton, 1948–1998 verh. mit Willard Van Orman Quine bis spät abends.
Keine Nachricht von QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Sie kommen abends 9h. (Er war 2 Monate Consultant bei RAND CorporationIRAND Corporation in Los Angeles; dann im Auto hierher, Grand Canyon besucht). Sie bringen Edward HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph mit. Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und AnitaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling kommen. Er zahlt $ 100 zurück.
Gespräch mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) bis 12. Wir alle 5 zum Bandelier. Sie nehmen Führung zu den Höhlen (2 ½ bis nach 4!). Ich ruhe inzwischen auf Sonnenmatratze. Dann nach Los Alamos. Wir suchen lange nach RRoad.; endlich spät zu KalmusesPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste KalmusPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus. Dr. WainwrightPWainwright, Dr. kommt und bringt uns zu den biologischen Laboratorien. Sie machen Experimente an Tieren mit Isotopen. Nach 7h, im Dunkeln, mit Vollmond, zurückgefahren.
Vormittags und nachmittags lange Gespräche mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). Der Hauptunterschied zwischen uns wird klar: Er betrachtet vieles als Gradunterschiede, wo ich eine Grenzlinie ziehen will, z. B.: Fragen von Sinn gegen Fragen von Tatsachen; logische und faktische Wahrheit; Synonym; ferner möchte er Intension vermeiden und, wenn möglich, 🕮 höhere Variablen; er ist aber zweifelhaft, ob das möglich sein wird. – Bei Tisch haben wir immer nette, angeregte Unterhaltung. MarjoriePBoynton Quine, Marjorie, 1918–1998, geb. Boynton, 1948–1998 verh. mit Willard Van Orman Quine ist nett, sehr jung, ohne besondere intellektuellen Ambitionen. – Vor dem Abendessen kleinen Spaziergang mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph. Dann erklärt HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph uns sein Schema für die Theorie von coaction (sehr einfaches Schema; ob Gruppe miteinander oder gegeneinander arbeitet; er selbst hat das bei Fischen beobachtet; andere seiner Gruppe bei Mikroorganismen und bei Menschen; er meint, dass daraus eine Wirksamkeitsideologie für Zusammenarbeit entsteht, die dem Kommunismus und der Klassenkampfidee etwas Positives gegenüberstellen kann.)59The Coaction Compass as formulated by Edward F. Haskell is a general conceptual scheme which is beginning o find wide applications in biological and social science. This compass is a Cartesian cordinate frame strictly comparable to the mariner’s wind rose. Its use permits assignment of vector magnitudes to the resultant forces from any two independent power system, and their subsequent treatment by methods of analytic geometry. (Vgl.: Charting the Course of the Rorschach Interview; Lodge, George T. ; Steenbarger, Charles J)
Noch etwas Gespräch mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) (über meine Gründe, für Intension und für höhere Variablen, weil nützlich. Ich erwähne RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh: Die Freunde verteidigen immer die vorletzte Phase gegen die Neuerung). 11h sie fahren ab. (Ina erzählt mir, was HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph über mich gesagt hat: im Gespräch mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) habe ich 5 x soviel Zeit genommen wie er! Mein Denken sei zu formal und abstrakt, kein Kontakt mit Gesellschaft und Realität; weltfremd; Hobby mit Handarbeit wäre nützlich; Inas Bezeichnung „gentle tyrant“ wäre sehr passend. Ich hätte doch, in jüngerem Alter, einige Besprechungen mit Psychiater machen sollen (QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) habe das auch getan; ganze Analyse wäre nicht nötig.))
Term Papers Nach dem Frühstück gehe ich auf die Terrasse. Plötzlich Rückenschmerz, ohne besondere Bewegung. Mühsam hinuntergegangen, ins Bett. Nach einigen Stunden ins Badezimmer, gepinkelt, und zurück. Während ich mich aufs Bett setzen will und dabei im Stehen etwas vorbeuge, plötzlich der typische Schmerz im Rückgrat, nicht Muskelschmerz. Im Bett geblieben. – Nachmittags bringt Ina KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus und GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus herauf. Lange mit ihm gesprochen; er sitzt bei meinem Bett. Über seine frühere Lehrtätigkeit an Fachschule; Elektrophysik und praktischen Gebrauch von X ray Maschine für Klinik-Praktikanten. Er klagt über die schlechte Methode der meisten Vorträge in LA Er betrachtet im Elektronenmikroskop Kristalle und dergleichen; sucht nach Begriffssystem, um deren Formen zu beschreiben. 🕮
Beim seitlichen Verschieben im Bett etwas Schmerzen. Im Bett geblieben. –ms „Empirismus, Semantik und Ontologie“B1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 fertig gemacht; Änderungen aufgrund der Bemerkungen von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998).
Leichte dumpfe Schmerzen im Rücken, vom Liegen. Morgens beim Waschen unten mit Waschlappen plötzlich unangenehmer Schmerz im Kreuz, nicht stark. Ganzen Tag im Bett. – Am Skelett Kapitel über \(\lambda{}\) fertig geschrieben.60Erläuterung, vl Probability ???
Zum ersten Mal wieder vorsichtig Übungen gemacht. Bei Bewegung im Bett noch manchmal etwas Schmerzen. Aufgestanden, mit Gürtel, für Frühstück, Mittagessen und Abendessen.
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Zu Mahlzeiten aufgestanden; etwas im Zimmer spazieren. KnealePKneale, William, 1906–1990, brit. Logiker gelesen.BKneale, William!1949@Probability and Induction, Oxford, 194961Kneale, Probability and Induction, LL .
Zu Mahlzeiten aufgestanden; etwas im Zimmer spazieren. KnealePKneale, William, 1906–1990, brit. Logiker gelesen.BKneale, William!1949@Probability and Induction, Oxford, 1949 Etwas auf Terrasse spazieren. Nachmittags auf Porch gelegen.
Zu Mahlzeiten aufgestanden; auf Terrasse spazieren. Nachmittags kommen EverettsPEverett, Calvin und Frau, MieterPEverett, Calvin und Frau, Mieter und mieten das Haus. (Calvin EverettPEverett, Calvin und Frau, Mieter, aus Texas, jetzt sheet metal Arbeiten für die Gardner Corporation für Bauten in LA; Frau, und 15 jähriger Sohn). Er kann nur 5.– Anzahlung machen, sie haben keine Reserven! Sie freuen sich über die schöne Lage. Er sagt, er hat mit seinem Boss gesprochen; der hat gesagt, dass sie noch jahrelang zu tun haben; so verpflichtet er sich, 6 Monate hier zu bleiben. Er will nicht im Bauarbeitercamp wohnen. (Wir sind froh, endlich einen Mieter gefunden zu haben; alle, die sich meldeten, waren LA Leute!)
Im Bett Briefe diktiert in wire recorder. PorfirioPPorfirio, Handwerker kommt zu Besuch (das einzige Mal diesen Sommer, er ist schwach durch Magengeschwüre); wir sitzen auf der Porch. – Nachmittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling hier. Ich liege auf der Porch. (Er möchte die $ 100 gerne wieder geliehen haben, die er kürzlich zurückgezahlt hat. Sie wollen Hypothek auf neues Haus aufnehmen, vielleicht 8000; sie hoffen es in einem Monat zu bekommen. Wir sagen: wenn nötig, könnten🕮lBeginn des in RC 025-91-05 ausgelagerten Teils. sie eine Hälfte der 400 vielleicht länger behalten als 1. November; sie sollen in einem Monat schreiben, wie ihre Situation ist. Er will die Hypothek verwenden für Bananenimport von Mexiko, für Schulden zurückzahlen, für Bau von work shop, usw. Er sagt, das Silbergeschäft ist auf einen Bruchteil heruntergegangen.) Ina fährt nach Tesuque zum Abschied von MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling. (Sie haben keine Mieter für das neue Haus gefunden, obwohl sie Mietpreis „herabgesetzt haben“, nämlich von 110 auf 105; sie inserieren aber auch nicht mehr.)
Vormittags auf Porch gelegen. Ina tippt meine Briefe. Nachmittags auf Porch gelegen. YamiPYami will ein Grundstück an ihrer SE Ecke verkaufen an BainbridgePBainbridge, Pfadfinderführer (Scout Führer und Skilehrer, mit 2 kleinen Kindern), der dort ein Haus bauen will! Ina ist sehr besorgt, dass das unsere Privacy noch mehr zerstören wird. YamisPYami Hauptgrund ist, dass der Mann ihr in vielem helfen wird: Schneeketten anlegen, usw.
Ina vormittags in die Stadt. Nachmittags ist schon sehr vieles fertig gepackt, und Ina lädt schon manches ein. Wir spazieren zu YamisPYami Grenzstein (mein erster Spaziergang weg vom Haus); wir hoffen, dass Bainbridges Haus weit genug nach N kommt, sodass wir uns nicht voll sehen. – Auf Porch gelesen; interessanter AufsatzBThompson, Manley H.!1949@„The Logical Paradoxes and Peirce’s Semiotic“, Journal of Philosophy 46, 1949, 513–35 von Manley ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über Peirce’PPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph Lösung der Paradoxie des Lügners.62Thompson, „The Logical Paradoxes and Peirce’s Semiotic“.
Mrs. EverettPEverett, Calvin und Frau, Mieter kommt; Ina zeigt ihr alle Sachen. Nachmittags liege ich auf der Porch. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) (die soeben aus Washington angekommen ist) kommen herauf. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama spricht sehr lieb über die Zeit, wo wir als Fremde kamen und dann so gute Freunde wurden, und alleine hier auf dem Hügel waren. –AnitaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling und Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommen kurz (er kann aber nichts mehr helfen, weil Ina schon alles alleine zum Auto hinauf getragen hat, und die Matratze mit PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).) 🕮\SF – Chic.\
Abfahrt vom SF Haus, 10:20 (!). Wir beschließen plötzlich, doch über Taos zu fahren; aber wir wollen die Reise in 4 Tagen machen (anstatt gewöhnlich 5). Ich liege. Vor Eagle Nest: flat; zu spät bemerkt, daher innerer Schlauch ganz zerstört, und äußerer beschädigt; eine Stunde verloren. Schöne Fahrt. Pueblo;OPueblo CO nach langem Suchen auf 50 E: 7:45 Bel Motel, am N Ende, rechts, kurz vor Abzweigung der No. 50. (Direkt an der Straße; sehr viel Lärm von Trucks; weniger von Eisenbahn; er sagt: die Landstraße soll 2 mi nach O verlegt werden.) 288 mi. (2 saubere, gut möblierte Zimmer, und Bad, 6.–)
6 ½ aufgestanden! 8 Abfahrt! – 6:45 Central Time: North Platte.ONorth Platte NECedar Lodge (die hinterste Cabin in der rechten Seitenreihe; 2 Zimmer, schön eingerichtet, und Bad, 7.–).
Abfahrt 8:10; Wolldecke vergessen; zurückgefahren; wieder abgefahren 8:30. – 6:15 Jefferson‚OJefferson IAGreen Gables (dieselbe Cabin wie 1942?, hinten rechts; 2 Zimmer, 2 Türen dazwischen, Dusche, einfach, aber gut genug; 4.–). Abends fühlt sich mein Rücken steif und abgelegen; vermutlich weil Luftmatratze nicht gut aufgeblasen war. Aber doch zum Abendessen ausgegangen; wie immer.
8:25 Abfahrt. In Tama Detour nach S; ca. 25 mi Umweg. Über Aurora (6h, es wird dunkel). 7:45 Ankunft Chic.OChicago IL (ganze Fahrt: 1490 mi.) AverysPAvery, Mrs.PAvery, Eugene, Physiker haben alles sehr ordentlich und sauber hinterlassen. Zu Hause gegessen. Ina ist sehr ermüdet vom langen Fahren.
Meist im Bett. Aufgestanden für Mahlzeiten und etwas Kramen am Schreibtisch.
Meist im Bett. Nachmittags erstes Seminar (Probleme der symbolischen Logik). Auch etwas an Wandtafel gestanden. Es geht ganz gut. Ina fährt mich hin und holt mich wieder ab, obwohl ich zu Fuß nach Hause gehen wollte.mEnde des in RC 025-91-05 ausgelagerten Teils.🕮
Beginn der Vorlesung „Concepts“; der ganze Hörsaal 208 ist voll! – Abends verletzt Ina ihr Fußgelenk, als sie Marni schlagen will, die im Dunkeln einen kleinen Hund attackiert; sehr schmerzhaft.
Departmentlunch. – Nachmittags nimmt TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Marni aus. Ina im Bett.
Vormittags Klasse. Nachmittags mit Marni spazieren.
X / 1949 Mit Marni spazieren. Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Mit Marni spazieren.
Besprechung mit CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press-PressIUniversity of Chicago Press über neuen EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science-Vertrag; der soll mit FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank InstitutIInstitute for the Unity of Science, Boston MA gemacht werden.63Erläuterungen ???
Seminar; lange an Wandtafel gestanden. Rücken ist viel besser. Ich bin zu Mahlzeiten auf, und zu Klassen, und zuweilen einige Stunden am Schreibtisch. Zwischendurch im Bett, damit ich Gürtel ablegen kann.
(Ina mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap im Palospark.)
11 ¼ – 1 (!) Eugene Avery hier. (Der junge Physiker, der im Sommer hier mit seiner Mutter wohnte.) (Er ist ein wenig schit, spricht aber doch unbefangen; trotz Pause findet er kein Ende). – Nach 5 ½ – 7 zum Tee (in Wirklichkeit: Wasser) bei KnightsPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler. Das ganze Department ist dort (er hatte alle beim Lunch eingeladen, impulsiv, ohne vorher die Frau zu fragen.) Freundliche alte Dame (sie hat Leitung einer Kinder agency, Vorlesung in SSA64Wohl Social Security Administration. Schule, Kinder, und ihre Mutter.) Ich spreche lange mit Professor MeiPMei, chin. Philosoph. Er ist im April von Peking weg, unmittelbar vor Einmarsch der Kommunisten. Er hatte Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Einladung arrangiert; war auch im Sommer bei der Holl-Konferenz. Er war Schüler von MeadPMead, George Herbert, 1863–1931, am. Philosoph.
(Haarschneider) und mit Marni etwas spazieren. Heiß und schwül. 🕮
Vormittags in Bibliothek (Zeitschriftensaal usw.) (ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und Ina im Palospark.)
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Mit Marni spazieren.
10 – 11 FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker hier. Sein Bart ist weiß geworden. (Er arbeitet meist für adult education. Dazwischen aber auch an einem neuen Buch über Mengenlehre und Grundlagen in Englisch;65„On the Crises of the Principle of Excluded Middle“ in Scripta Mathamtica, ODER „Abstract Set Theory“, ODER ein Werk auf hebräisch, jedoch keine Übersetzung; Recollections of a Jewish mathematician in Germany, Abraham A. Fraenkel, edited by Jiska Cohen-Mansfield der erste Band ist fertig geschrieben, mit neuer Bibliographie; Grundlagenprobleme kommen im zweiten. Er versucht, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph herzubringen, vielleicht als Hebräisch-Lehrer. Ich erkläre die Gründe der Ablehnung der Fellowship. Er sagt: Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph war hoher Offizier, hat sich im Krieg ausgezeichnet, war aber schwer verwundet, hat ein Auge verloren.)
Vormittags in mathematische Bibliothek.
Nachmittags SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Er zeigt uns neue Reihe von Fotos für seine Methode. (Er hat Psychoanalyse aufgegeben; kein „Sparring“ mit seinem Analytiker. Er besucht Seminar von SchachtelPSchachtel, Ernest G., 1903–1975, dt.-am. Jurist und Psychoanalytiker in Washington; will ihm Ergebnis von meinem RorschachtestPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker zeigen.) – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Nachmittags Seminar. – Abends Departmentseminar (ohne Studenten). Vortrag WhytePWhyte, Lancelot Law, 1896–1972, schott. Philosoph und Physiker, über sein unitary principle. Dabei: Zoologe Paul Alfred WeissPWeiss, Paul Alfred, 1898–1989, öst.-am. Biologe, LilliePLillie, Ralph S., 1875–1952, can. Biologe, BrosinPBrosin, Henry W., 1905–1999, am. Psychiater, SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker, SchwabPSchwab, Chicago, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und HelenPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer, und andere. WeissPWeiss, Paul Alfred, 1898–1989, öst.-am. Biologe: Wenn die Welt die jetzige Krise überstehen soll, so muss in den nächsten Jahrzehnten eine ganz neue Einstellung der Wissenschaft kommen; basiert nicht auf Abstraktem und Quantitäten, sondern auf topologischen Begriffen, Relationen, Struktur usw. Sein Prinzip soll den Weg dazu zeigen; SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker erklärt (nicht gut) die statistische Auffassung der Irreversibilität durch Wahrscheinlichkeit; WeissPWeiss, Paul Alfred, 1898–1989, öst.-am. Biologe dagegen: die Ergodenhypothese hat noch keine klare Formulierung gefunden. Ich unterstütze SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker: die analytische Methode hat so große Erfolge gehabt, dass wir Grund für weiteren Optimismus haben. WeissPWeiss, Paul Alfred, 1898–1989, öst.-am. Biologe dagegen: die analytische muss aufgegeben werden zu Gunsten 🕮 der Struktur- und Gestaltforschung. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: beide Methoden sind nötig; ich unterstütze das. Nachher sagt WeissPWeiss, Paul Alfred, 1898–1989, öst.-am. Biologe mir, dass er mit Interesse meinen „Logischen Aufbau der Welt“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 gelesen hat, weil eines der sehr wenigen Bücher, die Relationslogik auf außerlogische Gebiete anwenden. Ich erwähne unveröffentlichtes K-Z-System.66Erläuterung ??? Er will Bibliographie solcher Sachen aufstellen. (Gesamteindruck: Er weiß gut Bescheid in Physik und Biologie; er hat anregende, originelle Ideen; aber seine gefühlsmäßige Ablehnung gegen Quantitatives, Abstraktes, und analytische Methode ist bedenklich; und er überschätzt sehr die Bedeutung seines Prinzips von der abnehmenden Symmetrie.) 7 ½ – 10 ½!
Abends im Radio Rede von NehruPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker: für Frieden; GandhiPGandhi, Mohandas Karamchand, 1869–1948, genannt Mahatma Gandhi, ind. Rechtsanwalt, Publizist und Politiker hat sie „Freiheit von Furcht“ gelehrt; wie seltsam, dass dies mächtige Land jetzt voller Furcht ist; man sollte weniger für Rüstungen ausgeben, mehr für produktive Zwecke, soziale Verbesserung; das wäre das Wichtigste, um Krieg zu vermeiden. Sein Land muss neutral bleiben.
Nachmittags in RockefellerIRockefeller Foundation Chapel Ansprache von NehruPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker. Obwohl ich früh komme, finde ich nur mit Mühe einen Platz, kann NehruPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker nur von halb hinten sehen. Er spricht frei, eindrücklich, aber nicht pathetisch, sondern einfach. Er warnt vor der allgemeinen Furcht; erzählt, wie GandhiPGandhi, Mohandas Karamchand, 1869–1948, genannt Mahatma Gandhi, ind. Rechtsanwalt, Publizist und Politiker ihnen gepredigt hat, Furcht abzuwerfen.
Nachmittags und abends Frau GomperzPGomperz, Adele, 1884–1954, geb. Stepnitz, verh. mit Heinrich Gomperz hier. (Wir haben sie nicht zum Wohnen eingeladen, sondern ihr das University Hotel empfohlen.) Sie hat ca. 8000 Bände von Gomperz’PGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz Bibliothek herüber bekommen und an die UCLAIUniversity of California at Los Angeles (UCLA) für $ 25‚000 verkauft! So ist sie also jetzt gut versorgt. Sie reist im Auto. Sie hat verschiedene Freunde im Osten besucht, ist bei mehreren 2 oder 3 Wochen im Haus geblieben! (Sie sagt, dass McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph negatives Urteil über Aufsatzsammlung abgegeben hat; sie telefoniert lange mit SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, der ihr BaumgartPBaumgart empfohlen hatte; er verweist sie auf PiestPPiest.) Sie spricht mit Energie und eifrig; das ist auf die Dauer ermüdend. 🕮
Mittags Frau GomperzPGomperz, Adele, 1884–1954, geb. Stepnitz, verh. mit Heinrich Gomperz zum Lunch.
Im Radio: Round Table: NehruPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker und RedfieldPRedfield, Robert, 1897–1958, am. Ethnologe. RedfieldPRedfield, Robert, 1897–1958, am. Ethnologe fragt ihn, ob Indien nicht könnte zwischen Amerika und Russland vermitteln. NehruPNehru, Jawahrlal, 1889–1964, ind. Politiker: keine führende Rolle; aber bereit zur Mitarbeit.
XI / 1949 Abends Kino: Hamlet‚67„Hamlet“ (1948) von Laurence Olivier. mit OlivierPOlivier, Laurence, 1907–1989, brit. Schauspieler und Regisseur. Ich habe es vorher gelesen; dadurch gut verstanden (während ich früher im Henry V sehr wenig verstanden hatte). Gut gespielt; gute Musik dazu (alte englische Themen); eindrucksvoll die offene Architektur des Schlosses von Helsingør.
Nach dem Frühstück will ich mit Marni ausgehen; ich stehe (angezogen, mit flachem Gürtel an), am Schreibtisch; plötzlich muss ich besonders heftig niesen; ich spüre einen Ruck im Rücken, aber nicht übermäßig schlimm. Ich setze mich einen Augenblick auf den Stuhl. Dann gehe ich vorsichtig zum Schlafzimmer. Plötzlich in der Türöffnung sehr heftiger Schmerz; ich halte mich am Türpfosten, stöhnend. Dann mit Mühe und Schmerzen zum Bett. Ina kommt, ausziehen helfen. Auch im Liegen bei einigen Bewegungen noch Schmerzen. Dann still gelegen auf Heizkissen; dabei keine Schmerzen mehr.
Ganz im Bett geblieben.
Ganz im Bett geblieben. Ich kann mich leichter im Bett herumbewegen, ohne Schmerzen. Vorsichtig ein wenig geturnt. (Gearbeitet über Geach;PGeach, Peter, 1916–2013, brit. Philosoph und Logiker68über GEach gearbeitet ??? und Examenfragen.)
(Nur zum Hocken aufgestanden.)
Zweimal aufgestanden und ein wenig im Zimmer spaziert. Nachmittags auf der Couch im Wohnzimmer. 3 – 5 Alf RossPRoss, Alf, 1899–1979, dän. Philosoph hier. (Ich sehe ihn zum ersten Mal. Ein freundlicher Mann mit etwas grauen Haaren. Er ist persönlich mit JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph aus gekommen, wegen Politik; sie treffen sich zuweilen als Opponenten in Studentenversammlung; JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph für kommunistische Politik, RossPRoss, Alf, 1899–1979, dän. Philosoph für Anti-Kommunismus. Er meint, JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph sei idealistisch, liebt exakte Unterscheidungen, kenne aber nicht Subtilitäten der Wirklichkeit. 🕮 Dadurch sei er zum Kommunismus gekommen, was sonst unverständlich wäre. Er sage, er sei kein Kommunist; aber er verteidige deren Politik, und sogar ein wenig den Dialektischen Materialismus. Er sagt, Dänemark ist mit größtem Zögern dem Atlantischen Pakt beigetreten. Aber sie mussten es, um Waffen von Amerika zu bekommen (!). Alleine neutral bleiben konnten sie nicht; und der schwedische Vorschlag einer neutralen Union wäre eine Trennung vom Westen gewesen. Sie fürchteten auch das Schicksal von Tschechei zu erleben, wenn sie alleine blieben. – Er ist hier im Lande, um law Schulen zu besuchen, und Kontakt über Soziologie von law zu machen. Aber da ist er enttäuscht: NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph sehr unklar; LasswellsnOriginal Leswells.PLasswell, Harold D., 1902–1978, am. Politikwissenschaftler Idee, dass die Experten anstatt der Politiker die Politik der Regierung bestimmen sollen, sei gefährlich. (Ich weise ihn auf die Bücher von KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann, PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper, StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph, die er nicht kennt!) Er schien nicht genau zu wissen, dass NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath gestorben war!) Zwischendurch kommt Major NewellPNewell, FBI-Agent vom FBIIFBI, Federal Bureau of Investigation und ein Agent und fragen über SittePSitte, Kurt, 1910–1993, tschech.-dt.-am.-israel. Physiker. Anscheinend sind da Aussagen über subversive Aktivitäten, und sie wollen sie prüfen. Er fragt sehr nach seiner politischen Tätigkeit in Prag. – PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph telefoniert: die University of IllinoisIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL hat gefragt, ob ich für 2. Semester hinkommen könnte (14. 2. – 2. 6. 1950, 2 Kurse, 5000 $). Wir sagen: wir müssen es überlegen, aber es kommt ernstlich in Betracht.
Aufgestanden für Frühstück (mit großem Metallgürtel), Mittag, und Abendessen. Es geht sehr gut.
Zu den Mahlzeiten aufgestanden. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Brief von McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph:69Brief ??? nur 5 Stunden Unterricht; wahrscheinlich könnten wir Wohnung von TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker haben. Wir sind prinzipiell entschlossen, anzunehmen. Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph telefoniert; er möchte, dass ich dann am Ende des Winterquarters für eine Woche hierher zurückkomme; vielleicht Assistent nehme, der mich hier und dort vertritt.
–
Jeden Tag zu den Mahlzeiten aufgestanden. Mo Nachmittag eine Stunde am Schreibtisch. 🕮
Von jetzt ab immer vormittags und nachmittags etwas am Schreibtisch; es geht gut.
Zum ersten Mal aus: zum Departmentlunch; Ina fährt mich hin und zurück. Es geht gut; ich werde nicht zu müde (mit Metallgürtel).
Jetzt wieder pad Gürtel (anstatt Metallgürtel). – Nachmittags Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin Kurzwelle und Massage. (Sie war in Deutschland, den Eltern zuliebe. Inzwischen hat ihr Mann erfahren, dass er Hodgkin Krankheit hat, krebsartiges Anwachsen der Milz, unheilbar, 2 – 8 Jahre. Daraufhin denken wir: wir müssen dankbar sein, dass wir nichts Schlimmeres haben als Rückenknax und Magensache.) – Abends lese ich HaskellsPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph „Lance“BHaskell, Edward F.!1941@Lance. A Novel About Multicultural Men, New York, 1941‚70Haskell, Lance: A novel about multicultural men. über multi-cultured Leute, Gefangenenlager in Bulgarien im ersten Weltkrieg. Es interessiert mich sehr.
Zum ersten Mal spazieren gegangen, mit Metallgürtel: mit Ina über den Midway. Es geht gut.
Zum ersten Mal Klasse: nachmittags Seminar, mit Metallgürtel; Ina fährt mich hin. Es geht gut.
–
Ina fährt mich zu Klassen und Departmentlunch. Dabei immer Metallgürtel (beim Aufstehen zu Hause immer Gürtel mit pad, weil der Metallgürtel empfindliche Druckstellen macht).
Ganzen Vormittag am Schreibtisch.
Vormittags einige Stunden am Schreibtisch. Rücken müde; darum nachmittags im Bett geblieben (ich hatte geplant, mit Marni auszugehen).
Letztes Seminar.
XII / 1949 Final Dr Examen BryarPBryar 2 Stunden (These über Beweis Gottes bei Thomas von AquinPThomas von Aquin, 1225–1274, ital. Philosoph aus Bewegung und Semantik); dabei O’MearaPomeara@O‘Meara und AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler. Schwach, aber passiert. Dann final MAExamen LenzPLenz, Student (MA These über Relation bei HumePHume, David, 1711–1776, brit. Philosoph; ich frage über Identität (= Genidentität).) 🕮
Letzte Klasse. – Ich lese BlacksPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph RezensionBBlack, Max!1949@„Carnap’s Semantic“, Philosophical Review 58, 1949, 257–64 über „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947;71Black, „Carnap’s Semantics“. er sagt: nur für Experten, hat kaum eine Bedeutung für Philosophie, vernachlässigt die Basisprobleme. Vielleicht sollte ich Aufsatz schreiben über logisches (oder Sprach-) engineering und seine philosophische Bedeutung, exemplifiziert an FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein.
Nicht ausgegangen, weil Straßen eisig. (Rücken etwas müde; nicht lange am Schreibtisch.) Ina fleißig mit Vorbereitungen für Quarter; morgens zum Baden auf. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier abends.
Zum ersten Mal wieder allein mit Marni spazieren (mit Metallgürtel). Nachmittags Teeparty: MeiPMei, chin. Philosoph und Frau, ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph und Frau, GelbPGelb, Ignace J., 1907–1985, poln.-am. Altorientalist und Frau, WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph. WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph monopolisiert die Unterhaltung die ganze Zeit. Über seinen Plan eines Artikels über die Wichtigkeit der modernen Logik; über den red tape in seiner Arbeit als Herausgeber einer Zeitschrift für Mechanik; über Denken und Sprache. Er ist intelligent, aber er allein bestimmt immer das Thema, alle anderen müssen zuhören. Besonders MeiPMei, chin. Philosoph kommt nie dazu, etwas zu sagen.
Haarschneider.
Zahnarzt.
Nachmittags PhilosophieclubIPhilosophy Club, University of Chicago, im Swift Commons, Vortrag McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: neuere philosophische Strömungen in Amerika und Frankreich (hauptsächlich über 30iger Jahre; er studierte Pragmatismus und Behaviorismus an ColumbiaIColumbia University, New York NY; dann 3 Jahre nach Paris; er meint, HusserlPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph habe den Franzosen schlauerweise seine Phänomenologie in cartesischem Gewande gebracht und dadurch Erfolg gehabt.)
Departmentlunch (ich später); dann 2 – 3 ½Examen ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph, über seine MA These (über WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph und Semantik); er hat sehr gutes schriftliches Examen in Logik gemacht; bekommt MA with honors.
Mit Marni spazieren. Kurz vor dem Midway plötzlich kleiner Schmerz im Rücken, scheinbar in der Mitte, aber vielleicht doch nur in Muskeln, die alle empfindlich sind. Ich gehe doch noch zum Bookshop und Stand X.
–
Zu Hause geblieben, meist im Bett, ein wenig am Schreibtisch. 🕮 Immerzu Term Papers gelesen. Ina schreibt drei Weihnachtsbriefe nach Stockdorf, HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm.
–
Etwas am Schreibtisch, nicht ausgegangen.
Zum ersten Mal wieder ausgegangen, mit Marni. Verschiedene Sachen erledigt in Swift.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Ich lese in diesen Tagen „Sera Sommer 1913“ aus Martha HörmannsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises Tagebuch‚72Unveröffentlichte Quellen, Nachlass Siegfried Giedion (gta-Archiv Zürich): Martha Hörmann: Sera, Sommer 1913 von FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel getippt. Ihre sanfte Zuneigung zu mir, das war mir unbekannt. Viele Erinnerungen tauchen neu auf an die schöne Zeit. Daraufhin einiges in Diederichs’PDiederichs, Eugen, 1867–1930, dt. Verleger, Gründer des Serakreises und des Diederichs Verlags, Hrsg. der Zeitschrift Die Tat Briefen und Aufzeichnungen gelesen.73Briefe ???
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. (Auch über LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick gesprochen.)
Nachmittags mit Marni spazieren (in den Tagen vorher waren die Straßen eisig.) – Abends GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth und Sohn JimmyPGewirth, Jimmy, Sohn von Alan und Janet Gewirth hier zum Essen; JanetPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth mit neuem Baby ist noch im Hospital.
Erste Vorlesung (Advanced Symbolic Logic, Swift 201.) 5 – 9 MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg hier. Er hat kanadisches Fellowship, 5000 $, läuft im März ab. Vielleicht wird Rockefeller FundIRockefeller Foundation einen kleinen zeitweisen Grant geben. Er war während der deutschen Besetzung in Polen, unter falschem Namen. Seine Frau ist noch dort; er hofft, dass sie Ausreiseerlaubnis bekommt, für Palästina. In den letzten Monaten sei die Lage der Philosophen in Polen viel schlechter geworden. Die Regierung ist strenger.
I / 1950OChicago IL 10 ½MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg hier. 12 gehen wir zum Departmentlunch. Er wird aufgefordert, am Montag Vortrag zu halten. Auch HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom da; er sagt, PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper ist noch nicht in Amerika, kommt erst Mitte Februar! HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom hat interessante Ideen in Psychologie: Unterscheidungen zwischen Qualitäten sind nicht fest, sondern werden gelernt; es sind verschiedene Reaktionen des Nervensystems. (HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom ist für einige Monate hier, beim Social Thought CommiteeI.)
3 ½ erstes Seminar: „Problems of Empiricism“; Vortrag MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg: „The Tenets of Empiricism“ (zuerst ¾ Stunde allgemeine Einleitung über Wahrheit, Erkenntnis, Verifizierbarkeit (zu elementar); dann seine These: gewisse Sätze der Physik, z. B. Axiome der physikalischen Geometrie, sind nicht verifizierbar sogar in seinem weiten Sinne; nur die Theorie als Ganzes ist verifizierbar.) Diskussion: SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, AbelsonPAbelson. Auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer ist da. Diskussion bis 6. Bis 7 ¼ (!) gesprochen mit Lawrence FriedmanPFriedman, Lawrence (ich hatte ihm C+ gegeben in Term Paper über Kausalität. Weil unklar, und weil die Auffassung von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick und RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell in manchem ganz falsch dargestellt war; er schrieb mir 10 pp langen Brief um sich zu rechtfertigen;1Brief ??? auf Rat von PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und andern im Department will ich aber den Grad nicht ändern, weil es nicht fair wäre für die anderen Studenten.)
10 ½MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer (dieser nur bis 12 ½). Über Möglichkeit für MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg im College, besonders im OII Kurs. Dann erklärt MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg mir seine Semantik Methode: ein System ist ein Quintett: (1) Klasse der Zeichen, (2) der Sätze, (3) der Axiome, (4) der direkten Ableitbarkeitsrelation, (5) semantische Beziehung von Denotation. „Wahr“ wird definiert durch (5). Er will das Ganze pragmatistisch in Pragmatik machen: Kriterium dafür, dass jemand eine „Sprache“ spricht. Zum Lunch hier, bis 3. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. 🕮
10 ½MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg. Über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40.2Carnap, „Empiricism, Semantics, and Ontology“. Er meint man könnte doch den Nominalismus als falsch nachweisen, wenn man synthetische, nicht nominalistisch übersetzbare Sätze findet, die verifizierbar sind (in seinem weiten Sinne). Ich: nur konfirmierbar; und vielleicht entbehrlich, weil zu denselben beobachtbaren Voraussagen führend; z. B. System von Physik mit oder ohne reelle Zahlenvariablen; dies ist nur Unterschied in Bequemlichkeit. 1 ½ (statt 12 ½) SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und HelenPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer. Dinner zusammen, bis 3 ½. Über RhinesPRhineESP; MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg berichtet von MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker Vortrag, dass deren statistische Methode falsch. Ich: mir scheint, der zweifelhafte Punkt liegt mehr in den Experts Prozeduren. (SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer nehmen MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg mit in die Stadt, für Kino.)
Vormittags Klasse. – Abends 8 – 10 ½ (!) Department Seminar; Vortrag MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg: „Die pragmatistische Auffassung der Wahrheit“. Zuerst spricht er zu elementar über die Definition von PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph, JamesPJames, William, 1842–1910, am. Philosoph und DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph. Zuletzt interessante Kritik: die Definition enthält Begriffe von Potentialität und Wahrscheinlichkeit („würde …“, „wenn …“, „in the long run“); dieser Subjunktiv ist unklarer als der Term ‚wahr‘; und das Ganze ist nur eine hinreichende Bedingung für Wahrheit, nicht eine notwendige; daher nur Kriterium, nicht Definition. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: umgekehrt, die Pragmatisten haben eine Definition, dagegen die semantische „Definition“ ist nur ein Kriterium (!). Ich: ich glaube, counter-facts besagen mehr als das Konditionale: nämlich Ableitbarkeit durch Gesetze. MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg: die counter-facts können nicht übersetzt werden, weil sie egozentrische Begriffe enthalten, nämlich mein Wissen, dass die Bedingung falsch ist.
3 ½ – 7 ½MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg hier, anfangs auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. (Mittags hatte SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer Lunch mit MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg und nur 2 Mathematiker vom Stab vom naturwissenschaftlichen Kurs; die anderen Leute vom Kurs und von OII waren nicht gekommen; also haben sie wohl jetzt kein Interesse; vielleicht kein Geld für neue Ernennungen jetzt.) Über sein Sprachschema. Ich erkläre, dass nach meiner Grundauffassung deduktive Logik 🕮 und Interpretation (meaning) eng zusammengehören, und auch bei empirischen, pragmatischen Untersuchungen nicht getrennt werden können. Er sagt, dass man in Polen ihn und KokoszyńskaPKokoszynska@Kokoszyńska-Lutman, Maria, 1905–1981, poln. Logikerinals ansieht als Anhänger des Logischen Empirismus, und daher von mir, weil ich die Bewegung verkörpere. Ich erkläre, dass die empiristische Bewegung in Amerika viel weiter ist, und dass manche Empiristen meine Auffassungen ablehnen. Wenn er RockefellerIRockefeller Foundation Grant bekommt, möchte er einen Monat bei mir arbeiten; ferner zu TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). 8 MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg reist ab, Ina bringt ihn zur Bahn (63th). Er sagt ihr, wie wichtig es ist, dass sie mir hilft, so dass ich mich meiner Arbeit widmen kann.
Nachmittags Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Er setzt eine ausgefallene (zum 2. Mal!) Goldfüllung zurück, oben vorne Mitte; er sagt, Gold ist hier immer noch am besten, obwohl es etwas vorsteht.) Bei Rückkehr auf Treppe Rückenschmerz; es scheint aber nur Muskel zu sein.
Nachmittags Seminar. Gute, lebhafte Diskussion über verifiability.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Sie zeigt uns ein bemerkenswertes Gedicht von SchönwiesePSchönwiese, Ernst, 1905–1991, öst. Schriftsteller, zu einer Handzeichnung von GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter.3Ernst Schönwiese : Werk und Leben, Joseph P. Strelka
Ganzen Vormittag und Nachmittag am Schreibtisch.
Ina in Urbana. (Besichtigt DoobsPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker Haus mit Agent TreleasePTrelease, Immobilienagent, und nimmt es für 4 ½ Monate (anstatt 4) für $ 150 (anstatt 125), also $ 675; dann brauchen wir die Verantwortung für die Vermietung im Sommer nicht zu übernehmen. Jetzt wohnt chinesischer Professor MeiPMei, chin. Philosoph darin; ein chinesischer Student macht die Heizung, hat dafür ein Zimmer. Ina hat Lunch mit Mc Clure;PMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph er meint, für dortige Studenten sind meine logischen Sachen eigentlich Luxus. Ina besucht auch Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer. Ina ruft mehrere andere Agenten an. Es ist sonst nichts zu haben.) Ich morgens und nachmittags spazieren mit Marni, und nachmittags Seminar. 8 ½ kommt Ina zurück. Es ist zwar teuer, aber wir sind froh, etwas zu haben und die Sorge los zu sein. 🕮
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Über sein Gesuch an SSRCISSRC, Social Science Reseaerch Council.
Nachmittags mit Marni spazieren.
Kabel von WiedmanPWiedman, Vermieter: er erlaubt Untervermietung. – Vorlesung. – Abends 8 – 10 ½Departmentseminar: ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago über Reflektion (im marxistischen Sinn: eine Philosophie usw. reflektiert materiale Verhältnisse); er liest vor 1 ½ Stunden! Es ist zu abstrakt, zuerst gar keine Beispiele. Sehr elaborate Einteilung der verschiedenen Arten von Reflektion. Aber zuletzt sagt er dann doch: er glaubt nicht, dass der Begriff fruchtbar ist! Ich in Diskussion: doch anwendbar, wenn vorsichtig; sogar von Philosophie auf sich selbst; so NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in Wien.
Seminar (zum Ausgleich für die Zeit von Urbana).
Seminar.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
II / 1950 Abends James LewisPLewis, James und Frau, Mieter und Frau hier, die die Wohnung mieten. Wir machen schriftlichen Kontrakt (zum ersten Mal, nach Vorgabe von DoobsPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker). Ich frage (aber verlange nicht, weil nicht früher erwähnt), ob sie Sicherheitsdeposit ca. 30 – 50 $ geben könnten (auch nach DoobsPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker; wir berichten, dass die 200 $ verlangt haben). Es scheinen nette, ordentliche Leute. Sein Vater war in Hortikultur; ihr Vater Historiker. Er zahlt die Miete für den ersten Monat.
Departmentlunch. 3 ½ – 5 ½ das zweite Extraseminar (damit ich am Ende des Quarters, wenn ich zurückkomme, keins mehr zu geben brauche.) Gute Diskussion: Howard SteinPStein, Howard, *1929, am. Philosoph: über die Schwierigkeiten der phänomenologischen Sprache.
11 – 1 Mc CullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Auch In Vorbereitung auf ihre Konferenz über Sprache in NY.4Konferenz über Sprache in NY ??? Ich hatte vor, Bemerkungen zu 2 Punkten zu machen: (1) Betrag von Information, (2) zu WeaverPWeaver, Warren, 1894–1978, am. Mathematiker über Übersetzung von natürlichen Sprachen mit Rechenmaschinen. Aber sie kommen 🕮 gleich mit ihren Problemen. Mc CullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph sieht großen Fortschritt jetzt und in naher Zukunft in dem Beitrag von Phänomenologie für Psychologie und Psychiatrie. Ihre speziellen Probleme jetzt: wie lernt ein Gehirn eine Sprache, insbesondere die Syntax, und das Verstehen neuer Sätze? Und wie macht ein Gehirn Induktion? Wie sucht es die Eigenschaften aus, in Bezug auf die induziert wird? Anscheinend zuerst einfache, dann wenn nötig komplizierte Eigenschaften? Ich: die einfachen Eigenschaften sind vermutlich durch den Bau der Sinnesorgane gegeben; Einfachheit bedeutet Einfachheit des nötigen Mechanismus im Gehirn.
Vormittags mit Marni spazieren. Nachher sitze ich am Schreibtisch, noch mit Metallgürtel. Der Stuhl ist zwischen Schreibtisch und Drehgestell: ich nehme Bücher aus dem Gestell und lege einige auf Schreibtisch, andere auf das Gestell. So wende ich mich hin und her, aber wohl kaum viel twisten. Plötzlich Rückenschmerz. Mit Hilfe von Ina und Stock gehe ich zum Bett. Ich kann auf dem Bett sitzen, auf Arme gestützt, ohne viel Schmerzen, während Ina mir Hemd und Gürtel auszieht. Die Muskeln am Rücken links sind sehr empfindlich gegen Fingerdruck. Daher denke ich, dass der Rückenschmerz vielleicht nur am Muskel war. Darum stehe ich zum Lunch auf, mit Metallpad Gürtel. Nach einigen Minuten am Tisch fühlt sich der Rücken uneasy. Ich will aufstehen und alleine zum Bett gehen. Beim Aufstehen plötzlich starker Schmerz. Ich muss mich mit beiden Händen auf Inas Schultern stützen, und kann auch so nur mit großer Mühe zum Bett gehen. Dort muss ich mich sofort hinlegen; dann erst pad Gürtel ausgezogen. Schweiß ist ausgebrochen; und ich wage mich zuerst kaum zu rühren. Erst später lege ich mich zurecht, bleibe einige Stunden unbeweglich flach auf dem Rücken liegen. Jetzt werde ich also im Auto liegen müssen (wir hatten überlegt, ob sitzend im Auto oder in Bahn, weil kürzer.) Ich hoffe, doch die Fahrt am 12. machen zu können, oder einige Tage später, und dann auch bald die Klassen in Urbana anfangen zu können. – 8 – 9 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. Ich bespreche mit ihm, dass er mich am 6. und 8. vertreten soll in Advanced symbolische Logik (Relationentheorie). Er hat ausführliche Vorlesungsnoten darüber. (2 Nembutals genommen, um ruhig zu liegen; ich kann in der Nacht 🕮 auch schon auf der Seite liegen.)
Nachmittags kommt MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph, berichtet über die Klasse. Ich kann mich etwas leichter im Bett bewegen, liege aber gewöhnlich flach auf dem Rücken.
Vormittags Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin hier. Behandlung mit Kurzwellen und Massage, aber nur auf der Seite liegend. Sie sagt, ich soll heute noch nicht mit Übungen anfangen; überhaupt, wenn eine Attacke passiert, zuerst einige Tage Ruhe halten, nicht gleich wieder aufstehen (das war wohl mein Fehler diesmal, und im November und September 1949). Sie sagt, bei disc wird heute nicht mehr so viel operiert wie früher, mehr konservative Behandlung; bei Operation sind doch häufig später wieder Symptome aufgetreten. – Abends 8 – 9 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hat mit ihm über Texas gesprochen.
Nachmittags VaughanaOriginal hier und weiter unten Vaughn.PVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan hier. Er hat neue Frau, die frühere ist geschieden. Er nimmt Mäntel und Bücherpakete von uns mit in seinem Auto. Das ist uns sehr willkommen, weil ich auf Matratze liegen muss. – MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph kommt, berichtet über Klasse. (Vormittags starke Dosis Castor Öl, weil schon 5 Tage; nachmittags mehrmals Bed pan.)
Nachmittags Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin; zweite Behandlung. – 5 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hat ihm gesagt, dass er ihn in Texas vorgeschlagen hat für Interview. Ich leihe ihm AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954ms.5Vermutl. MS zu Carnap, Einführung in die symbolische Logik.
Nachmittags Seminar hier, ca. 13 Studenten! Ich liege auf Couch. Über counterfactuals; angeregte Diskussion. Dies ist die 8. Sitzung. Ich bin froh, dass ich auf diese Weise meine Verpflichtungen für das Seminar voll erfüllt habe. – Ich lese die ganze Woche eifrig Galleys von ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. Ina tippt sehr fleißig; diesmal auch meinen Schreibtischkram usw. Zum Glück habe ich schon vorige Woche Bücher, SDe, ms folders usw. ausgesucht. Ich 5 Minuten am Schreibtisch.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Er unterschreibt als Zeuge mein Testament.6Testament ???
11 Ina lädt Sachen ins Auto, mit Janitor; Matratze für mich. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph kommt, hilft mir ins Auto, 2:20 Abfahrt. Zweite Hälfte: strömender Regen. 🕮 6:20 Urbana.OUrbana IL Lange im Dunkeln nach Doob’sPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker Haus gesucht. Ina richtet Bett für mich im unteren Schlafzimmer (NO Ecke). Wir sind froh, dass ich glücklich her transportiert bin. Es ist überall kühl, aber die Kohleheizung ist an; Ina stellt den Thermostat höher. In der Nacht Geräusch von Heizung (der Motor, der die Kohlen befördert, schaltet sich von Zeit zu Zeit ein.)
Ich stehe mehrmals für kurze Zeit auf. Ich telefoniere mit McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph, ob ich Seminar morgen nachmittag hierher kommen lassen soll. Aber er rät ab; einfacher verschieben auf nächste Woche; bis dahin wird er auch Raum dafür gefunden haben. Ich lasse es noch offen, ob ich Mi Klasse geben kann. Er ist sehr freundlich: ich soll es nur tun, wenn ich gut kann. – Ina hat mehrere lange Gespräche mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer; sie warnt uns, dass Leute abends um 8 Besuch machen werden! Nachmittags 3 – 5 VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan hier. Über Leute hier; auch über logische Probleme. Er sagt, dass WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph von BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph beeinflusst ist, heute nicht viel von Wert von symbolischer Logik für Philosophie hält, und sich jetzt mehr für Ethik interessiert. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph sei zu brash; er stößt die älteren Philosophen vor den Kopf, indem er sagt, dass er sie nicht versteht. WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana sei ein brillianter graduate Student; er unterrichte jetzt als Assistent (will bei mir MA These schreiben). Die Mathematikprofessoren außer ihm interessieren sich nicht für Grundlagenfragen.
½ Stunde auf; danach recht müde. Darum sage ich Vorlesung für morgen ab; ich hoffe, dass es Freitag geht. Später mehrmals ¼ Stunde auf. Wir sind enttäuscht, dass die Erholung so langsam vorwärts geht.
45 min auf (Metallgürtel), gehend und sitzend; danach nicht besonders müde. Das ist ermutigend. Nachmittags 35 min. auf mit pad Gürtel; ziemlich müde, vielleicht nur durch Druck des Gürtels. Abends 25 min. auf mit Metallgürtel; meist gegangen; es geht ganz gut.
Vormittags 70 min. auf; mit Metallgürtel; meist gesessen. 🕮 Es geht sehr gut. – Nachmittags Besuch von Mrs. FischPFisch[er], Mrs., unangesagt. – Nachmittags 80 min. auf; mit Metallgürtel; es geht ganz gut. Dabei ruft Professor MadowPMadow, Prof. für math. Statistik in Urbana an, in mathematischer Statistik; sie möchten 4 (!) Vorträge über prob. inference, einen einführenden, vielleicht öffentlich für Studenten, und 3 technische für ihr Seminar. Dabei sind Graduate Studenten und hauptsächlich Faculty: Statistiker, reine Mathematiker, und von anderen Gebieten. Er sagt zuerst: Übersicht über das Gebiet; ich: nein, lieber meinen eigenen approach. Er sagt, Stunden können nach meiner Convenience gewählt werden. Ich: wegen Rücken jetzt bald nicht möglich; er wird wieder anrufen im März, wenn ich aus Chic. zurück bin. Wir lassen es offen bis dahin.
3 – 3:50 erste Vorlesung: Philosphy of Science (das sollte eigentlich Mi anfangen). Vor der Klasse McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph im Office gesprochen. Er sagt: für die Vorlesung wird 3-stündiges Examen sein; wenn ich will, kann ich jeweils Papers geben; er will versuchen, jemand zu finden, der sie für mich ; im Seminar brauche ich nicht Examen zu machen; wenn ich will, kann ich Term Papers geben, nach meinem Belieben. Für Vorlesung sind 30 registriert; er sagt: viele wollen ; ich sage, dass mir das recht ist. Mehrere müssen stehen; er sagt, sie wollen größeren Klassenraum suchen. – Ich bin sehr froh, dass die erste Klasse gut überstanden ist.
Mittags zum ersten Mal zur Mahlzeit aufgesessen, im Schreibtischsessel. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan&LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph hier. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph: Es ist üblich, im Vorlesungskurs 2 Examen zu geben: 1 einstündig in der Mitte und eins dreistündig am Ende. Ferner müssen diejenigen Graduate Studenten, die für ein ganzes Credit arbeiten, ein extra Paper schreiben; das werden aber nur sehr wenige sein; die meisten Studenten in der Vorlesung sind Undergraduate. Zum Seminar sind nur 7 Studenten registriert; aber sie beide wollen kommen, und außerdem WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana, und vielleicht WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph und DiggsPDiggs, Bernard J., 1916–2003, am. Philosoph. 🕮 Das Üblichste für Seminar ist: ein Examen am Ende, und ein Term Paper am Ende. Ich könnte stattdessen aber auch 2 oder 3 Term Papers geben. Jeden Do ist Departmentlunch im Mens Faculty Club.IMens Faculty Club, University of Illinois 12 bis etwa 1 ½. Ca. dreimal im Semester ist der Philosophy Club‚IPhilosophy Club, University of Illinois nur Faculty. Die möchten sicher einen Vortrag von mir. Wir überlegen, dass „Ontologie“ am besten wäre. Im März wird BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph einige Vorträge im Department Ökonomie geben; wahrscheinlich werden die Philosophen ihn auch für einen Vortrag im ClubIPhilosophy Club, University of Illinois auffordern. Den ganzen Tag fühle ich mich etwas fiebrig. Vormittags keine Temperatur; 6 PM 38.2 °.
Ganzen Tag sehr abgeschlagen, sodass ich nicht mal lese; Ina sagt, das ist seit 20 Jahren nicht vorgekommen. Nachmittags ruft Ina Dr. GlennPGlenn, Dr., Arzt an, im Hospital; er kennt „Elsie Doob“PDoob, Elsie. gut. Sie berichtet: 39.0 °, Kopfschmerz, sonst keine Symptome. Er: Flu; verschreibt aureomycin (jede Kapsel $ 1!). 5:30 39.2 (= 102.5), dies ist das höchste. 6haureomycin genommen. 7:30 37.7! (= 99.8), ich fühle mich wesentlich besser und kann lesen! Ich nehme aureomycin alle 3 Stunden (im ganzen 14 Kapseln).
Noch müde; ich sage morgige Vorlesung ab. Aber fühle mich besser. Ich lese SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe mit großem Interesse.BSkinner, B. F.!1948@Walden Two, Indianapolis, 19487Skinner, Walden Two, LL . 9 AM 37.1. Später immer nur 37.
bZwei Wiederholungszeichen mit unklarem Bezug.Vor- und nachmittags etwas aufgestanden.
cEin Wiederholungszeichen mit unklarem Bezug.3 Stunden auf, einschließlich Lunch. DerdOriginal Die. Rücken fühlt sich stärker als vorige Woche. Die Flu hat ihm gute Zeit zur Erholung gegeben. Nachmittags 2 Stunden auf.
Nachmittags Klasse. Die erste nach der Flu, die zweite im ganzen. Es geht sehr gut. Nicht besonders müde nachher. Wir fahren dann noch zum Notar. 🕮
4 ½ – 8 MariannePBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer und Reinhold BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer hier. (Er sagt, Mathematiker sind meist politisch links. Er arbeitet in abstrakten Gebieten. Er ist sehr kritisch über die meisten anderen Mathematiker, anerkennt aber einige als gut; die meisten hier sind „Ingenieure“, und die Ingenieure hier sind „Mechaniker“. Er hat eine Reihe von Doktoranden, und widmet ihnen viel Zeit. Nur 6 Stunden Vorlesungen. Er sagt, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan hat seit Jahren nichts veröffentlicht, ist vielleicht zu faul. Der Sohn KlausPBaer, Klaus, 1930–1987, Sohn von Reinhold und Marianne Baer. ist ungewöhnlich begabt; studiert Ägyptologie am Orientalischen Institut Chic. Sie gehen immer noch im Sommer nach Estes Park zum Klettern. Nächsten Sommer wollen sie nach Europa gehen, besonders Zürich, für HopfPHopf, Heinz, 1894–1971, dt.-schweiz. Mathematiker; vielleicht möchte er übernächstes Jahr dorthin als Sabbatical. Er hat jetzt Gehalt 8000; DoobPDoob, Joseph L., 1910–2004, am. Mathematiker hat erheblich mehr, er hat oft Angebote von anderen Universitäten. – Ich nenne ihn „Baer“, sie „Marianne“.) Wir behalten sie zum Abendessen, in der Küche.
Vormittags zu Fuß zum Barbershop im LincolnPLincoln, Abraham, 1809–1865, am. Politiker Hotel. Haarschneiden. – Vor 3 McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph im Office gesprochen. Ich frage, ob ich extra Meetings mit dem Seminar machen soll. Er: ich kann es machen, wie ich will; extra Meetings sind nicht nötig; wenn ich nach Chic. gehe, kann ich Reading geben; es seien ja fortgeschritteneeOriginal vorgeschrittene. Studenten. (Über Vorlesung frage ich nicht.) Er sagt, einige Professoren, nicht nur Philosophen, haben Philosophieklub;IPhilosophy Club, University of Illinois jeden Di 6 – 8, mit Dinner; dann lesen sie ein Buch und diskutieren; jetzt RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, Human KnowledgeBRussell, Bertrand!1948@Human Knowledge. Its Scope and Limits, London, 1948; um 8 ist Schluss; ich soll kommen, wann immer ich will. Ich sage, dass Di für mich ungünstig ist, weil nachmittags Seminar. Auf meine Frage: Das Departmentlunch ist Do 12 im Men’s ClubIMens Faculty Club (University Club), University of Chicago. – 3 – 4 Vorlesung. – Dann fahren LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph und WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana mit uns hierher, um über Thema für WiebesPWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in UrbanaMA These zu sprechen. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph schlägt vor: über Theorie der Deskription, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, mein Buch‚B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 19478Vermutl. Carnap, Meaning and Necessity. FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph, SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph. Ich: Vergleich von Typentheorie in PMBRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927 und 🕮 QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)ML.BQuine, Willard Van Orman!1940@Mathematical Logic, New York, 1940 LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph: über logische und semantische Antinomien. Ich erkläre, dass keine besonderen Maßregeln nötig, um die letzteren auszuschließen. (Bis 5 ½ mit ihnen aufgesessen.)
3 – 5 erstes Seminar. Wir ziehen um in den größeren Raum Gregory 336, weil viele Studenten; dort ist auch ein Tisch (groß, T-förmig). Ich mache ausführliche einleitende Bemerkungen über Plan des Seminars, und über Wichtigkeit der symbolischen Logik. Dann angefangen über Wahrheitstafeln: sie geben Interpretation der Konnektive. Professor DiggsPDiggs, Bernard J., 1916–2003, am. Philosoph und WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph sind auch im Seminar.
III / 1950 3 Vorlesung. 4 Office hours (in Greg. 322, FitchsPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph Office). Nur ein Student bis 4:05. Aber dann kommen LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph und WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph. Sie haben neues Projekt: Synonymität (LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), mein „Meaning“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947, GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph), weil weniger Lesen nötig als für Antinomien. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph schlägt vor, dass ich künftig Officestunde halte in ihrem Office in LincolnPLincoln, Abraham, 1809–1865, am. Politiker 107.
12 Departmentlunch, mein erstes. Professor FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph neben mir, ältlich und schweigsam (etwas ähnlich GravesPGraves). Mrs. SkeenyPSkeeny, Assistentin in Urbana, Assistentin; sie ist in meiner Vorlesung. McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph sagt, ich soll kommen, wann immer ich will, aber keine Verpflichtung.
3 Vorlesung.
Vorwort für Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 I geschrieben.9Carnap, Logical Foundations of Probability, v-xii.
Vorwort für Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 I geschrieben. Nachmittags kommen überraschend: (1) McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph. Er spricht nochmal von seinem Philosophieclub;IPhilosophy Club, University of Illinois er und FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph sind die einzigen Philosophen darin. Er wollte uns oder mich mit einigen Freunden, dabei zwei vom Deutschen Department, zum Dinner einladen; wir sagen: ich kann nicht abends ausgehen, sie sollen mal alle nachmittags hierher kommen; es scheint ihm nicht einzuleuchten. (2) WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph mit Frau und kleiner Tochter (die hat rheumatisches Fieber gehabt und jetzt Arthritis). Er sagt, dass BarrettPBarrett, William, 1913–1992, am. Philosoph sein bester Freund war, und dass sie zusammen die SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 193710Carnap, The Logical Syntax of Language. gelesen haben. Er scheint Atheist und politisch links; ich erzähle von Geschichte mit HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook voriges Jahr. Er schreibt Buch über Induktion‚11sehr fraglich welches Buch, schrieb in diesen Jahren politische Bücher, Heresy Yes-Conspiracy, No New York 1952, auch über Kommunismus; Frederick L. Will, Induction and Justification: An Investigation of Cartesian Procedure in the Philosophy of Knowledge, Ithaca NY, 1974 Based on „Is there a Problem of Induction“ (1942), „Will the Future Be like the Past“ (1947) gegen HumePHume, David, 1711–1776, brit. Philosoph und die Skeptiker. Er konnte Sommereinladung nach Chic. nicht annehmen, weil Tochter krank; er wird im Sommer hier unterrichten, weil er Geld braucht. 🕮
Officestunde in LinskysPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph Office (Linc 107). Miss KrisPKris, Marianne, 1900–1980, öst.-am. Psychoanalytikerin, Psychologin aus Wien, dann London; spricht über die Untersuchungen von CattellfOriginal Catell.PCattell, Raymond B., 1905–1998, brit.-am. Psychologe hier.
Departmentlunch. Alle sprechen über den Loyalitätseid an der Universität von California.12Der Staat Kalifornien verlangte 1950 per Gesetz von allen Wissenschaftlern der University of California einen Loyalitätseid, mit dem man „radikalen“ (sprich: vor allem linken) politischen Haltungen abschwören sollte. 50 Professoren, die sich weigerten zu unterzeichnen, unter ihnen zahlreiche Opfer des Nationalsozialismus, wurden von der Universität entlassen.
Nachmittags zu BaersPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer. Dort Professor BourginPBourgin =? David G. Bourgin, *1900, am. Mathematiker (gesprochen Burgin), Mathematiker von russischer Abstammung. Er hat den 3. Diskanfall gehabt; er hat hier im Hospital mit einem Orthopäden gesprochen; sein X-ray zeigt: Disk ist dünn, Wirbel zu nahe zusammen. Er ist auch für konservative Behandlung, gegen Operation, so lange nicht unbedingt nötig. Professor TaubPTaub, Prof. in Urbana und Frau; er ist hier Head von dem Komitee, das eine neue Rechenmaschine baut, nach dem Plan von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker; eine für die Universität, und zugleich eine andere derselben Art für die Armee. Gespräch über Verwendung von Maschinen für Übersetzung. BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, Ingenieur und Fabrikant in Cleveland, Freund von BourginPBourgin =? David G. Bourgin, *1900, am. Mathematiker, der für seine Fabrik Berechnungen macht. Er berichtet von 2 Fällen, wo Diskoperation vor einem Jahr sehr guten Erfolg gehabt hat; beide gemacht im Cook County Hospital in Chic. Er meint, BourginPBourgin =? David G. Bourgin, *1900, am. Mathematiker wäre zu empfindlich. Er an seiner oder meiner Stelle würde gleich für Operation sein. Wenn bei mir nach weiteren 5 Jahren die Sache viel schlimmer würde, wäre es vielleicht zu spät für Operation. Er glaubt, dass die Technik der Operation große Fortschritte gemacht hat in den letzten Jahren; es sei jetzt eine Routinesache. Er glaubt, in den beiden Fällen sei kein bone graft gemacht worden. Die Operation dauerte 1 ½ – 2 Stunden; dann 2 Wochen im Hospital, 4 weitere Wochen zu Hause gelegen.) Er selbst hat Operation an seinem Auge machen lassen; es ist ersetzt worden durch Plastikauge.
Ina packt und bereitet Matratze im Auto für mich vor. Sie hat sich doch im letzten Augenblick entschlossen, Marni mitzunehmen. 12:50 Abfahrt nach Chic. Es schneit heftig. Die Straße ist rutschig durch nassen Schnee. Ina fährt vorsichtig und langsam, überholt wenig. Sie will, nach langem Zögern, einen Trailer überholen. Aber kaum ist die Nase neben dem Trailer, kriegt sie Bedenken und bremst. Das Auto gerät ins Rutschen und steht schief auf der Straße. Hinter uns sind 2 Autos, einer links, weil er hinter uns überholen will; der fährt sofort ganz nach 🕮 links hinaus auf die Böschung. Der rechte weicht nach rechts aus. So wird eine Kollision um Haaresbreite vermieden. Sehr anspannend und aufregend für Ina die ganze Zeit. Von Kankakee ab große 4-Lane Straße. Die beiden Hauptlanes sind trocken. Darum leichter und schnell. Wir fahren den kürzeren 54 nach Chic. hinein. 5:50 Chic., University Hotel‚OChicago IL noch bei Tageslicht. 5 Stunden Fahrt. Wir bekommen 2 getrennte Zimmer. Ich lege mich gleich hin, und Ina besorgt Sachen zum Abendbrot.
11:30 – 12:45 Advanced Symbolic Logic. Inzwischen hat MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph 4 Klassen gegeben, über Logik der Relationen. Nun haben die Studenten allerhand Fragen. – Mrs. MorbePMorbe, Mrs., im Departmentoffice, erzählt von ihres Mannes Disksache. Er ist in Billings von WalkerPWalker, Dr., Arzt operiert worden; der ist aber jetzt in Johns Hopkins.IJohns Hopkins University Er hat er jetzt nach der Operation wieder Attacken gehabt, von einem anderen Disk! Trotzdem hat es ihm viel geholfen, weil er überhaupt nicht mehr aufstehen konnte. Sie sagt: RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt soll sehr gut sein, hat viele Diskoperationen gemacht; aber bei 15 % treten Rückfälle auf; Rasmussen operiert darum jetzt weniger als früher, mehr konservative Behandlung: heiße Bäder, Übungen usw. – Dr. Erik UhlmannPUhlmann, Erik, Dr., Arzt hatte mir HatcherPHatcher, Dr., Arzt oder SidemanPSideman, Dr., Arzt (in seiner Klinik) empfohlen; letzterer hat aber nur Zeit, wenn ich nicht kann; auf meine Fragen sagt er, dass RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt sehr guten Ruf hat. Daraufhin mache ich Verabredung mit diesem für Mittwoch. –Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin kommt für Kurzwelle und Massage. Sie sagt, meine Muskeln seien zu viel geschwächt durch Nichtgebrauch in diesen Wochen; ich soll doch mehr auf sein; ich soll auch dem Arzt berichten, dass ich so viel liege. – Abends wir mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap zum Restaurant Newman zum Abendbrot.
10 – 11 Sprechstunde. 1 ½ – 4 ½ Examen PalterPPalter, Student, über Geschichte der Logik (ich frage über Unterschied der Auffassung von Wahrheit bei RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph; und nicht-euklidische Geometrie bei PoincaréPPoincaré, Henri, 1854–1912, fr. Mathematiker und Philosoph und EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein). Er weiß sehr gut Bescheid. In Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Wohnung. Ina hat inzwischen unsere Sachen dorthin gebracht. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt kurz, reist dann ab. 🕮
8:40 in Billings, X-ray Department. 1 ½ Stunden gewartet! Nach einer Stunde Sitzen lege ich mich auf die Bank im Warteraum. 3 oder 4 Aufnahmen (2 auf Rücken liegend, 1 oder 2 auf linker Seite liegend; zusammen nur $ 8!). Um 10:40 fertig, zu Mrs. GelbPGelb, Mrs. gefahren, dort 20 Minuten gelegen zum Ausruhen. 11:30 – 12:45 Vorlesung (Advanced Symbolic Logic; über RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Antinomie; kurz über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker). Danach sehr müde. Sofort zu Billings, zur Neurosurgery. Dort kann ich zum Glück mich gleich hinlegen auf den Untersuchungstisch. Ina holt Milch und Butterbrot. Dann sehr gründliche Untersuchung von junger Assistenzärztin, auch Lunge, Herz, usw., und viele Nervenreflexe. Später Dr. Theodor RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt, neurosurgeon. Er prüft nochmal Reflexe an den Beinen, und Fühlen der Schmerzen, wenn er mein Bein gestreckt hoch hält. Er hat die heutigengOriginal heute.X-rays mit den alten verglichen. Hauptergebnis: Die Disk werden dünner; dadurch heilt die Sache langsam. Keine Operation, es wird mit der Zeit besser. Hauptsache: Übungen für Rückenmuskeln, durch Krümmen des Rückens beim Liegen auf dem Bauch [siehe Blatt!]13Blatt ??? Er ist nett und viel menschlicher als die Chirurgen in Mayo; dunkel, schmal. 5 ½ zurück in TrudesPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Wohnung. – Abends kommt ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, und PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. (Das Department hat wenig Leute nächstes Jahr, besonders für Spring, weil RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, wahrscheinlich dann nicht hier sein werden. Er glaubt aber doch, dass für meine Quarters Herbst und Winter arrangiert werden kann, wie ich wünschte. Sie haben BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker als Research Associate eingeladen (3500); er will über Induktion arbeiten. Das CollegeIUniversity of Chicago College wird wahrscheinlich WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph wieder einstellen; und wir können ihn dann für einige Kurse haben; ich sage, dass ich einverstanden bin; er hat immer noch nicht seine These und Examens erledigt.)
Ina packt und macht Besorgungen. Wir essen noch schnell hier. 1:15 Abfahrt. Es schneit bis Kankakee; später Straße trocken. 5:45 Urbana.OUrbana IL Ina ist sehr müde.
Nachmittags Vorlesung. 🕮
,
Vor- und nachmittags einige Stunden am Schreibtisch; zum ersten Mal wieder mit glattem Gürtel. Term Papers gelesen für Chic.
Vormittags einige Stunden am Schreibtisch. Nachmittags Vorlesung.
…Vormittags einige Stunden am Schreibtisch. Nachmittags Vorlesung.
Zum Departmentlunch. – Meine Rückenmuskeln sind in diesen Tagen besonders empfindlich, sodass sowohl der pad Gürtel wie auch der glatte nach einiger Zeit Schmerzen machen. Ich weiß nicht, ob das rheumatisch ist, oder Folge der neuen Rückenübungen, die ich jetzt immer regelmäßig mache.
Ina fährt uns zum Chrystal Lake Park. Dort gehen wir mit Marnie und einem collie ½ Stunde spazieren, zum ersten Mal seit Februar (mit pad Gürtel). Zum Schluss ist der Rücken etwas müde, aber o. k. Wir gehen (mit nur leisen Bedenken) wo das Auto nicht hinfahren könnte. Wir steigen wieder ins Auto. Damit der Collie hineinkommt, beuge ich mich etwas vor, damit Ina den Rücken meines Sitzes nach vorne bewegen kann; dabei ist aber mein linker Arm noch im Weg, auf den ich mich stütze; darum bewege ich den Arm mit einem Ruck nach links, sodass der Arm auf dem linken Sitz ist und der Arm sich an die linke Rückenlehne anlehnt. Dabei plötzlich heftiger Schmerz im Rücken. Ich stöhne, stütze mich auf die Arme, lege mich dann seitlich auf den Vordersitz. Aber so kann Ina nicht fahren; und es wäre zu schwierig, auf den Rücksitz zu gelangen. Darum setze ich mich auf, nach einigen Minuten Ausruhen, und stütze mich auf beide Arme, sodass mein Gewicht nicht auf dem Kreuz ist. So fährt Ina nach Hause; ich halte mich sehr mühsam aufgestützt; zum Glück gibt es weder bei der Kreuzung der Eisenbahn noch bei einer Verkehrsstraße einen Aufenthalt; aber Ina fährt in der Aufregung einen Block zu weit. Das Auto hält neben der Seitenporch; Ina geht vorne hinein und öffnet die Seitentür. Dann gehe ich sehr vorsichtig, gestützt auf Inas Schulter und Stock, die Stufen hinauf und durch 2 Zimmer. Das geht erstaunlich gut. Ins Bett im unteren Schlafzimmer. Während der Fahrt war ich so angestrengt, dass ich nicht denken konnte. Jetzt überlegen wir, was der neue Anfall bedeutet. Ich muss wieder Klassen absagen; mindestens für einige Tage. Vielleicht geht es diesmal 🕮 schneller besser. Ich beginne auch wieder, an Operation zu denken, falls sich Anfälle weiter wiederholen; oder vielmehr RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt zu fragen. – Nachmittags VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan, LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph und WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana hier, bei meinem Bett. Ich frage, ob MehlbergPMehlberg, Henry, 1904–1979, poln.-am. Physiker und Logiker, verh. mit Josephine Mehlberg hier Chance hätte für nächstes Semester. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph: vielleicht, wenn StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph ablehnt; reichliches Geld ist dafür bewilligt, so versuchen sie den möglichst besten Mann zu kriegen; die Chance ist aber gering, weil auch FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph für ein ganzes Jahr weggeht; und jetzt suchen sie den zu ersetzen, nicht TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker, also Geschichte der Philosophie, Metaphysik und Ethik usw.; daher StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph; und das würde auch, nach StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph, den nächsten Kandidaten bestimmen. Dann über mein „Meaning & Necessity“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 (LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph hat Einwände gegen meine Interpretation von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph und RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell. Er hat FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph sehr genau studiert, für sein Seminar. Er meint, FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Identität von Sinn ist nicht zeichen, sondern stärker, so etwa wie meine intensionale Isomorphie; da hat er wohl recht.) Auch über abstrakte Entitäten. VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan fragt, was denn die Propositionen sind. – Mein Rücken fühlt sich etwas lahm vom Liegen; vermutlich weil eh die Rückenmuskeln sensitiv waren. In der Nacht kann ich aber schon ziemlich gut halb nach links oder rechts gedreht liegen, mit einem festen Kissen im Rücken. – (Wir sind sehr froh, dass der Knax nicht in Chic. passiert ist; und noch mehr, dass nicht in der Bahn, wenn ich im Liegen gereist wäre.)
Korrekturen gelesen. –
Vormittags DiggsPDiggs, Bernard J., 1916–2003, am. Philosoph 2 Stunden hier. Er hat seinen Doktor gemacht, mit MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph, in Canada und ColumbiaIColumbia University, New York NY; aber auch von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel stark beeinflusst. Wir sprechen über seine Interpretation von „if – then“. Nachmittags Ina Besuch von Mrs. FischerPFisch[er], Mrs.. – Zum ersten Mal wieder aufgestanden, 10 min.; und nochmal 10 min.
20 min im Zimmer spazieren; es geht gut.
Nachmittags 45 min im Zimmer spazieren und gesessen; es geht gut.
Und 35 min im Zimmer spazieren und gesessen.
40 min im Zimmer spazieren und gesessen; es geht gut.🕮 Mit McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph telefoniert. Ich sage, ich möchte in beiden Klassen das Versäumte durch Extrasitzungen einholen. Er sagt: Für Seminar ist das gut; das werden die Studenten schätzen; für die Vorlesung dagegen soll ich die Versäumnisse „vergessen“; es ist technisch zu schwierig mit so vielen Studenten, und sie müssen lernen, auch ohne Lehrer zu arbeiten (ich hatte am Mo Lesestoff angeben lassen). Er ist sehr freundlich und sagt, ich soll nicht worry über das Versäumte.
Nachmittags 55 min auf. – Zum Abendbrot auf.
2hBergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph hier, ich im Bett. (Er ist eingeladen für Vortrag von Ökonomen (über Ideologie, Mannheim). Später auch seine Frau. Er hat auch Rückengeschichte, Schwäche des sacroiliachOriginal sacre-il.., muss meist Gürtel tragen, kann aber reisen usw.; er will im April zur Boston Konferenz‚14Konferenz ??? weil sie Reise bezahlen. Wir drei sitzen im study; er steht dabei und predigt philosophische Gedanken, mit erhobener Hand; dabei gerät er oft ins Deutsche, obwohl die Frau dabei ist. Es macht den Eindruck, dass er vor sich selbst und vor ihr sich aufspielen will; er lässt mir dazwischen nur Zeit, zuweilen „ja, ja“ hineinzubringen oder über eine witzige Bemerkung zu lachen. Manche seiner Bemerkungen sind gescheit; andere nicht klar verständlich. (Er sagt, dass er für einen Sammelband bei Runes die Artikel über Positivismus und über Semantik schreiben wird!15Erläuterung ??? Ich sage, er wird ja wohl nicht mehr die alten Missverständnisse über Semantik machen; er: das waren keine Missverständnisse [!]. Es ist leider keine Zeit mehr, dies aufzuklären oder ihm vorzuschlagen, mir das ms zu schicken.) – Wir fahren zusammen zur UniversitätIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL. Ich zu meiner Vorlesung (die erste diese Woche); BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph hat private Diskussion mit seinem Freund WillPWill, Freund von Gustav Bergmann und dann 4 – 6 Vortrag im philosophischen ClubIPhilosophy Club, University of Illinois.
IV / 1950 (Ich war für heute zur Psychologiekonferenz hier eingeladen‚16Psychologiekonferenz ??? von Professor MillerPMiller, Prof., Psychologe aus Chicago, Chicago. Ich musste wegen Rücken absagen.)
Zu Mahlzeiten aufgestanden; und nachmittags 1 Stunde auf.
–
Zu den Klassen. Zu Mahlzeiten aufgestanden. 5. gebadet.
Osterferien ⚬. – Vormittags zum Health Service. 🕮 Obligatorische medizinische Untersuchung für alle Universitätsangestellten. Nur oberflächlich; meist nur Fragen gefragt. – Angefangen Vorbereitung für Index für Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
Vormittags zum Mc KinleyPMcKinley, Dr., Arzt Hospital, Brust X-ray (das ist Routine für alle Professoren.)
Einladung für Vortrag in Berkeley. – Nachmittags LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan und WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana hier; Diskussion über OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40. (LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph meint, dass GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) doch die metaphysische Existenzfrage meinen.)
Ostern.
Zum Haarschneider gegangen. – Ende der Osterferien.
Nachmittags Seminar.
3 – 5 Professor SmithPSmith, Prof. in Urbana und Professor FattuPFattu, Nicholas Albert, 1909–1989, am. Psychologe, Psychologen, hier. (FattuPFattu, Nicholas Albert, 1909–1989, am. Psychologe ist Education Psychologe in Bloomington; beide jetzt am Chanute FieldIChanute Air Force Base, arbeiten an Eignungstests für Air Force; SmithPSmith, Prof. in Urbana über Moral und Führerqualitäten in Gruppen, FattuPFattu, Nicholas Albert, 1909–1989, am. Psychologe über Tests für Radarmechaniker.) Über „Problem des criterion“, d. h. Prüfung der Gültigkeit eines Tests für bestimmte Fähigkeit durch Vergleich mit den wirklichen Leistungen später. Sie möchten Forschungsgruppe machen aus Psychologen, Philosophen, Statistiker. Nicht notwendig am selben Ort. Sie haben Geld um Konferenz zu machen und geben Forschungskontrakte aus. Ich empfehle FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.
Erstes Extraseminar 2 – 4 (in Gr. 319). WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph fragt nach meiner Behauptung, dass kein synthetischer Satz vollständig certain ist; ich erzähle von der Diskussion MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph-RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell in HarvardIHarvard University, Cambridge MA.
Zum ersten Mal wieder spazieren: 10 min. im Crystal Lake Park. 2 ½ – 5 ½WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph und LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan und WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana hier. Sie haben Korrekturbogen von meinem Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gelesen. (WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph fragt, warum einer gerade meine Definition annehmen sollte. Ich erkläre verschiedene Beurteilungen: philosophische Gründe, Plausibilität, Vergleich von Erfolg in allen „möglichen Welten“. WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph: Wir wollen doch etwas über die wirkliche Welt wissen, nicht die „mögliche“; ich: jede induktive Überlegung muss mögliche Fälle betrachten. Er gibt mir mse über Wahrscheinlichkeit für seine Vorlesungen; es scheint, dass er probability expliziter will, so, dass Aussage darüber unverträglich ist mit gewissen Häufigkeiten in endlichen Klassen, im Unterschied zu Limitdefinition. (siehe mein Blatt.)17Blatt ???).
20 min. spazieren im Park. – Nachmittags Professor Stewart ScottCairnsPCairns, Stewart Scott, 1904–1982, am. Mathematiker und Frau (er arbeitet in kombinatorischer Topologie; ich erzähle ihm vom Problem der Anzahl der Strukturen; er hat studiert in Göttingen und in Ungarn bei KerekjartoPKerekjarto, Béla, 1898–1946, ung. Mathematiker; er interessiert sich nicht für logische Grundlagen; unklar, warum er Besuch macht; Ina sagt: Frau ist dumm.) 🕮 Später LawrencePLawrence, Instruktor Philosophie in Urbana und Frau (er ist Instruktor in Philosophie; hat studiert in StanfordIStanford University, Stanford CA und HarvardIHarvard University, Cambridge MA, besonders LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph; Kurs von ShefferPSheffer, Henry Maurice, 1882–1964, am. Philosoph, der psychopatisch war, fluchte usw. Dissertation über WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph Epistemologie; er gibt mir getippte Korrektur zum Aufsatz über „Heterologie“‚18Bezug unklar. als ob es sich um kleines Versehen handelte, wo es in Wirklichkeit ganz verkehrt war; Hauptgebiet: Ethik.)
20 min, spazieren, im Park. (Ina wartet vergeblich auf Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; die hatte keine Zeit, weil von jemand im Auto mitgenommen.)
10 – 11 ½ bei Zahnarzt Dr. PuterbaughPPuterbaugh, Dr., Arzt (110 S. RaceSt) (peg tooth vorne links oben wieder einsetzen; daneben links Goldkrone ist wacklig, wird wieder aufgesetzt; rechts unten seitlich ist eine Füllung herausgefallen nahe am Zahnfleisch, wird wieder gefüllt; Zähne gereinigt.) – 2 – 4 Extraseminar (2.).
Nach der Klasse mit LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph (und anderen) über sein ms über quotes („of“ als Variable, beschränkt auf die Klasse der Tokens.) Er sagt, die Philosophical Studies haben es abgelehnt, weil nicht genug philosophisch interessant; JSLIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift haben abgelehnt, mit Comments des Referees; der hat ihn missverstanden.19Linskys Manuskript wo erschienen ??? Erläuterungen ???🕮 (Ich rate, umformulieren, um Missverständnisse zu vermeiden. Ich glaube, sein Gebrauch in Quantifiers ist zu unüblich; wir sprechen meist über designs. Er und VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan meinen: um den Gebrauch sinnvoll zu machen, muss man auf Events zurückgehen.) – Mit Ina nach Champaign gefahren. Gelben Bademantel gekauft, und Flanellhose.
Vormittags 25 min spazieren im Park; nicht besonders müde. – 4 – 6 zu VaughansPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan. Seine Mutter ist da. Nettes Häuschen. – Er hat sich nettes Wohnzimmerstudy eingerichtet, selbst die Regale gezimmert. Dort Gespräch mit ihm über QuotesSinn ??? Vl Buch. Allgemeines Gespräch beim Tee ist langweilig. Hinter dem Haus Wiese mit Bäumen und Blumen.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt mit Schwester StellaPStella, viell. Schwester von Erna Löwenberg, und Franz BrierPBrier, Franz, und Vetter. Alle mittags zum Essen hier. BrierPBrier, Franz arbeitet in Möbelgeschäft; sagt, die ökonomische Lage ist schlechter als die Zeitungen berichten. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap will im Sommer zu einer Quäkertagung nach NJ gehen, und dann NY.
Nach Vorlesung, 4 – 5 mit Father O’RourkePOrourke@O’Rourke, Father gesprochen (WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana ist dabei). (Er hat mimeographierte Blätter für seine Vorlesung über Kosmologie „auf scholast Basis der scholastischen Philosophie“. Er fragt mich, nachzusehen, ob seine Formulierungen korrekt sind. Über Raum, Zeit, EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, „gekrümmter Raum“. Er will zeigen, dass die Wissenschaft nicht im Widerspruch zu gewöhnlicher Auffassung, weil das sonst zu Skeptizismus führt; ich stimme zu. Ich korrigiere einiges, und warne gegen unvorsichtige Formulierungen.)
Vormittags im Park spazieren; Schmerzen vom Gürtel. Nachmittags Vorlesung.
Vormittags im Park spazieren‚ 25 min.
Vormittags im Park spazieren‚ 30 min. Nachmittags WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan, LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph und WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana hier. Ich zeige die Schwierigkeiten in WillsPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph Versuch, Regeln von Unverträglichkeit zu machen für prob2-Aussagen und Sätze über Häufigkeit in endlichen Klassen.
Im Park spazieren. – Nachmittags McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph und Frau (zum ersten Mal) hier. 🕮
V / 1950 Vormittags im Park spazieren. – Nachmittags in der Vorlesung, während ich unter der Wandtafel stehe, Schmerz im Rücken, nicht stark. Ich setze mich hin, und schwitze stark. Abends im Bett tun die Muskeln noch weh; vielleicht war es also nur der Druck des Padgürtels auf eine empfindliche Muskel- oder Nervenstelle.
Der Rücken scheint o. k. – Seminar. Danach VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan hier; über counterfactuals.
Vormittags im Park spazieren, mit Metallgürtel.
Nachmittags im Park spazieren, 30 min., zum ersten Mal mit flachem Gürtel.
Vormittags im Park spazieren, 20 min; Padgürtel drückt schmerzhaft.
Vormittags im Park spazieren. Nachmittags Briefe diktiert.
Vormittags Briefe diktiert. – Nachmittags Kino: „The Bicycle Thief“‚20„Bicycle Thieves“ (1948) von Vittorio De Sica. italienischer Film, in Rom, Mann und kleiner Junge, gut gespielt.
Vormittags spazieren (Metallgürtel, zur Abwechslung, weil die gedrückten Muskeln schmerzen).
Brief von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl21Brief ??? (er will herkommen; HarvardIHarvard University, Cambridge MA hat WerkmeisterPWerkmeister, William H., 1901–1993, am. Historiker und Philosoph für nächstes Jahr eingeladen; also keine Chance für mich).
Departmentlunch. – Abends 7 ¼ – 9 ¼mein Vortrag im PhilosophieclubIPhilosophy Club, University of Illinois „Realität der Welt und Realität der abstrakten Entitäten“22Vortrag ??? (das ist mein OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40, und Bemerkungen zu RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell „Human Knowledge“BRussell, Bertrand!1948@Human Knowledge. Its Scope and Limits, London, 1948). Ich spreche lebhaft und gut; nachher allerhand Diskussion, einigermaßen vernünftig, aber nichts Wichtiges. Mehrere kommen zu mir, schütteln die Hand und preisen den Vortrag enthusiastisch.
Abends FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ruft an: er will 27. – 30. kommen.
Im Park spazieren. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel schreibt: er ist von NW U interviewt worden, aber noch kein Offer. – Nachmittags Teeparty bei McCluresPMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph. Schönes großes Haus. Mrs. LinskyPLinsky, Mrs., verh. mit Leonard Linsky (erwartet Baby im November). Philosophisches Gespräch (über Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis, KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss., HusserlPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph, usw.) mit LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph, WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana, DiggsPDiggs, Bernard J., 1916–2003, am. Philosoph, KubitzPKubitz usw. – Nachher nehmen wir WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana mit hierher zum Abendbrot. (Sein Vater ist Chemiker, in Peoria, für Regierung; Mutter war Physikerin; er will im Herbst nach 🕮 Berkeley‚IUniversity of California, Berkeley CA für MA in Mathematik, später wieder Philosophie.)
Vormittags im Park spazieren. – Nachmittags BaersPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer hier. Sie wollen 1. 6. mit Flugzeug nach Europa (Zürich für Mathematik, Gruppentheorie; und Tirol zum Klettern). Sie haben Hauptgepäck schon per Post vorausgeschickt. Er sagt, er liest nie Zeitung; man erfährt alles Wichtige eh aus Gesprächen. Sie gehen aber oft in die öffentliche Bibliothek nahe ihrer Wohnung, auch für politische und literarische Zeitschriften. Er kauft kaum Bücher. Auch für den Sommer nimmt er nicht viele Bücher aus Universitätsbibliothek mit.
Vormittags im Park spazieren. – Abends 8 ½ kommen VaughansPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene VaughanPVaughan, Irene, verh. mit Herbert E. Vaughan zu Besuch herein. Ich bleibe im Bett; Ina ist zufällig noch auf.
Vormittags spazieren. – Nach Vorlesung KetonenPKetonen, Oiva, 1913–2000, finn. Philosoph aus Helsinki mit zu uns. Er stellt Fragen und diskutiert intelligent (über Extensionalitätsthese; Konventionalismus in Logik; Unterschied zwischen analytisch und synthetisch; PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper (der habe in Vortrag YaleIYale University, New Haven CT für Metaphysik und Theologie gesprochen) dreiwertige Logik). Er meint, Næss’PNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss Urteil über KailaPKaila, Eino, 1890–1958, finn. Philosoph sei übertrieben; die Norweger seien oft überempfindlich; KailaPKaila, Eino, 1890–1958, finn. Philosoph sei vor einigen Jahren in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ gewesen, auf Einladung der Psychologischen Gesellschaft, er habe mit WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker und mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim Diskussionen gehabt. Er hat Rockefeller FellowshipIRockefeller Foundation; das ist noch nicht zu Ende; aber er will für den Sommer zurück zu Frau und Kindern; möglicherweise im Herbst wieder hierher; vielleicht dann nach Chic. Wir behalten ihn hier zum Abendessen, bis 8.
4 – 6 mein Vortrag „Prob. & Inductive Inference“23Vortrag prob ind inf ??? im statistischen Seminar von Professor MadowPMadow, Prof. für math. Statistik in Urbana (junger, runder, eifriger Mann). In der Diskussion sagt ChernoffPChernoff: Bei WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker werden Hypothesen nicht einfach angenommen oder verworfen; ich: ja; ich erkläre Riskfunktion, und Kriterien dann Minimaxregel, und sie stimmen zu. MadowPMadow, Prof. für math. Statistik in Urbana und ChernoffPChernoff anscheinend recht skeptisch über induktive Logik. VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan sagt mir nachher, ich hätte mehr betonen sollen, dass ich schon Definitionen und Theoreme habe; das ist ihnen anscheinend 🕮 nicht richtig aufgegangen. Zum Schluss Auch BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer dabei; er sagt, viele Funktionen sind mathematisch möglich. Zum Schluss kündigt MadowPMadow, Prof. für math. Statistik in Urbana mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 an.24Carnap, Logical Foundations of Probability.
Nach Klasse TykocinerPTykociner, Joseph T., 1877–1969, poln.-am. Ingenieur; er wünscht Referenzen über Einheitswissenschaft; er bedankt sich sehr für die Vorlesung. – (Vormittags spazieren.)
Vormittags spazieren. – Nachmittags 3 – 5 Diskussionsgruppe hier: WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph, LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan, WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana. Diskussion, hauptsächlich mit WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph, über Explikation von prob2. Ich sage, dass MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker Definition ein wenig zu stark. Dann über credibility, im Zusammenhang mit d. of c. Die anderen sagen nachher Ina, dass WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph zu viel Zeit wegnimmt, weil er so langsam ist (ja). WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph bedankt sich sehr bei mir für Kritik an seinen früheren Notes; er gibt mir ms über Induktion (für BlacksPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph Sammelband‚25Dürfte aber nicht publiziert worden sein. (Pragmatism and Realism; Kenneth R. Westphal) wo sie wahrscheinlich keine SD bekommen). – Index Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 fertig gemacht.
Vormittags spazieren. – Nachmittags Besuch bei McCluresPMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph. Sie redet viel, gegen die Regierung, usw. Sie ist aus Louisiana; über Huey Long. –Besuch bei Fisches.PFisches Sie wissen immer noch nicht, ob sie Fulbright bekommen und nach Italien gehen. – Im Auto leiser Rückenschmerz; Rücken sehr müde durch das lange unbequeme Sitzen (3 ½ – 5 ¾). Aber es ist wohl nur Muskelschmerz.
Zum Haarschneider. Rücken gewärmt; wird langsam besser.
Nachmittags letztes Seminar (weil am 30. Memorial Day, keine Klassen). (In der letzten Stunde GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker erklärt; das findet lebhaftes Interesse; nachher bleiben die meisten noch, während WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph einige Fragen stellt über die Wahrheit und L-Wahrheit (G.).)
Vormittags spazieren. – Nachmittags Vorlesung. Mit LiebermannPLiebermann, Student gesprochen (Student in Education); ich sage, mein Rücken ist nicht sehr gut, ich will lieber nicht zu ihrem Seminar kommen (er hatte Fragen für mich aufgeschrieben, die waren meist über Werte und Anwendung von Empirismus in education). Ich erkläre ihm unsere Auffassung über Werte. –Der erste heiße Tag. 🕮
Departmentlunch. (Nur die Assistenten und Instruktoren sitzen in Hemdsärmeln; auf meine Frage, ob erlaubt, sagt McClurePMcClure, Matthew Thompson, 1883–1964, am. Philosoph, ja, und zieht auch seine Jacke aus! Daraufhin tun es auch die anderen Professoren.) Nachher mit DiggsPDiggs, Bernard J., 1916–2003, am. Philosoph über sein Problem von if-Sätzen. Heiß. Term Papers gelesen.
11hFeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt (Pullman bis Chic.). Er kommt für 4 Tage her, weil wir uns sonst dies Jahr nicht sehen würden; sein Dean gibt ihm Geld dafür „für Forschungszwecke“ (angeblich für gemeinsamen Aufsatz über Konvention in Wissenschaft). Er erzählt, dass in 2 Jahren CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph retiriert; SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph bemüht sich, dann Head of Department zu werden. Wenn das gelingt, können sie dann das Department regieren. Sie möchten mich mal für ein Springerquarter einladen (letzte Woche sind Examens, aber sonst immer Unterricht, keine Leseperiode). Er hat gute Zusammenarbeit mit SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph; aber doch nicht persönlich nahe Freunde, weil deriOriginal das. zu ehrgeizig und berechnend ist. – Nachmittags philosophisches Gespräch; ich liegend, im oberen Schlafzimmer.
Vormittags philosophisches Gespräch. Über Konvention und Konfirmierbarkeit. Er sagt, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sehr pessimistisch sei, weil das empirische Problem nicht exakt zu definieren. Er (und SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph) halten jetzt die „Korrespondenzregeln“ zwischen abstrakter Sprache und Beobachtungssprache für nicht ganz adäquat, überholt; das Ganze ist eine Sprache. Die gesamten Beobachtungen sind entweder kausal (Wirkung auf Sinnesorgane) aufgrund von Gesetzen des Systems, oder Identitäten (er spricht von „F-Identitäten“).26Korrespondenzregeln überholt usw. ???Aber wir stimmen Ich habe auch Neigung zu dieser Auffassung. Aber wir stimmen auch überein, dass die Unterscheidung von abstrakter und Beobachtungssprache für manche Zwecke prinzipiell nützlich, obwohl nicht scharf (für Epistemologie im Unterschied zu Methodologie der Wissenschaft). – Nachmittags WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph, LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph, WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana und VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan hier. Über die Schwierigkeiten über prob. von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe. Ich kläre FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl „Dilemma“ auf (es beruht auf Missverständnis von \(\exists N\) in der Limes Definition). WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fragen, welches von 2 Gesetzen vorzuziehen ist, wenn doch beide \(N=0\) haben (und nicht die einfache Form, wo Instanzkonfiguration anwendbar ist). Ich: preferability ratio \(=\lim \limits _{N \rightarrow \infty }{\frac{N(…)}{N(…)}}\). FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl🕮 nimmt den allgemeinen Begriff von \(N\) an; und auch, dass für Universalsatz und für Aussage von exaktem Wert von Limit oder irgendeiner anderen Größe \(N=0\) ist.
Vormittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über prob. Er hat keine Bedenken gegen „mögliche Welten“, sondern nur gegen apriori Zuordnung von prob. dazu. Ich: Das ist ja nur maschinell; ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hat eine Maschine, ich eine andere; Zahnräder sind nicht als „metaphysisch“ zu kritisieren; höchstens, wenn die Maschine nicht genügend die Evidenz berücksichtigt. – Nachmittags Vorlesung (ich: ein mentaler Vorgang ist ein Zustand des Organismus). Nachher Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl im Zusammenhang damit, über mind-body. Wir sind weitgehend einig.
(Memorial Day, keine Klassen.) Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über allerhand philosophische Fragen seiner Liste. – Nachmittags allgemeines Gespräch. Ca. 5 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab, Ina fährt ihn zur Bahn. (Immer noch Nembutal.)
3 letzte Klasse. (Psychologie; 10 min. Sozialwissenschaft und Anwendung: nötige Änderung der Institutionen; Wissenschaft ist das beste Werkzeug dazu). TykocinarPTykociner, Joseph T., 1877–1969, poln.-am. Ingenieur und andere kommen und bedanken sich sehr für den Kurs.
VI / 1950 Letztes Departmentlunch. – 3 – 4 DiggsPDiggs, Bernard J., 1916–2003, am. Philosoph hier, er hat Fragen über counterfactuals. Er versteht sehr langsam; ich muss ihm einfache Sachen 3 – 4 mal erklären.
Zum ZahnarztPuterbaughPPuterbaugh, Dr., Arzt ( eine kleine Goldfüllung war herausgefallen; sie saß in einer Goldkrone rechts unten; da diese locker war, nahm er sie auch heraus; der Zahn hatte etwas decay, ist aber das er auskratzt, ist aber sonst noch gesund; er setzt Krone und kleine Füllung wieder ein; $ 4, ohne Quittung). Gebadet.
3 – 6 WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph, LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph, VaughanPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan und WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana hier. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph sagt, durch die mse und Brief von ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker ist er noch nicht überzeugt‚27ev. Erläuterung ??? dass er recht hat mit seiner Kritik meiner Analyse der belief Sätze; er hat recht, dass die Ergebnisse in Englisch und in Deutsch nicht intensional isomorph sind; ist das genügend? Über induktive Logik. Gründe für \(N^*\). Über \(\lambda{}\)-System. Sie fragen, welche Einwände ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach🕮 und BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph haben. Ich: Mir scheint, aufgrund des BuchesB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195028Wohl wieder Carnap, Logical Foundations of Probabilty. taugen die alten Einwände nichts. Über meine Kurse. Ich frage, warum Studenten im Seminar so wenig diskutiert haben. LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph: Es waren meist Mathematiker; die wollten mehr über formale Systeme, Theoreme beweisen, usw. (wie TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker es macht); sie waren unzufrieden, dass LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph so philosophische Fragen stellt. Aber er war froh, dass ich mehr auf das Philosophische eingegangen bin. Auch WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph. WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph sagt zum Abschied, wie sehr er Diskussionen mit mir, besonders die privaten hier, genossen hat.
Vormittags im Park spazieren (seit 24. nicht mehr, wegen Zeitmangel). 5 – 7 zu WillsPWill, Frederick L., 1909–1998, am. PhilosophPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph. Auf dem Rasen hinter ihrem Haus gesessen. K Gespräch über induktive Logik; er meint, Induktion kann vielleicht durch numerische Wahrscheinlichkeitsbegriffe ausgedrückt werden, aber das kann nicht der klassische oder ein ähnlicher sein; Induktion ist nur berechtigt im Zusammenhang mit anderen Induktionen, nicht „simple induction“. – Abends 8h kommen überraschend TykocinarPTykociner, Joseph T., 1877–1969, poln.-am. Ingenieur und Frau. Über die politische Lage; sie als Polen sind antirussisch; aber sie verstehen die Lage der europäischen Nationen besser als die Amerikaner. Sie sind 30 Jahre hier.
Vormittags im Park spazieren.
(Final Exam of Philosophy of Science 1:30 – 4:30; LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph überwacht es für mich.) LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph bringt Exam Papers. Hinterher erzählt er Ina, wie er mich verehrt. Er meint, nicht TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker sondern WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph hat mich hier vorgeschlagen. Er wusste, dass ich schon vor einem Jahr in BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA für die HowisonPHowison, George Holmes, 1834–1916, am. Philosoph Lecture vorgeschlagen war, von DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph, MatesPMates, Benson, 1919–2009, am. Philosoph und MarhenkePMarhenke, Paul, 1899–1952, dt.-am. Philosoph, aber die anderen im Department waren dagegen. –
Ganzen Tag Exam Papers (32); gestern Abend angefangen; heute Abend fertig.
Im Park spazieren. Warm. Nachmittags kommt WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph, hilft Ina die Pakete zur Post bringen und Auto einladen, bleibt zum Abendbrot. Er möchte gern mal später nach Chic. kommen, wenn es finanziert werden kann, vielleicht durch Assistantship; ich sage ihm, dass das erst geht, wenn er vorher ein Jahr dort Student ist. Er will 🕮jBeginn des in RC 025-91-04 ausgelagerten Teils für 51/52 Fulbright Ansuchen, vielleicht zu Feys in Belgien.
Ina tut das letzte Packen. Abreise von Urbana, 12:00. Ich liegend. Weil wir schon so weit südlich sind, nehmen wir Route über Kansas City, La Junta–Trinidad, nicht über Denver. – 7:30 Paris Mo.‚OParis MOMarc Twain Ct. 247 mi. (2 getrennte Zimmer ohne Tür, 6.–, neu, nett, sauber).
Ab 8:00! (CST). Nachmittags 1 Stunde bei EksteinPEkstein, Rudolf, 1912–2005, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge in TopekaKan. Bei ihm wohnt sein Vater, alter Wiener, unglücklich, weil ohne Anstellung; und Schwester der Frau, die als social worker arbeitet. Sie sind Schwestern des Mathematikers MichalPMichal, Aristoteles D., am. Mathematiker am Cal. Technology InstituteICalifornia Institute of Technology– 8hAbilene Kan., OAbilene KS 338 mi. Sleepy Hollow Ct (am W-Ende der Stadt; 2 Zimmer Cabin, einfach, 5.–).
Ab 7:30! Frühstück in Salina. Ina ist sehr müde vom langen Fahren und schlechten Nächten; wir beschließen aber doch, mit 3 Übernachtungen auszukommen, weil wir schon so weit sind. Bei Kit Carson verlassen wir No 40 (der weiter geht nach Denver oder Col. Spr.) und fahren nach S. 6h (MST) Lamar, Col.OLamar CO 387 mi. Motor Way Ct (2 Zimmer Cabin, sehr gut, elegant, 7.–).
Ab 8:00 (MST). Über Trinidad; Lunchpause am Pass auf dem alten Platz. Raton. Wir wählen Route über Taos, weil schöner und kühler; aber Ina hatte vergessen, dass viele schlechtere Straßen und langsamer. Zwischen Eagle Nest und Taos lange, deprimierende Argumente mit gegenseitigen Vorwürfen (dass ich übermäßige Bedienung verlange, auch wenn Marni durstig ist, usw.). In Taos gegessen. 7hSanta Fe, OSanta Fe NM Haus. Die Mieter haben das Haus ordentlich und sauber hinterlassen. Bei YamisPYami Haus wird großer Anbau gemacht! 330 mi die ganze Fahrt 1277 mi. (Von Chic. würde es über diese Route 1390 mi sein; das ist 70 mi kürzer als über Denver, 1462 mi). 🕮
Ina packt aus . Ich nur wenig; zwischendurch gelegen. Nachmittags Ina in die Stadt. Abends, während Ina nicht im Hause ist, plötzlich Rückenknax. Ich will meine Feder füllen, hole sie vom Betttäschchen in tiefer Kniebeuge, gehe hinauf, will vom Bridge-Esstisch die Tinte aufheben, um sie zum Schreibtisch zu tragen. Dabei plötzlich heftiger Schmerz, obwohl nur harmlose Bewegung. Ich gehe mühsam und ganz vorsichtig durchs Esszimmer und die Stufen hinunter. Dann nochmal heftiger Schmerz, vielleicht beim Niedersetzen auf das sehr niedrige Bett. Noch im Liegen Schmerz, bis ich den Gürtel ausziehe; dann entspannt, und nicht mehr Schmerzen. Zuerst empfindlich bei Bewegungen. Wir sind aber sehr froh, dass es nicht während des Semesters in Urbana passiert ist, und nicht auf der Reise, sodass wir im heißen Kansas hätten bleiben müssen! Nachts mit Rolle im Rücken kann ich seitlich liegen; ich werde aber lahm, weil ich mich wenig bewege. Dies war der erste Knax seit 25. 3. in Urbana.
Ich halte mich möglichst ruhig im Bett. Eifrig an prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet. (Gestern über singularpredictiveinference für geordneten Bereich;29Vgl. Carnap, The Continuum of Inductive Methods, 13. das hatte ich am letzten Tag in Urbana angefangen; heute Versuch, die Überbestimmung im geordneten Bereich zu eliminieren.) (Nachts wieder Nembutal; ich kann mich schon leichter herumdrehen.)
Ich fühle mich schon besser. – Weiter prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet.
Ich fühle mich schon besser. (Es tut aber zuweilen weh beim heftigen Niesen). (EX über singularpredictiveinference im geordneten Bereich fertig gemacht, mit numerischem Beispiel für periodische Ordnung.) – Nachmittags Ina in die Stadt.
Mehrmals Zweimal aufgestanden und für einige Minuten im Zimmer gegangen. Nachmittags
Mehrmals aufgestanden und für einige Minuten im Zimmer gegangen. Nachmittags auf Porch gelegen; zum ersten Mal wieder die Landschaft genossen; dabei KoestlerPKoestler, Arthur, 1905–1983, ung.-brit. Autor und Journalist gelesen.BCrossman, Richard H. (Hrsg.)!1949@The God That Failed, New York, 194930Vermutl. der Beitrag von Arthur Koestler zu Crossman, The God That Failed (LL ).
Vormittags Ina in die Stadt. – Nachmittags auf Porch gelegen.kEnde des in RC 025-91-04 ausgelagerten Teils.🕮
Zu den Mahlzeiten aufgesessen. Vor- und nachmittags auf der Porch gelegen. ms „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 angefangen.31Carnap, The Continuum of Inductive Methods.
… Zu allen Mahlzeiten auf. Im Zimmer spazieren. Oft auf Porch gelegen.
Vor- und nachmittags 25 min im Zimmer spazieren.
Vormittags 40 min. im Zimmer spazieren. Abends draußen spaziert, 20 min., zum ersten Mal; zu YamisPYami neuem Bau und die Straße hinunter.
Gestern und heute zu heiß zum draußen Liegen. (Bobby MurrayPMurray, Bob[by] und Freund kommen an, schlafen in Garage.) Abends 25 min. auf der Straße spazieren, mit Metallgürtel; es geht gut.
Spazieren auf der Straße bis zur Gabel beim Hügel. – Gebadet, zum ersten Mal.
VII / 1950Spazieren auf der Straße bis zur Gabel beim Hügel.
Ina bespricht mit YamiPYami die Frage der Wasserleitung. Sie verspricht, eine eigene Leitung zu bauen. Wir sagen, sie kann es neben unsere Leitung legen. YamiPYami ist erstaunt, als sie hört, dass wir in 6 Jahren, nach Pensionierung, vielleicht verkaufen wollen, weil Auto zu teuer; sie sagt sehr bestimmt, sie wird niemals verkaufen das Haus verkaufen. (BobbyPMurray, Bob[by] hat Ina gesagt, dass er das Ganze der YamiPYami geschenkt hat.)
2 – 9 (!) DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Sie erzählt von Australienreise; schließlich wurden ihr die beiden Enkelkinder zu viel. Eine schöne Woche in Hollis, mit Mondschein; sie rühmt es sehr. Leider kommen wir durch den Koreakrieg auf ein allgemeines Gespräch über Weltlage. Sie spricht lange und emotional über Russland und Kommunismus. Da ich einigem widerspreche, werde ich in die unglückliche Lage gedrängt als Verteidiger Russlands. Ich sage, dass beide Seiten am Kalten Kriege schuld sind, sie stimmt ein wenig zu, sie glaubt aber, Amerika sei doch „immer bereit zur Verständigung“. Ich sei ohne Kontakt, und nehme immer naiv das Beste an, ohne die schlechte Wirklichkeit zu kennen (in Tschechei, Ungarn, usw. worüber sie von Freunden gehört hat). – Sie spricht gut über MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, wie bewundernswert er sein Leben ganz nach seinen eigenen Ideen eingerichtet hat, er sei dadurch persönlich gereift. 🕮
Nachmittags kommen plötzlich Desirée MagnusPMagnus, Desirée, Freundin von Schorli Kahlke und ihre Freundin, Mrs. PainaPPaina, Mrs.. Sie kommen über Denver – Trinidad – Taos. Ina fragt nach SchorliPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap und BabbyPBabby, Freundin von Schorli Kahlke; es scheint aber, dass DesiréePMagnus, Desirée, Freundin von Schorli Kahlke weniger Kontakt hat als Ina, sie weiß nicht viel über SchorlisPKahlke, Schorli (sie/er), Jugendfreund*in von Ina Carnap politische Einstellung. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommt und bleibt zum Abendessen. Es geht ihr gesundheitlich nicht gut, und sie hat zu viel Arbeit in dem neuen Haus.
… Gewöhnlich bis ½ 12 am Schreibtisch gesessen, dann hingelegt. Nachmittags nach dem Nap ein wenig am Schreibtisch, dann hingelegt. ½ 7 30 – 40 min. spazieren, meist die Straße hinunter, bis auf den unteren Hügel (mit Metallgürtel), dann gleich zum Essen aufgeblieben. – Gearbeitet am ms „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952, zwischendurch etwas über geordneten Bereich.
Zum ersten Mal in die Stadt. Zahnarzt BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt (er setzt Goldfüllung wieder ein (vorne oben auf Hinterseite des mittleren Zahnes, war gestern zum zweiten Mal herausgefallen) und macht 8 X-rays.) Haarschneider. Es geht gut mit dem Rücken (Metallgürtel). Zu Hause gleich zum Essen aufgeblieben.
In die Stadt. Zahnarzt; aufgrund der X-rays beginnt er Behandlung gegen pyorrhea; das sollte alle halbe Jahre gemacht werden, wichtig zur Erhaltung von Zahnfleisch und Zähnen, und für Organismus. Zu MannPMann, wegen Gürtelreparaturen.
Nachmittags Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt hier. Er klagt, dass er gar nicht zu Forschungsarbeit kommt, weil kein Geld für Assistenten und viel Routinearbeit; 60 %welfare Sachen, die kaum die Kosten zahlen. Er hat für die Ferien seine Kinder da: Sohn, 16 Jahre, und Tochter MaryPFriedman, Mary, Tochter von Murray Friedman, 11 Jahre. Es ist nicht leicht, weil die frühere Frau die Kinder gegen ihn eingenommen hat. Ich berichte ihm über RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt. Er meint, dass der Disk oder Stück davon, wenn er die dura trifft, nicht wieder zurückgeht, sondern die dura sich dem so anpasst, dass der Schmerz aufhört. Er wundert sich, dass RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt bei Operation nicht Fusion der Wirbel machen würde. 🕮
In die Stadt. Zahnarzt; er setzt den peg Zahn (vorne links oben) wieder ein, der gestern herausgefallen war (schon in Urbana hatte ich ihn wieder einsetzen lassen.)
Zahnarzt. –Mama besucht.
Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt, allgemeine Untersuchung. Alles ist normal: Blutdruck, Lungen-Fluoroskopie, Kardiogramm, Urin, usw. Ich berichte über RasmussensPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt Rückenuntersuchung. Er kannte ihn bis 1941, sagt er ist guter Theoretiker, weiß nicht, ob er viel Erfahrung mit Operationen hat. Er meint, eine solche Operation würde besser von einem orthopädischen Chirurgen gemacht. Man müsste sich dann erkundigen, wer in Chic. am meisten solche Operationen gemacht hat. Aber er ist gegen die Operation, so lange die Sache nicht schlimmer ist; er meint, man ist dann 3 Monate unfähig (?). Ich wiege 184, voriges Jahr 187. Ich soll noch mehr abnehmen, nicht wegen Rücken, sondern wegen allgemeiner Gesundheit. –Zahnarzt.
Zahnarzt. Mittags nach Tesuque. RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sind nicht da, weg mit allen Kindern. Das Haus ist unverschlossen. Auf dem Weg zum alten Haus bleibt das Auto im weichen Sand stecken. Wir gehen zu Fuß zum alten Haus; niemand da.
Zahnarzt. Mittags zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Wir vermeiden das politische Thema; sie spielt aber darauf an, indem sie sagt, sie hat gefürchtet, dass ich nach dem neulichen Gespräch böse auf sie bin. In den nächsten Tagen kommt SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz; sie sagt, sie haben nichts gemein. Ina fragt, warum sie bei ihm bleibt; die Gründe werden nicht klar. Sie sagt Ina, dass sie zu Anfang des Sommers einen Freund da gehabt hat (vielleicht derFreund, dem sie mein Buch schicken will). Sie besteht darauf, mein Prob BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 zu kaufen, obwohl ich sage, es ist zu technisch. (Ich schreibe hinein „von meinem Gehirn zu Ihrem Herzen“). (Bis 7 ½, vor dem Abendbrot, weil ich zu müde werde.) – (Zahnarzt: vorne oben ist ein Zahn ganz gebrochen; er sagt: Brücke befestigt an den beiden Nachbarzähnen ist die einzige Lösung.) 🕮
Zahnarzt (über eine Stunde; er zieht einen Zahn; schleift den auf einer Seite ab; nimmt mit großer Mühe und Vorsicht auf der anderen Seite eine Goldfüllung heraus).
Zahnarzt (er macht die beiden Seitenzähne neben der Lücke fertig für die Brücke).
Nachmittags Briefe diktiert (lange an FlitnerPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena und FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel).32Brief ??? (Ina vergeblich zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, keiner zu Hause; sie mit GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus und KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus in der Stadt.)
Briefe diktiert.
Zahnarzt (er passt die Brücke an; da aber das Zahnfleisch noch empfindlich ist und eitert, setzt er sie noch nicht ein, sondern legt eine Penicillinpaste in die Wunde). Zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling; sie haben Plan, eine Schule aufzumachen und dann doch im Winter nach Mexiko zu gehen, mit der ganzen Familie, für getrocknete Bananen, und weil dort das Leben billiger. (Ich bestelle bei ihm „In fact“ 30 Hefte für 1.–, und kaufe ihm ein Buch ab für 1.–; Ina sagt später, es enthält nichts Neues.)
Mi, 16. 08. 1950
Zahnarzt. (Wieder Penicillin eingelegt).
Nachmittags GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus und KalmusPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus hier. (Er sagt, dass die geplante Fabrik irgendwo nur Tritium machen wird, das H in Pillen, also auch industriell verwertbar ist; er glaubt, dass die H-Bombe noch weit weg ist vom Zeitpunkt des ersten Versuchs, und dass manche der führenden Physiker bezweifeln, ob sie möglich ist, weil die hohe Temperatur nicht lange genug gehalten werden kann, hauptsächlich aus Mangel an genügend widerstandsfähigen Materialien.)
Zahnarzt (er legt wieder Penicillin ein). – Zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama; sie erzählt von der Fahrt mit YamiPYami zum Grand Canyon.
Zahnarzt (er legt wieder Penicillin).
Vormittags draußen gelegen; und nachmittags (DeutscherPDeutscher, Isaac, 1907–1967, poln.-brit. Historiker und Schriftsteller, StalinBDeutscher, Isaac!1949@Stalin. A Political Biography, Oxford, 1949, gelesen.)
Zahnarzt (er setzt die Brücke ein, vorne oben Mitte; in der Mitte künstlicher Zahn anstelle des ausgezogenen, rechts und links gehalten von Goldeinlage in den beiden Nachbarzähnen auf der Rückseite). 🕮
Zahnarzt (Zahnfleisch an Brücke ist besser, aber noch geschwollen; er macht einige Öffnungen und schmiert etwas hinein).
6 ½ – 8 ½EksteinPEkstein, Rudolf, 1912–2005, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge mit Kind, Frau und deren Schwester hier. (Wir hatten schon gestern nachmittag und abend mit Spannung auf ihn gewartet.) Sie sind auf Rückreise von Kalifornien. Er möchte in 1 oder 2 Jahren nach Kalifornien ziehen, vielleicht Berkeley, für Gruppenpraxis. (Er hat jetzt 8300, könnte dort 20 – 30 Tausend machen, seine jungen Schüler machen dort 15 Tausend.) (Frau und Schwester sind griechischer Abstammung, Frau hier geboren, Schwester in Smyrna, sie kennen Griechenland nicht. Ihr Bruder, Aristoteles MichalPMichal, Aristoteles D., am. Mathematiker, ist Mathematiker in Pasadena; andere Verwandte sind Geschäftsleute in Detroit usw. – Er hat mit BernfeldPBernfeld, Siegfried, 1892–1953, öst.-am. Psychoanalytiker und Pädagoge in St. Francisco gesprochen; der schreibt Buch über Psychoanalyse‚33Denke, er konnte nicht mehr das Buch beenden. Seinen letzten Vortrag, mit dem Titel „On Psychoanalytic Training“ hält er 1952. Siegfried Bernfeld stirbt am 2.4.1953. bezeichnet sich selbst als Neopositivist.)
Brief von DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst aus Ojo Caliente.34Brief ??? Wir überlegen, ob wir sie dort besuchen wollen.
Wir beschließen vormittags, nach Ojo Caliente zu fahren. Mein Hauptbedenken war Anstrengung der Fahrt; aber das geht gut. (24 mi nach Espanola, 6 mi weiter gute Straße, dann 20 mi sandige Straße, langsam zu fahren;OOjo Caliente NM insgesamt 1 ¾ Stunden.) 11:40 – 1:20 hingefahren, schöne Landschaft unterwegs. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt etwas später (hatte Auto in Espanola zur Reparatur; sie hat mit DelterraPDelterra Ausflug nach Taos gemacht, erzählt begeistert von dem Canyon des Rio Grande, in den man mit Auto hinunterfahren kann; SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz sagte Ina am Telefon, dass DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst das nicht hätte tun sollen, weil sie doch für Rest Kur dort ist.) Nachmittags die Kur genossen: 6 min in Badewanne (so heiß wie das Mineralwasser aus der Quelle kommt, 113 ° F ), dann auf Tisch gelegen, in Wolldecke gewickelt, weiter geschwitzt, dann Dusche. Auch Ina. Nachher ruhen wir auf DjanesPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst Bett, und plaudern. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst drängt mich sehr, 2 – 3 Wochen zur Kur herzukommen. Ich sage: gut für Organismus, aber keine Wirkung auf Disk; sie ist ärgerlich, dass ich ihren dringenden Rat nicht annehmen will; vielleicht wolle ich nicht gesund werden; schließlich: „to hell with you!“ Nachher muss sie sehr lachen, als ich sie frage, ob sie gern das Leben anderer Leute bestimmt. Wir trinken auch die verschiedenen Wässer am Brunnen. 🕮 Wir besehen Wohnung mit Kocheinrichtung in einer Reihe; sie sind einfach, aber annehmbar, ähnlich wie Motorcourt, ein wenig größer; aber gar keine Porch zum draußen Sitzen. Wir beschließen, hier zu übernachten, um morgen nochmal die Kur zu nehmen. Wir gehen zum Abendessen zu einem Café, ca. 20 min weg (DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst sagt: 10 min., am nächsten Tag ¼ mi!); das ist allerhand nach dem schon recht anstrengenden Tag. Wir sprechen über KievesPKieve, Rudolph, 1911–1987, am. Arzt und Schriftsteller Buch.35Siehe LL . Im Dunkeln zurück. – Um 9h bin ich ganz müde und schläfrig; leider Lärm, Radio in einem Zimmer bis 10, laut sprechende Leute beim Kartenspiel in der Lobby bis 11; dann laute Schritte und Türenknallen; endlich Ruhe um 11 ½; da nehme ich Nembutal. Dann gut geschlafen, bis morgens Leute aufstehen.
Nochmal (Unrasiert; ich habe Rasierer nicht mit, und es gibt keinen Barbershop.) Vormittags nochmal Kur genommen (das Bad ist in Zimmerpreis 4.– eingeschlossen); dazu noch Massage (¾ Stunde, $ 3); ein alter Mann massiert mit elektrischem Vibrator auf beiden Händen, aber die Hände bearbeiten die Muskeln, gut. Nach dem Lunch fährt DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst ab. Wir ruhen aus, und fahren ab 2:45; Ina ist etwas schwindlig beim Fahren; 4 ½ in S. F.OSanta Fe NM Ina spricht mit Mrs. BernesPBernes, Mrs. über Mietvertrag. – Endlich wieder zu Hause. Wir sind froh, wieder im eigenen Nest zu sein. Ich glaube nicht, dass ich für lange Kur nach O. C. gehen möchte. Die Kur tut dem allgemeinen Organismus sicher gut; aber das unbequeme Leben ist ein zu hohes Opfer. Vielleicht können wir zuweilen zu Hause Schwitzbad, Sonnenbad, Packung usw. machen. (Wenn es so etwas gäbe wie BinswangerPBinswanger, Bernhard, dt. Arzt, Direktor der Naturheilanstalt Erholungsheim Lichtental bei Baden-Baden Anstalt, würde ich schon hingehen wollen.)
Vor dem Frühstück Sonnenbad, 20 min‚ zum ersten Mal dieses Jahr.
Vor dem Frühstück Sonnenbad, 50 min, mit Musik. 🕮lBeginn des in RC 025-91-02 ausgelagerten Teils.
Sonnenbad 1 Stunde.
Zahnarzt. (Ich sage, dass der Goldzahn rechts oben druckempfindlich ist; er findet, dass da eine Brücke ist, hauptsächlich getragen durch große Goldkrone weiter hinten, mit 2 künstlichen Zähnen dazwischen; das Gold am vorderen Zahn hat einen crack und wackelt etwas, aber es hält noch gut genug durch den hinteren Zahn; er möchte jetzt nichts daran tun, er meint, es könnte vielleicht noch lange halten). – Zu Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt in Klinik. Er zeigt mir Bilder vom Rückgrat und Disk. – Haarschneider. – Nachmittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kurz hier.
(Nachmittags Ina zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling; MariasPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling Geburtstag. Wir leihen ihnen 100.– für 6 Monate; vielleicht werden sie im Winter mehr brauchen.)
Früh im Bett mache ich Übungen; beim 18. swanee plötzlich typischer Rückenschmerz. (Ich hatte schon seit 2 oder 3 Tagen zuweilen bei den Übungen etwas Schmerz, beim Beinkreisen und besonders bei den Swaneers; ich dachte, es wäre vielleicht nur ein Muskelschmerz, aber ich reduzierte die Zahl der Übungen; ich war dann weiter auf und merkte nichts weiter davon.) Zuerst noch empfindlich bei Bewegungen im Bett. Ich kann mich aber gut auf die Seite legen.
–
Ich bleibe im Bett, arbeite an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
Zweimal einige Minuten mit Gürtel auf dem Bett gesessen und etwas im Zimmer spaziert. Ich spüre nichts Besonderes.
Mehrmals kurz aufgestanden. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier, 12 – 6. Ich liege oben in Inas Bett. Sie vermutet, dass mein Rückenknax vor oder unmittelbar nach der Reise komme, weil ich Schuldgefühle habe, weil Ina so viel arbeiten muss und ich nicht helfe. Ina glaubt nicht, dass das mir viel ausmachen könnte. Aber ich meine, dass ich da leicht Schuldgefühle habe. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst meint, Selbstanalyse hat ihr viel geholfen, und könnte auch mir helfen; außerdem könnte ich auch mal Dr. AlexanderPAlexander, Franz, 1891–1964, ung.-am. Psychoanalytiker konsultieren; sein Buch von 1949 sei gut‚BAlexander, Franz!1948@Fundamentals of Psychoanalysis, New York, 194836Vermutl. Alexander, Fundamentals of Psychoanalysis (englische Edition 1949). weil es nicht nur über Komplexe usw. spricht, sondern bei jedem auch, was zu tun. (DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hat ihre Idee zunächst nur Ina gesagt, und protestiert, als Ina sie auffordert, es mir selbst zu sagen; auf mein Drängen tut sie es aber doch.) 🕮
Morgens und mittags zur Mahlzeit aufgestanden. Es geht gut. Nach dem Mittagessen mühsam gehockt. Danach fühlt sich Rücken etwas schwach; vielleicht nur, weil ich so viele Tage gelegen habe, aber aus Vorsicht stehe ich nicht zum Abendbrot auf, sondern nur kurz für einige Minuten im Zimmer herumgegangen, danach wieder schwaches Gefühl.
Nicht Zum Frühstück auf, aber nicht mittags. Nur kurz für einige Minuten im Zimmer herumgegangen. (Nachmittags Ina in die Stadt.) Zum Abendessen auf. Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommt auf einmal, 7 – 10 (!); er hilft Ina, die Bücherschachteln und Matratze ins Auto laden.
Zu Mahlzeiten aufgestanden. PorfirioPPorfirio, Handwerker und seine Frau kommen, einzeln!, zum Abschiedsbesuch. Ina packt und räumt, und tut viel Reinemachen im Haus, trotz meinem Protest, weil sie fürchtet, dass Mrs. kritisch ist. Ich gehe nur wenig herum im Zimmer, fast nur zu Mahlzeiten auf; der Rücken fühlt sich nicht stark, vermutlich nur, weil ich so lange gelegen habe. Ina ist zwar nervös, weil so viel zu tun ist, aber freundlicher zu mir als sonst in solchen Hetzetagen.
Abfahrt vom Haus 12:00; von der Stadt 12:30. Ich liege im Auto. Über Las Vegas; dort Lunch im Auto unter Bäumen. 7h Trinidad‚OTrinidad COCol., 200 mi. Mission Ct. (einfache Cabin; die Fensterscheiben rattern wie früher; 5.50).
Abfahrt 8:40. In Colorado Springs im Auto Lunch gegessen (hinter dem Zentrum der Stadt gibt es kaum mehr Läden, sodass wir zurückfahren müssen!). Durch Denver. 5:15 Fort Morgan‚OFort Morgan CO 291 mi. (Obwohl noch Tageslicht bis 6, beschließen wir hier zu bleiben, weil Sterling und Ogallala Eisenbahnlärm haben.) De Luxe Motel (am O-Ende; neu, sauber, nett eingerichtet, die Zimmer sind getrennt durch 2 Türen, 6.– (im Sommer würde es teurer sein.))
Abfahrt 8:15 MST (vorher gefrühstückt, ich in Cabin, Ina geht aus). Lunch im Park in N-Platte. 6h (CST) Grand Island, 336 mi.OGrand Island NE🕮Shady Bend Ct. (2 Zimmer, Gasheizung, sonst einfach; 5.– anstatt 6.–).
X / 1950 Abfahrt 8:30 (nach Frühstück). Wir nehmen zur Abwechslung 30 Alt. über Omaha. Lunch im Café in Oakland. Straße No. 6. Ganzen Tag Regen. 6:30 Newton, Iowa‚ONewton IA 324 mi. Mid-Iowa Ct. (2 verbundene Cabins, 10 $! Nett eingerichtet, aber manches fehlt, übermäßig teuer, und Marni muss im Auto schlafen, weil das Linoleum zu gut ist! (Einzelcabin 4.–, einfacher, Hund erlaubt)).
Abfahrt 9:00 (nach Frühstück). Wieder Regen, großer Teil des Tages. Weiter auf No 6. Dann hinauf nach Cedar Rapids auf No 30, das ist bessere Straße, nicht so eng. Lunch in Clinton in Restaurant. 7h Chicago‚OChicago ILca. 320 mi. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt noch, obwohl wir müde sind, weil sie mit uns sprechen will; sie hat ihre Stelle gekündigt, um nach NY zu gehen; nun hat ihr der Boss 5 $ Gehaltserhöhung geboten, und sie ist unentschieden.
Zu Mahlzeiten aufgestanden, und kurz am Schreibtisch. Der Rücken scheint o. k. Brief von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach:37Brief ??? Einladung für ein Semester für $ 5000.
11:30 erste Klasse (Introduction in S 208). Rücken geht gut.
Departmentlunch. Dabei BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph, junger Mann aus England. Es wird beschlossen, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) für Spring und vielleicht Sommer einzuladen, falls Geld verfügbar. Ich sage, dass ich vielleicht nicht zum Vortrag nach BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA gehe, wegen der Entlassungen dort, dabei auch TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe; sie sagen, auch Philosoph LoewenbergPLoewenberg, Jacob, 1882–1969, lett.-am. Philosoph.38Entlassungen in Berkeley ??? wie oben ???– PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph dispensiert mich auf meinen Wunsch von Nachmittagssitzung des Departmentseminars, weil nur Programm überlegt wird. Er soll Es soll hauptsächlich Diskussion der Professuren sein.mEnde des in RC 025-91-02 ausgelagerten Teils.🕮 Ich bin froh, dass ich im Bett bleiben kann, weil Rücken müde. – Ina hat viel zu tun mit Auspacken und Reinigen; sie ist sehr exasperated über die Mieter (James Lewis)PLewis, James und Frau, Mieter, die vieles dreckig oder kaputt hinterlassen haben.
Nachmittags erstes Seminar Prob, in S 208. Viele Studenten; dabei Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, Miss IwanskaPIwanska, Miss, aus Polen aus Polen …
Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. Er sagt, er hat in Jerusalem niemand, über logische Probleme zu sprechen; FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker ist jetzt zu sehr mit anderem beschäftigt, EsskelyPEsskely benimmt sich seltsam und schreckt andere Leute ab. Er hat teure Wohnung (120.–) mit Frau und 2 Kindern. Ein wenig Philosophie diskutiert. Er ist besonders interessiert an Analyse natürlicher Sprachen; er betont, dass die Unterscheidung zwischen L- und F-wahr sehr abhängt von unseren Konventionen.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. (Sie hat die Gehaltserhöhung von nicht angenommen, und bleibt einstweilen, ohne sich auf die Dauer zu binden.) Der NY Plan ist noch nicht fest entschieden.
Nachmittags MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. (Er hat interessanten Plan für Dr.-These, sprechbare Worte ersetzen die symbolischen Formeln, mit Vokalen als Variable; er möchte damit LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph-LockePLocke, John, 1632–1704, brit. Philosoph-Kontroverse über angeborene Ideen analysieren; ich bin zweifelhaft, ob das so einfach geht, dass sein Schema im wesentlichen dasselbe tut wie symbolische Logik.)
(Nachmittags Mrs. James LewisPLewis, James und Frau, Mieter hier, die unsere Wohnung untergemietet hatte. Ina spricht streng und energisch mit ihr, für eine Stunde, beklagt sich über Dreck usw. und viele Sachen gebrochen oder beschädigt usw. Mrs. LewisPLewis, James und Frau, Mieter glaubte alles in bester Ordnung hinterlassen zu haben! Muss aber allerhand zugeben als Ina es ihr zeigt.)
Departmentlunch. – Nach dem Nap will ich für Departmentseminar aufstehen. Während ich auf dem Bett sitze, ziehe ich den Metallgürtel an und drücke ihn kräftig nach unten, während er noch nicht ganz zugeschnallt ist. Dabei plötzlich Schmerzim Kreuz. Nicht schlimm, aber an der typischen Stelle. 🕮 Ich überlege, ob ich doch versuchen soll aufzustehen und hinzugehen (ich habe gestern und heute die Aufsätze von PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph gelesen und wollte dazu diskutieren);39Aufsätze ???, Perry und McKeon schrieben weitaus früher Aufsätze, nichts gegenwärtiges, schwere Zuordnung aber Ina rät, lieber vorsichtig zu sein, damit ich dann eventuell morgen mein eigenes Seminar geben kann, was ja wichtiger ist. Darum bleibe ich im Bett.
Seminar. Ich bin sehr vorsichtig mit dem Rücken; es geht gut.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph; er macht Comments zu Punkten im Prob. BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. Er stoppt verschiedene Kurse in Philosophie und Psychologie, die er angefangen hat. Er möchte gerne mehr Zeit mit mir haben. – James LewisPLewis, James und Frau, Mieter kommt, bringt can opener. Er scheint geknickt über den Zustand der Wohnung; er sagt, er war die letzten 2 Wochen in dieser Wohnung im Bett.
Nachmittags mit Ina in Washington Park; der erste Spaziergang seit 20. 9. Es geht gut; etwas mühsam, weil so lange keine Bewegung. – Die Universität will für neue Professoren Minimalgehalt von 9000 (und 12000 für VE) einführen; aber für schon anwesende soll das nur langsam erreicht werden. Wir überlegen, auf 3 Q zurückzugehen, wenn ich dann 9000 kriegen würde (oder 9750, das ist proportional zum jetzigen.).
Haarschneider; zu Fuß zurück. – Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier; er macht gute Bemerkungen zum Prob. BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950.
Nachmittags 4 – 6 De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker und SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker hier. De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker war für den Sommer in Amerika, Mathematikerkongress, und Symposium über Statistik in Berkeley.40Symposium ??? (Reise bezahlt durch Fulbright Grant, Aufenthalt in Amerika durch MundGrant.) Studiert auch elektronische Rechenmaschinen für italienische Mathematiker. Wir sprechen über seine subjektive Wahrscheinlichkeitsauffassung. (Siehe K seines AufsatzesBDe Finetti, Bruno!1935@„La logique de la probabilité“, Actes du Congres International de Philosophie Scientifique, Paris, 1935, 31–39 1935.)41"La logique de la probabilité." In Actes du congrès international de philosophie scientifique. Vol. 4, 31–39. Paris: Hermann, 1936.SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker ist sehr für De FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Auffassung; er sagt, die anderen Statistiker (z. B. NeymanPNeyman, Jerzy, 1894–1981, poln.-am. Mathematiker, WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker und andere) sagen, sie haben die Auffassung von KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom und JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematikervor viele Jahre studiert. Das ist hoffnungslos und erledigt. SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker: Die Frage muss aber wieder aufgerollt werden, aber die Statistiker 🕮 sind nicht leicht zu bewegen.
Departmentlunch. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt, wir (Vollprofessoren) sollen ihm Brief an den Dean schicken, für Promotion für PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph; er wird sie dann zusammen dem Dean schicken. Wir setzen etwas auf; Empfehlung, aber nicht enthusiastisch; wir schicken es an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph in geschlossenem Umschlag. Mr. CainPCain, Manager für den neuen Hausbesitzer, den er nicht nennen will, besichtigt die Wohnung.
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Ich erzähle, dass ich 2 Einladungen von California abgelehnt habe; er stimmt sehr damit überein, auch mit der Idee, dass die philosophische Assoziation eine Resolution macht. Er meint, die Kommunisten spielen jetzt in Amerika die Rolle, die die Juden unter den Nazis hatten: man projiziert auf eine kleine Gruppe die eigenen Züge, die man sich nicht selbst zugeben will. – Er meint, ich bin schon reichlich generös mit meiner Zeit für Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, wenn ich ihn wöchentlich einmal privat sehe, und zuweilen die Gruppe.)
Mit Ina Brief an Präsident SproulPSproul, Robert Gordon, 1891–1975, Präsident der University of California at Berkeley zusammen mit Ina aufgesetzt:42Brief ??? Einladung abgelehnt.
Nach Vorlesung zu Fuß nach Hause, zum ersten Mal, obwohl Ina im Auto da ist. – Nachmittags Student HartleyPHartley hier, beinahe 2 Stunden; über seinen Thesisplan über ThurstonesPThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur Faktoranalyse. (Er hat allerhand Ideen; ich aber ich bin etwas skeptisch über die Durchführbarkeit.)
Mit DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph kurz telefoniert; er ist am Flugfeld auf Durchreise. Er meint, die Entlassungen werden in ca. 2 Monaten vor Gericht entschieden; er ist recht zuversichtlich auf Erfolg; dann will er die Einladung an mich erneuern.
Nachmittags Departmentseminar: Ich mache Bemerkungen über PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph AufsatzIW wie oben; (ich für deskriptive, wertfreie Sozialwissenschaft, alle anderen dagegen; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph unverständlich; ausführliche, lebhafte Diskussion; ich wollte nur 1 Stunde kommen, bleibe 1 ½, muss dann leider unterbrechen.) – Abends Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago; mein Vortrag🕮 „Eine neue Theorie der prob.; d. of c. und induktive Inferenz“;43Vortrag ???Court Room im Law Building., ganz besetzt, ca. 60 Leute! Ganz gute Diskussion; MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom, RapoportPRapoport, Anatol, 1911–2007, am. Mathematiker und Biologe, SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker und viele andere; aber diese Ideen sind ihnen doch recht neu. SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker sagt, dass FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker auch biased Funktion untersucht, und andere Leute noch mehr; es ist keine allgemeine Bevorzugung von unbunbekannter?bestimmter? Funktion da. MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom fährt mich nach Hause.
Nachmittags Seminar.
Stundenlang Galleys von JørgensenPJörgensen, Jörgen@Jørgensen, Jørgen, 1894–1969, dän. Philosoph und FreundlichPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. PhysikerBFinlay-Freundlich, Erwin!1951@„Cosmology“, Foundations of the Unity of Science 1 (8), 1951, 505–566 durchgesehen.44Druckfahnen zu Jørgensen, „The Development of Logical Empiricism“ und Finlay-Freundlich, „Cosmology“.– Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Vormittags mit Ina und Marni im Park spazieren. – Nachmittags mit Ina das von Mrs. GordonPGordon, Mrs. getippte ms „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 verglichen; mühsam mit vielen Formeln; Ina wird nervös.
Nach meiner Vorlesung mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen. Ich bitte ihn, vom Dean herauszufinden, was mein Gehalt sein würde, wenn ich auf 3 Q zurückginge. Er meint vermutet: es würde im Laufe von 2 – 3 Jahren auf den proportionalen Betrag erhöht werden.
Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über logische Form, und Analyse von natürlichen Sprachen.)
XI / 1950 Departmentlunch. – Nachmittags Departmentseminar. Diskussion über RöpkePRöpke, Wilhelm, 1899–1966, dt. Ökonom („Soziale Krise“ k).BRöpke, Wilhelm!1947@Die Krise des Kollektivismus, München, 194745Viell. Röpke, Die Krise des Kollektivismus. (Ich kritisiere, dass er meint, alle Leute von gutem Willen bilden jetzt eine Front zusammen in seiner Richtung.)
Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. Wir beschließen, dass ich mein deutsches Skelett von „Referenzen zu Ausdrücken“ (geschrieben Nov. 1949) für ihn in den wire recorder diktieren soll.46Welches Manuskript ??? Am 8.11.49 „Gearbeitet über Geach“ vielleicht das ??? auch unten ergänzen !!!
Vormittags in den wire recorder diktiert, bis unsere 3 Halbstunden Spulen voll sind. – Nachmittags mit Ina verglichen spazieren; und dann ms ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 verglichen.
Nachmittags ms ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 verglichen. Eine Geduldsprobe mit vielen Formeln. Ina wird sehr nervös und gereizt und macht nachher 🕮 wegwerfende Bemerkungen über meine „ollen Aufsätze“. Da werde ich auch böse. Nachher wundert sie sich, dass ich nicht so schnell wieder aus der Depression herauszubringen bin.
Nachmittags ins Kino „Destination Moon“‚47„Destination Moon“ (1950) von Irving Pichel. Technicolor. Technisch interessante Bilder vom Innern und der Rakete und auf dem Mond (der Plot sehr simpel). – Vormittags zur Wahl gegangen‚48Midterm elections in Illinois. und dann ein wenig im Park spazieren, mit Familie.
PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph telefoniert: er hat mit dem Dean gesprochen; er sagt, wenn ich auf 3 Q zurückgehe, möchte er mein Gehalt möglichst proportional erhöhen, er weiß aber nicht, was möglich sein wird. Daraufhin wird PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph ins provisorische Budget 9000 einsetzen; und ich sage, dass, wenn dies angenommen wird, ich annehmen werde. Er meint, vielleicht wird nötig sein, dass ich im Sommer 1952 unterrichte! Er will aber versuchen, es zu vermeiden, wenn es möglich ist.
Zum Departmentlunch. – De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker gelesen.49Erläuterung ??? Kartothek ??? (Nachmittags nicht zum Departmentseminar, wegen Abendsitzung.) – Abends in Cowles CommissionICowles Commission, University of ChicagoVortrag von SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker über De FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker subjektive Wahrscheinlichkeitsauffassung. Er definiert die Wahrscheinlichkeit aufgrund der Präferenzen [wie Bayes aufgrund der Erwartungswerte] . Ich in der Diskussion: SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker ist vorsichtiger als De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker; letzterer fügt noch negative Aussagen hinzu, dass wir nicht weiter gehen können, dass Wahrscheinlichkeit nicht ein Urteil ist; und nur Konsistenz beurteilt werden kann.
Vormittags Vorbereitung für Seminar und Term Papers. Nachmittags Seminar.
Nachmittags 3 – 4 ½BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker hier, zum ersten Mal. Über Kausalmodalitäten. Über Übersetzung durch Rechenmaschine; er hat auch an WeaverPWeaver, Warren, 1894–1978, am. Mathematiker geschrieben, dass künstliche Sprache besser wäre als Maschine; Linguisten, Logiker und Psychologen sollten zusammenkommen, um eine zu schaffen; das wäre praktischer und billiger als Maschinenübersetzung. Ich überlege mit ihm Möglichkeit für eine Maschine, die Formeln transformiert. Über kausale und moralische Modalitäten. Er zeigt mir McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Rezension seines Aufsatzes;50Kenneth Burke! (THE UNENDING CONVERSATION: KENNETH BURKE AND RICHARD MCKEON’S AESTHETIC PRAGMATISM, 1920–1960 ich stimme McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph zu, dass die Barbierregel nicht kausal, sondern moralisch ist (Imperativ). 🕮
Nachmittags mit Familie im Park spazieren. Rücken etwas müde.
3 ½ – 6 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. (Über Unterricht in NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph Kurs. Über NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph und MeyersPMeyer, William H., 1915–1993, am. Mathematiker Plan von Übersetzung von AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954; er will es anschauen. Über mein ms „Referenzen zwischen Ausdrücken“wie oben.)
Muskelschmerzen im Nacken und unteren Rücken (vielleicht von Luftzug im Bad gestern abend). Dissens gelesen für nachmittags Seminar. – Zum Departmentlunch. Zu Fuß zurück (Ina wurde aufgehalten); dabei ist der kleine Gürtel schmerzhaft. 3h Metallgürtel; und ganz angezogen, für Departmentseminar. Dabei etwas Schmerzen im Rücken, besonders beim Sitzen auf dem geraden Stuhl beim Telefon. Vielleicht nur empfindliche Muskeln; aber ich bin unsicher; der Schweiß bricht aus. Ich glaube etwas im Rückgrat zu spüren, aber vielleicht ist es nichts Ernstes. Es ist aber so unangenehm, dass ich beschließe, nicht zu gehen.
Nachmittags Seminar. Rücken fühlt sich heute besser; also war es wohl nichts Ernstes. Ich nehme den pad-Gürtel und binde ihn sehr fest; das macht Schmerzen auf den Hüftknochen. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph bringt aus seinem Office einen Drehstuhl mit Armlehnen herauf. Nachher müde, weil ich mich so anspanne.
Rücken ist gut. Vormittags etwas am Schreibtisch. Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Nachmittags 4 – 6 Dr. SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe hier. Er ist Instruktor in Psychologie, will nächstes Quarter Kurs über Methodologie der Psychologie geben, bespricht den Plan mit mir. Er erzählt auch von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. Er war in L. A. Lehrassistent, entschieden gegen den Eid, nahm darum hier an. Ich erzähle von meinen Ablehnungen, und er ist sehr interessiert; er war im steering Komitee für die nicht-Senat Angestellten. Er erzählt von RoggePRogge, Oetje John, 1903–1981, am. Rechtsanwalt, dessen Tochter er gut kannte; er erzählt von einem Gespräch, wo Fr kommunistische Freunde von RoggePRogge, Oetje John, 1903–1981, am. Rechtsanwalt ihn überreden wollten, Kommunist zu werden, und RoggesPRogge, Oetje John, 1903–1981, am. Rechtsanwalt Gründe dagegen. Ich erzähle von BroylesPBroyle, Paul W., 1896–1974, am. Unternehmer und Politiker KomiteeIBroyles Commission und HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, und was ich an SproulPSproul, Robert Gordon, 1891–1975, Präsident der University of California at Berkeley geschrieben habe, dass Kommunismus an sich kein Grund gegen 🕮 Universitätsstellung sein sollte.51Siehe TB 21. III. 1949R. Er sagt, sein Komitee hat eine ähnliche Stellung genommen, und die Majorität der Fakultät stimmt dem zu.
Vormittags mit Familie im Park spazieren. – Nachmittags mein ms „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 von 1938 gelesen; vielleicht wären doch nicht so sehr umfangreiche Änderungen nötig.
Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. Er hat AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gelesen und macht Vorschläge für Änderungen und Erweiterungen. Besonders die ersten §§ seien sehr kurz, findet er; nicht genügend für Einführung für Anfänger.
Nachmittags NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph und MeyerPMeyer, William H., 1915–1993, am. Mathematiker vom College Mathematik Stab und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph sagt, dass ihr Stab den AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 vielleicht übersetzen und mimeographieren lassen würde für ihre eigenen Diskussionen, und dann könnte er später, nach Verbesserungen, gedruckt werden.52Erl ??? MeyerPMeyer, William H., 1915–1993, am. Mathematiker würde die Übersetzung machen; er sagt, er würde RosingersPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph Übersetzung lieber gar nicht ansehen. Die wollen Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph würde mir helfen, Zusätze und Änderungen zu machen. Sie wollen es noch überlegen, und in einigen Wochen Beschluss machen.
(Keine Klassen.) Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
[1h Examen FoxPFox, Student; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, ich brauche nicht zu kommen.] 3:30 letztes Seminar (8.); jetzt beginnt reading period
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph mit Frau und Kindern (2 Mädchen, 4 und 7 Jahre). Die Kinder sind lebhaft und sprechen nur hebräisch; die Frau spricht englisch, aber ist sehr still. So ist die Konversation ziemlich behindert. MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph kommt. (Ich scheue mich, die brennenden Fr weltpolitischen Fragen, Korea usw., ins Gespräch zu bringen, um Meinungsverschiedenheiten zu vermeiden; vielleicht sollte man aber doch sowas besprechen.)
Nachmittags WolfsonPWolfson, Mann von Kate Senior hier, Mann von Kate SeniorPSenior, Kate. Er ist Research Assoziierter in Ökonomie, hat Physik und Mathematik studiert, will mehr Mathematik und 🕮und symbolische Logik studieren, um Methoden und Begriffe der Sozialwissenschaft zu exakt zu machen. Vielleicht wird er zum MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA gehen, um mit PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph zu arbeiten und in HarvardIHarvard University, Cambridge MA mit dem Komitee für Human Relations. Ich sage ihm von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe.
Departmentluch. (Ich gehe nicht zum Departmentseminar, weil abends zur Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago) Dort: Vortrag MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom „Neuere Diskussion über prob. und utility, und Frank RamseyPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosoph“.) (Er stellt das System der Definitionen und Axiome von RamseyPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosoph dar, wie er degree of belief aus den Präferenzen einer (rationalen) Person ableitet. In der Diskussion spreche ich am meisten. Auch, dass solche Regeln von minimax wie WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker und SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker unzureichend sind, weil sie d. of c. nicht berücksichtigen. Er meint, dass WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker mit prob. nicht inference?init? meint, sondern ähnlich wie RamseyPRamsey, Frank Plumpton, 1903–1930, brit. Mathematiker und Philosophirgend eine Größe, die aus den Präferenzen zu ersehen ist.)
XII / 1950 3 ½ – 6 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. Ich erkläre meine Ideen über Kausalmodalitäten. (Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, ‚nomologisch‘ muss pragmatische Begriffe benutzen, vielleicht ‚confirmed‘, ebenso auch counterfactuals; nicht ‚wahr‘. BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker ist nicht sicher, ob ‚nomologisch‘ bloß semantisch ist. (Er stimmt mir aber zu, dass in counterfactuals wahre, nicht hoch-konfirmierte, Gesetze gemeint sind); aber er kann nicht sagen, welche faktischen Fragen noch relevant sein könnten neben der Analyse (meaning).
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Sie ist aufgeregt und empört darüber, wie die Gefahr eines Weltkrieges nahe kommt durch die Vorgänge in Nordkorea.
Nachmittags ½ Stunde mit Familie im Park spazieren. Es macht mich sehr müde, vermutlich durch übermäßige Anspannung. – Einige Ideen über Uniformität und randomness aufgeschrieben.
2 – 5 MA Examen für 5 Studenten (GendhiPGendhi, Student, ProschPProsch, EwingPEwing, Student, Miss CatePCate, Miss, Studentin (schwach), Miss PettingillPPettingill, Miss, Studentin). Sehr müde. 🕮
Vormittags Billing Hospital, Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt (siehe Extrablatt!53Blatt ??? Der Assistent stellt nur einige Fragen, macht keine Untersuchung. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt macht nur Versuch, ob Beugen der Beine Schmerz macht; das ist negativ. Er sagt, ich soll doch wieder Rückenübungen langsam anfangen. Er erklärt, dass beim Anfall momentan ein Nerv geklemmt wird; dass aber keine Schädigung eintritt, nur der Schmerz.) – 4 – 5 FreundlichPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. Physiker und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Wir sprechen gar nicht über FreundlichsPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. Physiker MonographieBFinlay-Freundlich, Erwin!1951@„Cosmology“, Foundations of the Unity of Science 1 (8), 1951, 505–566, weil er sofort anfängt, lebhaft zu erzählen über das Schmidt-Teleskop, das unter seiner AufsichtnOriginal Aufsatz gebaut wird.54Das Schmidt-Cassegrain-Teleskop. Nur Einsteinturm bekannt, war jedoch wesentlich früher ??? (Er hofft damit große aber schwache Nebel fotografieren zu können; er vermutet, dass die natürliche Dichte des Weltalls erheblich größer ist als man jetzt annimmt. Dann ist die Welt endlich, aber wie Kartoffel, nicht Kugel; und oszilliert zwischen Ausdehnung und Kontraktion.) Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über Enzykl.IFoundations of the Unity of Science; sein Plan für die nächsten Bände: über Probleme, wo mehrere Gebiete zusammenkommen, wie z. B. die Wissenschaft vom Menschen. Ich: Lieber es werden Bände in der Libr. of Unified Science;ILibrary of Unified Science das ist ein mehr flexible Rahmen. Da können wir Bände verschiedener Art veröffentlichen, ohne uns von vornherein auf eine große fest geplante Reihe festzulegen.
Officestunde (2 Stunden!).
(Nicht zum Departmentlunch, weil es zu viel wäre zusammen mit Seminar.) 3 ½ – 6 Departmentseminar. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph fragt, was wir über Ziele und Aufgaben von UNESCOIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization denken (er geht für ein Jahr nach Paris). (PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph fragt, woher es kommt, dass man sich leichter einigt in praktischen Vorschlägen als in den obersten Prinzipien. Ich: die obersten Prinzipien sind oft nachträgliche Rationalisierungen; es ist unfruchtbar über sie zu streiten; Streit zwischen HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker und BrouwerPBrouwer, Luitzen E. J., 1881–1966, niederl. Mathematiker, anstatt über Vorschläge für Sprachformen zu diskutieren; mir scheint, die Entwicklung geht mehr in Richtung auf größere Neutralität.)
Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph und BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker hier. (Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph schlägt vor, konditionale Sätze zu explizieren durch Confirmgrad in bezug auf die Evidenz bestehend aus allen wahren Basissätzen [!] über Zeitpunkte bis zur Zeit des Sprechens. Ich habe Bedenken dagegen.)
Telefoniert mit Dr. BrosinPBrosin, Dr., Arzt. (Ich berichte Ergebnis von 🕮 RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt. Dr. BrosinPBrosin, Dr., Arzt meint, dass mein Fall glücklich und leicht ist im Vergleich zu anderen Diskfällen; seine Frau ist an Disk operiert worden; wenn es schlimmer werden sollte, rät er, anderen Neurologen zu konsultieren, nach telefonischer Mitteilung an RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt: entweder Dr. Paul BuceyPBucey, Paul, Arzt (Privatpraxis, unterrichtet an University of IllinoisIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL) oder Dr. BayleyPBayley, Dr., Arzt (University of IllinoisIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL), beide Freunde von ihm. Er bestätigt RasmussensPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt Meinung, dass Operation nicht geraten ist, und auch, dass keine Schädigung der Nerven zu befürchten, und dass ich daher nicht unnötig worry soll und mehr aufstehen soll. Psychiatrische Beratung jetzt nicht nötig. Wenn später nötig, am besten nach Untersuchung durch anderen Arzt, weil es für den Psychiater wichtig ist, eine möglichst klare Diagnose zu haben, damit er weiß, wie viel % an der Situation organisch ist. Wenn BrosinPBrosin, Dr., Arzt hier bliebe, würde ich doch wahrscheinlich einige Beratungen mit ihm machen. Da er bald weggeht und nicht mehr die Zeit dazu hat, will ich einstweilen nicht zu einem anderen gehen.)
Nachmittags hier: BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und kleiner Sohn (wohlerzogen und heiter), ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph und Frau, GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph (aus OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK, Schüler von RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph, beeinflusst von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph). Sie fangen philosophisches Gespräch an. Ich erzähle Geschichten von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis.
Plasterers kommen für 3 Tage, machen Zimmerdecken in Front Porch, Wohnzimmer, Inas Zimmer, und flicken die Decken in Flur und Küche. So leben wir in meinem Schlafzimmer. Ich sitze aber doch oft auf, im Schreibtischstuhl, und arbeite. (Etwas über \(\chi ^2\) angefangen, im Zusammenhang mit randomness.55Erl ???)
11 ¼ – 12 ¾ Officestunde. Dann rufe ich dreimal vergeblich zu Hause an, und gehe dann zu Fuß. Inzwischen ist Ina seit 12 ¼ mit Auto da. Sie kommt mehrmals herauf, ist aber zu schüchtern, sich zu zeigen (obwohl die Officetür offen ist), bittet nur Studenten, es mir zu sagen, aber die vergessen es.
(Nicht zum Departmentlunch, weil nachmittags Seminar). 🕮 4 – 6 Departmentseminar, CharlesMalikPMalik, Charles, 1906–1987, liban. Politiker (Minister von Lebanon in Washington, und delegiert in UNIUN/UNO, United Nations Organization). Er ist aktiv besonders in Human Rights Commission.56Die 1946 gegründete UN Commission on Human Rights.IUN Commission on Human Rights Er ist Philosoph, Schüler von WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph und HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph (er sagt: er hat 2 Hauptinteressen: Mathematik und Physik, und Religion; er las ursprünglich MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph, PoincaréPPoincaré, Henri, 1854–1912, fr. Mathematiker und Philosoph, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph; studierte in HarvardIHarvard University, Cambridge MA bei WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph, war enttäuscht, weil nichts über Religion; ging zu HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph nach Deutschland, war von ihm mehr beeindruckt, obwohl keine Religion, doch demütige Analyse des wirklichen Lebens. Heftige Diskussion mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, weil MalikPMalik, Charles, 1906–1987, liban. Politiker sagt, dass WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph nicht einen wirklichen Gott hat, zu dem man beten kann, sondern nur einen abstrakten Begriff. Er berichtet etwas über die Diskussion in einem Komitee über Menschenrechte. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph fragt, wie es kommt, dass trotz Verschiedenheit in philosophischen Prinzipien Einigung über Menschenrechte möglich war. MalikPMalik, Charles, 1906–1987, liban. Politiker: Teilweise durch Mehrdeutigkeit der Formulierungen; aber doch auch wirkliche Gemeinsamkeit. Das sei verständlich von seinem Standpunkt aus (natural law), weil es eben im Grunde ein eindeutiges natural law gibt, aber unverständlich vom Standpunkt des Positivismus. Er ist sehr von sich und seiner Wichtigkeit eingenommen, betont immer die Rolle, die er gespielt hat, und seine nahen persönlichen Beziehungen zu allen prominenten Leuten. (Großes, breites Gesicht mit welligem schwarzem Haar, etwas ähnlich zu Edmond PrivatPPrivat, Edmond, 1889–1962, schweiz. Journalist und Historiker, Esperantist.) Er glaubt, dass, auch unabhängig vom Kommunismus, der Zusammenschluss von Russland und China eine so gewaltige Macht sein würde, dass es die übrige Welt bedrohen würde. Darum sei die Hauptaufgabe der Gegenwart, die Unabhängigkeit Chinas zu bewirken; die Aufnahme in die UNIUN/UNO, United Nations Organization schon vor einem Jahr wäre äußerst gut gewesen, jetzt sei das nicht möglich; vielleicht überhaupt zu spät, den 3. Weltkrieg zu vermeiden. Aber auf lange Dauer sei sicher, dass China unabhängig sein würde, wegen der großen kulturellen Verschiedenheit zum zu Russland und zum Westen. 🕮
2 – 4 ½Examen MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph, Geschichte der Logik. (Meist wird über PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph und AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph gefragt, und HumePHume, David, 1711–1776, brit. Philosoph und KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph. Ich über Hauptzüge der neuen Logik; er schreibt eine Formel an, macht Fehler damit; dann ich über LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph. Mir scheint, er weiß allerhand, aber doch nicht gut. Wir einigen uns, dass er bei meinen Fragen über Gegenwart wohl besser getan hätte. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph bezweifelt sogar Passen (als einziger, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph ist nicht da.); MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und ich bezeugen seine Intelligenz. Wir lassen passieren, aber das Gesamturteil kommt erst nach dem schriftlichen Examen über Logik, nächste Woche.) Ich sehr müde, Metallgürtel drückt die Muskeln.
3 ½ – 7 (!) Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Zuerst seine praktischen Fragen, mit Ina. Dann unser Fachgespräch. (Über ms „Referenzen“wie oben; er meint, vielleicht sind Parameter nicht nötig, stattdessen nur ist uninterpretierte Konstanten. Einiges über seine Ideen zu Dispositionsbegriffen.)
Gestern und heute immer Term Papers gelesen. – Nachmittags 45 minspazieren mit Familie, zum Armory. Diesmal mit Pad-Gürtel; das geht besser, weil die Muskeln nicht so gedrückt werden wie beim Metallgürtel.
10 ½ – 2 ½NadelPNadel, Siegfried Ferdinand, 1903–1956, öst.-brit. Psychologe und Ethnologe hier. Er hat Lizentiat gemacht bei BühlerPBühler, Karl, 1879–1963, dt.-am. Psychologe, verh. mit Charlotte Bühler in Wien, Philosophie bei SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick; war damals in der Arbeitsgemeinschaft mit LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda usw., dann England (englische Mutter? Er ist dort „aufgewachsen“). Er ist hier mit Frau und Kind; 3 Monate in US mit Grant von College, um Psychologie und Anthropologie zu belegen. Dann nach CanberraIAustralian National University, Canberra, neue Universität‚57Die Australian National University wurde 1946 gegründet. Head of the Department Psychologie. Hauptinteresse: Sozialpsychologie, Sozialanthropologie, Soziologie der Sprache; Empirist. Über Weltlage, Einstellung der Europäer. Er glaubt, dass AttleePAttlee, Clement, 1883–1967, brit. Politiker jetzt in Washington allerhand erwirkt hat; er hat Hoffnung, dass kein Weltkrieg in naher Zukunft, weil Russen nicht fertig und Washington keinen Krieg gegen China machen wird. Er ist befreundet mit FinlayPFinlay–Freundlich, Erwin, 1885–1964, dt.-brit. Physiker.58Vermutl. Erwin Finlay-Freundlich. Er berichtet, dass PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper sich unglücklich fühlt, obwohl gute Stellung; er möchte an größere Universität. 🕮 3 ½ – 5 ½ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph hier. (Er schreibt Doktorthese bei FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph über das Überabzählbare; Versuch, die Relativisierung von Skolem zu umgehen, vielleicht mit Hilfe des Begriffs der rekursiven Prädikate. Er hofft, den Doktor im Sommer zu machen. Er erwägt, nächstes Jahr hierher zurückzukommen, bei mir zu arbeiten, vielleicht über semantische Antinomien. Er hat Aussicht, hier im College zu unterrichten. In YaleIYale University, New Haven CT ist er jetzt Instruktor; gibt Kurse über Ethik, mit viel Vorbereitung.)
Die Maler sind in der Wohnung (KingPKing, Anstreicher, Neger), auch mein Schlafzimmer. Ich bin in Inas Zimmer.
Maler noch hier; heute fertig. Zur Office hour, zu Fuß zurück.
Departmentlunch. (Heute kein Deparmentseminar.) (Abends in CCICowles Commission, University of Chicago Vortrag von ArrowPArrow, Kenneth, 1921–2017, am. Ökonom und Mathematiker über choice und risk; ich gehe nicht.)
Haarschneider; hin und zurück zu Fuß. – Ich sitze jetzt meist am Esstisch.
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap.
Briefe auf Draht diktiert. Ich sitze wieder am Schreibtisch.
Nachmittags 40 min mit Familie im Park spazieren; es macht mich jetzt nicht mehr so müde. (mit pad-Gürtel.)
Abends Weihnachtskerzen, Musik (MozartsinfoniePMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist, SchuberttrioPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist); wir sollten doch öfter hören; aber der Apparat hat viele Nebengeräusche.
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. Ich bespreche mit ihm sein ms über nationale Charaktere.59Singers ms über nat Charaktere ??? (Ich meine, man müsse erst Charakterbegriff induktiv definieren. Ich bezweifle, dass logische Inkonsistenz wirklich so oft vorkommt; vielleicht ist es meist nur Konflikt in praktischer Einstellung.)
Abends lese ich HörmannsPHörmann, Martha, 1888–1971, Lehrerin, stud. von 1910 bis 1915 in Jena und München Mathematik, Chemie und Biologie, Mitglied des Serakreises „Mai 1911“, von FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel abgetippt.60Erläuterung ??? liegt das im Carnap Nachlass ??? (Sehr persönlich, über Beziehung mit KremersPKremers, Hans, 1892–1917, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Hilfslehrer in Wickersdorf, das ist besser geschrieben als ihre anderen Tagebücher.) 🕮
3 ½ – 7 (!) Siao Fang SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Er hat ECA Grant; er weiß nicht, ob es verlängert wird. Er will Fellowship ansuchen, ich verspreche es zu unterstützen. Er ist sehr angetan vom Introduction Kurs, sagt, es muss als ein Buch geschrieben werden. Erzähle, dass meine Freunde mein Skelett nicht ausgearbeitet haben. Er schlägt vor, das erste Kapitel über meaning analysis zu schreiben und mir dann zu bringen; ich gehe aber nicht weiter darauf ein; ich glaube, er ist doch noch nicht reif und erfahren genug dafür. Er ist für das neue Regime in China; er sagt, das alte Regime ist korrupt, und es ist nötig, etwas für das Volk zu tun. Die Regierung fordert jetzt alle Studenten auf, zurückzukehren, um beim Aufbau zu helfen, außer Ingenieure und Mediziner, die weiter hier studieren dürfen; aber Philosophiestudium wird als überflüssig angesehen. – Er fühlt sich einsam, hat oft Heimweh; er spricht oft den ganzen Tag mit niemandem. International House hier wäre zu teuer, und anscheinend hat er nicht Freunde gefunden unter anderen Chinesen.)
10 ½ – 1 Professor ArrowPArrow, Kenneth, 1921–2017, am. Ökonom und Mathematiker hier. (Über Wahrscheinlichkeitsauffassungen. Er meint, Häufigkeit genügt nicht für statistische Arbeit; „subjektiver“ Begriff ist nötig. Ich: Ja, aber logisch, nicht subjektiv. Er kennt mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195061Carnap, Logical Foundations of Probability. noch nicht. Er meint, und manche anderen jüngeren, dass vielleicht random sampling nicht das beste sei, sondern systematische Auswahl. Ich sage etwas vom \(\lambda{}\)-System. Er sagt, dass HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker und L. eine estimation Funktion für rf. haben, deren mittlerer quadratischer Fehler konstant ist, unabhängig vom wahren rf. Ich sage (irrtümlich), dass die Funktion in meinem \(\lambda{}\)-System nicht vorkommt, also vermutlich nicht gut ist. Er fragt, wie mein System auf St kontinuierliche Skalen oder zunächst auf abzählbar viele \(Q\) ausgedehnt werden könnte. Ich: Vielleicht ähnlich der JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker. Er: Aber es gibt keine Mass Function, die das erfüllt. Ich: vielleicht mit nicht-archimedischem Zahlensystem?62Erl zu dieser Diskussion ???) –GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus kommt her, will nachmittags weiterfahren. Ina lädt sie ein, bis morgen zu bleiben.
XII / 1950aTeile dieses und des folgenden Eintrags befinden sich auch am Beginn des vorigen Konvoluts, werden hier aber nur einmal abgedruckt.OChicago IL 3 ½ – 8 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Ich stelle Fragen: Was ist mit „Übereinstimmung mit randomness“ gemeint in der Untersuchung von NymanPNyman, Alf Tor, 1884–1968, schwed. Philosoph über \(\pi{}\) und alle ?.1Erl ??? Dann Einiges über Rechenmaschinen.)
Vormittags langes Gespräch mit GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus. (Sie ist jetzt so erregt über ErnstPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus, dass sie in Tränen ausbricht, wenn sie erzählt über die verschiedenen Züge, unter denen sie besonders leidet. Sie hängt noch an ihm, aber die negative Seite überwiegt doch jetzt stark. Darum meine ich, sie muss doch ernstlich erwägen, sich zu trennen. Sie hat nur vor, 4 – 6 Wochen nach NY. Ich rate, es länger zu machen, und vielleicht bis Mai, wenn ihre Freundin aus Afrika nach NY kommt . Aber jetzt nicht definitiv beschließen, sondern abwarten, wie die Dinge sich entwickeln. Vielleicht findet ErnstPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus sich zurück zu „Marianne“, eine ältere deutsche Dame in L. A.‚2Hier: Los Alamos. die ihn befürsorgt). – 3 ½ – 5 PalterPPalter, Student hier. (Über seine Doktorthese, über Philosophie der Relativität. Er erklärt, dass der Hauptinhalt nicht Physik ist, sondern Philosophie. Er meint, im Department sei kein Professor, der sich für Methodologie besonders interessiert, wohl aber im College Physical Science Kurs, wo er auch unterrichtet.) Abends ⚬, zum ersten Mal seit Monaten.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier mittags.
3 ½ – 5 ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph hier. Über sein Seminar Paper über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–403Carnap, „Empiricism, Semantics and Ontology“. (siehe S. k).
I / 1951 Vormittags 40 min. im Park spazieren. – Nach 4 ½ – 6 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. Er hat neue Idee für Doktorthese. (Konstruktion einer Sprache, die die gewöhnlichen Begriffe auf Elemente zurückführt, unter Berücksichtigung der Etymologie. Es wird nicht klar, wie dieser historische Gesichtspunkt zu dem Ls passt.)
Erste Vorlesung: Advanced Symbolic Logic. 11 ½ – 1, in Swift, 208.
Departmentlunch. (Ich kündige Programm für Departmentseminar an; es soll nächste Woche beginnen.) Hin und zurück zu Fuß, mit Ina, weil die Straßen 🕮 eisig sind. Nicht besonders müde. Ich bin froh, dass die Rückenübungen schon heute Wirkung zeigen. Ich bin auch letzthin meist länger am Schreibtisch; nicht mehr hingelegt vor den Mahlzeiten; ich trage jetzt in die Vorlesungen pad Gürtel, zu Hause abwechselnd ihn und 2 flache (nicht mehr Metallgürtel).
Beginn von Vorlesung Math. (Diesmal nur 2-stündig, nur 8 Wochen, 3 Wochen Leseperiode.)
Nachmittags 50 min. spazieren im Park mit Familie.
Nachmittags Brace Shop in Billings Hospital, Mr. CattenomPCattenom, Mr.. (Er sagt, sie verwenden seit Jahren (seit 1934, das stimmt aber doch wohl nicht, denn ich habe 1937 dort, wahrscheinlich bei ihm, den ersten schmalen Canvasgürtel bekommen) den „Williams Support“ oder „low back Support“ mit 3 Druckpunkten: im Rücken nur oben und unten, dagegen nicht an der kritischen Stelle, vorne in der Mitte, um den Bauch hineinzudrücken und dadurch Hohlrücken zu vermeiden; kostet 50 $, obwohl ziemlich einfach konstruiert. Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt bestätigt mir telefonisch am nächsten Tag, dass sie jetzt diese Gürtel verwenden; ich frage, ob wirklich nicht Druck auf den Rücken an der Stelle der betreffenden Disks nötig ist, und er sagt: nein, Druck von vorne ist das Wesentliche.)
ZahnarztGouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Er beginnt Behandlung von pyorrhea, und neue Brücke, die den wackligen peg Zahn vorne links oben ersetzen wird, gestützt nur von links, durch neue Krone (¾, nicht sichtbar von vorne) auf dem Zahn links davon.) – Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier, beinahe 3 Stunden. (Er erklärt und verteidigt Sellars’PSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph zwei Arten von Continuum;4Erl ??? aber ich bezweifle die Nützlichkeit.)
Zu Fuß alleine zurück von Vorlesung. – Nachmittags neuen Gürtel bekommen (vergl. Mo 8).
Nachmittags Departmentseminar, Diskussion über meinen Aufsatz „EmpiricismOntology&Semantics“B1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 Sie haben es gelesen, und es wird lebhaft diskutiert, besonders von ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur und WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, auch Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. ScubPScub ist da. Sehr viele Studenten sind gekommen; 🕮 keiner hat registriert; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schickt die meisten wieder weg.
Der neue Gürtel hat sich gestern und vorgestern in der Vorlesung gut bewährt. Er gibt guten Halt; ich stehe auch öfter an der Wandtafel. Heute habe ich ihn zu Hause vormittags und nachmittags an. Da sind dann aber doch am Ende gewisse Stellen empfindlich (nicht so sehr auf den Hüftenknochen, wie bei anderen Gürteln, sondern über den Knochen auf dem Rücken rechts und links wo die Knochen sehr wenig überpolstert sind und empfindliche Nervenpunkte oder Rheumastellen sind.)
Nachmittags zum Tee bei BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker, auch Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel; zusammen 3 Kinder, mit Dreirad usw., ein gewaltiger lebhafter lauter Betrieb. Ich gewöhne mich aber daran. Ich erzähle von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.
Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier, 3 ½ – 7 ½. Über den Begriff der designative meaning component, ob er expliziter werden kann in Terms von Wahrheitsbedingungen; und ob man diese Komponenten pragmatisch-linguistisch feststellen kann für gegebene Personen. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph ist zweifelhaft. Ähnlich über Synonymität; Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, hier ist kein fester Begriff, sondern eine Reihe von immer stärkeren Relationen, ohne Maximum, es sei denn Identität der Ausdrücke.
Vormittags Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Der Zahn links vorne oben neben dem Pegzahn, bricht ab; nicht klar, ob er noch genug halten kann. GouldPGould, Dr., Zahnarzt bricht die alte Brücke rechts oben heraus. Der vordere Zahn davon scheint schwach. Das Ganze ist ein Problem; er will überlegen, was am besten zu tun ist.) – Danach zu Winters (55th Street, W von Bank). Wir kaufen einen grauen Mantel für mich, Gabardine mit Zephirs Wolleinlage (60 $) (er wiegt im ganzen nur 4 ½lb.; der alte gelbe von Frank LundahlPLunda[h]l[l], Frank, den ich seit Jahren als einzigen trage, wiegt 3 ½ +; mein guter dunkelblauer von ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann‚5Reinhard Kaufmann den ich wegen Gewicht seit Jahren nicht getragen habe, 6 lb; diesen will Ina jetzt an JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap schicken) und blaugrauen Anzug🕮 für Übergangszeit (65 $).
Departmentlunch (40 min. über MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph, obwohl das Ergebnis bald klar wird. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph nicht da, hat Brief geschrieben über schriftliches Examen, mir scheint viel zu kritisch. Ich verteidige gegen diese Kritik, schätze das schriftliche als B, und darum guter Ausgleich für das schwächere mündliche.) –Departmentseminar: ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über „Eigenschaften und Dinge“. (Er liest langes ms vor, das Ganze ist basiert auf Unterscheidung zwischen ‚\(K\)-Terme‘, z. B. ‚braun‘, ‚grün‘. Der Unterschied wird nicht hinreichend klar gemacht, und darum ist das Ganze mir unverständlich. Das anzuhören für eine ganze Stunde ist sehr ärgerlich. Dann versuche ich für eine Stunde, eine Erklärung der Unterscheidung aus ihm herauszubringen, vergeblich. Mir scheint, das Ganze ist basiert auf die Unterscheidung zwischen subjektiv und objektiv, obwohl er das leugnet. Zugrunde liegen die aristotelischen „natürlichen Arten“. WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, BernikPBernik, GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth versuchen nicht wenig, ihm zu helfen. Es kommt aber nichts heraus.) – Zum ersten Mal seit langer Zeit gehe ich sowohl zum Lunch (mit neuem Stahlgürtel) und zum Seminar (mit dem SF Canvasgürtel, den Ina jüngst von 1 auf 2 Ziehbänder umgewandelt hat, und der sich gut bewährt). Ich bin froh, dass es gut geht, ohne besondere Ermüdung.
5 – 6 SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. (Seine FrauPSchoenrich, Edyth, 1919, am. Medizinerin, verh. mit Carlos Schoenrich ist Head of Interns in Johns Hopkins Hospital. Er sagt, im Vergleich zu ihr ist unstable. Sie versteht gar nicht, wenn er überhaupt von Schwierigkeiten der inneren Stabilität zu reden anfängt.)
3 ½ – 8 SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. (Ich erzähle, dass ich BruginPBrugin konsultieren wollte; er meint aber, er sei nicht besonders gut. AlexanderPAlexander, Franz, 1891–1964, ung.-am. Psychoanalytiker sei prominent, aber vermutlich sehr teuer (20 – 50). Er will sich erkundigen, wer am besten in Chic und in Billings. Wenn ich beschließe, jemand zu konsultieren, will er den Rorschachbericht ausarbeiten und dem Betreffenden schicken. Ich berichte von Ängsten mit Rücken, und Neigung, zu lang im Bett zu bleiben, Mutterbindung usw. Ich frage, ob es 🕮 sich lohnt, jemand zu konsultieren ohne schlimmere Symptome. Er will das aber nicht entscheiden, weil er persönliche und professionelle Beziehung nicht mischen möchte. Er meint, ich könne aber mit einem Doktor zunächst preliminäre Besprechung machen, um zu finden, ob wirklich Konsultation ratsam. – Er will jetzt endlich These für Doktor schreiben; vielleicht abschließen im Frühling oder Sommer. In einem Jahr möchte er die Gerichtsstelle aufgeben und Universitätsstelle nehmen (er ist jetzt Assoz. Professor an Florida Universität), nur Unterricht und Forschung, keine Psychotherapie.) Um 7h kommen seine Freunde, Dr.PHeinemann, Dr. und Frau und Frau HeinemannPHeinemann, Dr. und Frau (er ist aus Schweden, ist erstaunt hier schwedisches Buch von KailaPKaila, Eino, 1890–1958, finn. Philosoph zu sehen.) Er ist Rechtsanwalt, hauptsächlich Sachen von Immigration und Naturalization. SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich sagt, HeinemannPHeinemann, Dr. und Frau ist interessiert an Fragen der Sprache, inbezug auf law. Ich erkläre, dass die Schuldfrage bei Geschworenen geändert werden müsste. Und dass ich überhaupt lieber nicht vor Geschworene käme, sondern Spezialisten, Psychologen und professionelle Untersucher. HeinemannPHeinemann, Dr. und Frau meint, das Geschworenensystem sei im allgemeinen doch günstiger für den Angeklagten. Sie wohnen irgendwo an 95thSt. Er ist intelligent; es ist anregend mit ihm zu sprechen; so halten wir sie bis 8. Sie beide sagen, wir sollen sie doch besuchen.)
Zahnarzt (2 Zähne gezogen: den peg-Zahn links vorne oben, der ist gestern herausgefallen, er wollte ihn ohnehin ziehen, weil vermutlich Abszess; und der vordere Zahn von der alten Brücke rechts oben, die er neulich herausgebrochen hat weil sie einen Knax hatte; dieser Zahn war brüchig und konnte keine Brücke mehr halten). – Neuen blaugrauen Anzug (bei Winters) anprobiert. (Die Hose passt gerade, aber hat keinen Raum mehr zum Erweitern, wie er behauptet.) – Nachmittags QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)ms „Ontologie“BQuine, Willard Van Orman!1951@„On Carnap’s Views on Ontology“, Philosophical Studies 2 (5), 1951, 65–72 gelesen‚6MS zu Quine, „On Carnap’s Views on Ontology“. das er übernächste Woche hier vortragen will.
Nachmittags Departmentseminar: Vortrag Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph: „Abhängigkeit vom pragmatischen Kontext“ (über egozentrische Ausdrücke und ähnliches; gut).
Nachmittags BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)msBQuine, Willard Van Orman!1951@„On Carnap’s Views on Ontology“, Philosophical Studies 2 (5), 1951, 65–72, das er am Do vortragen wird). 🕮
4 – 7(!) bei ThompsonsPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, auch: 2 SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, 2 GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth (später ihre Kinder), Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (allein). Nette, kleine Wohnung mit modernen Möbeln, Aussicht über die kleinen Parks auf den Midway, Gute, angeregte Unterhaltung. ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph stimmt uns in Kritik von TrumansPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker Kriegspolitik zu, und für die Haltung von England, Kanada und anderen. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph erzählt von Israel.
–10 ° F ! Das Auto startet nicht. Zu Fuß zur Klasse und zurück. (Nachmittags muss Ina über 1 Stunde auf der Straße warten. Dann kommt Truck, schiebt das Auto bis es anspringt. Zum Glück ist der Motor nicht gefroren.)
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er hofft bald Scheidung zu kriegen. – Über Weltlage, Korea, China. Wir stimmen ganz überein. Er sagt, dass die kriegerischen Amerikaner ihre gewalttätigen Absichten in die Russen usw. „projizieren“ (nach ). Er meint, die Russen glauben vielleicht, dass, auch wenn sie militärisch besiegt werden, doch die Westmächte dann so geschwächt sind, dass der Kommunismus schließlich sich ausbreitet.) Er reist übermorgen ab, für HarvardIHarvard University, Cambridge MA (dort 3 Jahre, je 1 Semester in Department für soziale Beziehungen; je 4500; hier für ein Quarter 2100. Er hat TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris angeboten, ihr dauernd hernach 1⁄3 seines Einkommens zu geben.)
Klasse; allein zu Fuß zurück. – Nachmittags Erwiderung auf QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) für morgen vorbereitet.
II / 1951QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) (er kommt an 7:50. Wir stehen sehr früh auf; aber PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph holt ihn zu sich für Frühstück.) Nach einer Stunde Warten rufe ich Faith VepfePVepfe, Faith an; sie sagt, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) ist dort; sie hat ihm gesagt, er könne nicht vor 9 zu uns kommen! 9 ¾ kommt er endlich. (Er erzählt von Frau und Kind, und Europareise im Sommer. Sie haben jetzt großes Haus in Belmont gekauft. Auch etwas über „analytisch“; ich betone, dass das nicht auf Verhalten basiert ist, sondern auf Regeln, wie beim Schach. Er: Begriff „Regel“ ist ihm nicht klar.) Auto fährt nicht. Wir gehen zu Fuß zum Club, Departmentlunch. Dabei auch HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom. Nachher gehen wir zum Mittagstisch; ich spreche 20 min mit van DantzigPDantzig, David van, 1900–1959, niederl. Mathematiker, er ist soeben aus Amsterdam gekommen. Wird 1 Semester unterrichten im 🕮 Statistischen Labor BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA. Er wird heute Abend in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago Vortragen über seine Wahrscheinlichkeitsauffassung; ich kann nicht hingehen, weil heute sehr anstrengender Tag. Seine Auffassung von pr scheint Häufigkeit, aber streng finitistisch. Er hat einiges in meinem BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 19507Carnap, Logical Foundations of Probability. gelesen. Er sagt: die Gründe für \(N^*\) sind nicht da, kommen wohl im 2. Band; sein Bedenken gegen \(N^*\): Abhängigkeit von Sprache; die Wahrscheinlichkeit einer Voraussage über Größen sind davon abhängig, ob wir Größen in wenige oder viele ade einteilen.8Erl ??? Ich: so viele, wie unterscheidbar sind. Er: es gibt aber keine vollständige Beschreibung von Beobachtungen, und keine vollständige Sprache. – Nachmittags Departmentseminar: Vortrag QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) „Ontology & Analyticity“.BQuine, Willard Van Orman!1951@„On Carnap’s Views on Ontology“, Philosophical Studies 2 (5), 1951, 65–72 (Kritische Diskussion über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 1950. In bezug auf Ontologie stimmen wir ziemlich überein, nachmittags erkläre ich ausführlichaOriginal ich ausführlich erkläre. „externe Fragen“. Über „analytisch“ bleibt Unterschied. Ich sage, es sind verschiedene Vermutungen darüber, ob scharfer Unterschied zwischen Mathematik und Physik im Regelsystem der Wissenschaft sich als fruchtbar erweisen wird, oder graduelle Abstufung. Lebhafte, gute Diskussion; auch Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer.)
9 ½ –  nach 12 Finalexamen AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph (über seine Doktorthese „Interne Relationen und Pluralismus bei WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph“. Er kritisiert WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph, weil er trotz These, dass alles durch interne Relationen verbunden ist, an Pluralismus festhält. Die Diskussion zeigt, dass bei WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph Axiomensystem der Prinzipien fehlt, sodass nicht klar ist, was er zulassen würde. Alles schrecklich metaphysisch, ohne genügende Klärung; QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und ich stellen keine Fragen. AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph verteidigt seine These gut; bestanden mit honors.) – Meine Vorlesung 3 ½ – 5 ½. Dann noch ½ Stunde zu PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, Party für QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); sie sind offenbar erfreut, dass ich trotz anstrengendem Tag doch noch komme. Ich bin sehr froh, zu sehen, wie gut ich es aushalten kann.
10 ½ – 12 ½Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler hier. (Über seine geplante Doktorthese über Signalistik.)
Zahnarzt (Dr. KaufmannPKaufmann, Dr., Arzt in Vertretung für Dr. GouldPGould, Dr., Zahnarzt, der im Hospital ist. Er setzt eine Goldkrone ein, das hintere Ende der alten Brücke oben rechts; das soll als Verankerungspunkt dienen für die geplante Halb-Platte, die GouldPGould, Dr., Zahnarzt jetzt beschlossen hat. 🕮 Ferner macht er Plastikfüllung unterhalb der neuen Brücke von BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt oben Mitte, wo caries eingetreten ist. Und Keimbehandlung.) – Nachmittags BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über die Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). Beide möchten wissen, ob QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) noch am Nominalismus als These festhält. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hat berichtet, dass der Vortrag van DantzigPDantzig, David van, 1900–1959, niederl. Mathematiker in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago über Wahrscheinlichkeit enttäuschend war; nicht klar; er meint, dass kleine Wahrscheinlichkeiten als unmöglich rechnen.)
Harold JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker. (Ich erwarte ihn 10:30 im Quadrangle Club.IQuadrangle Club, University of Chicago Er kommt nach 11, gebracht im Auto von Yerkes Observatory, mit Frau. Er wird heute Nachmittag nach Berkeley weiterfahren; dann LosAngeles, dann im März nach Osten: Washington. Da ich 11 ½ Klasse habe, haben wir nur ca. 10 Minuten für Gespräch. Er kennt mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 noch nicht. Er erwähnt seinen AufsatzBJeffreys, Harold!1950@„Bertrand Russell on probability“, Mind 59, 1950, 313–319 über RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell 1950 (k)‚BJeffreys, Harold!1950@„Bertrand Russell on probability“, Mind 59, 1950, 313–3199Jeffreys, „Bertrand Russell on probability“. über p1 und p2, aber nicht klar. Ich sage, dass sein Indefinitprinzip zu stark ist und zu Widersprüchen führt; er: es muss nur angewendet werden, wenn keine Aufspaltung in Alternativen mehr möglich [dann wird es aber leicht zu schwach für seinen Beweis im BuchBJeffreys, Harold!1939@Theory of Probability, Oxford, 1939].10Jeffreys, Theory of Probability. Stelle ??? Er sagt, ein Schüler hat sein Invarianztheorem verstärkt. Ich frage, ob wirklich probability invariant bei Übergang zu anderer Funktion; er behauptet ja, bei seiner Definition; ich äußere Zweifel. Ich sage, wie viel ich seinem BuchBJeffreys, Harold!1939@Theory of Probability, Oxford, 1939 (und Keynes’PKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom) verdanke. UrayPUray fordert mich auf, zum Lunch zu kommen mit JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker und Physikern; leider kann ich nicht.)
Departmentlunch. – Nachmittags Departmentseminar. Vortrag BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker: „Theorie der Eigennamen“. (Die Eigennamen in gewöhnlicher Sprache sind basiert auf Indexterms. Er scheint zu meinen, dass das auch nötig ist für konstruierte Sprache. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph ist heftig dagegen.)
Vorlesung Mathematik; Term Paper angekündigt.
Nachmittags Teeparty hier: WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. PhilosophPWick, Frau verh. mit Warner A. Wick, GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth, Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel, Saschnicht eher Sun?, Miss IwenskaPIwenska, Miss (Letztere monopolisiert zuweilen das Gespräch mit mir, ist aber lebhaft und unterhaltend. SangPSang sagt, dass er gegen Chinas Einmarsch 🕮 in Korea ist, aber erklärt, warum die sozialen Reformen der Regierung und dass darum die meisten Studenten usw. sie unterstützen.) – Abends 9 – 10 ½DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph hier. (Er sagt, mein Brief habe gute Wirkung gehabt.11Siehe TB 22. X. 1950R. Die Gerichtsentscheidung wird bald sein; er meint, gute Chance für Erfolg, weil Briefe des Rechtsanwalts besser sind als der der Gegner. 2 Regenten sind ersetzt worden. Er nimmt an, dass, wenn das Gericht gegen die spricht, die Regenten ihren Kurs ändern werden. Er sagt nur beiläufig etwas über Erneuerung meiner Einladung.)
Zahnarzt (noch Dr. KaufmannPKaufmann, Dr., Arzt. Der Zahn links vorne oben wird gezogen, links von dem früheren peg Zahn; GouldPGould, Dr., Zahnarzt hatte ursprünglich vorgehabt, ebenso ¾ Krone daraufzusetzen; aber der Zahn bröckelt ihm ab. Die Plastikhalbplatte wird $ 135 kosten.)
Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph und BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker hier. (Über Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph 2 kleine mse. (1) Sein Einwand gegen \(\mathfrak{ML}\) Komparativbegriff; ich erkläre die neue, versuchsweise Definition.12Erl ??? (2) Über Relationen in state-descerns. Ich: Vielleicht Relationen als komparativ aufgeben und stattdessen einfache mit endlich vielen ganzzahligen Werten verwenden; oder geordnete Familien von \(’gw\).13Erl ???)
Departmentseminar: Vortrag WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph: „Die politische Philosophie des Logischen Empirismus“.BWick, Warner A.!1951@„The ‚Political‘ Philosophy of Logical Empiricism“, Philosophical Studies 2 (4), 1951, 49–5714Wick, „The ‚Political‘ Philosophy of Logical Empiricism“. (Ich hatte ms gelesen; über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 und FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl „De Principiis non Disputandum...?“BFeigl, Herbert!1950@„De Principiis non Disputandum...? On the Meaning and the Limits of Justification“, Max Black (Hrsg.), Philosophical Analysis, Ithaca NY, 1950, 119–156. Er stellt unsere Auffassung richtig dar und zieht philosophische Konsequenzen; Neueröffnung der philosophischen Diskussion auf der neuen Basis. Lebhafte Diskussion: GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, BernikPBernik, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Ich betone die Invarianten bei Transformation von einem framework zum anderen, und dass da etwas Objektives ist; was z. B. den verschiedenen Logikformen gemeinsam ist. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph nimmt dies als WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph „ineffable“.15Erl ??? Äußerst wichtig !!!)
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt 12h (von Vortrag in UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL). Nachmittags geht er mit in meine 2-stündige Vorlesung Mathematik. (Er verurteilt auch die Außenpolitik, ist besorgt um ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl, der bald 18 wird. Er meint, die ganze Koreageschichte hätte man nicht machen sollen. Er sagt, KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist mehr konservativ, viel vielleicht um es für ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl nicht schwierig zu machen. Sie hält es für richtiger, sich ganz dem neuen Land anzupassen.) 🕮
Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. (Ich berichte über die Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und mit WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph. Auch über Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Einwand über Relationen in . Er meint, in SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph System würde die Symmetrie von „wärmer“ als Naturgesetz aufgefasst, nicht als logische Notwendigkeit; und es wäre ja auch denkbar, dass ein gewisses Kennzeichen, z. B. heat flow zu zyklischer Ordnung führt. – Er hat Sommerunterricht bis Ende Juli, dann Vorträge in Denver in der 2. Augustwoche. Dann wahrscheinlich mit Familie in die Berge. Vielleicht kann er nach SF kommen, zweite Augusthälfte oder erste Septemberhälfte.)
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl wohnt im University Hotel, fährt heute früh ab, wir sehen ihn heute nicht mehr.) Mit Familie im Park spazieren; nach langer Zeit, weil es immer eisig war.
(Nachmittags Haarschneider; hin und zurück zu Fuß.)
Zahnarzt (nur Zahnfleischbehandlung. Er erklärt die Plastik-Halbplatte, die GouldPGould, Dr., Zahnarzt mit ihm für mich besprochen hat. Das Plastik kann geschnitten und hinzugefügt werden.) Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier (über ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Kritik meiner Analyse von Glaubenssätzen.16Alonzo Church, “On Carnap’s Analysis of Statements of Assertion and Belief”, Analysis, 10 (5): 97–99, 1950. Alonzo Church, “Letter to Carnap”. Printed in BE: 1063–1064. July 11, 1950.Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, die Analyse muss sowohl von Sätzen wie von Propositionen sprechen.)
Vorlesung, Sprechstunde; dann zu Fuß zurück. Mir kommt vor, ich spüre das Herz beim Gehen; darum nachmittags im Bett geblieben. – 7h zu Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin (wegen Herz. Ich spüre etwas Flattern von Zeit zu Zeit, meist im Liegen, etwa seit 16. oder 17.; ein Extraschlag, dann minutenlang nichts; keine Beschleunigung. Gestern habe ich Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin angerufen, weil Billings so lang dauert. Sie horcht minutenlang, aber es kommt nichts; sie glaubt einmal hat sie eins beinahe gehört. Es scheint ihr , nur nervös. Sie fragt, worüber ich Kummer oder Aufregung habe; ich weiß nichts Besonderes, etwas Spannung wegen Rücken, wenn ich für Klasse fertig mache. Sie sagt, ich soll es nicht beobachten, alles weiter tun, auch Übungen; zuviel Ruhe würde den Herzmuskel schwächen. Sie ist zweifelhaft, ob Kardiogramm in Billings viel helfen wird, wenn es nicht zufällig gerade die Sache auffängt.) Ihr Urteil ist mir eine große Erleichterung. 🕮
Nachmittags Departmentseminar, Vortrag GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph „Pragmatic Implications“. Man schließt aus der Äußerung eines Mannes, dass er das glaubt. Das kann nicht erklärt werden durch Kausalanalyse, sondern: es wäre pointless für den Mann so zu sprechen, wenn er es nicht glaubte. Dagegen Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph: induktiver Schluss aufgrund von psychologischen Gesetzen. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph und PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sprechen auch gegen die Adäquatheit der Kausalanalyse. Ich versuche, den Gegensatz zu klären.
Nachmittags letzte Vorlesung Mathematik.
Nachmittags wir zu Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel. Dort Professor RabinowitzPRabinowitz, Prof. und Frau. (Er hat Philosophie in Berlin studiert, bespricht ausführlich die dortige Philosophie. Sie hat Zoologie studiert in Münster. Über Palästina und die religiösen Formen. Er sagt, dass viele „religiös in Praxis“ sind, aber nicht im Glauben; vielleicht auch FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker. Er ist Spezialist für jüdische Philosophie in einer kleinen Institution; weiß nichts von unserer Philosophie und Logik.)
Nachmittags hier Teeparty: PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, ChildsPChild, Philosoph an der University of Chicago, WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph, SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker, SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe. (HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne kommt nicht.) (Zuerst Gespräch mit den 3 Junggesellen über die politische Lage. WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, es gibt in Amerika keinen Militarismus und Imperialismus; es wird niemals Krieg machen. Ich: Es hat Krieg gemacht in Korea. – PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph erzählt von Wilkins’PWilkins, John, 1614–1672, engl. Philosoph und Bischof philosophischer Sprache; ich: LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph hat die bessere Trennung der 2 Projekte. SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker über die alte und neue chinesische Sprache und Schrift. Nachher behalten wir SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe und SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker noch hier bis beinahe 8. SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe berichtet von Projekt für Personalitätsstudien, geplant durch Ford FoundationIFord Foundation für 4 Universitäten, dabei Chic. In jeder Gruppe soll ein Logiker sein. Die Gruppe soll Vollzeitforschungsarbeit tun.)
Letzte Klasse (Advanced Symbolic Logic). Zum Schluss sage ich: ich gehe für 6 Monate; viel kann geschehen und unsere Staatsmänner sind nicht zu weise; ich wünsche Euch Frieden und Möglichkeiten, die friedliche Arbeit fortzusetzen.
11 Zahnarzt. (OR Abdruck für die Plastikplatte.) – 3 ½ – 6 ¼Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (über seinen Plan von Definitionen und Axiomen 🕮 für Begriffe in bezug auf indexikalische Sprache.)
3 ½ – 7 (!) LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick hier. (Zum ersten Mal gesehen seit Paris 1937. Er wartet auf Studentenvisa, will dann hierher kommen. Möglichkeiten für MA-These: Natur der Ethik; Operationalismus in der introspektiven Psychologie; die (ethische und metaphysische) Basis der Logischen Empiristen. Über die „Gefährlichkeit“ seines Buches, neues ms: „Esoterik und psychosomatische Medizin“.BLoehrich, Rolf R.!Oneirics and Psychosomatics, McHenry IL, 1953 WolffPWolff, Werner, 1904–1957, dt.-am. Psychologe hat Vorwort dazu geschrieben, ambivalent; ein Patient will $ 4000 für Druck geben.17Loehrich, Oneirics and Psychosomatics.)
III / 1951 Departmentlunch (kurz zu SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick.) – Departmentseminar: Ich über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker (ich erkläre die Methode und Bedeutung der beiden Theorien. Dann ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über philosophische Implikationen: über WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph Buch über PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. PhilosophBWick, Warner A.!1942@Metaphysics and the New Logic, Chicago, 194218Viell. Wick, Metaphysics and the New Logic. ??? (sehr unklar; nur vage Analogie zu GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker), AufsätzeBCopi, Irving M.!1950@„The Inconsistency or Redundancy of Principia Mathematica“, Philosophy and Phenomenological Research 11, 1950, 190–992. Aufsatz ??? von CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker und TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker.19Vielleicht Copi, „The Inconsistency or Redundancy of Principia Mathematica“. Turquette; Vl: Warner A. Wicks, Metaphysics and the new logic, Chicago, 1942. Irving Cop, „Lewis Carroll’s barber shop paradox“. Mind, n.s. vol. 59 (1950), pp. 219–222. (With Arthur W. Burks) Atwell R. Turquette, Gödel and the synthetic a priori. The journal of philosophy, vol. 47 (1950), pp. 125–129. ??? Ich lese seine Korrespondenz mit CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker. Lebhafte Diskussion.)
12 ½ in Billings Hospital, Cardio Klinik. Blutprobe im Labor. Dann gewartet bis 2:45! Ein junger Doktor (Lints?)PLint[z/s], Dr., Arzt nimmt meine Geschichte auf, stellt allerhand Fragen. Später kommt er zurück, behorcht Herz und Lunge; Nerventests usw. Er sagt: nach Geschichte und Herztönen ist es wahrscheinlich nichts Ernstes. Sie wollen aber noch Kardiogramm machen und X-ray (für Größe von Herzen). 3:45 rufe ich Ina an; sie kommt und fährt mich zum Zahnarzt. (Wachsmodell der Platte wird probiert. Es fühlt sich jetzt ganz bequem an, sitzt aber lose; wie es sich fühlt, wenn es fester gemacht wird, muss man dann sehen. Sie haben Gipsmodelle von beiden Kiefern gemacht.)
Nachmittags 3 ½ – 6 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker, TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker, KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker; GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker metaphysische Ideen.)
Nachmittags mit Familie im Park spazieren, 45 min.
Nachmittags X-ray in Billings (nur eine Aufnahme, vom Herzen, $ 8; 40 min. gewartet). 🕮
Vormittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. (Zum letzten Mal. Über Wahrscheinlichkeit von mathematischen Hypothesen; ungelöstes Problem.) – Nachmittags LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick. (Professor SteinPStein, Prof. hat ihm gesagt, dass das psychologische Institut Semantik und Psychoanalyse ablehnt; alle Studenten müssen in der Richtung der Hauptprofessoren arbeiten. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hat gesagt, dass das Komitee für Ideen und Methoden ihn vielleicht annehmen wird; das würde wohl die beste Lösung sein. Seine frühere Frau mit jetzt 5-jährigem Sohn ist in Mexiko, hat früheren Patienten von ihm geheiratet. Seine jetzige Frau ist von ihm geheilt worden, auch Baby. Ein Patient hat ihm versprochen, 50.000 für ein Institut zu geben. Er ist empört, dass die Universitäten nicht alle Regeln beiseite lassen, um ihm einen Grad zu geben. Er will nach Chic zurückkommen, sobald er Studentvisum bekommt; wenn er es nicht bekommt, irgendwo in Kanada versuchen. Über Zusammenhang zwischen mentaler Einstellung und Körperkrankheiten; er behauptet, er kann irgendeine Krankheit diagnostizieren oder sogar voraussehen aufgrund von Traumanalyse.)
Sprechstunde. Fellowship Gesuche gelesen.
Departmentlunch. (Ich über Fellowship; sie haben nachher Sitzung ohne mich.) Nachmittags Departmentseminar; BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker Comments über mein Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Buch. (Er sagt, § 41 ist nicht wirklich über Größenrechtfertigungsproblem, weil Dauer in \(N^*\). Ich: Nein, für probability als Explikandum. Er will zeigen, dass synthetische Voraussetzungen nötig. Ich: Die Gründe dagegen sind dieselben wie jetzige Autoren (z. B. RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell) gegen die MillschePMill, John Stuart, 1806–1873, brit. Philosoph Frage; er: der Sinn einer \(N^*\)-Aussage ändert sich, wenn \(N^*\) als Explikandum genommen wird. Ich: nein, nur der praktische Gebrauch.20Erl Millsche Frage usw. ??? Lebhafte Diskussion; auch Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker.)
Zahnarzt (die neue Plastikplatte. Sie sieht gut aus und sitzt sehr gut; Kauen ist zunächst etwas mühsam.)
10 – 1 MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker (junger Physiker aus London. Arbeitet hier mit McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph über Gehirnphysiologie; will Gehirn mit Rechenmaschine vergleichen. Er hat interessante Theorie über Grundlage von Messung, aufgrund 🕮 von WittgensteinschenPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Atomsätzen. Jedes beobachtbare Ergebnis, auch geg.gegenüber? Messung, ein Atomsatz. Er hat 3 verschiedene Begriffe von amount durch information, –logical probability.21Erl zu MacKay ??? Er meint zunächst, kein wesentlicher Unterschied zwischen pr1 und pr2; es zeigt sich aber, dass er Schätzung von Häufigkeit meint. Über EddingtonsPEddington, Arthur Stanley, 1882–1944, brit. Physiker Ableitung von Naturkonstanten; er: diese nicht synthetisch apriori, sondern analaog zu Berechnung von \(\pi{}\), also basiert auf allgemeinen Annahmen über Struktur des Messungsverfahrens. Er hat Rockefeller FellowshipIRockefeller Foundation; wird nach San DiegoIUniversity of San Diego (USD), San Diego CA gehen; vielleicht mich auf dem Wege in S. F. besuchen. Er ist sehr intelligent und hat originelle Ideen; ich dränge ihn, ein Buch darüber zu schreiben.)
Nachmittags im Park spazieren.
Elektrokardiogramm in Billings (mit Lichtstrahl auf Film; lang dauernd, allerhand verschiedene Haltungen, $ 10).
Zahnarzt. (Ich sage, dass rechts hinten die Goldzähne oben und unten vorstehen; bei meinem seitlich mahlenden Kauen kommen sie zuerst zusammen; er sagt, ich soll mich gewöhnen, die Bewegung gerade von oben nach unten zu machen, nicht seitlich. In jeder anderen Beziehung funktioniert die neue Platte gut.) – Nachmittags SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe hier (2 Stunden). (Über sein ms, die Definitionen waren nicht klar formuliert; ich schlage Verbesserungen vor; aber es ist nicht einmal klar, welche Begriffe er explizieren will.)
Letzte Officestunde. – Nachmittags 3 ½ – 6 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker hier. (Ich erzähle von MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker; er will Kontakt annehmen. Über einige Punkte von \(N^*\). Ob Gleichheit der Werte bei übersetzbaren Sprachen auch gilt mit Relationen. Mir scheint, dass das beweisbar ist, wenn man zeigen kann, dass isomorphe zeichen Fraktur Z o.dgl.? in ebensolche übersetzbar. Über NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Forderung der Variation der Instanzen.)
Letztes Departmentlunch. Kurz mit MeyerPMeyer, William H., 1915–1993, am. Mathematiker gesprochen (er sagt, dass er und einige andere immer noch sehr interessiert sind an einer Übersetzung des AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Er ist mehr optimistisch als NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph. Er meint, vielleicht könne doch 🕮 im Herbst was gemacht werden. Er will mir in einiger Zeit schreiben. Ich sage, dass ich dann die Änderungen im AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 vielleicht im Sommer machen will. Nachmittags letztes Departmentseminar; Vortrag Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph: „The logic of the creative process“. (Er gibt Summary in lebhaftem, freien Sprechen, besser als in AufsatzBWeiss, Paul!1952@„The Logic of the Creative Process“, Studies in the Philosophy of Charles Sanders Peirce, 1952, 166–182.22Weiss, „The Logic of the Creative Process“. Dann lebhafte Diskussion, hauptsächlich mit mir; auch ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, LambPLamb. Ich stimme zu, dass Tätigkeit in Logik auch schöpferisch ist; aber ich betone, dass reine Logik etwas Anderes ist; nicht Theorie von reasoning.) – Abends Ina zur Party für WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Er sagt ihr, er ist erstaunt, wie weit wir übereinstimmen.
Mittags Olaf HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier, auf Reise in den Osten. (Er sagt, er hat viel mehr Zutrauen diesmal, dass die Ehe gut gehen wird.23Helmer war verheiratet mit Helen Mary Vielleicht wollen sie im Sommer einige Tage in SF sein (Motorcourt), auf dem Wege nach Estes Park.) – Nachmittags 3 ½ – 6 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Ich erkläre B- für Mathematikpaper. Ich rate ihm, weniger zu lesen, aber gründlicher zu verdauen. Er will zunächst für Examina arbeiten. Aber währenddessen doch PM lesen; ich leihe im PM I. Nächstes Jahr will er alle meine Kurse hören und sonst keine Philosophie.)
Term Papers gelesen.
Term Papers gelesen. Nachmittags im Park spazieren.
2:30 Billings Hospital, Cardio Klinik. 3:45 Dr. LintzPLint[z/s], Dr., Arzt, ganz kurz: das Kardiogramm zeigt Spuren von strain. 4:30 Dr. AdamsPAdams, Dr., Billings Hospital, Professor interne Medizin und Chairman (er sagt, das Kardiogramm zeige gewisse Abnormalitäten. Aber nichts Schlimmes Akutes, sondern etwas was in meinem Alter sehr häufig der Fall ist. Ich frage: funktionell oder Änderung des Organs. Er: in meinem Alter haben die meisten Herzen Änderung; damit kann man aber noch 20 – 30 Jahre leben; er fügt hinzu: ein Arzt kann natürlich nichts versprechen. Ich frage: welche praktischen Konsequenzen soll ich ziehen. Er ist erstaunt; er weiß kaum welche; die Dinge, die ich nicht tun sollte, unterlasse ich eh schon wegen meines Rückens. Ob ich nach SF gehen kann? Er: ja; 🕮 (natürlich wird man dort schneller müde bei Spaziergang. Er sagt gar nichts über „nervös“ oder „worrying“. Der strain kommt vielleicht, oder kann verstärkt werden durch arterielle Verkalkung; ich sage von meinem Vater; er fragt nach anderen Verwandten, aber ich weiß nichts; er sagt, dies ist Vererbung hauptsächlich dann, wenn es vor 60 auftritt.) – Nachts macht das Herz Zwicker; vermutlich nervös, weil ich zuviel darüber grüble.
Nachmittags TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom hier. (Allerhand Probleme im Zusammenhang mit meinem ms „Continuum“.B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 Er weiß anscheinend auch keine guten Gründe der Statistiker für unb. est. Er fragt sehr interessiert: nach \(N\) für Maßgrößen (ich weiß nichts) und für geordneten Bereich (ich biete meine Methode an). Ich weise ihn auf MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker hin.) – Abends lese ich medizinische Bücher über das Herz; all die Möglichkeiten von verschiedenster Art machen einen schauern. Nachts besser geschlafen; ich bin ruhiger, und ich vermeide, auf der linken Seite zu liegen.
Nachmittags TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom hier. (Mehr über geordneten Bereich, auch für zirkuläres Universum. Er drängt mich, einen Artikel darüber zu schreiben. Er hat über mein ms „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 mit den Leuten der Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago gesprochen; sie würden es hektographieren als Diskussionspaper, wenn ich es bezahle; diese Sachen werden aber von ihnen nicht verkauft, sondern frei verteilt. Nochmal über Maßgrößen; ob man nicht alles auf ganze Zahlen reduzieren kann; ich: die Physik ist noch nicht so weit, kleinste Einheiten zu haben; also höchstens das kleinste beobachtbare als Einheit nehmen.)
Mit University of Chicago PressIUniversity of Chicago Press gesprochen: CurruthPCurruth, Sales Manger und CorbettPCorbett, Sales Manager, Sales Manager. (Sie wollen Preis herabsetzen, wahrscheinlich auf $ 8.50; die PressIUniversity of Chicago Press hat den guten Verkauf nicht vorausgesehen. CurruthPCurruth, Sales Manger stimmt mir zu, dass Sonderdruck der 4 §§ dem Verkauf nicht schaden würde;B1951@The Nature and Application of Inducitve Logic [= Auszüge aus Carnap, Logical Foundations of Probability], Chicago, 195124Das in diesem Jahr erschienene Carnap, The Nature and Application of Inductive Logic enthält die §§41–43 und 49–51 von Carnap, Logical Foundations of Probability.CorbettPCorbett, Sales Manager will Professoren fragen durch Rundbrief. Dann mit Miss WongPWong, Miss, Rechtsberaterin, Rechtsberater: vom Verkauf von 1000 Copies an Routledge kriegen sie 10 % vom Listenpreis (42 S. = $ 5.88), ich 5 % (29 c.). Sie bittet um meine Zustimmung, dass diese 1000 für England nicht rechnen unter die 2000, nach denen ich royalties kriege. Ich sage: Ich werde zustimmen, wenn der Preis hier auf $ 8.50 herabgesetzt wird. Das wollen sie tun (CorbettPCorbett, Sales Manager telefoniert: so vom 1. Juli ab).) 🕮 (Haarschneider.) Korrekturenliste (22 Sachen) für Neudruck von Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950B1951@Logical Foundations of Probability, Second Impression, Chicago, 1951 geschrieben.25Carnap, Logical Foundations of Probability, Second Impression enthält kleinere Hinzufügungen durch Carnap.– Ina fragt mich gestern: was waren meine glücklichsten Zeiten? Ich: Jena, die ersten Jahre in Wiesneck, Wien. Sie ist betrübt, dass ich nicht unsere Zeit auch dazu rechne. Heute sage ich ihr: ich hatte die Schwierigkeiten der Wiesnecker Zeit vergessen; und die SF Zeiten waren oft besonders glücklich.
PressIUniversity of Chicago Press: Nochmal mit CorbettPCorbett, Sales Manager gesprochen, und Miss WongPWong, Miss, Rechtsberaterin. Ich gebe Miss AlexanderPAlexander, Miss die Korrekturen für zweiten Druck von ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. (handgeschrieben). – Am Midway spazieren.
Nachmittags gekramt, mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Nachmittags McQuownPMcQuown, Norman A., 1914–2005, am. Anthropologe und Linguist (Assoziierter Professsor Anthropologie, und Linguist. War Schüler von SapirPSapir, Edward, 1884–1939, am. Ethnologe und Linguist; hat mse von AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe, kannte ihn nicht persönlich. Hat vor 20 Jahren Esperanto gelernt, später auch einige andere Projekte theoretisch studiert; hat IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) einige Male besucht. Er meint, in der nahen Zukunft keine Chance, bis die Zerspaltung der Welt überwunden ist. Er sagt, die Hälfte der Linguisten hat Vorurteile gegen IL, aber hauptsächlich emotional; wenn man ihnen die Fakten des wirklichen Gebrauchs von IL klar machen würde, würden sie vielleicht umgestimmt. Er selbst ist interessiert daran, Esperanto als eine lebendige Sprache linguistisch zu untersuchen. Er betont, dass es wichtig ist, die IL so flexibel zu machen, dass jeder seine Ausdrucksformen darin finden kann; z. B. präzisere Wortformen mit Suffix optional; wie ich es auch der IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA)gegenüber betont habe. – Er möchte mal einen Vortrag von mir über symbolische Logik für seine lingustische Gruppe. Ich schlage auch vor, mal mit ihm, MetcalfPMetcalf, Prof. und vielleicht anderen Gespräch über IL.26Erl McQuowns Gruppe ???)
Heute zum ersten Mal ein ad für Wohnung in „Tribune“. – Nachmittags Dr. Luitgard AlbrechtPAlbrecht, Luitgard, dt. Philosophin hier. (Sie ist im Herbst aus Deutschland gekommen. Aus Marburg, war Freundin von ReidemeisterPReidemeister, Kurt, 1893–1971, dt.-öst. Mathematiker, Bruder von Marie Reidemeister, unter Nazis Dr. in Philosophie, über magischen Idealismus bei NovalisPNovalis, 1772–1801, dt. Dichter, beeinflusst durch KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, EbbinghausKann Hermann, Julius oder Ernst sein, welches IN?.BAlbrecht, Luitgard!Der magische Idealismus in Novalis Märchentheorie und Märchendichtung, Hamburg, 194827Albrecht, Der magische Idealismus. Wir sprechen über die moralische Verantwortung der Deutschen an HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker und Krieg. Sie schaut aus ähnlich wie Gertrud CloosPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel. Sie ist intelligent und nett. Wohnt bei HoselitzPHoselitz, Berthold F., 1913–1995, öst.-am. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.) – 2 Parteien besehen die Wohnung, aufgrund von Tribune ad. 🕮
(Ina checkt die Referenzen der beiden Mädchen, die die Wohnung mieten wollen. BillingsPBillings sagt, dass Miss RodaPRoda, Miss seit Wochen weg ist! Inas Vertrauen ist erschüttert, vielleicht ist alles Schwindel. Miss HorarPHorar, Miss sagt, sie hat das als Referenz gegeben, weil wir anscheinend Referenzen in der Universität wünschten.) Ich arbeite seit 23. an neuem Projekt: \(N\) für quantitative Sprache.28Erl N für qu Sprache ??? (Das ist angeregt durch TintnersPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom Frage, ob ich keine Ideen hierfür habe; das wäre doch so wichtig, wenn auch nur für ganze Zahlen.)
Frühmorgens noch im Dunkeln, während ich die Beine im halben Schlummer kräftig nach unten strecke, fühle ich plötzlich kleinen Schmerz im Rücken. Ich denke, es bedeutet wohl nichts, und mache später alle meine Übungen, auch die für Rückenmuskeln. Später, wie ich, mit dem Metallgürtel an, vom Bett aufstehe, spüre ich wieder Schmerz im Rücken. Nicht stark. Über Setze mich wieder hin und überlege, ob ich doch aufstehen soll. Da Ina ins Badezimmer kommt, lege ich mich hin um zu warten. Ich bin unschlüssig, ob ich aufstehen soll; vielleicht ist es nur Muskelschmerz. Dann sage ich es ihr, und sie rät, zunächst im Bett zu bleiben, um jetzt vor der Reise nichts zu riskieren. – Gegen Abend werden die Rückenmuskeln und Nervenpunkte schmerzhaft (vermutlich, weil ich die ganze Zeit auf dem Rücken liege, ohne die Muskeln richtig zu entspannen). Daher schlafe ich auch schlecht, trotz Nembutal (1 ½ und später noch ¾). – (Cain BaiersPBaiers, Cain und WagnerPWagner prüft die Referenzen der Mädchen und billigt es. Er setzt keinen Vertrag auf und will auch die Miete nicht einkassieren; für das Prüfen allein rechnet er $ 25!) – Ganzen Tag gearbeitet an „Quantitative Sprache“.
Ganzen Tag gearbeitet an „Quantitative Sprache“. Ganzen Tag im Bett geblieben. Nachmittags Behandlung von Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin (Kurzwelle und Massage, $ 5). Danach fühlen sich die Rückenmuskeln besser entspannt und nicht schmerzhaft. Ich schlafe besser (1 ½ Nembutal).
Nachmittags noch mal Behandlung von Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. – Vermietung: Die 2 Mädchen scheinen uns bedenklich; jetzt kann sich die eine nicht entscheiden. GrantsPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph Freund sagt: es ist ihnen zu teuer; sie dachten ca. 75. Wir geben nochmal ad in Tribune. (Kein Nembutal.) 🕮bBeginn des in RC 025-91-03 ausgelagerten Teils.\Fahrt Chic. –S. F. (über Okla.)\
Zum ersten Mal aufgestanden (zum Hocken; es geht gut). Mehrmals kurz aufgestanden und im Zimmer herumgegangen.
Jack GeigerPGeiger, Jack kommt mit seiner Verlobten und unterschreibt den Mietvertrag. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Zum Lunch ½ auf. Nachmittags etwas am Schreibtisch gesessen und gekramt.
IV / 1951 Zu den Mahlzeiten aufgestanden, und noch zweimal je ½ Stunde. Ina packt fleißig.
Telefoniert mit Brinton StonePStone, Brinton Harvey, 1907–1994, in Administration der University of Chicago (Foundation Relations Central Administration). (Ich soll ihm Projekt schicken, er wird es umschreiben usw. und mir zurückschicken; später bei geeigneter Foundation ansuchen. Die Chancen sind klein.) Ina packt bis spät.
Vormittags eingeladen, mit Janitor. Abfahrt nach S. F. 2:30. 7:20 Springfield, Ill.‚OSpringfield IL 194 mi. Broadview Ct.(2 Cabins, A, gut und nett eingerichtet, zusammen 7.–).
Abfahrt, nach Frühstück, 9:00. Auf dem Kreis in St. Louis ein flat; wir glauben, das Geräusch kommt von der örtlichen Straße; so merken wir es erst, als alles kaputt ist, tire gebrochen. Hinter Sullivan Mo. zweiten flat!, während wir bei einer Gasstation stehen. 6:30 LebanonMo.‚OLebanon MO 286 mi. In dieser Gegend sind viele Courts, weil nahe den Ozark-Bergen im Süden. VestaCt. (Cabin mit 2 Zimmern, B, 6.50). (Beim Abendbrot am Nebentisch der Mann mit dem unsympathischen Gesicht; Ina macht Bemerkungen auf deutsch.)
Abfahrt 9:35. Meist Regen. 7:30 Bristow, Okl.OBristow OK (53 miW von Tulsa, Okl.), 308 mi. Thurman Ct. am W Ende (es gibt einen anderen am E Ende), (Cabin mit 2 Zimmern, B, 6.50). Ina zerrt sich einen Muskel am Bein, als sie Marni plötzlich festhalten will, weil ein kleiner Hund da ist. Wir essen in der Cabin; meine Rückenmuskeln schmerzen vom Liegen, sodass ich schwer den Gürtel ertragen kann. 🕮
Abfahrt 9:15. Lange Detour vor Okl. City; wir müssen mitten durch die Stadt fahren. Der unangenehme Mann (vom 4. abends) hält uns auf offener Landstraße mit seinem Auto auf und behauptet, dass wir ihn zweimal überholt hätten mit nur 2 cm Abstand, er will es der Polizei berichten! 7:15 Amarillo Texas‚OAmarillo TX 357 mi. Pueblo Ct., am E Ende (Cabin mit 2 Zimmern, A, ganz hinten in einem Hof gelegen, ruhig, ohne Wechgeschlafen, 6.50). Wieder in Cabin gegessen.
Abfahrt 9:15. Über Sta. Rosa und Clines Corners, lange Strecken auf No 66 sind im Neubau. – 4:00 (M.T.) Ankunft in Santa Fe‚OSanta Fe NM in der Stadt. Einkäufe. Das Häuschen ist sehr ordentlich und sauber; SchaumburgsPSchaumburg, Jo, verh. mit Maria SchaumburgPSchaumburg, Maria, verh. mit Jo Schaumburg haben es gereinigt, MariaPSchaumburg, Maria, verh. mit Jo Schaumburg hat Stuhl überzogen und Fenstervorhänge in meinem Schlafzimmer gemacht. YamiPYami bei uns beim Abendbrot, erzählt G. Ganze Reise: 1433 mi.
Zu den Mahlzeiten und zeitweise zwischendurch aufgestanden. Mein Rücken erholt sich langsam von der Untätigkeit der Reise. – Abends schneit es.
Angefangen, „Project“ zu schreiben für Brinton StonePStone, Brinton Harvey, 1907–1994, in Administration der University of Chicago, für Gesuch an eine Foundation. Ich stehe allmählich länger auf; der Rücken wird wieder kräftiger. Ina nachmittags in die Stadt.
Am Projekt geschrieben.
Nachmittags 20 Minuten spazieren, auf Straße (zum ersten Mal seit 23. 3.) Danach noch 2 Stunden aufgesessen.
Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert.
Nachmittags spazieren, am ChalmerhausPChalmer vorbei. Dann bei YamiPYami und Mutter; auch über Baum in der Straße.
Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert. (Ina in die Stadt.)
Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert. (Ina zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling.) Spaziergang über Borrio Weg.cEnde des in RC 025-91-03 ausgelagerten Teils.🕮\Hier fehlt ein Blatt (30.III. – 15.IV.) anscheinend Reise nach SF. Vielleicht SQu frei?\
Spaziergang 40 min auf PorfiriosPPorfirio, Handwerker Weg.
Arbeit für Zusätze in „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 angefangen. (Über Hodges’PHodges, J. L., am. Statistiker Aufsatz und Brief an ihn diktiert.29Aufsatz und Brief ???)
Ina zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt (Er findet das meiste in Ordnung, aber erheblich Untergewicht (97 ℔!); er verschreibt 4000 Kaloriendiät.) Sie fragt auch wegen meines Herzens. (Er sagt, Leute mit minor Herzsachen sollen ihre Lebensweise nicht ändern; ruhig spazieren gehen; dass das Herz reagiert, wenn ich auf der linken Seite liege, ist wahrscheinlich Einbildung.) Dies beruhigt mich; ich wollte sicher sein, dass ich nichts Verkehrtes tue.
Nach dem Spaziergang treffen wir Mrs. MaxrayPMaxray, Mrs.. Wir sagen ihr, dass wir das right of way über die weniger steile Straße haben. Aber es scheint wenig Eindruck zu machen. Wir müssen doch wohl Kay’sPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama) Urteil einholen.
… Jeden Tag spazieren (30 – 40 min, manchmal 50 min); ich spüre etwas das Herz, besonders gegen Ende, aber es ist nicht schlimm.
Ina spricht mit Kay MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama). (Er meint, wir können das Recht auf die frühere Straße nur beanspruchen, wenn wir durch Zeugnisse von O’MearaPomeara@O‘Meara und Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris nachweisen können, dass diese Straße 10 Jahre lang benutzt worden ist.)
5 – 7 PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling hier, während Ina in der Stadt ist. Sie essen hier (mitgebrachte Sachen). (Er sagt, dass ihre finanzielle Lage von August ab besser werden wird; es kommt darauf an, jetzt bis August auszukommen. Ich sage, wenn sie in Schwierigkeiten kommen, sollen sie es uns sagen.)
V / 1951 Abends Ina Flu‚ 39 °; keine Erkältung.
Ina Husten, wenig Kopfschmerzen; Muskeln alle schmerzhaft, besonders das Zwerchfell; Krämpfe in Beinen. Abends 39.6.
Ina 39.0. Ich versuche, HausnerPHausner, Dr., Arzt anzurufen; er ist heute und morgen bei Ärzteconvention hier. Die Sekretärin will mit ihm sprechen, 🕮 YamiPYami fährt eigens nochmal hinunter und holt die Medizin. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling zum Abendbrot hier.
Ina nimmt Medizin alle 4 Stunden, seit gestern abend. Trotzdem die Nacht schlecht, und hohe Temperatur. Heute vormittag geht Temperatur endlich hinunter auf 37.6.
HausnerPHausner, Dr., Arzt angerufen für Ina; er verschreibt wieder die Kapseln, und eine Flüssigkeit (vermutlich gegen Husten).
Abends hat Ina 38.0, weil die Medizin gestern abend zu Ende gegangen ist.
YamiPYami fährt nach Colorado, schickt Medizin herauf (beide) mit Taxi. Nachmittags 37.8. Ich rufe HausnerPHausner, Dr., Arzt an; er sagt, wenn Temperatur nicht unten bleibt, Verdacht von Virus Pneunomia; dann ich soll morgen berichten, wenn es nicht besser geht, dann will er sie sehen. Ich mache mir große Sorgen um schwere Krankheit, Hospitalisierung usw. Abends 39.0.
Morgens 37.2. Ina hat besser geschlafen, fühlt sich jetzt besser. Hust Nicht mehr die Zwerchfellreizung; Husten mehr in Brust und Seite. Ich telefoniere HausnerPHausner, Dr., Arzt. Er sagt, wir wollen sehen, vielleicht mit weiterer Medizin geht die Temperatur mehr hinunter. Morgen vielleicht hinunterkommen. Möglicherweise ist es Virus Pneumonia; aber das ist gar nicht gefährlich, nur lästig (das gibt große Beruhigung). Medizin kommt mit Taxi herauf. –Vorbereitung des AufsatzesB1951@„The Problem of Relations in Inductive Logic“, Philosophical Studies 2, 1951, 75–80 über Relationen (Erwiderung auf Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph) ist fertig.30Carnap, „The Poblem of Relations in Inductive Logic“. (Skelett geschrieben 6. – 7., aufgrund von Notizen vom 12. 2.; englischer Text 7. – 8., Durcharbeitung 9. – 10.)
Mit Taxi in die Stadt und zurück (YamiPYami ist weg). Zu HausnerPHausner, Dr., Arzt; FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt macht X-ray von Ina; HausnerPHausner, Dr., Arzt bestätigt seine Vermutung: Virus Pneunomia; es wird vielleicht noch 7 – 10 Tage dauern. Sie soll weiter Chlormywin nehmen, jetzt nur 3 x täglich. Er warnt sie sehr, nicht aufzustehen, weil sie so schon so schwach ist, und dass das die Krankheit verlängern würde. Zu Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt. Er zeigt mir Inas X-ray (auf der einen Seite der Lunge oben sind weißgefleckte , 🕮 sie sind dichter von Exsudat von der Entzündung; das zeigt genau Pneumonia an.) Er berichtet von seiner Herzsache. (Im Herbst Herzattacke; da er aber noch jung ist, 46, stellt sich der Blutkreislauf für den Herzmuskel anders um. Er arbeitet immer nur vormittags im Institut; scheint aber dort doch sehr beschäftigt, immerzu herumzulaufen.) AnitaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling schlägt vor, beide wollen heute nachmittag zu uns kommen; ich: lieber heute nicht, lieber später, wenn Ina wieder sprechen kann. – Ich gehe zur Bank, Drugstore, Post. Dann Taxi nach Hause. – Abends alle RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, nur kurz, weil Ina sich schwach fühlt. – 37.4.
Nachmittags alle 5 RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria RuthlingPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling kommen, helfen etwas, und gehen bald wieder.
Maria Ruthling und Carmen kommen‚PRuthling, Maria, verh. mit Paul RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling säubern die Zimmer und machen eine warme Mahlzeit. (Nachmittags kommt YamiPYami aus Colorado zurück.) Abends: MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommt kurz herein.
11 – 1 Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und MarcellaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling hier; sie macht warme Mahlzeit. – Die Frau von PorfirioPPorfirio, Handwerker kommt kurz; sie will Mi 12 wiederkommen zum Helfen. – Mrs. Man bringt ein ganzes Chicken und Suppe. – Temperatur 37.6.
Mal ein stiller Tag. – Temperatur 37.2.
Gestern Abend hatte Ina beim Husten plötzlich Schmerzen auf der linken Seite, etwas nach hinten. Seitdem tut jedes Mal das Husten dort weh, heute nicht mehr so schlimm wie in der Nacht, und sie kann sich nicht im Bett bewegen. HausnerPHausner, Dr., Arzt sagt nachmittags telefonisch: Aspirin, vielleicht morgen zu HausnerPHausner, Dr., Arzt kommen wenn das möglich ist. 12 – 3 PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau hier. Sie wäscht Geschirr, kocht, wäscht ein paar Sachen, und macht Fußboden rein. Er bleibt auch zum Lunch und hilft übersetzen. (Sie will nicht sagen, was sie verlangt; wir geben ihr 2.50 für 2 ½ Stunden.) – Abends 37.1; aber der Schmerz auf der Seite ist stärker.
Nachts war es besser; Ina mindert das Zittern des Zwerchfells mit Hilfe von Nembutal. 37.0. Es schneit; Wege und Boden sind bedeckt, ca. 1″. Ina fühlt sich besser. – Nachmittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling, wäscht Geschirr. – Es schneit immer weiter; die ganze Landschaft ist weiß. – Ich telefoniere HausnerPHausner, Dr., Arzt. Da Ina sich besser fühlt und Temperatur beinahe normal, soll sie morgen nicht runterkommen, wenn Wetter 🕮 nicht gut. Er scheint zuversichtlich, dass jetzt Anvorliegt.
Mein 60. Geburtstag. – In der Nacht brechen immer weitere Stücke vom Bewurf der Wand hinter meinem Bett ab, neben dem Kamin. Sie fallen hinunter mit gewaltigem Gepolter. Schließlich sieht man die braunen Steine; sie sind rund, sehen nicht sehr solide aus. Morgens ½ 8 fällt ein großes Stück mit Steinen auf mein Bett, auf das Kopfkissen neben meinen Kopf; alles bis zum Fenster ist heraus. Mir scheint es zu unsicher, ob nicht das Fenster kollapsen wird, deshalb steh’ ich auf. Das Bett und alle Sachen sind furchtbar dreckig. Mein Rücken ist ziemlich müde nach der schlechten Nacht. Vormittags lege ich mich auf den neuen Liegestuhl, in horizontaler Stellung, unten im Esszimmer. – 12PorfiriosPPorfirio, Handwerker Frau kommt und arbeitet. Sie richtet mir das Reservebett im Esszimmer. –PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling kommen und helfen etwas.
Manuel BarberoPBarbero, Manuel, Arbeiter arbeitet hier 7 ½ – 4 (er kommt mit Taxis, 1.50!). YamiPYami nimmt ihn nachmittags mit hinein. Er sortiert das Hinuntergefallene im Schlafzimmer und säubert die Steine: ein Haufen mit ganz großen, einer mit kleineren. Dann macht er Dachreparatur. Er verlangt 1.25; ich gebe es, weil Wochenende.) –Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit AnitaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling und CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthlingkommen und kochen für uns. Da sie lange bleiben, wird Ina aber müde.
ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter kommt 7(!) – 5 (9 Stunden zu 1.25). (Er baut die Mauer im Schlafzimmer wieder auf, und macht Rohverputz aus Zement.) PorfirioPPorfirio, Handwerker kommt um zu sehen, ob wir Hilfe brauchen. (Beide Männer reparieren die Leitung zum Wannenpool; und schöpfen ihn ganz aus. Da war zuviel fester Stoff, und zu voll. Die Bretterbedeckung ist teilweise verfault.) – YamiPYami bringt ein ganzes gekochtes Huhn in Suppe, und Kirschenjelly. (Wieso sie zum ersten Mal heute erscheint und dann mehrmals und eifrig ist nicht klar. Sie hat heute morgen Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt in der Stadt getroffen. Vielleicht hat er ihr gesagt, dass es nicht ansteckend ist, und dass sie gute und reichliche Nahrung braucht.) – Ina hatte heute wieder viel Schmerzen, und ich mache mir Sorgen, ob etwas Schlimmeres dahinter steckt; vielleicht muss sie morgen ins Hospital. 🕮
Ina hat eine bessere Nacht gehabt und fühlt sich besser. Sie fürchtet aber, dass sie eine Fahrt in die Stadt sie wieder sehr schwächen würde. Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt sagt aber, es ist wesentlich, dass sie kommt. YamiPYami fährt uns hin, in unserem Auto. X-ray bei FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt. (Ich inzwischen Haarschneiden; zum ersten Mal seit 2 Monaten.) Ich zu HausnerPHausner, Dr., Arzt; aber er ruft mich nicht hinein. (Er sagt, nach X-ray und Untersuchung: der Schmerz in den letzten Tagen war von Infektion einer anderen lobe der Lunge. Die Infektion ist jetzt überwunden. Die Schmerzen beim Husten und Bewegen werden in ca. 4 Tagen aufhören. Aber sie ist sehr geschwächt und muss alle 2 Stunden was essen, und strikt Ruhe halten, sonst schickt er sie Fr ins Hospital. Kein Chlormywin weil keine Temperatur mehr. Nur noch das Hustenmittel; stattdessen nimmt sie Nembutal, auch bei Tage, aber das sagt sie ihm nicht.) –Frau von PorfirioPPorfirio, Handwerker hier für 2 Stunden.
5 – 8 ½ (!) Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Tochter hier. Sie machen mein Bett im unteren Zimmer, räumen Reservebett weg, und kochen warme Mahlzeit. Aber ihr langes Bleiben ermüdet Ina zu sehr. – Später finde ich, dass mein Bett nicht richtig auf den Klötzen steht und wackelt; Ina kommt und richtet es sehr mühsam, damit es nicht in der Nacht abrutscht.
PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau kommen für 2 Stunden + Lunch. (Heute kommt endlich der Scheck für Miete Mai aus Chicago.)
Frau von PorfirioPPorfirio, Handwerker, vormittags 1 Stunde. –HausnerPHausner, Dr., Arzt sagt telefonisch, dass Ina von So ab anfangen darf, aufzustehen, und Ende der nächsten Woche zu ihm kommen soll.
Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und 3 Kinder hier, 6 – 8. Sie haben viele Sachen für uns eingekauft. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling war den ganzen Tag mit den Kindern in der Stadt, und ist müde; sie kocht aber Fleisch für uns alle. Allerhand Unruhe mit den Kindern, besonders der Kleinen, obwohl sie sehr nett ist; MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist nervös und kritisch mit den Kindern.
Ina fängt an, wieder aufzustehen. 🕮
Ina 37.2. Ich rufe HausnerPHausner, Dr., Arzt an; er rät, die letzten 2 Kapseln Chlormywin zu nehmen; Ina soll Do hineinkommen. – Frau PorfirioPPorfirio, Frau. –Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zum Abendessen.
,
Temperatur wieder normal; Ina steht öfters auf.
Ina zu HausnerPHausner, Dr., Arzt. (Er sagt aufgrund von Fluoroskop, dass Infektion verschwunden ist; ihre Schmerzen bei Bewegungen usw. sind pleurisy; das wird noch 2 Wochen dauern! Gut essen ist jetzt Hauptsache, und sich vor Abkühlung hüten; in 3 Wochen soll sie wieder kommen.) Ich zu MannPMann (Canvas-Gürtel bestellt), Bank und Besorgungen.
Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier für Lunch. Wir geben ihr spontan $ 200.
Ina richtet jetzt immer die Mahlzeiten, ist zwischendurch im Bett. Die pleurisy macht Schmerzen. – Ich bin jetzt viel am Schreibtisch. Ich lese dieser Tage: Colloquium über prob.‚31Erläuterung ??? Genf 1937 (viel Diskussion und Einwände über MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, in unseren Kreisen nicht genügend bekannt).
Frau PorfirioPPorfirio, Frau hier.
Ina mit YamiPYami in die Stadt, zum Einkaufen. – Ich gehe wieder an Umarbeitung von „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952.
Frau PorfirioPPorfirio, Frau hier.
Ina hat immer noch pleurisy Schmerzen.
ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter arbeitet am Wannenpool. – Ina mit YamiPYami einkaufen. Abends kommt Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und 3 Kinder; sie halten sie zum Abendessen.
ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter macht den Wannenpool fertig. – YamiPYami bringt den Kolonisten B. B. DunnaPDunna, B. B., Kolonist zu mir. Wir sitzen auf Porch. Er ist 72, noch recht munter, redselig, frommer Katholik. Gegen Trinken usw., erklärt, wie er Alkoholiker retten will, usw. 🕮
Abends im Bett, nach den Übungen (einschlägige Rückenübungen); ich liege auf dem Rücken, will etwas in den Papierkorb links vom Bett werfen, drehe dazu den Oberkörper nach links und strecke den rechten Arm weit hinüber. Dabei plötzlich scharfer Rückenschmerz; alles verkrampft sich; dann drehe ich mich langsam auf den Rücken zurück und liege eine Weile ganz still. Nachher versuche ich, mich vorsichtig auf die linke Seite zu drehen, und auf die rechte. Da es ohne Schmerzen geht, vermute ich, dass es nicht der Disk war, sondern bloß Dehnung eines Muskels durch Twisten (Drehung der Schultern gegen das Becken). Ich nehme Nembutal, um ruhig zu liegen.
Ina rät, zur Vorsicht im Bett zu bleiben. – Um 1 ½, als Ina gerade Lunch gekocht hat, kommen überraschend Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling und MarcellaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling. Sie haben noch nicht Lunch gegessen, obwohl sie von zu Hause kommen! Ina füttert sie. (Ina vermutet, dass sie wegen zeitweiliger Geldknappheit keine ordentlichen Esssachen kaufen und darum gerne bei uns essen.)
Vormittags Ina mit YamiPYami in die Stadt. – Nachmittags stehe ich einige Male für wenige Minuten auf. Abends einige Übungen gemacht; es geht noch nicht gut, alles ist noch steif.
Morgens Übungen; es geht gut (ohne Rückenübungen). 1 Stunde aufgestanden. Mittags und abends zur Mahlzeit aufgestanden; keine besondere Ermüdung.
Zum ersten Mal wieder Rückenübungen (8).
Wieder am Schreibtisch gesessen. ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter macht spaltflächig Teer auf das ganze Dach. Ina fährt zum ersten Mal wieder selbst in die Stadt.
Viel auf. – Ina säubert das Haus.
Vormittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt, in Taxi. (Er war auf DenverIUniversity of Denver, Denver CO Biologentagung, die seine Reise dorthin bezahlen; dann StanfordIStanford University, Stanford CA und Los Angeles; bei RANDIRAND Corporation für einige Tage; sie bezahlen Reise von Denver, + 12.– Kosten pro Tag, + 40.– für jeden Tag Konsultation, (8 – 5 im Office). Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt (Ina zum Zahnarzt BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt).
… Ich gehe mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gewöhnlich zweimal täglich spazieren; nach dem Frühstück und vor dem Abendessen; immer etwas länger, schließlich 45 min.; über den Nord Ridge Bay an den Hang des Hügels, Richtung PorfiriosPPorfirio, Handwerker Hügel bis auf das 🕮 untere Plateau vor dem Gipfel, Viele Diskussionen (über mein ms „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952, das ihm sehr wichtig erscheint; über Möglichkeit induktiver Logik für quantitative Sprache; über Voraussetzungen der Unabhängigkeit und Einfachheit der Analyse. Über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Einwände gegen analytisch, und FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Begriff und Boston ms dazu;32Boston ms ??? meine Chic. Bemerkungen hierüber. Über Ontologie; meine Chic. Erwiderung auf QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Vortrag. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel drängt mich, die Revision vom „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 bald zu machen, damit eine Übersetzung erscheint. Er berichtet über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach: dieser meint, dass ich \(N^*\) als einzig zulässige Lösung ansehe. Er zeigt mir mse von KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph RezensionBKemeny, John G.!1951@„Review: Logical Foundations of Probability by Rudolf Carnap“, The Journal of Symbolic Logic 16, 1951, 205–207 meines „Prob.“B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 für JSLIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift‚33Kemeny, „Review: Logical Foundations of Probability by Rudolf Carnap“. kurz, und ReviewBKemeny, John G.!1951@„Carnap on Probability“, The Review of Metaphysics 5, 1951, 145–156 of Metaphysik (ausführlich; er ist gegen das Produktprinzip!).34Kemeny, „Carnap on Probability“. Über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Konferenzplan. Ich: fruchtbar für mich wäre nur Besprechung meiner Prob Theorie mit ganz wenigen Leuten, ohne ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker; das ist nicht in offizieller Konferenz möglich; vielleicht private Vorkonferenz für 1 oder 2 Tage vor offizieller Konferenz in Chic. Er meint, ich soll nicht die Diskussion in 3 Teile trennen, wie ich plante, weil doch jeder immer alles vorbringen wird.) Über Persönliches (über meinen Rücken, und Psychoanalyse. Er meint, es lohnt wohl kaum, anderen Rückenspezialisten zu konsultieren; der wird kaum was Neues sagen können. – Er arbeitet nur im Office; zu Hause zu viel Unruhe mit Kindern, und er hilft im Haushalt. Er hat MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris das EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Sciencems für diesen Sommer versprochen.35Hier wieder Feigls Enc MS ??? wie oben ??? Haupthindernis dagegen, dass beide nächstes Jahr nach SF kommen: sie meinen, es ist unmöglich, die Kinder irgendwo zu lassen; und die Reisekosten. – Er ist sehr befriedigt mit YaleIYale University, New Haven CT, Beziehungen im Department usw.; er würde nicht leicht weggehen, auch nicht nach StanfordIStanford University, Stanford CA, obwohl es ihm dort sehr gut gefiel und mit GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat leicht auszukommen ist.) (Obwohl ich schon 8 ½ zu Bett gehe, muss ich jeden Abend Schlafmittel nehmen; trotzdem schlafe ich zu wenig und bin am Ende der Woche sehr müde.)
Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling nachmittags hier für 4 Stunden! Er klagt zu Ina über die Schwierigkeiten mit MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Wir sagen unsere Bedenken gegen den camp Plan. 🕮
HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab. Ina fährt ihn hinunter (7h morgens Bus nach Lamy; coach (Capitan) nach Chic.; dann Flugzeug nach Hause.)
Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. (siehe Blatt!36Blatt ??? Alles normal. Die Abnormalität im Kardiogramm ist ganz unbedeutend. Zu Ina: nicht nötig für mich, Psychiater zu konsultieren; Ina habe „ideale Erholung“ gemacht! Trotzdem sie noch immer Schmerzen hat.) – Haarschneider, und Besorgungen. –MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) besucht. – Abends kommen PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau, zu sehen, ob es Ina besser geht.
Ein FBI Mann kommt (erkundigt sich nach Gordon WilkinsonPWilkinson, Gordon; der ist wieder in der Armee; anscheinend Gesuch um Stellung als Physiker; ich kann nur sagen, dass ich nichts Ungünstiges wisse.) – PaltersPPalter, Student Doktorthese ms gelesen.
VII / 1951GerhardPSchild, Gerhard und Maria SchildPSchild, Maria, genannt Miss Niehn, verh. mit Gerhard Schild (Miss Niehn)PSchild, Maria, genannt Miss Niehn, verh. mit Gerhard Schild kommen überraschend. Sie sind zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman gefahren, um den Weg zu uns zu erfahren. Dann zu Fuß den Hügel heraufgekommen. (Er ist Nahrungsmittelchemiker, möchte vielleicht nach Denver umsiedeln. Er ist ein harmloser, netter Mensch, trotz deutschem Scheitel. Beiden gefällt es sehr gut hier oben, auch das Häuschen. Wir halten sie zum Lunch.)
… Ich arbeite in diesen Tagen am AufsatzB1951@„The Problem of Relations in Inductive Logic“, Philosophical Studies 2, 1951, 75–80 über den komparativen Begriff, Erwiderung auf Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph.37Carnap, „The Problem of Relations in Inductive Logic“.
MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zum Lunch bei uns. – Diese Tage sind sehr heiß.
(Ina in die Stadt; trifft Gusti KalmusPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus.)
Wir sprechen mit YamiPYami über die Straße, aufgrund der Ausnahme von MaxrayPMaxray, Mrs.. Sie sagt, sie will die Straße nicht frei machen; nur, wenn der lawyer sagt, sie muss es. Sie wird erregt, und fängt an, mit dem Staubsauger zu arbeiten!
(Ina in die Stadt; spricht mit lawyer FullertonPFullerton, Rechtsanwalt über Straße.)
Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier 1 – 3. (PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling sind auf Silberreise. MarcellaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling schläft im Wagen. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling muss stundenlang hier warten, bis das Kind aufwacht, weil sie ihr versprochen hat, dass sie Ina sehen wird.) 🕮
(Ina in die Stadt; sie spricht auch mit FullertonPFullerton, Rechtsanwalt.)
Zum Zahnarzt Dr. GlennPGlenn, Dr., Arzt (in der Nacht hatte ich plötzlich Schmerzen am letzten Zahn rechts unten; das Zahnfleisch ist geschwollen und entzündet, der ZahndOriginal Zahl. ist empfindlich bei Druck. Wir fahren in die Stadt (wir können jetzt nicht bei YamiPYami telefonieren); BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt hat keine Zeit, weil er heute nachmittag nicht ordiniert; er empfiehlt GlennPGlenn, Dr., Arzt, im Krügergebäude, Palace Av G sieht die X-rays an; dieser Zahn ist devitalized, hat großen schwarzen Fleck zwischen den Wurzeln, das ist hohler Raum, wo Bazillen arbeiten, er meint, es war früher Knochen und ist jetzt abgebaut; er ist entschieden für Ausziehen, und ich willige ein. Er würde raten, viele andere auch zu ziehen, aber ich habe Bedenken. Er zeigt mir Juniheft vom Dentaljournal (?), das ganze Heft gewidmet für Probleme von Devitalisierung. Er zieht den Zahn; rechnet nur $ 3.) –Wir besuchen Mama und
Zum Rechtsanwalt FullertonPFullerton, Rechtsanwalt. (Palace Av; Ina hat schon zweimal mit ihm gesprochen. Freundlicher älterer Herr. Ich sage, dass es gut wäre, zunächst mal einen milden Brief an YamiPYami zu schreiben; das will er tun. Ich frage nach Bezahlung. Er sagt: für einen Tag vor Gericht ist das Übliche $ 100; vorherige Sachen je nachdem, z. B. Interview $ 5, also bisher $ 15. Wir stimmen zu.) –Wir besuchen MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama). –
Ina in die Stadt. Sie spricht kurz mit FullertonPFullerton, Rechtsanwalt. ( Sie sagt ihm, er hätte besser die Parking Frage nicht berührt im Brief an YamiPYami.)
Ina schreibt ganzen Tag Brief an YamiPYami. (Wir besprechen den Entwurf ausführlich durch. Der Brief gibt unsere Gesichtspunkte, ruhig und sachlich, und betont besonders, dass sie es nicht persönlich auffassen soll, und dass die legale Frage die persönliche Beziehung nicht zu stören braucht.) Um 7h, nach dem Abendspaziergang, bringe ich YamiPYami den Brief. Sie ist ganz freundlich, erzählt mir allerhand Sachen, usw. Wir sind froh, dass sie anscheinend die Hostilität aufgeben will. Aber während wir beim Abendbrot sitzen, kommt sie plötzlich🕮 herein und redet sehr aufgeregt. (FullertonPFullerton, Rechtsanwalt sei ein Esel; sie beklagt sich besonders über die Parking Bemerkung von ihm. Ich sage, dass er das missverstanden hat. Dann über unseren Brief, sehr zornig; schließlich zerreißt sie ihn in Fetzen. Sie sagt, sie hat mit einem City engineer gesprochen; der hat gesagt: sie braucht uns nur einen Weg zu geben, nicht ein loop; und sie braucht nur Durchfahrt zu hosten, nicht Parken auf ihrem Grundstück; sie und sie dürfe einen Zaun um ihr Areal machen, mit Tür für uns. Das wolle sie auch tun! Sie redet so heftig, dass ich nur mit Mühe hie und da eine kurze Erwiderung einschieben kann. Schließlich beklagt sie sich bitter, dass sie uns doch 1000 mal Gefallen und Hilfe gegeben habe. Sie sei nicht unreasonable, wie wir das ansehen; aber wir seien unreasonable und eigensinnig und unpleasant. Dann braust sie ab.) Wir sind beide ganz zervor Enttäuschung, dass unser versöhnlich gemeinter Brief soeOriginal sie. heftige Reaktionen hervorruft. Wir sprechen noch lange darüber; auch über die Gefahr, dass sie Marni oder dem Haus oder dem Auto oder uns etwas antun könnte. Trotz Nembutal schlafen wir wenig.
Wir überlegen die YamiPYami Sache. Ob es nicht am besten wäre, ganz nachzugeben mit der Straßensache, wenn sie uns nur das Parken oben erlaubt (also status quo). Vielleicht wäre das das Beste. Wir überlegen auch, das Haus zu verkaufen; selbst im besten Falle wüssten wir nicht, was plötzlich mal aufkommen könnte. Und die Geschichte hat uns das Wohnen hier so nahe bei YamiPYami recht verleidet. – Nachmittags fahren wir in die Stadt. Ina telefoniert mit LeroyPLeroy (er will vielleicht mit Mrs. MurrayPMurray, Mrs. sprechen, aber nicht mit YamiPYami; er drückt volle Sympathie aus; Ina sagt ihm, dass wir bereit sind, den Anspruch auf die andere Straße fallen zu lassen jetzt nicht zu verfolgen, wenn wir Gewissheit haben könnten, dass mit Parken und anderem keine Schwierigkeiten gemacht werden.) (Ina ruft DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst an; unser Kommen jetzt würde nicht gut passen, weil sie abends Gäste hat. SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz scheint’s also nicht sehr schlecht zu gehen; er muss aber immer noch täglich zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt zur Blutuntersuchung.) Bei der Fahrt nach Hause begegnen wir YamiPYami (und Mutter) auf der Straße; 🕮 sie winkt munter mit der Hand, als wäre nichts! – Wir schreiben ganz kurz Brief an YamiPYami: „Um des Friedens willens haben wir FullertonPFullerton, Rechtsanwalt gesagt, den Anspruch auf die andere Straße nicht weiter zu verfolgen. Wir hoffen, dass dies die Schwierigkeiten zwischen uns beenden wird.“ – Wir sind erleichtert, dass wir das Unsrige getan haben zum Frieden, durch Nachgeben; und hoffen das Beste.
Inain die Stadt; auch zu FullertonPFullerton, Rechtsanwalt. (Er will nicht leicht die Sache aufgeben, gibt erst nach, als Ina von meiner Herzsache spricht. Er meint, wenn man sich mal versöhnlich zeigt, kann es schwierig sein, später wieder auf dem Recht zu bestehen.)
Ich beginne, die Arbeit an time series wieder aufzunehmen. (Ich möchte einen Artikel über Uniformität und d. c. in t. s. schreiben. Das soll dann später ein Kapitel in Band II werden).38Gemeint ist der geplante aber nie erschienene zweite Band von Carnap, Logical Foundations of Probability. Näher Erl ??? Bezug zu Bänden mit Jeffrey ???
… wir sprechen gar nicht mit den Leuten oben; wir wissen nicht, was ihre Reaktion auf den „Friedensschritt“ ist. PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und Maria MontgomeryPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama) versichern Ina, dass sie auf unserer Seite sind, wollen aber nicht mit denen oben darüber sprechen. YamiPYami scheint es zu vermeiden, sie zu besuchen.
PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und Mr. ShepheardfOriginal Sheapheards.PShepheard, Mr., aus der Dynastie des Hotels Shepheard in Kairo kommen herauf (1 – 2!). (Er ist von der amerikanischen Familie, die das Hotel in Kairo hat. Er hat eine Uraniummine in Colorado, scheint sehr reich. Er hat offenbar zu viel getrunken, redet eine Menge Unsinn . Über Radioaktivität im Gehirn; anscheinend hat er Leute in einem Labor, die das untersuchen. Er will mein prob.-BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 haben, und mir $ 20 geben, „zu helfen im Leben“! Ich zeige ihm nicht die anderen Bücher und gehe nicht auf seine Ideen ein, weil er zu betrunken ist, um es aufzufassen.)
VIII / 1951 5 – 7 Kino: „Cyrano de Bergerac“‚39„Cyrano de Bergerac“ (1950) von Michael Gordon. nach dem Schauspiel von RostandPRostand, Edmond, 1868–1918, fr. Dichter. Die Hauptrolle sehr gut gespielt von FerrerPFerrer, José, 1912–1992, am. Schauspieler und Regisseur ist packend; aber leider verstehe ich vieles von dem Gesprochenen nicht.
Nachmittags David HawkinsPHawkins, David, 1913–2002, am. Philosoph hier. (Über prob. Er hat Statistik studiert. Will schreiben über Möglichkeit, den epistemologischen 🕮pr Begriff in Praxis auf pr2 zurückzuführen. Letzteres nicht als Häufigkeit, sondern als physikalischen Zustand. Im Grunde seien dies 3 Begriffe, die aber eng zusammenhängen. Stark beeinflusst von NeymanPNeyman, Jerzy, 1894–1981, poln.-am. Mathematiker. – Aber sein Fall mit akademischer Freiheit. Er hat der Universität zugegeben, bis 43 Kommunist gewesen zu sein. Ein Tenurekommittee hat seinen Fall untersucht, und er ist in seiner Stellung bestätigt worden; full Professor. – Er war diesen Sommer mit seiner Frau in Mexiko.) Vormittags ruft YamiPYami, weil HawkinsPHawkins, David, 1913–2002, am. Philosoph angerufen hat; ich gehe hinauf telefonieren; sie sagt, dass gestern NahmPNahm, Milton, 1903–1991, am. Philosoph angerufen hat (vielleicht war da nur die Mutter zu Hause).
Nachmittags kommen überraschend Milton NahmPNahm, Milton, 1903–1991, am. Philosoph und Frau, aus Taos. (Handelskammer hatte ihnen gesagt: bei Pexto; er hatte YamiPYamiDo angerufen; sie sagte ihm, sie könnte nicht zu uns gehen, hat ihm aber Weg beschrieben. Er ist in Las Vegas geboren, von deutscher Familie. Er hat rundes, unintelligentes Gesicht. Die Frau sieht besser aus, weiße Haare; sie hat den Bookshop in Bryn Mawr unter sich. Er arbeitet an Buch über Ästhetik:BNahm, Milton!1956@Genius and Creativity, Baltimore, 195640Nahm, Genius and Creativity. die erste Hälfte Kritik der alten Begriffe von Perfektion und Originalität, die aus der Theologie stammen; zweiter Teil: verbesserte systematische Theorie mit neuem Begriff von Originalität. Fundamentaler Unterschied zwischen fine art (z. B. italienische Kathedrale) und art (!) (d. h. technique, z. B. Kathedrale in Santa Fe). Alles wortreich, aber sehr vage, nicht wissenschaftlich. Ich spreche nicht über meine Arbeit. Er scheint nichts vom Empirismus zu wissen, auch nicht QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neuere Aufsätze. Er drängt mich sehr, mal nach Bryn Mawr zu kommen; wenn mein Rücken besser ist, soll ich schreiben, dann will er etwas arrangieren. Es ist gänzlich unklar, warum er mich haben will. Das philosophische Gespräch mit ihm ist gänzlich unergiebig. – Sie wohnen in Talpa bei Ranchos de Taos; er geht gerne fischen.)
4 – 9 (!) zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, zum ersten Mal dieses Jahr. (Sie hatte vorher den kranken SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz da. Er hatte in NY Operation mit Thrombose in Lunge und Bein, und Hernia. EsgOriginal Er. war schwierig, weil er nicht ins Hospital wollte. Dann hier in SF. Sie musste ihn täglich zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt bringen zur Blutuntersuchung; er wollte nicht ins Hotel. Vor einer Woche 🕮 fuhr er zurück nach NY, geheilt. Sie war ganz erschöpft von den Mühen.) Abends kommt unerwartet Dr Helmuth De TerraPDe Terra, Helmut, 1900–1981, dt. Geologe und Anthropologe (Ärchäologe und Geologe; hat Ausgrabungen in Mexiko gemacht für Carnegie FoundationICarnegie Foundation for the Advancement of Teaching. Lebt jetzt mit Frau in S. F. und schreibt darüber. Er zeigt, dass die Verarmung Mexikos dadurch kommt, dass schon vor 2000 Jahren die Wälder geschlagen worden sind (für Häuser, Tempel und Heiligenfeuer im Tempel) und dann Erosion des Bodens. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hat uns vor Jahren erzählt, dass sie nahe liiert waren, er aber schließlich nicht den Mut fand, mit seiner Frau Schluss zu machen. Er ist aus Deutschland, von Schweizer Familie, hat in München studiert. Weiße Haare, aber noch nicht alt. Er ist intelligent und redet interessant; aber etwas selbstgefällig und „pompös“ (sagt Ina). Er hat auch Archäologiestudien in Asien gemacht, Indien, Burma, Indochina. Er hat einen Ruf nach Deutschland zurück abgelehnt. Wir stimmen überein in der Kritik des amerikanischen Unverständnisses von dem, was in Asien vorgeht.) – Vorher in der Stadt: bei MannPMannneuer Gürtel (von Kamp, Canvas, sehr hoch im Rücken, der Stoff und die Streifen recht dünn; ca. 18 $; er gibt einige Ersatzstreifen dazu). Haarschneider.
… seit
Arbeit am Skelett für Artikel „Time-series“.41Artikel wie oben ??? (18. – 25. eingehende Versuche, m fitting zu suchen E XIV 31 – 145; nicht gelungen, vielleicht ist es nicht möglich aufgrund von \(\breve{n}\)?)
4 – 9,
11 – 9,
11 – 2 er, 8 – 10 beide\!\!\! HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Helen Mary, auch Maggie und Mutzli, ab um 1950 verh. mit Olaf Helmer hier. (Sie sind auf der Fahrt nach Denver, dann für 2 Tage nach Minneapolis zur Statistikertagung, dann wieder zurück über Utah. Wir sehen MaggiePHelmer, Helen Mary, auch Maggie und Mutzli, ab um 1950 verh. mit Olaf Helmer zum ersten Mal. 29 Jahre, blond, schaut nett aus (Ina meint nicht). Dies ist ihre zweite Ehe, seine dritte. Sie war katholisch auferzogen, in exklusiver Klosterschule auf Long Island. Sie hat starkes Bedürfnis, von den Freunden anerkannt zu werden; das Versagen der ersten Ehe war ein arger Schlag für sie. Sie hat vor kurzem Klavierspielen angefangen. – Sie wohnen im 🕮 Hotel La Casa, mit Hund Annik.) (Gespräche mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Er zeigt mir zwei RANDIRAND Corporation Aufsätze, zusammen mit KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph.42Aufsätze, Vl „An Experimental Application of the Delphi Method to the Use of Experts“ (1963); Dalkey, N., & Helmer, O. (1951). The Use of Experts for the Estimation of Bombing Requirements: A Project Delphi Experiment. Santa Monica, CA: RAND. ??? Hauptproblem: Voraussage von Krieg. Viele Seiten Probleme: Logische, mathematische, politische, usw. Ich rate, das Ganze allgemeiner zu planen, für irgendeine Voraussage von einem unprecedented oder seltenen sozialen Vorgang; das kann dann öffentlich gemacht werden und wird Leute von sehr verschiedenen Gebieten sehr interessieren. Dann braucht nur die Anwendung auf Voraussage von Krieg geheim gemacht zu werden. Ich empfehle, bei solchen Problemen und allgemein zu unterscheiden (1) prob2, (Häufigkeit oder besser physikalischer Zustand, für den eine Häufigkeit nur Induktion ist) pr1 (logisch), und Glaubensgrad (psychologisch; für rationales Wesen = pr1). Sie sprechen im Aufsatzwie oben? von weiterer Häufigkeit; ich erkläre ihm das Theorem T104-2;43Erl ??? er ist interessiert wegen seiner großen Allgemeinheit. Ich zeige ihm NymansPNyman, Alf Tor, 1884–1968, schwed. PhilosophSD über 2000 Ziffern von \(\pi{}\) und \(e\).44Nymans SD ??? Wir sprechen ausführlich über randomness. Ich erkläre, dass es kein vollkommenes Modell für randomness gibt; dass randomness einen physischen Vorgang charakterisiert, nicht die Reihe selbst, im Unterschied Uniformität; dass eine random Reihe selten minimale Uniformität hat, wenn auch meist sehr kleine. – Er hat mit Hempel über Plan gesprochen, ob ich Sommerseminar in SF machen will für 1 – 2 Monate, mit vielleicht 5 Leuten, mit Unterstützung von Geld von NavyINavy@United States Navy, USN oder einer Foundation. Ich sage: sehr schöner, aber ich möchte nicht viel Zeit daran wenden, nur, wenn ich dafür so viel Geld bekomme, dass ich mir dann ein anderes Quarter freinehmen kann. – Er will an Missis R, Office of Naval ResearchIOffice of Naval Research, schreiben, inoffizielle Anfrage, wegen meinem Projekt und auch wegen Sommerseminar. – Wir sprechen nur wenig über die Weltlage, nicht über die politische Frage. Wir empfehlen MorgenthausPMorgenthau, Hans J., 1904–1980, dt.-am. Politikwissenschaftler Buch.BMorgenthau, Hans J.!1951@In Defense of the National Interest, New York, 195145Morgenthau, In Defense of the National Interest. Er meint, die größte Kriegsgefahr sei in etwa 2 Jahren, weil dann Russland relativ am stärksten sei im Vergleich zu Amerika (?!); er erklärt es nicht näher. – Er sagt zu Ina, dass er sich freut, dass ich in der Ablehnung von ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbachwirklich Reichenbach? war doch in Berkeley, viell Dennet? Einladung entschieden gegen den Eid Stellung nahm; er selbst würde den Eid verweigert haben. – Sie wollen vielleicht nächsten Sommer 2 Monate 🕮 nach Europa. Er hat nur einen Monat Ferien, den zweiten muss er ohne Gehalt nehmen. Er ist Head der Mathematiksektion (ausgenommen die Kalkulationssektion), etwas 20 Leute. Die ältesten Mitarbeiter haben 9 – 10000 Gehalt, er selbst mehr.
…
IX / 1951Ina zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt (er findet Lunge und alles in Ordnung. Aber er warnt, dass zuweilen wiederholte Rückfälle von Viruspneumonia vorkommen, meist im Frühling. Man kann nichts zur Verhütung tun, nur allgemeine Kräftigung und Gewichtszunahme).
Die surveyors (Firma Turnley, heute nicht der böse, sondern sein Meister HagdenPHagden, Arbeiter) für YamiPYami vermessen unser Grundstück. (HagdenPHagden, Arbeiter erklärt uns, dass er nach Priorität gehen muss; da die korrigierte deed anJames MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris später ist als der an ChalmersPChalmer, so haben letztere die Priorität. Er hat den Ausgangspunkt beim ChalmersPChalmer Haus festgestellt durch eine gerade Linie zwischen zwei alten Grenzsteinen auf dem ridge; hier läuft die Ostgrenze vom Gonzales’PGonzales Grundstück in gerader Linie. (Die hat er an Wasserleitung entlang die Länge genommen und markiert. Es zeigt sich, dass dann bis zum Wasser tap 20 ft. weniger ist als in unserer deed angegeben. Er misst dann entlang der Wasserlinie unsere richtige Länge. In dieser Weise erhalten wir zwar die richtige Länge und Flächeninhalt, aber um 20 ft verschoben gegen die Beschreibung in unserem Dokument. Die Grenze markiert er nun durch die Mitte unserer Terrasse!) Ina zeigt YamiPYami die Grenzpunkte. YamiPYami plaudert unbefangen, als sei nichts gewesen. Ich frage, ob sie uns ein kleines Dreieck verkaufen will, und sie sagt „ja“, aber geht nicht weiter darauf ein, sondern geht zum Haus zurück; vielleicht ist sie noch nicht entschlossen. 🕮
Nachmittags versuchen wir, FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman zu besuchen; sie sind nicht zu Hause. – Wir rufen DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst an, und fahren zu ihr hinaus, obwohl sie sagt, dass vielleicht jemand kommt. Wir bleiben nur von 5 – 6 ½, weil sie morgen früh abfährt (mit einer Freundin, nach Arizona); obwohl sie uns sehr drängt, zum Abendessen zu bleiben. (Sie spricht ausführlich über DeTerraPDe Terra, Helmut, 1900–1981, dt. Geologe und Anthropologe; beklagt sich wieder, wie voriges Jahr, dass er den Entschluss nicht aufbringen kann, von seiner Frau wegzugehen; diesen Sommer wohnte er sogar mit Frau und Sohn in SF. Trotzdem forderte er DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst auf, mit ihm einige Wochen nach Mexiko zu kommen.) – Nachher kurze Zeit zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).
Wir gehen am ChalmersPChalmer Haus vorbei. Die neue Grenze, wie von den surveyors markiert, läuft durch das Haus (sie schneidet ca. 8’ ab von der SO-Ecke). Es scheint klar, dass ChalmersPChalmer, ebenso wie MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris, angenommen haben, dass die Grenze weiter östlich ist. (Wir haben auch früher geglaubt, dass sie durch den Punkt läuft‚hOriginal läuft durch den Punkt. wo die Wasserlinie die Richtung ändert: das ist ca. , weiter östlich als die jetzige Markierung.) Wir schauen vergeblich aus nach dem alten Grenzstein, den HagdenPHagden, Arbeiter erwähnt hat. –ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter ist hier (er setzt die neue Glasscheibe im Storeroomfenster ein; dabei gibt es einen Sprung in einer anderen kleinen Scheibe! Wir beschließen aber, sie draußen zu lassen).
Das Haus wird besehen von Mr.PJohns, Mr. und Mrs. und Mrs.JohnsPJohns, Mr. und Mrs. (er ist Versicherungsmann, hat 2 Kinder bei der früheren Frau RuthlingPRuthling, frühere Frau von Paul Ruthling; sie ist Tochter von Maler EllisPEllis, Fremont F., 1897–1985, am. Künstler auf Sebastian Ranch, hat funkelnde Augen, Tänzerin, ist über alles überenthusiastisch, hat ein Kind, scheint meist bei den Eltern zu wohnen. Sie sprechen von den Kindern erst beim Abschied im Auto. Sie kommen nicht wieder.)
MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Carmen RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling hier vormittags. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist in Verzweiflung; PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ist gestern Nachmittag nach einem Streit weggegangen „in the woods“. Sie fürchtet, dass er dort verhungern würde oder Selbstmord begehen. 🕮 Wir beruhigen sie, dass er sicherlich bald zurückkommen wird. Sie sieht sich selbst schon allein mit all den finanziellen Schwierigkeiten. Ihr Bericht ist konfus und emotional. Nachmittags Ina zu RuthlingsPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling; versucht weiter, sie zu beruhigen.
Als wir vom Morgenspaziergang zurückkommen, ist plötzlich Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Er war anscheinend die erste Nacht bei einem Freund in S. F., er sagt nicht wo; er sagt, er wollte herausfinden, ob MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ihn könnte in eine Irrenanstalt zwingen! Er fand, dass dazu 3 Ärzte und 1 Richter nötig sind. Er spricht von finanziellen Schwierigkeiten. Ina sagt, für uns wird es schwierig, wenn sie nicht anfangen, November die 400 zurückzuzahlen; aber er reagiert nicht darauf. Wenigstens fragt er nicht um weiteres Darlehen.) Wir treffen bei der Wasserleitung einen surveyor von HarveyPHarvey, der für SaundersPSaunders, Handwerker misst. (Er sagt, der Wasser Tap sollte als Kontrollpunkt genommen werden; (die Beschreibung von Saunders’PSaunders, Handwerker Grundstück beginnt damit.) Turnleys hat alles nach Westen verschoben, auch Saunders’PSaunders, Handwerker Ostgrenze. Dann geht die Grenze mitten durch Saunders’PSaunders, Handwerker Garage; wenn die Messung vom tap so gemacht wird, schneidet die Grenze nur 2 ft. von der Garage ab. Dieser Mann findet, dass Turnley unseren SW Eckpunkt nur 11’ 9″ nach W verschoben, nicht die ganzen 18’, die er im Osten verschoben hat.) PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling bespricht diese Probleme mit uns; er sagt, wir haben den ersten Anspruch, weil wir suit to quiet title haben. (Er bleibt von 9 ½ – 3!)
YamiPYami spricht mit Ina ganz unbefangen, als wäre nichts gewesen; sie sagt, dass TrainerPTrainer, Mr. und Mrs.PTrainer, Mr. und Mrs. sich für unser Haus interessiert. Ina fragt, ob die von ihr kaufen wollen; YamiPYami weicht aus und sagt, sie spaziere nicht so herum und sich für ChalmersPChalmer Haus.Sinn? Sie arrangiert mit Ina, dass sie abends unser Haus besehen wollen. YamiPYami sitzt später bei uns, während wir zu Abend essen (wieder auf dem unten, wie damals bei der !) Mr.PTrainer, Mr. und Mrs. und Mrs. TrainerPTrainer, Mr. und Mrs. kommen (er ist ein 🕮 bei einem Architekten; beide sehen einfach aus, haben aber doch wohl einige Bildung; sie will einen kleinen Flügel heraufbringen. Auf Inas direkte Frage stellt sich nun heraus, dass sie wirklich von YamiPYami 2 acres kaufen wollen und bei der ersten Ruine ein Haus bauen. Sie wollen daher unser Haus nur, bis ihr Haus fertig ist, vielleicht März oder April. Das ist der einzige Grund gegen sie; sie würden einen Vertrag mit uns machen für die ganze Zeit, aber mit Erlaubnis, auszuziehen und dann unterzuvermieten. Sie haben 3 kleine Hunde.)
Mrs. BarnesPBarnes, Mrs. bringt Mr. DamePDame, Mr. zum Besehen des Hauses. (Er hat eben in Albuquerque graduiert; wird Vertretung von Camel Zigaretten haben, hat viel in NM herumgefahren. Keine Familie. Er kann für sich selbst kochen und haushalten; wird oft nur Wochenende hier sein. Vielleicht ein anderer Freund wird hier mit ihm wohnen. Mrs. BarnesPBarnes, Mrs. scheint ihn vorzuziehen, weil er die ganze Zeit bleiben wird. Er hat keine Bedenken gegen die Straße, weil die Firma die Autokosten bezahlt.)
DamePDame, Mr. sagt ab, weil sein Employer es nicht erlaubt.
Ina hat Schmerzen in den Rippen. Sie geht zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. (Es ist eine Epidemie davon in der Stadt; vermutlich Virus; keine Temperatur, also keine Entzündung; aber weil ihre Lunge jetzt anfällig, soll sie vorsichtig sein: kein Heben von Sachen, und Staub vermeiden; er glaubt, sie wird am 26. fahren können.) Sie spricht Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt (der bestätigt das, und warnt zur Vorsicht; er hat mehrere Fälle dieser Art gehabt, auf den X-rays zeigt sich nichts.)
Mr.PTrainer, Mr. und Mrs. und Mrs. TrainerPTrainer, Mr. und Mrs. kommen. Ina zeigt ihnen alles im Haus. (Er kauft von YamiPYami 2 acres, je $ 750 (!). Er meint aber, das geht nicht bis ens Stück. Wir erzählen ihnen über die verschiedenen Auffassungen der surveyors und warnen sieiOriginal ihnen., dafür zu sorgen, dass diejOriginal sie. Grenze im Kaufkontrakt genau beschrieben wirdkOriginal beschreiben werden.. Er hat schon vor 2 Jahren versucht, ChalmersPChalmer Haus zu kaufen, aber sie wollen nicht. Auch über Streit mit YamiPYami🕮 wegen Straße. Er meint, ChalmersPChalmer und auch wir könnten doch an der Wasserlinie entlang fahren. Wir sagen, das geht nicht wegen der gullies (die Idee hatte er wohl von YamiPYami).)
Ina packt. Ina nachmittags in die Stadt (TrainerPTrainer, Mr. und Mrs. hat inzwischen den Mietvertrag unterzeichnet).
Ich beende Aufsatz „Degree of Order“denke, es handelt sich vl um Kapitel ???;46Erläuterung ??? in den letzten Tagen eifrig und geschwind daran gearbeitet. (YamiPYami kommt ganz unbefangen, einen Bridgetisch zu leihen; So Abend kam sie, um Ina zum Canasta aufzufordern! Aber Ina war zu müde.) – Brief von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker:47Brief ??? PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ scheint wirklich eine gute Chance (mit halbem Gehalt); wir spekulieren über die Möglichkeiten. 🕮lBeginn des in RC 025-91-01 ausgelagerten Teils.\Reise S. F. – Chic.\
(Yami bringt geliehenen Bridgetisch zurück, murmelt etwas von Helfen! Wir gehen hinauf und verabschieden uns; sie sind beide freundlich.) Abfahrt vom Haus 10:30, von der Stadt 11:00. Hinter Las Vegas, in Watrons, Lunch im Auto, unter hohen schattigen Bäumen. Am Ende von PuebloOPueblo CO biegen wir links ab vom neuen 85, bei Zeichen „Motels & Suburban Buss. District“. Nach 1 Block, unmittelbar vor Safeway, motor court (Name?). (Einfache 2 Zimmer-Cabin, 5.–). Vom Liegen sind meine Muskeln sore. Ich ruhe mich ausmOriginal ein., mit Heizkissen. Dann gehen wir zum Essen, 1 Block weiter W, am alten 85. (290 mi).
Zu Fuß 10 min. zum Frühstück (J. und J.), am Belmont Ct vorbei (nahe beim Safeway, am alten 85, das ist etwas weiter weg von Eisenbahn). Dann einige Blocks N. 8:40 Abfahrt. Die Rückenmuskeln werden schmerzhaft. Mittags gehe ich mit Mühe und Schmerzen, auf Ina gestützt, in ein Restaurant. Aber langes Sitzen würde schwierig sein; darum gehen wir wieder ins Auto zurück, bevor wir noch bestellen. Stattdessen Lunch im Auto in Fort Morgan am Park. Nachmittags werden die Muskelschmerzen schlimmer, mehr als jemals zuvor. Trotzdem fahren wir noch bis Ogallala‚OOgallala NE 6:30. Dr. Pitt’s Cabins (wie früher; der Besitzer erinnert uns noch (2 Zimmer, Küche, Bad, einfach aber hinreichend und geräumig, 5.–).) Mit Mühe und Schmerzen ins Haus, auf Ina gestützt. Mit Heizkissen wird es bald besser, aber die Schmerzen verschwinden nicht ganz. Empirin (von FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt) hilft: nach ½ Stunde verschwinden die Schmerzen, und mit Nembutal kann ich schlafen. 2h nochmal Empirin. Ina bringt warmes Abendessen aus Café.
Rückenmuskeln immer noch sore. Wir beschließen, heute nicht zu fahren. Wenn es so weitergeht, wie sollen wir die 840 mi nach Chic. schaffen? (Gestern früh war es morgens viel besser und trotzdem abends so schlecht.) Es ist aber klar, dass es nur die Muskeln sind, vermutlich krampfartiges Zusammenziehen durch das Rütteln im Auto; nichts am Rückgrat. Ina holt OsteopathenDr. DrostePDroste, Dr., Arzt. 🕮 Er macht Massage, besonders an den Muskeln am spine; das ist unangenehm, die Muskeln werden unwillkürlich tense (er sagt nicht, dass ich versuchen soll, locker zu lassen); es tut aber doch gut. Er empfiehlt Hitze und Aspirin. (Er nimmt $ 4.) Er gibt mir Aspirin Compound (rosa Pillen ohne Namen). Nachmittags etwas im Zimmer herumgegangen.
Ich spüre Muskeln etwas. Nochmal Osteopath (4.–). Abfahrt 11:00. Beim Fahren liege ich oft auf der Seite und benutze das chemische Heizkissen ($ 1.50); so geht es ganz gut. 6:45 (C. S. T.) Columbus, Neb.OColumbus NEPawnea Ct. (Vor dem Ort, neu, nicht nahe an Bahn, schöne moderne Möbel, 2 geräumige Cabins, gute Matratzen, Leselampe, 8.–) In Cabin gegessen.
Zum nahen Café gegangen. 9:25 Abfahrt. Mittags in Carroll steige ich aus; aber wir gehen doch nicht ins Restaurant, weil die Muskeln sich nicht gut anfühlen, sondern essen im Auto. 5:30 Tama‚OTama IA King’s Ct. (Dieselbe Cabin wie früher, 2 Zimmer; nicht mehr die uralten Möbel, aber doch nicht gut eingerichtet, und nicht sauber; zuerst will er 9.50! Dann 8.50; die anderen heizbaren Cabins in derselben Reihe bleiben unvermietet!) Ina bringt warmes Essen.
X / 1951 Zum Café hinuntergegangen, und ein wenig herumgegangen; es geht gut. Abfahrt 8:30. In MorrisonIll. (hinter Clinton) zum Essen gegangen („Ice Box“, nett und preiswert). 4:30 Ankunft Chic.OChicago IL Wir sind froh, dass wir es wirklich geschafft haben. Im Bett ausgeruht und geheizt; zum Abendessen aufgestanden.nEnde des in RC 025-91-01 ausgelagerten Teils.🕮\(Reise SF– Chic. Mi 26. – Mo, 1. X. Schmerzen in Rückenmuskeln. Darum einen Ruhetag in Ogallala)\
11:30 – 12:45 erste Vorlesung (Syntax in Swift 208). Dann Office bis 1:30. Dann zu Fuß nach Hause, und gleich zum Essen aufgeblieben. Ich bin froh, dass es so gut geht. – Nachmittags im Bett geblieben; Post gekramt. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. (Sie will im Sommer 3 Monate nach Europa; sie ist Delegierter für Vassarkonferenz in Oxford, wird vielleicht Reisezuschuss bekommen.)
Nachmittags LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick hier, 2 Stunden. (Er hat endlich Student Visum bekommen, nach 9 Monaten Warten, weil in Deutschland geboren, obwohl kanadischer Bürger. Er will Haus kaufen, für Frau, Kind, und Patienten; wir raten, den Beschluss etwas zu verschieben. Er will zunächst für Examina arbeiten; Thesis für später lassen.)
Vorlesung; dann Departmentlunch.
3:30 – 5:30 erstes Seminar (Probleme des Empirismus, aufgrund von „Test.“) LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick wird später im Seminar sprechen über Physikalismus.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier mittags. – 4 – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Er hat bei LorenzenPLorenzen, Paul, 1915–1994, dt. Philosoph und Logiker und PerelmanPPerelman Einführung in symbolische Logik studiert. Dann bei FeysPFeys, Robert, 1889–1961, belg. Philosoph und Logiker und CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker in LouvainIKatholische Universität Löwen, Belgien, und in Amsterdam Signalik und intuitionistische Mathematik. Er will hier über induktive Logik arbeiten; vielleicht: logische prob auf intuitionistischer Grundlage. Er hat gute Fähigkeiten und hat gründlich studiert. Er hat mit einem Freund Empirismus, Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis usw., gelesen.)
(Zu Fuß zum Haarschneider; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph nicht getroffen.) – 3 ½ – 7 (!) MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. (Er wird im Januar nach Washington gehen; Forschungsgruppe von MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA für Maschinen, die Abstrakte heraussuchen; entweder auf punch Karten (1000 pro Monat!) oder aus Mikrofilm (75000 pro Minute); er ist aufgefordert von Phyllis WilliamsPWilliams, Phyllis; er wird $ 500 im Monat bekommen! Er hat ganz neue Doktorthese angefangen: Definition von Begriffen Chemie, Biologie, Sozialwissenschaft aufgrund von Teilrelationen und wenigen anderen Grundbegriffen; dabei wieder aussprechbare Sprache.) 🕮
3 ½ – 8 (!) Dr. WilhelmKrampfPKrampf, Wilhelm, Schüler von Hugo Dingler hier. Er war Schüler von DinglerPDingler, Hugo, 1881–1954, dt. Philosoph, und beeinflusst von Phänomenologie; anscheinend katholisch; hat bei GrammsPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea GrammPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm gewohnt Ferienund bringt Grüße von ihnen. Er hat sich von DinglerPDingler, Hugo, 1881–1954, dt. Philosoph getrennt, da dieser die Nazisache mitmachte, und damals auch die Privatbeziehung niedergelegt. Jetzt ist er Privatdozent für Philosophie an der TH MünchenITechnische Universität München. Jetzt hat er Grant für 3 Monate Amerika; reist herum und besucht Leute. Auf seine Bitte empfehle ich ihm Bücher über Empirismus; er will auch symbolische Logik weiter studieren. Er ist Verehrer von Friedrich Wilhelm FörsterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist, hat ihn in NY besucht; er ist anscheinend Pazifist; ist geschockt, dass Pazifismus jetzt verdächtig ist. Er ist sehr angetan von Amerika; wir erklären ihm auch die Schattenseiten. – Auf der Rückreise von Kalifornien will er nochmal herkommen.)
Vorlesung. – Departmentlunch.
Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph in seinem Office, 1 Stunde. (1. über 4 E; ich sage, dass er meinen Namen angeben soll für Verhandlungen. Der neue Dean WilkPWilk, Dean hat ihm gesagt, dass er von jedem Department wahrscheinlich nur ein Erhöhungsgesuch befürworten will! PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph selbst überlegt auch, auf 4 E zu gehen. – 2. Ich frage, ob ich nächstes Jahr Urlaub haben kann, wenn ich was finde; vielleicht PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ, zur Ergänzung vielleicht GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation. Er sagt: ja, falls sie Ersatz finden können. Er möchte QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), vielleicht auch permanent (!); ich bestätige, dass er der beste Logiker in seiner Altersklasse ist, aber vielleicht zu teuer. Er meint, der Dean lege mehr Wert auf Unterricht als auf Forschung; daher schwierig, von ihm Geld für Forschung zu bekommen.) – Nachmittags Seminar. ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph kommt nachher mit nach Hause, und ich leihe ihm Sachen zum Lesen.
Vormittags LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph hier. (Er ist noch Instruktor; seit 4 Jahren. Seine Stellung ist schwierig. Konflikt zwischen den „Carnap-Anhängern“, die symbolische Logik und Semantik betonen, und WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph und den anderen. WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph hat LewyPLewy, Casimir, 1919–1991, poln.-brit. Philosoph eingeladen. 🕮 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph wurde aus ähnlichen Gründen nicht behalten. Er hatte im Sommer Heuschnupfen und Asthma. Er hat jetzt 2 Kinder. Er möchte am liebsten an eine andere Universität; er ist bereit, auch Ethik und politische Philosophie zu unterrichten; auch PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph.) – Nachmittags SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Der Grant vom State Department ist jetzt fraglich. Ich werde für ihn dorthin schreiben. EroOriginal Ich. will dieses Quarter meine Kurse nehmen und Syntax und PM lesen. Nächstes Quarter aber studieren für prelim Examen im Spring. Er stellt Fragen überpOriginal und. QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Einwände gegen Empirismus, und über die technischen Definitionen in arithmetischer Syntax.) (Ina mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap im Palos Park; dann zu Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin zur Besprechung der Departmentfrauen für Fr Party.)
Briefe diktiert.
11 ½ – 2 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er hat endlich die Scheidung; noch nicht ganz beendet. Dann will er Miss Ruth GantPGant, Ruth, Verlobte von Charles W. Morris (=? Ellen Ruth Allen) heiraten; sie arbeitet in einem Bookstore, schreibt Kinderbücher, wird im Januar mit ihm nach HarvardIHarvard University, Cambridge MA gehen. Er muss TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris1⁄3 von allem Einkommen abgeben.)
Vorlesung. – Nachmittags 4 – 6 PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier. (Er ist katholisch. Möchte technische Logik und Empirismus studieren; er möchte das vereinigen mit seinem religiösen Glauben. Hat Doktorthese über Empirismus geschrieben, auch meine Syntax; kannte aber zu wenig Bücher. Er hat allerhand Bücher gelesen; seine Kenntnis ist nicht aus Vorlesungen.)
[Vormittags Dekoration (KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago).] Ich gehe nicht hin, sondern halte Vorlesung. – Departmentlunch. [Kein Departmentseminar.]
Auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Wunsch muss ich Seminar absagen, wegen großer Party für Professor BurttPBurtt, Edwin Arthur, 1892–1989, am. Philosoph, im Swift Commons, 4 – 6. [BurttPBurtt, Edwin Arthur, 1892–1989, am. Philosoph war von hier weggegangen wegen HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. Jetzt hat er hier Ehrendoktor bekommen, weil er Lehrer und Freund von KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago war; das Department hat, nach PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, nichts damit zu tun gehabt.] Über 100 Leute. Ich sitze und spreche mit allerhand Studenten. 🕮
Nachmittags MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker hier, 4 – 9 (!). Lebhafte Diskussion über seine Aufsätze über Informationstheorie.48Mindlike Behaviour in Artifacts. In: British Journal of Philosophy of Science 2: 105-21, 1951 Ich erkläre meine Begriffe von Informationsbetrag; und Unterschied zwischen randomness und Unordnung. (Er hat orginelle Ideen und ist sehr intelligent, aber kann nicht gut erklären.)
Vormittags Dr. HoffmannPHoffmann, Dr., Gymnasiallehrer aus München hier (Gymnasiallehrer aus München; vielleicht katholisch; interessiert an Sprachphilosophie, hat sogar meine Syntax etwas gelesen, war eine Zeitlang in BritzelmayrsPBritzelmayr, Wilhelm, 1892–1970, dt. Logiker und Bankier Gruppe;49Britzelmayrs Gruppe erläutern ??? wichtig !!! Max Britzmayr (1839-1909), bayerischer Mykologe und Augsburger Kreisschulinspektor. Siehe: Word-Datei (Frage: 525) er wohnt bei HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, dessen Vorträge er in München gehört hat; er ist 3 Monate in US als Lehrer; hält nicht viel von der „progressive education“). – Ich diktiere den ersten Entwurf für Vortrag „Induktive Logik und Wissenschaft“ in die Maschine, aufgrund von Notizen aus SF.50Siehe TB 27. X. 1951R.
Das editierte ms „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 durchgesehen.
Vorlesung. – Nachmittags das von Ina aus der Maschine getippte ms für Vortrag umgearbeitet.
Abends Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Er ist für einige Tage in Chic, um mit Lewins Agent zu sprechen; wohnt bei Freunden).
Nachmittags Departmentseminar. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph liest Aufsatz über „Die Basis von politischem Argument“51Erl Aufsatz IW ??? (ich sage in Diskussion, dass er Empirismus missverstanden hat; er meint, der behauptet, dass es keine sinnvollen politischen Argumente gibt. Er teilt Argumente ein in Tradition, Interesse, und moralische Werte. Ich frage, ob nicht alles auf Wert zurückführbar ist. Die Diskussion ist im ganzen ziemlich langweilig.)
Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier (wohnt im Hotel Sherman, wegen Physikertagung.) – Nachmittags Seminar.
2 – 5 Symposium über Philosophie der Wissenschaft‚52Symposium ??? (gemeinsame Sitzung der American Physical SocietyIAmerican Physical Society (APS) und Philosophy of ScienceAssociationIPhilosophy of Science Association (PSA), arrangiert von MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph. 🕮 Im Hotel Sherman, Westraum; Ina fährt mich hin.) Zuerst mein Vortrag „Induction Logic&Science“ (abgelesen, bei schlechtem Licht; nahe zum Schluss mündlich Einfügung: Erwiderung auf MargenausPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph Ansicht (der seiner Rezension meines Buches)‚53Erläuterung ??? Margenaus Rezension von was ??? IW IC dass induktive Logik brauchbar für Biologie usw., aber nicht für Physik, wo die deduktive Methode der Postulate angewendet wird). In der Diskussion: Fragen von RothsteinPRothstein, WatanabePWatanabe, Michael Satosi, 1910–1993, jap. Physiker, und einem anderen. Dann Vortrag FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl (anstelle von FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, der plötzlich abgesagt hat): „Philosophische Voraussetzungen der Physik“; in Wirklichkeit über die Aufgabe der Philosophie und Wissenschaft, und die verschiedenen Strömungen. Mit allerhand witzigen Bemerkungen, und großem Beifall. Dann Vortrag ElsasserPElsasser, Walter, 1904–1991, dt.-am. Physiker (Physiker, Utah): „Messung in Quantenmechanik als amplifying process“. (Ziemlich unklar; man weiß nicht recht, worauf er eigentlich hinaus will). Danach mit einigen Leuten gesprochen: RothsteinPRothstein (arbeitet über Informationstheorie), Japaner WatanabePWatanabe, Michael Satosi, 1910–1993, jap. Physiker (gibt mir SD über BergsonsPBergson, Henri, 1859–1941, fr. Philosoph Zeit), SchlegelPSchlegel und andere. Taxi nach Hause (1.85 + 0.25).
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier ganzen Tag. (Er hat Fr 6 – 12 (!) mit SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph gesprochen über den Band über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und mich;54Schilpp’s greatest contribution to philosophy is The Library of Living Philosophers, inaugurated by a volume on John Dewey in 1939. Schilpp edited the series until 1981. (George Santayana, A.N. Whitehead, G.E. Moore, Bertrand Russell, Ernst Cassirer, Albert Einstein, Sarvepalli Radhakrishna, Karl Jaspers, C.D. Broad, Rudolf Carnap, Martin Buber, C.I. Lewis, Karl Popper, Brand Blanshard, Jean-Paul Sartre, Gabriel Marcel, W.V. Quine, Georg Henrik von Wright) wenn das Komitee den Band genehmigt, wird er vielleicht in ’54 oder ’55 erscheinen. SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph wird aber dann schon gleich die Mitarbeiter einladen; ich soll daher in einigen Monaten die geplanten „Hinweise auf Quellen“ schreiben. Später, vielleicht in 2 Jahren, will er dann meine „intellektuelle Selbstbiographie“ haben. – Über philosophische Probleme. Meist über prob und Induktion. Meine Einwände gegen BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker. Meine Unterschiede zu ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; er hat immer noch das Gefühl, wie ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, dass in meinem Verfahren etwas Aprioristisches steckt. – Er möchte, dass ich bald Erwiderung auf QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) „Über analytisch“ schreibe, unter Berücksichtigung seines ms und seines Briefs im Sommer.55Brief ??? Ich sage: 2 getrennte AufsätzeqOriginal Aufsatz.: über analytisch und über Analogie; aber ich weiß noch nicht, wann.56Aufsätze ???) Bis abends 9. (Er fährt 11h mit Nachtzug nach Hause.) Mittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Der Agent hat seinen Film besehen und akzeptiert. Sa Abend ist er mit Ina zu einem Reisefilm gegangen, nachher zu seinem Freund heim; 🕮 er ist blinder Rechtsanwalt, die Frau ist englisch, schreibt über Theater und Kunst, hat viele europäische Länder besucht, auch Russland, hat soeben BiographieBDunbar, Janet!Flora Robson, London, 1960 über RobsonPRobson, Flora McKenzie, 1902–1984, brit. Schauspielerin geschrieben.57Viell. Dunbar, Flora Robson.)
In ms. ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 C 9 eingefügt, (weil ich finde, dass C 8 nicht genügt für 4 – 3; in Eile zum Drucker zurückgeschickt.)58Erl ???
Nachmittags ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Er hat ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 gelesen, alte Fassung. Er hat Einwände aufgrund von KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom Theorie der „Analogie“‚59Erläuterung ??? ähnlich wie ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph.)
XI / 1951 Nachmittags Departmentseminar; Diskussion über Aufsatz „Limits in Law“BSharp, Malcolm!1951@„The Limits of Law“, Ethics 61 (4), 1951, 270–283 (k) von Malcolm SharpPSharp, Malcolm P., †1980, am. Rechtswissenschaftler‚60Sharp, „The Limits of Law“. mit diesem (Professor Law School). (Der Aufsatz und die Diskussion bleiben doch etwas zu vage und unklar; er scheut sich anscheinend, seine eigene Wertung, für Harmonie gegen Konflikt, zu vertreten und verteidigen.)
10 – 3 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Er wohnt bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, seine Frau ist nicht hier, weil sie Kunstgeschichte unterrichtet in Bryn Mawr. Wir besprechen sein BuchBMartin, Richard!1958@Truth and Denotation. A Study in Semantical Theory, Chicago, 1958 über Semantik.61Martin, Truth and Denotation: A Study in Semantical Theory. Er will es wirklich verständlich machen für weiteren Leserkreis. Grundbegriff ‚multipledenotation‘. Die semantische Sprache ist beschränkt auf Individuenvariablen im sprachlichen Teil, aber frei im Objektteil.) Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier (lebhaftes Gespräch mit MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph, der in Haverford wohnt und die führenden Quäker kennt). – Nachmittags 4 – 6 Dr. SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe hier. (Er arbeitet als Psychologe in Washington für die NavyINavy@United States Navy, USN. Er richtet Labor ein für Untersuchung von Gruppenverhalten. Er ist interessiert an meinem Begriff „disorder“ für design von Experimenten.)
10 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Wir besprechen weiter sein BüchleinBMartin, Richard!1958@Truth and Denotation. A Study in Semantical Theory, Chicago, 1958.) Er bleibt zum Essen; dazu SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer. (Über Foundations, die für mich in Betracht kommen.) Bis 3 ½. – 5 ½ – 7 zur Tee Cocktailparty bei WiltPWilk, Deanfrüher Wilk, dem neuen Dean. 🕮 (Er hat kugelrundes Gesicht, wenig Haare, weißlich; ein „Großer“, sieht nicht aus wie ein Gelehrter.) Dort sitzen wir mit OppenheimsPOppenheim, Adolf Leo, 1904–1974, öst.-am. Assyrologe62Adolf Leo Oppenheim und Frau. (vom orientalischen Institut; beide sind aus Wien; er arbeitet die ganze Zeit am assyrischen Keilschrift Dictionary; das Material, auf Tonplatten, um mehr umfassend als alles in Griechisch;Sinn? Tr stimmt sie haben eine Farm in Südmichigan, w wo er viel am Haus arbeitet.)
MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier (wir besprechen Ende des BuchesBMartin, Richard!1958@Truth and Denotation. A Study in Semantical Theory, Chicago, 1958; die non-translational Methode der Semantik mit „comprehends“ zwischenzu Prädikaten als Primitives; ich erkläre, dass das nur den logischen Teil der Sprache interpretiert, nicht den deskriptiven.) Er bleibt zum Lunch. Dann bringt Ina ihn zur Englewood Station. – 4 – 8 ½Mac KayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker hier. (Nochmal über meine 3 Begriffe von Informationsmaß. Und anderes. Er ist immer interessant, wenn man ihn verstehen kann, aber oft nicht klar. Beim Abendessen über Politik in England; er ist für die Liberal Party, spricht zuerst gegen BevanPBevan, Aneurin, 1897–1960, brit. Politiker, weil der Klassenhass schürt und zu emotional ist.)
Vorlesung. – Nachmittags endlich mal wieder ein freier Halbtag.
3:30 – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker (er stellt Fragen über mein SyntaxbuchB1934@Logische Syntax der Sprache, Wien, 193463Carnap, Logische Syntax der Sprache. und über ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Logik; ich erkläre ihm, dass ich so viel zu tun habe, sodass ich ihn gewöhnlich nur alle 2 Wochen sehen kann.) 5 – 7 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier (ich mache Bemerkungen über den ersten Teil seiner These; Vereinfachungen von Definitionen, und dergleichen.)
Nachmittags Departmentseminar: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph liest seine Antworten vor zum Fragebogen der UnescoIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization über philosophischen Unterricht in U. S. (Ich bemerke, dass er zu optimistisch spricht über den Grad der Verständigung zwischen verschiedenen Philosophen in unserem Department; ferner sagt er, dass in unserem Department beinahe 🕮 so viele Richtungen vertreten sind wie „major member“, in Wirklichkeit ist seine Richtung vertreten von ihm selbst und 3 Schülern). – Kurz KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker gesehen.
Nachmittags Seminar Empirismus (ich über Physikalismus; dann Vortrag LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick über Physikalismus; er spricht gut, frei, im allgemeinen gut verständlich, aber unfähig, seinen einfachen Symbolismus zu erklären.)
10 – 3 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Auf der Rückreise von der Westküste nach Cambridge. Ich erkläre ihm meine 3 Begriffe von Informations maß.) Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. – 3 – 5 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Vortrag über Übersetzungsmaschinen (in Lexington Hall, arrangiert von NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph; dabei Mathematiker, Philosophen; auch Mac KayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker (unverständlich).)
Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier vormittags und nachmittags. (Nochmal über Betrag von Information; er betont die Wichtigkeit des relativen Begriffs; ich zeige ihm, dass der definierbar ist aus dem Absoluten. Über die Übersetzungsmaschine. Er möchte eine syntaktische Analyse finden, die Zweige von AjdukiewiczPAjdukiewicz, Kazimierz, 1890–1963, poln. Philosoph und HarrisPHarris, Zellig Sabbetai, 1909–1992, russ.-am. Linguist kombiniert. Er möchte in einigen Monaten Konferenz arrangieren, über Übersetzungsmaschine und vielleicht auch Indexing und Selektormaschinen; vielleicht in Chic., damit ich teilnehmen würde.)
4 – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Über Axiome für induktive Logik; Problem der Konvention in „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952; Problem von C 8: Berücksichtigung der Ähnlichkeit der \(Q\)s.)
Bei PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, Office, über Budget, mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. (Das Budget in DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago muss um 5 % gekürzt werden. Promotion für WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph hat die Administration versprochen. Die 3 anderen Assistant Professors sind jetzt am Ende von 3 Jahren. Vielleicht sollte einer fallengelassen werden. Wir sind einig über Rangordnung: GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur, ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago; aber HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne setzt ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago höher als ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur) 🕮
Departmentseminar. (Bericht von 3 Studenten über Aufsätze in Ethik im letzten Jahr in allen Zeitschriften: Rocker über England, Scanund Protz über Amerika.IN ergänzen! Alle sind einig, dass StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph am meisten genannt wird, und zwar etwa ½ auf seiner Seite. MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph und DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph werden selten mehr genannt.)
Mein Seminar über Empirismus. (Gute, lange Diskussion mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick über Physikalismus; er stimmt ihm einerseits zu, andererseits will er, dass man (stattdessen?) die introspektive Basis nimmt.)
Aufsatz „Degree of Order“Vl Kapitel ??? zum Tippen fertig gemacht; er war in SF im Sept., Englisch geschrieben, schon fast fertig.
Aufsatz „Degree of Order“, beendet. Nachmittags ¾ Stunde mit Familie im Park spazieren.
Nachmittags Zahnarzt. (Er macht provisorische Füllung, die nach einem Monat durch permanente ersetzt werden soll; Zahnfleischbehandlung.)
6 Kino, Film „The Day the Earth Stood Still“.64„The Day the Earth Stood Still“ (1951) von Robert Wise. (Ein Marsmann landet in Washington, will alle Länder bewegen, den Plan von Atomrakete aufzugeben; er wohnt bei gewöhnlichen Leuten; alle sind hysterisch; er setzt allen Verkehr ½ Stunde still; darauf Militäralarm, er wird gejagt und geschossen; sein Roboter belebt ihn wieder für kurze Zeit; er spricht zu Wissenschaftlern und fährt ab. Gute Idee dahinter, und gut arrangiert.) – Debatte mit Ina: sie will das ms „Order“ selbst tippen, „zur Selbstrechtfertigung“, ich möchte es ausgeben zum Tippen, um ihre Hilfe für Bibliothek und anderes zu haben; sie will das außerdem tun, und geht 1 ½ Stunden zu Harpers Library.
Kino: (1) „Kontiki“ (erstaunlich, wie viel von dem Leben auf dem Floß gefilmt worden ist).65„Kon-Tiki“ (1950) von Thor Heyerdahl. (2) „Nature’s Half Acre“ von DisneyPDisney, Walt, 1901–1966, am. Trickfilmzeichner und Produzent (Naturaufnahmen der kleinen Tiere, besonders Insekten;66„Nature’s Half Acre“ (1951) von James Algar. eindrucksvoll, gegen Ende, time-lapse Aufnahmen von aufblühenden Blumen.) 🕮
(Thanksgiving, keine Klassen.) 3 ½ – 5 ½SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Über Gegenstand für Doktorthese; vielleicht Anwendung der symbolischen Logik, oder axiomatischen Methode.)
Nachmittags Seminar. Danach 1 Stunde mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick gesprochen.
Zahnarzt (vorgestern sind 2 Frontzähne oben Mitte gebrochen; er repariert sie mit Plastik). – Nachmittags beginne ich Arbeit am Skelett „Amount of information“IC erg.
Ganzen Tag Arbeit am Skelett „Amount of information“IC erg.
Zahnarzt (Reinigen der Zähne, besonders des Zahnfleisches.) – Wir fahren in die Stadt, kaufen Plastikstuhl (94 $).
Letzte Vorlesung „Syntax“. – 3 ½ – 6 (!) ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Über Möglichkeiten für Axiome für induktive Logik. Über KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom Auffassung von Analogie.)
Departmentlunch. – Abends Vortrag MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago (Probabilistic Theory of Relations; interessant, aber nur statistische prob.)
Nachmittags letztes Seminar Empirismus. 5 ½ – 7 mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick im Office. (Über sein TP „Unity of Science“;67Oneirics and Psychosomatics by Rolf Loehrich. Philosophy of Science, 22(1):69, January 1955. er übertreibt die erwartete negative Reaktion der Empiristen gegen seine Auffassung. Der Aufsatz ist hauptsächlich programmatisch; er meint aber, er habe hier bewiesen, wie Normenwissenschaft im Empirismus aufgebaut werden kann.)
XII / 1951 4 – 7 Teeparty: LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick und Frau, MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph und Frau, ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph und Frau, SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker, PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph. (LoehrichsPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick erzählen vom Leben in der Kälte, wie er Indianerkinder unterrichtet, und sie ein Kind bekommen, –60 ° F. Zuletzt philosophisches Gespräch: LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick erklärt seine „Normenwissenschaft“, ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph stellt Fragen. Interessant; aber für die Anderen doch ermüdend.) 🕮
Vormittags 40 Minuten im Park spazieren. – Gearbeitet am Skelett „Amount of information“.
Nachmittags Zahnarzt. (Eine Goldkrone mit Porzellanfront ist mir herausgefallen, vorne oben Mitte, wo eine Klammer der Brücke anpackt. Er zementiert es wieder ein.)
Office. – Nachmittags das neue Buch von RosenblumPRosenblum gelesen.68Buch ??? IW ???
Departmentlunch. –Departmentseminar (über AufsatzBMcKeon, Richard!1951@„Philosophy and Method“, Journal of Philosophy 48, 1951, 653–682 von McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph „Philosophie und Methode“.69McKeon, „Philosophy and Method“. Er unterscheidet 3 Methoden der Philosophie. Es wird nicht klar, ob sie nur Denkmethoden sind oder philosophische Lehren. Ich sage ihm schließlich, dass sie vereinbar werden, wenn sie ihre metaphysischen Scheinbehauptungen aufgeben.)
Vormittags mit WatkinsPWatkins, Rockefeller Foundation gesprochen über Research Grant von Foundation. (Er hat jetzt das Office of Development. Aber ein Nachfolger von StonePStone, Marshall Harvey, 1903–1989, am. Mathematiker ist noch nicht ernannt. Er sagt, FeldsteinPFeldstein, Administration der University of Chicago wird meine Sache nachprüfen und mit KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago klären.), – 3 ½ – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. ( Er wird nächstes Quarter nicht Lesekurs mit mir registrieren. Ich sage ihm, dass ich ihm nicht mehr so viel Zeit geben kann wie dieses Quarter. Er wird hauptsächlich Geschichte der Philosophie lesen, für Examen im Spring. Morgen fährt er nach Ann Arbor zu seiner Frau.)
Ina mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap in den Palos Park.
Ganzen Tag Galley ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 Gelesen; fertig.
Nachmittags hier: BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und kleiner Sohn (wohlerzogen und heiter), ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph und Frau, GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph (aus OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK, Schüler von RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph, beeinflusst von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph). Sie fangen philosophisches Gespräch an. Ich erzähle Geschichten von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis.
10 ½ – 12 und 3 ½ – 5 J. W. PercyPPercy, John Walker, 1916–1990, am. Philosoph und Schriftsteller hier, mit MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph und morgens auch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. (Er ist am MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA, ursprünglich Chemiker. Jetzt arbeitet er an Verbesserung von abstracting und indexing, besonders mit Maschinen. Dafür wird MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph in Washington arbeiten. Er erklärt die Ziele, oft abschweifend. 🕮 Er will einen Code machen, der nicht nur ein paar Begriffe ausdrückt, sondern auch Beziehungen von Interaktionen und dergleichen. Er klagt darüber, dass die Regierungsstellen, die sein Projekt finanzieren, oft Klassifikationen verlangen, unnötige Geheimhaltung. Ich sage, dass er mir nichts Vertrauliches mitteilen soll.)
Departmentlunch. – Departmentseminar. Über GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth BuchBGewirth, Alan!1951@Marsilius of Padua and Medieval Political Philosophy, New York, 1951 „Marsilius von Padua“.70Gewirth, Marsilius of Padua and Medieval Political Philosophy. (Ich habe einiges darin gelesen, nehme aber nicht an der Diskussion teil.)
3 ½ – 7 (!) ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Zuletzt, mit Ina, über Persönliches. Sie fühlen sich einsam. Sie finden schwer Kontakt mit Amerikanern.)
Ina Erkältung und etwas Fieber (Abends 101 °). – Meine Rückenmuskeln schmerzen; darum bleibe ich meist im Bett; durch das Stillliegen werden sie aber schlimmer. (Ich schlucke Chinin, Empirin, Aspirin; heize und massiere die Muskeln; auch Übungen, aber nicht Rückenübungen.)
Wir beide im Bett. Wir sagen FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker ab. Ich lese Term Papers. Nachmittags werden die Muskelschmerzen schwächer. –sub-zero Temperatur.
Muskeln besser. Wegen der großen Kälte sage ich aber Zahnarzt und ein Doktorexamen (EarlePEarle, William A., 1919–1988, am. Philosoph) ab. Term Papers.
Officestunde. Zu Fuß gegangen, mit Familie (das Auto steckt im tiefen Schnee.) – 3 ½ – 4 mit FeldsteinPFeldstein, Administration der University of Chicago gesprochen (Administration; er wird einige Foundations versuchen mit meinem Projekt.) 5 ½ – 6 ½JeffreyPJeffrey, Richard C., 1926–2002, am. Philosoph hier. (Ich sage ihm, die These ist gut; wert, weiter auszuarbeiten, vielleicht für Doktorthese.)
3 – 5 ½ExamenNemetzPNemetz, Student (Geschichte der Metaphysik; ich frage über Auffassungen von DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph und AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph über Natur der Logik.)
Auto steckt tief im Schnee. Wir gehen zur 55 Str. für Bus, finden aber schnell ein Taxi. Zum Zahnarzt (gestern und heute sind 2 Stücke vom Zahn vorne oben, klein einer links von der Krone der vom Goldzahn neben der Lücke, herausgefallen. Er repariert es mit Plastik; es ist der Zahn, wo er vor einigen Wochen zeitweise Füllung mit Medizin gemacht hat, um Nerv abzustumpfen. Er hofft, dass es hilft, wenn nicht‚rEs folgt hier im Original eine Wiederholung der Einträge zum 22. bis 28.XII.1950 (siehe dort). Dieser Eintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.
XII / 1951OChicago ILaFortsetzung des Eintrags am Ende des vorigen Konvoluts.muss dieser Zahn gezogen werden; es ist nicht mehr viel von ihm da). Wir versuchen an Ecke 53 und Lake Park Taxi zu kriegen; es gelingt nicht; viel Leute, kurz vor 5, und die meisten Autos stecken im Schnee fest. Wir gehen zu Fuß zur 55. Dort warten wir lange vergeblich auf den Bus. Endlich kriegen wir ein Taxi.
3 ½ – 5 PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier. (Ich gebe ihm T Natur1Viell. Typoskript (nicht zu identifizieren). zurück, und erkläre, dass er Ansichten, die er kritisiert, genauer formulieren muss. Er will größeren Aufsatz schreiben über Empirismus und Metaphysik. Er meint, emprische, hypothetische Metaphysik; er meint, die Empiristen vernachlässigen das. Er bringt mit als Weihnachtsgeschenk 2 seidene Schlipse aus Italien und Broschüre von Gentile; ich versuche ihm wenigstens die letztere zurückzugeben, aber vergeblich.) – 5 – 7 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. (Bemerkungen zur Thesis. Und einiges über sein Maschinenprojekt.)
Am Skelett „Amount of information“ gearbeitet.
Am Skelett „Amount of information“ gearbeitet. Englisch diktiert auf wire für Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph.
Am Skelett „Amount of information“ gearbeitet. Englisch diktiert auf wire für Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Abends Grammofonmusik: BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, CorelliPCorelli, Arcangelo, 1653–1713, ital. Komponist, SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist.
Englisch diktiert auf wire für Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph fertig (5 Spulen: 60, 35, 30, 30, 30 Minuten, die letzte nur teilweise). – Mittags und nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Angefangen am deutschen „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, Bearbeitung.2Rückverweis usw. ???
I / 1952 Die ganzen Tage am deutschen „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, Bearbeitung. (Es nimmt viel mehr Zeit, als ich dachte. Ganze Sektionen werden neu geschrieben.)
Am deutschen „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, Bearbeitung.
2 – 5 Letztes Examen KultgenPKultgen, Student (über seine Doktorthese über BoylePBoyle, Robert, 1626/1627–1691/1692, engl. Naturforscher, LavoisierPDe Lavoisier, Antoine Laurent, 1743–1794, fr. Chemiker und Naturwissenschaftler, MendeleevPMendelejew, Dmitri, 1834–1907, russ. Chemikeralle Namen, Mendeleev-mehrere Schreibweisen zulässig. Ich frage, warum er nicht einen 🕮 kritischen Vergleich macht. Er ist scheu und zurückhaltend.) Zu Fuß zurück. Zum ersten Mal draußen seit 20. 12., wegen Eis und Schnee; heute fährt Ina zum ersten Mal wieder das Auto seit vielen Wochen.
Erste Vorlesungen: 10 ½ Semantik, 11 ½Advanced Logik. Dann lange mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick gesprochen. (Er findet, Vorbereitung für die historischen philosophischen Examen nimmt zu viel Zeit. Er will bei Department von Psychologen und beim Komitee für Communication (McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph) nachfragen.) Zu Fuß nach Hause, im Schneegestöber. –LensPLens, Instruktor in Yale kurz gesprochen nach der Vorlesung (er ist Instruktor in YaleIYale University, New Haven CT, hat Kurs mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gegeben).
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet.– Nachmittags, am Schreibtisch sitzend, beuge ich mich links zur Seite, um aus dem Schränkchen unten einen Vorlesungsfolder zu nehmen. Plötzlich Schmerz im Rücken (unangenehm, aber nicht stark). Ich bleibe etwas sitzen, dann gehe ich herum; ich spüre nichts weiter; aber ich bin sehr angespannt (und verschwitzt) aus Besorgnis vor Wiederholung. Darum gehe ich dann lieber ins Bett, bleibe auch zum Abendbrot liegen. Abends Übungen, aber nur wenige . (Nachts Nembutal und Aspirin genommen, um die Anspannung zu lockern.)
Für Vorlesung aufgestanden. Es geht gut. In Vorlesung bleibe ich sitzen, lasse HancockPHancock, Student auf die Tafel schreiben (von vorbereitetem Blatt). Nachher fährt Ina mich nach Hause. Ich bin froh, dass es gegangen ist; müde, aber hauptsächlich von der Anspannung, weil ich die Muskeln tense halte. – Nachmittags etwas auf. Am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet.
Wieder auf zu allen Mahlzeiten, und vor- und nachmittags einige Zeit.
Zu Fuß von Klasse zurück; mit Ina, weil etwas eisig. – Ganzen Nachmittag verglichen.
2 – 5 Final Examen PalterPPalter, Student (über seine Doktorthese 🕮 über Relativitätstheorie von EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph, MillPMill, John Stuart, 1806–1873, brit. Philosoph. Dabei junger Physiker AdamsPAdams, Physiker (lebhaft, nicht immer ganz klar). Nachher stimmen PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, ich, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth für Honors, die auch gegeben werden; dagegen McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph.)
3 ½ – 4 ½SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker. (Er hat erfahren, dass die Preliminary Examen schon Anfang März anstatt April. Unsicher, ob er es bis dahin schaffen kann. Andernfalls muss er das Ganze im Sommer wiederholen, 5 Fächer zu je 3 Stunden. Mit Juni hört sein Grant auf. Er wird versuchen, Job zu finden, möglichst Unterrichten in Philosophie, wenn möglich in Chic.) 5 – 7 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Seine Professoren in Brüssel wünschen, dass er noch nach YaleIYale University, New Haven CT geht, zu Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph. Da dort gute Logiker sind, ist es ja nicht so schlimm. Er hat dann Aussicht, in Brüssel ein Fellowship vom Internal Research Center zu bekommen.)
Nachmittags Kino: (!) „When Worlds Collide“ (Science Fiction nach dem BuchBBalmer, Edwin, und Philip Wylie!1933@When Worlds Collide, Philadelphia, 1933.3„When Worlds Collide“ (1951) von Rudolph Matè, nach Balmer und Wylie, When Worlds Collide. Einiges gut arrangiert; vergeblicher Appell an die U. NIUN/UNO, United Nations Organization. Aber die Person nicht gut charakterisiert; trotzdem lohnend zu sehen. Schließt mit Ankunft auf dem neuen Planeten.) (2) „No Highway in the Sky“ (nach BuchBShute, Nevil!1948@No Highway, New York, 1948 von Nevil ShutePShute, Nevil, 1899–1960, engl. Schriftsteller.4„No Highway in the Sky“ (1951) von Henry Koster, nach Shute, No Highway. Ein Wissenschaftler hat Theorie, dass von Vibrationen das Metall umgeformt wird und dadurch Flugzeuge abstürzen; gut gespielt von StewartPStewart, James, 1908–1997, am. Schauspieler).
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet (über „Bewertungen“).
(Haarschneider). Kurz in Eckhart Library.
Im Office: Professor WeinPWein, Hermann, 1912–1981, dt. Philosoph aus Göttingen. [Schüler von Nicolai HartmannPHartmann, Nicolai, 1882–1950, dt. Philosoph. Interessiert an Naturphilosophie. Macht hauptsächlich philosophische Anthropologie, mit einer Gruppe anderer. Hat jetzt Rockefeller FellowshipIRockefeller Foundation für Reise in U. S. Er spricht mehr mit Anthropologen als mit Philosophen. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne sagt mir, er halte ihn für den besten unter den jungen deutschen Philosophen.]
Departmentlunch. Dabei auch Wein.PWein, Hermann, 1912–1981, dt. Philosoph– Nachmittags das erste Departmentseminar. Vortrag ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über square of opposites. 🕮 [Er kritisiert StrawsonPStrawson, Peter F., 1919–2006, brit. Philosoph und GeachPGeach, Peter, 1916–2013, brit. Philosoph und Logiker richtig; sie wollen AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph gegen moderne Kritik verteidigen, indem sie Grundsatz vom ausgeschlossenen Dritten aufgeben. ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph zeigt, dass andere Interpretation von AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph natürlicher ist, und auch zur Richtigkeit von des square führt. Diese Interpretation ist aber kompliziert. Unterscheidung zwischen definiten und indefiniten Termen (z. B. ‚non-just‘ unterschieden von ‚non just‘). Er will anscheinend vorschlagen, dass die moderne Logik diese und ähnliche Unterscheidungen einführen solle. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph stimmt dem zu; das sei auch für die Grundlegung der Mathematik wichtig. Es wird aber gar nicht klar, worin der Vorteil dieser Neuerungen bestehen soll.]
Vormittags 2 Klassen. – Nachmittags Kino. (1) „The Man with the Cloak“5„The Man with a Cloak“ (1951) von Fletcher Markle. [ein Dichter (Poe) in NY 1948 hilft einem französischen Mädchen beim Großvater ihres Geliebten, die andere umbringen wollen, damit er sein Testament nicht ändert. Gut gespielt.] (2.) „A Streetcar Named Desire“.6„A Streetcar Named Desire“ (1951) von Elia Kazan. [Eine Lehrerin, die Halbweltdame geworden ist, sucht ihre Schwester in New Orleans in Slums auf. Deprimierend die Lebensverhältnisse und die Rohheit der Männer. Sie wird schließlich wahnsinnig. Der Film wird sehr gerühmt (Vivien LeighPLeigh, Vivien, 1913–1967, brit. Schauspielerin, die Ophelia im Hamlet); ich finde ihn aber enttäuschend: die Hauptfigur wird nicht so sympathisch, dass man sich mit ihr identifizieren kann.]
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Am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet.
Nach Vorlesung 1 Stunde im Office mit SaugstadPSaugstad, Per, 1920–2010, norweg. Psychologe, Norweger. (Er war Schüler von NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und OfstadPOfstad, Harald, 1920–1994, norweg. Philosoph, verh. mit Erna Ofstad. Macht hier Dr. in Psychologie, These über Problemlösen. Er will im Spring fertig werden, dann nach Norwegen zurück. Er gibt mir SD: Negative Korrelation zwischen Gedächtnis und Problemlösen.7Saugstads SD ??? Ich sage, dass ich oft gedacht habe, dass mein schlechtes Gedächtnis vielleicht gut ist für neue Wege 🕮 in Logik.)
Morgens früh, noch halb im Schlaf, strecke ich mich kräftig und spüre dabei plötzlich einen leichten Schmerz im Rücken. Ich mache später vorsichtig die Übungen (aber nicht Rückenübungen) und stehe für Frühstück auf. Nachher ins Bett. Zum Lunch stehe ich auf. Aber beim Sitzen am Tisch sind alle Muskeln so gespannt, und ich fühle und ich fühle mich unbeweglich. Von da ab bleibe ich im Bett. Nachmittags liege ich zu unbeweglich im Bett mit dem Schreibbrett (ich arbeite am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954). Daher sind abends alle Rückenmuskeln sehr sore, und ich kann kaum die Beinübungen machen. Ich nehme Quinin, Empirin, Aspirin, und für die Nacht Aspirin, und schlafe gut.
Etwas besser; ich kann Beinübungen besser machen. Zur Vorsicht bleibe ich aber im Bett und sage die Vorlesungen für heute und Fr ab (damit versäume ich dann morgen das Departmentlunch und das Departmentseminar mit Vortrag EllingtonPEllington über KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph über Urteile). – Die Straßen und Gehsteige sind auf einmal wieder sehr eisig; da ist es gut, dass ich jetzt nicht ausgehe. – Nachts starke Leibschmerzen, anscheinend von Gasen; daher schlecht geschlafen, trotz Nembutals.
(Ina hilft MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, Sachen zum Office transportieren; EllenPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris ist noch im Hospital; sie hoffen sehr, in den nächsten Tagen nach CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK reisen zu können. Auch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris kurz hier.) – Zu Mahlzeiten aufgestanden. Auch Übungen für Rücken wieder gemacht. Geht ganz gut. – Aber Magen (oder Darm) ist schlecht; ich fühle mich schlecht, kann nicht gut arbeiten.
Besser geschlafen. Aber Leib noch nicht gut. Rücken ist gut. – Nachts Leibschmerzen.
Wir hören, dass viele andere Leute in Chic jetzt Magenschmerzen haben, besonders Magenkrämpfe (zuweilen Erbrechen); einige glauben, dies ist ein virus. Ich glaube jetzt auch, meine Schmerzen sind Magenkrämpfe, nicht Gas im Darm. – Alle diese Tage am AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. 🕮
Vor- und nachmittags im Wohnzimmer gesessen und gearbeitet.
3 ½ – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Er hat Überlegungen über Prinzip der Verifizierbarkeit gemacht. Ich zweifle, dass sie auch für SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer Voraussagen gilt. – Meine Einwände gegen ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Definition von „nomologisch“. – Er will versuchen, allgemeine Definifion von „Erkenntnis“ und „Beobachtung“ aufzustellen.) – Nachts wieder Magenschmerzen, nachdem es schon ziemlich gut geworden war.
Departmentseminar: Vortrag von Professor WeinPWein, Hermann, 1912–1981, dt. Philosoph aus Göttingen: „Philosophische Anthropologie“. (Er nennt zahllose Namen deutscher Philosophen. Die sachliche Charakterisierung der Arbeit ist nicht sehr klar. Auf meine Fragen in der Diskussion erklärt er, dass sie imaginäre, aber doch wissenschaftliche Hypothesen aufstellen wollen, die durch Erfahrung prüfbar sind. Ich bezweifle aber, ob die wirkliche Durchführung wissenschaftlich sein wird, dabOriginal das. sie stark von Nicolai HartmannPHartmann, Nicolai, 1882–1950, dt. Philosoph und SchelerPScheler, Max, 1874–1928, dt. Philosoph und Soziologe beeinflusst sind.) DavisPDavis, Northwestern University ist auch da (er ist jetzt an NWU). Ich frage ihn, warum er in seinem Buch so „mad“ auf die Empiristen ist;8Wer ist Davis und welches Buch ??? welcher Levinson ??? er sagt, er ist nicht mad; er habe sich persönlich mit LevinsonPLevinson gut verstanden.
II / 1952 Angefangen deutsches Skelett für Aufsatz „Meaning Postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73.9Carnap, „Meaning Postulates“.
„Meaning Postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73. (Ina nachmittags mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap bei BrionesPBriones. Sie fragt StellaPStella, viell. Schwester von Erna Löwenberg, ob sie auch so bitter gegen ihre Mutter fühlt wie ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Darauf explodiert ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, schreit gegen beide, und geht in großer Aufregung. Ich rufe sie an; und sie beruhigt sich, indem sie mir das Herz ausschüttet über die Schwierigkeiten und Unterdrückung, die sie in der Jugend erduldet hat.)
4 – 5 ½PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier. (Er zeigt mir italienische Aufsätze, die er geschrieben hat. Wir sprechen über mögliche für MA. Da er italienischen Dr. hat, braucht er die Vorexamen hier nicht zu machen, nur These und Schlussexamen. Er wird wahrscheinlich schreiben über Vergleich von Empirismus, Pragmatismus und italienischem Idealismus; dabei auch ein Kapitel über 🕮von seinen eigenen Standpunkt.)
Kino „The Thing from another world“ (nach dem Buch von J. W. Campbell Jr.PCampbell, John W. Jr., 1910–1971, am. Schriftsteller, „Who goes there?“, Amerikanische Luftwaffe und Wissenschaftler am Nordpol.10„The Thing from Another World“ (1951) von Christian Nyby, nach Campbell, Who Goes There?. Sie zerstören ein gelandetes Raumschiff und später einen Überlebenden, ein vegetabiles Wesen. Die Geschichte ist mehr in Sympathie mit den Militärs als mit den Wissenschaftlern.)
Departmentlunch. –Departmentseminar, ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph liest Aufsatz „Die Intentionalität der Logik“.11Aufsatz ??? IW ??? (Gegensatz zwischen aristotelischer Logik und einer „adjectival“ Auffassung, die alle modernen Logiker gemein haben. Eine schreckliche Plage, eine Stunde lang zuzuhören, was gänzlich unverständlich ist. Zuerst lasse ich andere diskutieren; es kommt nichts Lebhaftes heraus. Schließlich frage ich um Erklärungen, und dann wird es lebhaft. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt, ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph neue Auffassung sei wichtig für Mathematik [!] usw. Es stellt sich durch meine Nachfragen heraus, dass es schließlich zurückgeht auf den Unterschied, den er vor einem Jahr machen wollte, zwischen substantivischen und objektivischen Termen, dercOriginal die. aber ganz unklar blieb. Nachher privat Gespräch mit ihm (und TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker). Er stimmt ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph zu, dass seine „Logik“ mehr methodologisch oder erkenntnistheoretisch ist, als Logik in unserem Sinne; mehr in DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph Sinne. – Mir scheint es ein Jammer, dass ein netter und intelligenter Mann in diese Sackgasse geraten ist.)
Kino „The Emperor’s Nightingale“, nach AndersensPAndersen, Hans Christian, 1805–1875, dän. Schriftsteller Märchen12„The Emperor’s Nightingale“ (1949) von Jiři Trnka und Miloš Makovec, nach Andersen, Nattergalen. (gespielt mit Holzpuppen (arrangiert und Musik von Tschechen) sehr nett gemacht.)
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Skelett „Logische Analyse und natürliche Sprache“ geschrieben.13Was ist das ??? IC ???🕮
4 – 6 ½ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Über ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Änderungen in Definition von „nomologisch“.)
Nachmittags zu Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin. Ich berichte: Magenschmerzen seit 23. 1., ausstrahlend rechts und links und Seiten. Sie verschreibt Belladonna (10 Tropfen zu jeder Mahlzeit) und Kalziumkarbonat (wenn nachts Schmerzen).
Vortrag HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne im Departmentseminar („Über den Begriff mind bei AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph, LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph und RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph“; ich diskutiere hauptsächlich, er sagt, dass RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph und seine Auffassung nicht widerlegt hat. Ich: Die ist doch auch im Grunde dualistisch. Ich: Alle diese Philosophen sollten anstatt der Ontologie sagen, dass sie ein gewisses Kategoriensystem bevorzugen.)
Nachmittags 2 – (ich 3 – ) 4 ½: mündliches Finalexamen für MA für 6 Studenten (darunter FrazerPFrazer, Student und JeffreyPJeffrey, Richard C., 1926–2002, am. Philosoph; ich frage wenig. Alle passieren.)
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap (sie ist entlassen worden, muss nun bis zum Sommer nach neuer Stellung suchen). – 5 – 9 Else BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik (sie war 6 Wochen in Ann Arbor, in StevensonsPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosophlanguage Projekt, für $ 2000!14Stevensons Projekt ??? Sie berichtet, dass CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, HenlePHenle, Paul, 1908–1962, am. Philosoph vom Logischen Empirismus herkommend, jetzt wieder eine „Metaphysik“ wollen, synthetisches Apriori; der Positivismus sei zu eng. – Sie möchten in der psychoanalytischen Theorie Constructs gebrauchen, die nicht übersetzbar sind; sie sagt, die meisten Psychologen und Sozialwissenschaftler nehmen einen zu engen Operationalismus, beeinflusst von Positivisten und BridgmanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker. Ich erkläre ihr unsere erweiterte Auffassung (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel). Sie sagt, es wäre dringend, dass ich darüber schreibe. – Zu Ina sagt sie nachher, dass ich ihr „Hero“ sei; ich sei so „gut adjusted“, ohne Ehrgeiz, und mit Arbeits- und Liebesfähigkeit. – Sie kennt Gilgut, will ihm im April über mich schreiben, wenn er aus Indien zurückkommt.) 🕮
Nachmittags zu Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin. (Ich berichte über die Woche mit tags Belladonna und nachts Pulver: tags gut; aber nachts oft Störungen. Sie schreibt neuen Plan vor: Mischung 3:1 von Kalziumkarbonat und Soda; zu nehmen 1, 2 und 3 Stunden nach jeder Mahlzeit; die Mahlzeit nachts aufgeben; sie will sehen, wie es wirkt, dann eventuell X-ray von Gallenblase.)
Vormittags zu FeldsteinPFeldstein, Administration der University of Chicago. (Er will Gesuch an National Science FoundationINational Science Foundation (NSF) aufsetzen. Ich werde Projekt umschreiben für diesen Zweck. Ich soll dann später an OppenheimerPOppenheimer, Robert, 1904–1967, am. Physiker schreiben und bitten, es zu unterstützen. Er fragt, ob ich Princeton oder unabhängiges Jahr vorziehen würde. Ich: 2 Seiten; am besten wohl unabhängiges Jahr und Besuche im Osten. Ich sage ihm vertraulich, dass ich von zweitem Jahr träume. Daraufhin will er Gesuch so schreiben, dass es nicht für das nächste Jahr festgelegt ist. Er will $ 1000 für inklusive Hilfe einschließen; das muss dann nicht in bestimmter Zeit ausgelegt werden.) – 4 – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Über ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Änderungen in Definition von „nomologisch“.)
3 ½ – 6 Else BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik hier. (Sie hat HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelms für Enc gelesen‚BHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–74615MS zu Hempel, „Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“. ist hoch erfreut, dass seine und meine Auffassung ihr erlaubt, constructs in Psychoanalyse zu verwenden, die nicht rückübersetzbar sind. Sie sagt, dass das Psychologie Department hier sie gefragt hat, ob EgonPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik und sie mal für ein Quarter herkommen wollen; sie möchte schon, aber sie glaubt, er wird nicht wollen.)
Vormittags bei FeldsteinPFeldstein, Administration der University of Chicago. (Er hat Brief an National Science FoundationINational Science Foundation (NSF) Aufgesetzt; ich mache Änderungsvorschläge.) – Departmentlunch. – Departmentseminar: Vortrag TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker („Mißverständnisse der mathematischen Logik.“ Kritik von DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph, KoyréPKoyré, Alexandre, 1892–1964, russ.-fr.-am. Philosoph, PoincaréPPoincaré, Henri, 1854–1912, fr. Mathematiker und Philosoph und anderen. Lebhafte Diskussion bis 6, hauptsächlich mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, der alle drei verteidigt.)
Nachmittags Philosophy ClubIPhilosophy Club, University of Chicago Tee im Swift Common. (Ich spreche mit SteinPStein, Howard, *1929, am. Philosoph, seiner Frau, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker, RiemannPRiemann über HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelmsBHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–746 und 🕮 Else BrunswiksPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik Reaktion, über GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Auffassung, usw.)
III / 1952 4 – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph (Zum letzten Mal hier. Über HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelms.BHempel, Carl Gustav!1952@„Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science“, Foundations of the Unity of Science 2 (7), 1952, 651–746 und Else BrunswiksPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik Reaktion dazu.) – 8 ½ – 10 ½Abendparty bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry (zum ersten Mal Abendparty seit langer Zeit, weil Abschied für HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Gespräch mit LemmPLemm, Ökonom und HarrisPHarris, Ökonom (Neger, Ökonomen).)
An Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophms „Information“B1952@(gemeinsam mit Yehoshua Bar-Hillel) An Outline of a Theory of Semantic Information, Cambridge MA, 1952B1953@(gemeinsam mit Yehoshua Bar-Hillel) „Semantic Information“, Communication Theory, London, 1953, 503–511B1953@(gemeinsam mit Yehoshua Bar-Hillel) „Semantic Information“, The British Journal for the Philosophy of Science 4, 1953, 147–157 gearbeitet.16Welches ??? Welche ICs ??? Carnap und Bar-Hillel, An Outline of a Theory of Semantic Information; „Semantic Information“.
Die letzten Klassen. – Nachmittags zu Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin. (Ich berichte: weniger Magenschmerzen. Trotzdem wünscht sie Blutuntersuchung und X-ray für Galle. Ich soll jetzt die Pulver weglassen, und bei Magenbeschwerden nur Milch nehmen.) – 7 ½ – 10 Fellowship-Gesuche gelesen.
4 – 6 Trude MüllerPMüller, Trude hier. (Sie ist einige Tage bei Freunden, LippmannsPLippmanns, Quäker, die ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kennt; für Hochzeit von Freunden. Sie scheint noch sehr rüstig, kommt trotz eisiger Straße, usw. Sie hat Bilder restaurieren gelernt, hat aber wenig Aufträge. Sie lebt in Brooklyn alleine, hat viele Freunde, meist Deutsche‚ dort, meist Deutsche. Ich erzähle von Cha und den Kindern, auch Grete, die sie gekannt hat. Über FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner, LeniPHolzman, Helene, 1891–1968, geb. Czapski, Leni genannt, Malerin und Lehrerin, heiratete 1922 Max Holzman‚17Vermutl. Helene Holzman. FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel, RohPRoh, Franz, 1890–1965, dt. Kunstkritiker, verh. mit Hilde Roh, Eva BergemannPBergemann, Eva, 1896–1983, geb. Rothe, Ärztin, heiratete 1919 Friedrich Bergemann, Tochter von Elisabeth und Karl Rothe, Mitglied des Serakreises. – Sie war geschieden, lebte in Schmargendorf; von dort 1939 nach U. S., Visum von ihrem Sohn.)
2 Sitzung über Fellowships. – 3 ½ – 5 ½ Departmentseminar. Vorträge von CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker, BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph über „Logische Analyse und Metaphysik“. (CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker: Wenn eine Sprache adäquat ist, so zeigt das, dass die Welt eine gewisse Beschaffenheit hat, führt somit zu Metaphysik. BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker: Nein, philosophische Analyse ist Mathematik (d. h. reine Logik) . KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph: Umgekehrt, die Aussage, dass es gewisse Entitäten gibt, ist am besten so zu verstehen, dass eine Sprache gewisser Art erfolgreich arbeitet. Ich sage wenig in 🕮 Diskussion, weil viele andere sprechen wollen. Besonders McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph; er sagt ihnen, was ihre Punkte und Unterschiede wirklich sind.)
10 – 1 Diskussion mit den dreien und später Singer. (Ich mache Bemerkungen zu Burks’PBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker Aufsatz über Induktion.18Burks über Induktion ??? IW ??? Er hat ihn ausführlicher gemacht inzwischen. Er sagt, dass seine presuppositions Modellsätze sind, die nicht in der einfachen Objektsprache ausdrückbar sind. Ich formuliere meine abgeschwächte Extensionalitätsthese: ein faktisch Allwissender weiß alles; das lehnt er ab. KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph fragt um meine Antwort auf ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Haupteinwand, dass \(m\) nichts Praktisches bedeutet. Ich: \(m\) gibt Wettverhältnis für die Charakteristik.19Erl m ??? Ich mache durch Beispiel von Protokollsätzen klar, dass \(N\) bei topologischer Evidenz sinnvoll ist, „reasonable“). Alle vier zum Lunch hier. KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph über das Sprach-Projekt in Ann Arbor (die größten Schwierigkeiten mit Gruppenprojekten; dass viele, die ausgezeichnet in ihrem Spezialgebiet sind, nicht hinreichend Interesse haben für Beziehungen zu Nachbargebieten). – Nachmittags Kino: „Flight to Mars“20„Flight to Mars“ (1951) von Lesley Selander. (das Plot und die Charakterisierungen sind nicht gut; Ina ist erstaunt, dass ich trotzdem gerne Bilder von der Zukunft sehe).
Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. (Sie hat jetzt Stelle bei der PressIUniversity of Chicago Press. Sie klagt, dass es so viel neue und komplizierte Aufgaben sind, die sie lernen muss.) – Einkommensteueraufstellung gemacht, mit Ina.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. (Sie gehen in einigen Wochen für ½ Jahr nach Europa, hauptsächlich Paris, auch England, vielleicht Norwegen und Italien. Vorausgesetzt, dass ihre Gebärmutter sich bessert und nicht eine Operation nötig ist.)
3 ½ – 6 LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick und Frau hier. (Er will RogersPRogers kontakten, sobald er zurückkommt. Ina erklärt dessen Auffassungen. LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick erzählt fantastische Geschichte, wie sein Freund WolffPWolff, Werner, 1904–1957, dt.-am. Psychologe einen Aufsatz von ihm unter seinem Namen veröffentlicht hat; er und andere benutzen seine Ideen in deren Büchern. Ich erkläre ihm, dass das normal ist, weil sie von ihm beeinflusst sind. Aber er übertreibt 🕮 alles übermäßig. WolffPWolff, Werner, 1904–1957, dt.-am. Psychologe hat ihm gesagt, dass er es für ihn unmöglich machen will, Psychoanalyse auszuüben. Ich sage, dass ich vielleicht nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ gehe.)
Briefe diktiert. –Zahnarzt ( vorne in der Mitte sind 2 Zähne wacklig; die will er nächstes Mal herausnehmen; der eine ist „beyond repair“, der daneben ist nur ein schwebender künstlicher; beide sollen durch Erweiterung der Platte ersetzt werden).
(Haarschneider; Gespräch mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker.) Sprechstunde. – Nachmittags Entwurf für „Erwiderung auf Kemeny“B1953@„Remarks to Kemeny’s Paper“, Philosophy and Phenomenological Research 13, 1953, 375f. geschrieben.21Carnap, „Remarks to Kemeny’s Paper“.
2 – 5 ½ Examen SherwoodPSherwood, Student (qualif. Examen, mündlich, Geschichte der Ethik; ich frage über Beziehung zwischen DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph und StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph; er antwortet überall sehr gut.)
Zahnarzt (er nimmt meine Platte für Reparatur). – KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und PhilosophB1953@„Remarks to Kemeny’s Paper“, Philosophy and Phenomenological Research 13, 1953, 375f. fertig ausgearbeitet; Ina tippt es (nur 2 Seiten). – Term Papers gelesen.
Ganzen Tag Term Papers gelesen.
Term Papers. – 4hFeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt (er wohnt im University Hotel. Ist auf Reise nach Urbana, Petersburg usw., für Vorträge, während seiner Ferien. Zusammen )
Ganzer Tag FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. (Ich berichte über Else BrunswiksPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik Klagen über zu engen Operationalismus. Er sagt, MeehlPMeehl, Paul E., 1920–2003, am. Psychologe und Wissenschaftsphilosoph stimmt doch ganz mit uns überein. Er zeigt mir seinen Philadelphia Vortrag vom Dez., wo er versucht, Reichenbachs und meine Auffassung zu vereinen; aber er sagt selbst, dass es zu oberflächlich ist. Er sagt, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach habe im vorigen Dezember gefragt, ob ich wirklich unglücklich in Chicago sei [nein] und vielleicht willig wäre, nach L. A. zu kommen [ja]. ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach meint doch wir sollten im SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume über einander schreiben;22Schilpp’s greatest contribution to philosophy is The Library of Living Philosophers, inaugurated by a volume on John Dewey in 1939. Schilpp edited the series until 1981. (George Santayana, A.N. Whitehead, G.E. Moore, Bertrand Russell, Ernst Cassirer, Albert Einstein, Sarvepalli Radhakrishna, Karl Jaspers, C.D. Broad, Rudolf Carnap, Martin Buber, C.I. Lewis, Karl Popper, Brand Blanshard, Jean-Paul Sartre, Gabriel Marcel, W.V. Quine, Georg Henrik von Wright) ich bin dagegen. Er meint, dass SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph einstweilen ganz mit 3 anderen Bänden zu tun hat, also die Arbeit an diesem Band aufschöbe. Er sagt, dass MarhenkePMarhenke, Paul, 1899–1952, dt.-am. Philosoph kürzlich an Krebs gestorben ist; er hat vorher schon bei DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph angefragt, ob für ihn Chance dort besteht; er hat freundlich, aber unentschieden geantwortet.) 🕮
Zahnarzt (er zieht Zahn vorne Mitte; damit wird auch der daneben befindliche schwebende künstliche beseitigt. Meine Platte ist inzwischen um 2 Zähne erweitert worden und wird jetzt gleich nach dem Ziehen eingesetzt.)
An Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophms gearbeitet.
Zahnarzt (er nimmt Abdrücke für eine untere Platte.)
Spring Quarter beginnt. 11:30 – 1 erste Vorlesung „Methodologische Grundlagen der physikalischen Wissenschaften“ (in Swift 208; viele Studenten).
Beim Frühstück Würgen im Hals, und Schlucker (mehrmals Erbrechen, obwohl fast nichts im Magen ist; Soda hilft diesmal nicht; endlich hilft kaltes Wasser). –ms„Meaning postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73 zum Tippen fertig gemacht. – Nachmittags Zahnarzt.
Nach dem Frühstück Muskelschmerzen (im unteren Rücken rechts, wo eine Stange des kleinen Leinengürtels drückt. Ich lege mich hin, Heizkissen, Massage. 11h stehe ich zur Vorlesung auf, nehme großen Leinengürtel; aber der drückt auch zu sehr auf derselben Stelle, sodass die Muskeln sich verkrampfen; ich muss ihn wieder ablegen. Dann Stahlgürtel; nach kurzer Zeit drückt der auch. Nochmal hingelegt. APC geschluckt, 2 \(\times \). Dann wieder Stahlgürtel angezogen, aber nicht fest. Das geht. Nach der Vorlesung fährt LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick mich nach Hause.) – 3 ½ – 5 ½SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Zum ersten Mal wieder; voriges Quarter war er ganz mit Lernen für Examen beschäftigt. Dieses Quarter will ich ihm mehr Zeit geben, weil ich vielleicht weggehe. Über mögliche Themen für Doktorthese.) –LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick (vormittags in Officestunde. Er hat mit RogersPRogers gesprochen. Er war ziemlich skeptisch und feindlich. Hat ihn zum Seminar zugelassen, um ihn erst kennenzulernen.) 🕮
Departmentlunch (Ina holt mich auch wieder ab, weil Muskeln sehr empfindlich). Departmentseminar: Vortrag von Professor LombardiPLombardi, italien. Philosoph (von Universität RomIUniversität Rom). „Über die Krise des Begriffs der Kultur“. Beeinflusst von MarxPMarx, Karl, 1818–1883, dt.-brit. Philosoph und Nationalökonom und FeuerbachPFeuerbach, Ludwig, 1804–1872, dt. Philosoph; soziologischer Ausflug indOriginal auf. die Philosophie. (Die europäische Kultur geht zu Ende; die Nationen existieren nicht mehr. Die Zukunft gehört der Weltkultur; die „Freiheit“ bekommt andere Bedeutung. Die Menschen fürchten sich vor Freiheit, streben nach security. Richtige Bemerkungen über die falsche amerikanische Apologie der „negativen Freiheit“, die nicht mehr zur Wirklichkeit der amerikanischen Gesellschaft passt; und der Gegensatz zu der amerikanischen politischen Wirkung in anderen Ländern.) Zu Fuß nach Hause.
Zahnarzt (neue untere Platte probiert bekommen). Nachmittags erstes Seminar („Probleme von Syntax und Semantik“, Swift 208).
Ganzen Tag Briefe diktiert (in wire recorder).
IV / 1952 Nachmittags Zahnarzt (die neue untere Platte drückt mich links ganz hinten. Er grinds etwas ab). – StracheyPStrachey, John, 1901–1963, brit. Politiker spricht über akademische Freiheit; ich kann wegen Zahnarzt nicht hingehen. WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph fordert mich auf, abends zu ihm zu kommen; StracheyPStrachey, John, 1901–1963, brit. Politiker ist da, und MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger. Ich sage ab, weil am Abend zu müde.
Departmentlunch. – Departmentseminar, Vortrag ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago („Making a Knowing with HobbesPHobbes, Thomas, 1588–1679, engl. Mathematiker und Philosoph, VicoPVico, Giambattista, 1668–1744, ital. Philosoph, DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph“ erster Teil; dieser Teil ist ein historischer.)
Die Rückenmuskeln schmerzen (es geht am besten mit dem Stahlgürtel). – Nachmittags Seminar.
Vormittags im Bett geblieben, wegen Rückenmuskeln. – 4 – 6 PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier (über erstes Drittel seiner MA These: über meine und ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Auffassung von Logik und Erkenntnis).
Weil Rückenmuskeln empfindlich, mache ich Gürtel sehr lose; 🕮 dadurch werden die Muskeln angestrengt und sehr müde. ms „Meaning Postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73 verglichen.
Wie ich zur Vorlesung aufstehen will, verhängt sich der zipper im Stahlgürtel; wir können ihn nicht mehr loskriegen, müssen den Gürtel nach unten über die Beine abstreifen. Mit großem Canvasgürtel zur Vorlesung. (Aber die Muskeln sind immer noch empfindlich). – 4 ½ – 7 GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth hier (über meine Notizen für „Die logische Natur von normativen Aussagen“.23Was ist das ??? schon oben ??? Sein Haupteinwand: gibt keinen scharfen Unterschied zwischen Normen und metaethischen Aussagen über Normen (!). Sie beeinflussen sich nicht nur gegenseitig, sondern sind sogar identisch (!). Er meint, unser Unterschied beruht hauptsächlich darauf, dass (in McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Terminologie) ich die logistische Methode verwende, er die dialektisch-problematische.) (Wegen der Empfindlichkeit des Muskeln liege ich auf dem Sofa.)
Nachmittags Zahnarzt (er schleift an der neuen unteren Platte ein wenig ab, bei beiden Seiten ganz hinten auf der Innenseite.)
Vorlesung. – Nachmittags Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin (Kurzwelle, Massage und freuchte Umschläge mit Infrared bestrahlt, für die empfindlichen Rückenmuskeln. Die Muskeln fühlen sich nachher viel besser an.)
Vormittags 1 ½ Stunde auf, mit Metallgürtel; es geht sehr gut, wohl infolge der Behandlung gestern. (Der Metallgürtel hat einen neuen Zipper, für $ 2.) – Ebenso mittags, aber nach dem Essen spüre ich doch wieder den Druck auf die Muskeln. Darum nachmittags großen Leinengürtel.
Departmentseminar: zweiter Vortrag ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago („DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph über Machen und Wissen“ und ChildsPChild, Philosoph an der University of Chicago Vergleich der 3 Philosophen. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sieht in ihnen Vertreter seiner 3 philosophischen Methoden.24Erl McKeons drei Methoden ???) Im Seminar , weil Rückenmuskeln müde. – Heute morgen Brief von GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation:25Brief ??? 4000 Grant bewilligt! 🕮
Vormittags und mittags im Bett geblieben, um Rückenmuskeln zu schonen. – Nachmittags Seminar. (BauschPBausch ist da; er wird nächstes Mal über ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker berichten.)
Nachmittags SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker und Frau hier. (Sie ist nett und intelligent. Sie will vielleicht nicht Dr. in Ökonomie machen, sondern statistische Arbeit in Geschäft annehmen; er vielleicht auch, er sagt, er kann alle Statistik. Er sagt, dass Universitätsleute in China letzthin mehr gegen die kommunistische Regierung sind.)
Briefe diktiert.
Mal wieder zu Fuß von Klasse zurück. Aber die Muskeln unter dem Druck des Gürtels plagen mich immer noch; der Stahlgürtel geht am besten. – (Ich mache Ina Vorwürfe, dass sie nicht Copies von Briefen gemacht hat; sie sagt, ich bin pedantisch wie ein alter Mann; ich sage, sie ist nachlässig wie ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. So gibt es gegenseitig heftige Emotionen. Ina ist noch verstimmt am nächsten Morgen, bis ich Versöhnung mache.)
… In diesen Tagen immer Rückenmuskeln empfindlich. (Ich kann nur Stahlgürtel vertragen. Der drückt aber auch, wenn auch nur auf wenigen Punkten. Daher liege ich viel im Bett. Ina holt mich immer von der Klasse ab.)
Mittags choking und vomiting (Sauerkraut und Tomatensaft. Ich lege mich zu Bett; es dauert lang bis der Schlucker aufhört. Ich esse dann nichts.)
( nicht zum Departmentlunch, wegen Rückenmuskeln.) Departmentseminar: Vortrag WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph („3 mehr Dogmas des Empirismus, über moralische Philosophie“.BWick, Warner A.!1953@„Moral Problems, Moral Philosophy, and Metaethics. Some Further Dogmas of Empiricism“, The Philosophical Review 62 (1), 1953, 3–2226Wick, „Moral Problems, Moral Philosophy, and Metaethics“. Er zeigt, dass logische Prinzipien auch nicht kommunikativ sind, und doch rational. Ich erwidere, dass gewiss auch moralische Diskussionen über das Kommunikative hinaus rational sein können. Aber diese „Prinzipien der Vernünftigkeit“ bestimmen nicht die materialen Werte.)
Ina telefoniert Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin wegen meiner Rückenmuskelschmerzen. Sie rät, Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt zu konsultieren. 🕮
Ina telefoniert Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt wegen meiner Rückenmuskelschmerzen. (Er rät, zunächst im Bett zu bleiben und nur aufzustehen, wenn nötig. So stehe ich von heute nachmittag auch nicht mehr zu den Mahlzeiten auf. Er rät: Hitze, im Bad liegen, vielleicht Massage.) Abends Kompresse und Heizkissen.
Im Bett geblieben. Gearbeitet über \(N\)-Funktion (veranlasst durch SavagesPSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker Brief; \(Q\) wird unabhängig von \(s_i\) und auch von \(s\)!27Brief ??? Erl ???)
8:30 Billings (bis nach 12. in neurosurgery. Ein junger Arzt nimmt Geschichte auf (½ Stunde) und später ausführliche Tests und allgemeine Untersuchung (¾ Stunde). Schließlich Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt. Ich sage, dass ich lernen möchte, wieder ohne Gürtel zu Hause zu sein; und er rät, es allmählich wieder einzuführen. Er sagt, wenig Gefahr, weil die Rückenmuskeln jetzt recht stark sind. Erst auf meine Frage sagt er etwas über Muskelschmerzen; das scheint ihm nicht wichtig; Hitze und mit Hand massieren; schließlich wird das Weglassen des Gürtels helfen. Auf meine Frage wegen Schmerzen beim Urinieren: besser die Urologie konsultieren; spontan hat er nichts davon gesagt!) – 2 – 5 in Urologie (Dr. CasonPCason, Dr., Arzt; leider habe ich zu Hause uriniert; so kam jetzt nichts. Trotz Kaffee zu Hause und 17 kleinen Papierbecher Wasser kann ich nichts bis 4h; vielleicht Hemmungen? Dann nimmt er dünnen Gummikatheter, und Urin kommt. Die Einführung ist schmerzhaft; hauptsächlich im Penis. Er findet Eiter im Urin. Deswegen und wegen der Schwierigkeit zu urinieren will er am 2.5. Zytoskopie und X-ray machen; es scheint auch, dass die Prostata vergrößert ist; er sagt Ina, das ist häufig bei Männern meines Alters.) – (Nachts allerhand Sorgen über den geplanten Test und eventuell folgende Operation an Prostata oder Nieren.) 🕮
Immer noch Blut und Trübung im Urin, vermutlich von dem Katheter; aber von abends ab wieder klar. – Abends ein wenig Temperatur (100.2).
Departmentseminar: Mein Vortrag „Die logische Natur von normativen Aussagen“;28Vortrag ??? danach lebhafte und gute Diskussion (GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick, SherwoodPSherwood, Student, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph (ich weiß wieder nicht, worauf er hinaus will).) (Mit Stahlgürtel; es geht besser mit den Rückenmuskeln als bisher, ich bin immer noch fast den ganzen Tag im Bett, außer für Klassen.)
Nachmittags in meinem Seminar: Rob DavisPDavis, Rob, University of Michigan (University von MichiganIUniversity of Michigan, Ann Arbor MI) „Über die Anzahl der Strukturen für \(n\) Elemente“. (Er hat das Problem gelöst, auch für gewisse Klassen von Strukturen, geometrische, symmetrische, many-one, usw., aber Transitivität macht Schwierigkeiten.) (Stahlgürtel; heute unangenehmer Druck auf rechten Hüftknochen.)
3 mal aufgestanden (mit großem Leinengürtel; er drückt aber auch.)
Morgens zum Duschen und Frühstück, mittags zum Essen aufgestanden (mit Stahlgürtel, lose; das geht gut bei Tisch; aber nachher spüre ich doch die gedrückten Stellen im Liegen.) – Gelesen: KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph „Modelle“BKemeny, John G.!1948@„Models of Logical Systems“, Journal of Symbolic Logic 13, 1948, 16–32 und ms „Extension“BKemeny, John G.!1956@„A New Approach to Semantics“, Journal of Symbolic Logic 21, 1956, 149–161 (interessant).29Vermutl. Kemeny, „Models of Logical Systems“ und ders., „A New Approach to Semantics“ ???
Die Klinik ruft an: Die Zytoskopsache geht heute nicht! Der X-ray Mann ist krank. Also muss ich noch länger Geduld haben. (Klasse umsonst abgesagt.) Haarschneider; zu Fuß zurück. – Nachmittags Zahnarzt (untere Platte rechts und links hinten etwas abgeschliffen, weil sie mich drückte. Klammern an oberer Platte enger gemacht.)
Aufgestanden zum Waschen und Frühstück, zum Mittagessen. Abends gebadet.
Vorlesung; zu Fuß zurück (mit Stahlgürtel). – Nachmittags 3 ½ – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Über Plan für Dr.-These.) – Zum Abendessen auf (mit großem Leinengürtel). 🕮
V / 1952 10 – 12 ½Lea BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. (Sie geht für 6 Monate nach Los Angeles. Sie sagt, die RockefellerIRockefeller Foundation Leute, FessPFess und GilftreckPGilftreck sind interessiert an Klassifikation von Gebieten, weil sie glauben, dass dies ihnen selbst in der Beurteilung von Projekten hilft. Ich: Das glaube ich nicht; dazu müßte die Gesellschaft erst viele Jahre organisiert sein. Sie ist in 2 Monaten fertig mit ihrem Rockefeller GrantIRockefeller Foundation. Sie meint, die würden wohl eine Gruppe für Organisation von Research Information unterstützen. Ich: Besser nicht neue Gruppe, sondern bessere Koordination zwischen den jetzt daran Arbeitenden.) (Ich liege im Wohnzimmer auf der Couch.) – Nachmittags Departmentseminar: Vortrag Mortimer AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler: „Substance & degrees of being“.30Literatur ??? Autobiographie Anekdote ??? (Starres Begriffssytem mit strengen scholastischen Aufzählungen und Ableitungen; abweichend von AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph und St. ThomasPThomas von Aquin, 1225–1274, ital. Philosoph. Mensch und Tier mit Art, nicht nur Grad; daher Abstammung des Menschen aus Tieren unmöglich. Dies auf meine Frage. Ich sage: Wenn wir zusammen einen Menschen und einen Affen studieren, kann er zeigen, dass sie fundamental verschieden sind? Adler: Ja, weil der Mensch Dinge tun kann, die der Affe nicht kann, nicht nur Gradunterschied. Ich: Das ist aber nicht Faktensprache, sondern philosophische Interpretation. TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker: Ein Anthropologe hat vorgeschlagen, Menschenfrau und Affenmann zu paaren; Adler: wenn das viable offspring gibt, ist seine Theorie falsch.) – (Abends alle bei Ina zum Abendessen; ich bleibe im Bett. Sie erzählt, dass vor Jahren nicht nur Erweiterung der Harnleiter vorgenommen wurde, sondern eine Niere herausgenommen! Seitdem fühle sie sich wie „ein anderer Mensch“).
10 in Klinik, Urologie. (Dr. Roger BakerPBaker, Roger, Dr., Arzt kommt erst 12 ½ von seinen Operationen. Dann Zytoskopie, nur 10 Minuten. Auf meinen Wunsch macht er Injektion in Oberarm (!) zur lokalen Schmerzverminderung. Das Zytoskop ist trotzdem schmerzhaft. Aber sie machen 🕮 kein X-ray. Er sagt: vergrößerte Prostata; dadurch wird Blase nicht richtig entleert; es wäre noch 230 ccm darin. Er verschreibt Medizin (Gantrisin). In einer Woche soll ich für Urinprobe kommen. Dann wird er entscheiden, ob X-rays, und was sonst nötig ist.) – (Nachmittags Urin blutig und schmerzhaft; nicht mehr am nächsten Morgen.)
Vormittags 2 Stunden auf, mittags und abends zum Essen auf. (Meist Stahlgürtel, geht gut; abends der Canvasgürtel, nicht so gut.) – Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophmse, und MorrisonsPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph These gelesen.31Verweise ???
Abends 7 – 9 LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph hier. [Ich im Bett. Er hat heute mit gesprochen; er empfiehlt ihn für University of Colorado.IUniversity of Colorado In UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL haben sie ihn auf 2 Jahre befristet; dies ist das erste. Er sagt, DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph habe ihm gesagt, dass er mich gerne nach BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA berufen möchte; aber das Department ist dagegen. Sie wollen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) auffordern, (mit 13 tausend; das ist exzeptionell). Sie scheinen auch an TorquettePTorquette interessiert. Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler bleibt als Instruktor bei ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Sie haben WiebePWiebe, Richard P., am. Philosoph, Student in Urbana als Assistant entlassen; er geht nach BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA als Assistant.]
DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph telefoniert. [Er weiß von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ, vermutlich durch Else BrunswikPFrenkel-Brunswik, Else, 1908–1958, geb. Frenkel, öst.-am. Psychologin, heiratete 1937 Egon Brunswik. Er fragt, ob die er den Freunden in BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA usw. sagen kann, dass meine jetzige Rückenschwierigkeit nur zeitweise. Ich: Ja; im Winter war es relativ gut. (Vielleicht denkt er an die Vortragseinladung?)] Zu Fuß von Vorlesung zurück. (Danach spüre ich aber doch die Druckstellen vom Stahlgürtel.)
Zu den Mahlzeiten aufgestanden. –ms„Meaning postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73 durchgearbeitet (aufgrund von Bemerkungen von KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph).
Zu Fuß von Klasse nach Hause. 🕮
(Kein Departmentlunch und Departmentseminar, wegen Meeting in Ann Arbor.32Meeting in Ann Arbor ???) Gelesen: De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker, La prévisionBDe Finetti, Bruno!1937@„La prévision: ses lois logiques, ses sources subjectives“, Annales de l’institut Henri Poincaré 7, 1937, 1–68 (auf Anregung von SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker. Er hat schon mein Theorem für \(n’(rtf)\)!33De Finetti, La Prévision. Erl ???)
Vormittags zum Hospital, Urologie (nur für Urinprobe. Dr. CasonPCason, Dr., Arzt sagt, Dr. BakerPBaker, Roger, Dr., Arzt wird mich nächste Woche das Ergebnis wissen lassen; auf meine Bitte sagt er, auch schon morgen, telefonisch). – Nachmittags Semimar; zu Fuß zurück.
Dr. BakerPBaker, Roger, Dr., Arzt sagt telefonisch: keine Operation nötig jetzt. (Die gestrige Urinprobe ist gut. Prostata vergrößert, aber noch nicht zu viel. Alle 4 – 5 Monate untersuchen lassen. Ein wenig braun beim Urinieren macht nichts. Untersuchen lassen, falls stärkere Schmerzen und häufiges Urinieren (nachts 3 – 4 \(\times \), bei Tage stündlich). Kein Sulfonamid jetzt mehr.) – Nach 5: FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt. (Vom APAIAPA, American Philosophical Association Meeting in Ann Arbor. Er meint, er kann nächstes Jahr mal in den Osten kommen, „für Consultation“ mit Zuschuss von seiner Universität.) 8:20 – 10:20 (!) SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph und Frau hier. (Er hat neuen Plan für den Band‚IC kürzlich mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl beschlossen. Auf seinen Appell streichen wir 5 Beiträge. Ich verspreche, ausführlich zu erwidern. Ich erkläre, warum ich früher nicht Beiträge geschrieben habe, und warum ich nicht Beitrag über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach schreiben möchte: Dann soll jeder von uns beiden einige wenige Fragen aufstellen, und der andere sie beantworten; ich stimme zu. Vor unserem Band kommt noch: JaspersPJaspers, Karl, 1883–1969, dt.-schweiz. Philosoph und für später ist geplant: MaritainPMaritain, Jacques, 1882–1973, fr. Philosoph und LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph.) FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab.
Von Klasse zu Fuß nach Hause und zum Essen aufgeblieben. (Es geht jetzt besser mit den Rückenmuskeln; vielleicht durch Heilung der Blaseninfektion?)
Zu Mahlzeiten aufgestanden; etwas am Schreibtisch.
Klasse, Officestunde, zu Fuß nach Hause. – Anruf von National Science FoundationINational Science Foundation (NSF) (Board wird entscheiden 13. – 14. 6.; der Stab hat beschlossen, mein Gesuch zu unterbreiten; es besteht eine gute Chance.) 🕮
Vormittags etwas am Schreibtisch. – Nachmittags Departmentseminar (PalterPPalter, Student, liest Stücke aus seiner These über Relativitätstheorie von EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph und MillPMill, John Stuart, 1806–1873, brit. Philosoph. In Diskussion: GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, ich, Howard SteinPStein, Howard, *1929, am. Philosoph, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph.) – Zu Fuß zurück.
Nachmittags Seminar. Zu Fuß zurück.
4 – 7 WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph und Miss AlbrechtPAlbrecht, Miss hier. (Sie haben über syntaktische Analyse gearbeitet, im Zusammenhang mit Übersetzungsmaschine. Er ist sehr skeptisch, ob die Maschine die grammatische Analyse des Satzes machen kann. Ich: Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph lässt der Maschine nur beschränkte Aufgaben; vorher und nachher ein Mensch. Das findet WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph auch viel plausibler. – Über unsere Probleme mit PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, dass man bei National Science FoundationINational Science Foundation (NSF), wie allgemein bei Regierungsstellen Änderungen in den Bedingungen nur mit viel Umstand und Zeitverlust erreichen kann; da im Gesuch Arbeit in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ angegeben ist, kann das nicht leicht geändert werden. Er ist erstaunt, warum ich nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ gehen will, und dass mir Nicht-Unterrichten so wichtig ist. Er fürchtet, dass man in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ von Leuten angegangen wird. Er warnt dagegen, mündliche Versprechungen einer Universität viel Vertrauen zu schenken. – Die beiden scheinen nahe verbunden.)
4 – 7 Studenten hier: SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph und Frau, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker (Frau ist nicht in Ch.), ChowdhuryPChowdhury, PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph, SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker. (SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph führt magic vor: Gummischwamm und Seidentuch in seiner oder unserer Hand; Kartenkunststücke; „telepathisches“ Lesen eines Zettels, usw. Außerordentlich erstaunlich, sehr amüsant. (Er tut dies professionell im Hotel Sherman, Porterhouse; damit bestreitet er Lebensunterhalt mit Frau, die einiges durch Graphologie in Nachtclub verdient, und Kind.) –Smullyan und TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker bringen candies zu meinem Geburtstag. – Auf Smullyan’sPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph Bitte übersetze ich einiges aus FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph „Schubert“.34Frege, Über die Zahlen des Herrn H. Schubert.
Letzte Vorlesung; zu Fuß nach Hause.
3 ½ – 6 GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth hier. (Über „analytisch“; er hat 🕮 von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph, MatesPMates, Benson, 1919–2009, am. Philosoph gelesen; ich gebe ihm ms „Meaning postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73. Er will genauer verstehen, ob analytisch subjektiv oder objektiv ist.)
Nachmittags Kino. („The dead of night“‚35„Dead of Night“ (1945) von Alberto Cavalcanti u. a. unheimliche Geschichte, wie ein Traum Wirklichkeit wird; Weekend an einem Landhaus; alle Gäste erzählen unheimliche Geschichten aus ihrem Leben; und „The Blithe spirit“‚36„Blithe Spirit“ (1945) von David Lean. nach einer Geschichte von Noël CowardPCoward, Noël, 1899–1973, engl. Schriftsteller und Schauspieler; der Geist der früheren Frau spukt herum, und schließlich die Geister beider Frauen; amüsant.)
Departmentlunch; mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph über zweites Jahr gesprochen. 5. – 8. Casimir LewyPLewy, Casimir, 1919–1991, poln.-brit. Philosoph hier (aus England, 1936 aus Polen gekommen, hat Vorlesung von LesniewskiPLesniewski@Le\'sniewski, Stanisław, 1886–1939, poln. Philosoph gehört, als er noch Schüler war; hat nicht Mathematik oder Wissenschaft studiert. War 1 Jahr in UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL (durch WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph). Er ist beeinflusst durch WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, bei dem er mehrere Kurse gehört hat. Er ist gegen RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph, teilt nicht dessen Ablehnung von technischen Methoden und Überbetonung des „wirklichen Gebrauchs“. Aber mir scheint, Training in Mathematik fehlt ihm doch; daher überbetont er die intuitiven Explikanda; vernachlässigt die Fruchtbarkeit der Explikativa. Im Paradox von Analysis hat er zwei Desiderata, die, mir scheint, kaum zusammen erfüllt sein können. Ich mache klar, dass er und RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph den Hauptpunkt meines BuchesB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 194737Gemeint ist hier wohl Carnap, Meaning and Necessity. nicht erfasst haben; nicht Theorie, sondern Vorschlag von Methode. Er: Er würde heute die Einwände anders formulieren: er lehnt die Methode ab, weil sie nicht seine intuitiven Formulierungen von ‚meaning‘ und ‚synonym‘ erfüllt. Er diskutiert sehr intensiv und im ganzen intelligent; aber er ist zu starr in seinen intuitiven Formulierungen. Ich erkläre analog zu seinem Einwand wegen „die Proposition des …“ und Einwand gegen nichteuklidische Geometrie. Er: Er meint es nicht so; er dachte, ich hätte diese Konsequenz nicht gesehen. – Beim Abendessen über Politik; er ist auch gegen Berufung Deutscher, und für linken Flügel der Labour Partei. Gegen die heftige antirussische Einstellung von HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook und anderen Polen.) Nach 8 Abfahrt nach UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL. 🕮
2:45 – 3 ½ beim mündlichen MA-Examen (für RortyPRorty, Richard, 1931–2007, am. Philosoph, ich frage über Potentialität; PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph, ich frage über Nützlichkeit von Pragmatik, Semantik und Syntax für Philosophie; und CharvisPCharvis). 3 ½ – 5 ½letztes Seminar. (Über Vermeidung von abstrakten Entitäten; über belief-Sätze.)
–
In diesen Tagen zu Mahlzeiten auf, und einige Zeit am Schreibtisch gekramt für Reise. Sonst im Bett. „Summary: Degree of Order“ geschrieben.38Aufsatz was wann wo ???
LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick hier, 4 ½ – 6 (ich im Bett. Er kritisiert die Psychiater hier in übertriebener Weise. Eine Studentin, die als guter counselor angesehen wurde, hatte in Wirklichkeit große generelle Schwierigkeiten, die Dr. French nicht bemerkte; sie ist jetzt Patientin bei ihm; wohnt in dem Ort. Er will bis September seine Psychotherapie weitermachen; dann hat er genug Geld für einige Zeit. Dann will er wahrscheinlich 6 Monate Geschichte der Philosophie lesen, um dann Examen für Doktorkandidat hier in Philosophie zu machen. Im Psychologiedepartment ist es aussichtslos. – Ich sage, dass er in dem letzten Aufsatz seine symbolische Sprache nicht verständlich gemacht hat.)
Abends 7 – 10 Party bei WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. PhilosophPWick, Frau verh. mit Warner A. Wick. (Ich zum ersten Mal in ihrem Haus. Zuerst mit ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph. Dann am kleinen Tisch mit Faith PerryPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, O’MearaPomeara@O‘Meara, und SackstederPSacksteder, Student. Letzterer hat Einladung von Universität von ColoradoIUniversity of Colorado; will wahrscheinlich hingehen. FaithPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry versucht, „Konversation“ zu machen; aber sehr langweilig. O’MearaPomeara@O‘Meara ist kürzlich amerikanischer Bürger geworden, er ist aus Kanda; er sagt, seit er Bürger ist, ist er mehr kritisch über Zustände hier als vorher.)
Departmentseminar: Vortrag von McClurgPMcClurg =? Matthew Thompson McClure („Human nature und conduct“; eine Verteidigung von KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph. Er ist ganz intelligent, macht aber seine Terme nicht genügend klar, und redet zu viel in traditioneller Terminologie.) 🕮
4 – 6 SuriPSuri =? Siao Fang Sun und NW Philosophieclub hier; ich Vortrag über ontology (Summary meines AufsatzesB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40‚39Carnap, „Empiricism, Semantics and Ontology“. das sie gelesen haben, ½ Stunde. Dann Diskussion; dabei TurnerPTurner, Schüler von Ernest Nagel, Schüler von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, interessiert an Physik; er findet meine Einstellung sehr ähnlich der von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel. TaussigPTaussig macht Aufnahme von dem Ganzen mit tape-recorder. In Philosophieseminar Zimmer 207.)
Mit Dr. BakerPBaker, Roger, Dr., Arzt telefoniert (der Schmerz beim Urinieren ist nicht wichtig; ich brauche nicht Sulfonamid zu nehmen jetzt. Die rheumatischen Schmerzen haben keine Zusammenhang mit der Blasensache.) Mit Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt telefoniert (wegen rheumatischen Schmerzen. Er geht nicht auf Frage ein, ob ich Spezialisten konsultieren soll. Die Übungen sollen hierfür helfen. Auch hilft Aspirin, alle 3 Stunden. Bei mehr Bewegung wird es allmählich besser werden. Siehe mein Blatt.40Blatt ???) – 4 – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Er will nächstes Jahr hauptsächlich mich und technische Logik lernen; und danach dann entscheiden, ob These über Technisches oder über Philosophisches. Ich sage vertraulich: Vielleicht bin ich noch ein zweites Jahr fort.)
VI / 1952 Gestern und heute vor- und nachmittags länger auf (mit dem Metallgürtel lose, die Leinengürtel gehen noch nicht so gut. Regelmäßig Aspirin genommen alle 3 Stunden.) –Summary „Degrees of Order“ fertig geschrieben.wie oben
Nachmittags 5 SternPStern, Mieter und AthasPAthas hier (sie wollen mieten, können nur 75.) Freunde von ChevotersPChevoters. SternPStern, Mieter ist Mediziner, nett; AthasPAthas ist Sozialwissenschaftler, lacht und redet viel. Wir sagen, sie sollen CainPCain Referenzen geben.)
(Nachmittags Examen ZieglerPZiegler, Student, Geschichte der Metaphysik. Ich habe mich bei GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth entschuldigt, weil HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker hier. Der hat es verschoben; trotzdem gehe ich nicht.) Seit Sa bin ich wieder viel mehr auf; rheumatische Schmerzen sind viel geringer. Ich nehme auch regelmäßig Aspirin. 🕮
11 ½ – 12 PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. (Er erwägt, für nächstes Jahr 2 junge Instruktoren einzuladen: KlinePKline, George L., 1921–2014, am. Philosoph, der bei NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel studiert hat, und russische Philosophie unterrichten kann, und …, der bei FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph und in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK bei RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph studiert hat und dann ein Jahr in Afrika an der Goldküste war.) 12 – 1 ½ Office.
Departmentseminar: Vortrag McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph („Moralische und internationale Beziehungen“; er ist für eine ethische „Wissenschaft“, die hilft, zu gemeinsamen Handlungen trotz verschiedener Standards zu kommen. Vieles nicht klar.)
Heiß und schwül (nach einer kühlen Zeit). Vormittags zum Zahnarzt; er schleift rechts unten etwas mehr ab.) – 3 ½ – 5 ¾HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker und KruskalPKruskal, Joseph B., 1928–2010, am. Mathematiker und Statistiker hier (HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker war dies Jahr hier für SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker, jetzt nach BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA zurück; sehr groß, rundes Gesicht. KruskalPKruskal, Joseph B., 1928–2010, am. Mathematiker und Statistiker hat vor einem Jahr mein Prob Seminar angehört, flaches Gesicht. Beide sehen nicht intelligent aus, sind aber ganz gut in Diskussion. HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker hat eben erst flüchtig ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 gelesen, nicht mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950‚41Carnap, Logical Foundations of Probability. anscheinend nicht die beiden gestern geschickten Summaries, auch nicht SavagesPSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker Vorlesungsnotes. KruskalPKruskal, Joseph B., 1928–2010, am. Mathematiker und Statistiker „kennt“ mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950, aber weiß wenig daraus, kennt „ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952“ nicht. Über WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker Minimax und Bayes Prinzip. HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker und Lehmann wollen Kompromiss zwischen beiden Sachen. Ich erkläre, warum induktive Logik gut wäre; sie wissen aber zu wenig davon.) – Wir haben 2 Tage ads in Tribune gemacht für Wohnung. Das Herund Telefonieren macht Ina ganz nervös. Wir stoppen die ads jetzt; es scheint wenig Aussicht, andere Leute mit mehr als 75 $ zu finden (wir wollen ursprünglich 95 $). Ina lebt auf.
Schwüle Nacht, schlecht geschlafen. Ich liege lange nackt; daher morgens Rheumaschmerzen. – 4 – 6 ½GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth hier (über „analytisch“; er plant Aufsatz, über QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph, MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph, MatesPMates, Benson, 1919–2009, am. Philosoph, mich, und 19. Jahrhundert Logiker.42Gewirth Aufsatz ??? Er gibt sehr viele 🕮 Zeit und Mühe darauf, zu finden, was genau die Autoren meinen. Ich sage, ich hoffe, dass er auch eigene Diskussion der Probleme selbst geben wird.)
4 – 7 ich bei TennenbaumsPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. LogikerPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker (sie wohnen in BergstraessersPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler Haus, Maryland; Frau und kleiner Sohn; dort auch: Howard SteinPStein, Howard, *1929, am. Philosoph und Frau, ChevotersPChevoters und GillPGill; SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph und Frau und Kind. SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph spielt Klavier, Bachfugen und SchubertsonatenPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist, auch lange, fast alles auswendig, und sehr gut; aber altes Klavier mit schlechtem Ton. Ich sage, das hilft ihm sicher gut, die innere Spannung auszulassen, die ihn oft zu überstürztem Sprechen bringt. – Nachher auch eine Zeit lang übereOriginal und. SmullyansPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph gesamte Ideen; über die Aufgabe, LesniewskisPLesniewski@Le\'sniewski, Stanisław, 1886–1939, poln. Philosoph Grundzüge in Wortsprache zu übersetzen usw.43Smullyans Ideen Erl ??? Beim Abschied sagt SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph, seine Frau habe gesagt, wenn sie und ich nicht schon verheiratet wären, müsste sie mich wohl heiraten; darauf küsse ich sie; darauf sie: nun weiß ich’s sicher.)
Vormittags zum Zahnarzt, weil rechts unten (unter der Platte) sehr geschwollen und schmerzhaft. Dental X-ray. Nachmittags nochmal Zahnarzt (punction; viel Eiter kommt heraus).
Vormittags Zahnarzt (er schneidet auf und zieht ein großes Wurzelstück heraus, mit viel Mühe; das ist darin geblieben, als 1950 BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt in SF den Zahn gezogen hat. Er näht es mit 3 Stichen wieder zu.) Nachmittags 3 ½ – 6 ½ (!) PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph. (Er wird noch über den Sommer hier bleiben und allerhand lesen, und das geplante Buch über Logischen Empirismus anfangen.44Buch ??? IW ??? Wir sprechen ausführlich über den Plan des Buches. Er bringt Seidenschal für mich und Kölnischwasser für Ina.)
(Haarschneider). Letzte Officestunde. – Abends 8 – 9 ½SternPStern, Mieter und AthasPAthas hier. (Wir schließen endgültig mit ihnen ab. Wir bitten sie, noch CainsPCain Gebühr von $ 25 zu übernehmen. Ich sage, falls wir von Ch. wegziehen sollten (sehr unwahrscheinlich), dürfen wir den Vertrag 🕮 abbrechen, mit mindestens einem Monat Kündigung, wahrscheinlich mehr. Sie sind empört über CainsPCain Behauptung, dass sie ihm gesagt hätten, sie könnten auch bis 80 $ gehen.)
Departmentlunch. (Auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Frage berichte ich über LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick: dass er jetzt bis September Psychotherapie macht, und damit genug Geld für mehrere Jahre hat. Er will nicht Grad in Psychologie machen, sondern dann zur Philosophie zurückkehren und fürs Examen lesen.) – Nachmittags Departmentseminar: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph (zweiter Teil seines Aufsatzes; ziemlich unklar; ich nehme nicht an Diskussion teil).
10 ½ – 11 ½Dr. ColomboPColombo, Dr., Statistiker aus Venedig (er ist Dozent für Statistik an Handelshochschule Venedig. Hat Rockefeller GrantIRockefeller Foundation; war hauptsächlich in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Er will Arbeit schreiben über die verschiedenen Auffassungen über statistischen Schluss. Er kennt de FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker nicht persönlich. Er hat hier etwas „ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952“ gelesen und stellt Fragen; kennt mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 noch nicht, will es aber für seine Arbeit berücksichtigen. Er scheint intelligent, hat aber bisher mehr in Bevölkerungsstatistik und dergleichen gearbeitet als an rein theoretischen Fragen.) – 3 ½ – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Ich gebe ihm 3 Term Papers zurück; dieses Quarter B und B+. Er scheint etwas enttäuscht, dass in Semantik wiederum kein A. Er liest meine Comments, stellt Fragen; ich muss ihm mühsam klar machen, warum eine Formulierung über intensionale Kontexte unkorrekt ist. Wir besprechen, wie ich an State Department schreiben soll für sein Gesuch für Sommer. Im Herbst muss er dann wieder neu ansuchen für nächstes Jahr. Er will Aufsatz über KantsPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph Ethik schreiben und vielleicht veröffentlichen; ich schildere Schwierigkeiten, sage, dass ich nicht Empfehlung schreiben kann, weil die Herausgeber das selbst beurteilen wollen. Seine Frau ist schon hier; sie hat Job an American School, Papers 🕮 zu Grades; monatlich $ 200, wöchentlich 40 Stunden im Office, leichte Arbeit.)
4 – 6 Mc CullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph hier. (Probleme einer Maschine, die entziffern und lernen kann, der „moralische Robot“. Er will, dass die Maschine von Versuch und Irrtum allmählich auch die Bedeutung der logischen Zeichen lernt. Ich schlage vor: Die logischen Zeichen nicht festgelegt; die nicht-logischen entweder auch, oder durch Versuche gelernt; das wichtigste Lernen ist das von empirischen Regularitäten, die Voraussagen, die eintreffen oder nicht.)
10 ½ – 12 GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth hier. (Nochmal über „analytisch“; Unterschied zwischen Syntax und Semantik; alternative Logiken. Er meint, mit meinen Meaning Postulaten „kann jeder Satz analytisch gemacht werden“, daher sei das nicht eine Explikation des philosophischen Begriffs, im Unterschied zu „wahr“, obwohl letzteres auch nur für Sprachsysteme definiert ist.) – Heute Hitzerekord, und sehr schwül.
Zahnarzt. (Er zieht die Fäden heraus. Es ist gut geheilt. Ich soll noch 4 Wochen die Platte nicht tragen. Manchmal wächst aus dem Fleisch etwas, das soll einen nicht beunruhigen. Nötigenfalls muss schließlich die Platte etwas geändert werden. Wenn ich Fragen habe, soll ich ihm schreiben.)
5 – 7 ½SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph, später TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker und AnenkePAnenke. (Seminar über eine semantische Methode, mit Scheinvariablen.)
3 ½ – 6 (!) PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph (über Plan seines Bucheswie oben. Ich warne ihn gegen die Gefahr, unsere Auffassungen in traditioneller Terminologie zu beschreiben.Sinn? Ina sucht für ihn eine Menge Sde heraus.)
Endlich ist die Hitzewelle vorbei. – Abends zuzu PolskiPPolski, Elektrohändler, Mikrofilmreader angeschaut (nur 20 $. Pappkasten mit großem screen. Ziemlich wacklig, braucht dauernd neue Einstellung. Dann aber sehr gut lesbar. Er hat sich Schalter ins Kabel gemacht.) 🕮
Sachen nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ abgeschickt, Express (an Institut Mrs. BarnettPBarnett, Mrs. die Koffer und 5 Pappkisten; an LindrayPLindray Koffer und große Pappkiste.)
Ina lädt alle Sachen ins Auto, mit dem deutschen Hilfsjanitor.fDer Rest dieses Konvolutes (Aufenthalt in West Dover) wird am Beginn des folgenden Bandes abgedruckt.
OChicagoaDer Anfang dieses Konvoluts wurde am Ende des vorigen Bandes abgedruckt.1:30 Abfahrt nach Vermont(Chic. CalomExpressway, dann Route No. 6 (langsam, durch viele Orte). 8hNapoleon, Ohio, ONapoleon 214 mi; Dunlop’s Hotel (2 Zimmer, nett, klein, 10.–) Abendessen in Cabin.
Frühstück in Cabin. Ab 9:10. Über Cleveland und Erie. Die ganzen Tage sehr heiß. – 7 ½„NW“ Pa‚ONW?O von Erie Allen’s Ct., etwas abseits der Straße 6, auf 89. (2 verbundene Cabins, nett eingerichtet, 10.–). 280 mi. In Cabin gegessen.
- 7 ½ in Cabin gefrühstückt. Etwa 10h. Nahe bei Buffalo vorbei. Wir berechneten gestern, dass wir doch nicht heute ankommen können, und richten uns auf 3 Übernachtungen ein. 7 ½burgOburgNY, westlich von Albany. Caird Cabin Town. (2 verbundene Zimmer, 9.–) Im kleinen Restaurant des Wirts kalt gegessen.
Ina hat Durchfall. Frühstück im Restaurant. 9:40 Abfahrt. Über Schenectady, Troy, Bennington, Wilmington (Eßsachen eingekauft). 1hAn-kunft West Dover, Vermont. OWest DoverMrs. LinesPLines, Mrs. ??? (Schwätzerin) bringt Schlüssel. v. LauesPLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker Haus, groß und geräumig, unter schattigen Bäumen. Nachmittags besuchen wir Miss GrawesPGrawes, Ms. ???, Verwandte von Mrs. LauePLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker, 80 Jahre, im Haus gegenüber. – Ina richtet mir das kleinere untere Schlafzimmer ein. Daneben Studio, mit großem Schreibtisch. Auf dem großen viereckigen Klavier werden Folder und Karteikästen aufgestellt. 🕮
Ich gehe mit einer Frage hinüber nachmittags; sie halten mich zum Tee; Miss GrawesPGrawes, Ms. ??? erzählt die komplizierte Geschichte der Häuser, und wie sie schließlich Frau LinesPLines, Mrs. ??? das Haus geschenkt hat, sodass die nun künftig die Instandhaltung besorgen muss. Allmählich wird ausgepackt und Sachen geordnet.
Nachmittags NelsonPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph + Katherine GoodmanPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Wir sehen sie zum ersten Mal. Sie hat graue Haare, vielleicht älter als er. Sie trägt Metall Brace an beiden Beinen, geht auf 2 Stöcke gestützt. Sie wohnen 2 mi S von hier. Er ist gestern erst gekommen; sie war alleine hier, fährt täglich aus, um irgendwo zu malen.) – Abends kommt Miss GrawesPGrawes, Ms. ??? herüber; Marni schnappt nach ihren Beinen!
Es regnet und ist kühl. Nachmittags 30 min. spazieren, Straße nach N.
1 ½ – 4 ½bei GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman, zum Lunch. Nettes Haus. Meine Muskeln sind rheumatisch, wohl durch das feuchte, kühle Wetter.
Etwas spazieren. – Nachmittags über eine Stunde mit offenem Gürtel am Schreibtisch gesessen.
Vgl Original, Eintrag 4.7 fehlt ???
Die Empfindlichkeit der Muskeln ist so arg‚ dass ich beschließe, meist im Bett zu bleiben. Nur zu den Mahlzeiten aufgestanden; ohne Gürtel hinübergegangen und gesessen (zum ersten Mal wieder seit langem, vielleicht seit Winter 1950). Es geht ganz gut. – Nachmittags 5 – 6 GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. (Über seinen Aufsatz „Likeness of meaning“BGoodman, Nelson!1949@„On Likeness of Meaning“, Analysis 10, 1949, 1–7.1Nelson, „On Likeness of Meaning“. Er schreibt jetzt Erwiderung auf die Kritik. Ich versuche vergeblich, ihm die Schwächen seiner Explikation zu zeigen. Er sagt, dass er, im Unterschied zu QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und mir, nicht nach einem behavioristischen Kriterium für Synonymität sucht.) – Seit gestern Brett im Bett, das KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman spontan besorgt hat. 🕮
Seit gestern am neuen AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 19542Manuskript zu Carnap, Einführung in die symbolische Logik. Vgl. oben ??? gearbeitet, unterbrochen seit Januar. War zwischen den Mahlzeiten ohne Gürtel aufgestanden, sonst ganzen Tag im Bett. Trotzdem beim Abendessen Muskeln empfindlich. Abends Wickel. – Nachts starke Schmerzen vom Magen rechts zwischen Lymphdrüsen; codein hilft.
Nachmittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel kommen. ( GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph holt sie in Greenfield ab; sie wohnen in Haus von KatherinesPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman Schwester, Sturgis-EatonName der Schwester?, einige Minuten Gehen S von unserem Haus.) Ina geht nachmittags hinüber. Um 6 kommen alle herüber, wir essen auf der Porch. (Ich ohne Gürtel, nach dem Essen liege ich auf der Cot dort.) PA3Peter Andrew Hempel. ist still, er liest während des Essens meist Comics. TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel ist nett, lebhaft, macht gescheite Bemerkungen, 3 Jahre alt. Aber sie ist eigenwillig, gehorcht überhaupt nicht, tut einfach immer, was sie will und schreit, wenn man sie hindern will. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel versucht Drohungen, die nicht ernst gemeint sind (sie wird nicht mehr zu uns kommen dürfen, usw.)! (Ina geht dann mit ihnen hinüber. Sie sagt, TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel bliebe trotz allen Mahnungen bis 10h auf!) – Nachts wieder etwas Schmerzen rechte Seite. Ich nehme 2 APC. Später Nembutal Das hilft. Später Nembutal.
Ich ganzen Tag am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet, im Bett. Zu den Mahlzeiten aufgestanden, ohne Gürtel. (Ina vormittags mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel nach Wilmington.)
4 ½ – 6 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. Wir sitzen am Kaminfeuer; später lege ich mich hin dort. (Über degree of order; sie haben mein Summary gelesen.) GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph fragt über Beispiele in intuitiver Regularität, aber nicht erfasst durch meine Formel, z. B. wechselnde Patterns. Über randomness. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel findet, dass esbOriginal er. interessant und wichtig ist.) Wir halten HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zum Abendbrot. KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman kommt im Auto vorbei mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel und den Kindern. TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel will zum Vater und will ihn nicht mehr 🕮 weglassen. Nur mit Mühe und List wird es erreicht, dass er hierbleiben kann. KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman sagt, sie hat dies eigens für Ferien für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel arrangiert; DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel fragt scharf, ob sie nicht auch Ferien verdient hat. (In solcher Weise gibt es häufig Spannungen, meist infolge der Schwierigkeiten mit den Kindern. Diese Schwierigkeiten, besonders mit TobyPHempel, Toby ??? Sohn von Diane und Carl Gustav Hempel, sind größtenteils verursacht durch sehr falsche Erziehung: alle Wünsche werden erfüllt; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel selbst macht nicht ernst gemeinte Drohungen, kann dem Kind nicht versagen, ihn beim Nap oder bei der Arbeit zu stören, usw.)
Gestern und heute Regen und kalt. Vormittags und zum Lunch alle Hempels hier. Wir sitzen im Wohnzimmer am Kaminfeuer.
11 – 7 NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel hier (ErnstPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, EdithPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; SallyPNagel, Sally, Tochter von Ernest und Edith Nagel ??? und BobbyPNagel, Bobby, von Ernest und Edith Nagel ???). Lunch mit ihnen und allen HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel auf unserer Porch (ich ohne Gürtel im Schaukelstuhl). Die 4 Kinder machen ziemlichen Lärm. Nachher gehen alle zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Haus hinüber. 4 – 7 philosophische Diskussion auf unserer Porch, auch GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph dabei. (Ich frage NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, was unsere größten Unterschiede sind. Er: Hauptsächlich induktive Logik; dann abstrakte Entitäten. Kurz über letzteres. Er möchte, wie HilbertPHilbert, David, 1862–1943, dt. Mathematiker, den größeren Teil der Mathematik unrepräsentiert lassen, aber doch mit Physik verbinden. Ich: Nein, wir haben sie in Mathematik und in Physik. Durch Angabe der Deutung für Teile der Mathematik ist der Rest auch gedeutet; das mache ich nur explizit. Dann über induktive Logik. Haupteinwand: dass die Sprache vollständig gegeben sein muss. Ich: Das ist nicht erfordert für die induktive Methode „erster Art“. Aber wir müssen wissen, wie viele Farben im ganzen da sind, falls Farbprädikate in Hypothese vorkommen; das scheint mir unvermeidlich in jeder induktiven Logik. Er möchte quantitative Bestimmung nur beschränkt anwenden, nämlich wenn das Muster nicht zu klein und nach guter Methode ausgesucht. Ich will dagegen ganz allgemeine Logik; so wie NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker Masse allen Körpern zuschrieb, auch Häusern, Wolken, Mond, wo’s schwer festzustellen. Statt bei kleinem Muster kein d. c. zuzuschreiben, lieber sagen: 🕮 die reliability ist klein, daher nicht wetten (ich würde aber denken, man muss unter Umständen auch dann wetten). –7h– Ich erkläre einige Fragen über Betrag von Information. – Auf einmal ist es 7h! Ich hatte Zeit und Rücken ganz vergessen. Ich lege mich hin. Aber NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel wollen nicht bleiben, fahren wegen der Kinder gleich ab. Ich ins Bett. (Ich habe 3 Stunden ohne Gürtel gesessen, ohne Beschwerden; als ich mich hinlege, merke ich aber, dass die Muskeln sehr müde sind.)
HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel vormittags kurz hier; Fotos werden gemacht. Sie sind mit GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman drüben und können nicht mehr herüber kommen. Ina fährt mich zu ihrem Haus, 3h, für ½ Stunde. Mit ihnen bei GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman auf ihrer S-Porch, mit schönem Blick. (Dies ist das einzige Mal, dass ich zu ihrem Haus gekommen bin.) Abschied. Sie wollen, dass wir im September wenigstens für einen ganzen Tag in N. H. stoppen. Sie wollen nicht nochmal nach Vermont kommen; auch HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel allein nicht, weil er DianePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman nicht die Last der Kinder allein überlassen will! (Ich habe wenig von ihnen gesehen. Sie waren sehr in Anspruch genommen durch Kinder, und durch GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman, deren Gäste sie waren. Infolge meines Rückens konnte ich auch nicht hinübergehen; Ina war manchmal abends nach dem Essen bei ihnen.) Ina fährt sie nach Greenfield Mass. zur Bahn (5:15). – Heute warmer Tag; da geht es den Muskeln besser (zum Besuch hinüber Aluminiumgürtel).
Sonnig und warm. 4 – 6 ½GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. (1. Über meine Definition von Ordnung. Er zeigt, dass in meinem Beispiel von Maximum Unordnung doch Regularitäten sind inbezug auf arithmetische Progression von Stellen. Er meint‚ Gesetze dieser Art seien ebenso einfach wie die, die ich berücksichtige. – 2. Über Nominalismus. Er will keine nominalistische These über Existenz oder Nicht Existenz, sondern nur Programme einer Reduktion. Das sei analog zu FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Reduktion. Ich sage, dass das Programm wichtig und interessant ist, dass für mich 🕮 die höheren Ausdrücke aber auch verständlich sind. Er hält sie nicht für sinnlos, denn sonst würde er sie ja nicht „erklären“ wollen, sondern nur für unklar.) Ich sitze ohne Gürtel, habe nachher Schmerzen hoch im Rücken.
Telegramm von AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth CarnapKorrekten Nachnamen ergänzen!: Sie kommt mit Bus 3:20 in Bennington an. Ina holt sie dort im Auto ab. (Sie ist 5 Tage und 4 Nächte ohne Unterbrechung von Mexiko City bis NY gefahren. In New Orleans, während 2 Stunden Pause, hat sie sich Zahn ziehen lassen. WalterPDiederichsen, Walter, verh. mit Margarita Diederichsen (Grete)4Walter Diederichsen. hat sie gefragt, ob sie nicht dauernd nach Mexiko übersiedeln will; sie will auf jeden Fall zunächst nach Deutschland zurück, aber sie überlegt es für später; sie würde wahrscheinlich AnnetteAnnette IN dann zunächst in Deutschland lassen.) – Nachts starke Schmerzen im Magen; ich nehme 2 Donna; später Codein und .
AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap erzält aus Mexiko und Deutschland.
46 min. spazieren (zum ersten Mal seit 2.; mit Aluminiumgürtel, nur auf der Straße nach S, am weißen Haus vorbei mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap.) Nachher fühlen sich einige Muskeln schmerzlich gedrückt an. – Auf AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Fragen erkläre ich ihr die Grundideen des Positivismus (ich betone, dass wir nicht Lebensgefühle, Kunst, usw. ablehnen, sondern nur für klare Scheidung zwischen diesen und theoretischem Denken sind.)
35 min. spazieren mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap durch den Wald (mit Stahlgürtel; es geht ganz gut, Gürtel ziemlich locker.)
Beim Frühstück politisches Gespräch, hauptsächlich zwischen AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap und Ina (AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap behauptet mit Entschiedenheit, dass die Unfreiheit jetzt im Osten Deutschlands „unvergleichlich schlimmer“ ist als in HitlerdeutschlandPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker; damals hätten die Antinazileute offen darüber zu ihren Freunden sprechen können! Und die Schuld am Krieg läge doch nicht bei Deutschland allein.) Später habe ich langes Gespräch mit ihr allein im Study über die Entwicklung der politischen Einstellung der Stockdorfer5Stockdorf war seit den 1930er-Jahren der Wohnort von Elisabeth Carnap. (sie ist sich nicht bewusst, wie sehr sie alle begeisterte Nazis waren. Sie sagt, dass sie manches kritisiert habe, z. B. die Judenverfolgungen; sie ist erstaunt, dass ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph das bereut hat. Sie sagt, ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph habe schon früh 🕮 gesehen, dass Deutschland unterliegen würde, habe es aber ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap nicht so offen gesagt; sie alle hätten schließlich gesagt, dass es besser wäre, wenn die Nazis nicht siegen würden. Sie scheint gar kein Bewusstsein zu haben von der Mitverantwortung für das, was Deutschland getan hat. Sie ist „unpolitisch“, will hier auch nicht die „National“ und anderes lesen; sie ist nur interessiert am „Lebensgefühl“ und am „persönlich Menschlichen“. Den ganzen Tag Regen und kühl; meine Muskeln werden empfindlich und ich liege nachmittags im Bett, arbeite am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Sonne. 30 min. spazieren (mit Stahlgürtel; der Druck ist unangenehm). – Nachmittags 35 min. Sonnenbad (zum ersten Mal; auf der Küchenporch haben Ina und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap ein Brett auf Sägeböcken aufgebaut, darauf Matratze).
Nachmittags über eine Stunden Sonnenbad. – Mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap auf der Porch.
6h aufgewacht, Schmerz im Rektum (wie vor einigen Wochen; durch längeres, wiederholtes Zusammenziehen verschiebt es sich anscheinend, und der Schmerz verschwindet. 9h Ina macht mir kleinen Einlauf. Ich gehe ins Badezimmer, mit kleinem Leinengürtel (wie jetzt immer morgens zum Waschen), während ich dort sitze, muss ich zweimal niesen, und spüre es unangenehm am Rücken. Ich kann aufstehen, aber es fühlt sich ungemütlich an. Ich setze mich wieder. Der Gürtel drückt schmerzhaft auf einige Punkte, besonders auf die beiden Hüftknochen. Ich beende das Waschen eilig. Der Gürtel wird unerträglich. Ich gehe zum Bett zurück und ziehe ihn aus. Aber ein unangenehmes Ziehen an den Rückenmuskeln bleibt, besonders als ich versuche, aufzustehen. Ich lege mich einige Minuten hin. Dann stehe ich ohne Gürtel auf, um zum Frühstück zu gehen, aber es geht zu schlecht. Ich gehe nur bis zur Esszimmertür, und rufe, dass ich im Bett bleibe. Während des Frühstücks im Bett wärme ich den Rücken. Dann stehe ich auf. Ohne Gürtel; es scheint gutzugehen. Ich gehe auf die Porch, setze mich in den Schaukelstuhl, und warte einige Minuten auf AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap. DaDer Rücken fühlt sich etwas ungemütlich, aber ich denke, es wird schon gehen. Da es kühl ist 🕮 hole ich mir den dünnen, grünen Robe aus dem Badezimmer. Wie ich durch die das Wohnzimmer gehe, spüre ich Schmerzen über den Rücken, von Seite zu Seite. Ich gehe mühsam und mit Schmerzen ins Schlafzimmer, werfe den Robe ab, und lege mich ins Bett. (Es sind nicht dieselben Schmerzen wie vom Druck des Gürtels; aber doch wohl in den Muskeln; denn nach dem Hinlegen fühlen sich alle Muskeln empfindlich an. Vielleicht sind es Verkrampfungen der Muskeln; es ist nicht klar, ob der Krampf angeregt ist durch Verschiebung in Wirbelsäule. Ich bin sehr enttäuscht, dass hier etwas Neues aufkommt; ich hatte gehofft, nun würde es von Tag zu Tag besser gehen ohne Gürtel.) Ganzen Tag im Bett geblieben. Am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Gespräch mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap (es scheint nun wirklich, dass sie weniger politisch interessiert ist als die anderen in der Familie; der Freideutsche Kreis in Stuttgart hat zwar zuweilen auch Vorträge über politische Fragen und Diskussionen darüber; aber sie selbst hat noch keine Einstellung gefunden. Alle Fragen sind für sie mehr persönliche Probleme). – Angeregt durch Briefe von ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap‚6Briefe ??? schreibt AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap an LipkindIN erg, ob er Mo – Di mit ihr zusammen sein kann.
Morgens beim Umdrehen spüre ich ein wenig Schmerzen im Rücken. So bleibe ich im Bett; auch zur Vorsicht, weil es vielleicht doch gestern etwas im Rückgrat war. – Am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap sitzt zuweilen bei mir.
Vormittags im Bett heftiges Niesen; dabei der typische Schmerz im Rückgrat. Also ist es doch nicht bloß Muskelsache. Es schmerzt, wenn ich mich hin- und herbewege. Das Bett ist sehr eng. Wenn ich auf der Seite liege, nehme ich das Rollkissen. – Am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Nachmittags mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap gesprochen.
Im Bett. Lange Gespräche mit AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap. Gestern war sie etwas bedrückt, dass wir uns über das Religiöse nicht gut verstanden. Heute erkläre ich ausführlich den Unterschied zwischen Lebensgefühl und religiöser Lehre (dass der Positivismus nur eine Art der Erkenntnis anerkennt, keine unlösbaren Probleme; Geschichte der Entwicklung vom mythologischen Denken über das metaphysische 🕮 zum wissenschaftlichen; dass ich dagegen bin, den Menschen die Religionen zu nehmen, die sie noch nötig haben. Auch über GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter, und FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in Jena BuchBFlitner, Wilhelm!1950@Allgemeine Pädagogik, Stuttgart, 1950‚7Vermutlich Flitner, Allgemeine Pädagogik. ??? ist 1950 erschienen ??? und EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein.) Ich gebe AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap 80 $ für 5 Tage und Nächte in NY und auf dem Schiff (Bus nach NY ist schon bezahlt). – (Abends kleiner Einlauf, mit Waschschüssel im Bett; nur Wasser kommt heraus.) (Nembutal, wie immer jetzt.)
11hAnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Abreise. Ina fährt sie nach Bennington. (Dann nimmt sie Bus nach NY. Morgen mit Frau Lipkind; er ist nicht da. Dann 4 Tage mit KillariPKillari ???, Rechtsanwalt aus Boston. Dann Touristenklasse nach Cuxhaven.) Ich freue mich, AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap wieder nahe kennengelernt zu haben. Aber nun sind wir auch froh, wieder in unserer Stille allein zu sein.
… Fleißig am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954; Kapitel B fertig.
VIII / 1952 Zum ersten Mal auf: vormittags nur einige Sekunden, mit kleinem Canvasgürtel; nachmittags 2 min. im Study gegangen, mit Stahlgürtel, alle Muskeln sehr gespannt. – Abends sage ich Ina, dass mich die Rückensache deprimiertVgl Original, Unterstrich ???; und dass ich seit durch die Krankheit voriges Jahr älter und pessimistischer geworden bin.
Ina erklärt, dass sie entschieden gegen größere Geldsendungen an die Familie in Deutschland ist; ich versuche zu erklären, dass ich zu meinen Kindern doch natürlich eine andere Einstellung habe als sie. Sie ist dafür, das Grundstück in Barmen zu verkaufen und den Erlös den Kindern zu geben, und keine Dollars mehr hinüberzuschicken. – Vormittags 10 min. auf, nachmittags 15 min.; meist beim Schreibtisch gesessen, ein wenig gegangen. Mit Stahlgürtel. Es geht schon besser als gestern. Abends ins Badezimmer zum Hocken. Es geht gut. Aber beim Zurückgehen spannen sich die Muskeln, und ich fühle plötzlich einen Schmerz im Rücken. Es scheint aber nur Muskel; dann nach Entspannen und Wärme im Bett kann ich mich gut hin- und herdrehen. 2h Nembutal und Kodein, weil Schmerzen im Magen und hinten rechts am unteren Rand der Rippen; vielleicht vom Druck des Gürtels?
Vormittags und nachmittags kurz auf, mit Stahlgürtel. Aber er drückt 🕮 schmerzhaft rechts hinten.
Vormittags auf mit Aluminiumgürtel, nur lose, 50 min.; meist gesessen, aber auch allerhand im Zimmer spaziert; es geht heute merklich besser. Dieser Gürtel drückt nicht auf die Stelle, die gestern schmerzhaft war. – 35 min. auf nachmittags, mit Aluminiumgürtel.
Vormittags nur auf zum Hocken, mit Aluminiumgürtel, etwas fester; das drückt auf die Muskeln. Nachmittags 25 min. auf, meist gesessen, mit Aluminiumgürtel (ich probiere Stahlgürtel, aber kann ihn nicht ertragen.); nachher sind die Hüftknochen ein wenig schmerzhaft.
Vormittags kurz auf. Zum Mittagessen auf (zum ersten Mal), nicht ganz nur 20 min.; mit Canvasgürtel, beim Sitzen geöffnet; auf dem Stuhl in der Küche fühle ich mich nicht so bequem. Zum Abendessen nur kurz auf, mit Aluminiumgürtel, beim Sitzen geöffnet; aber er drückt auf die empfindlichen Muskeln im Rücken oben Mitte. (Nachts 2h Nembutal, wegen leichter Schmerzen in Rücken (oben Mitte) und Magen.)
(Ina nach Brattleboro, mit Mrs. GrawesPGrawes, Ms. ???; Radio repariert; Marnis Klauen geschnitten.) Nachmittags 50 min. auf (gehockt, am Schreibtisch gesessen, etwas gegangen; mit Aluminiumgürtel). – Abends 25 min. auf, Aluminiumgürtel. – Nachts Nembutal, wegen Rücken- und Magenschmerzen; die letzteren werden stark; Domtal hilft nicht; ich nehme Kodein, das hilft.
7h aufgewacht mit etwas Rücken- und Magenschmerzen . 11 ½ Ina fährt nach Bennington, holt Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel ab. („Yehoshua“, „Shulamith“). Nachmittags langes Gespräch mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph.
Vormittags Ina mit Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel spazieren, ich arbeite am AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Nachmittags ein wenig auf; aber ich fühle mich nicht gut genug, mit den anderen auf der Porch zu sitzen. Gespräch mit
Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (über degree of order; Axiome für \(N\)).
Regen. Vor- und nachmittags mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph gesprochen. (Ausführlich über mein „Meaning. Postulates“B1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–738MS zu Carnap, „Meaning Postulates“. Nachlass ??? und über Synonymität in natürlichen Sprachen. Auch über 🕮 Wichtigkeit von sprachlichen Systemen für Explikation in Philosophie.) Vormittags 20 min. auf, nachmittags 35, abend 10; mit Aluminiumgürtel. – Zum Abendessen sitzen alle in meinem Schlafzimmer, 7– 9 ½. Gespräch über Politik. (Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, es hat keinen Zweck, mit Russen zu verhandeln und Vertrag zu machen; beide Seiten werden jeden Vertrag brechen, sobald das vorteilhaft ist. Darum Aufrüstung nötig, Ich: neutrales, geeintes Deutschland wäre für beide Seiten vorteilhaft. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph: dann käme bald sozialistisch-kommunistische Regierung und dann bald Kommunisten alleine; dann würden sie RohrprodukteRohprodukte? an Russland verkaufen. Er hat keinen Gegenvorschlag. Wenn Wahl wäre zwischen Weltkrieg jetzt oder Chance 80 % von Krieg in 5 oder 10 Jahren, würde er Krieg jetzt vorziehen! Er hielt früher Sozialismus für einzige Rettung von allem; jetzt nicht mehr; vielleicht entwickelt sich in Amerika eine neue Form, verschieden von altem Kommunismus und von Sozialismus. Er scheint Krieg für beinahe unvermeidlich zu halten, sieht nichts, was Amerika tun könnte, um ihn für dauernd, nicht nur für einige Jahre zu vermeiden.) – 11h 1 ½ Nembutal, 2h¾.
10 ½Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel reisen ab, Ina fährt sie nach Brattleboro. (Sie wollen noch irgendwo in N-H eine Woche Ferien machen, während die Kinder in einem Camp sind; dann ein paar Tage Cambridge, dann er nach England.) – Nachmittags 40 min. auf. – Brief von National Science FoundationINational Science Foundation (NSF) (Seeger)IN erg$ 6400 sind bewilligt!9Brief ??? Das gibt gute Chance für ein zweites Jahr! – Abends 30 min. auf.
Vormittags 45 min. auf. – Zum Mittagessen 35 min. auf. – Zum Abendessen 35 min. auf, immer mit Aluminiumgürtel. (Ina nachmittags zum Tee zu Mrs. LinesPLines, Mrs. ???.)
40 min. auf zum Frühstück, und etwas am Schreibtisch. – 35 min. auf zum Mittagessen. – Nachmittags 35 min. auf am Schreibtisch. – 35 min. auf zum Abendessen. Abends 10 min. auf. Immer mit Aluminiumgürtel.
25 min. zum Frühstück auf. 35 min. auf mittags. Nachmittags 55 min. auf am Schreibtisch. Abends 20 min., dabei Muskeln müde und empfindlich. – Nachts lange schwache Magenschmerzen; auch wieder früh von 6h ab.
Zu Mahlzeiten auf: 20+25+20; Muskeln schmerzhaft. 🕮
30 min. auf zum Frühstück. Regentag. Zum Mittagessen auf, aber nach einigen Minuten zurück ins Bett, weil der Aluminiumgürtel links schmerzhaft drückt. Durch Hitze wird’s es allmählich besser, sodass ich abends auch wieder auf der Liege unten liegen kann. – Nachts Nembutal.
Vgl Original, Eintrag 17.8. fehlt ???
Vormittags 30 min. auf, nachmittags 20, mit Stahlgürtel (der drückt nicht auf die jetzt besonders empfindlichen Stellen, aber doch weiter oben).
Die Muskeln sind schmerzhaft. Vormittags 20 min. auf, mit Stahlgürtel, mühsam. Nachmittags nur zweimal kurz auf dem Bett gesessen, ohne Gürtel.
(Ein Zahn in meiner Dentalplatte bricht; wir schicken sie zum Zahnarzt Chic.) Zweimal kurz auf, mit Stahlgürtel. Einigemal kurz ohne Gürtel auf dem Bett gesessen, und ganz kurz gestanden. Abends ohne Gürtel einige Schritte gemacht. Nachts sind Rückenmuskeln empfindlich; Nembutal.
Vormittags zweimal ohne Gürtel auf Bett gesessen und einige Schritte gegangen; anstrengend. Nachmittags Muskelschmerzen links, darum liegen geblieben. – Nachts: Ich kann nicht gut links liegen, muss still auf dem Rücken liegen; Nembutal.
Zweimal kurz auf. – Nachts Rückenmuskeln schmerzhaft, Nembutals.
9h kommen plötzlich HerbertPVaughan, Herbert E., am. Mathematiker, verh. mit Irene Vaughan und Irene VaughanPVaughan, Irene, verh. mit Herbert E. Vaughan an, und seine Mutter. (Sie sind auf dem Weg zu Freunden auf einer Insel in Maine. Er hat nächstes Semester frei, Sabbatical. Da will er sein Buch über die Grundlagen der Mathematik schreiben;10Buch ??? IW ??? er sagt, ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker schreiben auch solche Bücher. Ich berichte ihm über Student BraunfeldPBraunfeld, Student, der Assistent bei ihnen sein wird.) – Ganz kurz auf ohne Gürtel. – Nachmittags 40 min. auf; mit Canvasgürtel ein wenig gegangen, dann ohne Gürtel am Schreibtisch gesessen.
33 min. auf, am Schreibtisch, mit Stahlgürtel; Muskeln empfindlich. Nachmittags 10+30 min. auf, ebenso.
Heute Muskeln etwas besser, 60 min. auf, am Schreibtisch und etwas gegangen, mit Stahlgürtel. (Ina nachmittags nach Greenfield zum Einkaufen.) 🕮 Zum Abendessen 38 min. auf, am Schreibtisch. Zum Gehen nehme ich Stahlgürtel, ich sitze ohne Gürtel.
Vgl Original, Seite rechts oben ???
Vormittags 64 min. auf, am Schreibtisch, – abends 75 min. auf, am Schreibtisch, mit Abendessen. (warmer Tag.)
Früh 8h wende ich mich etwas auf die rechte Seite, um den Pyjama glatt zu ziehen; dabei kleiner Schmerz im Rücken. Später fühle ich, dass ich mich gut hin- und herbewegen kann, also war es wohl nur ein Muskel. Darum mache ich später die Übungen, auch Rückenübungen; ebenso nachmittags. Vormittags versuche ich auf dem Bett zu sitzen; aber die Muskeln spannen sich zu sehr an; darum stehe ich nicht auf.
Vormittags 20 min. auf, mit Stahlgürtel (diesmal auch Schnalle, im letzten Loch); meist gesessen, aber immer mit Gürtel. – Nachmittags Einlauf; Stahlgürtel auch Schnalle, im letzten Loch, beim Hocken nach kurzer Zeit Verkrampfung der Rückenmuskeln, der Druck des Gürtels ist unerträglich, ich muss die Schnalle losmachen. Dann mit Inas Hilfe zum Bett zurück; beim Gehen sehr gespannt, aber nicht die Schmerzen. Später beim Wenden im Bett Schmerz, anscheinend im Rückgrat. (Wir hatten gehofft, es wären doch Muskelschmerzen gewesen.) – Abends nach 10h schlucke ich 3 Pillen und trinke Wasser dazu. Dann beginne ich Brotjello zu essen. Dann beginnt Schlucker und Erbrechen für 3 Stunden. Vorher hatte Ina davon gesprochen, dass die Schwierigkeiten mit Rücken usw. vielleicht psychologisch verursacht sind. Vielleicht hat das zum Schlucker beigetragen? Ich versuche, Milch oder Wasser zu trinken; aber das Schlucken, sogar vom Speichel allein, reizt die Kehle etwas. Zuweilen hört der Schlucker für eine Weile auf, und wir meinen, es ist vorbei. Aber dann kommt es wieder. Schließlich kommt Erbrechen dazu; das ist schlimm, weil der ganze Körper dabei konvulsiv sich erschüttert; ich habe sogar Angst wegen Rückgrat, weil die Erschütterung heftiger ist als beim Niesen und nicht unterdrückt werden kann; aber es passiert nichts, obwohl der Rücken sich unangenehm anfühlt. Zuweilen etwas geschluckt, um die Magensäure zu besänftigen, auch mal ein Tem, aber ich nehme es wieder aus dem Mund. Da das Buch von Wolf sagt:11Vl ein med. Ratgeber ??? Sedativ oder Narkotikum, rät Ina, ein Nembutal zu schlucken (1 ½), mit Wasser hinterher, aber es reizt beim Schlucken, sodass ich bald nachher erbrechen 🕮 muss; es ist nicht klar, ob es damit wieder herausgekommen ist: Viel später versuche ich es nochmal (1 ½ Nembutal); durch den Reiz kommt es wieder nahe ans Erbrechen, aber doch nicht ganz. Diesmal hilft es bald. Nach einiger Zeit fühle ich mich besser; das gereizte Gefühl in der Kehle verschwindet; 1:15! Ina ist dageblieben; später im Nebenzimmer, weil das Erbrechen ihr auf die Nerven geht; sie hat mir viel geholfen, nasses Tuch auf Stirne, Anklammern, wenn es schlimmer wird, usw. Wir versuchen auch kalten Wassersack auf Magen; aber Wärme scheint besser zu tun. Auf Inas Rat lese ich die meiste Zeit. Beim Schlucker kommt oft ein wenig aus dem Magen in den Mund, zuweilen in die Luftröhre, sodass ich husten muss, was schlecht ist für Magen und Rückgrat.) Durch Nembutals allerhand geschlafen.
Einige Male leises Aufstoßen. Darum heute noch Vorsicht mit Essen: Morgens nur Milch, mittags Grieß, abends Rührei und Grieß. Ich liege sehr still, manchmal auch rechts oder links mit Rollkissen. Gelesen und gedöst. (Von LauesPLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker kommen an, mit kleinem Kind; wohnen bei Miss GrawesPGrawes, Ms. ???.)
Wieder normal gegessen. Im Bett geblieben; ein wenig Übungen gemacht. Von LauesPLaue, Theodore H. von, 1916–2000, dt.-am. Historiker kommen, auch kurz zu mir; er sagt Grüße von seinem Vater (ich hatte mal ein Buch von ihm besprochen).12Besprechung welches Buches von Max von Laue ???
Wieder Übungen im Bett gemacht (ohne Rückenübungen). 3hHempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt, Ina holt ihn in Greenfield ab. (Ina hat sie vor einigen Tagen angerufen. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel lässt ihn sonst nicht gerne allein fahren; aber zu uns wohl, und besonders jetzt, weil es mir nicht gut geht. Langes Gespräch mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel abends bis 9 ¾, über meine Ängste mit Rücken, ob physiologisch verursacht; keine Angst vor dem Tode, ich erzähle von meiner Mutter. Diese Aussprachen tun mir gut.) (11h 1 ½ Nembutal) (Über Entropie, Unordnung, Zufall.)
Vgl Original, Eintrag 1.IX. fehlt ???🕮
IX / 1952 Zum ersten Mal wieder aufgestanden. 8 min.; nachmittags 12 min., mit Stahlgürtel; meist gesessen, Gürtel offen. (1 ½ und später ¾ Nembutal)
30 min. auf. Nachmittags 16 min. auf. 2h HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab. (Viele lange, gute Gespräche in diesen Tagen. Seine Hauptsorge: philosophische Produktivität; Finanzen; DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel übermäßiges Rächen. – Philosophische Gespräche. Über analytisch; er liest msMeaning PostulatesB1952@„Meaning Postulates“, Philosophical Studies 3, 1952, 65–73; über Synonyme in natürlichen Sprachen; über Mates’PMates, Benson, 1919–2009, am. Philosoph Paradox der Glaubenssätze und meine Ausschaltung der indirekten Rede;13Erl ??? über Entropie, meine Kritik an Tendenz zur Unordnung; über Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophms gegen KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (er meint, es ist nicht wichtig genug, darum will er lieber nicht Weiss drängen);14Erl IW ??? über RadleyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago und FarrellPFarrell.) 4 – 6 CharlesPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph und Louise StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph hier. (Sie haben bei Wilmington Haus gekauft. Er malt es, baut Steinmauer im Garten usw. Er ezählt vom Projekt Sprache, wofür er 60.000 hatte für ein Jahr; jetzt haben sie zusammen den Report darüber geschrieben. Er meint, ein Jahr ist zu kurz für solche Zusammenarbeit, weil man lange braucht, bis man von genug voneinander weiß. Er glaubt, dass man einen Guggenheim GrantIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation leicht für ein Jahr aufschieben kann.) – Nachts Säure im Magen und in der Kehle (aber nicht der übliche Schmerz in der Magengrube); Emfugal usw. helfen nicht; 12 ½h läute ich Ina, sie bringt mir Milch und Sahne; das hilft. 1 ½ Nembutal.
(Vormittags Ina nach Wilmington.) Nachmittags 21 min. auf. Abends 27 min. auf. – (Keine Nembutal.)
Vormittags 32 min. auf, am Schreibtisch; zum Schluss gehe ich mehrmals durchs Zimmer, dabei Stahlgürtelzipper bis ganz oben geschlossen, weil er oben links drückte; Dabei plötzlich Schmerz im Rückgrat, neben dem Klavier. Auf Ina und Stock gestützt, mühsam zum Bett (dabei kommt mal Schmerz wieder; aber nicht die ganze Zeit. Ich setzte mich aufs Bett, will mich mit den Armen aufstützen, damit Ina den Gürtel abnehmen kann; 🕮 aber der Schmerz kommt wieder; darum muss ich mich mit Gürtel hinlegen. Ina zieht dann Hose herunter, öffnet den Gürtelzipper und zieht ihn nach unten über die Beine ab. Dann kann ich entspannen, ohne Schmerz. (Dies ist 8 Tage nach dem letzten Anfall; dies ist der dritte diesen Sommer, wenn wir nahe zusammenliegende als eines zählen. Diesmal passiete es ohne besondere Bewegung. Wie soll ich in Zukunft lernen, wieder aufzustehen? Wie Transport nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ? Soll ich vielleicht nach Boston in eine Hospital gehen und Operation haben?) – Nachmittags kommt Katherine GoodmanPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman. (Er ist noch nicht da. Sie war inzwischen in Maine zum Malen. Ihr Schwager, der Bostoner Gynäkologe, der eine Diskoperation hatte, mit Erfolg, ist leider schon abgereist. Sie hat heute einen anderen Doktor gefragt, der mal Disk hatte, aber ohne Operation geheilt ist; er sagt, die Operation ist „common as dirt“.)
Im Bett zweimal Schmerz im Rückgrat (trotzdem Rücken noch wacklig, ist Entleerung nötig. Ich rolle mich, wie üblich, auf die rechte Seite; Ina legt Bedpan und ein aus Handtüchern gemachtes Keilkissen hin; ich rolle mich zurück darauf; die Bedpan ist nicht weit genug unter mir, darum schiebt Ina sie höher; dabei der erste Schmerz; sie zieht ein wenig zurück, und ich beschließe, doch die Prozedur fortzusetzen, weil nötig; kleiner Einlauf; es kann es gleich wieder hinausdrücken, mit allerhand Erfolg; dann zieht Ina die Bedpan nach unten weg und gleich darauf die Handtücher; inzwischen ist aber doch mein Rücken für ganz kurz nur halb unterstützt; da kommt ein richtiger Schmerz, und er bleibt für einige Sekunden während ich schon flach liege; das erschreckt mich und macht mich für heute besonders vorsichtig, in der Angst, es könnte auch im Liegen oder bei Bewegungen im Bett wiederkommen und für länger bleiben.) Ich bleibe ganz flach liegen, immer noch auf den Zeitungen. Erst 6h wälzt Ina mich auf die linke Seite, nimmt die Zeitungen fort und schiebt die Rolle hin; so liege ich für eine Stunde halblinks; dann wieder ganz auf dem Rücken. – Nachts Schmerz in der Magengrube. 🕮 Erst 1 ½ Nembutal, später noch ¾. Gut geschlafen.
Vormittags mit Inas Hilfe nach links gewälzt, dann mehrere Stunden so gelegen mit Rolle. Nachmittags gearbeitet, dann wieder so nach links, aber ich fühle mich ungemütlich, vielleicht durch Kante von Heizkissen; darum bald wieder zurück und flach gelegen. Nachmittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman kurz hier. – Nachts 1 ½ Nembutal. Zeitweise Schmerzen in Magengrube. Gut geschlafen.
(Ina nach Wilmington; der Doktor ist für 2 Tage abwesend.) Mittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Allerlei über Ärzte und Hospitäler. Sie klagt auch, dass Ärzte nicht alles sagen, die prinzipiellen Fragen vernachlässigen; sie hat mehrmals den Doktor gewechselt, obwohl die Ärzte dagegen sind.) –1 ½ Nembulat. Gut geschlafen.
(Entleerung ohne Bedpan versucht, mit wenig Erfolg.) – Mit Inas Hilfe zuweilen nach links gedreht, mit Rolle gelegen. – 4 – 6 Meyer SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker und Dr. Lillian SchapiroPSchapiro, Lillian, ?, verh. mit Meyer Schapiro. (Kinderärztin) hier. (Sie sind in Londonderry Vt., haben gerade ihren Sohn für ein Jahr in eine Schule in Putney Vt. gebracht. Er sagt auf meine Frage, dass er den ersten Entwurf für Ezykl. MonographieB1938@„Logical Foundations of the Unity of Science“, Foundations of the Unity of Science 1, 1938, 42–62 geschrieben hat.15Meyer Schapiro Enc IW Erg ??? Er sagt, dass NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Kurse gut sind für Übersicht und kritische Besprechung vorhandener Auffassungen, aber nicht anregend für neue Probleme, weil NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel selbst nicht an neuen Problemen arbeitet. Über WeylsPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker BuchBWeyl, Hermann!1952@Symmetry, Princeton, 1952 über Symmetrie16Weyl, Symmetry. und BickertonsPBickerton, Derek, 1926–2018, am. Linguist BuchName sowie Werk ??? IW ??? über Ordnung. Über Doktorproblem: Ihr Bruder, er sagt: Er ist Head of the Department of Orthopedics in großem jüdischen Hospital in Brooklyn, zugleich auch an kleinem privaten Hospital, wo Bedienung besser. Sie wollen ihn fragen, wenn sie nächste Woche nach NY zurückkommen, ob ich hinkommen könnte und dort verschiedene Spezialisten konsultieren: Sie betont, dass ich natürlich nicht gebunden bin; Philadelphia sei ja näher von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Beide haben auch 🕮 Disksache gehabt, und der Bruder auch! Ohne Operation. Sie hatte es sowohl Lumber wie im Nacken; anscheinend bei beiden ausgeheilt. Mal Zuweilen spürt sie den denke: den Schmerz; dann muss sie Gürtel tragen.) – 1 ½ Nembutal.
Vormittags GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph hier. (Er war inzwischen in Rockport. Über Möglichkeit der Verschiebung von GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation und andere prinzipielle Fragen.) Ich mache mehr Übungen. Ich drehe mich allein auf die Seite, um mit der Rolle zu liegen. – Abends beschreibe ich Ina meine hysterisch nervösen Angstzustände; sie ist verständnisvoll und mitfühlend bis zu Tränen; das rührt mich. – Nachts Magengrubenschmerzen; Domital. 1 ½ Nembutal.
Jetzt immer schöne sonnige Tage mit kalter Luft. – Entleerung mit Bedpan. (Neue Methode: Bedpan und Handtücher werden nicht unter mir weggezogen, sondern ich rolle nachts davon hinunter, mit Inas Hilfe; das geht besser. 12h kleiner Einlauf hilft nichts, nur Wasser kommt und nicht viel; ich bleibe in Bedpan liegen für zweiten größeren Einlauf, und halte es eine Weile; dann Erfolg mäßig, aber wir hören auf. Eine Stunde später Drang; nochmal auf die Bedpan; großer Erfolg, aber es braucht starken Druck, große harte Masse. 3h, gerade als Ina losfahren will, ein wenig Drang; Handtücher ohne Bedpan.) – Nachmittags Ina zu Dr.Dr. WolfPWolf, Milton, Dr., Arzt (Milton Wolf, Wilmington. Für Untersuchung und Beschauung ihrer Lunge im Fluoroskop 3 + 2 $; er findet alles gut. Er verschreibt Tonsiral für Relaxation meiner Muskeln. Er will am Tag vor der Reise kommen und meinen Rücken tapen, und am Reisetag ein schmerzstillendes, vielleicht sogar ein betäubendes Mittel geben; er ist nicht so skeptisch gegen solche Hilfe wie manch anderer.) Wir sind erleichtert, einen aktiven und hilfsbereiten Arzt in der Nähe zu haben. – Abends schlucke ich Tonsiraltablette mit harten Kanten; das reizt die Kehle, und ich spüre es lange noch; nach 12h beginnen starke Halsschmerzen beim Schlucken; das hält mich wach für Stunden, trotz 1 ½ Nembutals. 🕮
Schmerzen beim Schlucken, noch immer. Nichts Festes gegessen; warme Milch mit Honig; Mittel. Halsumschlag. – Schwache Übungen. – 2 Tonsiral (zum Relaxen) genommen, in Wasser gelöst, mit Milch (sehr bitter). Es scheint zu helfen. – 1 ½ Nembutal, besser geschlafen.
Fühle mich besser, aber noch Schmerzen beim Schlucken. – Richtige Übungen (aber nicht Rückenübungen). – 4 – 6 GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman und StevensonsPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. PhilosophPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph hier. (Über Ästhetik; StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph schreibt seit 6 Jahren an einem BuchVl "Facts and Values", aber ethisch ???. Er meint, bei ästhetischen Begriffen, wie „drückt Traurigkeit aus“, „Allegorie“ usw., die er interpretative Begriffe nennt, kommt hinein: „wenn beobachtet unter proper Bedingungen“; der Kritiker will den Leser beeinflussen, die proper Haltung einzunehmen. Ich: Hier nicht ein Unterschied zwischen den psychologischen Begriffen „drückt Traurigkeit aus“ usw. und Wertbegriffen wie „schön“?) – 3 Tonsiral. Heute nur ¾ Nembutal.
(Bedpan mit kleinem Einlauf.) – Nachmittags zum ersten Mal Rückenübungen (10). Ich bewege mich freier im Bett. – Miss GrawesPGrawes, Ms. ???, die alte Nachbarin, kommt kurz zum Abschied.
Alle reisen ab; nur noch wir und KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman (die ohne GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph bleibt, zum Malen) sind an der Straße. (16 Rückenübungen. +16). – Nachmittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier (über Deutschland und Wiederaufkommen der Naziideen). –¾ Nembutal.
(Vormittags Ina nach Wilmington.) Die Schluckschmerzen sind geringer. (Nachmittags Bedpan) 20 Rückenübungen. – Ich versuche ohne Nembutals, aber bleibe zu wach; 1h¾ Nembutal.
Sonnige Tage. Keine Schluckschmerzen mehr. – (Nachmittags Bedpan) 1 ½ Nembutal.
(2 x 20 Rückenübungen.) Mittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Über Malerei, Bauhaus, Musik.) Etwas über Entropie , veranlasst durch SD von ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker.17Shannon IW ???–¾ Nembutal. 🕮
(Bedpan) – 6 – 7 Dr. WolfPWolf, Milton, Dr., Arzt hier. (Ina hat ihm schon am 11. berichtet. Er will aber von mir die ganze Geschichte vom Disk hören. Er sagt, er hat hier sehr viel mit Diskfällen zu tun, 1⁄3 (!) der Holzfäller leiden daran, und gehen trotz Schmerzen zur Arbeit, „weil 10 Kinder hungern würden“. Die Muskelschmerzen seien nur eine „Obsession“, sie seien durch Gürteldruck verursacht; meine zu starke emotionale Reaktion darauf sei nur eine Rebellion gegen den Gürtel. Der Disk würde wahrscheinlich weder besser noch schlechter werden; kein Grund für Operation; ich müsste aber in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ wieder aufstehen, mit Gürtel, trotz Empfindlichkeit der Muskeln. Es sei nicht Rheuma, denn das, = Arthritis, seien nicht Gelenke [?]. Es scheine auch nicht einem Nervenpattern zu folgen. Ich lege mich auf rechte Seite, und er fühlt und klopft die Wirbel ab; dabei keine Empfindlichkeit: er scheint sich zu wundern, dass die Wirbel weiter oben so „sturdy“ sind, fragt, wann zuletzt X-rays gemacht (vor 2 Jahren). Ich sage, dass die jetztigen Schmerzen seit April etwas völlig Neues sind, ganz anders als die üblichen Druckbeschwerden. Aber er glaubt es nicht. „Das ist alles nichts; ich habe keine Sympathie damit“. Es scheint ihm zu unbedeutend im Vergleich mit den schlimmen Leuten, mit denen er sonst zu tun hat. Er meint, die Tragbahre sei für Auto viel besser als ein Brett unter der Matratze; kann aber auf Fragen keine klaren Gründe angeben; er rät, sie zu kaufen, falls sie sich auf dieser Reise bewährt.) Wir besprechen es. Er hat wohl Recht, dass hintercOriginal unter. meiner Neigung, zu Bett zu bleiben, psychologische Gründe sind; aber er vereinfacht diese Gründe wohl zu sehr, und er übertreibt die „Geringfügigkeit“ der Muskelschmerzen. Jedenfalls will ich aber in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ mich sehr bemühen, mehr aufzustehen, mit Gürtel. – 1 ½ Nembutal.
KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman kurz hier (über Weg nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ). – Nachmittags fühle ich mich ein wenig nervös; vermutlich durch die Überlegungen, wie ich zum Auto gehe und hineinkomme, wie ich die Straps unterwegs austrage usw. Ich lese Bücher von Rogge und Miller.18Hier IW und Erl laut Leseliste ???🕮– 1 ½ Nembutal.
(Bedpan, mit kleinem Canvasgürtel, zum ersten Mal, warum nicht früher, es bewährt sich gut.) – Nachmittags KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Wir verteidigen DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel, ihre Unsicherheit und Empfindlichkeit gegen Kritik kommt vermutlich aus schwieriger Kindheit. KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman sagt, sie will vorsichtiger mit ihr sein. Sie denkt, jeder muss seine neurotischen Züge mit gutem Willen überwinden können. Da sie viel von sich verlangt, so auch von anderen.) – Großen Canvasgürtel anprobiert, und einen Augenblick damit auf dem Bett gesessen; es scheint gut zu gehen. – 20 Rückenübungen. – 1 ½ Nembutal.
Dr. WolfPWolf, Milton, Dr., Arzt kommt 10h, er strafft meinen Rücken, teilweise mit elastischen Tapes; nachher entfernt er Haare mit Schere und elektrischem Shaver. Dann ziehe ich großen Canvasgürtel an. Er warnt mich, beim Aufstehen und beim Einsteigen in den Wagen nicht Rücken gegen Pelvis vorzubeugen (das hatte mir bisher niemand gesagt; dies falsche Beugen war vermutlich die Ursache des Schmerzes beim Hinsetzen am 5., und früher zuweilen beim Aufstehen). Ich setze mich auf, lege meine Hände auf Schultern von ihm und Ina, und so gehen wir zum Auto, teilweise seitwärts, weil der Durchgang so eng. Auf Doktors Rat schleife ich dabei meine Füße auf dem Boden. Im Auto stütze ich mich mit beiden Händen auf Matratze und lege mich nach vorne auf den Bauch. Er hebt meine Beine und ich ziehe mich weiter hinein, halte mich mit den Händen an der langen Stange der Tragbahre (die haben wir geliehen für die Reise). Dann drehe ich mich auf die linke Seite, Ina schiebt mich mehr in die Mitte, und dann drehe ich mich weiter auf den Rücken. Ein wenig ziehe ich mich weiter hinauf. Ich bin sehr froh und erleichtert, dass es gut gegangen ist. 10hAbfahrt von West Dover. Ich mache Gürtel wieder zu bis Wilmington, weil Straße schlecht, und späterdEintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.
aFortsetzung des Eintrags am Ende des vorigen Konvoluts. In der Kopfzeile dieser Seite steht Princeton 1952-54//v. Neumann.zuweilen, wenn Straße holprig über Baustellen. Mittags nehme ich den Gürtel ganz weg. Gegen meine Befürchtungen hat der Gürtel keine Schmerzen gemacht; und auch auch die Straps nicht, nur ein wenig Ziehen. Bei holprigen Stellen stemme ich meine Arme gegen die Seiten. So geht alles gut. Ich kann die hügelige Landschaft genießen. Wir fahren von Bennington nach S, No. 7; später Taconic Park Way. In NY, bei 240 St. auf No. 9 Broadway; das ist ein Fehler weil schlechte Straße, mit Elevat. Über Washington Brücke, dann N. J. Turnpike, hervorragende Straße, wenig Verkehr. In New Brunswick auf No. 1 bis Pr-Circle. 7:15 PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ, OPrinceton dunkel und etwas Regen. Institut und Haus schwierig zu finden. 8h beim Haus. Mit Manager FlemingPFleming, Manager und anderem Mann ins Haus. Große Erleichterung, dass ich heil am Ziel angelangt bin. – Die Wohnung ist sehr nett. Das zweite Schlafzimmer ist neu angebaut. Dies ist die letzten Wohnung der Siedlung; dahinter gleich große Bäume. Endlich wieder ein gutes Bett. 1 ½ Nembutal.
Ina kramt und geht einkaufen. – Nachmittags OppenheimerPOppenheimer, Robert, 1904–1967, am. Physiker hier. (Er empfiehlt Dr. RayPRay, Dr., Arzt; ferner auch sehr Dr. OddenPOdden, Dr., Arzt, einen Chiropractorer, der ihm mal bei Dislokation im Rücken sehr gut geholfen hat. Aber ich bin skeptisch.) –¾ Nembutal; schwer einzuschlafen.
(nachmittags Bedpan) – Mit großem Canvasgürtel ½ Minute auf Bettrand gesessen, danach erschöpft, hauptsächlich psychisch. Später ½ Minute gestanden und getreten, auf Ina und Stuhllehne gestützt.
Mittags kommt von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker überraschend. (Er ist gestern erst aus Europa zurück. Ich sage, dass ich Diskussionsgruppe machen will‚1Zu diesem Plan Einleitung ???🕮\Oppenheim\ (er sagt, er ist auch wieder an einigen logischen Problemen interessiert, im Zusammenhang mit Rechenmaschinen; z. B., weil Maschinen Fehler machen, Aufstellung eines logischen Systems, dessen Regeln mit Wahrscheinlichkeit gelten. Ich dagegen: Ich möchte lieber unterscheiden zwischen „Gültigkeit“ durch strenge Regeln definiert, und „performance“ mit Vorgängen, die Wahrscheinlichkeiten haben. Er: Aber wie die Relativitätstheorie die absolute Gleichzeitigkeit als sinnlos erklärt, weil nicht feststellbar, so ist vielleicht auch absolute Gültigkeit sinnlos, weil alle Maschinen und Gehirne Fehler machen. Er möchte an meinen Diskussionen teilnehmen. Er ist freundlich und nett.) – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier (über seine Gespräche mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein; er versucht EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein vom Positivismus zu überzeugen. Einstein stellt oft metaphysische Fragen, z. B., ob die Realität durch die Quantenphysik vollständig dargestellt wird. OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim: Er versucht, diese in Terms von „Erfahrung“ zu übersetzen; ich: ich würde lieber in Terms von „System der Physik“ übersetzen. Er sagt, RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph hat an StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph geschrieben, WaismannsPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann Sohn hat auch Selbstmord begangen, WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann möchte für eine Zeit nach Amerika kommen. Ich fordere OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim auf, an meiner Diskussionsgruppe teilzunehmen; er sagt, er wird sehr gerne zuhören, aber nicht am Gespräch teilnehmen, weil er nicht die nötigen technischen Kenntnisse hat.) – Straps vom Rücken abgenommen; sie lösen sich einfach ab. 3 + ½ Minute gestanden und getreten; es geht schon besser. –¾ Nembutal.
Vormittags beim Liegen spüre ich einen winzigen Schmerz im Rücken; ich werde nervös und schwitze; genaues Betasten zeigt mir empfindliche Stellen auf dem Beckenknochen rechts und links nahe vom Rückgrat; also harmlos. Trotzdem bleibt die nervöse Ängstlichkeit. Ich mache auch keine Rückenübungen und kein Aufstehen, weil heute Entleerung bevorsteht. Nachmittags überlegen wir, ob wohl Interview mit Psychiater gut wäre und Ina ruft Hospital an für Namen. 🕮\Gödel\ Aber ich beschließe, jetzt aktiv etwas zu tun; darum jetzt Bedpan; obwohl noch nicht dringend; wenig Ergebnis; aber ich fühle mich ruhiger. – 6 ½ mache ich Rückenübungen; 7h stehe ich sogar auf, ½ Minute. Danach fühle ich mich besser. –¾ Nembutal. – Spät kommt Ina nochmal zu mir herein und sagt mir Liebes; vor Rührung kann ich sie nur küssen und nichts sagen. –¾ + ¾ Nembutal, gut geschlafen.
Mittags Bedpan. – 3 x aufgestanden, im Stehen getreten; zuletzt 3 Minuten. (Nachmittags Ina bei Gaby OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim; sie erkundigt sich nach Psychiater.) Heute fühle ich mich besser als gestern. Ich lese WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph „Human Use…“BWiener, Norbert!1950@The Human Use of Human Beings, 1950.2Wiener, The Human Use of Human Beings.– 1 ½ Nembutal.
4 Minuten auf, gestanden. – 2 Minuten auf, zum ersten Mal gegangen. – 3 Minuten gegangen. – 3 Minuten gegangen, in Inas Zimmer hinunter. –¾ Nembutal. (Nachts im Traum geschrien.)
(Bedpan; kleiner Einlauf, und sofort entleert; gute Wirkung.) 3 Minuten gegangen. – 12 – 1 ½GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Er arbeitet seit einem Jahr nur wenig mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, meist Philosophisches! Über objektive Existenz von Ideen, im Zusammenhang mit LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph. Er fragt nach meiner Meinung über politisch Lage. Er ist für EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker, weil dann Kriegsgefahr geringer sei! EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker sei ein ehrlicher Mann; er würde einsehen, dass die Befreiung der Polen usw. nicht ohne Krieg möglich und dann diese Idee aufgeben! TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker habe unnötig den Koreakrieg angefangen; Eine demokratische Regierung könne ebenso auch einen Weltkrieg anfangen. – Er leidet an einem Magengeschwür, kann nur wenig essen. – Er meint, ich solle lieber kein Seminar öffentlich ankündigen, um die Gruppe klein zu halten. Lieber solle ich mal einen oder mehrere Vorträge über meine Ideen halten. Er sagt, KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sei ein ganz besonders fähiger Mann.) –🕮\Kemeny\ 3h 3 Minuten gegangen. – 5 – 6 ½OppenheimerPOppenheimer, Robert, 1904–1967, am. PhysikerPOppenheimer, Frau, verh. mit Robert Oppenheimer hier (die Frauen gehen spazieren. Er bringt eine Frage über „Einheitswissenschaft“ und „connected Postulatensystem“. Später alle zusammen über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.) – 4 Minuten gegangen. ¾ Nembutal.
3 \(\times \) auf, gegangen und etwas gesessen. Brett ins Bett. Nachmittags Mrs. PrattPPratt, Mrs. bei Ina. ¾ Nembutal.
X / 1952 (Bedpan) 4 \(\times \) auf, je 5 Minuten, mal bis zum Badezimmer. – Das Herz ist heute etwas nervös, besonders während Mittagsnap. – Nachmittags Professor und Mrs. MorsePMorse, Prof. ???PMorse, Frau, verh. mit Prof Morse kurz hier. (Er ist ein freundlicher weißhaariger Mann, erinnert sich noch an den Vortrag 1936.3Erl ??? Die Frau sieht einfach aus, viel jünger.) – 1 ½ Nembutal.; abend spät Magensäure, Pillen helfen nicht; ich esse etwas (das hatte ich seit einigen Tagen aufgegeben), das hilft nur zeitweise. Die Magensäure hält mich wach (das Herz ist abends in Ordnung); 12:30 noch ¾ Nembutal. Gut geschlafen.
4 \(\times \) auf, je 6 Minuten; bis zum Wohnzimmer, ein wenig dort gesessen. – 4 ½ – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er unterrichtet nur Philosophie der Wissenschaft, Logik wird von PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph gegeben; außerdem an NYUINew York University (NYU), New York NY mathematische Logik Freitag abends. ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker fühlt sich sehr isoliert, weil Logik weder von Mathematikern noch Philosophen hier geschätzt wird. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hat kaum jemanden, mit dem er seine Probleme in induktiver Logik hier diskutieren kann; und an denen ist er jetzt hauptsächlich interessiert.) – Abends spät stört mich die Magensäure (nicht Schmerzen in Magengrube wie im Sommer); daher schwer einzuschlafen trotz ¾ + ¾ Nembutal.
3 \(\times \) aufgestanden (der große Canvasgürtel drückt auf Hüftknochen; darum nehme ich dann Stahlgürtel; der geht besser, aber ich bin jittery und gehe nur in meinem Zimmer.) (vormittags Bedpan) 🕮\Dr. Wallis\ 1 ½ Nembutal, gut geschlafen.
4 \(\times \) auf, 2 Stunden Gürtel, etwas in Inas Zimmer, meist in meinem; eine Zeit gesessen. Dieser Gürtel drückt nicht auf die Hüftknochen, sondern nur auf weniger empfindliche Stellen. Aber ich bin noch ein wenig jittery. –¾ Nembutal.
4 \(\times \) auf, mit Stahlgürtel, etwas in Inas Zimmer; etwas gesessen. – (vormittags Bedpan) – 1 ½ Nembutal.
9 ½ – 10 ½Psychiatrist Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier, zum ersten Mal.4Hinweise Psychoanalyseprotokolle ??? (Ich erzähle ihm von den Angstzuständen und Depressionen diesen Sommer, veranlasst durch Rückensache, aber doch wohl tiefer gehend. Ich erwähne Bindung an Mutter als mögliche Erklärung für Neigung, im Bett zu bleiben. Er meint, es gibt aber viele mögliche Erklärungen; man muss dann sehen, aufgrund von Träumen z. B. Ich sage, dass ich einiges über mein Unbewusstes zu erkennen glaube, keine Hemmungen habe, darüber zu sprechen, und keine Widerstände gegen irgendwelche Erklärungen. Er meint, vielleicht wird dann das Aufklären „in leaps & bounds“ gehen, aber man kann es nicht im voraus wissen. Er sagt, Schlaflosigkeit ist meist, weil man nicht einschlafen will, aus Furcht vor den Träumen. Er verschreibt Benzedrin (Handelsname );5Dexedrin ??? das wirkt auf das unbewusste Nervensystem, verhindert schwächt Angst und Depression; zuweilen erzeugt es „leichten Kopf“ oder Herzklopfen; dann soll ich Phenobarbital nehmen. –Er ist umgänglich und nett, ich kann gut mit ihm sprechen.– Aufgestanden, nur kurz. – Nachmittags 17 Minuten auf (5 gegangen, 12 gesessen). Spät nachmittags ebenso. Ich fühle mich besser; vormittags war ich enttäuscht, dass es so wenig war. – 4 ½ – 6 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. 🕮\Carl Eckart\ Er hat Ideen über 3 Typen für Musik, ähnlich Morris und SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe. Er denkt über Analogie zu BohrsPBohr, Niels, 1885–1962, dän. Physiker Komplementarität für introspektive und physikalistische Sprache, aber ohne BohrsPBohr, Niels, 1885–1962, dän. Physiker Absolutismus.6Erl ???) Abends Ina ins Kino. – 1 ½ + ¾ Nembutal. Heute habe ich angefangen, Dexedrin zu nehmen; zunächst ganz kleine Dosis.
(Bedpan). – Vormittags 25 Minuten auf (5 Minuten gegangen, 20 Minuten im Wohnzimmer gesessen). Nachmittags nur ganz kurz auf mit Aluminiumgürtel; er drückt zu sehr auf Hüftknochen und Rückenmuskeln. Nachmittags sind Muskeln Schmerz, auch an Oberschenkeln. – Abends 20 Minuten auf, wieder mit Stahlgürtel; 4 Minuten gegangen, 16 Minuten gesessen in Inas Zimmer. – 1 ½ Nembutal.
(Bedpan, schon wieder, vielleicht durch Dexedrin?) – 23 Minuten auf; nur 4 Minuten gegangen in meinem Zimmer, weil Muskeln etwas empfindlich, 19 Minuten gesessen. – Nachmittags 28 Minuten auf (6 Minuten gegangen, 22 Minuten im Wohnzimmer gesessen). – 21 Minuten auf, (6 gegangen, 15 in Inas Zimmer gesessen). – Das Dexedrin hat seit gestern gut geholfen, keine Depression. – 1 ½ Nembutal.
31 Minuten auf (9 gegangen). –Carl EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart hier. (Er arbeitet an Problemen der Meeresoberfläche, als stochastisches Phänomen; das Ziel ist, Reflektionen der Oberfläche zu berechnen, für Entdeckung von Unterseegeräuschen; er arbeitet mit von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker und VeblenPVeblen, Oswald, 1880–1960, am. Mathematiker. Er ist sehr skeptisch über die Analogie mit Entropie bei WienerPWiener, Norbert, 1894–1964, am. Mathematiker und Philosoph und ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker.) – 3h Puls 96; darum ½ Tablette Phenobarbital (= 1⁄8 Gramm) genommen; doch Dexedrin weiter genommen. – 30 Minuten auf (10 gegangen). – 28 Minuten auf (5 gegangen) 1 ½ Nembutals. 🕮\GödelSmullyan\
9 ½ – 10 ½Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte über AnnemariesPCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap Besuch; wie das die alten Konflikte und Schuldgefühle wieder hochgebracht hat. Über erste Ehe und Scheidung; mein Verhältnis zu den Kindern; Johannes’PCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap Heirat, seine Theologie, unsere Ablehnung seines Plans, uns nächstes Jahr zu besuchen. Ich frage, ob er meint, dass die Behandlung lang dauern wird; er möchte aber noch nichts sagen, auch nicht interpretieren, bis mehr Besprechungen gewesen sind; ich soll Träume notieren, aber sonst nicht auf die Besprechungen vorbereiten.) – 12 – 1 ½GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Über induktive Logik. Er findet Forderung \(C\,9\) plausibel.7Erl ??? Er sagt, die Grundidee von \(N^*\) scheint ihm die beste Lösung. Warum untersuche ich überhaupt die vielen anderen Funktionen im \(\lambda \) des Systems? Das entspreche zwar der heutigen Tendenz zu größerer Allgemeinheit und Abstraktheit, aber er persönlich sei nicht sehr für das Abstrakte (!). Er meint, es könne doch nicht so schwierig sein, die Grundidee von \(N^*\) auf physikalische Sprache mit stetigen Skalen anzuwenden; gewiss müsse man dann eine gewisse Wahl der Grundgrößen treffen; wohl am besten nach Einfachheit der Gesetze, natürlich nicht eindeutig. – Auch über WaismannsPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann mögliches Kommen.) – (Nachmittags Bedpan) – 34 Minuten auf (8 Minuten gegangen). – 7h: 6 Minuten gegangen. – 1 ½ Nembutal.
11 ½ – 1 (!) Masseur HeidenPHeiden, Masseur ??? hier (allgemeine Massage, besonders Rückenmuskeln, mit Infraredlampe); $ 5; er ist aus Wien, 50 Jahre; er massiert auch Frau OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim.) 20 Minuten auf (7 Minuten gegangen; auf verschiedenen Stühlen probeweise gesessen; unter dem Stahlgürtel dickes Frottierhandtuch; dadurch und durch Massage keine Muskelschmerzen). – Nachmittags 20 Minuten auf (6 Minuten gegangen). – (Ina zu GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. MathematikerPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel.) SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph kommt überraschend. (Er überlegt, zur Philosophie zu gehen. Ich sage: in Chic. wird zu viel Geschichte verlangt; ich rate ihm, mit KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph zu sprechen, um Auskunft über 🕮(über Department von Mathematik und von Philosophie in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ zu bekommen. – Auch über sein semantisches System. – Über meinen Rücken. Er rät sehr, einen Psychoanalytiker zu sprechen. Er selbst ist seit Jahren in Analyse, auch seine Frau. – Wir halten ihn zum Abendbrot. Dann er mit Ina.) Ina bringt ihn zum Bahnhof 8 ½. – Abends 27 Minuten auf (9 Minuten gegangen). – 1 ½ Nembutal.
(Bedpan) – 37 Minuten auf (13 Minuten gegangen). – Nachmittags 31 Minuten auf (10 Minuten gegangen). – (Ina 4 – 6 bei OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim, Teeparty.) – 24 Minuten aufgesessen (Ina klippt meine Haare). – 1 ½ Nembutal.
10 (anstatt 9!) – 11 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte 2 Träume und einige spontane Assoziationen dazu. Er fragt nur über wenige weitere Punkte. Ich sage, ich habe oft Verfolgungsträume und schreie; er: pavor nocturnis, es muss nicht notwendig aus Gefühl des Verfolgtseins kommen, sondern zuweilen aus Todeswünschen gegen Andere, was der Traum darstellt als deren Wunsch für meinen Tod. ) – 42 Minuten auf (12 gegangen). – Nachmittags 32 auf (8 gegangen). – 3 ½ bis 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. Ich erkläre meine Ergebnisse, dass aufgrund von \(C\,9\) die charakteristische Funktion nicht mehr \(s_i\) und \(s\) enthalten muss. Er wird das nachprüfen. Er möchte fordern, dass Symbol von Symbol und Symbol unabhängig; also nur Methode erster Art; er möchte nur eine schwächere \(C\,8\) annehmen und nicht \(C\,9\).) – Ich spüre Schmerzen links hinten auf dem Beckenknochen; vermutlich vom Druck des Gürtels. Aber ich spüre sie erst jetzt, nach dem langen Stillliegen auf dem Rücken während des Gesprächs. Ich liege nun etwas nach rechts gedreht, erst mit Rolle, nachts mit Kissen unter der linken Seite. – 1 ½ Nembutal. 🕮
(Bedpan) – 11 – 12 HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage (5.–). Nachher fühlt die empfindliche Stelle sich besser. Aber beim Aufstehen wird sie bald wieder etwas schmerzhaft. Anstatt des Handtuchs legen wir heute die weiche Gummiplatte von der Schreibmaschine unter den Gürtel. 15 Minuten auf, 7 gegangen. Es deprimiert mich, dass diese Druckschmerzen nun wieder anzufangen scheinen; ich war so schön auf dem Wege, durch täglich etwas mehr Aufstehen wieder Kräfte und Mut zu bekommen. – Nachmittags sind die Schmerzen im Rücken wieder da, und dazu auf dem linken Hüftknochen; vielleicht, weil der Hüftknochen nicht durch das Gummi geschützt war. Ich liege den ganzen Nachmittag entweder auf der rechten Seite mit Rolle, oder ein wenig nach rechts gedreht, mit Kissen unter der linken Seite, sodass die empfindlichen Stellen nicht gedrückt werden. Nachmittags nicht aufgestanden. Abends mache ich mir Sorgen, wie es weitergehen wird, auf Inas Rat 9h ein Codein; es hilft, und ich kann auf dem Rücken liegen. Ina hat die große Cot Matratze unter das bed pad gelegt; so liege ich weicher; und dickeres Kissen unter den Knien. Auf Inas Rat gleich 1 ½ + ¾ Nembutal; darauf schlafe ich bald ein.
Keine Schmerzen, aber die Stellen sind noch empfindlich. Darum nicht gegangen, sondern nur gesessen, 42 Minuten, in meinem Zimmer, mit Aluminiumgürtel; darunter Gummipad im Rücken und Waschlappen an den Seitenflügeln des Gürtels befestigt. Beim Sitzen mache ich den Gürtel loser; so kann ich ganz gut sitzen, ziemlich entspannt. – Nachmittags 37 Minuten gesessen. – 41 Minuten gesessen. 1 ½ Nembutal.
HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage. (Bedpan) – 62 Minuten auf (5 gegangen; der Gürtel drückt auf linken Hüftknochen). – Nachmittags 70 Minuten auf (6 Minuten gegangen). – Ina hat ein Kniepad gekauft, schneidet 🕮 es in 2 Stücke; die legen wir unter die Seitenflügel des Aluminiumgürtels. Das ist besser für die Hüftknochen. 51 Minuten auf (4 gegangen). – 1 ½ Nembutal.
9 ½ – 11 (!) Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich frage nach Kosten. Er sagt, die Zeit von Office bis Office wird notiert und auf die Monatssumme eine Rate pro Stunde, nicht pro Interview, angerechnet. Die Stundenrate schwankt von 5 bis 15; der Patient soll sie festsetzen, nicht er (!). Ich hatte ihm schon früher gesagt: Gehalt 9000; er sagt , es kommt ja nicht nur auf Einkommen an, sondern auch auf Belastung. Er: „wenn es 10.– wäre, so im Monat etwa 90“, ich akzeptiere das. Dann aber sagt er, dass das kein Vorschlag war‚bOriginal war nicht Vorschlag. ich soll bestimmen. Ich frage, was er einem Philosophieprofessor im Durchschnitt anrechnet; er sagt: 10. Darauf schlage ich dieses auch für mich vor, und er ist einverstanden; er sagt, bei Änderung der Umstände kann die Rate immer geändert werden. – Ich berichte über die Schmerzen in Rückenmuskeln seit 2 Tagen. Er: Lieber Gürtel nicht so fest, aber ohne Gummipads. Ich soll Bewegungen nicht langsam und mühsam, sondern natürlich und leicht machen. Die natürlichen Reflexe wirken besser als absichtliches Festhalten. Beim Rückenanfall kommt der Hauptschmerz vom Krampf der großen Muskeln im Rückgrat. Siehe Extrablatt!8Gemeint ist wohl (TBA). oder auch nicht vergleichen ???) – Ich stehe auf mit Aluminiumngürtel ohne Gummipads, aber doch mit Handtuch; 30 Minuten auf, 7 gegangen. Ich versuche, leichter zu gehen, ohne Stützen auf Ina, bis ins Wohnzimmer, ich spüre aber bald die Druckstellen wieder. – Im Bett auf der rechten Seite gelegen, die linke Seite mit Heizkissen geheizt. Ein besonders empfindlicher Punkt ist am oberen Rand des Beckenknochens. – Nachmittags nicht aufgestanden. – 1 ½ Nembutal.
HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage. (Er biegt am Stahlgürtel die beiden schrägen Stützen nach außen, sodass sie nicht drücken können.) (Mittags Ina 🕮 zu OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim zum Lunch; er drängt sie hartnäckig „Paul“ zu sagen.) Nachmittags 42 Minuten auf (10 Minuten gegangen; Stahlgürtel mit Handtuch; keine Druckschmerzen, aber ich bin zu sehr gespannt). – 6 ½ nochmal auf mit Stahlgürtel. Im Stehen spüre ich Druck auf linker Seite und setze mich wieder aufs Bett. Ich stehe nochmal auf, nur um mich auf den nahen Stuhl zu setzen und dort den Gürtel richtig zu machen. Aber plötzlich Muskelkrampf auf der linken Seite. Ich erschrecke sehr und gehe wieder zu Bett. Zunächst Angst, ob es vielleicht doch etwas im Rückgrat war. Nur langsam kann ich mich im Liegen entspannen, der Schrecken ist mir zu sehr in die Seele gefahren. Dann drehe ich mich auf die rechte Seite und taste mit der Hand den Rücken ab; es ist nichts am Rückgrat, aber empfindliche Stellen auf Hüftknochen und Beckenknochen. Ich lehne mich gegen die Rolle, mit Heizkissen dazwischen. Schließlich esse ich etwas. Das leise Ziehen in den Muskeln an der Rolle ist ein wenig unangenehm und hindert mich, ganz zu entspannen und die Seele zu beruhigen. Ich lege mich zurück auf den Rücken. 8h auf Inas Rat ein Codein mit Aspirin. Dann fühle ich mich besser, auch die Seele kann sich etwas beruhigen. 10 ½ 1 ½ Nembutal, 12 ½ nochmal ¾ Nembutal. Die Magensäure plagt mich; ich nehme Milch, Tums, AMT. – Gut geschlafen. Angenehmer Traum. –
Auf Inas Rat ganzen Tag im Bett geblieben. Darüber bin ich sehr erleichtert, weil ich Sorge hatte, wie ich aufstehen könnte. – Gearbeitet; und BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematikerms gelesen.9Burks MS ???– 1 ½ Nembutal.
9:50(!) – 10:45 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte über Krämpfe vorgestern, meinen Schreck und Depression. Wir fragen, ob ich Orthopäden konsultieren soll über Gürtel und Muskelschmerzen. Er sagt nein, er hat selbst Erfahrung in Rehabilitation, besonders die funktionale Seite. Die Verkrampfungen sind Folge der gespannten Haltung, werden verschwinden, wenn das Psychologische geklärt wird. Aber was soll ich einstweilen tun? Er: Nichts erzwingen wollen, nur aufstehen, wenn ich mich ohne Furcht und Spannung 🕮 fühle, keinen „moralischen“ issue daraus machen. Die Muskeln brauchen im Bett nicht schwächer zu werden; man kann sie üben, ohne sie zu bewegen. Besonders der vordere Muskel am Oberschenkel ist wichtig, der das Knie gerade streckt und durchdrückt. Ich: Rasmussen hat besonders die Rückenübungen empfohlen. Er: Auch die kann ich ebenso gut üben, während ich auf dem Rücken liege, durch bloses Anspannen ohne bewegen. Wenn ich aufstehe, soll ich es immer mit leichter, natürlicher Bewegung tun, ohne auf Ina zu stützen, auch ohne Stock und nicht an Wand anlehnen; dadurch lernt der Körper besser, wieder die natürliche, entspannte Haltung einzunehmen. – Ich berichte spätere Assoziationen zu Traum (1) und (2), und Traum (3)10Die im Folgenden immer wieder zitierten nummerierten Traumaufzeichnungen sind nicht erhalten. mit 2 Assoziationen: RickertPRickert, Heinrich, 1863–1936, dt. Philosoph, bis 1915 Prof. in Freiburg, danach in Heidelberg– ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph und EdenPWoodger, Eden, verh. mit Joseph Henry Woodger11Eden Woodger.– WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger. Er: Wenn ein Traum in 2 Richtungen weist, so ist wichtig der Punkt, wo sie sich schneiden (fularum). Ich: Gemeinsam ist die ambivalente Einstellung, der Konflikt zwischen Eifersucht und Wunsch nach positiver Beziehung. Er sagt befriedigt: „now you got the hang of it“. Nachher sagt er zu Ina, dass wir so schnell vorschreiten, wie es möglich ist; er kann aber nicht mehr Zeit geben.) – (Bedpan) – 1 ½ Nembutal; erst spät eingeschlafen.
Ich nehme mir vor, heute mal zu versuchen, mit dem großen Canvasgürtel etwas aufzustehen. Dadurch bin ich aber vormittags gespannt; und vielleicht dadurch kommen Muskelschmerzen im Rücken. Mittags heize ich die Muskeln und beschließe, heute noch nicht aufzustehen. Daraufhin wird’s nachmittags besser. – Etwas an ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 gearbeitet. – 1 ½ 1 ½ + ¾ Nembutal. Nachmittags ein wenig Schmerzen in der Magengrube.
(Bedpan) – 3 ½ – 5 ½RobbinsPRobbins, Herbert, 1915–2001, am. Mathematiker und KendallPKendall, David George, Kendall, 1918–2007, engl. Statisitker hier. (RobbinsPRobbins, Herbert, 1915–2001, am. Mathematiker hat Guggenheim FellowshipIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation: dieses Jahr am Institut, um über prob. zu arbeiten. Er kommt von HotellingsPHotelling, Harold, 1895–1973, am. Statistiker InstitutVl University of North Carolina. 🕮\Kemeny\ (KendallPKendall, David George, Kendall, 1918–2007, engl. Statisitker kommt aus OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK, nicht verwandt mit dem Autor. Sie kennen mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 noch nicht. RobbinsPRobbins, Herbert, 1915–2001, am. Mathematiker hat Spring 1936 Vorträge von mir in HarvardIHarvard University, Cambridge MA gehört, hat bei ShefferPSheffer, Henry Maurice, 1882–1964, am. Philosoph Logik gelernt. Er ist sehr redselig; einmal redet er lange Zeit mit KendallPKendall, David George, Kendall, 1918–2007, engl. Statisitker über ein Problem, das mich nichts angeht, bis ich schließlich eingreife. Er sagt, er will in meinem BuchP1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 und ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 lesen und dann mal wiederkommen. Ich habe nichts von der geplanten Gruppe gesagt.) – Nachts Schmerzen in Magengrube; ich nehme Donnatal, später Bufferin, und später nochmal Donnatal, endlich verschwindet es. 1 ½ Nembutal.
4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier (er bestätigt mein Ergebnis, dass \(Q(\kappa ‚1‚0)\) genügt, aufgrund von \(C\,8\) und \(C\,9\). Er will untersuchen, wie es geht, wenn \(C\,9\) ersetzt wird durch die Forderung, dass \(N\) unabhängig von \(\kappa \) ist.) – 1 ½ Nembutal. – Nachts Schmerzen in Magengrube, 2 Donnatal.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater, 10 – 11. (Ich berichte vom verfehlten Plan, am 21. aufzustehen, und dass ich seitdem liegen geblieben bin. Er fragt mit Lächeln: „Ist der Richter immer noch so streng?“ Er rät, einstweilen liegen zu bleiben, bis ich keine Gefühle mehr gegen Aufstehen habe. Auf meine Frage, ob das Liegenbleiben nicht schadet, weil es die Muskeln schwächt, sagt er, das macht nicht viel. – Ich berichte Träume Nr. 3, 5, 6. Er zeichnet Diagramm der Gefühlsbeziehungen des Menschen auf den verschiedenen Entwicklungsstufen und betont, dass alle diese Situationen immer noch vorhanden sind.) – (12 Bedpan; 5h nochmal, weil Wasser drinnen geblieben ist.) – 1 ½ Nembutal. – Nachts wieder Magenschmerzen; erst nach 3 Donnatal hören sie endlich auf.
Gearbeitet an \(\lambda{}\)-System.12Welches Manuskript ??? Continuum war schon 1951 fertig ???– Nachmittags links Muskelschmerzen. Auf rechter Seite gelegen mit Rolle, und Heizkissen. –Schlechte Nacht: Bald nach Abendessen schon Magengrubenschmerzen, 9h Codein, 2 Donnatals vorher. 10h etwas gegessen. Vor 1 wieder Schmerzen, 1 Donna; 1h starke Schmerzen, zweites Codein! Es wird langsam besser. Bis 3h nicht geschlafen. (10 ½h 1 ½ Nembutal) 🕮\Goodman Gödel\
(Bedpan) – Ganzen Tag gearbeitet an \(\lambda{}\)-System. – Nachmittags zum ersten Mal wieder aufgestanden, nur kurz, gegangen und gesessen, mit großem Canvasgürtel. – 1 ½ Nembutal. Gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater 1 ½ – 2 ½ (ich berichte über Aufstehen gestern; er stimmt zu, nur aufzustehen, wenn und so lange es ohne Spannung geht. Auch Magenschmerzen vorgestern; er sagt nichts dazu. Ich berichte Träume Nr. 7, 8, 9 mit Assoziationen. Er sagt sehr wenig dazu.) – Nachmittags ganz kurz aufgestanden und etwas gegangen, großer Canvas. – 5 – 7 GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Er glaubt ernstlich, dass StevensonWer? alles tut, um zu bewirken, dass EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker gewählt wird. –Über abstrakte Entitäten. Er glaubt, dass wir einen ganz scharfen Begriff der Klasse haben (nicht in allgemein axiomatischer Mengenlehre, sondern Typensystem mit natürlichen Zahlen als Individuen), und dass die nötigen Axiome, insbesondere das Komprehensionsaxiom, ganz evident sind, zumindest auf der ersten Stufe. Er meint sogar, die Evidenz als psychologischer Fakt würde nicht verschwinden, wenn ein Widerspruch nachgewiesen würde.) – 1 ½ Nembutal. – Nachts etwas Magenschmerzen; 2 Donnatal hilft.
(Vormittags Bedpan, mit Öl; mittags nochmal Drang, Wasser ist nötig.) – 3 ½ – 4 ½OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Über Realismus der Wissenschaftler.) – Nachts Magenschmerzen; Donnatal, schließlich Codein nötig.
Nachts Magenschmerzen; Donnatal, schließlich Codein nötig.
4 ½ – 6 ½GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Ich sage ihr, dass ich Physiotherapist habe, nicht Dr. –Mit GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph über \(C\,9\): Er meint, für singuläre Voraussage für \(P_1\). \(P_2\) ist nicht nur Anzahl dieser im Muster relevant, sondern auch Anzahl von \(P_{1}\) und \(P_{2}\) getrennt. – KatherinePGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman sagt, wir sollen im April sie besuchen, ich könnte von dort aus zu Vorträgen fahren usw.) Anfangs auch kurz Z. HarrisPHarris, Zellig Sabbetai, 1909–1992, russ.-am. Linguist und Frau BrunaPKaufman, Bruria, 1918–2010, israeleische Physikerin, verh. mit Zellig S. Harrisdenke Bruria (?) hier. (Er ist Linguist 🕮\Bar-Hillel Erna Löwenberg\ an UofPaIUniversity of Pennsylvania, Philadelphia, fährt wöchentlich nur eine Stunde hinüber. Sie ist mathematische Assistentin von Einstein, arbeitet für ihn an Feldtheorie; sie macht netten Eindruck. Er kennt auch Logik, hat BuchBHarris, Zellig Sabbetai!1951@Methods in Structural Linguistics, Chicago, 1951 ??? über struktuelle Linguistik geschrieben‚13Vermutl. Harris, Methods in Structural Linguistics. ist Freund von Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Sie sind heute umgezogen, in das andere Institutsprojekt.) (Abends 6 ½– Ina mit GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman zu PrattsPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. PsychologePPratt, Mrs..) – Nachts ein wenig Magenschmerzen; sie verschwinden nach 1 + 1 Donnatal.
11:45 – 12:30 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Ich berichte Träume Nr. 10, 11, 12; auf seine Frage auch einiges über GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen; auch über meine Toleranz von lesbischen Beziehungen. Ich frage, was er annimmt über die Muskelschmerzen. Er meint, das sie wahrscheinlich von selbst verschwinden, wenn die psychologischen Spannungen verschwinden. Er fragt nach allgemeiner Stimmung. Ich: Gut; wo ich weniger aufstehe, arbeite ich mehr; auch wenn Leute kommen, bin ich heiter. Er: Das ist gut. Ich: Aber das ist nur, weil ich jetzt das Problem beiseite schiebe, wie ich wieder lernen soll, aufzustehen und Gürtel zu tragen. Er: Da ist nichts Besonderes zu lernen; wenn die Spannungen überwunden werden, hört auch nimmt auch die Disposition zu Krämpfen ab.) ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier bis abends.cDer folgende Text steht im Original auf der nächsten Seite, hier Markierung für Einschub und Siehe nächste Seite!. Ina sagt ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, dass ich Psychiater konsultiere wegen Depression usw. ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap ist erschreckt, dass ein „großer Mann“ an solchen Dingen leidet, und ihre Tränen kommen. Als ich mit ihr spreche, stimmt sie aber zu, dass es das Richtige ist zu tun. Sie berichtet, wie sie auf der Quäkerkonferenz in OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK gesprochen hat. Sie will wieder nach Chic. zurück‚ weil der Job bei der PressIUniversity of Chicago Press ihr zusagt. Sie erzählt auch von den Schwierigkeiten mit HansiWer? in London und Tirol. Sie sagt, es war ihre letzte Reise nach Europa)
XI / 1952 (Bedpan.) –\(\lambda{}\)-System gearbeitet.
12 – 8 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Er will die endgültige Fassung unseres ms in den nächsten Wochen fertig machen.14Erläuterung ??? IC ??? Dann dauert es wahrscheinlich bis April, bis es erscheint. Ich schlage vor, klarzumachen, dass die Kommunkationstheorie nicht Betrag von Information behandelt, sondern Betrag von Botschaft oder Signal; das sind Begriffe auf der Stufe vor Interpretation. – Ich leihe ihm Buch vom Paris Kongress mit Aufsatz von Ville?!; er wird es bald zurückschicken. –Er war inzwischen in England, Deutschland, Holland.) – Ina sagt, sie hat Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph gesagt, eines Tages werde ich wieder richtig aufstehen, wenn ich beschließe, dass die Zeit seit der letzten Attacke lang genug ist. Ich sage, sie hätte es nicht so hinstellen sollen, als sei es einfach eine Sache des Willens; 🕮 ich meine auch, sie selber missverstehe die Sache; aber sie sagt: nein. Ich werde etwas deprimiert. – Nachmittags Magenschmerzen; 1 + 1 + 1 Donnatal; schließlich 2:30 Codein, es hilft langsam.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Beim Hinausgehen sagt er zu Ina, es sei eine Freude mit mir zu arbeiten, ich sei so kooperativ; es sei gut, dass meine allgemeine Stimmung jetzt gut sei. Sie sagt: Aber gestern abend war eine Depression. Er hat ihr früher mal gesagt, ich sei ein guter Schüler, verstände schnell, worauf es ankomme usw.) – (Bedpan; später nochmal Entleerung.) – Am \(\lambda{}\)-System gearbeitet. – 11h Magenschmerz fängt wieder an; ich nehme gleich Codein und 2 Donnatal; das verringert den Schmerz, aber nicht ganz, sodass ich doch nicht schlafen kann. 2h zweites Codein!
Inas Fuß ist verletzt. (Gestern Abend spät ist sie in Küche über Kabel gestolpert, ein Bügeleisen ist auf den nackten Fuß gefallen; große blutige Wunde im Zeh; es ist nicht klar, ob ein Knochen gebrochen ist. Sie wankt trotzdem immer herum. Sie geht zum Osteopathen OddenPOdden, Dr., Arzt. Der stellt fest, dass nichts gebrochen ist, und verbindet es.) – Nachts endlich mal keine Magenschmerzen.
Wir hören mit Kummer, dass EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker die Wahl gewonnen hat. – (Bedpan) – Nachts 11 – 2 starke Magensäure, Tums und Amphojell, Milch helfen nicht; schließlich singe ich mir Lieder, mit Tränen; das beruhigt und hilft. –🕮\Kemeny\
4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er ist deprimiert über den Ausgang der Wahl. Wir sprechen lang darüber, mit Ina, und Aussichten für die Zukunft. Über seine Rezension meines Buches.K. Zuordnung, erst 1963 Er sagt, er wollte nicht Multiple Prinzip widerlegen, sondern nur zeigen, dass kein positiver Grund dafür. – Über meine Forderung der gleichen Abstände von \(Q(\kappa ‚s‚s_i)\); er will versuchen, es durch eine oder mehrere Monotonieforderungen zu ersetzen.) –Brief von ElisabethPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap über ihren Zusammenbruch vor JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap Hochzeit.15Brief Elisabeth ???– Diese Nacht besser.
10 – 11 ½Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (10 Minuten oder mehr über Politik! Er war selbst ein Kandidat. Nach einiger Zeit geht Ina fort; aber er spricht noch lange weiter, obwohl ich absichtlich nicht responde; alles auf meine Kosten. – Heute nicht über Träume, sondern ausführlich über das Physiologische. Auch im Bett spanne ich zu sehr meine Muskeln an. Er zeigt mir mit Aufheben, Schütteln usw. der Arme und Beine, wie ich sie ganz relaxen soll. Auch Bewegungen im Bett freier; auch ausstrecken, und in allen verschiedenen Positionen liegen. – Ich berichte von Magensäure vorgestern Nacht; er meint, zuweilen kommt das von Allergie gegen bestimmtes Essen, zusammen mit emotionaler Spannung. Er erklärt, dass man Schmerzen in inneren Organen oft auf die Haut „refers“, Magen auf Brusthaut, Rippen und entsprechende Rückenhautzone, usw. – Wenn der Disk herauskommt, so gewöhnlich nach hinten, aber nicht in der Mitte, wo starke Bänder sind, sondern etwas daneben, entweder rechts oder links. Manchmal kann man es spüren, während man schon liegt, ob es links oder rechts ist; wenn es rechts ist, soll jemand meine Füße nach unten ziehen und dann nach links, sodass das Rückgrat nach links gebogen wird; dadurch wird der Disk, der zuweilen fest gekrampft ist zwischen Wirbeln, wieder befreit, sodass er zurückgehen kann. (Ich glaube aber, bei mir geht er gewöhnlich schon spontan zurück; daher hört der Schmerz auf, wenn ich liege.)) – (Bedpan) 🕮\Kemeny\
(abends Bedpan)
(Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater verschiebt Besuch auf morgen.) (Bedpan)
12 – 1 ¼Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte den langen Traum (16) von der Schule. Er erklärt, dass Wünsche von Selbstverletzung oder Selbstmord häufig auf Wünsche gegen den Vater zurückgehen. Ich bedauere, dass SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich noch nichts geschickt hat.16Viell. Anspielung auf Rorschachtest o. dgl. ??? siehe oben ??? Er sagt, es scheint nicht so wichtig, wir kommen vorwärts „exceptionally well“. Er sagt zu Ina auch, dass es besonders schnell geht; aber ich sollte nicht eine besondere, plötzliche Einsicht erwarten, die auf einmal alles aufklärt; es ist ein allmählicher Prozess der Änderung der Haltung. Ich frage ihn: Wenn ich doch die Komplexe usw. nicht als Sünde ansehe und sie mir offen zugebe, warum können sie dann im Traum nicht offen erscheinen, anstatt verhüllt? Er sagt, in der Traumbildung wirke doch die Einstellung des Kindes nach, dem man beigebracht hat, dass das Sünde ist. Man sollte besser den Kindern erlauben, ihre Regungen offen auszudrücken, z. B. den Vater spielhaft zu töten usw. Es stimmt nicht, wie Freud glaubte, dass die Kultur Unterdrückungen nötig macht.) – Ich bespreche die Hauptidee hiervon mit Ina; und sie ist froh, dass wir diese Idee miteinander teilen.
Ina fragt, warum meine emotionalen Schwierigkeiten gerade diesen Sommer herauskamen, während ich doch 1943 nach Rückkehr von Mayoklinik immer guten Mutes war. Ich erkläre, wie mir im Sommer die Sache mit dem Rücken zum ersten Mal hoffnungslos erschien, weil mit den neuen Schmerzen das Gehen ohne Gürtel als einzige Lösung erschien, und dies sich nach den gescheiterten Versuchen als unmöglich erwies. – 4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. (Er hat nächstes Jahr frei und will nach England.) – Nachts Magenschmerzen; 2 Donnatals. Schlecht geschlafen. 🕮\Gödel\
10 – 10:45 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich habe nur ganz kurzen Traum (17). – Ich frage, warum indirekte Methode der Träume, anstatt einfach zu fragen usw. Er: Es ist nicht ein theoretisches Problem; die Einsicht in die frühere Konflikte usw. ist nicht einmal absolut nötig; das Wesentliche ist das gefühlsmäßige Wiedererleben der alten Situation und die Gelegenheit, die Gefühle zu den Anderen jetzt zum Ausdruck zu bringen. Ich: Warum nicht mehr aktiv, auffordern, sich auszumalen, wie man handeln würde, in den alten Situationen. Er: Das geschieht zuweilen; manche Patienten springen auf und agieren lebhaft. – Ich erzähle von dem gutmütigen Spott des VatersPCarnap, Johannes Sebulon, 1826–1898, dt. Bandfabrikant, Vater von Rudolf Carnap (der „Träumer“) und wie mich die MutterPCarnap, Anna, 1852-1924, Tochter von Friedrich Wilhelm Dörpfeld, heiratete 1887 Johannes Sebulon Carnap, Mutter von Rudolf Carnap und Agnes Kaufmann in Schutz nahm. Wie sie die Biographie schrieb.17Erläuterung ??? IW BIo ??? Wie sie später mich als Schüler betrachtete und die Sorgen des praktischen Lebens von mir fern hielt. – Beim Abschied sagt er: „nicegoing“. – Ina fragt ihn sagt ihm, dass sie erwägt, auch Psychoanalyse zu machen. Er sagt, vielleicht mit einem Associate. Aber im Augenblick hat er nicht mal Zeit für eine vorbereitende Besprechung.) – 4 ½ – 6 ½GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker hier. (Erst spricht er wieder über EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker usw., und ich kann ihn nicht davon abbringen. Dann sagt er, dass die Führer der katholischen Kirche offenbar die Absicht haben, Positivismus und Materialismus zu fördern; denn ohne diese würde mit Notwendigkeit eine „vernünftige Theologie“ aufkommen, und das würde das Ende der katholischen Kirche sein! Positivismus und Materialismus selbst sind keine Gefahr für die katholische Kirche, weil sie nicht imstande sind, die Gefühlsbedürfnisse der Massen zu befriedigen. – Einiges über induktive Logik. \(m^*\) ist für ihn anziehender als \(m\dagger{}\), unabhängig von Konsequenzen für \(N\), weil Gleichbewertung der Strukturen besser übereinstimmt mit platonischer Auffassung; die Strukturen sind rein begrifflich, die sind abhängig von den objektiven Dingen.) – Nachts ist Magen etwas ungemütlich; ich nehme präventiv 2 Donnatals.
12 ½ – 2 ½RichardPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph und Marianne MartinPMartin, Marianne, verh. mit Richard Martin hier. 🕮 (MartinsPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. PhilosophPMartin, Marianne, verh. mit Richard Martin: Wir nennen beide mit Vornamen. Sie ist aus Wien, nett und still. Er sagt, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph sei nicht gut in technischer Logik; aber vielleicht doch geeignet, das Buch für OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zu schreiben, wenn KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph schon die technischen Probleme gelöst hat.18Buch für Oppenheim ??? Er sagt, dass FirthPFirth, Roderick, 1917–1987, am. Philosoph gar nichts von Logik versteht, und wundert sich, dass sie ihn nach HarvardIHarvard University, Cambridge MA berufen. LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph habe einen Brief an ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker geschrieben, dass PepperPPepper, Stephen C, 1891–1972, am. Philosoph, ChisholmPChrishol, Roderick Milton, 1916–1999, am. Philosoph und FirthPFirth, Roderick, 1917–1987, am. Philosoph die besten philosophischen Denker jetzt in Amerika seien; er ist entsetzt über dieses Urteil. Er sagt, seine Promotion hängt davon ab, dass sein Buch veröffentlicht wird;19Buch ??? Vl Truth and Denotation (1958) ??? GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph habe sogar gesagt, es müssten erst Rezensionen darüber erscheinen. Er will in einigen Wochen mir das ms schicken oder bringen und vielleicht gegen Weihnachten herkommen. Wenn er nicht promoviert wird, möchte er nächstes Jahr unbezahlten Urlaub nehmen und nach Europa gehen.) – Nachts etwas Magenschmerzen; 2 Donnatals.
OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim bringen EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein her, nach einem Spaziergang mit ihm. (Das war GabysPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim Idee. – Auf OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim Anregung 2 Probleme besprochen, von denen er sagt, dass sie EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein letzthin beschäftigen: (1) Das „Jetzt“ hat für den Menschen eine wesentliche Bedeutung, im Unterschied zur Vergangenheit, kommt aber in der Physik nicht vor. Das ist ein schmerzlicher Verzicht, den der Mensch machen muss. Ich sage, die objektive Wissenschaft kann doch den Zustand des Menschen beschreiben, die denkenviell. „der Gedanken“ und Gefühle über Gegenwart und Vergangenheit hat. EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein: Das ist aber für den Menschen nicht genug; er fühlt, dass da etwas wesentlicher ist. Aber wir einigen uns darauf, dass weiter nichts dazu zu sagen ist; dass in der Wissenschaft keine Lücke besteht, und dass BergsonPBergson, Henri, 1859–1941, fr. Philosoph nicht recht hat, die Wissenschaft so zu kritisieren. – (2.) Über Realität. Ich sage, dass nur MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph solche Formulierungen machte, dass die Sinnesdaten das einzig Wirkliche wären. Er meint, die Positivisten wollten doch von etwas fest Gegebenem ausgehen, das gebe es nicht. 🕮\Hier fehlt ein Blatt, XI 14-16 ((Gespräch mit Einstein!) Einstein:\ Ich stimme zu: Es gibt keinen rock bottom, NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Umbau des schwimmenden Schiffs. Damit stimmt er emphatisch zu. Aber dann sei doch kaum mehr ein Unterschied zwischen diesem erweiterten Problem und allen anderen philosophischen Auffassungen. Ich: Kein Unterschied zwischen unserer Auffassung und seiner, und überhaupt der der Wissenschaftler; wohl aber Unterschied zu Traditionsphilosophie, weil die eben etwas Absolutes hatte haben wollen. –OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim redet oft lange dazwischen; ich bin ungeduldig, dass er so viel von der kostbaren Zeit mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein vertut. Er meint, er müsse für mich EinsteinsPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein Auffassung formulieren, die ich doch lieber von EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein selber hören will, und dann will er immer seine eigenen Lösungen vorbringen, wie z. B. die, dass die Annahme der Realität eine Arbeitshypothese contrary zu Fakt sei (was ich ihm schon mal früher kritisiert habe). EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein will statt „Arbeitshypothese“ lieber „Programm der Wissenschaft“ sagen, weil eine Hypothese doch etwas ist, was wahr oder falsch ist [ja].)
10 – 10:45 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Aufgrund des Gesprächs mit Ina am 13. berichte ich ausführlicher über meine psychologische Situation im Sommer: wie mir schließlich alle Wege blockiert erschienen: das Liegenbleiben war zwar nicht physikalisch, aber moralisch unmöglich; ich fühlte wie die Meerschweinchen, die auf bestimmtes Verhalten trainiert waren und dann plötzlich bei diesem Verhalten bestraft wurden; ich fühlte so verwirrt und hilflos wie diese.20Erl Meerschweinchen ???– Auch über mein Resentment, dass die Doktoren in Chicago und Vermont einfach sagten, ich solle die Schmerzen vergessen. Er sagt: Sie hatten eigentlich recht. Ich: Aber sie verstanden die psychologische Lage nicht; ich fragte Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt, ob ich zu Psychiater gehen solle, und er hielt nichts davon. – Er sagt, ich soll fortfahren, mich freier im Bett zu bewegen, besonders auch ausstrecken wie eine Katze, weil man danach besser relaxed.) 🕮\Kemeny\
4 – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und Frau hier. (Sie ist zum ersten Mal hier. Sie ist hübsch, jung, nett, natürlich. Sie hat ihn geheiratet vor 2 Jahren, nach dem Freshman Jahr im Smith CollegeISmith College, Northampton (Massachusetts). Über de FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Kohärenz, die 3 Axiome, und KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Forderung, dass Erwartungswert des Gewinns \(= 0\) sein muss.21Erl ???Er meint, Kohärenz sei die beste Basis für Aufbau von induktiver Logik, vielleicht sogar in der stärkeren Form von ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph.)
9:45 – 10:30 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich sage: Muskeln etwas schmerzhaft von feuchtem Wetter. Aber Stimmung gut. Ich war sehr erfreut durch EinsteinsPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein Besuch. – Ich berichte Träume (18) und (19) halb. Etwas über mein Kriegserlebnis; er: wir sollten gelegentlich darauf zurückkommen, im Zusammenhang mit Vaterbeziehung. – Er sagt, ich könnte gelegentlich mit ihm, oder auch allein in Dialog Situation ausakten, z. B. mit Vater, Mutter und der gewandteren Schwester. – Er meint, die beiden für mich anziehenden Frauentypen, die schlanke und die volle, seien vielleicht Mutter- und Schwesterbild.) – Nachmittags und abends ein wenig deprimiert.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schreibt:22Brief ???Das Institut wird wahrscheinlich gemacht , ob ich für 9000 kommen will; mit halbtags Diskussionen usw. (Vor einigen Jahren wäre ich höchst entzückt darüber gewesen. Jetzt denke ich: Wenn ich Geld für nächstes Jahr finden kann, möchte ich lieber ohne Verpflichtungen sein.) – Abends und lang in die Nacht tut der Magen säuern (vielleicht, weil durch FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Plan neue Verpflichtungen drohen, die ich im jetzigen Zustand nicht meistern könnte?).
10 – 11 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. (Über „das große bevorstehende Problem“, das mich bedroht: das Aufstehen. Er: kein großes Problem; ich bin imstande, aufzustehen, mit oder ohne Gürtel. Die Attacken im Sommer waren wahrscheinlich nicht Disk, sondern Neuralgie. Siehe die Blätter!)23Siehe (TBA). Diese Protokolle werden von diesem Tag an von Carnap eigenständiger geführt.🕮 Ina fragt ihn beim Herausgehen, ob ich FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Angebot mit gutem Gewissen annehmen kann. Er sagt ohne Zögern: Gewiss; nach einiger Zeit werde ich wieder herum gehen wie andere Leute. Das klingt ermutigend; Ina ist sehr optimistisch gestimmt.
(Ina spricht mit Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater über Möglichkeit einer Analyse. Er sagt, dass er selbst es nicht tun will. Er spricht von seiner Mitarbeiterin Mrs. KnollPKnoll, Mrs. ???, aber Ina sagt, sie möchte nicht eine Frau. Er rät zu Dr. Russell CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt, Belmast Sanitorium. – Über mich: Physikalisch kein Grund gegen Aufstehen jetzt. Aber die Ängste und Spannungen werden nicht so schnell verschwinden, erst durch Auflösung des Vaterkonflikts. Er sagt wieder, dass er nicht glaubt, dass es in den letzten Jahren ein Disk gewesen ist, sondern Neuralgie. Er sagt, dass meine Analyse rapide fortschreitet.)
3:30 – 5:50 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Zunächst hat er Liste von 9 kleineren Bemerkungen und Fragen. Dann erkläre ich ihm Kohärenz; und die Widerlegung von Funktionen, die multiple Prinzipien verletzen oder rule nehmen. Anwendung auf die Definition von H2O. Der Grundgedanke schien damals gut. Aber jetzt scheint es, dass er nicht in der damaligen Weise gerettet werden kann, selbst mit Modifikationen. – Er sagt Ina draussen, dass dies eigentlich nur von peripherem Interesse für ihn ist; in einigen Wochen hofft er soweit zu sein, seine großen Probbringen zu können.) – Dreimal kurz auf dem Bett gesessen. – In dieser und in voriger Nacht auch mal auf linker Seite geschlafen, zum ersten Mal seit Monaten.
12 ½ – 5 ½ DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. (Sie war bei ZeileisPZeileis, Valentin, 1873–1939, dt.-öst. Kunsthandwerker und Physiotherapeut in Gallspach den ganzen Oktober, 🕮 wegen ihrem Rücken. Sie hatte arge Schmerzen; die Doktoren hier konnten nicht helfen; Diagnose war: ein wenig erriAblagerungen am 3. lumbaren Wirbel und vermutlich Sache. Die Kur bei ZeileisPZeileis, Valentin, 1873–1939, dt.-öst. Kunsthandwerker und Physiotherapeut scheint ihr gut geholfen zu haben. –Sie billigt sehr, dass ich Psychoanalyse mache; das habe sie mir schon 1943 geraten. Sie hört des Doktors Ideen und Ratschläge mit lebhafter Zustimmung an. – Sie berichtet ein Geheimnis: Sie hat seit 2 Jahren ein Drama geschrieben, oft Tag und Nacht daran gearbeitet; es scheint, Inzestidee oder so was kommt vor. Jetzt versucht sie, es bei einem Theater anzubringen. – Abends ist sie bei Martin BeckPBeck, Martin, Architekt ??? und Frau, Architekt. –Sie war früher nahe befreundet mit FröhmIN?; vor 2 Jahren hat er sich aber zurückgezogen von ihr, hat eine zweite Frau geheiratet.) Sie sagt Ina später, siedOriginal das. war erfreut, dass ich so aufgeschlossen war, ein „fellow-sufferer“; wie wunderbar würde es sein, wenn ich die „benevolence“ durch die Analyse ganz abstreifen würde (Ina: sie meinte die gott-ähnliche Unerschütterlichkeit und detachment.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (siehe Notizen!24Notizen Ich kann nicht Zorn genug aufbringen gegen meinen Vater, um ihn anzuschreien.)
Abends hören wir schöne Musik (SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Klaviertrio, PergolesiPPergolesi, Giovanni Battista, 1710–1736, italien. Komponist und andere alte Italiener). Wir sind beide bewegt davon, und zärtlich. Ina kommt (angezogen) und liegt in meinem Arm. Sie ist so lieb; gute Erfüllung (zum ersten Mal seit letztem, vielleicht 2 Jahren!). (Ich hatte in letzter Zeit mehrmals Erektion und hoffte auf baldige Erfüllung.) Wir sind beide sehr froh. – In der Nacht erlebe ich das Ganze nochmal durch in der Phantasie. Dabei kommt mir plötzlich 🕮die Idee des Vaters. Ich schreie ihn an, dass ich ihm die Mutter weggenommen habe und mit ihr tue, was ich will, ihm zum Trotz. Vor Aufregung rinnen mir die Tränen. Nachher fühle ich mich wie befreit.
Abends Vormittags kurz aufgestanden, mit Stahlgürtel, nur gestanden. – Nachmittags wieder mit Stahlgürtel. Ich sitze ½ Stunde im Stuhl, bin dabei ganz relaxt, zu meiner Freude. Ina spricht vom Erlebnis gestern, und schon kommt Erektion; es sie hält es lange zärtlich in der Hand. –Abends Hören wir Musik, Ina liegt bei mir. Nachher erzähle ich ihr von der Nacht, mit dem Vater. DavonIch stelle es wieder dar‚eOriginal Tue ich es wieder darstellen.aber diesmal mit lauter Stimme; die Tränen stürzen, und ich kann kaum sprechen vor Schluchzen. Ina weint mit mir. Sie ist ungeheuer erleichtert als sie versteht, dass seit 2 Jahren nur der Vater zwischen uns stand. Sie hat sich Vorwürfe gemacht, sie sei schuld (Frigidität infolge lesbischer Beziehungen; ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hatte ihr mal gesagt, sie habe mir damit ein Unrecht getan). Ich: Sie hätte es mir doch sagen sollen; dann hätte ich ihr gesagt, nur ich war schuld; aber ich hätte es ihr ja doch nicht erklären können. Ich ahnte nie, dass der Vater etwas damit zu tun hatte. Wir sprechen lange über all dies, und weinen uns zusammen erleichtert aus. Später sagt sie, dies war das erste Mal, im Leben, dass wir zusammen weinten (wirklich?). Wir sind ungeheuer erleichtert, dass diese arge Last, mit beiderseitigen Selbstvorwürfen, nun von uns genommen ist. Wir sagen, wie viel wir dem Doktor verdanken; nach so wenigen Wochen Analyse dieser ganz wesentliche Schritt vorwärts. Ich sage, ich habe nie so viel Wert pro Dollar bekommen. – Es stellt sich heraus, dass ihr Hauptbedenken gegen Analyse mit CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt war, dass sie 2 ½ Stunden von mir weg müsste, und dass ich das nicht möchte. Ich sage ihr, dass das überhaupt keine Rolle spielt. Wir sind so froh, dass wir alles miteinander so frei heraus sprechen können. Sie sagt, ich sei schon gelöster und offener. Ich sage, dass nicht nur der Ausdruck von Emotionen für mich jetzt freier ist, sondern auch die Emotionen selbst stärker; Musik bewegt mich mehr, oft bis zu Tränen. 🕮\Oppenheims\
XII / 1952 9 ¼ – 10 ½Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich erzähle ihm von vorgestern abend, und nachts mit dem Vater, und gestern abend noch mal das mit dem Vater durchlebt mit lauter Stimme, mit Ina. Und wie wir beide glücklich darüber sind. Ich Beim Erzählen kommen mir wieder ein wenig die Tränen vor Erregung. Ich sage, wie ich mich jetzt befreit fühle, ein umgewandelter Mann, und wie dankbar wir beide ihm sind. Ich frage, ist dies nicht wirklich ein sehr wichtiger Schritt, und er sagt: „Oh my, that’s the main thing“. Wie konnte er wissen, dass der Vaterkonflikt bei mir der Hauptpunkt war? Er sagt, dies Pattern ist so allgemein. –Nachher sagt er zu Ina: „a marvellous step“.)– Nachher erzählt Ina mir viel von ihrer Kindheit und Jugend; Zurücksetzung durch die Eltern; die Konflikte mit BettinaIN?, usw. – Nachmittags 20 Minuten gesessen, mit Stahlgürtel. (Nachher zeigt sich, dass das Gummi eingerissen ist.) –Abends wieder zusammen. Es ist, als möchten die Körper und die Seelen eifrig nachholen, nach der langen Wanderung durch die Wüste.
Nachmittags 1 ¼ Stunde gesessen, mit Canvasgürtel; ich bin froh, dass ich dabei ganz entspannt sein kann. (Zuerst schneidet mir Ina die Haare; nachher zärtliche Spiele, die mich die Zeit vergessen lassen.) –Abends wieder zusammen. Nachher lange gesprochen; Ina erklärt ihre körperlichen Gefühle.
Nachmittags 30 Minuten gesessen, mit großem Canvasgürtel. Nachher spüre ich auf der Rolle etwas das Ziehen in den Muskeln.
Vormittags 45 Minuten gesessen.
11 – 12 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Träume 19 (2. Hälfte) und 20). – Nachmittags 1¼ Stunde gesessen. Dabei kommen OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim herein, auf dem Weg zu einer Party. Er bleibt aber eine ½ Stunde (wieder über \(F\) als Wettquotient. Er sagt, es erfüllt nicht das geltende Prinzip. Darauf sage ich ihm wieder: Dann gibt es Wettsysteme, wo er immer verliert). 🕮\Pasquinelli\– Beim Rumdrehen nach links, zum Essen, spüre ich plötzlich Schmerz im Rücken. Ich erschrecke; es ist aber nur Muskelschmerz, links, nahe der Mitte. Es macht nicht viel, setzt aber doch meine Stimmung etwas herab.
Ich schreibe „Ableitung von \(D\,9\) aus anderen Annahmen“ für KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. – Der Schmerz stört mich wieder, darum gehe ich heute nicht aus dem Bett. Der Schmerz ist nicht in einem Muskel, sondern in einem bestimmten Punkt auf dem Beckenknochen, ca. 6 cm links von der Mitte. Vielleicht ist verursacht gestern beim Aufsitzen durch die untere Stange des Stahlgürtels. – Abends hören wir Records: Lieder von SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist und MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Ina bei mir.
Nachdem ich den ganzen Morgen still auf dem Rücken gelegen habe und geschrieben, ohne Schmerz zu merken, ist die Stelle mittags sehr empfindlich, vielleicht durch zu langes Liegen darauf. Zum Essen liege ich links, mit Rolle. Nachher nehme ich Codein, weil der Punkt so empfindlich ist. PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph ruft an, wir sagen ab für heute. Später liege ich auf dem Rücken, manchmal mit kleinem festen Kissen links, teilweise auch einfach flach auf dem Rücken. – Abends 2 ¼ Nemb.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er meint, der Schmerz kommt nicht vom Gürtel, sondern ist neuralgisch. Aspirin und Eisbeutel. Etwas über Erinnerungen aus Kindheit: Schreckträume; Mutter unterrichtet uns; Schwierigkeit mit Lehrern.) – Heute spüre ich nur noch wenig von den Schmerzen.
Wir stellen fest, dass die besonders empfindliche Stelle links vom Stahlgürtel nicht berührt wird (also hat Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater recht, dass es nicht vom Gürtel kam). Ich stehe auf mit Stahlgürtel, sitze 50 Minuten. Dabei spüre ich ein wenig einen anderen empfindlichen Punkt weiter links auf der Seite, wo der Gürtel berührt. –Musik, und wir zusammen.
3 ½ – 6 ½PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier. (Er fährt jetzt nach Italien zurück. Hofft Instruktor zu werden. Andernfalls will er 🕮\Kemeny\ sonstwie etwas Geld verdienen (z. B. Fußball oder Zuckerfabrik), zu Hause wohnen und das Buch über Empirismus schreiben. Er hat im Sommer und Herbst im Quadrangle ClubIPrinceton Quadrangle Club gearbeitet, dadurch auch Geld verdient, um Bücher zu kaufen. Viele Bücher und Zeitschriften in Bibliothek durchgearbeitet für das Buch. Er war 3 Tage bei FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; er hatte lange, lebhafte Gespräche mit ihm, erzählte von Wien, usw.; er meint, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl halte am meisten an den alten Wiener Lehren fest. Er hat FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kurz besucht.Er ist enttäuscht, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel so stark beeinflusst ist von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), und WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. PhilosophWhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph; er meint, die haben doch keine klare philosophische Stellung. –Er ist erst 23 Jahre; dafür ist er erstaunlich reif und selbständig, besonders in seinem Urteil über verschiedene Persönlichkeiten.) – Abends Musik, und wir zusammen.
60 Minuten aufgesessen, mit Stahlgürtel.
60 Minuten aufgesessen, mit Stahlgürtel.
4 – 7 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. wir halten ihn zum Abendbrot. (Über seinen Beweis von Kohärenz aus den Axiomen. Über meine Ableitung von \(D\,9\). Über seinen und meinen Versuch für mehrere Familien von Prädikaten.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Er berichtet über neue Entdeckung: Injektion von sehr großen Dosen Vitamin \(B\,12\) gegen Neuralgie. Erst sehr wenig ausprobiert, aber die Berichte klingen wundervoll.) – Nachmittags 80 Minuten gesessen. – Nachts Magensäure, und etwas Rippenschmerzen.
70 Minuten gesessen. – Abends wir zusammen. Danach SchumannPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist Klaviermusik. (Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim 1 Stunde hier. –)
Nachmittags 1 ½ Stunden gesessen; dabei Abendbrot gegessen. –
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater 4h. (Er macht die erste Injektion mit Vitamin B12. Ich berichte Träume (21) – (24). Er sagt‚fIm Original sind in der Folge Blätter vertauscht.🕮\Kemeny (n Familien) Goodmans\ich soll künftig nicht mehr Träume aufschreiben; vielleicht hindert das mein Erinnern. Er meint, in freien Assoziationen kommen genug Dinge auf, unter Umständen auch aus den Träumen, oder aus dem Leben, wie schon zuweilen.) – Mittags ½ Stunde gesessen; dabei gegessen. Abends 1 ¼ Stunde gesessen, dabei gegessen. Mit großem Canvasgürtel (das Gummi am Stahlgürtel ist brüchig geworden, an mehreren Stellen eingerissen.)
Mittags ¾ Stunde gesessen, zum Essen. – Abends 85 Minuten gesessen; gegessen; Musik. – Ina gibt mir heute die \(B\,12\) Injektion.
Ina gibt mir heute die \(B\,12\) Injektion. Mittags und abends gesessen; ¾ und 1 ½ Stunde. – Nachts Magensäure. –
3 ½ – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Probleme der n Familien. Aufgrund meines Ansatzes mit \(\varphi{}\)- und \(\psi{}\)-Funktion und meiner Forderung finden wir eine allgemeine Form und eine spezielle Funktion.) – 1 ¼ Stunde auf zum Abendessen. – Nachts ein wenig Magensäure.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (5. Injektion. Ich berichte über Gefühle zum Gürtel: wie zu einer Frau; früher positiv; dieses Jahr flinching weg davon wie von Ina.) –Ina zu Dr. CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt (erste Besprechung; es wird beschlossen: kurze Probezeit; 15.– pro Stunde; 2 mal wöchentlich.) – 3 – 6 GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. PhilosophPGoodman, Katherine, verh. mit Nelson Goodman hier. (Er fragt mich über Urteil über Rich MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph. Ich sage, dass ich seine Fähigkeiten hoch schätze. Auch Gespräch über Unterschied zwischen qualitativen und positionalen Begriffen.) – Abend 1 ½ Stunde gesessen.
Mittags ¾ Stunde gesessen; abends 1 ½ Stunde. –Angefangen, das ms des AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 für Druck fertig zu machen.25Carnap, Einführung in die symbolische Logik. Wir zusammen. Nachher lange, sanfte MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – Nachts Magensäure.
AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Mittags 1 Stunde, abends 1 Stunde 10 Minuten gesessen. –Abends wird es Ina klar, dass ihr Wunsch nach einem Kind die bisher unerkannte Erklärung ist für 2 Depressionen. (1) Als EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel26Eva Hempel.starb, war sie sehr erschüttert, wollte zu ihm, wusste nicht, warum. (2) Diesen Sommer‚🕮\Gödel, Richard Martin, Oppenheims\Depression bevor AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap kam, und Resentment gegen alle in Deutschland, besonders, dass sie immerzu Kinder kriegen. – Nachts Magensäure.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über Zorn gegen Mutter. Er betont Unterschied zwischen Zorn, der aus Frustration kommt, und Hass, der kalt ist.) – (Ina zu Dr. CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt, 2. Besprechung. Sie berichtet über ihre Jugend und Eltern. Er ist erstaunt, dass sie gar keine angenehmen Erinnerungen hat.) – 4:40 – 7 GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. MathematikerPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel hier (ich berichte ihm über Probleme zweier Familien, Parameter . Er weiß einiges von „Continuum“B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 und von ms\(\lambda{}\)-Methode! Er ist mehr für die „apriorische Methode“, d. h. ein ganz allgemeines Prinzip über apriori Wahrscheinlichkeit, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Für quantitative Welt: Volumina im Phasenraum bestimmen und apriori Wahrscheinlichkeit, aber basiert auf Ähnlichkeit nicht der Einzelbeschreibungen, sondern der generellen Beschreibungen. Er gibt zu, dass man immer universelle Gesetze auch statistisch berücksichtigen müßte.) – Nachts Donnatal, Magen besser.
1 + 1 ½ Stunde gesessen. – (Ina nach Trenton, meinen Stahlgürtel zur Reparatur gebracht.) – Nachts etwas Magenstörung.
(Mittags Ina zu Dr. CarrierPCarrier, Russell, Dr., Arzt.) – Nachmittags OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim kurz hier; sie bringen ein Paket kostbare Birnen. – Abends 1 ¾ Stunde gesessen. – Abends zusammen. Nachher Musik von RavelPRavel, Maurice, 1875–1937, fr. Komponist. Großes und kleines Nemb 2 Donnatals.
1 + 1 ½ Stunde gesessen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (IchgOriginal Er. sage ihm zum ersten Mal, dass ich mich zuweilen über ihn geärgert habe, wenn er zu lange über etwas andereshOriginal anders. sprach. – Wir machen Vater Dialog.) – 3 ½ – 6 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Über seinen Aufsatz „Semantik“ für das Symposium.) – Wir sprechen immer viel über unsere beiden Analysen zusammen; das hilft oft (Ina hat mich ermutigt, dem Doktor über meinen Ärger zu sageniOriginal sachen.), und macht oft auch Spaß. Wir lachen auch oft zusammen; nach langer Zeit wieder. – Nachts etwas Magenstörung. 2 Donnatals, 3h noch mal 1. –
Mittags 1 Stunde gesessen. – Nachmittags holt Ina 🕮 den Stahlgürtel von Reparatur zurück (der Mann in Trenton, TaylorPTaylor, ???, hat die beiden Gummiteile vorne durch elastisches Gewebe ersetzt, weil er keinen Gummi hat, hat aber dummerweise die Kante oben mit einem unelastischen Bund eingefasst; Ina schneidet das Band in 1″Abständen durch.) Abends sitze ich mit dem Gürtel, aber nach ¾ Stunde fühle ich mich etwas ungemütlich, er scheint irgendwo hinten zu drücken, auch wenn offen; so lege ich mich hin. Ina merkt, dass ich ein wenig betrübt bin; ihre Zärtlichkeit ist ein guter Trost.
Mittags 80 Minuten gesessen mit Canvasgürtel. – Abends 100 Minuten gesessen mit Canvasgürtel.–Am Problem der n Familien gearbeitet; endlich eine Lösung gefunden.– Wir sprechen jetzt immer viel über unsere Analyse und die Dinge, die uns dadurch klar werden. Ina ist traurig, dass sie keine „Twins“ bekommen hat; wenn wir beide früher analysiert worden wären, hätten wir es in der Prager Zeit wohl gewagt.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er wird meinen Urin analysieren lassen. Er sagt, es gibt jetzt auch kleinere Operation, wobei mit Hilfe des Zystoskops das Hindernis der Prostata durchgebohrt wird. Kurz über ElinePCarnap, Eline Dorothea, *1926, verh. Angermann, auch Lini, Graphologin, Tochter von Elisabeth Carnap und Broder Christiansen;27Eline Carnap. ausführlich über meine KinderINs.) – Abend 1 ½ Stunde gesessen.
1 + 1 ½ Stunde gesessen mit Canvasgürtel. Zweimal kurz gegangen mit repariertem Stahlgürtel; es geht schon etwas besser, aber die Knie sind doch noch etwas wacklig. –Abends mit Ina zusammen; zum ersten Mal richtig! Ohne Gürtel.
Lange Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben, über die Lösung für n Familien, die ich jetzt gefunden habe. – Mittags 1 Stunde gesessen, abends nur 35 Minuten, weil ich mich etwas ungemütlich fühle. Auch dann im Bett mit der Rolle. Vielleicht sind einige Muskeln empfindlich, durch die ungewohnten Bewegungen gestern. Nachts kann ich mich aber gut bewegen und auch auf den Seiten liegen. Abends etwas deprimiert; Ina tröstet mich durch Zärtlichkeiten. 🕮\Shimony\
I / 1953 Einige Muskeln sind empfindlich gegen Druck, und ein wenig auch beim Liegen; vielleicht noch von vorgestern oder weil ich in der Nacht nicht genügend entspannt war. Darum bleibe ich heute im Bett. –Ganzen Tag weiter Notes für KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben. – Ein wenig betrübt; Ina tröstet mich; abends zusammen, vorsichtiger.
12 – 12:40 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über die empfindlichen Muskeln dieser Tage; er scheint meine Erklärung plausibel zu finden.) – Auf Inas Rat im Bett geblieben.
Die Notes für KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph über n Familien fertig gebracht (12 pp.); (2 Lösungen gefunden: \(\varphi{}\)1 und das allgemeinere \(\varphi{}\)2). KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph schickt Telegramm; hat Fieber, kommt also heute nicht. – Mittags nicht auf. Abends 1 ½ Stunde gesessen; es geht ganz gut; nur zuletzt spüre ich Muskeln.
Vormittags einige Minuten gegangen, mit repariertem Stahlgürtel. – 1h – 6 ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph kommt. (Nach dem Lunch bringt Ina ihn zu KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph; sie kommen erst 4:30 wieder zurück. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph bleibt nur kurz. Wir sprechen über Prinzip der Varietät; KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph vermutet, dass es in unserem Schema für \(n\) Familien erfüllt ist. ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph hat nichts gegen \(C9\), wenn angewandt auf nur eine Familie; aber andernfalls sollte \(N_2\) umso höher sein, je gleichmäßiger die Instanzen in einer anderen Richtung variiert sind. Ich sage, er soll die Ontologie möglichst spät einführen; die Verwendung kausaler Prinzipien oder Regeln kann zunächst logisch diskutiert werden. – Sein Gehalt als Instruktor ist 3500; er hofft, jetzt Familienbonus 500 dazu zu bekommen. Seine Stelle wird wahrscheinlich nicht verlängert nächstes Jahr. Wenn er Fullbright Fellowship für Europa nicht bekommt, ist er sehr interessiert, woanders eine Stelle zu finden. – Bis 6h) – Abends 2 Stunden gesessen (mit Zärtlichkeit), zum ersten Mal. – Abends zusammen. – Nachts Magenbeschwerden, und im Traum geschrien.
Einige Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. –Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater hier. – (Ina zum Doktor.) – 4 ½ – 6 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. 🕮\Bohnert Kemeny\(Er wohnt bei OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim, wird für ihn arbeiten; dabei seine Thesis fertig machen. Ich rate ihm dringend, sich dabei zu beschränken, z. B. auf physikalische Genidentität, um bald fertig zu werden. Er will Begriffe wie Disposition, Potentialität usw. analysieren.) – Abends 1 ½ Stunde gesessen.
Mrs. CopperPMrs. Copper gibt mir psychologische Tests für Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (11 – 1 ½RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test. Vor beinahe 7 Jahren hat SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich diesen Test gegeben; sie hat den Bericht gelesen; sie meint, es zeigt jetzt eine gesundere Haltung; das Ergebnis wird aber erst bearbeitet werden und dann durch Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater mir zukommen, so viel er meint. Nachmittags 3 – 4 thematischer Apperzeptionstest. Ca. 12 Fotos von Gemälden; dazu macht man Interpretation. Mir kommen Tränen bei dem kleinen Jungen, der die Geige anschaut und denkt: wenn er doch spielen könnte und dadurch ausdrücken, was er in Worten nicht sagen kann. Mehrmals sagt sie, was für eine gute Sache ich mache. Bei beiden Tests findet sie, dass ich reiche Fantasie habe. Sie sagt, die meisten Leute werden mehr erregt durch den RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test. Sie sagt, es war ein Vergnügen; schade, dass kein weiterer Test da ist.) – Vormittags 10 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. Nachmittags wieder 10 Minuten. Abends 1 ½ Stunde gesessen. – Nachts Magenstörung.
Vormittags 10 Minuten gegangen. (Ina zum Doktor.) Nachmittags 10 Minuten gegangen. – Abends spüre ich ein wenig die Muskeln (vielleicht vom Gehen mit Stahlgürtel?). Darum nur 1 Stunde gesessen abends. Nachher ein wenig die Stimmung nieder (nachmittags Dexe vergessen). Ina kommt zu mir und tröstet mich, mit Zärtlichkeit. Gut ⚬. – Große Nemb, später noch kleine. Dann gut geschlafen.
Ich spüre etwas die Muskeln, links auf Hüftknochen; wohl vom Gürtel gestern; darum nicht zum Gehen aufgestanden. – Mittags 40 Minuten gesessen. – 4 ½ – 7 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier, für Besprechung und Abendbrot. (Er zeigt, dass in \(\varphi _2\)\(\eta =a\) sein müsste, daher wird \(\varphi _2\) auf \(\varphi _1\) reduziert. Er selbst hat auf 🕮 anderem Wege auch \(\varphi{}_1\) gefunden. Er untersucht meinen Versuch von heute morgen mit \((m_1‚m_2)\); das geht aber nicht.) – Meine Muskeln links auf der Hüfte sind noch empfindlich. Abends merke ich, es sind hauptsächlich die Muskeln am linken Oberschenkel, vermutlich durch die Bewegung gestern abend; also nichts Ernstliches.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Traum No. 27 über EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein. – Urinanalyse normal; zwar einige weiße Zellen, das ist Eiter; aber das ist nicht abnormal für Männer. Er bezweifelt die Chic. Diagnose: Infekt der Blase durch Vergrößerung der Prostata; die psychologischen Faktoren spielten eine größere Rolle im langsamen Urinieren.) – Vormittags 8 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel; er drückt ein wenig auf die Muskeln. – (Ina zum Doktor.) – Abends 1 Stunde 10 Minuten gesessen. – Nachher wir zärtlich zusammen. – Große und kleine Nemb.
10 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel. – Mittags 40 Minuten gesessen; ich fühle mich etwas ungemütlich. –Diese ganzen Tage AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gemacht. – Abends 1 Stunde gesessen.
(Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater kommt nicht, ist krank) – 10 Minuten gegangen. –¾ Stunde gesessen. – Nachmittags 8 Minuten gegangen, mit Aluminiumgürtel. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts Magenbeschwerden.
Vormittags 8 Minuten gegangen, mit Stahlgürtel; plötzlich unangenehmer Druck hinten rechts oben vom Gürtel, die Muskeln werden krampfig, und ich muss den Gürtel schnell ausziehen. Ich wärme die Seite mit Heizkissen; die obere Kante vom ilium ist empfindlich. Ich bin enttäuscht, dass solch ein Krampf wieder auftritt, was lange nicht vorgekommen war. – (Ina nach Trenton.) Ich bleibe heute im Bett. Die Stimmung ist etwas nieder; und dabei vergesse ich noch, das 2. und 3. Dexedrin rechtzeitig zu nehmen. – Abends tröstet mich Ina mit Zärtlichkeit; und wir bleiben zusammen. Nachher Musik. – Nachts Magenbeschwerden. 🕮\Kemeny Diana Hempel\
Im Bett geblieben. –
Vormittags einige Minuten gestanden und gegangen, mit Canvasgürtel. Ich fühle mich immer noch ungemütlich; bin froh, als Ina mir rät, im Bett zu bleiben. – 4 – 7 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er hat Einladung für den Sommer) RANDIRAND Corporation nach Los Angeles. –Etwas über \(\varphi{}_1\).) – (Abends Ina zu SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker zum Baby Sitzen.) – Nachts Magenbeschwerden.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte vom Krampf am 13. Er meint, das Beste wäre, ohne Gürtel zu gehen. Ich: Zu riskant, im Gedanken an den SommerjOriginal Simmer.. Er: Infolge der Injektion kann nichts Schlimmes passieren. Er fragt, ob ich es mal versuchen möchte, und ich tue es. Ich stehe ohne Gürtel auf und gehe ein wenig. Er bemerkt Überatmen, und erklärt ausführlich, dass das Zittern und Krämpfe usw. anbringt; besser zu wenig atmen, beim Gehen und vorher Atem anhalten.) – Nachmittags 8 Minuten gegangen; zuerst mal Stahlgürtel, der ist aber oben ziemlich eng sogar ohne Lederschnalle; dann mit Canvasgürtel. – Abends 1 Stunde 20 Minuten gesessen.
– Mittags ¾ Stunde gesessen. – (Nachmittags geht Ina zu SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker zu einer Cocktailparty.) – Abends 1 ½ Stunde gesessen. – Abends zusammen, mit Cellomusik von CasalsPCasals, Pablo, 1876-1973, span. Cellist, BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Er berichtet einiges über Ergebnisse von RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker und TAT Test. Hauptsächlich bestätigen sie, was wir schon wussten. Hetero- und Homosexuelles ist gehemmt, Konflikte mit Schwester usw.) – (Ina zum Doktor.) – Abends 1 ½ Stunden auf. – Der Magen plagt mich die ganze Nacht; ich nehme Donna und Amphojel.
Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel, kommt 12h. (Wir erzählen ihr von unseren Analysen, sie ist sehr interessiert. Und dass wir HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zureden wollen, 🕮\Bohnert\ es hier auch zu tun und ihm das Geld leihen wollen; sie sagt, sie war schon immer dafür; EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel früher war dagegen.) Nachmittags OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier, um DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel zu sehen. Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ½. – Nachts Magenbeschwerden.
(Ina zum Doktor.) – Nachmittags ¾ Stunde gesessen. – 5 ½ – 6 ½Bohnert hier (er hat Fragen über Individuen in induktiver Logik, counterfactuals usw.) – Abends 1 ½ Stunde gesessen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich stehe ohne Gürtel auf, gehe ins untere Zimmer, setze mich und stehe alleine wieder auf. Aber dabei immer noch „Überatmen“. Er erklärt mir noch mal, warum er überzeugt ist, dass es Neuralgia ist und nicht Disk. Gegen Überatmen rät er: Atmen in Papiertüte, sodass die kühle Säure wieder zurückkommt. – Über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; er könnte der Frau Nikotinamid Acid-Vitamin gegeben; das hilft oft.) – (Ina zum Doktor.) – Abends 1 Stunde gesessen, mit offenem Gürtel.
3 – 3 ½Zahnarzt Dr. LampertPLampert, Dr., Zahnarzt (er setzt die Goldkrone wieder auf, am letzten Zahn rechts oben, an dem die Platte verankert ist. Er nimmt nur zeitweisen Zement, meint aber, das kann bis 6 Monate halten. Wenn ich zu ihm kommen kann, will er die Krone herunternehmen, darunter die Silberfüllung herausnehmen und alles ausklären, und dann die Krone permanent wieder aufsetzen. Beim Raus- und Reinsetzen der Platte muss ich vorsichtig sein, dass die Krone nicht abgeht.) – Abends 1 Stunde 20 Minuten gesessen mit offenem Gürtel. Ina liest mir 3 neue Gedichte vor (eines über den Penis; ich bin gerührt, wie sie alles versteht, auch die dunklen Täler. Ina über Konflikte mit Eltern und warum man nicht loskommt. Ihre Worte bewegen mich sehr; sie kommen direkt aus ihren Gefühlen, ohne Nachdenken.) –
Mittags 1 Stunde gesessen, abends ¾ Stunde.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Wieder ohne Gürtel gegangen; dies ist das 2. Mal; 🕮\Bohnert Harris Leblanc\ zweimal die Stufe hinunter. Zweimal in Stuhl gesetzt und aufgestanden. Alles geht heute schon leichter. – Im Zusammenhang mit Traum spreche ich über ungemütliche Gefühle gegen Klitoris usw. – Beim Weggehen sagt er: „nice going“.) – Abends ohne Gürtel aufgestanden, ¾ Stunde gesessen.
Mittags und abends ohne Gürtel auf, je ¾ Stunde gesessen. (Es ist immer noch mühsam, weil ich auch beim Sitzen nicht völlig relaxen kann.)
Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph fertig geschrieben. – (Ina zum Doktor.) – 4 – 6 HarrisPHarris, Ökonom hier (ich habe seine 2 Aufsätze über Diskursanalyse etwas gelesen.28Aufsätze ???Ich sage ihm meine Zweifel, ob man so etwas wirklich rein syntaktisch machen kann. Er sagt, er ist auch interessiert an „technologischen“ Fragen über Wirksamkeit gewisser Züge einer Sprache, beeinflusst durch SapirPSapir, Edward, 1884–1939, am. Ethnologe und Linguist.) – Abends ¾ Stunde gesessen, ohne Gürtel.
11 – 1 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über kategorische Sprachen und Dispositionsbegriffe; er stellt gescheite Fragen.) – Mittags 1 Stunde gesessen. – 3 – 5 ½LeblancPLeblanc, ??? hier (er hat die Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 5 x gelesen, auch ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952, hat allerhand interessante Fragen; auch über \(\lambda ^\Delta \). Ich leihe ihm die mse von DavisPDavis, Northwestern University über Anzahl der Strukturen.29MSe von Davis ???) – Abends 1 Stunde aufgesessen (jetzt immer ohne Gürtel). – Nachts viel Magenschmerzen, trotz Donnatal und Heizkissen; vielleicht Furcht vor Aufstehen morgen?
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich stehe auf, fühle mich aber heute nicht so gut dabei. Ich wage auch nicht, mich zu bücken, um etwas aufzuheben, wie er vorschlägt. – Traum Nr 29 über Autobremse, und MajaPRosenberg, Maja, 1904–1969, russ.-israel. Pädagogin, Schülerin von Moritz Schlick, verh. mit Moro Bernstein und die Flasche; Spekulationen über AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann. – Er liest im Vorwort vom Prob BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950; ich verspreche ihm eines.) – Mittags und abends je 1 Stunde gesessen. – Nachts wieder Magenschmerzen, trotz Donnatal und Heizkissen.
Mittags 40 Minuten gesessen. – 4 – 6 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph🕮\Richard Martin Waismann Kemeny\ hier. (Er bringt das ms seines Buches über Semantik.30Buch ??? Er bittet mich, darüber an Professor ClarkPClark, Prof., ??? wegen Promotion zu schreiben. Auf seine und GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Anregung hin erwägt ClarkPClark, Prof., ??? eine Einladung für mich, nach dem Retirement in Chic 1956; hier ist Altergrenze 70. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts starke Magenschmerzen ( nicht Säure); sie bleiben trotz 2 Donnatal und Heizkissen; ich nehme um 2h Codein, und um 6h wieder eins; das hilft.
II / 1953 Auf Inas Rat bleibe ich ganzen Tag im Bett. – Nach dem Mittagessen kommen die Magenschmerzen, die sonst nur nachts kommen. Ich nehme Pavatrin (Ina hat es noch von Dr. RitterPRitter, Dr., Arzt) und es hilft. – Nachts Magenschmerzen, erst um 12, doch nicht stark; ich nehme Pavatrin. Das hilft.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich sage, dass ich heute nicht aufstehen möchte; und ich bin erleichtert, dass er zustimmt. Er verschreibt Vitamin B4 (Nicotinicacidverbindung); das soll nervöse Spannung herabsetzen; Wirkung allmählich in 2 – 3 Wochen.) – Nachher fühle ich mich so wohl, dass ich aufstehe, das Fenster schließe und mich hinsetze, ohne Inas Gegenwart; als sie kommt, gehe ich im unteren Zimmer herum. – [1 – 3 Ina zum Doktor]. – 4 – 8 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. Nachts etwas Magenschmerzen.
12 – 3 WaismanPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. (Er ist hier für dieses Semester‚ gibt wöchentliches Seminar an Universität; halb Einladung vom Institut. Er klagt über das Leben in England, klimatisch, keine philosophischen Gespräche, kein Kontakt mit Wissenschaftlern (das ist aber wohl mehr seine Schuld). Er ist jetzt Reader, hat keine Examen und Verwaltungspflichten; nur 36 Stunden im Jahr! Die gibt er meist in den beiden ersten Termen; dann ist er von Mitte März bis Mitte Oktober frei! Seine Urteile über Leute, besonders Philosophen, sind sehr kritisch, emotional, wegwerfend. Z.B. TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker WertdefinitionNicht doch eher „Wahrheitsdefinition“? ist „lächerlich“; 🕮\Waismann Hempel\FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Stil ist „unerträglich schwülstig“, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel „muss er den Kopf waschen“, vielleicht über den Verifizierbarkeitsaufsatz‚31Verifizierbarkeitsaufsatz ??? IW ???WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosophwar „vermutlich schon etwas verrückt“, als er die Vorlesungsnotes schrieb, z. B. über Mathematik.32Vorlesungsnotes ???Er sagt, mit mir habe er keine wesentlichen Meinungsgegensätze, nur Unterschied im Interesse, weil ich an künstlichen Sprachen arbeite, während er nur an der natürlichen Sprache interessiert ist. Mit Ina allein macht er Fantasien über das „Institut“ als „Institution für Geisteskranke“, wo er eine Mütze mit Institutsschild tragen müßte und die Wärter ihn fragen, wieso er frei herumgehe! Er macht dann selbst Bemerkungen über seinen „unstabilen Geisteszustand“. – Nachmittags einige Minuten auf und im Zimmer gegangen. – Abends sind wir zusammen und hören Musik. Leider kommt der Magen störend dazwischen. – Etwas Magenschmerzen in der Nacht.
Vormittags gesessen; Ina schneidet meine Haare. – [Ina zum Doktor.] – Abends 1 ¼ Stunde gesessen. – Abends wir zusammen. Nachher Mozart Violinkonzert gehört. Magen stört heute nicht. – Nachts ein wenig Magenschmerzen.
Mittags 40 Minuten gesessen. – 5 ½ – 8 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Er ist gestern gekommen, wohnt bei OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim; hat heute Nachmittag sein erstes Seminar gehalten. Er fragt sehr interessiert nach unseren Erfahrungen mit Analyse. OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hat schon zu ihm über Frau KnollPKnoll, Mrs. ???nicht wie oben Copper??? gesprochen. Er erwägt es sehr ernstlich. Er erzählt von argen Angstgefühlen, meist nachts beim Erwachen. Und große Hemmungen beim Schreiben.) – Ich sitze zum Abendessen auf, weil HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier ist. –
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich stehe auf, gehe ein wenig unten; setze mich dort hin, er auch, und wir bleiben die ganze Zeit unten sitzen; ohne besondere Ermüdung. Ich erzähle von der Mutter, dass sie in vielem frei sprach, aber doch nicht über Sex.) – (Ina zum Doktor.) – (WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann geht mit Ina spazieren, dann kurz hier. Sie sagt, 🕮\Waismann Hempel Kemeny\ er war heute normaler.) – Abends 1 Stunde auf. –Nachts starke Magenschmerzen, trotz Donnatal und Heizkissen.
Mittags und abends je 1 Stunde gesessen. – Nachts immer Magenschmerzen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich sitze wieder die ganze Zeit unten. Einige Kindheitserinnerungen und ein kurzer Traum; wenig Material.) – Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ¼. – Nachts etwas Magenbeschwerden.
Mittags 1 Stunde gesessen, abends 1 ½. 4 ½ – 8 ½WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier (vorher Ina mit ihm spazieren. Sie sagt ihm von ihrer Analyse; dann auch ich von meiner. Er meint, wir beide wären ihm immer besonders normal erschienen. Er erzählt von der Erkrankung der Frau, und Selbstmord durch Gas‚ca ‚43. Dann von dem Selbstmord des Jungen, TommyPWaismann, Thomas, 1936–1952, Sohn von Friedrich und Hermine Waismann, August 1952, durch Gas; nachher wurde es als Schizophrenie diagnostiziert; Er sei so besonders begabt gewesen; er war 17 Jahre. Mit 12 Jahren wurde ihre Beziehung schlechter, anscheinend verdächtigte der Junge ihn wegen des Todes der Mutter. ErEs tut ihm sichtlich gut, sich auszusprechen, und von uns zu hören über unsere Analysen. – Er liest uns einiges aus seinen Aphorismen vor; einige sind ganz nett, aber im Ganzen weiß ich nicht recht wofür.) – Nachts starke Magenschmerzen, trotz Donnatal, Pavitin und Heizkissen.
6 ½ – 9 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Er kommt gerade von der ersten Analysesitzung mit Frau KnollPKnoll, Mrs. ???. Er mag sie anscheinend. Er hatte zuerst Besprechung mit Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater; er hat ihn zu Frau KnollPKnoll, Mrs. ??? überwiesen und geraten, wöchentlich 3 Sitzungen zu machen.) Abends 2 Stunden aufgesessen, weil HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel da ist. – Etwas Magenschmerzen nachts.
11 – 12 ¼ ist KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Er zeigt Brief von DartmouthIDartmouth College, Hanover, New Hampshire; glänzendes Angebot. Er hat mit WoodPWood ??? gesprochen; er will ihm aber keine Zugeständnisse machen. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph ist sehr böse gegen ihn. Er hatte gehofft, durch das Angebot Druck ausüben 🕮 zu können auf Lehrplan usw. hier; das gelingt nicht. So wird er wahrscheinlich DartmouthIDartmouth College, Hanover, New Hampshire annehmen. – Nur ganz kurz stelle ich einige Fragen über \(m(\mathfrak{Z})\).) Mittags 1 Stunde, abends 1 ¼. – Ina ist etwas gekränkt, weil ich mich lustig mache über ihr Pfeifen zur Musik. – Wir sind aber dann zusammen. – Nachts starke Magenschmerzen; schließlich 2:30 Codein genommen; aber 6:30 wieder aufgewacht, Schmerzen sind wieder da.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich gebe ihm Buch ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950; er freut sich über die Inschrift „in Dankbarkeit“. – Die spezielle psychologische Ursache der Magenkrämpfe wissen wir nicht; er meint, vielleicht wird das B4 helfen, das ich jetzt nehme. – Ich erzähle etwas von meinem Kriegserlebnis. – Ina sagt ihm von WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann; er rät, der soll ihn mal aufsuchen. – Auf Inas Bitte gibt er 200 ¾ Nembutal.) – (Ina zum Doktor.) – Abends gehe ich bis zur Küchentür. 1 ½ Stunde gesessen. – Nachts starke Magenschmerzen. Auf Inas Rat 11:30 Codein genommen; um 12:30, weil es noch nicht hilft, eine zweite! Dann geschlafen.
– 1 und 1 ¼ Stunde gesessen. – Mal ein wenig gegangen. – (Nachmittags Ina zu OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim. Sie spricht hauptsächlich mit Frau Dr. KnollPKnoll, Mrs. ???, die ihr gut gefällt; sie selbst hat sie früher abgelehnt, ohne sie zu kennen; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist jetzt bei ihr in Analyse.) – Nachts starke Magenschmerzen, 1:30 Codein, nach 2 ein zweites.
Zweimal bis Küche oder Wohnzimmer gegangen. – 1 + 1 ¼ Stunde gesessen. – Nachts anhaltende Magenschmerzen; 12h Codein, 1h zweites, 4h drittes! Dann endlich geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über meine Magenkrämpfe jede Nacht. Die moralische Haltung über Gesundheitsfragen habe ich von der Mutter übernommen.) – Etwas herumgegangen. – Abends 1 ¼ Stunde gesessen. (Ina zum Doktor.) – Nachts starke Magenschmerzen; 4:30 ein drittes Codein!
Mittags 1 Stunde; nachmittags 1 Stunde auf, gelesen, abends 1 ¼ Stunde gesessen. –🕮\Hempel Bohnert Kemeny\HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ruft an: Er hat die Analyse mit Frau KnollPKnoll, Mrs. ??? abgebrochen!Er ist heute von zu Hause zurückgekommen; DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hatte heftige Gefühle dagegen‚ besonders Eifersucht gegen die Frau, und dass sie nicht genügend Anteil nehmen kann usw.!) – Abends zusammen; nachher MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – 1hLene leise Magenschmerzen; ich nehme 2 Cod vorbeugend; 5h wache ich auf, starke Schmerzen, drittes Cod.
10 ½ – 12 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier (über Dispositionsbegriffe.) – (Ina zum Doktor.) – Abends wieder zusammen. – 1h ein wenig Magenschmerzen; vorbeugend ein Codein; dann gut geschlafen.
10 ½ – 12 ½Kemeny hier (er hat DartmouthIDartmouth College, Hanover, New Hampshire angenommen). –Ich berichte über das komplizierte \(m(\mathfrak{Z})\) und die Möglichkeit einer längeren Kombination von \(m_1\) und \(m_2\).) – 5 ½ – 9 ¾HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (er war letztes Wochenende zu Hause. Diane hatte auf einmal arge Emotionen gegen seine Analyse, besonders mit einer Frau. Sie fürchtet, er könnte sich in die verlieben, er würde mit der alle Geheimnisse enthüllen und sie bliebe ausgeschaltet, usw. Sogar gegen Analyse mit Mann hatte sie jetzt starke Bedenken. Darum hat er Frau KnollPKnoll, Mrs. ??? gesagt, dass er abbrechen muss! Wir sind entsetzt darüber, besonders dass DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel sich nicht klar macht, welche starken Resentments das in ihm gegen sie hervorrufen muss. Ina sagt, ihm, dass er zu viel nachgibt, weil er Schuldgefühle hat, wegen unbewusster Hostilitäten; er scheint das etwas einzusehen. Ich sage, ob wir nicht mit ihr sprechen sollten. Aber er fürchtet dass, selbst wenn sie jetzt zustimmt, immer mal wieder ein emotionaler Ausbruch kommen kann, und das ist ihm unerträglich. –Ich erzähle ihm ausführlich von dem „Wunder“, das die Analyse im November bewirkt hat.) – Nachts Magenschmerzen. 1h Cod, 2h zweites; dann gut geschlafen. Mittags 1 Stunde, abends beinahe 2 Stunden gesessen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel; er möchte helfen, 🕮\Waismann Hempel\ wenn er kann; er ist bereit, mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel zu sprechen. – Traum über Mrs. KnollPKnoll, Fritz, 1883–1981, öst. Botaniker. – Über meine sadistischen und masochistischen Fantasien.) – Vormittags 1 Stunde gesessen. – (Ina zum Doktor.) – Abends ¾ Stunde gesessen. Die Muskeln am Rücken sind etwas empfindlich. – 2h etwas Magenschmerz; ein Cod, dann gut geschlafen.
1 + 1 Stunde gesessen. Ein wenig herumgegangen. – 11h präventiv 1 Pavatrin; 1h etwas Magenschmerzen, erst versuche ich, nur Heizkissen, aber die Schmerzen verhindern das Einschlafen, darum schließlich doch ein Cod. 5h aufgewacht Magenschmerzen, aber kein Cod mehr genommen. Sie verschwinden, wenn ich Licht andrehe und Kaffee trinke.
12 – 3 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. (Er möchte Besprechung mit Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater haben. – Kurz über meinen „Ontologie“ AufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40;33Carnap, „Empiricism, Semantics and Ontology“. er stimmt zu, versteht nicht, was die Kontroverse ist; ich erkläre es ihm. – Er kritisiert „Designata“ (nicht klar); ich sage, dass ich es jetzt durch Intension und Extension ersetze. Er ist gegen FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Unterscheidung von Sinn und Bedeutung, z. B., dass ein Satz ein Name des Wahrheitswertes sei.34Frege ??? Ich sage: Manches ist abzulehnen, aber einiges darin ist wichtig. –Er fragt, ob FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph nicht geistesgestört war [!], dass er immer nur an die eine Frage dachte: „Was ist eine Zahl“; er stimmt aber zu, dass FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph der größte Logiker des vorigen Jahrhunderts war.) – 4 ½ – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. Er erzählt ausführlich über DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Gefühlsreaktion gegen die Analyse. – Ein wenig über prob2‚ und Confirmation (Limesaussagen.) – Nachts Magenschmerzen. 1h Cod; 3h ein zweites.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (kurz über Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel, und WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann. – Mein Resentment, dass ich vor einem Jahr auf vollen Unterricht zurückgehen musste. Etwas über JosuaPCarnap, Josua, 1867–1914, dt. Bandfabrikant, Halbbruder von Rudolf Carnap, lebte seit 1905 in München, verh. mit Marie Carnap. Über Schwierigkeiten von Arbeit in Grenzgebiet, weil von beiden Seiten nicht anerkannt.) – Bis ins Wohnzimmer gegangen. –🕮\Kemeny Son of Reichenbach\ Für kurzen Lunch aufgesessen. (Ina zum Doktor.) – Nachmittags Beschwerden durch Magensäure. – Abends gesessen; Muskeln ungemütlich. – Nachher kommt Ina zu mir, tröstet mich mit Zärtlichkeit; und SchubertmusikPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist. – Nachts Magenschmerzen, 1h Cod, 3h zweites.
Mittags gesessen. – Dexedrin herabgesetzt auf 2 (oder vielleicht nur 1?) – Abends fühle ich mich ungemütlich mit den Muskeln beim Sitzen, und auf Inas Zureden gehe ich zurück ins Bett. Stimmung etwas flau. 8h¼ Dex genommen. – Nachts etwas Magenschmerzen; 1h Cod, 5h zweites.
Mehrmals etwas herumgegangen, bis ins Wohnzimmer. Vormittags etwas gesessen und gelesen. – Abends 1 Stunde gesessen. – Nachts Magen.
Mittags und abends 1 Stunde gesessen. Zuweilen etwas gegangen. – 2h Magenschmerz, Codein.
Mehrmals gegangen, bis ins Wohnzimmer. –Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Tagtraum über AstridPSelberg, Astrid ???. – Ina fragt ihn wegen nächstes Jahr. Er sagt, ich mache schnell Fortschritte; es wäre gut, nächstes Jahr fortzusetzen.) Abends 1 ½ Stunde gesessen. – Nachts immer etwas Magenschmerzen; meist Codein.
4 – 7 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier.
III / 1953 12 – 2 der Sohn Hans ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hier.35Sohn ??? und IN Befehl setzen !!! (Er war in Europa, lange in Zürich alleine. Dann 9 Monate in RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Haus gewohnt, bei London. Hat großes Buchms geschrieben‚36Buch ??? wo er die Ideen der Psychologie und besonders Psychoanalyse anwendet zum Verstehen von biologischem Verhalten und biologischer Entwicklung. Er ist nett und bescheiden (Ina sagt: menschlich netter als der Vater); er scheint auch intelligent und selbständig im Denken. Er hat keinen formalen Unterricht in College usw. gehabt, alles durch eigenes Lesen gelernt. Es ist nicht klar, wie viel er wirklich weiß und in den verschiedenen 🕮\Richard Martin Mrs. Gödel Waismann\ Wissenschaftszweigen, die er integrieren will. Er hat gute Zeugnisse von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und anderen. Ich erkläre ihm auf seine Fragen einiges: die beiden Wahrscheinlichkeitsbegriffe, und Betrag von Information. Er will jetzt nach Los Angeles, anscheinend hauptsächlich zur MutterWer ist das?.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich berichte über Inas Reaktion zu meiner Astridphantasie; dass das hauptsächlich sie selbst ist. Die fortdauernden nächtlichen Magenkrämpfe erklärt er durch die Besorgnis des Unbewussten, dass in Träumen die homoerotischen Wünsche herauskommen würden.) – (Ina zum Doktor.) – 1 – 5 ½Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Wir essen Lunch im unteren Zimmer, ohne Ina. Ich erzähle einiges von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph. –Nachmittags diskutieren wir über die Komments, die ich in sein ms des Buches „Semantik“ geschrieben habe. Über terminologische Fragen: „Name“ (er will es aufgeben zugunsten von ‚Prädikat‘), ‚virtuelle Klasse‘, ‚Nominalismus‘, ‚Konstruktivismus‘.) –Frau GödelPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel kommt kurz herein (ich sehe sie zum ersten Mal. Sie ist zwar ungebildet, redet aber ganz unbefangen und lebhaft. Sie wird morgen nach Wien fliegen, für 3 Monate.) – Beim Aufstehen mittags habe ich Rückenmuskeln gespürt; darum sitze ich abends nicht entspannt. Auf Inas Zureden gehe ich wieder ins Bett. Etwas deprimiert. Ich nehme noch ½ Dex (diese Tage nehme ich nur 1). Abends kommt Ina und tröstet mich mit Zärtlichkeit; wir bleiben zusammen. Nachher SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Musik. – 5 ½ mit etwas Magenschmerzen aufgewacht, Pavatrin genommen; 6h Codein.
Etwas gegangen. Zu Mahlzeiten gesessen, im unteren Zimmer.
Etwas gegangen. Zu Mahlzeiten gesessen. Abends 11h ein wenig Magenschmerzen; ich nehme Pavatrin; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann gut geschlafen. Diese Nacht kein Codein. 2 Träume.
4 ½ – 7 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier. (Philosophisches Gespräch. ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker hat ihm gesagt, Glaube ist Beziehung zwischen Mannund Proposition; er meint, das ist Unsinn. Ich erkläre ihm das logische Problem der Glaubenssätze, bei FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, mir und ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker. Er sieht nicht ein, warum es wichtig ist. Er macht seine Ansicht 🕮\Hempel Kemeny\ oft klar durch Reihe von viel zu ausführlichen Beispielen; das macht mich oft ungeduldig. Er ist recht untolerant, schiebt unsere Fragestellungen schnell beiseite, und schlägt vor, stattdessen zu überlegen, welche feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Verwendungen von „Glauben“ vorkommen, und dergleichen.) – Nachts Magenschmerzen; 3h Cod, 6 ½ zweites, das hilft aber nicht, bis ich 7:45 Ina um Kaffee und Post bitte.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Endlich habe ich wieder Träume. Ich berichte den über Anzugkisten; erzähle von Mutters unkonventionellen Kleidungsideen, und meinem Konflikt zwischen Unabhängigkeit und KonformenSinn?. Über „Regeln“; Seltenheit des Akts schon in Prag.) – Nachts viel Magenschmerzen; 3 Pavatrin, 2 Cod! Mehrmals Licht an und gelesen, bis es wirkt.
Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben. – Abends zusammen; ganz besonders schön. Nachher BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist Quartett. – Nachts nur wenig Magenbeschwerden, die beste Nacht seit langem.
Weiter Notes an KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben. – Schlechte Nacht.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum über Barmen Theater. Ich berichte etwas über moralische Einstellung damals zu Theater, Mädchen usw.) – Abends wieder zusammen; es dauert lange. – Nachts Magenschmerzen, 2 Cod.
6 ½ – 9 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Er war zu Hause. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel lässt sich nicht umstimmen über Analyse, er hat es aufgegeben. Das Department hier (Wood)PWood ??? hat ihn gefragt, inoffiziell, ob er vielleicht herkommen würde 1954 für Philosophie der Wissenschaft.) – Nachts viel Magenschmerzen, 3 oder 4 Pavatrin, 3 Codein! Endlich 6 – 9 geschlafen.
4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Wir planen Diskussion über Entropie mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.) – Meine Methode mit \(M\)-Funktionen scheint ihm gut. Er hofft, dass sie auch die Forderung der Varietät im starken Sinne erfüllt ist.) – Nachts viel Magenschmerzen; 🕮 ein Algocratine (zum ersten Mal) und 2 Cod.
Wir überlegen, warum die Nacht so schlecht war. (Gestern hatten wir über 3 Resentments von Ina gegen mich gesprochen: (1) der Kummer über die Twins, das war in ihrer Analyse wieder aufgekommen; (2) dass unser Zusammensein am Montagabend nicht in der Nacht meine Schmerzen verhütet hatte; (3) dass ich überrascht war, dass sie dachte, sie könnte Aufsatz über probability für Scientific AmericanIScientific American schreiben.B„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 13837Carnap, „What is Probability?“. Erläuterungen ???– Sie fragt, wie die Mutter es aufgenommen hätte, dass ich Analyse mache. Ich erkläre ihre Toleranz und Willen, sich neuen Ideen anzupassen. – Nacht keine Schmerzen, zum ersten Mal seit langem.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (von jetzt ab 8:30! Ich berichte über schlechte Nacht Mi, vielleicht wegen Inas Resentments? und über gute Nacht heute; vielleicht wieder Gespräch über die Mutter gestern? Er sagt: Solche Amateurerklärungen sehen nur eine Interpretation; da sind immer viele möglich; die Hauptsache ist nicht, die Erklärung zu fnden, sondern die Gefühlsspannungen zu lösen. – Einiges aus der Kindheit: das Pinkeln über die Lorbeerbäume; die lange Pfeife zu Vaters Geburtstag; Vater singt und marschiert mit uns. Ich frage: Sind solche wie die beiden letzten wichtig genug? Er: Durch angenehme Erinnerungen kommt man vielleicht schließlich auf die Konflikte. – Für die Nacht: Möglicherweise Allergie inbezug auf Essen; in diesem Falle hilft Antihistamin; er gibt mir 2.) – Abends Muskelschmerzen, sodass ich nicht auf linker Seite liegen kann; etwas bedrückt. Nachts 1:30 ein wenig Magenschmerzen; großes Antihistamin genommen, es hilft. Gut geschlafen.
Vormittags gehe ich zum ersten Mal aus der Haustür hinaus. Dabei übersehe ich die Stufe und stolpere hart hinunter. Obwohl ich nichts wirklich im Rücken spüre, bin ich so erschreckt, dass ich mich mittags beim Sitzen unbehaglich fühle und wieder ins Bett gehe. Auch abends nicht aufgestanden. – Schön zusammen. Nachher spanische Volkslieder. – Nur wenig Magenschmerzen nachts; 2 x ein Antihistamin; es scheint zeitweise zu wirken, oder Suggestion? 🕮\Zum ersten Mal über entropyBohnert\ Morgens unmittelbar Schmerzen, Codein.
Ich stehe etwas auf, bin aber ängstlich dabei; darum bleibe ich heute im Bett, und nehme 2 Dexedrins, auf Inas Rat, weil ich etwas deprimiert bin über den Rückschritt. – Nachts wiederholt Magenschmerzen; 3 Codein, zuletzt 6h.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich berichte, dass ich 2 Tage im Bett geblieben bin, weil ich Sa durch das Stolpern so erschrocken bin. Ich möchte in seiner Gegenwart aufstehen. Ich gehe ins untere Zimmer, aber mit Schnaufen und mit Ängstlichkeit. Dann sitze ich eine Weile. Dann wieder etwas gegangen. Er meint, ich könne vorbeugen usw., drehen und „Calisthenics“ machen. Ich beuge mich mehrmals vornüber, mit den Armen aufs Bett gestützt, aber so, dass der Rücken ein wenig an Gewicht hebt. Dabei plötzlich Schmerz im Rückgrat, aber nicht schlimm. Ins Bett zurück; beim Hinsetzen etwas stärkerer Schmerz, ich schreie „au“. Nach einigen Sekunden ist der Schmerz vorbei. Er sagt: Das war Panikreaktion; an sich war nur Muskelkrampf, mit verursacht durch Überatmen. Sowas wird wiederholt vorkommen. Ich werde lernen, es ohne Panik zu nehmen.) – Ich kann mich bald schon wieder seitwärts drehen, ohne Schmerzen. So ist die Sache wohl nicht so schlimm; vielleicht hat der Doktor recht, dass es nur Krämpfe sind? – Nachts viel Magenschmerzen; 3 Cod.
Gestern und heute D’Abco gelesen, über Entropie.38Was ??? IW ???Ich mache Überlegungen über Zusammenhang zwischen Entropie und Betrag von Information. – Vormittags Bedpan versucht; während ich mich hinaufdrehe, treten aber wieder die Schmerzen im Rücken auf, nicht stark; darum gebe ich es für jetzt auf. – (Ina zum Zahnarzt.) – 4 – 5 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Er bringt Plan seiner Doktorthesis. Wir sprechen aber meist über die schlechte Welt. Er will sie durch Propaganda verbessern. Ich: Das war RussellsPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell Idee, 🕮\Kemeny, Hempel, Oppenheim, Bohnert, MacMurray\und früher auch meine. Aber ich habe durch NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath von MarxPMarx, Karl, 1818–1883, dt.-brit. Philosoph und Nationalökonom gelernt: So geht das nicht; man muss überlegen die soziologischen Bedingungen, besonders: welche Schichten werden diese Sachen in ihrem eigenen Interesse unterstützen?) – 6h Beginn Magenschmerzen! (sonst erst nachts) nachts werden sie so heftig; ich muss 2 Algocal und 2 Cod nehmen. 1h kommt Ina zu mir, tröstet mich durch Zärtlichkeit und fordert mich auf, zu sprechen. (Ich erzähle von GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe. Wir beide werden zu Tränen gerührt. Mir wird besser.) – Keine richtigen Schmerzen mehr für den Rest der Nacht! Nur noch ein Mal ein Pavatrin genommen.
3 ½ – 6 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph berichtet über seine und von NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker neue Ideen über Entropie. Die and üblichen Formen hält er für hoffnungslos; er macht Entropie relativkRotes Ausrufezeichen am Rand.zu der Information, die der Beobachter hat, weil dadurch davon abhängt, wieviel Arbeit er aus dem System ziehen kann. Ich möchte aber die Hoffnung noch nicht aufgeben, einen rein physikalischen Begriff zu definieren. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, das ist möglich, wenn festgelegt wird, welche Art von Information für möglich gehalten wird als Maximum, z. B. bei BoltzmannPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. PhysikerlOriginal Bolzmann.: statistische Beschreibung.) – Abends Magenschmerzen; Algoc. 10h Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Der Magen wird besser, keine Schmerzen die ganze Nacht.
(Heute endlich Darmentleerung, die erste seit Sa! Di Schmerzen bei Bedpan, darum aufgegeben; abends Cascara39https://www.healthline.com/health/cascara-sagrada-constipation, kein Erfolg. Mi abends Milk of Magnesia. Nachts 4 – 5 einiges, mit großer Anstrengung. 10h ebenso. 12h leichter.) – 1hMacMurrayPMacMurray ??? (von University of UtahIUniveristy of Utah; er arbeitet in Geschichtsphilosophie, hat Ford GrantIFord Foundation in NY; kommt regelmäßig zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Seminar. Hat bei GomperzPGomperz, Heinrich, 1873–1942, öst.-am. Philosoph, verh. mit Adele Gomperz studiert. War Lehrer von SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker.) – Nachmittags 2h fangen leichte Magenschmerzen an. Nachts stärker. 1h kommt Ina und tröstet mich durch Zärtlichkeit, und wir bleiben zusammen (obwohl schon Nembutal) 🕮\Feigl\ Danach fühle ich mich besser. Auch der Magen besser, aber nur zeitweise. Nachher mehrmals wieder starke Schmerzen. 2 Algocal, 2 Cod. Wenig geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Nochmal über Schmerz Mo. Ich sage, dass ich am Mo rekonstruiert habe: zuerst nur beginnender Schmerz; dann Schrecken und Flucht; erst in der Bewegung starker Schmerz. Das bestätigt ihn darin, dass es Krampf war, nichts mit Disk. Er betont die Rolle, die das Überatmen hat; indem es Disposition zu Krämpfen schafft.) – Nachts Magen besser.
Mehrmals auf dem Bett gesessen. – Nachts Magen nicht schlecht. – 5h Entleerung (infolge Milk of Magnesia.)
Mehrmals auf dem Bett gesessen. Zweimal auf dem Stuhl gesessen für einige Minuten. Einmal bis zur Tür gegangen. – Ina ist in den letzten Tagen leicht reizbar (vielleicht durch meinen Rückfall, viel Mühe mit Entleerung, und vielleicht andere, unbekannte Ursachen). –Über geordneten Bereich gearbeitet; heute zum ersten Mal ein fitting\(m\) gefunden. – Nachts Magenschmerzen; 2 Cod, 2 Algocal.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte, dass ich ein wenig aufgestanden bin. – Über Bedpan; er sagt, es kann nichts passieren, auch ohne Gürtel, solange ich nicht überatme. – Auf meine Frage sagt er, er hat keine Zeit für eine dritte Stunde per Woche.) – Mehrmals aufgestanden, zweimal bis zur Küchentür; mit gutem Mut, aber doch anstrengend. – Von 6h ab etwas Magenbeschwerden. 9h zusammen, gut, und schöne SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist und MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Das hilft auch dem Magen zeitweise. – Nachts viel Magenschmerzen; 2 Algoc, 3 Cod, das letzte morgens 7h, wegen besonders heftigen Schmerzen.
4 – 8 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. (Über seine Institutspläne. Das Geld ist bewilligt worden, aber nur jährlich 40‚000 anstatt 80, und nur für 3 Jahre. Ich erzähle von meiner Analyse. Er ist lebhaft interessiert, besonders auch an dem „Wunder“. Er hat mal 6 Wochen Analyse bei JoeckelPJoeckel, Psychologe ??? in Wien gehabt, nach dem ersten Jahr Amerika. Er sagt, mit der Sexbeziehung🕮\Feigl, Hempel, Oppenheim, Feigl\in seiner Ehe sei es einigermaßen zu Ende! Ich sage, ich wollte, ich hätte die Analyse in seinem Alter gemacht. Ich sage, ich fühle auch allgemeine Auflockerung, ich spüre Gefühle, die ich früher verneinte, und kann sie auch ausdrücken. Er findet auch Ina mehr lebendig. Nachher sagt er ihr, dass er in der Jugend in der Zeit mit Mädchen und mit Jungen geschlafen hat. Warum hat er das mir nicht erzählt? Er sagt, auf seine Frage habe ich früher mal gesagt, dass ich keine Homoerlebnisse gehabt habe; das hat ihn wohl erschreckt.) – Schon nachmittags ein wenig Magenbeschwerden; Pavatrin. Nach 12h starke Magenschmerzen, Cod hilft nicht, ich nehme noch Algocal. Dann geschlafen bis 4 ½, aufgewacht ohne Schmerzen.
10 – 12 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Über die Frage einer scharfen Scheidung zwischen sinnvoll und sinnlos. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: unmöglich, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ich: doch wohl. Wir einigen uns darauf, dass ein System als Ganzes genommen werden muss. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: HeideggersPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph Begriffe könnten in eine Physik eingemischt werden. Ich: Dann kann man zeigen, dass das System redundant ist, weil es ein einfacheres gibt, ohne die metaphysischen Begriffe, das dieselben beobachtbaren Voraussagen liefert. Im allgemeinen sollte man also „redundant“ sagen, nicht „sinnlos“. Wenn aber Leute wie HeideggerPHeidegger, Martin, 1889–1976, dt. Philosoph usw. nicht einmal ein System mit Logik undAnwendungsregeln geben, so kommt es nicht mal für Prüfung in Betracht; da können wir wohl sagen „sinnlos“.) –Nachmittags gearbeitet über KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Brief40Brief ???(Schwierigkeiten mit meiner Methode der \(M\)-Funktion.) – Nachts allerhand Magenschmerzen; 2 Cod, 3 Algoc!
10 – 12 ½FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. (Mit ihm und Ina weiter über Psychoanalyse gesprochen. Er erzählt von allerhand Schwierigkeiten, z. B. gestern beim Vortrag wurde ihm plötzlich schwach. Aber es scheint, er scheut die Geldausgaben; und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl würde dagegen sein; sie 🕮\Feigl, Hempel, Kemeny, Waismann\siehat sich ganz von der Freudschen Theorie abgewendet, vielleicht weil sie ihr nicht geholfen hat? Sie macht jetzt Besprechungen mit jemandem ähnlich der Rogers Methode.41Rogers Methode ??? 4 – 7 ½Inasagt ihm, dass auch sie Analyse macht. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. Ich erkläre ihm meinen Einwand gegen den „Wärmetod“, und KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Idee über Entropie. Dann kommen HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. (Weiter über Entropie, dann über nicht messbare Mengen und das Auswahlaxiom. Meine Idee von nicht archimedischen Messfunktionen Messen, für die induktive Logik für quantitative Sprache.– Nachts viel Magenschmerzen; 2 Cod 4 Algoc (einzeln nachmittags).
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich erzähle über GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe, über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Homoerlebnisse, und dass ich keine Gefühle mehr dagegen habe.) – 5 – 6 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann kommt überraschend. (Er will nächste Woche nach NY übersiedeln; hier sei alles „tot“. In HarvardIHarvard University, Cambridge MA fand er lebhaftes Interesse an seinem Vortrag, besonders Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph und WangPWang, Hao, 1921–1995, chin.-am. Philosoph und Logiker. 25.4. fährt sein Dampfer.) – Nachts starke Magenschmerzen, die schlimmsten bisher. Bei einem Schmerzanfall nehme ich Algoc., vergeblich, viel später Cod., und schließlich noch mal Algoc, und es geht trotzdem noch lang. Ferner Muskelschmerzen.
Mühsame Entleerung. (Wegen der empfindlichen Muskeln will ich nicht auf Bedpan liegen, Glyzerin ist vergeblich. Dann Einlauf und auf Bedpan auf Stuhl gesessen. Das Sitzen geht gut. Beim ersten Mal ½ Stunde gesessen, nur Wasser kommt. Noch gesessen; viel kommt; aber zuletzt nur Gas. (10h bis 6h!) auf (Daher KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph abgesagt.) – Nachts 3h etwas Magenschmerz; Pavatrin und Cod. Sonst gute Nacht.
12 – 2 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier zum Essen. (Er nennt als vielversprechende junge englische Philosophen: AustinPAustin =? John L. Austin, 1911–1960, brit. Philosoph, StrawsonPStrawson, Peter F., 1919–2006, brit. Philosoph, Harty BerlinVl Isaiah Berlin (1909-1997). Er hält nichts von Farrell. – 7 – 9 PhilippPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank und Hanja FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank. 🕮\(Philipp und Hanja Frank) Waismann\mKlammer wird zu einem Pfeil verlängert, der auf den darunter stehenden Eintrag verweist. (Sie kommen überraschend, sein Brief ist nicht gekommen. Sie bringt mir rote Zippertasche aus München, Ina eine Tiroler Jacke und Rock. Sie erzählt von ihrem Unfall: Sie hat sich gebückt, plötzlich Riss in der Brust gespürt; die Ärzte können nichts finden; sie hat oft Schmerzen, fürchtet sich aber, ins Bett zu gehen. Ina rät Psychoanalyse. Wir sprechen über FreudPFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe, den sie hochschätzt, aber nicht verstehen kann, ReichPReich, Wilhelm, 1897-1957, öst.-am. Psychoanalytiker und FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker. – Ina fährt sie ins Hotel. HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank fragt, wenn wir so für Psychoanalyse sind, warum wir nicht einen für mich zu Rate ziehen; Ina sagt, dass wir’s tun. Dann sagt HanjaPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank, sie glaubt, auch Ina hat Analyse. Sie meint, ich sei mehr flexibel, könne vielleicht auch weinen usw.; Ina aufgelockert usw.; ich vermute, ob sie nicht was gehört hat, von HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel oder so. Ina meint, nein.) – Nachts 12h Magenschmerzen, Algoc, später Cod. 5h aufgewacht, ohne Schmerzen; aber dann kommt etwas Schmerz; Pav, Zwieback und Kakao gemacht, ihn zu stillen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich berichte über die argen Magenschmerzen Fr, vielleicht Rache des Unbewussten für Enthüllungen.) – (1 – 3 Ina zum Doktor.) 3 ½ – 5 beide FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. (Wieder über Psychoanalyse. Sie scheint Neigung zu haben, es zu tun; aber die Kosten sind abschreckend, und sie sagt mir, dass er nichts davon hält.) – Nachts etwas Magenschmerzen, 2 Alg, 1 Cod.
3 – 6 beide FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank hier. (Er sagt, dass ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker von den Regents abgebaut worden ist, weil er zu sehr links steht! Er sei sehr ehrgeizig und habe sehr darunter gelitten. ShapleyPShapley, Harlow, 1885–1972, am. Astronom, Vater von Lloyd S. Shapley sei deprimiert durch die politischen Verfolgungen, er hat die Stelle als Direktor der Sternwarte darum verloren; WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph sei ganz reaktionär geworden; er und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) haben für EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker gestimmt. WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph bezeichne die Positivisten öffentlich als faschistisch. John WildPWild, John D., 1902–1972, am. Philosoph sei der liberalste im Department der Philosophen.) – Nachts etwas Magenschmerzen. 🕮\Kemeny Bohnert\
IV / 1953 4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Über Vorteile und Nachteile der neuen Methode, mit M-Funktion, gegenüber der alten. Bei großem Muster verschwindet hier praktisch der Einfluss der Analogie.) – Abends zusammen; nachher schöne SchubertmusikPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist. Magen ist ziemlich beruhigt dadurch. Nachts nur 1 Cod und 1 Algoc.
Abends Magen ungemütlich. Ina kommt und tröstet mich mit Zärtlichkeit; aber Algoc ist nötig. Dann bleiben wir zusammen. Nachher wieder SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Träume in GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Zimmer. Ich erzähle über GretePDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen und SonjaPZaminer, Grete, genannt Sonja, geb. Roth. Homofantasien sind schon leichter, aber noch Unterschied zwischen aktiver und passiver Rolle.) – Abends 6 – 1 einige Magenschmerzen; sie verschwinden nach Algoc.
11 – 12 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Er hat mit GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph über den ausführlichen Thesisplan gesprochen. GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph will, dass er die Base entweder auf Dispositionen beschränkt oder auf die allgemeineren Probleme über wissenschaftliche Begriffe, die er auch behandelt. (Ich denke, irgendeine Beschränkung ist notwendig; der Plan ist jetzt zu umfassend.) Er meint, er kann das nicht, weil es zusammengehört. Ferner ist GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph dagegen, dass er die Auffassung zugrunde legt, dass es möglich ist, zwischen vollständigen und elliptischen Sätzen zu unterscheiden; er meint, man könne es immer vollständiger machen, ohne Ende. (Mir scheint, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hat hier die überwiegende Mehrheit der analytischen Philosophen auf seiner Seite.) Er hat die Preliminaries schon gemacht. Aber GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph sagt, weil er weggeht, könne BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosophdas Doktorat nicht vor nächstem Februar bekommen! Ich überlege mit ihm, ob er zu jemand anderem gehen will. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hat ihm gesagt, dass SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph viel historische Kenntnis verlangt. ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach scheint ihm zu eigensinnig. Mit KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph hat er sich nicht gut vertragen. In HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Department sind zu viele Metaphysiker. Er wisse nicht, was er tun soll.) 🕮\Bar-Hillel [auch über entropy] &v. Neumann\ Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosophms über Informationstheorie gelesen.42MS ???– Abends schönes BeethovenquartettPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist. Ich rufe Ina zu mir, wir bleiben zusammen. – Nachts gar keine Magenbeschwerden! Aber 1:30 ein weiteres kleines Nembutal.
12 – 7:30 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier, bis 2h auch ShulamithPShulamith ???. (Wir erzählen von meiner Analyse. Sie scheinen etwas skeptisch. Er sagt, McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph hat einen scharfen kritischen Aufsatz über Analyse geschrieben‚43Aufsatz ??? den er gesehen hat; er wisse nicht, ob er es veröffentlichen will. McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph sei aber doch gut befreundet mit KubiePKubie, Lawrence Schlesinger, 1896–1973, am. Psychoanalytiker, einem prominenten Analytiker, der auch zur Konferenz kommt. –Nachmittags über Entropie. Ich erkläre, dass \(inf\textsubscript{D} (\pi ) = d \), dann erzähle ich ausführlich über KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. Er meint, was wir meinen, sei wohl am besten auszudrücken durch Schätzung von Entropie; ich: aber dann muss zumindest Entropie als physikalische Größe definiert sein, vielleicht als Explikatum für Unordnung.) Nachts viel Magenschmerzen, besonders 1 ½ – 4 ½, trotz Cod, Algoc und Pav.
9 – 10 Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Assoziation zum Brief über Mamas Operation.44Brief ??? Traum 41: Französische Ausstellung. Was soll ich nachts gegen Magenkrämpfe tun? Er rät: argumentieren mit dem Superego, dass es nun an der Zeit ist, dem jungen Rudik. Name, das ist C. selbst einige Wünsche zu erlauben.) – 10 ½ – 12 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Nachher geht er zu GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; er sagt, das Gespräch war nicht fruchtbar, GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker suche nach „der“ idealen Sprache, die das Gehirn selbst anwendet. Nachher geht er mit GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker und EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein ein Stück; GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker sagt, dass Russlands Friedensgesten die Folge davon sind, dass EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker gewählt worden ist!) – 3 – 5 von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Siehe Blätter „Von Neumann „Von Neumann über Entropie“. durch Ausrufezeichen am rechten Rand markiert: Wie sollte man das darstellen? (1) Über reproduktive Maschine. (2) Über Entropie. Er glaubt, Logik wird sich sehr umwandeln; Grenze zwischen Physik und Logik wird nicht scharf sein. Entropie hängt vom Beobachter ab, aber im Grunde auch alle anderen physikalischen Begriffe (!). Schon bei 🕮\von Neumann Oppenheim\(Von Neumann.: EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein kam der Beobachter in die Physik hinein; in Quantentheorie noch mehr. Bei Entropie deutlich, weil definiert in Terms von Wahrscheinlichkeit. Es ist aber unmöglich, ihn zu genauen Formulierungen zu bringen. Keine Antwort auf unsere Fragen: Meint er pr1 oder pr2? Was ist die Form seines Entropiesatzes? Seine These, wie Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, vielleicht so interpretierbar: Die Aussage spricht von Schätzung von Entropie, nicht von physikalischer Entropie selbst.) Mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph bis 7h. (Ich: unwahrscheinlich, dass ich zu McCullochsPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. PhilosophnOriginal MacCullochs. Konferenz kommen kann. Er soll unsere Auffassung vertreten; die Wichtigkeit des semantischen Begriffs vom Maß der Information klar machen und, wie in seinem jetzigen ms, die Begriffsverwirrungen aufdecken. – 12h ein wenig Magenschmerz; Codein. Dann gut geschlafen; Kakao und Zwieback nicht angerührt! Aber weiteres Nembutal ist nötig.
– Nachts keine Magenschmerzen.
3 ½ – 4 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Über BrillouinPBrillouin, Leon, 1889–1969, fr.-am. Physiker, Negentropie und Information). – Abends zusammen. Dann MozartquartettPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – 12h etwas Magenschmerz: Almoc, dann Cod.
Nachmittags Debatte mit Ina, weil ich so viel für meine Sonderdrucke ausgeben will; sie kommt immer wieder darauf zurück und ist ziemlich emotional dabei. (Nachts ein wenig Magenschmerzen; ich besänftige sie durch Sexspiel, ohne Drug und ohne Essen.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Magen ziemlich besser: 2 Nächte ganz gut, 2 ziemlich gut. Über Fantasien beim Akt und bei Sexspiel; auch Homo. Er sagt: Guter Fortschritt. Ich: Beim Aufstehen immer noch Angst. Er: Kein Wunder nach 16 Jahren mit plötzlichen Schmerzanfällen; das wird jetzt immer besser, Haltung dabei wird mehr gelassen.) – Nachts etwas Magenschmerzen.
TavisPSohn von Hans Reichenbach ???denke Sohn v. R. berichtet von ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Tod, plötzlich durch Herzattacke. Und Telegramm von KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. (Ein solcher Tod ist vorzuziehen einem 🕮\Richard Martin, Oppenheim, Hempel, Bohnert, Kemeny, von Neumann\ mit langem Leiden. Aber der Tod kam doch relativ früh, genau in meinem Alter. Das bewegt Ina sehr.) –Ich lese SchrödingerPSchrödinger, Erwin, 1887–1961, öst. Physiker„Was ist Leben?“BSchrödinger, Erwin!1944@Was ist Leben, 1944; sehr interessant der wissenschaftliche Teil über Vererbung, Mutation durch Quantensprung. – Wir zusammen. Die Nacht ist elend mit Magenschmerzen (von 6 ½ bis 4 ½ morgens 4 Algoc und 3 Codein! Öfters was gegessen, zuletzt 5 ½. Mehrmals kommt Ina und tröstet mich; sie glaubt, es kommt wegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach.) Dann 6 – 11 geschlafen.
– Nachts ein wenig Magenschmerzen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über die schlimmen Magenschmerzen vorgestern; vielleicht durch ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Tod? Traum Nr. 33 (Ölfläschchen), mit ausführlicher Interpretation. Der Doktor hatte Augenentzündung, kommt daher erst 12h. – 3hRichard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph. 3:30 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph‚späterKemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (Ich berichte über mein und Bar HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Gespräch mit NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker. KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, dass er nicht mit NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker übereinstimmt, dass alle physikalischen Begriffe relativ zu Beobachter sind. Er sagt, dass er, wie EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, annimmt, dass die Physik wieder zu deterministischen Gesetzen zurückkehren wird; er meint, es ist nicht richtig, dass das nur unter Verletzung der Quantengesetze möglich ist. Er glaubt, die Wahrscheinlichkeit in Quantentheorie ist induktiv.) Ich schlage KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph vor, „homogen“ zu sagen. – Nachts viel Magenschmerzen, von 8 ½ bis 5; 3 Algoc und 2 oder 3 Cod. Dann geschlafen bis 9 ½.
Ein wenig deprimiert, wegen der schlechten Nacht, und weil wir hören, dass diese Wohnung nächstes Jahr nicht frei ist; auch keine Nachbarwohnungen.– Nacht recht gut. Einige Male etwas Magenschmerz; Pavatrin und Zwieback helfen.
3:30 – 5:30 von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker, KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. Ich in Inas Bett. (Gespräch mit von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker über seine Auffassung von Entropie. Meist Fragen von KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und mir. Er ist heute viel vorsichtiger in bezug auf die Relativität aller physikalischen Begriffe in bezug auf Beobachter.🕮Über den Sinn von Entropie; er sagt jetzt auf einmal, es sei im Grunde ein Vergleich: (nicht klar von was; vielleicht beeinflusst von Bar HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Bemerkung, und auch KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Bemerkungen am Anfang.) Über den Sinn der prob. in Aussagen der Quantentheorie. Ich glaubte immer, es sei statistische prob. Aber nach seinen Erklärungen scheint die Aussage vom Beobachter abzuhängen; KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph meint, es sei doch wohl eher induktive prob) von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker sagt spontan, er möchte gern wieder mit uns sprechen, vielleicht Anfang Mai. durch Strich am linken Rand markiert: BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph sagt mir privat, wie stark beeindruckt er ist darüber, dass die Philosophen (KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph und ich) so viel genauer und schärfer formulieren als ein Wissenschaftler. Ich: Er soll aber nicht übersehen die große schöpferische Fähigkeit von von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker.– Ich schlage OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim „Du“ vor; er ist sehr glücklich darüber; auf meine Anregung nennt dann auch Ina ihn „Paul“. – Abends ⚬. Der Magen ist ganz gut. Erst nachts 4h wache ich auf mit Magenschmerzen (und erinnere einen Traum); Cod und Zwieback; 1h nochmal Cod. Dann gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Über Magenschmerzen wieder. Über Fälle, wo ich Resentment gegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hatte; vielleicht jetzt Schuldgefühle. Traum 42 über Freiburg, Assoziation nicht zu Ende.) – Nachmittags Schmerzen am Rippenrand und an den Lymphdrüsen links und rechts; schließlich Algocal; dann verschwinden sie. – Recht gute Nacht. Nur 12:30 etwas Magenschmerzen; 2 Donnatal helfen nicht, dann Cod; dann gut geschlafen.
Nochmal zurück zum Problem \(m (\Phi )\), für Arbeit mit KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph.– Recht gute Nacht. 1 – 2 Donnatal, Zwieback; Ina kommt; Codein; Pavatrin. 6:30 Donnatal, Zwieback.
4 – 6 Dr. KnollPKnoll, Max, 1897–1969, dt. Elektrotechniker hier (seine Frau ist verhindert. 🕮\Kemeny\Er ist Physiker bei RCAIRadio Corporation of America (RCA), hauptsächlich Elektrooptik; darüber gibt er auch Vorlesungen an der Universität. Er hat in München studiert. Er kennt ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und vielleicht etwas von mir, wenigstens die Grundgedanken der „Einheitswissenschaft“; aber er möchte es ja nicht zu materialistisch haben. Sehr interessiert an Psychologie und Psychoanalyse. Er erzählt ausführlich von den Szondi-Typen. Er hat in Zürich mit S. und JungPJung, Carl Gustav, 1875–1961, schweiz. Psychologe gesprochen. Er war Teilnehmer an Eranos-Konferenz in Ascona‚45Konferenz ??? finanziert von ings Foundation, für der Wissenschaften, mit Betonung des Humanistischen. Er ist nett, lebhaft, und interessiert, aber unexakt in wissenschaftlichem Denken.) Ich sitze unten auf dem roten Stuhl, 1 ¾ Stunde; dann in Inas Bett. – Nachts etwas Magenschmerzen; erst von 4:30 ab; 1 Cod, 1 Algoc.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (er vermisst, dass ich nie nach Homointerpretation suche bei Träumen. Er meint, das ist noch Widerstand. Aber man kann bewusst nichts dazu tun, muss es sich entwickeln lassen.) – 5 ½ – 7 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (Wir fragen ihn, wie wir das Institut über nächstes Jahr fragen sollen. Er meint, am einfachsten: InaIch? zu von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker sprechen, offen und inoffiziell.– Er hat de FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker über geometrische Darstellung gelesen;46Buch ??? er sagt, das ist für uns nichts Neues, einfach die die regulären m. Er wolle noch De FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker über „äquivalente Vorgänge“ lesen.)47Vorgänge ???– Ich bin etwas deprimiert, dass meine Analyse nicht vorwärts geht, und auch, dass Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater darüber enttäuscht ist. Ina tröstet mich, und weist auf ihren eigenen „Widerstand“ und „Mangel an Transparenz“ hin und sagt, vielleicht werde ich nun besonders viel träumen; und das wird besonders wichtig sein. – Nachts mehrmals Magenschmerzen, von 12 bis 6; 2 Cod, 1 Algoc. – Langer Traum. 🕮\Thomas E. Hill, Waismann, Savage, Pitts, Bar-Hillel\
Nachmittags 4 ½ – 6 5 ½Prof. Thomas E. HillPHill, Thomas, ???(schreibt Buch über „gegenwärtige Theorie der Erkenntnis“.48Buch ??? Er kennt TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 und stellt Fragen über Änderungen der Auffassung seitdem. Ich betone liberalere Kriterien für Begriffe, verweise auch auf HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; er hat Vorträge von QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) gehört, ich erkläre die Unterschiede.) Abends wir zusammen. Zu Dabei zweimal Magenschmerz (Alg, Pav); Ina ist sehr lieb und geduldig und hilft darüber hinweg. – Nachts mehrmals Magenschmerz, 2 Cod.
11 – 1 WaismannPWaismann, Friedrich, 1896–1959, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Hermine Waismann hier (zum letzten Mal. Heute ist sein letztes Seminar. Dann reist er zurück nach OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK. Im Mai oder Juni will er nach Innsbruck gehen und dort Psychoanalyse machen. – Er fragt interessiert nach NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker Auffassung über Entropie, und nach McCullochsPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph Untersuchungen über Gehirn. – Er spricht von der Möglichkeit, sein neues Buch über den Willen und sein altes Buch über Philosophie und Sprache bei Springer, Wien, zu veröffentlichen;49Waismann, Wille und Motiv (posthum) und Logik, Sprache, Philosophie (posthum). er hat dort mit Lange gesprochen. Aber das sind unbestimmte Zukunftspläne. Er sagt, in seinem jetzigen Zustand kann er gar nicht konzentrieren und arbeiten.) 5 – 6 SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker hier. (Über einige Punkte unserer Korrespondenz. Er erklärt de FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Formel.) Später kommen PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph dazu. (Kurz mit Bar HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph über seine Diskussion morgen; besonders: Demonstration durch Tabelle, dass Negentropie\(\not =\) Information für negative Verteilungen.) – Vorher war ich mal ins Wohnzimmer gegangen und zurück, und dann, obwohl Muskeln müde, noch in Sessel gesetzt. Dabei twiches ein Muskel etwas. Darum hingelegt. Zum Abendessen aufgesessen, aber bald wieder zu Bett, weil ich tense bin (aber keine Schmerzen). Nachher etwas deprimiert und verzagt. Ina kommt und tröstet mich; ich erzähle ihr auch von den düsteren Ideen in Vermont, – nachts dreimal Magenschmerzen, 🕮\Savage, Kemeny, McCulloch, Bar-Hillel, Shannon, ???\ 1 ½ – 6, 2 Cod, 1 Algoc.
6 – 7 SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker und KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. Ich liege auf Couch im Wohnzimmer (Hemd anstatt Pyjama). (KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, er hat aus de FinettiPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker gute Methode der Darstellung von symmetrischem \(m\) gesehen, das für uns durch Strich am linken Rand markiert: nützlich sein wird. Durch Gespräch mit SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker wird das noch weiter aufgeklärt. SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker sagt auch, dass endliche Systeme \(L\textsubscript{N}\) nicht gut sind, weil ein symmetrisches \(\textit{m}\) in \(L\textsubscript{N}\) nicht immer erweiterbar in ein symmetrisches \(\textit{m}\) in \(L\textsubscript{N +1}\).)– 7 – 8 McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker, Marg. Mead, NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, v. FoersterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist, Quastler, Chao, (heute hat Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph auf der Kybernetikkonferenz über unser am. of infn. berichtet‚50Konferenz ???immerzu unterbrochen, so dass es den ganzen Tag genommen hat. Ich schlage verschiedene Topics vor; McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph wählt: die beiden Wahrscheinlichkeitsbegriffe. Ich erkläre ihre Natur; analog zu pr2 und Temperatur.Dann kürzer über unser und ShannonsPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematikeram. of inf., basiert auf die beiden pr Begriffe. Ich spreche schnell und lebhaft. Dann Fragen von: PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker, NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker, und anderen. Dann müssen sie schon gehen. NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph sagt: „Das war exzellent“. Er hatte gefragt, ob Fehlertheorie zur induktiven Logik gehört; ich: ja, sie und klassische pr Theorie sind die beiden Wurzeln; aber manche Aussagen damals waren nicht logisch, sondern physikalisch, z. B. über Normalverteilung der Fehler bei gewissen Beobachtungsinstrumenten.) Ich fühle mich elated, dass es so gut ging. Trotzdem fangen Magenschmerzen an. Ina kommt 1:30 noch und hilft, sie durch Zärtlichkeit zu beschwichtigen. 1h – 7h Magenbeschwerden; 2 Cod, 1 A. 🕮\Hempel und Diane Bar-Hillel\
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über Depression Mo; auch Resentment gegen ihn. Er: Es ist gut, dass ich das jetzt sagen kann. Ich: Früher wollte ich sowas nicht mal mir selbst zugeben. Ich fange an, über Nr. 43 vom Mo. Über meine Gefühle bei männlichen Gruppen, und Inas Eifersucht. Meine Schlaflosigkeit, wenn ich abends Diskussionen habe.) – 10 – 12 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelund DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hier. (Sie fragen über Psychoanalyse. Ina betont, dass auch einige Monate für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gut sein würden. Er hat erfahren, dass sein Department seine Promotion schon für dieses Jahr beantragt hat. Sie sagt, ein Auto scheint ihr jetzt die wichtigste Anschaffung.) – 4 ½Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (er wird hier übernachten. Die Konferenz ist zu Ende. – Ich erkläre ihm Problem von Sütterlin: d für endliche Reihen. Er sagt mir ShannonsPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker Regel für cyklische Ordnung von \(2\textsuperscript{N}\) Elementen mit Maximum Sütterlin: d. Ich erkläre ihm meine Definition für Entropie für adäquat mit stetigen Größen. Er berichtet mir und Ina über McCullochsPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph heftige Kritik der Psychoanalytiker, dass sie nur auf Geld aus sind, dass der Erfolgshäufigkeit nicht höher ist als ohne keine Behandlung, usw.; offenbar emotional übertrieben.) Wir essen am Tisch in Inas Zimmer. Gespräch bis 9h. – 11 – 12 Magenschmerzen, Cod; nachher gut geschlafen; morgens etwas Kopfschmerzen.
Mit Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph gesprochen 9 ½ – 11 ½. (Er meint, für geordnete von 20 mit \(n = 2\) soll man \(m\blockade{tiefg. d ???}\) mit \(m = 4\) nehmen, weil sonst notwendig einige m-Spezien nicht vorkommen; ich hatte gedacht \(m = 5\); aber Bedenken: weit größere m könnten relevant sein. –Er möchte Grad von randomness definieren mit Hilfe der „Superstrukturen“. Ich erkläre ihm de FinettisPDe Finetti, Bruno, 1906–1985, ital. Mathematiker und Statistiker Theorem. –Er wird 24.7. von Amerika abreisen. Ich gebe ihm Korrektur für britische Journals 🕮\Church und Frau Oppenheim\ und für neuen Report.)51Carnap und Bar-Hillel, „Semantic Information“. ???– Abends zusammen. (Versuch mit anderer Lage, zu schwierig.) – Nachts keine Magenbeschwerden.
Im Wohnzimmer gesessen und 2 Briefe diktiert. – 5 – 6 ½KnollPKnoll, Max, 1897–1969, dt. Elektrotechniker und Frau hier (sie zum ersten Mal. Sie hat breites, freundliches Gesicht, etwas dem Traumbild ähnlich, wo sie mir wie die Großmutter erschien. Ich sage, dass die Hauptcharakteristika der wissenschaftliche Methode gleich sind für alle Gebiete. Sie meint dagegen, in Träumen oder Kinderzeichnungen sucht man intuitiv nach einem durchlaufenden roten Faden. Ich: Ebenso der Physiker oder Physiologe, wenn er eine Reihe ganz neuer Phänomene beobachtet hat. Sie: Aber zur Ambivalenz gibt es doch nichts Analoges in Physik. Ich: Doch, Gleichgewicht mit entgegengesetzten Kräften und daher äußerer Spannung. Sie hat erst einige Jahre Medizin studiert, dann auf Psychiatrie spezialisiert. Dann Lehranalyse. Dann Doktor in Psychologie und Philosophie in Berlin.) Inzwischen kommen ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker und Frau für ½ Stunde (ich sehe ihn zum ersten Mal hier. Sie kommen unangemeldet, und er sagt seinen Namen nicht, bis Ina fragt, ob sie zu mir wollen und dass sie Mrs. ChurchPChurch, Frau ??? Verh. mit Alonzo Church ist. Nach ½ Stunde kommt bestelltes Taxi, um sie wieder abzuholen. Ich sage, dass ich denke, dass das Department von Philosophie Fehler gemacht hat KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph gehen zu lassen. Ina sagt ihnen, dass wir wahrscheinlich ein weiteres Jahr in PrinctonIPrinceton University, Princeton NJ bleiben werden.) – 1h nehme ich 3 Nembutal, weil zu aufgekratzt. Keine Magenbeschwerden.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (ich berichte, dass der Magen viel besser. Weiter über Traum Nr. 43.) – 4 – 5 OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier (unangemeldet. Er hat Fragen über Entropie. Er hat EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein über NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker Auffassung berichtet (!). Er sagt, er hat niemand, dem er die Fragen vorlegen kann. Ich sage ihm, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hätte sie ihm beantworten können.) – Beim Abendessen, während ich aufsitze, sind meine Muskeln tense; auf Inas Rat gehe ich wieder zu Bett. Ich bin etwas verzagt über die ganze Situation, ob ich wirklich wieder werde auf sein können. Sie tröstet und mich und spricht mir gut zu. – Nachmittags 🕮\Hempel Selberg\ ein wenig Magenschmerzen, 1h und 3h; Pav und Zwieback genügt.
Haar getrimmt. – 4 ½ – 8 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (ausführlich über Programm für den SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Band.52Band ???–Wäre er willig, als Nachfolger von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach nach L.A. zu gehen? Er: Nein, N.H.war in Yale und das Department gefallen ihm gut, er scheut sich vor Änderungen. – Ina macht scharfe Bemerkungen über DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Ablehnung der Psychoanalyse und dass er „eine Miss, nicht ein Mann“ – Nachts nur wenig Magenschmerzen.
Ich gehe mehrmals ins Wohnzimmer. –Ina sagt mir, es macht ihr nichts, wenn Sex mal aufhören wird; Hauptsache, dass ich lieb und zärtlich zu ihr bin.– Abends zusammen. – Nachts 2 – 6 etwas Magenschmerzen; 1 Cod.
Beim Gehen ins Wohnzimmer Rippenschmerzen; nachher verschwinden sie. – Nachts gar keine Magenbeschwerden.
V / 1953Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Traum von heute morgen: Unterschied zwischen 2 Homosituationen. Er spricht über Drugs zum Hervorrufen von solchem Dämmerzustand. Aber er benutzt das nur, wenn nötig, um Block zu überwinden. Spontane Überwindung hilft besser, die Spannungen loszuwerden. Ich sage, dass ich mehr aufstehe, aber immer noch mit Spannung.) – Nacht gut.
– Nacht gut.
Nachmittags SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker hier, mit Tochter IngridPSelberg, Ingrid, ???, Tochter von Atle Selberg. (Er 35 Jahre, aus Oslo; arbeitet in analytischer Zahlentheorie. Ich berichte von DavisPDavis, Northwestern University Lösung des Problems der Strukturen; und frage nach Formel für Anzahl der Variationen; er weiß keine, meint aber, es gebe da viele Untersuchungen. Über NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss. Über norwegische Sprache. Ich erzähle ihm von meiner prob. Auffassung. Er scheint aber nicht viel Interesse außerhalb seines Spezialgebietes zu haben; er kennt den Namen ShannonPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker nicht.) – Nacht gut. 🕮\Richard Martin\
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über Tagtraum: mit GarthePGarthe, Otto, 1890–1948, von 1919–1924 Schularzt und Biologielehrer in Wickersdorf, verh. mit Margarethe Garthe???, ich passiv; Doktor sagt: ein wichtiger Schritt vorwärts. Aber noch Konfliktgefühle dabei.) – 3 ½ – 5 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Er hat Einladung für ein Jahr Ann ArborIUniversity of Michigan, Ann Arbor MI; will aber nur gehen, wenn keine Promotion. – Er berichtet über Bell-Projekt für junge Exekutives.53Projekt ??? Er wird den Kurs für Philosophie der Wissenschaft organisieren, 24 Vorträge, 2 wöchentlich, März – Mai 1954. Er möchte mich für 2 Vorträge über induktive Logik, je 100.–, wenn nötig mehr. Ich sage bedingungsweise zu. Wir besprechen das Programm.) – Abends Ina bei mir, während wir Musik hören, muss Ina auf einmal sehr weinen. Sie macht sich wiederum Vorwürfe, sie wäre nicht die richtige Frau für mich gewesen!– Nacht gut.
– Abends gut zusammen. – Kein Essen 10h; aber 3h hungrig, Zwieback.
Abends im Bett Gespräch mit Ina über die „schwierigen Jahre“. (Ich bin bestürzt, zu hören, dass sie meine Hemmungen doch immer noch als „rejection“ auffasst, und daher als Zeichen von Hostilität, vielleicht Rache, und dass sie fühlt, ihre gewollte Zurückziehung wäre dadurch gerechtfertigt gewesen, und dass nur der Gedanke, dass sie wegen meines Rückens mir unentbehrlich war, sie damals davon abhielt, Scheidung zu erwägen!\mich von Scheidung abgehalten!\Ich erschrecke noch nachträglich, wie der Reiter über den Bodensee. Wir versprechen uns, in Zukunft immer, wenn Schwierigkeiten und „Interpretationen“ kommen, alles mit einander durchzusprechen.) Die Nacht bis 7h fast nicht geschlafen (allerhand geweint, teils über Ina, teils über „Astrid“, eine Verkleidung von Ina.) 🕮\Hempel Mandelbrot\
– Abends Gespräch über unsere psychoanalytischen Probleme; zu lang. Ich kann nicht einschlafen; 12 ½ drittes Nembutal.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Muskeln empfindlich. Warum geht es nicht schneller fortwärts mit Aufstehen? Er: Furcht vor Gefahr, besonders Homo. Er sagt, ich habe viel schneller Fortschritt gemacht als die meisten; aber die Körpersymptome gehen langsamer weg als die nur psychologischen Sachen. – Über Traum 43 weiter; Bademeister in Lichtental) – 2 Mal aufgestanden. – Mittags nur kurz gesessen, weil Muskeln tense; enttäuscht; Ina tröstet mich. – 4 ½ – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. (Über Paul Weiss’PWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph Projekt über mich; ich lehne ab.) –Er hat Fragen über „Erklärung“ mit statistischen Gesetzen; ich betone, dass es vielleicht wichtig ist, nicht einfach \(N\), sondern die Erhöhung von \(N\) zu berücksichtigen. – Ich berichte einiges über Hills Symposium, besonders von NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker selbstreproduzierende Maschine. – Mit Ina: über Autoprojekt; allerhand über Psychoanalyse. –Nachts 12 ½ drittes Nembutal.
11hRiemanPRiemann kommt überraschend, für kurz. (Er ist an einem Zweigcenter des State College, die ersten 2 Jahre; unterrichtet Mathematik. Er will vielleicht Doktor in Mathematik oder Philosophie nachmachen, PhiladelphiaIPhiladelphia University oder PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ. Ich rate ihm, Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph um Rat zu fragen.) – 3 ½ – 5 MandelbrotPMandelbrot ??? hier (er hat sich vom Institut aus verlaufen; Ina holt ihn bei einem Haus ab. –Über einiges in seiner These. Ich sage, er soll es verständlich schreiben für solche, die nicht Theorie der Spiele und Theorie von Kommunikation kennen. –Ich erkläre ihm, dass ShannonsPShannon, Claude, 1916–2001, am. Mathematiker Term „Information“ irreführend ist.🕮 Ein wenig über den Unterschied von pr1 und pr2 . Ich frage ihn über die inneren Abhängigkeiten zwischen den pr für m-Spezies; das wusste er nicht. Er vermutet, dass FanósPFanos ??? Vorlesungsnotes ausführlich über Freiheitsgrade spricht; er will sie mir schicken lassen.) – 3h machte ich im Bett „Übungen ohne Bewegung“, auch Rücken vorwärts und rückwärts krümmen, was ich lange vernachlässigt hatte. Dabei spürte ich etwas im Rückgrat oben, und fühlte bei Druck mit dem Finger eine Stelle, wo ein Wirbel etwas empfindlich ist (wie manchmal seit langem). Darum stand ich nicht auf bevor MandelbrotPMandelbrot ??? kam; ich nahm ¼ Dex. Nachdem er weg war, 6h, stand ich aber doch auf, ging zur Tür, nahm eine Zeitung von der Kommode und legte sie auf einen Stuhl. Dabei Muskelschmerz, krampfartig, aber nur schwach, oben im Rücken oben rechts nahe vom Rückgrat. Ich erschrak etwas und ging zurück ins Bett, ohne Schmerz. Ich fühlte später mit dem Finger und fand die obere Kante vom Beckenknochen empfindlich, wie oft, aber ganz besonders diese Stelle nahe am Rückgrat. Ich war nun sicher, dass es nur eine Muskelempfindlichkeit war; aber ich war etwas deprimiert, dass dies Krampfartige so leicht auftritt; es war an sich schwach, aber ich dachte: ein Krampf wird sehr leicht dann plötzlich stark. Ich hatte gehofft, dass ich jetzt schon nicht mehr so erschrecken würde, und war enttäuscht zu sehen, dass sogar ein so kleiner Krampfschmerz schon gleich ein Schreckgefühl hervorruft, wenn auch nur ein kleines. Ich nehme ½ Dex, um über die Depression zu kommen. Ina tröstet mich gut, und spricht es lange durch mit mir; dass es schon besser werden wird, aber man es nicht so schnell erwarten kann. (9 – 12 geht Ina zu AstridPSelberg, Astrid ???.) – 3 Nembutal.
Ich fühle mich besser, bleibe aber noch im Bett. – 4:00 – 7 KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (über Vortrag über Induktion, den er 🕮 am 24. bei FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Tagung in NY geben soll.54Tagung ??? Ich rate ihm, ihn auf Recorder aufzunehmen, für Aufsatz. Er will das tun, und dann vielleicht einen oder mehrere mehr technische Aufsätze über unsere Arbeit anschließen.) – Nachts lange nicht eingeschlafen. Ich erwache mit etwas Magenschmerzen, nicht stark, aber anhaltend; Zwiebacke helfen nicht , und Pavatrin; 1 Codein.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte von kleinem Krampfschmerz am 9., und meiner Enttäuschung, dass ich doch noch erschrecke. Er meint, ich soll mich nicht deswegen kritisieren; alle Menschen haben mal kleine Schmerzen und erschrecken gelegentlich. Ich könnte ebenso gut draußen gehen wie im Haus. Wichtig ist die Einstellung: mehr natürliche und freie Bewegungen, nicht so langsam und übervorsichtig; so würde ich die Stimmung verbessern. Er fügt hinzu: dies ist keine medizinische Anordnung, sondern eine broad suggestion.) – Ich gehe ein wenig im unteren Zimmer, fühle mich aber zu gespannt, weiter zu gehen. Mittags und abends aufgesessen, aber nicht lang. – Abends sage ich Ina, dass ich fühle, dass der Doktor übermäßig viel von mir erwartet schon jetzt gleich, und dass das entmutigend ist, weil auch das Beste, was ich möglicherweise leiste, nur ein Bruchteil ist von dem, was er erwartet. Sie hilft mir, es durchzuüberlegen. – Nachts brüte ich weiter darüber. Stärkere Magenschmerzen, 1 – 4 ½; 2 Cod, 1 Algoc.
Heute besser. Kurz vor die Haustür gegangen. Nachmittags im Wohnzimmer gelegen, weil kühler. – Nachts gut, keine Magenbeschwerden.
Zweimal vor die Haustür. Nachmittags im Wohnzimmer gelegen. –4 – 6 ½Kemeny. 4h kurz OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Er 🕮\Kemeny\ berichtet, dass KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel angerufen hat: Angebot von 9100, vermutlich für 1954, da KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph weiß, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nächstes Jahr nicht kann. Das wird ihm für Promotion in YaleIYale University, New Haven CT helfen.) – 4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph. (Ich berichte über disorder \disorder\ und Entropie, und das neue m, das fitting ist. Er meint auch, dass m zu dem \(F\textsubscript{m}\), nicht \(\textsuperscript{m}E\), entsprechen soll.)
AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift angefangen.55Carnap, „What is Probability?“.– Nur einmal zur Haustür gegangen; mehrmals aufgestanden und gesessen. Muskeln sind heute empfindlich, vielleicht weil nebliger Tag? 6h beim Sitzen spüre ich Muskeln und lege mich wieder hin. Die Stelle am Rückgrat oben ist wieder empfindlich. Links davon ein Muskel tut im Liegen etwas weh. Ich lege mich eine halbe Stunde auf den Bauch, dabei hören die Muskelschmerzen auf. Ina sieht, dass ich Sonnenbrand habe auf dem Rücken durch gestriger Bestrahlung; ich spüre es aber nicht; sie schmiert es ein und pudert es. Nachher liege ich wieder auf dem Rücken. Ich bespreche mit Ina, dass Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater Erwartungen in bezug auf Zeit meines Aufstehens zu hoch sind und daher entmutigend sind; ich strenge mich nach Kräften an, weiß aber doch, dass ich sie nicht erfüllen kann. Sie sagt, er hat es nicht als Forderung gemeint. Ich: Aber ich möchte doch auch Erwartungen nicht enttäuschen, und darum sollten sie nicht übermäßig gemacht werden. Die Aussprache tut mir gut; sie sagt, ich soll meine Gefühle hier ihm unbedingt morgen sagen. – Später fängt leise der Muskelschmerz wieder an, ich werde wieder deprimiert; ich nehme ¼ Dex 8h. – Später hilft Ina mir entspannen durch zärtliches Spiel. Ich will erst nicht richtig; aber sie sagt, es wird gut dann; ich fürchte, es wird nicht richtig gehen; aber es geht sehr gut. Das bringt Entspannung. SchumannkonzertPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist; wir beide haben Tränen. – Nachher tut der Muskel mal wieder leise. 3 Nemb (2 ¼ gr); 1h noch eins. Dann gut geschlafen. 🕮\Kemeny\
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über meine Entmutigung Mo; und die Depression gestern. Er meint, dass mein Kriegserlebnis Schock verursacht hat. Dadurch Bedürfnis nach Abhängigkeit und Schutz; das Unbewusste sträubt sich dagegen, durch Autorität in Gefahren gebracht zu werden.) –Abends Mehrmals auf. Abends nur kurz gesessen, weil Muskeln tense.
Erste Version vom msB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift fertig. – Mehrmals ins Wohnzimmer gegangen. – Beim Abendbrot nicht lang gesessen.
Nachmittags im Wohnzimmer gelegen. 4 ½ – 5 ½OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. („Gaby“. Sie reist am 4.6. allein nach Belgien, bis Mitte August.) –Heute fühle ich mich schnecklich, zurückgezogen – ich weiß nicht, woher. –Nachts wenig geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (auf meine Frage: jetzt nicht Erinnerungen vom Krieg, sondern „kommen lassen, wie es kommt“. Darum Träume. Der zweite Traum über Lichtental.)
Der Rahmen von meinem Bett fällt mit einer Ecke zu Boden, weil Schrauben ausgebrochen sind. Es passiert mir nichts, aber ich erschrecke sehr. Ina repariert es, aber ich fühle mich doch nicht sicher.
VickPVick ??? holt mein Bettgestell ab zur Reparatur. Ich siedle in Inas Bett über, bis morgen. – Nachmittags KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph hier. (FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank hat ihn nicht klar informiert über die Natur der Konferenz nächsten So in NY; nach den Einladungen scheint sie öffentlich.) – Abends bin ich etwas traurig. Darauf muss Ina auch weinen; sie ist gerührt, dass ich sie tröste.
Zurück in mein repariertes Bett, mit Inas guter Matratze. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier (über Davis’PDavis, Northwestern Universityms über Struktur.56MS ???) 🕮\Hempel (über Entropie) und Diane\
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 44 zu Ende. Er meint, vielleicht dieser probiert Möglichkeiten mit Frauen aus, der vorige mit Männern; oder die -Szenen gehen schrittweise zurück im Leben.) – Nachmittags zum ersten Mal auf der Porch gesessen, einige Minuten.
Vormittags kurz auf Porch. – Nachmittags 4 – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier. Wir sitzen 20 Minuten auf der Porch; nachher liege ich im Wohnzimmer; später sitze ich zum Abendessen in Inas Zimmer. (Ich erkläre HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel meine neue Definition von Entropie, durch environment im Phasenraum, mit Messgrößen für Partikel; und m basiert darauf.)
Vormittags und nachmittags auf Porch. Nachher sind einige Muskeln empfindlich. –
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte: Auf Porch gesessen; endlich wieder Außenrealität nahe gesehen. Traum 46 angefangen; über Klatt und den Westendkreis???.) 30 Minuten auf Porch. – Beim Aufstehen zum Abendessen spüre ich Muskeln; wieder hingelegt; etwas deprimiert; 3. Nembutal.
Regnerisch, Muskeln empfindlich. – 6 – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hier. (PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ hat erhöhtes Gehalt geboten. YaleIYale University, New Haven CT kann das einstweilen nicht gleich machen, weil er sonst höheres Gehalt haben würde als 3, die jetzt schon Philosophieprofessoren sind, vermutlich FitchPFitch, Frederic Brenton, 1908–1987, am. Philosoph und WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph dabei. YaleIYale University, New Haven CT: 8500; Ina vermutet: PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ 9500. Nachteil in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ: sehr wenige und nicht gute graduate Studenten. Aber er erwägt es ernstlich, wegen des Gehalts. –Er erzählt von FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Tagung über Induktion am 24. in NY.57Tagung ???KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Vortrag war der beste; er schrieb bescheiden die neuen Regularitäten hauptsächlich mir zu. Die Diskussion war aber besser als er erwartet hatte. MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker sprach nur 5 Minuten, sagte nicht viel.) – 3 Nemb. 🕮\Hempel\
Vormittags zum Wohnzimmer gegangen, mittags fühle uneasy. Mittags will ich wieder aufstehen, spüre aber einen Muskel; so bleibe ganzen Tag liegen. Ein wenig deprimiert.
Ins Wohnzimmer gegangen und gleich zurück; Muskeln tense. – Mittags nur 20 Minuten auf, weil tense. Ina tröstet mich. – Abends ½ Stunde gesessen. – Zusammen, mit Schubertquartett.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über tenseness in den letzten Tagen. Er: Das upper ego ist zu stark; nicht „aus Pflicht“ Dinge tun, sondern nur, wenn natürlich und leicht. Ich soll dramatisch ausargumentieren zwischen id und Superego, über Homogefahren und Vater als Liebesobjekt.) – Ins Wohnzimmer gegangen. Heute geht’s leichter. Mehrmals in Wohnzimmer. Aber abends nur kurz gesessen.
Vormittags eine Weile im Wohnzimmer gesessen. Mehrmals herumgegangen.
Mehrmals ins Wohnzimmer. – 4 – 9 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel hier (er reist morgen ab. Er erwägt PrincetonangebotIPrinceton University, Princeton NJ ernstlich, weil besseres Gehalt als in YaleIYale University, New Haven CT. – Ich erkläre einiges über induktive Logik, was ich mit KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph gearbeitet habe. Kohärenz; Multiprinzip. Varietät der Instanzen. – Im Sommer will er vielleicht mal kommen für 2 Tage, zu OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, vielleicht mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel.)
VI / 1953Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über Schuldgefühle wegen der Kinder. Über Beziehung zu NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.)
An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph Problem gearbeitet; Notes an ihn geschrieben (über Problem der Regularität von Produktfunktion). 🕮\Kemeny\
4 – 6 ½KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph (Ich sage, auf dem Meeting in NY hätte er seinen Anteil an unserer Arbeit nicht so bescheiden zurückstellen sollen; ebenso in Aufsätzen soll er es als gemeinsame Arbeit hinstellen. – Unser letztes Gespräch. Er hat gefunden, dass \(\Theta \) für 2 Familien bei der \(\delta{}\)-Methode nicht regulär ist. Ich habe heute gefunden, dass die gestern aufgestellte Methode III B nicht fitting ist. Er meint, vielleicht ist es gut, dass wir hier eine neue starke Forderung haben; bei unserer ganzen Behandlung des n-Familien Problems fanden wir zu viele Freiheiten; die sind jetzt beschränkt.)
Etwas auf der Porch gesessen. – An Forderung von fitting gearbeitet.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum, nicht mehr aufgeschrieben, über Rebekka WestPWest, Rebekka ??? [Djane]PLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst.) – Zweimal auf Porch.
Vormittags auf Porch, – nachher im Bett ziehe ich mit beiden Händen das Handtuch, das unter Kopf und Nacken festliegt, mit großer Anstrengung nach oben. Dabei spüre ich plötzlich etwas im unteren Rücken; vielleicht war es wie ein Gewicht im Stehen auf die Rücken, oder vielleicht nur unwillkürliche plötzliche Anspannung der Muskeln. Jedenfalls fühle ich mich ungemütlich und ängstlich. Es wird aber heiß und schwül darum siedle ich mittags in Inas Bett über (mit der harten Matratze, die ich früher hatte, und dem alten Brett darunter). Ich bin erleichtert zu sehen, dass das Gehen geht. Aber dann bleibe ich liegen. Ich bin etwas deprimiert, weil ich immerzu den Rücken spüre. Nochmal ½ Dex. Nachmittags lese ich nur. Abends 2 BeethovenquartettePBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist (besonders schön: Rasumovsky, Opus 59, Nr. 2); dabei Fantasie: Ich will mit Segelboot abfahren, nehme Abschied von allen Freunden, zuletzt Ina; dann sage ich: Ich bleibe doch bei Dir. – 3 Nemb.; nachts Gewitter, daher schlecht geschlafen.
Bedpan mit Angst; geht aber gut. – Wolkig und kühl; darum 🕮\Bohnert Oppenheim\ wieder zurück in mein Bett. – 5 – 7 KnollsPKnoll, Max, 1897–1969, dt. Elektrotechniker hier. Ich bleibe in meinem Bett. (Ich spreche auch über seinen Aufsatz;58Aufsatz ??? sage ihm, dass ich skeptisch bin über die Analogien zwischen Libido und physikalischer Energie. Über GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Polemik gegen NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker.) Ich bin müde, aber in besserer Stimmung; es war also doch wohl gut, dass wir sie kommen ließen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über Depression am 6. Und über die Fantasie bei Musik abends; dabei kommen wieder Tränen. Ich sage ihm über die stärkere Beziehung zu Ina jetzt.) –BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier, Lunch mit mir, während Ina beim Doktor ist. (Er schlägt vor, für SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph nicht über Dispositionsbegriff zu schreiben, sondern über universelle Sprache. Ich: Vielleicht dies doch lieber woanders, weil es mehr eine systematische Untersuchung ist als ein Bericht.) – Nachmittags und abends im Wohnzimmer gelegen. Die Couch dort ist geöffnet zu voller Breite eines Bettes. – Mittags und abends wieder zum Essen gesessen.
Mittags und abends gesessen. Nachmittags und abends im Wohnzimmer gelegen. Da ist es erheblich kühler, aber gegen Abend doch feucht. – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim. (Über die Frage, ob in Testsätzen nur Sinnesqualitäten vorkommen oder auch andere. Er berichtet ausführlich über seine Argumente in Gespräch mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein und GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker; lässt mir kaum Zeit, auch meine Meinung dazu zu sagen, nämlich: Da ist keine feste Klasse; es hängt davon ab, welche Terme in dem betreffenden Kontext beiderseits hinreichend klar verstanden werden. Er sagt, EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein spricht nie über Persönliches mit ihm, obwohl er ihn als seinen nächsten Freund bezeichnet hat. Er habe auch keinen anderen Menschen für persönliche Aussprache.) 🕮\Kemeny\
Morgens Muskeln „rheumatisch“. (Vielleicht durch das Schwitzen gestern Abend, und dann nackt liegen?). – Mehrmals ins Wohnzimmer gegangen und etwas dort gesessen.
Vormittags ins Wohnzimmer gegangen und dort ½ Stunde gesessen. Mittags gesessen. Nachher Muskeln empfindlich. Nachmittags im Liegen rheumatische Schmerzen; darum nicht aufgestanden. Zum Abendessen auf, aber ganz bald wieder hingelegt.
Dr. Wallis.PWallis, Dr., Psychiater (Traum: Ich lenke Auto; zuerst mit Ina; später mit Männern. – Zum Schluss sagt er, gelegentlich möchte er mal sehen, wie ich mich bewege. Ich stehe schnell auf und gehe mit ihm zur Haustür. Er sagt, ich bewege mich schon freier. Aber ich wage nicht, meinen Rücken zu beugen.) – Mehrmals ins Wohnzimmer gegangen. Zu Mahlzeiten aufgesessen.
Vormittags und nachmittags ins Wohnzimmer und eine Weile dort gesessen. Vormittags dort Brief an EisenhowerPEisenhower, Dwight D., 1890–1969, am. General und Politiker diktiert (über RosenbergPRosenberg, Julius, 1918–1953, am. Elektrotechniker‚59Brief ??? veranlasst durch Zeitungsbericht über UreysPUrey, Harold, 1893–1981, am. Chemiker Bitte um Audienz;60Audienz ??? gestern Abend war Ina sehr persistent, was mich etwas verstimmte.) – Gegen Abend Rückenmuskeln etwas empfindlich.
Mittags bis abends in Inas Bett. – 5 ½ – 9 Kemenys hier zum Abschied. (Sie gehen morgen eine Woche nach Maine; dann bis August zu RANDIRAND Corporation Corporation, dann nach Europa bis August, 54. Wir sprechen heute nicht über logische Probleme; er sagt, ich soll ihm immer darüber schreiben, er will auch daran arbeiten; er hat alle früheren Notes von ihm und mir mit. Er erzählt von seinem AufsatzB manmachine für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift über Mensch und Maschine;61Kemeny, „Man viewed as a Machine“. Erschien erst 1955 !!! Modell einer Turingmaschine; NeumannsPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker selbstreprod Maschine. –Er empfiehlt mir als Assistent SchanuelPSchanuel ???, 3. Jahr College, aber brilliant, und interessiert an Symbol ???; er hat Kemenys Beweis 🕮 über Kohärenz ausgearbeitet. Er bezahlte für längere Zeit; ich könnte auch stattdessen stundenweise bezahlen, aber dann teurer, etwa 2.– statt 1.30.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Träume 60 und 61. Er sagt, Interpretation ausklügeln ist nicht so wichtig; es kommt an auf die Grundstimmung. Die ist in beiden Träumen heiter, vergnügt, konfident, defiant. Mischung von Rücksicht auf Urteil der Leute und Nicht-Beachtung.) –½ Stunde auf Porch gesessen. –Air conditioner wird eingebaut (RCA, Kleinstmodell: 1⁄3 Kondensator, 1⁄3HP, 8 Ampere, ohne Thermostat. Er schafft schnell kühle Luft, macht aber Geräusch; nicht zu schlimm bei Tage, aber unmöglich in der Nacht.) –
AgnesPKaufmann, Agnes, 1890–1976, geb. Carnap, Schwester von Rudolf Carnap, heiratete 1912 Reinhard Kaufmann und TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte schreiben zusammen aus Elmau.62Brief ??? Alte Erinnerungen aus Mainberg und Elmau werden wach.
½ Stunde auf Porch gesessen. Nachmittags auch wieder.
40 Minuten auf Porch gesessen. Nachmittags im Wohnzimmer gesessen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. Vormittags auf Porch gesessen. – Vorwort für AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 geschrieben. – Mein altes Handexemplar des AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 von 1939, das verschwunden war und jetzt von BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph wieder aufgetaucht ist, durchgesehen (und Randbemerkungen ins neue übertragen). – Beim Sitzen zum Abendessen Muskeln plötzlich ungemütlich. Ins Bett zurück. Etwas deprimiert. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; dann zusammen. 🕮
Fühle mich noch etwas gespannt. Darum nur ein wenig im Zimmer gegangen. – Ich studiere viele Bücher über Gammafunktion, die Ina aus der Bibliothek geholt hat.
Wieder mehr aufgestanden. – Zusatz zum AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift angefangen. – (6 – 9 ½ Ina zu GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. MathematikerPGödel, Adele, 1899–1981, verh. mit Kurt Gödel, mit KnollsPKnoll, Max, 1897–1969, dt. ElektrotechnikerPKnoll, Frau, verh. mit Max Knoll.) – Nachmittags etwas Magenschmerzen, Algoc.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über Traum von $ 10; Ina sagt, ich zahle ihm zu wenig; ich sage ihr, zwei Analysen sind schon große Last.) – Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen – nachmittags stehe ich zweimal auf, während Ina weg ist, wegen Gewitter; schließe Fenster und rette Sachen von der Fensterbank im Wohnzimmer. – Nachts 1h etwas Magenschmerzen; Algoc; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Nicht geschlafen bis ca. 4.
Zusatz zum AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift fertig; es ist sehr lang geworden. Vor- und nachmittags im Wohnzimmer etwas gesessen. – Ein wenig Magenschmerz nachts; Kakao, Zwiebacke und Algoc helfen.
Nachmittags OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim½ Stunde hier. (Ich erzähle kurz von dem neuen Entropiebegriff; das scheint im sehr wichtig.) – 4h aufgewacht mit etwas Magenschmerz; Zwiebacke und Algoc hilft.
Beim Niedersetzen auf der Porch plötzlich krampfartiger Muskelschmerz nahe dem rechten Hüftknochen. Der Schmerz ist nicht schlimm und vergeht, während ich sitze. Es erschreckt mich auch nicht so sehr, weil weit weg vom Rückgrat. Ich bitte Ina, das Bett im Wohnzimmer fertig zu machen. Beim Aufstehen wieder derselbe Schmerz, aber nicht schlimm. Dann gehe ich hinein, auf Ina gestützt. Im Liegen kann ich mich entspannen und fühle mich bald besser. Aber doch etwas deprimiert, darum zweites Dex. Zum Lunch kann ich gut auf der linken Seite liegen. Dann gehe ich in mein Bett zurück 🕮 barfuß, die ersten Schritte auf Ina gestützt, dann allein. Es geht gut. Dann im Bett geblieben. – Kemenys interessantes ms „Mensch als Maschine“ gelesen. – Gute Nacht.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über gestrigen Muskelkrampf. – Traum 64 über NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss und KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. Er bemerkt, dass in Träumen die Rückensache nicht vorzukommen scheint; vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Nicht klar, wofür.) – BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph will kommen. Vorher will ich noch kurz aufstehen, um zu sehen, wie der Muskel heute tut. Gleich beim Aufstehen Schmerz, erst rechts an Hüfte wie gestern, dann scharfer Schmerz am Rückgrat. Ich erschrecke, rufe „au, au“, lege mich hin. Der Schmerz hört auf; bald kann ich mich auch wieder hin- und herbewegen und entspannen. Aber ich denke: Jetzt kann ich nicht mehr so zuversichtlich sein, dass kein Schmerz im Rücken kommt (ausgenommen beim Bücken), oder doch nicht leicht; und dass ich dann nicht mehr so erschrecken würde. – Ina findet, dass ich weniger deprimiert bin als gestern. Aber der Prospekt für die Zukunft scheint mir doch nicht gut. – 1h 3. Nembutal. Dann gut geschlafen.
Zahnarzt LampertPLampert, Dr., Zahnarzt hier. (Er setzt ein Gold Inlay wieder ein, das herausgefallen ist; am vorletzten Zahn oben links, nicht in Berührung mit dem der Dentalplat. Er sagt, der Zahn darunter sieht gut aus.) – An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph geschrieben über \(\Sigma{}\)B-Problem.63Brief ???– 5 – 6 IngrahamPIngraham ??? und DobsowaskPDobsowask ??? (?) hier (I. ist Assistent bei VeblenPVeblen, Oswald, 1880–1960, am. Mathematiker; DobsowaskPDobsowask ??? ist sein Freund, schreibt Doktorthese über Ursprünge der Axiome der Wissenschaft bei Griechen, Ägyptern und Babyloniern, mit Ideen von PiagetPPiaget, Jean, 1896–1980, schweiz. Entwicklungspsychologe. Ich weise ihn auf KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. hin, und mahne zur Vorsicht: nur die Keime liegen dort, nicht die 🕮\Bohnert\ modernen Ideen selbst.) – Nachts ziemlich gut; einmal Zwiebacke gegessen. –
(Bedpan im Bett, zum ersten Mal ohne Gürtel; vorher ängstlich; es geht aber gut.) 12 – 3 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph (über Dispositionsbegriffe und Mikrozustände; beschränkte Variablen und Genidentität. Nachher bleibt er den ganzen Nachmittag bei Ina. Sie erzählt von meiner Analyse und redet ihm zu, auch bei WallisPWallis, Dr., Psychiater anzufangen. Er sagt, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel sei auch in Analyse.) – Nachts 1 ½ – 4 etwas Magenschmerzen; sie verschwinden lange nicht trotz Zwiebacke und Algoc, Donn und Pav.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ich berichte von Schmerz 26. und Angst vor Bedpan vorgestern und gestern. Er: Es war nicht Rückenmuskelkrampf, sondern nur Rektalkrampf. Angst vor Eindringen. Dann Das kann nur langsam besser werden, indem das Unbewusste auch allmählich akzeptieren lernt, was das Bewusstsein schon akzeptieren kann.) – [An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph lange Notes geschrieben‚64Notes ??? über Schema mit \(\Phi \) und \(\Psi{}\).]
(Bedpan im Bett.) –[An KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph lange Notes geschrieben‚65Notes ??? über Schema mit \(\Phi \) und \(\Psi{}\).]– Nachts 2 – 4 Magenschmerzen; Algoc, Cod., Pav, Zwiebacke. –
VII / 1953– Gegen Abend finde ich keine gute Lage zum Liegen, wohl wegen der schlechten Nacht gestern. – Nachts 1h unruhig und Magen ungemütlich; Algoc und 3. Nemb, dann gut durchgeschlafen.
(Bedpan) – Zweimal auf dem Bett gesessen. – Nachts 1h ein wenig Magenschmerzen; Algoc; dann gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er erzählt von Patienten; es dauerte 6 Monate, bis sie ihm sagen konnte, was er schon immer in den Träumen sah: sie wünschte, an seinem Penis zu saugen. Das bringt Assoziation meiner Gefühle mit seinem Penis; als der Schmerz damals kam beim Bücken, hatte ich Angst vor seiner Annäherung. 🕮\Bohnert\ Jetzt kann ich es mir klar machen und aussprechen. Große Erleichterung. Er: Das ist wichtiger Schritt. Fantasien helfen zu Befreiung; dann wird die Angst verschwinden.) – Ina ist sehr glücklich über den Schritt vorwärts und hält ihn für sehr wichtig. Sie meint, ich habe mehr Fortschritt gemacht im ganzen in der Analyse als sie. – Nachts gut, keine Magenbeschwerden.
11 – 2 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Ich dränge ihn, das Problem der Genidentität beiseite zu lassen, nicht alle Probleme auf einmal lösen zu wollen. –Ina hat ihm von meiner Analyse erzählt; es ist beruhigend für ihn, dass auch „hochgeschätzte“ Leute mit Schwierigkeiten zu tun haben. Wir reden ihm zu, bei Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater Behandlung anzufangen.) – Bisher nur auf Bett gesessen, heute nachmittag zum ersten Mal gestanden, nur ganz kurz; doch noch ängstlich. – Nacht gut. (Abends Fantasie: FränzelPFränzel, Walter, 1889–1968, dt. Lehrer, stud. Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Jena, Leipzig und Berlin, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, 1919 Geschäftsführer der Volkshochschule in Jena, heiratete 1920 Elise Fränzel als mein Vater, mit wirklichem Org.)
Vormittags nur auf Bett gesessen, tense. Nachmittags ganz kurz aufgestanden. – Nachts 4h etwas Magenschmerzen; Algoc und Zwiebacke hilft.
Vor- und nachmittags aufgestanden und bis zur Tür gegangen. – Nacht gut.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (verschoben von gestern. Über die Fantasie 4. abends. Über Kriegserlebnisse. Er sagt: Angst ist oft die Furcht vor Kastration. Über die Scheu, einen Verwundeten zu sehen. – Er sagt nachher zu Ina, ich machte wundervolle Fortschritte, käme jetzt wirklich „to the bottom of things“.) – Bis zur Tür gegangen. – Nachmittags sind die Muskeln empfindlich; ich stehe darum nicht auf. – Ina weint, durch DvorakkonzertPDvorak, Antonin, 1841–1904, tschech. Komponist erinnert an die Prager Zeit. – Ich bin etwas deprimiert, obwohl ich mich heute morgen so erhoben fühlte. – Abends Algoc, zur Beruhigung der Muskeln; 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen. 🕮
Vor- und nachmittags bis zur Tür gegangen; aber noch zittrig. – Die Muskeln sind wieder sensitiv, besonders recht überall am oberen Rand vom ilium. Ich kann schlecht liegen. Einige Zeit auf dem Bauch gelegen, Ina bestrahlt mich, zeitweise Heizkissen. 8h auf Inas Rat Algoc, aber es hilft nicht viel. 11h 3 Nemb. Nachher tröstet mich Ina mit Zärtlichkeit; schließlich ⚬, aber langsam (weil uneasy und 3 Nemb). Dann gut geschlafen.
Wieder Muskeln empfindlich. Bis zur Tür gegangen, aber zittrig. – Ich lese NeymanPNeyman, Jerzy, 1894–1981, poln.-am. Mathematiker, Lectures.66Lectures ???– Abends 3 Nembs, und Algoc; trotzdem bis 3h nicht geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Er meint, meine Muskelempfindlichkeit kommt von allgemeiner Tension in der Pelvisregion. Er stimmt mir zu, dass das vermutlich erhöhter Widerstand wegen Fortschritt in Aufdeckung in der Analyse ist. Er geht auf Urlaub für 5 Wochen. Ich frage um allgemeinen Rat für diese Zeit. Er: Ferien machen, nicht so hart kämpfen, nicht moralische Frage machen aus dem Aufstehen; alles von selbst kommen lassen. Im Traum diese Nacht sagte ich „wenn ich tanze, schlummert mein Gehirn und der Körper bewegt sich von selbst nach der Musik“. Er: „Ich könnte es nicht besser sagen“.) – Die Muskeln plagen mich, ich stehe nicht auf. – Abends Ina zu SelbergsPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. MathematikerPSelberg, ??? verh mit Atle Selberg. Ich bin etwas bedrückt. – 9h Algoc, 10h auf Inas Rat Codein; 11h 3 Nembs. Dann ganz gut geschlafen; meist auf der linken Seite.
Vormittags bis zur Tür gegangen; auch nachmittags. Muskeln noch empfindlich, aber nicht mehr so schlimm. – Abends 3 Nembs. 3h aufgewacht mit etwas Magenschmerz (so mehrmals letzthin, wenn ich auf der rechten Seite liegend aufwache); Algoc, hilft. Aber ich kann nicht stoppen, über die Probleme von Entropie nachzudenken (mit „proximity“), bis 3h. Zwischen 4 und 5 wieder aufgewacht, etwas Magenschmerz; 🕮 Codein, bis 7 wach; bis 9 ½ geschlafen.
Vormittags zur Tür gegangen. – An Entropie gearbeitet. – Mittags sind die Muskeln schlecht, wohl auch durch die schlechte Nacht. 1h Codein. Auf Inas Rat 5h Algoc. – 9h Algoc. – 3 Nemb – Magen ungemütlich, oft Aufstoßen; nicht geschlafen bis 3h.
Vormittags zur Tür gegangen. –Entropie gearbeitet. – 6h Algoc. – Zusammen. – Gut geschlafen.
Vormittags bis zur Tür gegangen. – Muskeln wieder mehr empfindlich. 1h Algoc, 6h Codein, 10h Cod. Gegen Abend geht es schlecht, ich fühle mich in jeder Lage bald ungemütlich, und werde ruhelos. Auf dem Bauch gelegen; mit Federkissen geht es besser; Ina behandelt mich mit Vibrator und Einschmieren. Dabei schönes MozartquartettPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Ich muss wieder an das Schiff denken, das mich forttragen will, und die schweigende Ina auf dem Hügel, und muss weinen; das tut mir gut. – 3 Nemb; daraufhin kann ich leichter entspannt liegen, sowohl auf dem Rücken, wie auf beiden Seiten. Aber trotz Schläfrigkeit kann ich bis 2 ½ nicht einschlafen. Mehrmals etwas gelesen. – Dann gut geschlafen. (3 Träume.)
Ich fühle mich besser als gestern (gewöhnlich besser in der Frühe, erst während des Tages kommen Spannungen und Muskelempfindlichkeit). Bis zur Tür gegangen. Ina hat den Eindruck, dass ich ganz leicht gehe und sagt: „Und nun in das zweite Zimmer“. Aber ich bin zu tense. Es scheint mir aber, dass ich beim Zurückgehen mich einigermaßen entspannen kann. Ich sehe mein Handtuch auf dem Kopfkissen verknuddelt und ein verknuddeltes Kleenex nahe beim Kissen; ichoOriginal es. denke, Ina sollte das in Ordnung bringen aber es ist zu spät. Während ich am Bett stehe, schon herumgedreht, und mich hinsetzen will, plötzlich Schmerz im Kreuz. Ich Der Schmerz 🕮 ist nicht stark, aber ich erschrecke doch und schreie „au“. Ina sagt: „Du bist ja schon am Bett“. Ich setze mich hin, fege mit der Hand das Kleenex hinaus und lege mich hin. Nach einigen Sekunden ist mir schon besser und ich sage: „Es ist alright“; aber Schweiß ist doch ausgebrochen. Ina sagt, ich möchte wohl nicht, wie der Flieger, der nach einem Schock gleich wieder losfliegt, wieder aufstehen? Ich lehne das ab, mit Resentment; ich sage, ich weiß doch aus Erfahrung, dass der Krampf leicht wiederkommt, wenn man am selben Tag wieder aufsteht. Ich spiele mit Muskeln von Beinen usw., oder Bewegung; bald kann ich mich schon wieder rechts und links drehen. Ich glaube, heute war der Schmerz und das Erschrecken weniger als letztes Mal (26. 6.); und ich bin und nicht so deprimiert wie damals. – Heute geht es mit Muskeln sogar besser als gestern! (Kein Algoc oder Cod) Ich nehme nicht großes Schreibbrett, weil ich da zu steif liege, sondern kleines, und bewege mich inzwischen öfters in andere Lagen. Daher Stimmung besser als gestern (aber ist das die Ursache, nicht die Wirkung?) – Der Darm drängt nachmittags und abends, aber ich möchte es auf morgen verschieben, wegen Rückenschmerz heute. Aber nachts 1h plagt es mich so; Ina kommt, Bedpan, es geht gut, aber mit großer Mühe. – Bis 2 ½ wach. – Später geschlafen. Und lange Träume.
Muskeln sind heute ziemlich gut; auch Stimmung. Nur kleines Schreibbrett, und öfters die Lage gewechselt. – In diesen Tagen lese ich die Rezensionen über mein Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 von WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph und van DantzigPDantzig, David van, 1900–1959, niederl. Mathematiker;67Rezension ??? IW ??? erstaunlich, wie viel Raum sie verwenden für Kritik von ganz unwichtigen Punkten, anstatt ihre wesentlichen Einwände deutlicher zu erklären. – Nachts 1h etwas Magenschmerzen, Codein; 5h wieder Cod. Spät und unruhig geschlafen.
Muskeln sind heute ziemlich gut trotz schlechter Nacht. Weil unausgeschlafen, heute nur Sachen gelesen. (Guter Aufsatz von BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph über Analytizität, gegen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998).68Aufsatz ???) – Abends spät Zärtlichkeit, dann zusammen. Gute Entspannung. – Nachts 1h etwas Muskeln, Cod. – Gut geschlafen. 🕮\Bar-Hillel (über IL) Oppenheim (über Einstein und Entropie!)\
An Entropie gearbeitet. (Versuche, E als Funktion der Distanzen zu definieren. – 2 Nemb, 1h drittes. Etwas Magenschmerz, Cod. 5h starker Magenschmerz, Cod.
10 – 7 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph kommt unangemeldet. (Sie fahren am Freitag nach Rotterdam. Dann Berlin, Holland, Belgien, Frankreich, Israel. – Über SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume. Wir fragen ihn; er ist auch bereit, über Mathematik oder Anderes zu schreiben. (Er schläft 3 – 5). Nachmittags über internationale Sprache. Er ist MitgliedDies habe ich in Bar Hillels Buch ‚Language und Inf.‘, p. 7 notiertvon IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) geworden und bekommt die „Scientific International“. Er überlegt eine Übersetzungsmaschine, die nur aus I. L. in nationale Sprache übersetzen würde, ohne Wortordnung zu ändern; die erste Übersetzung von nationaler Sprache in I. L. würde von Personen gemacht. Er meint, man sollte zunächst I. L. für wissenschaftliche Zwecke propagieren; später würde sie dann von selbst auch allgemeine Sprache. Daher ist er für Occ., oder IALAsIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Sprache, weil für Wissenschaftler gleich verständlich. Er hat vorgeschlagen, dass das geplante Journal für Kommunikation Nummern in IAL drucken soll; ich: aber auch englisch.) – Nur 2 Nemb – 3 – 5 wach, Magen; erst leichter Schmerz, Zwieback und Cod hilft; später starker Schmerz.
Vormittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph (über beschränkte Variablen; ich erkläre % und das Nullobjekt.) – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim. (Er berichtet, dass EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein ihm gesagt hat, er habe Kritik gegen übliche Auffassung von Entropie;Entropie müsste Reversibilität „enthalten“ [tut BoltzmannsPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. Physiker Definition das nicht?]. Er schlägt vorEinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein will das aber nicht veröffentlichen; man würde ihn doch nicht verstehen.OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim schlägt vor, dass EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein mit mir spricht; ich sage: besser mit einem Physiker, aber ich würde natürlich interessiert sein. 🕮\Einstein (&Oppenheim) (über entropy)\ OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim spricht später mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, arrangiert Besprechung hier für Do! Er meint, ich soll EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein auch „Grad von Ordnung“ erklären; der meine, das könne man nicht definieren.) – Abends 11h zusammen. – 2 Nemb, später drittes. – 3 ½ – 7 wach mit Magenschmerzen. Erst schwach, später stark; es dauert an trotz 2 Cod, Zwieback, 2 Donnatal und Heizkissen. – (Heute zweimal auf dem Bett gesessen.)
Etwas Kopfschmerzen und unausgeschlafen. Darum im Bett geblieben. SDe gekramt. – Abends 3 Nemb, auf Inas Rat. 2 ½ etwas Magenschmerz; Cod und 2 Donn. Dann gut durchgeschlafen.
Nachmittags ganz kurz am Bett gestanden. – Abends 2 Nembs, 1 ½h drittes. – 5h ein wenig Magenschmerz; Cod und 2 Donn. Hilft.
Körper gewaschen (nach vielen Wochen). – 4 ½ – 6 EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein und OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim hier. (Ich sage, dass ich nicht genug von Quantentheorie verstehe, aber ClausiusPClausius, Rudolf, 1822–1888, dt. Physiker und BoltzmannsPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. Physiker Begriffe kenne.69Erläuterung ??? Er sagt, was er sagen will, werde ich sicher verstehen und OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim „sollte es auch verstehen“. Er sagt, der Entropiebegriff enthält sehr wesentliche Schwierigkeiten, die Willkürlichkeit im Zellensystem. Und es ist nicht eindeutig bestimmt, was der Makrozustand eines gegebenen Mikrozustands sei. Ich stimme zu, aber sage, man kann ja einfach den Begriff auf Mikrozustände anwenden. Er meint, im BoltzmannschenPBoltzmann, Ludwig, 1844–1906, öst. Physiker Sinne ginge das nicht, weil der Makrozustand die Klasse der zusammengehörigen Mikrozustände bestimmt. Ich: Wenn das Zellensystem gegeben ist, so ist durch einen Mikrozustand die Klasse der „isomorphen“ eindeutig bestimmt. Er sagt, man kann aber keine nur vom Mikrozustand abhängige Funktion finden, die die Eigenschaften hat, die die Thermodynamik von Entropie verlangt. Ich erkläre meinen abstrakten Begriff, wie ich die🕮Zellen vermeide, und dass die Funktion stetig ist. Ich betone, dass ich nur Unordnung explizieren will, nicht etwas, aus dem die verfügbare Energie zu entnehmen ist. Als ich das Ziel der steten Funktion angebe, meint er zuerst, das könne man nicht. Nachdem ich es mit Diagramm erkläre, gibt er zu, dass das geht; er ist amüsiert, dass ich einen mathematischen Weg gefunden habe, um meine Forderungen zu erfüllen. Aber dieser Begriff löst natürlich nicht sein physikalisches Problem. –Auch über stetige und diskrete Skalen. Er meint, die gegenwärtige Mischung in der Physik sei nicht haltbar. Entweder reine Feldphysik, oder alles diskret, auch Raum und Zeit. Wenn Feldphysik, so sei sehr schwer verständlich, warum es nicht Teilchen von allen möglichen, stetig variierten elektrischen Ladungen gibt. Er nimmt an, dass die Gesetze symmetrisch sind in bezug auf positive und negative Elektrizität; dann aber ist schwer verständlich, warum alle Atomkerne positiv sind. Vielleicht konntekönnte? es beide Arten geben; aber die eine Art hat schließlich die andere „aufgefressen“. Über diskreten Raum habe schon MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph überlegt: Für n Dinge „gibt es“ einfach \(2\)⁄\(n\) Distanzen, das ist „der Raum“. Aber das hat große Schwierigkeiten: die Distanzen sind abhängig voneinander. Mit der Zeit kommen noch größere Schwierigkeiten hinzu. Man kann ja Partikel höchstens zählen, aber nicht identifizieren (d. h. keine Genidentität).) Es war ein lebhaftes und interessantes Gespräch. Vorher heute hatte ich Muskelschmerzen, vielleicht durch Tenseness wegen „Vater“. Beim Gespräch war ich aber entspannt und lebhaft. – 3 Nembs; gut geschlafen. 🕮
Nachmittags bis zur Tür gegangen (zum ersten Mal seit 15.). – Es geht heute besser mit den Muskeln. – Nur 2 Nemb. Nachts 1 ½ etwas Magenschmerz; Cod und Zwiebacke hilft. – 4 –7 ½ wach mit Magenschmerzen, 4h Cod und Zwieback, hilft ein wenig, 6h nochmal Cod, und Heizkissen; es hilft lange nicht.
Vormittags zur Tür gegangen. – Nachmittags ebenso. – 5 – 7 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über Deskriptionen in physikalischer Sprache; \(a_0\); durchschnittlich größer über Gebiete, die zuweilen % sind.) – Abends Musik; ungeplant zusammen. – Nur 2 Nemb. 3 ½ aufgewacht mit etwas Magenschmerz; Cod, 2 Donn, Zwiebacke hilft. Dann gut geschlafen.
Vormittags und nachmittags zur Tür gegangen; immer noch zittrig. – Muskeln heute gut. – 11h 2 Nemb. Auf einmal etwas Muskelschmerzen im Rücken links; es bedrückt mich übermäßig; Cod hilft. 11 ½ drittes Nemb. – Gut geschlafen. Magen ganz gut. 3 Träume.
Vormittags zur Tür gegangen. Nachmittags ebenso. – Abends nur 2 Nemb. Lange nicht eingeschlafen; aber dann gut geschlafen.
Vormittags zur Tür gegangen; nachmittags ebenso. Abends 10 ½ zusammen. Ungeplant. – Nachher gebe ich Ina Brief, dass ich wollte, mir wäre schon in Wien so gut gewesen, dann hätte ich sie gleich geheiratet und wir hätten Twins gehabt; sie hat sich das immer gewünscht „schriftlich“. – 2 Nemb. Ich kann lange nicht schlafen. – Nachts 4h etwas am Magen, vielleicht Herzfluttern, oder ein wenig Magenkrampf; ich bin unnötig beängstigt. Bis 5h gelesen. –
Vormittags zur Tür gegangen; nachmittags ebenso. – Abends 2 Nembs; 1h drittes Nemb und Cod, weil Magen ungemütlich und Schmerzempfindlichkeit am Ende vom Brustbein und Lymphdrüsen unter beiden Achseln. – 3 Magen ungemütlich, 2 Donn, Zwiebacke, Heizkissen. 🕮
Vormittags zur Tür gegangen; nachmittags ebenso. – 3 Nemb. Gut geschlafen.
Vormittags und nachmittags zur Tür. – 2 Nemb; lang wach gelegen. 2 – 3 gelesen. Dann endlich geschlafen.
VIII / 1953 Vormittags und nachmittags zur Tür. – 2 Nemb.
Vormittags und nachmittags zur Tür. 3 – 5 Li BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert und HerbertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Sie sind geschieden. Sie hat Stellung in National Büro von Standards; Klassifikation von Information über Instrumentation. Sie sagt, MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hat sich bald mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gestritten, hat jetzt neue Stellung in Defense Department, vielleicht Intelligence, über dieselben Probleme. Sie sagt, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph ist zu eigensinnig, und versteht nicht genug, um die Vorschläge von MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph über Anwendung der Logik anzunehmen. Er ist jetzt in privater Researchfirma, die Projekte für die Regierung macht, mit denselben Problemen. Miss WilliamsPWilliams, Frau, verh. mit Donald Cary Williams will ihren Doktor machen an einem Mädchencollege, über ein Problem der Klassifikation; sie ist schwierig in Zusammenarbeit. – Über die Kongressuntersuchungen. Sie meint, man solle lieber nicht das 5. Amendment anrufen, sondern sagen, man sei unschuldig, aber verweigere alle Aussagen über Ansichten usw.; selbst auf die Gefahr hin, wegen Contempt ins Gefängnis zu kommen.70Kongressuntersuchungen ???) – Abends zusammen. Kann nicht einschlafen; 1h drittes Nemb, und bis 2 gelesen. Dann gut geschlafen.
Vormittags und nachmittags zur Tür. Es geht etwas leichter. – 2 Nemb. Lange nicht eingeschlafen. – Nachts mal Magen etwas ungemütlich; 2 Donn, etwas gelesen.
Vormittags zur Tür; nachmittags ganz kurz ins untere Zimmer (zum ersten Mal seit 26.6.). – Nachmittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim kurz hier. – Abends 2 Nemb. 2h noch wach, 🕮\Richard Martin\ drittes Nemb, gelesen bis 3. Dann gut geschlafen.
Zweimal zur Tür. – Abends zählt Ina, dass 34 mal ⚬in 5 Monaten (gegen 3 mal monatlich in Prag). Ich bekomme auf einmal Lust dazu. Zusammen; besonders gut. – 11h 2 Nemb; 2 noch wach, drittes Nemb, 2 Zwiebacke; gelesen bis 3; geschlafen. – 5 ½ aufgewacht durch Schmerzen im Magen (nicht klar, ob Krampf; Donns hilft nicht) und rechte Seite Lymphdrüsen. Ich kann auch nicht auf rechter Seite liegen (schon früher) wegen Schmerzen auf rechtem Hüftknochen. Codein.
Zweimal zur Tür. – Abends 3 Nemb. Nachts 2h aufgewacht wegen Magenschmerzen (nicht klar, ob es Krampf ist); Cod; später 2 Donn, Zwiebacke, Heizkissen; etwas gelesen; der Schmerz geht nur langsam weg. Dann gut geschlafen.
Zweimal zur Tür. – Abends 2 Nemb. Nachts 2h ein wenig Magenschmerzen, drittes Nemb. Die Schmerzen werden stärker; Cod, Zwiebacke, Heizkissen, 2 Donn. Die Schmerzen gehen nur langsam weg. Gelesen bis 4h. Dann geschlafen.
Vormittags ins untere Zimmer gegangen (zum ersten Mal seit 4.) und bis zu Inas Bett (zum ersten Mal seit 26. 6.). Es geht ganz gut. – Nachmittag ebenso. – Abends 9h Magenschmerz; Cod und 2 Donn, hilft. 11h 3 Nemb. Trotzdem kann ich nicht einschlafen. 1 ½ 2 Donn, weil leichter Magenschmerz, hilft nicht; 2 ½ Cod, Heizkissen, hilft. Bis 4h noch wach.
Nachmittags Vormittags ins untere Zimmer. Nachmittags zur Tür. – 4 – 6 Richard Martin hier. (Er fährt am 12. auf eigene Kosten nach Europa, Philosophiekongress, Logikkonferenz, eine Woche zu WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger.71Konferenzen ??? Ich sage, er soll Pfeil🕮 WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger sagen, dass ich sein BuchBWoodger, Joseph Henry!1937@The Axiomatic Method in Biology, Cambridge UK, 1937 schätze‚72Woodger, The Axiomatic Method in Biology. ??? und über den Aufsatz:73Aufsatz ??? nicht die Sprache vermeidet die Eigenschaften, sondern nur seine Metabeschreibung. – Über den SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Band. – Ein wenig über Entropie, aber noch nicht meine Definition. – Über meine 2 Vorträge in seinem Kurs:74Vorträge ??? Ob das 1 oder 2 Tage, kann später entschieden werden. Er hatte vorgeschlagen: $ 100 und reine Kosten; anscheinend schien denen das zu viel. Er meint aber, ich könnte vielleicht um Gesamtsumme 300 fragen.) – Abends 11h 2 Nemb; 12:30 etwas Magenschmerz, Cod; 1h drittes Nemb; 1:30 wieder etwas Magenschmerz, Zwiebacke, Heizkissen, hilft.
Vormittags ins untere Zimmer. Nachmittags ebenso. – 5 – 6 ½PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph hier. (Er fährt am 12. auf „Liberty“ mit Familie nach Europa. Philosophenkongress.75Kongress ??? Dann Wien für Unterricht über gegenwärtige amerikanische Philosophie; Fulbright. Der Präsident seiner Universität hat ihm Urlaub verweigert, weil anderer des Departments schon Urlaub hat, trotz Fürsprache von Dean. Chicagos CastellPCastell, Alburey, 1904–1987, kanad.-am. Philosoph hat nichts übrig für seine Arbeit und überhaupt für analytische Philosophie; so hat er resigniert. Er sagt, die Fakultät ist empört darüber; der Präsident wird bald retirieren, vielleicht kann er also 1954 doch zurück. Er möchte aber lieber anderswohin. –Über SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume; er möchte lieber systematische Themen, am liebsten Disposition, auch konstruierte Systeme; auch analytische, da würde er natürlich Stellung zwischen mir und Gegnern wie QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) haben. Nicht Mathematik. – Er hat neues Buch ms schon an RoutledgeIRoutledge, brit. Verlag geschickt, über Semantik und notwendige Wahrheit.76Buch, k. Zuordnung, Zeitnähe ???) – Abends zusammen, ungeplant. – 2 Nemb. 1h rufe ich Ina, weil es schwül ist. Fenster zu kühler das für eine Weile.Sinn?– Drittes Nemb. – 3 aufgewacht mit ein wenig Magenschmerzen; Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft. Dann geschlafen. 🕮\Kaplan\
Vormittags und nachmittags ins untere Zimmer. – Abends 11h 2 Nemb; 1h drittes. 3h aufgewacht, etwas Magenschmerzen; Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft.
Vormittags und nachmittags ins untere Zimmer. – Abends 2 Nemb. – 1 ½ etwas Magenschmerz, Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft.
Vormittags und nachmittags ins untere Zimmer. – Abends 3 Nemb; trotzdem lange nicht eingeschlafen. (Magen gut.)
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Er war 5 Wochen weg. Ich berichte über dritten Rückenschmerz nach dem letzten Interview, am 15. 7. Nach den 3 Schmerzanfällen dauerte es länger, bis ich wieder aufstehen konnte: 24. 7. zum ersten Mal zur Tür, 8. 8. zum ersten Mal ins untere Zimmer. Er betont, dass das Erschrecken eine natürliche Reaktion ist, die jedem Kind angeboren ist; sie kann nur langsam verschwinden. Es war gut, dass es dreimal geschah; dadurch lerne ich, mich daran zu gewöhnen. Er meint, auf dem bewussten Level habe ich gut getan, weil ich jetzt alles aussprechen kann, anstatt zu unterdrücken.) Nachmittags bis zur Badzimmeretür gegangen. – Abends 2 Nemb. Nachts 3 ½ aufgewacht, leichter Magenschmerz, Cod, 2 Donns, Zwiebacke, hilft.
10 ½ – 12 ½KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph (Er ist für 2 Tage hier mit GilpatrickPGilpatrick ???, DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph und anderen; Konferenz über Zusammenhang zwischen Philosophie und Sozialwissenschaft.77Konferenz ??? Er unterrichtet im Sommer in HarvardIHarvard University, Cambridge MA, noch 2 Wochen, dann gleich zurück nach L. A.IUniversity of California at Los Angeles (UCLA) Er fragt, ob ich nachdiesem Jahr interessiert wäre an Einladung. Ich: Ich könnte nicht für ein Jahr, sondern nur für die 3. Er: So meinte er es, als Nachfolger für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Sie haben bisher niemanden finden können. Ich sage, ich wäre gewiss sehr interessiert, besonders wegen sehr anregendem Kontakt. Er fragt nach Gesundheit; ich sage, ich bin optimistisch, kann aber natürlich nichts versprechen. 1942 war ich in SF ein Jahr im Bett, und nachher wieder ganz auf. Ich sage, in Chic. nur 5 oder 6 Stunden, und Leseperiode. 🕮 Er sagt, das Normale ist 8 Stunden, aber das ließe sich wohl arrangieren. 2 Semester; Weihnachten 3 Wochen Ferien, Februar 2, Ostern 1. Sie haben gute Graduate Studenten. Ich sage auf Frage, dass es mir nicht wichtig ist, ob die Klasse groß ist. – Über philosophische Probleme. Er hat KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph unterrichtet; er sei im Grunde ein Empirist. – Über Unterschied zu britischen Philosophen; er lehnt sie sehr ab; ich sage, im Vergleich zu Philosophen in Deutschland ist es nur ein Bruderstreit. Wir sind einig, dass die unsystematische Art zurückgeht auf mangelnden Kontakt mit Wissenschaft. Er hat nächstes Jahr frei. Vielleicht will er Japan, Indien, Israel besuchen. Er interessiert sich sehr für ZenpOriginal Zend. Buddhismus; die sind ohne Ontologie, aber Mystik. – Ob Unterschied zwischen trivialen und wichtigen, schwierigen logischen Wahrheiten nur psychologisch ist. Ich: Vielleicht auch logisch. Er: Lange das kürzeste bewiesen. Ich: Ich denke mehr an semantische Einfachheit.) –NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel kommt für kurze Zeit dazu. (Er hatte schlimmes Jahr mit Krankheiten: der Sohn rheumatisches Fieber, EdithPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel Schwierigkeit mit Nerven im Arm. –Mit ihm und Kaplan über Betrag von Information; wie es von Sprache abhängt.) Nachmittags bis zur Haustür, zum ersten Mal seit 25. 6. – 11h 2 Nemb. Lang nicht eingeschlafen. 3:30 nachts aufgewacht, etwas Magensäure, Tums, hilft. Einige Stunden wach gelegen. Überlegungen über Entropie.
Vormittags zur Haustür gegangen; nachmittags ebenso. 12h – 8 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. (Er kommt für einige Tage, um morgen mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zu arbeiten. Ich erzähle von Gespräch mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein; und gestern mit KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph. – Ich frage über WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. PhilosophqNachträglich unleserelich in Langschrift überschrieben.. Er sagt, er ist nett, und es ist gut, mit ihm zu diskutieren; aber diese Gruppe (mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph) machen oft sehr abfällige und spöttische Bemerkungen über alle philosophisch anders Denkenden. – Er stellt Fragen über WaldsPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker Minimax🕮\Dennes\ Prinzip; ich erkläre es und verweise ihn auf DemingsPDeming, William Edwards, 1900–1993, am. Physiker und Statistiker Buch.78Buch ???) – Nachmittags kommt DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph eine halbe Stunde herein (er ist eigens von Berkeley für die Konferenz mit WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph, NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph, herübergeflogen! Er sagt, der Prozess wegen Nachbezahlung der verlorenen Gehälter für die Wiedereingestellten ist noch nicht entschieden.79Nachzahlung ???– Er erzählt, dass sein Sohn, soeben Dr. med. geworden, ein 22-jähriges katholisches Mädchen heiraten will, und im Konflikt ist, weil die Kirche verlangt, dass die Eltern katholische Erziehung der Kinder versprechen.) – Abends 3 Nemb. Nachts 3:30 Magen ungemütlich; Tums und Zwieback. Das hilft nicht, es kommen starke Schmerzen; Cod. Die Schmerzen noch schlimmer, wie seit langem nicht. Zwei Cod und zwei Donn. 4h kommt Ina herein, die mein Licht gesehen hat; sie tröstet mich mit Zärtlichkeit; das hilft etwas entspannen. Später wird der Schmerz aber wieder sehr stark; ein wenig Brechreiz dabei. Bis 6h wach; die Schmerzen sind etwas weniger.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich berichte über die argen Magenschmerzen heute Nacht. Über Konflikt zwischen Superego und IdIch?. Er: Es wäre gut, diesen Konflikt auszuakten zwischen dem 16-jährigen Jungen (wo das Upper Ego am stärksten ist) und dem 6-jährigen, dessen Wünsche noch in dem 16-jährigen stecken aber unterdrückt werden. Ich erzähle von Barmen. Meine moralischen Prinzipien, puritanisch; gegen Schwindeln in der Schule. Großer Familienkreis; Tischgespräche; meine strenge Verurteilung anderer Leute. –Ina fragt, wegen Kaplan, über Prospekt für Herbst 54. Er: Innerlich geht die Entwicklung sehr gut vorwärts; mit dem Aufstehen ist es schwieriger und langsamer; aber das sollte bis dahin auch gut sein. Ina: Das hat er aber auch letzten Winter über Herbst 53 gesagt.) 🕮\Hempel Bohnert\– Mit Ina allerhand Erinnerungen über Barmen; moralische Probleme: über Kartenspiel, über Essen sprechen, usw.; keine bewussten Probleme über Sex, Masturbation, Homo. – Dabei 30 Minuten gesessen, zum ersten Mal wieder seit 25. 6. – Nachmittags zur Haustür gegangen. – 9 ½ etwas Magenschmerz, Algoc, hilft. – 10h zusammen. – 11h 3 Nemb. – 1:45 aufgewacht, Magenschmerz, Cod, 2 Donn, Heizkissen. Hilft nicht viel. 2:45 immer noch ziemlich starker Magenschmerz; Algoc, hilft. Dann gut geschlafen.
Vormittags zur Haustür; nachmittags ebenso. – 10 – 4 ½HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er versucht, Hypothesen eine epistemische utility zuzuschreiben, aufgrund von Eineit dagegen, um dann die Regel von max. utility Schätzung anwenden zu können; ich bin zweifelhaft darüber. Ich: Regeln für Annahme von Hypothesen sind über Vereinfachung; er hat selbst schon bemerkt, dass man natürlich zu kontradiktorischen Hypothesen kommt. Ich: Das richtige Verfahren ist Zuschreibung von \(N\) zu allen Hypothesen. – Etwas über statistische Wahrscheinlichkeit und statistische Gesetze. – Er möchte Sinnregeln aufgrund von \(N\) aufstellen, in beiden Richtungen (wie ich früher schon in SF immer erklärt habe). – Möglicherweise kommt er Mitte September nochmal her, falls KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph einen Tag zu OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim kommt.) – 10h etwas Magenschmerz, Algoc, hilft. 11h 3 Nemb. – 2h Magenschmerz; Cod, 2 Donn, Heizkissen, hilft. Dann gut geschlafen.
Vormittags zur Haustür. Nachmittags ebenso. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; er hilft Ina, die Gummimatratze von SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker in mein Bett zu bringen. (Ich erzähle ihm vom Gespräch mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein; und erkläre ganz kurz meinen Entropiebegriff; er ist sehr davon angetan.) – Abends werde ich sehr gereizt durch Inas heftigen Reaktionen und schreie sie an. Nachher hat sie Mühe, mich aus dem Abgrund wieder herauszuziehen. –🕮\Oppenheim\ 11h 2 Nemb. Lange nicht geschlafen. 12h etwas Magenschmerz, Algoc, 2 Donn, Heizkissen, hilft. Später gut geschlafen.
Vormittags und nachmittags zur Haustür. Vormittags OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim und GabiPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim hier. –OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheimms „Dimension von knowledge“ gelesen.80MS ??? Nachmittags 5 – 6 mit ihm und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph darüber gesprochen. (Mein Hauptbedenken: \(b\) und \(d\) scheinen mir nicht geeignet, die Definition im gewöhnlichen Sinne zu treffen. Ich sage ihm, er soll aber den Aufsatz jetzt lassen, wie er ist.) – Abends 10:30 2 Nemb; 12h 2 Donn; 1h Magenschmerz, Algoc; 1:30 drittes Nemb; Zwiebacke, Heizkissen, hilft nicht; 2h Cod, hilft nicht für lange Zeit. 5h aufgewacht, ohne Schmerz, wieder eingeschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Ich erzähle mehr aus Barmen. Ich war moralisch strenger als Mutter, wollte immer feste Regeln. Erst später: das individuelle Gewissen. Keine Sexversuchungen bewusst. Ernst und die Peitsche. Er: Die Erinnerungen werden schrittweise weiter zurückgehen. Bücher über Jugenderinnerungen helfen.) – Vormittags zur Haustür. Mittags 15 Minuten beim Essen gesessen. – Nachmittags zum Wohnzimmer, kurz dort gesessen (zum ersten Mal seit 25.6). – Nachmittags Briefe diktiert. – Abends zusammen, ungeplant. – 11h 3 Nembs; lange nicht geschlafen; 1h etwas Magenschmerz, Algoc; 2h Zwiebacke, Heizkissen. Nur langsam geht der Schmerz weg.
Vormittags kurz im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags ebenso. Mittags und abends je 20 Minuten gesessen zum Essen. – (ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap telefoniert aus Chic., sie hat Mieter für die Wohnung.) – 11h 2 Nemb, 1h drittes. 2h Magen ungemütlich, Zwiebacke. 4h noch wach, leichter Magenschmerz, Algoc. 4:40 Cod, Heizkissen. Langsam besser. Bis 5 ½ noch nicht geschlafen.
Vormittags kurz im Wohnzimmer gesessen; nachmittags ebenso. – Mittags 🕮\Bohnert\ 20 Minuten gesessen, zum Essen. – 6 – 8 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Er berichtet, dass OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim sehr beunruhigt ist durch meine Kritik des Aufsatzes. Er hat ein langes Ferngespräch mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel darüber gehabt, ca 1 Stunde! Er spricht nicht mit BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph darüber, weil der jetzt an seiner These arbeitet. BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph revidiert seinen Aufsatz über utility für ein Buch von RAND CorporationIRAND Corporation.81Aufsatz ??? Ich sage, es war zu negativ; es bezieht sich auf Proposition. – Er bei Ina bis 10.) – 10:30 3 Nemb, trotzdem lange nicht geschlafen. 3h aufgewacht mit Magenschmerz; Algoc, 2 Donn, Heizkissen, Bald wieder geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 78 aus Barmen. Einige Erinnerungen aus Barmen. Sie scheinen mir so spärlich; lohnt das wirklich? Er: Oh ja.) Mit ihm zur Haustür gegangen. Er: Ich scheine doch schneller wieder Fortschritte zu machen, als früher. – Mittags 30 Minuten gesessen; ebenso abends. – Abends 2 Nembs. 3h aufgewacht, Magenschmerz, Algoc, hilft.
Vormittags zur Haustür gegangen, etwas zittrig. Mittags nur 5 Minuten gesessen, weil tense. Darum nachmittags im Bett geblieben. – Abends 2 Nembs. 1:30 etwas Magenschmerzen, Algoc, hilft nicht. 2:45 Cod, Heizkissen, drittes Nemb. 4:15 2 Donn. 5h immer noch wach und noch Schmerzen, zweites Algoc. (Mehrmals Licht an, Buddenbrooks gelesen.)
Zweimal zur Haustür. – 4 – 6 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über utility. Er führt Präferenz zwischen pr-Kombinationen mit Hilfe von Symbol zurück auf Präferenz zwischen Propositionen. Über utility für Gruppe.) – In den letzten Tagen immer etwas Spannung in den Muskeln am an den Hüftknochen. – Abend zusammen. 3 Nembs. – 2h aufgewacht, große Ausleerung auf Zeitung (heute morgen Bedpan, zweimal). 🕮\Bohnert\ Ein wenig Magenschmerz. Zwiebacke, Algoc, Heizkissen, hilft nicht, 3:30 Cod. – Später gut geschlafen.
Zur Haustür, dreimal. – Langer Brief von ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap;82Brief ???sie ist erfreut über meine Psychoanalyse und mein Verstehen unserer früheren Schwierigkeiten. – 7h Magenschmerz und Rippenschmerz, Algoc, hilft. – 10:30 3 Nemb, aber lange nicht geschlafen. 2h etwas Magenschmerz, Algoc, 2 Donn, Heizkissen. Später geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater („delivery“ Mi Nacht. – Traum 83. – Kurze Stücke aus Traums heute (nicht aufgeschrieben).) – Zur Haustüre, zweimal. – Mittags 30 Minuten gesessen, mit Mühe. – Abends zusammen, ungeplant. – 2 Nemb. – 2h aufgewacht, etwas Magenschmerz, Algoc, Heizkissen, hilft nicht. 3h Cod, 2 Donn, hilft nicht, 4h noch Schmerzen.
Kurz im Wohnzimmer gesessen, zweimal und einmal zur Haustür. – Mittags 20 Minuten gesessen, mit Spannung. – 8h Magen- oder Rippenschmerz; Algoc, hilft wenig. – 2 Nemb, 2h drittes. 3h ein wenig Magen- oder Rippenschmerz, Algoc, hilft wenig. 5h immer noch wach und etwas Schmerz. 6h Cod. (Ich glaube, bisher noch nicht geschlafen. Die Schmerzen sind nicht schlimm, aber stören das Einschlafen.)
12 – 3 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. (Über utility.) – Nachmittags etwas herumgegangen. – FreudPFreud, Sigmund, 1856–1939, öst.-brit. Arzt und Psychologe und LieberPLieber, Lillian R., 1886–1986, russ.-am. Mathematikerin Bücher gelesen. – 10h ein wenig Rippenschmerz, Algoc. 10:30, 2 Nemb. 11:30 etwas Schmerz, Cod, Heizkissen, hilft nicht. 1h drittes Nemb. 4h (vielleicht aufgewacht) etwas Schmerz, Algoc, 2 Donn.
Zweimal zur Haustüre. Mittags 15 Minuten gesessen, mit Spannung. – 5 – 6 (ausnahmsweise) Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Hanno aus 🕮aus Buddenbrooks, der kleine Junge, der weint beim Gedichtaufsagen. Meine Erinnerungen an Gedichte Aufsagen; ich kann auch nicht öffentlich sprechen; weine bei Volksliedern und Märchen z. B. Dumme Else; leicht bewegt, wenn Frauen weinen, z. B. NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen. – Traum 84: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Bett; ich muss wählen zwischen unten und oben.) – 6 – 7 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph (über utility). – 11h 2 Nemb. – Magensäure, längere Zeit, aber keine Schmerzen.
IX / 1953 Zur Tür gegangen. – Nachmittags 20 Minuten gesessen zum Haarschneiden. – Abends 7 – 9 ½Miss SachsPSachs, Eva, 1912–1990, dt. Bibliothekarin ??? (Bibliothekarin am Institut, seit 10 Jahren. Studierte in Berlin, Vater a.o. Prof; erst Medizin, dann deutsche Literatur; zur HitlerzeitPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker nach der Schweiz, katholische Universität FribourgIUniversität Freiburg, Nazispitzel unter den Studenten. Doktorthese „Über das Dämonische in der Romantik“. In Amerika ein Jahr library studiert an ColumbiaIColumbia University, New York NY. Sie ist nett, aber kann sich nicht unbefangen gehen lassen, hat Hemmungen. Ina sagte mir, dass sie Psychoanalyse überlegt, in NY, weil es hier zu öffentlich sein würde.) – Nachts keine Magenbeschwerden; aber lange nicht geschlafen. 2:30 drittes Nemb. – Ina knickt ihr Fußgelenk in der Garage, große Schmerzen, kann nur mühsam herum hinken.
Zur Tür gegangen. Nachmittags in meinem Zimmer gegangen. – Nachmittags mit Ina (über die Sterbeszene in „Buddenbrooks“BMann, Thomas!1901@Buddenbrooks, ???, 1901, über Mutters Tod; warum war ich nicht früher nach Jena gefahren? Warum war ich erst zu weich und später zu hart? Wir weinen beide zusammen.) – Abends zusammen; DvorakPDvorak, Antonin, 1841–1904, tschech. Komponist Cellokonzert, dadurch Ina traurig und etwas entfernt. – 1h drittes Nemb. Magensäure.
Dreimal zur Haustür. – Nachts 12h drittes Nembutal. 1:30 etwas Magenschmerz, Algoc. 🕮
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 85 diese Nacht: EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein, BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker, Ski. Aus BuddenbrooksBMann, Thomas!1901@Buddenbrooks, ???, 1901: Tod der Großmutter; Tod meiner Mutter. Warum fuhr ich nicht früher hin. Ich war in den Tagen kühl und hart.) –BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier (über den Brief von publ. op. Leuten). – Zweimal zur Haustür. – Abends 2 Nembs. Nachts keine Magenbeschwerden, aber 5 – nach 7 wach gelegen.
Vormittags zweimal zur Haustür. – Beim Mittagessen im Bett spüre ich auf einmal einen ganz kleinen Schmerz rechts auf dem Hüftknochen, und erschrecke. Dann unnötig deprimiert. Mir fällt ein, dass ich Dexedrin vergessen habe, und ich nehme es. Nachmittags im Bett geblieben. – 11h 3 Nemb. 1h ein wenig Magenschmerz, Algoc; 2h immer noch, Cod, Heizkissen, 2:30 Zwiebacke. 5h aufgewacht, keine Schmerzen; aber 5:30 starke Magenschmerzen, Cod.
Zur Haustür gegangen. Nachmittags im Zimmer herumgegangen. – Meine Muskeln sind empfindlich, und etwas gespannt. – Abends bei der Musik nehme ich Ina in meinen Arm; und dann wünsche ich ⚬. – 3 Nemb. Nachts keine Magenbeschwerden; gut geschlafen, mit Unterbrechungen.
Zur Haustür gegangen, zweimal. – Abends 3 Nemb, gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (anstatt gestern. Bericht über 5.: kleiner Schmerz, etwas Depression, Nacht Magen. – Erinnerungen aus Ronsdorf. Meine Schüchternheit und Scheu, leichtes Erröten, Scheu davor zu führen. Er: Vielleicht Furcht davor, aggressiv zu sein. Über Esperanto und Heinz.) – Zur Haustüre, zweimal. – Abends Ina lange bei AstridPSelberg, Astrid ??? Selberg (bis 11:45). 11:15 2 Nemb; kann nicht einschlafen, lese ‚Zorba’. 1h drittes Nemb. 2h etwas Magenschmerz, Algoc. 2:30 starke Schmerzen, Cod, Heizkissen. 4h Zwiebacke. 5h starke Schmerzen, 2 Donn, Cod. 6h noch wach. 🕮\Hempel\
Zur Haustür, zweimal. – (Wegen schlechter Nacht) TP und anderes gelesen. – Abends 3 Nemb. – 11:30 etwas Magenschmerz, Cod. (Vielleicht inzwischen etwas geschlafen?) 2h starke Magenschmerzen, zweites Cod. – 4h aufgewacht, kein Schmerz.
Zur Haustür, zweimal. – Abends 10:30 zusammen. – 11h 3 Nemb. 12:40 Magenschmerz, Cod, 3 Donn, hilft. Dann gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Traum 87: Wir klettern Seil hinauf. Traum 86: Vorträge von PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph über Tierpsychologie, in Wien. Ich weiß nicht, was es bedeutet. Der Doktor: Hier ist ein Sohn, der geliebt wird, trotzdem er widerspricht.) – Zur Haustür. Nachmittags im Zimmer herumgegangen. – Abends 3 Nembs. Gut geschlafen.
Zur Haustür, zweimal. – 4 ½ – 8 ½HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel (er ist hier, um morgen mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zu sprechen, über meinen Einwand und OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim neue Idee dazu, die ich nicht kenne. Montag nachmittags wollen sie in NY KemenyPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph treffen, hierüber oder über den neuen Aufsatz.83Aufsatz ???– Sie sind seit kurzem in Cambridge, in Morton WhitesPWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph Haus, $ 175! Viel Treppen laufen, kein Garten für die Kinder! Die Privatschule ist doch zu teuer für den Jungen, er wird in Public Schule gehen. DianesPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel Bruder fuhr sie hinüber. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel hat schon allerhand gefahren, ist aber noch zu ängstlich: schwierige Parkplätze und sehr starker Verkehr auf den Hauptstraßen. Er hat nur 20 Minuten zur Emerson Hall. Die Kinder waren zuerst schwierig und fussy im Eingewöhnen. Er ist jetzt immer noch unter strain, durch Mühe vom Packen, Fahrt, Einrichten, Kinder, und besonders Geldsorgen. Trotz höherem Gehalt ist dies Jahr eine Belastung. Das Autogeld wurde mit 12 % verzinst, darum hat er es durch privates Darlehen ersetzt, von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim. Hohe Miete; vielleicht werden sie 2 Zimmer und Bad oben vermieten für 60 $; aber das würde sehr störend sein. – Er erzählt von Zwangsvorstellung jetzt am Bahnhof in NY: Wenn es ihm nicht 🕮\Hempel\ gelingt, als erster zum Wassertrinkbecken zu kommen, wird ihn der Schlag treffen! – Trotzdem sagt er, er ist froh, dass er nicht Analyse hier angefangen hat; das würde er fortsetzen müssen, und dann würden die Geldsorgen noch sehr vermehrt werden. – Ich erzähle ihm vom Gespräch mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim: ich sagte meinen Einwand nur, nachdem er sagte, er würde das ms doch so abschicken. b scheint mir gar nicht die Breite zu explizieren, es ist vielmehr die Stärke eines Symbol-Systems, also verwandt zu s. Ich rate ihm, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zuzureden, höchstens kleine Änderungen zu machen.) – 3 Nemb, gut geschlafen.
Zur Haustür. Zweimal. –4-8 4 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz (hat Brief von PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph wegen SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph Volume; er möchte vielleicht Disposition behalten. Er wird am 15. abreisen, vorher uns Entscheidung mitteilen.) – 4 – 8 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel (Sie haben mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim Kompromiss besprochen; er wird den Aufsatz im ganzen ungeändert lassen, nur am Ende Qualifikation hinzufügen, dass man auch andere Wege zur Explikation erwägen könnte, und vielleicht OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim neue Idee andeuten: Unterscheidung zwischen Genus und Species, d. h. Substantiv und Adjektiv [?!] – HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel fragt, ob ich vielleicht gelegentlich für Besprechung mit OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim bereit wäre; er meint, 10 $ die Stunde wäre das Optimum; z. B. mit 3 Stunden nachmittags Besprechung. Ich erkläre mich bereit, lasse aber die Häufigkeit offen; vielleicht zunächst alle 2 Wochen, aber so, dass beide Seiten es ändern können. – Ich schlage ihm vor, OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim anzubieten, dass erSinn? bereit wäre, mal wiederzukommen; er sagt, am besten ginge es während der Reading Periode im Januar. – Nochmal kurz über theoretische utility; ich bin noch zweifelhaft.) – 6h schon etwas Magenschmerz, Algoc, es hilft; 9:30 ebenso. – 11.30: ein wenig Schmerz, Pav. 1h ein wenig Schmerz, 3 Donn. Dann gut geschlafen bis 6h. 🕮
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Ronsdorfer Zeit. Leicht bedrückt durch Schuldgefühle; Erleichterung, wenn die Mutter mich in Schutz nimmt. Er: Dadurch vielleicht zuweilen Hostilitäten gegen die Eltern; das wird besonders als Schuld empfunden und unterdrückt, daher am schwierigsten herauszuholen. Etwas über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel.) – 15 Minuten im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags zur Haustür. – Abends 10h zusammen, ungeplant. – 2 Nemb., 1h ein drittes. Dann gut geschlafen.
Zur Haustür, zweimal. – Abends 2 Nemb. 12h Muskelschmerz im Rücken links hinten; Cod, hilft. 12:30 drittes Nemb. Dann gut geschlafen.
Zur Haustür, zweimal. Abends 3 Nemb., trotzdem kann ich nicht einschlafen (vielleicht weil wir für Inas Fahrt morgen geplant haben). 1h ein wenig Magenschmerz, 3 Donn, spät hilft nicht, später Cod und Zwiebacke.
6 ½ aufgewacht (Ina sollte jetzt aufstehen, hat es aber verschlafen). 7:10 Ina bringt mir Frühstück und Lunch, in großer Eile, dann fährt sie ab. [7:36 Ina nach NY; sie trifft FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap, der hatte keine Zeit, herzukommen. Sigmund WienerPWiener, Sigmund, Schwager von Ina Carnap ist am Tag von StögersPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap Ankunft gestorben.] 4h Ina kommt zurück. – Abends 3 Nemb. – 2h ein wenig Magenschmerz; Tumbs84Eigentlich „tums“ aber Carnap schreibt „tumbs“, Milch hilft. – 4:30 aufgewacht, starker Magenschmerz, Cod und 2 Donn.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Heutiger Traum 89: Margret, die Nordkette; Radio Klavier. Am Schluss gehe ich mit dem Doktor zur Haustür; er sagt:, ich mache „Zehenschritt“ um jolt durch Ferse zu vermeiden; beim natürlichen Gehen setzt man zuerst den Absatz auf, mit durchgedrücktem Knie.) – Nachmittags zweimal aufgestanden im Zimmer. – Abends 2 Nemb, später drittes. 1:30 Magenschmerz, Cod, 2 Donn, Heizkissen. 🕮\Lotts\
Zur Haustür, zweimal. – Abends das Kind Ingrid Selberg85Original Sandberg.PSelberg, Ingrid, ???, Tochter von Atle Selberg ist hier, während des Abendessens; später bringt Ina sie drüben zu Bett und bleibt bei ihr bis spät. – Nur 2 Nemb (1h noch wach, später gut geschlafen.)
Zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen. – 4 – 5 Professor Lotts hier (Linguist von Col. U., Ina bringt ihn von SelbergPSelberg, Atle, 1917–2007, norweg.-am. Mathematiker herüber. Er ist von ungarischer Abstammung, geboren in Milwaukee, war einige Jahre in Stockholm. Freund von JakobsonPJacobsson, Malte Ferdinand, 1885-1966, schwed. Philosoph, kennt Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. Hat meine Bücher gelesen. Er schreibt ungarische Grammatik allgemeines Buch, Verbindung von Syntax und Semantik; er meint, Pragmatik nur nötig, um konkrete Situationen und Kausalbeziehungen zu beschreiben, nicht für Sprachbeschreibung. Die Gebräuche in verschiedenen Gruppen nimmt er als verschiedene Dialekte. Auch über internationale Sprachen; er hat sich mit Esperanto beschäftigt; ist aber skeptisch, ob es für mehr als Mitteilung dienen kann.) – Abends zusammen, besonders schön. – 12:30 drittes Nemb.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (Anfang vom langen Traum 88: Griechenland, Zorba Buch, Abschied der Freunde, dabei kommen mir die Tränen; die Sünde, eine Frau allein zu lassen; „lesbisch“. Er: Manchmal beim Sex erlebt man in der Fantasie alle Phasen in der Reihenfolge der Kindheit. Beim Gehen sagt er: „sehr gut“.) – Zur Haustür. Nachmittags im Zimmer gegangen. – Abends sensitiv auf beiden Hüftknochen; beim Essen links gelegen, aber es wird schmerzhaft. 7:30 Algoc; 9h zweites, weil noch Spannung mit etwas Schmerzen. Schönes langes SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist-Trio; mit Tränen, das tut gut. 10h beim Essen etwas links gelegen, geht nicht gut. 11h 3 Nemb. 1h noch wach; wieder die Spannung an den Hüftknochen, Cod. 2h Magensäure; Tumbs und Milch. 2:30 Magenschmerz; zweites Cod, 2 Donn, Heizkissen. 3h starke Magenschmerzen, Brechreiz, 🕮\(über Zorba Buch und meine Mutter)\ viertes Nemb. Die schlimmste Nacht mit Magenschmerzen. 4h nachts Erbrechen. Ina hört mich würgen und kommt (bis 4:20). Sie gibt mir Eiscreme, das beruhigt den Magen, weniger Schmerzen. 5h etwas Magenschmerz; Rest Eiscreme gegessen. 5:30 mehr Magenschmerz, drittes Cod, aber nachher wieder starke Schmerzen. Nach 6h schwaches Dämmerungslicht, hilft nicht. 6:30 starke Schmerzen, ich rufe Ina; Eiscreme, hilft etwas. Wir machen leise MozartmusikPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. Tageslicht. 7:30 Ina bringt Kakao und Toast, hilft etwas. Ich schlafe ein wenig, mit Unterbrechungen. Aber
Die Schmerzen bleiben trotz Tageslicht! 10:30 warmer Kaffee, hilft etwas. 11 – 2 ich erzähle Ina vom Zorba Buch und meiner Mutter. (Im Buch wird die Bobolina vergessen von Zorba; er kommt, als sie schon am Sterben ist. Wieder über mein Nicht-Fahren nach Jena. Und dass ich sie ein Jahr vorher im Hospital nicht besuchte, als sie die Operation an der Brust hatte. Und dass ich erst spät zu ChachaPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap fuhr, als JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap geboren worden war. Ähnlich dieselben Hemmungen dagegen, die Gefühle „zur Mutter“ herauszulassen. Viele Tränen kommen, auch Ina. Es tut mir gut. Und endlich wird der Magen besser. Also war es wohl hauptsächlich verursacht durch Lesen von Zorba gestern Abend.) – Nachmittags die ersten Korrekturen von Springer; ich lese sie gleich. – 10:30 3 Nemb. 12:15 aufgewacht mit Magenschmerz; 3 Donn und 2 Trasentin (die neuen Pillen, gegen Krämpfe). Bald eingeschlafen, gut geschlafen.
Zur Haustür, zweimal. – Wir sind beide noch bewegt von den berührenden Dingen von gestern morgen; Ina ist sehr lieb, ich bin gerührt, wie sehr sie sich für alles in meinem Leben interessiert und wie gut sie es versteht. –Abends lese ich das Ende der Zorba Geschichte: der Abschied in Kreta, die spätere Botschaften von Zorba, und Nachricht von seinem Tod. Es bewegt mich sehr. – Abends 11h🕮\Putnam (zum ersten Mal, Sept. 26, 1953)\ 2 Nemb; 1h drittes. 1:40 leiser Magenschmerz. 2 Trasentin (die neuen Antikrampfpillen vom Doktor). 2:30 immer noch Magenschmerz, 3 Donn. Später gut geschlafen.
Vormittags zur Haustür; nachmittags auch, und zweimal im Zimmer auf. – 3 Nemb, Magen etwas ungemütlich, aber nicht richtig Schmerzen. Gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater (über schlechte Nacht Mo, und langes Gespräch mit Ina Di morgen. Die Erinnerungen an Mutters Tod usw. brachten wohl die langen Magenkrämpfe herbei. – Mutter erklärte alles auf meine Fragen. Aber ich habe vergessen, was sie über Kinderkriegen und sexuelle Unterschiede sagte. ) – Zweimal zur Haustür, dabei einmal im Wohnzimmer gesessen. – Abends 2 Nembs, später drittes.
Zweimal zur Haustür. – 3:45 – 7:15 (!) Hilary PutnamPPutnam, Hilary, 1926–2016, am. Philosoph hier. (Er ist jetzt hier Visiting Assistant Professor, unterrichtet Philosophie der Wissenschaft und Logik, 10 Wochenstunden. Er hat studiert bei WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph in PaIUniversity of Pittsburgh, Pennsylvania. Als Undergraduate, bei QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und hauptsächlich bei ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, dort Doktor gemacht. Ein Jahr Rockefeller GrantIRockefeller Foundation über Linguistik; GilpatricPGilpatric, Chadbourne, 1914–1989, ???86Original Gilpatrick. habe unerträglich interferiert, sodass er zu Rulon WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph gehen musste anstatt QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998).siehe auch The Philosophy of Hilary Putnam, Open Court, 2015, Seite 22 Dann unterrichtet an NWINew York University (NYU), New York NY. Verheiratet, 27 Jahre. Er hat alle meine Bücher und kennt sie gut. Er ist jetzt mehr auf meiner Seite als ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Er sagt, ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach „Rechtfertigung“ der Induktion beansprucht zu viel; die Welt kann doch so sein, dass seine Voraussagen meist falsch sind. – Er will abstrakte Entitäten rechtfertigen durch syntaktische Regeln in einer nominalistischen Metasprache. – Er meint, der größere Teil des Unterschieds zwischen Reichenbach und mir sei nur terminologisch, 🕮\(Putnam) Shimony und Frau\ aber ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach wollte das nicht zugeben. – Über statistische Wahrscheinlichkeit. Meine Einwände, dass Limitdefinition zu stark; stattdessen \(N = 0\). Einführungsregeln für Begriffe mit \(N\); das interessiert ihn sehr. –Über HenkinPHenkin, Leon, 1921–2006, am. Logiker; ich erkläre, dass PeanoPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. MathematikerAS doch monomorph ist. –Er möchte auch, gegen QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), analytisch-synthetisch beibehalten. – Er sagt, WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph ist stark beeinflusst von MalcolmPMalcolm, Norman, 1911–1990, am. Philosoph, will nicht symbolische Logik anwenden, sondern wie die Engländer nur die wirkliche natürliche Sprache analysieren. GilpatricPGilpatric, Chadbourne, 1914–1989, ???87Original Gilpatrick. will das auch, aber schwankt fortwährend, weil er selbst keine eigene Auffassung hat. – Ina sagt, dass OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim jemand sucht; er selbst ist nicht interessiert, zu viel Arbeit schon jetzt.) – 8 ½ – 9 ½Shimony und Frau hier. (Er muss Ende Oktober in die Army; hofft, Stelle als Physiker, vielleicht in Los AlamosIUniversity of New Mexico-Los Alamos. Für 2 Jahre. Hat seinen Doktor beendet. Kommt vielleicht nächste Woche nochmal her. Er sagt, TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker ist in Analyse; wir sagen: SmullyanPSmullyan, Raymond M., 1919–2017, am. Philosoph auch; er sagt: dann ist er selbst der einzige von den Chicago Freunden, der nicht ist. –Sehr kritisch über BraithwaitesPBraithwaite, Richard Bevan, 1900–1990, brit. Philosoph BuchBBraithwaite, Richard Bevan!1953@Scientific Explanation: A Study of the Function of Theory, Probability and Law in Science Cambridge 1953;88Braithwaite, Scientific Explanation. er schreibt lange Rezension. Für Review Metaphysics. – Sie waren in Kanada in Indianerreservation; die Frau schrieb Doktorthese in Anthropologie darüber, Iroquois. TennenbaumPTennenbaum, Stanley, 1927–2005, am. Logiker will vielleicht in einem Jahr nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ kommen, um im Mathdepartment zu arbeiten, entweder Logik oder Mathematik selbst; jetzt unterrichtet er Einführung in symbolische Logik und Advanced im down town College.) – 3 Nembs. 12h Magen ungemütlich, 2 Trasentin. 2:30 ebenso, 3 Donn. Dann gut geschlafen. 🕮\Mandelbrot\
(Sommerzeit zu Ende, Uhr eine Stunde zurückgestellt.) Zur Haustür, zweimal. – Abends 3 Nembs; gut geschlafen.
Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater. (Über Los Angeles; wir versuchen, Entscheidung hinauszuschieben. Was sind meine Chancen für Erholung? Er: Es braucht nur ein inneres Umtrainen, Beseitigung der Kindheitsängste; vermutlich war da ein Zeigen und Betätigen von Affection, vielleicht zu Vater und Schwester, und dann Zurückweisung oder lächerlich machen. Und darauf habe ich mir gesagt: nur nicht wieder zu anderen Leuten gehen! Man kann es nicht mit Willen machen. Es wird in Träumen herauskommen. Und dann wirkt vielleicht die Aussicht auf L.A. anregend von mehr und mehr Aktivität: Ausgehen, zu Leuten, Auto fahren usw.) – Zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen. Muskelschmerzen im rechten Oberschenkel an vielen Stellen. – Abends 2 Nemb; 1h noch wach, später gut geschlafen.
Zweimal zur Tür. – Abends 2 Nemb., lange wach, dann gut geschlafen.
Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags im Zimmer gegangen. – 3:15 – 6:15 MandelbrotPMandelbrot ??? hier (er hat Rockefeller GrantIRockefeller Foundation für Institut hier und MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA, will wahrscheinlich bis April hier bleiben. Besucht Seminare an Universität, will sich mehr in Mathematik stürzen, um es später auf Kommunikation und Sprache anzuwenden. Er hat gefunden, dass der eigentliche Entropiebegriff, nicht nur analog, für Kommunikationskanäle anwendbar ist; Energie/Temp, bedeutet die gebundene, d. h. für Signale nicht verfügbare Energie. Er hat thermodynamischen Begriff analog, nicht buchstäblich, angewendet auf Sprache. – Ich erzähle von meinem Aufsatz über Entropie, derSinn? ich jetzt BrillouinPBrillouin, Leon, 1889–1969, fr.-am. Physiker kritisiere. Er sagt, der hat sehr gutes LehrbuchBBrillouin, Leon!1931@Die Quantenstatistik und ihre Anwendung auf die Elektronentheorie der Metalle Berlin 1931 über Quantenstatistik geschrieben, aber seine jetzigen Aufsätze werden von allen abgelehnt; Gabor hat ihm gesagt, dass er Einwände Pfeil🕮\Inas poison ivy Infektion\ BrillouinPBrillouin, Leon, 1889–1969, fr.-am. Physiker gesagt hat, aber der wollte nichts davon akzeptieren. – Über politische Probleme in Frankreich. Er schätzt SartresPSartre, Jean-Paul, 1905–1980, fr. Philosoph literarische Zeitschrift; SartrePSartre, Jean-Paul, 1905–1980, fr. Philosoph sei gut in politischer Kritik, habe aber keine deutliche positive Stellung. Über die Gefahr eines faschistischen Coups durch JuinPJuin ???, oder Sezession von Nordfrankreich wenn liberale Regierung kommt. Er hält viel von Mendès-APMendes, A. ???.) –Ina war beim Doktor für erste Injektion gegen poison ivy, jetzt hat sie es sogar im Gesicht.) – Abends 2 Nemb; wenig geschlafen.
X / 1953 (Vormittags zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen). – Abends 2 Nemb, 1h drittes, später gut geschlafen.
(Ina ist so verschwollen im Gesicht, dass ein Auge ganz zu ist und das andere halb. Sie sagt darum Dr. Carrier ab; sie nimmt dritte Injektion beim Doktor in Princeton.) – Abends 2 Nemb., 1h drittes. Magen ungemütlich, 2 Trasentin, später 2 Donn; hilft. Gut geschlafen bis 7h.
Dr. Wallis (anstatt gestern. Ina fragt ihn über geschwollenes Gesicht; er spricht nur mit Zögern gegen den anderen Doktor; schließlich aber rät er, die Injektionen fortzusetzen, und verschreibt Cortison. – Traum Nr. 88 zu Ende: Einlauf von Ina; ich auf „Mutters hohem Bett“; der blonde Mann geht nach Juist, d. h. der Doktor schaut in meine Kindheit.) – Vormittags 10 Minuten im Wohnzimmer gesessen; nachher sind die Muskeln gespannt. – Abends 2 Nemb. Nachts Magensäure; Tums und Milch hilft.
Zweimal zur Haustür, dabei einmal kurz im Wohnzimmer gesessen. – Abends 2 Nemb, 1h drittes. Dann gut geschlafen.
Dr. Wallis (4h anstatt vormittags. Traum 91: Verwandelter Tisch, 🕮 und Marni; Gegensatz zwischen intellektualistischem und emotionalem Leben; Zorba.) – Zweimal ganz kurz im Wohnzimmer gesessen. – 2 Nemb, später drittes.
Zweimal zur Haustür. – 2 Nemb, später drittes.
Zweimal zur Haustür. 4 ½ – 6 ½Shepherdson (von U. Bristol, kennt symbolische Logik, mein Buch „Formalisation …“ . Hauptsächlich interessiert an: Entscheidungsprobleme in Algebra, und axiomatische Mengenlehre besonders Gödel über Continuumshypothese. Er ist nett, aber sehr schweigsam. Ich erzähle von Frege, und von Wittgenstein in Wien. Auch über Weltlage; ob Churchill resignieren wird, ob er nach Moskau fliegen wird; er hat von nichts gehört. Er hat Church besucht, will auch mit Mathematik-Department Kontakt nehmen. Ich gebe ihm MIT Report über Information.) – Abends 2 Nemb, 2h drittes, trotzdem noch lange wach (das Zimmer ist sehr kalt).
Zur Haustür; nachmittags im Zimmer gegangen. 3 ½ – 7(!) Mandelbrot (über seinen mimeographierten Aufsatz für Linguisten: gute, originelle Ideen, aber sehr schlecht formuliert. Über die Bedeutung von Shannon’s „Information“ und „H“. Er sagt ‚H‘ alleine hat keine intuitive Bedeutung. H und sein B zusammen charakterisieren Varietät oder Reichtum des Vokabulars.) – Abends 3 Nemb; trotzdem lange nicht geschlafen.
Dr. Wallis (Über Mutters Büchlein über Großvater, von 1927, das Hempel geschickt hat. Sein Asthma, Depression, Schuldgefühle. Er musste Lehramt niederlegen, aber konnte dann umso mehr schreiben, umsorgt von Tochter. Parallele mit meiner Situation. Wie sie ihm alle Geldsorgen fern hielt; so später auch mir.) – Zweimal zur Haustür. – Abends 2 Nemb, 2h drittes. 🕮
Zweimal zur Haustür. – Diese Tage hauptsächlich Korrekturen für Logik (Springer) gelesen. – Abends 2 Nemb., 1h drittes. 1:30 ein wenig Magenschmerz, 2 Trasentin, später 3 Donn; hilft.
Zweimal zur Haustür. – Abends 3 Nemb.
Dr. Wallis ( am 10. ein wenig deprimiert; Ina fragt, warum. Ich hatte es nicht bemerkt. Es scheint Schuldgefühle wegen Selbsterleichterung in der Nacht. Heutiger Traum 92: Jungens auf steiler Bergwand. Todeswünsche. Der Doktor: Manchmal bedeutet das Todeswünsche gegen Andere. Ich: früher kamen schon Wünsche gegen den Vater heraus; gegen die Mutter viel schwerer zu sehen.) – Zur Haustür, zweimal. – Abends 2 Nemb, später drittes.
Zweimal zur Haustür. – Abends 2 Nemb, später drittes.
12-2 Shimony (ich erkläre: Unterschied und Beziehung zwischen pr2 und Limit, und Symbol-Regeln für Begriffe. Das interessiert ihn sehr; er verweist auf Hopf: fast alle Sequenzen haben den betr Limit.) – 3 – 4 ½Brouwer (hager, weißhaarig; ist für 2 Wochen am Institut. War den Sommer in Kanada, für Seminar und Mathematikerkongress. Ich erkläre ihm Sprache I; ist das nicht annehmbar für Intuitionisten? Er: Ja, da ist keine Unverträglichkeit; und er gibt zu, dass es psychologisch leichter ist, den ungeänderten Aussagekalkül zu haben. Er spricht lieber Deutsch als Englisch, ist aber auch in Englisch und Französisch fließend. Über Mannoury und sein 3-bändiges Buch über Signifik, auf Holländisch; über Esperanto.) – 3 Nemb.
10 ½ – 2 ½Shimony (ich habe Anfang von Aufsatz ms über Kohärenz gelesen und mache Komments dazu; er nennt teilweise 🕮 und relativen Glaubensgrad; ich: er muss die vorherige und die nur angenommene Evidenz unterscheiden. Er sagt, Howard SteinH. Stein ist Assistant Professor am College, möchte Doktor in Philosophie der Physik machen, vielleicht bei mir; wäre fähig, Kurse in Philosophie der Wissenschaft, Grundlagen der Mathematik, fortgeschrittene Logik zu geben. Über seine synthetische Annahme, vielleicht Uniformität oder dergleichen, hinzugefügt zu Element: der Wissenschaftler hat Vertrauen zu Uniformität, aber nicht ja oder nein, sondern Gradfrage; mir scheint, am besten ausgedrückt dadurch, dass m höhere Werte hat für mehr uniforme Charaktere.) – Nachher sagt er Ina, dass ich Vaterfigur für ihn bin; dass er sehr ehrgeizig ist‚ ganz hervorragend sein möchte, und zuweilen zweifelt, ob die Fähigkeiten ausreichen; dass er geknickt ist, weil ich schwache Punkte in der Thesis aufgewiesen habe. Ich denke, ich hätte also mein positives Urteil über die These und ihn selbst mehr betonen müssen.) – Abends 2 Nemb, 1h drittes.
Dr. Wallis (über Shimonys Besuch, meine Vaterrolle, Inas frühere Eifersucht. Traum 90: Vorlesungsnoten; Formel (= Richtschnur im Leben); Kegelschnitt (= Schnitt durch Penis); mit Studenten auf Straße (wie mit Tennenbaum usw.).) – 3 ½ – 6 Sörensen (aus Kopenhagen, mit Rockefeller Fell. Linguistik und Logik. – War im Sommer bei der Linguistenkonferenz in Bloomington. Hat im Krieg die linke Hand verloren, bei alliierter Beschießung eines Zuges durch Flugzeuge. Er sagt, Dänemark ist nur mit großem Zögern in NATO; er selbst scheint Sozialdemokrat; kritisch über amerikanische Politik. – Er fragt, ob ich Church zustimme, dass die symbolischen Sprachen unabhängig von den natürlichen sind. Ich: Im Prinzip könnte ein Kind sie (oder eine standardisierte Wortsprache) als erste lernen. – Er hat Bedenken über Russells Theorie von Deskription. Es stellt sich aber heraus, dass seine Schwierigkeit in der Interpretation 🕮 des Existenzquantifiers liegt: „Es gibt ein oder mehr x, … x ist“ Wie kann das zweite x sich auf „ein oder mehrere“ beziehen? Ich versuche, es ihm genau zu analysieren. Er meint aber immer noch, es wäre wirklich ein logisches oder semantisches Problem; besonders meint er, dass die betreffende Formel nicht Einzigkeit ausdrückt.) – Abends 2 Nemb, später drittes.
Zur Haustür; nachmittags im Zimmer herum. – Abends 2 Nemb, + 1.
Zur Haustür; nachmittags im Wohnzimmer gesessen. – Geschrieben über Entropie in Quantentheorie. – 3 Nemb.
Dr. Wallis (11 anstatt 8:30. Über magischen Glauben als Kind. Üben dafür, dass ich in den Himmel komme. Buchführung über Sünden und gute Taten. Gebete, dass Vater wieder lebendig wird, und dass Onkel Willy nicht sterben soll.) – Zweimal zur Haustür. – Die Familienbiographien kommen von Erna. Abends lese ich aus dem Büchlein über Mutter: Agnes über das letzte Jahr, und Chacha. (Ich bin erleichtert, die Erklärung zu finden, warum ich nicht in Mutters letzten Wochen in Jena war. Ich war bis Anfang November dort, später Agnes in der Adventszeit. Später bat Mutter uns alle, nicht mehr hinzukommen, um uns und ihr einen nochmaligen Abschied zu ersparen. – Ihre gefasste Stimmung im letzten Jahr und bis zuletzt ist eindrucksvoll.) – 2 Nemb; + 1.
Zweimal im Wohnzimmer gesessen. – Nachmittags Ehrenfest gelesen (aus Enc. Math; Ina bringt es eilig aus der Institutsbibliothek. Er kritisiert die Zweideutigkeit in Gibbs. Ich denke: wenn er heute die Unklarheiten der Quantentheorie aufklären würde!) – Abends zusammen, zum ersten Mal seit 20.9. (wegen Inas poison ivy Ausschlag). – 2 Nemb, später drittes. 🕮
Morgens, noch im Dunkeln, kommt mir Idee über quantentheoretischen Aussagen: vielleicht sind sie relativ zu einer Aussage (oder Eigenschaft) über dasselbe System in bezug auf beobachtbare Größen. – Vormittags 20 Minuten hier gesessen. Nachmittags etwas im Wohnzimmer gesessen. – Abends weiter im Erinnerungsbüchlein an die Mutter gelesen. – 2 Nemb, + 1.
Vormittags 15 Minuten gesessen, Fußbad. – Nachmittags im Zimmer gegangen. – 3 ½ – 5 ½ Holger S. Sørensen89Holger Steen Sørensen (nochmal über Formel. Ich gebe ihm Kapitel aus ms über Kennzeichnungen. Er sagt, er hat hier keinen lohnenden Linguisten gefunden. Er wird nach NY gehen, und dann nach Cornell. Vielleicht kommt er vor oder nach Weihnachten wieder hierher. – Auch über Quines Problem „Symbolismus“. Er meint, „meaning“ müsse als primitiv genommen werden. Ich deute Definition an in psychologischen Termen über Gebrauch von Wort für bestimmten Zweck.) – Abends 2 Nemb, 1h drittes. Nachts ein wenig Magenschmerzen; 2 Trasentin und 2 Donn, hilft.
Dr. Wallis (Über Mutters Erinnerungsbüchlein. Ich zeige Foto von ihr. Agnes Aufzeichnungen aus Mutters letztem Jahr. Mutter wollte zuletzt nicht, dass wir nochmal hinkommen sollten. Wie gut Agnes das schildern kann! Ich habe Bedenken, die Selbstbiographie für Schilpp zu schreiben. Er: Nach der Analyse wird das nicht mehr schwierig sein.) – Brief von Perry: Chic. will meine Pflichten reduzieren auf ein Seminar, und etwas Consultation mit Studenten für Doktor und Research. Wir sind sehr froh; ich bin gerührt, dass Ina sehr dafür ist, lieber dies anstatt höheres Gehalt zu nehmen; nötigenfalls würde sie Halbzeitjob nehmen. – Zur Haustür gegangen. – 5-8:30 Goodman (wir erzählen vom Chic. Angebot: nur Seminar. Er meint, wenn ich es annehme, würden sie erwarten, dass ich wenigstens für ein Jahr zurückkomme. D.h. wenn später etwa ein Researchjob angeboten würde, könnte ich das nicht Pfeil🕮 ohne vorher in Chic zu bitten, mich frei zu lassen; das würden sie aber ziemlich sicher tun, wenn es nicht zu spät wäre. – Etwas über seinen Begriff „propositional“ und Quines, der mir anders zu sein scheint. – Er wird zunächst Londoner Vorträge überarbeiten. Später, vielleicht nach Weihnachten, will er den Beitrag für Schilpp schreiben. Nicht über Details im „Aufbau“, sondern über damit zusammenhängende grundlegende Fragen, z. B. phänomenologistische gegen physikalistische Sprache, usw. Ich stimme sehr zu. – Er sagt, Kaplan habe spontanen Pseudothorax.) – Abends zusammen. – 3 Nemb. – Büchlein über Vater zu Ende gelesen.
Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen. Nachmittags im Zimmer gegangen. – Abends zwei Nembs. Nicht gut geschlafen.
Vormittags und nachmittags etwas im Wohnzimmer gesessen. – Pläne von Ronsdorf gezeichnet: von Stadt, Haus, und Umgebung des Hauses. Ina nimmt so lieb daran teil. – Abends über Tante Agnes gelesen. – 3 Nemb.
Dr. Wallis (über Ronsdorf und meinen Vater. Mit Fotos von ihm. Meine Pläne und Grundrisse von Ronsdorf; beim großen Familientisch habe ich den Vater vergessen. – Traum 93: Frau springt von hohem Gebäude (die Mutter); weiße Pferde.) – Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen; nachmittags auch. – 4-6 Morton White (über Nominalismus. Er meint, Goodman sei verschieden von Quine und mir, indem er nicht ein pragmatisches Kriterium für Sprachform und Ontologie nimmt, sondern analog zum ethischen Intuitionismus: gewisse Formen sind „gut“ unabhängig von den Konsequenzen. Er stellt Fragen über meinen Ontologieaufsatz; ich sage „5 ist Zahl“ ist analytisch. Aber „Zephalos ist ein Ding“ ist doch nicht analytisch. Ich stimme zu, und erkläre, dass ‚Ding‘ und ‚Elektron‘ nicht Allwörter sind, wohl aber ‚event’, 🕮 ‚elektrische Ladungsdichte’, ’Raumzeitpunkt’. – Er diskutiert gut und klar.) 6-10/2 (!) Brouwer (er kommt überraschend, hat oft vergeblich angerufen. Er fährt Donnerstag zu Vorträgen nach Ann Arbor, Madison, Los Angeles, und Kanada. – Er sagt, dass Veblen Gödel gewaltig zu überschätzen scheint; er habe gesagt, nach Gauss habe es keinen großen Mathematiker mehr gegeben, vielleicht Poincaré und vielleicht Gödel; und nach Newton keinen großen Physiker außer Einstein. – Ein wenig über intuitionistische Logik. – Ina lädt ihn ein, doch noch zu etwas essen zu bleiben. Dann bleibt er bis nach 10 sitzen! Obwohl ich zuletzt manchmal lange schweige. – Schließlich über politische Fragen. Er ist für Aufrüstung Deutschlands, für föderiertes Westeuropa, gegen Sozialdemokratie. Wahrscheinlich werde in Holland bald Diktator nötig, weil Kolonien verloren, und die Arbeiter bald so faul werden wie die in England. In Franco Spanien sei freie Meinungsäußerung auch in der Presse erlaubt (!). – Ina fährt ihn zurück; er bedankt sich bei ihr ganz besonders für den schönen Abend.) – 3 Nemb. – 3h noch nicht geschlafen, etwas Magenschmerz, 2 Trasentin + 2 Donn; hilft. – 7h aufgewacht, ein wenig Magenschmerz, 2 Tras.
Vormittags zur Haustür; nachmittags kurz im Wohnzimmer gesessen. – Abends zusammen. – 2 Nemb, 1h drittes; dann gut geschlafen. (Ina nimmt Job in Trenton, Vollzeit, vom 1.11.)
Vormittags etwas im Wohnzimmer gesessen; nachmittags zur Haustür. – 5 – 7 ½Gödel. (Zum ersten Mal seit vielen Monaten. Siehe meine Blätter über dieses Gespräch. – Über Brouwer; ich habe ihm meine Sprache I angedeutet; er hatte keinen Einwand, schien aber nicht Lust zu haben, Genaueres zu diskutieren. Gödel meint, nicht alle intuitiv beweisbaren klassischen Theoreme sind in I beweisbar, weil ich nur einfache Rekursion zulasse. –Über Neumann: Entropie von Mikrozustand sei O. Gödel meint, das stimme doch wohl mit Gibbs überein. Er versucht 🕮 es zu verteidigen, muss aber schließlich zugeben, dass das nicht mit dem thermodynamischen Begriff nicht in Einklang ist. – Über Quantenmechanik. Ich sage, die Physiker machen oft irreführende Formulierungen, auch Neumann. Er versucht zu verteidigen, dass keine Trennung vom Beobachter möglich sei. Er meint, Neumann habe doch ein AS angegeben, das ebenso gut formuliert sei wie das von Hilbert für euklidische Geometrie. Die Interpretation der Wahrscheinlichkeit scheint ihm nicht Aufgabe des Physikers. Das Weglassen der Referenzklasse und sonstiger Dinge sei doch harmlos, wenn es aus dem Zusammenhang zu ersehen ist. Das \(\Psi{}\)-Verfahren sei nicht wesentlich verschieden von den Berechnungen von Voraussagen in der klassischen Physik.) – 3 Nemb. Gut geschlafen (aber mal Angsttraum, und laut nach Ina gerufen; das war seit langem nicht) bis 6h.
Nachmittags im Wohnzimmer etwas gesessen.
(Ina nach Trenton, zum physischen Examen.) Dr. Wallis (Assoziation zum Traum 93: weiße Pferde = unsere Twins oder Mutter mit Agnes und mir. – Teil von Traum 75: Agnes schickt uns weißes Pferd „Godiwa“ oder „Firebag“, Ursula.) – Vormittags im Zimmer gegangen, nachmittags im Wohnzimmer gesessen. – Abends 2 Nemb; 12 ½ drittes.
Vormittags und nachmittags zur Haustür. – 4-6 Rich Martin. (Er bringt englische Jam, und schenkt mir die Bücher von Woodger und More. Er erzählt von Europa. Er ist sehr scharf gegen Braithwaite; der und Wisdom hätten von Wright die Studenten abspenstig gemacht und so weggeekelt. Auch gegen Gonseth, der Philosophieprofessor über Bernays ist und auf diesen Druck ausübt, beim Kongress zu Gonseths Vortrag zu diskutieren. Wir erzählen von L.A. Angebot und 🕮 von Chic: nur ein Seminar; er meint, das ist das Günstigste, das jemals eine Universität einem Philosophen geboten hat.) – Abends 2 Nemb, 1:30 drittes.
XI / 1953 Zweimal im Wohnzimmer etwas gesessen. – Ina hat allerhand Symptome, vermutlich weil morgen Job anfängt: Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeitsgefühl, keinen Appetit. – Abends 3 Nembs, aber unruhig geschlafen.
8:30 Ina zum Job, zum ersten Mal (NJ State Hospital, am Westende von Trenton Trenton; diese Woche immer im Office. Sie nimmt Marni mit. Sie stellt mir schon Lunch und alles Andere her. Sie musste Vollzeitjob annehmen, 35 Stunden, jährlich 4020; 5 Tage 9-4:30. Die Direktorin erlaubt ihr, inoffiziell, dreimal zu Dr. Carrier zur Analyse zu fahren.) –Dr. Wallis (zum vorigen Traum: Boccacios Geschichte über Stute, assoziiert zu Ursula. Was Ina berichtet über die Fragen der dreijährigen Ingrid, und wie die Mutter schon anfängt, sie abzulenken. Erinnerungen an Ronsdorf: Kinderschlafzimmer, Mutters Gutenachtlied, Luftbaden. Der Doktor fragt, welche Rolle der Vater hatte beim Baden, Töpfern usw. Ich erinnere nichts; vielleicht ist es schon früh unterdrückt worden.) – Mehrmals im Zimmer auf. – 5 ½ Ina kommt zurück. – Abends 2 Nemb, 12:30 drittes.
(Ina hat frei, weil Wahltag.) – Vormittags und nachmittags etwas im Wohnzimmer gesessen; und hier im Zimmer gegangen. – Abends 2 Nemb; 12h drittes. Von 6h ab wach. Etwas Magenschmerz, 2 Tras. hilft; 7h wieder etwas, Tums hilft.
(Ina zum Job.) Mehrmals im Zimmer auf. Nachmittags kurz im Wohnzimmer gesessen. – 3:30-5:30 Shepherdson und Psychologe George. (G. ist auch von Brist mathematisch interessiert, möchte Psychologen wissenschaftlicher machen. 🕮 Ich weise ihn hin auf Feigl, Else Brunswik, Hempels Monographie. Er will nächsten Sommer eh nach Berkeley; vielleicht unterwegs Feigl besuchen. Beide sind in Lewis Seminar. Dort wurde über certainty gesprochen; ich erzähle Geschichte von Moore und Russell. Sh. sagt, neben Kopie meines Buches in Fine Hall liegt Kemenys Rez.; ich sage, dass er jetzt anderer Ansicht ist. Er fragt über Anschaulichkeit der nicht-euklidischen Geometrie; ich verweise auf Reichenbach. – Abends fragt Ina, wie ich mich beim Sitzen und Gehen fühle, und wie viel ich im Notfall gehen könnte usw. Sie bringt das alte Tagebuch aus SF 1943-44, und ich sehe, wie ich damals die anfänglichen 10-15 Minuten Spaziergänge in einigen Wochen auf 30-40 verlängert habe. Sie fragt: spürte ich damals nur Müdigkeit oder auch Angst? Ich weiß es nicht mehr; ich denke hauptsächlich das erstere. Auf einmal kommt etwas Schmerz hinten links am oberen Rand vom Beckenknochen (wie früher oft, und vor einigen Tagen wieder; vielleicht unbewusste Reaktion auf Inas Drängen.) – 10:30 3 Nemb, kann aber lange nicht schlafen. 12h etwas Magenschmerz, 2 Tras., hilft nicht; 12:45 2 Donn und Heizkissen; hilft nicht; 1:30 stärkerer Schmerz, Cod, hilft nicht. 1:45 noch immer, 1 Tras. Schmerz bleibt noch länger. – 7:30 aufgewacht.
(Ina fort.) Mehrmals auf im Zimmer. Abends mehrmals aufgesessen (für Bedpan). –Neue Idee über Entropie: Modifikation von Gibbs’ H, sodass es Mittel von Boltzmanns H ist, und dieses gleich für individuelle wie für statistische Beschreibungen. – 3 Nemb.
(Ina fort.) Dr. Wallis. (Er meint, neben Vater und Mutter haben auch andere, vielleicht etwas ältere Vettern und Freunde das Upper Ego mit aufgebaut; ich 🕮 wollte die älteren Knaben nachahmen. – Ich erzähle vom 4. abends: Inas lange Fragen, mein Rückenschmerz als Protest; nachts lang Magenschmerzen. – Ich gehe mit ihm ins Wohnzimmer, sitze und stehe wieder auf. Er: Die strenge symmetrische Haltung auch im Sitzen ist compulsiv-obsessiv, „rectitude“. Ich gehe zurück ins Bett; er: die Spannung wird abnehmen, wenn die Furcht vor Versuchungen und Strafen durch die Analyse verschwindet. Durch die Ronsdorfer Erinnerungen kommt jetzt viel heraus. Im innersten Kern der Festung ist der Widerstand gewöhnlich am stärksten.) –Tiefer Schnee! (Ina ist mit Mühe heimgefahren, der Distributor tut nicht richtig.) – 10 ½ 2 Nemb. Der Screen über dem Luftkühler draußen schlägt im Wind; Ina geht in den Schnee und hängt ihn aus. 1:30 drittes Nemb. Starker Regen prasselt auf den Luftkühler; ich kann überhaupt nicht schlafen. 7:15 rufe ich Ina; sie hängt den screen wieder ein.
(Ich schlafe ein wenig bis 10. (Ina bringt Auto zur Reparatur.) – Vormittags im Zimmer auf; nachmittags 15 Minuten im Wohnzimmer gesessen. – 2hZahnarzt Dr. Lampert (er besieht den abgebrochenen Zahn vorne unten in der Mitte.) Er rät: künstlichen Zahn an die untere Platte ansetzen. Nächstes Mal will er Zahn ausziehen; dann 4-6 Wochen heilen lassen. Dann Abdruck machen. Dann wird an der Platte gearbeitet für etwa eine Woche.) – Perry schreibt: ich brauche in den anderen 2 Quarters nur zu je 2 Sitzungen des Departmentseminars zu kommen! (Also hat sich Inas Idee bewährt, darum zu fragen.) – Abends zusammen. – 2 Nembs, 12 ½ drittes. Gut geschlafen, geträumt.
(Ina hat Schmerzen an der linken Seite, vielleicht Pleura.) Vormittags 20 Minuten im Wohnzimmer gesessen, nachmittags 13 Minuten; später zur Küche gegangen. – 3 Nemb.
(10h Dr. Wallis lässt anrufen: er kommt erst morgen um 12h.) Mehrmals herumgegangen. – Abends 3 Nemb. 3h aufgewacht, etwas Magenschmerz. 🕮 4:30 2 Tras und 1 Donn; hilft, dann gut geschlafen.
1-2 Dr. Wallis (anstatt gestern. Über Inas pleuritische Schmerzen. Traum 97 halb erzählt.) – Währenddessen Fernruf von Kaplan: sie wollen auch den Unterricht auf ein Seminar beschränken! – Abends Astrid Selberg etwas hier. Wir fragen ihn um Rat, weil Perry nicht lange mit der Entscheidung warten will. – 2 Nemb. Nachts mehrmals aufgewacht, Magen etwas ungemütlich, Tums und Milch hilft.
Vormittags 21 Minuten im Wohnzimmer gesessen; nachmittags 13 Minuten. – Abends Überlegungen: Wie soll ich lernen, draußen zu gehen, wenn Ina immer erst im Dunkeln heim kommt. Mit dem guten Angebot von L.A. wäre Inas jetziger Job nicht finanziell nötig; aber sie möchte ihn doch behalten, um Erfahrung zu bekommen, um später dann, wenn nötig, Job nehmen zu können. – Schwieriger Brief an Perry über L.A. Angebot. – 3 Nemb.
3-5:45 (!) Mandelbrot hier. (Über Thermodynamik und Statistik. Er sagt, Kahnich ist viel genauer als Tolman. Er gibt die Gibbsmethode auf und macht nur sehr schwache Voraussetzungen. – Über seine Theorie. – Über Dichtung in Esperanto; er meint, eine Schwierigkeit ist die verschiedene Intonation in den nationalen Sprachen.) – Ina hat immer Rippenschmerzen. Trotzdem zusammen. – 3 Nemb. – Nachts etwas Magenschmerz; 2 Tras + 1 Donn; hilft.
Dr. Wallis (Ich frage, wie es mit späteren Ausgehversuchen werden wird, wenn Ina zum Job weg ist, und wann das zu erwarten ist. Er sagt, von ihm aus besteht kein Hindernis für mich, beliebig aufzustehen und alles zu tun. Zu Er schlägt auch wieder vor, angezogen zu sein. Ich: Das muss doch erst langsam kommen. Er: Die langsame Methode ist wohl nicht die beste. Am besten alles in natürlicher Weise tun, nicht an die „Gefahren“ denken, auch bücken und drehen 🕮 ist ohne Gefahr. Die früheren Schmerzen beim Bücken usw. waren vermutlich neuralgisch. Das ist durch die B12 Injektion ganz beseitigt.) – 3.30-6 Bargmann (Zum ersten Mal. Er sagt, er hat mich schon in Berlin gesehen, meinen Vortrag in Reichenbachs Seminar und Ausflug nach Wannsee. Er ist jetzt Professor der Physik hier. Hauptgebiet: relativistische Quantentheorie. Er glaubt, dass bald große Neuerungen in der Physik kommen müssen, aber man weiß nicht, welcher Art. –Über meine Ideen zur Entropie, meine Idee, einer stärkeren Aussage denselben Wert von S zuzuschreiben, scheint ihm plausibel. Aber er verteidigt die übliche Definition 4 Symbole in Quantentheorie. Meine Bedenken kann er aber nicht beantworten; es will es überlegen. (Noch nichts gesagt, wie ich das Zellsystem ausschalte.) – Ich berichte Ina, dass die Aussprache mit Dr. Wallis mich ermutigt hat, und dass ich jetzt gerne vorstelle, wie ich mich frei herumbewegen werde, aber ich werde etwas ungeduldig, als sie mir die ausführliche Interpretation meiner Symptome als ein fertiges Schema vorlegt. – 2 Nemb. 12:30 drittes. Ein wenig Magenschmerz; 2 Tras + 1 Donn, hilft.
23 Minuten aufgesessen; Haar schneiden. – 1:30 Zahnarzt Dr. Lampert. Ein Zahn wird ausgezogen (unten vorne, links von der Mitte). Ich sitze für 12 Minuten auf. Es geht gut und schnell. Ich bin nicht besonders tense im Sitzen. – Nachmittags ins Badezimmer, zum Pinkeln im Klo. Ina ist erfreut über den Fortschritt. Nachher keine Schmerzen vom Zahn. Korrekturen Logistik gelesen. – Ich bin zuversichtlich und will Fortschritt machen; durch Gespräch mit Dr. Wallis gestern. – 3 Nemb. 2h Magen ungemütlich, Milch und Tums; später etwas Magenschmerz, 2 Tras, hilft. Schmerz im Rücken rechts, am Beckenknochen; Cod. 3-4 wach gelegen, weil der Plastik am screen im Wind klatscht.
(Ina vormittags zum Job.) – 2 – 6 ½Singers hier. 🕮 Singers erzählen etwas von Europa. Wir berichten von unseren Psychoanalysen. Ihm allein erzähle ich kurz von dem Erlebnis mit dem Vater und der Sexwiederbelebung; er findet das sehr bemerkenswert. Sie scheinen nicht abgeneigt, auch Analyse zu machen. – Über Problem mit LA und Chic. Er meint, in LA erwarten sie doch jetzt feste Zusage, weil sie so viel Zeit und Mühe darauf wenden müssen. Mit Perry soll ich versuchen, längere Frist zu bekommen; aber wenn er nicht will, kann ich nichts machen; er ist eh bös auf das Department und wie sie mich bisher behandelt haben. Er meint, die Sache in LA sei auch gefährdet dadurch, dass ich im Brasilienkomitee genannt war und vielleicht auch kürzlich in dem Artikel von Mathew im American Mercury90https://en.wikipedia.org/wiki/The_American_Mercury, zusammen mit anderen linken Leuten in Chic. – Über den Schilpp Band; er gibt zu, dass er keine Zeit haben würde vor der Rückkehr aus Indien 1955.) – Ich bin heute mehrmals ins Badezimmer gegangen zum Pinkeln; einmal kam gar nichts; aber es geht schon besser. Auch Hände waschen. Ich bin in guter Stimmung. – Abends Ina in meinem Arm, wir sprechen zusammen. Dann, unerwartet, bleiben wir zusammen. – 3 Nemb. Gut geschlafen.
Dr. Wallis. (Ich sage, dass das letzte Gespräch mir gut geholfen hat, obwohl es nichts wesentlich Neues war. Ich will Dinge mehr natürlich tun. Ich berichte über Gehen zum Badezimmer usw. – Ich sage: Ich will $ 13 zahlen, vom 1. Nov.; jetzt mit Inas Job können wir es. – Über Singer Besuch; und Überlegungen zu LA Angebot, und persönliche Beziehungen zu Chicago; Singer schimpfte über das Department dort.) – Mehrmals aufgestanden. – 2 + 1 Nemb.
Viele Male aufgestanden, Badezimmer, Bücher geholt, usw. Abends zum Essen 26 Minuten gesessen. Wir sind beide erfreut über den guten Fortschritt. –🕮 Abends muss Ina sehr weinen, weil ich unvorsichtigerweise an den wunden Punkt mit den „Twins“ rühre. – 2 +1 Nemb. Nachts etwas Magenschmerz; 2 Tras + 1 Donn hilft. 7h nochmal, 2 Tras.
Vielmal auf. Mittags 15 Minuten gesessen zum Lunch, alleine, abends Fußbad. – 2+1 Nemb.
Ina hat starke Rippenschmerzen; sie war schon am Anziehen für den Job; ich telefoniere ab. Dr. Howland kommt, nimmt sie ins Hospital für X-ray; 5h sagt er: die zeigen die Lungen rein, also jetzt nicht Pneumonia; später sollen noch mal X-rays gemacht werden, inzwischen ruhig halten. Mrs. Gödel kommt den ganzen Tag und sorgt für uns. Sie ist froh, mal Ina ganz für sich zu haben. – Ich öfter auf, kurz. – (Ina sagt mir nachher, dass Frau Gödel, obwohl hier von 11 bis 8 oder 9, ihr sehr wenig geholfen hat; sie war sehr aufgeregt und durcheinander, nahe einem Zusammenbruch; Gödel will sie zum Psychiater nach NY bringen; sie fürchtet, dass er sie in eine Anstalt bringen lassen will, weil sie Verdacht hat, dass er eine Beziehung mit einer Anderen hat.) – 3 Nemb.
Ich gehe zum Badezimmer, waschen usw. Ich frühstücke Milch und Zwiebacke, aber Ina besteht darauf, trotz meinem Protest, mir Kaffee zu machen (den Frau Gödel für mich machen sollte, aber vergessen hat). –Dr. Wallis (er beruhigt meine Sorgen über Ina; keine gefährliche Krankheit, nur unangenehm. – Er sagt, ich sei jetzt genügend vorbereitet, leichter aufzustehen und auch den Schmerz, wenn er kommt, hinzunehmen 🕮hinzunehmen und zu relaxen, auch ohne ins Bett zurückzugehen. Das Bett ist nicht wirklich zum Ausruhen nötig, sondern nur für Gefühl der Sicherheit. Krampf tut gar keinen Schaden. Die Aussprache gibt mir Mut, weiter aufzustehen.) – Mittags Dr. Howland; er findet, dass Ina nicht Pleurisy91https://en.wikipedia.org/wiki/Pleurisy hat; er glaubt, Neuralgie, und gibt ihr B12 Injektion. –Frau Fleming kauft ein, und richtet uns Lunch. – 3:30-5 Morgenstern. (Er hat AbrißB1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, Aufbau, Syntax usw. und auch gelesen. Er will „Nat. und Appl.“ kaufen und „Cont.“ von Bibliothek lesen. Ich erkläre meine Wahrscheinlichkeitsauffassung. Über den utility Begriff.) – Frau Fleming richtet uns Abendbrot. Aber Ina kann schon wieder herumgehen und zu mir kommen. – 2 Nembs.
Ina hat nicht mehr die gestrigen Schmerzen (vermutlich Neuralgie), aber doch noch die von den letzten Tagen (also wohl doch Pleurisy). Aber sie kann öfters aufstehen und etwas herumgehen. Hedda richtet uns Lunch, Ina bringt es mir. – Ich spüre etwas meine Muskeln, stehe aber doch immer wieder auf. – Abends Ferngespräch mit Perry (ich sage, Kaplan ist ungeduldig auf meine Reaktion; daher möchte ich wissen, was Perrys Reaktion auf meinen Brief ist; er sagt, er hat mit Department und Dean gesprochen, alle sind einig, dass alle Anstrengungen gemacht werden sollen, mich doch dazubehalten. Aber der Betrag an Unterricht ist schon das Minimum, und höheres Gehalt ist schwierig, muss von Administration und Trustees erwirkt werden. Er will mit Compton sprechen; er hat ihn noch nicht kriegen können, der ist so viel weg. Ich sage, ich möchte Kaplan sagen, dass ich es sehr ernst erwäge, sodass er die Maschine in Gang setzt; das wird mehrere Monate dauern. Perry bittet mich, mich noch nicht dort fest zu binden, und ich sage, das werde ich nicht tun. Perry sagt, er bemüht sich, meine Lage objektiv anzusehen; nicht nur den Wunsch des Departments, sondern auch von meinem 🕮 Gesichtspunkt aus, was für mich das Beste ist. Ich betone, dass ich es und alle seine Bemühungen hochschätze. Er ist beeindruckt von meinem Bericht an N. Sc. F.; dass ich meine Zeit fruchtbar angewendet habe. 5 ½ Minuten, ca. 3.50; ich konnte ihn nur mit Mühe abbremsen.) – Wir hatten geplant, Fernruf an Kaplan. Aber das würde ca. 7 $ kosten; darum geben wir es auf. – 2 Nemb, 1h drittes. 1 ½ ein wenig Magenschmerz, 2 Donn Tras + 1 Donn. Ina sieht mein Licht und kommt, und beruhigt mich mit Zärtlichkeit.
Gleich aufgestanden zum Waschen, obwohl Ina schon viel herumgeht. Sie hat immer noch Rippenschmerzen, kann die Arme nicht heben. – Ich schreibe mit Hand zwei Briefe an Kaplan, einen persönlichen. – 5-6 Aldrich (er ist dieses Jahr frei von Unterricht, Ford Foundation, reist herum für Kontakt mit anderen Philosophen; dann zurück. Sein Buch über meaning ist beinahe fertig: religiöser Sinn, poetischer, buchstäblicher (Wissenschaft), und metaphysischer; alles entwickelt aufgrund der wirklichen Erfahrungen. Ich warne ihn vor der Gefahr der phänomenologischen Sprache; er sagt, er lehnt Sinnesdaten ab als Abstraktion.) – Abends sitzt Ina hier, spricht lang über Analyse. (Welche Veränderungen ich in mir sehe? Ich: freie Gefühle, und freiere Äußerung davon. Sie sagt, ich sei aber nicht aggressiv genug, nehme immer noch alle Leute gegen ihre Kritik in Schutz. Ich: Ich will offen und kritisch sein, aber nicht aggressiv. Aber dieses Wort wird von den Analytikern anscheinend im weiteren Sinne verwendet, nicht nur tadelnd, sondern für jede energische Aktivität, z. B. Sex. Schließlich kommt etwas Verstimmung, weil ich sage, dass es genug ist für heute.) – 3 Nemb. Nachts Wind, das Plastik am Screen flattert; ich nehme Wachs; das hilft, aber ich kann nicht schlafen, lese schließlich noch bis 3:30. 🕮
Dr. Wallis. (Über gestriges Gespräch mit Ina, über Änderungen in mir. Er: Auch gewisse Symptome sind verschwunden, z. B. Magenschmerz; das ist wichtig, weil damit zusammengeht, dass die unterdrückten Gefühle frei werden. – Er unterscheidet (1) aktiv – passiv, (2) aggressiv – rezeptiv; das ist mir nicht ganz klar.). Ich stehe auf, schalte Maschine ein, helfe ihm in den Mantel und gehe mit zur Haustür. Ich sitze etwas bei Ina; wieder über die Veränderungen in mir. – Zum Abendessen 35 Minuten gesessen. – 2 + 1 Nemb. – 12h höre ich Ina viel husten; ich gehe zu ihr, sie zu trösten und Codein zu geben.
Ina wieder zum Job. – Mittags 22 Minuten gesessen. – Abends 20 Minuten. Öfters auf. – 2 Nemb.
(Thanksgiving; Ina hat frei für heute und morgen.) Im Badezimmer gewaschen. – Mittags 30 Minuten gesessen, abends 36. – 5-7 Gödels hier. (Über Musik. Ich erkläre, wie man auf Saiteninstrument reine Töne spielt; er wundert sich, dass das rein nach Gefühl richtig wird. – Über seinen Schilpp Beitrag über „Nominalismus“. Er will Nominalismus kritisieren, offen lassen, ob ich dazu gehöre. Ich sage ihm, im Gegenteil, ich bin gegen Quine, für Zulassung starker Sprachen. – Er fragt nach Plänen. Ich sage, wir gehen wahrscheinlich nach LA; nur ein Seminar. Ina sagt ihm später, dass reiner Researchjob noch besser wäre; aber er sieht nicht ein, dass das viel Unterschied macht. – Ich stehe mal auf und gehe ins Badezimmer; er ist erfreut zu sehen, dass ich mich „so frei bewege“.) – Abends 3 Nembs. 🕮
Dr. Wallis. (Über Fortschritte im Aufstehen; er ist erfreut; ich: das freut mich, auch wenn Ina erfreut ist; aber auch für mich selbst. Ich wollte immer gern der Mutter etwas zuliebe tun, aber errötete, wenn sie mich lobte. Er: Das zeigt unbewusste Sexwünsche und die Scheu und Furcht, dass andere sie bemerken könnten. – Fortsetzung von Traum 97: Kleine Frösche unter meinem Hemd; der Freund fängt ihn; Assoziation: Inas Hand.) – Mittags 30 Minuten gesessen, abends 45 Minuten. – 2 Nembs. Gut geschlafen.
Mittags 35 Minuten gesessen, abends 30. – Abends sitzt Ina müde und frierend, im Mantel, auf meinem Bett; Zärtlichkeit; und dann überraschend zusammen. – 2 + 1 Nembs.
(Ina vormittags zum Job.) Mittags 51 Minuten gesessen!– 4-6 Bohnert hier. (Ich sage, Goodman hat gesagt, er muss unbedingt die These dieses akademische Jahr abliefern. – Er fragt, wie man wissen kann, dass jedes Individuum mindestens eins der gw einer Familie hat, oder einen Wert eines Funktors; ich erkläre es mit Massendichte; wo nichts ist, ist der Wert 0. –Er ist erfreut, dass wir LA planen. Er meint auch, Kaplan sei zu optimistisch in Bezug auf die Regents. Er sagt, das Klima sei gut, zuweilen heiß, aber dann trocken; oder neblig und kühl; am besten, höher hinauf an den Bergen, wie Helmer. Er unterrichtet 12 Stunden, bekomme $ 4500. – Er kennt Davidson gut, naher Freund von Quines her; der wird gut schreiben über Intension und Extension.) – Abends nur 23 Minuten gesessen; dann fühle ich mich auf einmal tense. – „Little Boy“ gelesen (wie er Tonfiguren, die seine Familie darstellen, mit Bomben zerschmettert). – Abends 3 Nembs.
(Ina zum Job, von heute ab täglich.) –Dr. Wallis (ich berichte: gestern mittag triumphierend über die 50 Minuten auf; abends enttäuscht wegen nur 20 Minuten. Über „Little Boy“: Zorn gegen seine Eltern, Bombardieren der Familie. Ich war wenig 🕮 zornig gegen den Vater, wenn er mich demütigte (mit den Handschuhen) oder zuviel verlangte (beim Klettern, vielleicht Schwimmen?). Fantasien gegen Vaterfiguren: gegen Hitler usw., Superman mit Strahlen gegen Tanks und Kriegsschiffe. – Er wird heute seinen Vater besuchen, der wird 80. Er sagt „mit ray gun“ und zeigt mit Geste, wie er ihn bedrohen wird.) – Mittags 30 Minuten allein; abends 21 Minuten (weil vorher Bedpan). – Abends nach 10h, bei Mozartmusik, gehe ich zum unteren Zimmer und „tanze“; die Arme sind frei bewegt, aber die Knie noch wacklig; es tut gut zu spüren, wie der Körper den Rhythmus fühlt; dabei kommen mir Tränen vor innerer Bewegung. Auch Ina ist sehr erfreut und ich küsse sie herzlich noch im Stehen. – 2 +1 Nemb.
XII / 1953 Mittags 18 Minuten auf (dabei: ins Bad, später in die Küche, und Shades gezogen.) – 3:30-6 Putnam (ich sage Bedenken zu seinem kleinen Aufsatz: Erweiterung von Symbol für ML; aber er will nur kleine Hinzufügungen machen. Er hat selbständig gefunden: Ähnlichkeiten der Q müssen berücksichtigt werden; er schlägt m für Formel Produkt vor. Ich erkläre, dass 2- und n-Familien Problem; und das Pferd-Esel Problem. Ich will ihm nächstens über unsere Überlegungen dazu berichten; er scheint gut im Finden von Lösungen; kann auch allerhand Mathematik. – Auch über Typensystem; und Koordinatensprache.) – Abends 45 Minuten gesessen. – 10h Ina bei mir; lange Zärtlichkeit, aber vergebens; ich erzähle ihr dann von voriger Nacht und sie nimmt es sehr lieb auf. – 11h 3 Nembs, nach 2h viertes, 3:30 noch wach.
Mittags 31 Minuten auf. Abends nur kurz, weil Muskeln empfindlich, und später gedrückt. – 3 Nemb.
Mittags 20 Minuten, abends 25. 3 ½ – 6 van Hove und Mandelbrot (ich erkläre meine Gründe gegen Methode II. H.: Er meint, dass 🕮 sogar Clausius Entropie für disjvon statistischen Beschreibungen verschieden sein sollte von der für eine dieser statistischen Beschreibungen. – Er sagt, nach heutiger Auffassung, die noch nicht in den Lehrbüchern ist, hat Boltzmanns S numerische Bedeutung nur im Falle von Gleichgewicht! Wenn so viel geändert ist, ist vielleicht vieles von meiner Arbeit umsonst!) – 3 Nemb; trotzdem lange nicht geschlafen. Ich kann die Überlegungen über die Entropieprobleme nicht loswerden; auch früh morgens wieder.
Dr. Wallis (vorgestern ein wenig Spannung und zuweilen Schmerzen im Muskel auf der rechten Hüfte; darum kürzer gesessen. – Meine Gefühle zu Inas Job: Ich war jetzt stark genug, mich nicht entmutigen zu lassen, sondern im Gegenteil aktiver zu werden. –Das „Tanzen“ am Mo. Er: „Das ist wirklich etwas to celebrate“; es scheint ihm sehr wichtig. Er spricht wieder von Anziehen; auch Übungen, Drehen usw. im Sitzen auf dem Bett.) – Mittags 30 Minuten auf; abends 40 Minuten. – Abends 2 Nemb; 1:30 ein wenig Muskelschmerz rechts, 1 + Cod, und drittes Nemb.
(Ina vormittags zum Job.) –Einstein und Oppenheimer hier für 20 Minuten (Opp. hatte vorher Einstein gefragt, ob er das Gespräch auch auf meine Ideen über Entropie bringen sollte; aber der wollte lieber nicht. – Einstein fragt lachend, warum von den vielen Wirbeln mir gerade einer so viele Schwierigkeiten macht. Ich sage: nun, die Seele ist wohl auch beteiligt. Er scheint sehr überrascht. Ich füge hinzu: das ist doch meist der Fall. Da er aber nicht zustimmt, gehe ich nicht weiter. Ich sage, dass ich jetzt mehr aufstehe. – Über Inas Job: ich erkläre die Funktion dort. Über „adjustment“. Ich sage: An sich istadj. gut, aber in Amerika bedeutet es Konformismus, und 🕮 der Individualismus wird beschränkt. Einstein stimmt lebhaft zu; einmal hat ihm ein Fremder geschrieben, er müsse sich sein Haar schneiden lassen, weil er jetzt in Amerika wäre. Opp.: maßgebend sollte sein survival der Gruppe. Ich: Das ist auch erfüllt im Ameisen Staat; aber das ist doch nicht so ideal. Opp.: Es gibt ein Optimum für surv. mit möglichster Freiheit. Einstein sagt, Heisenberg sei immer ein Nazi ! gewesen.) – Mittags 43 Minuten. – Beim Abendessen werfe ich aus Versehen mein Glas mit Traubensaft um, es geht über die ganzen Stools, Pyjama, Boden usw.; Ina hat viel Mühe, alles zu putzen. – Abends 3 Nemb; um 3h noch wach.
(Dr. Wallis sagt ab.) Mittags 20 Minuten, abends 30. – (Dr. Wallis will abends 9h kommen; als er um 10h noch nicht da ist, rufe ich an; er ist noch im Office. Ich sage, jetzt bin ich zu müde, und er auch.) –10h Ich gehe nackt ins andere Zimmer für Sonnenlampe; aber sie geht nicht; so tanze ich etwas nackt herum. – 10:30 überraschend zusammen. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Mittags 25 Minuten. (Ina nach Phillipsburg.) Nachmittags etwas Muskelschmerzen. Abends 40 Minuten. – 2 Nemb, 12:30 drittes.
Mittags 25 Minuten. 2:30-4 van Hove. (Ich erkläre, dass ich mir inzwischen klargemacht habe, warum S nur im Gleichgewicht der thermodynamischen Entropie entsprechen kann. Das mit der Disjunktion gibt er endlich zu; sagt, das ist doch selbstverständlich; praktisch Ausrede, um zu erklären, dass er es voriges Mal bestritten hat.) – Abends 53 Minuten. – Abends weint Ina in meinem Arm (wir denken beide, wie gern wir unseren Müttern wieder gutgemacht hätten, dass wir verhärtet waren). – 2 Nemb, 1:30 drittes.
Mittags 32 Minuten. Abends 62 Minuten; Astrid Selberg sitzt 🕮 bei uns. (Über den jungen Mathematiker Cohen, der in Trenton entlassen werden soll.) – 3 Nemb.
Dr. Wallis. (Er sagt, ich mache guten Fortschritt; hauptsächlich, weil ich mir Träume erlaube, nicht mehr unterbreche. Ich: Aber keine Kindheitserinnerungen von Angst vor dem Vater. Er: Das ist nicht nötig; man kann die Gefühle durchs ganze Leben finden und Assoziationen mit allen Lebensperioden haben. Das Wichtigste ist die Gegenwart. – Ende von Traum 97: Orange in Mund; Maues Brust; vielleicht Penis?) – Mittags 32 Minuten; abends 50 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nembs.
1-6 Goodmans. (Zum Mittag sitze ich 65 Minuten. Wir erzählen von unseren Analysen. Sie sind sehr interessiert. Aber sie meint immer wieder, vieles könne man doch einfach mit dem Willen machen. Über Hempel; sie ist empört, dass er es nicht fortsetzen konnte, denkt, für ihn wäre es nötig gewesen. – 4-6 mit Nelson, über „Aufbau“, besonders Extensionalismus. „Dieselbe Bedeutung“ will er immer noch mit „Centaur Bild“ exemplifizieren; ich zeige ihm, dass dabei die Sprache nicht-extensional wird.) – Abends 45 Minuten. – 2 Nembs.
Mittags 50 Minuten, abends 52 Minuten. (Ina erzählt mir, wie sie nachts den kleinen Bären „Mutzi“ im Arm hat und streichelt; dabei muss sie weinen.) – Abends 2 Nemb, 12:30 drittes.
Dr. Wallis (Traum 102, erster Teil. Über unser halbwegs scherzhaftes Gespräch von „deprivation Abend“. Ich: Ich möchte mehr konsistent sein, nicht nur im Denken, auch in Gefühlen und Haltungen, mehr harmonisch. Er: Ambivalenz ist aber natürlich, man muss nicht Hostilität unterdrücken.) – Mittags 41 Minuten. Abends 40 Minuten. Nachmittags Mrs. Haritz hier als Notar, Eid für LA. –🕮 Abends wieder mal getanzt. – Abends 2 Nemb (2h noch wach).
Inas Geburtstag. – Mittags 40 Minuten; abends 46 Minuten. –; 1h drittes. 4-7 Richard Martin (er verbessert noch sein Buch ms über Semantik, und stellt verschiedene Fragen dazu; auch für seinen Beitrag für Schilpp. Er will in dem Beitrag meine Semantik verteidigen gegen Einwände in Rezensionen von Nagel, Church, Fitch usw. – Über Konsistenzbeweise mit Hilfe von Wahrheit; ich erkläre, dass sie nicht notwendig trivial sind.) – Abends zusammen. – 2 Nemb; 1h drittes.
10 – 12 ½Hiz (er ist für dieses Jahr in Philadelphia, vertritt Goodman. – Er ist interessiert an induktiver Logik, hauptsächlich basiert auf Kolmogoroff. Ich sage, dass Kolmogoroff Axiome nicht ausreichen für die feineren Probleme. Ich erkläre n-Familien Problem; Pferd-Esel Problem. – Er versucht Definition von meaning eines Satzes, aber aufgrund von satisfaction; anscheinend extensionalistisch. Ich erkläre, dass er damit nur zu „extensionaler Isomorphie“ kommen kann, aber nicht, wie er möchte, zu dem, was die Linguisten mg. nennen. – Über seinen Freund Fine; der ist hauptsächlich interessiert an abstrakter Algebra und Topologie; nur nebenbei Wahrscheinlichkeit, nicht die induktive.) – Mittags 41 Minuten, abends (Hocken und) 26 Minuten. – 3:30-5:30 van Hove. (Über Gibbs Methode; meine Einwände, er ist aber nicht überzeugt. Über Quantentheorie; Einstein-Bose scheint einwandfrei; aber da gibt es Gibbs Methode, die anscheinend analoge Nachteile hat wie die ursprünglichen.) – Abends schönes Schuberttrio; Ina im Arm, Tränen. – 2 Nembs. – 3h aufgewacht; dann meist wach; ich komme nicht los 🕮\(Frank J.) Anscombe Statistiker. () Bayesian\ von dem Problem von n Familien, das ich mit HizHiz besprach, und dem Problemen von Entropie, die ich mit van Hove besprach.
Mittags 50 Minuten. Während ich esse am Tisch, kommt Wick mit dem neuen Manager Morgan; ich sage ihm, dieses Zimmer wäre besser als Study für Paula als die Küche. – Abends 28 Minuten. – 2 Nemb; 1h drittes.
Mittags 46 Minuten. 3 – 5 ½Anscombe (Reader in mathematischer Statistik in Cambridge, England; jetzt Research Associate im mathematischen Department hier; arbeitet mit Wilks92Samuel S. Wilks (1906-1964)und Tukey93John W. Tukey (1915-2000). Mandelbrot hat ihm geraten, mich aufzusuchen; er hat Kapitel IV in meinem Buch und etwas in Contin. gelesen. Seine Auffassung ist ähnlich zu der von Savage (und de Finetti). Er wird beim Washington Meeting vortragen; er gibt mir seinen Vortrag , es ist über Good, Barnard und Lindley94vielleicht Dennis Lindley: https://en.wikipedia.org/wiki/Dennis_Lindley. Ich erkläre, warum ich über die de Finetti Methode hinausgehe: Wette auf Pferderennen. Ich berichte ihm über Kemenys Beweis über Kohärenz. Er bedauert, dass die meisten Statistiker nicht an Philosophiefragen oder Methodologie oder Interpretation interpretiert sind‚sogar Tukey nicht. Aber in England mehr als hier. Er wird im Januar Savage besuchen; er sagt, der fährt im März wieder nach Europa. Er ergänzt: A. bleibt bis September hier.) Abends 43 Minuten. – 2 Nemb.
Dr. Wallis (Ende von Traum 102: Hanneliese, Ananas. Der Doktor: Ananas ist zweideutig, Penis oder Mutterliebe. Ich lerne jetzt mehr, die Zweiseitigkeit von aktiver und passiver Rolle zu akzeptieren. – Ich sage, dass ich wegen der Sorge 🕮 um die Regents in Kalifornien politisch vorsichtig werde, mich schäme, und auf die Reaktionäre fluche.) – Ein kleiner Schmerz in der Hüfte, erst rechts, dann links (vorher schon ganz wenig, als ich im Badezimmer stehe). Ich hole meinen Lunch vom Tisch zum Bett, und bleibe liegen. Etwas deprimiert; noch ½ Dex genommen, und ein Bufferin. Nachmittags gar keine Schmerzen mehr; mehrmals zum Badezimmer gegangen; trotzdem etwas gedrückt. Zum Abendessen liegen geblieben. Dabei ist Ingrid da, und Ina geht nachher eine Stunde hinüber. – Abends bei der Musik kommt die Depression wieder ein wenig; ich muss weinen; Ina ist sehr lieb; im Grunde bin ich doch nicht entmutigt, und denke, es ist schon alles in Ordnung. – 3 Nemb.
10-2 Copi hier. (Er hat Grant von Ford Foundation für dieses Jahr, zur Verbesserung von Philosophieunterricht; er wird nach Harvard gehen. Später mehrere Monate mit ganzer Familie nach Berkeley. – Er zeigt Prospekt von neuem Buch „Symbolische Logik“, das bald erscheinen wird. – Über Relationen. Ich schlage Vereinfachung vor für seine Definition von Transitivität für 3-stellige Relationen. Er sagt, dass Hakary, der mit ihm daran gearbeitet hat, eine Formel für die Anzahl von „directed grafters“ gefunden hat, also von Strukturen! Anscheinend unabhängig von Davis. – Über induktive Logik. Ich erkläre das Familienproblem und Pferd-Esel Problem. – Er will sich jetzt mehr mit Ästhetik beschäftigen.) – Mahlzeiten im Bett; aber mehrmals auf für Badezimmer und Hocken. – 3 Nemb. – Morgens habe ich Schrecktraum (Mann im Bett im Wandschrank) und schreie; Ina kommt, 7h.
Mittags zum ersten Mal wieder aufgesessen, 23 Minuten; abends 20 Minuten; dabei tun die Muskeln etwas. – 2 Nembs, 12h drittes. 🕮
Ina ist heute bis So zu Hause. – Mittags 32 Minuten; abends 40. Zuweilen tun die Muskeln noch etwas. – Abends zusammen. – 2 Nemb; gut geschlafen.
Mittags 40 Minuten; abends 40 Minuten. 2 Nemb– Abends getanzt (zum ersten Mal wieder seit 14.). – 2 Nemb; unruhig geschlafen.
Mittags 34 Minuten. – Nachmittags 4 ½hinausgegangen, zum ersten Mal seit Sept. 1952 (15 Monate; das war die Reise von Vermont hierher; vorher Monate dort gelegen). Mit dünner blauer Hose und warmer Windjacke. Es geht sehr gut und leicht, ohne Stock, und ohne Inas Arm. So hatte ich es mir letzthin oft vorgestellt; aber dass es dann auch wirklich so leicht ging, war ein besonderes Erlebnis. Ich sah um mich, Bäume, Häuser, Felder, Wälder, Wege (für zukünftige Gänge), der große Himmel; es bewegte mich sehr. Ich fühlte mich erneuert und erhoben, als sollte ein neues Leben anfangen. Die künftige Wohnung besehen; zur Probe in beiden Schlafzimmern gelegen; ich entscheide mich für das größere, weil weiße Wände und geräumiger. Dann zurückgegangen; es geht wieder leicht, keine besondere Müdigkeit dabei. Erst als ich wieder auf meinem Bett liege, merke ich, dass ich mehr auf war als sonst. Aber ich bin sehr erfreut, wie gut und leicht es ging. – Abends 37 Minuten. – 2 Nembs, 12h drittes.
10 ½ – 11 Alisbah hier (aus der Türkei, zum ersten Mal. Sie wohnen g, werden aber jetzt in die Stadt ziehen. Er ist Professor, hat Doktor in Mathematik in Berlin gemacht. Später Visiting Professor in Zürich. Hauptinteresse: Funktionentheorie; er sagt: in Amerika wird das vernachlässigt, hier geht alles Interesse auf Topologie und andere abstrakte Zweige. Er weiß auch etwas über Hilbert und Brouwer. Er fragt über Auswahlaxiom; ich sage, dass es mir sehr plausibel erscheint; die Einwände z. B. von Rosser, beruhen 🕮 auf Missdeutung.) – 12h Erna. Ich begrüße sie an der Haustür. – Mittags 48 Minuten gesessen. 5hwieder hinübergegangen ins andere Haus mit beiden; ich besehe Küche, Bad und drittes Schlafzimmer; dann ohne Ausruhen zurück. Es geht wieder so gut und leicht; ich mache der Erna vor, wie ich noch vor kurzem mühsam und vorsichtig ging, ich muss selbst darüber lachen. Sie ist sehr erfreut und gibt mir einen extra Kuss nachher. Wir sprechen lang über die Analyse, und ich erkläre, wie es mir innerlich geholfen hat. Wir geben ihr $ 10 für Weihnachten, und den Kunstkalender von Agnes. Sie meint, vielleicht kommt sie auch nach LA. – Sie fährt 9248 nach NY zurück. – 3 Nemb.
Ina hat Halsschmerzen, kann nicht sprechen, etwas erhöhte Temperatur. Dr. Wallis sagt: Laryngitis, wahrscheinlich Bakterien, nicht Virus; er verschreibt Aureomycin95https://de.wikipedia.org/wiki/Chlortetracyclin; glaubt, das wird in 2 Tagen (bis höchstens 4) die Bakterien töten. –Dr. Wallis. (Ich berichte: Zum ersten Mal ausgegangen, vorgestern und gestern. Ein großes Erlebnis; das Gefühl, sich frei und ohne Angst im offenen Raum bewegen zu können. Ich wundere mich, dass die Wandlung gekommen ist ohne Erinnerung an besondere Kindheitserlebnisse. Er: Das ist auch nicht nötig; das Wichtige ist, dass ich den kleinen Jungen akzeptieren kann wie er war, mit allen negativen und positiven Gefühlen zu Eltern usw. und klar bin, dass da nichts vom Vater zu befürchten ist.) –Ich gehe mit ihm hinaus (nur mit Windjacke) zu seinem Auto; wir gehen herum und beschauen die Landschaft und die Schwärme von Staren usw. –Oppenheim kurz hier (bringt Schokolade für Ina; erzählt auf meinen Wunsch kurz einiges über sein verbessertes ms). – Ina kommt kurz für Lunch. Mittags 50 Minuten gesessen. Abends 46 Minuten. – 2 +1 Nemb.
10-11 George (siehe 4.11.) und Sharpless. 🕮\30. Umzug ins andere Haus Myhill\ (Ich sage über das Boston Meeting; sie bedauern, nichts davon gewusst zu haben. Ich zeige Else Brunswiks ms und erzähle von unserem Gespräch; sie sind sehr interessiert. Sh. Fragt: (1) Sinnesdaten oder physikalische Dingsprache? Ich: das letztere. (2) Aber wie wird Dingsatz verifiziert? Ich: keine Sicherheit. Akzeptiert aufgrund von Erlebnis. Er: dafür müßten Regeln gegeben werden. G: Das ist Pragmatik. Ich: ja. Sh: Solche Regeln geben Interpretation der Sätze; aber ‚belief‘ ist so verstanden, dass es nicht notwendig in Sprache ausdrückbar ist.) – Mittags 30 Minuten gesessen. – Ina packt alles. –Durcharbeitung von Entropie Teil I fertig, mit allen summaries. – Abends 38 Minuten. – 3 Nemb.
Umzug zu 4a. Ina schuftet den ganzen Tag. Die Sachen werden hinüber getragen. Ich bleibe in der alten Wohnung, um Telefonanrufe von Myhill (und vielleicht Tintner) zu abzuwarten; aber keiner ruft an. Abends 6h gehe ich im Dunkeln hinüber. Ina hat schon vieles eingeräumt, es sieht schon richtig und nett aus. – 3 Nemb.
(Ina vormittags zum Job.) 2h kommt Myhill (die telefonische Verständigung hat nicht funktioniert, weil wir noch nicht verbunden sind. Ina gibt ihm Lunch; ich ½ Stunde Nap. Dann bis 3 ½ gesprochen. Sein Hauptanliegen: Wie die Chancen mit LA sind; Perry hat seit einigen Wochen größeres Interesse gezeigt. Das Yale Department sei nicht nur interesselos, wie Chic, an technischer Logik, sondern sogar feindlich. Er hat mit Maclane und Halmos gemeinsame Interessen gefunden, und ein gemeinsames Seminar gemacht, wo er aber die Hauptarbeit hat; aber das mathematische Department würde wohl doch nicht eine gemeinsame Ernennung machen, weil er nicht genug in Mathematik trainiert ist. – Er will heute nicht über Probleme sprechen. Er will mir Plan für Schilppaufsatz schicken; es ist Kritik an Inhalt und Extensionsmethode und Vorschlag einer 🕮 besseren Methode, wovon er hofft, mich zu überzeugen.) – 3 ½ – 6 Feigl und Kasperle hier. (Anfangs noch Myhill; Ina meist in anderem Haus, um Gödel für ihn anzurufen; aber der kann nicht so plötzlich. Dann bringt Ina ihn zur Bahn. – Wir sprechen einiges Persönliche. Dann erzähle ich Feigl etwas über Entropieaufsatz und Gespräch mit Einstein. Ina über ihren Job. Ina hat den Eindruck, dass Kasperle jetzt skeptisch über Analyse ist; sie habe auch jetzt auch so harte Hände. Feigl sagt, das Center will noch ein und vielleicht zwei weitere Jahre über Psychologie arbeiten. Er will aber weiter versuchen, Geld zu finden, um mir Dauerstellung ohne Lehrverpflichtung zu schaffen.) – Heute morgen war ich etwas tense und Muskeln empfindlich; auf Inas Rat mittags noch ½ Dex genommen. – Abends schöne Mozartmusik; endlich mal wieder, das tut der Seele gut; dazu ein wenig getanzt; die Tenseness von heute morgen ist verschwunden (sie kam vielleicht durch Selbstvorwürfe wegen letzter Nacht). Wir hatten ein gutes Jahr zusammen, und wir schauen mit Zuversicht auf das nächste. – 3 Nemb.
I / 1954 10-12 Diskussion mit Feigl, Scriven, Putnam, Oppenheim (ich betone Unterschied zwischen echtem Dispositionsbegriffen und hypothetischen Constructs. Dann spreche ich es in den Recorder.) – Mittags wieder aufgesessen. Ina ist gereizter Stimmung (durch viele Arbeit und viele Leute, und Nachwirkung der Laryngitis). – 4-10 Feigls hier. Ich gehe zur Straße hinunter, als sie kommen. (Mit Kasperle ausführlich über meine Analyse und Kindheit; sie sieht Bilder aus den Biographien. Sie erzählt von ihrer Kindheit, und ein wenig von ihrer Analyse. – Zum Abendessen sitzen wir alle am großen Tisch im Wohnzimmer. – Nachher sagt Feigl, wenn in 5 Jahren oder so Frank vom Institut zurücktreten sollte, 🕮 würde er gern das übernehmen, wenn er Geld dafür finden kann. Er arbeitet gern mit jungen Leuten zusammen.) – 3 Nemb, 2h viertes (!) Trotzdem unruhig geschlafen.
10-1 Diskussion mit denselben, und später Else Brunswik. (Ich spreche in den Recorder über Gesetze, nomologische Formen, Kausalmodalitäten. Diskussion wieder über hypothetische Constructs. Ich sage, dass vielleicht auch vor-wissenschaftliche Terme aufgefasst oder rekonstruiert werden könnten als Constructs mit vor-wissenschaftlichen Gesetzen besser also als Dispositionsbegriffe.) (Alle anderen sind mittags bei Oppenheims.) – 3 ½ – 6 ½Else Brunswik hier. (Ein wenig über ihren Vortrag, den ich gelesen habe. Frank hat ihn schon gedruckt ohne ihr Wissen. Wir sitzen ½ Stunde am Tisch, dann in meinem Zimmer. Ich erzähle von meiner Analyse, Ina später auch von ihrer. (Sie wußte es schon durch Hanja Frank.) Sie ist sehr interessiert; sie sagt gleich, bevor ich etwas davon sage, dass mein im Bett bleiben zurückgeht auf Furcht, Aggression zu begehen und dadurch Leute umzubringen. Ich sage, dass der Vater starb, als ich 7 Jahre alt war; das nimmt sie direkte Bestätigung. Auch sonstige Inaktivität in unserer Bewegung und dergleichen führt sie zurück auf Furcht, die Competitors zum Verschwinden zu bringen. Sie meint, das Wichtigste sei dann das Erlebnis, wenn man gegen den Doktor hostil und aggressiv wird, ihm nichts geschieht. Ich sage, ich sehe ihn zu sehr als wirkliche Person, daher kommt keine Hostilität auf. Sie sagt, anscheinend wird das dann ersetzt durch Analyse der Gefühle des kleinen Jungen in den Kindheitserinnerungen. Sie ist ganz überzeugt, dass beide Male das Jahr des im Bett Liegens ein freies Researchjahr war, zeigt, dass die Researcharbeitdoch als nicht erlaubt gefühlt wird. Die Arbeit ist “überbestimmt“, einesteils aggressiv, wenn auch sublimiert, andernteils eine von der 🕮 Mutter gebilligte Tätigkeit. Sie meint, dass ich Freunde wie Hempel und Feigl nicht nur nicht kritisiere, sondern ihnen aufhelfe, damit ihnen ja nichts geschieht. – Egon habe hohen Blutdruck; daher Analyse mit ihren Aufregungen nicht mehr ratsam. – Nagel sage, Analyse sei doch keine wirksame Hilfe; sie und Ina vermuten, dass er vielleicht eine Analyse abgebrochen hat. – Über LA; sie glaubt auch, dass jetzt die Ernennung unsicher ist; aber wenn man mal tenure hat, geschehe einem nicht leicht etwas. letzthin bei der Kongress Komiteeuntersuchung sei nur über Mann vorgeladen worden. Tolman, der Führer des damaligen Kampfes, habe nichts zu befürchten. Wenn man mal vorgeladen würde, dürfe man allerdings nicht das 5. Amendment anrufen, vielleicht auch nicht das erste, sondern müsse besser alles beantworten. Aber sie glaubt allgemein, dass die Tätigkeit der Kongresskomitees abnehmen wird; vielleicht mehr sich auf Politiker richten wird, wenn die Wahlkampagne kommt. – Sie ist eingeladen worden zu dem Behavior Reserach Institute; es ist für 5 Jahre finanziert, aber lädt immer nur für ein Jahr ein. Morgen wird sie mit dem Direktor Tyler96Vermutlich ist Ralph W. Tyler (1902-1994) gemenint, der erste Direktor des CASBS in Stanford. Else Brunswik war dort im ersten Jahr des Bestehens Fellow. sprechen.) – Wir sind beide ziemlich erschöpft. Soviel unruhige Tage hintereinander hatte ich lange nicht. – Und Ina dazu noch die schreckliche Arbeit des Umziehens und die Laryngitis. 3 Nemb. Besser geschlafen.
(Vormittags Ina zum Job.) Mittags 34 Minuten. –Nachmittags erster Spaziergang, Straße zum Selberg Haus bis zur anderen Seite des Hauses, und zurück. Es geht gut; aber doch etwas außer Atem nachher. – Abends 30 Minuten. – 3 Nemb.
Dr. Wallis (gestern Spaziergang. – Gespräch mit Kasperle über ihre Kindheit und Analyse. Gespräch mit Else Brunswik. Sie sagt, jeder Patient ist zuweilen böse auf den Analytiker. Ich sage, das kann ich mir schlecht vorstellen, weil ich ihn doch 🕮 als wirklichen Menschen kenne. Er: Vielleicht kommt es noch. Er sagt, es ist ja schon vieles in meinen Gefühlen freier geworden. Meine Entwicklung in der Analyse sei ungewöhnlich schnell gegangen; die Bereitschaft, eine neue Haltung einzunehmen, hilft viel.) –Ich gehe mit dem Doktor zu seinem Auto. – Mittags 30 Minuten. –Abends zum ersten Mal auf dem Klo gesessen. – Abends zusammen. – 3 Nemb. – Stundenlang Magensäure (seit Monaten nicht); 2h hole ich mir Milch in der Küche und Amphogel97https://www.webmd.com/drugs/2/drug-4134/amphojel-oral/details in der Schublade. Schlecht geschlafen.
Mittags nur 17 Minuten, weil tense. Aber öfter aufgestanden. Abends 20 Minuten. – 3 Nemb. 12h Magensäure, Milch geholt; Ina macht mir Toast mit Butter. Dann gut geschlafen.
Korrekturen für Springer Logik gelesen (die letzten 5 Bögen). – Mittags 30 Minuten, etwas tense. – Abends fühle ich mich nicht gut. (Bedp.) Nicht zum Essen auf. – Ich bin nicht in guter Stimmung, streite mit Ina über den Plan, unser Auto in Trenton zu lassen „als Hundehütte“. – Später schönes langes Schuberttrio, mit Tränen, Ina in meinem Arm, das tut gut. – 3 Nemb. Gut geschlafen. Ina sagt, ich habe um 1:30 gebrüllt, sie konnte mich nur mit Mühe durch Rufen wecken; ich weiß am Morgen nichts mehr davon.
Mittags 30 Minuten, etwas tense. – Nachmittags fühle ich mich gut. Zum ersten Mal allein spazieren, bis zu Selbergs Garage. Ich bin sehr froh, dass es so gut geht. – Abends 24 Minuten. – 3 Nemb. – Nachts ein wenig Magensäure.
Dr. Wallis (ich berichte: alleine spazieren, ging gut. Nachts etwas Magensäure. Traum 104: der erschreckende Vater im Bett in der Wand, der helfende Vater kommt vom Garten. – Er schlägt wieder vor: bekleidet liegen, aber ich fühle noch nicht so.) 🕮 Ich gehe mit ihm hinaus, und dann allein in Richtung zum Institut, bis zur Querstraße! Das ist weiter als bisher, und nachher bin ich außer Atem und müde; beim Gehen fühle ich mich gut. Kalt und sonnig. – Mittags 42 Minuten. – Abends auf Klo. – Abends 37 Minuten. – Abends zusammen, besonders gut. – 3 Nemb, gut geschlafen, keine Säure.
Mit Ina 15 Minuten spazieren, zum ersten Mal den Feldweg an der Hecke entlang, bis man das Institut nahe sieht. –Mittags 53 Minuten! (Jetzt mit Keilkissen, geht besser.) – Abends 60 Minuten; bei ist Mr. Gottman, der nebenan eingezogen ist. Er fragt ein Problem über die Einzigkeit der geographischen Situation, beginnend mit der Frage, ob zwei Punkte dieselben Koordinaten haben könnten! Er ist sehr unklar, auch nach meinen Fragen kann er nicht deutlich sagen, was er meint.) –Abends zur Mozartmusik getanzt. – 2 Nemb. 1h etwas Muskelschmerz links hinten nahe der Mitte; Algoc und drittes Nemb. Etwas Magensäure; Zwiebacke, Milch und Tums. – Unruhig geschlafen.
(Ina heutet nicht zum Job.) Mittags 30 Minuten. Heute fühle ich mich nicht ganz gut; ein wenig Muskelschmerz, jetzt rechts. – (Auf Klo.) – Abends 35 Minuten. – Nachts ein wenig Magensäure; Milch und Biscuits. –
Tiefer Schnee; Ina nimmt Bus, und lässt Marni hier. –Dr. Wallis kommt erst nachmittags 4:30 (ich berichte über weitere Spaziergänge, aber auch Störung durch kleine Muskelschmerzen und etwas Magensäure. Traum Nr. 106 von heute: Männer mit Flinten und Pferden und Mann mit Messer; sie verfolgen jemanden. Der Doktor meint: Vielleicht kamen mir in der Adoleszenz die Männer gefährlich vor.) – Mittags 40 Minuten. Währenddessen lasse ich Marni in den Schnee hinauslaufen. – 7h kommt Ina nach Hause; sie hat hin und zurück je 2 ½ Stunden gebraucht! Auf Busse warten usw. –🕮 2 Nemb.
Mittags 50 Minuten; dabei lasse ich Marni hinaus laufen. (Ina ist mit dem Auto abgefahren, aber im Schnee steckengeblieben; abends kommt sie im Statewagen mit Schneeketten.) Abends 40 Minuten. – 2 Nemb; sehr wenig geschlafen.
Mittags 45 Minuten; ich lasse Marni hinaus. – Ich bereite das Register für Springer vor (weil ich unausgeschlafen bin). Gestern ist die Durcharbeitung von ms „Entropie“ beendet worden. – Abends 45 Minuten. – 2 Nemb, 12:30 drittes.
Vormittags Entwurf für Erwiderung auf Church geschrieben. 3-5:30 Putnam hier. (Ich erzähle, dass ich Erwiderung auf Church schreibe. Er schlägt interessante Modifikation von intensionaler Isomorphie vor: es wird auch noch verlangt, dass gleiche Zeichen gleichen Zeichen entsprechen. Damit löst sich auch das Paradox von AnalyseAnalogie? besser; und auch das Paradox von Mates98https://en.wikipedia.org/wiki/Benson_Mates. – Über induktive Logik, 2 Familien. Er möchte mit stetigen Größen beginnen!) – Abends 65 Minuten. Abends zusammen; und viel Musik. – 2 Nemb, 12h drittes. Viel geträumt, alles vergessen.
Dr. Wallis (Er meint, vielleicht mit 12 Jahren empfand ich mich bedroht durch die groben Knaben in der Schule; eine Parallele mit der Zeit, als ich ins Heer eintrat, 1914. – Traum 100: Studenten spielen mit Pistolen; einer fragt mich nach Diener; vielleicht möchte ich ihn, oder ein Paar, z. B. die Chinesen, im Hause haben, wie Professor Allison.) – Mittags 41 Minuten. ms Kemeny für Schilpp gelesen. Ich fühle mich ein wenig tense, vielleicht weil ich mich hochgereckt habe für den Fenstervorhang. 6 ½ kommt Ina nach Hause. Wir telefonieren mit Hempel, dass er lieber erst morgen abend kommt; das hatte er vorgeschlagen, weil Ina abends müde ist. – 3 Nemb; trotzdem lange nicht eingeschlafen. 4h ganz wenig Magenschmerz; Algoc und 2 Trasentin, hilft. 🕮
Mittags 33 Minuten. 6 ½ – 9 ½Hempel. (Ich erzähle von den ersten Ausgängen und Ina erzählt von ihrem Job. Er klagt über die vielen sozialen Verpflichtungen in Harvard. Er sagt, Williams und auch Quine seien politisch sehr konservativ, sogar reaktionär. – Er hat mit Oppenheim 2 ganze Tage diskutiert, welches in dem neuen Aufsatz sie collapsed. Heute hatten sie ein Ferngespräch mit Bohnert, beinahe eine Stunde.) Abends 50 Minuten. – 3 Nemb.
10 ½ – 2 ½Hempel. (Er fragt über Unterschied zwischen Postulaten und anderen Gesetzen, Beziehung zwischen Beobachtungs- und theoretischer Sprache. Er erzählt von Doceses spiritualistischen Experimenten. Er sagt, Oppenheim hat den geänderten Aufsatz wegen der Einwände von ihm und Bohnert ganz aufgegeben, für einstweilen; er sagt, Verschiedenes sei ganz unannehmbar gewesen.) Mittags 53 Minuten, abends 47 Minuten. – 3 Nemb.
(Dr. Wallis sagt ab.) Mittags beim Sitzen ein kleiner Muskelschmerz; ich bleibe trotzdem 30 Minuten sitzen, stehe auch nachmittags mehrmals auf, obwohl es meine Stimmung bedrückt. Ina kommt. (Einlauf; zur Toilette.) Zum Abendessen nur kurz gesessen. Später legt Ina sich zu mir und tröstet mich; sie sagt, es wird alles im Buch des Himmels aufgeschrieben, dass ich mich von den Ghosts nicht habe unterkriegen lassen und immer wieder aufgestanden bin, auch mal kurz vors Haus, um die Mondfinsternis zu sehen; Inas liebe Worte tun mir gut und ermutigen mich. Später tu ich dann sogar tanzen. – 3 Nemb.
(Ina fährt 8h ab nach Philippsburg.) Mittags nur 23 Minuten, weil wieder etwas Muskelschmerz. Trotzdem nachher mehrmals aufgestanden. – 4 ½ – 7 Gödel hier. (Er hat Contin. gelesen und er stellt Fragen, wie einiges bewiesen wird; z. B. das \(\lambda{}\)* gab dasselbe wie das frühere Symbol*. 🕮 Ich versuche, ihm zu erklären, was wir jetzt ‚Familie‘ nennen, aber er besteht darauf, dass das nicht gut wäre; „Familie“ sollte sich auf die Sinnesklassen, z. B. Farben beziehen; von diesen müsste man unterscheiden die verschiedenen Darstellungsformen von Klassen von anschließenden Präd, auch wenn man eine Form als Standardform erklären will. So komme ich nicht dazu, ihn nach den interessanteren Problemen zu fragen, z. B. ob man C9 für jede Familie aufstellen soll.) (Er kommt und geht mit Taxi; obwohl Ina schon zu Hause ist, bestehe ich darauf, sie ist sehr müde.) – Abends 25 Minuten. – Abends spät überraschend zusammen. – 3 Nemb.
(Vormittags spontan Entleerung auf Toilette; zum ersten Mal wieder.) – Mittags 30 Minuten.–Mainems gelesen. – Abends 45 Minuten. –
Langen Brief und Comments an Kemeny geschrieben. – Mittags 44 Minuten. – Der Schnee ist plötzlich weg, aber alles noch nass. 3h alleine spazieren, 8 Minuten, am früheren Haus vorbei, zu bis zur Abzweigung des Weges zum Maxwell Haus; Marni geht mit mir. – Abends 42 Minuten. – Abends gewaschen. – Getanzt.
Dr. Wallis (Traum Nr. 107, nachdem Hempel hier war; Reise mit Mutter nach Berlin; schönes schwarzhaariges Mädchen, vielleicht Else Brunswik. – Ich berichte über Muskelschmerzen 18. auf 19., spontane Entleerung 20., Spaziergang gestern.) Nachher mit ihm zum Auto. Dann allein spazieren 10 Minuten, Richtung Institut, bis zur Querstraße, mit Marni. Es geht sehr gut. Kalter Wind; ich gehe munter vorwärts. – Mittags 36 Minuten, abends 40 Minuten. – 2 Nemb, 1h drittes.
Vormittags langes Telefongespräch mit Church (über seinen Brief in Enc. Brit., über „Semantik“. Dann über Aufsatz für „Analysis“ und Postmans neue Ideen. Diese scheinen ihm nicht plausibel. Ich erkläre Mates Argument. Er sagt, das trifft aber nicht 🕮 Freges und seine Methode; wenn D und D’ gewöhnlich denselben Sinn haben, so doch nicht in indirekter Rede.) – 1hZahnarzt (nimmt Abdrücke). – 3 ½ – 9 Djane (mit ihr spazieren, Richtung Institut, bis Querstraße. Ich fühle mich dabei sehr munter und erzähle vom ersten Erlebnis, die Außenwelt wiederzusehen. Sie ist sehr angetan davon, dass ich mich so frei bewegen kann. Nachher erzähle ich einiges aus der Analyse (von November 1952 nur, dass ich gehe und habe; vielleicht ein andermal mehr). Sie ist sehr erfreut über den Fortschritt, sagt, sie hätte geglaubt, es würde 3-4 Jahre dauern (?). Ich zeige Bilder aus dem Büchlein; und erzähle von Hanno Buddenbrook. Sie hat ms „Gordian Knot“ mitgebracht.) Abends 55 Minuten. – 3 Nemb.
Vormittags Entropie verglichen. – Mittags 41 Minuten, abends 44. – Nachmittags 12 Minuten spazieren mit Ina, nach W, bis zum anderen Ende der Lichtung. –ms Putnam gelesen (über Church und Mates). – Abends am Tisch und nachher gegenseitige Verstimmung; jeder fühlt, der andere kritisiere ihn zu viel. Ina ist lieb, und bringt mich „aus der Versenkung“ heraus. – Nachher zusammen. – 3 Nemb; aber noch nicht bald eingeschlafen.
Dr. Wallis (über Djanes Besuch vorgestern. – Traum 108 von heute: älteres Mitglied des Instituts, ;vielleicht Komb spricht über Erziehungstheorie; vielleicht Kombination von Großvater und dem Doktor.) Nachher mit ihm hinaus, und allein spazieren, 12 Minuten, nach W, bis nahe an die Mercer Straße. – Mittags 35 Minuten. – 4 ½ (anstatt 3h) – 6 Putnam (über seinen Aufsatz über Church. Ich gebe ihm Transkripts von Feigl von mir diktiert, über Dispositionen und kausale Modalitäten. Über letzteres wollen🕮 wir vielleicht zusammen etwas schreiben. – Er sagt, er hat gehört, dass ich nach UCLA ginge; er möchte das hiesige Department auf mich aufmerksam machen. Ich sage, das Offer ist noch nicht da; aber dort und in Chic. nur ein Seminar; das kann wohl eine andere Universität nicht tun.) – Abends ca. 60 Minuten. – 3 Nemb.
Morgens im Liegen spüre ich ein wenig Muskelschmerz rechts hinten. Ich stehe aber doch oft auf. Sogar gehockt (Wirkung von Serka). – Mittags 20 Minuten, tense. – Abends 27 Minuten. – 3 Nembs.
(Ina nach Camden) Mittags 33 Minuten, etwas tense. – Abends 37 Minuten. – 3 Nemb.
Wieder alleine spazieren, 12 Minuten, zum ersten Mal bis Mercer Str. – Mittags 50 Minuten. – Abends 52 Minuten. – Abends lese ich Djanes „Gordischer Knoten“, sehr spannend. – 3 Nemb.
Dr. Wallis. (Über Nemb und Dex; er sagt, sie schaden nicht, aber ich könnte sie mal zeitweise vermindern. Traum 109: Ich werfe den Stein zu David und Goliath. Traum 110: neues Haus mit Ofstad und Mises.) Nachher fährt der Doktor mich bis zum Computer und zurück bis Anfang der Maxwell Lane, dann zu Fuß nach Hause, zusammen 15 Minuten; bei den Bumps auf der Straße fühle ich mich ungemütlich und stütze mich auf die Arme. – Mittags 43 Minuten. Abends 46 Minuten. – Abends zusammen. – Dann zu lange Djane gelesen, dann kann ich nicht einschlafen, trotz 3 Nemb.
Mittags 30 Minuten. Dann kommt Zahnarzt, bringt Gebiss mit neuem Zahn vorn unten angefügt. – Noch mit Ina spazieren 14 Minuten, zur Mercer Str. – 3 Nemb.
(Vormittags Ina zum Office.) Mittags 30 Minuten. Nachmittags mit Ina spazieren 13 Minuten, den Feldweg. – Haar schneiden, und waschen. Abends 55 Minuten. 3 Nemb. 🕮
II / 1954Dr. Wallis (ich berichte: geschrien in Traum 29., bald danach wieder eingeschlafen. Er: Das ist gutes Zeichen, dass ich es akzeptierte. Ich hatte den Abend lange in Djanes Schauspiel gelesen: Racheplan gegen die Vaterfigur, Liebe zu Halbgeschwistern. Ich über Gespräch mit Christiansen über d’Annunzio’s Buch, sie hätten auswandern und heiraten sollen. Er: richtig; ich war also schon frei von den Inzesttabus; nun durch die Analyse habe ich die Kindheitsgefühle der Tabus wieder erweckt und überwunden.) –Allein spazieren, 16 Minuten! Bis zur Brücke Richtung Institut. – Besonders müde; abends unterwegs musste ich manchmal stehenbleiben, um Atem zu beruhigen. – Mittags 44 Minuten. – Abends 45 Minuten. Abends zusammen überraschend. – 3 Nemb.
20 Minuten spazieren allein, Mercer Str. nach rechts bis zum gelben Schild. – Mittags 40 Minuten. – Nachmittags gehockt ( Klo). – Abends 51 Minuten. –Telegramm von Dean Toda99Masano Toda (1924-2006)L.A.: Regents haben angenommen! – 3 Nemb.
10-1 Putnam (er bringt revidiertes ms für Analysis. – Ich erkläre ihm meine Ideen über kausale Modalitäten, aufgrund der Notizen für Gespräch mit Burks und Bar-Hillel 1950.) – Mittags 34 Minuten. – Gehockt spontan. – Abends 32 Minuten. – (Ina zu Ingrid.) 2+1 Nemb.
Allein spazieren 14 Minuten, zur Mercer Str. – 3-5 Schanuel (Oppenheim bringt ihn. Zum ersten Mal. Er hat Contin. gelesen, hat eigene Ideen. Ich erkläre ihm meinen Versuch, C9 aufzugeben.) – Abends 45 Minuten. –Getanzt. – 3 Nemb.
Dr. Wallis. (Ich berichte: Spazieren bis zu 20 Minuten. Danach nicht besondere Müdigkeit, wie früher; aber kurzatmig; ist dadurch Gefahr von Krampf? Er: Nein, denn das ist durch zu viel Kohlensäure, nicht zu wenig; wenn Atem anhalten es schlechter macht, wie hier, so 🕮 ist keine Krampfgefahr. – Ich sage, immer noch Furcht vor Beugen und Twisten, auch beim Tanzen. – Er: Bei leichter, besonders rhythmischer Bewegung keine Gefahr von Krampf; die Gefahr ist nur bei starrer Anspannung.) – 11-2 Putnam (er bringt das „Sachregister“, das seine Frau gemacht hat; 14 Stunden für $ 21. – Über Quantentheorie. – Ich behalte ihn zum Lunch, am Tisch.) – Gehockt, spontan. – Alleine spazieren 20 Minuten, Mercer Str. nach links. – Abends 38 Minuten. – Zusammen. – 2 Nemb.
Mit Ina spazieren 23 Minuten, bis zum Parkplatz am Institut. – Mittags 55 Minuten. Nachmittags zweiter Spaziergang, 14 Minuten, bis Mercer Str. – Fußbad. – 2 Nemb. Schlaf mit Unterbrechungen; Traum.
Mit Ina spazieren 27 Minuten, bis Straßenecke hinter Cherniss Haus. Mittags 60 Minuten. Miss Sachs 1 ½ – 5 (zum Lunch; ich sitze auf. Ich erzähle von meinem Rorschach und TAT Test; sie sagt aber nichts von ihrer Analyse.) – Nachmittags spüre ich ein wenig den Rücken beim Herumgehen. Beim Abendessen tense. Nur etwa 20 Minuten gesessen. Nachher geht Ina eine Weile zu Selberg. Ich fühle mit dem Finger am Rückgrat entlang, es ist druckempfindlich oberhalb des Kreuzes längs mehrerer Wirbel; ebenso von rechts. Es deprimiert mich etwas. Das ist kein Muskelkrampf; kann es doch etwas am Rückgrat oder den Nerven sein? Ich sage mir, es ist nichts Ernstliches; aber es drückt auf die Stimmung; ich bin es so leid, immer wieder diese Fürchte und Sorgen und übertriebenenen Gefühle bei Schmerzen. Und heute morgen bei dem langen Spaziergang fühlte ich mich so erhoben und stark! Ina kommt, und ich erzähle ihr alles, auch dass ich trotzdem ins Badezimmer gegangen bin, und sie lobt mich dafür. Sie legt sich zu mir und tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann schöne Mozartmusik: das schöne Violinkonzert und dann die Sinfoniekonzerte. Ich vergieße viele Tränen 🕮 das tut gut; auch Inas Zärtlichkeit und mein Response dazu. Schließlich stehe ich auf und tanze; ich wollte nur ein paar Schritte, um ein besseres Gefühl zu bekommen; aber es ging so gut und tat so gut; ich war erstaunt, wie leicht ich mich bewegen konnte, und ich strahlte über das ganze Gesicht; und dann küsste ich Ina sehr herzlich. Nachher fühlte ich mich viel besser. Ich spürte zuweilen noch ein wenig den Rücken, war aber in guter Stimmung. (Daher fühlte ich auch mal zum Vergleich die Unterarme; da waren auch manche Stellen auf den Knochen etwas druckempfindlich; und Ina sagte, bei ihr am Rücken und Armen ebenso; und bei mir an den Halswirbeln am meisten, wie immer; das war eine Beruhigung.) – Zur Beschwichtigung Algoc; und 3 Nemb. – Gut geschlafen, morgens ein Traum.
Dr. Wallis. (Ich berichte von gestern abend. Er sagt, die Knochenhaut ist immer druckempfindlich. Ein gutes Zeichen der Kur, dass ich aufstand und sogar tanzte; negative [Ge]fühle komme immer; das Wichtige ist, dass man mit ihnen stark wird. Dazu war das Argumentieren gut. Aber ich müßte noch herauskriegen, was die unbewussten Wünsche sind. – Ich fühle mich beruhigt und zuversichtlicher durch die Aussprache.) – Geh. (Klo). –Zuerst unentschlossen, dann doch spazieren 15 Minuten, Mercer Str., einige Schritte nach rechts. Es geht ganz leicht. – Mittags 30 Minuten. – 4:30-7 Gödel hier. (Er fragt nach meinen Plänen. Ich sage: das Kalifornien Telegramm, aber noch nicht offiziell. Er sagt, morgen ist Sitzung und man wird ihn fragen, ob er wieder zu meinen Gunsten auf Assistenten verzichten will. Neumann hat gesagt, wenn mir ein drittes Jahr gegeben würde mit Instituts Geld, würde man dabei sagen, dass es der letzte Grant ist. Neumann hat auch gemeint, Kalifornien entspreche doch besser meiner Leistung oder Reputation als eine Sache hier, die für die weitere Zukunft nicht sicher ist. Er sagt, in der vorigen Fakultätssitzung seien auch Einwendungen gemacht🕮worden gegen meine wissenschaftlichen Auffassungen, aber nicht spezifische. Er weiß nicht, ob gegen Entropie oder Wahrscheinlichkeit. Ich sage: Über Entropie habe ich nur mit van Hove gesprochen, der skeptisch war und vielleicht zu anderen gesprochen hat, oder jemand hat das getippte Summary gelesen. Mir scheint plausibler: gegen meine Wahrscheinlichkeitsauffassung, weil alle Statistiker dagegen sind. – Bemerkungen zu Contin: Er hat auch gefunden, dass für Symbol2 \(\lambda{}\) nicht von s und si abhängt.) – Abends 36 Minuten. – 2 Nemb, 1h drittes.
(Ina nach Philippsburg) – Ges. – Mittags 37 Minuten. –Spazieren 17 Minuten, Institutszirkel nach links, am Dreieck vorbei. – Abends 55 Minuten. – Zusammen. – 2 nemb.
10-1 Putnam. (Er hat Überlegungen zu „nomologisch“. Er meint, vielleicht kann die Unterscheidung nicht für Fundamentalgesetze gemacht werden, sondern nur für ganze Zustandsbeschreibungen. Ich berichte über Kemenys Ergebnis, dass für 2 Familien s, s“, s‘ und s-, nicht genüge, und dass ich daher jetzt C9 bezweifle; aber zwei Versuche, mit TTF(si) und Formel, sind fehlgegangen. Er meint, vielleicht soll man analogen Schluss nur für mindestens 3 Familien machen, weil bei 2 Familien keine Ähnlichkeit zwischen Symbol, und der betreffenden Klasse.) – Mittags 34 Minuten. –Spazieren 23 Minuten (Rekord für alleine), Mercer Str. rechts bis gelbes Schild. – Ina hat die rechte Hand verstaucht, im Office gefallen. – Abends 35 Minuten. Ich fühle mich etwas ungemütlich, auch nachher im Bett. Ina liegt bei mir; schöne Musik; ich tanze etwas; dann fühle ich mich besser. – 2 Nemb, lange wach gelegen.
24 Minuten spazieren, Mercer Str. nach links. – Mittags 41 Minuten. – Gh. – Abends 52 Minuten. – 2 Nemb, lange wach. 🕮
Dr. Wallis ( täglich spazieren, bis zu 24 Minuten. Oft Stuhlgang spontan. – Traum 112, erste Szene. – Nachher sagt er zu Ina, ich käme beautifully along, eine seltene Ausnahme in meinem Alter.) Ina sagt dazu: Auch Djane hat gesagt, andere brauchten 3-4 Jahre – Mit Ina spazieren 23 Minuten, Feldweg, eisiger Wind. – 3-5 Schanuel und Korenman (ich erkläre Schanuel, was er beschreiben soll: meine 2 Versuche für n Familien ohne C9, mit \(\Pi{}\) und mit Symbol beide mit negativem Ergebnis. Dann diskutieren sie einige Fragen zur induktiven Logik: über Analogie in Continuum.) – Abends 52 Minuten. – 2 Nemb.
Mit Ina 31 Minuten spazieren, bis Battle Monument. – 5h im Badezimmer spüre ich den Muskel auf der rechten Hüfte, und es macht mich tense (ich hatte es schon ein wenig gespürt heute vormittag beim langen Spaziergang. Ich nehme Algoc und ½ Dex. Dann lese ich mal wieder in „Little Boy“. Abends nur 20 Minuten gesessen. – Später erzähle ich Ina aus dem Buch, und meine Assoziation zu der Geschichte, wo der Hund draußen bleibt, weil er nicht ins Haus gelassen wird, und der Junge darin sich selbst erkennt, und seinen Zorn gegen die, die ihn von der Mutter ausschließen. So war ich am Mo, als Gödel uns berichtete, dass die Institutsleute mich nicht wünschen, auch zornig gegen die, weil sie mich vom „Nest“ und der „nährenden Mutter“ ausschließen; aber ich wollte mir den Zorn nicht zugeben sondern „vernünftig“ sein. – Später Ina bei mir, endlich mal wieder nackt, was ich mir lange gewünscht habe; erst geht alles gut, aber dann doch nicht, Ursache nicht klar; Ina sehr lieb und verständnisvoll. – 2 Nemb.
Vormittags gh. – Mit Ina spazieren 27 Minuten, bis zum Institut; trotz der Störungen gestern geht es sehr gut. – Mittags nur 20 Minuten, weil ich dann 🕮 die Muskeln spüre links hinten. – Nachmittags mehrmals aufgestanden, aber ich spüre zuweilen die Muskeln. Ich lese „Little Boy“ zu Ende. Das hilft wieder gut; es bewegt mich immer sehr. Ich lasse mich heute mit der Stimmung nicht kleinkriegen. Abends 36 Minuten gesessen, trotzdem es nicht ganz leicht ging. – Später getanzt; das tut gut. – 2 Nemb.
(Früh im Traum geschrien, Ina weckt mich.) Dr. Wallis. (Über Muskelschmerz vorgestern und niedere Stimmung; abends kein Orgasmus. Resentment gegen die Ausschließung vom Institut endlich laut herausgelassen (zu Ina); das tut gut.) –Spazieren 23 Minuten, Mercer Str. nach rechts zum Schild. – Mittags 32 Minuten auf. – Abends 40 Minuten. – 2 Nemb. Lange nicht geschlafen.
Gh. – 23 Minuten spazieren, Institutszirkel nach links bis Oppenheims Haus. – Vormittags ½ Stunde telefoniert mit Church über Mates Einwand. Mittags 35 Minuten. – 7-10 Hempels hier. (Er hat heute nachmittag mit Oppenheim gearbeitet; er ist recht skeptisch über dessen Versuch von Explik. Morgen gibt er Vortrag an U. Pa. im Ethikkurs. Ich erzähle von Arbeit mit Putnam. Von Gödel, und meinen Gefühlen über Institut, die ich später endlich herausbringen konnte, wie der ausgeschlossene Hund und der Junge, der der „onliest one“ im Nest sein wollte.) – Ab 5h etwas Muskeln gespürt, aber ich stehe doch auf; auch um Hempel und Oppenheim zu begrüßen. – Abends 50 Minuten. – 3 Nemb.
Nicht spazieren, weil Regen und Straße nass. – Mittags 30 Minuten. – 3 ½ – 6 Putnam. (Ich berichte über Telefongespräch mit Church gestern. Vielleicht sollte ich Explikation von Glaubenssätzen durch Response zu Sätzen aufgeben.) – 7-10 Hempel hier. (Er meint auch, dass, wenn Kalifornien durchgeht, es zeigt, dass die politischen Beschränkungen dort nicht so schlimm sind, und dass es doch das Beste wäre 🕮 anzunehmen. Etwas über Rechtfertigung der Induktion.) – Abends 58 Minuten. – 3 Nemb.
Gh. – 22 Minuten spazieren, Mercer nach links. – 11 ½ – 1 Oppenheim und Hempel hier. (Über Oppenheims neue Versuche. Er ist glücklich, dass ich es als möglich erkläre, taxonomische Begriffe von den anderen zu unterscheiden, wenn man das Ganze relativ zu einem gegebenen taxonomischen System macht. Ich würde dann 2 Begriffe der Breite unterscheiden: taxonomische und raum-zeitliche Extension. Er möchte auch Ziel und Interessebetonung erfassen; das scheint aber wohl kaum möglich durch exakte Regeln.) – Mittags 40 Minuten. – Abends 36 Minuten. – 2 Nemb.
Dr. Wallis (Teil 2 und 3 aus Traum 112: Gedränge in Station (Geburt, Entleerung); mit Woodger am Hafen, englische Matrosen mit lächerlichen Mützen (Empfindlichkeit gegen lächerliche Kleidung; lächerlich vor Woodger? Vaternachahmung: Woodger, Gall).) – Spazieren 30 Minuten! Institutszirkel links bis Olden Lane. – Mittags 33 Minuten. –Brief von Präsident Sproul: das offizielle Offer!– Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.
Mittags 36 Minuten. – Nachmittags mit Ina spazieren 28 Minuten, Mercer nach links bis nahe zum Monument. – Abends 41 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nemb.
(Ina zum Office), – (Regen, darum nicht spazieren.) Mittags 30 Minuten. – Nachmittags Oppenheim hier ½ Stunde. (Er sagt, er möchte mich bald mal konsultieren; wir sollen inzwischen über Bezahlung überlegen. Ina sagt: so wie unsere Doktors. Ich sage: Das ist zuviel für einen Freund.) – Abends 35 Minuten. (Abends Ina bei Ingrid.) – 2 Nemb.
(Ina zu Hause.) Mit Ina spazieren 32 Minuten, zum Institut. –🕮\Opp. Putnam& Frau\Dr. Wallis. (Ich berichte: Alleine spazieren bis 30 Minuten, Fortsetzung von Traum 112; ich: Reihenfolge der Phasen. – Nachher zu Inas Frage, wie es in Kalifornien ohne ihn gehen würde: ich könnte mit anderem Doktor fortfahren; ich habe gute Persönlichkeitsbasis.) – Abends 40 Minuten. – Getanzt. – 2 Nemb.
Spazieren 22 Minuten. Mercer nach rechts. – Mittags 30 Minuten, Oppenheim 3:40-5:40 (meine Überlegungen zu „Reichtum von Vokabular“. Erst er ausführlich über seine Ideen. Dann diktiere ich meine, mit Beispielen. Und Diskussion. – Er schlägt vor, dass er mir monatlich $ 60 zahlen will; und wir dann miteinander sprechen, so dass es sich im Durchschnitt ausgleicht; ich soll über meine Zeit Buch führen, einschl. Gespräch mit Hempel. Ich sage ihm vorher: Ich würde $ 15 pro Stunde rechnen; aber wenn nur gelegentlich eine Stunde, gar nichts.) – Abends 42 Minuten. – 2 Nemb. –
Spazieren 28 Minuten, Zirkel links bis Olden Lane. – Mittags 30 Minuten. – 3 – 5 ½Putnamund Frau hier. (Sie zum ersten Mal. Sie will Ende von Entropie, Teil I tippen, und heute unserem Gespräch zuhören. – Er findet jetzt auch, dass in der \(\delta{}\)-Methode die analoge Wirkung bei großem s verschwindet, dass dies ein wesentlicher Nachteil ist, aber sieht auch keinen Ausweg. –Über „nomologisch“; er schlägt vor, ganze Gruppen von Gesetzen, nicht einzelne Gesetze, zu nehmen; das scheint gut. Er wird die schon nach England geschickte letzte Version des Aufsatzes über Synonymität nochmal tippen, und mir und Church Copies schicken.) Ina kommt gerade, als sie gehen; sie sagt ihm draußen, dass ich ihn hochschätze. – Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.
Dr. Wallis. (Offizielles Offer von Kalifornien. Ich bin geneigt, anzunehmen; und zuversichtlich über Anpassung an neue Bedingungen. –🕮 Ende von Traum 112: beschädigtes Cello.) – Mittags 56 Minuten. – ( nichts spazieren, weil Regen.) – Abends 45 Minuten. – 2 Nemb.
36 Minuten spazieren mit Ina, vom Zirkel links hinauf bis Maxwells Haus. – Mittags 56 Minuten. – Abends 35 Minuten. – Abends zusammen. – 2 Nemb.
Mit Ina spazieren, 32 Minuten, zum Institut. – Mittags 63 Minuten; Miss Sachs hier zum Essen. – Abends 52 Minuten.rRest der Seite ist durchgestrichen, dabei die Bemerkung Fortsetzung im neuen Buch..🕮
III / 1954Dr. Wallis (Nochmal über Traum 112. Er zeigt die verschiedenen Phasen der Kindheit, und meine Unsicherheit, welches der „richtige“ Weg ist.) – 21 Minuten spazieren, Mercer nach links. Am Ende treffe ich Pauli, der gerade zum Institut gehen will. (Er sagt, er hat schlechtes Gewissen, dass er mich noch nicht besucht hat; er will aber bestimmt kommen bevor sie weggehen (am 10.4.) Er fragt nach dem Entropieaufsatz. Ich sage, wenn getippt ist, hätte ich gerne Comments bevor es mimeographiert wird; er sagt, ich soll es ihm dann schicken; er wird dann nach dem Summary entscheiden, wie viel er lesen will.) – Mittags 21 Minuten; Rückenmuskeln ein wenig empfindlich. – Trotzdem mehrmals aufgestanden. ½ Dex. – Abends 32 Minuten; etwas tense. – 2 Nemb (jetzt immer).
Spazieren 23 Minuten. Schneller gegangen, Zirkel links bis Olden Lane. – Mittags 30 Minuten. – Nachmittags etwas ungemütlich. –Abends 74 Minuten; dabei ist Atlee Selberg, Er bringt mir darüber notiert: Nutto Nuttos Buch, wegen Partitionen). –
Mittags 40 Minuten. –darüber notiert: DoddDodd telefoniert aus L.A. (die alte Versicherung wird gerade verbessert; Retirement wird von 67 auf 70 gesetzt. Er spricht 15 Minuten, sehr freundlich, betont, wie sehr sie mich wünschen. Wenn ich zu einer Besprechung kommen will, wollen sie beide Wege Reise zahlen. Ich sage, zu anstrengend, und nicht nötig; werde mich jetzt bald entscheiden; bin sehr geneigt.) –Kaplan telefoniert (siehe meine Notizen!) – Wegen Regen und Nässe heute nicht spazieren. – Abends 48 Minuten. –Wir beschließen LA Offer anzunehmen.
23 Minuten spazieren, bis Olden Lane. – Mittags 47 Minuten. –Abends 78 Minuten. – Langes Telegramm an Kaplan: Ich nehme an. –
Dr. Wallis (ich berichte: Wir haben Kalifornien angenommen. Ich bin entschlossen, dann auf zu sein für Analyse usw. – Traum 113 und 114: Konflikt zwischen Homo und Hetero. Er: Die Furcht vor Homo ist es hauptsächlich, was die Angst vor Ausgehen hervorruft.) 23 Minuten spazieren, Olden Lane, kalter Wind. – Mittags 30 Minuten. – Abends 40 Minuten. –
20 Minuten spazieren mit Ina, Feldweg, kalter Wind. – Abends 40 Minuten. – Zusammen, Freude am Körper. –🕮
Ina Rippenschmerzen. – Mit Ina spazieren 25 Minuten, zum Institut. – Mittags 45 Minuten. (Kummer, weil Ina Widmung für Logikbuch ablehnt, weil ich es nicht spontan getan habe.) – Nachmittags 45 Minuten auf, Oppenheim und Gaby hier. (Er gibt mir 60 $, ist empört, als ich ihm die Stundenaufzählung geben will; ich glaubte, das hätte er gewünscht; er sagt, er hätte nur gemeint, ich sollte das für mich selbst aufstellen.) – 1h drittes Nemb (jetzt selten).
Dr. Wallis (Über unsere Gefühle gestern. Meine Schwierigkeiten als Kind, Gefühle auszudrücken. Folge von Necken des Vaters. Aber er sagt: das ist nur oberflächlich; tiefere Ursache sind die zu starken Tabus; „Opfer Ihrer Tugend“.) – 21 Minuten spazieren, Mercer nach rechts. – Mittags 45 Minuten. – Abends 55 Minuten. –
Spazieren 24 Minuten, Olden Lane. – Mittags 47 Minuten. – 3:30-6:30 (!) Oppenheim. (Über seine Begriffe. Ich empfehle, Raum-Zeit Extension von der Begriffsextension abzutrennen, und individuell dort hineinzunehmen. Er ist sehr angetan von meinen Anregungen und dankt mir sehr.) – Abends 38 Minuten. –
9h spazieren 24 Minuten, Olden Lane. – 10 – 12 ½Putnam (ichsNachträglich korrigiert aus er.berichte über mein neues ms für „Analyse“: Response auf Satz ist kein sicheres Anzeichen; und beide Sprachformen, mit und ohne indirekte Rede, sind möglich. – Über Perks und H. Jeffreys Versuche, Indifferenzregel für Parameter. Er will es studieren, um zu sehen, ob wir das brauchen können.) – Mittags 61 Minuten. – 4 ½ – 6 Richard Martin (als Ersatz für meinen Vortrag hat Burks abgesagt; ich empfehle Putnam oder Nagel. Der Direktor hat ihm gesagt, er könnte für mich gegen Ende (Ende ist 28.5.) einen Vortrag in den Kursus einfügen. – Er schenkt mir Buch Strawson. –🕮Er spricht über zwei interpretierte Sprachen in seinem Buch, beide mit Typensystem, eine als mathematische Mengentheorie, interpretiert, die andere als Logik. Ich frage: Was ist der Unterschied? Die Antwort ist nicht klar.) – Abends 62 Minuten. –
Spazieren 21 Minuten, Mercer nach rechts. – Bohnert telefoniert: lange Fragen über „analytisch“ für Schilpp Band. – Mittags 26 Minuten. – 3-6 Oppenheim, ich sitze 75 Minuten. (Er glaubt, er hätte nur eine Frage. Aber dann kommen viele Probleme heraus, manchmal ermüdend. Er ist immer abwechselnd bestürzt und verzweifelt, das etwas „nicht geht“, und dann wieder plötzlich entzückt und begeistert.) – Abends 44 Minuten. –
Dr. Wallis (berichte von Sex; er sagt, guter Fortschritt. – Traum 117: Im Bahnhof, und nachher springe ich auf die Straßenbahn.) – Spazieren 25 Minuten, Olden Lane. – Mittags 60 Minuten. – Abends 50 Minuten.
„Entropie“ ms verglichen, auch nachmittags. Lee BohnertLi Bohnert mittags hier (Sie sucht neue Stelle. Ina erzählt ihr von ihrer Analyse (ich nicht), und beide stimmen überein, dass das auch gut wäre für Bohnert. Sie spricht unaufhörlich, und ist ermüdend.) Mittags 80 Minuten! – Nicht spazieren, wegen Regen. – Abends 50 Minuten. Abends nach 10h zusammen, überraschend.
(Vormittags Ina ins Office.) –Ca. 30 Minuten spazieren mit Ina, Zirkel links bis zum Arleshaus. – Zum Essen nicht auf. – Nachmittags aufgesessen zum Vergleichen, 70 Minuten, etwas tense. Abends nur 20 Minuten. – Abends etwas traurig, ich weiß nicht worüber. Schöne Musik tröstet mich. – 1h drittes Nemb (jetzt selten).
Dr. Wallis (Ich fühle mich uneasy, wenn ich „Erwartungen“ fühle oder argwöhne, z. B. beim Sex letztes Mal. Es geht zurück 🕮 auf Erwartungen von Vater und Mutter.) – 20 Minuten spazieren, Mercer rechts über das Schild hinaus. – Mittags 63 Minuten. – Abends tippt Ina die Einkommensteuer fertig und bringt es fort. – Abends 30 Minuten.
Dr. Wallis (Ich muss bald die Autobiographie schreiben Vielleicht wäre ich ersten Entwurf in Recorder diktieren; er ist sehr dafür.) – Spazieren 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 66 Minuten. – Abends 53 Minuten. – Abends zusammen. – Bis 3h wach; der Sturm rüttelt am Fenster.
Mit Ina spazieren, 24 Minuten, zum Institut. – Mittags 56 Minuten. – Nachmittags Haarschneiden, und Waschen. 6-9 Hempel (er fährt morgen zu Goodman, hat Mo und DiVorträge in Phil., in Martins Kurs Philosophie der Wissenschaft, kommt dann wieder nach Pr.) Abends 53 Minuten. – 3 Nemb.
9 ½ – 2 Morrison (er ist 5h von Washington weggefahren. –Über seine Thesis, besonders neue Formulierung der Introduction; ich sage: immer noch nicht leicht verständlich. Ich gebe Ratschläge für mündliches Examen; er will es im Mai oder Sommer machen. – Er hat sich vor über einem Jahr von James Perry getrennt, weil der die Ideen der Mitarbeiter einsetzt, ohne ihnen Credit zu geben. Er arbeitet jetzt für eine Governmentstelle, die er nicht nennen darf, an Ausarbeitung einer Codemethode zum Indexen von Abstracts. Zu Hause macht er ein versuchsweises Code-Wörterbuch für Physik. 🕮 Er macht die Wörter so, dass die generellen Klassen von Buchstaben am Ende angezeigt werden, nicht am Anfang; und so, dass die Wörter aussprechbar sind und sogar für westliche Sprachen nicht unnatürlich klingen. – Er will aus Regierungsdienst weg und unterrichten; vielleicht am Washington und Lee College in Virginia100https://www.wlu.edu/, wo die Professoren ihn kennen. Ich erzähle ihm vom RAND Institut in LA.) Morgens 1 ½ Stunden gesessen, mittags 1¼. – Nachmittags mit Ina spazieren, 26 Minuten, zum ersten Mal ins Institut, Lobby und Mrs. Underwoods Office; nachher draußen von Neumann getroffen. – Fußbad. – Abends 62 Minuten. –
Dr. Wallis (gestern Morrison; ich saß lange auf. Ich frage, wieso ist die Angst nicht größer wenn Besucher da? Er meint, die Angst ist jetzt mehr überwunden (aber es ist mir nicht klar). Traum 121: Dubislav, Washington Park.) – Spazieren 20 Minuten, Mercer nach rechts. – Mittags 51 Minuten. – 3 – 6 ½ (!) Oppenheim hier, ich 80 Minuten gesessen (ich erkläre ihm Definition für Relation. Er erklärt mir, dass er Raum-Zeit-Beschränkungen daraus lassen will, und einfach Individuen zählen. Ich: Bei Organismus geht es gut, aber in der Geographie ist es nicht eindeutig, ob Gebirge oder Berge gezählt werden.) – Zwischendurch kommt PauliPaulian die Tür (gibt mir ms Entropie zurück, mit langen handgeschriebenen Comments, und Brief dabei; will Do oder Fr nur kurz mit mir sprechen.) – Abends 62 Minuten. – Ich schaue ein wenig in Paulis Comments; er ist gänzlich ablehnend, will Methode II beibehalten; ich denke: ob ich wohl die ganze lange Arbeit umsonst gemacht habe? Aber ich halte mich zurück, nicht weiter zu lesen, weil ich sonst nicht schlafen kann. – 1:30 drittes Nemb.
Spazieren 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 52 Minuten, – nachmittags 75 Minuten gesessen. Ganzen Tag Paulis Comments gelesen; ich bin beruhigt, dass er keine triftigen Gegenargumente hat. – Abends 68 Minuten. –
Spazieren 25 Minuten, bis Olden Lane, mit Tennenbaum. Er ist hier 11-2. (Er unterrichtet am Abendcollege in der Stadt, Logik und Mathematik, ca. 8 Stunden, monatlich 300 $. Er will im Juni MA machen. Dann Doktor in Mathematik, arbeitet an These über rekursive Funktionen; erzählt von interessanten Problemen. Er nimmt jetzt Psychoanalyse; sagt, das hilft ihm im Studium. Er berichtet von 2 Sitzungen des Departmentseminars, wo Myhill über Grundlagen der Mathematik sprach, die verschiedenen Auffassungen; dann McKeon, und Myhill zeigte, dass M. selbst nicht wußte, was er meinte. Er, Myhill und PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne haben zusammen Wittgensteins neues Buch gelesen; er ist sehr angetan von dem Buch, sagt, dass W. hier die Metaphysik und Mystik im Tractatus selbst ablehnt. Buck und Kleene sind nicht mehr da; er meint, das Department sei jetzt ruiniert.) Mit Tennenbaum Lunch, 70 Minuten. – 3-5 Putnam und sein Assistent … hier. (Über seinen neuen Versuch mit Wahrscheinlichkeitsdichte; analog zu III B, aber doch fitting. Über Churchs Antwort auf Mates. Der Assistent berichtet über Churchs Kurs über Sinn und Denotation.) – 6-9 Hempel (ich erzähle ihm von Paulis Comments; Ablehnung, aber keine widerlegenden Argumente.) Über eine Stunde gesessen abends. –
Ganzen Tag Regen, nicht spazieren. – Mittags 65 Minuten. – Nachmittags 92 Minuten gesessen und gelesen. – Abends 72 Minuten. – Heute Tolman gelesen, im Zusammenhang mit Paulis Comments.
Dr. Wallis (weitere Assoziation zum Dubislavtraum; besonders: Næss und mein Papierkorb. Ich berichte: Ich sitze zuweilen am Tisch. Spaziergang mit Tennenbaum.) –🕮 22 Minuten spazieren, Olden Lane. – Mittags 63 Minuten. – Nachmittags 2 Stundengesessen, mit Pauli. (Er erklärt mir eine Menge Sachen, aber nicht die genaue Antwort auf meine Fragen. Schließlich sage ich ihm, ich habe noch keinen Einwand von ihm bekommen. Ich erkläre Beispiel, wo Unterschied in Präzision der Messungen ist, also S II verschieden; er sagt: der Unterschied ist aber viel zu klein. Ich versuche, meine Definition von SQ I zu erklären; aber er ist schon zu müde, kann sie nicht mehr verstehen. Die Universität Zürich hat mimeographierte Vorlesungsnoten von ihm über statistische Mechanik. Ich bitte ihn, mir ein Exemplar auf Rechnung zuschicken zu lassen.) – Abends 37 Minuten.
Mit Ina spazieren, zum Monument, 30 Minuten. – Mittags 35 Minuten. – Nachmittags gesessen 1 ½ Stunden! Mit Nelson und Kay Goodman. (Über seinen Schilppaufsatz; er hat Zeit bis 2.6. Über Autobiographie; er sagt, ich soll erklären, wieso mir die Änderung meiner Auffassungen nicht so tief gehend erscheinen, und was die darunter bestehend bleibenden Basen sind. ) – Sie kommen später zum Abendessen wieder her; 1¾ Stunden gesessen. Kay ist sehr erfreut; sie sagt, ich sehe so viel jünger aus.
(Ina zum Office.) Spazieren 21 Minuten, Mercer nach rechts. – 12 ½ – 2 ½ Miss Henry (Inas Supervisor) und Mr. BaKarl(U. of C., Press) hier für Lunch. (Ich sage, dass Band II noch lange nicht fertig ist; dass Preis von Contin. übermäßig ist. Er ist sehr interessiert an Logikübersetzung; er hofft, Übersetzerhonorar zahlen zu können, will mit WilkinsonPWilkinson, John, 1915–1988, am. Philosoph sprechen, den er kennt; er sagt, der hat glänzendes Examen gemacht. Er will mir Contractvorschlag schicken.) – 4 ½ – 6 wieder aufgesessen, mit 🕮Dean Paul Dodd (ein freundlicher, zyklischer Mann, Ökonom. Er sagt, meine Annahme von Sprouls Offer macht es schon automatisch offiziell; daher kann ich in Chic. schon resignieren. Meine Gehaltschecks am 1. August (für Juli) und 1. September wird er hierher schicken lassen. Er spricht von der Möglichkeit von Merit Gehaltserhöhungen; nachher zu Ina auch von möglichen Freisemestern für Forschungsarbeit. Er ist angetan von Inas lebhaften und unkonventionellen Bemerkungen. Er beruhigt uns über den Regents Board; mit dem Chairman, der in LA wohnt, ist er auf Vornamen; der hat ihm zugegeben, dass er ernstliche Fehler gemacht hat damals mit den Entlassungen; aber er gibt zu, dass nicht alle Regents jetzt mit der Nachzahlung sympathisieren. Er interessiert sich für von Neumann; aber anscheinend sind noch keine Verhandlungen im Gange; sie haben jetzt auch ein Computerinstitut dort. Ina versucht N. vergeblich, telefonisch zu erreichen. Dann fährt sie ihn zum Institut, und dann zum Hotel zurück.) Ich gehe beide Male zum Auto; ich bin nicht besonders müde nach 1 ½ Stunden Sitzen. – Abendessen 30 Minuten. –Dies waren 3 anstrengende Tage; ich bin sehr froh, dass es so gut ging; dass ich so lange auf sein konnte ohne besondere Anstrengung, wenn auch nachher müde. – 11 ½ drittes Nemb.
Spazieren 21 Minuten; Olden Lane. – Mittags 25 Minuten (weil Wallis um 2h kommen wollte.) – Nachmittags 1 ½ Stunden am Tisch gesessen. – Abends 40 Minuten. – (Dr. Wallis wollte 7:30 kommen; um 9:30 telefoniere ich mit seiner Frau, sage, dass ich jetzt zu müde bin.)
Spazieren 26 Minuten, zum ersten Mal den Querpfad vom Institut zu Oppenheimers Haus. – Vormittags 40 Minuten gesessen. – Mittags 60 Minuten. –🕮 Abends 85 Minuten. – Von Springer kommt das neue Titelblatt, dahinter die Widmung für Ina; sie ist überrascht und gerührt. – Lange nicht geschlafen.
Spazieren 21 Minuten, nur bis Oppenheimer Haus (weil der große Hund da). – Mittags 35 Minuten. – (Gestern nachmittag und heute ganzen Tag der Elektriker hier; das stört sehr; morgen kommt er wieder; er ist sehr langsam.) – Nachmittags 60 Minuten gesessen. – Abends 60 Minuten. – (Ina Babysitting.)
IV / 1954 26 Minuten spazieren, Battle Road bis zum Kreis am Ende. – Nachmittags 70 Minuten gesessen. (Der Elektriker macht die Lampe fertig.) – Abends 60 Minuten.
Dr. Wallis (Voriges Mal ausgefallen. – Ich erzähle von Besuchen von Dean Dodd, Goodmans, Pauli; lange aufgesessen. – Traum 120: Dodo als Hermaphrodit.) – 22 Minuten spazieren, Olden Lane. – Mittags 60 Minuten. – 3-4:20 van Hove und Siegert hier; ich sitze dabei. (Siegert zum ersten Mal; er ist schon 17 Jahre im Lande, jetzt an NW U. –Sie sagen, wie H. früher, dass die Schwierigkeiten, die ich für die übliche Methode II aufweise, den Physiker nicht stören, weil er den Begriff auf so seltsame Fälle nicht anwenden würde. Siehe meine Notizen.) – Abends 50 Minuten. – Ich kann lange nicht schlafen; ich überlege, dass die Physiker heute keine klaren Einwände gegen meinen Hauptpunkt gebracht haben, sondern Seitenbemerkungen; ich plane, ihnen nächstes Mal den Hauptpunkt kurz darzustellen, um sie dazu zu bringen, dazu Stellung zu nehmen. Vielleicht will ich auch im Vorwort den Hauptpunkt kurz darlegen.
Mit Ina spazieren; 30 Minuten, flott gegangen; weitesten Weg bisher: Feldweg; im Wald Querstraße nach links, dann über die Wiese 🕮 zum Institut von der Rückseite; Sonne und kalter Wind. – Mittags 1 Stunde. Abends 53 Minuten. – Heute schreibe ich Entwurf für: kurze Formulierung meines Hauptpunktes über Entropie. – Nachmittags Oppenheim kurz hier, bringt ms von McGuigan, bittet mich, es anzusehen und eventuell, wenn er kommt, mit ihm zu sprechen. – Abends 53 Minuten. Nachher ein wenig Magenschmerz. 10htanze ich etwas zu schöner Beethoven Violinsonate. Dann fühle ich mich viel besser. Mit Ina zusammen. –
In der Früh etwas Magenschmerzen, verschwindet beim Frühstück. – Mit Ina spazieren, 41 Minuten! Feldweg, dann Waldstraße nach rechts bis zum Haus. – Mittags 35 Minuten. – Die „kurze Formulierung …“ fertig geschrieben, bis abends 9h. Nachmittags 1 Stunde gesessen. – Dann erst Abendessen, 35 Minuten. – Nachts Magen ein wenig Schmerz, darum 1h drittes Nemb.
Dr. Wallis (ich berichte: leise Magenschmerzen nachts seit einigen Tagen. Vielleicht Resentment über Kritik der Physiker? Er: Wohl eher Protest des Superego gegen orale Wünsche.) – 21 Minuten spazieren, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde gesessen. Ich arbeite an Formel für SQ für einfaches Beispiel. – Abends 1 Stunde. – (Ina nach Trenton, zur Besprechung der gemeinsamen Resignation.) Abends ein wenig Magenschmerz; früh 5h etwas stärker; Heizkissen, Trasentin und Donnatal, hilft.
10 2 ½ Stunden! aufgesessen mit van Hove und Siegert. (Sie meinen, Physiker würden heute Gibbs Begriffe sehr vorsichtig anwenden, genau genommen nur auf kontinuierliche Ensemble. Nachdem ich meine Note erkläre, stimmen sie zu, da das Thermodynamische und die statistischen Begriffe von Temperatur und Entropie objektiv sind.) – Dann im Bett gegessen. – Nachmittags 23 Minuten spazieren, 🕮 Olden Lane. –Ina berichtet: 13. wird ihr letzter Arbeitstag sein. – Abends 67 Minuten. – 1h drittes Nemb (jetzt selten). – Magen besser diese Nacht.
24 Minuten spazieren, Mercer nach rechts. – Mittags über eine Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunden gesessen; und nochmal kurz. In Hose und Hemd. – Abends 80 Minuten.
Spazieren 34 Minuten (!), Feldweg, dann Seitenweg in den Wald, zum ersten Mal; in Hose und Hemd. –An Myhills ms für Schilpp gearbeitet. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden aufgesessen! – Abends 1¾ Stunden gesessen! Dabei Mr. und Rachel Zirl, aus Trenton; sie ist spanisch, ist im Hospital entlassen worden.
(Früh 7h ein wenig Magenschmerz; 2 Tras., hilft.) – 23 Minuten spazieren, Olden Lane. –Telefongespräch mit von Neumann, ¾ Stunde! (Er hat langes ms über Entropie angesehen und das kurze gelesen. Er sagt, im Gegensatz zu van Hove, dass Entropie auf ganz verschiedene Ens. angewendetwird, und von Information ! abhängt; das sei wesentlich. Prinzipiell seien die Physiker alle einig. Es kommt aber kein klares Gegenargument heraus.) Mittags bringt seine Sekretärin die mse zurück mit kurzem Brief: Telefon sei ungeeignetes Medium; vielleicht sei mal persönliche Aussprache möglich. – Mittags 45 Minuten. – 2-3 aufgesessen, mit Dr. Wallis (Traum 118 von Einstein am Tölleturm. Assoziation über Tod.) – Nachmittags 1 Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde. – Ina kommt zum letzten Mal aus Trenton zurück. –
21 Minuten spazieren mit Ina, zum Institut. Dort Dr. Oppenheimer, kommt aus seinem Auto, und uns entgegen, begrüßt mich; ich bedanke mich für die Zeit hier; er ist erfreut, dass es mir so viel besser geht und dass wir noch einige🕮 Monate bleiben. – Mittags 80 Minuten. – Nachmittags 35 Minuten auf, – abends 90 Minuten.
Mit Ina spazieren, 35 Minuten, in den Wald. – Mittags 1 ½ Stunden; dabei Miss Henry und Eileen O’Neil, die mit Ina resigniert haben. – Nachmittags 1 Stunde auf. – Abends 1 Stunde oder mehr.
Dr. Wallis. (Enttäuschung durch Telefongespräch mit von Neumann. Freundliche Begrüßung von Oppenheimer. Traum 122: Alleine in GretesPDiederichsen, Margarita, *1896/97, geb. Schöndube, Grete genannt, Gymnastiklehrerin, Schwester von Elisabeth Carnap, heiratete 1925 Walter Diederichsen Haus, Mann auf der Kellertreppe, ich schreie um Hilfe. Also noch der alte Konflikt; aber die Furcht hat nicht mehr die Macht über mich im Verhalten bei Tage wie früher.) – 30 Minuten spazieren mit Ina, Battle Road bis beinahe Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen. – Abends ¾ Stunde. – Abends zusammen. –
9:30-10:45 McGuigan und Oppenheim hier (ich habe M’s ms gelesen; er hat gestern nachmittag bei Oppenheim etwas in meinem Prob. und Nature&Appl. gelesen. Ich mache kritische Bemerkungen zum ms (siehe meine Blätter, und K) und erkläre den Zweck der induktiven Logik. Er ist jung und bescheiden; er macht die Arbeit über methodologische Grundlagen der Psychologie als Hobby in seiner Freizeit; er ist Direktor eines militärisch technologischen Forschungsinstituts in Fort Knox, Kentucky. Er möchte versuchen, von Ford oder anderer Foundation ein Fellowship zu bekommen, um vielleicht bei mir in L.A. zu studieren.) 1¼ Stunde dabei aufgesessen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags mit Ina spazieren, Feldweg, nur 19 Minuten, weil die Muskeln unter dem großen Gürtel ungemütlich fühlen. –½ Stunde am Tisch gesessen. – Abends 1 Stunde. – 10h Magenschmerz; Trasentin. Getanzt, das erleichtert mich. – (Heute war in der Zeitung lange Geschichte von den Anklagen gegen Oppenheimer!) – 12h wieder Magenschmerz, 🕮12:10 Trasentin; 12:10 noch eins. Hilft nicht. 12:25 Codein. Hilft nicht. 1h 2 Donnatal. Die ganze Zeit Heizkissen. Nichts hilft. 1:30 Algoc. Später gut geschlafen.
19 Minuten spazieren, Mercer nach rechts; es geht gut, aber nicht ganz leicht. – Mittags 1¾ Stunden! Mrs. Rachel Zirl ist da. (Ina erzählt allerhand Persönliches, vom Anfang in Wien, usw.; und wir sprechen beide etwas über unsere Analysen. Rachel ist intelligent und versteht gut. Wir sind alle lebhaft und vergnügt.) – Nachmittags ½ Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde; später 20 Minuten. – 1h nachts Magenschmerz, 2 Tras, hilft nicht; 1:20 2 Donn, und Heizkissen, hilft.
Wir fahren zum Institut, Miss Underwood; Mr. Harts nicht da; in Lobby etwas gesessen mit Mandelbrot, Weiss kurz getroffen; zu Fuß zurück; zusammen 37 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde auf, mit Shepherdson. (Über seinen Brief über nicht-normale Interpretation. – Er wird im Mai oder Juni nach Berkeley gehen, zu Tarski und Henkin.) – Abends 1 Stunde. – 11:40 Magenschmerz; 2 Donn; 12:00 2 Tras; 12:20 Algoc, das hilft endlich.
Dr. Wallis (Über Magen. – Aufregung über Anklagen gegen Oppenheimer. – Traum 119: Ruthling, hilfreich, aber dominierend, ich streichle ihn; Assoziation: Oppenheimer; mein Vater.) – Ich helfe Ina, das Schreiben an die Assoc. aufsetzen, anstatt Anklage von unethischem Verhalten gegen Trumbull. – Gestern und heute lese ich Goodmans ms, Londoner Vorträge; gut, aber ich stimme ihm nicht zu über „das große Hindernis“ der Projektilität. – Mit Ina spazieren, 24 Minuten, zum Institut, müde. 🕮 Mittags 45 Minuten. – (Nachmittags hat Ina Besprechung hier mit Miss Henry und O’Neill. Sie sagen, dass Civil Service die Wiedereinsetzung in die Liste abgelehnt hat, ohne Angabe von Gründen!) Abends 1 Stunde. – Nachts Magen gut, aber im Traum geschrien; ich erinnere nichts vom Traum.
Mit Ina spazieren, 30 Minuten, zum Institut; nachher bei Mrs. Fleming gestanden. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 14 Minuten spazieren, um Selbergs Haus. – 5:30-10 (!) Frank hier. (Er ist 70 Jahre, wird jetzt retiriert. Er will versuchen, weiteres Geld von National Sc. F. durch die Akademie zu für sich und das Institut zu bekommen. – Buch „Philosophie der Wissenschaft“ ist beinahe fertig. – Ich frage ihn allerhand über Entropie. Er weiß nicht recht, warum man Entropie als subjektiv ansehen sollte; er macht Vermutungen darüber, was gemeint ist. Mal sagt er, dass Entropie nur auf statistische Beschreibungen anwendbar ist; aber dann wieder, auch auf Mikrozustände. Es wird nicht richtig klar. Auf seinen Wunsch gebe ich ihm das kleine ms „Brief formul.“, er will es zurückschicken.) – Ich bin auf 5:30-6:30, und 7:40-9:20. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Dr. Wallis (Magen besser, aber im Traum geschrien. Nochmal zum Traum 119; Ambivalenz von Dank und „Ich bezahle dafür“, auch zu ihm. Das Streicheln; jetzt bin ich meiner Gefühle mehr bewusst; ein wenig Protest vom Superego ist noch da, wie das Schreien im Traum zeigt.) – 26 Minuten spazieren, allein, Olden Lane. Dort treffe ich Coester mit jungem männlichem 🕮 Shepherd Hund, der mit Marni spielt. – Mittags 50 Minuten. – Nachmittags mehrmals gesessen. – Abends 1¼ Stunde; Mr. und Rachel Zirl und ein Freund kommen und essen mit. – Nachts Magenschmerz; 2 Donn, später 2 Tras, später Algoc.
9 ½ – 12 ½Gusti hier. (Sie fahren morgen von NY ab, für 3 Monate Europa; er besucht Labore, Freunde in Wien, und zum Vergnügen; sie vielleicht auch nach Athen. Sie ist munter, aber klagt doch sehr über ihn; sie liebt den alten Keller, jetzt 79 Jahre, der auch nach Europa fährt.) – Vormittags 80 Minuten auf. Mittags 40 Minuten. –Dann fahren wir ins Institut, Notar Mrs. Hart; Mrs. Barnett begrüßt. Ich zu Fuß zurück. – Nachmittags 80 Minuten gesessen. – 7h etwas Magenschmerz, 2 Tras. Abends 1 Stunde. – Später zusammen. – Nachts Magen gut.
(Ina mit Rachel zur Soz. Service Konferenz bei La.) Allein spazieren 30 Minuten, Feldweg, Waldstraße nach rechts bis zur Straßengabelung. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden gesessen. 3-5:40 Putnam hier. (Über dichte Funktionen; sein Mathematikerfreund arbeitet an der Integration. – Ich nenne ihn „Hillary“.) – Abends 50 Minuten. – Nachts ein wenig Magenschmerz, 2 Tras, hilft. –
Mit Ina spazieren 39 Minuten! Waldstraße links, dann tief in den Wald. – Mittags 50 Minuten. – Nachmittags 1 ½ Stunde auf. – Abends 70 Minuten. – (Ina zum Babysitting.) Nachts wach bis 3h; aber keine Magenschmerzen.
Dr. Wallis (Magen meist gut. Traum 115 (1): Fahrgestell auf Schienen.) 🕮 Mittags ½ Stunde. – Nachmittags fahren wir in die Stadt. Der Plan war, den Film „Heidi“ zu sehen. Aber dann werde ich schon vom Fahren so müde, dass wir zurückfahren. 25 Minuten. Nachher so müde wie nach einem langen Spaziergang. Ich muss mich erst wieder ans Fahren mehr gewöhnen. – Nachmittags mit Ina spazieren, 18 Minuten, Mercer etwas nach rechts. – Abends 1 Stunde. – (Ina mit Atlee in „Heidi“.) – Kaum geschlafen bis 4h; Magen ziemlich gut.
Mit Ina spazieren, 33 Minuten, ins Institut; zum ersten Mal in die Bibliothek, alle Räume besehen. – Mittags ½ Stunde. – 3-9 Shimony. (Über seine These. Meine Einwände gegen Prinzip von Abduktion. Mein Hauptpunkt: Wahl von Symbol, z. B. \(\lambda{}\), zeigt nicht Annahme, sondern Willigkeit zu wetten, auch auf Aussagen unverträglich mit der Wettannahme.) Nachmittags über 2 Stunden gesessen. Abends beinahe 2 Stunden gesessen. – 3 Nemb. Gut geschlafen, aber gegen 4h aufgewacht, Magenschmerz, 2 Tras, hilft, und weiter geschlafen.
Mit Ina spazieren, 27 Minuten, zum Institut; dort ein wenig gestanden mit Mandelbrot, das ist ermüdend. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ½ Stunde:Wir fahren zum Quäkerhaus und gehen etwas auf dem Friedhof herum. – Abends 40 Minuten. – Nachts wach bis nach 3h.
Dr. Wallis (Fotos aus der Kindheit. Nachts oft lange wach. Traum 115(2): Ein Knabe klettert die steile Leiter hinauf. Mischung von Furcht und Mut bei Spaziergängen.) – Mit Ina spazieren, 37 Minuten, Waldstraße rechts bis zum Haus. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde auf. 4 ½ – 7 Gödel (ich sage ihm vom Buch Kassner. – Er hat Aufsatz für Schilpp geschrieben, und dabei meine teilung in „Formal-“ und „Realwissenschaft“ diskutiert, dass „die Mathematik keinen Gegenstand und keinen Inhalt hat!“ 🕮 Ich weise ihn stattdessen auf Aufsatz „Ontologie“ hin, aber er ist sehr eigensinnig, will anscheinend seine Interpretation und Diskussion der früheren Behauptung doch stehen lassen.) – Abends 1 Stunde. – Später zusammen. – Nachts mal aufgewacht, Magenschmerz, 2 Tras, dann 2 Donn. –
Mit Ina spazieren, 22 Minuten, zum Institut, im Regen zurück. –Nachmittags Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 21 Minuten, zum Institut. – Ich lese die Memoranda von den Diskussionen in Minneapolis, für die Konferenz. – Abends 1 Stunde. – 11h ein wenig Magen, 2 Donn. –
Mittags 1 Stunde. – Nachmittags mit Ina spazieren, 23 Minuten, zum Battle Zirkel. – Heute Aufsätze von Sellars gelesen. – Abends 1 Stunde. – Lange nicht geschlafen.
Dr. Wallis (anstatt morgen. Angefangen Traum 1: über CW; viele Sachen über sie erzählt; Konflikt mit Ehemann scheint anziehend. Spiegelt Situation mit Vater. Er sagt zuletzt: fruchtbare Exkursion.) – 10-2 Hempel (wir gehen, mit Ina, spazieren, Olden Lane. Er freut sich über Fortschritt. – Ich erzähle über Entropie. Ich bin zweifelhaft; aber seltsam, die Unklarheiten der Physiker in ihren Reaktionen, besonders: „Es gibt in der Physik keine Axiome und Definitionen“. – Einiges über induktive Logik; ich gebe ihm Davis und nenne mehrere . – Er sagt, dass Isenberg, jetzt in Stanford, durch Chicagoer Studenten über meine Analyse gehört hat. Das scheint mir nicht überraschend, und macht auch nichts.) – Pap ms gelesen. 5 – 6 ½Bohnert. (Er hat feste Pläne, eine „Liga für Recht und reason“ 🕮 zu gründen, finanziert von Hollywood Movie Leuten. – Über „analytisch“, für seinen Schilpp Aufsatz. – Er ist erstaunt und erfreut, dass ich herumgehe; er sagt, das macht ihn mehr geneigt, auch Analyse zu erwägen.) – Abends 1 Stunde.
10-12:30 Feigls Konferenz über Physikalismus und Reduktion beginnt, mit Feigl, Sellars, Scriven, Oppenheim, Putnam, Hempel, Bohnert; heute nachmittag kommt Nagel. (Wir klären zunächst Sellars „raw feels“; er meint das als phänomenal, aber doch intersubjektiv. Was ist dann Beziehung zwischen diesem und die Behavior Term und dem mikrophysischen Term? Ich erkläre das allgemeine Problem: Formel aus 3 ZeichenE1 z E2 erst als synthetisches Gesetz für 2 Arten von elektrischem Strom, dann Postulat, dann Verschmelzung in einen Term E.) – Nachmittags 3:30-6:30, 3 Stunden gesessen. (Sellars erklärt, dass seine „raw feels“ Konstrukte in intersubjektiver Sprache sind; wenn es Parallelismus gebe, würde er auch Fusion zustimmen; aber er meint, durch Entstehung von Organismen sind neue primäre Größen „emerged“. Putnam dagegen nimmt “ blau sehend“ nicht als Konstrukt, sondern in Beobachtungssprache; daher dürfe man es nicht mit Gehirnprodukt identifizieren. Scriven macht lange Abschweifung, ob mein Beispiel von Verschmelzung zweier Begriffe für elektrische Ströme zutreffend wäre.) – 3 Nemb; trotzdem 4h nachts aufgewacht und mehrere Stunden wach‚
V / 1954 9:30-12:30 Konferenz, davon 1 ½ Stunde gesessen, dann auf Couch gelegen. (ÜberReduktion, aufgrund von Kemenys ms; ich diskutiere nicht viel, bin etwas müde.) –🕮 Mittags bleibt Nagel hier. (Er hat Einladung von Princeton University für 1 Semester; von Ford Center für Sozialwissenschaft für 1 Jahr, wo er mit Lazarsfeld arbeiten möchte, das wird an Stanford sein; und von Berkeley Angebot, erst 12 Tausend, dann 13! Er hat sie gebeten, es zunächst nur für ein Jahr zu machen, danach will er sich entscheiden. Er ist noch nicht entschlossen, was von den 3 Sachen er aufgeben soll. –Wir erzählen von unseren Analysen; er ist überrascht, dass ich eine nehme, dachte, ich hätte es am wenigsten nötig. Ich erzähle, wie viel es mir in verschiedenen Weisen geholfen hat, und er scheint sehr beeindruckt.) –3:30-6 aufgesessen und zur Diskussion der Feigl Konferenz. (Psychophysische Probleme. Hauptsächlich: Beobachtungsreport mit Konstrukttermen. Ich sage: Ich bin mehr und mehr für Constructs, auf dem Wege zur „monolithischen Sprache“; Sellars und Scriven sind dafür, wohl auch Hempel. Putnam argumentiert dagegen; aber er scheint beeindruckt von unseren Argumenten. Ich diskutiere viel und lebhaft.) – 9h Magenschmerz; 2 Donn, Tras, Heizkissen; schließlich Cod, hilft endlich. – 3 Nemb, gut geschlafen.
9:30-12:30 aufgesessen! Letzte Diskussion der Konferenz. (Bohnert spricht über Disposition; klar, aber stockend und kommt zu langsam vorwärts. Seine These: Disposition und intrinsic Eigenschaften sind an sich verschiedene Begriffe, nicht nur unterschieden durch die Form der Einführung. Über counterfactuals. Ich: Sie sind elliptisch; die Explikation bezieht sich auf die wahren Gesetze, nicht die bekannten. Putnam: die Suppositions sollten nur soweit gefordert werden, als der Sprecher es meint und in seiner Sprache ausdrücken kann; wenn dann 🕮 die Spezifikation nicht hinreichend ist, um mit Hilfe der Gesetze das konsequent zu deduzieren, soll das count. als falsch angesehen werden. Das scheint mir ein guter Vorschlag. ) – Mittags ½ Stunde gesessen. – 4 ½ – 8 Feigl hier. ½ Stunde in den Wald spazieren. – Abends 1 ½ Stunde gesessen. (Er und Kasperle wollen Mitte Juli nach Europa fliegen: Meeting Aristot. Soc. in Oxford, Kongress in Zürich, Wien usw. In Minneapolis wollen sie noch 1 oder 2 weitere Jahre Psychologie machen, dann anderes Gebiet, vielleicht Wahrscheinlichkeit, oder Grundlagen der Physik oder Grundlagen der Sozialwissenschaften. Er macht sich noch leise Hoffnungen auf Berkeley, falls Nagel nicht annimmt. Er hat bisher noch Psychotherapie gemacht, einmal wöchentlich, jetzt wird es langsam abgestellt. Dieses Jahr ist es ihm sehr gut gegangen, keine weitere Depression. – Abends geht er zu Gödel.) – Abends unerwartet zusammen. – 11h Magenschmerz, 2 Donn, Cod; 12h Algoc, und Heizkissen; 12:50 Tras. Später gut geschlafen.
Dr. Wallis (über Konferenz; Hempels Ausbruch; Gespräch mit Nagel über unsere Analysen. Gestern nacht, trotz Entspannung durch Sex, starker Magenschmerz. Er: Vermutlich Superego gegen oralen Wunsch.) – Mit Ina spazieren, 28 Minuten, Mercer zum Battle Monument. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags nur mehrmals kurz auf. –Entropie II fertig gemacht zum Tippen (Ina, bezahlt vom Institut). – Abends 1 Stunde. – Später schöne Musik; beide haben Tränen; ich tanze. – Magen gut, gut geschlafen.
9 ½ – 2 Feigl (gestern hat er 2 Vorträge in Philadelphia gehalten. – Ich berichte über die Ablehnung meiner „Entropie“ durch die Physiker, Pauli usw.; „Physik hat keine Axiome und Definitionen“!.). Mittags ¼ Stunde. 🕮 Vormittags mit Feigl 23 Minuten spazieren, Olden Lane. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen. – Abends 1 Stunde. – Nachts 3 ½ – 5 ½ Magenschmerz; 2 Tras, 2 Donn, Cod, Algoc, Tras. –
(Ina ganzen Tag in NY, Bronja und Trude Morris.) – 10 ½– abends 8 Feigl. – Mit Feigl spazieren, 27 Minuten, Battle Circle. – Mittags 1 ½ Stunden auf. (Vormittags mit Feigl. Er macht Vorschläge zur Autobiographie.) – 3 ½ – 6 ½ (!) aufgesessen mit Feigl und Putnam. (Über psychophysische Probleme. Möglichkeit der solipsistischen Sprache. Über Poppers erstaunlichen Dualismus.) – Ich zu Bett. Feigl richtet uns ein Abendbrot. (Er ist dankbar, dass wir ihm zur Psychotherapie zugeredet haben, früher; er sagt, es hat ihm viel geholfen; nicht mehr die starken Depressionen, auch Beziehung mit Kasperle wurde besser; aber letzthin hat sie Schwierigkeiten, anscheinend durch Klimakterium. – Er wird aufgrund unserer Diskussion Aufsatz über Physikalismus für Schilpp schreiben.) – Gut geschlafen.
Mit Ina spazieren, 24 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden auf. – Abends ¾ Stunde. – Nachts 11-3 (!) Magenschmerzen; 2 ich nehme in Abständen: 2 Donn, Cod, Tras, Algoc, Heizkissen, Tras, Cod, Biscuits.
(Ina ganzen Tag zu Goodmans nach Shanksville.) – Alleine spazieren 31 Minuten, Waldweg rechts bis Gabelung. – Mittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – Gut geschlafen.
Robert Cohen 11 ½ – 4. (Über seinen Beitrag über dialektischen Materialismus für Schilpp. Ich erkläre, was wir von Neurath gelernt haben über soziale Ursachen und Folgen von 🕮 philosophischen Theorien. Er sagt später zu Ina, er war erfreut und überrascht, dass ich so zugänglich bin, im Unterschied zu Reichenbach. – Er fährt zu Grünbaum. Ich sage für beide, dass Ablieferung für mich nicht eilig ist; dass nur Schilpp so drängt.) 4 ½ – 6 ½ Goodmans hier. (Er skizziert Inhalt seines Beitrags für Schilpp über „Aufbau“. Er kritisiert zwar manches; im Ganzen aber verteidigt er das Buch; er meint, viele hätten den Eindruck, dass ich nicht nur das Ziel, sondern auch die allgemeine Methode aufgegeben hätte. Er sagt, es wäre gut, wenn ich in meiner Erwiderung das klarstellen würde. – Ich sage zu seinem Buch ms (1): er soll Explikandum klarer machen, siehe meine Kritik an Hempel. (2) Hempels Prinzipien müssen abgelehnt werden; siehe Shimonys These über Kohärenz, de Finetti und Kemeny.) – Vormittags 1 ½ Stunde auf, mittags 1 ½ Stunde, nachmittags 2 Stunden, abends 1 Stunde. Heute nicht spazieren. – Abends unerwartet zusammen. – Nachts Magen gut.
Mit Ina spazieren 27 Minuten, Institutszirkel und Wiesenpfad. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags eine Zeit auf, Briefe diktiert. – Ein indischer Mathematiker, Professor Bassn, kommt; Ina telefoniert herum und zeigt ihm dann das Steinhaus. – Abends 1 Stunde. – Gut geschlafen.
25 Minuten Ina, mit Ina ins Institut, Hörsaal angesehen. – Mittags ¾ Stunde. –– Nachmittags ½ Stunde. – Abends 1 Stunde.
Mit Ina ins Institut gefahren, Stühle für Vorträge ausprobiert, Treppe hinauf und hinunter gegangen; im ganz 34 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde auf. 🕮 Nachmittags für Oppenheim gearbeitet (zum ersten Mal seit März). – Abends 1 Stunde. – Nachts 1h Schmerz unter der rechten Achsel und etwas an den Rippen, Bufferin; 1:30 Algoc, hilft zeitweise; 2:30 Cod, hilft zeitweise; 4h Magenschmerz, 2 Tras, 4:30 2 Donn, Cod. Nach 5h geschlafen.
Mit Ina im Auto gefahren und etwas spazieren, Mercer und Seitenstraßen; 35 Minuten. – Mittags ¾ Stunde. – 3:30- beinahe 7 (!) Oppenheim (über balancedness. Problem der Individuenextensität, bleibt ungelöst.) Dabei 2 ½ Stunden gesessen. – Abends 1 Stunde. – Später zur Musik getanzt. – 12 – 1 ½ Magenschmerzen; Cod, 2 Tras, 2 Donn. –
Dr. Wallis (2 Vorträge im Institut beschlossen. – Träume.) – 11 ½ – 2 ½ 3 Stunden gesessen mit Rose Rand (sie ist von England gekommen, rief heute morgen überraschend an, gerade als der Doktor kam. – Sie sagt, dass sie schon in Wien mit Waismann gebrochen hat, weil er sich nicht „anständig“ verhalten hat, sie hat in Oxford nichts mit ihm gesprochen! Sie hat permanentes Visum, aber nur £40 herüber gebracht. Sie hat schon Nagel und kurz Hook gesprochen, und gestern abend Church. Ich versuche vergeblich, sie dazu zu bringen, deutlicher von Absichten oder Plänen zu sprechen. Sie meint, wenn nicht Philosophie, könnte sie als Fürsorger in Klinik arbeiten, oder mit psychologischen Tests; wir sagen, dass sie dafür Training braucht. –Sie erzählt von Russell; er habe so gut über mich als Mensch gesprochen. – Sie ist sehr kritisch über die Engländer, die „haben keine Seele“.) – 4 – 5 ½Putnam und 🕮Putnam&Benessaraf101Paul Benacerraf. hier. Über counterfact.; Putnam sagt, auch nicht notwendige Gesetze können verwendet werden, z. B. „Alle Raben sind schwarz“; zuweilen auch Wahrscheinlichkeitsgesetze, mit einer Wahrscheinlichkeit gesamt im count.) – (Ina hat ganzen Tag vergeblich Zimmer für Rand gesucht. – Sie hat in NY im Hotel Statler gewohnt, $ 8! Ina bringt sie schließlich im Steinhaus unter.) –Abends Rand zum Essen. Ich eine Stunde auf. – Abends beklage ich mich bei Ina, dass sie so unfreundlich war zu Rand und zu mir; sie ist gekränkt. Schließlich in meinem Arm; und diesmal hole ich sie aus dem „Abgrund“ heraus (umgekehrt wie in früheren Zeiten).
Alleine spazieren, 34 Minuten, Waldweg rechts bis Gabelung. Auf dem Rückweg kommt Rand entgegen. – Mittags 1 ½ Stunde, mit Rand. (Sie sagt, sie glaubt, Gödel hat nicht einfach Paranoia, sondern paranoide Schizophrenie; sie fürchtet, dass das nicht lange latent bleiben wird.) – Nachmittags 1 ½ Stunde gesessen mit Morton White und Frau, und Rand. (White sagt, dass Präs. Pusey102Nathan Marsh Pusey (1907-2001), von 1953-1971 Präsident der Universität HarvardPushey energischer für akademische Freiheit eintreten wird als Conant. Aber er und Quine bedauern, dass die wissenschaftliche Haltung von Conant ersetzt ist durch die religiöse von Pusey; dass sei gegen den Willen der Faculty getan worden. Er sagt, er glaubt nicht das Gerücht, dass die Trustees auf Conant Druck ausgeübt haben, zu resignieren. Im Philosophiedepartment seien jetzt nur Demos103vermutlich Raphael Demos (1892-1968)und Wild auf der anderen Seite; aber Williams (und bisher Lewis) versuchen, Gleichgewicht herzustellen und voten daher oft mit der anderen Seite. Er sagt, alle sind erstaunt über Williams politische Entwicklung und können es nicht erklären.) – Abends 1 Stunde, mit Rand. (Sie meint, Gödel hätte vielleicht das Bedürfnis, sich persönlich mit mir auszusprechen; vielleicht hülfe ihm es ihm, 🕮\Rand Opp.s erster Vortrag\ wenn ich ihm klar machte, dass kein Grund für eine Furcht vor Vergiftung besteht. Ina glaubt das nicht, und ich bin auch sehr zweifelhaft.) – Abends zusammen. – 12h drittes Nemb; gut geschlafen.
39 Minuten spazieren, mit Rand. (Sie sagt, sie kann Logik, Theorie der Erkenntnis, Philosophie der Wissenschaft, und griechische Philosophie unterrichten. Ich sage, es ist ratsam, auch bereit zu sein, andere Gebiete zu sagen, z. B. Ethik und Metaphysik. Ich sage, es wäre gut, nicht nur an Colleges zu schreiben, sondern auch eine Agency in NY zu fragen. Und schließlich auch andere Möglichkeiten zu erforschen, da es nicht wahrscheinlich sei, für Herbst etwas in Philosophie zu finden. Sie ist erstaunt darüber.) – Mittags 80 Minuten; mit Rand. – Nachmittags ¾ Stunde gesessen, Haarschneiden. – Abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb; dann gut geschlafen.
Dr. Wallis (3 Tage mit Rand, Ina sehr nervös. – Forts. von Traum über Krebse; „die Rose“ mit Eva.) (Ina ist auf Zimmersuche mit Rand.) – Vormittags alleine spazieren, 22 Minuten, Olden Lane. –An \(\lambda{}\)-Methode gearbeitet, für Vorträge. – Mittags mit Rand hier, 1 Stunde. – (Ina fährt Rand und Gepäck in größter Eile in die neue Wohnung; dann zum Doktor.) – Abends 1 Stunde, endlich wieder allein. – Nur 2 Nemb, nicht gut geschlafen.
Vormittags Anzüge und Hemden anprobiert. –An Vortrag gearbeitet. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ½ Stunde mit Oppenheim und Gaby; sie bringen mir eine Record und Käse zum Geburtstag. – (Heute nicht spazieren. Ich fühle etwas tense auf den Hüften, wegen morgen.) – Abends 1 Stunde. Geburtstagsbriefe von Agnes und Chacha. – 3 Nemb.
Im Bett geblieben. – 2:30 erster Vortrag🕮\Vortrag Tukey zweiter Vortrag\Vortrag im Institut. („Induktive Logik“ und statistische Inferenz“, (1) „Grundlagen der induktiven Logik“. 2:30-3:35 Vortrag; Diskussion bis 4:00. Tukey spricht in Diskussion, aber sehr unklar (wenn einer nicht Wetten als Grundlage nehmen will, so geht mein Approach nicht (oder so etwas; mit „apriorischer Wahrscheinlichkeit“, unverständlich; es scheint, dass er komparativ meint; ich sage, auch dafür hat ShimonyWettsystem verwendet.) Anwesend: Oppenheim, Putnam, Benasseraf, Tukey, Fine‚Anscombe Anscombe, Bigelow, Rand ; ca. 30 oder mehr. –Ina hat Swivelstuhl aus Gödels Office heruntergebracht und Sachen auf die Tafel geschrieben. Ich sitze zwischen Fenster rechts und Desk links. Ich freue mich, wie gut es geht; ich werde nicht müde und gespannt im Sitzen. –Die Diskussion taugt nicht viel. – Die Frager haben gar keine Ahnung von den Problemen. Oft sind die Bemerkungen nicht recht klar.) – Abends 70 Minuten. – Abends zusammen, überraschend. – 2 Nemb. – 1h drittes Nemb; etwas Magenschmerz, Tras und Donn, hilft.
Am Vortrag für morgen gearbeitet. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – (Ganzen Tag regnerisch, nicht spazieren.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb; 12h drittes Nemb, Magenschmerz, 2 Tras; 12:45 wieder Schmerz, 2 Donn, Cod; 2h wieder ein wenig Schmerz, Tras; dann gut geschlafen.
(Heute nicht tense wie vorgestern.) 2:30 zweiter Vortrag im Institut („Ind. inf. & esti„. 2:30-3:45 Vortrag. -4:15 Diskussion, -4.30 Diskussion in kleiner Gruppe: Putnam, Tarski, Oppenheim usw. Mein Programm war zu lang; ich musste 2 Familien weglassen, habe aber erklärt Symbol für Quantensprache aufgrund von Entropie. In der Diskussion 🕮 fragt BargmanBargman warum ich S als stetige Funktion haben will; in der Physik muss es unstetig sein, siehe Ehrenfests Erwiderung auf Laschmid. Ich: Ich bezweifle das; aber in induktiver Logik sicher stetig, damit Zeichen und m stetig. – 25 Zuhörer. –Fine fragt‚was geschieht bei Transformation der Größen. Ich: Bei linearer ändert sich nichts; bei anderer ja; also relativ zu Sprache; vielleicht kann man diejenige Form der Größen nehmen, bei denen die Gesetze am einfachsten werden.) Ich war ganz relaxed und sprach lebhaft (sagt Ina). Ich merkte während der ganzen Zeit nichts von Müdigkeit. Ina lobte mich nachher sehr, und wir waren beide sehr glücklich, dass es so gut ging. – Abends 1 Stunde auf. –Dr. Wallis 7¼-8 (er ist erfreut, dass die Vorträge so gut gingen. Traum 124: Odyssee.) – 3 Nemb. – 4h aufgewacht mit Magenschmerz, 2 Tras, hilft. –
Mit Ina ins Candy Haus und spazieren, 25 Minuten. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ½ Stunde spazieren gefahren. – Abends 50 Minuten.
Vormittags mit Ina spazieren, Waldweg, 25 Minuten; Panofsky und Frau getroffen. Kurz Gespräch mit Nordström und Frau‚ die im Haus gegenüber wohnen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Später überraschend zusammen. – 1h drittes Nemb.
Dr. Wallis (Die Haut hinter den Ohren schält sich; er sagt: eine Art Fungus, gibt mir Salbe „Asterol“; ich sage: manchmal auch an den äußeren Augenwinkeln. Er sagt: Vorsicht, es schmerzt, wenn es ins Auge kommt. – Traum 126, halb: der Fuchs in Wiesneck; ich in Uniform in Berlin, treffe Lisi.) – Allein spazieren 28 Minuten, Zirkel, dann Wiesenpfad zum Institut mit Miss Sachs. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. –Abends 1 Stunde. (Ina hat mit Rand 2 Stunden gesprochen, im Auto, ruhiger; sie hat 🕮 ihr nochmal klar gemacht, wie schwierig es ist, akademischen Job zu finden.)
Allein spazieren, 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags fühle ich etwas im Rücken und auf den Hüften, bin tense. Trotzdem 1¼ Stunde auf. – Abends ¾ Stunde. (Ina zu Hedi Selberg, die hat Mumps.) – 3 Nemb. 4h aufgewacht, Magenschmerzen bis 6h (2 Tras, Cod, Donn, Algoc, Donn, Cod! – Heizkissen.
10 ½ – 12 ½Putnam hier (ich erkläreSymbol für Quantensprache mit normaler Funktion. Er ist aber mehr für allgemeine Axiome, anstatt eine spezielle Funktion zu suchen.) – Mittags 1 Stunde. (Nachmittags allein spazieren 20 Minuten, Mercer.) (Ina in NY, trifft Bronja Weil.) –¾ Stunde auf. –½ Stunde mit Oppenheim telefoniert (er hat eine „Lösung“, die aber keine ist.) – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb. – 1h ein wenig Magenschmerz; 2 Tras und Cod, hilft.
Dr. Wallis. (Am 25. nachts Magenschmerz, ich weiß keine Erklärung. Er: Die Erklärung kommt nicht durch Nachdenken, sondern spontan. – Fortsetzung von Traum 126: Meldung beim Kaiser. Traum 129: Meldung mit Bohnert und 8 Soldaten beim Kronprinz. Ich hatte überlegt, ob ich mich nicht jetzt bei den Bossen im Institut offiziell melden soll.) – Allein spazieren, 26 Minuten; am Anfang vom Oppenheim Garten kommt ein kleiner brauner Hund, Marni beschnüffelt ihn zunächst freundlich, aber dann hält sie ihn auf dem Rücken liegend, ich kann nicht sehen, dass sie ihn beißt, aber er quiekt und rennt dann schreiend weg, die Straße entlang; endlich kommt Marni auf mein Rufen zu mir. Ich glaube, sie hat ihm nichts Ernstliches getan, sonst hätte sie wohl nicht auf meinen Ruf ihn so bald laufen lassen. 🕮\Besuch bei Opp.sOpp. und Putnam\ Dann kehre ich um, und gehe bis zum Battle Road Circle hinauf. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 10h ein Schmerz hinten am Rücken rechts oben. – 11h Cod und 3 Nemb; 12h Cod und 2 Donn. Dann gut geschlafen.
Vormittags 2 Stunden auf; Brief an Kemeny diktiert. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde: Besuch bei Oppenheims (mein erster Besuch bei anderen Leuten seit 1952! Sie reisen am 2.6. nach Europa. Sie nach London, Paris, dann zusammen 1 Monat Brüssel, dann Florenz, wo ihre Mutter herstammt. Wir sitzen auf der Veranda; ich bin nicht besonders müde. Auf Hin- und Rückfahrt zu den schönen Campus gesehen, alles grün und blühend; zum ersten Mal seit 1936.) – Abends 1 Stunde. – Später zur Musik getanzt; Ina ist glücklich, dass ich „hinter dem Mäuerchen hervorgekommen bin. – 11h 2 Nemb; 11:30 drittes.
Vormittags fahren wir 30 Minuten, Mercer, dann Route 533 bis über Route 1 hinüber, wie wir am 2. fahren wollen. – Mittags ½ Stunde. – 3:30-6:00 Oppenheim und Putnam (über die Arbeit, die Putnam und ich machen werden. Putnam schlägt vor, Raum-Zeit-Bestimmungen und 11 Individuen deskribierende Eigenschaften unter die Charakteristika aufzunehmen; und eine totale Extensität zu definieren für das Gesamtvokabular der Prädikate, einschließlich Taxonomie.) 2 ½ Stunden gesessen. – Abends 40 Minuten. – Abends zusammen. – 1h drittes Nemb.
Dr. Wallis (Chacha hat Fotos geschickt: ich auf Ski, 1917 am Feldberg. Ich berichte über zwiespältige Gefühle zu Chacha 1913-1917.) – Mit Ina spazieren, 27 Minuten, Institut und Wiesenpfad. – Mittags 2 Stunden: 🕮Rand hier (sie war am 26. in NY. Hat gesprochen mit: Nagel, Kallen, amerikanischem Komittee für Emigrantenscholars, und mit Hartmann. – Bei diesem hatte sie sich für 6h angesagt; er hat daraufhin einem psychoanalytischen Patienten abgesagt; sie kam 6:55 zu ihm; um 7h musste er einen anderen Patienten nehmen! Sie fand gar nichts dabei; sie hatte beinahe keine Schuld, das sie nicht wusste, dass das Herumfahren in NY so viel Zeit kostet. Hartmann habe ein gutes Urteil über ihre Fähigkeiten, mit psychiatrischen Patienten zu sprechen, und wolle ihr helfen. Ich sage ihr nochmal, wie klein die Chance für Collegejob ist, und dass sie auch nach Anderem suchen muss. Sie sagt nur immer wieder, dass sie nicht weiß, wie so etwas zu finden, und dass die Leute in den Agencies dumm sind. Sie ist böse auf Wittgenstein, dass er sie im Krieg gedrängt hat, in eine Fabrik zu gehen; nachher sei es dann unmöglich gewesen, wieder hinein zu kommen.) – 5 – 8 ½Herbert Stussig hier. (Er ist in Amerika für Verhandlungen. Er ist Wiener, war Direktor bei Krupp, hat Technik studiert, kam nach Vollmerh. weil Reinhard ‚45-47 den Betrieb nicht führen durfte. Er scheint sehr tüchtig, reist viel und weiß viele Fakten, dabei doch gemütlich wie ein Wiener. Er sagt, Agnes in ihrer Hausführung ist zu konservativ und zu steif. Er macht Fotos von uns. Er leitet jetzt in Wirklichkeit den Betrieb in Vollmerhausen; Reinhard ist der „Senior“, geht täglich durchs Ganze und wird zu wichtigen Besprechungen zugezogen, ist aber sonst viel ehrenamtlich tätig auswärts und in anderen Ländern. Ina zeigt ihm alle meine Bücher, er möchte gern was lesen, ich verspreche ihm „Nature“.) 1¾ Stunde nachmittags gesessen: dann auf dem Sofa gelegen; abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb –🕮\Fahrt nach Philad; mein Vortrag Rich. Martin\
VI / 1954 Mit Ina spazieren 25 Minuten, zum Battle Monument. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 40 Minuten. – Abends ein wenig tense, und Rücken rechts empfindlich. – 11h 3 Nemb, Cod, und Tras; 12h zweites Cod; etwas Magenschmerz, 1h 2 Donn. Dann gut geschlafen.
Ina verknaxt den linken Fuß; zum Glück hat sie schon gestern Matratze usw. im Auto hergerichtet. – 1:20 Abfahrt, ich liege im Auto, über Camden nach Philadelphia, 1¾ Stunde. (Zuerst auf der kleinen Straße stört mich das Rütteln, aber später bin ich gut relaxed liegend auf Matratze und aufgeblasener Gummimatratze. Im Hotel Penn-Sherwood ist ein Zimmer reserviert; ich kann mich 1 Stunde ausruhen; dabei kurz Television angeschaut: McCarthy und Cohn sprechen; das Bild ist deutlicher als ich gedacht hätte.) Richard Martin kommt (sie hatten mir geschrieben, dass Swivelstuhl arrangiert wäre; aber auf einmal ist keiner zu finden, schließlich einer ohne Armlehnen. Dadurch wird der Anfang 20 Minuten verzögert.) Mein Vortrag, im Clubzimmer der Bell Telefon Leute, für die Martin diesen Kurs über Philosophie der Wissenschaft arrangiert hat. (Über „einige Fragen der Semantik“: die 3 Arten von meaning. Ich wollte noch über Betrag von Information, aber dazu war schon keine Zeit mehr. Stattdessen ausführlich über Rolle der Wissenschaft für das praktische Leben; sie bestimmt nur Mittel, nicht Ziel; mit Anwendung auf politische Diskussion. Dabei Zwischenfragen, und am Ende Diskussion, über den wissenschaftlichen Charakter unserer Zivilisation, und ob ein Physiker der für Atombombe mithilft, Verantwortung hat; ich sage: ja.) Martin sagt, der Vortrag war ausgezeichnet als Abschluss seines Kurses. Ich fühlte mich ganz entspannt, sah meine Notizen gar nicht an, und sprach frei. –🕮 Wir sind beide froh, dass dies erste Abenteuer einer Vortragsreise so gut gegangen ist. Alles ging viel leichter, als ich gedacht hatte. Allerdings war es auch sehr erleichtert dadurch, dass ich ein Zimmer hatte ganz nahe zu dem Raum für den Vortrag. –Abends getanzt; mir kommt vor, dass ich mich besonders leicht bewegen kann. – 3 Nemb.
Allein spazieren 23 Minuten, zum Battle Road Circle. –Langes Telefongespräch mit Rand. (Sie ist emotional in der Sache der Übersetzung für Gödel aus dem Russischen. Ich sage: Nüchtern überlegen, was das Minimum ist, und sehen, ob man sich einigen kann. Putnam hat ihr vorgeschlagen, im Herbst eine Reihe von Vorträgen in seinem Seminar zu halten, unbezahlt, aber eventuell Reise bezahlt, wenn sie nicht zu weit weg ist. Bergmann hat ihr geschrieben, dass er und Feigl nichts tun können. Ich ermutige sie, an Kasperle zu schreiben. Sie will heute in Firestone Library für eine Office Stelle nachsuchen.) – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags ¾ Stunde. – Abends ¾ Stunde. (Abends Rachel und ihr Mann bei Ina.) – 1h drittes Nemb.
Dr. Wallis. (Ich berichte über Fahrt nach Philadelphia und Vortrag dort. Er schlägt vor, nächstes Mal zu seinem Office zu kommen; aber ich sage, ich will es erst mal überlegen.) – 10-12 Dr. Jaakko Hintikka. (Er war Schüler von v. Wright in Helsinki; hat gearbeitet über Normalformen und Entscheidungsverfahren, Reduktion einer Formel des höheren Funktionenkalküls auf eine Formel der 2. Ordnung, die erfüllbar ist dann und nur dann, wenn die erste. Er war ein Semester in Harvard, kennt Hempel und Drebben104Burton Spencer Dreben (1927-1999)..) – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags allein spazieren, 20 Minuten, zum Battle Road Circle. – Abends 1 Stunde. – Ina ist oft etwas deprimiert, und leicht gereizt; anscheinend seit die Rand da ist. 🕮 Ich versuche sie zu trösten, aber es geht nicht leicht. – 1h drittes Nemb.
Allein spazieren 27 Minuten, ganzen Institutszirkel über Olden Lane (zum ersten Mal). – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde 40 Minuten. –Abends 1 Stunde. – Getanzt. 1h drittes Nemb; ein wenig Magenschmerz, 2 Tras, später 2 Donn.
Mit Ina spazieren 35 Minuten, Oberstr. bis zum Ende (Springdale Str.) zum ersten Mal. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb.
Dr. Wallis. (Ich frage, ob Kommen zu seinem Office für ihn angenehmer wäre. Er: Ihm ist es gleich . Dann will ich es noch etwas verschieben, und andere Dinge erst tun, die ich leichter gelegentlich tun kann, z. B. Baden in Wanne. – Er sagt nachher zu Ina, man dürfe optimistisch sein bei einer Person wie mir.) –½ im Auto gefahren, an Gödels Haus vorbei. Nachher erstaunlich müde. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunde, mit Gödel. (Er hat zwar den Ontologieaufsatz gelesen, kommt aber immer wieder darauf zurück, dass meine alte Formulierung in Wien, dass die Mathematik „leer“ ist und „keine Objekte hat“, falsch war und durch meine neuere Auffassung widerlegt ist. Er glaubt, dass Newtons großer Schritt der Systematisierung der Erkenntnis vielleicht durch Anstöße von Leibniz kam. Leibniz’ Charakteristika müsse psychologische, nicht physikalische Begriffe zugrunde legen; dann könne man zu einer neuer Welterklärung kommen. Die Psychologie (und Biologie?) wird nicht aus der Physik abgeleitet werden, wie der Materialismus meint, sondern umgekehrt.) – Abends ¾ Stunde. – 12h Magenschmerz, Cod, 2 Tras; 12:20 Cod, 🕮 und 2 Donn; 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.
Vormittags ¾ Stunde Auto gefahren; erst Ina, dann ich gelenkt (ca. 30 Minuten) (zum ersten Mal), es geht sehr leicht, langsam; College Road, Bahnhof, Princeton , Road Nr. 1, Clarksville, Nr. 533, Mercer bis nach Hause. Danach bin ich weniger müde als gestern. Von den Stößen der Straße merke ich kaum etwas; aber ich muss mich immer wieder erinnern, zu entspannen. Ina ist auch sehr froh, wie leicht ich es kann. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1¼ Stunde. – Abends 1 Stunde. HediSelberg und Astrid sitzen eine Weile dabei. – Abends zusammen; Ina nackt; richtig hinein, milder Organsmus, erst weiß ich nicht recht, ob es war; dann sagt Ina es. – 3 Nemb. Später Magen (nachdem ich Licht abdrehe), Cod und 2 Tras; später zweites Cod und 2 Donn. Dann gut geschlafen.
Ich lenke das Auto 45 Minuten (Mercer, Laur, Laurenceville, 206 bis Nassau Str., Mercer, Olden, am Institut vorbei.) Es geht so leicht; ich bin nicht besonders müde nachher. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. –10 ½ Ina sitzt nähend und muss auf einmal sehr weinen. (Sie haben zu der kleinen Lisa gesagt: Du wirst nie heiraten; und dann war es hart für sie, dass ich in Wien sagte, ich will nicht heiraten.) Bis 11 ½ nehme ich sie in den Arm zum Trösten, aber sie muss immer noch viel weinen. Um 1h will ich zu ihr gehen; aber sie sitzt noch nähend im Badezimmer, mit kleinem Radio. – Nur 2 Nemb. Die1h Magen 1:30 Magenschmerz, Cod, 2 Donn; 2h Cod, 2 Tras; 3h Donn. Bis 3:30 gelesen.
Allein spazieren 24 Minuten, bis Battle RoadCircle. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Abends zur Musik getanzt. –🕮\Wir besuchen Selbergs\Schlechte Nacht (11h 2 Nemb; 12:30 Magenschmerz, ein wenig, 2 Tras; 1:20 stärkerer Schmerz, Cod; später drittes Nemb. 2-4 geschlafen. 4h aufgewacht, Übelkeitsgefühl und etwas Magenschmerz, Cod, 2 Tras, 4:30 2 Donn; 5 Eiscreme, das hilft für Übelkeit; 5:30 etwas Magenschmerz, 6h Algoc; immer wieder schalte ich ab und versuche zu schlafen, aber dann wird es schlimmer, dann mache ich wieder Licht und lese Life. 6:30 vergeblich in Küche nach Eiscreme gesucht, wegen Übelkeit; im Wohnzimmer gesessen und herumspaziert, das hilft etwas, es ist schon hell; 7h Magenschmerz kommt wieder; 7:45 Kaffee und Frühstück, das hilft. Die ganze Nacht nur von 2 bis 4 geschlafen.)
Dr. Wallis (Ich berichte: zum ersten Mal Auto gelenkt, 30 und 45 Minuten. Er nimmt es als guten wichtigen Fortschritt. Am 8. zusammen, richtig. Aber jede Nacht Magen. Er sagt: Die Imagination ist noch nicht frei; fürchtet Bestrafung von Sünden.) Allein spazieren 24 Minuten, Institut und Wiesenpfad. Mittags 1 Stunde auf. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 10h Magen ein wenig ungemütlich. 11h 3 Nemb; später präventiv 2 Tras und noch später Cod. Dann gut geschlafen.
Auto gelenkt 55 Minuten, (206 nach Belle Mead, zurück andere Straße über Skillman, Elm Road.) Nicht besonders müde. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb. Nachts lange Gewitter mit heftigem Donner. Nachher gut geschlafen.
Wir besuchen Selbergs, ich zum ersten Mal. (Ich schlage „Atlee“ und „Hedi“ vor. Wir besehen das Haus. Schöne Möbel in 🕮 einfachem Stil (aber teuer). Große Fenster; im Wohnzimmer: eine ganze Glaswand bis zum Fußboden, als ob man draußen wäre. Astrid spielt mit den jungen Katzen. Atlee sehr schweigsam; da verstumme ich auch. Ich frage nach Stellen, wo skandinavische Record erhältlich; er meint, vielleicht in Brooklyn, weil da viele Skand. wohnen.) – Mittags eine Stunde. Autobiographie angefangen. Nachmittags 1¼ Stunde gesessen. – Abends eine Stunde. – 3 Nemb.
Dr. Wallis (Ich berichte: Magen besser; lange Auto gefahren. Traum 130: Burg, Ohm Höfler, Erna. Astrids Mutter tut Astrids Hand beiseite.) – Mit Ina 22 Minuten gegangen, zum Institut. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1:30 drittes Nemb.
Allein spazieren 23 Minuten, Zirkel bis Olden Lane. – Mittags ½ Stunde. – 3 ½ – 5 ½Putnam und Max Kaufmann (er ist Associate Professor hier; für Geschichtsphilosophie, Religionsphilosophie, Nietzsche, Hegel usw. Er fragt über empiristische These, dass Metaphysik sinnlos. Ich erkläre es. – Schließlich Putnam über Spieltheorie; er hat es studiert, möchte es mit induktiver Logik verbinden.) – Abends 1 Stunde. – 10h ich erzähle Ina einen Traum von letzter Nacht (über Hempel und Opp., und Konferenz). Danach tut mein Magen ungemütlich. – 1h drittes Nemb. Magen ungemütlich, 2 Donn. 4h aufgewacht; etwas Übelkeit; 2 Tras, später Cod, dann Eiscreme; 6h nochmal Eiscreme. Später noch ein wenig geschlafen.
Allein spazieren, Battle Road Circle, 23 Minuten. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. –shower genommen zum ersten Mal 🕮 in Gottmans Wohnung. – (Phonograph ist repariert, neue Nadel, klingt sehr viel besser: getanzt.) – 12h 3 Nemb. 12:30 Magen ungemütlich, 2 Tras; 1:15 Cod; 2h leise Übelkeit, 2 Donn. Später geschlafen.
Dr. Wallis (berichte: letzten 2 Nächte Übelkeitsgefühle. Er: Ich soll es mehr nonchalant nehmen, nicht so viel Beachtung geben. Weitere Assoziation zu Traum 130: Klassenausflug nach Schloß Burg; mit Garthe Turm in der Provence.) – Allein spazieren 29 Minuten, Institut, dann ganzen Zirkel über Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – 3 ½ – 5 ½Putnam hier. (Ich berichte über te Familien; er hat wichtige Einwände gegen meine Lösung.) Nachmittags 2 ½ Stunden. – Abends 1 ½ Stunde. – (Ina zu Hedi). Nachher Ina bei mir ein wenig deprimiert, muss weinen, Grund unbekannt, ich tröste sie. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Auto gelenkt 46 Minuten (Nassau, Princeton, der See, zum Bahnhof, wieder zur Nassau, 206 nach N, Elm zurück.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Zusammen. (Sie hockt, später oben.) – 1h drittes Nemb. Gut geschlafen.
Auto gelenkt 20 + 20, bei Gödels im Garten gesessen, 40 Minuten. – Mittags 1¼ Stunde. Dabei Lee Bohnert (sie sucht noch immer nach einem Job, möchte einen permanenten haben. Ihre Eltern erhalten sie, sie sind anscheinend wohlhabend.) – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – 1h drittes Nemb. Nicht gut geschlafen. 4h etwas Magenschmerz, Cod. Später 2 Tras, später zweites Cod.
Allein spazieren, 26 Minuten. – 11:30 Dr. Wallis (Zum Traum 130. Er meint: der gefährliche Balkon an der Burg bedeutet Homo. Er sagt, dies sei das Einzige, wo ich noch nicht frei bin; Tagträume könnten helfen.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Abends 1 ½ Stunden, 🕮 dabei Selbergs: Atlee, Hedi und Ingrid (morgen fahren sie nach Norwegen, sie mit Schiff, die beiden mit Flugzeug. Er geht nach Oslo Oslo, dann zu seiner Mutter in der Nähe von Bergen; später Vorträge in Göttingen und Heidelberg.) – 11:30 Magen ungemütlich; drittes Nemb, 2 Tras, Cod. Dann gut geschlafen.
43 Minuten, Auto gelenkt und Firestone Library besehen (außen mittelalterlich; innen schön, praktisch eingerichtet, modern; zu den Stacks für Philosophie und Psychoanalyse; Philosophisches Studienzimmer, wo Hempel sein Seminar hatte.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 12:30 drittes Nemb. 1:30 ein wenig Magenschmerz, 2 Tras, Cod. Später gut geschlafen.
Allein spazieren 25 Minuten, Olden Lane. – Vormittags 1 ½ Stunde. – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – (Zum ersten Mal seit Wochen kein drittes Nemb.) 2:15 Ina klopft an die Wand, anscheinend habe ich im Traum geschrien; Magenschmerz, Cod, 2 Tras. 3:15 Cod, 2 Donn. Schmerz bis 4 ½, wach bis 5.
Auto gelenkt 62 Minuten!, über Pennington – Laurentsville. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 12h etwas Magenschmerz, Cod und 2 Tras (kein drittes Nemb). Später gut geschlafen.
Dr. Wallis (Ich habe immer noch Angst vor Bücken; wollte es gestern versuchen, gab es auf. Ich wollte nicht heute Zahnarzt riskieren. Er fragt, ob ich es versuchen will; ich zögere. Er sagt, ich soll es nicht als besonderen Test auffassen, sondern allmählich alles wieder mehr natürlich tun. Ich hätte so gute Fortschritte gemacht; dies sei keine besondere Schwierigkeit mehr.) – Ina fährt mich zum Zahnarzt Dr. Lampert (zum ersten Mal. Er nimmt Abdruck für untere Zahnplatte, an der der einzelne 🕮 Zahn abgebrochen ist. Er findet viele Zähne reparaturbedürftig.) Ich lenke selbst nach Hause. – Mittags 1 Stunde. – 4 ½ – 8 ½Rand hier. (Philosophische Diskussion 2 ½ Stunden. Sie hält alle konditionalen Sätze für weder wahr noch falsch; ebenso Sätze über die Zukunft, wie Aristoteles und Lukasiewicz; ebenso Sätze über die Vergangenheit, wenn man keine Evidenz darüber hat. Sie will das nicht als Vorschlag über Sprache verstanden haben. Sie meint, mein Wahrheitsbegriff müsse metaphysisch sein. Ich erkläre, dass ‚S ist wahr‘ dasselbe bedeutet wie S. Sie findet das alles erstaunlich. Sie kennt anscheinend meine Veröffentlichungen nicht. Ich mache ihr den Unterschied zwischen wahr und verifiziert klar. Sie kann nicht gut argumentieren; sie hat bestimmte Ansichten; und die scheinen ihr unbezweifelbar. – 7-½9 mit Ina beim Abendessen. (Erst will sie nicht essen. Ich frage nach ihren Plänen. Sie sagt, sie wird Freundin besuchen und dann zu Black nach Cambridge gehen; darüberhinaus habe sie gar keine Pläne. Ich rede ihr schon nicht mehr zu, sich bei Organisationen zu erkundigen für nicht-akademische Stellung; denn über meinen früheren Rat in dieser Richtung war sie zornig gewesen. Ich sage ihr, sie müsse die Dinge nicht so emotional, sondern sachlicher betrachten; sie sei selbst ihr größter Feind, indem sie alle gegen sich aufbringt. Sie sagt, das sei ein falsches und ungerechtes Urteil. Wittgenstein sei zwar gegen sie gewesen und habe sie den hochmütigsten Menschen genannt; aber zu mir (das gebe ich zu) und Frau Neurath sei sie immer respektvoll gewesen. Ich versuche ihr klarzumachen, dass sie beide Gödels unnötig gegen sich gestimmt hat. Sie sagt, beide lügen, und alles sei ganz anders gewesen.) Ich sitze 4 Stunden auf; nur 15 Minuten dazwischen gelegen. – Nachts 2:15 drittes Nemb; etwas Magenschmerz, Cod und 2 Tras, 3h 2 Donn. –🕮
Mit Ina spazieren 25 Minuten, zum Institut. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – (Kein drittes Nemb.) 3h aufgewacht, Magenschmerz, Cod, 2 Tras. Geschlafen. 4:15 aufgewacht, wieder Schmerz, Cod, 2 Donn. 5h 2 Tras.
Allein spazieren 26 Minuten, Institut und Zirkel, über Olden Lane. – Mittags ½ Stunde. – 3hDr. Wallis. (Traum 131: Konferenz mit Hempel, Oppenheim und anderen. Der Doktor: Vielleicht suche ich Bejahung und Zuneigung von vielen Vätern, weil ich vom eigenen Vater nicht genug bekam.) – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Nachts 1h ein wenig Magenschmerz; Cod und 2 Tras; dann gut geschlafen.
Vormittags 2 Stunden gesessen. – Mittags 40 Minuten. – Nachmittags zum Zahnarzt (2. Mal; 40 Minuten dort; Zwischenplatte zurückgegeben mit Einzelzahn wieder angefügt, der abgebrochen war; unten Mitte 2 Plastikfüllungen in meinen Zähnen; mit ); zurück selbst gefahren; zusammen 1¼ Stunde; nachher müde. – Abends 1 Stunde. – 12h ein wenig Magen, 2 Tras; später Cod. Dann gut geschlafen. (Ina sagt, ich habe mehrmals im Traum geredet, aber nicht geschrien.)
Allein spazieren 25 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1 Stunde. – 3:30-6 Putnam und Frau Erna105Erna Putnam, geb. Diesendruck, erste Frau Putnams, mit der sich am 1.11.1948 verheiratet hatte. hier. (Erst etwas zusammen. Dann Erna und Ina in Gottmans Wohnung zum Vergleichen. Ich mit Putnam. Er gibt mir Kemenys Aufzeichnungen „Notes for New Look“. Er will 🕮 anscheinend die Extensität nur auf Primgw basieren; Oppenheim schreibt Putnam, wir sollen daher nicht an meinem neuen Vorschlag (mit molekularen Prädikaten) arbeiten, bis er zurückkommt. –Ich berichte Putnam über meine Arbeiten für geordnete gw; es wurde nötig, zwei Argumente, Formel, Formel zu nehmen anstatt der Summe, um die unannehmbaren Ergebnisse zu vermeiden. Er meint, der Bereich des positiven Einflusses von Symbol soll mit wechselndem Symbol abnehmen, das will ich überlegen.) – Abends 1 Stunde. – 1h Magen ungemütlich, 2 Tras, später gut geschlafen. (Die letzten Tage kein drittes Nemb.)
VII / 1954 Mit Ina spazieren 27 Minuten, Institut, und Wiesenpfad. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 12h Magen ungemütlich, 2 Tras; 1h drittes Nemb; 2:30 Cod; 5h (vielleicht etwas geschlafen inzwischen) zweites Cod.
Dr. Wallis (Letzte Sitzung vor 5 Wochen Ferien, bis 9.8. – Traum 132 wieder über Konferenz mit Hempel und Opp. – Er schlägt vor, anderswo zu übernachten, als Abenteuer und Vorbereitung auf Reise.) – 1 ½ Stunden 1 ½ StundePutnam und Erna; (auch über meine Analyse. Er hat 2 Jahre Psychotherapie gemacht, aber nicht Analyse. – Er sagt, Kaplan hat mehrere Jahre Analyse genommen; es hat geholfen, indem das Verhältnis zu seiner Frau besser wurde, und er weniger Hemmungen hat; aber daraufhin ist er jetzt über-gesellig, will überall glänzen, flirtet (und vielleicht mehr) mit anderen Frauen, ist unbeständig in seinen Freundschaften.) – Mittags 1 ½ Stunde. Dabei Erna Putnam. – Nach 4-6 Anscombe und Savage hier. (Wir haben interessantes Gespräch. Ich verteidige den statistischen Wahrscheinlichkeitsbegriff; analog zu Temperatur. AnscombeSavage106BA. Ich würde eher Savage durchstreichen als Anscombe. Ist Anscombe nicht unterstrichen?stimmt mir zu, dass de Finetti zu Unrecht🕮 behauptet, gezeigt zu haben, dass ein Satz über p2 übersetzbar ist in seine Wahrscheinlichkeit. Savage gibt schließlich zu, dass der Satz über den Würfel selbst spricht und daher etwas Anderes besagt; er behauptet aber, dass alles für Entscheidung Wichtige mit persönlicher Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann.; Ich: Ebenso könnte man Temperatur durch Schätzung von Temperatur ersetzen; Anscombe sagt dasselbe über Wahrscheinlichkeit in Genetik; und Savage bringt selbst Beispiel über Halbzeit eines Isotops.) – 6 ½ – 9 Miss Rand, zuerst allein mit mir; später kommt Ina, und wir behalten sie zum Essen. (Sie hat endlich den Briefkasten im Haus öffnen lassen, und dort Briefe aus den letzten 4 Wochen gefunden! Sie will, vielleicht am 6., für einen Tag nach NY, und dann einige Zeit zu ihrer Freundin nach Troy. Dann wahrscheinlich Cambridge, wo Black sie wiederum eingeladen hat.) – Nachts Magen ungemütlich, später etwas Schmerz und ein wenig Übelkeitsgefühl; 2 Tras, später Cod, später zweites Cod und 2 Donn. Dann gut geschlafen.
Auto gefahren 64 Minuten; auch zu Knoll (Grove Lane), er erscheint unrasiert an der Tür; es ist zu früh für Besuch. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 Stunde. – Zusammen. – 1h drittes Nemb; Magen ungemütlich, 2 Tras, später Cod. Später gut geschlafen.
Mit Ina spazieren 28 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 2 ½ Stunde; dabei Putnam und Erna -10h! (Gespräch über Theorie und Erfolg von Psychoanalyse.) – 3 Nemb. Keine Magenstörung (zum ersten Mal seit 19.6.). Gut geschlafen.
Mit Ina spazieren 35 Minuten, Battle Monument und weiter auf Wiese. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. – Abends 1 ½, dabei Putnam und Erna (bis 9h). 🕮 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.
Auto gefahren 44 Minuten, in die Stadt, zur Library, zum Bahnhof, zum Institut. – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden: 4-6 Richard Martin hier (Über seinen Schilpp Aufsatz. Hauptsächlich meine alte Designationsmethode in Semantik, extensional. Ich sage: Besser neutrale Metasprache, wie ich an Kemeny geschrieben habe.) – Abends 1 Stunde. –Nachts 1. 1h drittes Nemb.
Beim Hocken etwas Schmerz auf rechtem Hüftknochen. Analytisches Gespräch mit Ina; ich erzähle von nachts und Fantasien. Ich fühle mich etwas besser, bleibe aber im Bett. – Mittags ½ Stunde. – 4-6 Putnam (er bringt Grundprobleme der induktiven Logik: Sie muss so sein, dass alle möglichen Formen von Gesetzen, auch mit Primzahlen usw., sofern durch rekursive Funktionen ausgedrückt, bei hinreichendem Muster (Instanz-) Confirmation bekommen kann. Überlegungen über Einfachheitsordnung von rekursiven Funktionen.) Dabei 1 Stunde gesessen. – Abends ½ Stunde. – 10hBohnert kommt, Ina richtet ihm ein Zimmer im Steinhaus. – Ich tanze lange, fühle mich dabei viel besser. – 11h 3 Nemb. – 1h aufgewacht (?), etwas Magenschmerz, 2 Tras, Cod; 2:20 2 Donn; 3h nochmal Cod.
½ Stunde Frühstück auf, mit Bohnert. – Allein spazieren 23 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1 ½ Stunde, mit Bohnert, Putnam und Frau. –Ich lese Bohnerts ms für Schilpp (über analytisch, gegen Quine). Mit ihm gesprochen 2 Stunden, dabei 1 ½ Stunde gesessen. – Abendessen 1 ½ Stunden, mit Bohnert. (Über seine Europa Pläne. Er will Freunde in Malaga besuchen, dort sehr billig 🕮
Hier fehlt offenbar eine Rückseite !!!!!!!!!!!!!!!!
nachmittags 2 Stunden. – (Gearbeitet über Charakteristik für Ordinalzahlen; nur einige Stunden.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nembs und mit Toklorizin. Geschlafen mit Unterbrechungen; allerhand Träume, fast nichts erinnert.
51 Minuten Auto gefahren (Quaker Str. Nr. 1, erst rechts, dann zurück, Gas gekauft, zurück durch Princeton). – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. Heiß und schwül. Quine gelesen. – Abends 1¼ Stunde. – (Zirls bei Ina bis nach 11h.) – 1h drittes Nemb.
Nicht ausgegangen, weil heiß. Vormittags 2 Stunden auf. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden im Schlafzimmer gesessen. – Abends ¾. – Später Haarschneiden. – 2 Nemb. – 2h Magen ungemütlich, Tums. Später etwas Magenschmerz, Cod und 2 Tras. Nicht geschlafen. 3:30 2 Donn. 4h etwas Übelkeitsgefühl. Später Eiscreme gesucht, keine da; kalte Milch hilft etwas. 6h noch wach.
Morgens mit Ina Traum besprochen. – 50 Minuten Auto gefahren, zum Shipping Center N der Stadt. – Mittags 1 Stunde. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Allein spazieren 24 Minuten, Battle Road Zirkel; dabei gesungen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden auf. – Abends sitze ich tense, nur ½ Stunde, dann ins Bett. Ein wenig deprimiert, dann finde ich, dass ich heute das Dexedrin vergessen hatte. – Bei der Musik kommt Ina zu mir zum Trösten und Zärtlichkeit. Dann auf einmal zusammen, gut. Nachher bin ich erleichtert und vergnügt; 3 Nemb. (Ich weiß nicht, ob dazwischen geschlafen.) 3h etwas Magenschmerz; Cod und 2 Tras, hilft.
Mit Ina spazieren 31 Minuten, Wiese hinter Battle Monument). – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Später getanzt. – 3 Nemb; 🕮 trotzdem lange nicht eingeschlafen; fühle mich aber gut.
Allein spazieren, 24 Minuten, Battle Road Zirkel. – Mittags 1¾ Stunden, mit Putnams. (Erna sagt, der Doktor in Philad. hat gesagt, M.S. sei ausgeschlossen.) – (Nachmittags Ina zu Margaret Stalps, über Pläne, unser Auto nach LA zu fahren.) Nachmittags 1¾ Stunde. Quines Buch gelesen. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb. (Ich glaube, etwas geschlafen). 2:45 etwas Magenschmerz; Cod, 2 Tras. 4h wieder, Cod, 2 Donn, bis 5h gelesen.
Vormittags Nash Auto ausprobiert. (Die Liegestatt ist leicht und schnell herzurichten, mit Cot Matratze und aufblasbarer Gummimatratze); ich liege gut, nicht so weich wie sonst (mit extra Matratze); Augen beinahe so hoch wie unterer Fensterrand. Beim Sitzen kann der Rücken zurückgestellt werden, in 3 Stellungen; die dritte ist schon ganz ausreichend; gewöhnlich wird 1. oder 2. genommen. Beim Fahren kann ich mit Rücken etwas zurücktun, und noch den Gear Hebel mit Fingern erreichen; dann brauche ich kein Keilkissen. All dies scheinen uns wichtige Verbesserungen; wir sind ganz angetan davon.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunde. Der Rücken ist empfindlich gegen den Druck des Gürtels. – Abends ¾ Stunde. – Abends Cellosonate von Casals; ich singe mit. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Allein spazieren 2Minuten, Zirkel und Wiesenpfad; dabei gesungen. –🕮\zu Gödels\ Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Abends spät überraschend zusammen. – 3 Nemb, lange nicht geschlafen. 1:30-2 Luftkühler eingeschaltet, weil schwül.
(Ina in NY, einkaufen; mit Lee Bohnert.) Vormittags 2 ½ Stunden, Aufsatz „Meang. für natürliche Sprachen“ in wire rec. diktieren angefangen. – Nachmittags 2 Stunden, diktiert. – Abends 1 Stunde. (Abends Zirls bei Ina.) – 3 Nemb. – Lang nicht geschlafen.
Auto gefahren zu Gödels und zurück; dort 1 Stunde gesessen. (Über Smullyans Term Papers. Über Kassners spekulative Physik. Über Marcel Scheins107Marcel Schein (1902-1960), Physiker ungarischer Herkunft; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_ScheinEntdeckung eines negativen Protons; er sagt, Einstein meint, die Interpretation der Beobachtung sei noch unsicher; Einstein glaubt, dass unsere Art Materie die entgegengesetzte Art vor langer Zeit schon aufgeschluckt hat, sodass gegenwärtig letzere Art nicht mehr oder nur sehr selten vorkommt; sonst müßten ja bei Zusammentreffen ungeheure Explosionen entstehen.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden (Hempel ms gelesen.) – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb; lange nicht geschlafen.
Zum Zahnarzt Dr. Lampert (Er ist vom Urlaub zurück. Er nimmt provisorische Aluminiumkrone links oben, die Dr. Abram eingesetzt hatte, die aber schon durchlöchert ist, heraus und 🕮 setzt provisorisch die alte Goldkrone wieder auf. Er nimmt viele X-rays.) Zurück Auto gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. Erwiderung auf Hempel geschrieben. – Abends 1 Stunde. – Lange getanzt. – 3 Nemb. Unruhig geschlafen.
Zum Zahnarzt (Er baut den Zahn links oben, den Dr. Abram provisorisch mit Aluminiumkrone bedeckt hatte, mit Plastik auf und setzt die alte Krone wieder auf. Er meint, das kann ganz gut eine Zeit überdauern; manchmal entfärbt der Plastik sich. 1 Stunde dort.) Zurück Auto gefahren. – Mittags 1 Stunde; dabei Lee Bohnert. – Nachmittags 2 ½ Stunden. (Ich beginne, das Recorder Transkript für Aufsatz „Mean. in natürlichen Sprachen“ zu überarbeiten. – Abends ¾ Stunde. – (Zirls abends bei Ina.) Ich habe heftigen Schnupfen; Nase rinnt und Niesen; daher schlecht geschlafen trotz 3 Nemb.
Allein spazieren 22 Minuten, bis Oppenheimer Haus. –ms von Sun gelesen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 ½ Stunden. – Abends 1 Stunde. – 3 Nemb; wegen Schnupfen schlecht geschlafen.
Allein spazieren 22 Minuten, Olden Lane. – Mittags 1 Stunde. – (Schnupfen ist etwas besser.) Sehr heiß, im Schlafzimmer gesessen. Christiansen gelesen. – Abends 1 Stunde. (Ina hat heute an Helmer geschrieben. Gerade bevor der Brief wegging, rief der Nash Dealer aus Perth-Amboy an und verbessert sein Angebot: $ 2000 für das Auto, in L.A., sein Mann fährt es von der Fabrik in Wisconsin hinüber; im Vergleich zu 2200 oder 2300, die Helmer mir nannte, in L.A., reduziert von 2538.) – Abends 10:30 überraschend zusammen. – 3 Nemb. Endlich wieder gut geschlafen.
Vormittags 2 Stunden im Schlafzimmer gesessen. Nicht ausgegangen, weil heiß. 🕮 Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden auf. Arbeit an Aufsatz „Natürliche Sprachen“ wieder aufgenommen. – Abends 1 Stunde. – Abends 2 Nemb (zum ersten Mal seit 14.). Heute kein Schnupfen mehr, aber abends Husten. Viele ; schließlich Cod, das hilft (und vielleicht hilft das Abstellen des Luftkühlers, weil dann die Luft nicht mehr so trocken ist.) Nicht oder wenig geschlafen bis 4h; dann etwas Übelkeitsgefühl; 4:30 Eiscreme geholt, hilft.
Sehr heiß, nicht ausgegangen. Vormittags 2 ½ Stunden. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. Ina gibt mir den Szondi-Test (man sucht unter Reihen von Fotos von Psychopathen die, die man am besten mag, und die am wenigsten.) – Getanzt. – 2 Nembs.; unruhig geschlafen, aber mehr als gestern.
VIII / 1954 Heiß, nicht ausgegangen. Vormittags 2 Stunden. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – Ein wenig Muskeln gespürt; aber getanzt, es geht gut. – 2 Nemb., lange nicht geschlafen.
Zum Zahnarzt (dort 50 Minuten), zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden. ms „Natürliche Sprachen“ fertig gemacht. – Abends 1 Stunde. –Gebadet (zum ersten Mal seit 2 Jahren! Juli ‚52 in Vermont; Gummimatratze auf der Rückenlehne; es geht gut, ich wasche auch meine Füße und den Kopf); Ina ist auch sehr erfreut wie gut es geht. – Ich fühle mich erhoben; ich singe zur Cellosonate, und später tanze ich. – 2 Nemb.
25 Minuten spazieren allein, Post im Institut geholt. – 1h Telefongespräch mit Oppenheim (auch über unser Autoproblem; Putnam und ich haben ihn missverstanden, dass wir nichts arbeiten sollten, er hat auf unsere Reaktionen zu Kemenys ms gewartet!) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. 🕮
Vormittags Putnam 1 Stunde. (Über Kemenys Notes für Oppenheim. Er sagt: nur absolut nötige Änderungen. Ich stimme zu. Aber ich glaube nicht, dass Kemenys Complexity die übliche „Breite“ expliziert; allerdings tut meine „Stärke des Vokabulars“ das auch nicht.) – Mittags ¾ Stunde. – 3 ½ – 5 Bergmann hier (er hat mein „Entropie“ gelesen, vermutlich nicht genau, und „Main Point“. Er sagt, er hat weniger Einwände als die anderen; allerdings könne er die Einzelheiten nicht beurteilen, weil zu weit von seinem Spezialgebiet. Er betont, dass die Begriffe in Quantentheorie anders sind als die klassischen; ich sage: ja, aber höchstens höchstens relativiert zu Messungsergebnissen, trotzdem objektiv. Seine Gesamteinstellung ist nicht klar. –Ich sage, wie wichtig es für Physik wäre, formalisierte Sprache und ASe zu verwenden, wie Mathematik seit 40 Jahren. Er sagt, die Physiker lehnen das ab, weil alles jetzt zu sehr im Fluß ist. Ich: Gerade dafür wäre es gut.) Ich gehe mit ihm bis zur Zirkelstraße. – Abends 1 Stunde. –Zusammen, zum ersten Mal ganz in Scheide bis Orgasmus! – 3 Nemb.
Allein spazieren 23 Minuten, Zirkel und Wiesenpfad. – Mittags 1 Stunde. – 4-7 Gödel hier (Über induktive Logik. Er meint, die Statistiker haben recht, dass meine Methode nur gilt, wenn das Muster random ist. Er meint, da dies in einfacher Sprache nicht ausdrückbar ist, sollten wir die Symbol-Aussagen so verstehen, dass wir stillschweigend dies voraussetzen. Ich frage, warum sollte es nicht richtig sein‚ dass SymbolKlammerausdruck bei Symbol allein meinen Wert hat? Er meint, dies könnte man nur ausrechnen, wenn man die apriori Wahrscheinlichkeiten aller Auswahlmethoden, der random und der verschiedenen nicht-random berücksichtigte. Ich finde seine Überlegung nicht überzeugend.) – Abends ¾ Stunde. –🕮 (Zirls bei Ina.) – 2 Nemb.
Zum Zahnarzt (rechts unten Plastikfüllung.) Zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden; Erwiderung auf Myhill in Recorder diktiert. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb., lange nicht geschlafen.
Allein spazieren 25 Minuten, Wiesenpfad. – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags und abends Shimony und Annemarie hier. (Er ist noch ein Jahr in der Armee. Er wird dort Kursus über Theorie von Information (= Kommunikat.) geben, besonders die mathematischen Seiten. Sommer 55 möchte er beginnen Gradstudium von Physik, vielleicht in Princeton. Sein Ziel: Logik auf Physik anzuwenden, formalisierte Systeme usw. – Etwas über das Problem von Wahrheitshäufigkeit. – Ich erkläre ihm meine Untersuchungen über geordnete Familien von gw, oder Symbol mit ganzen oder reellen Zahlen als Werten. Und Symbol für offene Familien. Ich gebe ihm Thesis zurück, er will sie gelegentlich nach Yale mitnehmen.) Abends ist Putnam beim Essen dabei. Bis 8 ½. (Sie bei Ina bis 10 ½). – 2 Nemb. Lange nicht geschlafen.
Allein spazieren 26 Minuten, zum Battle Road Zirkel. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden; Putnam. (55 Minuten, für Oppenheim, über Kemenys Notes zum NL, was Putnam und Oppenheim überlegt haben. Putnam betont die Vorteile von meiner Methode mit „Stärke des Vokabulars“, aber ich sage: aus praktischen Gründen doch wohl ratsam, bei Kemenys Methode zu bleiben, damit der Aufsatz fertig wird. – Dann macht er Comments zu meinem ms über natürliche Sprachen. Er sagt, mein Argument für Intension ist neu und schlagend. Quine wird aber einwenden, dass hierbei angenommen wird, dass der Gefragte ein subjunktives Konditional versteht. Er ist gegen die „Philosophical Studies“, sie brächten viel Schlechtes, rät zu Philosophical Review oder Mind.) – Abends 1 Stunde. – Später getanzt. – 3 Nemb. 🕮
Dr. Wallis (zum ersten Mal nach 5 Wochen Ferien. – Ich berichte: wenig , aber Enttäuschung, dass keine Fortschritte in den ersten Wochen. 2 Schritte vorwärts: 2.8.u. 4.8. in Scheide. Ich projiziere in ihn „Erwartungen“.) –Zahnarzt (rechts unten, Abdruck für Goldkrone), mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden, (Briefe in Recorder diktiert). – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. – Zum ersten Mal seit Wochen ein längerer Traum.
Zahnarzt (gestern abend ist gestrige Plastikfüllung ausgebrochen; er erneuert sie mit anderem Plastik und macht wieder Abdruck für Goldkrone, rechts unten der letzte Zahn, an dem die untere Platte verankert ist.) – Ina fragt ihn wegen Rechnung. Es findet sich, (1) sie haben bei Addition $ 10 zu viel berechnet; (2) er hat für Krone links oben schon 25 gerechnet, obwohl die noch nicht gemacht ist, sondern provisorisch die alte Krone mit Loch wieder aufgesetzt ist.) 1 Stunde dort. Zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb, lange nicht geschlafen.
Allein spazieren 21 Minuten, Wiesenpfad. – Etwas auf, Briefe diktiert. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags ms für Aufsatz „Künstliche Sprachsysteme in der Logik“ in Recorder diktiert. 2 Stunden. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb.
Zahnarzt (Er beschließt, dass der Zahn rechts unten gezogen werden soll. Er nimmt Abdruck, damit ein entsprechender Zahn an die Platte angefügt wird.) Zurück selbst gefahren. – Mittags 1 Stunde. – Etwas Muskeln gespürt. Trotzdem nachmittags Auto gefahren, 1 Stunde, nach Belle Mead. – Abends zusammen, Scheide, gut; ich bin sehr froh darüber. – 3 Nemb.
Zahnarzt (Er beschließt nun doch, den Zahn oben links auch zu 🕮 ziehen, nächste Woche, und inzwischen einen Zahn an die obere Platte anfügen zu lassen. Das hatte ich schon vorige Woche vorgeschlagen, aber er hatte damals gemeint, der Zahn könnte durch eine Goldkrone vielleicht gerettet werden.) –Vorher: Dr. Wallis (gefragt über Mrs. Deri; er sagt, Wechsel zu Frau kann oft gut sein; Wahl durch persönliche Beziehung ist sicher gut. Er ist bereit, Kopien von Mrs. Kuppers Test zu schicken, Schönrich ist veraltet; auch ein kurzes Summary über meine Therapie zu schreiben, und dann auf Wunsch einzelnes ausführlicher.) – Mittags 1 Stunde. –Nachmittags 2 Stunden. Kemenys „Complexity“ ms gelesen und ihm darüber geschrieben. – Abends 1 Stunde. Szonditest, zum achten Mal. – (Ina muss sehr weinen; es kommt aus der Analyse heute nachmittag; ich tröste sie.) – 2 Nembs.; lange nicht geschlafen.
Allein spazieren 28 Minuten, Wiesenpfad und Post geholt. –Mittags 1 Stunde. – 3 ½ – 6 Putnam (über meine Bedenken zu Kemenys „Complexity“: mit seiner sind unendlich viele Eigenschaften definierbar. – Er bemerkt zu meinem ms über „Natürliche Sprachen“, dass Quine einwenden wird, dass der Linguist in seinen Fragen doch versteckt von Modalitäten wie ‚möglich‘ Gebrauch macht; ich dazu: das ist an sich ganz berechtigt, weil jeder das versteht, aber nicht nötig, glaube ich; jeder versteht Märchen, Bericht über Traum oder Fantasie und dergleichen. – Wir sagen, er kann den Recorder als Geschenk haben.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb. – Nach 4h längere Zeit wach.
Ich fahre allein im Auto (zum ersten Mal) zur Station, für Diane Hempel, 12h. Mittags 1 ½ Stunden; nachmittags 2 ½ Stunden; abends 1 Stunde. (Ina erklärt ihr, dass Psychotherapie sehr wichtig für Hempel wäre, besser jetzt als später. Aber sie tut es zu eindringlich, stundenlang, auch nachdem ich merke, dass es zu viel ist und abzuwinken versuche. Diane sagt, keine wesentlichen Schwierigkeiten mehr mit den Kindern. – Über Rand: Black 🕮 hatte sie einige Tage in seinem Haus in Cambridge und brachte sie überall hin mit. Dann half Hanja Frank ihr, ein Zimmer zu suchen.) – Diane fährt abends nach NY zurück. – 2 Nemb.
Dr. Wallis (Er fragt mich über nicht-rationale Motivierungen in der Wissenschaft; und die Motivierungen für unsere neue Philosophie. Ich erzähle, wie ich im Fieber Russell las, und von der Erlanger Tagung.) –Allein gefahren zum Zahnarzt und zurück, und Post geholt. Zahnarzt 1 Stunde (links oben der zweite Zahn hat auch Goldkrone mit Loch; er nimmt sie ab, setzt sie wieder auf und füllt das Loch (mit Silber?); rechts oben nimmt er eine Goldkrone ab, die 3 Löcher hat, er will sie reparieren lassen.) – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 2 ½ Stunden; Martins ms... gelesen. – Abends ½ Stunde. – 2 Nemb; 1h drittes (auch, weil Muskeln etwas spürbar seit Nachmittag). Dann gut geschlafen. (Abends Zirls bei Ina.)
Allein zum Zahnarzt gefahren und Post geholt. Zahnarzt (er sagt die zweite Platte ist vom Postamt versehentlich an ihn zurückgekommen; er hat sie heute morgen wieder abgeschickt; die erste ist am Fr richtig hingeschickt worden; er hofft, sie Donnerstagmorgen oder spätestens -nachmittags zurückzubekommen, sodass er Fr die beiden Zähne ziehen kann. Ich bin nicht sicher, ob er nicht selbst das verbummelt hat. – Er macht eine oder zwei kleine Plastikreparaturen; eine vorne unten, am unteren Front des Zahns.) – Mittags – Ich sage, er soll nicht vergessen, für die 25 $ mich zu kreditieren, die er für die Krone links oben angerechnet hat, die wir schon bezahlt haben, wo er in Wirklichkeit die alte Krone wieder aufgesetzt hat und jetzt den Zahn ziehen will; er sagt: die Ansetzung des neuen Zahns dort ist auch gerade $ 25; das hebt sich auf.) – Mittags 1 Stunde. – 4 – 6 ½Rich Martin (Comments über mein ms „Intension in natürlichen Sprachen“. Er glaubt, dass es 🕮 sehr überzeugend wirken wird. Er macht Vorschläge zu Verbesserungen. Z.B. betonen, dass die Begriffe pragmatisch sind. Dann meine Comments zu seinem ms für Schilpp. Er will mir die Änderungen, die er machen wird, mitteilen. – Er hofft, übernächstes Jahr ein Sabbatjahr zu haben; dann gehen sie vielleicht nach Europa, oder zeitweise nach Kalifornien.) – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb, 2:20 drittes; nicht gut geschlafen.
10-9 Hempel hier. (Er wohnt bei Oppenheim. – Vormittags über Persönliches. Ina macht ihm eindringlich (vielleicht zu sehr) klar, dass Psychotherapie für ihn nötig wäre. – Ausführlich über die Rand; er hat sie mehrmals in Cambridge gesprochen. Sie beklagte sich über mich, dass ich ihr unnötigen Rat gäbe, aber keine Hilfe. Sie erwartet noch Geld aus England; dann wolle sie uns Miete zurückzahlen. – Über ms „Intension in natürlichen Sprachen“; er meint, meine Methode bestimme vielleicht nur „potenzielle Denotationen“, nicht Intension im traditionellen Sinne (Lewis), was etwas im Bewusstsein ist; hier ist ein wichtiges Problem.) 2, 1 ½, 2 ½, 1 Stunde. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Allein gefahren, zum Zahnarzt (er hat beide Platten schon zurückbekommen mit den angefügten Zähnen oben links und unten rechts; auch die reparierte Krone für unten rechts. Er zieht 2 Zähne, füllt etwas ein zum Blutstillen und Penicillin, und setzt beide Platten ein. Auf den Zahn nächsten Zahn unten rechts setzt er die reparierte Krone; dieser Zahn muss jetzt die verlängerte Platte halten; er sagt, die Krone wird vielleicht lose, aber dann kann er sie wieder einsetzen; er hat speziellen Zement genommen, zum besseren Festhalten.) – Mittags ½ Stunde. – 4 – abends Hempel (weiter über Intension. 🕮– 3 Nemb; zweimal Cod. Nicht geschlafen bis 4h, Marni macht oft Geräusch; ich sperre sie in die Küche. Da stört sie Ina.
Zahnarzt (er findet, dass die beiden Wunden von den gezogenen Zähnen erstaunlich gut heilen. Er macht noch 1 oder 2 kleine Plastikfüllungen unten vorn, an der Front der Zähne.) – Mittags ¾ Stunde. – 3 ½ – 9 Hempel. (Über seinen Schilpp Beitrag. Ich erkläre meine Position. Er findet sie sehr interessant, und hat einstweilen keine Einwände. Er ist besonders interessiert an meinen Vorschlägen für Forderungen für J, damit die theoretischen Terme mit Beobachtungstermen verbunden werden.) Mit Hempel spazieren, Wiesenpfad. – Abends 1 Stunde. – Ich spiele Dreigroschenoperplatte, die Hempel uns geschenkt hat. – 3 Nemb; gut geschlafen.
Vormittags 1 Stunde auf; diktiert. – Mittags 1 Stunde. – 6h kommen Kemeny, Hempel und Putnam. (Über Oppenheims Probleme. Putnam will weder Complexity noch Stärke nehmen, sondern einfach Anzahl der unabhängigen gw’, und dann auf Goodmans und Kemenys Aufsätze verweisen. Ich sage, das ist aber doch nicht Pascals Breite; er meint aber, doch ungefähr.) – Kemeny und Hempel bleiben zum Abendessen. Ich 2 Stunden auf. – (Kemeny erzählt von Popper. P.: der beklagte sich bitter, wie alle Leute ihn plagiarisieren, auch Kemeny, ich und Hempel. Er tadelt K., dass er seiner Rez. meines Buches, das ganz wertlos sei, nur Praise und keinen Tadel geäußert hätte!Die nächsten Zeilen bis zum Schluß des Eintrags durch Wellenlinie am linken Rand markiert. Er sagte K. gleich zur Begrüßung, dass er von nichts was verstände. K. weigerte sich schließlich mit Ausreden, ihn überhaupt wiederzusehen, aber P. Wollte ihn immerzu treffen.) – 3 Nemb; gut geschlafen.
10 ½ – 6 ½Kemeny hier. 🕮Vor- und nachmittags Diskussion mit Kemeny. Kurz über mein „Intension“ ms; er stimmt mir zu gegen Quine, bedauert, dass Hempel so stark beeinflußt ist von Quine; er sagt gegen Quine, dass dieser Wert usw. akzeptiert, aber nicht analytisch usw., ist erstaunlich; er sagt, er versteht die letzteren Begriffe nicht, ebenso könnte einer die ersteren anzunehmen sich weigern. –Kurz über Entropie. Er gibt zu, dass da ein physikalischer Begriff; ich stimme ihm zu, dass der Betrag an Arbeit, den man gewinnen kann, außer von diesem physikalischen Wert (den man, scheint mir, Entropie nennen sollte) auch noch von Information und Feinheit der technischen Mittel abhängt; er meint, die klassischen Physiker meinten stillschweigend beliebig feine technische Mittel. – Über seinen Plan einer Monographie über induktive Logik für Mathematiker, vielleicht in Princeton Sammlung. Ich stimme ihm zu, dass es am besten ist, nicht zu versuchen, unsere Ideen zu trennen, sondern im Vorwort zu sagen, dass wir das über die Familien gemeinsam erarbeitet haben; und er will sagen, dass mein Buch die Grundlage ist. – Über seinen Semantikaufsatz. Er weiß nicht, wie er da den Credit trennen soll; ich sage, die Modelle anstatt st.-d. und die Meaningpostulate sind sicherlich sein Beitrag. – In der letzten Stunde kommen wir endlich zu induktiver Logik. Er verteidigt unsere Methode der linearen Kombination von m-Funktionen gegen Putnams Einwand. Ich berichte über meine Unterschungen in den letzten Monaten über geordnete Familien. Er kann nur noch kurz einige Andeutungen machen über mögliche Form der Funktion für s = 2.) –Dr. Benesch kommt ihn abholen; er ist bei Bell Tel Co. 2 ½ + 1 ½ + 3 + 1 ½ Stunden! Zum Abendbrot mit Hempel Beim Lunch fragt Kemeny über Analyse. Ich sage, wie gut sie mir geholfen hat, auch im Psychologischen. – Zum Abendbrot kommt Hempel. Nachher beim herzlichen Abschied umarmen wir uns (auf Inas Anregung); er drückt so fest, dass es mir im Rücken weh tut, aber harmlos, nur der Druck seiner Hand; vor Schreck schreie ich aber „Au“. – 3 Nemb. 🕮
Zum ersten Mal in Dr. Wallis Office, allein gefahren. (Ich berichte über die letzten Tage, mit Hempel und Kemeny. Wie ich Kemeny über Analyse berichtete. Sa, als sie spät kamen, eine Gereiztheit, als hätten sie mich ausgeschlossen; daher ungeduldig und scharf gesprochen. Gestern abend Abschied von Hempel, Umarmung, Schreck bei leichtem Schmerz: der heilige Rücken und die Annäherung eines Mannes. Nachts Onanie. Der Doktor sagt: Das war ein guter Bericht.) Noch zu Oppenheim und Hempel gefahren, nur kurz zum Abschied. – Mittags ¾ Stunde. – 3 – 5 ½Putnam (er meint doch, dass sein Einwand gegen unsere Methode für 2 Familien richtig ist; gegen Kemeny.) – Abends ½ Stunde; ich bin müde. – (Ina fährt nach Trenton zu Zirls.) 2 Nemb, gut geschlafen.
Allein spazieren 27 Minuten, Ober Lane bis beinahe Spring Dale. – Wir haben endlich Flugzeugreservation. Mittags 1 Stunde. – Nachmittags 1 Stunde, F. Riemann hier (er unterrichtet Mathematik in einem kleinen Zweigcollege (Pa St. Coll. Gleichzeitig studiert er in Philadelphia. Er plant Doktorthese bei Rich Martin über Pragmatik. Ich erkläre ihm die Grundidee meines ms „Intension“.) – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb.
Ina rechtes Fußgelenk gezerrt; arge Schmerzen. Ich stehe häufig auf, Sachen wegräumen; morgens Kaffee; Mittagessen mit Toast richten. –Nachmittags fahre ich Ina zum Hospital (zu Dr. Walz; er sagt: sie hätte gleich den Fuß in kaltes Wasser tun sollen, damit nicht so viel Bluterguss kommt; jetzt ist da so viel Blut, da will er nicht Injektion machen, weil Gefahr von Infektion; er sagt, die Binde fester binden; sie darf herumgehen, morgen würde es schon besser sein.) Ich fahre zum 🕮Zahnarzt (er macht 2 Füllungen, ich glaube Plastik, am ersten Zahn rechts oben hinter der Lücke, unterhalb der Krone; dies ist das letzte.) Dann zur Gasstation, Gas gekauft. Dann fahre ich wieder zum Hospital, und freue mich, Ina noch vorzufinden; ich fürchtete, sie wäre schon mit Taxi nach Hause. Post geholt. Ina steht etwas auf, wäscht auf usw. Dann aber machen die engen Bandagen Schmerzen. Dann nimmt sie sie ab und bleibt im Bett. Ich besorge Abendbrot usw. – 2 Nemb.
Häufig aufgestanden und gekramt. Ina ist viel auf. Sie fährt nachmittags selbst zum Doktor hinaus, lehnt Oppenheims Angebot ab, sie hinzufahren. – 4 – 6 ½ mit Putnam diskutiert (meist gelegen). Wir versuchen, zusammen zu formulieren, was eine Sprache ist; die semantischen Basisterme müssen in bestimmter Weise verstanden werden; die Erklärung hiervon kommt aus der Pragmatik. –Er hat mein ms „Einführung in analytische Philosophie“; er will es lesen und mir schreiben, ob er genügend übereinstimmt in der Grundauffassung, um Zusammenarbeit zu ermöglichen. Er meint, wenn ja, würde er mir später eine neue Version mit Änderungen, Hinzufügungen usw. schicken; er würde aber wohl erst nächsten Sommer dazu kommen. Schließlich, im letzten Stadium wäre es gut, wenn wir zusammen wären. Vielleicht wird er 1955 oder 56 ein Sabbatjahr frei bekommen.) Dann holt er– Er holt Erna, wir essen zusammen zu Abend. Oppenheim kommt kurz, bringt Geld. Abends fragt Ina mich, warum ich gestern morgen nicht zu ihr kam, als sie den Schmerz hatte. Ich sage zuerst nur von dem Schreck und Schock; dann beichte ich auch, dass ich kindisch zornig war, dass sie diesen Schlag auf uns brachte. Sie ist sehr lieb, sagt, sie hat einen richtigen Menschen lieber als einen Gott. Es ist eine große Erleichterung für mich, dass wir uns ausgesprochen haben. – 2 Nemb. 🕮
Zu Dr. Wallis gefahren. (Über meine Gefühle vorgestern früh, als Ina Fuß verknaxte, und Gespräch mit ihr gestern abend. Gut, dass sie so viel Verständnis hat. – Er sagt, ich habe viel mehr Fortschritt gemacht, als in meinem Alter zu erwarten war. Er will an Else Brunswik schreiben, damit der Analyst in LA nicht Bedenken wegen meinem Alter hat.) – Beim Zahnarzt ein X-ray und Rechnung abgeholt; er will mir auch noch mition schicken. – Post geholt. – Oppenheim kommt kurz, bringt Boxen. – Öfter aufgestanden. – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 12.) – 2 Nemb, 12:30 drittes.
Im Auto ins Institut, Post geholt; von Miss Sachs verabschiedet, – meist im Bett. Zwischendurch aufgestanden, gekramt. Briefe geschrieben. – 2 Nemb.
Oft kurz aufgestanden, zum Kramen usw. – Abends Zirls hier; ich stehe wieder ½ Stunde dazu auf; sie bleiben 9-11 (!) Ina packt bis spät in die Nacht.
Zu Dr. Wallis gefahren, letzte Sitzung, (er spricht über alles leichthin, um mir den Abschied zu erleichtern, fragt nach meinem Buch, sagt, er hat Buch angefangen, usw. Erst zum Schluss, wo ich schon stehe, danke ich ihm für alles; er sagt ich hätte das meiste dazu getan. Ich: Ich werde ihn missen; er: er mich auch. Ich bin stark bewegt beim Abschied; kann aber noch meine Stimme ruhig halten und Tränen zurückhalten.) – Ich verabschiede mich kurz von Dr. Oppenheimer im Institut. Zuweilen aufgestanden. – Nachmittags Gödels da \hier\ (auch etwas philosophisches Gespräch mit ihm, über Brouwer, und Quines Nominalismus.)
VIII / 1954aFortsetzung des letzten Eintrags im vorigen Konvolut. Im Seitenkopf steht Ende von Princeton / Anfang von Los Ang..OPrinceton (30.)– 7 ½ – 9 Zirls hier. Wir sitzen zusammen (wir essen noch) und machen Scherze. Ina tut das Letzte packen. 8:40 kommt Jack Marcus, der Institut Fahrer. In Eile das Letzte gepackt und in unser Auto; Ina hat darin wieder die Matratze für mich gerichtet (mit aufblasbarer Gummimatratze, die wir mitnehmen).
8:55 Abfahrt von Princeton. (Es regnet. Im Dunkeln durch Princeton. Nr. 1 bis New Brunswick, dann NJ Turnpike; dann …Skyway; der ist rutschig vom Regen; Jack fährt vorsichtig; aber wir müssen auf einmal halten; kurz vor uns sind 2 Autos kollidiert, von dem einen ist das ganze Seitenwand weggerissen. Holland Tunnel, Manhattan bei Nacht mit viel Verkehr, Queens Tunnel, lange durch Qu., die Straßen sind überflutet. Wir sind sehr froh, dass wir am letzten Tag beschlossen haben, Jack zu nehmen anstatt selbst zu fahren. Zweimal muss ich im Regen aussteigen zum Pinkeln.) 11:30 Idlewild Internat. Airport1früherer Name des J.F. Kennedy International Airports: https://en.wikipedia.org/wiki/John_F._Kennedy_International_Airport. Ich bleibe im Wagen liegen. 12:30 ins Gebäude, zum TWA Office. (Sie verlangen $ 25 nach für Bett; ich hatte 25 bezahlt, aber das ist Preis für oberes Bett, das schmal ist, ich war für unteres Bett gebucht, das breit ist, sodass 2 liegen können. Ina will nicht, dass wir zusammen liegen, und auch nicht ein extra Bett für sich. Ich nehme oberes, und zahle nichts nach.) 1:10 führt die Stewardess uns zum Flugzeug. Ich steige mit Leiter ins obere Bett; Ina hat Sitz. 1:20 ab (anstatt 1:05). Die Luft Das Flugzeug fliegt ruhig; nur zuerst ein wenig Schwankungen, und morgens etwas, vielleicht über Berg. (Ich nehme 3 Nemb, und Wachs in die Ohren. Meist halb abgedöst; nur wenig geschlafen. Morgens Frühstück reichlich.) –🕮
(7hP.D.T. Ankunft Los AngelesOLos Angeles (anstatt 6h; 8 ½ Stunden Flugzeit, anstatt 8). Helmers empfangen uns. Sie fahren uns zum Monterey Plaza Motel. Ich ins Bett. (Ina und Maggie fahren Haus suchen, vormittags und nachmittags; nur eine Wohnung und ein Haus kommen in Betracht.) Mittags ist Maggie zum Essen bei uns. Sie ist nett und hilfsbereit, schaut auch netter aus als früher; sie ist etwas träumerisch und daher oft unpraktisch. – Abends ist Ina sehr ermüdet, und der Fuß schmerzt mehr. Wir sind beide bedrückt darüber. – 2 Nemb. Gut geschlafen.
IX / 1954 Helmers haben ein Haus für uns gefunden, durch Arne und gestern abend besichtigt. Ina besieht es. Dann fahren wir wieder mit Maggie hin. Es ist eingerichtet, aber liegt schön im Grünen und hat großes Wohnzimmer. Ina ist froh, dass ich mich schnell entscheiden kann und es auch mag. Nach dem Mittagessen fahren beide zur Landlady und mieten es (monatlich $ 135 anstatt 125, weil wir nur auf monatlicher Basis wollen). – 4 – 5 ½Kaplan und Kalish hier. (Kaplan erklärt alles über Seminar, Studenten Supervision, Reading usw.) – Nachts 2 Nemb. Lange nicht geschlafen.
Wir ziehen ins Haus (450 Hillside Lane, S. Mon.2Abgekürzt für „Santa Monica“ ) Mittags ist Maggie hier (ich sage ihr, was ist aus Analyse gelernt habe: Ambivalenz zu sehen, und Gefühle wie Eifersucht nicht mehr zu unterdrücken; die sind „menschlich“ aber früher schien es mir „unzivilisiert“. Sie sagt: genau wie Olaf, und sie ist sehr interessiert. Sie spricht viel mit Ina; auch sie nach 2 Brüdern, die mehr Beachtung bekommen.) Nachmittags Ina bei Maggie bei Ina. – Wir sind froh über das Haus, ringsherum Gärten und Blumen, nachts ruhig. – 2 Nemb. 🕮
(Maggie und Ina fahren zum Nash-Dealer) Maggie mittags hier. – Ich lese weiter Kaplans Schilpp Aufsatz. – Abends zusammen, besonders gut; Ina ist sehr lieb zu mir. – 2 Nemb, gut geschlafen.
Olaf kommt. Wir sprechen eine Stunde über praktische Probleme: Auto; Hauskauf; für Haus. (Ina fährt mit ihm zum Auto durchsehen.); sie studieren Ads und essen Lunch bei Helmers; dann fahren alle 3 nach LA und besichtigen Nash Auto.) – Nachmittags erster Spaziergang allein 28 Minuten, den Canyon hinauf etwas über die andere Seite; überall schöne Gärten und Blumen. – Sie kommen alle 3 um 7; wir sitzen und sprechen, dann Abendessen, dann wieder gesessen bis nach 9h. Olaf berichtet über die großen Schwierigkeiten, ein Haus zu finden, sehr hohe Preise für die Lots; übermäßige Kommissionen der Real Estates; zu viele suchen, usw. – 2 Nemb, gut geschlafen.
An Kaplan gearbeitet, für Schilpp. – Nachmittags 32 Minuten allein langen Spaziergang: hinunter bis Channel Rd., wo man den Ozean sieht; Ch. hinauf, links hinein Mesa; E Rustic zur oberen Brücke, von oben nach Hause. – Abends 2 Nemb; bis 2h nicht geschlafen.
Mittags Helmers hier. – 3 ½ – 5¼Kaplan und Iona3Iona Judith Kaplan, geb. Wax, Kinderpsychologin, seit Nov. 1939 mit Abraham Kaplan verheiratet; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham_Kaplan hier. (Ich erzähle von meiner Analyse, die guten Resultate. Er hatte Analyse vor 10 Jahren einige Jahre. Dann kürzlich wieder aufgenommen; Hemmungen im Schreiben. Auch seine Frau ist in Analyse, wöchentlich 5 mal. Ich sage, wir fanden es leichter dadurch, dass wir es gleichzeitig taten. Er sagt: Es macht aber auch Schwierigkeiten, wenn jeder sich an die Schwierigkeiten des anderen anpassen muss. – Kurz über Zen-Buddhismus; er ist besonders interessiert 🕮 an Beziehung zwischen Lebensweise und ihrer Theorie. Auch allgemein zwischen philosophischen Bewegungen und menschlichen Typen. – Er hat öfter Vorträge gehalten für Psychologen und andere, und dabei erwähnt, dass er selbst Analyse gehabt hat. Er sagt, mehrere im Department haben auch Analyse gehabt.) – Nachher spüre ich etwas die Muskeln. – Abends überraschend zusammen. – 2 Nemb, 12h drittes.
(Ina fährt mit Maggie zum Auto besehen, nachmittags mit Mechaniker. ) Vormittags im Bett geblieben. – Mittags allein gegessen. Gehockt. Nachher spüre ich wieder die Muskeln. 2h der Plumber kommt; ich zeige ihm das rinnende Abflußrohr im Badezimmer (er sagt, er will nichts daran tun, sonst könnte es ganz abbrechen; und das Becken ist so altmodisch, dass man keine passenden Rohrstücke dazu finden könnte). Dann setzt er in Bad und Küche neue washer4Englisch für „Dichtungsring“ ein. Dann füllt er Wasser in den kleinen Gasheizkörper im Wohnzimmer; der war ganz leer! (Er sagt, besser jedes Jahr nachsehen.) Dazu will ich aufstehen, um es ihm zu zeigen; aber beim Aufstehen spüre ich die Rückenmuskeln und lege mich wieder hin. 2:30 geht er. Dann stehe ich zur Probe auf; es geht ganz gut, aber tense und alles empfindlich. Alle Muskeln am Rücken von rechts bis links sind auf Druck empfindlich; vielleicht von den kalten, feuchten Tagen. Als ich beim Plumber aufstehen wollte und plötzlich den kleinen Schmerz fühlte, bin ich doch erschrocken. Nachher bin ich etwas deprimiert, dass die Ghosts mich so leicht schrecken können. Ein wenig geweint. 1 Stunde Nap. Ich rede mir zu: Mich können sie doch nicht schrecken! Ich denke an den Dr. und an Ina und fasse wieder Mut. Nach dem Nap stehe ich auf, gehe in die Küche und mache mir Kaffee. Es geht ganz gut, wenn auch etwas tense. Später stehe ich auf; Telegramm 🕮 kommt, dass Marni morgen ankommen wird. Mehrmals kurz aufgestanden und herumgegangen. 5h Ina und Maggie kommen kurz (dann fahren sie zu Helmers, und nachher zum Auto besehen). 7h allein Abendessen, 20 Minuten; etwas tense, aber es geht schon wieder besser. 9hdull ache über die ganzen unteren Rücken, sogar im ruhig Liegen; es ist schwer für mich, hin und her zu wenden, weil da die Schmerzen kommen, aber nur leise. Ich bin beunruhigt, ob das doch etwas mit dem Rückgrat ist, überlege, was man tun könnte, wenn es wirklich schlimm wird; vielleicht die Injektion wie Dr. Wallis. Ich versuche mir zu sagen, dass es nur die Muskeln sind, weil sie überall auf Druck empfindlich sind, aber ich kann die Depression nicht loswerden. 9:30 Codein. 9:45 Ina kommt endlich. Ich frage sie, und sie hilft mir erinnern, dass es im Steinhaus manchmal abends ähnlich war (dann damals drehte ich mich auf den Bauch und sie wärmte den Rücken mit Infrared Lampe und Heizkissen.) Ich lege mich auf den Bauch, Heizkissen auf den Rücken, über eine Stunde. Das tut gut. Ich drehe mich zurück; dann spüre ich wieder die Muskeln und werde wieder bedrückt. Ina tröstet mich sehr geduldig; ich selbst sage: vielleicht referred Schmerz von Krampf im Darm. Ich nehme Quinin auf ihren Rat, und später 3 Nemb. Ich lege mich auf die Seite, Ina tut in den Rücken ein Kissen mit Heizkissen, sodass ich mich etwas zurückdrehen und darauf stützen kann. Es ist schwer, so weit zu drehen, dass ich an alle Sachen kann. Ina bleibt bis 12h. Dann schlafe ich etwas. Später aufgewacht und Magensäure. 2h Ina bringt Milch; das hilft nicht viel. Später nehme ich Amphojel, und Tums. Es hilft. Später allerhand geschlafen und geträumt. Zwischendurch aufgewacht und auf die andere Seite gedreht, immer mit Heizkissen. Keine Schmerzen mehr. 🕮
Es geht besser, ich kann mich rechts und links drehen; die Muskeln sind noch empfindlich auf Druck, aber ich spüre sie nicht beim bloßen Liegen. Ich versuche aufzustehen, gehe einige Schritte; aber ich bin so tense; auf Inas Rat bleibe ich lieber liegen. – Mittags ein wenig herumgegangen; es geht schon besser; aber im Bett gegessen, mehrmals kurz aufgestanden. – Ina telefoniert herum, aber Marni ist noch nicht angekommen. – Abends im Bett gegessen. 8h kommen Helmers eine Weile mit der Frau von Maggies erstem Mann, der heute gestorben ist. Olaf sitzt bei mir. (Er erzählt von Diskussionsgruppe, über Wissenschaftslogik, erst bei RAND, später bei Reichenbach, jeden Monat einen Abend. Ich sage, später könnten wir das vielleicht mal überlegen. Er findet es schade, dass ich keine große Vorlesung gebe, um mehr Einfluss bei jungen Leuten zu haben. Ich sage, meine Veröffentlichungen sind wichtiger, und ich habe indirekten Einfluß, z. B. durch Kaplan und Kalish.) – Abends viel besser als gestern. – 3 Nemb. 12h bringe ich Ina das Heizkissen.
Deutsche Übersetzung von „N&Appl.“ gelesen, bis p. 29; viele Korrekturen nötig. Mehrmals kurz aufgestanden. – Mittags 20 Minuten gesessen. – Mehrmals kurz aufgestanden. – Abends 29 Minuten. – (Ina mit Olaf zum Flugplatz, sie holen Marni ab; sie ist 2 Nächte und 2 Tage gereist, anstatt eine Nacht, und kostet 127 $! Weil der Vet5Kurzform für Englisch „Veterinarian“ (Tierarzt) sehr schweren Käfig genommen hat.) – 2 Nemb.
Kalish hier 1 ½ Stunden. Ich kann schon wieder gut aufsitzen. (Über mein Seminar. Er rät, es mehr als Vorlesung zu 🕮 geben, weil Logik der Relationen, Modalitäten usw. mehr technisches Material ist. Er stimmt Ina zu, dass es nicht nötig wäre, zur Rezeption von Sproul und Allen zu gehen; er ist nie zu so etwas gegangen, und schätzt beide nicht. Er sagt, sie wollen hier ein Center aufbauen für analytische Philosophie und Logik.) – Mittags ½ Stunde. – Nachmittags 20 Minuten spazieren, mit Ina und Marni. – Abends ½ Stunde. – 2 Nemb; 3h aufgewacht, bis 5 wach, dann geschlafen.
(12-6 Ina mit Olaf und dem Mechaniker besehen Auto.) – Mittags allein, 40 Minuten. – Nachmittags allein spazieren, 32 Minuten (Sycamore, , Channel Dr.). – Abends 1 Stunde. – Abends zusammen. – 2 Nemb. 2h ein wenig Magenbeschwerden; drittes Nemb und 2 Tras, hilft.
Mittags 1¼ Stunde; zuletzt Maggie dabei (sie hatte schwierige Tage mit Vivienne, der Witwe von Maggies erstem Mann, der vor ein paar Tagen starb.) – 3-5 Kaplan hier (praktische Fragen besprochen. Wie einen Analytiker finden? Er wird mit Freund Dr. Kupper sprechen, der viele Analytiker kennt und mich dann beraten kann. – Über die Party von Präsident Sproul. Er meint, da sollen wir hingehen; einmal und dann nicht wieder. Ina ist dagegen. Er gibt zu, dass es nicht notwendig ist, wenn es schwierig für mich ist; wenn ja, könnte ich kurz nach 5 kommen und ¼ später wieder gehen. – Über erste Namen; ich könnte gleich alle so nennen, auch die Frauen.) – Abends 50 Minuten. – 2 Nemb.
1 Stunde, Autoversicherungsmann. – Mittags 1¾ Stunde; Maggie dabei, sie ist sehr geknickt, weil sie unsere Prescription für Dexedrin verloren hat. Um sie zu 🕮 trösten, nehme ich sie auf den Schoß und küsse sie; einen „Absolutionskuss“, und alle Schuld ist ausgelöscht; sie ist erfreut und erleichtert. – Nachmittags mit Ina und Marni spazieren 34 Minuten! Treppe zur Mesa hinauf. (Vielleicht zum ersten Mal so lang seit 5.7.). Abends ½ Stunde, – 2 Nemb.
(Ina fährt mit Maggie 12-3, nimmt Driving Test, und holt unseren Nashcar ab.) Ich mittags allein ½ Stunde. – Nachher ein wenig Muskeln gespürt; Heizkissen hilft. –4 ½ – 5¾ich lenke den Nash; Ina ist dabei; zum ersten Mal zum Ozean hinunter, dann links weit, dann nach S. M. hinaus; Ina kauft Dex; 7th St. hinunter; dann sage ich: wir wollen zu Helmers! Ich fahre die steile Chaut. hinauf (hydramatic6https://en.wikipedia.org/wiki/Hydramatic, im low), zu Helmers; Olaf hat Flu (102.8 °!), wir sehen ihn nur einen Augenblick; ich fahre nach Hause. Ich bin froh, dass ich die Ghosts so gut verscheucht habe. – Abends 40 Minuten. – Später sprechen wir über Beginn der neuen Analyse morgen. (Ina sagt, die Bedeutung meiner Angst ist noch nicht herausgekommen; sie sagt wieder mal, dass Freud die agoraphoben Patienten viel mehr zum Ausgehen gezwungen hat; ich denke: Habe ich da vielleicht etwas versäumt, was ich hätte tun sollen? Ich muss etwas wissen; und ich habe wieder mal das Gefühl: Die anderen verstehen nicht, wie schwierig es ist. Ina ist sehr lieb, und tröstet mich.) – 2 Nemb.
10:20 fahren wir ab. 11-12:10 ich (zum ersten Mal) Dr. Kupper (Roxbury, in Beverly Hills. Kaplan hat es vermittelt. Er spricht ruhig und freundlich. Ich berichte von Rückenknax; Vermont; Analyse in Princeton. Er will eine zweite Sitzung machen, und dann 🕮 sehen. Er sagt, durchschnittliche Rate ist 15; das ist, was sie für Professoren rechnen. Ich bin beim Berichten manchmal stark bewegt, sodass Tränen kommen.) – Im Auto Lunch gegessen, Rückenlehne zurückgeneigt (Liegen geht nicht gut ohne Matratze finde ich). Dann fahren wir zum Restaurant Red Log; dort 1-2:10 (Departmentlunch sehr informell einige mit offenem Hemd. Seit 12; alle außer Meyerhoff; später auch Stace. Ich bringe Rückenkissen mit; so geht es einigermaßen; nachher aber doch recht müde. Wir fahren nach Hause. Ich bin froh, ins Bett zu sinken. – Abends ½ Stunde. – 2 Nemb.
Ich fahre mit Ina im neuen Nash Auto nach Culver City, 40 Minuten, für Drivers Lincense. (Im Stehen muss ich 40 Fragen markieren; 2 Fehler, oder aus Versehen; Augentest. Fahrtest: nicht bestanden, weil 5 Fehler: zweimal nicht umgeschaut (bei Wegfahren von Curb und bei Wechseln von Lane); bei grünem Licht gestoppt; Wendung nach rechts nicht gut (wahrscheinlich nicht nahe genug an Curb); bei unsichtiger Kreuzung sollte ich langsamer fahren und nach beiden Seiten schauen; ich kann den Test wieder nehmen nach 10 Stunden fahren.) Wir fahren (Ina lenkt jetzt) ins Westwood Village, kaufen 2 dünne Anzüge für mich; allerhand Stehen dabei, ermüdend. – Dann im Bett geblieben. – Abends ¾ Stunde. 2 Nemb.
Für Seminar gearbeitet. Mittags ½ Stunde. Nachmittags Muskeln gespürt. (Nochmal ½ Dexe.) Aber 2 ½ Stunden ganz munter gesessen und Muskeln vergessen. Mia Reichenbach hier (wir sehen sie zum ersten Mal. Sie ist braun gebrannt von Südamerikareise, wo sie einen Bruder besucht hat, und auch bei einer internationalen Philosophentagung teilgenommen hat. Sie zeigt mir Kopie eines Briefes, den sie an viele Verleger geschickt hat, mit Plan für Sammlung von Aufsätzen von R.; 🕮 alle haben es abgelehnt; U. of Cal. Press, weil sie ein anderes Buch von R. veröffentlichen werden. Auch U. Chic. Press hat abgelehnt; ich sage, die sind philosophisch reaktionär. Ich biete an, Brief zu schreiben. Aber sie sagt, die Verleger sagen eh, dass sie R. Werk kennen und hochschätzen. Sie sagt, R’s Sohn Hans (der mich in Princeton besuchte) ist sehr begabt, aber hat große innere Schwierigkeiten, kann keinen degree machen; arbeitet jetzt als gewöhnlicher Bauarbeiter. Sie sagt, er und auch die Tochter aus Rs erster Ehe standen früher gut mir ihr, aber haben sich nach Rs Tod gegen sie eingestellt, zu ihrem Kummer.) Auch Olaf und Maggie kommen; ich küsse sie zum Empfang, und sie sagt nachher, wie gut es ihr tat, dass ich sie vor Frau R. „akzeptierte“. Nachdem Frau R. gegangen ist, setze ich mich zu Maggie aufs Sofa und sie schnuckelt in meinen Armen. – Auf Inas Couch gelegen. – Abends 1 Stunde, mit Helmers. – 2 Nemb. (6h morgens aufgewacht, nicht wieder eingeschlafen.)
Mittags 1 Stunde, mit Helmers. (Sie fahren mit Ina vormittags und nachmittags, Häuser besehen). – 4-6¾Kalish hier. (Wir setzen Examensfragen auf. – Er will mir bei den beiden Doktorkandidaten helfen, sodass ich sie nicht so oft zu sehen brauche. Er ist sehr hilfsbereit und nett.) – Abends 40 Minuten. Dabei bin ich gereizt, weiß nicht wieso; und dann spüre ich die Muskeln. Nachher im Bett etwas deprimiert. Ina kommt und tröstet mich, und ist zärtlich. Später zusammen, gut. Wir sind froh, dass wir zusammen so gut die Ghosts verscheuchen können. – 2 Nemb. Gut geschlafen.
Mittags ½ Stunde. – Wir fahren (23 Minuten) 🕮 zu Dr. Kupper (3-4:10. Ich spreche über mein Alter, und Wallis’ gute Meinung, dass ich dafür guten Fortschritt gemacht habe. Die noch bestehenden Schwierigkeiten mit Stehen, Sitzen, besonders Bücken; noch Hemmungen in Sex, trotz Fortschritt. Er will zunächst 2 Stunden, vielleicht später mehr. Mann sei jetzt besser für mich als Frau. Wallis habe guten Job getan, und ich auch.) –Haarschneider (zum ersten Mal seit Chic!) – Zum ersten Mal zum campus UCLA Royce Hall („Romana“; mein Office; Seminarzimmer schön, mit Blick auf Berge). Zum ersten Mal über Sunset Bl. gefahren. 5:30 zu Hause. – Abends 40 Minuten. – 2 Nemb.
Mittags ½ Stunde; mit Maggie. – Ina fährt mich zur Universität, 20 hin. Ich ruhe mich 20 Minuten aus, auf Couch im Office. 3-5 das erste Seminar (dabei auch Kalish, und Sugar. Ich sage zuerst etwas über die Gratifikation, hier zu arbeiten, wo Reichenbach war; dann über die Grundideen der wissenschaftlichen Philosophie. Ca. 16 Leute. Über Prädikate zweiter Stufe, \(\lambda{}\)-Operator, Prädikatenverknüpfungen, , Symbol. Viel Stoff erklärt; nur wenige Fragen.) Rückfahrt 25 Minuten, weil starker Verkehr auf Wilshire; dabei bin ich recht müde. Aber ich bin froh, dass es so gut gegangen ist. – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb.
(Ina zu Klopfers7vermutlich Bruno Klopfer (1900-1971) Kurs über Rorschach, 8-10.) – Mittags ¾ Stunde. – Nachmittags Maggie kurz. Dann Frau Reichenbach kurz (sie bringt mir sein Buch „Nomologie“ und die neue deutsche Ausgabe von „Wissenschaftliche Philosophie“, die sie übersetzt hat, und einen SD französisch über Quantentheorie. Sie sagt, Reichenbach ging gerne zu den großen Receptions, um Leute von anderen Departments zu treffen; sie ist enttäuscht, dass sie jetzt nicht mehr eingeladen war. Aber dann, auf Inas , unterstützt sie diese, und sagt es sei nicht 🕮 notwendig, hinzugehen.) – Ich ärgere mich, dass Ina zu lange draußen mit Maggie plaudert, sodass es spät wird, und dass sie immer (wie seit Wochen mit großer Hartnäckigkeit) dagegen spricht. Schließlich fahren wir dann aber doch. Unterwegs fährt sie beinahe in ein anderes Auto hinein. Reception bei Allen (in dessen Garten) und Sproul; mit diesem nur Hand geschüttelt und eine Frage gewechselt. Ich sehe keinen von den Philosophen. Aber dann Dean Dodd; er stellt uns viele Leute vor, darunter Physiker Kensey und Klassizist Friedländer8vemutlich Paul Friedländer (1882-1969); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Friedl%C3 %A4nder_(Philologe), die anderen sind uninteressant. Im Ganzen stehe ich ca 20 Minuten herum. Nachher müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass es vorbei und erledigt ist. Aber Ina hämmert immer noch auf ihrem Standpunkt herum. – Abends über eine Stunde; dabei wird noch disputiert. Ich sage, sie ist diesmal so in der Grube, wie ich früher oft war; aber sie will es nicht zugeben. – Nachher kommt sie in meinen Arm im Bett; und endlich können wir uns wieder die Gefieder glätten. – 2 Nemb. (Nachts langer Traum.)
1-2 Departmentmeeting ( in Red Log; Ina fährt mich hin und zurück. – Zum Schluß sage ich, dass ich glücklich bin, hier zu sein, bedaure, dass nicht an Lunchen und morgen abend zur Party kommen kann, und schlage Vornamen vor; meine Freunde sagen „Carnap“ vor, weil meine Frau „Rudolf“ nicht mag.) – 4 – 8 ½ (dazwischen ½ Stunde) Zetkins hier. (Sie haben Reise im Auto durchs ganze Land gemacht, bis British Columbia. Jetzt suchen sie Stelle für Gertrud als psychiatric aid; er hat soc. sec. Sie haben sich umgeschaut in Seattle und Berkeley; haben vergeblich versucht, hier bis zu Psychiatern in Sanatorien vorzudringen. – Ich erzähle von meiner 🕮 Analyse; sie sind sehr interessiert. Gertrud sagt, Analyse bis Erfolg dauert doch sonst mindestens 4 Jahre; allerdings geht es bei psychosomatischen Fällen oft schneller; sie waren erstaunt, dass ich herumging und sie draußen empfing. Klopfer nennt ihnen einen Direktor eines Sanatoriums, wo sie sich auf ihn berufen sollen.) Inzwischen 6-6:30 Professor Bruno Klopfer hier. (Er erzählt von Gertrud Cloos: mit dem Mann, der sie damals anstellte, lebt sie seit 17 Jahren zusammen; er ist Fotograf, arbeitet in Erlangen; sie wohnt in Häuschen im Taunus. Der Sohn ist im Krieg gefallen. Lisa hat sich gut entwickelt; die andere Tochter aber schwierig. Martin Vogel hat sie ins Gefängnis gebracht, ist später bei Autounfall umgekommen. Finanziell geht es ihnen jetzt gut, sie haben aber schwere Zeiten durchgemacht. – Er braucht nur ein Semester zu unterrichten, jetzt wo er Full Professor geworden ist; dann werden sie den Rest des Jahres in Carmel wohnen. Er ist warmherzig, umgänglich, bayerisch. Sein Neffe fährt ihn jetzt; hat BA in Philosophie gemacht, hat jetzt Job.) – 10:30 2 Nembs, 11h drittes. Dann gut geschlafen.
3 zu Dr. Kupper (Ich berichte: Die Dispute mit Ina über Sproul Reception; gestern Klopfer bei uns. Dr. Kupper erklärt: freie Assoziation; was ich sagte, war zu sehr kontrolliert. Über Traumnotizen; er sagt: einstweilen mal nicht Träume nicht notieren.) –Zu Helmers (zum ersten Mal richtig; wir bleiben zum Abendbrot. Maggie ist etwas eifersüchtig auf Mia Reichenbach, bis 7h. – Ich bin ein wenig down cast, weil der „Vater“ gesagt hat, ich mache es „nicht richtig“. Wir sprechen es durch, und das tut mir gut; sie ist lieb und zärtlich. – 2 Nemb.
Meist im Bett, weil etwas Muskeln gespürt, und müde. Für Seminar gearbeitet. Abends zusammen. – 2 Nemb. 🕮
Mittags 1 Stunde. – 4 – 8 ½! gesessen ohne Unterbrechung. Zetkins hier. (Sie Di Dr. Most sprechen. – Über Analyse und psychologische Fragen.) –Helmers kurz hier (sie haben Häuser besehen.) – 2 Nemb; 12:30 drittes.
10 ½ – 11 ½erste Office hour (nur 2 Studenten: Kalley und D. Kaplan; nach 11h niemand!) – 12-1 zu Dr. Kupper (über „Regeln“; Vater, und Mutter.) – Nachmittags mit Ina und Marni 33 Minuten spazieren. – Abends 1 Stunde. – 2 Nemb; unruhig geschlafen.
(Ina zum Klopferkurs 8-10.) – Mittags ¾ Stunde. – Zweites Seminar (heute bin ich nicht so tense, spreche fließend, stehe mehrmals auf für die Wandtafel.) – Abends ¾ Stunde. – 2 Nemb.
Vormittags mit Ina und Marni spazieren. – Mittags 1¾ Stunden, Maggie hier. ( Sie will Job suchen, um Olaf zu helfen, den Hauskauf zu finanzieren. Wir sprechen beide dagegen.) – 4 – 9 ½ (!) Zetkins hier; ich sitze auf, nur ¾ Stunde, inzwischen auf Inas Couch gelegen. (Es wird noch herumtelefoniert mit Dr. Wexler und Kaplan für Job für Gertrud, aber ohne Erfolg. Ina hilft, Briefe an Frau Reichmann und Fromm aufsetzen.) – 3 Nemb.
1-2 Departmentsitzung . Nachher spüre ich Muskeln. Abends ein wenig down. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann überraschend zusammen. Nachher relaxt und erleichtert. – Aber nachts 12h wieder Muskelschmerzen auf den Hüften, und ein wenig Magenschmerz. Drittes Nemb, Cod, und Trasentin. Dann geschlafen. 🕮
X / 1954 Mittags ¾ Stunde, mit Maggie; sie will mich nicht zum Doktor fahren, zu große Verantwortung! So muss Ina mich fahren. Zu Dr. Kupper. (Ich berichte Traum über Sta Lucia, mit Assoziationen. Er sagt, dass es scheint, dass ich mich recht wohl fühle; ich: ja, aber doch Schmerzen gestern Nacht. Er wünscht, dass ich eine allgemeine medizinische Untersuchung nehme, bei Dr. Weinberger. Er will dann entscheiden, wie tief die Behandlung gehen soll. Er fragt, welches Ziel ich dabei habe. Ich: zuerst die Beschränkung im Tun überwinden, besonders in professioneller Tätigkeit; ich möchte auch, wenn möglich, unabhängig werden von Nembutal und Dexedrin.) – 5h zu Hause. Der van mit den Sachen aus Princeton ist angekommen; er konnte nicht über die kleine Brücke, ein kleiner Truck von Jenkins musste kommen und umladen. Maggie hat alles angeordnet, auch Couch von Porch ins Wohnzimmer. Olaf kommt; wir essen vergnügt zusammen. Ich sage ihm: wenn wir nicht Haus kaufen, können wir ihm Geld leihen; er ist gerührt, sagt, er hätte nie daran gedacht, wir überlegen Möglichkeiten für ihn, das Darlehen anders zu bekommen. Nachher kramen die drei die angekommenen Sachen. Phonograph kommt in mein Schlafzimmer; endlich wieder Musik! – 12h drittes Nemb.
zwischen Eintrag vom 1.10.1954 und vom 2.10.1954:
[Ich schreibe nicht mehr auf: Aufstehen zum Essen mittags und abends; 2 Nemb.]
Nachmittags spazieren 30 Minuten mit Ina. Abends gebadet im Tub (dies ist das 2. Mal, das 1. war 2.8. in Pr.); ich kann hier allein heraussteigen. – Nachts: unter uns Party mit Lärm bis 3h!
Nachmittags mit Helmers zur Departmentparty bei Robsons9Vielleicht J. Wesley Robson: http://texts.cdlib.org/view?docId=hb267nb0r3;NAAN=13030&doc.view=frames&chunk.id=div00056&toc.depth=1&toc.id=&brand=calisphere; dort 3:40-5:40 (großes Haus mit Garten. Ich sitze auf Sofa, mit meinem Kissen. Dalkey mit hübscher Frau; er hat ein Kriegsspiel erfunden. Mathers mit Frau mit langen Haaren, die auch Philosophie studiert. Rescher und Frau; er sagt zu Stace, 🕮 dass dieser ihn vom Positivismus zur Metaphysik bekehrt habe. Stace fragt mich über Whitehead; ich erzähle dessen Einwand, dass Positivismus gewisse Erfahrungen vernachlässigt, dass wir aber aber alle, auch religiöse Erfahrungen, als solche anerkennen; aber Theorien, z. B. über Gott, müssen geprüft werden aufgrund der Evidenz. Mia Reichenbach. Ramona und Mann, Marple, der etwas mürrisch aussieht. Miss Britt‚10Patricia Marie Britt, 1959 an der UCLA promoviert mit der Schrift The logical analysis of subjunctive conditionals und alle anderen Assistenten. Kaplan, über Sc Fi.) – Abends Musik; ich tanze zum ersten Mal hier.
10:30 Off. (Mathers ganze Stunde über seinen Thesisplan; anlytisch-synthetisch; ich rate ihm, die lange Leseliste einzuschränken.) 12h zu Dr. Kupper (Scheck gegeben.) – Abends Musik und getanzt. – 1:30 drittes Nemb.
3-5 drittes Seminar.
Vormittags mit Ina spazieren 22 Minuten (etwas tense). – Meist im Bett. – Abends zusammen, in Scheide, gut! – 1h drittes Nemb.
1-2 Departmentmeeting. – Nachmittags 1 ½ Stunden auf. – Abends Muskeln im Rücken sore. Aber getanzt. – Etwas Magenschmerzen; Heizkissen hilft nicht; 1h drittes Nemb und 2 Tras.
Schon vormittags etwas Magenschmerz. (Ina zum ersten Mal in Klopfers Fr-Klasse 8h.) – Ich fahre halbwegs, dann Ina, weil es spät wird. Zu Dr. Kupper 2-3. (Über Magen; Sex gestern. Im Leben erst spät. Aber meist im Leben glücklich.) – Ich fahre Beverly Glen ganz hinauf, bis auf die andere Seite der S.M. Berge. Dann fährt Ina: Benedict Canyons, herunter; bis 4 ½. – Abends getanzt, –🕮 spät abends wieder etwas Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; 12h 2 Tras und später 2 Donn, hilft.
Vormittags mit Ina spazieren 20 Minuten; etwas tense. – Nachmittags Muskeln sore. 3:30-4:50 Miss Britt hier (über ihren Thesisplan: subjunktive condit. Sie sagt, sie hat Bibliographie von ca 120 Sachen, und auch schon die Mehrheit davon gelesen.) Ich sitze tense, und spreche dadurch stockend. – Abends ein wenig getanzt. – Unten lärmende Party (Ina sagt, bis 3h!). Ich nehme Wachs in die Ohren; dann geschlafen.
Nachmittags 3 ½ – 9 Mia Reichenbach hier. (Sie zeigt mir Antwort von Frau Dingler an Grünbaum, der an Dingler geschrieben hatte, um ihn zur Rede zu stellen für das Verhalten zu Reichenbach 1933. Sie schreibt, dass der Minister in Hessen Dingler gesagt hat, dass Reichenbach ihn als „Judenknecht“ denunziert habe; dadurch habe Dingler später seine Stellung verloren. Wir sind einig, dass Grünbaum nicht darauf antworten sollte. – Ich erzähle von meiner Analyse, und den guten psychologischen Wirkungen; sie ist sehr interessiert, kennt allerhand Analytiker hier. Sie sagt später Ina, dass sie nach Hans’ plötzlichem Tod ganz zusammengebrochen war, und Frau Deri und Frau Fenichel ihr halfen, aber nicht Analyse. Sie sagt, auch jetzt noch fühlt sie sich „ganz in der Luft“, hat keine nahen Freunde. – Sie hat in Deutschland Doktor in englischer Literatur gemacht. – Hier unterrichtet sie Philosophie am LA City Coll., 15 Stunden!). Ich lege mich zwischendurch mal 40 Minuten hin, sonst immer gesessen. – 1h drittes Nemb.
Gebadet. 12-1 bei Dr. Kupper. – 2-4:45 bei Dr. Weinberger. (Er fragt nach allen Krankheiten usw. Ich ausführlich über Rücken, alles Übrige nur kurz erwähnt. Dann Tests: Blut, Urin 🕮 Kardiogramm, Xrays vom Rücken, eins von vorn und eins von der Seite.) – Nachts etwas Magenschmerz, Heizkissen hilft nicht; 2 Tras, 1h drittes nehmen und 2 Donn, hilft.
Zufällig erfahre ich, dass kein Departmentmeeting! – Ich fühle mich etwas tense. Trotzdem fahre ich nachmittags Auto mit Ina; zur Wäscherei, dann zu Helmers; Ina fühlt sich heute nicht wohl; beide werden wir etwas gereizt. Bei Helmers bleiben wir zum Supper. (Über sein eben gekauftes Haus. – Er hat heute Beweis für 4 Farben Theorem gefunden, bezweifelt aber selbst, ob er korrekt ist. – Nachher spiele ich mit ihm Scrabble, mit Buchstabenplättchen, die hingelegt werden, um Wörter zu bilden.) – Abends tense; zweimal kurz getanzt, aber es geht nicht gut. – Nachher etwas Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; Ina bringt mir Milch und liegt bei mir und ich sage, dass es mir leid tut, dass ich zornig auf sie war. Nachher geht es mir besser. – Unruhig geschlafen.
Gebadet (schon wieder, wegen Doktor). – 2-3 zu Dr. Kupper (Ich berichte: Sex am 12., Fantasien dabei, Bleisoldat auf Pferd. Er sagt: Die Furcht über den Rücken wird weniger werden, wenn ich vorne mehr aktiv sein kann.) – 4hzu Dr. Weinberger. (Er sagt: Es ist ein Disk, obwohl X-ray es nicht zeigt; man soll nicht alles psychologisch deuten, eines Tages kann man sonst eine organische Krankheit übersehen. Herz und Lunge in Ordnung. 🕮 Blase in Ordnung, Urin normal, Prostata sogar klein.) Ich fahre zu Kupper, und später von Dr. Weinberger ein Stück; aber dann müde, und Ina fährt. – Ich sage Ina, dass Dr. Weinbergers Diagnose von Disk mich nicht beunruhigt; auch wenn noch Disk da ist, hat er doch seit langem keine Unfälle verursacht, und meine gegenwärtige Schwierigkeit ist jedenfalls psychologisch; das ist mir durch Dr. Wallis doch klar geworden.
Vormittags und mittags fühle ich mich wohl. Aber nach dem Nap, als wir ausfahren wollen, Muskelschmerzen; vielleicht doch Nachwirkung vom Einfluss von Dr. Weinbergers Diagnose? Ich bleibe nachmittags im Bett. Zum Abendessen auf. Nachher viel Musik; das tut gut; auch kurz getanzt. 10:30 überraschend zusammen. Gute Entspannung. – 1h drittes Nemb.
11-3:15 Kalish hier. (Über seine Aufsatz „Logische Form“; er hat schon selbst die Fehler bemerkt. – Er erklärt mir Tarskis unveröffentlichtes AS der Mengenlehre. – Über Psychoanalyse. Ich erzähle von meiner, dann er auch von seiner. Erstaunlich ähnliche Schwierigkeiten: Unfähigkeit für Aggression, für Emotionsausdruck, für Eifersucht zu sehen, für Ambivalenz zu sehen. Sein Vater ist erfolgreicher Geschäftsmann, war gegen Philosophiestudium; er ist immer noch sehr bemüht, alles dem Vater zu Gefallen zu tun. Seine Frau war aggressiv, auch gegen ihren russischen Vater, war eifersüchtig und wünschte, dass er es auch wäre. Er sagt, er hat oft Leute bei sich, Wunsch für Bejahung, kann auch nicht die absagen, die er nicht sehen möchte. Über Loyalty Eid. Er war sehr dagegen; aber Dennes und sogar Tolman rieten den jungen Leuten nachzugeben; Kaplan und Platt besuchten zu Anfang des Sommers Sproul und gaben dann nach, schließlich er auch. Platt war arg geknickt dadurch, weil er am Anfang im Senat (unter Einfluß von Alkohol) 🕮 entschieden erklärt hatte, er würde nie unterschreiben; dadurch und durch Alkoholismus kam er ganz herunter, schließlich vor einem Jahr noch der Tod des Sohnes im Meer. – Zu Ina über Kaplan: dieser war ganz geknickt, dass Olaf und nicht er uns am Flugplatz abgeholt hatten, er hatte dann abends bei Kalish einen Tränenausbruch!; er hat den Ehrgeiz, auf vielen Gebieten Bescheid zu wissen, auch Musik, wo er nicht genug verstehe.) Ich liege zwischendurch für ½ Stunde, sonst die ganze Zeit auf. –
Vormittags Sprechstunde (Kelly; ich willige ein, zu seinem Doktor-Komitee zu gehören). Zu Dr. Kupper (über Dr. Weinbergers Diagnose: Disk; meine Muskelschmerzen und Depression am 16. Er sagt: Die Frage, ob es Disk ist, ist akademisch; wichtig ist, die Furcht für Rücken und Front loszuwerden.) – Abends 10h beim Zähneputzen Muskelschmerz links hinten; ich verscheuche die Idee, es könnten die Nieren sein; bin aber doch etwas down. Wir spielen Stanf.Conc., Ina bei mir im Arm, zärtlich, etwas Tränen. Dann tanze ich, lebhafter als sonst, und es tut mir sehr gut. – Nachts 3h Magenschmerz, Heizkissen; 2 Tras, 2 Donn hilft endlich.
11-2 Norman Mar 3-5 Seminar. – Abends 11h etwas Magen; Heizkissen, Milch und Biskuit, hilft.
11-2 Norman Martin hier (er ist an Research Center nahe Ann Arbor, gehört zur Universität; sie arbeiten über Suchmaschinen und anderes; auch etwas über Übersetzungsmaschinen; er ist hier für Konferenz über letzteres. Sie erwarten Kind im Dez. Er hat Aussicht, dort, weiter zu bleiben, als Research Associate, Gehalt ist besser als alle Lehrer. – Ich sage: in einigen Jahren wird Übersetzungsmaschine unnütz sein, weil IL benutzt wird; er meint, nicht vor hundert Jahren.) 🕮 Abends 10:30 zusammen, ungeplant, ganz in Scheide – Nachts geträumt.
1-2 Departmentmeeting. – Es geht mir gut. (Brief von Hedi; Maggies Ängste kommen heraus beim Rorschachtest. Wir sind froh und dankbar, dass wir zusammen sind. Abends Schubert Musik. Ina in meinem Arm; und ich getanzt.)
Vormittags mit Ina spazieren 33 Minuten. – Nachmittags eine Stunde auf. – Abends 10h ein wenig deprimiert. (aus unbekannten Gründen, vielleicht weil Dr. Kupper heute ausfiel); Ina kommt später und tröstet mich mit Zärtlichkeit. Nachts 2.
11-2¼Kaplan hier. (Über seinen Aufsatz für Schilpp. Meist übereinstimmend. Unterschiede: Ich glaube, Werturteil enthält einen nicht-kognitiven Teil von ‚Fiat…’; und ich glaube, dass zwei Personen in allem Glauben übereinstimmen und doch verschiedene Entscheidungen machen können.) – Nachmittags Ayer’s ms für Schilpp gelesen. – Nachts 3h aufgewacht, Magenschmerz; Heizkissen hilft nicht; 2 Tras und 2 Donn, hilft langsam.
Mittags Helmers hier. (Maggie kritisiert Suyin Han, die chinesische Autorin des Buches von Hongkong, dass sie nur sich selbst liebt, die Menschen nicht objektiv schildert, und überdramatisiert; ich versuche sie zu verteidigen.) – 4-6 herumgefahren, erst ich, dann Ina. (Mandeville Canyon; das Haus, das Olaf kaufen will, und die Hügel weiter oben.) – Ich beklage mich, dass Ina oft leicht gereizt wird; sie muss etwas weinen; vielleicht weil sie ihren Doktor vermisst. –
Vormittags Office Sprechstunde. (Semarua, ein Chemist, überlegt, später zur Philosophie überzugehen. – Mit Kalish allgemeines Programm meiner Kurse besprochen.) 12-1 Dr. Kupper (meine Depression Fr, weil er abgesagt hatte. Inas Trost, und Selbsttrost. Ich fantasierte ihn auf der Jagd, wie Dr. Carrier. Vater Jagdflinte. Ich wollte nicht, dass er Hasen schoss. Der Doktor: Der kleine Junge wollte nicht, dass der Vater ihn schießt. Über den Krieg.) – Nachmittags Næss’ neues Buch gelesen.
Mittags etwas Muskeln gespürt. – Nachmittags Seminar; ich stehe öfters auf und schreibe auf die Wandtafel. – Abends zusammen, Scheide, gut. – 1h drittes Nemb. 🕮
Nachmittags besehen wir 2 Häuser im Beverly Glen Canyon, nur von außen. Ich fahre bis zum Glen. (Das obere Haus ist das Hebron, das an steilem Hang nett, aber sehr wenig Platz außen herum; Patio zum Sitzen, alles schön bewachsen, vielleicht könnte man die Eingangsveranda noch etwas einschließen, weil draußen wenig Platz. Preis 1.000. Das nächste Haus weiter hinauf, hoch am Hang, ist Kalishs. – Das untere Haus ist dicht an Hauptstraße mit viel Verkehr, hat aber Rasenplatz und erhöhte Sonnenterrasse, ein 2. Schlafzimmer im 2. Stock; Preis 1.000. – Wir sind ganz angetan davon, dass es doch nette Häuser für mäßigen Preis gibt; aber wir möchten etwas mit größerem Grundstück und etwas mehr Innenraum, für Bücher usw.)
1-2 Departmentmeeting.
Zu Dr. Kupper 2-3 (Über „Little Boy“ Kenneth. Meine Gefühle oft wie kleiner Junge. Stimmung meist gut jetzt. Am 26. Sex, gut.) Ich fahre hin und zurück; ich wage jetzt schneller zu fahren.
Ich fahre mit Ina auf den Berg hinter Pac. Pal.; dann zum Rustic Park oben in unserem Canyon. Dort ein wenig spazieren; aber da ist nicht viel. – Abends gebadet (seit 15.). – Später ein kleiner Muskelschmerz am Rücken, hinten links oben; ich erschrecke und denke „vielleicht die Nieren“; obwohl ich es nicht wirklich glaube, fühle ich mich doch down. Trotzdem stehe ich auf zum Zähneputzen. Nachher kommt Ina nochmal zum Trösten. – Heizkissen. – 12h drittes Nemb; dann gut geschlafen.
2 ½ – 5 ½Teeparty bei Kaplans; dabei Stace, Platt, Lawrence und ihre Frauen. (Meist mit Stace gesprochen. Er fragt über britische Philosophen, besonders Ryle. Ich erzähle von Farrells Aufforderung hinzukommen, und Quines Enttäuschung. Über Kemeny; sein Weggehen von Pr. war wohl zu impulsiv. St: Ja, foolish; er hatte Aussicht auf praktisch sichere Promotion, aber verlangte feste Zusicherung, das war unmöglich. – Er fragt, ob Dreidimensionalität des Raumes analytisch; ich: das hängt von der Sprache ab; es ist gewiss im Grunde ein empirisches Problem.) – Abends spät 🕮 etwas Magenschmerz; Heizkissen, 12h 2 Tras und 2 Donn, 1h dasselbe nochmal. Hilft nicht, Crackers und ein wenig Milch, trotzdem stärkere Schmerzen; 1:30 Cod, hilft.
XI / 1954 10 ½ – 12 ½ im Office; kein Student. Mit Kalish ausführlich über Logikprogramm (heute abend extra Department Meeting; er wird meine Auffassung mit vertreten.) Beim Herausgehen aus RH übersehe ich die Stufe, das gibt Stoß im Rücken; ich erschrecke, aber gehe munter weiter, erzähle es Ina erst nachmittags. – 1 (anstatt 2) zu Dr. Kupper. (Ich berichte: Problem im Wartezimmer; das ewige Problem: was ist recht? Aber ich habe oft sehr gegen Konventionen gehandelt, mit Ina und Maue. Über Rückenschrecken vorhin. Er: Unentschlossenheit und Angst für Rücken hängen zusammen, und auch zusammen mit den Fragen über Sex als Kind, die unbeantwortet bleiben.) – Agnes schreibt in verblümter Weise über Geldüberweisungen; ich streite mit Ina über Interpretation davon; wir kriegen beide heftige Emotionen gegen einander. – Zum Abendessen auf, und später auch kurz zum Tanzen, aber nur ganz vorsichtig. Später kommt Ina zu mir, zum Trösten; dann zusammen Scheide. Gute Entspannung. Vorher etwas Zahnschmerz (der rechte Zahn oben rechts hinten); der verschwindet fast ganz; und Magen ist heute gut. –Tras Großes und kleines Nemb; dann gut geschlafen.
Ich fühle mich immer noch tense, durch den Schreck gestern. Mittags im Bett gesessen. – Seminar geht gut; ich stehe mehrmals auf für Wandtafel, und vergesse alle Sorge beim lebhaften Sprechen. Nachher Mc Corqu. Zum ersten Mal gesprochen; er war immer Seminar, hat sich nie gemeldet! – Zum Abendessen auf.
Mittags sind Hände etwas fiebrig, aber keine Temperatur. Auf zum Mittagessen. – 6:30 100.0 F ich gehe zum Abendessen, aber bald zurück, weil zu schlapp. 8:30 100.8. 9-11 Rumpfwickel, aber ich schwitze nicht, 11h 100.4 – 1:30 drittes Nemb. 🕮
Temperatur ist normal; morgens, mittags, und 6h, und 11h. Aber noch müde; bleibe im Bett. Ich suche Bücherkarten aus für Vorschläge für Universitätsbibliothek. – Nachts 1h drittes Nemb.
2h zu Dr. Kupper (über Fieber am 3. – Heimliche Buchführung. Der Fluch gegen Mutter! Die Beichte zu Oheim Siebel). Ich fahre hin und zurück (hin Sunset, zurück Wilshire), jetzt schon schneller und leichter. – Abends Tränen bei Musik; Ina tröstet mich. – Gut geschlafen.
Ganzen Tag am ms „Meang in natürlichen Sprachen“ gearbeitet. – Nachmittags 5-7 im Wohnzimmer gesessen; dann zum Abendessen auf. – Abend ein wenig tense; Ina tröstet mich; zusammen Scheide. –
10 ½ -11 ½Helmers hier. Beim Aufstehen spüre ich plötzlich etwas im Rücken, und erschrecke. Daher sitze ich tense und ängstlich da, und lege mich nach ½ Stunde wieder hin. (Ina sagt für mich ab bei Mia Reichenbach.) (Ina fährt mit Helmers, Häuser ansehen, bis 2 ½.) Ich singe mir zum Trost ein wenig und muss dabei weinen; ich singe auch etwas für Ina, dass ich sie lieb habe und doch immer bei ihr bleiben will. Ich teste den Rücken etwas; mehrere Stellen sind sehr empfindlich, besonders am oberen Rand vom Beckenknochen, auch bis nah an das Rückgrat. Aber ich sage mir: Das war, was ich vorher plötzlich spürte; es ist nichts am Rückgrat; und ich fluche auf Dr. Weinberger, der mir wieder diese Idee beigebracht hat. Ich bleibe den ganzen Tag im Bett nachmittags ½ Dex (Ina geht 4-6 zu Mia; dort sind Robsons und Meierhoff.) – 10h Musik: Beethoven Kaiserkonzert; ich gehe ein wenig tanzen; das tut meiner Stimmung sehr gut, aber ich bewege mich nur vorsichtig. Dann Ina in meinem Arm, lieb und tröstlich. – 11h drei Nemb. Gut geschlafen.
(Office abgesagt.) 12 Dr. Kupper (berichtet: Sa abend kleine Depression; zusammen; Traum von Eisenbahn, und Kalish; gestern Schreck über Rücken, und Depression; Traum über Irrigator.) Ina fährt mich; es geht ganz gut. Nervenpunkte am Rücken noch empfindlich. – Zum Abendessen ¾ Stunde auf, noch etwas tense. – 10:30 überraschend zusammen, Scheide (nach 2 Tagen!) 🕮 1h drittes Nemb.
3-5 Seminar. Mehrmals an Wandtafel gestanden. – Zum Abendessen auf.
Wieder regelmäßig zu Mahlzeiten auf. – Vormittags und nachmittags zur Arbeit im Wohnzimmer gesessen. – Nachts 1:30 Magenschmerz, 2 Tras und 2 Donn, hilft. Geträumt: Kemeny, ich kutschiere Schlick.
4-6 mündliches Examen Mathers (in Logik. Ich Chairman; Millers, Kalish; Maltzman11vermutlich Irving Maltzman (1924-2015) als Psychologe, er hat bei Bergmann studiert; Linguist Hoijer12vermutlich Harry Hoijer (1904-1974) ist krank, kommt nicht.) – 1h Magen; 2 Donn, später 2 Tras, 4h aufgewacht, nochmal 2 Tras.
2-3 Dr. Kupper (2 Träume: Kemeny; Schlick. Ich mache Sexassoziation zu diesen und den vorigen. Er: Die ewigen Sexinterpretationen helfen uns nicht; die Grundschwierigkeit für mich ist, dass ich mir klein und hilflos vorkomme, wie als Kind; daher die Rückengeschichte; sie bedeutet: „Ich bin zu schw klein, kann alleine nicht aufstehen; die Krise im Sommer ‚52 und das im Bett Bleiben in Princeton kam aus der Furcht, wie ich vor den großen Männern am Institut bestehen würde; und Ende 1937 durch die Schwierigkeit der neuen Aufgaben, Konflikt mit Dean, usw.) Ich fahre hin, und teilweise zurück; dann fährt Ina uns Kenter Rd., und Hanley Rd, damit ich 2 Häuser dort ansehe, von außen. Die Gegend gefällt mir gut, besonders weiter oben, Tiger Tail Rd.; allerhand moderne nette Häuser, aber sicher zu teuer. – Abends spreche ich mit Ina über Dr. Kuppers Erklärung. (Ich finde in alten Tagebüchern: erster Rückenanfall 28.12.36; aber schon am 14.1.37 Vorlesung begonnen; dann nichts bis Sommer 38 in Pac. Grove, und viel gelegen in Carmel, aber oft auch Ausflüge. Ina sagt: Dies war auch am Anfang von Research Zeit, so wie S.F. und Vermont!) – Später spüre ich Muskeln. Ina bei mir, und überraschend zusammen, Scheide. – Gut geschlafen.
Ich arbeite an Kemenys neuer Methode (2 Wahrscheinlichkeits ) . Vormittags und nachmittags im Wohnzimmer gesessen. 🕮
Nachmittags 2 Häuser angeschaut. (Ein kleines an Hanley Rd., modern, Ausblick meist auf Hausdächer. Das 2. an Deerbrook Lane, zwischen H. und Tiger Tail; auch modern, schöner und größer; die Wohnzimmer haben riesige Fenster bis ganz hinunter, sodass man wie im Garten sitzt. Ich finde es sehr anziehend, aber Ina sieht die Nachteile: die Küche ist nicht richtig abgetrennt, und nicht genug Platz für unsere Bücherregale.)
Sprechstunde (mit Yost gesprochen über meine 400 ausgesuchten Karten; er sagt, Miss Britt ist zuverlässig, man kann ihr die Karten anvertrauen.) 12-1 Dr. Kupper (ich berichte: ich habe Tagebuch studiert und gefunden, dass das erste lange Liegen nicht Dezember 36 war, sondern erst Sommer 38 in Carmel; das war Beginn von freier Zeit, ebenso auch 42 in SF und 52 vor Princeton. Er: Das ist eine systematische Überlegung wie ein Vortrag, nicht freie Assoziation. Ich bin geknickt.) – Beim Abendessen erzähle ich Ina über die Analyse (mir scheint, er gibt nicht genug Hilfe, das freie Assoziieren zu lernen; wie Frau Tschichold: „Nicht so gehemmt tanzen!“ Ina sagt, warum ich ihm nicht diese kritischen Gedanken und Gefühle gesagt habe; er warte vermutlich darauf. Die Aussprache mit ihr tröstet mich etwas über die Enttäuschung, dass ich es immer noch nicht richtig mache in der Analyse.)
Nachmittags Seminar. (Ich stehe allerhand an der Wandtafel.) Nachher auf der Rückfahrt sehr müde und Muskeln gespürt und tense. – Abends spät 10:30 noch zusammen „Sch.“, schön.
Über Kemeny gearbeitet.
1-2 Department Meeting. – Über Kemeny gearbeitet.
2-3 Dr. Kupper (Ich war geknickt nach der vorigen Stunde; und Resentment, dass er nur kritisierte, keine positive Hilfe gab; wie Frau Tschichold. Und am Anfang fühlte ich mich ungemütlich, als er sich in den Stuhl hinter mir setzte. Nachdem ich alle diese Gefühle ausspreche, fühle ich mich freier, und kann weitersprechen. Er scheint befriedigt.) Nachher fahren wir zum Häuser anschauen in Cold-Water-🕮Canyon und Benedict Canyon; auch billiges Haus in Yokum R. Dann zu Helmers neuem Haus, ich zum ersten Mal. Maggie ist sehr erfreut. Ich schaue das ganze große Haus an; besonders das helle Wohnzimmer ist schön. Dann lege ich mich hin. Später kommt Olaf. 6 – nach 7 zum Essen aufgesessen.
An Kemeny weitergearbeitet.
An Kemeny weitergearbeitet. – Abends gebadet. Später beim Zähneputzen plötzlich Muskelschmerz, nur ein Moment, im Rücken; ich erschrecke, und der Schweiß bricht aus. Ina erklärt es aus meinem Resentment gegen ihre unfreundliche Bemerkung, und tröstet mich.
Ich fühle mich noch tense, sage Office ab. 12h zu Dr. Kupper (ich berichte von Erschrecken gestern abend. Traum am 21. morgens: Ich springe über eine Vertiefung, weit. Wie Hanno, der die Dissonanzen lang hielt. Wie im Sex. Zu Lehmboden: Agnes. Über Erröten. – Nächstes Mal fällt aus). – Sonst ganzen Tag im Bett geblieben. Abends deprimiert darüber; Ina tröstet mich; zusammen, Sch. Gute Entspannung. Aber nachts doch unruhig. 12:30 drittes Nemb.
Ich stehe mehrmals kurz auf; auch etwas gesessen; auch mal kurz getanzt. Ich beschließe, doch zum Seminar zu gehen. Nachmittags Seminar; ich bin tense, aber spreche doch lebhaft und vergesse die Schwierigkeiten. Aber zweimal beim Aufstehen tense, und nur ganz kurz gestanden. Nachher sehr müde, und mühsam zum Auto gegangen. Froh, dass ich doch das Seminar habe geben können (10. Sitzung).
Über Strukturcharakteristik gearbeitet. Vormittags etwa eine Stunde gesessen. Auch nachmittags ein wenig gesessen. Auch zu den Mahlzeiten. Aber beim Abendessen ziemlich tense; und Muskeln gespürt, auch später im Bett; darum nicht zum Zähneputzen aufgestanden.
Zu Mahlzeiten auf, auch nachmittags ein wenig. Ich spüre immer noch Muskeln etwas. Abends getanzt. Suppes und Davidson gelesen.
Mittags auf. – Nachmittags Suppes hier 3:30-7. Ich sitze auf bis ca. 5, liege dann auf Couch. (Über Entropie. Er hat einiges in meinem ms gelesen, und stellt Fragen. Ich erkläre, was ich mit „physikalischer Größe“ meine; über Neumann, und dass mir scheint, er meint mit „Entropie“ 🕮 die Schätzung einer physikalischen Größe. S.: Der Boltzmannbegriff, weil abhängig von Zellsystem, ist nicht eine „sinnvolle“ physikalische Größe. Ich: Mein Begriff in Teil II ist unabhängig von Zellsystem und stimmt numerisch im wesentlichen mit Boltzmanns überein; er ist eine Funktion der Distanzen im Symbol-Raum; und die Position und Momentum in S.s Partikelmechanik AS definierbar sind. So auch mein Entropiebegriff in II. Das interessiert ihn sehr. Ich sage: Gibbs’ ensemble stellt eine Evidenz dar; daher ist Gibbs’ Methode geeignet für Schätzung einer physikalischen Größe Entropie, nicht für letztere selbst. – Er warnt mich vor Sugar, der persönlich schwierig sei; er will Topofür sich monopolisieren, überschätzt seine eigenen Fähigkeiten und Leistungen sehr. – Über seine axiomatische Methode. Ich: Warum nennt er den Begriff („expliziten Begriff“) mengentheoretisch anstatt logisch? Er: Er will nicht zurückgehen auf die logischen Grundlagenprobleme; seine Darstellung will Physiker beeinflussen und zur Mitarbeit anregen; daher setzt er moderne Mathematik voraus und will die Probleme mathematisch formulieren, nicht meta-mathematisch. – Er ist trainiert in mathematischer Statistik durch Gershick13Meyer Abraham Girshick (1908-1955), hat offensichtlich auch unter dem Namen „Gershick“ publiziert. und andere. Er wird im Berkeley Symposium sprechen über subjektive Wahrscheinlichkeit (Savage). Ich sagt mir, wie er Beziehung zwischen Sav. und mir sieht, und ich erkläre, wie ich sie sehe. Er hat mein Prob. studiert; er hat Cont., aber noch nicht richtig studiert. Vielleicht will er mal wieder herkommen, finanziert durch sein Government Projekt oder sein Department, damit ich ihm die neueren Probleme über n Familien erkläre. Er weiß aber noch nicht, ob er sich dann da hineinstürzen will. Er ist sehr beschäftigt mit Grundlagen der Physik, vielleicht will er AS der statistischen Mechanik machen, und mit Messung von util., auch experimentelle Untersuchungen mit Psychologen. Er sagt, Rubinist genial in Mathematik, glänzend in Finden von Lösungen, aber jemand anders muss ihm Probleme geben und muss die Aufsätze schreiben; er ist zu ungeduldig und lebhaft im Gespräch, kann nicht Fragen genau beantworten (wie Neumann). Daher wäre es besser, wenn ich meine Probleme nur ihm, nicht R., erkläre; er kann dann die mathematischen Probleme herausund dem R. in der Statistik Sprache der Statistik vorlegen.) 🕮 Kalish ist nicht mitgekommen, weil er auf einmal Gäste hat.) – Zwischendurch kommt Beckwith kurz herein (er bringt ms von kleinem, populären Buch über Logischen Empirismus; er schenkt mir sein Buch über sozialistische Ökonomie. Er sieht ältlich aus; strenges, etwas bitteres Gesicht. Ich sage, ich will mit ihm sprechen, wenn ich etwas in das ms hineingeschaut habe.) – Abends im Bett gegessen. – Später getanzt.
Vormittags und nachmittags etwas gesessen, und zu Mahlzeiten auf. Im Zusammenhang mit Davidson, über logische Modalitäten gearbeitet. – Abends zusammen, Scheide.
Über allgemeine Modalitäten gearbeitet. Vormittags und nachmittags aufgesessen, je 1 ½ Stunde.
Office (Edwards, über Linguistik und Logik). 12hDr. Kupper (schlechte Woche, durch Rückenschmerz, und Ausfallen von Meeting am 26.) 2 Träume. Er sagt zum Schluß, er glaubt, ich werde meine Ängste loswerden). – Nachmittags 2 Stunden im Wohnzimmer.
Nachmittags Seminar (nicht aufgestanden, aber es geht viel besser als voriges Mal.)
XII / 1954 An Modalitäten gearbeitet. Mittags Maggie hier. Vormittags und nachmittags auf. – Abends zusammen, Scheide. – 1:30 drittes Nemb.
Gearbeitet an neuer Idee: offene, geordnete Familie von Prädikaten (oder Relation). – 3-5 mündliches Examen Miss Britt über Logik (sie ist sehr nervös; vorher versuche ich sie zu beruhigen. Sie wird manchmal geflustered14Englisch „flustered“: durcheinander, nervös, aufgeregt, besonders mit Formeln an der Wandtafel. Dann sagt sie „sorry“ und schweigt! Wir versuchen ihr zu helfen, und sie bringt schließlich auch allerhand heraus. Dabei Professor Paige von Mathematik und Galbraith von Geschichte. – Nachher, während wir beraten, spricht sie mit Ina im Korridor und weint aus Angst, dass sie nicht bestanden hat.) – Abends getanzt. Diese Woche geht es mir viel besser als vorige.
2-3 Dr. Kupper. 🕮
Über Symbol für geordnete, offene Familie; Lösung gefunden. –
Nachmittags 4-6 Mia Reichenbach hier. (Sie ist sehr fleißig dabei, die englische Ausgabe von Raum-Zeit und das Buch über Zeitrichtung fertigzumachen. – Sie scheint nahe befreundet mit Mayerhoff. Aber fühlt sich doch anscheinend oft einsam.)
Office (niemand da). 12-1 Dr. Kupper (über Fahrstuhl; frühere Fantasien von Amputation; Frankenberger, sein Selbstmord; Vermont; später „Segelboot“ Fantasie. Er: Wieso diese morbiden Ideen, wo es mir jetzt doch gut geht? Ich: Die sind doch immer noch im Hintergrund da.) – Hin- und zurückgefahren. – Für Seminar vorbereitet.
Für Seminar vorbereitet. 3-5 Seminar. Ich sitze tense, und der Gürtel drückt. Nachher mühsam zum Auto gegangen, abends im Bett geblieben.
Über Modalitäten gearbeitet.
Über eine Stunde gefahren zum Üben. Dann zu Maggie ins neue Haus. Auf der Couch gelegen. Auch etwas television angeschaut (übermäßig viele commercials, und zuweilen ist das Bild ein wenig verzerrt). Dort lunch. Sie ist sehr erfreut, dass wir gekommen sind. – Nachmittags große Verstimmung mit Ina. Sie wünscht, dass ich Rorschach Test nehme, ich verschiebe es immer. Sie fühlt sich gekränkt und macht mir Vorwürfe, dass ich nie etwas für sie tue. Ich habe ein schlechtes Gewissen, bin aber unwillig über ihre Vorwürfe. Spät am Nachmittag große Aussprache und Versöhnung. Dann sage ich, ich will jetzt Test nehmen. Wir nehmen TAT, weil sie die Bilder nur für einige Tage hat. 12 Bilder in 1 ½ Stunden; manche Geschichten rühren mich zu Tränen; es tut gut, Gefühle herauszulassen. – Abends zusammen, lieb und zärtlich; Scheide. – 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.
2-3 Dr. Kupper (ich berichte Traum. Nachher sagt er: Da ist zu wenig Kontinuität (!) Warum taucht die Kriegszeit so häufig auf? Ich: weil stark emotional besetzt, Todesgefahr usw. Er: Da muss auch eine Befriedigung gewesen sein; das männliche Zusammenleben. Ich wünsche, mit Männern nahe zusammen zu sein, z. B. mit ihm, um 🕮um dadurch Stärke zu bekommen.) – Haarschneider (zum ersten Mal seit 20.9.!). – Ich fahre heute immer; in Westwood, während Ina Blumen für Maggie kauft, fahre ich zweimal um den Block. Zu Bowling Green, Haus von außen gesehen. (Es scheint nett; aber für 25‚500 doch nicht gut genug gelegen, zu dicht zwischen Häusern, und keine Aussicht.) Zu Maggie und Olaf kurz; ich bringe ihr gelbe Astern, sage: nicht für die große Party, sondern für sie selbst.
Über Symbol für Relationen gearbeitet. – Abends TAT Geschichten. – Abends überraschend zusammen, mit.
Kalish hier , auch für Lunch; dann geht er mit Ina spazieren. (Mit ihm diskutiert, 11:30-1:30 und 4-5:30. Ich erkläre ihm meine neue Idee für Modalitätssysteme, mit nur extensionalen Intensionen. Er ist sehr interessiert und will vielleicht mit mir einen Aufsatz darüber machen. – Er erzählt von Miss Britts hysterisch erfundener Krankheitssache voriges Jahr; und über Piatts Trinken. – Er sagt Ina über seine Freundin Dorothy Warren, Tochter des Richters.
9:10-10 Dr. Kupper (heute ausnahmsweise so früh. – Ich berichte meine Gefühle über vorige Stunde: resentment , „unfair“, inkonsequent. Ich widerspreche ihm später, als er meint, dass das Wort „Homo“ nur Verdeckung für noch verdrängte Gefühle ist. Er lobt mich, dass ich gegen ihn aufstehe!) –Office. (Mit Mathers; ich empfehle, wie Kalish geraten hatte, dass er jede Woche eine bestimmte Anzahl Seiten der Dissertation dem Kalish gibt; Kalish erklärt, dass er willig dazu ist. Mrs. M., über Term Paper; sie dankt mir, dass ich mit M. gesprochen habe.) Mit Kalish über Modalitäten bis 12:30. – Beim Nachhausefahren müde, obwohl ich im Office die ganze Zeit gelegen habe; bisher habe ich gefahren, dann fährt Ina.
3-5 Seminar (das 13., das letzte im Dezember; es geht gut, öfters an der Wandtafel gestanden.) – Nach 6h und mehrmals abends Herzflattern. Abends spät kommt Ina zu mir und tröstet mich. Um 12h gehe ich zu ihr und danke ihr. 🕮
Inas Geburtstag. Sie bringt Blumen, auf meinen Wunsch. – Über Modalitäten gearbeitet. – 3 – 4 ½ fahre ich; wir besehen Haus an Broonwayweggestrichenes Komma von außen, Redwood. – Abends Helmers hier.
Über Modalitäten gearbeitet (Symbol wird ersetzt durch Quantifier). – 1-2 Department Meeting.
2-3 Dr. Kupper. Ich fahre hin, und später ein langes Stück. Auf dem Sunset Boulevard gehe ich etwas links, weil vor mir Wagen geparkt ist; obwohl ich Handsignal gebe, fährt ein anderer in großer Geschwindigkeit links um mich und zu schnell wieder in Lane; ich bremse nicht schnell genug, und mein linker Front Fender kracht mit seinem rechten Hinter Fender, der Fender Guard scheint auch gezu haben. Es ist derselbe Fender, der schon mal eingebeult war; zum Glück jetzt nur kleiner Kratzer dazu. Ich war erschreckt, fuhr aber doch weiter. Durch Bellair, Roscomare hinauf bis Mulholland; dann zurück, Linda Dr., hinunter zu Sepulvedda. – Abends Muskeln gespürt, besonders beim Zähneputzen; trotzdem zusammen, mit schöner Schubertmusik, Sch., gut.
Beckwith ms gelesen. – Nachmittags, während ich abfahre, damit Ina leichter von der anderen Seite einsteigen kann, geht sie schon zwischen Auto und Mauer; als ich langsam vorwärts fahre, erschrickt, glaubt, dabei könnte der hintere Fender näher an die Mauer kommen und sie einklemmen; sie ruft und ich stoppe; sie kommt wütend ins Auto: „Willst Du mich denn umbringen“. Ich versuche, ihr zu erklären, dass der Rückfender nicht näher an die Mauer geht und daher keine Gefahr war, aber sie besteht darauf. – Wir fahren zum Haus in Centinella. Wir besehen es innen und aussen; Farbfotos von den Eisblumen, die jetzt nicht blühen. Dann nach Hause. Ich fahre immer. – Zu Hause will ich endlich in Ruhe Ina erklären, dass da keine Gefahr für sie war, aber sie sagt, dass ist doch lange vorbei und wozu denn noch. Ich bin unwillig, und bestehe darauf, es ihr zu erklären, und wir zanken lange herum. – Abends zum Essen Olaf und Maggie hier; nachher fährt Ina mit ihnen zu dem Haus. Es gefällt ihnen sehr, und sie raten, schnell zuzugreifen. 🕮
12-1 Dr. Kupper (über meine Schwierigkeit, Entschlüsse zu fassen, besonders solche, die mich für lange binden, wie jetzt Hauskauf). Ich fahre hin, und zurück durch Westwood. (Auf der Hinfahrt hatte ich beinahe einen Radfahrer angefahren, der quer vor mir fuhr.) – Wir beschließen, das Haus zu kaufen; Ina gibt $ 300 Anzahlung.
3-6 Kalish hier. (Über Modalitäten. Ich erkläre auch die neue Idee: Symbol wird ersetzt durch Quantifier.) – Ina telefoniert Mrs. Robson, dass wir das Haus kaufen; die sagt, wir hätten ein niedrigeres Angebot machen sollen; Ina macht sich Vorwürfe; ich sage ihr, wir haben doch die Verantwortung zusammen, und es scheint zweifelhaft, dass der Verkäufer heruntergekommen wäre.
Sellars ms für Schilpp gelesen. (Es ist unnötig polemisch; er spricht immer von meinen „mistakes“ in deskriptiver Syntax und Semantik; „in Wirklichkeit“ seien das präskriptive Begriffe.) – Abends zusammen, Sch., besonders gut.
Meine Fahrprüfung (ich fühle mich viel sicherer als das erste Mal; ich achte besonders darauf, mich bei Kreuzungen und Lane Wechsel umzuschauen. Der Prüfer sagt, es ist besser als voriges Mal; er hat eins auszusetzen, dass ich auf dem Boulevard zu langsam gefahren bin! Er fragt, ob ich mal einen Test für Reflexgeschwindigkeit gehabt habe (ich: nein); ich sage, ich fahre gewöhnlich schneller, nur heute besonders vorsichtig; er gibt mir die Wahl, entweder an einem anderen Tag eine dritte Prüfung zu machen (nur 3 sind erlaubt!) oder jetzt Fahrer Licence zu bekommen, beschränkt auf 2 Jahre anstatt die gewöhnlichen 4; ich wähle das letztere. Ich bin aber sehr froh, dass das jetzt erledigt ist.) – 3-4 Dr. Kupper (anstatt morgen. Ich fange an mit den Figuren an dem Freudbild; dann die Schwierigkeit des Beschlusses von Hauskauf, aber zu schnell beschlossen; nachher Bedenken. Dann über Vater, Bandstühle, mögliche Zusammenarbeit mit ihm in Fabrik usw. Er sagt zum Schluss: sehr aufschlußreich; zum ersten Mal Identifizierung mit dem Vater. Ich bin sehr froh darüber; auch Ina legt dem großes Gewicht bei.) – Wir fahren zum Haus Centinela; sie sind nicht zu Hause. Ich gehe zum ersten Mal den ganzen Garten hinauf bis zum Sitzplatz oben. Ich finde es sehr anziehend, 🕮 mit den vielen Blumen. – Abends ruft Ina Mrs. Kendom an (unsere Landlady); sie sagt auch, es war Fehler, das Hausangebot anzunehmen ohne zu handeln; sie hat Bedenken, ob das Haus den Preis wert ist, und rät, erst eine Schätzung von Darlehens Co machen zu lassen, bevor wir in escrow15Englisch für „Treuhandvertrag“ bei Immobiliengeschäften gehen; sie bietet sehr freundlich Rat und Hilfe an. Wir sind froh, in unserem unsicheren Gefühl jetzt wenigstens klar zu sehen, welche Schritte nun zu tun sind, um klarer zu sehen, ob der Kauf gut ist.
6 ½ – 10 Helmers hier (wir schenken Olaf eine Thermosflasche, und Maggie ein kleines Buch über Miro mit Bildern; sie hat Ina eine Schürzenbluse gemacht, für mich einen Fruchtkuchen. – Wir sind etwas gehemmt im Sprechen, weil wir unsere Probleme mit dem Hauskauf nicht ganz offen besprechen wollen; Olaf hat verkehrterweise geraten, den Preis ohne Handeln zu akzeptieren, und Maggie war übermäßig deprimiert über unsere nachträglichen Bedenken.)
4-5 Kaplan und Iona hier (sie bringen mir eine Flasche Sherry! Wir sprechen über Hanukkah und Weihnachtsfest; er sagt, er lässt die Kinder beides feiern, er selbst die Riten mit Hebräisch.) 5-6 Mia und ihr Sohn Frank (16 Jahre; zum ersten Mal bei uns. Sie sagt, Mrs. Robson sei sehr hilfsbereit, und Ina soll sie fragen, ob sie bereit ist, das Haus anzusehen. Sie bringt Marzipan für Ina, einen SD von Reichenbach für mich.)
3 ½ – 6 Beckwith hier (ich mache Comments zu seinem Buch ms über Positivismus; besonders, dass seine operationalistische Forderung viel zu eng ist.)
Wir hören, dass eine Darlehens Co das Haus an Centinela auf 12‚500 schätzt; sie sagen, Marktwert ca. 13‚500; mehr solle man nicht bezahlen; 16‚500 sei „preposterous“. Daraufhin beschließen wird, vom Kauf zurückzutreten, und notfalls das Deposit von 300 aufzugeben. – Morgens bin ich tense und sore Muskeln; Ina fährt mich, 12-1 zu Dr. Kupper. (Ich berichte tense und sore Muskeln; voriges Mal ging es so gut, kann es sein, dass ich heute Gefühle gegen ihn habe? Er sagt zum Schluss, vielleicht ist es Trotz, um zu sehen, ob er mich auch mag, wenn es nicht gut geht. 🕮
12 ½ – 3 Gusti Kalmus hier (sie ist einige Tage bei Freunden hier. Sie sagt, ihr Mann hat seit Wochen nicht mit ihr gesprochen. Sie erwägt ernstlich Scheidung.) – Ich lese Minneapolisdiskussion. –
3-4 Dr. Kupper (anstatt Fr. Ich berichte Traum über den Mast, den ich trage; allerhand gute Assoziationen; gestern abend Geschichte von Moravia, Junge im Segelboot.) 4 ½ – 8 bei Helmers. – Mrs. Robson hat geraten, einen Rechtsanwalt zu nehmen. Wollstetter empfiehlt Robert Millen; abends telefoniert Ina ihm die ganze Geschichte. – 1h drittes Nemb. Etwas Magen oder Rippen; Tras und 2 Donn, hilft.
9:45 Sellars (Er war in Berkeley für AAAS und APA Meeting. Er und Frau wohnen in S.M., Hotel The Georgian. Er ist hier für Diskussion mit mir über Probleme des Minneapolis Center. – Heute über Physikalismus gegen Emergentismus. Mehrmals gibt er zuviel zu, und muss es später zurückziehen . Ich zeige ihm eine Inkonsequenz in seiner Position. Schließlich stimmt er der physikalistischen These bedingungsweise zu, nämlich unter der Annahme, dass es zu jedem \(\alpha{}\)-Konstrukt, d. h. Sinnesdatum, ein P-Equivalent physikalisches Konstrukt gibt. Er ist klarer im Gespräch als in seinen Aufsätzen; durch Rückfragen kommen wir leichter zum gegenseitigen Verstehen. Er hat ganz gute Ideen; aber man muss ihn pressen, bis eine adäquate Formulierung herauskommt.) Am Ende des Vormittaggesprächs lege ich mich etwas hin. Dann auf für Lunch mit Sellars und Frau Sellars. Nachmittags wieder 2 ½ Stunden Diskussion. Dann bin ich müde. Zum Abendessen doch auf. Und später getanzt. – 1h drittes Nemb.
Vor- und nachmittags wieder je 2 ½ Stunden Diskussion mit Sellars. Mittags Lunch mit beiden. (Ina fährt mit Frau Sellars herum.) (Diskussion zunächst noch über Physikalismus. Ich 🕮 betone die Kontinuität in der Entwicklung vom Kristall zum Menschen, und dass man nirgends eine scharfe Grenze ziehen kann. Jede Grenzziehung, obwohl praktisch nützlich, ist ebenso konventionell wie die für „Fisch“. Dann über Disposition und Modalitäten. Ich deute kurz an: Meine neuen Ideen über Übersetzung aus Sprache mit logischen Modalitäten in extensionale Objektsprache mit Variablen höherer Stufen anstatt Protokollvariablen; vielleicht geht Analoges für Kausalmodalitäten. Über Dispositionsbegriffe und Constructs. Hier ist weitgehend Übereinstimmung mit uns. Er erhebt die Frage der Natur von „klinischen“ Begriffen wie Schizophrenie, mit probalistischen Korrelationen zur Beobachtungssprache. Ich sage: ja; die Wahrscheinlichkeit ist zu deuten als Schätzung einer r. f.) – Abends getanzt. – 2h Magen etwas; Tras und 2 Donn, hilft.
I / 1955 (Sellars und Frau sind in Pasadena für das große Fußballspiel.) Vormittags und nachmittags diktiert in Audiograph (von Olaf geliehen); Hauptbemerkungen aus den letzten 2 Tagen. Ina tippt daran bis Mitternacht; wir fanden, dass das Abspielen auf dem Phonograph die Stimme entstellt und für Typist ungeeignet sein würde.
Vormittags und nachmittags mit Sellars (über seinen Schilpp Aufsatz. Gegenseitige Verständigung hier ist schwierig. Ich verstehe erst heute, dass er nicht gegen abstrakte Entitäten ist, dass er Platonismus nicht für sinnlos sondern falsch hält, dass er „faktische Relation“ oder „deskriptive Relation“ in ganz anderem Sinne meint als ich, ziemlich unklar.) – Mittags nur er zum Lunch. – Nachher schreibe ich Notizen für meine Erwiderung auf Sellars Schilpp Aufsatz. – Abends zusammen, Sch. – 1h drittes Nemb.; etwas Herzflattern.
Mittags Gusti hier. Sie fährt dann mit uns; zum Abschied gebe ich wieder einen Kuss und sage, wie wir mit ihr fühlen, und dass auch wir fühlen, dass sie allerhand Gründe hat, die für Scheidung sprechen. – 3-4 Dr. Kupper (über Gusti, Scheidungsproblem. Es war gutes Jahr. Er sagt zum Schluss: ich war heute in philosophischer Stimmung.) 🕮 Heute rief der Agent an und sagte: der Verkäufer des Centinela Hauses hat nun eingewilligt, dass wir vom Vertrag zurücktreten. Wir sind froh; nur das Deposit ist verloren.
Seminar vorbereitet. – 3-5 Seminar (K-Z-System angefangen); es geht gut, ich stehe mehrmals auf für die Wandtafel, und fühle mich nachher nicht besonders müde. – Abends schwindlig, wenn ich den Kopf wende; später so stark, dass dem Magen etwas übel wird; Kamillentee hilft.
Am Memorandum für Minneapolis gearbeitet.
(noch ein wenig schwindlig.) Gearbeitet an Übersetzung der Modalitätssprache in eine extensionale. – Abends etwas getanzt.
2-3 Dr. Kupper (über Schwindel. Er sagt am Ende: nur Reminiszenzen, er weiß nicht, was sie bedeuten. Ich bin enttäuscht.) Ich muss auf der Straße 9 min auf Ina warten, und beklage mich, und es gibt Mißstimmung. – Zu Helmers. (Maggie ist geknickt, weil Olaf am Telefon unfreundlich war. Sie sagt, wenn wir nicht gekommen wären, wollte sie schon weggehen! Wir beruhigen sie. Als Olaf nach Hause kommt, spielt sie die Heitere; und er weiß anscheinend nicht, dass er sie gekränkt hat. Ina sagt es ihm, mal allein; aber das macht ihn bockig. Ich sage, wenn immer sie mal in Schwierigkeiten ist, soll sie zu uns kommen.) – Abends spät noch diskutiert (über meine Enttäuschung heute mit dem Dr.; und meiner Idee, dass man freie Assoziationen leichter lernen könnte, wenn man es mal te, wie ein Kind singen und tanzen durch andere lernt; aber Ina lehnt es ab.) – 12 ½ drittes Nemb.
Gearbeitet über Kausalmodalitäten (mir scheint, wenn man eine Explikation hat, kann man sie in logischen Mod. übersetzen, und daher auch in ext. Sprache.) – Abends gebadet. – Nachher überraschend zusammen, mit.
Kalish hier 10 ½ – 3 ½. (Über Modalitäten. Er will anstrengen, Aufsatz darüber zu schreiben, zunächst nur über das semantische System.) 🕮– Nachmittags Briefe diktiert.
12 Dr. Kupper (ich war puzzled durch seine Bemerkungen letztes Mal über „Reminiszenzen“; war das Kritik? – Traum: Hedi, Scheidung, das Loch im Garten.) Wir holen Maggie ab, zum Lunch bei uns (ich sage ihr, es ist besser, wenn sie Olaf immer wissen lässt, wenn sie gekränkt ist oder so, und es nicht schweigend schluckt.) – Abends mit Ina lange gesprochen, über Maggies Probleme, und Olaf, und uns.
(Vormittags gearbeitet für Seminar, über T-C System.) –Maggie fährt mich zum Campus, weil Ina zum Lunch bei Mrs. Dodd fährt. –Letztes Seminar (es geht sehr gut; ich stehe oft länger auf für Wandtafel. Ich schließe das C-T-System ab. Zum Schluss Applaus. Kalish und andere sagen, dass das System sie besonders interessiert hat.) – Abends getanzt, und gesungen zu Beethoven Cellosonate.
(An Memorandum für Minneapolis gearbeitet.) – Nachmittags zum Real Estate Office Koch gefahren zum Unterschreiben des Dokuments, dass der Hauskauf annulliert wird. Ich fahre, und werde irritiert durch Inas Bemerkungen und ihre gereizten Antworten auf meine Fragen („Soll ich hier einbiegen?“). Zu Hause lange Diskussion, mit gegenseitigen Beklagungen.
(Gearbeitet an neuer Idee: Übersetzung aus semantischer Metasprache mit Gödelnummern in Objektsprache mit Stufenbau; das ist anwendbar für Übersetzung von „nomologisch“ und wenn es expliziert ist, in Objektsprache mit logischen Modalitäten und daher auch in extensionale Objektsprache.) – 1-2 Department Meeting. – Abends zusammen, Sch., gut; aber Ina fühlt sich ungemütlich, weil ihre Haut an vielen Stellen juckt (Allergie?).
2-3 zu Dr. Kupper (die Fantasie über Astrid. Er sagt: da kommt allerhand Neues heraus; vielleicht will ich mit Astrid einen Teil von mir selbst darstellen, um mir die Zusicherung zu geben, dass Homo überwunden werden kann.) – 3 ½ Office. Ich bleibe bis 5; dann fahren Kalish und mich nach Hause, 🕮 weil Ina zu diesem Vortrag geht. – Beim Abendessen noch mal lange heftige Diskussion (vor einigen Tagen sprach Ina von dem Vortrag und fragte, ob sie mit Kalish oder sonstwie arrangieren könnte, dass jemand mich nach Hause fährt; als ich erst überlegen wollte, sagte sie heftig: jetzt will sie schon gar nicht mehr, weil ich nicht sofort dazu bereit war.) Abends später scheint mir, dass ich zu eigensinnig und rechthaberisch diskutiert hatte; ich ging in die Küche und küßte Ina, und wir waren beide froh. – Abends getanzt; nachher Ina in meinem Arm.
Ich lese Feigls ms für Schilpp. – Abends getanzt.
Spazieren, nur kurz über die obere Brücke, weil tense. (Zum ersten Mal spazieren seit langer Zeit.) – Feigl gelesen, fertig. – Abends (nach einer Aussprache) fühle ich mich besser; auch getanzt.
12-1 Dr. Kupper (weiter über Astrid: in der Küche gegessen: Erinnerungen an lesbische Beziehungen. Constipation usw. Also alles über feminin-passive Rolle.) – Nachher zu Maggie (da sie nicht weg kann, bei ihr gegessen. Sie erzählt, dass Olaf sagt: im Sommer könnten sie Reise nach Alaska oder Hawaii machen, tausend $. Darauf sie: einiges Andere wäre dringender. Sie beschlossen, sie soll jedes Jahr 1/10 des Ersparten für sich bekommen, also im Juni 120 $). – Beim Abendessen Gespräch über unsere gegenseitigen Reaktionsweisen, nicht heftig, aber kritisch, unnachgiebig; es deprimiert mich. Nachher kommt Ina zu meinem Bett, und wir tauen beide auf. Später getanzt; Ina etwas in meinem Arm. Auf einmal muss sie weinen; sie ist deprimiert, nicht über mich. Nachts kurz vor 1 gehe ich zu ihr und tröste sie. – 1h drittes Nemb.
Ich diktiere Comments über Feigl. – Mittags kommt Kalish, bringt Blätter über Modalitäten (oft sehr umständlich dargestellt); wir halten ihn zum Lunch. Abends getanzt.
10:30-2:30 Kalish hier (über seinen ersten Entwurf für den geplanten gemeinsamen Modalitätenaufsatz.) – Nachmittags Term Papers gelesen. – Abends zusammen, Sch., gut. – 2h drittes Nemb. 🕮
Gearbeitet an Modalitäten. – 1 ½ – 4 Maggie hier. – Abends gebadet.
2-3 Dr. Kupper (über Astrid: Buße in der Kirche. Er sagt: Da es mir gut geht in der Stimmung, wollen wir mehr über die Rückensache konzentrieren.) 6-8:15 Party bei Piatts (in ihrer neuen Wohnung Beverly Court 156. Dort Gespräch mit: Frau Sake über ihren Disk oder Tumor; Professor Abbaguano und Frau; Mia; Karl Cohen; ein wenig mit Miller. Zum Schluß bringt Mrs. Piatt jedem einen großen Teller mit Butterbroten usw. Piatts scheinen erfreut, dass wir gekommen sind.) – 3 Nemb.
10:30-3 Kaplan hier. (Er schreibt Heft über Humanitäten16Verdeutschung des englischen Begriffs „Humanities“ (Geisteswissenschaften) für Enc. Wir diskutieren seine These, dass ein Kunstwerk auch kognitiven Gehalt hat und etwas über das Leben im allgemeinen besagt. Ich bezweifle dies. – Einiges über Rechtfertigung der Induktion. – Beim Essen spricht Ina über meine Idee, dass man freie Assoziation lernen helfen könnte, wie tanzen. –Er fährt in den nächsten Tagen ab; 2. Semester Columbia University, nächsten Sommer in Ann Arbor.) – Term Papers gelesen.
11-2 Professor Nicola Abbaguanound Frau hier (Er ist interessiert an Grundlagen der Wissenschaft, auch Biologie und Soziologie. Ich erkläre ihm auf Frage die philosophische Situation in Amerika, besonders Beziehung zu Pragmatismus. Er hat 3 Monate Grant zum Reisen hier, und Kontakt mit Philosophen. Die Frau ist Amerikanerin, nett und aktiv, hat kleinen Verlag aufgemacht für philosophische Bücher.) – Nachts im Traum geschrien.
12 Dr. Kupper (über den Traum Pfeil zum letzten Satz im Eintrag vom 23.01.1955; die Geschichte von Bradbury gestern nacht.) – Abends mein „Scipio“ von 1903 gelesen.
– (Abends muss Ina weinen, weil keine Kinder.)
Etwas über induktive Logik gearbeitet.
Nachmittags zum Zahnarzt Dr. Brann (zum ersten Mal. Heute nur Zähne gereinigt. Er findet 2 kleine Stellen, wo Füllungen nötig sind.) 🕮 Nachher fahren wir zusammen oberes Ende von Chautauqua, ein Haus ist zum Verkauf; weiter Blick über den Ozean. – Beim Nachhauseweg zum ersten Mal in Vance St. gefahren; ich finde die hohe Treppe, gehe hinunter zur Hillside. –
2-3 Dr. Kupper (Traum von letzter Nacht: über Reihe, Flitner, Feigl; Olaf auf Pferd im Bus.) Nachher zu Helmers, bis 7 ½. – Abends spät Ärger über Ina, weil sie nochmal kommt mich stören, und abfällige Bemerkungen über mein Sc. P. Buch macht.
Mittags Helmers hier. Ich necke Ina (und mich selbst) mit Bemerkungen über ihre abfälligen Bemerkungen gestern abend; sie nimmt es ernst, und so entsteht eine peinliche Mißstimmung. – Etwas über Modalitäten gearbeitet. – Abends gebadet.
10:30-1 mit Kalish über Modalitäten (ich erkläre ihm Regeln für Denotation und Definition von Wahrheit). 1-3 auch Dorothea Carr zum Lunch. (Über unsere Analysen. Über China.) – 5-7 Rorschachtest (ich reagiere mehr auf Farben wie früher; habe mehr Bewegungen, viel Tanz, z. B. das Bärenballett, mit Musik für Bären und Vögel; aber erstaunlich, dass ich jeweils nur ein Response gebe; ich sage: ich sehe noch viele andere Einzelheiten, aber wenn sie nicht in ein Gesamtbild passen, verwerfe ich sie und erwähne sie gar nicht.) – Abends zusammen, Scheide, besonders gut. Gut geschlafen.
12-1 Dr. Kupper (kurzer Traum, und etwas Assoziation und Interpretation. Er: keine Spontaneität. Er: voriges Mal doch freier, und da unterbrach er es. Er: aber keine Gefühle dabei. Ich : Ich hatte mehr Gefühle bei TAT und gestern Rorschach.) – (Ina bringt die Dentalplatte zu Dr. Brann.) Wir fahren zu Maggie, Lunch dort. (Sie hat diesen Morgen Novelle gelesen; wir ermutigen sie, mehr „frei“ zu sein.) Ina macht kritische Bemerkungen über Dr. Kupper. Nachts 1:30 drittes Nemb. Etwas Magen. 🕮
II / 1955 Gearbeitet an Kalish Entwurf für unseren Modalitätenaufsatz. –– Über Dr. Kupper; Ina findet ihn „aggressiv“; ich verteidige ihn: vielleicht macht er absichtlich abfällige Bemerkungen, um die Vatersituation wieder hervorzurufen; ich bin aber selbst zweifelhaft, ob ich richtigen Rapport17Englisch für „enge Beziehung/Bindung“ mit ihm habe; aber jedenfalls müsste ich mehr meine Gedanken und Gefühle über ihn zu ihm aussprechen. – Abends überraschend zusammen, um (nach 2 Tagen schon!). – Nachts Milch und Schokolade, weil Magen etwas. Trotzdem nachts etwas Magenschmerzen; 2 Tras, später 2 Donn, hilft.
Mit Ina spazieren 34 Minuten (zum ersten Mal seit langem); keine besondere Ermüdung. – An Modalitäten gearbeitet.
Mittags Maggie hier. – Angefangen, Poppers ms für Schilpp zu lesen. – Abends lastet die Schwierigkeit der morgigen Analyse auf mir; aber getanzt, und gut geschlafen.
2-3 Dr. Kupper (ich spreche meine Gefühle über voriges Mal, und weiter zurück, endlich aus: Unzufriedenheit mit mir selbst und mit ihm, wegen seiner kritischen und abfälligen Bemerkungen. Traum: Fritz Becker. – Nachher fühle ich mich sehr erleichtert.) Ich fahre hin und zurück. – Ich fühle mich besser jetzt.
Vormittags Kalish hier. (Über Modalitäten). Vor- und nachmittags lange aufgesessen. – Nachmittags Popper gelesen. – Abends etwas depr. Nachts Magenschmerz, 2 Tras., später 2 Donn.
Vormittags mit Ina spazieren 30 Minuten (ein Stück die steile Treppe, aber es ist zu schwierig für Marni). – Popper gelesen. – Abends zusammen, Sch., besonders gut.
An ms für Quantenskala gearbeitet. – Mittags Maggie hier. – Popper gelesen.
11-12 Dr. Kupper (anstatt gestern. Traum von Mendès France. Das diplomatische Lächeln.) – Popper gelesen. 🕮
Über Modalitäten gearbeitet. – Nachts Magenschmerz; 2 Tras und 2 Donn.
2-3 Dr. Kupper (Zum Traum über Fritz Becker: die Höhle. Scheidenkrampf. Geschichte über Widerhaken in Scheide. Maina. Hier kommt der Ursprung der Furcht vor der Scheide heraus!) – Haarschneider. Zu Maggie. Nach 5 kommen Olaf und Kecskemeti. (Über Lage in Asien, Formosaproblem; er ist sicher, dass weder China noch US Krieg anfangen werden, dass wahrscheinlich Edens18Anthony Eden: https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Eden Kompromissplan durchgeführt wird. – Notwendigkeit von Riten. Ich: vielleicht kann die Psychologie helfen. Er: Es muss aus dem Unbewussten kommen. Ich: Wissen vom Unbewussten stört nicht notwendig die schöpferische Kraft, z. B. bei Goethe. Er: Mechanisierung hat die Stadtmenschen in Amerika unglücklich gemacht; in den Vorstädten fängt besseres Leben an.) Ich sitze 2 Stunden auf. – Abends frage ich Ina, warum sie heute so „steinern“ war; sie will erst nicht richtig sprechen; dann kommt heraus, dass sie sich frustriert fühlte, weil sie heute nachmittag ein Symposium versäumte, um mit mir zu fahren, und dann fühlte, dass sie nicht wirklich nötig war, weil ich beim Fahren sagte, sie sollte nicht über schwierige Sachen sprechen; und sie hat heute zum ersten Mal das Dexedrin ganz weggelassen (anstatt es langsam zu vermindern). Um 12h gehe ich nochmal zu ihr, und dann fühlen wir beide besser. – Nachts Magensäure.
Mit Ina spazieren 35 Minuten, über beide Brücken und zum Channel Drive hinunter. – Über Modalitäten gearbeitet. – Abends zusammen, Sch., gut.
10 ½ – 3 Kalish und RichardMontague hier (M. zum ersten Mal. Er ist intelligent und hat gute Kenntnis in Mengentheorie und Grundlagen der Mathematik. Er will seinen Prob. Kurs auf mein Buch basieren. Ich schenke ihm „Contin.“ Er schreibt Doktorthese über technische Probleme der Mengenlehre für Tarski, der sehr anspruchsvoll scheint. Ina nimmt M. in Schutz, damit ich und Kalish ihn nicht so für unsere Modalitätspläne einrippen sollen.) 🕮
2-3 Dr. Kupper (anstatt 12. –Traum: Maina und vermauerte Tür; Frau Schöndube im Auto; Chacha und Otto.) – Seminar vorbereitet.
3-5 erstes Seminar (Semantik), ca 15 Leute. – Nachts Magenschmerz; 2 Tras, später 2 Donn.
Für Seminar gearbeitet (semantische Regeln für Extensionen in bezug auf Bewertung.) – Abends zusammen versucht, um, geht nicht. – Später 3 Nemb.
4-6 Kalish und Montague hier (wir stellen wieder Fragen in Logik zusammen, für prelim. Examen.) – Abends zusammen, Sch., gut. 12:30 drittes Nemb. Etwas Magenschmerz; 2 Donn; dann gut geschlafen.
2-3 Dr. Kupper (häufig Magenschmerz; berichte Sex vorgestern und gestern. Traum: Mädchen im großen Treppenhaus im Schloss; Bergersteigung. Maina; Hanne; Beziehungen zu Frauen ohne Sexrelation.) – Erste Officestunde. (Mathers eine Stunde; er hat nicht weiter an These gearbeitet, er weiß nicht, was noch zu sagen ist nach meinen Argumenten, besonders Meaningpostulate und neuer Aufsatz Meaning. Er sagt: Quine würde vermutlich sagen: Meaningpostulates sind willkürlich; er soll darauf erwidern. –Yost19https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_M._Yost: Cohen für Rotting Instructor nächstes Jahr, ich stimme zu. Die neue Instruktorstelle ist abgelehnt worden; daher können wir Montague nur behalten, wenn Cohen für die Army eingezogen werden würde.) – Nachts Magen.
Für Seminar Semantik. – Nachts Magen; 12:30 Cod, später 2 Tras, dann gut geschlafen.
Kecskemeti20vermutlich Paul Kescemeti (1901-1980) hier, 11-2:30. (Über sein Buch. Bergmanns Mißverständnis meiner Semantik; ich leihe im SD Erwiderung. Sein Emergentismus: der Hauptpunkt ist Entstehung der Organismen; dann, weniger wichtig, Mind, und später symbolische Sprache. Ich gebe ihm meine Diskussionsbemerkungen zu Sellars’ Emergentismus. Seine Arbeit ist hauptsächliche die Analyse 🕮 der politischen Strategien der Regierungen, einschl. U.S.) – Nachmittags ein wenig deprimiert, Ursache unbekannt. Abends kommt Ina zu mir, und ich spreche Einiges aus; das erleichtert mich. – Gebadet. – Gut geschlafen (keine Magenbeschwerden).
2-3 Dr. Kupper (Traum: ich reite mit PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne. Fr im Office auf der Couch. Er fragt: warum dies display? – Ich möchte wieder Träume aufschreiben.) – Nachts Magen; Cod, 2 Donn.
(Wash. Geburtstag; keine Klassen!) Für Seminar Semantik gearbeitet. – Mittags Maggie. – 4 – 6 ½Mia (sie hat das Time Buch ms abgeschickt; die Übersetzung von Raum-Zeit ist noch nicht fertig. Zum Abschied gebe ich ihr Kuss.) 5-6 Felix Oppenheim hier (einige Tage aus Stanford hier; er ist seit 5 Jahren Assoz. Prof.; sucht Job; ich habe für morgen Treffen mit Yost21vermutlich Robert M. Yost (*1917) verabredet. Ich nenne ihn „Felix“ und „Sie“; er küsst Ina und Mia, die ihn gut kennt.) Ich war im Gespräch mit Mia etwas lahm, weiß nicht warum. Abends Musik und getanzt; dann fühle ich mich besser. Aber 12h etwas Magenschmerz; 2 Donn.
Nachmittags mit Ina zu Oletha St., im Beverly Glen ein Haus besehen (für 14 000, 3 große Zimmer; dahinter steiler Hang mit wilden Büschen, bis zum ridge; Hauptnachteil: Geräusch der Trucks im Glen, vermutlich auch bei Nacht.) – Nachher kurz zu Helmers. Maggies Mutter (Mrs.Murray) ist da.
12¼-2¼Department Meeting in Yosts Office. (Über die Examensfragen in den 4 Gebieten für das schriftliche Qualif. Examen.) – Abends zusammen, Sch., gut. 1 – 2 ½ Magenschmerz; 2 Donn, Cod, 2 Tras.
2-3 Dr. Kupper (über Magen. Er sagt, ich sei wie Katholik, abwechselnd frei und gebunden. Er fasst nochmal zusammen: Die Furcht vor der aktiven Rolle als ich nach Amerika kam und besonders in Princeton. Ich wolle Stärke von ihm bekommen wie von einem Vater.) – Nachts 2h drittes Nemb; gut geschlafen, Magen gut. 🕮
Mit Ina spazieren 54 Minuten (Sycamore bis Channel; das untere Haus von außen besehen). – Mittags Helmers hier. – Für Seminar gearbeitet. Abends erzähle ich Ina von der Analyse gestern. Sie meint es ist sehr wichtig, dass die gewalttätigen Fantasien herausgekommen sind. – 2h aufgewacht, Magenschmerz; 2 Donn, Cod, dann geschlafen.
Für Seminar. Und einiges gelesen. Etwas low. Abends etwas Muskelschmerzen, beim Aufstehen zum Abendbrot. Ein wenig deprimiert. Abends kommt Ina in meinen Arm; schöne Schubertmusik; Tränen, zuerst aus Betrübnis, nachher „weil die Musik so schön ist“, da fühle ich mich besser. Dann überraschend zusammen, Sch., gut. – 2h aufgewacht; ganz wenig Magen gespürt, kein richtiger Schmerz; Milch und Zwieback hilft, dann gut geschlafen.
2-3 Dr. Kupper (gewalttätige Fantasien: der Exploder. Er: Die frühere Rebellion gegen Sexmoralkonvention war nichts Besonderes; das größere Tabu war, als ich nach Amerika kam: eine führende Rolle zu übernehmen.) – Ich fahre auch zurück. Eine Stunde; wir schauen vom Auto Häuser an: eins in Burlingham, und die Gegend östlich von 7th St., im Canyon. – Abends Ina von Analyse erzählt. – Später etwas Muskeln und Magen gespürt. 11h 3 Nemb; 11:30 Magenschmerz, Cod und Tras. Dann gut geschlafen.
III / 1955 3-5 Seminar. Geht ganz gut, lebhafte gesprochen, aber nachher müde. – Beim Abendessen einige Verstimmung mit Ina. Später sie bei mir, ausgeprochen und Zärtlichkeit. Dann gut geschlafen, Magen gut.
5-9 (!) Kecskemeti (ich erkläre etwas über meinen pragmatischen Begriff „Intension“. Dann über Physikalismus und Emergentismus. Er vermutet, dass in Organismen eine neue Art von Feld auftritt, merkbar nur in der Nähe von gewissen Konfigurationen von Partikeln; keine neuen Partikel. Später nochmal vermutlich etwas Neues mit 🕮 Auftreten von awareness. Ich frage: Welches Verhalten von Mäusen kann eine elektronische Maschine nicht nachahmen? Er: Spielen. Ich: Ich glaube doch; ich gebe aber natürlich zu, dass wir hier nicht von „awareness“ sprechen würden. Nachher, mit Ina, über den Charakter der Deutschen; er sagt: nicht Paranoia, sondern compulsiv; starke Sexrepression durch Protestantismus; ich sage: nach 1918 Auflockerung; er: trotzdem verschieden von südlichen und östlichen Völkern in Europa, weil Sex nur bei Liebe erlaubt, nicht als leichtes Spiel, keine leichten Anspielungen.) – 11h 3 Nemb; gut geschlafen, Magen gut; morgens Traum: Amputierung der Hände.
Barankin gelesen. Gut geschlafen, Magen gut.
2-3 Dr. Kupper (Traum vom 2.: Hände abgeschnitten. Meine Rebellion gegen die traditionelle Moral.) – (Helmers sind nach Stanford gefahren, zu Girshicks22vermutlich Meyer Abraham Girshick (1908.1955); vgl. Obituary in Materialien Beerdigung.) Wir fahren zu Helmers Haus, Katze füttern; Television gesehen (immerzu Commercials mitten dazwischen!). – Abends zusammen, Sch., gut.
Mit Ina spazieren, 41 Minuten. – Barankin gelesen.
10:30-3(!) Kalish hier. (Über Modalitäten. Er schlägt vor, zunächst mal einen Aufsatz nur über die einfachere modale Sprache L* zu schreiben.) Zum Lunch 1-3 kommt auch Dorothy. – 4-5 Helmers hier. (Sie waren in Stanford, zur Beerdigung von Girshick. Sie waren aber etwas deprimiert, dass Frau sie anscheinend keine Hilfe oder Trost bedeuteten für Frau G.; darum sind sie schon gestern zurückgekommen.)
2-3 Dr. Kupper (die ganze Geschichte mit dem Dean 1936 erzählt. Warum nicht früher, und auch auch Wallis nicht? Er sagt: ein key Faktor für den Rückenkollaps Dez. ‚36.). – 1 Stunde zu Maggie. (Sie haben einen lebhaften jungen airdale Hund Jerry da. Ina versucht, Maggie Frau Girshicks Verhalten zu erklären.) – Beim Abendessen erzähle ich Ina über die Analyse; sie wundert sich, dass ich auch zu ihr nach 1936 nicht mehr über die Sache gesprochen habe. Alles bewegt mich jetzt stark, mehr als beim Doktor; zu Tränen. Ina liest mir vor aus meinem Satzergänzungstest „Alles würde in Ordnung 🕮 sein, wenn mein Vater – mich ebenso geliebt hätte wie Agnes“!) Abends nach der Musik sprechen wir noch zusammen darüber; ich sage, dass ich manchmal den Eindruck hatte, dass in Amerika mein Leben gelähmt und weniger lebendig war; auch sie muss weinen. – 10:30 drittes Nemb.
3-5 Seminar. (Kalish schlägt mir nachher vor, die Vorlesungsnotizen zu mimeographieren, anstatt an Wandtafel.) – Ina hat mir Kleists „Michael Kohlhaas“ gebracht, und ich lese es abends bis 12h. („Ein rechtschaffener, aber entsetzlicher Mann“; er richtet sich zugrunde durch „das Übermaß an Rechtsgefühl“.) – Abends lese ich Kleists „Michael Kohlhaas“ bis 12h.
Nachmittags Zahnarzt Dr. Brann. (Er macht 2 kleine Füllungen; Abdruck für refining der unteren Platte.) – Abends erzähle ich Ina den Traum vom Skilaufen und Bergbahn; und Assoziation, über Tante Fia Brahl. Dann lese ich Kohlhaas bis 12:30.
Ich diktiere langen Brief an Nymann über Barankin. – Nachmittags für Seminar gearbeitet. (Abends geht Ina zu ihrer Gruppe.) (Ich lese Kohlhaas zu Ende.)
2-3 Dr. Kupper (ich erzähle von „Michael Kohlhaas“, „Scipio“, Tante Fia, alle in Davos; mein übermäßiges „Rechtsgefühl“. Er sagt: In der Kindheit muss etwas geschehen sein, was nach meinem Gefühl nie wieder gut gemacht worden ist.) – 3-5 im Office. (Dr. Morandini; Ingenieur und Mathematiker, aus Budapest, schon lange in U.S., kannte Schlick in Wien, befreundet mit Reichenbach hier, tätig in adult educ. und Humanist, kennt meine Bücher, auch Syntax! Mathers, Montague; über seine These, Unmöglichkeit der endlichen Axiomatisierung für Fraenkels Aussonderungsaxiom mit Funktionen; er scheint sehr begabt.) Ina verstimmt, weil ich nicht auf ihre Müdigkeit Rücksicht genommen hatte.
4-7 bei Mia Reichenbach (ich zum ersten Mal dort. Schöner Blick auf die Berge und etwas aufs Meer. Wir sagen „Du“ und ich küsse sie wieder. Ich erkläre ihr über theoretische Constructs. Das Haus hat schöne große Fenster und ist nett eingerichtet.) – Abends zusammen, Sch. 🕮
Vorlesungsnotes Semantik für Mimeographieren vorbereitet, bis abends 10h!
Vormittags Vorlesungsnotes Semantik für Mimeographieren vorbereitet. 2-3 Dr. Kupper (Traum; Geschichte von Otto Schöndube.) – Mit Ramona über Mimeographieren gesprochen; für mich ist nur mehr $ 20 übrig! –Zahnarzt (er schleift ein wenig an der unteren Platte ab; seit Fr behalte ich nachts an, auf seinen Rat.) – Für Feigl Minneapolis Memoranda gelesen.
Für Feigl Minneapolis Memoranda gelesen. – 3-5 Seminar. – Abends müde. Ich mache SD Tabelle bis 10:30; Verstimmung mit Ina, ich kann mich nicht herausreißen.
Feigl (er ist hier für eine Woche Diskussion über Physikalismus, Disposition usw. Ich erkläre ihm die 3 Sprachen der Semantik. Er sagt, Emergentismus gehöre gar nicht zu ihren Hauptdiskussionspunkten; auch Meehl ist nicht besonders daran interessiert, nur Sellars. Meehl kann nicht kommen, hatte epileptischen Anfall. Heute kommen 3 Fernrufe aus Minn. für Feigl! Sie fragen, ob Scriven kommen soll; er winkt ab.) 10-8:30.
9:30-11:30 mit Feigl diskutiert. – 12-2:30 Department Meeting im Office (Qualif. Examen: über Bornstein (über eine Stunde!) nicht bestanden (6:4, ich stimme für ihn, weil Miller und Meyerhoff sagten, er wüßte mehr, als er im Examen schreiben kann); Dickie23vielleicht Georgie Dickie? https://en.wikipedia.org/wiki/George_Dickie_(philosopher) bestanden (7:3). Dann über TA; ich für Bohnert, Ruytinx24Jacques Henri Jean Ruytinx, an O.F. Munson Fellow in Philosophy at UCLA 1955, from Brussels, Belgium. Information found in the online Register – University of California, Volume 2., Main, Jeffrey, Tonelli, Smith.) – 4-6:30 mit Feigl diskutiert (ich erkläre: Fusion nur in der theoretischen Sprache.) (Ina abends zur Gruppe.) Ich abends Mathers’ These gelesen. – Ina kommt erst 11h. (Ich frage, warum sie gereizt war, als Feigl sie über die Gruppe fragte; und es gibt eine Verstimmung.) – 1:30 drittes Nemb.
Vor- und nachmittags mit Feigl diskutiert (Dr. Kupper sagt für nachmittags ab. Mit Feigl über Fusion von 2 theoretischen Begriffen. Auch etwas angedeutet über Übersetzung von Kausalmodalitäten.) 5h kommt Olaf, bringt Diktiermaschine; er ist anscheinend etwas gemifft, dass Feigl nicht zu ihnen kommt; – Feigl sagt, sie haben kaum etwas gemeinsam. –🕮 11h 3 Nemb. Später etwas Übelkeitsgefühle im Magen. 12h Milch geholt; 1:30 Milch und Eiscreme geholt, hilft etwas. Bis nach 4h kaum geschlafen.
Feigl, MacCorquodale (zum ersten Mal), Kalish und Montague hier. (Feigl fragt über Diskussion und Constructs. MC beschreibt Skinners Auffassung, Operationalismus; Constructs unnötig. Feigl gibt Gründe für Constructs. Ich auch. Ich über Hempels Einwände, dass analytisch für Constructs nicht definiert werden kann, weil man nicht unterscheiden kann zwischen P-Postulaten und Meaning Postulaten; ich: Letztere sind für Constructs nicht nötig; man benötigt sie, wenn die Sprache zu schwach ist.) 8-1; dann 1-2 alle hier zum Lunch. Lebhaftes, heiteres Gespräch. – 2-4 Nap, wegen schlechter Nacht. 4 ½ – 6 ½ Diskussion mit Feigl (meine Comments zu seinem Aufsatz „Physikalismus“ für Schilpp; ich diktiere verschiedenes in Audiographen.) – 8 Abendessen (ich habe mich heute mittags und abends vor der Mahlzeit nicht hingelegt). – 11h 2 Nemb; gut geschlafen.
Mit Feigl diskutiert, vor- und nachmittags. (Vormittags weiter diskutiert: aus meinen Notizen zu Hempel ms, über Sinnkriterium für Constructs. Nachmittags transkribiert Ina alles. Wir diskutieren noch einiges über Minn. Memoranda.) – 6h (dann Ina mit Feigls zu Helmers, dann Feigl zu Mia).
Mit Feigl diskutiert 10-12 und 4-7. – 2-3 Dr. Kupper (über Feigl; und 3 Träume). 7-9 mit Feigl Abendessen. (Ich sage, dass ich doch nicht Som im Sommer nach Minn. kommen möchte; vielleicht will er im Sept. ein paar Tage mit Meehl herkommen.) Zum Abschied umärmelt. (Er sagt nachher zu Ina: Das war das erste Mal! Er ist gerührt darüber; es bewegt mich, dass ich so lange so gehemmt war!)
Vormittags Gesuch an Research Komitee; und für Seminar vorbereitet. – Nachmittags Seminar. 🕮
Für Seminar gearbeitet. – Nachmittags Dr. Kupper (über Feigl, Umarmung beim Abschied usw.) – Haarschneider – ich fahre auch zurück; Ina ist ärgerlich, weil sie fühlt, dass sie überflüssig ist dabei und nur Zeit verliert; dadurch kommt gegenseitige Verstimmung.
Für Seminar, vor- und nachmittags. – Mittags Maggie hier. (Nachher spricht Ina mit ihr und erfährt, dass sie und Olaf glaubten, Ina wolle Feigl von ihnen fernhalten; und dass Ina wollte, dass Olaf ohne sie herkäme um Feigl zu treffen!) (Abends Ina zur Gruppe.) – Später zusammen, Sch., gut. – 1h drittes Nemb.
2-3 Dr. Kupper (zu einem früheren Traum. Geschichte vom Papa und Agnes.) – Office (Mathers). – 4¾-8¼bei Helmers (sie sind sehr froh, dass wir kommen; Olaf erzählt mit Lachen, dass er vorigen Freitag aus Versehen, als er zu uns fahren wollte, die ganze Chautauquaa hinaufgefahren ist. Wir sind vergnügt, und lachen allerhand.) – Nachher ist Ina etwas verstimmt, weil ich sie bei Helmers geneckt habe, und die Geschichte vom verlorenen Laib Brot erzählt habe. Später kommt sie nochmal zu mir und sagt, es sei alles in Ordnung; aber ich merke doch, dass ich einen wunden Punkt berührt hatte, besonders mit Geschichte über ihr Erzählen aus politisch soc. Klasse usw.
Für Seminar. Dann Transkript für Feigl überarbeitet.
10 – 2 ½Poznanskihier (Er ist für einige Monate in Amerika, war am 22. in meinem Seminar. Er erinnert sich an Besuch in Prag, an meine Vorträge in Warschau. Er war begeisterter Schüler von Kotarbinski. In Jerusalem hat er Seminare gegeben zusammen mit Bar Hillel über Syntax, Testability, M&N. Ich erkläre ihm: belief Sätze mit ‚B‘ als Construct; er wundert sich: „Da geht ja der psychologische Gehalt verloren“; ich: „nein, nur die introspektive Interpretation wird aufgegeben“; ich: vielleicht 3 symbolische Zeichen für B-Sätze ist Klassen-Vertauschung; das scheint ihm seltsam. Er sagt nachher zu Ina: Sie sind in Jerusalem erstaunt, wie flexibel ich bin und meine Auffassungen ändern kann, Bar-Hillel hält immer sehr an meinen früheren Auffassungen. Ich erkläre ihm: Meaning Postulate sind unnötig in 🕮 der theoretischen Physik. Er selbst spricht immerzu, stellt nicht Fragen über meine jetzige Arbeit oder Auffassungen, obwohl ich ihn dazu aufgefordert habe. Schließlich muss ich ihn einige Male mit Mühe unterbrechen, damit ich ihm etwas über meine neuen Auffassungen sage. Aber er ist intelligent und genießt das Gespräch. Er hat Vorlesung von Quine gehört, war sehr unbefriedigt; Quine spricht zu seinen Karten auf dem Tisch, spricht unklar aus und ist auch im Inhalt schwer verständlich, im Unterschied zu Gespräch und Aufsätzen. Austin in Harvard gibt die James-Vorlesungen. Bar-Hillel wird wahrscheinlich im Herbst zum Assoz. Prof. promoviert.) Nachmittags transkribiert für Feigl, (auch einige Seiten über analytisch in theoretischer Sprache diktiert in Maschine aufgrund von Notizen für mein Reply zu Hempel.) – Abends gebadet.
2-3 Dr. Kupper (Traum von Peachs, Haus und Laternen, mit Mud.) Zur Library (zum ersten Mal); einige Bücher durchgesehen. –
Vormittags Muskelschmerzen im Rücken und Hüften. Nachmittags Seminar. Dabei vergesse ich es zum Glück. Abends wieder etwas Schmerzen. Es deprimiert mich etwas. Bei Musik etwas Tränen. Ina kommt und tröstet mich. Nachher getanzt. 3 Nemb.
Für Seminar gearbeitet. – Abends zusammen, Sch.
12 ½ – 2 ½ Department Meeting im Office (über Sayles’ Thesisplan. – Nachher Meyerhoffs Einladung nach Michigan im Herbst. Kalish schlägt als Ersatz Montague vor; ich preise seine Fähigkeiten.) – Abends und nachts Magen ungemütlich.
IV / 1955 2-3 Dr. Kupper (3 Träume: Feigl; Marokko; Agnes in der Krim.) – Office (Mathews; er arbeitet über Mostowski-Gödel.) – Abends Muskeln gespürt.
Muskeln sore; meist im Bett geblieben. – Zum Lunch Helmers hier. – Poppers ms fertig gelesen. – Etwas deprimiert über Muskeln.
Haus an Gouch besehen (herrliche Aussicht auf ihr🕮 weite Strecke des Meeres. Helmers kommen auch. Wir überlegen, ob man Garage umwanden kann, Büsche auf Terrasse pflanzen; für Auto eine Platz an der Straße herrichten.) Ich bin tense wegen Muskeln, werde bald müde. – Abends bei Musik etwas Tränen; Ina tröstet mich. Gut geschlafen.
2-3 Dr. Kupper (Traum über Sellars (oder ihn selbst), der mich festhält. – Mache ich Fortschritt? Er: In der Analyse kommen meist keine Gefühle heraus.) – Zu Hause bespreche ich es mit Ina. (Sie sagt, ich bin zu Hause doch viel mehr flexibel und habe auch Gefühle, im Vergleich zu früher; der Analyst soll nicht „support“ geben, wenn nicht unbedingt nötig, weil der Patient sonst davon abhängig wird; der Patient wird stärker, wenn er es ohne Support durchführen kann.)
Nachmittags Seminar. – Abends bei Mozartmusik Tränen. (Ina bei mir. Ich sage, es ist nicht Kummer über etwas, sondern eine unbestimmte Sehnsucht, ein wenig schwermütig, aber doch schön mit der Musik.)
Für Seminar gearbeitet. – 3 ½ – 5 Kaplan hier. (Er ist eine Woche hier, aus NY. Er berichtet, dass Hempel in Princeton angenommen hat! Es scheint, dass sie jetzt auch ihn erwägen. – Über seinen Aufsatz „Wahrheit“. Ich sage: Solch ein Gradbegriff ist einwandfrei; aber der absolute Wahrheitsbegriff ist doch nicht so unanwendbar auf empirische Sätze, wie er meint. – Er hat in NY wieder Psychotherapie aufgenommen bei demselben Mann, bei dem er vor 10 Jahren war. Sie sprechen mit einander, und er sitzt dabei.) – Nachher, während ich beim Schreibtisch stehe ich Sachen nehme, kommt plötzlich ein kleiner Twitch im Rücken; aber nichts weiter; ich trage meine Sachen zum Bett; dann ziehe ich mich aus und lege mich hin; dabei keine Schmerzen mehr. Ich sage mir, es ist doch nichts Ernstes; aber es hat mich doch erschreckt, und es deprimiert mich, und Tränen kommen. Später taste ich den Rücken ab; verschiedene Stellen sind empfindlich, auch auf den Hüften, und besonders eine Stelle links nahe beim Rückgrat. Ich habe Angst, es könnte doch vom Spine her verursacht worden sein; 🕮 Ich versuche mir zuzureden, dass die empfindlichen Stellen zeigen, dass es nichts ist als die üblichen Muskelsachen. Ina kommt nach Hause; ich erwähne, dass der Doktor vorgestern wieder erwähnt hat, dass da ja auch etwas Organisches mit dem Rücken ist; sie ist wieder böse auf ihn, dass er die alten Ideen wieder in mir hervorruft. – 3 Nemb, gut geschlafen.
Im Bett geblieben; öfters nur kurz aufgestanden, immer noch tense. Die Stellen am Rücken sind noch empfindlich, aber nur auf Druck; sonst keine Schmerzen. Mittags Maggie kurz hier. (Ina mit ihr und Mr. Salo noch mal zum Haus an der Goucher; sie misst die Wände aus, wird aber immer skeptischer.) Ina sagt abends die Gruppe ab, um mich nicht allein zu lassen, obwohl ich ihr sage, dass es nicht nötig ist. – Abends schönes Schubert Trio; Ina bei mir, und Zärtlichkeit. Dann tanze ich ein wenig; ich bin froh, dass es gut geht. Nachher lese ich im Tagebuch nach: schon mal war Rückenschmerz nach Kaplans Besuch, seinem ersten, am 6.9.54; mehrere Tage! Dann lese ich auch noch, was ich vergessen hatte, aber Ina noch erinnert: die Rückenschmerzen einige Tage nach dem Stolpern über die Stufe bei AH, und verschiedene Zicken mit Rücken und Magen einige Tage nach Dr. Weinbergers Diagnose. Alles dies tröstet mich; ich nahm dies jetzt als etwas Besonderes, aber es ist eine so deutliche Wiederholung früherer Sachen, manchmal muss ich sogar lachen. Ich fühle mich erleichtert. – Ich nehme doch 3 Nemb, weil ich etwas besorgt bin, wie es mir morgen geht, wo ich zu Dr. Kupper gehe.
Noch tense, aber vormittags ein wenig im Wohnzimmer gesessen, und zum Lunch wieder. – 2-3 Dr. Kupper (über Rückenempfindungen nach Kaplans Besuch und gestern. Kaplan hält Reserve. Der Doktor sagt: Das fühle ich auch über den Doktor; in Wirklichkeit bin ich reserviert, wie man bei Feigl sah; er sagt, ich könnte auch Fragen an den Doktor stellen über seine Person.) – (Ich hatte Office abgesagt.) Später im Wohnzimmer gesessen; und zum Abendessen auf. Es geht mir besser. – Später Musik, und Ina im Arm, mit Zärtlichkeit. – Nur 2 Nemb. Lange nicht geschlafen. 🕮
Vormittags und nachmittags lang aufgesessen, und zu Mahlzeiten. (Erwiderung auf Poppers ersten Teil fertig geschrieben.) – Abends ein wenig Muskeln und Magen gespürt; aber dann doch zusammen, um. – 12 ½ drittes Nemb. –
11-1 Kaplan hier. (Ich sage ihm, dass, als er im Febr. verschwand, es mir leid tat, dass wir nicht mehr zusammen gewesen waren, auch persönlich. Ich frage, wieviel davon an mir lag. Ina sagt immer, ich wirke over-awing; wo ich doch solchen Eindruck gewiss nicht geben möchte. Er stimmt Ina etwas zu: Ich sage nur die Postulate und überlasse es anderen, die Implikation zu ziehen. Er sagt, wie er doch das Vatergefühl mir gegenüber nicht loswerden kann. Ich sage ihm, dass ich zuweilen ihn als Sohn, aber auch als Vater empfinde; aber ich will doch mit ihm auf gleicher Stufe sein. Auch über die Chicago Zeit: Er ist nur ein oder zwei Mal zu uns gekommen; Ich sei willig gewesen, mit ihm und anderen zu sprechen, aber doch als ein Opfer an Zeit . – Ina ist zeitweise dabei. Er bestätigt auf ihre Frage, dass er manchmal sehr zurückhaltend ist über sich zu sprechen und dann wieder viel spricht und es nachher bedauert. – Falls Princeton ihm Angebot macht, würde er es sehr anziehend finden. Auf meine Frage sagt er, dass Promotion hier ein wesentlicher Faktor für Assoziation sein würde.) Ich bin froh, persönlicher mit ihm gesprochen zu haben und dadurch jetzt natürlicheren Kontakt mit ihm zu haben; und er scheint sich auch darüber zu freuen. (Nachher sprechen wir noch über meine Idee von Glaubenssätzen mit 3 Zeichen; er findet diese Idee plausibel für einen Begriff; außerdem aber sei eine wohl auch wichtig, der die Form des Glaubens berücksichtigt; hierfür vielleicht mein Satz über Satz, wie in M+N.) Nachmittags ms Feys für Schilpp gelesen. – 6 ½ – 8 ½HelHelmers hier. Mrs. Gershwin und Tochter sind gestern abgereist; sie sind erleichtert.) Ich bin etwas müde dabei. – Nachts 1h drittes Nemb. Dann gut geschlafen.
2-3 Dr. Kupper (Ich berichte über Kaplans Besuch gestern. Auch, wie wenig Kontakt ich mit den Studenten in Chic. hatte. Er sagt, er ist froh, dass heraus kam.) – Nachts 1h drittes Nemb.
Vormittags und mittags Muskeln etwas sore. Darum 2h kleines extra Dex genommen. 3-5 Seminar. 🕮
Für Seminar. – Feys gelesen, und Erwiderung entworfen. – Nachmittags Mia hier (sie fragt mich, im Auftrag des Philosophie und Mathematik Departments vom City Coll., ob ich im Juli Vortrag geben will, populär, weil es ein Junior College ist, über Bildungsthema; $ hundert. Ich bin unentschlossen; ich soll ihr bald Bescheid sagen.) – Abends Mißstimmung mit Ina (später sagt sie, sie ärgerte sich ein wenig, dass ich anscheinend die Gelegenheit, hundert Dollar durch Vortrag zu verdienen, nicht benutzen wollte, sie ist deprimiert, weil die für uns erschwinglichen Häuser nicht anziehend sind; später ärgert sie sich, weil ich mich ostentativ wasche und es betone „als wollte ich klar machen, dass ich ein Opfer bringe“, und besonders, dass ich dann doch nicht klar sage, was ich vorhabe.) Dadurch bin ich bedrückt und gehemmt, als wir zusammen liegen, mit Musik. Aber schließlich doch zusammen. – Gut geschlafen.
Erwiderung auf Feys fertig (Entwurf). – (Abends Ina zur Gruppe.) Nachts 12:40 drittes Nemb (vorher 2 Abende ohne das).
2-3 Dr. Kupper (ich habe alten und neuen Traum, ich will mit dem alten anfangen.) Immer systematisch. (Dann keinen von beiden genommen!) Allerhand erzählt und Popper, Ryle, Quine; persönliche Gefühle auch in theoretischer Diskussion.) In Office: Prof. Wenger, (Psychologe, Physiologie der Emotionen, war Student von Feigl in Iowa, fragt mich um Vortrag für Psychologische Gesellschaft. Ich lehne ab, verstehe nicht genug von Psychologie, aber ich verspreche ihm, im Sommer mit ihm und einigen Freunden zu sprechen. Kalish sagt später: Der ist nicht sehr klar.) Roy Brady25Ray Bradbury?, kommt ausführlich in vorangegehenden Jahrgängen vor. (dickes Gesicht, sodass ich ihn zuerst nicht erkenne; hat Frau und Kind. Sie wohnen in Westwood Village, seine Frau studiert in Universität. Er hat Stellung in Flugzeugfabrik im San Fernando Valley. Er möchte, trotz besserer Bezahlung dort, in Universitätslaufbahn zurück, Ph.D. in Philosophie machen, vielleicht Grundlagen der Programme.) Nachher Häuser an Anita und weiter oben vom Autotina aus betrachtet. – Zu Helmers. (Sie gehen dann weg.)
Mia kommt zu mir. Das City College wünscht Vortrag 22. Juli, populär über irgendetwas Philosophisches; hundert Dollar🕮
(Für Seminar.) Abends gebadet.
10 ½ – 3 ½Kalish und Montague hier. (Kalish berichtet von Department Sitzung am 12. abends. Montague wird beschlossen, da auch Lawrence für ein Jahr weggeht. Bochenski wird erwogen für ein Semester, da er in Amerika sein wird. – Montague erzählt, wie schwierig Tarski ist; ein Student wäre vom Militär zurückgestellt worden, wenn das Department ihn als Instruktor vorgeschlagen hätte; Tarski war energisch dagegen, weil der Doktor noch nicht genug fertig war, und duldete sogar nicht, dass die Majorität des Departments es durchführte; so wurde der Student eingezogen. Er klage immer, wie wenig Geld er habe; aber er habe 30 Tausend bar für sein Haus bezahlt (?). –Montague hat Ideen für Modalitätssystem, wo die Werte der Variablen Klassen sind; ich habe Bedenken. – Sie erzählen, dass Dorothy nach Washington fahren will, um zu sehen, ob sie jetzt besser sich gegen ihren Vater behaupten kann.) – Abends sind wir in guter Stimmung; dann zusammen, Sch., besonders gut. – 1h drittes Nemb.
3 Dr. Kupper (anstatt 2h. – Traum über ihn, mit allerhand Assoziationen, aber kein rechter Zusammenhang.) – Nachher Häuser angeschaut vom Auto aus, an Tiger Tail und Bonhill. – Nachts 1h drittes Nemb.
Nachmittags Seminar (diesmal viel Diskussion; philosophische Probleme über Wahrheit). – Abends getanzt.
Für Seminar. – Mittags Maggie hier (mit Silberstrich im Haar.)
Für Seminar gearbeitet.
2 Dr. Kupper (Traum über Segeln; Verbindung mit vorigem Traum. – Nächste Woche fallen die Sitzungen aus.) – Office (nachher mit Montague über seine Modalitätsauffassung). – Abends zusammen, Sch., gut. 🕮
Mit Ina spazieren (zum ersten Mal seit langem. 38 Minuten. Entrada hinunter bis zum Ozean.) – 11:11:40 Shufro26Salwyn Shufro (1905-2001), Investmentbanker, offenbar Freund und Finanzberater von Groucho Marx. hier. (Er glaubt, seine vorsichtigen Investments, jetzt öfters preferred stock, und gute Auswahl, sei sicher genug. Das sei besser als Lebensrente, da die Versicherungsgesellschaften sehr niedrig ansetzen, weil sie selbst nicht stocks kaufen und daher nur wenig aus ihren Investments beziehen. Er meint, mit den 12‚000, könnte ich bis 1958 50‚000 Stockwert haben. Er ist auch gegen Kaufen, besonders für nur wenige Jahre.) – Nachmittags für Seminar gearbeitet.
Für Seminar gearbeitet. Nachmittags Helmers hier (sie haben mit Ina ein Haus in Carmelina gesehen, mit schönem Patio und Aussicht, sie berichten darüber.) – Abends etwas Verstimmung (Inas Zahnabszess macht ihr Kopfschmerzen); um 12h nachts kommt sie nochmal lieb. – Nicht geschlafen bis 4h.
[Diese Woche ist Springrezeption, keine Klassen. Und Dr. Kupper ist verreist.] Für Seminar gearbeitet.
Für Seminar gearbeitet. Nachmittags sehen wir (mit Salo) ein Haus an der Carmelina an (schöne Birken davor, schöner Patio mit Camelias, hinter dem Haus Rosen, dann Obstbäume, weit hinunter; nach links sieht man etwas die Berge; das Haus ist anziehend; aber wir überlegen, dass es finanziell eine große Belastung wäre.) Im Haus werde ich sehr müde. – Abends fühle ich mich tense, und empfindlich am Hüftknochen. 12h drittes Nemb. Nachher kommt Ina nochmal. Ich bin schon schläfrig, erzähle, dass ich in dem Haus mich ärgerte, weil sie mehr mit dem Mann redete als mit mir usw.; ich fantasiere: wie Agnes, usw.; Zärtlichkeit mit . Nachher fühle ich mich erleichtert und entspannt, dann gut geschlafen.
Für Seminar gearbeitet. – 3:30 Zahnarzt. – Abends in guter Stimmung zusammen, aber dann Störung, ich weiß nicht wodurch (vielleicht weil Ina erwähnte, dass ich gestern von „oben liegen“ gesprochen hatte.) Schließlich um. 🕮 12h zweites Nemb, 1:30 drittes. Trotzdem nicht geschlafen bis ca 6h.
1hZahnarzt (er nimmt Abdruck für neue Platte; die alte hatte schon Sprünge; die hat er seit gestern repariert, sodass ich sie als spare nehmen kann.) – Für Seminar. – 2 Nemb.
Mittags Mutzli27Lt. der Memoiren von Nicholas Rescher nannte Carnap Helmers zweite Frau, die im Tagebuch bislang als Maggie firmierte, „Mutzli“. hier. Nachmittags fahren wir mit ihr nach Pac. Pal. und besehen 2 Häuser (einfach, je ca 15 Tausend). 1h zweites Nemb, dann gut geschlafen.
Für Seminar. (Ina arbeitet mit Del für sein deutsches Exam, und er bleibt zum Lunch.) – 1:30 zweites Nemb.
V / 1955 Mittags Dorothy hier. (Sie hat inzwischen Familie in Washington besucht, fühlt sich dabei viel mehr unabhängig als früher. Das schreibt zu ihrer Analyse zu, bei Dr. Sturgeon (wie Kalish), die sie sehr lobt; sie fing damit an August 54.) – 4 ½ – 9 bei Helmers. (Dort Wohlstetters;: er arbeitet mathematische Ökonomie, ist interessiert an prob., kritisiert Savages Theorie, lobt Girshick-Blackwell-Buch; Frau und Tochter Joany; auch Mrs. C… mit Kind und Freundin). Später sehe ich Television an. Vor dem Hingehen war ich tense, wollte mich aber zu aufschwingen; es ging sehr gut, aber gegen Ende sehr müde. – 1h zweites Nemb.
(Dr. Kupper noch auf Urlaub.) Für Seminar.
Seminar.
Abends Rückenmuskeln sore. Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; Tränen bei Schubert Musik; dann doch getanzt. Um Mitternacht gehe ich zu ihr und danke ihr.
Department Sitzung 1:30-2 (wenn Bochenski nicht kann, Moody oder Bühler). – Abends, als Ina in der Gruppe ist, beim Anfang von Tanzen plötzlich kleiner Schmerz im Rücken. Ich erschrecke, und Schweiß bricht aus. Im Bett suche ich mich zu beruhigen, taste alles ab; die üblichen Stellen am Beckenknochen und nahe dem Rückgrat sind empfindlich; ich sage mir: das ist alles, ganz harmlos. Später stehe ich auf und versuche nochmal zu tanzen; aber ich bin zu tense und empfindlich, und muss es aufgeben. Ina kommt erst nach 11h zurück. Sie legt sich zu mir und tröstet mich mit Zärtlichkeit, 🕮 ich habe wieder die Polykrates Idee: lieber das MüttleinSinn? aufgeben, wenn ich dadurch Sicherheit gewänne, alle Angst loswürde.) – 2 Nemb; dann gut geschlafen. (Traum von schönem Mädchen; ich erwache mit Erektion.)
(Nachmittags: Dr. Kupper ruft an: er ist zurück, morgen ist also eine Sitzung; ich bin sehr kurz angebunden.)
2 Dr. Kupper (ich berichte: Schmerz und Erschrecken gestern abend. Das Telefongespräch. Er fragt: Was wollte ich demonstrieren mit dem Rücken? Ich: vielleicht, dass ich ihn doch noch brauche. Er: aber warum Rücken, was fürchte ich da von ihm? Ich: männliche Annäherung; zugleich arge Furcht und Wunsch. Dabei werde ich emotional; ich kann es nur schwer sagen. Er: Angst aus der Kindheit; vielleicht Enema. – Nachher bin ich sehr erleichtert, und sage es beim Weggehen.) – Ich erzähle es Ina im Auto. Sie versteht es so gut; sagt: dass ist ein wichtiger Schritt; das rührt mich sehr. – Officestunde (ich hatte überlegt, ob ich sie absagen sollte, aber wollte es nicht gern; ich legte mich im Office hin. Greenwood.) – Abends 8 – 9 ½Helmers hier (Ich gebe ihm die Notes zu Hempel, für meinen Konferenzvortrag; er ist unschlüssig, ob er als Diskutant sprechen soll.) – 2 Nemb.
Ina meint, dass ihre Rippenschmerzen vielleicht pleurisy sind; das macht mich sehr besorgt, und ich denke an die Zeit ihrer Pneumonia in S.F. – Vorher frage ich sie mal sehr vorsichtig: „Du willst heute wohl nicht den Brief an Chisholm tippen?“ (weil sie gestern nicht den dringenden Brief getippt hat). Beim Abendessen macht sie Vorwürfe, dass ich das gefragt habe, anstatt selbst zu merken, wie schlecht es ihr ging; ich bin geknickt darüber. Abends spät sprechen wir lange darüber. Die gegenseitigen Vorwurfsgefühle sind aber nicht leicht zu beseitigen. – (Nachmittags Term Papers gelesen.) 2 Nemb; dann gut geschlafen.
11-3:30 Kalish und Montague hier. (Kalish erzählt, was Lawrence für Schwierigkeiten macht mit dem Konferenzprogramm. – Examsfragen für Dorstein. – Meine Bedenken zu Suppes’ ms.) – Ich war beinahe 5 Stunden auf. Nachher müde, im Bett geblieben. 🕮 Abends 2 Nemb. Dann gut geschlafen.
3-4 Dr. Kupper (Als ich letztes Mal wegging, hat er mich so freundlich angesehen; ich war froh und erleichtert. Über Enema usw. Er lobt meinen Mut. Ich: Das ist nichts gegen voriges Mal. Ich berichte auch mein Resentment gegen ihn voriges Mal.) – Zum Department Office (Ich bringe Miss Britt Notes zum Tippen.) –Zu Helmers, bis 8. – 2 Nemb.
Seminar. – Nachts Sch.; 2. Nemb.
(Wilkinson – Meyer Übersetzung von Logik, § 1-4, gelesen.) – Nachts kann ich nicht gut auf der linken Seite liegen; da sind die Stellen auf dem Hüftknochen sore; 2. Nemb.
Vormittags auf bis 12. – 1 zum Zahnarzt (die neue obere Platte). Ich fahre hin und zurück (zum ersten Mal seit ca 2 Wochen). Dann zum Essen aufgeblieben. 4hOlaf, und Dalkey hier. Als ich mich im Wohnzimmer auf meinen Stuhl setze, plötzlich kleiner Schmerz im Rücken; ich sage Ina, ich will mich auf die Couch legen. Sie schlägt vor, lieber ins Bett. Das tue ich, und ziehe mich aus im Bett. Schweiß ist ausgebrochen; und ich muss mich ein paar Minuten erholen. Beim Gespräch bin ich zuerst noch tense; später geht es besser. (Dalkey sagt, dass generelle Sätze und Regeln für die Terme gegeben sein müssen; und dass nicht nur aus S2, sondern auch aus nicht S2 etwas folgen muss.) Nachher fühle ich mich zuerst besser. Ich stehe auf, gehe zum Badezimmer, pinkeln; aber dabei spüre ich wieder ein wenig im Rücken und lege mich daher schnell wieder hin; geschwitzt. Dann etwas deprimiert. Ich betaste den Rücken; finde mehrere Stellen sehr sensitiv gegen Druck, besonders rechte Hüfte, und hinten am oberen Rand vom Beckenknochen. Also sind es nur die üblichen „Nervpunkte“ oder Muskeln. Dann erinnere ich mich, dass es genau vorigen Donnerstag ganz ähnlich war; und dass ich doch den nächsten Tag zum Doktor gehen konnte, und sogar zum Office. Und Ina erinnert mich, dass es schon mal ähnlich war an einem früheren Donnerstag (7.4.). Dies beruhigt 🕮 mich, weil es zeigt, dass es nur psychologisch ist (und mit der Besorgnis vor der Analyse am Freitag zusammenzuhängen scheint). – Abends mit Ina mehr durchgesprochen (Assoziation: Dalkey, Glatze, Mond, Goethe Gedicht, der „Freund“, Heinz von Rohden, Brahmsrequiem; Lied vom Falken, mit allerhand Tränen.) Das tut mir gut. Nicht mehr aufgestanden. Später bei Musik sitzt Ina etwas bei mir; der „Wettertester“ reagiert positiv. – 11h 2 Nemb, 1:30 drittes Nemb. Lang geschlafen.
Zum Waschen auf, nur kurz und ängstlich. Nachher Überlegung mit Ina; dann entschließe ich mich, die Officestunde für heute nachmittag abzusagen. Ich überlege lange, ob ich auch Dr. Kupper absagen soll. Ich bin heute empfindlich und tense , fürchte mich vor der Fahrt; andererseits denke ich, es wäre vielleicht gerade gut und ergiebig, an einem solchen Tag den Doktor zu sehen (nicht so sehr, weil ich ihn heute dringend bräuchte, als weil heute er meinen ängstlichen Zustand sehen könnte und vielleicht auch mehr herauskäme). Schließlich sage ich: Es ist doch alles gar nicht Ernstes; ich will einfach aufstehen und herumgehen; dann sehe ich ja, wie es geht. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer; dabei spreche ich: „Es ist nichts, ich gehe einfach los usw“. Aber nach ein paar Schritten im Wohnzimmer plötzlich Schmerz im Rücken; nur kleiner Schmerz, aber es fühlt sich an, dass er mitten im Rücken ist; daher gehe ich sofort zum Bett zurück; einen Moment halte ich mich am Türpfosten; Ina bietet ihren Arm an; aber der Schmerz ist schon nicht mehr da, ich versuche zu entspannen und gehe ohne ihre Hilfe zum Bett. Ich bin nicht so erschrocken wie gestern beide Male; diesmal kein Schweißausbruch wie gestern beide Male; wohl, weil ich hierauf vorbereitet war, aber nun ist mir klar, dass ich heute nicht zum Doktor kann. Ich bin nicht aufgeregt; ich zeige Ina, dass ich mich nach beiden Seiten drehen kann. Aber ich sage: Es war mitten im Rücken; vielleicht doch ein kleiner Nerv am Rückgrat gepinscht oder sowas. (Ina geht zum Zahnarzt.) Ich rufe Dr. Kupper an. (Ich sage kurz von den beiden 🕮 Schmerzen und dass ich fühle, dass ich heute nicht kommen kann. Er fragt zuerst, zu meinem Erstaunen, ob ich einen Doktor gesehen habe. Ich: Nein; ich versuche mir zu sagen, dass es psychologisch verursacht ist; aber doch bin ich so shaky und ängstlich, dass ich heute nicht aufstehen kann; aber ich glaube, in ein oder zwei Tagen wird es besser sein. Er: Er will, dass ich mein eigenes Urteil gebrauche; aber er denkt, die chance ist, dass es kommt durch die erhöhte Angst wegen der delikaten Dinge, über die wir die letzten Male gesprochen haben; ich soll ihn Montagmorgen anrufen, ob ich nachmittags kommen kann, andernfalls würden wir Verabredung später in der Woche machen. Ich: Ich denke schon, bis Montag kann ich es schon wieder. Aber er bleibt dabei, ich soll ihn doch anrufen.) – Ich bleibe den ganzen Tag im Bett. – Nachmittags mache ich mir schon Sorgen, wie es mit dem Wiederaufstehen werden soll (ich glaubte, es wäre schon Samstag, sodass ich übermorgen zum Doktor fahren müßte!). – Abends Musik, Tränen; Ina ist zärtlich; ich fühle ein wenig besser. Seit dem Vormittagaufstehen habe ich gar keine Schmerzen mehr, kann mich auch frei rechts oder links drehen; Ina erinnert mich, dass es mir am 7.9. viel schlechter ging (sowas vergess’ ich immer wieder, und denkes jedes Mal: dies ist der schlechteste Tag in LA!); das tröstet mich. – 2 Nemb, gut geschlafen.
Fast ganz im Bett geblieben. Vormittags mal ganz kurz aufgestanden, nahe beim Bett, tense und zitternd; nachmittags mal ebenso, ein wenig ruhiger; abends ebenso. (Morgens und nachmittags je ein ganzes Dexe.) Nachmittags David Kaplan hier, eine Stunde. (Über sein Term Paper; er bringt Miss Britts Thesis ms; er gibt ausführlichen Rat über hi-fi.) – Heute weniger deprimiert als gestern. – 2 Nemb, gut geschlafen.
Vormittags gehockt, etwas ängstlich, aber es geht. Viermal am Tag ganz kurz aufgestanden; immer noch tense und zittrig. – Vor- und nachmittags je ein Dexe; das hilft; ich bin nicht deprimiert. – Miss Britts These gelesen. – Abends überraschend zusammen, Sch. (zum ersten Mal seit 27.4.; zuerst verhindert durch Inas Rippenneuralgie und Zahnabszess, zuletzt durch mich), gut. – 2 Nemb. Gut geschlafen. 🕮
Die Muskeln sind empfindlich, besonders hinten links. Ganz kurz aufgestanden; jedes Mal wenn ich auf das linke Bein gehe, spüre ich die Muskeln auf der linken Seite des Rückens, nicht Schmerz, nur tense; aber das macht mich doch ängstlich und ich lege mich gleich wieder hin. – Ich telefoniere mit Dr. Kupper (ich sage, ich kann heute nicht kommen; er rät , Dr. Forde kommen zu lassen, obwohl ich sage, dass ich selbst glaube, dass nichts Organisches ist.) Ich rufe Dr. Forde an, (sage, dass ich glaube, dass er doch nichts feststellen kann und dass es vielleicht am besten ist, dass wir zunächst sehen, ob es nicht in einigen Tagen über ist; er stimmt zu.) Ich rufe nochmal Dr. Kupper an (er sagt, er würde doch vorziehen, dass Dr. Forde mich sieht; das Handauflegen und Zusicherung würde mir gut tun; und es wäre besser für die Therapie, wenn er selbst nicht käme, darum besser Dr. Forde.) Ich rufe wieder Dr. Forde an; er kommt ca 3h. (Ich erzähle von den Schmerzen am Donnerstag und Freitag; nur schwach und kurze Schmerzen, aber für mich erschreckend; und heute morgen Empfindlichkeit in Muskeln. Er sagt, ich scheine ein starker Anhänger der Psychoanalyse zu sein; ich sage, sie hat mir sehr viel geholfen hat . Er macht die üblichen Versuche mit Heben meiner Beine; dabei kein Schmerz im Rücken. Er betastet das Rückgrat und klopft jeden Wirbel an; dabei keine Schmerzen. Ich zeige ihm einige empfindliche Punkte auf den Seiten am Beckenknochen. Er sagt abschließend: Die complaints sind minimal; daher glaubt er nicht, dass etwas Organisches da ist. Bei Diskanfall würde er ein bis zwei Wochen Ruhe raten. Hier dagegen meint er, ich könne ganz bald wieder aktiv sein. Er rät jetzt, und immer, wenn Muskelschmerzen auftreten, 2 Aspirins viermal am Tage. Er meint, ich werde vielleicht morgen schon anfangen können, wieder aufzustehen; ich sage: morgen nachmittag Klasse; er sagt: vielleicht kann ich das dann schon. Er erwägt ol für später mal, gegen Krämpfe. Wir fragen über B12 Injektion; er ist nicht dafür. Er rät: Brett im Bett. Auch Wärme mit Heizkissen usw., wenn Schmerzen. Er will kein Prescript für Empa-Cod geben; wohl aber für Nembutal.) – Später kommen Kalish und seine Freundin 🕮für Nembutal (Micheline Mahieux?); er hilft Ina, das Brett unter die Matratze tun. – Später mal ganz kurz auf. Es geht etwas besser, aber doch noch tense und zittrig. Auf Inas Rat beschließe ich jetzt schon, morgen das Seminar abzusagen; daraufhin bin ich ruhiger. – Abends gutes Gespräch mit Ina im Arm; und Musik. Ich fühle mich besser. – 11h 2 Nemb; gut geschlafen.
Ganz kurz auf. Später gehockt; es geht ganz gut. – Ich sage Seminar ab für heute nachmittag. –Dr. Kupper ruft an. (Ich sage, dass es doch gut war, dass Dr. Forde hier war; es hat mich beruhigt. Ich mag ihn besser als Weinberger. Er sagt, das hatte er sich schon gedacht; und er sei ein ausgezeichneter Arzt. Ich sage, dass ich Klasse für heute nachmittag abgesagt habe, weil Ausgehen noch zu viel wäre; dass ich aber anfange, ein wenig aufzustehen. Ich habe ihn nicht früher angerufen, weil ich noch nicht weiß, wie ich mich morgen fühlen werde; möglicherweise könnte ich dann schon zu ihm kommen, falls er Zeit für mich hat. Er meint, lieber noch nicht; er glaubt jetzt sicher, dass meine Schwierigkeit jetzt verursacht ist durch das, was wir in den letzten Sitzungen besprochen haben; Dr. Forde hat ihm gesagt, dass ich jetzt sehr leicht erregbar wäre (vermutlich, weil ich ihm über Zittern und Schweißausbruch am Freitag erzählte; mit ihm selbst sprach ich ruhig); darum hält er es für besser, dass ich wir erst nächsten Montag wieder zu ihm komme. Ich sage: Ja, ich glaube auch, dass das die Ursache ist; aber ich würde ihn vielleicht doch gerne sprechen, wenn ich wieder ausgehen kann, am Freitag. Er ist nicht sicher, ob das gut wäre; aber er sagt, ich soll ihn Donnerstag anrufen; dann werden wir sehen wegen Freitag. Er sagt, wir wollen jetzt nicht die Dinge pressen, sondern abwarten, wie es sich entwickelt.) – Ich bin beruhigt, dass jetzt zunächst keine „Pflichten“ vor mir stehen, die Ausgehen erfordern. (Yost hat gestern schon zu Ina gesagt, ich kann Seminar ruhig absagen, und „meine Kräfte für nächstes Jahr sparen“; in Wirklichkeit liegt ihm aber daran, dass ich zur Konferenz am Samstag komme. Aber das Department Meeting 🕮 am Donnerstag kann ich dann leicht absagen.) – Kurz auf, in Inas Abwesenheit, einen Schritt ins Wohnzimmer. Ebenso nachmittags mal, und abends nochmal. – Abends Musik; dann langes Gespräch mit Ina 10-11. (Ich schaue auf dies Jahr zurück (vor einem Jahr die ersten Vorträge, im Institut, Philadelphia; es war noch sehr schwierig) und bin froh und dankbar über den Fortschritt.) – 2 Nemb; 3h drittes.
Mein Geburtstag. Ich fühle mich besser, gehe (in Inas Abwesenheit) ins Wohnzimmer und sitze kurz am Esstisch. Ähnlich mehrmals später. Mittags Helmers hier (zum Lunch; sie bringen Rosen und holländischen Marzipankuchen). – Ich bin in besserer Stimmung, weil ich sehe, dass es besser wird. – Ich fange an, Aufsatz über theoretische Sprache aufzuschreiben (weil jetzt unsicher ist, ob ich Samstag Vortrag halten kann; und auch vielleicht für den Feigl Band). – Abends 2 Nemb; gut geschlafen.
Vormittags 4 Minuten gesessen. 1h mit Dr. Kupper telefoniert. (Ich berichte: besser, aber nur langsam. Er sagt: Er könnte ein Wort des Rates geben, wenn ich möchte. Ich: ja bitte. Er: Es wäre gut, wenn ich mich zwänge, länger auf zu sein, auch wenn es schmerzt. Ich: Ja, das will ich tun. Ich: So wie ich mich heute fühle, wäre es wohl besser, nicht morgen zu ihm zu kommen. Er: gut, dann Montag, aber 2 anstatt 3; wenn ich komme, brauche ich nicht anzurufen. Ich: Für Samstag Konferenz bin ich auf dem Programm; was meint er, soll ich mich auch push hinzugehen, wenn ich kann? Er: Wenn er an meiner Stelle wäre, würde er es tun; vielleicht heute eine Stunde auf (!), morgen 2 Stunden; dann könnte ich es Samstag; das wäre wohl am besten danach zu entscheiden, wie ich mich morgen fühle. Ich: ja.) Gleich darauf stehe ich auf; dann beschließe ich, mich an den Esstisch zu setzen; nach 10 Minuten bin ich stolz, dass es geht, wenn auch nicht leicht; ich muss mich immer mit Absicht entspannen. Dann esse ich dort Lunch. 26 Minuten! Ich bin froh, dass es geht, ohne zu große Ängstlichkeit. – Nachmittags Ina fort; ich nur zweimal kurz auf; 6h Ina kommt; ich setze mich 🕮 zum Esstisch; bleibe dann zum Abendessen sitzen; 43 Minuten auf! Am Ende werden die Muskeln ungemütlich. (Abends Ina zur Gruppe.) Nachmittags und abends ms für Samstag fertig geschrieben. – 2 Nemb. – Nachts 2h aufgewacht mit Schmerzen im Anus (wie von Pills, oder Spasm?). Heizkissen auf den Bauch. Erst nach langer Zeit hört der Schmerz auf.
(Ina kommt zurück nach 11h.) Dann aufgestanden, einige Minuten herumgegangen; am Esstisch gesessen, am ms gearbeitet; schließlich Lunch; 92 Minuten auf! Es war nicht leicht; manchmal taten die Muskeln ein wenig twitchen; aber keine große Ängstlichkeit. – Nachmittags mehrmals kurz auf. – 6h Dalkey kurz hier (ich gebe ihm ms; wenn ich nicht kommen kann, soll er es morgen vorlesen). – Ich setze mich zum Esstisch, für Haarschneider; dann will ich Pyjamajacke im Sitzen wechseln; dabei kommt kleiner Schmerz auf rechtem Hüftknochen; ich setze mich aber wieder zurück in den Sessel und sage mir, es war nichts Wichtiges. Ich war ein wenig erschrocken, aber nicht sehr. Kurz darauf aber zu doch zu Bett. – Etwas später wieder auf, 16 Minuten auf; Ina schneidet mein Haar. Es geht aber nicht so leicht mit Sitzen wie heute mittag, weil vorhin doch ein wenig erschreckt. – Später zum Abendessen auf, 34 Minuten; ich wollte eigentlich länger, aber dann war es zu schwierig. – Wenn es irgend geht, will ich doch morgen zur Konferenz gehen. – 2 Nemb; 12h drittes.
Regional Phil. Conference. Weil es mir gestern nicht gut ging, richtet Ina das Auto zum Liegen für mich. Wir sind 10:05 an Kelkhoff Hall.28Es gibt eine „Kerkhoff Hall“ an der UCLA. Vielleicht hat Carnap sich verschrieben? David Kaplan erwartet mich, geht mit mir hinein. Sie haben einen bequemen Klubsessel für mich reserviert; mit meinem Kissen sitze ich bequem darin. Die Diskussion über Suppes ist noch im Gange. Mein Vortrag „The Problem of the meaning criterion in a theor. lang.“ ca. 70 Minuten! (10:30-11:40) (Ich hatte ms von nur 9 ½pps und glaubte daher, ich müßte noch reichlich Einfügungen machen, um ungefähr die beabsichtigten 40 Minuten zu erreichen. Aber ich sprach dann viel freier und leicht, 🕮 und dabei merkte ich gar nicht, dass ich lang über die Zeit sprach. Erst bei Dalkeys Diskussionsbemerkungen wurde ich müde und wünschte, er würde sie kürzer machen.) Dalkey spricht, und ich antworte. Dann, ca. 12:10, schließt Yost die offizielle Diskussion und sagt, dass Leute individuell mit mir und Suppes noch sprechen können. (Erst spricht ein redseliger, Müller oder so, bis ich sage, dass ich müde bin; dann mehrere andere kurz, bis 12:25. Dann gehe ich zum Auto. (Ich war 2 ½ Stunden auf! Ich bin sehr froh, dass es so gut ging, und dass ich mich wirklich dazu entschlossen habe, es zu tun, trotz dem kleinen Rückschlag gestern abend, der etwas entmutigend war.) – Nachmittags nach 3h, als ich etwas aufstehe, spüre ich Muskeln links hinten. Ich erschrecke nicht, aber lege mich wieder hin. Ich spüre es auch im Liegen, trotz Heizkissen, mehrere Stunden. Später ruft Suppes an, dass sie 6 ½ für kurz kommen wollen (bevor sie zum Bankett gehen). (Ich will im Wohnzimmer auf der Couch liegen; erst denke ich: im Pyjama, weil die Muskeln so sensitiv sind; auf Inas Rat ziehe ich mich dazu an.) 6 ½ -8 Tarski und seine Freundin Miss Teresa Temieniecka29Anna-Teresa Tymieniecka (1923-2014), Suppes und Miss hier. (Tarski sehe ich zum ersten Mal seit vielen Jahren. Er fragt mich, ihm zu erklären, was die Oxford Philosophen wirklich wollen; er verstehe es nicht; Austin ist jetzt in Berkeley, früher mal Ryle. Ich verteidige diese; sie sind vernünftig, immer sinnvoll (daher viele besser als die deutschen Philosophen), vieles richtig, aber Methode beschränkt und wird bald nicht mehr ergiebig sein. Suppes und die Polin stimmen mir zu, gegen Tarski. Die Polin hat Doktorthese in Polen angefangen bei Ingarden, Vergleich der Ontologie von diesem und Nic. Hartmann; später bei Bochenski fertig gemacht, 1952. Letzten Herbst herüber gekommen. Sie ist jetzt TA in Berkeley, sucht Job. Ich verteidige auch Husserl gegen Tarski; Parallele mit Kant. Tarski meint, Cornelius war 🕮 viel besser als die britische, weil systematischer. Ich: Darin aber auch Gefahr, wie bei Husserl. Die Polin fragt nach meiner Ansicht über die ontologischen Grundlagen der Logik. Ich: Ich verstehe die Frage nur, wenn über Sprachform, z. B. was für Variablen; sonst vielleicht Scheinfrage. Sie: Die Frage ist, was ich als Entitäten ansehe. Ich: Nagel fragte, ob ich 5 als Entität nehme; das verstehe ich nicht. Tarski: Es ist wohl die Frage, welche Sprache einer als nicht formalisierte Sprache akzeptiert; das ist im Grunde dieselbe Frage, wie sie von den traditionellen Philosophen diskutiert wurde. Ich bezweifle das. Er: Er würde Zahlen usw. als Entitäten oder Variablenwerte akzeptieren, wenn er das intuitive Gefühl ihrer Objektivität hätte; aber das habe er nicht. Ich: Wie kann er dann Mathematiker sein. Er: Er ist eben gezwungen, ein doppeltes Leben zu führen (!); seine Gefühle sind ganz wie Weyls. Ich: Ich finde Weyls Stellung ganz ungerechtfertigt.) Bei der lebhaften Unterhaltung habe ich meine Muskeltwitches ganz vergessen, und nun sind sie verschwunden! – Abends ist mein Magen ungemütlich; nachts 2h ein wenig Übelkeitsgefühle; Ina bringt mir Eiscreme, das hilft aber nur für kurze Zeit. Heizkissen die ganze Zeit. Ich lese bis nach 3h. Später endlich geschlafen.
Kurz auf zum Waschen. – Später 28 Minuten auf, am Tisch gesessen. Etwas zittrig, aber es geht ganz gut. – Mittags 62 Minuten auf. – Nachmittags Magen etwas ungemütlich. Kurz aufgestanden; die Muskeln sind sore. – Nachher 98 Minuten bei Schreibtisch gesessen. – Zum Abendessen 47 Minuten auf. – Abends überraschend zusammen, Sch., gut. – 2 Nemb. – 1h aufgewacht mit Magenschmerz; Heizkissen, 2 Tras, 2 Donn. Später Cod, später nochmal 2 Tras und nochmal 2 Donn, aber es hilft nicht. Gelesen bis nach 3h. Später eingeschlafen, gut geschlafen.
11h stehe ich auf, gehe etwas herum, setze mich an den Tisch. Dann plötzlich kleiner Rückenschmerz; ich bleibe noch eine Minute sitzen, dann gehe ich etwas herum und ins Bett. – Nochmal kurz auf. Ich beschließe 🕮 auf jeden Fall zum Doktor zu fahren, auch wenn beim Aufstehen Schmerz kommen sollte. Das Auto ist noch zum Liegen fertig. – 2-3 zu Dr. Kupper (nach 3 ausgefallenen Sitzungen. Ich erzähle, dass ich viel erlebt habe. Stimmung sehr schwankend. Glücklich über Konferenzteilnahme. Dann wieder nicht so gut, und daher enttäuscht. Er versteht gut, dass es eine harte Zeit war. Er sagt: Bis zum nächsten Mal nicht so spintisieren über all die Dinge mit der Analyse usw. Beim Abschied danke ich ihm. – Später 70 Minuten aufgesessen. – Zum Abendessen 45 Minuten auf. – 1 Minute getanzt. Von 6 – 9 ½ Magen ungemütlich, dann besser. – 2 Nemb. – Nachts 2h aufgewacht mit Magenschmerz; Heizkissen, 2 Donn, 2 Tras hilft nicht; Cod hilft nur langsam.
Mittags 25 Minuten auf zum Lunch. – Im Auto liegend zum Seminar. (Anfangs ein wenig mühsam gesessen; nachher geht’s gut. Ich vergesse die Zeit und spreche bis 5:08.) – Zum Abendessen 60 Minuten auf. – Zum ersten Mal wieder richtig getanzt, 4 Minuten. – 2 Nemb. – Nachts 2h aufgewacht, ohne Magenschmerz. Aber einige Minuten später fängt er an und wird ziemlich stark. Heizkissen, 2 Donn, 2 Tras, später Cod. Erst nach 3h wird es besser.
Zum Frühstück auf (Ina ist in Klasse). Nachher über 2 Stunden auf, am Schreibtisch gesessen. – Mittags 1 Stunde. – Nachmittags ca 2 Stunden. Zum Abendessen ¾ Stunde. –Abends überraschend zusammen, Sch.um?, gut. – 2 Nemb. – 1:30 nachts (noch nicht geschlafen) fangen Magenschmerzen an. Später stärker; dann 2 Donn, 2 Tras; später Cod. Später noch stärker; nochmal 2 Donn, 2 Tras. 3:30 nochmal Cod. Bald darauf Erbrechen; ein halbes Glas voll, nicht schlimm. Ich rufe Ina, sie bringt Eiscreme; das hilft; und kalte Milch. Dann bald geschlafen.
Viel auf, zu Mahlzeiten, und am Schreibtisch. – Abends nach 10h Magen ungemütlich. Später nehme ich präventiv 2 Donn und 2 Tras. Dann gut geschlafen (zum ersten Mal seit 20.) 🕮
(Zum ersten Mal wieder im Auto gesessen.) 2-3 zu Dr. Kupper. (Ich berichte: jetzt ruhiger; mehr auf; fühle mich besser; aber nachts Magenschmerz; nicht letzte Nacht. Ich spreche leichter. Er: Ich habe Fortschritt gemacht. Ich: Letztes Mal habe ich gefühlt, dass er mich versteht. Darum geht jetzt alles leichter.) – Nachts Magenschmerz.
Zu Mahlzeiten und am Schreibtisch auf. – Abends Magen ungemütlich, 2 Donn. 12hstarker Magenschmerz, 2 Tras, Cod; später nochmal 2 Donn (und Cod?).
11-3 Kalish und Montague hier. (Vormittags mache ich Comments über Montagues ms von Konferenz, über Modalitäten. Ich frage, ob er es verallgemeinern kann, sodass es auch angewandt werden kann auf Systeme mit Intensionen als Werte der Variablen. Und ich sage: für physikalische Modalitäten besser Bezug nehmen auf die geltenden Naturgesetze, anstatt eine Liste. – Ich erkläre meine neue Idee zur Mengenlehre, Abstracts beschränkt durch Stufenangabe. Er sagt, etwas Ähnliches ist in einem ms von ihm, Tarski und Scott. – Beim Lunch erzählen sie amüsante Erlebnisse vom vorigen Wochenende in Kalishs Haus: Suppes exhibitionistisch mit Mädchen, Tarski enttäuscht, weil die Freundin aus Polen mit Micheline weggeht.) – Abends 10hetwas Magenschmerz, 2 Donn, später nochmal 2 Donn; dann wird es besser. – Nach 10h stehe ich auf, den Record zu wechseln; Ina kommt, und wir tanzen zusammen. Dabei tut sie Zärtlichkeit; nachher auch im Bett. Dann überraschend zusammen. Ina fragt vorher: Wie? Und ich entschließe mich schnell: diesmal richtig! Es geht gut. Nachher gutes Gefühl und entspannt. Gut geschlafen, keine Magenschwierigkeit!
Mit Ina spazieren 25 Minuten. (Zum ersten Mal seit vielen Wochen; um den Kanal herum. Vorher spürte ich ein wenig die Muskeln rechts hinten, aber ich entschloss mich doch; beim Spazieren Muskeln etwas gespürt, aber nur wenig; und es ging ganz gut.) – Während des Tages mehrmals Magen etwas Schmerz. – Entwurf Erwiderung auf Chisholm geschrieben. – Abends getanzt. Nachher Magen besser. – Nachts 4h im Traum geschrien, aufgewacht. 6h nochmal geträumt, aufgewacht, ein wenig Magenschmerz, 2 Tras.
Mittags etwas Magenschmerzen. 1h 2 Tras, später nochmal, 🕮 2h Cod. Im Seminar geht es gut, wenig vom Magen gespürt, aber nachher recht müde. – Abends etwas Magenschmerz; zweimal 2 Tras. – Nachts keine Störung.
VI / 1955 Morgens beim Aufwachen ein wenig Magenschmerz. Den ganzen Tag ab und zu. Nachmittags 5h Cod; dann besser. Abends 10h nochmal Cod, aber der Magen fühlt sich immer queasy30https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/queasy. 12:30 Eiscreme gegessen. Dann besser, und geschlafen. (Ich erwartete den ganzen Tag einen Anruf von Dr. Kupper.) Abends getanzt.
Zuweilen etwas Magenschmerz. 12h Cod. 12:30-2 Department Meeting (Bronstein gepasst, mit Bedenken. – Ersatz für Cohen; Meyerhoff schlägt Mia vor, ich unterstütze es; Diskussion wird vertagt.) – (Abends Ina in Gruppe.) Spät abends Magenschmerz; Cod, später ein zweites, weil Schmerz stärker. – Etwas geschlafen. Kurz vor 2h aufgewacht, starker Magenschmerz; ich esse Eiscreme, es hilft wenig; später drittes Cod. Nach 3h wird es besser (das ist wieder die Zeit 2-3!); dann geschlafen.
2-3 Dr. Kupper. (Ich berichte: besser, aber oft Magenschmerz, besonders nachts. 2 Träume vom 30. Der Doktor: Da scheint eine tiefer liegende Furcht, über das hinaus, was vor einigen Wochen herauskam; ein Antrieb des Kindes, etwas „Schlimmes“ zu tun, wofür dann schreckliche Strafe kommen muss; z. B. Aggression irgendwelcher Art.) – 3:15-4:45 Office. – Abends mit Ina einiges durchgesprochen, dann beinahe keine Schmerzen. 11h Cod, aber später 1:30 (noch nicht geschlafen) Magenschmerz, zweites Cod, 2h Eiscreme; später langsam besser und dann geschlafen. 6h aufgewacht, Magenschmerz, drittes Cod. Dann wieder geschlafen bis 9.
(Etwas Muskeln gespürt, zur Vorsicht Cod genommen.) 3-5:30 letztes Seminar (als Ersatz für das am 17. ausgefallene. Am Schluss großer Applaus.) (Dieses Semester 14 Meetings, weil einmal Feiertag.) Vor dem Seminar, in meinem Office, plötzlich etwas Muskeln gespürt; aber ich gebe dem keine Beachtung und vergesse es ganz während des Seminars. – Ich bin froh und dankbar, dass \[Ina fuhr heute nachmittag zu Helmers , bringt Vase zu Olafs Birthday Tag.]\🕮 ich das ganze akademische Jahr sehr gut überstanden habe, besser als ich vorher hoffen konnte, und (mit der Nachholung heute) alle meine Unterrichtsverpflichtungen erfüllt habe. – Abends 10hMuskeln tense, ungemütlich beim Zähneputzen. Später kommt Ina und liegt bei mit, mit Zärtlichkeit. Gute Erektion, daher möchte ich ganze Entspannung; um, lange, meist gute Erektion, aber es kommt keine Ejak. Schließlich gebe ich es enttäuscht auf. – Später Magenschmerz, 2 Tras, später Cod, noch später 2 Donn (die letzten); der Schmerz bleibt, nur zeitweise lässt er ein wenig nach. Bis nach 1h gelesen. Endlich wird es etwas besser. Geschlafen.
(Meyers Übersetzung durchgesehen.) Auf wie gewöhnlich. – (Abends Ina zu Iona, zurück 11h.) Nach 11h etwas Magenschmerz; Milch hilft. Keine Magenstörung in der Nacht, gut geschlafen (Träume).
2-3 Dr. Kupper (Scheck; ich denke, dass die ausgefallenen Sitzungen angerechnet; oder doch eine? Er: Ja. Er würde in Princeton auch nicht in mein Haus gekommen sein, sondern nur Arzt kommen lassen, bis ich dann in sein Office komme. Ich: Ich weiß aber nicht, ob ich dann imstande gewesen wäre, zu kommen. – Heutigen Traum 168.) Haarschneider. – Dann fahre ich (zum ersten Mal, vermutlich seit 9.5.), erst zu Helmers Haus (Ina füttert die Katze); etwas Schmerz durch den Druck des Ledergürtels, den ziehe ich aus; dann auch nach Hause. – Langes Gespräch mit Ina, was wohl in Princeton geschehen wäre mit Freudianer. – (Abends bin ich bedrückt und zornig über die Haltung des Doktors, und Inas Unterstützung der Prinzipien; ich wünsche ihnen solche Angstzustände, wie ich damals hatte, und Schlimmeres; und bin nachher deprimiert über solche Gefühle, will aber nicht darüber sprechen.) – (Nachts keine Magenstörung).
(Kemenys ms II gelesen.) – Nachmittags spüre ich Muskeln und sitze tense im Wohnzimmer (Ina ist nicht da). – Abends spreche ich mich endlich mit Ina aus, über die Gefühle gestern; das gibt Erleichterung.
1-3 Departmentsitzung. Das Sitzen fällt mir schwer, nachher sehr mühsam zum Auto gegangen. – Nachmittags doch aufgesessen, und zum Abendbrot. Nachher getanzt. 🕮
Term Papers gelesen. Television kommt, aber die jetzige Antenna ist zu klein, Empfang ist schlecht. – Ganzen Tag immer mal Muskeln gespürt, besonders in linker Hüfte; aber doch immer aufgesessen. (Abends Ina zu Iona.) Abends schwer aufzustehen, empfindlich; aber doch immer wieder aufgestanden (für Television, Marni hinauslassen, 1 Minute tanzen sogar); inzwischen muss ich etwas weinen. 11hMagenschmerz, Cod; 2h aufgewacht, wieder Magenschmerz, gegen 3 wird es besser.
Paul Ruthling kommt nach 11h. – 11:40 richte ich Lunch, dann kommt Ina zurück. Nach 12 lege ich mich hin. – 2-3 Dr. Kupper. (Er bringt Stuhl mit Holzlehne herein, „zunächst nur zum Gespräch“. Ich berichte; erregte Tage, Schock in der letzten Sitzung; ich war zornig und entsetzt über ihn und Ina, dass er mich in Princeton allein gelassen hätte. Das Kind, das immer Liebe und Hilfe will. Er: Das Kind muss lernen, auch zu geben, um Liebe zu verdienen.) 4h zu Hause; Paul ist noch da. Ich lege mich ½ Stunde hin; dann sitze ich auf 4:30-8. (Paul erzählt über Konflikte mit der Familie; er möchte vielleicht lieber woanders als Promoter arbeiten. Er hat den früheren Plan mit Vorträgen und Film aufgegeben, weil der Agent ihm ablehnend antwortete, vermutlich wegen Blackmail.) – (Abends Ina wieder zu Iona, einkaufen helfen.) Heute geht’s mir besser, ich kann leicht aufstehen (sehe einiges Television an), vor 11h wieder Magenschmerz; nach 11h Cod, später Nemb. 12 zweites Cod, später 2 Tras. 2h Eiscreme geholt. 2:45 starke Magenschmerzen, drittes Cod! Etwas später ungemütlich, zweite Eiscreme geholt (Ina schläft mit Licht an). Der Schmerz wird leichter, aber dann Übelkeitsgefühl. 4:30 Vomit. Immer noch etwas Schmerz, sodass ich nicht schlafen kann bis nach 6h! Schlechteste Nacht in LA!
11-2:30 auf, Paul Ruthling hier (bis 4). – Abends bemerkt Ina, dass ich bedrückt bin; ich hatte es mir selbst nicht eingestanden. Ich spreche ein wenig, dass Analyse jetzt schwierig, dann fühle ich mich besser. 🕮 Abends lange getanzt. – Gute Nacht, gar keine Magenstörung!
Paps Buch gelesen. (Nachmittags Ina zu Iona.) – 6h etwas Magenschmerz, Milch, langsam besser. – Abends mit Ina Television Drama gesehen: Amnesia Geschichte. – Keine Magenbeschwerden in der Nacht; aber zweimal im Traum geschrien, sodass Ina kommt.
3-4 Dr. Kupper (bevor er kommt, probiere ich den hölzernen Stuhl und den Polsterstuhl aus. Dann bleibe ich in letzterem sitzen. Zum ersten Mal so. Es ist leichter, weil ich ihn anschauen kann. Er fragt, ob wohl hinter meinen Ansprüchen an Ina ein unbewusster Antrieb für Rache für ein gefühltes Unrecht ist; Druck von ihr für Heirat? Oder als Kind etwas von der Mutter?) Ich komme erleichtert hinaus, Ina ist im Korridor, ich gebe ihr einen Kuss. Dann fahre ich selbst. Zu Helmers, bis nach 7. – Abends (und unterwegs schon), erzähle ich Ina etwas von der Analyse; ihr scheint es selbstverständlich, dass ein Kind, das übermäßige Anforderungen an die Mutter stellt, eine unbewusste Hostilität haben muss. – Gute Nacht.
Korrekturen Syntax für Pasquinelli geschrieben. – Abends schreibt Ina an Verleger Bocca indignierten Brief; ich sage: zu emotional; es führt zu heftigen Auseinandersetzungen. Später Ina bei mir (bis ½12); sie muss weinen; Erregung, weil morgen ihre erste Besprechung mit dem Analysten. – 4h aufgewacht, ein wenig Magenschmerz; Cod und Heizkissen, hilft.
Korr. für Pasq. – (Abends Ina zu Iona.)
Nachmittags mit Ina spazieren (nachdem ich im Wohnzimmer saß; 37 Minuten, Channel, Sycamore, obere Brücke; seit langem zum ersten Mal.) – Nach 6 stehe ich auf und sitze, aber spüre die Muskeln, lege mich wieder hin. Zum Abendbrot gesessen, aber tense. Nachher Television. 10 Musik (Beethoven Trio), Ina bei mir, wir beide haben Tränen. – Nach 1h aufgewacht, starke Magenschmerzen, Cod, später ein Tras, dann zweites Cod; Ina bringt mir heißen Kakao, es wird schließlich etwas besser. 🕮 2:30 wird es wieder schlimmer, 2:40 drittes Cod. Langsam besser; dann geschlafen.
(Vormittags im Bett geblieben.) 2-3 Dr. Kupper (ich lege mich hin. Auf seine Anregung setze ich mich dann in Polsterstuhl. Heirat in Prag. Traum, wo Frau in meinem Bett saß und ich um Hilfe rief.) Zum Campus (Don Kalish sitzt bei uns im Auto; er sagt, Piatt und Robson sind gegen die Instruktorship für Mia. Über Richard.) – 10h ein wenig Magenschmerz; Cod hilft. – Musik; Ina bei mir. (Das Müttlin erwacht, aber dann wird doch nichts.) – nachts 3 ½ aufgewacht (da war Traum mit Magdalena gewesen). Magen ein wenig übel, kein Schmerz; ich hole mir Eiscreme, und lese eine Stunde.
(Ina zu Dr. Crusto, zweite Sitzung, und nachmittags zur Gruppe.) Ich lese Neymans Aufsatz über mich. – Alleine Lunch. – Nachmittags Hans Meyerhoff½ Stunde hier (über den Widerstand von Piatt und Robson gegen die Ernennung von Mia. Er sagt, es ist teilweise gegen die Reichenbachsche Philosophie; aber sie mögen auch nicht ihre etwas zu intensiven Fragen über philosophische Auffassungen und dergleichen; und schließlich die falsche Ansicht der Frauen, dass Mia Reichenbachs erste Ehe „zerstört“ habe. Er will seinen Antrag zurückziehen, aber nicht, ohne bei den Opponenten ein Schuldgefühl hervorzurufen. Er hat heftige Gefühle gegen sie; er meint, ihr Wunsch, gute Beziehungen mit Mia zu behalten, sei unaufrichtig.) – 6h etwas Magenschmerz, Milch hilft. – Abends Television: Varieties31Vielleicht diese Sendung: https://en.wikipedia.org/wiki/Talent_Varieties. Nachher 10h Magenschmerz, Algocrazhilft. Lange getanzt. – 11h zusammen (ich bin zuerst durch die Erfahrungen der beiden letzten Male entmutigt; Ina spricht mir gut zu; Zeichen…?.) – 3:30 aufgewacht, Magenschmerz; Cod hilft.
10 ½ – 3 Kalish und Montague hier. (Über Nominalismus. Montague fühlt wie Tarski und Quine, dass im Grunde nur nominalistische Sprache verständlich ist. Er betont, dass außer Einführung einer neuen Variablenart noch die Wahrheit der logischen Axiome für sie zu überlegen ist, zur existentiellen Identifizierung. 🕮 Ich: die sollte doch immer gelten. Er: Nein, in der gewöhnlichen Sprache gilt sie nicht, z. B. für „der König von Frankreich“; und Kalish fügt hinzu: auch für „Hamlet“. Ich: In meiner Sprache ist das nicht so. Ich erzähle, dass Tarski sagte, er hat dieselben Gefühle wie Weyl über die deprimierende Situation in Grundlagen der Mathematik. Ich meine, dafür besteht gar kein Grund. Ich habe allgemein die Einstellung: wenn gewisse Begriffe praktisch gut angewendet worden sind, sollten wir sie nicht leicht für sinnlos erklären, sondern versuchen, sie zu explizieren. Z.B. die reellen Zahlen in der Physik.) – (Nachmittags Ina zu Helmers, die den neuen Hund haben.) Nachmittags und abends Television.
3-4 Dr. Kupper. (Ich sitze wieder, er fragt, wie es mir geht; ich sage gut; zuweilen Magenschmerzen, aber der Hauptspell ist vorbei. Er rät, doch gelegentlich allgemeine medizinische Prüfung, mehr über Prager Heirat. Gespräch mit Ina Fr abend, dann Traum über Magdalena. Er: Ich nehme also Ina für Mutter. Das ist an sich natürlich, aber hat zu lange Jahre gedauert. Ich über M die letzten Monate von Mutters Leben; mit etwas Tränen. Ob Ina mich zu sehr bemuttert. Ich: nicht immer. In Princeton fragte Dr. Wallis sie, ob ich zu ihm kommen könnte; sie sagt: noch nicht, aber versprach, mich zu allmählich größerer Aktivität anzuspornen.) Ich fahre hin, und dann zu Helmers. (Olaf ist zu Hause, hatte gestern Migräne. Der neue Hund ist da, rothaariger irischer Setter, sehr nett. Bis 8:30 am Abendtisch. Alle berichten Jugenderinnerungen. Auch Olaf. Nachher sagt er mir, unser Kommen hat ihm sehr gut getan.) – Später ein wenig Magenschmerz, 11h Algoc, vorher die gewöhnliche Doppeldose Nembutal; 2h drittes Nemb; 2:30 wieder etwas Magen, Cod und Heizkissen. 3:30 etwas Magen, Quinine. Bis 4h gelesen. –
(Ina ist aus, ich esse Lunch allein.) An Symbol; oder Idee? für quantitative Sprache gearbeitet. - Abends gebadet (zum ersten Mal seit vielen Wochen.) – Um 12h nach dem Licht abschalten ein klein wenig Magenschmerz; es geht von selbst schließlich weg.
An Symbol gearbeitet. 🕮
12-2 Department Meeting. (Meyerhoff zieht seinen Vorschlag von Mia zurück wegen Einwänden von Robson, Miller und Piatt (nicht anwesend). Ellington soll als Instruktor eingeladen werden.) Kalish und Montague fahren mich nach Hause (Kalish sagt, dass Mates an Yost über Bernays telefoniert hat und Homo Andeutungen gemacht hat). – Die Muskeln sind tense mehr; ich lege mich wieder hin. – 7:30-10 Arne Næss und Siri32Siri Blom; mit ihr war Næss in zweiter Ehe verheiratet. hier (sie kommen überraschend, waren nachmittags schon vor dem Haus, ich hatte es nicht gehört. Sie sieht jung aus, spricht aber erfahren und ruhig; sie hat Psychologie studiert, jetzt Kriminologie, möchte dann praktischen Job in Probation oder dergleichen. Ich erzähle von meiner Analyse. Kurz über seine Untersuchung von „or“. Sie gehen jetzt nach Arizona, kommen wieder nach LA ca letzte Woche in Juli für ca 10 Tage.) –12 12:30 nachts aufgewacht, Magenschmerz, Cod; 2:30 zweites; bis 4h gelesen.
2-3 Dr. Kupper ( ich sage, dass ich beschämt bin über die Schwäche, über die wir gesprochen haben. Er: kein Grund dafür; es sind natürliche Folgen der unbewussten Furcht. Er fragt über Bergson und Freud; ich: Freud ist Wissenschaftler.) – 4 ½ – 8 ½Rubin hier (zum ersten Mal. Er gibt mir dittoed Kopie eines neuen AS für Ideale. Er erklärt sein System mit m-Dichte; ich zeige im meine ähnlichen Ergebnisse mit Symbol usw.; er hat es viel weiter entwickelt. Ich zeige ihm Formeln für offenen Familie. Das Pferd-Esel Problem; diese Forderung ist bei ihm nicht berücksichtigt. Ich zeige ihm Formeln von gestern für quantitative Sprache mit e“. Zuerst hat er allerhand Einwände, weil die und die Forderungen erfüllt sein müßten; ich zeige, dass sie bei mir erfüllt sind. Er zeigt, dass die eine Lösung nicht geht, weil \(\delta \) O für großes a. Bei der anderen hat er zunächst auch Bedenken; aber die Frage bleibt offen. Er wäre dafür, allgemeinere Symmetrische Form zu nehmen, wenn festgelegt auf e“. – Er macht Einwand 🕮 zu meiner Entropie Definition: sie hat nicht die gewünschte Inferenz. – Nach dem Essen über Quantentheorie, Messung usw. Ich werde müde, und mache schließlich Schluss.) Ina sagt: er scheine persönlich schwierig, weil er zu sehr brillieren will; sie wunderte sich, dass ich so freundlich blieb bei seinen kriti schnellen, kritischen Bemerkungen, die er zuweilen zurücknehmen musste.
Über Symbol weiter (leider ist auch bei der \(\gamma{}\)zweiten? Lösung, die sonst alles erfüllt, die dip Forderung nicht erfüllt). – Später nachmittags Muskeln und etwas Magen. 9h Algoc. 9-10 mit Ina Göbel TV. Später überraschend zusammen, Zeichen. Dann Magen besser, und keine Muskeln mehr gespürt. Später etwas Magen; ich gehe in die Küche und mache mir Kakao; später Cod. Noch später stärkere Magenschmerzen, zweites Cod. Ab und zu Licht an und gelesen, bis 4:30.
Über Symbol für quantitative Sprache (mit quadratischer Funktion anstatt normaler). –
3-6 Kalish und Montague hier. (Ich erzähle von Rubin. – Über Modalitäten. Sie schlagen Vereinfachung für unseren Aufsatz vor: keine Symbolg?- und \(\lambda{}\)-Ausdrücke, keine Propositionsvariablen; n-Tupel nicht primitiv, sondern nach Kuratowski33https://en.wikipedia.org/wiki/Kazimierz_Kuratowski Methode.) – 11h etwas Magenschmerz, Algoc; 1h etwas stärker, Cod; 2:30 immer noch, zweites Cod. Später gut geschlafen.
Über Symbol gearbeitet. – Gute Nacht.
12-1:30 bei Dr Forde (allgemeine Untersuchung; alles normal; nächste Woche X-ray von Magen und Lunge.) – Über Symbol gearbeitet. – Abends ist Ina deprimiert, sie weiß nicht warum. Mal sagt sie, warum war ich nie in sie verliebt? Ich bin sehr betrübt, dass sie die schöne Zeit unserer ersten Liebe in Wien so herabsetzt und entstellt. Ich versuche ihr klarzumachen, dass ich nur nicht genug ausdrückte, und überhaupt gehemmt war. – Magen gut. Aber ich kann nicht schlafen. Von 2-3 wieder Licht an und gelesen.
Mittags 1h Magenschmerzen, später Algoc, hilft. Ich fahre. 3-4 Dr. Kupper (anstatt 27. Über die Häufigkeit von Sex. 🕮 Die Furcht vor Scheide war mir aber nicht bewusst, ist nur jetzt erschlossen.) 4-5 (Ina zu Dr. Praston) ich warte im Auto; Magenschmerz. Ich kaufe Eiscreme, hilft nicht, dann Cod, hilft; ich fahre auch zurück. Wieder ein wenig Magenschmerz, Milch hilft. – 7h Helmers½ Stunde hier. (Er bringt mit seine Lösung des Integrals. Savage ist bei RAND jetzt; wir planen Diskussion über induktive Logik.) Nachts Magen gut. –
VII / 1955 2-3 Dr. Kupper. (Über Inas Analyse. Er rät, nicht mehr so viel über Analyse mit Ina zu sprechen, damit meine Responses zu ihm nicht abgeschwächt werden.) Ich fahre hin und zurück. –
Über Symbol gearbeitet. – Nachts ein wenig Magen kann ich lange nicht schlafen, wegen aufregender TV Sache. Ich lese lange. Später (ca 2h) ein wenig Magenschmerz, Milch und Zwieback hilft. Aber noch gelesen bis ca 3h.
Nachts ebenso; gelesen bis nach 3 ½!
Über Symbol gearbeitet. – Mittags Dorothy hier. Sie verehrt uns beide; ich sage: nicht zu sehr idealisieren! Sie hat jetzt ihre jüngere Schwester bei sich; sie veranlasst sie, auch Analyse anzufangen.) – Abends überraschend zusammen, Zeichen. – Zwischen 1-2 ein wenig Magen, Milch und Zwieback hilft. 3h etwas mehr Magenschmerz, Cod hilft.
(Ina ganzen Vormittag bis nachmittags aus.) –
9-11 in St. John’s Hospital (Magen X-ray, 35 $; Bariumbrei, im Stehen, der Doktor sieht Fluoroskop und nimmt Aufnahmen; dann im Liegen mehr Aufnahmen. Das lange Herumsitzen vorher ist ermüdend, und das Stehen.) – Nachmittags 3h nochmal X-ray von Unterleib, vermutlich Barium im Darm.) – Bei der Rückfahrt klemmt die Bremse sich fest. Ich nehme Taxi nach Hause (1.- + .20). 🕮
(Ina nimmt Taxi zum Doktor; dann holt sie das reparierte Auto ab.) 3-4 Dr. Kupper. (Autobiographie für Schilpp ist schwierig, wenig Erinnerung. Er meint, das muss mit bestimmten Gefühlen verknüpft sein.)
2-3 Dr. Kupper. (Er meint, vielleicht ist es gut, 2 Tage hintereinander. Wir wollen das zunächst so tun.) Zu Helmers gefahren, aber Mutzli ist nicht zu Hause. – Nachts Magenschmerz; 1h Milch und Toast; 2h Cod; 4h nochmal Cod; nach 5h wird es besser.
Zum ersten Mal allein gefahren, zu Dr. Forde (er sagt nach den X-rays: Magengeschwür, kenntlich durch Krater‚im Duodenum; auch alte Narben. Er verschreibt Diät: nur Melba Toast, Grießbrei, Eier und viel Milch und Sahne. Lungen X-ray wird genommen.) – Wir überlegen, dass es nicht schlimm ist, ein Magengeschwür zu haben; die früheren sind ja auch geheilt; was immer es in Princeton war, heilte wenigstens zeitweise sogar ohne Diät. – Abends überraschend zusammen, Zeichen, gut. – Nachts 1h im Traum geschrien (Ina sagt es, ich wußte es nicht mehr). Gut geschlafen bis 6h, und später bis 10!
Mit Ina spazieren (30 Minuten; zum ersten Mal seit langem). – Nachmittags Briefe diktiert.
Nachmittags 3-6 Kalish und Montague hier. (Über induktive Logik. Ich erkläre Pferd-Esel Problem; und quantitative Sprache. Kalish diskutiert, „warum soll man nach Wahrscheinlichkeit wetten?“)
Nachmittags 3-5:20 Blackwell, Savage und Helmer. (Ich erkläre die neueren offenen Probleme in induktiver Logik, um ihre Mitarbeit anzuregen. Zu Kemenys Beweis meint Savage, dass De Finetti im Grunde dies Ergebnis schon habe; Blackwell meint, man könne „Wettsystem“ in verschiedener Weise abgrenzen; viele mehrere Sachen wären schon gemacht worden, und der entsprechende Beweis dafür. (nämlich in bezug auf Kolmogoroffs Axiome). – Ich erkläre das Problem des Analogieschlusses mit mehreren Familien, und unsere Lösung. Auch das prevailing von Symbol. Sie schwanken, ob das ein Einwand ist. Olaf: vielleicht nicht, weil bei großem Symbol die Zahlenhäufigkeiten schon ziemlich gesichert sind und s daher analoge wenig ankomme. 🕮 Aber Savage, nach Schwanken, meint schließlich, es sei ein Einwand. Ich frage nach dichten Funktionen für mehrere Familien. Savage denkt nach, findet aber keine Lösung; es sei aber verwandt mit einem Problem, über dem er und Blackwell arbeiten. – Quantitative Sprache. Blackwell ist nicht erstaunt, dass normale Funktion keine dip für Symbol-liefert; meint, dass Cauchy-Verteilung es liefern würde. Ich sage: Ja, das habe ich schon gefunden; aber Schwierigkeit mit Integral über über Produkt. Er sagt: Ja, kompliziert. Helmer arbeitet daran. Ich frage nach grammatische Charakterreihe; Savage: Das ist poisonous, wird zuweilen negativ! Savage sagt: Vielleicht sollte man dichte Funktion im Funktionsraum suchen, also für beliebige Verteilungsfunktion im Universe. Ich sage: dies, oder wohl richtiger m für altdeutsches Z, ist vermutlich eine Symmetriefunktion der Distanzen.) Sie müssen plötzlich gehen; wir wollten sie zum Abendessen behalten, hatten das vorher nicht gesagt. Savage kommt nach der Berkeley Konferenz möglicherweise zurück, falls er nicht nach London geht, zur Communicn. Konferenz.
Nachmittags 3-6 Mia hier. (Meist über philosophische Fragen, die sie stellt.) Ob das Unbewusste ein legitimer Begriff ist, und besonders unbewusste Zwecke. Ich betone das Kontinuum von bewussten Absichten und Motiven zu unbewussten. Aber wo sei dann die Grenze, wenn man zu Tieren und Steinen übergeht? Ich: Das ist eine Frage der Fruchtbarkeit; vielleicht so weit, wie man ein Nervensystem findet. – Ina hält sich meist im Hintergrund, wird aber ungeduldig und greift ein, weil wir über Freudsche Begriffe reden, ohne viel davon zu wissen.) – Ina ist verstimmt, sagt, wir haben sie schlecht behandelt.
Ich sage, ich will heute allein fahren. Ina hat allerhand Bedenken. Ich sage, sie soll mich doch nicht entmutigen. Sie wird unwillig und sagt, ich soll es machen, wie ich will. –Ich fahre allein, parke gegenüber dem Dshop. 3-4 Dr. Kupper. (Ich sage, das alleine Fahren war nur 🕮 zuerst etwas tense; dann ging es leicht und machte Spaß. – Wieder über die unbewusste Furcht, die mich im Leben gehemmt hat.) Nachher Haarschneider. Dann allein zurückgefahren. Ina ist am telefonieren und hat keine Zeit, mich zu begrüßen. Abends allerhand Streit und Verstimmung, über gestern und heute. Schließlich Versöhnung. (durchgeschlafen bis 8h.)
An Meyers Übersetzung gearbeitet. – Dann über Neymans Aufsatz, Brief aufgesetzt. Vormittags zum Notar Edmondson gegangen und dort gesessen; zusammen ½ Stunde. Ganzen Tag Muskeln gespürt, aber trotzdem immer wieder auf. Nachmittags 3-7 auf. – Abends ist Ina beschäftigt, Vorbereitungen für Erna. Zeichen 11h, bei Musik, in meinem Arm; dann zusammen, gut, richtig (nach längerer Zeit).
Vormittags zu Dr. Forde. (Da es diese Woche gut gegangen ist, gibt er liberalere Diätvorschriften.) Ich fahre zurück. (Ina fährt zum Doktor; nachmittags Gruppe, abends holt sie Erna am Flugfeld Burbank ab.) Abends 10 ½Erna Löwenberg kommt; ich sitze noch kurz auf. Sie bleibt für 2 Nächte bei uns, Ina gibt ihr ihr Schlafzimmer und schläft im Wohnzimmer.
Vormittags Helmers kurz hier. (Ina leiht ihnen 2 Koffer; sie wollen morgen von Tijuana nach Mexiko fliegen, für 10 Tage. Ich gebe ihnen Gretes Adresse. Mutzli hat Angst vor dem Flug; ich sage ihr, es ist sicherer als Auto.) Ich bin ganzen Tag auf, Gespräche mit Erna und Ina. (Erna hat schon wieder Pläne für Europa für 1956, Deutschland, Wien, Italien, Griechenland, Israel. – Über Analyse; sie ist erfreut, wie viel es uns geholfen hat. Über die Weltlage. Trotz der veränderten Kriegsgefahr findet Erna es unerträglich, in Amerika zu leben! Aber sie hat viel von den Quäkern.)
(Das Auto hat Schwierigkeit mit der Bremse, schon vorgestern. Ina fährt trotzdem zum Doktor, bringt es dann zur Reparatur.) Bohnert kommt kurz, fährt dann auf Wohnungssuche. Zum Lunch alle 4 zusammen. – Bohnert fährt mich hinaus und zurück. 3-4 Dr. Kupper. (Über Erna; ihre 🕮 Impulsivität; ihre Ansicht, dass die Quäker Religion über alle Schwierigkeiten hinweghilft.) – Mit Bohnert gesprochen bis 5 ½ (über Disposition; meine Übersetzung der Modalitäten.) – Beim Abendessen alle 4 zusammen.
Nachmittags bringt Ina Erna hierher?. 5-6 Virginia Malcom (Sie ist 2 Tage hier, ihre Schwester besuchen. Sie haben 4 Kinder. Wohnen in San Diego, in eigenem Haus. Sie ist Dr. med. in einer Gruppenklinik; sie macht jetzt Pädiatrie, möchte lieber Allgemeinpraxis. Er ist Lehrer am StateCollege (für Teachers), für educational Methoden usw. – Nachher erzählt sie Ina, dass sie Analyse hat; sie findet auch freies Assoziieren schwierig. – Über die politische Situation in Kalifornien; die Regents usw.)
Ich fahre hin und zurück, mit Ina, wir gehen ausnahmsweise gleichzeitig zur Analyse. 12-1 Dr. Kupper (über Virginia; ich wunderte mich, dass sie Analyse braucht. Er sagt: jeder braucht es.) – Abends 20 Minuten mit Erna spazieren.
3-4 zu Dr. Kupper (diese Woche dreimal, weil vorige nur einmal; morgen nicht, weil meine Vortrag. – Über Agnes’ Kindheitserinnerungen; Exerzieren mit Johannes.) – Allein gefahren. – Abends mit Erna ein wenig spazieren. (abends etwas Muskeln)
Ich bin ein wenig tense. Ina fährt zu Erna, bevor ich gehe. 10h Mia kommt und fährt mich zum LA City College. Mein Vortrag: „Theoretische Fragen und praktische Entscheidungen“. Vorher noch in ein anderes Gebäude hinüber, wo sie mich dem Dean vorstellt, der dann mitkommt. Der Vortrag ist in einem großen Saal, mit Labortisch, neben dem ich auf Swivel Chair sitze; der Saal ist voll, einige stehen, die Türen werden gesperrt; ich schätze 150 Studenten. Ich spreche bald lebhaft und frei, 10:10-12:10. Dann 15 Minuten Fragen; dann 15 Minuten noch Privatdiskussion mit einigen herumstehenden Professoren; einer fragt mich, wie man sich zu Homosexualität stellen solle. Dann mit Mia zurückgefahren. Ich bin sehr froh, dass es so gut ging, 🕮 und ich bin nicht besonders müde. Mia isst Lunch mit uns. – 5 ½Bohnert kommt. (Über theoretische Sprache. Meine Idee, die theoretischen Konstanten durch Existenzquantoren zu ersetzen. Oder vielleicht stattdessen als Hilfskonstanten, wie in natürlicher Deduktion. Für induktive Logik muss m auf diese Konstanten basiert werden.) – Bohnert und ich holen Erna in S.M. ab. Alle beim Abendessen. Bohnert erzählt von Paris und London; allerhand seltsame Originale, die er getroffen hat.
Mittags bringt Ina Erna. Nachmittags 20 Minuten spazieren mit Erna. – Bohnert Schilpp ms gelesen. –Kalish kommt, isst etwas mit mir; er bringt dann Ina zur Department Party bei Robsons (für die Weggehenden: Lawrence, Meyerhoff, Sessocke, Ramona.) 11h zurück, noch etwas mit Kalish geplaudert.
(Mittags bringen Reschers Erna vom Quäker Meeting zurück.) Nachmittags 5 Bohnert (über mögliche andere Topics für seine Diss: kausale Modalitäten und „nomologische“; die theoretische Sprache; er meint auch: Messung, aber da ist wohl nichts Neues zu tun.
3-4 Dr. Kupper (über Vortrag Fr, und dortige Frage über Homo.) Ich fahre allein; beim Wegfahren von dort schramme ich den Vorderfender an einem Pfosten. – Abends ist Ina immer erschöpft von Erna; und dazu deprimiert, weil Erna nicht glücklich ist über ihre Ferien hier.
(Helmers sind in der Nacht zurückgekommen; Mutzli hatte Blutungen, Olaf Magenstörung durch etwas, was er bei Diederichsens gegessen hat.) (Nachmittags Ina in die Klasse, Erna mit zum Campus.) Ich spüre Muskeln, überall empfindlich. Bleibe nachmittags im Bett bis nach 5h. Dann aufgesessen. (Pap ms für Schilpp fertig gelesen), gearbeitet bis 6 ½. Dann mit Erna gesprochen, auch nach dem Abendbrot, bis 8 ½, und ihr beim Gute Nacht Sagen einen Kuss gegeben; sie ist dankbar, dass ich ihr so viel Zeit gegeben habe und so teilnehmend zugehört habe. – Zusammen (endlich, in den vorhergehenden Tagen war Ina abends immer erschöpft; Sch., besonders gut).
10:30-2:30 Bohnert hier. (Wieder über mögliche Topics für Diss. Meine Idee über Glaubenssätze. Er meint, deren Explikation sei nicht sehr wichtig.) Er und Erna zum Lunch. Abschied von Erna. 🕮 Wir atmen auf, endlich wieder allein zu sein.
Arne und Siri Næss 10:1:30 (Sie sind zurück vom Aufenthalt in Arizona. Hier übernachten sie (wie auch in Arizona) im Freien mit Schlafsäcken ohne Zelt, im Topanga Canyon. Sie haben gehört, dass Egon in Stanford war, eines Tages weggegangen ist und später draußen aufgefunden wurde; die Zeitungen deuteten an, dass es Selbstmord war; Else hatte damals nervösen Zusammenbruch und ist im Hospital. – Über Analyse, meine Unterdrückung von Aggressionen. Gibt es Menschen, die von Natur friedlich sind? Er sagt: Schweitzer nicht, aber wohl Gandhi. – Ich sage, dass ich die Arbeit in seinem Gebiet für sehr wichtig halte, aber selbst besser geeignet bin für Arbeit an formalen Systemen.) – 5 – 8 ½Kecskemeti und Frau und Næssens (hauptsächlich über die Comments, die K. mir geschrieben hatte über mein „Natürliche Sprachen“. Bedeutung von unterschiedenen Kategoriensystemen, usw. – Später erzählt K. wie er 1940 aus Paris geflüchtet ist; über Lavale34vielleicht Pierre Lavale: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Laval und Quisling35vielleicht Vidkun Quisling: https://en.wikipedia.org/wiki/Vidkun_Quisling.) Nachher bin ich doch müde vom langen Sitzen und Sprechen heute, und abends spüre ich die Muskeln. Aber ich habe mich erfreut an Kontakt mit Menschen, besonders Arne und Siri. (1h viertes ¾ Nemb.)
3-4 Dr. Kupper. (Über den Tag gestern mit Næssens. Wichtigkeit und Erfreulichkeit von Freundschaft, das Problem von Gandhi.) Ich fahre allein. Nachher zu Bohnert (Wellesley Av.), kurz. – Abends gebadet.
10:30-3 Næss und Siri, Bohnert, Kalish, Montague, Kecskemeti (Diskussion über Næss’ Arbeiten; Wichtigkeit der empirischen Methoden für Philosophie. Meine Zweifel an seiner Konklusion, dass „wahr“ und „vollkommen sicher“ synonym seien). Alle außer Kecsk zum Lunch, 1 ½ – 3. Lebhaftes Gespräch, mit allerhand Thesen. – Abends überraschend zusammen, Sch., gut.
10-1 Gespräch mit Næss und Siri (sie hat Aufsatz geschrieben über prob bei Aristoteles, Locke, Berkeley, mit drittem pr. Begriff. Ich erkläre: ‚2 pragmatische Begriffe: Glaubensgrad 🕮 und Credibility; ihr pr3 ist ähnlich dem ersteren. Næss fragt nach guten Formen für Fragen über „or“. Ich erkläre: Entwicklung zu allgemeineren Begriffen; vielleicht untersuchen Studenten usw. auf verschiedenen Entwicklungsstufen. Ferner wäre interessant: Untersuchung über logische Wahrheiten.) Dann Dinner; dabei auch Helmers, – bis 3 ½(!) –
VIII / 1955 3-4 Dr. Kupper. (Ich fahre jetzt immer allein. Sex gut in letzter Woche. Er: Da ist direkter Zusammenhang.) – Minneapolis Memoranda gelesen.
10-3 Næss und Siri hier. (Ich gehe hinaus, als sie kommen, und gebe ihr einen Kuss. Wir sprechen noch einiges über seine Arbeiten und Möglichkeiten für empirische Sprachanalyse für die Zukunft; ich erwähne auch Problem der leitenden Sprache für IL. Dann vieles Persönliche. Er erzählt etwas von Else; sie hat richtige Psychologie studiert. Der Mann ist nicht sophistiziert, aber lebensklug und richtig für sie; er hat 2 Söhne, die schwierig sind. Ich sage bei Tisch zu Siri, dass ihr Gesicht expressiv ist; ich sah neulich, besonders von ihren Augen, dass sie verstand, was ich über mich Persönliches sagte, über Analyse usw.; daher konnte ich ungehemmt sprechen, wie zu alten Freunden. Arne spricht von 2 Himalaya Expeditionen. Dass er den gefährlichen Berg als freundlichen alten Mann ansah, wie er auch bei den Menschen Freundlichkeit annimmt. Sein Vater starb, als er 2 Jahre alt war; er war schwächlich, die 2 älteren Brüder wollten ihn „abhärten“. Ich sage, dass mir jetzt menschliche Beziehungen am wichtigsten sind. Arne sagt, ich habe mich gegen früher nicht wesentlich geändert. Ich sage, der Grundcharakter bleibt wohl derselbe; aber ich fühle, dass ich nach außen freier bin. Er: Ja, viel freier. Zum Abschied umarme ich ihn und küsse ihn im Impuls, nicht vorbedacht. Er sagt, ich sei nicer als je. Ich küsse Siri auf beide Backen. – Sie wollen Fr abreisen, können sehr wahrscheinlich nicht nochmal herkommen, werden 19. August von Berkeley nach Osten fahren. Er sagt, die Universität lässt ihn ungern weg, nur alle 7 Jahre oder so. Ich sage, sie müssen früher wiederkommen.) –🕮 Nachmittags Dr. Forde. (Er sagt, Lungen X-ray zeigt nichts Besonderes. Ich soll die konvaleszente Diät noch 3 Wochen fortsetzen; man rechnet, dass ein Ulcer in ca. 6 Wochen heilt. Dann wird er wahrscheinlich die Diät noch freier machen, und nach weiteren 6 Wochen ganz freigeben. Er sagt, nächstes Mal können wir auch Blut- und Urinuntersuchung machen.)
Ich fahre (Ina 12h zum Doktor, während ich im Auto warte, heiß), 1-2 Dr. Kupper (über Arne.). Memoranda gelesen. Abends ist Ina traurig, muss etwas weinen, Ursache unbekannt; sie will nicht zum Trösten kommen. Später kommt sie doch; dann vor 11h überraschend zusammen, Sch., gut. Nachher noch Musik.
Feigl Konferenz beginnt; mit Meehl und Pap; Bohnert. 10 – 12 ½ Diskussion über Memoranda (Unterschied zwischen theoretischer Sprache und erweiterter Beobachtungssprache, ‚analytisch‘ für Reduktionssätze.) – Nachmittags 3:30-7(!) offene Diskussion; dabei noch Næss und Siri, Kalish und Montague (Mia ist nicht gekommen). (Über Physikalismus. Pap vertritt Dualismus, „mentale Vorgänge“ sind privat und mit Sicherheit bekannt.) Ich über verschiedene Sprachformen, auch über nicht lokalisierte minds.) Ich bin sehr müde und lege mich ½ Stunde auf die Couch. Ich bitte Næss und Siri, noch zu bleiben. Bis 9h, am Abendbrottisch. (Er sagt, die Einladung nach Oslo bleibt immer bestehen. Über seine religiösen Ideen, vage ; Mystizismus hat große Anziehung für ihn, solange sie nicht Theorie machen. Siri spricht auch mehr. Sie hat zu Ina gesagt, dass sie schwanger ist; sie war heute beim Arzt, der meinte, das Baby sei 6-8 Wochen alt. Ich frage, ob sie noch etwas länger bleiben können. Arne sagt, wenn ich gern über persönliche Sachen sprechen will, will er noch einen weiteren Tag bleiben.) – Ich bin zwar müde, aber nicht zu sehr; ich bin froh, dass ich den anstrengenden Tag so gut habe machen können. 🕮
10-1 Konferenz (Über kausale Modalitäten. Ich betone, dass nicht „cause“ expliziert wird.) Alleine Lunch. – Nachmittags die Muskeln ein wenig tense. 5-9 Feigl hier (7 kommt Ina nach Hause). (Ich bin etwas in gelockter Stimmung. Aber wir tauschen allerhand persönliche Berichte aus, wenn auch nicht zu lebhaft.) – Abends Musik; etwas getanzt. Ina später bei mir, mit Zärtlichkeit; so relaxe ich mehr. – Spät nachts nochmal Nemb (viertes ¾) (So auch an den beiden vorigen Abenden.)
10 – 12 ½Konferenz; auch Mia dabei. (Bohnert führt immer Protokoll.) – 4-9 Næss und Siri. (Ina hat gestern seinen Rorschach genommen; jetzt macht er Zeichnungen für sie. Seine Mutter war mehr künstlerisch, im Sprechen übertreibend; darum muss er jetzt Präzision betonen. Ich erzähle von der schlimmen Zeit in Vermont und der Analyse in Princeton. Später erzähle ich von Maue, Gerhard und Birgit, und Fotos; wenn Gerhard mal wieder nach Norwegen kommt, soll er zu ihnen kommen. Ich setze mich zu ihr auf den Divan, nehme ihre Hand und sage, dass ich mich sehr freue (über ihr Baby) und dass sie sicher eine wundervolle Mutter sein wird. Zum Abschied umarme ich wieder Arne und küsse ihn; ich drücke ihn so stark, dass er sagt, wie stark ich sei. Und dann umarme ich Siri. Morgen früh fahren sie nach Berkeley; dann mit Freunden nach Osten.)
Alleine spazieren 36 Minuten (Treppe zur Vance; Corona del Mar bis hoch hinauf.) – Meehl Memoranda gelesen. – 3:30-7 Konferenz (Meehl über I.V. Er stimmt jetzt zu, dass es besser ist, alle diese Begriffe in die theoretische Sprache zu nehmen.) Bis 8:30 alle zum Abendessen hier.
10-12:15 Konferenz. (Ina bei Dr. Forde, Blasenentzündung. Sie kommt nach Hause 2:20.) Ich fahre allein, wie jetzt immer zu Dr. Kupper, 3-4. (Über Arne und Feigl. Er betont, dass mein Helfen und Verstehen von andern mir selbst hilft.) – 5:30-7:45 (!) Diskussion (hauptsächlich für Pap; ich nenne ihn „Arthur“. Dazu kommen 🕮Scott, Kalish und Montague. (Ich erkläre Übersetzung der modalen Sprache. Scott macht einige Comments über Axiomatisierung. Er ist für möglichst unbeschränkte Sprache.) – Ich bin nicht zu müde, bleibe noch eine Stunde auf zum Abendessen.
10 – 12 ½letzte Konferenz: Feigl, Meehl, Bohnert. (Über mein Sinnesvollkeitskriterium und Hempels Einwände. Keiner unterstützt die Einwände. Sie stimmen zu, dass das Kriterium für Terme aufgestellt wird, und dann alle Sätze liberal akzeptiert werden, auch solche wie „Die Temperatur hier ist eine irrationale Zahl“. – Über random und Grad von Unordnung. Meehl ist froh, dass ich für design von Experimenten Plan anstatt random Zahlen empfehle; ich soll das veröffentlichen. Einige Bemerkungen über Meehls Buch: Seine Kritik an Allport ist richtig, könnte sogar schärfer gesagt werden; die „Annahme von uniqueness ist irrelevant.) – 4-7 Feigl alleine hier. (Nur zweimal ihn alleine gesehen; ich hatte vorgeschlagen, dass er noch 2 Tage länger bleiben möge, aber er konnte nicht, wegen Kasperle und Meehl. Heute geht’s mir besser als Fr. Beim Kommen und Abschied umarme ich ihn. Mit Kasperle ist es immer schwierig; sie möchte mit ihm in einem Zimmer schlafen, was er nicht will; aber oft verweigert sie sich. In der philosophischen Arbeit im Center resigniert er sich dazu, dass die jüngeren die eigentliche Arbeit tun und besser in technischen Fragen Bescheid wissen, während er organisiert und arrangiert und zusammenfasst. Ich habe ihm versprochen, den Vortrag über theoretische Sprache ausführlicher auszuarbeiten, als ein Kapitel im Centerbuch; ms bis Dez.) Ich gehe mit ihm ½ Stunde spazieren, durch Sycamore; nachher lege ich mich auf die Couch. Später fahre ich ihn zum Hotel.
Ruhiger Tag zu Hause (zum ersten Mal seit 10.7!). – Ina hat noch Blasenentzündung, nimmt Sulfa36https://www.everydayhealth.com/sulfonamides/ dagegen; sie ist leicht gereizt in diesen Tagen, und dann gibt es zuweilen Zank. –6-9 Helmers hier. (Sie erzählen von der unglücklichen Mexikoreise, wo beide krank .🕮
Abends 6-9 Helmers hier. (Sie erzählen von der unglücklichen Mexikoreise, wo beide krank wurden. Von Diederichsens schönem Haus. Helga fragte, wieso ich einen Psychiater brauche; das war anscheinend von Chacha zu ihnen gedrungen.) Später Muskeln gespürt. Ganz spät kommt Ina nochmal und tröstet mich mit Zärtlichkeit. – Ich lese jetzt abends Agnes’ Erinnerungen aus der Kindheit.
Vormittags Muskeln sore, im Bett geblieben. Auf für Lunch allein. Ina kommt 1h. Aber ich will doch allein fahren . 2-3 Dr. Kupper (über Muskeln, über Agnes’ Erinnerungen: Mutters Krankheit und Vaters Tod, Mandeloperation, alles 1898. Er ist etwas besorgt, dass diese Erinnerungen, ohne meine eigenen Erinnerungen zu wecken, doch Ängste zu erwecken scheinen.) – Nachher allein zum Zahnarzt gefahren (er macht die Klammern der unteren Platte dichter); nach 4h zu Hause. – 6h wieder aufgestanden und angezogen. – 8.
Muskeln noch etwas empfindlich. 11 ½ – 2 auf. Abends 5 – 8 ½ auf. Später überraschend zusammen, um (wegen Inas Blasenentz.), gut. – Agnes’ Erinnerungen zu Ende gelesen (bis S. 50, Abschied von Ronsdorf). Nachts weiteres Nemb.
11-3 Bohnert hier. (Er hat neue Idee für Doktorthese: Die neue Form der theoretischen Sprache mit Hilfskonstanten; er erinnert sich jetzt, dass er mir es schon vor Jahren geschrieben hat. Ferner über Plan einer Maschine, die lernt, mit Randomisierung. Er hat gute, originelle Ideen. – Er fängt an, die psychologische Basis seiner Schwierigkeiten zu betrachten, und Therapie zu erwägen.) 4 ½ – 6 auf (dann TV) und 6 ½ – 8. Muskeln etwas empfindlich und tense. – Abends Musik und Tränen; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit. Gut geschlafen.
3-4 Dr. Kupper (Er merkt, ohne dass ich es sage, dass mich der bevorstehende Abschied von ihm etwas bedrückt; „für das Unbewusste ist jeder Abschied ein Abschied für immer“. – Über Bohnert.) – Ich fahre allein zu Helmers, niemand zu Hause; ich warte im Zimmer, spiele mit dem Hund. – Abends etwas tense; aber doch getanzt. 🕮
Wieder lange auf, angezogen. Ein Mann plant Heizkörper neben Kamin. Abends aber wieder Muskeln empfindlich und tense. Ina bei mir, Zärtlichkeit. –
Mit Ina spazieren, ½ Stunde; dabei recht müde. – 4-8 Whyte hier. (Er hat gehört, dass ich an Thermodynamik gearbeitet habe. Ich sage ihm die Hauptideen meiner Kritik am Entropiebegriff und leihe ihm „Main Point“. Ich frage ihn über seine Ansicht über Zukunft der Physik. Er sagt, er (aber mit nur 1 % der Physiker) glaubt, dass starke Umwälzungen kommen werden. Seit 25 Jahren habe die theoretische Physik keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Er erwartet nicht Feldphysik, sondern noch mehr diskrete Ordnung vielleicht in Raum und Zeit. Er bezweifelt die allgemeine RT; sie sei nur durch 3 Arten von Erfahrung konfirmiert; diese Dinge wird man anders erklären können; Raum und Zeit müssten homogen sein. – Wichtigkeit der symmetrischen Relationen, der irreversiblen Prozesse. So etwa wie das 2. Gesetz der Thermod müsse fundamental sein. Ich: das gilt aber doch nur durch Wahrscheinlichkeit; er: aber keine Verletzung wird beobachtet. Ich: doch, die Brownsche Bewegung.) – Er weiß nichts über meine Unterscheidung der 2 Wahrscheinlichkeitsbegriffe. Ich gebe ihm Sc. Am., und „Nat. &Appl.“.) – Abends zusammen, um (wegen Inas ). – 2h im Traum geschrien.
Briefe diktiert. – Abends tense wohl wegen bevorstehendem Weggehen von Dr. Kupper. Mit Ina etwas darüber ausgesprochen; dann mehr relaxt. Später getanzt. Gut geschlafen.
ms Beth angefangen. – 5-6 Dr. Kupper (anstatt 3, heute sein letzter Tag; dann seine Ferien bis 12.9. Ich sage, ich kann schon gut ohne ihn auskommen. Er: nicht nur auskommen, Fortschritt machen, Abenteuer, ausgehen usw. Er fasst nochmal zusammen, was wohl ‚52 zur Krise führte: Furcht, dadurch immer schon Beschränkungen von Sex; die Rückensache, und Institut; er sagt, er weiß immer noch nicht genau, was es damals anbrachte.) Allein gefahren; fühle mich gut dabei. Aber abends wieder Muskeln gespürt, sogar im Bett; Heizkissen.
11 ½ – 3 Bohnert hier. (Über Korrespondenzregeln. Er zeigt mir seine alten Notizen: Existenzform von Theorie und korrespondierenden Sätzen! Er sagt, er habe es mir damals, vor ‚52, geschrieben, aber später vergessen. 🕮
4-9 Kecskemeti und Bohnert hier. Über die Natur von moralischen Wertsätzen. K. sagt, ought-Sätze sind nicht dasselbe wie einfache Imperative. Ich: Ja, aber Imperative haben die Form „!p“ oder „fial p“, und ought-Sätze können analysiert werden in komplizierter Weise als bestehend aus ‚!’ und faktischen Sätzen. K. und ich stimmen überein, dass, auch wenn zwei Leute in allen faktischen Annahmen übereinstimmen, Unterschiede in Wertprinzipien bestehen können. Er betont die Kulturgemeinschaft: innerhalb derselben Kultur können zwar subjektiv prinzipielle Unterschiede bestehen, aber da ist wenigstens die Hoffnung, sich zu einigen; für Personen aus verschiedenen Kulturen bestehe kaum eine Hoffnung. – Später über Reformen und Revolutionen. Er betont die Notwendigkeit von kultureller Kontinuität, und Kontinuität in kooperativem Verhalten; darum nicht nach utopischen Plänen reformieren. Er tadelt das 18. und 19. Jahrhundert, weil sie dies wollten. Ich dagegen: Ich bejahe die Aufklärung, er nur bedingt; ich bejahe die Französische Revolution, er sagt, sie hat mehr Schaden getan. Er wäre dagegen, die Monarchie in England usw. abzuschaffen. Er nennt sich „conservative“. Bohnert ist auf meiner Seite. Ich stimme ihm zu, wenn er nur warnt, Änderungen nicht zu schnell und häufig zu machen. Aber ich sage: auch nicht zu langsam; wenn die Deutsche Revolution ‚18 ein wenig radikaler vorgegangen wäre, wäre vielleicht das Hitlerregime nicht gekommen.) 6-9 auch Helmers. (Nach dem Abendessen installieren sie den bleib-offen an meinem Television. Dann gehe ich zu Bett. Ina spricht noch mit ihnen bis 10, weil Mutzli noch bleiben möchte. Mutzli überlegt zum College zu gehen und degree zu machen, Für den Fall, dass Olaf von RAND retirieren möchte!)
Beth ms gelesen.
Grünbaum ms angefangen. – 3:30 Dr. Forde (Ich soll noch einen Monat die bisherige Diät halten, ein wenig liberaler; dann auf reguläre Diät gehen. In 3 Monaten ihn wieder sehen. Er erzählt von seiner Psychoanalyse; wie es ihm hilft, die Patienten zu verstehen; dass Mediziner größeren Widerstand dagegen haben als Laien.) Haarschneider. –. Zu Mia Reichenbach, zum ersten Mal allein hingefahren. (Sie freut sich, dass ich komme, hat eine Liste von Fragen über Raum-Zeit-Buch.) – Abends zusammen, endlich wieder Sch., gut.
3:30-8 Kalish und Bohnert hier. (Kalish hat mit Montague einen Aufsatz beendet, über natürliche Deduktion. Montague ist für den Rest 🕮 der Ferien nach Berkeley abgefahren. Kalish zeigt Brief von Dana Scott; er gibt, für Modalitätssystem ohne deskriptive Konstanten, Übersetzungsregeln in sehr einfacher rekursiver Form. Für Gültigkeit von Formeln ist das äquivalent zu meiner Übersetzung; aber für Übersetzung von deskriptiven Formeln muss er Regeln hinzufügen, die vielleicht komplizierter werden. – Kalish fliegt morgen nach St. Louis zu seiner Familie, für 10 Tage.)
11-5 Gewirth hier. (Er ist bei seinen Eltern bis Mitte September, DU 3-1025. Er spricht sehr kritisch über Janet37Janet Adams, mit der Alan Gewirth von 1942 bis 1954 (Scheidung) verheiratet war.; er habe die Scheidung nicht gewollt. Er musste von Chicago fort, wegen Wohnverhältnissen; er hat als Assoz. Prof. 6650, 2 Kinder, Haushälterin. Wir sprechen nicht über philosophische Probleme; er möchte lieber persönlich sprechen. Nachmittags spricht er von seinen theoretischen Studien von Psychoanalyse; Ina sagt von ihrer Analyse; ich dann auch von meiner, keine Einzelheiten. Er macht einen recht gehemmten Eindruck. Er ist jetzt hauptsächlich interessiert an sozialer und politischer Philosophie.
Mit Ina spazieren, 30 Minuten. – Abends gebadet. Dann überraschend zusammen, Sch., sehr gut.
Grünbaum ms gelesen.
30 Minuten spazieren, mit Ina. – Später sind Muskeln sore. – 1-3 Helmers hier. – Nachmittags im Bett geblieben; TV angesehen.
4 ½ – 6 bei Mia, ich alleine gefahren. (Ich will Vorwort für englische Übersetzung von Reichenbachs Raum-Zeit schreiben.)
½ Stunde spazieren mit Ina, Treppe zur Vance. –Bohnert (über Wertverteilung in Propositionen). – Nachmittags gibt es Zank; Ina sagt, ich gebe Bohnert und Mia immerzu Zeit und ihr nicht, ich schreie „shut up!“, und sie fährt im Auto weg. Nachdem sie wiederkommt, sagt jeder, der andere war schuld. – Abends 10h kommt Ina zu mir, aber ich sage, das Mütlein ist nicht in der Stimmung. Nach 11h rufe ich Ina zu mir, dann überraschend zusammen, sehr gut; sie ist sehr lieb zu mir. – 1 ½ weiteres Nemb. 🕮
geschweifte Klammer rechts vom 31.08.1955 bis 03.09.1955: Hitzewelle
11 – 2 ½Bohnert hier (Ina ist weg. – Über die Werte. Ich sage: Symbole ist eine additive Funktion. – Über Korrespondenzregeln. Er will etwas von mir für Feigl aufsetzen. – Er bringt Flamenco Records.)
Vorwort für Reichenbach, fertig gemacht. (Muskeln empfindlich)
Mit Ina spazieren, 47 Minuten, Corona del Mar. – Henle ms. Abends Muskeln tense.
Mit Ina spazieren, 20 Minuten. ms Strawson gelesen. – Nachmittags Mia eine Stunde hier; ich gebe ihr mein Vorwort für englische Übersetzung von Reichenbachs „Raum und Zeit“. – Abends Muskeln sehr tense. Nach 17 ½ Musik und Zärtlichkeit. Dann überraschend zusammen, Sch., gut. Ich bin nachher entspannt und vergnügt, kann aber nicht schlafen. 12:30 ein weiteres Nemb.
Mit Ina spazieren, 20 Minuten. Dabei Muskeln gespürt; trotzdem vergnügt weiter gegangen. – 11-3 Bohnert hier (über Korrespondenzregeln. Fotos von Spanien und Frankreich.) – Nachts wach gelegen, bis 4 ½.
Mit Ina spazieren, 20 Minuten. – Mittags allein. – (Ina bringt Auto zur Reparatur) Bohnert bringt sie hierher 5:30. – Ich spüre Muskeln auf linker Hüfte, bin dadurch tense. Schweigsam. Später etwas auf Couch gelegen. Wir essen zusammen. Aber ich gehe bald zu Bett. Wir sehen TV. Immer noch Muskeln sore. – Später gegenseitige Vorwürfe über Unfreundlichkeit. Ina war bedrückt wegen Jobsituation; Ich wegen Muskeln und Tenseness. – Später Musik, und zusammengelegen. Dann wird uns beiden besser. – 11h 2 große Nemb. Dann gut geschlafen.
11:30-3:15 Richard Jeffrey und Frau Edith hier (er hat Fellowship in Princeton im Philosophie Department; hofft in 2 Jahren Ph.D. zu machen. Seine Frau ist grad. Student in Geschichte. Über Loyalitätseid, über Quines Kurse; er geht zu schnell vorwärts; er spricht zu schnell, in einem Kurs in tape recorder. Er kennt 🕮 Mr Mann38Vermutlich Irving Mann, der bei RAND Vorlesungen über Systemanalysis hielt., Mathematiker an RAND. Nach dem Ph.D. wird es von der Jobsituation abhängen, ob er Philosophie unterrichten oder mit Rechenmaschinen arbeiten wird. Er scheint theoretisch interessiert an Freud. – Abends gebadet. Ina ist missgestimmt.
11-12 Mia hier. (Sie bringt mir mse von 5 Aufsätzen von Reichenbach, die vielleicht in den Sammelband eingefügt werden sollen.) – Mittags Mutzli hier. (Sie erzählt, dass Olaf für Wochen deprimiert war, weil ein von ihm vorgeschlagenes Projekt von den anderen, besonders Sozialwissenschaftlern, abgelehnt wurde. Sein Boss ging ihm aus dem Weg; Olaf glaubte, sein ganzes Prestige wäre zerstört. Endlich war Aussprache mit dem Boss; der sagte ihm, dass sie ihn hoch schätzen; er vermied ihn nur, weil es ihm unangenehm war, ihm offen zu sagen, dass das Projekt keine Unterstützung bei anderen findet.) – Abends zusammen, in guter Stimmung; ich wollte Sch., im letzten Moment fiel mir die kühnere Idee ein, und das störte; darum um. –Später 1h weiteres Nemb.
Mit Ina spazieren, 15 Minuten. –ms Note gegen Popper geschrieben.
10-12 bei Kaplans, ich fahre. (Sie sind eben zurück; er war das Semester an Columbia und im Sommer in Ann Arbor; jetzt 2 Vorträge in S. Francisco Psychology Meeting. Er trägt Bart; sagt: das ist Ersatz für Rauchen, das er aufgegeben hat. Er umarmt Ina; dann ich ihn. Über Wertvergleiche; er möchte nicht eindimensional, sondern n-archimedisch; ich: das ist aber doch eindimensional. Über Kant; er meint, dessen synthetisches Apriori sei vielleicht anders gemeint, als analytisch in unserem Sinne; Kant sei ein Empirist; ich gebe qualifizierte Zustimmung.) – Nachmittags TV 2 Stunden: Thornton Wilder „The Skin of Our Teeth“; eine Familie durchlebt die Geschichte Menschheitsgeschichte und kommt durch alle Katastrophen eben noch hindurch, und rappelt sich immer wieder auf, weiter zu machen. – Mittags Bohnert hier; es geht ihm nicht gut.
3-4 zu Dr. Kupper (zum ersten Mal seit seinen 3 Wochen Ferien. Er sagt, dass ich freier und leichter spreche. Sein Zimmer ist umgestellt. Erst kann ich ihn nicht gut sehen gegen das Fenster, dann setze ich mich 🕮 wo anders hin. Ich sage, ich habe ihn nicht sehr vermisst; er sagt: Zuneigung ohne benötigen ist besser. Ich bin gegen Abendparties. Er sagt: Abends und nachts haben mich in der Kindheit wohl Gefühle und Vorstellungen geplagt, „sündigen“.) Nachher bin ich so guter Stimmung, dass ich zu Mutzli fahre. (Ich dachte, Olaf könnte Ina herbringen; aber sie gehen heute abend aus. Mutzli spricht über das Problem, ein Kind zu adoptieren; ich sage, wenn ich jünger wäre, würde ich Kinder wollen; aber nur, weil ich jetzt anders eingestellt bin als in Prag. Olaf müsste sich auch ändern, sonst gäbe das schwierige Probleme mit einem Kind. Später kommt Olaf.) – Abends Muskeln tense, obwohl ich mich vorher so gut fühlte. 1h weiteres Nemb.
12 – 2 ½Kalish hier. (Er ist etwas bedrückt, er meint, seine Analyse geht nicht nur vorwärts, sondern zurück. Nur bei uns und bei Richard Montague fühlt er sich gut. Nachher sagt er zu Ina, dass man heute viel leichter zu mir sprechen kann als vor einem Jahr.) – Note über Popper geschrieben. – Nachts kann ich nicht schlafen, bis 4 ½.
Mittags Mia hier. (Sie spricht davon, wie schön es mit Reichenbach war, sie fühlt sich jetzt oft einsam.) – Abends zusammen, Sch., gut. Gut geschlafen.
3-4 Dr. Kupper (Er schlägt vor: ohne mein Rückenkissen zu sitzen; es geht gut. Ich erzähle Traum vom 10. Er sagt, er hat noch nie jemand gefunden, in dem die moralischen Forderungen so stark waren. Ich sei gut vorwärts gekommen. Das Problem, was da in der Tiefe stecke, sei sehr interessant. Auf meine Frage: Er meint es nicht als Vorschlag, sondern nur als persönliche Neugierde. Ich: Es würde mich auch sehr interessieren; und wenn es mir wesentlich helfen würde, wäre ich dafür. Er sagt: vielleicht 15 % Verbesserung. Ich: Wenn ich jünger wäre, würde ich es sicher wollen. Er spricht von theoretischen Problemen der Analyse, Frage von wissenschaftlicher Methode; ob ich Lust hätte, da hinein zu gehen, ich könnte Wichtiges beitragen. Ich: Um beizutragen, müsste ich es gründlich studieren, dazu habe ich keine Zeit; aber für meinen eigenen Nutzen wohl. Er schlägt vor, das autobiographische Buch von Reik39https://en.wikipedia.org/wiki/Theodor_Reik zu lesen.) – Ina sagt: Jede Verbesserung für mich, die möglich wäre, würde jeden Preis wert sein. 🕮
Shimony Aufsatz und Polya Buch gelesen. – Abends 10 ½ überraschend zusammen, Sch., sehr gut. – Nachts etwas Magensäure, 1:30 weiteres Nemb.
Mit Ina spazieren, 38 Minuten. Channel bis Ocean, dann Chautauqua hinauf (zum ersten Mal), Vance, und Treppe hinunter. – Gelesen Reik (auf Dr. Kuppers suggestion).
Vormittags tense, – trotzdem allein gefahren, es geht gut. 3-4 Dr. Kupper (Ich sage, was gegen tiefer Gehen spricht. Er sagt, wir werden eine Art Kompromiss machen; dabei hauptsächlich auf den Rücken konzentrieren.) – Ina sagt, dass sie die Einladung für die Allen-Sproul-Rezeption vor Wochen weggeworfen hat; ich bin zornig, dass sie mir nichts gesagt hat; aber sie findet, dass das nicht unrecht war.
Vormittags tense und Muskeln gespürt. 2h Ina fährt mich zum Campus; ½ Stunde mit Kalish und Montague. (Examensfragen). Erste Vorlesung „Prob. und Induction“ ca 15 Leute. (Nach der ersten Minute vergesse ich die Muskeln. Es geht sehr gut. Ich stehe mehrmals auf für die Wandtafel.) Bohnert fährt mich nach Hause. – 1h später weiteres Nemb.
Reichenbach mse gelesen. (Ina fährt zu U.S.C. für Jobinterview.) –TV bis 11h. – Später weiteres Nemb.
12-2 Department Meeting, im Office. Ich fahre allein (zum ersten Mal mit so viel Sitzen; es geht sehr gut.) – Gegen Abend Muskeln sore. Spät abends getanzt; dann fühle ich mich besser. – 1h weiteres Nemb.
Morgens, schon im Bett, Muskeln empfindlich. Trotzdem fahre ich allein, und es geht gut. 3-4 Dr. Kupper (Er betont: so lange man sich noch irgendwo Grenzen setzt, z. B. abends, und kein Alkohol, usw. ist man nicht frei.) Zur Universität. Piatt getroffen (nächste Woche wird der wieder unterrichten; er war schon nach 2 Tagen aus dem Hospital entlassen, nach Prostataoperation.) Zum Office: Mit Kalish und Montague (über Flint Beschlüsse, über 🕮 Montagues Probabkurs.) (Dann ein Student Barnes.) – Das alleine Fahren geht gut; aber abends Muskeln gespürt. Algoc.
(Für Ina: Brief von USC, sie haben den Job jemand anders gegeben, weil mehr Erfahrung nötig. Wir sind beide enttäuscht.) – 5-9(!) zu Helmers. (Olaf ist interessiert an der mathematischen Seite von induktiver Logik, aber ist zu sehr beschäftigt, um ernstlich daran zu arbeiten. Vielleicht will er kommen, wenn ich Bohnert die Probleme erkläre. – Über TV Programm; Mutzli ist erstaunt, dass ich die Schauspiele so „ernst nehme“, dass sie mich aufregen.) – Abends spät getanzt.
Mit Ina spazieren 20 Minuten. – Später zu Mia gefahren. (Über Reichenbachs mse, die ich gelesen habe.)
(Dr. Kupper ist auf 28. verschoben.) Morgens tense; später besser.
3-5 Vorlesung. (Es geht sehr gut; ich schreibe allerhand an die Wandtafel). – Abends Muskeln; später doch getanzt.
2:45 Dr. Kupper (anstatt 26. Traum von Feuersgefahr.) Nachher Haarschneider. – 6 ½ – 9 WinReiter hier (zum ersten Mal. Er ist aus Schlesien, war jahrelang im Konzentrationslager, dann 4 Jahre in amerikanischer Armee, Indien und Burma. Jetzt Assistent bei Klopfer. Schwierigkeiten mit Examen. Seine Frau ist gestorben. Ina hilft ihm viel.) – Spät noch weiteres Nemb.
12-2 Department Meeting. Ich fahre zurück. – Abends Muskeln empfindlich.
2:45 Dr. Kupper (Ich erzähle Traum: Der kleine Junge will seinem Vater helfen; ich sage ihm, er ist zu klein. Er lässt mich nicht ganz zu Ende erzählen, sagt: lieber auf Rücken konzentrieren. Er lässt mich nochmal die Faktoren der Krise 1952 zusammenfassen, besonders Annemarie und Institut. Er sagt, möglicherweise könnten wir um Weihnachten die Therapie beenden! Ich bin erstaunt, aber nicht erschreckt.) Nachher Off. (kein Student kommt). Alles allein gefahren.
X / 1955 Mit Ina spazieren. – 11-3 Bohnert hier. (Es geht ihm nicht gut; ich spreche von psychologischer Hilfe. Er erwägt es, 🕮 aber nicht sehr. Er ist im Gespräch munter und gescheit. Ich gebe ihm Entropie ms, beide Teile, er scheint interessiert. Ich erzähle von den Gesprächen mit den Physikern in Princeton.) (Ina fährt mit ihm auf die Berge hinter Topanga40https://en.wikipedia.org/wiki/Topanga_State_Park, nachmittags.)
Mit Ina spazieren. – 12-3 Helmers hier. (Sie wollen unseren Rat hören. Sein bester Freund Landsberg, und Frau in Paris, benötigen dringend Analyse; er bittet Olaf (und 2 Vettern in England, aber die werden es wohl nicht geben) um ein Darlehen von $ 1000. Olaf sagt: Chance ½ für Rückzahlung. Er meint, er könne es nicht ablehnen, und dann nächsten Sommer die teure Reise nach Europa machen. Wir sind bedenklich. Ich sage: Lieber kleinen Betrag schenken. Ina rät, sie sollen erst beim Psychoanalytischen Institut in Paris sich erkundigen, ob wirklich Analyse nötig und besprechen, und ob ermäßigte Rate möglich.) – An Modifikation von meinem abstrakten Entropiebegriff gearbeitet, wegen Einwand von Rubin. – Abends zusammen; Sch., gut! Zum ersten Mal seit 17.
3-5 Vorlesung. Bohnert fährt mich nach Hause; ohne Kissen, unbequem.
Über Paps Paradox gearbeitet (ich finde, es ist kein Paradox, sondern einfach Unverträglichkeit der 2 Prämissen; analoger Widerspruch für beliebige Klassen von Klassen).
Vormittags tense, darum fährt Ina mich. 12-2 Department Meeting (Abstimmungen über Flint Kandidaten.) 10 Minuten im Office gelegen. 2:45 Dr. Kupper. (Meine ambivalenten Gefühle über seine Bemerkung, dass wir vielleicht Weihnachten aufhören; Genugtuung über den Fortschritt; Resentment über das „im Stich lassen“. Ich sage, das Gefühl ist natürlich kindisch, aber es kommt trotzdem. Er: Es ist gut und bemerkenswert, dass ich solche Gefühle erkennen und mir zugeben kann. Über die geplante Abendparty bei Kaplans. Er: vielleicht ohne Kissen? Ich: lieber mit Kissen und länger. Er: Er drängt mich vorwärts, weil das der einzige Weg ist, 🕮 damit die Fürchte usw. deutlich herauskommen.)
2:45 Dr. Kupper ( über Beschränkungen des Lebens, besonders in Bezug auf Ausgehen abends. Er meint, Russell habe wahrscheinlich auch Sex sehr spät erst angefangen; dann später, anstatt nur privat, die konventionelle Moral zu übertreten, habe er Prinzipien dafür proklamiert; das sei verursacht durch Furcht und Unsicherheit; er wollte Billigung der Liberalen haben. Ähnlich auch ich, meint er.) – Abends 9h, als ich ins Wohnzimmer gehe, spüre ich auf einmal die Muskeln im Rücken hinten. Ich erschrecke und gehe schnell zu Bett. Ich bin recht deprimiert, das ganze Leben scheint auf einmal so elend. Ina tröstet mich, und das Mütlein wirft einen Schatten. – 2 große Nemb.
Ich bin noch jittery von gestern, aber eigentlich nur weil ich mich an den Schreck erinnere. Ich bin unentschieden, ob die Freunde kommen sollen und ob ich abends ausgehen will. Dann entscheide ich (mit Inas Ermutigung) dass sie kommen sollen, und als Iona anruft, dass ich abends hingehen will (letzteres ohne Inas Ermutigung, weil sie meint, ich tue es nur Dr. Kupper zuliebe, während ich sage: für mich selbst, und um die Ghosts zu verscheuchen). 10-1 Kalish, Montague, Bohnert hier. (Über Vorlesungsplan mit mathematischem Department zusammen. Montague über seine Diss Probleme: Axiomatisierung der Mengenlehre.) – 1 ½ Ich behalte Bohnert zum Lunch. Mit Mit meinem Sitzen ist es erstaunlich gut gegangen, aber zuletzt etwas müde. – Nachmittags im Bett geblieben und abends doch etwas jittery. 7¼-10¼ (!) bei Kaplans in ihrem neuen Apartment. (Zuerst nur wir, dann Mr. und Mrs. Browdy; sie ist Dr. med., in Trainingsanalyse; hat 2 Kinder, 2 Jahre und 3 Monate, möchte später Analyse ausüben; sie war als Intern in Billings, nahm meine Geschichte auf bei Rasmussen. Sie ist nett und sieht anziehend aus. Der Mann ist Geschäftsmann, spekuliert in Stocks, Grundstücken usw. Später kommen Dr. Shoulden (?) und Frau Myra; er ist Psychiater, Privatpraxis; macht jetzt TV mit schizophrenen Patienten für eine Stunde im März CBS; die Filme und Tape Recordings sollen dann auch für Training verwendet werden. Es werden allerhand Scherze gemacht, ich auch. Kaplan hat immer lustige Anekdoten. 🕮 Ich mache ein Möbiussches Band. Ich sitze bequem, mit meinem Kissen; nur zuletzt ein wenig müde.) Beim Nachhausefahren müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es so gut habe machen können, an einem jittery Tage. – Um 1 ½h nur weiteres Nemb. Dann gut geschlafen.
Noch ein wenig tense. Aber mit Ina spazieren; es geht gut. – (Meyer Übersetzung gelesen.)
2:45 Dr. Kupper (Ich berichte: Depression Fr abend, Sa vormittag Freunde hier, abends 3 Stunden bei Kaplans. Er ist erfreut darüber.) – Nachher fahren wir Haus besehen mit Kalish (es liegt nett, hat großes Wohnzimmer, aber die Schlafzimmer dunkel, und nicht den schönen Ausblick wie hier).
3-5 Vorlesung (es geht diesmal gut, nicht besonders müde nachher).
Abends 8-10 kein elektrischer Strom. Gebadet (zum ersten Mal seit Wochen.)
12-2 Department Meeting. Ich fahre allein. – 5 ½ – 8 Bohnert hier (er wünscht Rat, ob er den Job für Coding bei der Aviation annehmen soll. Ina rät ihm dazu.) – Abends zusammen, Sch.
2:45 Dr. Kupper. – Dann Off. (kein Student. Montague kurz. Am Ende Dave Kaplan, geht mit mir hinaus). Allein gefahren; im W-Market Creme gekauft. Zum ersten Mal mit Lichtern gefahren.
Ganzen Tag Notes für Prob.-Vorlesung geschrieben.
Mit Ina spazieren 30 Minuten. – Nachmittags spüre ich Muskeln. Ich versuche, weiter zu sitzen, aber bin sehr tense. Ich gehe zu Bett. Ich versuche zum Abendbrot aufzustehen, aber ich spüre noch die Muskeln und bleibe liegen. Nochmal um 9 probiert, aber es geht nicht gut. Musik und Zärtlichkeit: das Mütlein erwacht. Ich fühle mich etwas besser, stehe auf, aber zu tense, lege mich wieder hin. Allerhand Tränen und deprimiert, nach der Zärtlichkeit besser. – 2 große Nemb.
Keine Muskelschmerzen, aber jitters und etwas tense. Darum nur zu Mahlzeiten auf, und Ina fährt mich. –🕮 2:45 Dr. Kupper (Ich berichte von Depression gestern. Er meint vielleicht Demonstration und Resentment gegen die Anforderungen und die Gefahr, dass er und Ina mich „im Stich lassen“. Er rät wiederum zu mehr Ausgehen zu Leuten, Teilnehmen mit ihnen wird die Konzentration auf den Rücken vermindern. Er sagt, ich soll nicht meinen, dass er „enttäuscht“ ist, wenn ich den Ghosts nachgebe; jeder habe seine Limits, auch er.) – Nachher fühle ich mich besser. Aber abends doch Muskeln ein wenig gespürt. – 2 große Nemb.
Es geht mir besser. Aber vormittags im Bett, aus Vorsicht. – 3-5 Vorlesung. Es geht gut; ich schreibe an Wandtafel, usw. Nachher nicht so müde wie sonst, sodass ich sogar überlegte, selbst zu fahren, tat es aber doch nicht.
Für Prob. Vorlesung Notes geschrieben.
Für Prob. Vorlesung Notes geschrieben. 12 – 2 ½ Department Meeting. (Ich spreche gegen die historischen Fragen in Exams.) Ina fährt hin, ich zurück.
2:45 Dr. Kupper (Er sagt, meine übermäßige Abhängigkeit von Ina seit vielen Jahren und ihr Eingehen darauf zeigt auf beiden Seiten ein unterliegendes, unbewusstes Resentment. Er sagt, es wäre wichtig, die gegenseitigen Gefühle aufzudecken und freier zu äußern. Dadurch dass ich nur traurig werde bei Inas Zorn, anstatt selbst Zorn zu äußern, erzeugt Schuldgefühle in ihr, die es noch schlimmer machen. Die Nachwirkungen von Mutters restraint und Hemmungen.)
Für Vorlesung Notes gearbeitet.
Mit Ina spazieren; ½ Stunde. – 12-3 Bohnert hier. (Sein Job ist unsicher. Über Irrelevanz Examen C 9.) – Für Vorlesung Notes.
5 ½ – 7 Kalish und Montague hier; 5-6 Professor Horn (Assoz. Professor Mathematik. Über Kalishs Vorschlag, die Logikkurse bei uns und Horns Vorlesung über Grundlagen der Mathematik zu integrieren. Es zeigt sich bald, dass Horn nicht dafür ist; er gibt den Kurs jetzt, hat nur 13 Studenten; wenn ein anderer Kurs vorausgesetzt würde oder wir einen ähnlichen Kurs im Jahr dazwischen geben würden, würde er noch weniger haben.) 🕮
3-5 Vorlesung. Ich fahre selbst nach Hause, mit Ina, teilweise im Dunkeln (zum ersten Mal nach einer Vorlesung).
2:45 Dr. Kupper (anstatt 24. und 28.) (Ich bin etwas gelähmt und spreche zögernd, wohl weil seine Absage für einmal diese Woche ein Vorgefühl gibt für „große Absage“ später.) Haarschneider.
12-2 Department Meeting. Allein gefahren. – Abends gebadet.
Vormittags mit Ina spazieren, ½ Stunde. –
(Britt These gelesen.)
Kaplan hier. 11 – 1 ½ (über sein ms Metaphysik. Ich sage: geschickte Verteidigung einer schlechten Sache.) – 5 ½ – 8 ½Helmers hier. – Abends ein wenig Muskeln gespürt.
Dr. Kupper 2:45. (Er spricht wieder von Aufhören in 1 ½ Monaten! Er berichtet über Gespräch mit Ina und gegenseitigen Resentments und deren Ursachen. Er rät auch wieder zu mehr Kontakt mit anderen Menschen, usw.) – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 13.; Sch. besonders gut.)
XI / 1955 3-5 Vorlesung. Nachher im Auto gesessen mit Kalish und Yost (über Kaplans Plan, Montague nicht zu verlängern; Kalish ist wütend, dass Kaplan ihn nicht bei der Diskussion dabei haben will.) Allein hin- und zurückgefahren, zum ersten Mal; zurück im Dunkeln.
Für Vorlesungsnotizen.
12-2 (Ina nach L.A., für Civil Service Exam.) Mutzli fährt mich. 12-2 Department Meeting (die zweite Stunde bloß Diskussion über Prozedur, weil Kaplan Assist. Professoren ausschließen will von Ernennungsfragen; vermutlich, um Kalish nicht dabei zu haben, wenn er Montague diskutiert. Ich spreche für demokratisches Verfahren. Zuletzt schlägt er vor, Assist. Professoren zuzulassen, aber Instruktoren auszuschließen. Aber kein Beschluss kommt zustande.) – Abends Helmers hier (er hat dem Freund in Paris 250 $ für Analyse geschickt. Jetzt schreibt dessen Frau, dass sie dies nicht ertragen könnte. Ina setzt ihm eine Antwort auf.) 🕮
2:45 Dr. Kupper (ich berichte: diese Tage besser, auch mehr aktiv; allein zur Klasse gefahren. Er: Aber keine erhöhte soziale Aktivität. Das sollte ich jetzt tun, solange ich ihn noch habe, falls dabei Ängste auftreten würden. Sonst hätte es ja wenig Zweck, bis Weihnachten fortzufahren. Ich sage: Große Furcht ist vor Bewegungen wie Bücken und dergleichen, nicht so vor späten Parties.) Office. (Mathews will für mich als Assistent arbeiten; ich erkläre ihm einige der Probleme; er soll Cont. lesen.) Ich fahre im Dunkeln, hole Ina bei Helmers ab; dann fährt sie.
Meyers Übersetzung durchgesehen.
Kalish, Montague, Bohnert hier 10:30-2:30. (Über mein Sinnkriterium für theoretische Sprache. Ich schlage schwächeres Kriterium vor, in nur einem Satz mit dem betreffenden Term.) – Nachmittags TV.
2:45 Dr. Kupper (Ich sage: lieber allmählich abgewöhnen, etwa jetzt einmal wöchentlich nur. Er sagt, es soll gemacht werden, wie ich es wünsche. Er freut sich, dass ich spontan diesen Vorschlag gemacht habe. Gewöhnlich täten Patienten bis zuletzt 5 mal wöchentlich, und dann auf einmal nichts; aber 3 Monate vorher angekündigt. Ich: Meine Loslösung von der Religion war auch allmählich, nicht abrupt. Er: Die Analyse war wohl für mich ähnlich zu einer Religion. Ich: ja, sehr.) – 6 ½ – 7 ½Dorothy und ihr Freund Carmine Clemente hier (er ist Assistant Professor für Anatomie). (Nachher Ina mit ihnen zu Montagues Orgelkonzert in einer Kirche.)
3-5 Vorlesung. Wieder allein gefahren, zurück meist dunkel; es geht gut. – Mr. Frank von Nordholland Co. im Office gesprochen.
Vorlesungsnotes geschrieben. – Abends zusammen (Sch.; Pause; nachher gut.)
12-2 Department Meeting (Kaplan sagt nichts mehr über Montague. Der ist dabei.) (Abends Ina zu Iona; auch Mia dort.) 🕮
Abends Muskeln gespürt, etwas ängstlich. (Vermutlich, weil heute nicht zu Dr. Kupper, auf meinen eigenen Vorschlag.)
Für Vorlesung Prob.., Notes gearbeitet.
Vormittags mit Ina spazieren. – 1-3 Bohnert hier (er findet seinen neuen Job befriedigend.) Wenn er dort Dauerstellung bekommt, möchte er wieder heiraten). – Abends Muskeln auf rechter Hüfte ein wenig; es erschreckt mich etwas; aber nachher tanze ich. Später bei Musik zusammen. (Erst Sch., geht nicht gut; schließlich um).
(Ina zum Zahnarzt.) – Nachmittags Dr. Kupper (über die Schwierigkeiten Fr und So abend. Keine „Leistungen“ zu berichten. Irrationale Gefühle gegen ihn. Über Inas Resentment, dass ich unabhängiger werde. Er: Das Wichtigste für mich ist, nicht nur zu nehmen, sondern zu geben.) – Nachts 2 ½ – 5 Magenschmerzen; schon paar Mal in den letzten Wochen.
Vor der Klasse Fritz Machlup (ich nenne einige gute Philosophen; er sucht 2 Vollprofessoren. Ich gebe meine Ansicht über mehrere, die er nennt, darunter Strawson, Black, Kaplan.) – 3-5 Vorlesung. – Im Dunkeln nach Hause gefahren.
Notes gearbeitet.
12-2 Department Meeting (Kaplan ist krank. Wieder Diskussion über Anforderungen für degrees.) – Abends gebadet.
Nachmittags zu Dr. Forde (Ich berichte: ein wenig Magenschmerzen seit einigen Wochen, besonders 14. nachts. Er sagt zurückgehen auf die beschränkte (aber nicht die strikte) Diät, ferner zu Mahlzeiten immer Half und Half und Cremalin (nicht gleichzeitig). Wenn es bis Di nicht gut ist, ihn anrufen und vielleicht dann auch zu ihm kommen. Wenn es gut geht, in 2-3 Wochen ihn besuchen.) – Wir fahren noch etwas in Palc. Pal. herum; Stellen mit schönem Blick auf den Ozean bei untergehender Sonne. –
Dr. Kupper (Ich berichte: Es geht mir gut. Ich habe das Gefühl, dass ich von ihm weg treibe, wohl als Vorwirkung der Trennung. Er meint, das sei nicht nötig. Ich soll doch freier über alles sprechen.) –Zahnarzt (Mrs. Douglas reinigt die Zähne; einige kleine Stellen benötigen Reparatur).
3-5 Vorlesung. (Vorher Muskeln gespürt; doch allein gefahren, und dabei gesungen. Es geht gut.)
Stegmüller gelesen.
12-3 Bohnert hier. (Es geht ihm gut. Die Arbeit an der Rechenmaschine scheint interessant.) – Abends überraschend zusammen (Sch., gut). (Nachts Magensäure, aber keine Schmerzen; 1h Milk of Magnesia, hilft.)
12-2 wir bei Helmers. (Er zeigt den Contest Entwurf. Er hat einen neuen Lautsprecher, $ 30, klingt gut.) – Nachmittags ein wenig tense. Abends auch, schwierig aufzustehen. 9:30 getanzt, es geht gut. Dann Ina bei mir; der „Wettertester“. Nach 11h wieder Muskeln sore. (wohl weil Fr.)
½ Stunde spazieren mit Ina. – 12 – 3 ½Gertrud Jäger41Gertrude Jaeger Selznick (1915-1979) (sie ist mit ihrem Mann für einige Tage hier. Sie scheinen wieder gut zusammenzustehen. Das Kind ist 9 Jahre alt, hat immer noch Asthma. Das Projekt über Freud ist gemeint als Doktor Diss. in unserem Department. Sie hat mit Kaplan und Piatt darüber gesprochen; Klopfer ist auch in ihrem Komitee. Sie hat alle Examina gemacht, nur die These fehlt. Sie hat jetzt für Jahre andere Arbeiten getan, um Geld zu verdienen; darunter Mitarbeit und Bearbeitung von Material für Lehrbuch der Soziologie von Broom und Selznick, voriges Jahr erschienen, schon von vielen Schulen angenommen. Ich sage ihr von meiner Analyse; sie ist sehr erfreut, sagt, das zeigt flexibility. – Sie will Bohnert jetzt nicht sehen.)
½ Stunde spazieren mit Ina. – 12 ½ – 3 TV. – 7 ½ – 10 ½Departmentparty bei Robsons. (Ich sitze in einem hohen Lehnstuhl mit meinem Kissen. Kaplan erklärt 🕮 mir Fußballspiel am TV. – Mia kommt und liegtlegt? sich zu mir, und ich küsse sie. Langes Gespräch mit Miller; er war 1912-14 in Berlin, dann 4 Jahre im Gefangenenlager. Er kannte Dichter usw. Vor einigen Jahren war er wieder in Deutschland und Wien, kannte Kraft; er sagt, das alte Leben ist nicht mehr da. Auch hier habe die Jugend keine Ziele mehr, ich sage etwas von Jugendbewegung, Schulheimen usw., und dass alles durch die Kriege und die Hitlerzeit verloren ging. Ich sage: trotzdem optimistisch für die Menschheit. Auch über Musik; Bach anscheinend kühl, aber doch innere Intensität. Er sagt, er liebte früher Beethovens sehr, heute aber nur noch Bach und Älteres. – Dr. Rome; er sagt, ich war bei seinem Doktorexamen in Harvard. –Maine und nette Frau; sie haben 3 Kinder, leben in Topanga. – Stocking und Frau; sie hat ungebildete Stimme, spricht über mit Kemenys über Musik. – Mit Ina und Bohnert.) Nachher nicht besonders müde. Aber aufgekratzt, 2 große Nemb.
Dr. Kupper (Ich berichte: diese Woche gut. Die Party gestern; Gespräch mit Miller. Er sagt, meine Einstellung ist jetzt sehr anders als vor einem Jahr. Ich beschreibe den Fortschritt.) – Office; niemand da.
3-5 Vorlesung.
Meyer Übersetzung durchgesehen.
XII / 1955 Treffen Dave Kaplan (sein Schwager Baker ist bei der Nawarik Firma, nahe Air Port. Wir kaufen VM tape recorder, Listpreis 150, Demonstrator Modell, wird verkauft für 90; er gibt es mir, Dave zuliebe, für 75.)
Ich diktiere zum ersten Mal in Tape Recorder.
10 ½ – 3 Bohnert, Kalish und Montague (Montague fragt über meinen Begriff der induzierten Isomorphie. – Über Grünbaums seltsame Auffassung über Zeno42https://www.jstor.org/stable/22052?seq=1 im letzten Aufsatz. – Ich über nicht-archimedische Maßwerte für Wahrscheinlichkeit.) – Bibliographie für Martec. – Abends gebadet.
Vormittags 10-12 TV: Madame Butterfly.–🕮 7:15-11 (!) bei Kaplan (Department Meeting. Hauptsächlich über Montague. Nur Kaplan und Piatt scheinen gegen ihn. Es wird aber beschlossen, in Bestätigung des Beschlusses vom April, dass er Instruktor für 56-57 sein soll, unter der Bedingung, dass er bis nächsten Herbst den Doktor hat. Es wird dazu gesagt, aber nicht in den Sitzungsbericht aufgenommen, dass, wenn Tarski Schwierigkeiten machen sollte, das Department die Forderung fallen lassen würde.) Ina fährt; sie geht inzwischen mit Iona ins Kino.
Bibliographie für M&N.
3-5 Vorlesung. Dann 20 Minuten Office. Ina fährt, weil die Straßen nass und dunkel.
Aufsatz über meang Kriterium für Feigl; ich diktiere in Tape Recorder.
Wiederholungszeichen, genauer Bezug unklar den ganzen Tag.
Nachmittags Zahnarzt (4 Füllungen; und ein X-ray). –Mutzli ist bei uns (sie ist sehr erschreckt durch Telefonanruf einer offenbar geistesgestörten Frau, die die Zurückgabe des roten wallets zornig fordert, aber keinen Namen oder Ort angibt. Mutzli hat die Polizei angerufen; die Frau hat schon mehrmals andere Leute durch Anrufe erschreckt.)
Vormittags diktiert für Feigl Aufsatz. – Nachmittags Term Papers gelesen.
Spazieren 40 Minuten mit Ina, bis zum Ozean. – Für Feigl Aufsatz gearbeitet.
Nachmittags letztes Mal zu Dr. Kupper! (Ich sage, die 2 Wochen ohne ihn ging es gut, ich fühle mich unabhängiger; ich erzähle vom Abendmeeting bei Kaplan und Anderes. Er: Das klingt, als wollte ich bald aufhören. Ich: Ja, ich wollte vorschlagen, nächsten Mo die letzte Sitzung zu haben. Er scheint erfreut, er sagt: nächstes Mal oder auch heute. Ich: Ja, heute! Ich fasse nochmal zusammen, wieviel ich von diesem Jahr gehabt habe. Er sagt, ich habe es selbst getan; dass ich den Mut hatte, mich hineinzubegeben, und dass ich durchhielt. Später sage ich, dass ich etwas traurig fühle, und er sagt, wenn ich will, können wir natürlich noch nächstes Mal zusammenkommen. Aber ich sage: Nein, es ist am besten, jetzt zu beenden; sonst wird die Schwierigkeit des Abschieds 🕮 nur noch vervielfältigt. Er sagt, er möchte, dass ich für die nächsten 6 Monate möglichst allein auszukommen versuche; im Notfall könnte ich ihn für ein Treffen anrufen; es wäre aber besser, wenn ich es fertig brächte, allein fertig zu werden, auch wenn Schwierigkeiten kämen und ich darunter litte; nach 6 Monaten möchte er mich sehen und hören wie es ging; ich soll dann anrufen für Verabredung; vormittags 10 Minuten vor der vollen Stunde ist die beste Zeit, oft auch nachmittags so. Zum Schluß danke ich ihm nochmal. Ich gehe hinaus mit einer Mischung von Stolz und Selbstständigkeitsgefühl und Betrübtheit.) – Office (Dave Kaplan. Miss Jacobson, Anthropologie, will .)
Nachmittags Vorlesung, die letzte vor Weihnachten.
Aufsatz für Feigl. –Bohnert 7 – 8 ½ hier. Helmers bringen ein mobile für Inas Geburtstag. (Ich erzähle von der Beendigung meiner Analyse.)
12-2 Department Meeting. – (Abends Ina zur Showerparty für Dorothy.) Die Muskeln tun ein wenig , ich bin tense; ich stehe aber immer wieder auf, und nachher ist es besser.
Vormittags Zahnarzt (eine große Zahnreparatur links oben, mit vielem Bohren und Herausbrechen einer alten Füllung.) Haarschneider. Blumen für Ina gekauft. – Nachmittags kurz Mia hier. – Feigl schreibt: 28. ist der letzte Termin für Aufsatz. – Abends zusammen, gut.
Aufsatz für Feigl gearbeitet.
Aufsatz für Feigl gearbeitet.
Aufsatz für Feigl gearbeitet.
Aufsatz für Feigl gearbeitet. Haus an Rustic Road angesehen.
Aufsatz für Feigl gearbeitet. – Abends zusammen; besonders gut.
Aufsatz für Feigl gearbeitet, Sektion Psychologie.
Aufsatz für Feigl gearbeitet, Sektion Psychologie. 🕮
Vormittags diktiert, für Feigl Aufsatz. – Als Ina mittags nach Hause kommt, zünde ich die Kerzen auf dem Kaminsims an; da sitzt der kleine Bär, hat unter dem Arm einen Brief von mir mit Scheck 450.- (für 10 Wochen Analyse); Ina freut sich, dass ich lieb an sie gedacht habe. – 6 ½ – 9 ½Helmers hier (sie schenken mir Marmelade, und Ina eine Salatschüssel und allerhand Küchengadgets; wir Mutzli ein Record (Schnabelkonzert) und ihm Marzipan).
12 – 3 ½Bohnert, Montague und Dr. Fiefelhier (F. ist klinischer Psychologe; er untersucht, „was der Tod für die Menschen means?“ er meint aber nicht die Gefühle, sondern ob sie an Fortleben nach dem Tod glauben; „mit anderen Worten, ihre attitude. Ich versuche vergeblich, ihm klarzumachen, dass Attitude etwas anderes ist als Glaube; ich verweise ihn auf Stevensons Buch. Er will über Philosophie der Wissenschaft lesen; ich zeige ihm Feigl-Brunswick, das ist ihm zu positivistisch; dann empfehle ich ihm Wieners readings. Er vergleicht die Furcht, die verschiedene Menschen vor dem Tod haben; er glaubt, er hat gefunden, dass die religiösen, d. h. die an Fortleben glauben, mehr Furcht haben (?). Er hat aber keine klare Idee von der Schwierigkeit, Gefühlsstärke verschiedener Personen zu vergleichen.) – Weiter am Feigl Aufsatz (Ina tippt bis nachts 1:30!)
Am Feigl Aufsatz; Ina tippt, ich schreibe. – 5 ½ – 10 (mit Fahrt) zu Mia Reichenbach „offenes Haus“. (Mit Dalkey über Kriegsspiel und über mein früheres. Über geschlossene Zeitlinien. Mit Kaplan. Ein Physiologe Dr. Hoan, Freund von Dorothy, ist interessiert an Philosophie der Zeit. Später kommen Helmers . Zuweilen ist es etwas langweilig, weil ich die Leute nicht kenne. Aber im ganzen nett.) Nachher nicht besonders müde. – 2 große Nemb; aber von 5h ab wach.
Am Feigl Aufsatz. 🕮
ms für Feigl zu Ende geschrieben.
ms für Feigl, Einfügungen.
ms für Feigl, letzte Durcharbeitung. Wir erfahren zu Glück, dass noch morgen Vormittag früh genug ist, um das ms bis 1.1. Luftpost zu Feigl zu bringen. (Nachts Magensäure.)
ms für Feigl ganz fertig, Ina bringt es zur Post, im letzten Moment. – Term Papers gelesen.
I / 1956 Mit Ina spazieren 30 Minuten. – Term Papers gelesen. – 6 ½ – 9 Kalish und Montague hier (Kalish ruft an, ob er für 10 Minuten kommen kann! Wir sagen: zum Abendbrot! Dann TV: „Red Shoes“.) – Nachher Muskeln tense, als ich zum Zähneputzen aufstehe. Trotzdem später getanzt. Dann zusammen.
Mit Ina spazieren. –
3-5 Vorlesung (vorher mit Ruth Anna Mathers43Ruth Anna Mathers (1927-2019), verheiratete sich am 11.8.1962 mit Hilary Putnam; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Ruth_Anna_Putnam über ihren Thesisplan gesprochen; daher nicht hingelegt. In der Klasse mehrmals lange an der Wandtafel gestanden.) Nachher nicht zu müde, aber doch froh, dass Ina im Dunkeln fährt.
Ganzen Tag für Vorlesungsnotes geschrieben (über mehrere Familien).
12-2 Department Meeting (Kaplan sagt, heute ist nichts Wichtiges. Ich ärgere mich, dass er nicht die Sitzung abgesagt hat, besonders wo es mir so schlecht passt wegen nachmittags.) 2 ½ – 3 ½ im Office gelegen und ausgeruht. – Mit Montague zusammen Physik Building. Dort Professor André Mercieraus Bern (Vortrag: „Philosophie, moderne Physik, und die Kategorien“. Er betont, dass Philosophie nicht nur Analyse sein kann, sondern die ontologischen Probleme lösen muss; denn sonst wird das Wichtigste weggelassen, nämlich „being“. Seine „Kategorien“ sind eine seltsame Mischung: nicht nur Raum, 🕮 Zeit, und Kausalität, sondern auch Bohrs Komplementarität, auch Objektivität und Formalität. Die philosophischen Bemerkungen sind meist unklar, oft unverständlich. Einige interessante Bemerkungen über Zukunft der Physik: im nucleus, unterhalb von 10-13cm‚ ist der gewöhnliche Raumbegriff nicht mehr anwendbar. Auch einiges Methodologisches ist verständlich und vernünftig, z. B. Betonung der theoretischen Spekulation. Anderes nicht klar: keine klare Trennung von Physik und Mathematik.) Ich treffe ihn vorher beim Tee, stehe etwas herum, gehe dann in den Hörsaal und sitze auf Stuhl mit Armlehne, mit meinem Kissen, nicht zu unbequem. Ich bin froh, dass ich sowas jetzt schon gut kann. Nachher fährt Ina. (Sie war bei Agency in S. M.; kein Job; freundliches Gespräch; man sagt ihr, es seien doch überall so viele Stellen frei!.) – Abends etwas getanzt.
Muskeln tense, aber ich vergesse es beim Gespräch. – 11-3 Mercier hier. (Ich sage, dass seine philosophischen Bemerkungen schwer verständlich waren, und ich gegen Metaphysik bin; aber seinen methodologischen Bemerkungen stimme ich meist zu. Er fragt über Werturteile; ich erkläre meinen Standpunkt. Er sagt, auch im Kunstwerk, z. B. Musik, ist Erkenntnis ausgedrückt. – Ich frage über künftige Entwicklung der Physik. Er meint, vielleicht werden die verschiedenen Partikelverhalten mal erklärt als Eigenwerte eines Spektrums von Masse. Man braucht aber noch viel mehr Erfahrungsmaterial, bevor man eine neue Theorie aufbauen kann; besonders über Kernprobleme. – Er spielt täglich 2 Stunden Musik, arbeitet im Garten, hat 2 Kinder, 8-12 Stunden Unterricht! Seine Frau ist Dänin; er war 2 Jahre in Kopenhagen bei Bohr, hat bei Jörgensen Logik gelernt. Er sagt, J. ist vereinsamt und unglücklich, hauptsächlich weil Kommunist, aber auch persönlich nicht leicht.) – Abends tense; aber doch getanzt. – 1h weiteres kleines Nemb.
10 – 2 ½Mathews hier (seine Frau, mit Kind, bringt ihn, und kommt kurz ins Haus. -1h über Probleme, die er für mich bearbeitet, und weitere.) Wir behalten ihn zum Lunch. Dann fährt Ina ihn 🕮 nach Hause, 35 Minuten. – Nachmittags Stegmüller ms gelesen. – Nachmittags und abends Muskeln tense, aber nicht richtige Schmerzen; ich sitze die ganze Zeit auf und „verscheuche die Ghosts“.
Stegmüller ms gelesen.
Neue Idee für Symbol für quantitative Sprache (geht nicht).
3-5 letzte Klasse. Ich fahre allein. Vor der Klasse im Office Professor Mount (Psychologe, Chairman von Komitee für Promotion von Kalish.) (In der Klasse über \(\lambda{}\)-Methoden; und 2 Familien. Nachher kommen mehrere und bedanken sich für den Kurs.) Allein im Dunkeln zurückgefahren; unterwegs Nelken gekauft für Ina. – Abends zusammen; besonders gut.
Briefe diktiert.
Symbol für abstraktes System mit Distanzen etwas gearbeitet. – Britt These fertig gelesen.
Empfehlung für Kalish. – Term Papers gelesen. – 3-4 Professor Bruno Klopfer und Frau hier (sie zum ersten Mal. Wir sprechen deutsch. Sie wollen jetzt bis Juli nach Europa, hauptsächlich Zürich. Er arbeitet dort mit Jung. Er sagt, später möchte er mal einen Vorlesungskurs von mir besuchen, weil für ihn die Semantik von „mind“, „spirit“ usw. so wichtig sei, worüber die Psychologen oft Konfusion machten. Als Ina sie zurückfährt, bittet er sie, dass ich für ihn an College...ings? Fund schreiben möchte wegen Geldzuschuss. – Es fällt mir auf, dass er, trotzdem er anerkannter erster Fachmann für Rorschach usw. ist, sich anscheinend unsicher fühlt; immer wieder nennt er Leute, die er persönlich kennt, usw.)
12-3 Bohnert. (Ich spreche mit ihm über einige Probleme, über induktive Logik, auch allgemein Distanzenmetrik. Besonders offene Familien interessieren ihn; er sagt, wenn man alle Familien als offen annimmt, f könne man überall dasselbe Symbol nehmen, und damit fällt das Problem fort, wie und ob sich \(\lambda{}\) ändert von einer zur anderen Familie. Er will darüber Term Paper schreiben.) 🕮
12-2 Mozarts Zauberflöte im TV. (Viele Melodien kennt man; aber vom Text, hier englisch, verstehe ich sehr wenig.) – 4 ½ – 8 Helmers hier (er hat einige Puzzles, die ich löse. – Mutzli repariert den Schalter am TV.)
Am Distanzensystem für Symbol gearbeitet. – Vormittags spazieren. – Abends gebadet.
Am Distanzensystem für Symbol gearbeitet.
Am Distanzensystem für Symbol gearbeitet. (Neuer Anfang; es schien zu glücken, erfüllt schließlich aber nicht das Quotiententheorem.)
Term Papers gelesen. – Abends zusammen, gut. – 2h viel Lärm, 3h weiteres Nemb.
Neue Idee über Symbol aufgrund von Entropie. – Mittags Mutzli hier. (Sie sagt, Olaf ist sehr deprimiert über RAND, weil die Sozialwissenschaftler Vorschläge der Mathematiker über mathematische Modelle usw. nicht annehmen wollen, und die Mathematiker im ganzen Einfluss verlieren. Wir machen aus, am So zu ihnen zu kommen.) – Nachts 1h weiteres Nemb.
Über Symbol.
11-3 zu Helmers. (Ich spreche mit Olaf über die Schwierigkeiten in RAND. Er sagt, der Direktor von RAND ist ziemlich autokratisch, Hans Speier, politische Wissenschaft, hat den Haupteinfluss auf ihn; dadurch ist jetzt die Sozialwissenschaftsabteilung stärker an Einfluss als die mathematische. Er und seine Freunde haben vor Jahren die sozialwissenschaftliche Abteilung geschaffen und Leute ausgesucht. Jetzt ist er enttäuscht, dass die gegen alle mathematischen oder exakteren Methoden sind, und sogar gegen Projekte stimmen, die die Mathematiker machen wollen. Olaf möchte gern mal für ein Jahr weggehen; er hat beim Stanford Center einen Fragebogen beantwortet. – Er arbeitet jetzt mit Rescher an allgemeiner Methodologie für Sozialwissenschaft, besonders politische Wissenschaft; nicht mit mathematischen Modellen oder Statistik, sondern exakteren nicht-mathematischen Begriffen. – Ich gebe ihm meine Notes on Prob. Er hat inzwischen Kemeny gelesen; sagt, das hat ihn nicht überzeugtausgestrichenes Komma vom Multiprinzip . Ich erkläre strikte Kohärenz, und er stimmt der Forderung zu. 🕮 Ich zeige ihm die Tabelle in Notes. Er bringt seinen Aufsatz mit Oppenheim. Ich sage, er hat recht, dass man „aus Erfahrung lernen muss“, aber und daher auch recht, dass ein gewisser Wert von Symbol in diesem Beispiel unannehmbar ist; aber nicht recht, wenn er dort weiter sagt, dass das Multiprinzip „nur“ durch Annahme dieses Wertes erfüllt werden kann. – Er kennt anscheinend mein Contin. nicht, sagt aber, dass er stark an induktiver Logik interessiert ist. Aber jetzt würde er nur gelegentlich etwas Zeit haben für Mitarbeit, weil er und Rescher jetzt sehr an ihrem Projekt arbeiten.)
Endlich finde ich eine Lösung im Symbol-System mit Distanzen, wonach ich lange vergeblich gesucht habe. (Zunächst für Dreieck, dann für k beliebige Punkte; dann angewendet für 2 x 2; es geht, es ist aber recht kompliziert.)
Kaplans hier 5:30-6:30 (Er wollte ursprünglich zu mir für langes Gespräch kommen. Er schlug 2h vor, ich sagte 6 3:30. Wir einigten uns, dass er dann herkommen sollte. Und Iona würde ihn 6:30 abholen zu einer Dinnerparty. Dann rief er nach 3h ein : Transportschwierigkeiten. Ina bot an, ihn zu holen, sie hatte ihn schon lange vergeblich angerufen; aber er schlug vor, dass beide um 5:30 kommen wollten! – Er will über Grundlagen der Psychoanalyse arbeiten.) –8 – 8 ½ Dave Kaplan und Renée hier (er bringt Term Paper für Semantik voriges Semester. Er muss den Grad bis morgen haben. Nur 3 Seiten! Ich gebe ihm B und unterschreibe das blank. – Übermorgen heiraten sie.) 10 ½ noch zusammen; sehr gut. – In der Nacht starker Regen, laut auf dem Dach; ich nehme noch ein Nemb.
Für Symbol mit Distanzen neue Lösung gefunden (Paare von Individuen 🕮 als Quasiindividuen.) – Nachts immer noch starker Regen; ich nehme noch ein Nemb. und Wachs. – 1:30 nachts neue Idee über Symbol mit Distanzen, aufgeschrieben. – Später einige Stunden Hämorrhoiden Schmerzen, nicht stark, aber störend.
Weiter über Symbol mit Distanzen. – (Immer noch Regen. In der Stadt stellenweise Überschwemmung.)
Vorbereitung für Vortrag morgen.
10-1 Helmers, Dalkey, Rescher, Bohnert, und Mathews hier. (Ich erkläre die drei Wege zum Aufbau von induktiver Logik: Ck, Mk und \(\delta{}\). Als Beispiel die \(\lambda{}\)-Funktion. Besonders \(\delta{}\) ausführlich. Dann über Idee mit Distanzen, für alle Sprachformen, auch quantitative Größen. Ich nehme alles auf Recorder auf. Nachher Diskussion; nicht zu den technischen Fragen; vielleicht waren meine Erklärungen etwas zu technisch? Sie fragen nach Allgemeinerem, und Erkenntnistheorie. Rescher sagt, dass er mit Helmer auch über induktive Logik für Sozialwissenschaft arbeitet. Ich rate ihm: besser Relationen definieren, nicht alle Prim. Olaf spricht wenig; nachher sagt er, er sei nicht hinreichend bekannt mit dem \(\lambda{}\)-System; ich sage, er hätte fragen sollen, aber er scheute sich anscheinend.) – Nachmittags an neuer Lösung für Dreieckproblem.
40 Minuten spazieren, Mia. –Bohnert bringt Term Paper. (Wir baten ihn, für TA nächstes Jahr anzusuchen, damit er Doktorthese schreiben kann. Aber er ist mehr geneigt, seinen jetzigen Halbzeitjob mit der Rechenmaschine Vollzeit zu nehmen.) – 4 – 6 ½ich allein zu Kaplan. (Sie hatten auch Ina erwartet! Wir diskutieren zuerst über materialistische Wissenschaft, und Zulassung von theoretischen Begriffen. 5 ½ kommt Dr. Lou Shoulden. Ich sage ihm, dass Ina gerne einen Job am Mount Sinai Hospital hätte. Er sagt, seine Researchgruppe wird ca 18 Bett Patienten haben, und brauche dafür einen Social Worker; er will versuchen, es so einzurichten, dass sie unter dem Research Komitee arbeitet, und nicht unter dem Supervisor des allgemeinen Hospitals. Ich erzähle ihm von Inas theoretischen Interessen und dass sie sehr glücklich wäre, wenn sie in Kontakt mit Research 🕮 arbeiten könnte. Er nimmt die Telefonnummer und spricht sehr freundlich.) Später kommt Dr. Winifred Lukas44eigentlich Dr. Winafred Blake Lucas: https://sites.google.com/site/drwinafredblakelucas/, (klinische Psychologin, hat an UCLA studiert, auch bei Klopfer. Sie sagt, die Psychiater sehen auf die klinische Psychologie herab, weil die keinen medizinischen Doktor haben. Sie macht anscheinend Psychotherapie, gehört zu der neueren von den beiden Gruppen von Analytikern.) 6 ½ gehe ich. Ich fahre allein, auch im Dunkeln zurück, es geht gut. – Ina ist sehr froh, dass ich zu Shoulden über sie gesprochen habe; sie freut sich, dass ich für sie eintrete. – Abends spät überraschend zusammen; sehr gut.
Über Distanzen. –
Über Distanzen; ich finde endlich eine Lösung.
II / 1956 Über Distanzen; ich wende die Lösung an für Sprache mit stetiger Skala. – Gestern und heute abends etwas tense.
10-2 Mathews. Ich erkläre ihm meine neue Methoden: für k Punkte, und für stetige Skala. Er soll es anwenden auf eine Reihe von k Prädikaten.) – Korrektur gelesen für Anhang der 2. Auflage von „Mean. &Nec.“ –
10:30-3 Kalish hier. (Es geht ihm nicht gut. Er hat die Psychotherapie abgebrochen; er weiß nicht recht, ob sie ihm geholfen hat. Jetzt wartet er mit Spannung auf Micheline, die in einigen Tagen herkommen wird, vielleicht nur für kurz. Er aber möchte sie heiraten. Sie sei sehr kritisch und aggressiv mit ihm. – Er will wieder die Arbeit an unserem Modalitätenaufsatz aufnehmen.) – Für Vorlesung „Grundlagen der Physik“ überlegt und gelesen, zum ersten Mal.
Vormittags für Autobiographie in Recorder diktiert, um zum ersten Mal (über Frege). – 4-6 Mia hier. (Sie hat von Iona gehört, dass Kaplan ein gutes Angebot von Ann Arbor hat, 2⁄3 Psychiatrie (!), 1⁄3 Philosophie.) – Abends spät zusammen.
Für Vorlesung, Holton gelesen. 🕮
3-5 erste Vorlesung („Philosophische Grundlagen der Physik“, 20 Studenten. Dave Kaplan wird Assistent sein. Abe Kaplan kommt.) Ina fährt, weil sie zu tun hat.
Das Skelett für Autobiographie geschrieben. – Abends spät zusammen; besonders gut.
12-1:30 Department Meeting. – 1:30-3 Office.
Research Gesuch.
12:30-3 Bohnert hier. (Es geht ihm besser. Er hat den Aufsatz über util. für Stanford beinahe fertig. – Ich erkläre ihm meine Lösung für k Punkte im logischen Raum, mit Distanzen. Ich sage, Helmer konnte das Integral für die einfache Glocks Kurve Symbol aus 2 ZeichenKlammerausdruck nicht allgemein lösen. Meine Idee: Man sollte die Rechenmaschine für symbolische Operationen verwenden, allgemein, differieren, integrieren, usw.; mit \(\lambda{}\)-Operator für Funktionen und Lukasiewicz Notation ohne Klammern. Er will sehen, ob die Leute in seiner Firma vielleicht daran interessiert sind. – Ich lese ihm vor aus Blacks Buch, dass die Hoffnungen für Semantik evaporiert sind. Er: Das ist nicht so falsch: nur wenige Philosophen verstehen die Wichtigkeit. Die meisten wissen nicht, wofür symbolische Logik gut ist; er sagt, dass er in meinem Kurs in Chicago einige wichtige Einsichten gewonnen hat, die die Studenten gewöhnlich nicht bekommen. Er möchte ein Buch über Logik für Collegestudenten schreiben, das diese Dinge betont; er hat aber keine Zeit.) – An Autobiographie geschrieben.
11 – 2 ½ zu Helmers (Ich erkläre ihm meine neue Methode für induktive Logik mit Distanzen. – Meine Idee, die Rechenmaschine für symbolische Operationen zu verwenden, z. B. differieren und integrieren, Gleichungen mit Matrizen, Differentialgleichungen, usw. – Bei Tisch erzählt Mutzli, wie Olafs Mutter, als sie bei ihnen wohnte, sie immer kritisiert hat, auch zu anderen.) 🕮
Autobiographie; über Wittgenstein.
Nachmittags zweite Klasse (Mia ist auch da; sie will regelmäßig kommen. Lebhafte Diskussion über Wahrscheinlichkeit; Mia, Bob und Ruth Anna Mathers verteidigen Reichenbachs Limitdefinition.) Mia fährt mich nach Hause.
Gelesen.
12 – 1 ½ Department Meeting (Miller will 1. Juli retirieren, 2 Jahre früher als nötig. Kaplan sagt nachher, Miller sei sehr in sich selbst zurückgezogen, oft geistesabwesend; er will dann nach England gehen. Miller sagt, wir müssten versuchen, einen Mann wie Cassirer zu finden, für Kulturphilosophie.) -2 mit Kaplan. – 2-3 Office. (David Kaplan. – Mathews. Er kommt nur sehr langsam vorwärts mit meinen Problemen.) – Allein gefahren. Zum Haarschneider. 4¾ zu Hause. – Abends zusammen; sehr gut.
An Stegmüller ms gearbeitet. (Schwierige Situation: Er stellt es in Vorwort und Inhaltsverzeichnis so dar, als wäre es großenteils sein Buch, nur „gestützt auf“ meine Bücher.) –Olaf Helmer kommt abends auf meine Bitte (zur Besprechung über Stegmüller; er spricht entschieden gegen die Formulierungen jetzt im Vorwort. – Er erzählt dabei auch, dass die gedruckte Übersetzung meiner „Syntax“ ganz von ihm ist! Die von Zeppelin war so schlecht, er hat sie dann nicht mal angeschaut beim Übersetzen; Ogden hat ihm pro Stunde bezahlt. Er war entsetzt, dass dann im Druck er nicht als Übersetzer genannt war.) – Don Kalish ruft an: er hat plötzlich gestern Micheline geheiratet. (Di sagte er mir noch, er habe noch nicht den Mut aufgebracht, sie zu fragen; vielleicht hatte er sie doch schon gefragt, aber sie sich nicht noch nicht entschieden.) 🕮
10:45 – 2 ½Mathews hier. (Er hat wenig getan, und wir haben viele Probleme mit der neuen Distanzenmethode. Ich frage ihn, ob es ihm recht ist, jemand anderen dazu zu nehmen, und er stimmt zu. Er will Kuhns fragen.) Heute ist er mit Bus von S. M. gekommen; Ina bringt ihn nachher nach S. M. – Am Vorwort und Anhang für ms Stegmüller gearbeitet.
Mit Ina spazieren. – 12 – 2 ½Bohnert hier (Er hat durch einen Freund bei Ramo. Wooldridge ein Angebot für Dauerstellung bekommen, noch besser als bei N Am. Sie arbeiten an Übersetzungsmaschine und Informationssuchmaschine. Vielleicht will er von Juni ab dorthin gehen.) – Für Stegmüller Vorwort und Anhang gearbeitet.
Für Stegmüller Vorwort und Anhang gearbeitet.
Nachmittags Klasse. – Allein hin- und zurückgefahren.
Transkript vom Vortrag für Helmers Gruppe 28.1. überarbeitet.
Transkript vom Vortrag für Helmers Gruppe 28.1. überarbeitet.
Bar-Hillels Aufsatz für Schilpp gelesen. – Mittags Mutzli hier. – Abends Bohnert zum Essen. (Er bringt den reparierten Recorder. – Er berichtet, dass der FBI Mann bei seiner Firma ihn gestern lange gesprochen hat, über mich; mein Name sei auf der Frontseite von „Volkswelt“ genannt, weil ich irgend etwas mit 15 Kommunisten zusammen unterschrieben hätte. Dann hat er ihm nach 1 ½ gepredigt über die Gefahr der Kommunisten. – Er fragt mich, warum ich so viele Sachen unterschreibe; er meint, dadurch werde der Wert der Unterschrift herabgesetzt, wie bei Einstein.) –
Wir erwarten Bar-Hillel, aber er kam nicht. – 2h fahre ich zum Campus, dann mit Kaplan zu Cholden(in Laurel Canyon, Hollywood. Dort Aldous Huley45Könnte Aldous Huxley gemeint sein? Er lebte in Los Angeles. Bei der zweiten kurzschriftlichen Notierung des Namens schreibt Carnap den Namen auch genau so., Gerald Hirt, Bertallanfy und Frau. Er ist Physiologe beim Research Staff von Mt. Sinai Hospital. 🕮 Beide sprechen mit mir über Wien usw. Schließlich beginnt Cholden das Gespräch über lysergic acid; er hat es ausprobiert. Huxley und Hirt haben mehrfache Erfahrung damit und sprechen über die Effekte: Depersonalisierung, Zeitstreckung, intensive Farben usw. Kaplan sagt, er kennt ähnliche Erlebnisse ohne Drugs. Cholden fragt, ob wir Philosophen denken können, auf welche Weise die Drug wirken könnte. Ich sage: nicht notwendig direkte Stärkung der Farbempfindungen usw., sondern indirekt durch Beseitigung der hemmenden Konzeptualisierung. 5h gehen alle, sogar Kaplan; Iona kommt, und wir bleiben noch etwas. – Ich frage Cholden, ob für Ina wohl eine fair Chance ist; er sagt ja; Alexander kommt im April; dann wollen sie solche praktischen Fragen besprechen. – Kaplan bietet sich als Versuchsperson an für lysergic Säure, nachdem Cholden Versicherung gibt, dass keine schädliche Wirkung. Ich sage, ich wäre wohl auch geneigt. Aber Cholden meint, ein Philosoph genüge ihm wohl; er will möglichst verschiedene Typen.) – Ich fahre mit Iona und Kaplan zum Campus; dann allein im Dunkeln nach Hause. Inzwischen hat Bar Hillel telefoniert. Ich lege mich ½ Stunde ins Bett. Dann kommen sie, und ich stehe wieder auf. Bar Hillel, ich umarme ihn, und Rachel; Bohnert bringt sie und bleibt zum Essen. (Ich erzähle von heute nachmittag. Ich sage, in der Analyse hatte ich auch zuweilen Tage, wo die Musik und Farben besonders ergreifend sind, wo ich auch „tanze“. Rachel studiert educational Tanzen; bisher am Teachers’ College Columbia, will jetzt nach England gehen bis zum Sommer.) Bis 9h. Das war für mich ein langer Nachmittag und Abend. Ich bin nicht zu müde, und freue mich, dass ich es jetzt so gut kann.
Mit Ina spazieren. Dann am Transkript „Drei Approaches“ gearbeitet. Mittags kommen Bar Hillel, Rachel, und Bohnert, sie herumgefahren hat in unserem Auto, über die St. Monica Berge. – Nachmittags 3-7 🕮mit Bar Hillel gesprochen. (Über Suchmaschine. Er glaubt, dass es keine gute Lösung gibt, da man keine Klassifikation festlegen kann. Die Hauptanwendung soll Informationssachen im Intelligenzamt in Washington sein; die Maschine soll entweder bibliographische Referenz angeben oder vielleicht die Information selbst, z. B. auf meiner Karten. – Die Übersetzungsmaschine, glaubt er, wird in ein paar Jahren arbeiten können, hauptsächlich für russisches Material, teils wissenschaftlich, teils Material, das von Agenten geliefert wird. Aber alle Probleme der Übersetzungsmaschine sind von nun an hauptsächlich praktische; wohl kaum mehr interessante, theoretische Probleme. – Ich mache einige Bemerkungen über seinen Schilpp Aufsatz. Ich sage, er ist gut. Ich wende ein, dass die vielen Deutigkeiten der Alltagssprache doch das Verstehen oft stören. Er meint, wohl nur für Kommunikation; dagegen in Dichtung wären sie nötig. Ich spreche dagegen.) Wir essen zusammen. 8h kommen Professor Motzkin und Frau (er ist russischer Abstammung, lebte dann in Deutschland, dann 20 Jahre in Israel, jetzt in Numerischer Analyse hier. Er war Bar-Hillels Mathematiklehrer an der Universität Jerusalem.) Rachel kommt dann aus Inas Zimmer; einiges Embarrassment; dann geht Bar-Hillel mit Motzkins, aber Rachel will nicht mitgehen (Frau Motzkin wird bald nach Israel fliegen und kennt Shulamith.) – Ich sage Rachel, sie soll noch etwas dableiben. Wir sitzen am Tisch und sie erzählt von den Schwierigkeiten mit Bar-Hillel (nachmittags war Ina mit ihr im Rogers Park und da herum; da hat sie ihr schon vieles erzählt. Das Schlimmste ist, dass er so oft ganz plötzlich hin und her Beschlüsse macht, und sie erst nach dem Beschluss „informiert“, besonders in den letzten 2 Monaten. Z.B. er drängte sie von NY, wo sie dieses Semester war, nach Boston zu kommen um mit ihm zusammen zu sein; kurz danach ruft er sie an und sagt, er habe Shulamith gekabelt, herzukommen! In Jerusalem sind die Freunde immer dafür, dass er zu Shulamith zurückgeht. Poznanski sei sein einziger Freund, und auch mit ihm spreche er nicht über persönliche Dinge. Sie dachte, auch wir würden auf Shulamiths Seite sein; sie hatte den Eindruck, Ina wäre eine 🕮eine nahe Freundin von Shulamith. Wir sagen, wir mochten sie gern, aber kannten sie nicht nahe; wir nehmen nicht „Partei“, sondern überlegen, wie man Bar-Hillel helfen kann; aber Rat geben kann man ja nicht. – Sie ist erst 25, aber spricht so verständnisvoll und ruhig über alles. Er ist 41; Ina meint, er sei weniger gereift als Rachel.) Zum Abschied küsse ich sie und sage, wie sehr ich wünsche, dass alles gut werden möge, für sie und für ihn. – Es ist 10h, und ich bin gar nicht besonders müde (ich war auf seit 3); ich nehme so stark Anteil, dass ich Zeit und Müdigkeit vergas. Wir sprechen noch über die Probleme der beiden bis nach 11.
Transkript „3 Approaches“ fertig geschrieben. – Nach dem Lunch kommt plötzlich Mutzli (sie hatte wieder phone Anrufe von einer Frau, die sie bedroht. Sie ging dann zu Dr. Brann und erfuhr, dass das dessen frühere Sekretärin ist. Dann mit Olaf zur Polizei; die konnten nichts tun. Sie könnte aber Klage vor Gericht bringen. Wir beruhigen sie; Ina spricht noch mit ihr, während ich im Bett bin. Dann fährt sie etwas beruhigter nach Hause.)
Mittags Rachel hier (Ina ist vormittags mit ihr herumgefahren, und hat auch mit ihr ihre Probleme besprochen.) – Wir fahren zusammen zum Campus; Klasse. (Dann Ina mit ihr). Ina holt mich wieder ab. – Abends zusammen. (Erst gut, dann gestört durch harmlose Bemerkung; schließlich um (in den letzten Monaten sonst immer Sch.))
Eine neue Symbol-Funktion für Dreieck. – Nachmittags Haus an Sycamore von außen besehen.) – 6-10 Bar-Hillel und Rachel hier. (Wir sprechen mit ihm über seine persönlichen Probleme. Ich betone die Schwierigkeiten, die ich bei und nach dem Abbruch der ersten Ehe hatte. Er will versuchen, durch Freunde in Jerusalem einen Analytiker zu finden, vielleicht die Frau, bei der er auf der Warteliste ist. Ich spreche von meiner Analyse, und dass ihm Analyse helfen würde, sich selbst zu finden und dadurch den richtigen Entschluss zu treffen, welcher es auch sei. Er geht zu Shulamith zurück, weil 🕮 er es für das (moralisch) Richtige hält; Shulamith und seine Freunde in Jerusalem, auch Poznanski, sehen es so an. Ferner auch, um „zur Mutter“ zurückzukehren; „sie wird wissen, wie sie alles in Ordnung bringen kann, denn sie hat auch früher immer alles richtig gewusst“. Anscheinend ist sie aber sexuell für ihn nicht befriedigend; er sagt, sie würde ihm, wenn nötig, erlauben, zu einer anderen zu gehen, wenn es nur für Sex wäre. Ich frage, ob es für dauernd ist, oder Experiment. Er weiß es nicht; er meint, es macht keinen Unterschied; man sieht eben, wie es wird. Er denkt aber nicht daran, wie schwierig diese völlige Ungewissheit für Rachel sein muss.) – Zuletzt bin ich schon müde, und kann nicht mehr richtig auffassen, als Bar-Hillel etwas über seine Arbeit sagt. – Ina mag Rachel auch gern; sie freut sich, dass ich beweglich und „warm mitschwingend“ bin.
III / 1956 12-2 Department Meeting. Office bis 3 ½. Ich bringe Ina Blumen mit (gelbe Narzissen, 2.-). – 7-10¼Bar-Hillel und Rachel hier. (Ich frage Rachel, ob sie für uns tanzen will. Sie will nicht, weil sie es noch nie getan hat, sie wüßte nicht was. Sie sagt, sonst würde sie es tun. Wenn ich mal nach Israel käme, würde sie es tun. Anfang April geht sie nach England für ein halbes Jahr; dort ist besser Schule und das Leben billiger. Sie verdient Geld mit Hebräischunterricht. Ich erzähle von Maja. Er sagt, nach Retirierung soll ich mal ein oder zwei Semester an die Universität dort kommen; die Luft dort sei trocken, die Hitze nicht zu groß.)
Wir besehen mit Mr. Solo das Haus an Sycam.; es gefällt mir, aber Ina nicht. – 12 ½ – 2 ½Rachel hier. (Über ihre Zukunft. Sie wartet ab, was sich in ihr selbst entwickelt.) – 5 ½ Ina kommt zurück mit Rachel. (Ich sage, dass ich zu schüchtern war, sonst hätte ich sie jedes Mal geküsst. Dann, als B-H kommt und sie küsst, tu ich es auch, und nochmal.) 6 – 9 ½Bar-Hillel hier. (Bis 7 mit ihm über seinen Aufsatz Idiome, und über sein Memorandum über Suchmaschinen. Ich sage, vielleicht ist er zu kritisch, einige der kritisierten Auffassungen lassen sich vernünftig interpretieren. 🕮 Aber er meint, wie sie die Ideen wirklich anwenden wollen, das ist alles unglaublich verkehrt und konfus. Über Übersetzungsmaschinen; seine jetzige Idee ist, dass die Maschine nur Wort für Wort übersetzt, ohne Rücksicht auf Grammatik, aber grammatische Form anzeigt, und dann der Posteditor die Umformung in englische Sätze macht. Der größte Teil der Kosten ist das Abtippen des Originals; das wird vermieden, wenn man eine Druckrecognition-Maschine baut; die wird jetzt entwickelt, auch für Gebrauch von Briefen.) – 7-9 sitzen wir vier am Tisch. (Ina erwähnt, dass er gesagt hat, er wäre ein wünschenswerterer Ehemann als Rachel sonst wahrscheinlich finden könnte. Darauf sage ich, dass Ina eine bessere Ehefrau ist als ich ein Ehemann; und ebenso Rachel besser als er. Logiker sind allgemein schwierig; und wir haben nochmal besondere Schwierigkeiten. Ina kommt aus der Küche und küßt mich und sagt, das habe ich sehr gut über Rachel gesagt. Sie planen morgen abend auf den Mount Wilson zu fahren. Mir tut es leid, weil das der letzte Abend ist. Er sagt, wenn er und ich nicht fertig werden mit den Diskussionen, könnte Rachel alleine mit Thompson und Frau hinauffahren. Sie lehnt entschieden ab. Ich sage, vielleicht könnte sie sich an ihm rächen, indem sie ihn allein hinauf schickt. Ihm liegt viel an der Fahrt, und darum wird sie auch mitfahren. Ich lass sie ihre Adresse aufschreiben. Ich sage ich bin sehr schlechter Briefschreiber, aber ich möchte so gern von ihr hören, um zu wissen, wie sie wirklich fühlt. – Sie sagt mal, (oder er), sie könne nur einen Israeli heiraten. Ich sage, ich hatte nachgedacht, wenn ich jung wäre, ob ich sie wohl heiraten würde; also das wäre unmöglich. Sie sagt, es muss nicht ein Israeli sein, aber sie wolle nur in Israel leben, weil sie das Land sie liebt.) Zum Abschied küsse ich sie wieder. – Später spreche ich noch lange mit Ina über die beiden und ihre Probleme. (Ina meint, selbst wenn B-H. wollte, wäre sie nicht sicher, ob sie wünschen wollte, dass Rachel ihn heiratet; er sei so unzuverlässig und könnte plötzlich mal wieder zu Shulamith zurück wollen.) 🕮
10-1 Bar-Hillel hier. (Über seinen Schilpp Aufsatz. Ich schlage vor, dass er vielleicht die Frage in III, über natürliche Sprache und Philosophie klarer machen soll durch Erklärung, warum Analyse der natürlichen Sprache wichtig für Philosophie. Ich glaube, für Philosophie müssen wir zwar natürliche Sprache benutzen; aber es lohnt sich nicht, sie ausführlich zu analysieren, ebensowenig wie der Physiker es tut. – Analogie: So wie wir auch für Beschreibung von Wolkenform die exakten Geometrie verwenden, sollten wir auch für Beschreibung von vagen Prädikaten und Sätzen die exakte Logik der Eigenschaften und Propositionen verwenden. – Über induktive Logik: Die verschiedenen Probleme in verschiedenen logischen Räumen. Ich nennenehme? Distanz als Grundbegriff. Symbol-Methode angedeutet.) 1-2, auch Rachel und Ina sind da. (2-3 lege ich mich hin, sie gehen zu Mia Reichenbach.) 3-4 wir machen Fotos vor dem Haus. 4 sie fahren weg (mit Thompson zum Mount Wilson; morgen früh fliegen sie nach St. Francisco; Montagabend er nach Boston, sie nach NY. Am 9. fährt er zurück nach Jerusalem; sie Mitte April nach England, Laban Schule, bis zum Sommer.)
Aufsatz ms der beiden Mathers gelesen. – Wir besehen Haus an Erskine St. 4 ½ – 7¾ wir bei Mia. Wir gehen mit ihr ein Haus besehen, im Bau, Blick aufs Meer und Berge, zu groß für uns. (Mia sagt, dass Franki durch die Analyse jetzt so verschlossen ist, dass er fast gar nicht mit ihr spricht. Er nimmt Lunch mit, ißt abends im Restaurant, an St. Vincent, wo er täglich 3 Stunden arbeitet. So ist sie noch einsamer. – Über Bar Hillel und Rachel.) – [Abends Chouldens Party; wir haben abgesagt, gegen Inas Wunsch (wegen ihrem Job.)]
3-5:30 Department Meeting (über Kursforderungen). –
3-5 Klasse. (Ausführliche Diskussion über theoretische Sprache, etwas verfrüht.) – Abends ruft Rachel plötzlich von Burbanks an. 🕮
Pasquinellis Heft der Rivista über Carnap gelesen. – Abends Muskeln tense. Aber ich stehe doch auf und tanze.
Wir besehen Haus an San Lorenzo. (Es hat schönes study für mich, getrennt vom Schlafzimmer, mit Aussicht auf den canyon. Nachteil: Geräusch von der nahen Kurve von 7thSt. – Nachher berechnet Ina, dass der Preis von 25‚000 praktisch äquivalent ist zu Miete von 180 monatlich; und wir werden wieder etwas bedenklich, ob wir uns das leisten können. Aber das Haus ist anziehender als die meisten, die wir gesehen haben.) – Immer noch Muskeln etwas tense.
Buch Hutten gelesen.
10-1 Mathews und Kuhns hier (Kuhns zum ersten Mal; er wird auch als Assistent für mich arbeiten. Er hat Cont. und neues ms „3 approaches“ gelesen. Ich erkläre, dass das frühere Distanzaxiom auch für drei Punkte enger gefasst werden muss. Für k Punkte geht es so nicht; stattdessen Unterschied inM durch Vergleich korrespondierender Distanzen.) – Abends 8¾-11¼ (!) Departmentparty bei Piatt. (Zu Ehren der Frauen von Kalish und Meyerhoff, und Abschied für Miller. Ich sitze in bequemem Sessel, und andere kommen und sitzen auf Schemel oder Stuhl neben mir: Barbara und ihr Mann, Mia, Ruth Anna und Dobb. Nach 10h kommt überraschend Dr. Kupper und Frau. Ich sage auf seine Frage, dass es mir gut geht; Ina kommt und sitzt dabei und unterhält sich lebhaft mit ihm; leider kann ich das bei dem großen Geräusch nicht mithören. Seine Frau sieht jung aus; ich sage, dass ich diesen Eindruck vielleicht habe, weil ich sein Alter überschätzte: 48-50; er sagt: Anfang der Vierziger. Maron von Ramo-W.46vermutlich M.E. Maron, der bei Ramon-Wooldrige arbeitete.; er sagt, dass er mich mal mit seinem Boss zusammen konsultieren möchte, vielleicht im April, über Suchmaschinen, auch 🕮direkt für Information. Ich sage, dass ich fast nichts hierüber wisse, aber gerne Fragen antworten will, wenn ich kann. Er fragt auch über algebraische Integration; ich sage: ich habe einige Ideen, habe aber nichts darüber gearbeitet; er sagt, das interessiert ihn. – Zum ersten Mal Gespräch mit Micheline. Sie erzählt, wie sie zusammen das Haus und den Garten verbessern, heute ein Fenster eingebaut usw. Sie studiert Anthropologie; sie fragt, wann ein Gebiet „Wissenschaft“ genannt werden kann; ich sage: bei neuen Gebieten soll man nicht zuviel verlangen. Kalish plant, 1957 nach Europa, vielleicht Fulbright, vielleicht England; sie möchten auch nach Indien; 1958 plant er ein Sabbatjahr. – Beim Abschied stehen wir zusammen mit Mia; Ina sagt, Mia fühlt sich zurückgesetzt; darauf küsse ich sie auf den Mund.) Als wir nach Hause kommen, 11:45, bin ich erfreut zu bemerken, dass ich nicht übermäßig müde bin. – Aber 2 große Nemb genügen nicht, ich bin zu aufgekratzt. Ich muss später noch ein kleines nehmen.
2 ½ – 5 ½TV „Richard III“ mit Olivier; gut und packend. – 6 – 8 ½Helmers hier. (Sie sind ziemlich schweigsam. Vielleicht ein wenig gekränkt, dass wir nicht mit Bar Hillel zu ihnen gekommen sind? Ich bin geneigt, es ihnen zu erklären; aber da Ina nicht davon anfängt, lasse ich es auch lieber.)
Nachmittags besehen wir Sohler’sSobler’s? Haus an Chenault. (Es gefällt uns sehr gut. Schöne, helle Zimmer. Hauptbedenken: Oben auf dem Nebengrundstück bald gebaut wird. Platz für Bücher ist nicht so viel wie im San Lorenzo Haus, aber wohl doch genug. Aus den Zimmern schaut man überall ins Grüne. Obstbäume; er beschreibt, wie sie regelmäßig gewässert werden müssen. Sie wollen es uns für 150 vermieten, obwohl gestern Leute da waren, die 175 anboten.) – (Abends telefoniert Ina mit Mrs. Worl, die das Nebenhaus besitzt. Sie sagt, wenn sie keine Renter findet, will sie es verkaufen; dann würde vermutlich ein Appartementhaus da gebaut; sie möchte es lieber noch einige Jahre behalten; Ina rät ihr, beim Universitäts-Housing Office zu listen.) Darauf beschließen wir, das Haus zu mieten. 🕮
3-5 Vorlesung. – 5 ½ mit beiden Mathers gesprochen, über ihren Aufsatz (sie kritisieren Perkins und Singer. Ich habe Randbemerkungen geschrieben, und erkläre sie jetzt. Sie finden mein Hauptbedenken, gegen ihre intensionale Methode, anscheinend nicht überzeugend, und möchten es doch zu veröffentlichen versuchen.)
Für Autobiographie geschrieben (über „Aufbau“).
Nachts kann ich lange nicht einschlafen; abends war Film über Hitlers Aufstieg und Fall; heute Brief von Rachel; Überlegungen für Möbel ins neue Haus.
Muskeln tense; ganzen Tag im Bett (Department Meeting abgesagt) geblieben, aber immer zwischendurch aufgestanden. Zum Lunch auf, auch zum Abendessen. – Später am Abend ein wenig getanzt. – 2 große Nembs.
Autobiographie (weiter am Skelett für „Aufbau“).
12 ½ – 2 Bohnert hier. (Er gibt Scheck 500 zurück, weil er doch nicht ein neues Auto kaufen will, sondern seinen Wagen reparieren lässt.) – Ina telefoniert mit Mia und merkt, dass sie deprimiert ist; sie drängt sie herzukommen. Sie kommt 6-9. (Ich setze mich zu ihr aufs Sofa und nehme sie in den Arm. Das tut ihr gut. Sie sagt, sie hat den ganzen Tag geweint. Ich sage ihr, sie ist so anziehend, sie muss doch einen Mann finden. Aber sie sagt, sie ist so verwöhnt durch Hans, dass alle anderen dagegen zu sehr abfallen. Sie erzählt von ihrer Kindheit bei einem schwermütigen Vater, getrennt von der Mutter. Wir sprechen auch über Psychoanalyse. Zum Abschied gehe ich mit ihr zum Auto und küsse sie. Sie bedankt sich sehr für den Abend.) – Ina hat nachher Bedenken, ob meine zärtlichen Tröstungen nicht zu starke Wünsche in Mia hervorrufen.
2 – 3 ½TV über mentale Gesundheit (Cholden macht Psychotherapie mit einer zuerst ganz schweigsamen Frau in einer California Staatsinstitution; sehr gut gemacht und eindrucksvoll.) 4 ½ – 8 ½ wir bei Kalish und Micheline. 🕮 Ich zum ersten Mal in seinem Haus. Sie haben 2 große Fenster in der Wohnzimmerwand gebrochen und hinten eine Treppe angebaut, wo früher nur eine Leiter war. Er hat sein Study jetzt unten; gerade Platz für Schreibtisch, 2 große Filekästen und alle Wände voll Bücher und Zeitschriften. – Micheline zeigt Fotos aus Afrika; sie war in einer unzivilisierten Gegend im französischen Kongo, haben auch Elefanten geschossen. – Ich spreche über Dr. Kupper auf der Piatt Party, und meine Analyse. Sie sagt, sie hat mehrmals Psychotherapie gehabt, auch schon in Frankreich; jetzt bei einer Frau, Dr. Paul, die früher auch im Studentenservice war; früher war sie eine zeitlang bei Frau Dr. Sturgeon, wo Kalish bisher war; aber sie urteilt abfällig über sie. – Er sagt, er hat jetzt Besprechungen mit einem neuen Doktor, ein Mann; er möchte diesmal am liebsten es ganz gründlich machen, 5 mal; er nennt den Namen nicht.) – Nachts Magensäure, trotz viel ½ und ½ und Cremalin. Nochmal kleines Nemb. Schließlich stehe ich auf, nehme nochmal Milk of Magnesia und ein wenig Eiscreme. Das hilft; dann endlich geschlafen.
Nachmittags im Bett geblieben; unausgeschlafen und etwas tense. Langen Brief an Rachel geschrieben. Nachher fühle ich mich besser und stehe auf. (Ina sagt, das ist der wärmste und menschlichste Brief, den ich je geschrieben hätte; aber ich sage, ich war nicht so kühl, wie sie denkt.)
3-5 Klasse. (Über nichteuklidische Geometrie bei Einstein. Ich zeichne viel auf die Wandtafel und spreche lebhaft. Nachher sagen sie Ina, es wäre besonders interessant gewesen.) Ina fährt mich hin und zurück.
Muskeln tense. Vormittags im Bett geblieben. Dann 1 Stunde auf, und dann Lunch. – Nachmittags 4 – 7 ½ auf.
12-2 Department Meeting (Auswahl von TA aufgrund der Gesuche, für nächstes Jahr). Office (mit Kalish und Montague über die Logikkurse; ich betone die Nützlichkeit des Kurses 31 über wissenschaftliche Methode, sie stimmen zu. 🕮 Sie skizzieren Inhalt der anderen 3 Kurse. Ich sage: nicht zu technisch, nicht zu viel Stoff; Hauptwert auf gutes Verstehen und Fähigkeit zur Anwendung. Sie stimmen im Grunde zu, möchten aber doch AS der Mengenlehre in 184 A als Grundlage für Begriffe von Sequenz und Funktion in 184 B, Metamathematik.) Allein nach Hause gefahren. – 5-6 aufgesessen; dann plötzlich Muskeln im Rücken etwas gespürt, der Druck des Ledergürtels auf dem festen Kissen. Ich lege mich hin. 7h stehe ich zum Abendessen auf. Als Ina sieht, dass ich tense bin, rät sie, wieder zu Bett zu gehen. – Um 10h getanzt, zu einem schönen Schuberttrio. Danach fühle ich mich besser.
Vormittags mit Ina zu Cantor, Ocean Park, Bett besehen. – Nachmittags 3 ½ – 9 aufgesessen. 5-9 Paul Ruthling hier, überraschend. (Das Silbergeschäft geht sehr gut. Sie kaufen auch ein Grundstück in Phoenix, das sich stark entwickelt. Er gilt in Scottsdale als „respektabler Bürger“. Wir kaufen von ihm zwei Schriften über China.) Durch das Gespräch abgelenkt, habe ich meine Tenseness vergessen und fühle mich viel besser.
Die Besprechung mit Mathers und Kuhns. Wir behalten sie zum Lunch, bis 2. –
1-6 bei Helmers. (Ich fahre hin und zurück. Ich sitze beim Essen auf Essstuhl mit federndem Rücken; es geht gut. Nach Dabei kommen Lloyd Shapley und Frau eine Zeit herein; sie sind auf der Haussuche. – Nach dem Essen lege ich mich eine Stunde hin. – Später auf dem Sofa gesessen, mit Mutzli im Arm.) – Abends sehen wir, zum zweiten Mal, „Madonna von den sieben Monden“47vermutlich Madonna der sieben Monde, englischer Spielfilm von Arthur Crabtree (1944), die Frau in Italien mit gespaltener Persönlichkeit; es ist sehr packend.
4-6 mit Ina zu Bullock48https://en.wikipedia.org/wiki/Bullock%27sMöbel🕮 besehen. – Nachher Haarschneider. – Danach bin ich sehr müde und lege mich eine Stunde ins Bett.
3-5 Klasse. Nachher fährt Dave Kaplan mit René mich zum Chenault Haus; dort ist Ina. Es sind schon Stühle da, und ich sitze und freue mich an dem schönen Haus.
(Ina ist ganzen Tag aus; bringt Auto zur Reparatur (Hydramatic49https://en.wikipedia.org/wiki/Hydramatic.) – Gelesen. –
Vormittags etwas tense. Nachmittags besser. – Abends gebadet.
Vormittags etwas tense. Nachmittags besser. – Buch Turnenbohm gelesen.
Holton gelesen. Ina macht das Haus fertig. – Abends 6hTilly Neovius telefoniert (ich hatte ihren Anruf seit gestern früh erwartet. Sie ist nicht gekommen, weil wir im Umzug sind. Im Mai wird sie wieder einige Tage hier sein. Dann wird sie anrufen. Sie erzählt lange von Agnes, Ulmers, von Rohdens usw.)
IV / 1956Umzug ins Chenault House. Nach 10 kommt David Kaplan und sein Freund Harvey … (Sophomore, interessiert in Sozialwissenschaft und Anthropologie). (Dave hat von einem Freund einen Truck geliehen. Sie laden Inas 2 Matratzen und viele Boxen auf; Dave steigt aufs Dach und macht die TV Antenne ab. Um 12h fahren sie hinüber und kommen dann zurück. Um 1h haben wir Lunch zusammen, mit genau einem Messer. Später wird die zweite Fuhre hinüber gefahren. Ich nehme Nap. Inzwischen sitzen wird zusammen mit Kaffee und plaudern. Ina fährt nochmal ins alte Haus zurück. Dave holt Buchgestelle von Kalish. Sie setzen das TV darauf, im Closet von meinem Schlafzimmer; mit Rabbit Ohren, das geht ganz gut.) Ina ist noch nicht zurück, ich will sie zahlen, wie Ina mit Dave ausgemacht hatte, aber kein Betrag war ausgemacht. Auf einmal sagt er jetzt, sie wollen für die Arbeit nichts nehmen (nur das Gas, was er für den Truck ausgelegt hat). Ich rede ihm lange zu, sage, Ina hat gemeint 20-25; aber er weigert sich; in der Aufregung vergesse ich, ihm das Gas zu bezahlen. Um 6h fahren sie ab. 🕮
Holton gelesen. – Mittags Mutzli hier. –
Nachmittags Seminar. Vorher spricht Ina mit Dave Kaplan; er will die 25 nicht nehmen; sie machen Kompromiss 15 (einschl. für Gas) – Mia fährt mich nach Hause, ins Chenault Haus; wir behalten sie zum Essen; bis 8 ½.
Nachmittags kommt Wim Reiter. Er fährt seinen Wagen, den Ina seit einer Woche gefahren hat aber nicht herauf fahren konnte, herauf. Als er dann mit Ina wieder hinausgeht, ist das Auto verschwunden! Es ist rückwärts den steilen Weg hinabgerollt, hat auf der anderen Seite der Straße das Auto eines italienischen Arbeiters Famiglia gestreift und beschädigt, dann am drübigen Hügel zurückgeprallt (unter Beschädigung eines Zauns) und wieder über die Straße gerollt. Sie kommen beide herauf, aufgeregt; wir trinken zusammen Kaffee und sprechen alles genau durch. (Er sagt, er hat das Auto halb in die Garage gefahren und die Bremse stark angezogen; das scheint aber zweifelhaft; auch scheint es mir, dass er es in reverse anstatt vorwärts gestellt hat.) Er hat nur Versicherung für Beschädigung eines anderen, nicht für sich. Daher beschließt Ina, die Beschädigung von Vims Auto unsere Versicherung zu decken. Vim ist froh, dass es nicht mit Klopfers Auto passiert ist, das er jetzt immer fährt, während wir seinen geliehen haben, weil unserer noch seit einer Woche in Reparatur ist. –Ich bleibe Später essen wir zusammen; ich sitze dabei bis 8:30.
Zu Hause. [Kein Department Meeting.]
Nachmittags Mutzli hier. (Sie hat 2 Interviews gehabt mit Schule für Kindergartenausbildung, mit allerhand Kursen dabei, und wöchentlich 2 Abende 7-10. Diese Abende sind ihr Hauptbedenken, weil sie sehr ungern Olaf allein lässt.) –Dave Kaplan kommt; ob er die TV Antenne aufrichten soll; wir haben aber geraden einen TV Mann für morgen bestellt. – 5 ½ – 6 Olaf hier. (Abends gehen sie 🕮 zu Wohlstetters; darum können sie nicht länger bleiben.)
2:30-5 bei Cholden. (Ina fährt mich hin, und spricht kurz mit Cholden. – Wir sitzen auf der Gartenterrasse in der Sonne; dabei nur Kaplan, Huxley, Herb. Cholden will Gesuch machen Public Health, für Grant für ein Jahr; der Stab soll zweimal wöchentlich nachmittags Besprechung haben, und bezahlt werden; ferner Assistent usw. Vielleicht durch UCLA Medical. School. Ich sage, dass ist unmöglich für mich. Sie sagen, dann als Consultant; und ich bin willig, Selbstversuche mit den Drugs zu machen. Vielleicht werden Kaplan und ich bald den ersten Versuch machen. Kaplan möchte alles lesen vorher; ich sage, besser lesen wir nichts, damit möglichst unbeeinflusst. Huxley sagt: sowohl Jungfrau wie Witwe hat etwas für sich. Wir beschließen, dass ich nichts lesen werde, Kaplan aber doch. Problem, wie man die Versuchsperson während der Drugwirkung dazu bringt, zu beschreiben; vielleicht durch persönliche Beziehung; vorher Versprechen zu Freund, ihn teilnehmen zu lassen. – Bertalanffy wird vermutlich nicht zum engsten Staff gehören.) Nachher fährt Kaplan mich nach Hause. – Ich erzähle Ina davon; sie meint, dass das alles sehr amateurisch aussieht.
12 – 2 ½Bohnert hier. Wir sitzen im Patio. (Er hat endlich den Aufsatz über Werte für das Ford Projekt fertig geschrieben. Er will jetzt an der These arbeiten. Im Juni will er aber vollen Job nehmen. Ich sage: Es wäre besser, erst noch die These zu beendigen; er sagt: er ist oft nicht fähig, solche Arbeit zu tun.) – Nachmittags telefoniert Ina mit Mutzli und fragt dann, ob sie zum Essen kommen wollen; sie ist dafür, aber Olaf sagt, da ist soviel in TV; ich merke, dass er lieber zu Hause bleiben möchte und sage: dann lieber ein andermal. Nachher macht Mutzli ihm Vorwürfe, dass er unhöflich war, und er denkt, ich wollte sie nicht, und weint (!). Er ruft nochmal an, und Ina sagt, sie sollen kommen. Sie kommen zum Essen. Dann sehen wir zusammen TV an bis 9. –🕮
Vormittags tense. Nachmittags ½ Millatin genommen (zum ersten Mal. Wir haben sie von Mrs. Kennendon); dann fühle ich mich besser.
(Ina erfährt, dass Alexander heute abend abreist und keine Zeit mehr hat für Interview. Sie bleibt aber zu Hause für eventuellen Telefonanruf.) – Mutzli fährt mich zur Klasse. Mia fährt mich nach Hause, und wir behalten sie für den Abend; bis 9. (Sie erzählt, dass Reichenbach, als er und sie noch verheiratet waren, schon Beziehung hatten; und er gleichzeitig auch mit Miss Frye50Vermutlich Elinor Kesting Frye, Studentin bei Reichenbach in Los Angeles, seit 1946 verheiratet mit Jule Gregory Charney (1917-1981), spätere Mrs. Charney; sie war damals häufig eifersüchtig auf diese.)
(1 Millatin.) – Endlich mal wieder an Autobiographie (über Grundlagen der Mathematik.
12-2 Department Meeting. (Piatt sagt, er ist für Taubes51Es könnte sich um Jacob Taubes (1923-1987) handeln. für ein Jahr, aber nicht für dauernd, weil er Jude ist, und die jüdische Kultur Übergewicht im Department bekommen würde! Kaplan wird erregt und sagt, dann würde er auch das eine Jahr vetoen. Kaplan sagt, daraufhin scheidet der Vorschlag Taubes aus. Ich sage, ich möchte nicht so schnell nachgeben; wir sollten doch wohl die ganze Frage im Praktischen diskutieren, mit Robson dabei, von dem Piatt sagte, er stimme mit ihm.) Kaplan ist nicht dafür, er muss 1:45 weggehen. Wir sprechen dann noch länger.) – In meinem Office mit Kalish. (Er sagt, Piatt will zwar ein Liberaler und Kosmopolit sein, hat aber damit unverträgliche Ideen.) – Abends, während ich im Bett lese, macht Ina sich eine Permanent52Englisch für „Dauerwelle“ im Badezimmer; sie bittet mich, sie nach 10 Minuten zu rufen; als sie mich schließlich nach der Zeit fragt, sind es schon 16 Minuten! Ich hatte beim Lesen alles vergessen! Ich bin sehr geknickt, Ina ist sehr zornig und kann nicht darüber hinwegkommen, wird später über andere Dinge sehr böse, offenbar in Wirklichkeit über dies. Sie kommt spät in der Nacht noch mehrmals.
Für Autobiographie (über Realismus). – Mittags Mutzli hier. – Abends TV: Dr. Burcell53Wahrscheinlich Nicholas A. Bercel, M.D.: „Schizophrenic Model Psychosis Induced by LSD 25.“ http://www.openculture.com/2014/04/watch-1955-footage-of-a-scientist-interviewing-a-painter-on-lsd.html von USC: Experiment mit einem Maler, mit lysergic acid. – „The Dead of Highbridge–🕮
10-1 Mathews und Kuhns hier. – 5-9 Wim hier. Ich zweimal Zmit Ina. Dann sehe ich TV Marco Polo (gut) –Gebadet (zum ersten Mal hier).
11:30-2:30 Kalish und Micheline (sie sind entzückt von dem Haus. Er sagt, Montague spendet die meiste Zeit mit seinen Freunden, Kartenspiel usw., anstatt an seiner These zu arbeiten. Das Department verlangt aber, dass er seine These in einem Semester einreicht.) – 4-8 Helmers hier. (Sie sprechen entschieden gegen meine Idee, bei Cholden ein Experiment mit lysergic acid zu machen. Mutzlis erster Mann hatte Schizophrenie; und sie hat gehört, diese Drug erzeuge künstliche Schizophrenie. Beide sind sehr besorgt, dass es mir schaden könnte, und sie besonders, dass ich dabei schreckliche Ängste und Leiden durchgehen müsste. Sie ist aber etwas mehr beruhigt, als ich alles erkläre.)
9:30-11:30 Bohnert hier. Er hat interessante Ideen über eine Doktor Diss über theoretische Sprache, mit Existenzquantoren. Basis ähnlich wie „Aufbau“; dann Existenzaussagen über Eigenschaften und Familien von solchen, usw.)
Nachmittags Klasse. Ich fahre allein hin und zurück. – Inzwischen sind Sachen aus Chicago im Van angekommen (die 6 großen Buchgestelle; Schreibtisch, Drehgestelle, roter Plastikstuhl, Chiffoniere, 3-tier-Tisch rot, 2 Handkoffer, Nähmaschine).
1-5 Mutzli hier.
12-2:30 Department Meeting. – Office; nur David Kaplan kurz. Ich fahre hin und zurück. –
1-6 David Kaplan und Harvey hier; langes Lunch, dann arbeiten sie 3 Stunden (sie wischen alle Bretter von den Büchergestellen ab, und bauen das 90″ Gestell im Wohnzimmer auf. Dave redet dabei unaufhörlich, entweder über die Arbeit oder über Philosophie, und das ist etwas ermüdend. Zuweilen reden wir alle gleichzeitig mit lauten Stimmen, weil jeder 🕮 eine Idee hat, wie es am besten zu machen ist. Wir bemerken zum Schreck, dass nur das Wohnzimmer hoch genug ist für die 8 ½ hohen Gestelle; ich hatte irrtümlich 8’ angenommen; alle übrigen Zimmer, wo wir 4 Gestelle hintun wollten und eins in Garage, sind zu niedrig; daher werden wir dort überall das oberste Fach absägen müssen.) – Abends sind wir erschöpft; Ina tut immer zuviel mit, Bretter heben, Teppich rollen und tragen usw. Sie ist deprimiert und leicht erregbar, weil alles so dreckig ist, ich zu viel „Junk“ habe, usw.
Mit Kaplan zu Cholden; dort Herb, Mount (Psychologe) und Dr. Brill (Head von Psychiatrie in UCLA). (Kaplan sagt, dass diese Untersuchung sich von anderen unterscheiden soll dadurch, dass wir selbst und andere sophisticated Personen verwendet werden. Er selbst sei hauptsächlich interessiert nicht an Drug selbst, sondern an dem Experiment als einem möglichen Zugang zu der „Wirklichkeit“, die sonst in schöpferischen und religiösen Erlebnissen erfasst wird. Ich sage, ich habe erstens das persönliche Motiv, dass ich intensives Erleben haben möchte, und zu sehen, ob es die intuitiven Fähigkeiten für theoretische Probleme und für emotionale Stellung zu Dingen und Menschen ändert; ferner möchte ich dadurch der Wissenschaft dienen. Mount sagt: lieber nicht beides kombinieren, die beiden Zweige stören sich. – Mal fragt Mount, woher ich gewisse Einsichten über mich habe; ich sage, ich habe es durch Psychoanalyse gelernt.) – Zu Hause zeige ich Kaplan das Haus. Kalish ist da, mit Elektrosäge (er musste 2 Stunden arbeiten für Abschneiden der zu langen Bücherregale, weil Dave mit dem Markieren nicht fertig war und einiges falsch markiert hatte.)
11 ½ -2 ½Helmers und Baers54Vermutlich handelt es sich um Reinhold Baer (1902-1979) mit Frau; Baer ist 1956 zurück nach Deutschland gegangen, an die Univ. Frankfurt. hier. (Er gibt mir Vorträge; sie sind nur für kurz herüber geflogen. Sie wollen im Sommer zurück nach Deutschland gehen, für dauernd, Universität Frankfurt. Helmers sprechen über Antisemitismus in Deutschland; aber Baers sagen, sie haben nicht viel davon bemerkt, als er kürzlich ein Jahr drüben war, 🕮 und in Amerika sei es zuweilen schlimmer. Er sagt, er würde Chicago oder L.A. vorgezogen haben, aber es ist sicher besser als Urbana. Die Pensionierung ist ausgezeichnet: Er hat volles Gehalt für Lebenszeit, unabhängig von Dienstjahren.) – Nachmittags Dave Kaplan und Harvey hier. (Sie machen alle übrigen Regale in den Zimmern fertig, aber ohne Rückenbretter.)
Über Symbol für Distanzensystem gearbeitet.
Ina fährt mich zur Klasse hin und zurück. (Angefangen über theoretische Begriffe. Mia sagt, das war sehr aufschlußreich.) – Abends Wim hier.
Dave Kaplan Kaplan kommt 1-3, Harvey 1-9 (!). Sie stellen alle Bücherregale fertig. Harvey will kein Geld nehmen, möchte aber auf Einladung zum Abendessen bleiben stattdessen (!) Dann spricht er noch bis Ina bis 9; er sagt, er fühlt sich so gut hier.
12-2 Department Meeting. – Dann Office. Mit Montague und Kalish über Montagues Doktorthese.
Abe Kaplan ruft an: Dr. Cholden † (gestern morgen fuhr seine Frau ihn zum Flughafen; sie lenkte, und hinten saß die Tochter; eine Kollision mit einem anderen Wagen, er tot, Frau und Kind unverletzt; er meint, vielleicht durch den Schreck eine Herzattacke, weil er Herzfehler hatte. Wir lesen in der Zeitung, dass die Polizei festgestellt hat, dass sie schuld war; sie fuhr durch ein rotes Licht an der Kreuzung von Sepulveda und La Jiera; sie fuhr in 2 Wagen, und die fuhren in 2 andere Wagen, 4 andere Personen waren verletzt. Kaplan und Iona sind in Choldens Haus, um zu helfen. – Wir überlegen, wie schrecklich es für sie sein muss, sich schuldig zu fühlen.) – Gearbeitet an Distanzenmethode. – Nach 5h kommt Barbara mit einem Dokument für meine Unterschrift, sie und ihr Mann bleiben dann bis 6! – Abends ist Ina bei mir. Wir sind beide erschüttert durch den plötzlichen Tod; ich spüre leise Stiche in etwa in der Gegend des Herzens; Ina erinnert mich, dass ich Ähnliches 🕮 auch fühlte bei der Nachricht von Eisenhowers Herzanfall. – Gebadet.
Mathews und Kuhns hier 10-2. Wir behalten sie zum Lunch. – Dann Harvey hier, er mäht den Rasen. – 6-9 Helmers hier. (Mutzli ist entsetzt über Choldens Tod.)
Mittags sehen wir TV, Wiederholung von „Out of the Dark“, mit Dr. Cholden; es bewegt uns sehr, so kurz nach seinem Tode.
Ich sitze zum ersten Mal in meinem schönen neuen Study.
V / 1956 Nachmittags fahre ich allein zur Klasse. Auf dem Sunset Boulevard, kurz vor Westwood, beginnt ein arges Geräusch am rechten Hinterrad; ich fahre ganz langsam, biege in Westwood, stoppe zweimal, um es ansehen, kann aber nichts bemerken. Ich lasse das Auto auf dem Westwood Boulevard und gehe zur großen Treppe zur Royce Hall hinauf. (Mia ruft für mich Ina an. Ich lege mich eine Zeit hin, um auszuruhen, komme erst 3:15 in die Klasse.) – Nachher fährt Mia mich nach Hause und kommt mit hinauf. Ina ist noch nicht da. Ich lege mich im Wohnzimmer hin und plaudere mit Mia (sie erzählt von Piatts Avancen im betrunkenen Zustand); wir behalten sie hier bis 9. – Ina kommt; sie ist mit Wim zum Westwood Boulevard gefahren, hat dann das Auto langsam in die nächste Garage gebracht; ein Bremszylinder leaks.
Sachen gekramt.
12-2 Department Meeting . 2-3 Off.
Haarschneider und Blumen für Ina gekauft. – In Christiansen gelesen, Buchenbach und Wien; Notizen gemacht für Autobiographie. – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 28.2.)
11 ½Bohnert hier. (Über seine Sprache mit Existenzquantoren). 🕮
12 ½Mia hier. Ina kommt. Wir alle Lunch zusammen. (Mia holt Iona, ab für Freud-Erinnerungsfeier des psychoanalytischen Instituts; Ina geht auch hin.)
Ich lese alte Tagebücher, aus Wiesneck und Wien. (Erst war es gemeint für Autobiographie; über Erlanger Tagung, „Aufbau“, Wittgenstein. Dann gerate ich so hinein: die alten Erinnerungen an Erlebnisse mit Sonja, Maina, Maue, Maja, Ina. Besonders die erste Zeit mit Ina bewegt mich sehr. Sie wünschte sich schon ganz bald ein „Brüderle“.) – Abends Verstimmung mit Ina (über Licht ein- und ausschalten beim TV; sie ist oft so ungeduldig und fährt mich an, wenn ich es vergesse; darauf sage ich: „Ich schalte ein und aus wie es mir passt“. Darauf läuft sie wortlos fort, gekränkt; und ich bin mad über sie. Später rufe ich sie zurück; aber ich kann sie nicht ganz herausziehen; ich denke, sie hat wohl Resentment über irgend etwas ganz Anderes, aber ich weiß nicht was.) (Nachmittags 2-6 Harvey mit Ina im Garten.)
Mittags Mutzli bei mir. (Ich sage ihr, dass das Lesen der Tagebücher vieles wiederbringt, was ich nicht mehr wußte. Sie ist ängstlich wegen der Reise nach Deutschland, besonders wegen Olafs Mutter.)
Nachmittags Seminar (über mein Kriterium von Signifikanz für theoretische Sprache.) – Gebadet. Abends gibt es arge gegenseitige Verstimmung, zuerst über unwichtige Dinge, aber doch heftig (sie tadelt mich sehr wegen der Mess am Waschbecken; schließlich sage ich, sie hat eine Mess in der Küche.) Sie geht, und ich bin deprimiert. Sie kommt wieder und sagt, wenn ich mir so niedergetreten von ihr vorkomme, solle ich mich doch scheiden lassen. Ich bin entsetzt: das klingt wieder wie S.F. Später (11 ½) gehe ich noch mal zu ihr und sage ihr, dass sie die einzige Richtige für mich ist und wir ganz zusammengehören.
Nachmittags zu Dr. Forde, für allgemeine Exam. (Er sagt: Alles ist normal. Ich soll Probanthin55https://www.rxwiki.com/probanthine, lin und Half andHalf56https://en.wikipedia.org/wiki/Half_and_half#Canada_and_the_United_States, und vorsichtiges Essen fortsetzen. Keine klare Regel über die Dauer, er sagt: vielleicht bis 2 Jahre nach den letzten Beschwerden. Keine Bedenken gegen Fortsetzung von Nembutal und Dexedrin. Er ist nicht dafür, neue Drugs auszuprobieren, wie Miltown57Wahrscheinlich das neu entwickelte Medikament „Miltown“: „Perhaps the most dramatic change in the popularization of drugs came with the 1955 marketing of meprobamate (first developed by Czech scientist Frank A. Berger) as Miltown (by Wallace Laboratories) and Equanil (by Wyeth). This was the first of the major tranquilizers or anti-anxiety compounds that set the stage for the 1960s „drug era.“ The drug was so popular that it became iconic in American life. (The most popular TV comedian of the time once referred to himself as „Miltown“ Berle.) Unfortunately, meprobamate also proved addictive.“ http://www3.uah.es/farmamol/The%20Pharmaceutical%20Century/Ch4.html; er gibt zu, dass andere 🕮 Doktoren anders denken. Morgen Chest X-ray; 4 Tage später ihn anrufen. Im November Urin und Bluttest nehmen!)
Nachmittags Chest-X-ray bei Dr. Forde. – Mit Ina zu More, Tische und Stühle besehen. Gearbeitet über Symbol-Methode für linearen Raum.
Gearbeitet über Symbol-Methode für linearen Raum.
10-1 Mathews und Kuhns hier (auch über linearen Raum, zum ersten Mal). – 4-7 unsere erste Tea Party: Miller, Robsons, Yost (ohne Frau); Mia. (Die Regale sind noch ohne Bücher; aber sonst sieht es schon nett aus. Wir zeigen allen das Haus und Garten. Miller will im Okt. nach England fahren, wo Tochter und Schwiegersohn sein werden. Yost sagt, er hat unzählige Aufsätze über Träume und Halluzinationen gelesen, auch solche von Psychiatern und Psychoanalytikern; die letzteren seien unverständlich und Unsinn (er redet in kruden Termen, versteht anscheinend nichts von der Sache.) Ich lächle nur, sage aber nichts dazu, auch Ina nicht. Miller fragt, warum er Träume und Halluz. für Philosophie studiert; er sagt, weil die Wittgensteinianer etwas über Träume sagen, was er widerlegen will. Ich: Was sagen sie? Er: Dass es sinnlos ist, zu sagen, dass es wichtig ist, ob ein menschlich wirklich das geträumt hat, was er glaubt sich zu erinnern. Nachdem alle weg sind, fährt er unermüdlich fort, mir das zu erklären. Mir aber scheint, dass empirische Evidenz nicht relevant ist für Fragen von Sinnlosigkeit. Das gibt er zu, aber er meint doch, dass dies der Weg ist, sie zu widerlegen.) – Abends Ina Zärtlichkeit; aber mich stört, dass TV noch sichtlos ist; darüber gibt es Spannung.
Morgens tense; darum ½ Miltown. Nach dem Frühstück im Badezimmer fangen die Muskeln an; ich hocke; beim Aufstehen tun Muskeln weh; ich gehe schnell zu Bett, ohne Hände zu waschen. Ich zittere und bin ängstlich; es war so ein mpfiges Ziehen im Rücken; könnte es doch 🕮 etwas am Rückgrat sein? Ina kommt und beruhigt mich. Ich denke, es war so wie lange nicht; vielleicht wie vor Mai Konferenz voriges Jahr? Aber das war ja sicher auch nur psychologisch. Ina spielt Beethoven Violinsonate. Tränen; und ich dirigiere und singe; das gibt Erleichterung. Vielleicht kam es, weil so viel bevorsteht: heute Tilly, nächsten Sa Konferenz, später Bücher. 12 ½ ins Badezimmer; aber ich bin zu tense zum Pinkeln. Ich bin deprimiert. Aber ich beschließe, mich doch anzuziehen, und dann im Wohnzimmer zu liegen oder, wenn ich kann, zu sitzen. Ich lege mich auf die Couch; als sie kommen, setze ich mich auf den Stuhl. 1 – 7 ½Tilly hier. (Sie rief schon im April an. Da waren wir beim Umziehen. Jetzt ist sie auf Rückreise von St. Francisco über Panamakanal zurück nach Stockholm. Ich gehe ihr im Zimmer entgegen und küsse sie. Sie hat breites Gesicht, aber lebhafte Augen und lebhaftes Gesicht. Ina will das Essen ins Wohnzimmer bringen; aber ich sage, lieber in Dinett. Ich kann ganz gut dort auf Korbstuhl sitzen. Während des Essens kommen Helmers kurz herein; sie elegant angezogen, weil sie zu ihrem Vater fahren. Nach dem Essen nehme ich Nap 1 Stunde; Ina und Tilly sitzen auf der Front Porch, um mich nicht zu stören. Wir sitzen zuerst im Zimmer, dann auf dem Patio; dort auch Abendessen auf Kartentisch. Tilly erzählt vieles von Ulmers, Agnes, Frau von Rohden, Berta Holt (geborene Brandt); wir schreiben Karten an alle. Sie erzählt auch von ihren Geschwistern (die Mutter ist gestorben, 80 Jahre alt) und von allerhand anderen Leuten, die ich nicht kenne. Sie ist befreundet mit Michael Müller; der hat zweite Frau und viele Kinder; sie kennt Maina nicht näher. Ihre Schwester Lisa, Frau Dr. Hamilton, hat schon allerhand Enkel; Schwester Eva hat Medizin studiert, ist später katholisch geworden, dann Nonne in Kloster in Dänemark, jetzt Kloster in Brasilien. Schwester Helene hat mit ihr Rheinreise gemacht und Agnes besucht.) Zum Abschied küsse ich sie wieder. Ina bringt sie nach San Pedro ans Schiff. (Tilly ist genau wie ich sie ca 1931 in Stockholm fand: lebhaft, eifrig, an Menschen interessiert, 🕮 nicht an Problemen; politisch konservativ, gegen die sozialistische Regierung; hilfsbereit und aktiv.)
Abends geht es mir etwas besser. TV besehen; mehrmals aufgestanden, ins Badezimmer, Wohnzimmer, usw. (Im ganzen heute 3/2 Miltown, 2 Dex, abends 2 große Nembutal.) Ina erst 10:40 zurück. Gut geschlafen.
Beim Ausstrecken nach dem Aufwachen spüre ich plötzlich etwas im Rücken. Beim Aufstehen bin ich tense, Spannung im Rücken, ängstlich, lege mich gleich wieder hin. Frühstück im Bett. – Um 11h wieder versuchsweise auf, einige Schritte im Zimmer; plötzlich kleiner Schmerz hinten im Rücken. Schnell zurück ins Bett. (Die Plötzlichkeit erschreckt mich, als könnte es etwas im Rückgrat sein; aber ich überlege, dass ich vor einem Jahr auch gerade in den Tagen vor der regionalen Konferenz im Mai plötzlich Schmerzen hatte; ich sage mir, dass es daher doch nur psychologisch verursacht ist, plötzlicher kleiner Krampf in Rückenmuskeln, vielleicht im Disk. Dann im Bett geblieben. – Vorlesung gearbeitet. – Putnams ms für Schilpp angefangen. – Erster heißer Tag. – (Abends 1 Miltown, 2 große Nemb.)
Aufgestanden und gewaschen. Vormittags im Bett; kurze Zeit probegesessen. Noch ziemlich zittrig. Darum beschlossen, Seminar herkommen zu lassen (zum ersten Mal; in Hillside war es zu klein und zu weit weg von Universität.) – 3:30-6 (!) Seminar hier, 11 Teilnehmer; weiter über theoretische Sprache; gute, lange Diskussion. – Ich bin froh und erleichtert, dass es so gut ging. – Abends wieder 1 großes und 1 kleines Nemb, wie gewöhnlich, und kein Miltown. Gut geschlafen.
(Heute kein Miltown; auf, es geht ganz gut.) Putnam gelesen. – Mittags Mutzli und, unerwartet, Sobler. – 3:30-5:30 Abe Kaplan hier; wir sitzen im Patio. (Über sein ms, Vortrag letzten Januar, für Psychiater. Über theoretische Begriffe, er nennt sie „explanatorisch“; ich: das Wesentliche 🕮 vielleicht die Einführung durch Postulate und daher unvollständige Interpretation. Er betont, dass sie verschiedene Phänomene zusammenbringen. Über Physikalismus. Er betont, dass die Psychiater das Gefühl haben, nur „wissenschaftlich“ zu sein, wenn sie in physiologischer Sprache sprechen.) – Abends Harvey (er ist hier den halben Nachmittag und Abend, mäht aber nur 1 Stunde abends und wird nicht fertig!)
Etwas tense (1 Miltown). Aufgesessen. (Nicht zum Department Meeting, weil nichts Wichtiges!)
Putnam gelesen. – Mittags Mutzli hier (Olaf ist in Washington). Sie bringt mir 2 Servietten. – Sie und Ina fahren nach USC und holen Professor Chong Hong Park(Nationale Universität, Seoul, Korea.) (Er war ½ Jahr in Minneapolis bei Feigl und Sellars; er hat ursprünglich deutsche Philosophie studiert: Kant, Hegel, Husserl; jetzt sehr interessiert an wissenschaftlicher Philosophie; er hat mein Prob; ich gebe ihm: Logik, Test., und ein Foto. Er spricht sehr stockend Englisch, oft schwer zu verstehen, sodass kein richtiges Gespräch zustande kommt. Er will jetzt nach Korea zurück, und Einfluss ausüben, damit die Studenten dort wissenschaftliche Philosophie studieren. Ich rate: zuerst Feigl – Sellars, dann Coley, meine Logik, dann meine anderen Bücher.) – Inzwischen kommt Mia und sitzt kurz bei uns; sie bringt mit das neue Buch „Time“. – (Abends Ina fort.)
½8 auf. 8:45 Mia holt mich ab, zur regionalen Philosophiekonferenz. Wir sitzen auf einem Ledersofa, vorn rechts, sehr bequem, ich mit Kissen. Konferenz fängt an 9:50 anstatt 9:15, weil so wenig Leute da sind. – Einleitungsworte von Kaplan. Dann mein Vortrag „Über ethische Äußerungen“, basierend auf ms von Reichenbach; Hauptidee: Werturteile sind nicht kognitiv. Dann vorbereitende Bemerkungen von Sayles, dann Fingarette. Dann ich (man muss unterscheiden zwischen der Frage🕮 Behauptung, dass die Werturteile nicht kognitiv sind, und der Behauptung, dass das Verfahren nicht rational ist, z. B. Überlegung in Gesetzgebung. Das zweite folgt nicht aus dem ersten. Die Diskussion kann doch rational geführt werden.) Piatt und dann Wheelwright (Aristoteliker in Riverside) ( beide fragen, ob ich denn wirklich unterscheiden will zwischen Gültigkeit einer Aussage und Gültigkeit oder Rationalität des Verfahrens, das dazu führt.) Ich: (Ja; z. B. „Es wird morgen regnen“; 2 verschiedene Fragen: (1) Es ist gültig, d. h. wahr? (2) Wie rational waren die Gründe?). Ich spreche noch mit: Park, Goheen, Davidson, Werkmeister, Matson (aus Berkeley; er hat im Seminar meinen Ontologieaufsatz besprochen; ich sage, wo er kurze Fragen hat, und ich beantworte einige schnell.) Ich bleibe noch (weil Kaplan vorgestern zu Ina gesagt hat, Weggehen würde zu auffallend sein). Dann Vortrag Goheen, Diskussion von Werkmeister (über Lewis Auffassung von Wertaussagen; mir scheint, W. hat recht, dass die durchgehende Analogie mit sonstigen faktisch Aussage ist). – Mia fährt mich nach Hause und bleibt für Lunch. Ich bin froh, dass es so gut gegangen ist. (Ich saß ganz entspannt, und sprach schnell und klar). – (Abends Ina bei Jokls.) – Nach 2 großes Nemb und 1h noch ein kleines.
9:30-11 Goheen, Davidson und Mia hier. (Goheen mit ganzer Familie will im Juli nach Asien, dann ein Jahr in Paris bleiben. – Ina sagt, dass sie in Analyse ist; und ich später: ich auch. Ich sage, das ist gut für jeden Philosophen, damit er die irrationalen Wurzeln seiner philosophischen Interessen und Vorurteile sieht. Das interessiert Goheen; und Davidson scheint noch mehr Verständnis dafür zu haben als Goheen; über die Schwierigkeit, 🕮 die Autobiographie für Schilpp zu schreiben. – Goheen fragt mich um Vorschlag für jungen Logiker, möglichst mit Mathematik; sie wollen den besten. Ich empfehle Raymond Smullyan. – Davidson will Ende Juni für einige Zeit nach LA kommen.) – Abends gebadet.
Putnam gelesen. – 6:30-9:45 bei Kaplans. Buffet Dinner. Dr. und Mrs. Pierce, die wir bei Mia getroffen hat . Blankfort und Frau ; er hat früher Psychologie unterrichtet in Princeton, ist jetzt Novellist und schreibt für MGM; seine Tochter, 19 Jahre, ist in Israel; sie wollen hinfahren und dann Weltreise machen. Lewis und Frau, aus England. – Kaplan und Blankfort gehören zu den Führern von Brandeis Camp; dort werden am Wochenende Rituals und Diskussionen gemacht für nicht-orthodoxe (oder nicht-religiöse) Juden. Auf meine Frage erklärt Kaplan, warum es ihnen wichtig ist, an der Tradition festzuhalten. Ina sagt, das ist doch nur aus Sehnsucht nach der verlorenen Religion der Kindheit.)
3-5 letzte Klasse (Ende von Seminar „Physik“; über determinale, Quantentheorie, Heisenberg, freien Willen; lebhafte Diskussion.) Ich fahre wieder allein, es geht gut.
Putnam gelesen.
(Kaplan lässt mir sagen, dass ich nicht zum Department Meeting zu kommen brauche; sie gehen ins neue Humanities Gebäude, die Räume zu besehen.) TP gelesen.
Erwiderung auf Putnam geschrieben. – Mittags Mutzli hier. – Abends zusammen, gut (zum ersten Mal seit 4.)
Tense und ängstlich (1 Miltown genommen). Aber allein gefahren, es geht gut. 12-2 Department Meeting. 2-3 Sayles mündliches Exam (Final für Dr.; über Collingham). – Die Bücherkisten aus Chic. sind angekommen.
VI / 1956Bücher ausgepackt und aufgestellt. (Ina mit Harvey und später auch Dave Kaplan packt die Bücher aus; sie sind sehr dreckig vom Chicago Ruß und müssen gründlich abgewischt werden. Dann sortiere ich sie auf dem Tisch; dann stellen sie sie in die Regale in den verschiedenen Zimmern.) Ina hat arthritische Schmerzen in Schulter und Arm (sie geht zu Dr. Forde; der sagt: arthritisch, und verschreibt Cortison und Codein); sie arbeitet trotzdem immer mit; sie wird aber leicht gereizt, wenn ich irgendetwas über die Bücherprobleme sage. – Abends ist sie in meinem Arm, und wir beruhigen uns gegenseitig; wir sind beide nervös in diesen Tagen. (2 große Nemb.)
Weiter Bücher den ganzen Tag. Harvey kommt schon vormittags, Dave nachmittags. – Mittags Helmers hier; wir halten sie zum Lunch.
Wir allein, trotz Schmerzen im Arm packt Ina weiter Bücher aus. Aber sie ist sehr missgestimmt und leicht gereizt. Beim Abendessen versuche ich vergeblich, sie „aus dem Pit zu ziehen“. Später kommt sie weinend zu mir, und wir sind lieb zu einander.
Tense und etwas Muskelschmerzen an der linken Hüfte. (Ich nehme mehrmals Bufferin, und 2 Miltown, dann geht es ganz gut.) Dave Kaplan, Harvey und Forthman (zum ersten Mal) hier; ich sortiere den ganzen Tag Bücher. 🕮
10 – 12 ½Mathews und Kuhns hier. (Wir sitzen auf dem Patio.) – 3-7 sortiere ich Bücher. (Heute geht es mir besser.) – Nachts Magensäure (trotz zweimal Probanthin, öfter Cremalin und half und half; keine Schmerzen; aber ich kann doch lange nicht schlafen.)
Ein wenig tense. – Nachmittags Dave und Harvey. – Abends bringt Bohnert sein Term Paper. Ich fordere ihn auf, zum Abendessen zu bleiben. Ina ist müde und gereizt; sie wird zornig, als ich sage, sie möchte die Sachen von der Couch nehmen, damit ich mich etwas hinlegen kann. Um Mitternacht gehe ich noch zu Ina hinüber. (2 große und ein kleines Nemb; Magensäure.)
Nachmittags zu Dr. Forde (Blasenentzündung, zum ersten Mal seit 1952. Gestern nachmittag Schmerzen beim Urinieren. Die Urinanalyse zeigt Eiter. Er verschreibt Gantrisin58https://www.webmd.com/drugs/2/drug-52745/gantrisin-oral/details für 2 Wochen (4 x täglich je 2) und Pyri59wahrscheinlich Pyridium: https://www.rxlist.com/pyridium-drug.htm…(je 1), letzteres um den Schmerz zu stillen.) –Haarschneider. – Ich kaufe blaue Blumen für Ina. (Sie ist gerührt darüber; aber sie sagt, ich sei doch ein harter Tyrant mit den Büchern.) – Abends spät kommt zu nochmal lieb zu mir.
Nachmittags Harvey hier (ich sortiere die letzten Bücher; wir haben 8 Tage daran getan; nachher macht er alphabetische Ordnung in einigen Reihen). Wir halten ihn zum Abendbrot. Nachher sucht er sich 4 Bücher aus, und ich gebe sie ihm gratis. (Er will Spring 57 von Berkeley zurückkommen, und vielleicht mein Seminar nehmen.) – (Ich habe jetzt nur noch wenig Schmerzen beim Urinieren.)
12-2 Bohnert hier (über sein Term Paper über die existente form der theoretischen Sprache. Er will das als Entwurf einer neuen These an Goodman schicken. Er hat allerhand interessante Ideen darüber, wie er verschiedene philosophische Probleme mit Hilfe der neuen Sprache aufklären will). Ich halte ihn zum Lunch (Ina ist nicht hier). – Abends 9-11:20 (!) wir bei der Departmentparty bei Piatts für Millers Abschied. (Ina wollte erst nicht gehen, 🕮 weil es ihr nicht gut ging. Dann hörten wir aber, dass Radio und Zeitungen verkündet haben, dass Mrs. Griffith den Piatt für $ 10‚000 verklagt hat, für Misshandlung Beängstigung, und Entstellung des Gesichts. Darauf beschloss Ina, doch zu gehen, damit das Wegbleiben nicht missdeutet wird. – Ich sitze auf einem Sofa; spreche hauptsächlich mit Miller, Kaplan, Mia, Budd Leighton.) – (2 große und ein kleines Nemb; doch unruhig geschlafen.)
12:30-3:30 Helmers hier. (Sie wollen helfen mit Büchern, aber wir sind beinahe fertig, und sie selbst haben so viel zu tun, um das Haus für Kemenys fertig zu machen. – Ich gebe ihm 3 Crossword Puzzle Wörterbücher. – Er sagt, Rescher würde wohl bereit sein, etwas für Bücher zu zahlen; die Schwierigkeit ist nur, dass, wenn er sie ansieht und dann nicht will, er dann fürchten wird, meine Gefühle zu verletzen. Wir sagen, Olaf kann mit Rescher die Bücher in Garage ansehen, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Olaf fragt, nachdem er sie besieht, ob ich bereit bin, sie für $ 50 abzugeben. Ich sehe sie selbst an, sage ihm dann: es kommen noch hinzu Meyers Konversations-Lexikon und Spamers Weltgeschichte 10 Bände; alles zusammen für $ 60. – Beim Sprechen über die Bücher wird Ina wieder emotional; einmal sagt sie: am besten wäre es, eine Flasche Nembutal zu nehmen. Dann kommen ihr die Tränen, und sie läuft hinaus. Sie kommt bald wieder, und spricht von was Anderem. Aber Mutzli war sehr geschockt; und ich auch. – Später, als ich nicht mehr dabei bin, sagt sie zu Ina, die Bücher im Wohnzimmer sehen doch gut aus.) – Nachmittags sagt sie mir, sie habe es natürlich nicht ernst gemeint, das hätte ich doch sicher gewusst. Ich hatte es auch gedacht, war aber doch erleichtert, es zu hören. – (Abends 8-10 Wim bei Ina.)
An Autobiographie gearbeitet (endlich wieder, nach dem langen Bücherkramen; über Syntax).
12-3:30 Mia hier. – Ich bin etwas tense. 🕮– Ich lese Reichenbachs „Time“ Buch.
Autobiographie gearbeitet (über Sprache planen).
Nachmittags Mutzli hier. (Sie erzählt, als streng geheim: vor beinahe 2 Wochen fühlte sie einen schmerzhaften Lump in der Brust; sie raffte sich auf, ging zu ihrem Doktor, aber sagte ihm dann nichts davon! Sie war sehr besorgt, es könnte Krebs sein, aber sagte Olaf auch nichts! Dazu kamen dann: Trauerfeier für einen Kollegen von Olaf, und viel Hilfe für die Witwe, und Arbeiten in Haus und Garten zur Vorbereitung auf die Vermietung. Endlich gestern rief sie einen anderen Doktor, Gynäkologen, an und machte Verabredung für morgen. Dann rief sie ihn heute nochmal an und bat ihn, ob sie heute schon kommen könnte. So war sie heute dort, und er fand, dass es harmlos ist; er gab ihr Medizin, aber riet, die lieber nicht jetzt so kurz vor der Abreise zu nehmen. Dann rief er ihren eigenen Doktor an, weil sie noch Bestätigung wünschte. Sie ging dann gleich zu dem, und er bestätigte es. Wir beruhigten sie auch und sagten, wenn der kleinste Verdacht von Krebs wäre, hätte der Doktor bestimmt genauere Untersuchung gemacht. Ich nehme sie auf den Schoß und bin zärtlich zu ihr; es tut ihr gut. Ich sage, sie hätte es doch dem Olaf sagen müssen; aber Ina stimmt mir nicht zu; sagt nur, sie hätte zu ihr sprechen sollen.) – Abends gebadet.
Wir warten auf Anruf Bochenski; er ruft nach 11h vom Mayflower Hotel in der Mitte der Stadt; er hat mein Telegramm nach Las Vegas vorgestern nicht bekommen! Ina fährt hinein (ich lege mich 12-1 hin). 1 – 4 ½Bochenski hier. (Er bedauert sehr, dass er nicht herkommen konnte; unsere Einladung kam, nachdem er nur 2 Wochen vorher den Vertrag mit Notre Dame unterschrieben hatte. Er wäre lieber hierher gekommen, um bei mir „zu lernen“; dort hätte er nicht einmal 🕮 irgendjemanden, mit dem er über logische Probleme sprechen könnte. – Er hatte Einladung von Machlup, Johns Hopkins, für ein Jahr; aber die Administration dort lehnte ihn „aus weltanschaulichen Gründen“ ab. Er betonte, dass Notre Dame mehr tolerant ist als protestantische Universitäten. – Er möchte sehr gern wieder nach Amerika kommen. Aber nächstes Jahr geht es nicht, nach diesem Jahr Urlaub. – Er sagt, ich sei jetzt der einzige unter den bedeutenden Philosophen (Whitehead, Russell, Martin (!), Husserl, Jaspers, der noch aktiv tätig sei. Er rühmt besonders, dass ich, wo andere nur herumgeredet haben, wirklich Dinge durchgeführt habe, wie im „Aufbau“. – Er ist sehr kritisch gegen die britischen Philosophen, die nur die natürliche Sprache betrachten. – Ich spreche von den Schwierigkeiten, die Autobiographie zu schreiben; er sagt, sie wird sehr wichtig sein. – Wir sprechen meist Deutsch; wenn es technisch wird, auch Englisch; er spricht fließend Englisch, aber mit starkem Akzent.) – Ina fährt ihn wieder in die Stadt. –
10 – 12 ½Mathews und Kuhns. Wir sitzen im Patio. – Mittags Bohnert zum Lunch hier.
12-3 Kalish hier. (Micheline ist gestern abgereist, zur Mutter nach Paris, später zum Vater nach Mexiko. – Er berichtet von seiner Analyse. Er sagt, er hat oft aufschlussreiche Stunden. Nächste Woche wird er auf fünfmal wöchentlich gehen.) – Später kommen Helmers für eine Stunde. (Mutzlis Bruder und Schwägerin waren bei ihnen. Denen zuliebe hat sie zuviel getrunken, und auch er hat Kopfschmerzen.) – Den Tag über war ich etwas tense; abends im Bett bin ich etwas deprimiert. Nach 10h kommt Ina in meinen Arm, und wir hören Musik. (Ich sage, ich bin enttäuscht, weil es mir in den ersten Monaten nach dem Aufhören so gut ging, dass ich dachte, ich kann jetzt allein mit allem fertig werden, und nun seit März nicht so gut; dazu kommt, dass ich bald zum Doktor gehen soll, und nun habe ich nichts Gutes zu berichten. Ich weiß natürlich, dass das eine kindische Einstellung ist; aber es tut mir gut, es alles zusammen zu besprechen.) Zärtlichkeit, und dann zusammen, gut (zum ersten Mal seit 25.5. 🕮
Autobiographie (über internationale Sprache). – Mittags René hier. – Abends Wim Reiter hier. –
Meyer Übersetzung gelesen (jetzt zum ersten Mal seit Ende November etwas bekommen!). – Mittags spazieren, zum ersten Mal, bis einen Block auf Barrington S. – (Beim Nap hochgesetzter schräger Strich). Nachmittags gelesen.
Etwas Muskeln gespürt (vielleicht wegen Pfeil der auf den schrägen Strich im letzten Eintrag verweist, und weil Dr. Kupper die für gestern angesetzte Stunde auf nächste Woche verschoben hat); fast kein Schmerz, aber doch ängstlich. Ina spricht es mit mir durch, und das hilft. – Autobiographie geschrieben (über prob.)
Autobiographie geschrieben (über prob.). – Mittags Mutzli hier. (Es scheint, dass Olaf bereit gewesen wäre, das Geschenk von Mutzlis Vater für Pullman anzunehmen; aber sie fühlte, dass das herabsetzend für ihn wäre, und hat es abgelehnt! Ich sage wieder, es wird zu anstrengend für sie sein; und auch, dass man solche Gesichtspunkte wie Stolz usw. beiseite lassen sollte. Aber sie fühlt, es war unmöglich, es zu akzeptieren, und möchte, dass ich sie doch verstehe. – Ich spreche auch davon, dass es besser wäre, wenn sie und Olaf nicht so viele Dinge vor einander geheim halten. (Ina meint nachher, das sei nicht richtig, und ich spreche sozusagen für mich selbst, weil ich immer sage, sie müsse mir sagen, wie es ihr geht oder was sie wünscht, während sie sagt, sie will dass ich das spüre ohne dass sie es sagt.)
Dr. Forde telefoniert. (Die Urinanalyse zeigt keine Anzeichen von Infektion mehr. Aber solche Infektionen kommen leicht wieder. Darum soll ich künftig regelmäßig, in etwa 3 Monatsabständen, Urinanalyse machen lassen, auch wenn keine Symptome vorliegen (Schmerz beim Urinieren). Dadurch kann dann unter Umständen eine Infektion entdeckt werden, noch bevor sie sich so weit entwickelt, dass Schmerzen auftreten, und kann dann behandelt werden (vermutlich wieder mit Gantrisin.) 🕮 Mittags kommen Helmers kurz zum Abschied (beide sind vom Packen usw. ganz hysterisch geworden; sie bricht mal in Tränen aus. Sie kann auf einmal ihren Hausschlüssel für uns nicht finden.) – Nachmittags Mia; dann 4-6 Dr. Hans Jokl und Frau, (zum ersten Mal.60https://www.psyalpha.net/de/biografien/robert-hans-jokl Ihn haben wir mal früher in Linz getroffen. Er sieht recht alt aus. Er sagt, dass er hauptsächlich in Trainingsanalysen, Kontrollanalysen, und Seminaren für die Kandidaten zu tun hat. Er sagt, er hatte Angebot von Minneapolis. Er schätzt Akstein hoch. Er ist dafür, auch Nicht-Mediziner als Analytiker zuzulassen; er meint aber, die AMA wird ein Gesetz dagegen durchdrücken. Wir sprechen Deutsch; seine englische Aussprache scheint schlecht.) Wir sitzen auf dem Patio. – Abends arbeitet Ina noch mühsam mit den Metallkartenkästen; sie wird missgestimmt und zornig, dass ich soviel „Bedienung“ brauche. Um 11 ½ gehe ich zu ihr in ihr Schlafzimmer und bin lieb zu ihr. Dann kommt sie nochmal um 12 lieb zu mir.
Autobiographie in Tape Recorder diktiert (zum ersten Mal, §H über Realismus und Scheinprobleme).
An Autobiographie (Gespräche mit Einstein). – Mittags spazieren, 15 Minuten, Barrington ein Block N. –
Vormittags gegenseitige Verstimmung (wir besprechen, dass wir vielleicht anstatt 1 Filekasten 2 kleinere nehmen wollen, die vielleicht beide in mein Schlafzimmer kommen könnten. Ina sagt: oder vielleicht ins Wohnzimmer. Ich: Ja, in die Ecke, aber nur einer. Auf einmal wird Ina böse, dass ich ihr schönes Wohnzimmer verschandeln will; sie sagt: „Dann kannst Du es auch Dein Zimmer nennen, und wir haben dann kein Wohnzimmer!“) Ich versuche mehrmals später, sie zu versöhnen, aber sie bleibt lange böse auf mich. – Ich sortiere alte Tagebücher aus – abends ist Marni krank (sie vomited, will nichts essen; Ina telefoniert noch spät dem Vet; er sagt: das ist nicht Vergiftung, nur krank, besser nachts ins Haus, damit sie wärmer ist, aber sie liegt oben im Garten und will nicht aufstehen.) 🕮 Abends spät besehen wir noch Bilder aus meiner Kindheit und Jugend.
Ina In der Frühe kommt Ina zu mir: Marni ist tot (sie hat sie heute früh um 6 gefunden, noch warm: sie hat einen Überzug über sie gezogen, zum Schutz vor Fliegen.) Ina ist sehr traurig; sie muss aber um 9 zu Dr. Preston. – 12-1 bei Dr. Kupper (zum ersten Mal seit Dez. Damals sagte er, nach 6 Monaten ihm berichten. Ich sage: Bis März ging es gut; wenn Tenseness oder Ängstlichkeit kam, konnte ich es selbst managen. Ich war froh und stolz, unabhängig zu sein. Umso mehr enttäuscht, dass es später nicht mehr so gut ging, vielleicht Beunruhigung durch Einzug ins neue Haus; im Mai Konferenz, vorher besorgt, aber es ging sehr gut. Dann mein Geburtstag, Gedanken ans Älterwerden. Ina ging es oft nicht gut; leicht erregbar, viel Mühe und Meinungsverschiedenheiten mit Büchern usw., zuweilen ist sie enttäuscht über ihre Analyse; sie ist geknickt, dass sie nicht Job finden konnte. – Er sagt: eine Möglichkeit wäre, intensive Analyse zu machen; um in meinem Alter noch tiefsitzende Haltungen zu ändern, ist längere Dauer nötig, mindestens 1 ½ oder 2 Jahre, vielleicht 3 oder 4 mal wöchentlich. Auf meine Frage sagt er: kleine Behandlungsdauer, etwa einige Monate, hat nicht viel Zweck; wenn nicht die intensive, so wäre es besser, allein durchzukommen, wenn ich könnte. Für die intensive hätte er selbst aber nicht Zeit; wenn ich mich doch entschlösse, sollte ich ihn anrufen, und er würde es dann mit einem anderen vermitteln. Er spricht auch mal so: wenn ich den courage hätte für die intensive. Ich sage: es ist nicht ein Problem von c.; sondern ich zögere, da hineinzugehen, wenn es nicht nötig ist. Ich frage auch, ob er an meiner Stelle es tun würde. Er: Das kann er nicht sagen, das würde von vielen Umständen abhängen. Ich solle es nur tun, wenn ich hinreichend starke Motivierung dazu fühlte, denn das sei auch Voraussetzung des Erfolges. Ich sage: Augenblicklich scheint es mir unwahrscheinlich; ich will jedenfalls zunächst mal allein versuchen. Er: Für infrequente Meetings, wenn ich in besonderen Fällen es brauche, 🕮 ist er gerne bereit. Er sagt vorher mal: mit Rücksicht auf mein Alter sei es amazing, wie viel Erfolg ich durch die Analyse in Princeton und hier gehabt habe.) – Nachmittags alte Tagebücher usw. sortiert. – Wir besehen zusammen alte Fotos (darunter die von Ina, gemacht von Trude Fleischmann in Wien und NY 1939; sie ist sehr schön, aber meist schwermütig. Auch schöne Fotos von Marni, auch große, gemacht von Frank Cundall in Chicago.) – Ina bemüht sich sehr, „sich zu kontrollieren“ und nicht zu weinen; ich sage, sie soll es nicht unterdrücken, es tut ihr gut, und wir teilen unsere Betrübnis mit einander. – Ich bin tense und etwas ängstlich, besonders abends; stehe aber doch immer mal wieder auf (schon gleich nach der Stunde mit Dr. Kupper fühlte ich, dass ich nicht so erleichtert war wie früher gewöhnlich nach einer Stunde; vielleicht kam es, weil er sich absichtlich etwas distanzierter gehalten hatte; und die Tatsache, dass er bei einer etwaigen Fortsetzung mich an jemand anders weisen würde, fühlte ich vielleicht als Rejektion. Ina kam zu mir, und das Zusammensein und Musik tat uns beiden gut.
(René bei Ina, für deutsch.)
Mit Ina spazieren, 18 Minuten (Lorna Lane). – 3 – 7 ½Davidson hier. (Er ist jetzt Assoc. Professor. Sein Hauptgebiet ist jetzt Philosophie der Sprache, und Werttheorie, nicht mehr formale Logik. Wir sprechen hauptsächlich über Fragen, die mit seinem Schilpp Aufsatz zusammenhängen. Ich erkläre, warum mir Modalitäten fruchtbarer scheinen als senses. – Er erkundigt sich über Montague, sein Department interessiert sich für ihn. Ich sage, obwohl Thesis noch nicht fertig, wird das Department ihn doch wohl mindestens für nächstes Jahr behalten. D. meint, dass im Homoverhalten M. sich vielleicht nicht so vorsichtig wie McKinsey von Studenten ferngehalten habe. – Er sagt nachher Ina, dass er seit Jahren schon in Analyse ist.)
– Gleichzeitig sind Dorothy und Carmine Clemente bei Ina. 🕮
4-nach 8 bei Kemenys. (sie wohnen in Helmers Haus. Rescher und Frau sind anfangs da. Kemenys haben 2 Kinder: Jennifer, 2 Jahre, und Robert, einige Monate. Wir sitzen meist im Patio. K. hat viel Zeit verwendet, um mit allen Kollegen ein Buch für Freshmen Mathematik zu schreiben, basiert auf Kurs, den er gegeben hat. Es beginnt mit Logik; dann vielleicht Algebra, dann Wahrscheinlichkeit, einschließlich Markov-Ketten; schließlich Matrizen, zur Anwendung in Ökonomie und Sozialwissenschaft. – Er sagt, Rescher will Herbst oder Frühjahr RAND verlassen und als Assistant Professor nach Lehigh gehen, für Geschichte der Wissenschaft; er wundert sich, weil Rescher vor einem Jahr Dartmouth abgelehnt hat. – K. spricht vage von der Möglichkeit, dass wir beide ein Jahr gleichzeitig an das Stanford Behavior Center gehen könnten! Ich sage: aber nicht vor 58.)
VII / 1956 11 Dennes und Tochter Margot (Er unterrichtet diesen Sommer in unserem Department. Später wird auch seine Frau kommen. Über Bochenski; dieser hat ihm gesagt, dass er Schwierigkeiten mit den Censoren seines Ordens hat, gewisse Dinge zu publizieren, z. B. dass Logik neutral gegen Ontologie sei; in US mehr Schwierigkeiten als in der Schweiz. Dennes meint, daraufhin müsse man doch Bedenken haben, ihn für permanent als Philosophielehrer zu nehmen. Ich stimme zu; sage, wir wollten ihn für ein Semester als Spezialisten in Geschichte der Logik.) Um 12 kommen auch Kalish und Mia. Später essen wir auch draußen am großen Tisch. (Ich erzähle vorher Dennes von meiner Analyse, er wußte es von Else, und ist interessiert. Margot ist seit langem mit Else befreundet; sie sagt, es gehe ihr jetzt wesentlich besser, aber doch zuweilen Depression. Sie hat dauernde Herzschwäche durch rheumatisches Fieber in Kindheit.) Bis 3h. –
Meyer Übersetzung gelesen. – Wir besprechen Kauf eines neuen Hundes (Dr. Preston hat Ina gesagt: nicht zu lange warten). Ina möchte wieder einen 🕮 Schäferhund, weiblich; sie freut sich, als ich dazu sage: „Und diesmal nicht spayed“. – Abends fühle ich mich etwas tense und empfindlich. Ina lange bei mir (bis ¼ vor 12). Sie muss manchmal weinen, und ich versuche, sie zu trösten. Nachher geht es mir besser.
Autobiographie. – Abends ein wenig Schmerzen oben an den Rippen links; ich bin beängstigt, ob es was mit dem Herzen zu tun hat. Später merke ich, dass Lymphdrüsen unter der Achsel auf beiden Seiten empfindlich sind; daraufhin versuche ich mir gut zuzureden, dass es also nichts am Herzen ist, aber ich bin immer noch etwas beunruhigt. Später kommt Ina zu mir, und die Aussprache und Zärtlichkeit tut mir gut. – 2 große Nemb., und ein Miltown.
(Die Schmerzen sind nicht mehr da.) – 12-2 Bohnert. – 4-8 Kaplan, Iona und Jessica hier; 4-5 auch Mia (aber da war ich abwesend mit Kaplan im Study, vergessend, dass sie früh weggehen musste. – Kaplan fragt mich, für Ramo-Wooldridge61https://en.wikipedia.org/wiki/TRW_Inc., wie man Übersetzung durch Maschine auf Güte vergleichen kann, ob unser Betrag von Information dafür brauchbar. Er meint, Fragenliste mit Ja- und Nein-Fragen wie bei Exam; und dann Güte = Prozentsatz der richtig beantworteten Fragen. Ich: Nein, die Wahl der Fragen hat großen Einfluss. Ich schlage vor: Satz für Satz Vergleich mit „richtiger“ Übersetzung, und dann Abweichung messen durch intuitive Schätzung von Information; aber das würde viel Vorarbeit benötigen. Vielleicht lieber: Satz für Satz vergleichen und dann intuitiv Fehlerpunkte zuschreiben. – Kalish hat ihm gesagt, dass ein Freund von ihm Piatt, den er nicht kannte, in einer Bar getroffen hat, und dass dieser ihm alles erzählt hat, mehr als Kalish wußte! – Abe sagt, Gehaltserhöhung für mich auf 12‚200 sei beschlossen, aber noch nicht offiziell; es ist eine spezielle Meriterhöhung.)
1:30-3:30 Department Meeting(sich🕮 (Ich zum ersten Mal in Hum. Bldg. – Wir machen wieder Rankordnung für Flint, aber für 1957-8.) – Nachher gehe ich zu Piatts Office (ich sage, ich sympathisiere mit ihm, bin immer bereit zu helfen, wenn das möglich ist. Sie gehen für 3 Wochen nach Texas. Er ist froh, dass der Prozess jetzt auch die Universität einbezieht.) – In Montagues Office. (Er gibt mir 2 Sektionen der Thesis; 3 und 4 sind zum Tippen fertig; im Ganzen werden es 5. Ich will es dann mit ihm besprechen. Er glaubt, in einigen Wochen alles fertig zu haben.) – (René bei Ina.)
Autobiographie (über Testab.). – Nachmittags Dorothy und Carmine Clemente hier. Ich einige Zeit bei ihnen im Patio. (Er erzählt von seinen Experimenten mit Tieren und Gehirnoperationen.) – Abends Ina bei mir, Mozartmusik; allerhand gesprochen. Um 12h geh’ ich nochmal zu ihr.
10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Kuhns arbeitet 3 Tage für ein Regierungsinstitut in Pasadena, gut bezahlt.) Wir haben sie dann zum Lunch; alles im Patio. – Nachmittags Bohnert kurz hier (ich leihe ihm Hempels Schilpp ms und SD Craig; Goodman hat im Brief an ihn auf beides hingewiesen.)
10:30-3 Kemenys hier, mit den Babies. (Ich erkläre ihm meine Distanzmethode, besonders Lösung D für Dreieck, und analoges für eindimensionalen Raum; single occ., er meint, im stetigen Raum sei das sicherlich plausibel, und er vermutet, es müsste sich beweisen lassen, weil die grundlegenden Funktionen stetig sind. – Beim Essen im Patio sagt er, sie möchten nicht dauernd nach California; Jean liebt Neuengland und die stability dort, während hier alles im Übergang ist. Aber er würde 🕮 gerne mal für ein Jahr herkommen. Ich hatte ihn gefragt für Philosophie der Wissenschaft hier. Er spricht auch von der Möglichkeit, dass wir beide gleichzeitig ein Jahr an das Stanford Center gehen. 1957 hofft er ein vierjähriges Projekt anzufangen, finanziert durch Ford Foundation; in diesem Falle könnte er erst 58-59 weg. Permanent fort nicht vor 1960.)
Über induktive Logik (Distanzmethode). – Mittags Dorothy hier. (Sie kann wieder auf ihrem Fuß gehen. Sie sagt, Ehe ist zuweilen nicht leicht.)
10 Minuten spazieren (Chenault zum O-Ende). – Vormittags über Symbol. – Nachmittags Meyers Übersetzung gelesen. –Frau Sobler kommt, Ina behält sie über Nacht (sie hat ihr Auto in Reparatur, und möchte nicht in dem geliehenen Wagen herausfahren). Beim Abendessen und nachher sitzen wir im Patio, bis 9h, im Dunkeln.
Etwas spazieren auf Barrington. – Sektion H zu Ende diktiert, und Briefe. – Abends tense und ängstlich. Ina kommt zu mir, und wir hören Musik. Ich tanze ein wenig, dann fühle ich mich besser.
Mittags René (nachmittags mit Ina), 6-8 David Kaplan (wir beraten mit ihm über Hifi).
3 Zahnarzt Brann (er reinigt meine Zähne; keine Reparatur nötig; ich frage über untere Platte, die so niedrig ist; er sagt, da ist jetzt besser nichts zu ändern, weil die Zähne doch schon Kontakt mit den oberen haben.) – Ich fahre allein weiter zu Möbelgeschäft an Pico (besehe einen in der Zeitung angezeigten Formicatisch; aber er gefällt mir nicht, weil künstliche Holzfaserung.)
An Autobiographie (§S Ontologie fertig; und §T theoretische Sprache ganz geschrieben Skelett.) – Abends Wim hier. – Ich verletze meinen Fuss am Bettgestell.
10:30-2:30 bei Kemenys. Ich fahre 🕮 beide Wege. (Mit ihm über induktive Logik. Ich stelle Fragen: Wie \(\lambda{}\) von einer Familie auf andere übertragen? Er ist für mein Axiom: Symbol nur abhängig von dreigliedriges Symbol; also dasselbe\(\lambda{}\) für jede Familie. Über meine Modifikation einer Lösung für 2 Familien; er akzeptiert es, hat die Symbol-Formel in neue Form gebracht. Ich: Unsere früher summation Annahme für Symbol ist zweifelhaft; für nicht-neues Individuum besteht jedenfalls nicht Irrelevanz. Er: Dann wohl auch nicht für neues Individuum. – Sein Paradox mit Voraussage „2 aces“.) – Nachmittags fahren wir nach Culver City und kaufen neuen Hund (von Mrs. Moers, Besitzer war Mrs. Brown; wir hatten 125 geboten, die Besitzerin blieb aber bei 150, und wir zahlen es. Ich sitze hinten im Auto mit dem Hund und wir befreunden uns.) Zu Hause sitzen wir zusammen im Patio, während der Hund herumläuft und gefüttert wird.
Vormittags Mia kurz hier. –Vormittags Zeilin-Sohn holt die Bücher
Wir haben Freude an dem Hund; aber nachts ist es schwierig, Ina nimmt ihn in ihr Zimmer. – Ganzen Tag über Symbol gearbeitet.
Ganzen Tag über Symbol gearbeitet. – Vormittags Zeilin-Sohn holt die Bücher ab. –
Vormittags Miss Farrell (will Doktorthese in educ. schreiben über Logischen Empirismus; ich im Komitee (siehe Stud. Karte.) Über Symbol.
Vormittags Haarschneider. Montagues Thesis; § 1, gelesen. Mittags Montague hier (zum ersten Mal seit Januar!). – Nachmittags § 2-4 gelesen.
½ Stunde spazieren (Lorna zum Ende, dann Pfad). – 11-1 Bob Mathers (ich lese und bespreche mit ihm umgearbeiteten Plan der These.) Wir behalten ihn zum Lunch, im Patio. – Montague These zu Ende gelesen. – Nachmittags Prob. –
Mathew allein (ich erkläre Methode E: shifty Indiv.). Wir halten ihn zum Lunch. (Ina fährt ihn zum Wilshire Boulevard.) –🕮
10:30-4 bei Kemenys. (Wir besprechen Probability Probleme, besonders die Methode D für zwei Familien; es scheint, dass die Summenforderung für Symbol (tah!) nicht erfüllt ist.) Nach dem Essen nehme ich Nap; dann noch eine Stunde mit K. gesprochen. Mohrli ist mit uns. Ich fahre beide mal. – Nachmittags noch über Symbol.
10 ½ – 1 ½Montague, Dana Scott und Professor Kreisel hier, für Diskussion und Lunch. (Kreisel ist aus Graz, Mathematiker, geht im Herbst für ein zweites Jahr ins Institut Princeton; er ist interessiert an Grundlagenfragen und Axiomatik der Mengenlehre, kennt Putnam, Church, Gödel. Er beschreibt eine neue, noch nicht veröffentlichte Interpretation von Gödel für intuitionistische Mathematik. – Dann etwas über Montagues These, die ich gerade gelesen habe. Ich sage, Peano AS mit Schema (ähnlich wie in meiner Sprache I und Syntax, aber mit Addition und Multipli.) ist schwächer als die originale Form und schwächer als eine andere Form mit Basissprache erster Ordnung und kleinem Teil von Mengenlehre. Sein AS ist zu schwach, ist nicht kategorisch. Alle sagen: kein AS, außer unvollständigem, ist kategorisch. Ich sage: man vernachlässigt heute die richtige Unterscheidung zwischen kategorisch und nicht; d. h. ob die Unvollständigkeit nur an Basissprache liegt oder am AS selbst. – Scott schreibt in Princeton These über kombinatorische Topologie, algebraisch.) – Nachmittags kurz Mia. – Endlich wieder an Autobiographie, nach einer Woche Unterbrechung.
20 Minuten spazieren. – Autobiographie (über Wiener Kreis, besonders Neurath.) –
Vormittags und zum Lunch Mia und Ruth Anna hier. (Sie haben Fragen über spezielle Punkte in der Übersetzung von Reichenbachs Raum-Zeit-Lehre. Dann wünschen sie Erklärung über die 🕮 geschlossene Weltlinie: ein alter Mann trifft sein eigenes jüngeres Ich. Reichenbachs Formulierungen sind hier irreführend; ich mache klar, dass da keine „Wiederholungen“ oder „immer neue Menschen“ sind.) – (Abends Mia bei Ina.)
Autobiographie. – René bei Ina, und zum Lunch. (Sie ist aufgeregt, weil sie in Konflikt geraten ist durch Angabe über Familie wegen Adoption.) –
12 ½ – 2 Kaplan und Norbert Wiener hier. (Er ist zu Consultationen beim Institut für numerische Analyse. – Er ist sehr pessimistisch: dies ist die letzte Generation; in naher Zukunft wird Krieg kommen, und die Explosion der jetzt schon bestehenden Atombomben genügt, um die Atmosphäre zu vergiften, sodass Leben überall auf Erden unmöglich wird. – Ich frage über Gebrauch von Rechenmaschinen für symbolische Transformation; Kemeny habe gesagt, neue Formen von Maschinen wäre nötig; er: Das ist vielleicht nötig. Er hält nicht viel von Übersetzungsmaschinen; auch nicht von Informationssuchmaschinen. Ich sage, die werden aber nötig sein. – Er will nicht mit RAND arbeiten, weil er nicht Loyaltyprüfung durchgehen will ich ; ich sage, ich auch nicht. Er sagt, von Neumann hat Krebs an der Prostata; und jetzt Metastasen ins Gehirn, das wird das Ende sein.) – Wir essen zusammen draußen. Dann sagt er auf einmal, er ist Vegetarier! – Nachmittags kommt Miss Chenault Kelly kurz. (Miss Hendrix hat ihr geschrieben, mich zu besuchen. Miss Hendrix ist nach Urbana eingeladen, zu Kursen über Reform des neuen mathematischen? Unterrichts. – Wir raten ihr, Hayakawa62https://en.wikipedia.org/wiki/S._I._Hayakawa in St. Francisco zu besuchen.) – 7-9 Eric Wilkens hier. (Er ist bei RAND in Washington, hier nur für einen Tag Konferenz. Er will RAND verlassen, weil zu geheim. Er wird Researchgruppe leiten für politische Arbeit über Europa für State Department. – Im Januar hatte er gebrochenen Disk, arge Schmerzen, 3 Monate im Bett. Jetzt wieder ganz gut. 🕮 Er macht regelmäßig Übungen, auf dem Rücken liegend, auf dem Fußboden, Bein hebend, und aufsitzen; sein Arzt hat gemeint, dadurch bleibt der Rücken in guter Verfassung, sodass es nicht leicht wieder geschieht. – Er spricht lebhaft und gescheit, ist politisch wohl nicht sehr links, hält nicht viel von Stone-Letter.
12-3 Bohnert hier. (Er meint, dass ihre neue Rechenmaschine doch ohne große Schwierigkeit einzelne Symbole lesen kann. – Er zeigt mir langes Paper, das die Maschine gedruckt hat. – Er hat über utismus Buch gelesen; dann an sich selbst probiert, Regression zu Kindheit; dann auch an anderen, z. B. mehrmals mit 10 jährigem Knaben. Ina ist bedenklich darüber. – Er gibt 4 Leuten zusammen Gitarrenstunde. – Er sagt, er sieht viele Freunde.) – Nachmittags über Prob. – Abends gebadet.
11-2 Kemenys hier (weil bei ihnen der Küchensink verstopft ist). Er hat diese Nacht bis 3h an Prob. gearbeitet. Er fand, dass meine Symbol-Methode D für zwei Familien, zusammen mit dem Irrelevanzaxiom für zwei Familien, zu negativer analoger Wirkung führt. Dies macht Methode D zweifelhaft. – Er sagt, er hat bei RAND viele und Maschine für symbolische Transformation nachgedacht; es geht, wenn man für jedes Symbol der Formel ein ganzes Wort im Maschinengedächtnis nimmt. Er will eine Umformungsaufgabe von jemandem programmieren lassen. Ich sage, dann wäre hierfür wohl eine Maschine gut, die kürzere Wörter nimmt. Vielleicht sollte sie dann ein multiples Operationsorgan für mehrere Wörter haben, die nicht notwendig die ganze Formel darstellen.) – Nachmittags über Prob. gearbeitet (allgemeine m-Werte für 1 und 2 Familien gleichzeitig, mit Irrelevanzaxiom für 2 Familien, aber ohne das Irrelevanzaxiom der \(\lambda{}\)-Methode.
Vormittags über Prob. – 15 Minuten spazieren. – Nachmittags Meyers Übersetzung von Logik gelesen. – Abends tense; Ina hilft mir mit Zärtlichkeit. 🕮
Über Autobiographie. – Mittags Mia hier. (Sie plant, bei einem befreundeten Dichter Experiment mit Mescalin zu machen!) – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 17.6.).
Vormittags mit Ina zu Bulock; Esstisch und Stühle gekauft. – Abends TV: Film vom Kongo, mit Micheline und Vater.
René bei Ina, und hier zum Lunch.
Vormittags Mathews und Kuhns hier. – Abends gebadet.
Wir zu Kemenys. Ich fahre hin und zurück. Dort 10 ½ – 2. (Wir Überlegung Möglichkeit, A14 aufzugeben.) – Abends ruft Mia an, wir sollen hinüberkommen. Ich bin zu müde, wir bitten sie hierher. 6 ½ – 9 hier. (Sie bleibt noch bei Ina bis 11; sie fühlt sich einsam.)
Ganzen Tag über Prob.
Ganzen Tag über Prob. René bei Ina, und zum Lunch. – Der neue Esstisch kommt, mit 4 Stühlen. (Tischplatte weißes Formica; Stühle weißes Plastik, bequem.)
Autobiographie (nach 4 Tagen über Prob.)
Do, 09.08.1956
Autobiographie (Kriegszeit)
Nachmittags Dennes und Frau hier. (Sie erzählt von Else Brunswik. Frau D. ist sehr ordentlich und genau, vielleicht auch streng, aber anscheinend auch freundlich und hilfreich.)
Autobiographie (über die Kriegszeit). –🕮
20 Minuten spazieren mit Ina. – Autobiographie. – Nachmittags Autobiographie diktiert (§ 1 ganz diktiert, und Änderungen für H; ganze Spule).
Kemeny und Verwandte bringen 2 Babies, die bleiben in unserem Garten den ganzen Tag, während sie nach Disneyland fahren. (Ina hat allerhand Mühe damit, besonders gegen Abend, wenn Bobby gewaltig schreit.) – Ich Autobiographie diktiert.
Autobiographie diktiert. (Abends Wim hier.)
Über Symbol für 2 Familien (mit Axiom der Irrelevanz der Symbol-Strukturen.
11:30-3 Kalish und Micheline hier. (Er geht jetzt 5 mal wöchentlich zum Analyst, ist aber enttäuscht, dass kein schnellerer Fortschritt sichtbar ist. Er hat dem Analyst versprochen, aus nicht aus der Stadt zu gehen, ausgenommen während dessen Urlaub. Das ist für 2 Wochen bald; dann will er mit Micheline nach Mexiko gehen, Niederkalifornien, wo ihr Vater wohnt. Da wollen sie jagen und fischen. Sie erzählt nachher Ina, dass sie Männer hasst und Frauen nicht gern mag! Es sei ihr vor der Analyse so schlimm gegangen, dass sie oft Selbstmord als einzigen Ausweg sah. Sie sagte mir, sie findet Anthropologie unsinnig und langweilig, will Mathematik und Physik versuchen.) – Autobiographie.
Autobiographie. – Nachmittags 20 Minuten spazieren mit Ina.
Autobiographie (die Zeit in U.S.) –
Autobiographie (die Zeit in U.S.). – Und über Symbol. – Gebadet.
10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier; auch zum Lunch. Ich gebe beiden M. &Nec., 2. ed.
Kemeny kommt hierher 11-2 (weil sie Besuch erwarten). 🕮
Über Symbol. Abends fahre ich zu Kemeny; 20 Minuten mit ihm gesprochen (Symbol für 2 Familien, auf wenige Argumente beschränkt, spaltet in Faktoren auf, und kann dann nur von m12 und m1/2 erfüllt werden!).
Mittags Mia hier. –(Über Symbol).
Über Symbol. (Das Strukturaxiom wird von M1/2 erfüllt, von M12 aber nicht; vielleicht ist es doch zu stark.) – Mittags Olaf hier. (Er ist heute früh mit Flug von NY angekommen, und hat schon bei RAND gearbeitet. Wahrscheinlich werden sie Kind aus Österreich für Adoption bekommen. Ina drückt Bedenken aus. Mutzli ist einige Tage in NY geblieben. Er wohnt bei Reschers.)
Über Symbol (vielleicht mit m für SymbolP anfangen? Weil Funktion nur von den P-Zahlen.) – Nachmittags Meyer Übersetzung. – 6-8 Dave und René Kaplan hier (sie schon nachmittags. Wir essen draußen, sehr vergnügt. Ina plant, mit ihr hifi zu hören in Läden.) – Dies war der 2. heiße Tag.
Endlich wieder an Autobiographie (über Leben in Amerika, Skelett beendet.)
Mittags Bohnert (ich erkläre meine Auffassung von der Unwichtigkeit der Unterscheidung von bewusst und unbewusst.) – Nachmittags Prob. – Abends Olaf und Mutzli (Sie ist heute früh angekommen. Beide sind enttäuscht von der Europareise. Mutzli weniger, weil sie sich freute, mit unbekannten Leuten zu sprechen, auch deutsch; er aber nicht.)
10:30-2:30 bei Kemenys. (Ich berichte, dass das Strukturaxiom zu stark scheint. Er vermutet, das die Schwäche der C-Axiome, die die Anzahl der Argumente von C beschränken, auch zur Aufspaltung in Faktoren führe und daher zu stark sein wird; er will es untersuchen. – Er zeigt mir das Ergebnis, das die Rechenmaschine 🕮 geliefert hat für seine Aufgabe: eine lange Formel des Satzkalküls aus gewöhnlicher Notation in die von Lukasiewicz zu übersetzen und dann auszuwerten.)
Wieder an Autobiographie. – Abends zusammen (zum ersten Mal seit 31.); besonders gut.
10-12 Department Meeting (über Einladung von Moody). 4-8:30 Raymond Smullyan hier. (Er war in Seattle und Berkeley für Vorträge, finanziert vom Lincoln Laboratory MIT. Dort hat er diesen Sommer für Rechenmaschine Leute Logik gelehrt, EiModelle. Das will er als kleines Buch veröffentlichen. Er zeigt mir die ersten 4 Kapitel. Es scheint besonders einfach und elegant dargestellt. Ich erzähle von meiner Analyse. Er ist bisher von seiner enttäuscht, will aber vielleicht in Princeton wieder anfangen, die empfehlen Dr. Wallis. Er ist geschieden; sie hat es beschlossen gegen seinen Wunsch; er möchte wieder heiraten, wenn er jemand findet. Er sagt, ich sähe jünger aus als früher. Abends kommt auch Bohnert. Smullyan zeigt Zauberei, zieht bunte Tücher aus Bohnert Tasche, die aber dann aus seiner Hand verschwinden.) Ich Ich gehe 8 ½ zu Bett. Ina ist inzwischen zum Hundetraining gegangen, kommt 9 ½ zurück. Sie hatte Smullyan eingeladen, hier zu übernachten. Aber Bohnert nimmt ihn mit zu sich, weil Smullyan morgen früh zum Flughafen muss. Sie gehen 10 ½.
Mittags Mia hier. (Sie bringt mir Reichenbachs ms des Jugendromans.) – Autobiographie.
Autobiographie. 🕮
Autobiographie (§M, Semantik, fertig gemacht und diktiert.)
IX / 1956 Über Prob., für morgen. – Abends zusammen, überraschend, gut.
10:30-2 Kemeny alleine hier. (Jean ist am Packen. – Er hat gefunden, dass auch das schwächste C-Axiom nur für die beiden extremen Lösungen erfüllt ist. Der Beweis ist zwar noch nicht ganz durchgeführt, aber er ist schon praktisch sicher. So haben wir jetzt nur das Axiom der Summierung über C für eine Reihe oder column übrig! Er meint die Symbol-Methode ist doch nicht schlecht; aufgrund der Reichenbach Forderung muss m12 schließlich überwiegen. Er gibt aber zu, dass die Form der Summe zweier m das csehr kompliziert macht. Wir wissen zwar jetzt, dass es von allen Q-Zahlen abhängen muss; dabei könnte es aber doch einfacher sein. – Ich sage ihm, dass das Department wahrscheinlich versuchen wird, mich ein Jahr länger zu behalten, bis 1959; dies würde den Plan für das Stanford Center ein Jahr weiter verschieben. Er sagt, so weit in die Zukunft macht er seine Pläne noch nicht. – Er sagt, Helmer ist meist mit Kreuzworträtseln und dergleichen beschäftigt, wenn er ihn sieht. Er bezweifelt, ob er viel leistet in RAND. Das Projekt, das Helmer seit einiger Zeit leitet und wohl selbst vorgeschlagen hat, scheint ihm ganz nutzlos (er sagt nicht, was es ist). – Dalkey ist fleißig und tüchtig; jetzt sehr beschäftigt mit dem neuen Modell für Weltsituation.) – Nachmittags Mutzli und Olaf hier. –
Abends 7 ½ – 9 ½Kemenys hier. (Er arbeitet noch heute und morgen im RAND Office, wird doch nicht fertig mit seinem Bericht. Er ist etwas enttäuscht über RAND, weil er für einige Projekte auch Arbeit getan hat, die dann aufgegeben wurden. 🕮 Er sagt, wir sollten doch die Symbol-Methode als Aufsatz schreiben, für n Familien. Ich stimme zu, aber sage, dann muss er es schreiben. Aber er hat auch keine Zeit.) Beim Abschied unten beim Auto gebe ich Jean einen Kuss, und Ina umarmt John so plötzlich, dass er erschrickt. – Abends lese ich Reichenbachs Jugendroman über seine Berliner Studentenzeit vor dem Krieg. (Es ist interessant, und manches erinnert mich an unsere damaligen Weltanschauungsprobleme.)
Über Prob. (2 x 2, nur Summationsaxiom.) – 5 ½ – 7 ½ Helmer hier (weil Kemenys erst heute abend 9h mit Flugzeug abreisen). – Nachher bin ich etwas tense. Später ist es so arg, dass ich zu ängstlich werde, als ich aufstehen will TV abzustellen. Dann deprimiert (ich weiß nicht worüber. Vielleicht Kemenys Weggehen, oder das Ende der Sommerferien?) Ich nehme ein Miltown; Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit; bei der Schubertmusik muss ich weinen. Nachher bin ich entspannt und ruhiger.
Über Prob.
Autobiographie. (§E, logischer Aufbau; ganz diktiert.)
Über – 4-5 Professor Robert Caponigri (aus Notre Dame, jetzt bei Familie seiner Frau in Sierra Madre. Klein; rundes Gesicht, schwarzes Haar, hohe Stirn. Er wird Beitrag schreiben für Sammelwerk in französisch über meine Philosophie. Ich gebe ihm die Hauptetappen meiner philosophischen Entwicklung an. Er ist heiter und gesprächig, hört aber auch aufmerksam zu und macht sich Notizen.)
10 – 12 ½Mathews und Kuhns hier. (Ich berichte, dass Kemeny gefunden hat, dass die C-Axiome zu stark sind, indem sie nur die beiden extremen Lösungen zulassen. Anscheinend auch 🕮 das schwächste C-Axiom, obwohl er den Beweis noch nicht ganz durchgeführt hat. Bei allen spaltet sich C auf in Faktoren. Ferner erkläre ich, dass mein Strukturaxiom auch zu stark ist. So haben wir nur das Axiom der Summation über Reihen übrig. Ich gebe Mathews meine Versuche, eine einfachere C-Funktion, aber doch mit allen Q’s, aufzustellen, mit Hilfe der symmetrischen Funktion D. – Sie berichten über Gleichungen.zwischen den Werten für s = 4; hier schon 16 Werte; sie wollen die Determinanten vereinfachen. Über diese Methode wird ja sicher zu langwierig für s = 5 und 6, für 3 x 3.)
12 ½ – 3 Mia hier. (Während wir im Wohnzimmer sitzen, kommt Ina zuweilen von der Küche herein. Einmal fragt sie mehrmals, wovon wir sprechen; im lebhaften Gespräch sprechen wir alle drei und wir überhörten ihre Frage. Sie fühlte sich ausgeschlossen, relegiert als eine „Schani“ zu der Küche, war gekränkt und wütend und schlug die Tür hinter sich zu. Nach einer Weile ging Mia zu ihr, aber sie war noch nicht zugänglich. Nach dem Essen zog ich mich zurück. Dann fragte Mia Ina, worüber sie so aufgeregt gewesen war. Ina sagte, sie habe an sich nichts dagegen, dass wir „flirten“, aber das müsse Grenzen haben, und die seien überschritten, wenn sie ausgeschlossen wird vom Gespräch. Mia ist erstaunt über den Ausdruck „flirten“ und sagt, dazu gehören doch zwei. Ina macht ihr klar, dass sie meint, dass wir beide es täten. Mia sagt, wenn Ina es so empfindet, dann wäre es wohl besser, wenn sie nicht wiederkäme. Ina sagt: nein, sie soll gewiss wiederkommen, aber wir sollen sie nicht ausschließen durch Fachgespräche.) – Allerhand gelesen. – Beim Abendessen mit Ina über den Vorfall gesprochen. (Ich sage, ich finde ihre Eifersucht an sich verständlich, aber sie soll doch ein Überhören und dergleichen nicht als „Ausschließung“ und Kränkung nehmen. Sie sagt, das täte ich aber sehr oft, wenn andere da sind. Ich sage, sie ebenfalls.) Nachher, als wir im Bett zusammenliegen und 🕮TV ansehen, kann sie wieder lächeln und lieb sein, und ich bin auch lieb zu ihr.
Sehr heiß. – Wilbur gelesen.
Vormittags zum Registrieren für Wahl. – An Autobiographie (über Werte).
An Autobiographie (über Werte).
Abends spät langes Gespräch über den Vorfall mit Mia am So (weil Mia mich heute angerufen hat; sie möchte lieber einstweilen nicht herkommen).
Zum Haarschneider gefahren. – Autobiographie (über Vorfahren und Kindheit). – (Nicht zum Department Meeting; über TA.)
Wiederholungszeichen, Bezug unklar– Vormittags 15 Minuten spazieren, mit Ina und Morli. Sobler schreibt, wir müssen den Hund einzäunen, weil er nicht nur den Rasen zerstört, sondern in den Regenzeiten Erosion des Bodens droht.) – Gebadet. (Ina stößt sich das Auge am Can Opener.)
Wilbur gelesen, für mein Seminar. – Mittags Bohnert hier. – Abends Helmers hier. (Ich mit Olaf ein wenig über das Auswahlaxiom. – Ina erzählt von vorigem So mit Mia, um Bestärkung von Mutzli zu bekommen.)
Wilbur gelesen.
15 Minuten spazieren. – Seminar vorbereitet.
10 – 11 ½Kalish und und Montague hier (Examensfragen für Prelim.). – 3-5 erstes Seminar (im neuen Gebäude, HB 2210, mit langem Tisch. Ich sitze zum ersten Mal ohne Swivelstuhl, nur mein Kissen auf dem Stuhl, der aber bequem ist. Phil. 273: Log. Found. of Math. Viele Studenten; sie müssen noch Stühle herein holen. Ich spreche lebhaft; diesmal keine Diskussion.) Nachher recht müde. Ich gebe Mia eine Schachtel mit Feigen, mit Grüßen von Ina. 🕮
Gelesen.
Auf der linken Seite Muskeln gespürt. Ich nehme 1 Miltown und 3 Bufferin. Zum Frühstück auf. Später sitze ich am Schreibtisch, ein wenig tense. Plötzlich spüre ich ein unangenehmes Ziehen hinten im Rücken, kein richtiger Schmerz, aber ich erschrecke und denke, vielleicht war es der Anfang von einem Krampf. (Ich hatte heute morgen, wie seit einigen Wochen, die regelmäßigen Übungen gemacht; könnte dabei etwas am Rücken geschehen sein? Ich verwerfe den Gedanken; höchstens werden dadurch ungewohnte Muskeln wieder gebraucht, und die sind dann empfindlich.) Ich spaziere ein wenig herum um mir zu zeigen, dass alles richtig ist; lege mich eine Weile aufs Bett, und gehe dann wieder im Haus herum. Aber dabei bin ich tense und fühle mich ungemütlich. Darum gehe ich zu Bett, bleibe ganzen Tag im Bett. – Mittags Mutzli hier. (Sie ist in großer Sorge, weil sie fürchtet, ihren Bruder in S. Franc. gekränkt zu haben, weil sie ihm Wadenstrümpfe aus Europa mitbrachte, und er am Telefon Anspielung auf die eine Wade machte, die durch Polio dünner ist. Wir glauben, sie interpretiert es nur. Sie bringt auch Artikel von Sid Caesar63https://en.wikipedia.org/wiki/Sid_Caesar in Look über seine Psychoanalyse; sie findet es schrecklich, aber uns scheint es ganz vernünftig geschrieben.) – Ich schreibe Einfügungen für „simple order“ für englische Übersetzung für „Logik“. – Nachmittags ein paar Schritte im Zimmer gegangen; aber ich bin zu ängstlich. – 2 große Nemb und 1 Miltown, gut geschlafen.
Obwohl ein wenig ängstlich, stehe ich munter auf; aber ich bin zu tense und ängstlich, ich muss mich gleich wieder hinlegen. – Weiter an „simple order“. – Im Bett geblieben. (Es tröstet mich, im Tagebuch zu lesen, dass Mitte Mai, als Tilly kam, ich auch drei schwierige Tage hatte.) – Abends Musik. Und Ina tröstet mich mit Zärtlichkeit, das tut mir gut. Sie ist aber selbst müde und sorgenvoll, weil Soblers Schwierigkeiten machen wegen dem Hund im Garten. – 2 große Nemb, 1 Miltown. Gut geschlafen. 🕮
Ina muss schon ½ 8 weg (zu Dr. Preston, und dann 9-12 zu Klopfers Seminar). Sie stellt mir das Frühstück ans Bett. Später stehe ich mal auf, wenn auch ängstlich und zitternd, und gehe zum Badezimmer hocke und wasche. Ich bin froh, dass es gut geht, und rede mir gut zu. Später nochmal auf, zum Pinkeln und Haare bürsten; immer noch ängstlich. – Mehrmals während des Tages kurz aufgestanden, nur für einige Minuten. – „Simple order“ fertig gemacht. – Bob Mathers These (ca 50 Seiten, über notwendige Props.) gelesen. – Nachts 2 große Nemb, 1 Miltown, gut geschlafen.
Heute öfter etwas länger auf. – Zum Lunch auf. – Frege gelesen für Seminar. – Autobiographie, Sektion A durchgelesen. – Ich bin froh, dass es mir wieder besser geht. Ich bin noch tense und ein wenig ängstlich, aber viel weniger als gestern. – Ina sagt, dass es nur Projektion ist, wenn ich denke, sie muss ungeduldig sein, wenn ich nun schon den dritten Tag im Bett bin; sie sagt, sie ist gerührt, wenn sie sieht, wie ich mein Bestes versuche, wieder „ins Leben zurückzuschleichen“. – Abends, als ich schon im Bett bin, kommt Dave Kaplan eine kurze Zeit; wir plaudern und sehen TV an.
Wieder ganz auf, angezogen; auch zum Briefkasten gegangen. – Mittags Mutzli bei uns. – Ich lese Autobiographie Sektion B durch.
Nachmittags Seminar. Ina fährt mich, und ich habe diesmal einen Swivelstuhl; so geht es gut. (Allerhand Diskussion.)
Mittags Gusti hier. (Sie ist mit Kalmus in der Stadt. Seit einigen Monaten hat sie Psychoanalyse, einmal wöchentlich, in Albuquerque. Sie scheint mehr entspannt als früher; sie überlegt immer noch Scheidung, und findet das Leben mit ihm oft unerträglich.) Wir teffen am Auto Kalmus, und Kranick mit Frau. 🕮
Ich fahre alleine zur Universität. 2-4 Department Meeting; 4-4:45 Office (aber niemand kommt!).
Mittags bis abends Gusti hier. – 3 ½ – 5 Bob Mathews hier. (Ich bespreche mit ihm die ca 50 Seiten über notwendige Props., die er geschrieben hat.) – Spät nachmittags ruft Kalmus an: er ist in VA, Gebäude 8. Ina und Gusti fahren hin, aber es gibt kein Gebäude 8! Wir warten auf seinen Anruf. Endlich ruft er an, ist aufgeregt, sagt, dass „8“ oder „Campus 8“ auf dem Gebäude steht; er habe 1 ½ Stunde gewartet; nun werde er Taxi nach Hause nehmen. Gusti legt auf; ich daraufhin auch, weil ich glaubte, er habe aufgelegt. Dann wird uns erst klar, dass er „nach Hause“ gesagt hat. Und wirklich kommt er nicht; Ina hatte großes Abendessen für beide gerichtet. Gusti erzählt. Ich werde schließlich müde, aber sie erzählt endlos weiter von ihrer Schwester, obwohl keiner von uns etwas dazu sagt. (Dann fährt Ina sie zu Freunden in Hollywood; nun auf einmal ist es Gusti sehr eilig; obwohl es dunkel ist, drängt sie Ina immer schneller zu fahren!)
Autobiographie diktiert (lange Sektion B).
Mittags kurz Helmers hier. –
X / 1956 Mittags Mutzli hier. – Ich diktiere den ganzen Tag (§C, Krieg, und großen Teil von D, Buchenbach.)
Sehr tense; beim Hocken kleiner Schmerz im Rücken; das macht mich ängstlich und jittery. (Ina ist im Klopfer Kurs.) Ich liege meist im Bett, bereite Seminar vor. Ich esse Lunch allein. – 3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück. Vor dem Seminar liege ich 10 Minuten auf der Couch. (Es geht ganz gut. Schon während ich zum Seminar gehe, fühle ich mich besser. Ich lasse Formeln an die Tafel schreiben; stehe ein paar Mal auf, etwas zu erklären.) Unterwegs spreche ich mit Mia; sie sagt, es sind 3 Wochen seit sie bei uns war an dem Sonntag. 🕮 Es hat sie anscheinend recht bedrückt; sie sagt, sie stand immer so gut mit Ina; warum hat sie kein Wort zu ihr gesagt, dass sie wieder zu uns kommen solle? Ich sage, Ina will, dass wir das Ganze vergessen; sie wünscht aber, dass sie nicht als „Schani“ genommen wird. Mia ist erstaunt über die Interpretation. Sie möchte dies doch nicht nur von mir hören, dass sie wieder kommen kann, sondern von Ina selbst.) Ich bin müde, aber froh, dass es so gut gegangen ist.
Vormittags 20 Minuten spazieren mit Ina. – Mittags Mia hier (zum ersten Mal seit 9.9. Nachher sagt Ina, wir hätten nicht so übervorsichtig zu sein brauchen.) – Gegen Abend fühle ich tense. Später kommt Ina zu mir und verscheucht die Ghosts mit Zärtlichkeit.
Mittags Mutzli hier. – (Abends gebadet.)
Langen Brief an Bar-Hillel diktiert. – Lenz Aufsatz gelesen und Erwiderungentwurf geschrieben.
Mittags Bohnert hier.
Mittags Helmers hier.
Erwiderung auf Lenz überarbeitet.
3-5 Seminar. Ich fahre selbst hin (mit Ina); Mia fährt mich zurück.
Mi, 10.10.1956
Erwiderung auf Lenz in Taperecorder diktiert.
Do, 11.10.1956
Kein Department Meeting.
Vormittags Mias ms „Willensfreiheit gelesen“; 11-1 Mia hier; wir besprechen das ms. ( Es ist basiert auf Reichenbachs unveröffentlichtem langen Artikel (k), der zeigen will, dass Freiheit mit Determinismus unvereinbar ist. Die Seiten, wo sie Reichenbachs Analyse von counterfact. benutzt, aus Nomol., mit „vernünftigen Implikationen“, Invarianzprinzip, nomologischen und admiss. Sätze usw., ist viel zu schwierig für mündlichen Vortrag. Aber ich kann ihr nicht helfen, es einfacher zu machen, weil ich Reichenbachs Auffassung nicht teile.) – Nachmittags Erwiderung auf Lenz 🕮 in Tape Recorder diktiert.
(Kein Department Meeting.) Exam Papers gelesen. Bemerkungen zu Hempel diktiert. – Abends etwas tense; aber ich stehe mehrmals auf, schließlich tanze ich etwas, und fühle besser.
Autobiographie §F (Wien) teilweise durchgearbeitet, und angefangen zu diktieren. –Mittags Mutzli hier. –
10 – 12 ½Kuhns hier (Mathews verhindert). (Er hat wenig Ergebnisse.) – Nachmittags Bob Mathers hier (über terminal „notwendig“; viele SD gegeben.) §F weiter diktiert.
So 14.10.1953
25 Minuten spazieren, mit Ina.
Vormittags 20 Minuten spazieren mit Ina. – Autobiographie gearbeitet und diktiert. – 5-6 Dave Kaplan (exam. für Logik Buch. Er nimmt auf meinen Rat Fragen für deutsches Exam.) – 6-8 Bohnert (er rief mich nachmittags an, es geht ihm recht schlecht, er möchte einen Analyst konsultieren; aber es soll einer sein, der bereit ist, mit Drugs zu experimentieren! Ich rede ihm zu, herzukommen; dann sprechen wir es alles durch mit Ina. Nachher fühlt er sich viel besser. Er will mit Dr. Steltsprechen, den er kennt.) - Heute nachmittag spürte ich Muskeln. Ich ließ aber trotzdem die beiden Besucher kommen, und das tat mir auch gut.
Britt These gelesen. – 15 Minuten spazieren.
3-5 Seminar. (Klopfer da. Er sagt nachher, er war erstaunt zu sehen, wie gut er es verstand; er macht sogar manchmal Bemerkungen. Er hat bei Jäger Axiomatik studiert, und bei Dingler Grundlagen.) Mia fährt mich hin und zurück; nachher bringen wir Klopfer nach Hause. 🕮
An Meyers Übersetzung gearbeitet. – Nachmittags Montague hier. Ich fahre zur Probe in seinem Volkswagen (auch über Sunset; umständliches Schalten, aber man würde sich daran gewöhnen; beim Fahren ohne Kissen gesessen.) – Abends etwas jittery; Ina hilft mit Zärtlichkeit.
2-4 Department Meeting (über die schriftlichen Qualifying Exam von Travis und Main. Die ganze Zeit heftige Diskussion über letzteren. Er hat in Logik ganz versagt. Aber ich finde, dass er in Metaphysik und Werttheorie so gute selbständige Überlegungen gemacht hat, dass er doch durchgelassen werden sollte. Piatt und Meyerhoff auch; sie wären willig, seine Thesisarbeit überwachen. . M. hat gesagt, er würde, wenn nicht durchgelassen, es nicht wiederholen, sondern es für MA nehmen. Das wird als blackmailAngst gelesen. Schließlich lassen wir ihn durch; es hing an einem Haar.) – Office. (Kelly ist da; er ist froh, dass ich in seinem Komitee sein will; er meint das mündliche Qualifying Exam.) Ich fahre alleine hin und zurück; es geht gut; aber nachher bin ich müde. –Suppes ruft an (er war in LA für Konferenz über Management Sc., hat vorgetragen, bekommt Reise bezahlt. Ich sage, er kann für eine Stunde herkommen. 7-9 hier. Er sagt, er hat mit jungem Physiker angefangen, Thermodynamik und statistische Mechanik zu axiomatisieren; dabei will er auch mein Entropie ms studieren. Er ist jetzt hauptsächlich beschäftigt mit utility problem; auch mit learning th., er hat einen Psychologen, der die Experimente macht.) 9h kommen Kalish und Micheline kurz; dann fahren sie ihn zum Flughafen.
Miss Britt¾ Stunde hier (über den letzten Text der These, den ich gelesen habe). – Haarschneider. – An Meyers Übersetzung gearbeitet. 🕮
An Meyers Übersetzung gearbeitet (AS der Mengenlehre umgearbeitet). – 10 Minuten spazieren.
2-4 mündliches Qualifying Exam für Ruth Anna Mathers. (Dabei Yost und Kalish; Psychologe Monat, Chemiker Richard. Ich beginne mit Fragen über Operationalismus. Yost stellt Fragen über Perzeption, Rot sehen, Halluzinationen, usw.; teilweise sehr unklar; sie gibt aber immer gute, klare Antworten.) Ich fahre hin und zurück. – (Abends fragt Ina, ich wir nicht Maue einladen könnten hierher; sie könnte das Kind für Helmers bringen, damit würden die eine Fahrt bezahlt.
3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück.
Mit Ina spazieren. – Für Übersetzung; Mengenlehre gearbeitet.
(Kein Department Meeting). – 15 Minuten spazieren. – Erwiderung auf Lenz fertig korrigiert (1. Version).
20 Minuten spazieren, mit Ina. – Über Mengenlehre.
11 – 3 ½Mia hier. (11 – 1 ½ mit ihr gesprochen, über Determinismus. Ich sage gegen Reichenbach: Das ist verträglich mit freier Handlung, wobei letztere durch ein counterf. definiert wird. Sie bringt immer wieder R’s Argumente wieder, auch nachdem sie schon zugestimmt hatte; das scheint doch emotional stark behaftet. – Beim Essen erzählt sie über ihr Erlebnis mit Lysergic Säure, mit Dr. Siegfried Cohen, einem Internisten. Sie genoss sehr die Farben und sonstigen schönen Eindrücke; später auch Depression und Tränen, aber auch wichtige Einsichten über sich selbst, durch Assoziationen mit Kindheit.) –
12 – 2 ½bei Helmers. (Er fragt mich über für mehrere Familien; er möchte vereinfachten Approach für🕮 Sozialwissenschaft, für seine Arbeit mit Rescher.) Ich fahre hin und zurück. – An Mengenlehre für Logikbuch.
Mengenlehre für Logikbuch fertig gemacht. – (Nachmittags zum Notar, S.V. 11973, Gebäude mit vorne Patio mit Palmen.) –
3-5 Seminar. Mia fährt mich hin und zurück; Klopfer ist dabei; wir fahren ihn nach Hause.
Aufgaben für Symbol Logik (von Dave Kaplan) durchgesehen. 5:15-8 Mia hier. (Nachmittags 1 ½ Stunde mit ihr über Freiheit und Determinismus! Ich muss alle Dinge immer wieder erklären, weil sie immer wieder schon widerlegte Argumente vorbringt. Das Ganze ist für sie sehr gefühlsbesetzt, weil es sich um Reichenbachs Auffassungen handelt.) (Nachher bleibt sie noch lange bei Ina.)
XI / 1956 (Kaplan hat telefoniert, dass ich nicht zum Meeting zu kommen brauche.) Jourdain über Frege gelesen.
Vormittags fühle ich mich tense, gehe zu Bett. An Meyers Übersetzung gearbeitet. Mittags nicht auf. Nachmittags geht es mir etwas besser. Mehrmals auf und Sachen geholt. Zum Abendessen auf.
Es geht wieder gut. 5 Minuten spazieren. – Meyers Übersetzung – Poppers neue Erwiderung gelesen (auf unsere zusammen 5 Seiten erwidert er mit 8 Seiten. Voll von Entstellungen, Konfusion, vielen Behauptungen, dass BH’ jetzt alles zugegeben habe, und Evasion meiner wirklichen Behauptungen.)
4 TV (Huerley und Beard). – Dann wir mit Klopfer zu Jokls; dort kommt dann Ekstein. (Er war hier zu Vortrag und Consultation; ein Freund hat ihm die Stadt gezeigt, es gefällt ihm gut; er möchte vielleicht herkommen, aber hauptsächlich für Unterricht und Forschung. Jokl sagt, da gäbe es sicher Möglichkeiten.) 🕮
An Meyers Übersetzung. – 10 Minuten spazieren, mit Ina. – (gebadet)
Vormittags zur Wahl (an Terryhill, St.). – 3-5 Seminar. – Abends am TV: Eisenhower großer Sieg; es war erwartet, aber es ist doch deprimierend.
2-4 Examen Kelly (mündliches Qualifying, in Engin. School. Er spricht gehemmt, langsam, übermäßig vorsichtig. Ist aber intelligent.)
10-11 Examen Miss Farrel(in Educ.) Auch Kaplan da. Sie spricht sehr gewandt und intelligent. Verteidigt gegen Kaplan und andere, dass das letzte Ziel nicht theoretisch oder wissenschaftlich zu rechtfertigen ist.) – Abends zusammen (nach langer Zeit); sehr gut.
Nachmittags Autobiographie diktiert (endlich wieder; weiter an §F: Wien). – Mittags Mutzli hier. –
Autobiographie diktiert (§F fertig). – Mittags Klopfer und Frau hier. (Wir erzählen gegenseitig von Gruppen und Leuten in Deutschland; beide waren in Verbindung mit Gruppen, die aus der Jugendbewegung kamen und sozialistisch waren; religiöse Sozialisten, Tillich usw., Bund für soziale Arbeit; Nohl, Nelson-Anhänger. Sie kannten Frau Cloos, die Mutter, gut in Berlin. Beim Essen erzählt Ina, dass Klopfer im Seminar zu mir als „Rudi“ Bezug nimmt; daraufhin schlage ich vor, Vornamen zu sagen, „Bruno“, und er könne „Rudi“ „Rudolf“ oder „Carnap“ sagen, wie er wolle. Er sagt dann auch „Du“ und ich dann auch. Die Frau ist nett, und an allerhand interessiert; sie wird von Jungianer in Zürich analysiert; ich spreche von meiner Analyse in Princeton. Sie spricht von dem großen Erlebnis der zweiten Freideutschen Tagung auf dem Meißner 1923. Sie laden uns herzlich nach Carmel ein.) – 5 ½ bis beinahe 9 ( anstatt 7:30!) Department Party bei Robsons mit TA und Frau, 🕮 40 bis 50 Leute, meist im Garten. Ich sitze in bequemem Korbstuhl. Mit Meyerhoffer und Frau gesprochen; sie hat Bildhauerei und Malerei getan, aber ohne Schulung; jetzt nimmt sie aber Stunden im Kunst Department in Zeichnen; ihre „Philosophie“ dabei ist, dass man Verstand und Willen ausschalten muss und die Formung aus dem Gefühl alleine kommen muss, ich stimme zu. Sie waren in Deutschland; sie sagt, sie liebt das Land so sehr, aber es war keine Verständigung möglich mit den Menschen, sie hasst sie. Mia erzählt von dem Erlebnis mit Lysergic Acid; beide Meyerhoffs sind dafür, es auch zu tun. Sie sagen, Forthams habe es schon wiederholt getan; er wohnt bei Heard. Später sitze ich draußen auf dem Sofa. Mit Herb Morris64Herbert Morris, vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Herbert_Morris_(philosopher) und Frau Virginia. Er fragt, wie man psychoanalytisch erklären könne, dass sie das Lesen aller Bücher, Romane und theoretische, vor dem Ende abbricht. Ich sage: wie Don Juan mit den Frauen; jedes Buch erfüllt nur eine Seite in ihr, sie sucht die vollkommene Erfüllung; aber die gibt es nicht; auch nicht in Menschen; sie solle aber doch nicht von ihm weglaufen. Er sagt, sie habe Russells Geschichte der Philosophie gelesen, und dann Windelbands, beide ohne Befriedigung. Ich: Hier ist ja die Einseitigkeit besonders klar: es gibt keine „vollkommene Wahrheit“. Er: Dies habe ihn etwas Wichtiges gelehrt, dass ein weiser Mann wie ich sage, es gebe keine vollkommene Wahrheit. Er erzählt von Northrop, der sei so intolerant gegen Positivismus, dass er einen Satz über Verifizierbarkeit aus einem ganzen Paper herausgegriffen und in einer ganzen Seminarsitzung kritisiert habe. Northrop habe gesagt, er habe das Paper auch mit Einstein besprochen; und der habe ihm zugestimmt, dass die Ansicht der Positivisten über Realität ganz verkehrt sei. Morris selbst ist nicht positivistisch, aber beeindruckt von Reichenbachs klarer 🕮 Darstellung, z. B. von Einsteins Auffassung über Gleichzeitigkeit. – Kurz mit Main. Er sagt, sein Qualifying Exam sei ein failure gewesen; ich: Examen sind unwichtig, ein besseres Urteil bekommt man durch persönlichen Kontakt; und aus der Thesis. Er: Ich werde seine Thesis nicht like, denn er wird gegen alle meine Auffassungen sprechen. Ich: Darauf kommt es nicht an, sondern ob er Fähigkeit zeigt zu gutem Argumentieren. Er: Das Wichtigste ist der Mann selbst. Ich stimme zu und sage, er wird ein guter Philosoph werden. Er ist beeindruckt.) Ich fand die Party mehr erfreulich als andere; mit guten Gesprächen. Nachher nicht besonders müde.
12 – 2 ½Bohnert hier. (Er wird vielleicht diese Woche Analyse anfangen. Er hat diese Woche Urlaub, will an Diss. Arbeiten. Nach Weihnachten hat er nochmal 1 ½ Wochen Urlaub.)
An Autobiographie, Sektion Wittgenstein gearbeitet.
3-5 Seminar, Mia fährt mich. Wir fahren nachher Klopfer nach Hause, und Dave Kaplan zu uns. Da ist René (sie wollte nachmittags mit Ina deutsch studieren; hat aber meist stattdessen über ihre Arbeit in der Klinik gesprochen; sie will resignieren. Ich lese auch ihren Brief; er ist zwar kritisch, aber ich finde ihn nicht zu scharf. Ina hat Bedenken.)
An Autobiographie (über Wittgenstein).
2-4 Department Meeting . Dann 4-5 Office (Kimble, der Mathematikerfreund von Dave Kaplan. Er wünscht Referenzen über Einfachheit von Funktionen; ich nenne Kemeny). Ina fährt mich. (Sie hat inzwischen für neues Auto abgeschlossen, bei Moore, für großen Rambler65https://en.wikipedia.org/wiki/Rambler_(automobile)#1950 %E2 %80 %931957 1957, mit Diskount. Aber sie hat die Farbe nicht gesehen.)
Autobiographie (über Wittgenstein, fertig umgearbeitet). Dann 🕮dann in Recorder diktiert (aber dann, nach Spulenwechsel, versagt auf einmal der Motor). – Ina hat das neue Auto gesehen; sie findet das Grün zu schreiend. Aber jetzt ist es sozu dunkel für mich, es zu besehen.
Autobiographie diktiert (§G fertig, über Zirkel). – 11 ½ – 1 ½ Bohnert hier. (Über semantische Regeln für seine theoretische Sprache. – Dr. Hacker hat ihm allerhand Tests geben lassen, Rorschach TAT‚IQ (hier war er merkwürdiger schwach in elementarer Arithmetik). Ina kommt; Bohnert hat Lunch mit uns. – Dann fahren wir zu Moore, ich besehe das neue Auto; ich finde das Grün zwar etwas stark, aber nicht unangenehm. (Es stellt sich heraus, dass die ursprüngliche Dealer das Auto nicht mehr zurücknehmen würde. So beschließen wir, es zu nehmen. Wenn wir uns nicht ganz an die Farbe gewöhnen, können wir es neu lassen.) –Bohnert kommt nochmal (weil er plötzlich große Schwierigkeit sieht in seiner Sprachform mit Existenzoperator. Ich zeige ihm, dass mit den Sätzen in seiner Sprache selbst alles in Ordnung ist. Aber er zeigt auf, richtig, dass ein Wissenschaftler dann auch alle singulären Sätze in das einschließen muss. Ich schlage vor, um diese sehr umständliche Formulierungen zu vermeiden, doch theoretische Konfigzu verwenden, aber als „uneigentliche“; das ist viel ähnlicher der wirklichen Sprache der Physiker. Seine Existenzform ist trotzdem gut und nötig, wenn man sagen will, was die Gesamtbeobachtung eines Wissenschaftlers ist, über Gesetze und Fakten zusammen, in vollständig interpretierter Sprache. – Auch über induktive Logik; ich: basiert auf physikalischem Frame; er möchte es doch lieber basieren auf Beobachtungssprache, weil dort die Evidenz ausgedrückt wird.) Wir behalten ihn zum Abendbrot. Bis 7 ½. 🕮
Morgens sehr tense (heute früh hatte ich wieder an Popper gedacht und mich geärgert); 1 Miltown. Doch aufgestanden. – Nachmittags fühle ich mich etwas besser. – Brief über Autobiographie an Feigl und Hempel diktiert in Recorder.
Vorwort für englische Logik geschrieben. – Mittags Mutzli hier. (Sie erzählt von Bruder und alkoholischen Schwestern, bei denen sie einige Tage in San Franc. waren.) – 15 Minuten spazieren mit Ina.
3-5 Seminar. Mia fährt mich jetzt immer hin und zurück.
Autobiographie.
Autobiographie. – Alte Folder durchgesehen.
4-6 Abe Kaplan, Myra Cholden, Frau Jokl, und Mia Reichenbach hier. (Wir sitzen in großem Kreis im Wohnzimmer und haben gemeinsames Gespräch. Auf Abes Fragen über Psychologie der Philosophen spreche ich von Nohl, Dilthey, Roth, Sievers. Myra erzählt von ihrer Arbeit mit Kindern für Adoption.) Mia bleibt zum Abendessen. Ich gehe nach 8 zu Bett. Mia bleibt bei Ina bei 9 ½. (Sie ist einsam, besonders da Frank einige Tage fort ist. Sie sagt, sie kann noch keinen Fortschritt in der Analyse erkennen. Sie ist unwillig, dass er im College nicht besser arbeitet und daher schlechte Grades bekommt.)
1-3 Helmers hier. – Autobiographie, Transkript durchgelesen. Leblanc Aufsatz gelesen. – 20 Minuten spazieren mit Ina; nachher müde, gelegen. – Abends gebadet. – 12h nochmal zu Ina gegangen; ich nehme sie auf den Schoß und versuche, ihre Depression zu überwinden.
Nachmittags zum ersten Mal neues Auto gefahren. Zum Haarschneider.
2-5 Department Meeting. (Ich über Travis Diss. Plan.) Ich fahre selbst, im neuen Auto, zurück im dunkeln.
Ich fahre zu Dr. Fordes Labor (für Urin- und Blutprobe). Ich bringe Ina Blumen (2 Dozen rote Nelken; sie sagt, zweimal mit ein Dozen würde alles bedeuten.) – Mittags Mutzli hier. – Transkript Autobiographie gelesen.
XII / 1956 Autobiographie gelesen. – Mittags Bohnert hier.
Mittags Helmers hier. – Nachmittags TV.
Autobiographie, erste Hälfte fertig; an Feigl und Hempel geschickt. – 10 Minuten spazieren.
3-5 Seminar. (René arbeitet nachmittags Deutsch mit Ina.)
(Dr. Forde telefoniert: Bluttest und Urintest sind beide „perfekt normal“.)
(Department Meeting ist abgesagt worden.) Salmon gelesen, über Rechtfertigung der Induktion.
Überlegungen zur Übersetzung „Logik“. – Nachmittags 15 Minuten spazieren. Später Rya Sobler hier.
Autobiographie §K durchgearbeitet zum Diktieren. – 3 Mia kommt (fragt um Rat für Veröffentlichung; schlägt vor, dass ich Ruth Anna bei Werkmeister empfehle). 4-7 Party; Piatt, Morris, Meyerhoff, Sayes und ihre Frauen, und Mia. (Montague hat Erkältung, konnte nicht kommen. Ich zeige Morris und 🕮 Sayes den Garten. Meyerhoff verwickelt mich gegen meinen Willen in ein Fachgespräch; er fragt, was die Kriterien für Richtigkeit einer philosophischen Theorie sind; ich sage, das hängt von der philosophischen Richtung ab. Piatt spricht von seiner Tätigkeit in der humanistischen Bewegung. Er meint, in den letzten 10 Jahren seien die Studenten mehr weggekommen von der Religion. Sein Zwiespalt mit dem Vice President Rosenfeld der AMA besteht darin, dass Piatt den Term „Religion“ beibehalten möchte, trotz seines Irrealismus und Atheismus, weil man dann besser auf die Leute einwirken kann. 6 ½ gehen die meisten. Ich halte noch Ed Sayles und seine Frau Barbara hier. Sie hat nettes schmales Gesicht, mit glatt anliegenden schwarzen Haaren. Sie ist aus Berlin; unterrichtet Deutsch an UCLA, und arbeitet für degree in deutscher Sprache und Literatur.)
Heute mittag war ich tense, leise Schmerzen im Rücken; ich nehme 1 Miltown und 2 Bufferins; nachher bei der Party vergesse ich alles, und nachher ist alles verschwunden.
Morgens tense; ½ Miltown. –TP. – Für Seminar gearbeitet.
Heute besser. – 3-5 Seminar. Nachher müde. (Nachmittags René bei Ina, für Deutsch.)
Nachmittags zur FahrprüfungCulver City (für Verlängerung meiner nur zweijährigen Drivers Lizenz. Schriftliche Fragen über Traffic Regeln: nur 1 Fehler. Fahrprüfung: nicht bestanden, hauptsächlich weil ich durch eine Fußgänger Kreuzung fuhr, während ein Mann darin ging. Ich schaute hauptsächlich nach hinten rechts, um in den rechten Lane zu gehen. Der freundliche Prüfer sagt, ich soll es nächste Woche wieder machen, „kein Grund, warum ich es dann nicht 🕮 bestehen sollte“; vor und hinter einer Rechtsbiegung sei ich nicht immer möglichst weit rechts gewesen; und dasselbe links; nach Starten des Motors habe ich vergessen, in Gear zu gehen. Von 100 Punkten 37 ab, Rest 63, darum nicht bestanden.) Ich bin enttäuscht, aber nicht zu sehr. Ina fährt mich zurück. Dann müde, hingelegt.
Nach dem Frühstück im Badezimmer, beim Bücken und dann beim Fensteröffnen Rücken gespürt (kein richtiger Schmerz); ich bin erschrocken und lege mich ins Bett. Vormittags zweimal einige Minuten aufgestanden, sehr tense und jittery, trotz Miltown. Mittags zum Lunch aufgestanden. Ich beschließe, doch zum Department Meeting zu gehen; ich denke, die Gespenster sind da wegen der verfehlten Prüfung gestern; und ich will ihnen zeigen, dass sie mich nicht unterkriegen können; das ist sicher der beste Weg, um die Nachwirkungen von gestern zu überwinden. Ina fährt mich hin und zurück. 2-5 Department Meeting. (Lange Diskussion über Katalog für nächstes Jahr, die Beschreibungen der Kurse; ich stimme Kalish und Montague zu, „aristotelische Logik“ wegzulassen, gegen Kaplan.) Ich bin sehr froh, dass ich gegangen bin, und dass es so gut ging; die fr Depression von heute morgen ist verschwunden. Hingelegt: zum Abendbrot wieder auf.
Ich fahre zum Blumenladen, rote Nelken für Ina morgen. – Notizen für Aufsatz „Die Philosophen und die Rolle der Philosophie“ geschrieben. – Abends gebadet.
§N (Sprachplanung) durchgelesen. Mittags Helmers hier (sie haben heute morgen 24 Minuten mit Batzinger gesprochen; die wollen in Österreich bewirken, dass das Baby einen Vornamen bekommt. Sie bringen das Mobile, repariert und vergrößert, und ein Bulletin Board für Ina. Sie haben gestern meinen Tape Recorder von Reparatur abgeholt; 24$!). Nachmittags 🕮 Teil von §N diktiert.
11-2 bei Kaplans (für „Brunch“. Dort ist der Mathematiker Spanier von U. of Chic.; er war jetzt 3 Monate bei Ramo-Wooldridge, für Spieltheorie. – Ina fragt nach der Chance, dass ich noch ein weiteres Jahr nach 1958 bleiben kann; er sagt: 90 %; aber er weiß keine Präzedenzfälle; solange er hier ist, ist es im Philosophie Department nicht vorgekommen.) – Nachmittags §N zu Ende durchgelesen und weiteres Division diktiert.
Morgens etwas jittery; ½ Miltown. – Für Seminar vorbereitet (Gödel).
3-5 Seminar (Gödel).
15 Minuten spazieren. – Dave Kaplan Exerc. für Übersetzung für Übersetzung Logik gelesen. – Nachmittags mit Ina Auto gefahren, zum Üben von U-turns usw.
Zweite Fahrprüfung, bestanden. (Die erste war 12.12., der Mann heute ist freundlich und sagt, ich brauche nicht nervös zu sein. Ob ich Fragen habe. Ich frage einiges; er sagt, außer den Regeln muss man auch sein eigenes Urteil benutzen. Ich mache heute nur einen ernsten Fehler: ich fahre durch ein Stoppzeichen. Ich mache U-turn und „parallel Parken (neben mehreren Autos halten und dann zum Parken zurückfahren) richtig. – Er sagt, er hebt zwar die Zeitbeschränkung auf; aber weil ich in 1954 schon das fee von 3‚- für 4 Jahre bezahlt habe, kann meine Lizenz jetzt nur für 2 Jahre ausgestellt werden!)
Langen Brief an Küstermanns diktiert. – (Ina ist mit René und Kindern aus deren Klinik zum Disneyland, den ganzen Tag.) Mittags fahre ich zu Mutzli, zum Lunch; 1 ½ Stunden dort. (Sie ist beruhigt, weil endlich Brief von ihrem Vater, und Schwester für sie und ihre Mutter. Aber sie wartet noch vergeblich auf Anruf 🕮 von Washington über das Visa für das Kind in Österreich.) – Nachmittags §P Durcharbeiten für Diktieren angefangen.
12-3 Bohnert hier. Wir sitzen auf der Veranda. (Ich zeige ihm den Aufsatz von Ramsey, der Symbol in Klammern für theoretische Sprache anwendet.) – Angefangen eine neue Idee für Symbol für eine Familie: \(\lambda{}\) ändert sich mit zweistelliges Symbol; in Elementen. –§P fertig durchgelesen, und Teil diktiert.
Über \(\lambda{}\).
12 ½ – 2 ½Mia hier (wir schenken ihr die 4 Bände „Welt der Musik“; sie schenkt uns Gläser.) 5 Singers hier. (Er wird hier an Anthropologie Meeting teilnehmen. Sie wohnen im Hotel Gensington. Ich erzähle etwas von Psychoanalyse, vom Department hier.) 6 ½ kommen Helmers und Bohnert. Bis 9h! (Singer erzählt aus Indien. Über das Kastensystem, und das Sprachproblem. Ich sage: IL ist die einzige Lösung.) (Ich gebe Ina Scheck 450‚- in Post kästchen Baum.)
Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet. – 12-3 Singers hier. (Er erzählt über Probleme von Beschreibung von Kulturen; Frage über Begriffsbildung. Sie haben keine klaren Begriffe.) – Abends Wim hier. (Ich über meine Mutter.)
Weiter über \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mittags Mutzli hier.
XII / 1956OLos Angeles (Singer macht Farbaufnahmen im Garten; ich werde müde vom Herumstehen, die Leute kommen immer nicht. Ich sehe mürrisch aus; dann sitzen wir auf dem Sonnendeck und sprechen über Probleme von Singer: Begriffs- und Theoriebildung in Anthropologie. Dann alle zusammen beim Essen.) – Nachher nehmen Helmers alle zu sich, auch Ina fährt später hinüber.
I / 1957 Autobiographie (§P fertig diktiert, § 5 angefangen.) (Ina mit Helmers zu Soblers in Malibu.)
Vormittags mit Ina spazieren, 15 min. – Autobiographie. § 5 und §T fertig diktiert.
Über Symbol gearbeitet (\(\lambda{}\) abhängig von \(\sum{}\) s i2).
Wiederholungszeichen
9 ½ – 12 ½ Mathews und Kuhns (über Wiederholungszeichen. Erste Zusammenkunft seit einigen Monaten, weil ich zu sehr mit Autobiographie und Anderem beschäftigt war.)
Mostowskis Buch gelesen.
2-4 Dr. Marchio hier. (In Genua Leiter der Korallendivision vom U.S.I.S. beim amerikanischen Konsulat in Genua. Studierte früher Biologie an der Universität Genua; bekam dadurch Interesse an Grundlagen der Biologie, Philosophie der Wissenschaft, und logischem Positivismus. Gab die Universitätslaufbahn einstweilen auf, weil sein Professor Vitalist war und kein Interesse an Grundlagenproblemen hatte; und weil er heiratete. Hatte jetzt 3 Monate in US, hat Frank gesprochen, Chicago und Berkeley (?) besucht. Hat hier mit Bertalanffy gesprochen; das war ihm aber zu ähnlich zu Driesch. Er selbst glaubt aber auch an Autonomie der Biologie. Er kennt Pasquinelli, will mit ihm vielleicht eine „Gesellschaft für Philosophie der Wissenschaft“ gründen, die im Unterschied zur Methodos Gruppe alle Richtungen umfassen soll. Ich nenne ihm einige Bücher.) 🕮
3-5 letztes Seminar (über Gödel – Gentzen; sie sind sehr interessiert). – 6:30-7:45 Senior hier (er rief vom Mount Sinai Hospital aus an, wegen Seminar schlug ich Abendessen vor. Er plappert unaufhörlich und ermüdend über seine Probleme von Molekularstruktur und seine Auffassungen. Mia ist dabei. Die beiden zwinkern sich oft gegenseitig zu, wenn er sich entschuldigt für das Sprechen auf schwierige Probleme, da er mich ja so selten sähe. Dabei ist er aber gar nicht gewillt, zuzuhören, wenn ich ihm etwas sage. Er sagt, sobald der Schilpp Band erscheint, will er es kaufen. – Er fährt dann im Taxi zum Flugfeld.) Mia bleibt noch; ich bleibe noch auf bis 9¼.
2-4 mündliches Qualifying Examen Travis (dabei auch: Klopfer, und der Psychologe Seward1Wahrscheinlich der Psychologe John P. Seward (1905–1985): https://psycnet.apa.org/record/2009-09647-001. Ich frage über quantitative Begriffe. Er antwortet gut und klar.)
2-5 Department Meeting (Bornstein über seinen Thesis Plan, über Cassirers philosophische Anthropologie. Ich frage, wo der Unterschied zwischen philosophischer und empirischer Anthropologie ist. Meyerhoff hat das Topic vorgeschlagen, und will es leiten, es gegen approbiert.)
Gearbeitet über paralleles \(\lambda{}\). – 15 min. spazieren.
Sidney Tri hier. (Hat MA in Physik, möchte Ph.D. In Philosophie machen, Philosophie der Wissenschaft; ich nenne ihm Bücher zu lesen, er kennt allerhand, auch M&N, will mein Semantik Seminar auditen. Ich rate ihm, mit Kaplan über Anforderungen in Kursen und Examen zu sprechen.) – Über \(\lambda{}\) gearbeitet.
Wiederholungszeichen
Nachmittags zum Zahnarzt (Zähne gereinigt und nachgesehen; 3 kleine Cavities unten rechts vorne müssen gefüllt werden (am 25.) und ich lasse die untere Platte da, weil kleiner Sprung anfängt. – Ich hole den 🕮 Taperecorder von Reparatur ab (Westwood Boulevard; 8.90 für neuen Belt und aligning.) – Ich kaufe rote Nelken für Ina.
Ich fühle tense; vormittags ½ Miltown2https://en.wikipedia.org/wiki/Meprobamate, spät nachmittags 1 ganzes. – Term Papers gelesen.
Langen Brief an Feigl diktiert (zweimal, weil Mikrofon vergessen). – Abends etwas deprimiert; Musik hilft.
Haarschneider. – Mittags Mia hier (Routledge hat die Aufsatzsammlung angenommen, 11 Aufsätze; jetzt beginnt sie fleißig zu übersetzen.) – Nachmittags Recorder diktiert (Autobiographie, großen Teil von §UA.) – Abends überraschend zusammen; besonders gut. (seit 2 Monaten.)
Weiter diktiert. – Alleine spazieren 10 min. –
Über \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mit Ina spazieren 15 min.
Wiederholungszeichen
Wiederholungszeichen, abends tense.
Morgens kalt. Ich mache die Heizung an und den elektrischen Heizer im Badezimmer. Im Schlafzimmer spüre ich plötzlich etwas vage im Rücken und lege mich wieder hin; Miltown und Heizkissen. Trotzdem ängstlich und jittery. Ich versuche wieder aufzustehen, aber im Rücken ist alles tense und ich bin ängstlich. Vormittags noch ein oder zweimal versucht, aufzustehen; aber ich bin zu jittery und lege mich gleich wieder hin. Ganzen Tag im Bett. Nachmittags und abends noch mal je ein Miltown. Abends sind die Rückenmuskeln abgelegen, weil ich zu tense war, und mit dem Schreibbrett immer unbeweglich auf dem Rücken lag. Darum abends mal auf den Bauch gelegt, mit Heizkissen auf dem Rücken. – 2 lange Term Papers gelesen. – Abends Ina etwas bei mir, mit Musik, und Zärtlichkeiten; das tut gut. – Gut geschlafen.
Ich fühle mich erheblich besser. Aufgestanden zum Waschen; später zum Zähneputzen. Ganzen Tag im Bett, aber öfter kurz 🕮 aufgestanden, Sachen geholt usw. – Vormittags Wick hier: ich mache Comments an sein TP. –TP gelesen. – Nachmittags Dave Kaplan hier (über Exerc. für mein Buch).
Wieder gut; aufgestanden. Über \(\lambda{}\) gearbeitet.
Wiederholungszeichen. – Nachmittags zum Zahnarzt gefahren (Er macht 3 Füllungen, unten rechts vorne, 2 Porzellan, weil sichtbar und eine Silber.) (Nachmittag René bei Ina.) (Mutzli im Hospital, für Auskratzung; sie fürchtet sich sehr davor.)
In Recorder diktiert: Autobiographie §U (Amerika) zu Ende. – Ein wenig über \(\lambda{}\) gearbeitet.
Autobiographie, §V (Werte) durchgearbeitet und diktiert. Damit ist die ganze Autobiographie fertig diktiert. – Mittags Bohnert hier. (Nachmittags Ina zu Helmers.)
An \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mittags Mia hier. – Abends etwas ghosts; aber doch mehrmals aufgestanden, und schließlich etwas getanzt.
Beim Aufstehen tense und zittrig. Ich lege mich kurz wieder hin, raffe dann allen Mut zusammen und gehe waschen. Nachher gehe ich in die Küche; Ina rät, mich wieder hinzulegen. Ich bleibe ganzen Tag im Bett, aber öfter mal kurz aufgestanden. Als ich zum Abendbrot aufstehen will, spüre ich einen kleinen Twitch im Rücken. Ich lege mich wieder hin, versuche es dann nochmal, aber ich bin zu tense und ängstlich.
(Ina fährt zum Dr.) Ich bin zittrig beim Aufstehen. Ich rede mir zu, dass es wichtig wäre, heute zum Zahnarzt zu gehen, damit ich die Platte repariert zurück bekomme sicher vor der Klasse nächste Woche. 🕮 Ich wasche mich, gehe später nochmal herum. Schließlich werde ich ruhiger, und das Zittern hört auf. – Ina fährt mich zum Zahnarzt 11h; es geht aber gut auf der Fahrt und dort. (Er nimmt Abdruck für lining für die untere Platte.) Ich bin sehr froh, dass ich den Mut aufbrachte, zu gehen; dadurch fühle mich mich auf einmal viel besser. 12-1 hingelegt. Dann Dave und René Kaplan hier; mit ihm gesprochen, dann Lunch. Nachmittags wieder ganz auf; mit ihm längere Zeit gesprochen, (über Exerc., und Readership für nächstes Semester.)
(Auf meine Frage sagt Kaplan, ich brauche nicht zum Department Meeting kommen, weil heute noch nicht die Examensfragen besprochen werden, sondern hauptsächlich die Verteilung der Assistenten; ich sage ihm, Dave Kaplan ist bereit, für mich als Reader zu arbeiten.) Ich begleite die Exercises f. „Logic“, die Dave Kaplan geschrieben hat. – Um 6h bücke ich mich am Schreibtisch, es kommt eine leise Spannung im Rücken. Ich bleibe aber noch sitzen. Etwas später lege ich mich aufs Bett, stehe zwischendurch auf zum Badezimmer usw. Ich fühle deprimiert. Ich gehe zum Abendbrot hinüber, fühle mich aber jittery, und gehe gleich zurück ins Bett, und bleibe liegen. Ich beschließe wieder einen Analytiker zu sehen (Ina hatte es mit Dr. Palstrom besprochen, und er meinte, es könnte doch helfen, wenn ich wöchentlich ein oder zweimal jemand sähe). Wir überlegen es; ich mir scheint es aber richtiger, dass ich Dr. Kupper anrufe, nicht Dr. Palstrom. Es beruhigt mich, zu denken, dass ich wieder etwas tun will, was mir helfen wird.
II / 1957Ich rufe Dr. Kupper an. (Ich sage, es ging meist gut, aber doch zuweilen die Ängstlichkeiten; zuweilen ein oder zwei Tage im Bett, besonders jetzt in den Ferien. Ich wollte Rat fragen, ob ein oder zweimal wöchentlich nicht doch helfen könnte; für die intensive Therapie, von der er zuletzt sprach, am 27.6., könnte ich 🕮 mich doch nicht entschließen. Er sagt, er selbst würde für etwa ein halbes Jahr keine Zeit haben. Ich: ich meinte auch nicht notwendig er selbst, weil er mir damals schon sagte, er habe keine Zeit. Ich wollte aber seinen Rat, und ob er mir jemanden anderen empfehlen könnte. Er sagt, er will sich umhören; er denkt, er kann innerhalb einer Woche jemanden finden; dann wird er mich anrufen.) Es beruhigt mich, dass ich jetzt den einleitenden Schritt getan habe, um wieder Hilfe zu bekommen. Ina ist auch froh darüber (sie meinte zuerst, ich könnte wohl direkt Dr. Palstrom anrufen.) – Nachmittags zum Zahnarzt. (Kleine Adjustierung der geänderten Platte.) Dann fahre ich zu 5 M. Blvd (finde aber keinen Parker Füller, nur Briefwaage). – Ausgeruht; zum Abendbrot wieder auf.
Autobiographie, §K, L, M getippt durchgelesen. – Gebadet (endlich).
Etwas tense (Miltown). – Mittags 5 Minuten spazieren allein. Dann allein Lunch. Ich fühle mich etwas besser. –§N und P fertig durchgelesen. –
Erstes Seminar (Semantik; Phil 272; ca 20 Leute!)
Mit Ina spazieren, 15 min. –
10 Zahnarzt (gestern abend ist eine Füllung herausgefallen, von einem Zahn links vorne unten, an dem die Platte verankert ist. Er macht Silberfüllung. Er sagt, wenn dies nicht halten sollte, müßte man hier, und vielleicht auch rechts neue Goldkrone aufsetzen.) – 2 – 4 ½Department Meeting (über Examensfragen). 🕮 Niemand kommt zur Officestunde. – Ich fahre vormittags und nachmittags alleine; es geht gut.
Meyer Übersetzung gelesen. – Abends tense; aber dazwischen immer wieder aufgestanden.
Mittags Mia hier. (Sie hat erste Hälfte der Autobiographie gelesen, und Stellen für Kürzungen angemerkt.) – Nachmittags Porfirio und Carmen kurz hier. – Ich lese ms von L. J. Cohen für JSL3Wahrscheinlich L. Jonathan Cohen. „Can the Logic of Indirect Discourse be Formalised?“ The Journal of Symbolic Logic, vol. 22 (1957), pp. 225–232. . – Autobiographie §S und T Transkript durchgelesen.
Etwas tense; Miltown. – Ich lese Autobiographie §U. – Mittags 1 – 3 ½Helmers hier. (Ich gebe ihm das ms „Three approaches“ und bitte ihn, die Integrale im Phasenraum nachzuprüfen. Er ist zwar besonders stark beschäftigt momentan in RAND, weil er eine Sache fertig machen muss, und einen Vortrag für Meeting in Princeton Anfang März ankündigen muss; aber er sagt, er wird es doch bald tun.) – Abends sehen wir im TV “The Lark“4US Fernsehdrama von 1957 nach dem Theaterstück von Jean Anouilh mit dem französischen Originaltitle L’Alouette (1952): https://archive.org/details/HallmarkHallOfFameTheLark; es bewegt mich sehr, wie sie ihrem Armeeführer sagt, und später dem Dauphin, dass sie auch selbst oft sehr angstvoll ist; die einzige Hilfe ist dann, so zu tun, als hätte man keine Angst.
Tense; Miltown. (Vielleicht, weil ich in den letzten Tagen Resentment gegen Dr. Kupper hatte, dass er seit dem 1. gar nicht wieder angerufen hat;) - Referee Report über L. J. Cohen ms für J SL diktiert. – Autobiografie-Transkript zu Ende durchgelesen. – Gesuch für Research Komitee geschrieben.
3-5 Seminar. (27 Studenten!)
Meyer Übersetzung durchgelesen. – Mittags Mutzli hier. Ich helfe, den Zipper hinten an ihrer Hose lose zu kriegen. 🕮
1:30-4:40 (!) Department Meeting. (Zuerst über Moody; er scheint der beste jetzt verfügbare Historiker für Altertum und Mittelalter; Vorteil, dass er nicht, wie Böhner und Bochenski, katholische Philosophie vertritt. – Dann regionale Konferenz; einige sind dagegen, Kaplan sehr dafür, es sei eine moralische Verpflichtung des Departments. Suppes ist willig, die Arbeit zu übernehmen, darum stimme ich schließlich zu. Thema: Geschichte der Philosophie; Moody als Banquet Redner.) – Nachher im Office mit Herb Morris! (Er möchte Department Diskussions-„Plan“. Ist sehr für meinen Plan, mich für Fragen und Einwände bereit zu stellen. – Er erzählt von Oxford; Austin ist der beste.) – Ich fahre alleine hin und zurück, obwohl ich morgens wacklig fühlte; es geht gut.
Kemeny Buch gelesen. – Über \(\lambda{}\) gearbeitet.
10-2 Mathews und Kuhns hier. (Über \(\lambda{}\) und Logik von \(\sum{}\)); wir halten sie für Lunch. – Nachmittags noch über \(\lambda{}\) gearbeitet. (Ina fährt abends zu Kaplans, bringt ihnen gebratene Gans; Iona ist gestern vom Hospital nach Operation nach Hause gekommen.)
1 – 4 ½ (!) Helmers hier. (Kurz vor dem Essen und lang’ nachher spricht Olaf mit mir über Teile von „Three appr. über Phasenraumintegrale und .)
11:40-12:30 J.S. Hlobil (ein Tscheche, Gründer und General Manager von Gen. Research Co., BR 2 – 7484 Beverly Hills. Sie machen Research Projekte für Luftwaffen 🕮 Industrie. Sie möchten für ihre Konferenz eine Methode von Kommunikation durch Visualisation, ohne Worte, entwickeln, damit Ingenieure und Wissenschaftler, besonders Physiker, sich besser verstehen. Ich zeige ihm Neuraths „Modern Man“ und Eintrag „Physik in graphischer Darstellung“. Er will das Gebiet von , aber eine Methode ohne Kurven usw., also ähnlicher doch Neurath. (Ich sehe jetzt, dass ich sein Ziel missverstanden hatte, als wäre es begrifflich; darum hatte ich ihm telefonisch Hempels Em. empfohlen.) Ich sage, dass ich selbst nichts von Visualisationsmethode weiß; vielleicht käme Abe Kaplan in Betracht.) – Währenddessen kommt Mia (sie und Ina helfen überlegen, wer dem Hlobil helfen könnte; Mia schlägt Kaplan vor. – Beim Essen spricht sie über meine Autobiographie; anscheinend vermisst sie, dass der Einfluss von Reichenbach auf mein Denken nicht stärker herauskommt; ich sage, der nahe Kontakt mit viel Diskussion usw. war nur, so lange wir in Europa waren. Sie sagt, das Kapitel über prob. hat sie ziemlich erregt; eigentlich waren doch wohl Reichenbachs meine und Reichenbachs Auffassungen nicht unverträglich, sondern ergänzend; ich stimme zu. Sie bedauert sehr, dass wir nach Erscheinen meines Buches uns nicht mehr gesehen haben; wir hätten uns doch sicher schließlich einigen können; er wäre ja immer im Gespräch so ruhig gewesen (!).) – Nachher kommt Mutzli; sie ist aufgeregt, weil übermorgen das Kind kommt. (Sie traut sich nicht, heute zu Hause zu sein, weil die Frau von der Social Agency anrufen oder sogar kommen könnte, um nachzusehen, ob sie wirklich selbst nach NY geflogen ist !). – Nachmittags Dave Kaplan kurz hier. – Abends gebadet.
Morgens jittery. Trotzdem tapfer aufgestanden, herumgegangen und am Schreibtisch gesessen. (Miltown, nachmittags nochmal 1.) – 3-5 Seminar. (Es geht ganz gut; beim Sprechen vergesse ich alle Schwierigkeiten.) Nachher sage🕮 ich , dass es doch gut gegangen ist, bin nicht mehr jittery, nur müde.
An „Three appr.“ gearbeitet.
zwei Wiederholungszeichen.
Vormittags 20 Min. allein spazieren. Heute fühle ich mich besser. (Ina zu Helmers, Monika anzusehen, die heute früh angekommen ist.)
9-10 zum ersten Mal zu Dr. Mott (435 Lund, gegenüber Kupper. Er ist ein freundlicher, jüngerer Mann. Kupper hat ihm nur wenig von mir gesagt. Ich berichte von Princeton, Dr. Wallis, Dr. Kupper; seit Dezember 55 nichts mehr, außer eine Besprechung Juli 56. Vor einigen Wochen wieder Ängste; zweimal im Bett geblieben. Dr. Palstrom regte an, dass ich jemand sehen sollte. Meine Befangenheit beim Hereinkommen. Er sagte, das ist allgemein, sogar in Trainingsanalyse; die Situation ist irgendwie „unfair“ für den Patienten. Er fragt, welche Einsichten über die Grundlagen meiner Symptome ich gewonnen habe. Ich: Mutterbindung, Spannung gegen Vater, homosexuelle Neigungen usw. und über die unausgesprochenen Tabus der Eltern und das wirkt nach, trotz aller intellektuellen Überwindung der alten Moralität. Kein Sex und kein Masturbieren bis Ehe, 26 Jahre alt. – Ich soll nächste Woche wiederkommen; er will überlegen, was dann weiter. Ich sage beim Weggehen, ich fühle jetzt viel leichter als beim Kommen.) – Zum Zahnarzt, aber er ist nicht da. Zu Campanelli Bookstore (ich kaufe neue Parker Feder, 16.50, und Parker Ball Spitzfeder, 3‚-; ich stehe lange herum, bin nachher recht müde.)
Mit Ina spazieren, 15 Min. – Mittags Mia hier. – Entwurf für Erwiderung auf Feyerabend geschrieben. 🕮
Etwas an „Three appr.“ gearbeitet. – 1-3 Bohnert hier. – (Abends Ina zu Kaplans, kocht ihnen warmes Essen, weil Iona noch im Bett ist.)
An Erxerc. für Logikbuch gearbeitet. – Nachmittags Haarschneider. –
3-5 Seminar. – Abends Mia hier; ich nur beim Essen dabei. (Sie sagt, sie hat mein Prob. Buch studiert, auch Contin. etwas, und Lenz Aufsatz und ms von meiner Erwiderung. Sie meint, sie versteht meinen Standpunkt jetzt klar, und denkt, er ist nicht im Widerspruch zu Reichenbachs, sondern sie ergänzen sich; ich stimme dem zu. Sie möchte gern mal mit mir einige Fragen durchsprechen. – Ina hilft ihr mehrere Stunden, die Galleys vom Raum-Zeit Buch mit dem oft unleserlichen ms vergleichen.)
Vormittags fahre ich zum Zahnarzt (er macht die Klammern der unteren Platte etwas fester. Dann sieht er auf meine Bitte die Stelle am Zahnfleisch über der linken Lücke vorn oben außen an; ich frage, ob unter der Haut ein Knochensplitter ist; er sagt, es ist nur eine callous Stelle der Haut, vielleicht durch den Druck der Platte. Er schleift die Platte dort ein wenig ab, damit die Stelle nicht mehr gedrückt wird.) – Mittags Peggy hier (Ina will ihr für das Deutsch-Examen helfen). – 3 – 4 ½Dave Kaplan hier (über Exerc. und Berichtigungen für Logikbuch.)
(Ich telefoniere mit Kaplan; im heutigen Department Meeting wird nur über Flint Professur für 19585Original 1948. gesprochen; ich gebe ihm meine Liste; er sagt, dann brauche ich nicht zu kommen. Nachmittags ruft Doreen an und gibt mir neue Namenliste; ich gebe ihr meine Rangordnung.) – An Exerc. und Korrekturen für „Logic“ Buch gearbeitet.
III / 1957 (Schlecht geschlafen). 9hDr. Mott. Weil es regnet, will Ina mich fahren; aber ich will alleine fahren. (2. Sitzung. Er fragt nach Gehalt, ich berichte auch von Kuppers und Ps Gebühren; darauf sagt er zu 🕮 er will es auch auf 15.- setzen; ich danke ihm dafür. Auf meine Frage sagt er, Durchschnitt ist 20-25. – Er fragt auch, ob ich Wünsche habe, ob ein oder zweimal wöchentlich. Ich: widerstreitende Gefühle; einerseits möchte ich möglichst viel Hilfe haben; andererseits möchte ich unabhängig sein und nicht wieder so ganz ans „Schürzenband“ kommen. Darauf sagt er, dann wollen wir es zunächst wöchentlich machen. Er sagt, er findet, dass für ihn der wöchentliche Abstand etwas lang war, sodass er nicht mehr ganz im Bilde ist; aber das wird mit der Zeit besser werden. – Über Regeln und Planen. Er sagt: Das hat ja zuweilen auch praktische Vorteile; aber für unsere Sitzungen nichts planen!) Ich fahre vergnügt, die Sonne scheint, und ich singe dabei. – Nachmittags Cohens Schilpp-Aufsatz zu lesen angefangen.
zwei Wiederholungszeichen. – Nachmittags spazieren alleine, 15 Minuten.
11-3 Robert Cohen hier. (Er hat vom State College Sacramento ein Angebot bekommen: Associateoder buchstabengetreu „Assoz.“ notieren? Professor, gutes Gehalt, hauptsächlich Physik, auch Philosophie der Wissenschaft. Er hat Bedenken, weil staatlich. Er will das Angebot benutzen, um ein Offer vom Bucknell Callege College in Pa. zu verbessern, wo er nahe bei Grünbaum wäre; noch lieber möchte er an die Boston Universität, wo eine Möglichkeit ist. Er ist erleichtert, dass er jetzt Angebote hat. Er will morgen Pomona besuchen, glaubt aber nicht, dass da etwas herauskommt. Wir erklären, dass hier im Department keine Aussicht besteht. – Er erzählt von England; die Philosophen dort sind ganz uninteressiert an der amerikanischen Philosophie. Die meisten, die Philosophie der Wissenschaft unterrichten, haben keine gründliche Kenntnis von Wissenschaft, ausgenommen Popper und Braithwaite. Von mir kennen sie nur die ganz alten Aufsätze bis 1932. John Wisdom ist interessant, aber kann nur sprechen, nicht zuhören. – Ich sage ihm, dass ich gerade seinen Schilpp Aufsatz gelesen habe, und einige Comments dazu machen möchte. Anfangs weicht er aus, und spricht 🕮 nur von anderem. 10 Minuten vor dem Essen sage ich es nochmal; wieder spricht er von anderem. Schließlich spreche ich dann doch einige Minuten. Ich sage: Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen, es zu verstehen; habe jetzt lange nichts Marxistisches gelesen; die Terme sind oft vage, z.B. „Subjektivismus“; oft 2 Bedeutungen, z.B. „Phänomenalismus“; mein „Aufbau“ ist nur „methodisch phänomenalistisch“, den metaphysischen Phänomenalismus lasse ich dort ausdrücklich beiseite, weil er nicht zur Wissenschaft, sondern zur Metaphysik gehört. Ich sage, ich bin aber froh, dass er das Schlimmste aus der marxistischen Terminologie vermieden hat, nämlich die Dialektik. – Vorher erzählt er auch von Marie Neurath, sie ist sehr tüchtig, erweitert die Arbeit von Visualisation; hat Reise an die Goldküste in Afrika gemacht; die Visualisation ist dann dort für die Wahl verwendet worden. Er hat Neuraths Korrespondenz mit seinem Bruder in Norwegen gelesen; Neurath war in den letzten Jahren sehr bedrückt, einsam, fand in England keine Leute, mit denen er sowohl politisch wie philosophisch übereinstimmte.) – Ina fährt ihn zum Hotel Beverly Hills zurück. (Ich denke nachher, vielleicht war ich zu negativ in meinen Comments zu seinem Aufsatz; ich hatte mich beim Lesen so oft über die unklaren Formulierungen und die Kritik geärgert.) – Nachmittags TV, und etwas gelesen.
Über \(\lambda{}\) gearbeitet. – Mit Ina spazieren 15 Min. – Gebadet.
3-5 Seminar. (Heute geht es mir viel besser. Ich stehe öfters auf und schreibe an die Wandtafel.)
Über \(\lambda{}\). - Mit Ina spazieren, 20 Min.
2 – 4 ½ Department Meeting. (Über TA Gesuche.)
9 Dr. Mott. (Dritte Sitzung. Es geht jedes Mal leichter, zu sprechen. Über Sex; und die Akzeptierung. Er stellt auch Fragen.) – Über \(\lambda{}\) gearbeitet, für morgen. –🕮
Vormittags Matthews und Kuhns hier. (Kuhns hat an Symbol mit S gearbeitet, aber noch keine Lösung, die alle Forderungen erfüllt. – Ich gebe ihm, was ich neu geschrieben habe für „3 Appr.“) – Nachmittags ein wenig über \(\lambda{}\). – Gelesen. –
Abends 7-10 Party bei Robsons. (Ina hat seit gestern Magenbeschwerden und häufiges Erbrechen. Sie geht aber doch mit; um 9h wird ihr plötzlich übel, und sie muss erbrechen. Sie fährt nach Hause, redet mir aber zu, noch dort zu bleiben. – Ich spreche mit Abe Kaplan und Moody; über Rolle der Philosophen in der Politik. Moody erzählt von früheren Zeiten in Europa, auch Wien und Paris; als er noch Geld hatte, das hier in der Depression verloren, daher wurde er dann Philosophielehrer. Früher mal lernte er Klavier professionell, spielte viel Tennis usw. – Ein wenig mit Micheline gesprochen; sie nimmt jetzt elementare Mathematikkurse; sie sagt, die Lehrer sind nicht gut, mechanisches Lernen von Technik.) Abe und Iona Kaplan bringen mich nach Hause.
Gelesen.
In Recorder diktiert: Comments zu Feyerabend; § über „Sprache“ usw für Logic Buch; Briefe.
3-5 Seminar. (Es geht sehr gut; ich stehe mehrmals länger an der Wandtafel.)
Über \(\lambda{}\). – Mittags Dorothy hier. (Sie sind in die neue Wohnung umgezogen.) – Alleine spazieren, 15 Minuten. – Über Hempel-Feyerabend Notes. – Abends sage ich Ina, dass ich mir überlegt habe, dass ich Dr. Mott fragen will, ob ich 2 Stunden haben kann, 🕮 wenn er das für wirksamer hält. Ina freut sich sehr darüber, dass ich meine Widerstände überwunden habe und für mehr bereit bin. – Ich kann lange nicht schlafen.
9 zu Dr. Mott. (Ich sage , dass ich auch die Zwischenzeit als lang empfinde, und für bessere Kontinuität gern 2 Stunden hätte, falls er das für wirksamer hält. Er sagt, er meint, es wäre wirksamer, und er will versuchen, eine zweite Stunde zu finden, vielleicht Mo 12. (Er spricht auch von Do 12 anstatt Fr 9; aber das wäre mir zu nahe am Department Meeting.) Ich erzähle von der ersten Ehe. Er fragt, warum sie auseinander ging, wie ich zu den Kindern war, ob ich noch mit ihnen korrespondiere. Ich erzähle auch von Christiansen; die Naziideologie der Kinder; Johannes jetzt Pfarrer und meine Gefühle darüber. Über etwas über Sex mit Maue (aber noch nicht von den Kindern).) Ich fühle mich nachher sehr gut. –½1-½3 Mia hier. – An \(\lambda{}\) gearbeitet.
An \(\lambda{}\) gearbeitet. – 12 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er hat die Behandlung von Dr. Hacker aufgegeben. Dieser hat ihm gesagt, dass bei seiner jetzigen Einstellung die Behandlung keine gute Aussicht hat. Ich sage ihm, dass ich bei Dr. Mott angefangen habe, und künftig zweimal wöchentlich gehen werde. – Er berichtet über interessanten Bericht, den 3 Leute bei RAND bei der Computer-Konferenz gegeben haben, über Verwendung des Computers zur Auffindung von gewissen lTheoremen im Satzkalkül. Das ist anscheinend nur als Vorstufe gemeint zu ähnlicher Anwendung für Theoreme von ASen, z.B. Geome.) – Nachmittags mit Ina spazieren, 20 Min. –
Über \(\lambda{}\) gearbeitet. (Nachmittags telefoniert Kuhns: Er hat endlich die allgemeine Lösung gefunden, wo Symbol von zusammengesetztes Symbol abhängt. Ich bin froh darüber, und stürze mich gleich darauf, sie näher zu untersuchen.) – 5 ½ – 10 (-11) Paul Ruthling hier. (Es geht ihm geschäftlich gut, besonders mit Silber; sie haben schon einen großen Teil der Hypothek auf Tesuque abgezahlt; sie haben ein Haus in Phoenix gekauft, das sie vermieten. Aber persönlich geht es schwierig zwischen ihm 🕮 und Maria; er ist eigensinnig und will ihr Leben regulieren; sie ist unwillig, sich anzupassen, besorgt und gereizt wegen der Gefahr für ihn und die Familie, und macht ihm heftige Vorwürfe. Anita ist in Boston Universität. Er hat Freunde in Carmen und Marcella. Im Sommer will er in Tesuque ein Camp mit vielen Kindern machen; viele aus Sec, wo ir Gruppe und eine Gruppe für südamerikanische Volkstänze hat. Politisch immer noch links.) – Ich gehe zwischendurch, ½ Stunde Kaplan in einem Panel im TV zu sehen. Dann bleibe ich auf bis 10! (Er bleibt noch bei Ina bis nach 11!). – Trotz 2 großen Nembutal kann ich nicht einschlafen; um 1h noch ein kleines genommen.
Über \(\lambda{}\) (die Lösung von Kuhns geht doch nicht!). – Nachmittags spazieren mit Ina, 20 Min. – Abends gebadet (endlich mal).
3-5 Seminar. – Nachher Mia bei uns. - 8(-9 ½).
Notizen für Aufsatz über „induktive inertia“ (1-2-Wert bestimmt) geschrieben.
Wiederholungszeichen
9 zu Dr. Mott. (Über Schreckträume; Verfolgung von einem Mann. Erinnerungen an den Vater. Anstatt zur Mutter zu tun, wie der Vater tat, wollte ich ihr gleich sein; dadurch kam die Passivität.) Nachher zu Campbells. –
Vormittags spüre ich plötzlich etwas im Rücken. Ich stehe trotzdem auf, fühle mich etwas tense. – Nachmittags bleibe ich im Bett. Um 5 ½ kommen Dorothy und Carmen, sie waren mit Ina, den blauen Liegestuhl für den Garten zu kaufen. Dann bleibe ich auf bis zum Abendessen. Dabei Wim. Abends bin ich ein wenig deprimiert über den Rücken.
Der Rücken noch empfindlich gegen Druck. Ich bleibe im Bett bis 12. Wir fahren zu Helmers (zum ersten Mal sehe ich 🕮die kleine Monika; sie ist ruhig und vergnügt, lächelt leicht, schreit gar nicht. – Gestern und heute am Aufsatz „Rechtfertigung der Induktion“ geschrieben. – Abends überraschend zusammen (zum ersten Mal seit Monaten; schließlich Zeichen).
Morgens etwas tense. Aber aufgestanden, und dann allein gefahren. 12 zu Dr. Mott (Zum ersten Mal montags; über meine Passivität, Unachtsamkeit auf Gefühle Anderer. Er fragt, wie ich in der Klasse zu Studenten bin, z.B. wenn sie fragen. Ich: Mit Studenten helfend und geduldig, mit Professoren zuweilen streng. Über gestern abend.) – Über Induktion. –
3-5 Seminar.
Über Induktion. – Nachmittags Haarschneider.– An Meyers Übersetzung gearbeitet.
Über Induktion. – Notizen zum ms Alexander. –
9 zu Dr. Mott. (Über Mutters Tod. – Er spricht von Bewegungen und Spannungen meines Mundes, die ich nicht bemerkt habe. – Ich sage: Aussprechen hier bringt Erleichterung wie bei Beichte.) –Zahnarzt (nur die Klammern an der unteren Platte fester gemacht.) – An Meyers Übersetzung.
Ina hat einen neuen dänischen Stuhl gekauft; der Rücken kann auf 3 Stellungen eingestellt werden. – Für Meyers Übersetzung. – Über \(\lambda{}\). – (Abends Ina zu Mias Party, mit Streichquartett, bis 12 ½.)
Über \(\lambda{}\). –
IV / 1957 12 Dr. Mott. (Ich probiere, ohne Kissen zu sitzen; es geht gut. Ich sage: Entspannung des Körpers hilft der Seele; Dr. Wallis machte auf solche Dinge aufmerksam, aber es scheint, die Analytiker tun es meist nicht. Er stimmt zu, dass Wallis Recht hatte. Ich sage, wie ich zu Studenten spreche, die vor dem Examen nervös sind: nicht schweigen, sondern laut denken. Er sagt: Befolge ich auch meinen eigenen Rat, wenn ich zu Autoritätspersonen spreche? Ich gebe zu, oft nicht, aber es wäre gut.) – Über \(\lambda{}\).
3-5 Seminar. (Ina fährt mich hin, weil es mir nicht gut geht.) 🕮 (Ina geht dann zu Kluckhohns Vortrag; sie ist enttäuscht: Geschichten unklar, zu viel Metaphorisches und auch Metaphysisches. Mia ist doch zum Vortrag gekommen; sie kommt dann 4:30 ins Seminar, sie war auch enttäuscht von Kluckhohn. Sie fährt mich nach Hause.)
An Meyers Übersetzung. – Nachmittags spazieren mit Ina, 20 Min.
An Erwiderung zu Lenz (Einfügung über Rechtfertigung der Induktion). – Mit Ina 30 Min. spazieren. – Nachmittags neue Idee über \(\lambda{}\) in \(\sum{}\) s i2: (aufgrund einer \(\delta{}\)-Funktion.) – Abends Wim 6-11!).
Über \(\lambda{}\) weiter (die neue Lösung scheint zu gehen). –
1-3 Bohnert hier. (Es geht ihm nicht gut. Erst wollte er nicht kommen, später entschloss er sich doch um. Er sagt, er will Geld zusammensparen, um vielleicht einen anderen Analytiker zu nehmen. Mit Dr. Hacker hat er vor einiger Zeit aufgehört.).
12 Dr. Mott. Von schlechter Nacht Freitag. Er meint: Ich wollte nicht Kontrolle loslassen, aus Furcht, dass die Träume meine Ressentiments gegen ihn enthüllen würden, weil er Fr Stunde abgesagt hatte. – Einfügung in „Erwiderung auf Lenz“ über Rechtfertigung der Induktion englisch geschrieben. – Gebadet.
3-5 Seminar. (Ich spreche lebhaft und eifrig, schreibe auch mehrmals an die Wandtafel, vergesse eine Pause zu machen und spreche bis 5:10). Nachher nehmen wir Dave Kaplan mit zu uns. Da ist René (sie hat mit Ina gesprochen, trotzdem es ihr nicht gut ging, wieder Blasenentzündung, und sie eigentlich zu Bett gehen sollte). Ich sitze noch ½ Stunde mit ihr auf, während Dave einen Wasserhahn repariert. (Ina zu müde.)
Ganzen Tag über \(\lambda{}\) (Versuche II und III). 🕮
zwei Wiederholungszeichen
An Erwiderung auf Lenz gearbeitet.
Über \(\lambda{}\) mit S (Lösung II scheint gut zu gehen); bis 9h abends!
12 zu Dr. Mott (ich erzähle frei von Maue und ihren Kindern, dem Anfang mit Ina in Wien, dem „Wahrheitsfanaticism“.) Nachher bei Wertenrave Einkommenssteuersache abgeholt; und beim Zahnarzt kurz (nochmal für fester machen der Klammern unten; er findet eine Füllung herausgefallen; ich soll am 18. wiederkommen.)
10 – 12 ½Matthews und Kuhns hier (zum ersten Mal seit 5 Wochen. Ich zeige ihnen meine Lösung von \(\lambda{}\) mit S, basiert auf ziemlich einfache \(\delta{}\)-Funktion; daher keine Prüfung von Quotient Theoreme nötig! Kuhns soll weiter daran arbeiten, es mit unserer allgemeinen Formel für dritten Grad vergleichen; er soll, wenn möglich, auch mehrteiliges Symbol bestimmen.) Wir sitzen draußen. Dann schnell drinnen gegessen. – Über \(\lambda{}\).
An „Erwiderung zu Lenz“ gearbeitet (es wird immer länger, weil ich wenigstens kurze Andeutungen meiner Ideen über Rechtfertigung einfügen will). – 12 ½ – 2 ½Mia hier. – Nachmittags mit Mia spazieren, 20 Min. (Sie sagt, sie hat eine Besprechung mit ihrem früheren Analytiker gehabt. Sie ist erstaunt und etwas unwillig, weil er sagte, da müsste etwas verkehrt mit ihr sein, dass sie, obwohl so anziehend, keinen Mann fände. Vorigen Dienstag (9.) war Reichenbachs Todestag; das hat sie wieder besonders deprimiert.)
12-1 zu Dr. Mott (Ich vergaß voriges Mal, ihm zu danken für Verlegung der Stunde. Ich möchte, dass er mich lieber hat als die anderen Patienten; aber doch nicht zu sehr. – Mein Verhalten zu anderen, viel expressiver als früher. – Ich glaubte immer, der Mutter näher zu stehen als Agnes.) – An „Erwiderung auf Lenz“ gearbeitet.
Seminar vorbereitet (Typensystem für L3 vereinfacht, durch Definition von ‚‘ weil es einigen zu kompliziert war.) – Zuhause: René (Ina hat ihr in der Klinik moralische Stützung gegeben und sie dann hierher gebracht.) Harvey Zahl (Kam 3h überraschend her. Er studiert in Berkeley, möchte vielleicht im Herbst herkommen, um bei mir zu studieren. René wollte eigentlich lieber mit Ina sprechen, aber Harvey war, wie gewöhnlich, sehr gesprächig.)
„Erwiderung auf Lenz“ erweitert zu längerem Aufsatz.
9-10 zu Dr. Mott (anstatt morgen, wo er nicht da ist. Über Toilet Training Erinnerungen usw.). –🕮 Zum Zahnarzt. (Porzellanfüllung ersetzt vorne unten Mitte; die war vorige Woche herausgefallen. Nochmal die Klammern an der unteren Platte fester gemacht; es ist schwierig, weil die beiden Ankerzähne kurz sind.) – Mittags Montague hier. (Tarski verlangt immer neue Einfügungen in die Doktorthese, hauptsächlich, damit Tarskis Verdienste an den Beweisen oder Lemmas dazu usw. genügend hervorgehoben werden!).
„Erwiderung auf Lenz“.
Wiederholungszeichen, neue Version fertig geschrieben. –
Mittags Mia hier. (Sie berichtet, dass Ruth Anna sehr deprimiert ist; teils Schwierigkeiten mit Bob, teils Bedenken, ob ihre These gut ist; sie hat mir am 16. die erste Hälfte gegeben.)
Mittags wir zu Helmers. (Monika ist immer ruhig und vergnügt. Mutzli scheint ganz absorbiert durch das Kind. Olaf hat großen, neuen Station Wagon gekauft, Mercury; durch das Kind scheint seine Haltung zu Geld gelockert.) – Salmon und Strawson über Rechtfertigung der Induktion gelesen.
Zwei Wiederholungszeichen. – 12 zu Dr. Mott. (Über meine Mutter; die puritanische und die fortschrittliche Seite, die mystische und die aktive Seite. Sie half mir nicht, aktiv zu werden; vielleicht aus Ehrfurcht vor „gelehrter Arbeit“.) – 3-4:45 Dr. Edwin Wilson hier. (Er ist Executive Direktor von AHA, war jahrelang Herausgeber der Zeitschrift. Er war Unitarian Minister! Hat noch Status, aber nicht mehr Amt; lehnt alles Supernatürliche ab. Er fragt über meine Auffassung zu Agnostizismus, und zum Term „Religion“, zu Werten usw.; er macht eifrig Notizen. Ina zeigt ihm Kapitel aus Autobiographie über Weltanschauung und Aufklärung; das interessiert ihn sehr; er möchte später Durchschlag bekommen.) – Ruth Annas These angefangen zu lesen. 🕮
3-5 Seminar.
Dr. Shneidman telefoniert (er ist am Veterans Admin Hospital. Sie arbeiten über Selbstmordmotive (das ist meine Formulierung; er sagte: „wir wissen nicht, was Selbstmord ist.“(!)). Sie haben hunderte von Selbstmordnotes; und simulierte Notes von Normalen. Sie wollen nicht das psychoanalytische Vorurteil annehmen, sondern nur unvoreingenommen die Fakten studieren, besonders die dahinterstehende Logik, besonders von Schizophrenen. Darum brauche er Logiker. Ich: Ich kann ihm nicht helfen, weil wir zu wenig von unseren gegenseitigen Gebieten wissen; er muss einen Mittelsmann finden, der beides weiß; ich empfehle ihm Kaplan. Er kennt ihn schon, will ihn approachen.) – Black über Induktion gelesen. – Um 11:30 zu Ina gegangen, die mit Rippenneuralgie schon zu Bett gegangen ist; sie freut sich.
Black gelesen. – 2:15-4:30 Department Meeting. (Vorher sagt Abe Kaplan mir, dass Dean Rolfe ihm gesagt hat, dass die Verlängerung für mich wahrscheinlich sei. Ich soll ihm Liste von Veröffentlichungen der letzten 3 Jahre und der Dinge, an in denen ich arbeite oder die geplant sind, geben.) – Abends, als wir zusammen TV sehen, möchte ich den Laut stärker haben; Ina will nicht aufstehen wegen der Rippenschmerzen. So stehe ich auf; an meiner Seite ist die Lampe im Weg; nach einem Stehen am TV habe ich plötzlich Gefühl im Rücken und gehe wieder zu Bett. Nach 11h stehe ich aber auf und gehe in die Küche, um Ina richtig gute Nacht zu sagen. (2 große Nembutal, nachdem ich mehrere Tage 1 großes und 1 kleines genommen hatte; und ½ Miltown. Gut geschlafen.)
12 Dr. Mott. (Ich berichte von gestern abend. Vielleicht sind zuweilen Rückenschmerzen eine Demonstration von Hilflosigkeit? Er meint, dies nur sekundär; primär Selbstbestrafung, aus Furcht vor schlimmerer Strafe.) – Nachmittags bringe ich Ina rote Nelken; sie freut sich.
Am Aufsatz zu Lenz. (Mehr über die Natur des Problems von Rechtfertigung). – 12 ½ – 3 Bohnert hier (über Rechtfertigung der Induktion; er ist sehr interessiert, besonders über Ausschaltung der Bezugnahme auf Fakten. Aber er hat Bedenken über den besonderen „induktiven Sinn“. 🕮 Wenn die induktiven Einsichten nicht ableitbar sind aus der Definition „vernünftig“, so wären sie ja synthetisch! Also doch abhängig von Fakten? Oder synthetisch apriori? Das ist wirklich ein ernstes Problem. Ich meine: Ableitbar, wenn wir eine vollständige Explikation von „vernünftig“ hätten.) – Abends zusammen, besonders gut (zum ersten Mal seit 24.3.)
Am Aufsatz gearbeitet.
12 zu Dr. Mott. (Traum über und Lee. Ich erzähle von Schorli in Dresden; Grete und Sonja, ich nachts bei ihnen. Er sagte: Das Kind wollte die Eltern sehen und vielleicht Mutter und Schwester). Nachher zum Haarschneider.– Nachmittags ms „Justif. of induction“ fertig gemacht.
Beim Frühstück spüre ich etwas im Rücken. Plötzlich (ich erschrecke und etwas Schweiß bricht aus; aber dann sage ich mir, es ist nur vom Darm; und bald darauf spüre ich seine Bewegungen. Ich bin aber doch nicht jittery. Gehockt und rasiert; Ina fragt, ob ich vormittags im Bett bleiben will. Aber ich stehe auf und ziehe mich an; das gibt mir besseres Gefühl. Es ist auch nichts mehr zu spüren. Ich nehme 3 Miltown.) – 3-5 Seminar (In der Klasse vergesse ich den Rücken, stehe auch mal an der Wandtafel; es geht sehr gut.)
V / 1957 Mittags Mia hier. – Ich beginne das Fertigmachen des ms. „Logic“ für den Drucker. – Abends im Bett tense und etwas deprimiert. Ina tröstet mich, und Musik ist gut dafür.
Weiter am Logikbuch. – Nachmittags 10 Min. spazieren mit Ina. – Abends gebadet.
12 zu Dr. Mott (Ich erzähle Traum von 2 Schwestern, die ältere heißt „Mrs. Ödipus“! Er fragt allerhand über 🕮 Mutter und Agnes; ich erzähle vom Luftbaden, dasselbe Schlafzimmer in Barmen; Nacktbaden in Wiesneck.) – Für Logikbuch § 42: über und Modelle ausführlich geschrieben. – Abends zusammen; auf einmal kommt’s mir, dass ich es von oben wolle (zum ersten Mal seit vielen Jahren); es geht sehr gut, aber nicht Org., nachher um.
(Ina ist sehr erfreut über den Fortschritt; „keine Erwartungen“.) – An § 42 gearbeitet. – Nachmittags 15 Min. spazieren, mit Ina. –
1 (anstatt 12) -3 ½Kaplans und Kinder hier. (Mit Abe über gefühlsmäßig Präferenzen für physikalische Struktur der Welt. Er betont endliche Zahl der Partikel; ich endliches Volumen und Determinismus.)
12 zu Dr. Mott. (Ich erzähle den Traum von heute morgen: Ich nackt am Tisch; dunkler Jüngling und 2 Schwestern. Dann über Fr abend, und auf seine Frage über Kaplans gestern.) – 4 ½ – 8 ½Morris und Ellen hier, auch Mia (Ina und Mia sind in seinen Vortrag gegangen, „Varietäten von menschlichen Werten“, und bringen sie mit hierher. Ich habe ihn mindestens 5 Jahre nicht gesehen. Er sieht unverändert aus, ist munter und gesprächig, hört aber nicht genau auf das, was man fragt. Er will in Chic. von jetzt ab 2 Quarter unterrichten für 5000 (bisher 1 für 2100!); dazu wird sie verdienen. Sie hat in Chicago klinische Psychologie studiert, hilft in Stanford bei einem Research Project in Veterans Hospital. Sie macht zuweilen Bemerkungen im Gespräch, über das Unbewußte. Ich sage dann, dass ich für Jahre Analyse gehabt habe, und sehr viel davon gehabt habe. Sie spricht dann später auch von ihrer Analyse, zuerst mit Ina allein. Ich sage Morris, dass seine frühere Furcht unberechtigt ist, dass durch Analyse die schöpferische Fähigkeit aufhören könnte. Er ist befreundet mit Psychologe Osgood an Universität von Ill.; der hat Meanings von Worten studiert, durch Paare von entgegengesetzten Adjektiven. Ich sage, ich habe den Eindruck, dass er nicht klar weiß, was er messen will. Morris stimmt zu; er hat ihm zugegeben, dass die designativen und die formativen Meaning Komponenten in seiner Untersuchung nicht berücksichtigt werden; hauptsächlich die appraisive, 🕮 und daher kommt erstaunliche Parallelität zu Morris Faktoren heraus, durch Faktoranalyse mit Computer. – Er sagt, in Stanford sind einige wenige Philosophen; die meisten Leute dort sind jünger, aber jeweils einige wenig ältere dabei. – Popper hält sich ziemlich alleine; durch Allergie gegen Rauchen, wird das zuweilen schwierig. Er sei aber persönlich nett. Er schreibt Anhang zu „Logik der Forschung“, der Anhang wird länger als das ursprüngliche Buch. – Vielleicht kommen sie im August oder September nochmal hier durch, auf der Fahrt zurück nach Chicago im Auto.) – (Mia bringt die beiden zu Kaplans, wo eine Department Party für ihn ist.)
Mittags Zetkins plötzlich hier. (Sie sind seit einem Monat unterwegs, haben Paul Ruthling in Tesuque besucht. Dann wollen sie nach British Columbia.) – 3-5 Seminar. – (Abends sagt Ina, ich hätte Mia nicht küssen sollen vor Morrisens, weil Ellen dann den Gegensatz empfände. Überhaupt möchte sie lieber nicht, dass ich es vor Anderen tue; die könnten Schlüsse daraus ziehen und es missbilligen. Ich sage, sie ist sonst immer dafür, dass man auf dem Meinungen der Anderen nicht zu viel Rücksicht nimmt; und durch die Analyse habe ich jetzt auch weniger Hemmungen in dieser Beziehung als früher. Sie meint, Andere könnten denken, dass Mia „Pläne“ hat und könnten Ina „bemitleiden“. Ich glaube das nicht recht. Ich sage, es ist Eifersucht dabei; aber das will sie nicht wahrhaben. – Später kommt sie nochmal. Ich sage, wir sind doch so nah und richtig zusammen; alles Andere ist darum unwichtig.)
10-4 Zetkins hier (wir sagen „Du“ und „Rudolf“. Sie zeigen Modell eines Hauses, das sie bei Vancouver an der Küste vielleicht bauen wollen; den ersten Winter wollen sie aber dort im Sommerhaus von Verwandten wohnen. Über Russland: K. meint, dass auch dort es schwierig ist, einen Kompromiss mit Amerika zu machen, weil dann andere Gruppen es kritisieren würden, um an die Macht zu kommen.) 10 Min. spazieren mit K. – 8 ½ – 10 Maria Ruthling kommt überraschend. Ich stehe auf (obwohl ich mich vorher 🕮 tense gefühlt hatte) und sitze mit beiden am Eßtisch bis 10! (Sie ist alleine von Phoenix hergefahren. Sie hat Ängste beim Fahren über Berge oder Hügel, wollte lieber Bus nehmen, aber Paul bestand darauf, dass sie in LA ein Auto brauche. Sie klagt sehr über Paul, besonders wegen der Kinder. Sogar Carmen habe jetzt lieber wenn er weg ist, weil er den Kindern alles vorschreibt: Sie müssen morgens kalt baden, kein Lipstick usw., Marcella muss Spanisch lesen lernen, Carmen soll sonntags mit seiner Kindergruppe mitkommen, usw. Maria und Paul reiben sich gegenseitig auf. Er ist dominierend und intolerant, sie gibt in vielem nach, aber ist dann böse auf ihn. Sie soll in LA viele Leute besuchen, aber sie will nur wenige sehen. Sie kam den Freeway herein bis Mitte der Stadt, mußte dann den ganzen Weg heraus fahren. Ich versuche ihr zu sagen, dass Paul sie doch noch liebt, und sie ihn auch, obwohl sie oft sehr zornig gegen einander sind.) Über all die schwierigen Probleme habe ich meine eigene Tenseness vergessen. – Ina gibt Maria ihr Bett und schläft im Wohnzimmer. (2 große Nemb., und nach 1h noch ein kleines.)
(Schlecht geschlafen.) – (Nachmittags fährt Maria zu einem befreundeten Dr., nahe beim Silver Lake, hinter Hollywood, und bleibt dort über Nacht.) Wir sind erleichtert, dass wir mal wieder für uns sind. – Etwas über Induktion. Etwas über Modalitäten für Seminar gearbeitet. – Nachmittags 10 Min. spazieren, mit Ina.
Vormittags kommen Zetkins, sitzen oben im Garten. – 12 zu Dr. Mott (In den letzten Tagen immer Besuch von Freunden. Zuweilen erregt es mich, sodass ich schlecht schlafe. Am 8. abends plötzlich Maria hier; ich auf bis 10. Dann lange nicht geschlafen. Er fragt, was ich dachte. Ich: mal Versenkung von Kriegsschiff. Er: gegen den dominierenden Vater. Ich: Konnte der Knabe wirklich denken, er war schuld am Tod des Vaters? Er: nicht realistisch, aber im Gefühl. Das kleine Kind fühlt sich machtvoll, indem es Entleerung tut oder zurückhält; das ist wie Bombe. Ich: Vernichtung „für gute Sache“. Er: ebenso gegen den Vater, und jetzt gegen Paul.) – Ich sitze bis 2h oben im Garten mit Kostja, wir warten auf Maria. – Weiter Ayer über „Revolution“ gelesen. Ich versuche, Einführung in Aufsatz „Justific.“ zu schreiben, aber ich bin nicht frisch genug dazu. – Zetkins gehen; wir drei haben Abendbrot; ich bis nach 8. 🕮 Später gebadet; ich richte mir zum ersten Mal selbst das Bad, rufe Ina nur zuletzt zum Haare Schäumen. – 11h 2 große Nemb.; 2:30 immer noch wach; 1 kleines Nemb., bis 3h gelesen. 6h aufgewacht durch Autolärm. Ich bin deprimiert über die schwierigen Tage und schimpfe und fluche laut über alles und alle. 7h stehe ich auf und wecke Ina im Wohnzimmer. (Sie hat 8h Dr.)
Dann wieder geschlafen bis 9.
[Matthews und Kuhns abgesagt; nachmittags Bühlers Party für Corti abgesagt.]
Zetkins kommen; Maria ist dann auch immer dabei. Langes Lunch zusammen. – Nachmittags bin ich mit ihnen zusammen. 20 Min. spazieren mit Kostja und dem Hund. (Nachher sprechen wir auch über die deutsche Jugendbewegung. Gertrud war in Freiburg in der Freischar 1914, und hörte von mir; sie machte dann auch eine Bootsfahrt den Rhein hinunter. Ich sage, wie viel ich der Bewegung verdanke. – Über meine Mutter; ich zeige ihnen die Biographien von Vater und Großvater.) Wir behalten sie noch zum Abendbrot. Gertrud bedankt sich, dass ich ihnen den Nachmittag gewidmet habe!
Einiges für nachmittags gelesen. – 3-5:45 die Department Mitglieder hier für Diskussion, Fragen über meine Philosophie. (Alle sind gekommen außer Moody, der abgesagt hat, und Piatt, der es vielleicht vergessen hat, auch Mia. Ich resümiere zuerst über abstrakte Entitäten, weil das die meisten interessiert. Dann viele Fragen, und Diskussion; meist Morris, Kaplan, Montague, auch Pike. Viel darüber, wie Quine seinen Nominalism meint. Kaplan stimmt meiner Interpretation als „praktische Frage“ zu, betont aber die theoretischen Fragen, die involviert sind und meint, die Akzeptanz einer Sprache besage doch etwas über die Welt, weil diese Sprache nützlich ist zur Beschreibung dieser Welt. 4 ½ schlage ich vor, zu einem anderen Topic überzugehen; aber sie bleiben doch dabei, bis 5:45. Sie bedanken sich sehr, besonders Pike. Morris ruft abends noch extra an, um zu sagen, wie sehr er es geschätzt hat. Ob es mal wiederholt werden könnte? Aber dann woanders, um uns nicht zu belasten. 🕮 Ich sage, doch hier; vielleicht im Sommer, dann können wir draußen sitzen.) – Mia bleibt zum Abendbrot (und dann mit Ina bis ½10; hauptsächlich über den Rat ihres Analytikers, wirklich Analyse anzufangen, 4 x wöchentlich. Sie ist entsetzt über die Kosten, und darüber, dass das wirklich nötig sein soll. Sie will, dass wir es geheim halten.) – Ich bin froh über den erfolgreichen Diskussionsnachmittag. (Maria hat telefoniert, dass sie über Nacht bei den Freunden in Inglewood bleibt.) – Ich schlafe besser. (Maria ist bei Freunden.)
Zetkins kommen und sitzen im Garten. – 12-1 zu Dr. Mott. (Über die vielen Besucher; ich schlafe schlecht. Von der Über die Diskussion gestern.) – Mittagessen und mit Zetkins. – 4:30-5:45 Walter Robert Corti hier (über seinen Plan der Akademie in der Schweiz. Am 11. war ich bei Bühlers eingeladen, wo er darüber gesprochen hat; ich hatte aber abgesagt. Er hat erst Naturwissenschaften und Medizin studiert; später wegen Tb aufgegeben. Dann Philosophie in Berlin, bei Nicolai Hartmann. Ich sage, wenn er Philosophen zusammenbringen will, um aus den wissenschaftlichen Einsichten eine Ehe zu machen und Ziele für die Menschheit zu bestimmen, so besteht die schwierige Frage der Kommunikation; ichwürde z.B. mit Heidegger wäre kein Verstehen möglich; und auch mit Jaspers und Nic Hartmann schwierig. Er lehnt auch Heidegger ab, und Sartre, als „Prima Donna“, die ekstatisch reden, aber nicht für Gespräch fähig sind. Ich sage, er muss mit Wissenschaftlern anfangen, und nur die Philosophen nehmen, die von Wissenschaftlern verstanden werden können. Dem stimmt er zu. Er gibt mir einige Hefte über seinen Akademie-Plan (die hätte er mir besser vorher schicken sollen; dann hätte ich ihn besser verstanden und darauf reagieren können.) – Zuletzt frage ich ihn, wieso er Grüße von Elisabeth überbringt. Er sagt, sie sei ja die Sekretärin von Christiansen; sie habe ihm für Christiansen geschrieben. Daraufhin habe er sie gefragt, ob sie mit mir verwandt sei. Dann habe sie ihm einen sehr lieben Brief geschrieben, und Gutes über mich gesagt, sodass er ihn mir nicht schicken könne!) Miss Corriner (?) fährt ihn im Auto im Lande herum. – (Maria hat telefoniert, dass sie noch bei den Freunden in Inglewood bleibt.) – Bis 8h an Modalitäten gearbeitet. –🕮
Zetkins sitzen im Garten noch bevor wir aufstehen. – Ich arbeite eifrig an Modalitäten für Seminar (es ist aber keine Zeit mehr, es Englisch auszuschreiben für Ditto. So nehme ich einfach die stenographischen Notizen für Seminar). – 11:30-1 mit Zetkins. (Sie sind erfreut, dass ich doch noch Zeit für sie habe. Kostja erzählt von seiner Analyse, in NY, bevor sie nach Chicago kamen; die misslang aber. Gertrud sagt Ina allein, dass er sehr rigide und schweigsam sei. Ich frage nochmal, warum sie so weit in die Einsamkeit gehen; es ist klar, dass Gertrud sich da sehr einsam fühlen wird. Sie sagt, aber auch in einer Stadt würde sie nicht mehr Freunde machen können. Er sagt, Nordkalifornien ist ihm zu sehr südlich, er möchte richtigen Winter haben. Wir erzählen von Lörich und zeigen seine Bücher; vielleicht ist er in Vancouver.) Zum Abschied küsse ich Gertrud herzlich, und streichle ihren Kopf; und Kostja küsst mich auch! – 3-5 Seminar. (Über Modalitäten. Es findet lebhaftes Interesse. Aber die Darstellung von Intensionen als Funktionen von Modellen zu Extensionen scheint schwierig.) – (Maria bleibt noch bei den Freunden.) Wir sind froh, einen ruhigen Abend für uns zu haben.
Maria kommt zurück mittags. Sie bleibt hier über Nacht.
Maria bleibt noch den ganzen Tag, bis 7 ½ abends. Dann fährt sie ab, zu Freunden. – Ich lese Ruth Annas These.
9 (ausnahmsweise, anstatt 12) zu Dr. Mott (Über Maria. Über Schwierigkeiten beim Baden; zum ersten Mal Bad selbst gerichtet. Er fragt nach Toilet Training durch die Mutter; ich weiß nichts mehr.) – Zum Zahnarzt Dr. Brann (gestern abend ist links oben der Zahn mit Goldkrone abgebrochen, der die Endklammer der Platte hält. Er schneidet die Klammer von der Platte ab; sie hält noch einigermaßen ohne Klammer. Ich soll den Zahn ausziehen lassen (Dr. Fowkes, und dann wird er 7-10 Tage später, wenn es geheilt ist, Abdruck machen für Verlängerung der Platte.) – These gelesen. 🕮
Mein Geburtstag. – 12 ½Mia (sie bringt einen Tisch, dessen Platte sie selbst mit unglasiertem Keramikmosaik gemacht hat. Sie sagt mir ein langes Gedicht auf, „Upon reading C’s „How can induction be justified?“, eine scherzhafte Darstellung und Kritik meines neuen ms. Bis 2 ½. (Heute ist die Reg. Conf. of Phil; ich gehe nicht hin, weil meist über Geschichte der Philosophie. Mia besuchte die Vormittagssitzung; dabei Vortrag Davidson über Piatts Ethik. Sie geht abends zum Banquet; dabei Moodys Vortrag über „Empirismus und Metaphysik in der mittelalterlichen Philosophie“.)
10 ½ – 11 Davidson und Bohnert hier. (Ich gebe Bohnert das neue ms über Rechtfertigung der Induktion. Ich erkläre einige der Hauptpunkte. Davidson stimmt zu, dass induktives Denken dabei nötig ist; aber Bohnert fragt wieder, ob das analytisch oder synthetisch ist. Davidson ist geneigt, wie Savage, die persönliche Wahrscheinlichkeit nur auf die Fundamentalaxiome zu stützen. Ich versuche zu zeigen, mit Wette über Pferderennen, dass das Axiom der in-Symmetrie auch nötig ist für Vernünftigkeit.) – Sachen gelesen. – (Abends kommt Maria und Dr. , sie holt ihre Post; der Dr. gibt Ina Cortison für den Hund zu ermäßigtem Preis.) – Gebadet.
12 zu Dr. Mott (Mein Geburtstag. Über das Älterwerden. Ich mache oft Pläne, als hätte ich unbeschränkt Zeit. Die Kinder, und die Bücher als „Kinder“; letzteres ist mir wichtiger. Über Selbstmord. Euthanasie; er ist auch dafür.) – Übersetzung der Modalitäten vorbereitet für Seminar.
Wiederholungszeichen. – 3-5 letztes Seminar. (Weiter über Modalitäten. Letzte ½ Stunde: Übersetzung. Sie scheinen sehr interessiert; aber keine Zeit mehr für Diskussion.)
Allerhand gelesen.
(Ina fährt mit Frau Jokl zu Soblers.) – 4-5:30 Office (Montague: These ist gebilligt; Annese, Morewedge). 🕮
12 zu Dr. Mott. – Dann zu Dr. Fowkes (der abgebrochene Zahn links oben wird gezogen. Er ist ein netter, älterer Mann, wirkt sehr beruhigend) Um 3h zu Hause. – Nachmittags Russell, Porträts, gelesen. – (Keine Schmerzen; er hat Empirin-Codein verschrieben. 1h nochmal Nemb. Trotzdem seit 5h morgens wieder wach. Viel später nochmal eingeschlafen.
Erwiderung von Feyerabend auf meine Note gelesen. (Er macht einige Zugeständnisse, dass seine Formulierungen inakkurat waren; aber zu wenige, und so spät! Ich schreibe Entwurf für Erwiderung; scharf.)
11-3 Moody und Frau‚ (12) Pike und Frau, Mia. (Wir sitzen im Patio, auch beim Essen, zum ersten Mal dieses Jahr.) P. spricht von seiner thesis Dr. These, an der er arbeitet; er will zeigen, dass Metaphysik empirisch konfirmierbar ist; auch Duns Scotus Theismus. M. bezweifelt letzteren, weil dort Gott ein unendliches Wesen ist. Ich sage, er muss den logischen Typ von ‚Gott‘ angeben. Er sagt: Vielleicht mind; er möchte aber in seine Kategorien sowohl raum-zeitliche wie andere Entitäten aufnehmen. –M. erzählt von telepathischer Erfahrung mit einem Mann in NY, und auch zwischen ihm und seiner Frau.) – Nachmittags in Tape Recorder diktiert: Erwiderung auf Feyerabends Erwiderung auf meine Note.
12 zu Dr. Mott. (Mein Zorn über Feyerabend. Gestern nachmittag scharfe Note diktiert. Ich fühle uneasy darüber, weil nicht in Einklang mit Mutters Ideale. Aber der Großvater schrieb polemisch. Meine Ablehnung der Führerschaft in unserer Bewegung. Ich schreibe oft „wir“ anstatt „ich“. Zusammenhang mit Passivität in Sex.) – Abends im Bett sehr tense; das deprimiert mich, weil es mir heute sonst so gut ging. 1 Miltown. Später doch aufgestanden und Zähne geputzt. Dann etwas getanzt, zu Beethoven Musik, danach fühle ich mich etwas besser. Nach 12h aufgestanden und zu Ina gegangen, die schon im Bett ist, und ihr gedankt für liebe Hilfe. 🕮
10:30 zu Dr. Fowkes (er zieht den Faden heraus, sagt, alles ist gut geheilt; ich zahle Scheck 15.-) Dann fahre ich zum Wahllokal, Terryhill Str., Stichwahl. – Nachmittags TP gelesen. – 15 Min. spazieren. –
TP gelesen. Tarski Buch gelesen. – Abends etwas tense.
11-3 Mia, Bohnert, Kalish hier (Über mein ms „Wie kann Induktion gerechtfertigt werden?“ Sie haben allerhand Bedenken. Bohnert meint, die Bezugnahme auf deduktiven und induktiven Sinn oder Intuition klinge sehr psychologistisch.) 12:30 kommt Micheline zu Ina. 1:30 essen wir alle. –TP gelesen. – (Abends Mia bei Ina.)
TP gelesen. – 12 zu Dr. Mott. (Über Mo Abend. Ich erzähle von Astrid; und versäumter Kuss mit Lisi. Er meint, Astrid steht auch für mich selbst. „Nur nicht festlegen“.) TP. – 10 Min. spazieren. (Abends Wim bei Ina.)
VI / 1957 Früh 5 ½ wache ich auf, strecke die Beine, plötzlich etwas Schmerz im Rücken. (Es erschreckt mich, weil es in der Nähe des Rückgrats ist. Ich nehme Heizkissen. Später 1 Miltown. Im Bett geblieben. Später gegen Mittag fühlt sich der Rücken abgelegen. Tut zuweilen etwas weh, wenn ich mich wende. Nicht aufgestanden. Festes Kissen in den Rücken, damit ich auf der Seite liegen kann. TP gelesen; dann Russells Buch. – (Ganzen Tag nicht aufgestanden. Im ganzen 4 ½ Miltowns; und Bufferin. Gut geschlafen.
Vormittags Einige Male aufgestanden, nur ganz kurz (zur Tür, später in die Hall, schließlich bis zum Wohnzimmer. Dabei sehr tense und jittery, sodass ich immer schnell zurück ins Bett muss. Aber das ermutigt mich doch; ich bin nicht mehr so deprimiert, obwohl ich doch noch den Rücken vage spüre vom vielen Liegen; Heizkissen hilft etwas dagegen. Russells Buch fertig gelesen. Ein wenig in „Logik“. Abends 11 ½ nochmal in die Hall gegangen, und ein bißchen rhythmisch bewegt; danach fühle ich mich besser. Wieder im ganzen ca 4 Miltown; und Bufferin. Meine Notizen zu Beths Schilpp Aufsatz gelesen.) 🕮
Gut geschlafen. Ich gehe ins Badezimmer zum Waschen, muss dabei aber allen meinen Mut zusammennehmen. Im Bett gefrühstückt. Ina rät mir, Dr. Mott anzurufen, ob die Stunde auf morgen verschoben werden kann. Der Anruf gelingt nicht (weil ich zuerst falsche Nummer nehme). Dann fährt Ina zu ihrem Dr. (10-11). Ich gehe etwas herum, sitze kurz am Schreibtisch und am Eßtisch; mir scheint, ich kann gehen. Ina fährt mich hin und zurück. Zu Dr. Mott (Ich erzähle ihm von den beiden schlechten Tagen, und dass ich im Tagebuch fand, dass etwas Ähnliches im Januar geschah, auch nach Schluss des Semesters. Über das letzte Seminar; ich war froh über Ferien, aber doch tat mir der Abschied leid.) – Zu Hause meist im Bett geblieben. „Logik“ ms durchgesehen; später TP. Meine Stimmung ist nun viel besser. – Zum Abendbrot aufgestanden; und zwischendurch mehrmals.
Die letzten TP. – 6 ½ – 9 Bethund Frau hier. (Er war ein Semester an Johns Hopkins. Jetzt fahren sie im Auto herum, im Juli zur Logik Konferenz in Cornell, dann zurück nach Amsterdam. Er sagt, Tarski hat den Brief an unser Department ohne sein Wissen geschrieben. Er müsse zunächst zurück, vielleicht für 2 Jahre. Später würde er wohl gerne mal 1 oder 2 Semester nach Amerika kommen. Er sagt, wir haben uns 1937 beim Kongress Paris gesehen. Die Frau ist sehr dick; sie ist nett und freundlich, hat Singen studiert, hat bei ihm einige Kurse genommen. Er hat Institut für Grundlagen der Wissenschaft in der naturwissenschaftlichen Fakultät. Jetzt besteht Streit um eine neue Berufung eines Philosophen in der Fakultät von Lettres; er ist gegen einen existentialistischen Kandidaten; falls der doch ernannt würde, würde er möglicherweise doch früher mal eine Zeit lang weg wollen.) Auch Mia dabei. Wir sitzen und essen im Patio.
(Zahnarzt abgesagt.) 9:30-2:30 Beths hier. 🕮 Wir sitzen vormittags im Patio. Über seinen Schilpp Aufsatz. Ich frage nach Erklärungen einiger Punkte. Dann Diskussion über „ontological commitments“. Er ist gut und klar in seinen Bemerkungen; wir verstehen uns gut, auch wenn wir nicht übereinstimmen.) 1 – 2 ½ drinnen gegessen. Dann fahren sie ab. – Nachmittags Næss über Empirismus gelesen.
Vormittags kommt Ruth Anna (sie bringt die Änderungen in der Thesis, die sie auf meine Randbemerkungen hin gemacht hat). – Haarschneider. – Die Änderungen gelesen. – Leblancs Briefe studiert (über hypergeometrisches Theorem). – Gebadet (endlich).
12 zu Dr. Mott (jetzt besser als am Wochenende. Aber Enttäuschung, dass solche Störungen immer wieder kommen. Und Enttäuschung, dass er mir nicht mehr hilft. Er sagt, es ist gut, dass ich die Gefühle von Enttäuschung und Zorn gegen ihn herausbringe. Auch dagegen, dass er meine Reaktion „infantil“ nennt.) Selbst gefahren. – Nachmittags über Symbol, für morgen.
10-2 Matthews und Kuhns hier. (Kuhns hat gefunden dass meine \(\delta{}\)-Methode (S. II) äquivalent ist mit der einzigen Lösung nach der alten Methode (also 2 Zähler (Grad 3), da die letztere durch das Quotienten-Theorem auch auf 2 Parameter reduziert wird. – Matthews hat meine neue Handschrift von „3 appr.“ durchgesehen und korrekt gefunden.) – Nachmittags über Symbol. Dann an englischer „Logik“.
12-3 zu Helmers. ( Erst sitze ich mit Olaf in dem neuen seasonhouse im Patio. Dann beim Essen sitzt Monika mit am Tisch und wird gefüttert; sie ist ruhig, manierlich und vergnügt. Nachher gebe ich Olaf ms „Rechtfertigung“ und sage einige Bemerkungen dazu.) Ich fahre hin und zurück.
12 zu Dr. Mott. (Über Mutters Aufzeichnungen über Agnes’ und meine Kindheit. Agnes lernt schnell, ich langsamer aber gründlich.) – 3 ½ – 5 Ruth Anna hier (Ich bespreche die Änderungen, die sie in Kapitel I-III 🕮 gemacht hat aufgrund meiner Randbemerkungen. Sie gibt mir Kapitel IV.) – Logik ms. – Abends etwas spazieren.
Wiederholungszeichen, beziehen sich wahrscheinlich auf „Logik ms.“– Mittags 10 Min. spazieren. – 5 ½ – 8 Mia hier. (Reichenbach wurde aufgefordert, für ein großes Werk über Gerontologie das Kapitel über Zeit und Alter in der Physik zu schreiben. Auf Mias Vorschlag ist sie nun damit beauftragt worden!, sie bekommt $ 500 dafür). Wir sehen im TV News 7¾-8. (Dann bleibt sie noch bei Ina bis 11h! Sie fühlt sich anscheinend sehr einsam.)
ms Logik. – 1h zu Zahnarzt Brann. (Er nimmt Abdruck für Verlängerung der oberen Platte, nachdem vor kurzem ein Zahn oben links gezogen worden ist.) –
11 zu Dr. Fordes Labor (Lungen-X-ray, Kardiogramm, Blut-, und Urinanalyse.) Zurückgefahren über SMnon, Mesa Str. – Mittags Dorothy hier. –ms Logik. – Gebadet.
Wiederholungszeichen. 12 zu Dr. Mott. (Ich war enttäuscht über vorige Stunde, weil nicht viel herausgekommen. Ich machte auch ihn verantwortlich dafür. Ina: „Die Analytiker sind seltsame Geschöpfe …“. Über meine und Inas Skepsis zuweilen. Über Inas Abneigung, Geschenke zu nehmen; die Uhr.) Ich bringe Ina Blumen mit (obwohl sie neulich mal gesagt hat, das ist Verschwendung, weil wir jetzt selbst welche im Garten haben.) –
ms Logik. – Nach dem Lunch lege ich mich zum Nap hin. Ina legt sich dazu. Aber ich wehre Zärtlichkeiten ab und will alleine sein. Sie läuft weg. Es tut mir plötzlich leid, ich gehe in die Küche und küsse sie. Sie ist gerührt, kommt wieder mit mir ins Bett; Zärtlichkeiten. – Abends zusammen (seit 3.5.), ich fühle mich sehr gut, entscheide plötzlich: wieder von oben; es geht leichter als voriges Mal, aber doch kein Org., später um. Ina ist sehr lieb, und wir fühlen gut zusammen.
Dave und René Kaplan hier, 12-5(!) (Wir sitzen 🕮 vormittags im Patio; nachmittags drinnen, weil es draußen zu warm wird.)
(Heiß.) – 12 zu Dr. Mott. (Gute Tage. Über Freitag ; Samstagabend; und gutes Gefühl davon. – Ich gehe nur wenig spazieren.) –ms „Logic“ für Druck fertig gemacht.
(Heiß.) – Übersetzung „Neue Logik“ von Edwards korrigiert. – Mittags gebadet. – 4-5 zu Dr. Forde. (Alles normal. Lungen X-ray ist wie vor einem und vor 2 Jahren. Kardiogramm vom 13. war falsch genommen, wird wiederholt, ist normal. Für Ausschlag neue Salbe.) – Zu Mutzli (sie will am Fr zu Dr. Fowkes gehen, um 2 Zähne ziehen zu lassen. Sie möchte totale Anästhesie. Ich erzähle ihr, wie gut er die Zahnziehung bei mir gemacht hat; vielleicht genügt doch lokale Anästhesie? Später kommt Olaf. Er will mit ihr am Fr gehen. Wenn totale Anästhesie, so dürfe sie nach Mitternacht Do nichts mehr essen, und wohl auch nachher für einige Zeit nichts.)
(Heiß.) Am ms. Letzte Änderungen gemacht. –
Ruth Annas These gelesen (IV: Realism; nicht klar.)
(11 ½: Olaf ruft an: Während der Narkose bei Dr. Fowkes hat Mutzli einen Krampf im Kehlkopf gehabt, sodass der Dr. die Luftröhre anschneiden musste, damit sie wieder atmen konnte. Nun sind sie wieder zu Hause; auch für ihn war es ein Schock.) – 12 zu Dr. Mott (meine Gefühle gegen ihn nach der vorigen Sitzung. Dann abends Zank mit Ina, und mein Trotz. – Erinnerungen an Garthe. – Ganz zuletzt kurz über Mutzli.) – (Inzwischen war Mia kurz bei Ina.) – These gelesen.
Ruth Annas These gelesen. – Jeffrey Brief über neue Auffassung der induktiven Logik gelesen (sehr interessant). – Abends gebadet (allein).
Wiederholungszeichen. 12 ½ – 3 Bohnert. (Über Rechtfertigung der Induktion. Über Jeffrey’s neue Auffassung, und meine alte Idee von nicht gewisser Evidenz.) – Abends spüre ich etwas in der Brust, und habe Sorge, ob es das Herz ist. (Aussprache mit Ina beruhigt mich etwas.) 🕮
12 zu Dr. Mott. (Untersuchung von Dr. Forde. Gestern abend Sorge über Herz. Er sagt: Viele Leute haben 1 oder 2 Wochen nach der jährlichen Untersuchung allerhand Symptome, verursacht durch des Doktors Fragen. – Traum vom 19: Haus im Schwarzwaldtal.) – Erwiderung auf Rozeboom geschrieben. – 10 Min. spazieren. – Abends wieder Sorge um das Herz, obwohl ich nichts Besonderes spüre. Später bespreche ich es mit Ina, mit Zärtlichkeit, und Musik. Dann fühle ich mich besser.
12 ½ – 2 ½Mia hier. (Sie sagt, Salmon kommt vielleicht. Ich gebe ihr eine Kopie vom Aufsatz „Justif.“, um sie ihm und Lenz zu schicken.) – Ich lese Scheibals Übersetzung von „Theoretische Begriffe“. – Abends wieder etwas Sorge um das Herz. ½ Miltown. (Ina erinnert mich, dass ich vor vielen Jahren in Chic. dieselbe Sorge hatte, und darum zu Frau Dr. Ortmayer ging; sie konnte nichts hören, aber riet dann, um mich zu beruhigen, in der Universitätsklinik ein Kardiogramm machen zu lassen. Wir sprechen es alles aus durch. Und nachher fühle ich mich besser.)
10-11 Ruth Anna Mathers hier. (Über ihr Kapitel über Realism. Sie wird es ganz umschreiben.) – Nach dem Lunch kommt Ina mit mir; ich habe auf einmal Lust; zusammen um. – Nachmittags Nachmittags Übersetzung Scheibal gelesen. Ich fühle mich gut. Auch abends.
Weiter Übersetzung Scheibal. –Mit Morgens und mittags, nachdem ich Verabredung mit Dr. Forde machen wollte, und hörte, dass er bis Mo verreist ist, spürte ich wieder mein Herz. Auch mittags. Beim Nap kommt Ina, und die Aussprache beruhigt mich etwas. – Nachmittags Scheibal. Und Notizen für Antwort auf Jeffrey über seine interessante neue Methode.
12 zu Dr. Mott. (Mehr über Sorgen über das Herz; er spricht von dem starken Einfluss des Todes des Vaters, wodurch dem Kind auch die 🕮 Möglichkeit des eigenen Todes oder eines großen Verlustes auftauchte. Ich berichte über die früheren Besorgnisse um mein Herz in Chic 1951, wo dann Dr. Ortmayer nichts finden konnte. Er spricht von der Umwandlung der Sorge um den Rücken in die um das Herz, vielleicht weil die frühere analytisch aufgeklärt worden war.) Ich fahre zum Department Office, (unterschreibe die payroll, und gebe Doris die Einladung für meine Diskussion; ich spreche kurz mit Kalish, Pike, Sagler.) –
4-4:30 Mathews hier (er hat Versuche gemacht, die \(\delta{}\)-Funktion für gegebene M-Funktion durch Integration zu finden.) 4:30-8:30 Robert McNaughtonund Bohnert hier. (Ich sehe M. zum ersten Mal. Er hat bei Quine studiert, war jetzt ein Jahr in Stanford für , wird jetzt an die Universität von Pa gehen, Electrical Engin.; arbeitet an Logik für Rechenmaschinen, z.B. minimale Darstellungen wie Quine. Wir sprechen auch über Wahrscheinlichkeit; er ist sehr interessiert, war auch etwas von Burks beeinflußt, aber sagt, der müsse sein System genauer angeben. Ich sage: Ich glaube, dass Symbol existiert, weil das für Möglichkeit rationaler Entscheidung nötig ist; er stimmt lebhaft zu, dass es sich mehr um rationale Entscheidung als um rationalen Glauben handelt. Auch über AS der Mengenlehre. Ich sage: Für mich ist jedes Axiom eine teilweise Festlegung im Sinne von „Menge“. Er meint, die Typentheorie sei intuitiv sicherer gegen Widerspruch als Zermelo-Fraenkel, aber das ursprüngliche Zermelo System mindestens ebenso sicher. – Er hat blondes Haar, nettes Gesicht, ist ruhig und sehr verständnisvoll im Gespräch.)
Langen Brief an Jeffrey in Recorder diktiert. – Schilpp schreibt ungeduldig; ich mache Korrekturen in einer Antwort und bitte sie, es nochmal zu tippen. Darüber gibt es Unstimmigkeit. – Lange nicht eingeschlafen. 🕮
Scheibal Übersetzung fertig gelesen. – 12-3 bei Helmers. (Sie erzählt von dem Kehlkopfkrampf; Olaf glaubt, die Doktoren müssen etwas falsch gemacht haben, weil sie defensiv und ausweichend waren in der Beschreibung und Erklärung. – Mit Olaf über mein ms „Rechtfertigung“. Ich erkläre, warum ich für persönliche Wahrscheinlichkeit doch Invarianzaxiome haben will. Und dann, wie hieraus die logische Wahrscheinlichkeit entsteht.) –Mia kommt 7-11 (sie ruft Ina an, scheint sehr deprimiert; Ina lädt sie ein. Ich gehe aber 8h ins Bett. Mia bleibt bis 11).
VII / 1957 Bob Mathers kurz hier (bringt Kapitel IV seiner These). – 12 zu Dr. Mott (mein Traum. Er erklärt Kinderfantasien über Kinderkriegen: zum Mund hinein, und hinten hinaus. Ich drücke Zweifel aus, ob ich als Kind schon genug Tatsachen wußte als Grundlage von Fantasien.) – 4 kurz zu Dr. Forde (ich berichte über meine Sorgen über das Herz, und dass ich zuweilen Unregelmäßigkeiten im Herzschlag zu spüren glaube, und schneller Puls; ich sage schon dazu, das ist vielleicht nur psychologisch. Ich frage, ob er irgendwelchen unregelmäßigen bemerkt hat, die ihn veranlassen würden, Mahnung zur Vorsicht zu geben. Er sagt: Nein. Er sieht das Kardiogramm nochmals an, sagt, es zeigt nirgends einen Extraschlag oder sonstige Irregularitäten. Er sagt, mein Puls im Kardiogramm war ca 100 (gegen ca 90 jetzt), zu erklären durch die Erregung, dass Kardiogramm genommen wurde. Auch beim Abhorchen des Herzens war alles ganz normal. – Ich bin beruhigt durch seine Erklärungen.) – 5 ½ – 8 Benedikt und Raya Sobler hier. (Er hat rechte Hand an 3 Stellen gebrochen, bei Fall von Leiter. Er besieht mit Ina alles im Garten. Dann sitzen wir im Patio. Später essen wir zusammen. Sie unterzeichnen den Quäkerbrief gegen Bombentests. Über das Buch „Outsider“, und Hermann Hesse. – Beim Abschied dankt Raya uns ganz besonders herzlich für das Zusammensein.)
(Heiß.) Goodmans Beitrag für Schilpp gelesen. 🕮 Erwiderung entworfen. Abends 15 Min. spazieren. – (Abends Frau Jokl bei Ina.)
(Heiß.) – Erwiderung auf Goodman. – Korrekturen für Stegmüller. –
Erwiderung auf Goodman in Recorder diktiert. Auf einmal finde ich, dass das meiste nicht recorded wurde! – Bob Mathers These, Kapitel IV, gelesen.
(Heiß). (Dr. Mott ist verreist.) 10 – 11 ½Bob Mathers hier. (Über Kapitel IV seiner These.) – Morris für Schilpp gelesen, und Notizen für Erwiderung geschrieben.
zwei Wiederholungszeichen. –
Strawsonzwei Wiederholungszeichen.
zwei Wiederholungszeichen
Mittags Mia hier. (Sie ist aufgeregt, weil Grünbaum langen Brief geschrieben hat, Vorschläge zu Änderungen im Band der Reichenbach Aufsätze, der aber fast fertig ist, und Kritik an Reichenbachs Auffassung über Zeit.)
12 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Gespräch mit Dr. Forde über mein Herz, und seine Zusicherung. Daraufhin habe ich jetzt weniger Besorgnis. Heute Traum über Skilaufen, mit Lies Carnap.) – Erwiderung auf Strawson.
zwei Wiederholungszeichen fertig gemacht (in Stenogr.). – Schilpp-Beiträge von Ayer und Feigl über Physikalismus; und Feigls neuen großen Artikel (für Vol. II) gelesen. – Haarschneider. – Mit Ina spazieren, 15 Min.; etwas schwach. –
Für Nachmittag gelesen. – 3 – 5 ½Departmentdiskussion hier im Patio (Aiken aus Harvard sehe ich zum ersten Mal, er ist für Sommerunterricht hier. Breites, sonnenverbranntes Gesicht, lebhaft und intelligent; aber er monopolisiert beinahe die ganze Diskussion. Über Thema: „analytisch“. Ich erkläre, wie ich zur Explikation kam: mögliche Fälle; Verfeinerung durch Meaning Postulate. Quines Einwände. Meine Interpretation davon: Er weiß 🕮weiß nicht, was wir als Explikandum meinen. Darum will er Definition eines pragmatischen Begriffs haben. Das habe ich in „natürliche Sprachen“ versucht. Über Quines Auffassung, dass logische Sätz, dass Continuum besteht, logische Sätze werden im schlimmsten Fall aufgegeben. Dagegen ich: Das gehört nicht zu den charakteristischen Eigenschaften meines Explikandums; letzteres bezieht sich auf eine Sprache.) Sie scheinen alle sehr angetan und interessiert; aber ich sehe zu spät, dass ich dafür hätte sorgen müssen, dass auch die anderen mehr zu Worte gekommen wären; außer A. und Kaplan haben nur einige kurz Fragen gestellt.
Weiter Feigl gelesen.
Wiederholungszeichen. 12 zu Dr. Mott. (Über die Diskussion Mi Nachmittag. Über Intercourse Probleme.) – 5 mit Ina zum airport; ich fahre, im starken Verkehr, 45 Min., bin dann doch müde. Feigl kommt (war zu Vorträgen und Besuch in Arizona). Bis nach 9 zusammen. Dann kann ich stundenlang nicht einschlafen (trotz 2 großen und 3 kleinen Nemb.).
12-3 Kaplan hier. (Auf meine Bitte erklärt er Zen Buddhismus. Er findet es ganz vereinbar mit wissenschaftlicher Haltung und Pragmatismus. Der Mystizismus dabei ist nicht vermengt, wie in Europa, mit Theologie und Metaphysik, sondern ein Erleben des Einswerden mit der Welt, verwandt zu Einsteins kosmischen Gefühlen.) – Mit Feigl über Physikalismus. (Ich mache Bemerkung zu Kapitel V und VI seines großen Artikels „Das Mentale und das Physische“ für Band II. Ich stimme mit seiner Identitätsthese überein. Aber ich würde vorziehen, die ganze Diskussion in der Metasprache zu machen. Denn in der Objektsprache können die Gegner mit Recht sagen: „Das Erleben und der Gehirnzustand sind nicht identisch“, das ist wahr in ihrer Sprache. Wir sollten daher lieber sagen: Wir schlagen eine neue Sprachform vor, in der die Identität gilt. Feigls Argumente, die er Evidenz für den Identitätssatz nennt, sollten besser genannt werden: Gründe für die Präferenz der zweiten Sprachform. Er stimmt im Grunde zu; er sagt 🕮 das hätte ich ihm schon seit Jahren gesagt. Ferner spreche ich Zweifel aus, ob es Sätze gibt, die nur das Erlebnis beschreiben; vielleicht besagt doch jeder Satz entweder mehr oder weniger, gewöhnlich beides.) – Ina bringt mit Dave Kaplan und Peter Tripodes das Hifi von Abe Kaplan, das sie uns für das Jahr, das sie auf der Weltreise sind, leihen wollen. (Ich stehe viel bei Kaplan, als er Sachen zusammenschraubt und helfe ihm, es halten usw.; dadurch werde ich übermäßig müde. Kaplan hat gesagt, Tripodes will keine Bezahlung. Ich gebe ihm „M&N“ 2. Auflage mit Mitschrift und Leuba-Wahrscheinlichkeit; er scheint sehr erfreut.) – Heute ziehe ich mich schon gegen 8 zurück. (Ich muss wieder ein weiteres Nemb. Nehmen, schlafe dann aber besser.)
Mit Feigl über induktive Logik. (Ich erkläre, dass wir Symbol brauchen als den Faktor, mit dem utility modelliert wird, um rationale Präferenzen zu bestimmen. Feigl sagt, jetzt wird es ihm zum ersten Mal klar. Über Axiome und deren Rechtfertigung; auch die Inferenzaxiome, Feigl findet die Forderung nach genereller policy einleuchtend.) – (Zwischendurch auch Gespräche zu dritt, über Psychoanalyse, meine und Feigls Erfahrungen damit. Er scheint daran zu leiden, dass er glaubt, alt zu werden, den Zest zu verlieren, und die Fähigkeit, im Theoretischen neue Sachen zu lernen. Ich sage ihm, dass er in den letzten Jahren sehr Gutes geleistet hat.) – Abends 8h zurückgezogen. – Etwas TV gesehen (an den vorigen Abenden war ich zu müde dazu.) (Feigl ist heute abend bei Jokls, später rufen sie auch Ina hinüber.) – (Zusätzliches Nemb.; dann gut geschlafen.)
Vormittags bleibe ich für mich. 12hzu Dr. Mott. (Ich berichte über Feigls Besuch. Wenn ich abends dabei bleibe, kann ich nicht schlafen. Er: Dann kann ja morgens länger schlafen, oder auch mit kürzerem Schlaf auskommen. Ich: Dann bin ich am nächsten Tag nichts wert. Er: Ich will anscheinend immer perfekt erscheinen; dadurch flöße ich den anderen awe ein; die sind ja auch nicht immer alert. – Ich: Bei anderen erkenne ich übermäßige Starrheit oft und verzeiheverurteile? es; meine eigene feste Tageseinteilung rationalisiere ich.) – Nachmittags über verschiedene philosophische Fragen. 🕮 6h kommt Mia. (Wir sitzen auf der front porch, auch zum Essen. Mia wollte Feigl mitnehmen zu sich; er zieht aber vor, mit ihr hier zu bleiben.) ( Abends nur die üblichen 2 großen Nemb.; gut geschlafen.)
Feigl stellt verschiedene Fragen. (Über theoretische Sprache; er würde vorschlagen: alles in theoretischer Sprache; ich: dafür habe ich auch Neigungen; man muss aber genauer überlegen, wie es geht. Über Ramseys Existenzform der Postulate; dann brauchen wir nur Beobachtungssprache erweitert durch Mathematik. So kann auch seine Frage über „wahr“ in LT beantwortet werden. – Ich mache kritische Bemerkungen zu Reichenbachs „Richtung der Zeit“; er sucht nach Definition der Zeitrichtung; es ist unklar, welche Frage er wirklich beantworten will. Feigl: Wir zeigen einen Film rückwärts und fragen, ob das vorkommt. Ich: Ja, das ist die Frage; aber nicht Definition. - Über ‚analytisch‘ in LT.) – Ich fahre mit Feigl nach SM, und wir gehen oben am Rande spazieren und schauen aufs Meer hinunter. – Abends hören wir zusammen Mozarts Sinf. Conc. (auf Kaplans hifi); es bewegt mich, und ihn auch. – (2 Nemb., gut geschlafen.)
Mit Feigl (verschiedene Einzelfragen. Er fragt, ob aus Normalität des Würfels logisch folgt, dass p2 = 1/6, oder ob doch noch Annahmen über Anfangsbedingungen nötig wären. Ich: Es folgt bei meiner Interpretation, aber nicht bei Reichenbachs Limesdefinition. – Ich frage, ob er meine Auffassung über Induktion zu Blacks oder zu seiner Seite rechnet. Er: dazwischen. Er sagt, Rechtfertigung einer Lehre oder Methode ist gewöhnlich so gemeint, dass dabei nichts von der Lehre oder Methode vorausgesetzt werden darf; also wäre hiernach meine Begründung der Axiome nicht eine Rechtfertigung. – Meine Argumente für Sozialismus: in Analogie zu Demokratie anstatt absolute Monarchie.) (Er wird von Anfang Febr. bis Juni ‚58 in Honolulu unterrichten; er will überlegen, ob er vielleicht Ende Januar mit Kasperle einen Tag hier sein könnte.) 1h fährt er ab; er besteht darauf, Taxi zu nehmen. Zum Abschied umarme und küsse ich ihn herzlich und sage: „Guter Sohn, guter Freund“, und er freut sich. – Nachmittags gelesen. 🕮
Angefangen, Übersetzung „Psychologie“ für Edwards zu lesen. – Abends 20 Min. spazieren allein. – Abends gebadet.
12 zu Dr. Mott. (Über Feigl; er hat über persönliche Schwierigkeiten mehr zu Ina gesagt als zu mir; ich hatte meine Schwierigkeiten nicht stark geschildert. Er sagt später: Ich spreche zu ihm immer nur von meinen Schwächen und wie ich darüber fühle; warum nicht über meine Stärken. Ich: weil das Ziel hier therapeutisch ist. Ich habe eine gute Meinung von meinen intellektuellen Fähigkeiten; aber zu anderen kann ich das doch nicht sagen; ich selbst mag ja nicht Leute, die eingebildet sind.) – Endlich wieder in den Recorder diktiert (inzwischen ist ein neuer Recording Head eingesetzt worden). Erwiderung auf Goodman fertig diktiert. (Dann bemerke ich, dass der Recorder nicht ordentlich das Frühere auslöscht; er muss also nochmal zur Reparatur!). – 10 Min. spazieren.
Popper „Persönlicher Report“ gelesen. – 3:30-5:30 Bohnert und seine Freunde Dr. und Mrs. Robbins hier. (Er ist Mathematiker, hat durch sie Interesse an logischen Fragen bekommen und gelesen, aber nicht Kurse genommen. Sie studiert in Philadelphia, Bohnert kannte gut , als er dort war. Sie hat Doktorthese angefangen mit Goodman über Semantik und den Sinn von ontologischen Commitments; aber jetzt hat sie das Gefühl, dass nichts Ordentliches herauskommt und möchte vielleicht das Thema wechseln. Sie fragt, wo interessante Probleme sind. Ich: über Modalitäten, aber meine Überlegungen sind unreif; ebenso mit induktiver Logik, und Bohnert sagt, hier sind die Probleme schwierig. Sie sagt, sie hat mehr Interesse für Arbeit an formalen Systemen als bloß philosophische Diskussion. Ich sage: Gut, aber die philosophische Relevanz der Systeme muss doch diskutiert werden, und sie stimmt zu. Sie hat ein sympathisches Gesicht, glatte dunkle Haare und dunkle Augen, zarte Gestalt; er hat breites blondes Gesicht. Sie sind nur für einige Wochen hier.) – 8:45-11:30 (!) Party bei Mia (Das ganze Department, zum Abschied von Kaplans. Mia hat für jeden von uns ein scherzhaftes „Geschenk“ von Kaplans mit Vers vorbereitet. – Kaplans kommen erst 9:30, sie waren bei Kalishs zu eingeladen. Ich spreche mit Robson (er stellt noch Fragen über „analytisch“) mit Iona, hauptsächlich mit Micheline. Als wir weggehen, spricht Kaplan mir sehr herzlich seinen Dank aus für den „Vater“, 🕮 der auch ein Freund ist.) Nach Mitternacht zu Hause!
Lange geschlafen. – 5:20 – beinahe 7 bei Myra Cholden Abschiedsparty von Kaplans. (Ich bin sehr müde bei der Hinfahrt. Ich sitze auf dem Sofa. Gesprochen mit Kaplan, kurz mit Dr. , lange mit Mrs. Vernon, die kommt und ein Gespräch anfängt über Education, Mittelschulen usw. Sie sagt, ihr Mann ist gestorben, war Analyst oder Psychiater, sie arbeitet in Mental Health als Volunteer, organisiere Vorträge von Psychiatern für das , sie spricht mit europäischem Akzent, vielleicht französisch? Nennt sich selbst Lydia. Sie spricht lebhaft und gescheit; ist in den Fünfzigern, nicht schön, aber lebhafter Ausdruck im Gesicht. Sie sagt zu Ina, sie wolle uns mal in ihrem Haus sehen. – Auch noch da: Dr. Mott und Frau, sie sieht nicht hübsch aus; Gerald Herde, ist . Beim Abschied an der Tür bedankt Myra sich sehr, dass ich doch mitgekommen bin trotz der späten Party gestern; ich sage, ich wollte doch zu ihr kommen; daraufhin küsst sie mich und ich sie. – Wir nehmen bei der Rückfahrt eine nette junge Japanerin mit, ihr Mann ist Professor der Philosophie in Japan, jetzt in Paris; sie nimmt Kurse in Englisch an UCLA. Sie spricht über die Schwierigkeiten, sich hier an die neuen Sitten zu gewöhnen.) – Zum Essen wieder aufgestanden. (Gut geschlafen.)
Etwas tense, und etwas gefühlt im Rücken; ich nehme 1 Miltown. – 12 Dr. Mott. (Die letzten 2 Tage waren anstrengend. Die Sa Party. Gestern nachmittag Party. Ich dachte, er würde bemerken, dass ich müde war, manchmal schweigsam usw. ( Traum vom Mann, der unsere Skisoldatengruppe inspiziert.) Über ihn und seine Frau, die einfach aussah. Inas Bemerkungen über beide.) – 3-7 (!) Gertrud Jäger hier. (Überraschend. Sie sieht unverändert aus, ist lebhaft und stottert weniger. Sie ist in Psychotherapie mit einem klinischen Psychologen, der durch Freud beeinflusst ist. Sie hat auch mal Behandlung durch Reich-Anhänger gehabt; die manipulierten Muskeln usw.; steife Nackenmuskeln kommen von unterdrückter Wut; er riet ihr, wenn sie wütend ist, zu schreien, auf irgendetwas zu hauen usw. Auch die Muskeln in der Kreuzgegend links herum müssen entspannt werden. Ich sage, das ist 🕮 für mich das Wichtigste. – Sie arbeitet noch an der These über Freud; die ist für unser Department! – Dann lange über Fragen im Zusammenhang mit meinem Artikel „Theoretische Begriffe“. Sie fragt, wie man feststellt, ob man die richtigen Begriffe hat, oder die richtigen Korrespondenzregeln; wie man zeigt, dass letztere nicht willkürlich sind; welche Art von Beziehung die Postulate zwischen den Begriffen herstellen. Ich erkläre, dass die einzige Rechtfertigung des theoretischen Gebäudes im Erfolg von Voraussagen und Erklärungen besteht; dass im übrigen nur Vorzüge der Einfachheit sind; dass der Wissenschaftler intuitiv fühlt, dass gewisse Begriffe fruchtbar sein könnten; Erklärung von Makrogesetzen durch Mikrogesetze, usw. Es ist oft schwer für mich, zu erkennen, worauf sie eigentlich hinaus will; aber ich antworte trotzdem irgendetwas in der ungefähren Richtung. – Sie erzählt, dass ihr Mann voriges Jahr $ 10.000 Royalties von dem Lehrbuch der Soziologie bekommen hat, wo sie auch mitgearbeitet hat! – Sie ist erfreut, dass es mir so gut gehe, dass ich richtig „gehen“ kann, nicht mehr so schweigsam bin, usw. Zum Abschied küsse ich sie auf den Mund.) –Am Nach Dr. Mott, und dann am Nachmittag, ist meine Tenseness von heute morgen verschwunden. – Abends überraschend zusammen!
Vormittags an Stegmüller gearbeitet. (Er hat die Revision von Heinzels Übersetzung von „Natur und Applik.“ so flüchtig gemacht, dass eine Menge Übersetzungsfehler darin geblieben sind; daher muss ich jetzt in den Fahnen diese Teile genau durchlesen und die Übersetzung revidieren!) – Nach 4 -8 die ganze Erwiderung derauf?Strawson (für Schilpp) diktiert.
Etwas diktiert. – An Stegmüller gearbeitet. – Nachmittags Savage Buch gelesen für morgen. – Abends etwas tense. – (Drittes Nemb.)
Wiederholungszeichen für „Nachmittags Savage Buch gelesen für morgen.“. – 3-6 Savage, Blackwell, Helmer und Rescher hier. (Hauptsächlich über Beziehung zwischen Savage und meiner Auffassung. Ich sage: Wir stimmen überein, dass die Bedeutung von Wahrscheinlichkeit am besten durch rationale Entscheidungen erklärt wird. Trotzdem würde ich aber die Wahrscheinlichkeit als logische Beziehung zwischen Sätzen in der reinen Logik abtrennen. Savage: Er würde lieber von Propositionen sprechen, um von Sprache unabhängig zu sein. Ich: Das ist möglich, wenn man 🕮 Modallogik zugrunde legt; aber die Entwicklung der deduktiven Logik hat gezeigt, dass es am besten ist, die Regeln für eine bestimmte Sprache zu formulieren. Ich plädiere für weitere Axiome, z.B. der Invarianz, da lernen sie Erfahrung. Savage und Blackwell zeigen, dass letzteres aus dem ersten ableitbar ist [aber nicht ganz]. Siehe meine Blätter!)
(Heute morgen untere Zahnplatte zurückbekommen; der Einzelzahn vorne war gestern abgebrochen.) – Abends gebadet.
12 zu Dr. Mott. (Über Tenseness vorgestern abend. Nach Lesen von Savage-Buch: So viele mathematische neue Theoreme, die ich eigentlich alle lernen müsste. Traum gestern morgen: Ich kritisiere einen Professor, ich bekomme Hilfe durch ein altes Buch eines bärtigen Mannes. Er: Das hat nichts zu tun mit Savage, sondern mit ihm! Meine kritische Frage, ob dies Support-Therapie ist und daher vielleicht „mein Ego schützt“. Er: Nein, dies ist psychoanalytische Psychotherapie, geht tiefer als bloßer Support. Richtige Analyse in meinem Alter dauert gewöhnlich 6-8 oder mehr Jahre, 5 mal wöchentlich! Aufgrund mein Im Hinblick auf meine „achieves“, wirkt dies anscheinend gut. Mein schreckliches Superego verlangt immer zu viel von mir (sowohl in der Mathematik wie in der Therapie. – Über Gertruds Besuch Mo; sie war erfreut, dass ich beweglicher bin; auch äusserlich: dass ich „mehr kann“.) - Nachmittags Notizen über Savage (Ableitung von Teil des Axioms [Lernen] aus dem Axiom der Irrelevanz). – Besprechung morgen vorbereitet.
10-2 Mathews und Kuhns. (Ich erkläre Savages Ableitung eines Teils des Axioms von Lernen; Mathews soll das weiter untersuchen. Ich leihe ihm dazu de Finetti . Kuhns hat angefangen, den Erfolg von \(\lambda{}\) und \(\beta{}\) für gegebene Bevölkerung zu berechnen; er ist aber nicht weit gekommen. Er arbeitet für die Compreh. Exam in Mathematik.) – Nachmittags Ko. Fahnen für Stegmüller gelesen. 🕮
Morgens etwas tense, Grund unbekannt; ½ Miltown, hilft. – Ganzen Tag Stegmüller Korrekturen gelesen.
2 Wiederholungszeichen: „Ganzen Tag Stegmüller Korrekturen gelesen“. – 12h zu Dr. Mott. (Traum heute über schwarze und weiße Fliesen. Er bringt immer die „schwarzen“ Dinge herein; ich möchte „weiß“ sein. I disliked voriges Mal seine Bemerkung über die Couch. Ich berichte über Gertruds Erzählung von dem Reich-Schüler, körperliche Stöße usw. Ich: Analytiker sollten mehr experimentieren, mit Musik, Relaxübungen, Drugs usw. Er: Das soll der Patient nur tun; aber der Analyst muss sich zurückhaltend verhalten, weil sonst das Ziel: die Interpretation, verhindert wird.) – Nachmittags zum Zahnarzt. (Der wieder angesetzte Zahn vorn unten ist niedriger und heller als die anderen. Er: Es ist der Porzellanzahn, der abgebrochen war. Es sei besser, dass er etwas niedriger ist, weil sonst Gefahr, dass durch die oberen, etwas längeren Zähne, er gestoßen und abgebrochen wird. Wenn aber mal der obere brechen sollte, könnte man Änderung vornehmen.) – Ein wenig in Rozebooms neuem ms (über theoretische Begriffe) gelesen, und Brief über Meaning Postulate geschrieben. –
Ganzen Tag am Reply geschrieben (über Realismusfragen, und ausführlich über Physikalismus, Erwiderung auf Feigl; stenographiert).
Morgens tense; Miltown. – Ganzen Tag Erwiderung auf Ayer geschrieben. – Nachmittags kurz Abe Kaplan hier. (Sie reisen morgen ab. Er hat soeben Review von Morris Buch beendet! Ich frage über Enc. Broschüre über Humanity; er hat eine Menge dafür getippt, aber zu ausführlich; daraus sind schon 2 Aufsätze veröffentlicht; es wäre ihm lieber, wenn wir jemand anderen fänden, weil er nach dem Reisejahr mit seinen Eindrücken davon beschäftigt sein wird, und ein Buch über Methodologie der Sozialwissenschaften plant.) Zum Abschied umarme und küsse ich ihn. –🕮
VIII / 1957 Morgens etwas tense, ½ Miltown. – 1 – 2 ½Mia hier. – Nachmittags angefangen, Nagels Schilpp-ms zu lesen, das vor kurzem gekommen ist. (Ich ärgere mich über die sehr skeptische Haltung, z.B. Ablehnung von Symbole), und unnötige Kritik von c*. Wenn er mal nach Princeton für Diskussion gekommen wäre, oder die Seminarnotes studiert hat hätte, so hätte sehr sich vieles ersparen können, und in anderen Punkten hätte er meine Auffassung klarer verstanden. Ich beschließe, die Invarianzaxiome in meiner Erwiderung anzugeben, wodurch die Forderung der Vollständigkeit der gv verschwindet.) – Gegen Abend bin ich tense. Aber doch einige Minuten spazieren. Beim Abendbrot kritisiere ich Inas Briefe, und es gibt ein langes Bickering. – Später zweimal ½ Miltown. 2h nochmal Nembutal: dann gut geschlafen.
12 zu Dr. Mott. (Mein Traum Mi Morgen: die Frauen lassen die Türen auf, unheimliche Tiere mit weißen Gesichtern kommen herein, ich muss sie erschlagen. Seine Interpretation: Ich wollte meine Mutter schützen. – Über Abschied von Abe Kaplan. Ich: Er kam nicht häufig zu mir, trotz Ermutigung. Er: ich denn zu ihm? Er meint, ich stelle mich über die anderen dadurch, dass ich nicht zu ihnen gehe, sondern sie nur herkommen lasse. – Er geht auf Ferien für 2 Wochen; nächste Sitzung 19.) – Ich fahre zur Gärtnerei, bringe Ina einen kleinen Blumentopf mit Chili Peppers. – Nachmittags an Wahrscheinlichkeits-Erwiderung gearbeitet. – Abends gebadet. – Nachher (10 ½) beklagt Ina sich, dass ich nicht willig war, das Kabel zu reparieren heute nachmittag; dabei kommen viele andere Klagen heraus, dass ich ihr nie mit Arbeit helfe; sie wird sehr bitter und bringt auf einmal eine Menge unzusammenhängender anderer Vorwürfe heraus (z.B. dass die Aussagen anderer mir stärkeren Eindruck machen als ihre; und Ähnliches). Ich fühle, dass sie mit manchem Recht hat (besonders, dass ich mehr helfen sollte), bin aber durch die vielen Vorwürfe zu sehr erschlagen, und schweige. Schließlich langes Gespräch (bis nach 12!)
Etwas Ziehen im Muskel des Oberschenkels (links, außen); das macht mich tense. (Miltown hilft.) – Gearbeitet an Erwiderung, und auf Nagels. – Abends wieder etwas tense. Ina kommt zu mir 🕮 mit Zärtlichkeit und Musik; dann fühle ich mich besser. – Gut geschlafen.
(Morgens Traum: Der General gibt Auszeichnungen an Wittgenstein, Ayer und andere, aber nicht an mich.) – Ich fühle tense, wegen Oberschenkel. Miltown. Mit Ina spreche ich Traum und Assoz. durch.) – Ganzen Tag an Erwiderung auf Nagel gearbeitet. – 4-5 Helmers und Monika hier (weil Ina ihnen telefoniert, dass es mir nicht ganz gut geht. Wir sitzen auf dem Patio; das Kind kriecht eifrig die Stufen zum Garten hinauf. Da ich ein wenig tense und daher nicht gesprächig bin, kommt das Gespräch oft zum Stocken.) – Mehrmals ½ Miltown. – Abends Ina bei mir, mit Zärtlichkeit und Musik; das tut mir gut. – Gut geschlafen.
[Diese und nächste Woche ist Dr. Mott auf Ferien.] Vormittags Erwiderung auf Nagel fertig. – Nachmittags Stegmüller Korrekturen gelesen (Heinzel Teil, schlecht übersetzt).
An Erwiderung auf Putnam gearbeitet. – (Nachmittags Doris bei Ina, ich kurz dabei.) – Abends holt Ina den Recorder ab, von der zweiten Reparatur (ca 12 Tage! 11. …).
Diktiert (§E a, Realism). (Der Recorder zeigt Wackelkontakt; Ina bringt ihn mittags hinauf, er lötet es sofort; dann scheint es zu funktionieren.) – Weiter diktiert (§E b, Feigl über Physikalismus).
(Ina bringt den Recorder wieder zur Reparatur, weil er wieder blinkt!) Gearbeitet an § über prob. und Nagel in Reply. – Abends gewöhnlich spazieren, vor dem Abendessen.
Gearbeitet an Nagel und Putnam.
Notizen für Druck bei Dover geschrieben. – Korr. Stegmüller gelesen. (Ina schreibt an Gusti, lädt wieder aus!) – Ina bringt Recorder von Reparatur zurück (diesmal hat er nichts angerechnet; er sagt, das Blinken kam durch defekten wafer switch).
Stegmüller Korr. – Erwiderung auf Putnam. 🕮
An Erwiderung auf Putnam gearbeitet. – Mittags Mia hier.
Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Putnam“ fertig. Ayer’s Übersetzung meines Psychologie-Aufsatzes gelesen. – Nachmittags diktiert: Erwiderung auf Putnam.
Weiter Erwiderung zu Nagel. – Vormittags bringt Bob Mathers neues Kapitel seiner These; 4-5 zu Helmers. (Wir sitzen im Screen Houses im Patio. Später Monic Monika dabei. Sie fahren morgen für eine Woche mit dem Kind nach Lake Tahoe, auch Mutzlis Mutter; dort treffen sie ihren Bruder.) Ich fahre hin und zurück. Nachher müde, eine Zeit zu Bett.
Erwiderung Nagel beendet; Ayer ganz diktiert, und Briefe.
„Psychologie“ für Edwards gelesen. (Heute tense; mehrmals ½ Miltown.) – (Ina transkribiert ganzen Tag, für Reply.)
„Psychologie“ gelesen; Notizen für Bemerkungen geschrieben. 12 ½ – 2 ½Dave und René Kaplan hier. (Nachher fährt Ina mit ihnen ins S. F. Tal, wo sie ein halbfertiges Haus kaufen wollen; sie äußert Bedenken wegen der hohen finanziellen Last, bevor sie feste Jobs haben; aber sie sind anscheinend entschlossen.)
12 zu Dr. Mott (zum ersten Mal nach seinen 2 Wochen Ferien. – Ich berichte: am 11. schwach, am 12. morgens Traum (aufgeschrien): Ich, Feigl und andere wollten Abe Kaplan im Gefängnis besuchen, damit er sich nicht verlassen vorkommt. Er hatte: Also habe ich mich in diesen 2 Wochen verlassen und im Gefängnis gefühlt. Ich berichte über Inas Gefühle von „Versklavung“ durch viel Tipparbeit und niemals Ferien. Über Inas Schreiben meiner Briefe an Chacha und Annemarie; danach fühlt sie sich nicht genügend appreciated. Er: Inas Gefühle, selbst keine Kinder zu haben.) – Auf Rückfahrt kaufe ich eine 🕮 Geraniumpflanze, und dazu einen großen braunen Keramiktopf; bei einer Kurve fällt es um, und Zweige brechen ab; ich bin geknickt. Beim Sitzen beim Essen ist mein Rücken müde (ich bin etwas besorgt, weil ich den schweren Topf selbst ins Auto getragen hatte). Nachmittags bleibe ich im Bett.
Bemerkungen zu „Psychologie“ fertig. – Nachmittags angefangen, Burks Aufsatz für Schilpp zu lesen. – Ganzen Tag etwas tense. Vor dem Abendessen eine Zeitlang ins Bett gelegt. Mehrmals Miltown genommen. – Abends spät sagt Ina, dass sie Erwiderung auf Nagel fertig getippt hat; und fragt, ob ich es ihm nicht schicken will, damit und ihm Gelegenheit gebe, Änderungen im Aufsatz zu machen. Sie meint, er ist an sich scheu, leicht verletzt, hat sich vielleicht hier, wie zuweilen früher, zu zu starken Angriffen hinreißen lassen.
Weiter an Burks. – Abends 10 Min. spazieren.
3-6 Savage, Blackwell, Rescher hier. (Helmer ist verreist. – Savage sagt, der de Finetti Approach mit Dichtefunktion, oder besser, weil allgemeiner, Maßfunktion für Strukturen im Unendlichen ist sehr fruchtbar; auch für Überlegung über Axiome. Ich sage, aus den Invarianzaxiomen folgt allerdings Teil des Axioms von Lernen, aber nicht das ganze; wir brauchen noch extra Axiom, um c t auszuschließen. Er: Dies ist ausgeschlossen, entweder durch Festsetzung, dass \(\delta{}\) in keiner endlichen Region (Intervall) 0 ist, oder durch mein Konvergenz Axiom. Blackwell kennt anscheinend die betr. Theorien D. F. auch gut; er weiß aber nichts über meine Auffassung, er sagt, er sieht nicht, warum es zwei verschiedene pr Begriffe geben soll; ich gebe ihm „Nat. und Appl.“ und Lieber Broschüre. – Rescher stellt allerhand Fragen; ich weiß aber meist nicht recht, worauf er hinaus will.) – Abends gebadet.
Notizen gemacht, angeregt durch Gespräch mit Savage. – 12 zu Dr. Mott. (Montag: schwerer Blumentopf, Zweige gebrochen, Rücken müde. Abends Ina über Nagel. 21. früh Traum (siehe Notizen): Frau über 🕮 über Dichter Frost, Atheismus; Hook. Er: Inas Schwierigkeiten stammen von vor meiner Zeit; wichtig ist: Verstehen, nicht Selbstvorwürfe.) – Überlegungen für morgen. – Bob Mathers These gelesen. – Abends sehen wir TV. Dann will Ina nicht abschalten, obwohl es mich stört. Schließlich bitte ich sie doch darum. Sie tut es, wird aber dann zornig (wie früher schon mal), sagt „Nennst Du das Liebe!“; sie kann nicht verstehen, dass es mich stört. Später kommt sie, , aber bleibt steinern, trotz meinem Zureden. 11 ½ kommt zu vom Spaziergang mit Morli zurück, ich eile ins Wohnzimmer und bin zärtlich zu ihr, aber sie ist nicht richtig aufzutauen. Später kommt sie nochmal zu mir, ein wenig getaut.
10 ½ – 2 ½Mathews und Kuhns hier. ( Kuhns hat Rechnungen gemacht über bestes \(\lambda{}\) und \(\beta{}\); aber es wird zu kompliziert. – Mathews hat angefangen, Inferenz Theoreme von Invarianz Axiomen abzuleiten. Er ist dabei D. F. zu lesen.) – Nachmittags noch Überlegungen dazu. – Und Mathers These gelesen. – Ina stößt ihren Fuß an einem Stuhlbein, und fällt auf die Tischkante, hat Schmerz in Rippen.
11-12 Bob Mathers hier. Ich mache Comments über ch VII seiner These.) – Erwiderung auf Burks; erste Version fertig.
Erwiderung auf Nagel, Transkript durchgelesen. – 12 zu Dr. Mott. (Über die Mißstimmung Fr abend. Er: Das war nur das letzte eines unbewußten dauernden Resentment, dass ich passiv bin und sie sich in allem an mich anpassen muss.) – 6-8 Mia (Sie stellt Frage über Bergsons Situation; ich lese aus Schlicks „Erleben und Erkennen“.) – Bohnert kommt (er fährt mit beiden zu einer Lunatic Meeting.) – 8hAlberts Anruf aus S. F. (Ina ist nicht hier. Er ist sehr apologetic, sagt, wenn wir anderen Rechtsanwalt nehmen wollen, wird er nichts anrechnen! Er sprichtca. 20 Min.! Er wird morgen wieder anrufen.) – 11h Ina kommt zurück; 🕮 ich berichte über Alberts Anruf.
Ca 10 Min. Ferngespräch Ina mit Albert S. F. (Er schlägt vor, unsere deed in escrow zu geben; dann kann die andere Seite den Prozess to quiet title bringen. Er will dem Bertram vorschlagen und uns dann gleich berichten. Ina sagt ihm, dass andere Verkaufsmöglichkeiten wegen Yami zu schwierig sind; er sagt, er ist befreundet mit ihrem Anwalt Chavez und glaubt daher, so etwas durchbringen zu können.) –
zwei Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Kemeny“ fertig. – 12 zu Dr. Mott. (Traum von heute früh: italienisches Dorf, Stuhl gekauft für Maue. Schwierige italienische Wörter; delitto und dilett–, zu Quine. Über Armstuhl = Mutter. Beziehung zu Quine. Über TV gestern abend: „meine faschistische Frau“. Ich nehme selten die Initiative zu Menschen; er: Vielleicht weil früh eine Ablehnung kam.) – Beim Herausgehen vom Dr. etwas tense; zu Hause kurz hingelegt. Nachmittags ½ Miltown.
Popper gelesen, für Schilpp. – 12 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er sagt mir, er möchte heiraten, aber sein Mädchen ist sehr unentschlossen; hat jetzt noch extra Probleme. – Er bedauert, nicht mehr Zeit für Philosophie und Diss. zu haben. Ich: Könnte er auskommen mit half Zeit Anstellung? Er: Vielleicht ja, bei großer Sparsamkeit; aber nicht, wenn er heiratet. – Ich erzähle von Erwiderung auf Nagel, dass ich den Schluss auf Inas Vorschlag sehr gemildert habe. Er ist dafür, den alten Schluss wieder zu nehmen.) – Gebadet.
IX / 1957 An Erwiderung auf Popper gearbeitet. – 12 ½ – 3 Mia hier. (Ich erzähle von den Schwierigkeiten der Erwiderungen auf Nagel und Popper.)
(Darum nicht Dr. Mott.) – Über Popper; ich werde wieder wütend über seine Entstellungen und falschen Zuschreibungen. 🕮
Erwiderung auf Popper fertig (stenografiert). Und nachmittags ganz diktiert. – Mittags und nachmittags etwas tense; ½ Miltown. – Nachdem die Erwiderung auf Popper fertig ist (mit sarkastisch-ironischen Bemerkungen), fühle ich mich erleichtert.
Erwiderung auf Burks diktiert; und Erwiderung auf Kemeny.
Angefangen, meine Auffassung von pr für Schilpp Band zu diktieren; dann Weiteres darin abgearbeitet (über Beschlüsse). – Nachmittags kurz Ruth Anna Mathers hier; sie bringt das letzte Kapitel ihrer Diss. – Abends etwas tense; Miltown.
12 zu Dr. Mott (Träume: Gestern morgen über Wartesaal am Flughafen und Koffer; heute morgen über Reise in China, Flitners.) – Weiter umgearbeitet. – Abends zusammen, sehr gut (seit 22.7.).
Ka fertig umgearbeitet, und ganz diktiert. Kb umgearbeitet.
Kb diktiert, fertig. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Ich erzähle ihm von den Essays von Nagel und Popper, auf die ich Erwiderungen geschrieben habe, auch über Putnams.) – Abends etwas tense.
12 zu Dr. Mott (meine Kindheitserinnerung: Soldaten müssen „stramm stehen“ im Bett. Ich erzähle von Gefühlen über Militär, Beziehung zu Margret. CW; er fragt: Warum keine Sexrelation?) – Zum Zahnarzt Dr. Brann (Schwellung des Zahnfleischs vorne oben. Er schleift die Platte etwas ab. Falls es nicht besser wird, soll ich nochmal kommen.) –Nachmittags Erwiderung auf Morris diktiert.
Matheson ms gelesen („Antinomie der Designation“). – Poppers Schilpp Aufsatz gelesen; an Erwiderung gearbeitet (über Metaphysik). –
An Erwiderung auf Popper. 🕮
An Erwiderung auf Popper gearbeitet. -2 zum Zahnarzt (nochmal etwas abgeschliffen an der oberen Platte, weil sie an einem Punkt noch das geschwollene Zahnfleisch drückt; und untere Platte Klammer etwas fester gemacht.) –
12 zu Dr. Mott. (Ich erzähle vom Gespräch mit Ina heute morgen, und dass ich mich nachher wunderte, warum wir beide so emotional wurden. Sie las etwas vor, dass „Verzeihung“ nur für Kinder sei, und ich sprach dagegen. Ich wurde ungeduldig, dass ich dies mehrmals sagen musste, usw. Ich: Es erinnert mich an meinen Ärger über jemand [Popper], zu dem ich jetzt Erwiderung geschrieben habe, seinen Eigensinn, und dass ich es immer wieder erklären muss; andererseits seine rührenden Bemerkungen über mich; und dass ich damals überlegte, ihm einen Brief zu schreiben, es aber doch nicht tat. Er: Parallele mit meiner Beziehung zu Ina, wenn ich etwas nicht ausdrücke. Ich über Prag, Heirat, Zusammenbleiben, Kinderproblem.) – Mittags und nachmittags etwas Muskeln sore links hinten; ½ Miltown. – Nachmittags ganzen Abschnitt zu Popper über Metaphysik diktiert.
Erwiderung auf Henle fertig gemacht; und ganz diktiert. – Mittags Mia hier.
Myhill und Martin (Schilpp) gelesen. – Nachmittags TV.
12 zu Dr. Mott. (Gestern Traum über „wahnsinnigen“ Studenten, in meinem Schlafzimmer, über prob. Kurs, und die strenge Mutter in meinem Office. Sein lästiges Eindringen in mein Schlafzimmer, d.h. meine privaten Sachen.) – Transkribiertes durchgelesen.
Sektion für Reply über Modalitäten geschrieben. – (Ina ist geknickt weil eine Klinik sie anscheinend nicht mal als Volunteer haben will, oder wenigstens zögert. Abends geht sie früh ins Bett. Ich besuche sie da zweimal; aber sie schätzt es nicht, will sich ins Schneckenhaus zurückziehen und schlafen. Sie kommt aber doch später heraus zu mir, und wir hören von den neuen Records, Vivaldi).
Erwiderung auf Myhill geschrieben.
(Mount sagt, ich brauche nicht zum Department Meeting zu kommen; nur über 🕮 Verteilung der Assistenten, und Programm für Spring Semester.) – Nachmittags Harvey Zal hier (mit Bart! Er ist zurück aus Berkeley. Beginnt jetzt sein senior Jahr. Er prun, was er alles liest, . Er fragt wegen Logik im Spring; ich sage, er soll lieber erst Kurse mit Montague und Kalish nehmen.) – Davidson gelesen. – Abends Bohnert hier. (Er sagt, sein Mädchen hat endgültig mit ihm gebrochen. Er hat noch finanzielle Last von sieihr?, beinahe 300.) – Abends möchte ich gern mit Ina zusammen; sie ist aber nicht in der Stimmung dafür. (Wir schauen TV an; später merkt sie, dass ich mich gewaschen habe, und ist gerührt.)
12 zu Dr. Mott. (Mein Traum: Ich habe Abes Frau Anne auf meinem Schoß und küsse sie (er sagt: das ist Annemarie). Ich werde genannt als Erschaffer einer Drahtseilbahn (er: Prob. Theorie, auch Kinder). Ich marschiere hinter Eisenhower als 2 Mann (ich: hinter Russell; er: ja, und hinter dem Vater.)) Ich kaufe ein Brot. – Beim Essen gekabbelt über das Brot; nachher kommt Ina zu mir, und ist lieb. – Nachmittags über endliches m für Gesetze. Abends lade ich Ina zum dritten Mal ein, diesmal dringend! Zusammen, sehr gut.
An Erwiderung auf Davidson. – 1-3 Montague hier. (Er war im Sommer bei der Cornell Konferenz für Logik, gibt mir 4 kurze SD davon. Er ist jetzt Assistant Prof., höheres Gehalt. Ich frage ihn nach dem Inhalt seines Wahrscheinlichkeitskurses 185 jetzt.) – (Morli ist schon wieder in Heat!)
An Davidson gearbeitet. – 1-3 Mia hier. (Nachmittags Ina und Mia zu Collins, den Mädchen Hund besehen.)
12 zu Dr. Mott (über letzte Tage berichtet. Bedürfnis, sicher zu machen. Vaters Tod durch Magic. Ich erzähle vom Beten für Onkel Wilhelm.)
Davidson fertig. – Abends ein wenig tense [vielleicht wegen Klasse morgen.] Aber doch gebadet. Später Miltown; spät eingeschlafen.
Seminar vorbereitet. – (Ina fährt mich hin und zurück.) 🕮
Erstes Seminar: Prob. (Wieder in HB 2210; Dave Kaplan ist wieder mein Assistent, vom General Fund des Departments.) – (Abends Ina zum ersten Mal zu der Klinik der Methodisten.)
Ganzen Tag Ruth Anna Mathers’ These gelesen (neues Kapitel IV). – 1:30 zu Dr. Forde (zur erste Impfung gegen die asiatische Flu). – Gegen Abend Schnupfen, vielleicht von der Impfung. – Nach 3h noch wach.
12-1:30 Department Meeting. (Wisdom gesehen. – Besprechung über Flint für 1958-59. Austin hat auf 2 Briefe im Frühjahr überhaupt nicht geantwortet. Wir beschließen, zunächst die nächsten auf der früheren Liste zu fragen: Braithwaite und Bochenski. Wenn beide ablehnen, werden wir neu überlegen, und dann auch Beth berücksichtigen. – Die Fragen über Änderungen von Bestimmungen für A.B., Grad. Status, und Preliminary Exam werden verschoben.) Mit Yost gesprochen (er zeigt mir Brief von Dodd; er ist für meine neue Ernennung mit denselben Bedingungen, er wird das Gesuch einreichen, sobald die Administration diese Gesuche anfordert. – Ich sage Yost von den Einladungen von Feigl und Kemeny. Er will das benutzen, um auf baldigen Beschluss zu drängen.) – Beim Essen während des Meetings breche ich Zahn. – 3:15 Zahnarzt (der Einzelzahn vorne Mitte an der unteren Platte ist gebrochen. Er nimmt neuen Abdruck; will ihn vielleicht etwas kräftiger machen, und vielleicht höher, und vielleicht etwas dunkler.) – Nachmittags Ruth Annas These gelesen, zu Ende. – (Abends Wim bei Ina 6-11!) – Abends Goldkrone abgebrochen.
10 Zahnarzt (er zementiert die Goldkrone wieder an, auf den Einzelzahn vorne oben rechts, der die Platte hält; er sagt, ich soll gelegentlich kommen, damit er das Loch in der Krone repariert. – Gleichzeitig bekomme ich die untere Platte zurück, mit neuem Einzelzahn anstatt des abgebrochenen.) – 12 zu Dr. Mott. (Jetzt Klassen und Department Meetings usw. wieder angefangen. Traum vom Di Morgen: Metz Familie überschwemmt uns; er: das bedeutet die Klasse und das Department, Verlust der Privacy, usw.) – transkribierter §Ka über prob. durchgelesen. –🕮
10 – 11 ½Ruth Anna Mathers hier (über die Kapitel IV und V der These). – Nachmittags Erwiderung auf Feys. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Feys“ fertig geschrieben, und ganz diktiert.
12 zu Dr. Mott. (Traum über die Direktorin. Das ist er, das Einmischen in meine Sachen. Über Party oder Arbeiten abends; dann kann ich nicht schlafen. Er: Warum nicht einfach weiter arbeiten, anstatt dagegen zu kämpfen?) –Davidson Diktiert: vormittags Feys, nachmittags Davidson.
§Ma über Modalitäten für Diktieren fertig gemacht. – Vormittags Haarschneider. – Nachmittags §Ha diktiert. – (Abends Ina zu der Methodisten Klinik.)
§Ma fertig diktiert. – 12 zu Dr. Mott. (Ich erzählte, dass ich beinahe vergaß, den Scheck für ihn zu schreiben; ganz zuletzt, beim Hocken (!) fiel es mir noch ein. Über Gefühl zu Geld: leicht anzunehmen, nicht gern ausgeben; aber keine Gefühle von Prestige dabei. (Ich komme nicht zu den beiden Träumen.)) – Nachmittags für morgen gearbeitet (über positives m für Gesetze.) – Abends gebadet.
10-2 Mathews und Kuhns hier. (Ich gebe Mathews den SD von Savage zu Finetti. Ich erkläre ihnen: positives m für Gesetze, mit \(\delta{}\)-Funktion.) – Nachmittags weiter darüber gearbeitet. – Abends 7-11 Mia hier. (Ich gehe um 7 im Dunkeln zur Straße, treffe sie da, und wir gehen zusammen spazieren. Ich ziehe mich 8 ½ zurück.)
Ganzen Tag über positives m für Gesetze.
Noch über Gesetze (dann das Ganze an Kuhns geschickt). – 12 zu Dr. Mott (Traum: Neurath hat auf Treppe im Barmer Haus Sicherheitsmaßnahmen 🕮 angebracht; als ich nachts hinauf gehe, explodiert alles, aber ich bleibe unverletzt. Er: Neurath als Vater: wenn ich Vater gehabt hätte, hätte ich mir nicht selbst die übermäßigen Beschränkungen auflegen müssen, sondern hätte bei ihm testen können, wie weit ich gehen kann. Ich erzähle vieles von Neurath in Wien.) – Nach dem Mittagessen kommt Ina mit ins Schlafzimmer; weil ich „sick“ bin, Zärtlichkeiten. Dann überraschend zusammen; sehr gut. – Nachmittags Korrekturen Stegmüller gelesen.
3-5 Seminar. Dave fährt mich nach Hause.
Transkribiertes für Reply durchgelesen. – Umfangsberechnung für Schilpp. – Beim Abendessen ist Ina verstimmt (weil ich so viele Sachen herbringe, die sie erledigen soll.) Um 9h gehe ich nochmal zu ihr, aber sie ist nicht sehr zugänglich. Später kommt sie selbst zu mir.
(Früh aufgewacht, hatte Angstträume, die ich nicht erinnere. Ich fühle kalt, muss schrecklich niesen, und einsam und verloren; ich nehme ½ Miltown und schalte die Decke ein. Nochmal geschlafen; dabei Traum: Popper, und die Männer mit Pfeilen und Bogen.) – Erwiderung auf Martin geschrieben. – (Abends geht Ina in die Methodisten Klinik.
12 zu Dr. Mott. (Mein Traum gestern morgen über Popper und die Männer mit Pfeilen. Er: Popper = Papa! Über vorgestern abend, Inas Resentment, weil ich allerhand Geschäftliches gebracht zum Abendbrot. Er: „Seltsam; nicht wahr?“) §Ma über Modalitäten, Transkript gelesen.
Briefe an Schilpp diktiert. –§Ma fertig gelesen. – Abends gebadet.
(Ina hat Halsschmerzen, kann kaum sprechen.) Darum ich alleine zu Helmers, 12 ½ – 1 ½. (Olaf sieht die Spannung zwischen Syrien und Türkei als sehr kritisch an; er meint, Russland könnte Fehlschätzung machen und die Türkei angreifen, es so zum großen Krieg kommen. Ich glaube das nicht.) – Getippte Erwiderung auf Myhill und Davidson gelesen.
12 zu Dr. Mott. (Über Tenseness gestern abend, und quibble mit Ina über Brief an Schilpp. Er: Es geht zurück auf Sexrelation. Ich: Warum 🕮 sollte die so bestimmend für alles sein? Er: für vieles; hauptsächlich weil viel Frustration in Sex; wenn ebenso viel in Hunger wäre, würde das auch auf alles abfärben.) – An Erwiderung auf Quine gearbeitet. – Abends 9-10 sehen wir zusammen ein TV Stück über Mercy Töten. Nachher sprechen wir noch lange zusammen. Ina sagt, wenn ich meine Selbstbeherrschung aufgäbe, würde ich doch nichts Arges tun. Ich: Doch, manchmal bin ich so wütend auf sie, da könnte ich sie ins Gesicht schlagen. Sie: sie würde vorziehen, wenn dann auch positive Gefühle ebenso lebhaft herauskämen. Dann um 10¾ (!) überraschend zusammen, nach kurzer Zärtlichkeit; besonders gut. Auf einmal ist mir die Zeit ganz gleichgültig; und sie ist froh darüber.
12 zu Dr. Mott. (Über Montagabend spät. Er: Warum betone ich, dass Ina froh war; nicht wieder ich? Aggression äußern ist gut und nötig.) An §Qa über Semantik.
Wiederholungszeichen: „An §Qa über Semantik.“. – (TV Reparatur: 2 kleine Röhren eingesetzt; alles zusammen 12 $. Dies ist die erste Reparatur in 2 Jahren.)
An Quine gearbeitet. 4 – 6 ½Barrett, Wisdom, und Ruth Anna und Bob Mathers, und Mia hier. (Zuerst Barrett alleine. Er ist Assoz. Prof. an NYU. Nach dem Krieg war er für das State Department in Nordafrika, auch Casablanca, für Berichte über ökonomische Lage usw. Ich erzähle von Marokko. Er meint, dass Nordafrika jetzt schon „im russischen Orbit“ sei! – Später frage ich Wisdom über Wittgenstein, erzähle von W. in Wien; Hausbau und Persönlichkeit. Über Frege. Über Russell (den wir heute vormittag im TV gesehen haben. Mia fragt Wisdom, ob er seine Probleme metaphysisch nennt. Er: ja. Er will 🕮 erklären, wird aber sehr nervös dabei, und seine Hände zittern. Ich will ihm zu Hilfe kommen und sage: Er will wohl mehr die Kontinuität mit der Geschichte betonen, wir mehr den Kontrast. Barrett fragte ihn über McTaggart, bei dem Wisdom studiert hat. – Wisdom lernt bei Herb Morris Auto fahren.) Ich gehe noch mit allen hinunter; sie scheinen alle sehr angetan; es war eine nette Gruppe; ich war mehr gesprächig als gewöhnlich.
12 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Party gestern nachmittag, und dass ich mehr umgänglich war. Er sagt schließlich: Heute ist mehr Widerstand; offene Pausen; vielleicht wünschte ich, dass er etwas sagte. Ich: ja; ich dachte oft, ich rede Irrelevantes; ich wollte, er hätte6Original hat. geholfen durch Fragen oder Anregung. Er: Vielleicht wollte ich Lob, weil ich diesmal und die vorigen Male gute Dinge berichtet hatte. Ich: ja.) – 4-6 Bruno und Erna Klopfer hier. Zuerst im Patio, nachher im Zimmer. (Er erzählt von Zürich. Gertrud Cloos hat ihn dort besucht. Sie hat den Mann geheiratet, nach 17 Jahren! Sie wohnen in LaLahr. – Ich frage, wie das Freudsche und das Jungsche Wertsystem sich unterscheiden, im Leben, abgesehen von der Theorie. Er sagt: bis zum Alter von 40 Jahren kaum; denn da sagte auch Jung, dass es Aufgabe ist, das Ich aufzubauen. Aber danach ist für Jung das Ziel, das Selbst zu entwickeln; das ist der eigentliche Sinn des Lebens, das Religiöse im weitesten Sinne. (Das ist schwer zu verstehen.).) (Ich nenne ihn wieder „Bruno“ und „Du“; und sie „Erna“, aber nicht „Du“, weil Ina es noch nicht tut.)
3-5 Seminar. (Ina fährt mich hin, René zurück.) – Abends nach 10 kommt Ina zu mir, frisch gebadet und lieblich anzuschauen. Später überraschend zusammen; sehr gut.
Mia beim Lunch (spät, sie kommt vom College). Ich fahre mit ihr zur Universität. 4 Wisdoms öffentlicher Vortrag: „Über einen Zug von 🕮 Wittgensteins Prozedur“. Er liest es ab. (Über den Apriori Charakter der Aussagen von Logik und Mathematik im Gegensatz zu den wissenschaftlichen, empirischen. Über die Frage, ob man eines Anderen mind kennen kann; die nicht-symmetrische Situation in bezug auf Möglichkeit der direkten Erkenntnis scheint ihm charakterisch. Er sagt, dass Wittgenstein betont, dass der Philosoph konkrete Fälle betrachten muss. Er schließt schon 4:40 und fragt nach Fragen. Kein Student meldet sich. Dann ich: ich frage zuerst, was der Zug von Wittgensteins Prozedur ist; ich vermute, dass die beiden philosophischen Probleme gemeint waren als Illustration von Wittgensteins Verfahren und Art der Diskussion. Er: in gewissem Sinne ja. Ich: Kann er den Zug allgemein charakterisieren, über den Punkt hinaus, dass Wittgenstein das Konkrete betont. Er versucht etwas, macht lange Pause. Ich komme ihm zu Hilfe und sage: vielleicht ist das schon der Hauptpunkt; und auch die Betonung der natürlichen Sprache? Er bejaht es, nicht ganz klar. Ich: Dann möchte ich dazu Comments. Wiener Kreis und Logischer Empirismus stark beeinflusst von Wittgenstein. Aber wir fanden, dass die Darbietung von konkreten Fällen und die Klärung der natürlichen Sprache oft nicht genügt. Wir wollen bessere Lösung geben, indem wir neue Sprachformen vorschlagen. In allen Graden der Entfernung von der natürlichen Sprache, je nach dem Fall und unserem vorrangigen Zielen. Beispiel: Freges Definition der natürlichen Zahlen. Zuerst in gewöhnlicher Sprache; dann kompliziertes symbolisches System. Über Beweis „1 + 1 = 2“. Wozu das komplizierte System? Er fand es nötig, um genau zu zeigen, dass seine Begriffe die üblichen Eigenschaften der Zahlen haben. – Wisdom erwidert. Er gibt manches zu und er betont, dass zwischen der gewöhnlichen Sprache und künstlichen keine scharfe Grenze ist. Wittgensteins „lang. games“ sind ja auch künstlich. Barrett fragt, ob nicht immer die natürliche Sprache nötig ist, um die künstliche zu erklären. Ich: praktisch tut man das; aber im Prinzip könnte man PMs Sprache direkt lernen. Auch Herb Morris fragt etwas.) Kalish und andere sagen, dass ich die Diskussion besonders klar gemacht habe. –🕮 Mia sagt auch, dass ich nett und rücksichtsvoll gegen Wisdom war. Sie fährt mich nach Hause. (Unten sitzen wir noch im Auto zusammen. Küsse. Ich sage, dass ich Acht geben muss, damit in ihr nicht zu viele Erwartungen entstehen. Sie sagt, ich brauche mir keine Sorgen zu machen, sie ist rational und realistisch.) – Ich erzähle Ina dies. (Am nächsten Morgen Traum von den Stangen im Sonnenspiegel.)
Mittags spazieren vor dem Essen. – Nach dem Essen im Bett rufe ich Ina vom Garten herein; zärtlich, und dann zusammen, sehr gut. (Ich bin erstaunt, als sie sagt, es war erst vorgestern.) – Über Quine.
12 zu Dr. Mott. (Regeldurchbruch Dienstagabend und Donnerstagmittag. Diskussion mit Wisdom. Abends im Auto mit Mia. Traum gestern morgen über anderer Mann bei Ina; die 2 Metallstangen im Sonnenspiegel.) – Über Quine. – Gebadet.
Über Quine. –Über Bohnert (Ina ist sehr verstimmt; sie sagt, weil ich gestern gesagt habe, sie hat die Sache über den Patienten in der Methodisten Klinik schon dreimal gesagt, und es langweilt mich. Aber Gefühle wegen Mia liegen wohl zugrunde. Meine Versuche zu Aussprache und Versöhnung gelingen nicht, und ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück. Abends fühle ich tense. Abends spät kommt sie nochmal, und wir sprechen uns richtig aus. Ich sage ihr, dass wir ganz zusammengehören und das alles Andere nicht wesentlich ist. Endlich finden wir wieder richtig zusammen, und ich bin froh und erleichtert. Bis nach 1h!
Über Quine. – Über Bohnert. –
12 zu Dr. Mott. (Traum heute: Reise in Afrika; „Alle Menschen sind gleich“; Reise in Deutschland, hat einer einen Plan; Prof. Wilhelm. Er: Das Problem der Gleichheit bezieht sich auf Mann und Frau . Hat einer einen Plan für die Analyse? Er fragt: Was ist der Unfug in der Kindheit, den ich dem Professor Wilhelm und ihm 🕮 nicht sagen will? Ich erzähle vom langen Gespräch Sa nacht.) Ich bringe Ina rote Nelken, seit langem zum ersten Mal. – Über Quine und Bohnert.
3-5 Seminar. (Dave Kaplan erzählt, wie begeistert er und die Studenten und Professoren waren über meine Diskussion mit Wisdom.)
3 wir beide zu Dr. Forde (2. Impfung gegen Flu). – Dann Mutzli besucht. (Ihre Mutter ist da, das macht mich etwas befangen. Ina bringt Monika einen schönen blauen Plastikball.) – Über Beth.
Wiederholungszeichen: „Über Beth.“; neue SDe von Beth gelesen.
XI / 1957 (Dr. Mott ist verreist.) Über Beth. – Für Erwiderung Semantik geschrieben: über Modelle und Interpretationen. – Abends gebadet.
10 – 12 ½Mathews und Kuhns hier. – Über Beth. – Abends spät (10 ½) zusammen, sehr gut.
12:30-4:30 Myra Cholden hier. (Sie erzählt von ihren 3 Kindern, 4, 8 und 10 Jahre, und wie die allmählich gelernt haben, über den Vater zu sprechen. Sie arbeitet ¾ Zeit in Adoption Agency. Über unsere Analysen. Sie ist nett, aufgeweckt. Ich küsse sie beim Kommen und Gehen.) – Über Beth. – 6 ½ – 9 Mia hier. (Sie möchte, dass ich als Moderator wirke in einem Symposium über Philosophie und Psychoanalyse, wo Wisdom und Eckstein sprechen; aber ich lehne es ab. – Als ich kurz mit ihr alleine bin, bin ich etwas befangen, weil ich ihr nicht sagen will, dass Ina mein Verhalten am 23. doch mehr negativ empfunden hat, als ich anfangs dachte, und dass ich aus diesem Grunde etwas zurückhaltender bin.)
12 zu Dr. Mott. (Über Mia gestern abend. Er: Warum spreche ich von Rücksicht auf Ina, und auf Mia, und nicht von mir? Vielleicht sind mal meine🕮 Erwartungen enttäuscht worden? Die Mutter. Zwischenstufen, im Gegensatz zu Inas „alles oder nichts“.) – Über Beth.
3-5 Seminar.
Über Beth. – Abends zusammen.
12-2 Department Meeting. – 4 – 5 ½Prof. Walter (er hat gearbeitet mit Boehner, war mit ihm Herausgeber der „Franziskanischen (?) Studies, ist Präsident der Assoz. für katholische Philosophie, kennt Bochenski. Er möchte AS aufstellen für die mittelalterliche Metaphysik, basiert auf Primitive wie „unendlich“, „ens“, „perfekt“, usw., und Modalitäten. Er redet viel, hört aber nicht gut zu. Ich frage mehrmals, in welchem der beiden Sinne „Proposition“ gemeint ist; anscheinend versteht er die Frage nicht, er antwortet immer mit philosophischen Thesen. Allerhand über Erkenntnistheorie, was mir nicht klar wird. Ich dachte, er hätte spezifische Fragen über sein Axiomensystem. Da er keine Frage stellt, komme ich schließlich selbst heraus, gebe ihm einige Ratschläge: für jede Konstante den logischen Typ angeben; komplizierte Begriffe besser definieren und als Prämissen nennen; die Prämissen wenigstens informal erklären; „Gott“ besser als Prädikat, nicht als Eigenname, um nicht durch Vokabular schon die Frage zu entscheiden; Modalitäten nur auf Propositionen anwenden, nicht auf Objekte. – Er geht jetzt für Vorträge nach Australien, will auch Prior in N. Z. besuchen.
12 zu Dr. Mott. (verspätet den Scheck gegeben. Er: Ich möchte von ihm gelobt werden, ohne dass Geld dazwischen kommt. – Traum von gestern morgen: mit zierlichen Mädchen ins Bett. Die Lichter bleiben an, und viele Leute da. Wir schauen hinaus: unser Haus bewegt sich; gegenüber ein Chirurgie Laden. – Über Prostitution.) – (Nachmittags Dave und René Kaplan bei Ina; er studiert Deutsch mit ihr.) – Über Beth.
Erwiderungen auf Martin und Quine fertig gemacht und diktiert.
Bohnert diktiert. – Über Beth.
12 zu Dr. Mott. (Kindheit: Bestrafungen, Ängste, Fantasien.) 🕮 Getippte Erwiderung auf Strawson überarbeitet (für Diskussion im Department). – (Abends ist Ina „blau“, „sich selbst leid“, vielleicht Nachwirkung von Dr. Palstrom. Ich nehme sie in den Arm, und wir hören Musik zusammen.)
3-5 Seminar. – (TV ist mehrmals repariert, und heute neue Antenne; aber noch nicht ganz gut.)
Haarschneider (SV, östlich von Burbank, 2.-). – Erwiderung auf Strawson, Typescript ganz durchgearbeitet.
Erwiderung auf Beth fertig gemacht und diktiert.
12 zu Dr. Mott. (Gestern TV „Die getriebene couch“. Die Analysten sind auch menschlich. Über Mia und Ina, und meine „Rücksichten“. Er fragt nach Entscheidungen in der Weltregierung.) – Davidson-Suppes Buch über „Decision making“ gelesen. – 5:30-7 Suppes und Kalish hier (Suppes war hier einige Tage für Konferenz an Caltech, hat Vortrag im psychologischen Seminar gehalten über Methode. Ich spreche über ihr Buch, das ich soeben gelesen habe (sage aber nicht die 2 Einwände, siehe K, die mir erst nachher aufkommen. Ich sage, dass ich mehr interessiert bin an rationalem Verhalten, nämlich induktiver Logik; aber vielleicht könnten Experimente dafür Hinweise geben. Z.B. Wahl von \(\lambda{}\); aber nach den irrationalen Ergebnissen ihres Buches ist wohl wenig Hoffnung; höchstens mit Leuten, die schon über pr Psycho einiges wissen, aber nichts über Schätzung von Häufigkeit. Suppes schlägt vor, dass ich das mit Professor Atkinson bespreche, der jetzt full Professor in Psychologie hier ist, und der mit ihm gearbeitet hat; ich: ich habe keine Zeit dafür. Er sagt, vielleicht will er es machen mit einem Assist. Prof. Psychologie, der jetzt mit ihm arbeiten will. – Dann spricht er über seine neue Methodologie und axiomatische Überlegung über Messung; nicht sehr klar. Ferner über AS der relativistischen Kinematik; er will es so machen, dass schon die Axiome (1) Reversibilität und (2) parity 🕮 unmöglich machen. Ich äußere Bedenken, ob das nicht zu viel sagt. Er ist nicht sehr klar, spricht hastig. So kommt nicht allzuviel beim ganzen Gespräch heraus. Er ist mehr interessiert, mit seinen vielen Projekten zu glänzen, als wirklich aus Bemerkungen anderer zu lernen.) – Abends etwas tense.
(Ina ist von früh bis 4h weg; mittags bei Myra.) – Vormittags §Qa über Semantik diktiert. Dann Aufsätze von Margenau und meine Notizen dazu gelesen. – 4-8 (!) Margenau hier, etwas später auch Mia. (Er bringt Grüße von Frank, der jetzt an Columbia unterrichtet für Nagel, der ein sabbatical Jahr hat, aber zu Hause bleibt. Er Margenau gab gestern ein Seminar über Interpretation in moderner Physik, besonders Heisenbergs Unsicherheitsrelation; ich wollte hingehen, gab es aber auf als wir Gespräch für heute planten. Er sagt, er lehnt Neumanns Projektionsaxiom ab, nach dem die \(\psi{}\)-Funktion nach der Messung plötzlich zusammenshrinkt. Über de Broglie und Bohm, die nach „hidden Variablen“ suchen, z.B. Vorgänge innerhalb des Elektrons, um zu deterministischen Gesetzen zu kommen. Er sagt, das ist denkbar, gibt es aber nicht; wenn solche Variablen gefunden würden, so würden die Gesetze dafür vermutlich wieder nur statistisch sein, und dann müßte man noch nach tiefer liegenden Variablen suchen. Der große Erfolg mit der jetzt statistischen Form beeindruckt ihn so, und die Mehrzahl der Physiker heute, dass sie glauben, dass alles statistisch bleiben wird. Aber er betont, dass die Theorie in einem unbefriedigenden Zustand ist; die meisten Physiker glauben nicht, dass die jetzige große Anzahl von verschiedenen Partikelarten das letzte Wort sein kann. Er meint, nicht verborgene Variablen, sondern irgendeine fundamental neue Idee wird Hilfe bringen. – Auf meine Frage sagt er, dass die \(\psi{}\)-Funktion den Zustand selbst beschreibt, nicht die Beobachtungsevidenz; und zwar beschreibt sie ihn aufgrund von Annahme von vollständiger Kenntnis der Daten; bei unvollständiger Kenntnis muss man Mischung von verschiedenen \(\psi{}\)-Funktionen mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten nehmen. Eine Konjunktion von Sätzen über Positionen und Momentum will er nicht „sinnlos“ nennen, aber doch „verbotenen“ Satz. – Er sagt, dass die NSF jetzt viele Grants gibt, 🕮 auch für rein theoretische Forschung. Es besteht ein besonderes panel für Philosophie und Geschichte der Wissenschaft; er und Frank gehörten dazu, jetzt Lindsay und andere. Er meint, die würden mir sicher Geld geben, z.B. für Assistenten, auch für 2 Monate Sommerarbeit, = 2/9 vom Gehalt.) Wir behalten ihn und Mia noch zum Essen; dann nimmt Mia ihn mit zu ihrem Haus (bis 10).
§Qa fertig diktiert. – Nach dem Lunch, am Beginn vom Nap, kommt Ina Ich halte sie bei mir, und dann überraschend zusammen, sehr gut. – Nachmittags TV. – In Franks Buch gelesen (die Sektion über meine prob. Auffassung ist sehr schlampig, m(e) usw. ist falsch erklärt). – Abends gebadet.
12 zu Dr. Mott (meine Fantasie über Weltregierung voriges Mal war ähnlich dem Enthusiasmus des Physikers im TV. Vielleicht ist in mir doch Neigung zu großen Entscheidungen. – Als er die 2 Fr-Sitzungen absagte, dachte ich, vielleicht will er es auf einmal wöchentlich herabsetzen, schlau und allmählich, und dann ganz aufhören. Er fragt, was meine Gefühle dazu sind. Ich: zwiegespalten; bevor ich zu ihm kam, war ich zuerst froh über Unabhängigkeit, dann enttäuscht als es doch nicht gut ging. Jetzt sieht er mich immer in guter Stimmung. Zu Hause nicht immer so; aber in den letzten Wochen doch meist gut.) Ich bringe Ina Blumen. – Nachmittags Frank Buch gelesen. (Abends Ina zur Klinik.)
Morgens gehe ich zu Inas Bett, sitze nieder und beuge mich dann zu ihr zum Küssen. Dabei spüre ich etwas Unbestimmtes im Rücken, und erschrecke etwas. Nachher spüre ich nichts mehr, auch wenn ich herumgehe, aber bin noch tense. Ina kommt zu meinem Bett, als ich ; ich mache einige Assoziationen zu meinem Traum, und sie ist zärtlich. Ich nehme ½ Miltown (2h nochmal). Dann fühle ich mich besser, stehe auf. Nachmittags gut. – 3-5 Seminar, nachher kommt Mia überraschend, und fährt mich nach Hause. (Seit 23.10. habe ich nicht mit ihr alleine gesprochen. Ich sage ihr, dass mir klar geworden ist, dass es 🕮 richtiger ist, wenn ich mich mehr zurückhaltend einstelle; weiter zu gehen hätte nur Sinn, wenn man alles tun will, und das will ich nicht. Sie sagt, Träumen muss aber doch erlaubt sein; ich: ja, wenn man sich klar bleibt über die Realität.)
Sellars Schilpp Aufsatz gelesen.
Wiederholungszeichen: „Sellars Schilpp Aufsatz gelesen.“, und Erwiderung geschrieben.
2 Wiederholungszeichen: „Sellars Schilpp Aufsatz gelesen, und Erwiderung geschrieben.“
2 Wiederholungszeichen: „Sellars Schilpp Aufsatz gelesen, und Erwiderung geschrieben.“, fertig.
1-3 Bohnert hier. (Er hat Ferien, diese und nächste Woche. Er schreibt eine Novelle: ein junger Wissenschaftler, die verschiedenen Typen von Leuten in RAND, Arbeit an einer Maschine, die beobachtet, lernt, rechnet, und arbeitet, und die zum Planeten Venus geschickt werden soll ohne Menschen. Auf den ersten Entwurf hin hat Ballantine ermutigend geschrieben. Aber es geht ihm nicht gut; arge Kopfschmerzen usw. Seine jetzige Arbeit ist interessant, aber zu erschöpfend, weil unter ständigem Druck. Über numerische Lösungen (partielle Differentialgleichungen mit Rechenmaschinen).
1-3 zu Helmers. (Ich sage Olaf über das Suppes-Davidson Buch, und meine Kritik. Man muss auch credibility feststellen. Er ist auch überrascht, dass die subjektive Wahrscheinlichkeit so weit weg von der objektiven war.) – Nachmittags TV. – Abends Wim hier.
12 zu Dr. Mott. (Einige Tage war ich etwas tense. Gestern bickering über Weggehzeit. Er: Warum nicht alles aussprechen, und nachher wieder make up? Meine Aggressivität erlaube ich mir nur mit Philosophen, und in Fantasien von Weltregierung. – Problem mit dem Baby bei Helmers.) Nachher bin ich erleichtert. Mittags in guter Stimmung. Beim Hinlegen halte ich Ina da. Dann zusammen, sehr gut. –
Zum Zahnarzt 9:30 (gestern abend merkte ich, dass an der unteren Platte die rechte Klammer wackelt; heute morgen konnte ich ihren Stift ganz aus dem Plastik herausziehen, er war gebrochen. Wegen Klasse heute, wird Ina die Platte morgen früh zu ihm bringen; sie soll nachmittags fertig sein.) 🕮 3-5 Seminar. (Sobler ist später bei Ina. Er bringt einen Baum, will aber keine Bezahlung annehmen. Er ist unzufrieden, dass der Hund wieder allerhand Erde festgetreten hat. Er sagt, Steuer ist um 30 $ erhöht. Er sagt, sie können sich nicht entschließen, ob zu verkaufen, weil Raya nicht über Geldsachen sprechen mag.)
Törnebohm gelesen. (Zahnplatte repariert.)
Zusatz zu §Ea geschrieben. – Abends gebadet.
Zum Zahnarzt (die reparierte untere Platte besser angepasst.) – 12:30-3:30 Mia und Franks hier (er geht inzwischen zu seinem Analytiker. Er spricht ganz unbefangen und gewandt über Analyse und Studium.) – Transkribiertes gelesen. – Abends etwas tense (½ Miltown).
Diktiert (Einfügungen; Erwiderung auf Sellars.)
XII / 1957 Erwiderung auf Bar-Hillel. – Nachmittags TV.
12 zu Dr. Mott. (Traum: Ich verabschiede mich von Gretchen, nehme den Hut. Gestern Problem über Brief an Wilhelm, der dem Ende nahe ist. Er: Es bedeutet: ich zeige Respekt vor denen, die sterben müssen, aber sonst will ich mit ihnen nichts zu tun haben; sie verlangen zu viel. Über Gefühle bei Eisenhowers Schlaganfall. Er kommt zurück auf meine Idee kürzlich, ob er wohl die Therapie beenden will. Er sagt: Das Ziel konnte nicht sein so gründliche Kur, wie nur durch tiefe Analyse möglich ist, sondern bescheidener; vielleicht ist das erreicht, da es mir in den letzten Monaten besser gegangen ist. – Wir wollen zusammen überlegen in den nächsten Wochen, ob vielleicht Beendigung mit Ende Dezember; wenn dann später Schwierigkeiten auftreten würden, was er nicht erwartet, könnten wir wieder Therapie machen. Ich: Zweierlei Gefühle dazu: (1): Man will mich hilflos allein lassen (Fr abend war ich tense); (2) es wäre schön, wenn ich jetzt allein fertig werden könnte.) – Groceries gekauft. – Korrekturen der englischen „Logik“ gelesen (Dave hat den Umbruch 🕮 des ganzen Buches auf einmal geschickt; und keine Galleys vorher.)
Morgens etwas tense (½ Miltown). – 3-5 Seminar. (Ich gebe Dave die Dover Korrekturen vom ganzen Buch.) – 7¼-10¾ (!) Paul Ruthling hier. (Er fährt morgen früh nach St. Francisco, kommt vielleicht auf der Rückfahrt wieder her. Er erzählt von den Schwierigkeiten mit Maria, besonders im Sommer, als sie plötzlich nach Mexiko flog und er große Schwierigkeiten hatte, Schulden abzuzahlen; auf seine Frage wusste sie nicht, wieviel auf der Bank war; später fand er, dass $ 2200 da waren, während er große Schwierigkeiten gehabt hatte. Dann flog er nach Mexiko, flog ab einige Tage bevor sie fertig war mit Zahnbehandlung. Jetzt sind beide so heftig erbost und argwöhnisch gegen einander, dass sie nicht mehr ruhig miteinander sprechen können. Er möchte Scheidung. Ich sage: Warum nicht erst mal Trennung im Wohnen; dann kann man später entscheiden. Ina sagt ihm, dass bei Maria alles emotional ist, und vieles im Bett geglättet werden könnte; aber er sagt, dazu müssten sie erst besser miteinander stehen. Er möchte, dass die Ranch in Tesuque als gemeinsames Eigentum eingetragen würde, sodass keiner ohne den anderen verkaufen kann, und dass der Laden in Scottsdale in seinem Namen wäre. Er beklagt sich, dass Maria nicht darauf eingehen will. Ina sagt, Maria müßte doch eine Sicherheit durch Arbeit haben, z.B. im Laden, was sie am besten kann; anderswo Stellung zu suchen, wäre doch zu hart. Er schwankt immer zwischen extremen Ausdrücken: mal verlangt er sehr viel als Eigentum; dann wieder sagt er, es ist ihm ganz gleich, er braucht kein Geld, wenn er nur leben gelassen wird. Er sieht nur das Unvernünftige in Maria, nicht in sich.) (Ina spricht noch mit ihm bis 11 ½.)
Zu Bar-Hillel. – Vor- und nachmittags arbeitet Benedikt Sobler im Garten; wir haben ihn zum Mittagessen. – Index für englische Logik vorbereitet.
12-3 Department Meeting. –Wiederholungszeichen: „Index für englische Logik vorbereitet.“
12 zu Dr. Mott. (Ich habe gemischte Gefühle über seine Idee, die Therapie zu beenden. Er: Nichts ist beschlossen. Wir werden zusammen sehen. Ich berichte 🕮 über Di, morgens tense, im Seminar gut; abends langer Besuch von Paul. Dessen Schwierigkeiten; sehr fraglich, ob ein Psychologe ihm helfen könnte. – Ich: Erstaunlich, dass meine Schwierigkeiten kamen, trotz lieber Eltern. Er: Aber der Vater war später nicht da; und früher vielleicht nicht leicht zugänglich für mich. Alles, was man von Eltern erwarten kann, ist, dass das Kind so ist, dass es im Falle von Schwierigkeit Hilfe akzeptieren und gebrauchen kann; nicht, das keine Schwierigkeiten je auftreten.) – Nachmittags für Index.
10 ½ – 2 ½Mathews und Kuhns hier, auch für Lunch. (Über de Finetti Buch, Savages Aufsatz, den Mathews sehr schwierig findet. Kuhns etwas über \(\beta{}\)-Problem. Ich: Vielleicht ist das über Optimum \(\lambda{}\) in Cont. nicht richtig, weil es zu große \(\lambda{}\)-Werte ergibt. Vielleicht Optimum auf Betrachtung von Wetten basieren. Auch über positives m für Gesetze.) – Nachmittags noch über Letzteres. – Gebadet.
Für Index fertig gemacht. – Nachmittags Dave Kaplan kurz hier, er hat angefangen, Korrekturen „Logic“ zu lesen.
12 zu Dr. Mott. (Keine Träume. Im Allgemeinen gut. Zwei. Sadistische Fantasien: Ina und Patronen.) – 1h zum Department. (Yost sagt, ich brauche morgen abend nicht zur Feier der Faculty Assoc. zu gehen, wo sie beim Dinner die Merits der zu Retirierenden preisen wollen.) – Korrektur gelesen.
3-5 Seminar. – (Abends Harvey bei Ina.)
Ganzen Tag Korrektur „Logic“. (Morgens etwas tense; ½ Miltown.)
Wiederholungszeichen: „Ganzen Tag Korrektur „Logic“.
12 zu Dr. Mott. (So viel Sachen kommen auf mich: Einladung für Vortrag von Harvard; der contract aus S.F.; das Korrigieren der Logik von Dover; morgen die Diskussion mit Wisdom und Department. Ich fluche auf alles; er sagt: Das ist gut. Er sagt: Ich habe lange nicht mit solchen „Ghosts“ gesprochen. Ich: Das Äußern 🕮 von Ärger usw. tut gut; in den letzten Tagen war ich zuweilen etwas , jetzt bin ich munter. Es scheint, ich brauche ihn noch dazu. Und er will mich hinauswerfen! Er: Vielleicht will ich mal ihn hinauswerfen. Er meint, als mein Vater starb, wollte ich „der Mann in der Familie“ sein, aber es war zu früh. Bei jeder späteren Gelegenheit, wo ich selbständig werden will, kommt dann wieder das Bedenken auf aus jener Zeit, ob ich wirklich dazu fähig bin. – Über „ermäßigte Rate“. Er: Das ist nicht korrekt; er hat manche mit höherer, aber auch mit weniger oder nichts.) Blumen gekauft für Ina. – (Nachmittags David bei Ina, Deutsch.) – Abends etwas tense, ½ Miltown. – Später nochmal Nemb.
Nachmittags msStrawson gelesen, für heute nachmittag. – 3-6 Diskussion des Departments hier (über natürliche Sprachen vs. konstruierte Sprachen, aufgrund von Strawsons ms für Schilpp und meine Erwiderung, was ich im Department zirkuliert habe. Wisdom kommt erst 3:35, weil Dr. Raginski die Straße nicht finden konnte. Ich hatte die Diskussion hauptsächlich geplant, damit der Unterschied zur Auffassung der britischen Philosophen mal gründlicher durchdiskutiert wird, als es in der früheren Diskussion mit Wisdom (23.10.) möglich war. Ich sage am Anfang, dass ich diesmal kein Summary geben will, weil sie mein ms. gelesen haben. Ob jemand Bemerkungen hat; ob vielleicht Wisdom anfangen möchte. Er: lieber erst später, wenn andere gesprochen haben. Ich: Wenn meine Auffassung ihm nicht klar ist, könnte er vielleicht Fragen stellen oder Punkte bezeichnen; dann will ich es gern erklären. Aber er möchte lieber nicht. Montague: Vielleicht beruht der Gegensatz zu den britischen Philosophen hauptsächlich darauf, dass sie eine dreistellige Meaning wollen, mit Person dazu, in Bezug auf indexikalische Wörter. Ich: Das glaube ich nicht, denn auch ohne indexikalische Wörter ist der Gegensatz da. Barrett: Vielleicht ist der Gegensatz daher, dass die Briten die Verwe nicht-kognitive Verwendung der Sprache auch berücksichtigen wollen und betonen; für ihn ist z.B. die Ästhetik wichtig. Ich: Das ist sicher wichtig; aber das ist nicht der Hauptunterschied, weil der auch bei kognitivem Gebrauch auftritt. – Die Diskussion zerstreut sich in allerhand Seitenfragen, an sich auch interessant, 🕮 aber es geht weg vom Hauptthema. Ich versuche einige Male, die Diskussion zurückzubringen auf die Frage, welche Prozeduren für Philosophen wichtig sind, aber vergeblich. Wisdom sagt, Wittgenstein und daher er verwenden zuweilen auch konstruierte Sprache, wenn auch nur mit wenigen Wörtern. Er macht viel zu umständlich gewisse Punkte klar, über Vagheit, Zweideutigkeit usw., dabei unterscheidet er aber nicht klar zwischen Fragen von Meaning und Schwierigkeiten von faktischer Feststellung. – Im Ganzen kommt der große Unterschied zwischen Strawson und mir gar nicht wirklich zur Aussprache, weil weder Wisdom noch Herb Morris Strawsons Auffassung verteidigt. Daher bin ich am Ende etwas enttäuscht.) –Mia bleibt noch zum Abendbrot.
Index fertig gemacht. Korrektur gelesen. Etwas Jeffrey gelesen.
Morgens tense, ½ Miltown. – 12 zu Dr. Mott (über Diskussion mit Wisdom. Er: Wisdom hat einen Vortrag über Freud gehalten, wo man auch nicht wusste, worauf er hinauswill. – Schade, dass man den Erfolg bei Therapie nicht an einem Instrument genau ablesen kann. – Meine Stimmung schwankt: zuweilen tense, und dann später am selben Tag gut.) Korrektur gelesen. – Etwas Jeffrey gelesen.
3-5 Seminar (letztes vor Weihnachten).
Über gleichschenkliges Dreieck von Prädikaten gearbeitet. – Abends gebadet.
Endlich wieder für Schilpp diktiert: Erwiderung auf Bar-Hillel. Nachmittags langen Brief an Jeffrey über sein ms. für JSL und seine Thesis. – Agnes schreibt, dass Wilhelm Carnap gestorben ist.
12 zu Dr. Mott. (Wilhelms Tod, Agnes Brief: mein Brief an Wilhelm war zu spät, Hilde hat ihn den Verwandten vorgelesen. Ich sage dreimal „Ina“ anstatt „Agnes“. Er: Ich will Ina zur Schwester machen; ich: Ich will Agnes zu meiner Frau 🕮 machen. Er: Es scheint, ich möchte die Verwandten wiedersehen. Ich: Im Gefühl ja; aber in Wirklichkeit nur ganz wenige, besonders Annemarie.) – Haarschneider. – Transkribiertes für Reply gelesen. – 7-9 David und René Kaplan hier.
Korrekturen von David Kaplan in „Logic“ übertragen. – Abends noch TV, 10 ½ überraschend zusammen; gut. (seit 25.11.)
Korrektur gelesen. – 5-7 Cocktailparty bei Herb Morris. (Viele Department Leute, und Leute vom englischen und französischen Department, und Lawyer Freunde von ihnen. Ich spreche mit Mrs. Cohen (Dänin, aus Kopenhagen, schreibt These in alter französischer Literatur, Mann ist Lawyer, sie studierte bei Hjelmslev, schwierig, hatte Einführungskurs bei Jörgensen; sie ist nett und unkonventionell, groß und blond, erwartet Baby), Ruth Anna, Doris, Barbara, Ed Syles; kurz mit Bohnert, der gerade umgezogen ist.) Wir fahren hin und zurück mit Mia. –
12 zu Dr. Mott. (Über die Party gestern. Sowohl ich wie Ina scheuen zunächst vor Party zurück, aber dann mögen wir es zuweilen doch. Die Dänin. Gestern ging es mir gut; aber morgens doch ½ Miltown. Also noch nicht Therapie beenden. Er: Ich kann es zu beliebiger Zeit bestimmen zu enden, und dann auch zu beliebiger Zeit wieder anfangen; es ist eine Frage, wann die Zeit der „verminderten returns“ ist; das kann man nicht genau sagen. Man muss sich klar sein, dass man nie alle Schwierigkeiten loswerden kann. – Nächsten Fr keine Sitzung.) –Korrektur gelesen. – Abends David Kaplan kurz hier; über Korrekturen.
Korrekturen. – 1 – 2 ½David und René Kaplan hier. (Er wollte nur Korrekturen bringen, den Rest; wir behalten sie zum Lunch. Vorher mit ihm spazieren. Ich schlage ihm vor, anstatt Term Paper etwas über das gleichschenklige Dreieck von Prädikaten zu arbeiten, was ich vor kurzem angefangen habe; das will er gern tun.) – Abends sehen wir am TV „Hoffmanns Erzählungen“ mit der schönen Offenbach Musik.
12 ½ – 2 ½Mia und Franks, und Bohnert hier. (Mia schenkt mir Delikatessen und Ina ein Buch; wir ihr das Buch und Franks schnell noch eine Vivaldi Record. Mit Bohnert haben wir 🕮 ausgemacht: keine Geschenke.) – Korrektur gelesen.
Korrektur gelesen. – Nachmittags über Dreieck von Prädikaten. – Abends noch Korrektur.
Brief an Jeffrey fertig. – Über Dreieck. – Gebadet.
10-2 Mathews und Kuhns hier. (Sie haben nicht viel getan; Mathews kommt in de Finetti nur sehr langsam vorwärts.) – Grünbaum, Schilpp Aufsatz. – Etwas Korrektur. 6 ½ – 8 ½Bohnert hier. (Er wohnt jetzt billig in Venice, gleich am Meer. Er verdient 8650. Er will in einem Jahr einige Tausend sparen, dann Urlaub nehmen und an der Doktor Thesis arbeiten. Die University von Philadelphia hat ihm geschrieben, dass keine Zeitgrenze für die Thesis besteht.) – Ich ärgere mich, weil Ina in Bohnerts Gegenwart zweimal sehr gegen mich explodiert, weil ich Oppenheims Aufsatz unter ihren Sachen suchen will. Spät am Abend kommt sie zu mir; ich küsse sie, bin aber etwas schweigsam. Sie fragt nach dem Grund; ich sage, sie war ja nicht besonders freundlich. Sie weiß es schon nicht mehr, und geht gekränkt weg.
Korrektur gelesen. – 12-3 bei Helmers. (Sie haben neuen tragbaren TV, G.E. 1958, 17″, mit Discount, $ 146. Wir sehen den Rückblick auf das Jahr, mit Filmausschnitten; dann Ed Murrow und CBS Korrespondenten aus aller Welt, über heutige Lage und Ausblick; sie sind so viel intelligenter als die Staatsmänner.) – Ina ist deprimiert, auch abends als sie zu mir kommt; sie will aber nicht darüber sprechen. Spät (beinahe 12), wo ich schon abge Licht ausschalten will, stehe ich auf einmal auf und gehe über den Patio hinüber, barfuß und ohne Brille. Sie ist noch in der Küche. Ich sage, ich wünschte, gestern abend hätte ich sie auch angeschrien, und dann hätten wir uns schnell wieder 🕮 versöhnt, und alles wäre über gewesen. Sie ist sehr gerührt, und wir umarmen uns und küssen uns herzlich. Sie sagt, sie wollte auch zu mir kommen.
(Früh kommt Ina herüber und schlüpft zu mir, und wir wärmen uns.) – 12 zu Dr. Mott. (Über vorgestern abend und gestern mit Ina. Er: Es wäre besser, und auch leichter für Ina, wenn ich mich durch solche Szenen nicht so erschrecken ließe, sondern trotzdem bestimmt sage, was ich fühle oder will.) – Abends im Bett lange mit Ina gesprochen. (Wir verstehen uns jetzt besser. Sie ist immer noch sehr bedürftig für Versicherung, dass sie akzeptiert ist, für dauernd, und „belongs“. Ich versuche anzudeuten, dass am Samstagabend ein kleiner Ausdruck von Bedauern alles in Ordnung gebracht hätte; aber sie meint, das wäre das Ritual mit „Pater Penscava“. Wir sind lieb zueinander; aber es scheint ihr unmöglich, auch nur einen kleinen Ausdruck von Bedauern zu machen. Ich weiß nicht, ob das ihr Stolz ist, oder warum.) – 1h nochmal Nemb.
Grünbaums Aufsatz. – Abends hören wir FM Musik; und Zärtlichkeiten. Es war ein gutes Jahr zusammen. 🕮
Am oberen Seitenrand mit rot nachträglich unterstrichen: 1958
I / 1958 Ganzen Tag Erwiderung auf Grünbaum geschrieben. – (Abends Wim bei Ina.)
Vormittags über Grünbaum. – 12-3 Department Meeting. (Pläne für Heyting, Stevenson, Braithwaite, Grünbaum. Letzter kann aber doch nicht kommen. – Für rotating Instructor entweder Travis oder Bob Mathers; ich: Travis ist mehr brillant, aber nicht immer korrekt, Mathers mehr solide.)
12 zu Dr. Mott. (Über Department Meeting, meine Willigkeit, Leute und Visitors zu treffen, zu Vorträgen zu gehen, usw.; und dann zu Hause Bedenken, was ich mir da aufgeladen habe. Heute morgen Traum: die world soll durch Hydrogen Gas zerstreut werden!) – An Erwiderung auf Grünbaum. – (Yost ruft an: Dobb hat ihm gesagt, dass jetzt erst die Gesuche um recall zu aktiver Pflicht angefordert worden sind und dass er also das Gesuch für mich nach Berkeley schicke; er hat hinzugefügt, dass er ganz sicher ist über den Erfolg, weil niemals bisher ein Gesuch dieser Art nur in Frage gestellt worden ist. Yost glaubt, dass solche Gesuche nur für einen kleinen Bruchteil der Professoren, die die Altersgrenze erreichen, gemacht werden.) – Abends gebadet. (Vorher frage ich sie, ob sie durch ihre Erkältung zu müde dazu ist. Sie sagt, nein. Aber nachher macht sie mir heftige Vorwürfe: Ich nehme nie Rücksicht auf sie, bekümmere mich gar nicht darum, wie es ihr geht, usw. Ich bin böse, dass sie das erst nachher sagt. Später kommt sie nochmal, zur Versöhnung.)
Erwiderung auf Grünbaum.
Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Grünbaum.“. –Heyting (Er sollte 3 ½ am Lufthafen ankommen. Aber sein Flugzeug hatte Defects. Kalish und Montague waren vergeblich dort, ihn abzuholen. Dann Kalish später nochmal; er brachte ihn mir um 8h! So verloren wir die 🕮 geplante private Diskussion hier am Nachmittag. Um 7h Mia und Bohnert. 8-9 Dinner alle zusammen. Dann alle zu Montague, wo große Department Party ist, mit 50 $ Likör. Über 30 Leute.)
Ich rufe Heyting an, ob er vielleicht doch für Diskussion herkommen will. Micheline hatte vor, ihm L.A. zu zeigen, sie bringt ihn her. 10 – 11 ½Gespräch mit Heyting allein. (Ich erkläre meine Auffassung über Grundlagenprobleme und frage nach seiner. Ich über Beobachtungssprache, beschränkt, und theoretische Sprache. Das findet er akzeptabel; aber er möchte doch die intuitionistische Mathematik in einer verstandenen Sprache haben. Ich: Man kann ja die Beobachtungssprache ausdehnen, mit Arithmetik; aber dann lieber meine beschränkte Sprache I aus Syntax, auch geeignet als Metasprache. Für ihn ist keine scharfe Trennung von Objektsprache und Metasprache; Sprache ist sekundär; Anschauung und Denken ist primär; die Logik ist sekundär zu Arithmetik, weil wir für Logik schon Einheiten und Unterscheidung brauchen. Ich versuche ihm klar zu machen, dass \(\not =\) schon in der Logik ist, aber noch nicht Arithmetik; aber er sieht nicht klar den Unterschied zwischen Unterscheidung von Elementen, und den Zahlen. – Nach dem Essen noch ½ Stunde. Er fragt, wie meine Auffassung vereinbar wäre mit der des Wiener Kreises. Ich erkläre, dass ich zwar Entitäten, auch abstrakte, akzeptiere, aber die Realitätsfragen für Scheinfragen halte; ausgenommen den wissenschaftlichen Realitätsbegriff, der nicht mehr besagt als Existenz. – Er ist gut, klar und ruhig im Gespräch. Wir verstehen nun unsere Auffassungen besser.) Er und Micheline zum Lunch hier. durchgestrichener Gedankenstrich Er hat 4 Uhr über Intuitionismus, er sagt: populär. 6-8 ist Dinner für ihn und Stevenson. Da es nicht ein extra dinner ist, und ich schon viel Zeit für Heyting gegeben habe, sage ich ab. (Abends 8 ½ ist Vortrag Stevenson über „Interpretation in der Kunst“; ich gehe nicht hin.)
3-5 Seminar. 🕮
11-2 Menger hier (er war beim Tarski Symposium in Berkeley. Er beklagt sich, dass Tarski seinen Vortrag über physikalische Größen sehr kritisiert hat: nicht neu, und kein Fortschritt. Ich sage, dass Tarski überkritisch ist. Ich selbst erkläre ihm aber auch, dass die wesentliche Klärung über „Variable“ und „Funktion“ schon bei Frege ist. Er erklärt mir seine umständlich Explikation von physikalischen Größen (wie im Aufsatz Br. J. ‚54, und Aufsatz „Random var.“). Ich sage: besser, den Term „Funktion“ allgemeiner nehmen, das ist in Logik allgemein üblich, und Mathematiker nehmen es auch immer mehr an, z.B. bei Mengenfunktionen. Er lehnt es aber ab. Auch Churchs \(\lambda{}\)-Operator. Er hat in der Tat eine Notation, durch die er Bezeichnungen von mathematischen Funktionen ohne Verwendung von Variablen machen kann; ich sage: das hat manchmal Vorteile, wie in kombinatorischer Logik; aber in anderen Fällen ist Darstellung mit Variablen wünschenswert. Er gibt nicht leicht irgendetwas zu. Er klagt, dass Feigl, Hempel, Bergmann, usw. seine Sache nicht mehr unterstützen. – Er hat Grant von Nat. Sc. Foundation für Sommer, und sonst für Assistenten.) – 3 – 3 ½Wienpahl hier. (Er fragt Näheres über Wilkinson, besonders, ob der auch wirklich in Philosophie bleiben will; er wundert sich, warum er nach dem PhD nichts in Philosophie veröffentlicht hat. Auch über Bohnert, der bei ihm angesucht hat. Er sage, dass er zu Universität zurückkehren möchte, erzähle aber auch vom Schreibberuf; W. scheint nicht geneigt, ihn zu akzeptieren ohne Aussicht auf baldigen Ph.D. Er kennt Bohnert etwas von früher, wo W. an NYU war, Bohnert in Queens.)
Erwiderung auf Grünbaum fertig gemacht; nachmittags ganz diktiert. – Abends sehen wir zusammen im TV „Citizen Kane“.
10-11 David Kaplan hier (ich erkläre ihm das Problem vom gleichschenkligen Dreieck von Prädikaten für induktive Logik; er 🕮 will daran arbeiten). – 12 zu Dr. Mott. (Traum heute morgen: Ich besuche eine Frau, sie erschrickt als die Tür aufgeht, das Kindermädchen kommt mit Tablett, auf dem Boden liegt langer Papierstreifen in Windungen, das bedeutet das Schicksal. Über Citizen Kane gestern. Er: Ich habe meiner Mutter nicht verziehen, dass sie durch ihren Tod mich im Stich gelassen hat. Ich so gedacht: „Nun hast Du mir zum ersten Mal was Böses angetan.“) – Nachmittags Erwiderung auf Hempel angefangen. – Abends Ina mit René zu Vortrag Klopfer.
An Erwiderung auf Hempel. – (Abends Ina zum Klopfer Dinner.)
11-3 Friedrich Bachmann und Professor Busemann hier. (Bachmann war beim Berkeley Symposium. Sein Hauptinteresse ist AS der absoluten Geometrie; so, dass auch elliptische und hyperbolische Geometrie Platz finden, aber ohne Stetigkeitsaxiome, zur größeren Allgemeinheit; er schreibt jetzt Buch darüber. – Er sagt, Stegmüller ist sehr fleißig, und intelligent im Gespräch; aber gesundheitlich nicht gut, Magenstörungen usw. – Er selbst hat in Münster Freges Nachlass gesehen, vor dem Krieg, in 10 Pappkartons; im Krieg wurden sie aufs Land gebracht; später war er dabei, als Scholz bei der Universitätsbibliothek nachfragte, sie könnten nichts davon finden. Er glaubt, es ist ganz verloren. Es existieren aber einige Abschriften von msen, die vor dem Krieg gemacht wurden. – Sie sind kritisch über Menger, auch seinen Vortrag in Berkeley; die Dimensionstheorie war gut, aber seitdem hat er nichts mehr geschaffen.) 1h kommt Mia, sitzt mit uns auf dem Sonnendeck. – Nachmittags Erwiderung auf Hempel. – Abends gebadet.
12 zu Dr. Mott. (Voriges Mal im Traum, das Entwirren des Streifens, das ist ähnlich der Entwirrung der Vergangenheit in der Analyse. Ich sehe gern Zusammenhang. Schönrichs Rorschach Test: hohe Saturation; mein Vorschlag mit wachsender Klarheit von Bildern; sein Versuch mit verschwommenen Fotografien. Auch sonst suche ich immer 🕮 nach Zusammenhang im Ganzen. Griechische Inschriften, „seit die Mutter“. Auch in der Logik. Er: merkwürdig, dass ich nie von meiner Arbeit spreche. Ich: Ich sagte schon zu Dr. Kupper, es würde Zeitvergeudung sein; darum versage ich es mir. Er sagt: besser keine Censorship.) – (Ina ist mit Jokls zu Soblers gefahren.) – Erwiderung auf Hempel (neue Idee über Umformung von theoretischen Postulaten in P- und M-Komponenten.) – Braithwaites Buch gelesen. (Ganzen Tag etwas tense; zweimal ½ Miltown.)
3-5, letztes Seminar. (Abends spricht Ina über Dr. Palstrom, wie er ihre Äußerungen kritisiert usw.; er selbst sagt aber oft, dass sie seine Aussagen nicht korrekt zitiert. Ich drücke auch Zweifel aus, dass er so spricht. Sie läuft gekränkt fort. Später kommt sie nochmal in meine Arme.)
10:30-3 Braithwaite hier. (Er spricht sehr lebhaft und schnell. Er ist sehr intelligent, fasst schnell auf, was ich sage. Er spricht zwar gern selbst; ist aber, zu meiner Überraschung und Freude, auch willig und verständig im Zuhören. Er erklärt mir Eddingtons Auffassung; E. selbst hält die Principia wohl für eine Art von synthetisches Apriori; aber sie können besser so interpretiert werden, dass sie ein theoretisches System darstellen ohne Postulate, nur \(\equiv \)-Sätze als Korrespondenzregeln, die man gewissermaßen als Definitionen von Beobachtungstermen aufgrund der theoretischen Termauffasungen kenne (umgekehrte Definitionen sind nicht möglich). Er sagt, man könne zeigen, dass aufgrund solcher Sätze alleine auch empirische Generalitäten ableitbar sind; er weist auf ein Beispiel von Ramsey hin (siehe sein Buch). Er erklärt meine Auffassung von theoretischen Begriffen, und wir stimmen weitgehend überein, z.B. in Ablehnung von zu engem Operationalismus. – Ich erkläre den Sinn der logischen pr als rationale Kredibilität, nötig für Bestimmung von rationalen 🕮 Entscheidungen, wie im Schilpp Band. Ich erkläre Beispiele von Wetten der beiden Knaben über Pferderennen. Wir müssen die Axiome der induktiven Logik so machen, dass sie unfaire Wetten ausschließen. Er ist sehr angetan davon. Er sagt, das ist sehr verschieden von Kegans und Jeffreys. Es interessiert ihn besonders, dass der Wert-Term „fair“ verwendet wird. Ich betone dabei aber, dass er nur verwendet wird in der vor-systematischen Überlegung zur Begründung der Axiome, nicht im System der induktiven Logik selbst. Damit ist er einverstanden. Ich sage: Induktives Denken ist von 2 Faktoren beeinflusst: Wertungen und induktive Logik. – Wir sitzen auf dem Sonnendeck; auch zum Lunch. Lebhafte Unterhaltung mit Ina. Er sagt, er wünscht, er wäre in 8 Jahren auch noch so lebendig und vigorous wie ich. – Ich frage, ob er mal in der Zukunft herkommen möchte; jetzt hatte er Flint Einladung abgelehnt. Er sagt, nicht in der nahen Zukunft; hauptsächlich, weil seine Frau Direktor einer Gruppe für Maschinenübersetzung ist; er macht da auch etwas mit.) Er wollte sich um 2:30 hinlegen; aber wir sprechen noch bis 3. Er sagt, wieviel er vom Gespräch hatte. – (Er legt sich 3h auf die Couch. 3:30 weckt Ina ihn mit Mühe auf, fährt ihn zum Campus. Um 4h hat er Vortrag „Über den Sinn von empirischen Wahrscheinlichkeitsaussagen“; er sagt, das ist dasselbe wie im Buch; darum gehe ich nicht hin. Abends Dinner mit Department. Dann bringt Yost ihn nach Burbank zum Lufthafen.) –
12-2 Department Meeting. (Sie sagen, weil wir Ausgaben gehabt haben für Heyting und Braithwaite, und ich nicht bei dem Dinner war, brauche ich nicht beizutragen; ich nehme es mit Dank an, ausgenommen die große Party bei Montague, weil das sozusagen Department Party war.) Yost und nachher andere erzählen, dass Braithwaite im Vortrag gesagt hat, dass er gerade ein langes Gespräch mit mir hatte, und dass daraufhin seine Haltung zu logischen pr nicht mehr so negativ ist wie im Buch; er müsse es noch durchdenken. Yost sagt, auf der Fahrt nach Burbank hat Br. ihm gesagt, wie er beeindruckt sei durch unser Gespräch, auch, dass ich willig war, zu ihm zuzuhören. Yost bedankt sich, dass wir so viel 🕮 getan haben für die Gäste. – 2-3:15 Office Stunde (Monceredge; Kahana) Letzter ist sehr insistent, dass meine Symbol-Aussagen entweder nicht brauchbar sind für Symbol, oder synthetisch apriori sein müssen.)
12 zu Dr. Mott. (Braithwaites Besuch, sehr befriedigend; gestern Department Meeting, Ende des Semesters; ich war froh und zufrieden; aber abends wieder tense. Daher nicht zusammen. Er meint, wenn ich etwas gut gemacht habe, so bin ich nicht einfach froh und zufrieden, sondern verlange, dass ich es in der Zukunft mindestens ebenso gut, wenn nicht besser, mache. So in der Arbeit, und der Sex. Warum nicht mehr relaxen? Ich erzähle von Onkel Wilhelm und Großvater, die bis zuletzt fleißig waren; von Großvaters Asthma, Ängsten und Selbstvorwürfen. Ich fand es bewundernswert, und verstand erst durch die Analyse, dass es neurotisch war.) – Aus S. F. kommen Court Order von Frau Wienecke, über ein Grundstück neben Chalmers, zum Klären vom Title. Welche komplizierte Umstände sie hierzulande machen! –
Erwiderung auf Hempel (Definition von analytisch mit Hilfe von Ramsey Satz).
Wiederholungszeichen: „Erwiderung auf Hempel (Definition von analytisch mit Hilfe von Ramsey Satz).“. – Mittags Bohnert hier. (Er will vielleicht 6 Monate Urlaub nehmen, oder Stelle aufgeben; für Novelle und Arbeit an Thesis. Ina hat Bedenken dagegen. Die Company hat ihm gesagt, dass wahrscheinlich Ende Februar ein Teil der Abteilung für Rechenmaschine entlassen wird.)
12 zu Dr. Mott. (Ina ist oft verärgert über meine „Rechtfertigungs“ Versuche. Palstrom sagt ihr, dass sie zuweilen seine Aussagen entstellt; ich sagte ihr, das hat sie oft auch bei mir getan. Er fragt: Warum muss ich, außer der Weltregierung, auch die Verantwortung für Inas Analyse auf mich nehmen? Was fürchte ich in der Fantasie, wenn sie die Analyse aufgeben würde? Vielleicht dass ich dann noch mehr Verantwortung für Ina hätte?) – Transkript Grünbaum durchgelesen und neue Seiten dafür geschrieben. – Abends Ina zum Methodisten Staff Meeting. – Ich sehe TV „Trial by🕮slander“ (ein Lehrer wird verhört und abgesetzt, weil er einem pianistisch begabten Mädchen geholfen hat). Dann im Badezimmer ganz alleine Schmerzen in der linken Brust. Ich erschrecke, es könnte etwas mit dem Herzen sein. 10:30 Ina kommt nach Hause; sie beruhigt mich, erinnert, dass es schon oft so was war, und der Dr. nichts am Herzen gefunden hat; und von ihren starken Schmerzen am Herzen, z.B. am Abend vor unserer Trauung in Prag. Ich bin dann ruhiger.
Noch etwas jittery von gestern abend; ½ Miltown. – Erwiderung auf Hempel. – Nachmittags Dave Kaplan hier (er hat gearbeitet an dem Dreieck von Prädikaten). Harvey Zall bei Ina (er fragt, ob er im Logikseminar auditen darf; ich sage: vielleicht; er soll die beiden ersten Male kommen, und dann werden wir darüber sprechen.)
Angefangen Diktieren von Erwiderung auf Hempel. – Nach dem Lunch kommt Ina mit in mein Bett, sie braucht dringend Erwärmung von Leib und Seele. Dann überraschend zusammen, auf meine Initiative (seit 21.12., gut). – Gelesen. – Später Kaplan und René hier. –
Erwiderung auf Hempel geändert; dann ganzen Rest diktiert. – (Ina zu Dr. Forde, wegen wochenlanger Erkältung und Husten und jetzt Schmerzen an den Rippen. Er sagt: post nasal drip; die Schmerzen kommen vielleicht durch Muskelspannung beim Husten.)
12 zu Dr. Mott (meine Wiederernennung ist noch unentschieden; jetzt schreiben wir Gesuche für Guggenheim usw., was ich nicht mehr tue. Er fragt nach Altersversorgung von Chicago und hier. Ich nenne einige Ziffern, sage: Ich weiß es nicht genau, Ina macht diese Sachen. Er: Da ist etwas phony; sicher weiß ich die Sachen ebenso gut wie Ina und mache die Entscheidungen. Ich: Die Entscheidungen machen wir zusammen; aufgrund der Ziffern habe ich mir ein Gesamtbild gemacht, nämlich dass wir uns nicht Sorgen machen müssen für die Zukunft; die einzelnen Ziffern vergesse ich dann wieder. Er: Das Gesamtbild ist die Hauptsache, und die Haltung in Bezug auf Z die Zukunft; vermutlich habe Ina eine weniger realistische Einstellung als ich. Ich: Nein, sie 🕮 denkt in solchen Sachen realistisch; aber ihre Gefühle sind mehr pessimistisch als meine.) – (Nachmittags David bei Ina, Deutsch gearbeitet; morgen ist sein Examen.) – Abends ging es Ina ziemlich gut, keine Schmerzen, nur an den Rippen etwas beim Husten. Dann kommt sie um 10h: Die Schmerzen sind auf einmal stärker, links von hinten nach vorn; sie meint aber, es ist doch nicht Pleurisy, weil sie sich nicht fiebrig fühlt; sie kann kaum sprechen und geht zu Bett. Ich gehe hinüber und richte einiges für sie; durch das lange Rumstehen (ich suche vergeblich nach dem Gummistöpsel für die V) werde ich arg müde, lege mich zwischendurch ins Bett, nehme ½ Miltown. Später nochmal hinüber, Hund herein geholt usw. Dann zu Bett. Ich bin deprimiert, dass ich auf Inas schlechtes Ergehen gleich mit so viel Tenseness und Angst reagiere.
Ina noch ebenso; sie hat schon gestern abend ihrem Dr. abgesagt; sie kann sich kaum herumdrehen im Bett. Ich ½ Miltown. Ich richte Frühstück für mich, und Kaffee für Ina, usw. – Später steht sie auf, zum Lunch; ich bin sehr erleichtert (ich machte mir große Sorgen um sie). – Mit Inas Hilfe Gesuch für Guggenheim aufgesetzt. – Term Paper Kuhn (über 3 Stunden!).
12-5 Singer und Helene hier. (Er ist dieses Jahr am Stanford Center. Es gefällt ihm gut da. Morgens arbeitet er zu Hause. Nachmittags geht er ins Center, zuweilen Seminar, zuweilen macht er Korrespondenz in seinem Office. Er sagt, Tyler, der Direktor, wisse schon von mir, durch Morris, ihn, und andere. Er will mich offiziell nominieren; nächstes Jahr ist aber schon alles besetzt (es sollte das 5. und letzte Jahr sein, aber dann ist das Geld für 5 weitere Jahre bewilligt worden). Ich sage als Arbeitsgebiet: Logik von pr, in Verbindung mit Theorie von rationalen decisions. – Er revidiert unser Gesuch für Guggenheim.) – Er arbeitet jetzt seine Sachen 🕮 über Indien aus. Er ist teils im College, teils im Department von Anthropologie; Vorlesungen über Begriffe zur Charakterisierung von Kulturen, z.B. Nationalcharakter; über Indien, z.B. Urbanisierung und dergleichen. – Wir erzählen von unseren Analysen; aber die beiden kommen nicht viel heraus mit Persönlichem.) Auch Mia hier, 12-3. – Ina geht es heute besser. –TP gelesen. – Nachts 12h höre ich Ina sehr husten. Ich gehe hinüber; sie will keine Hilfe, aber freut sich, dass ich komme.
(Ich stehe 8¼ auf, will Ina zu ihrem Dr. fahren 10h; aber sie will nicht. –TP gelesen. – 12h zu Dr. Mott. (Über Gefühle Fr abend , auch schändlichen Zorn. Er: Es ist ermutigend, dass ich es sehen kann. Er: Vielleicht hätte Ina zwar protestiert, wenn ich sie heute doch gefahren hätte, aber sich trotzdem gefreut. [Sie sagt nachher: nein.] Sie will immer möglichst unabhängig sein.) Ich bringe Ina Blumen. – Immer noch an Guggenheim Gesuch; Ina tippt, wir argumentieren.
Wiederholungszeichen: Guggenheim Gesuch endlich fertig, abgeschickt. – Erwiderung auf Pap gearbeitet.
TP. –Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.
Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Pap gearbeitet.. – 12 zu Dr. Mott. (Über meine Gefühle Fr abend habe ich zu Ina gesprochen; sie war froh, aber nicht erstaunt; sie erinnerte mich an ähnliches Vorkommen in Princeton, als sie kurz vor der Abreise ihren Fuß verknaxte. – Traum von vorgestern: Ski fahren. Assoziation: Fritz Becker; ausführlich erzählt von seinem Absturz; nach dem Krieg kam er mal nach Buchenbach, es war enttäuschend. Er: Fritz soll wohl ihn darstellen; als er mir voriges Mal sagte, dass er Research plant, hätte ich vermutlich gedacht: Dieser junge Mann will mit mir kompetieren? Das kann ich doch viel besser!) Erwiderung auf Pap fertig.
II / 1958 Ganze Erwiderung auf Pap diktiert. – 3-4 Feigl und Kasperle hier. (Sie sind bis Mo hier, auf der Reise nach Hawaii, wo er ein Semester unterrichten wird. Sie will hier viele Freunde sehen, weil sie so selten herkommt. 🕮 Daher haben sie nur wenig Zeit für uns, zu meinem und seinem Bedauern. Gestern waren beisie bei Freunden in Desert Springs; heute nachmittag und abend zu Krenek, dem Komponisten, in Tujunga im S Fernando Valley. Morgen mittag bei Gradenz, Musiker, abends mit Ina zu Jokls und Eksteins, Mo eine frühere Frau von Krenek. – Ich sage, dass ich noch keine Entscheidung hier habe, aber Verminderung wahrscheinlich ist. Ich sage, dass andernfalls auch Minneapolis in Erwägung ziehe, falls es dann nicht zu spät ist für Arrangement. Er sagt, er hat schon eingereicht Applikation an NSF für Zuschuss, besonders Sommerkonferenz und Veröffentlichungen; er würde dann für mich noch extra ansuchen. – Er sagt, dass Feyerabend sehr gut ist in Diskussionen, klar und nicht arrogant; aber Putnam war enttäuschend, und zuweilen schwierig, auch manchmal arrogant. Beide mögen Mehlberg und Frau gern.)
Rozeboom ms gelesen. – 4-8 Feigl. (Zusammen mit Ina besprechen wir Pläne für nächstes oder übernächstes Jahr, Minneapolis, Stanford Center. Und meine Pläne einer Reihe von Research Aufsätzen, mit Kemeny und vielleicht anderen.) 6:45 Feigl bringt Kasperle her, die sich inzwischen im Hotel ausgeruht hat. – 8 Abendessen zusammen. (Dann geht Ina mit ihnen zu Jokls; dort auch Eksteins, bis 11 ½.) – Ich abends tense, ½ Miltown.
12 zu Dr. Mott. (Die Tage mit Feigl. Ich eifersüchtig, weil Kasperle ihn zu sehr dominiert und zu anderen Leuten schleppt; aber gestern hatte er doch endlich Zeit für mich. Gestern abend tense. Vielleicht um zu demonstrieren, dass ich nicht mitkommen konnte zu Jokls, wie Kasperle vorschlug? Er fragt nach Fantasien nachts; aber ich weiß nicht mehr genug.) –Feigls hier 4 bis 8 ½. Mia bringt sie und bleibt einige Zeit hier (sie waren bei ihr für Lunch). (Mit Feigl über Philosophie. Ich erkläre ihm 🕮 die neue Grundlegung von pr, für Entschlussbestimmung. Nicht psychologisch, weil rationale, nicht wirkliche Beschließung. Er fragt: Warum genügt nicht komparativer Begriff? Ich: Der bestimmt nicht die Präferenz, wenn util. Funktion gegeben ist. Ich erkläre, dass ut. und subjektive pr theoretische psychologische Begriffe sind, die quantitativ bestimmbar sind (wenn auch schwierig, weil das wirkliche Verhalten oft verwirrt ist.). Er sagt, jetzt hat er meine pr Auffassung klarer verstanden als im Sommer. Ich erkläre auch, warum Regeln von Akzeptierung nicht genügen. – Einige Fragen über psychophysische Probleme. – Meine Definition von analytisch für theoretische Sprache, mit Hilfe von Ramsey Satz. Er bittet mich, dies (also die Erwiderung auf Hempel) nach Minneapolis zu schicken, als Memorandum für das Center, besonders wichtig für Rozeboom; er möchte auch mein Urteil über Rozeboom ms haben, weil es sehr lang ist, und der Band III eh schon viel hat.) (Beim Abendessen nochmal alle zusammen über meine möglichen Pläne für die Zukunft.) Kasperle redet ihm zu, doch Helmers anzurufen und später kurz hinzugehen; er ruft an, nach langem Zögern. (Ina fährt sie hin, 8:45; sie bleiben dann doch länger; Ina bringt sie zum Hotel, kommt 11h nach Hause.) – Ich abends wieder tense, ½ Miltown.
3-5:45 (!) Department Meeting bei Piatt (über Nelson Pyke. Einige berichten von Gesprächen, und Aussagen von Studenten; danach scheint er manchmal etwas dogmatisch; auch naiv in einfachen logischen Fragen. Die anderen haben ein Aufsatz ms gelesen; Yost musste es aber zurückgeben, bevor ich es bekommen konnte, um es nicht auffällig zu machen. Wir beschließen, dass er für nächstes Jahr Kontrakt bekommen soll; aber wir wollen nächsten Herbst erneut überlegen, ob wir ihn weiter behalten wollen; wir hoffen, wir haben dann mehr Evidenz. – Es wurde so spät, weil Kalish und Montague 40 Minuten spät kamen; ein Vertreter ihres Verlegers hatte sie zum Lunch eingeladen.) – Brief von Rich Martin, ob ich Goodman nächstes Jahr vertreten will.
10-12 (!) Kahane hier. (Über seinen Plan für MA These über Prob. und meine Auffassung über Rechtfertigung der Axiome.) –🕮 Erwiderung auf Kaplan. – Abends ein wenig tense. (Ina mit Helmers zu Vortrag von Groerson über Miltown und Opiate.)
11 Dr. Mott (zum ersten Mal zu dieser Stunde, anstatt Fr; weil er für einige Monate Research macht und Fr nicht kann. – Der Traum Di morgen, Schweden, Hedwig, Heinz; Assoziation über Hedwig und Loheland. Er: Nach Vaters Tod Mutter und Agnes zusammen; ich wollte auch eine Frau sein, um Agnes bei Mutter zu ersetzen; analog mit Grete, Ina, Astrid, Hedwig. Über Abschied von Feigl, mit Umarmung.) – Haarschneider. – Erwiderung auf Kaplan. – Nachmittags großer Zank mit Ina (über Empfehlung für David; sie macht Entwurf, ich habe nicht genügend gesagt, wie ich es wollte, ich bin nicht ganz zufrieden mit der Formulierung, sie ist gekränkt und zornig). Abends versuche ich mehrmals Versöhnung, aber sie ist unzugänglich; um 11:45 gehe ich hinüber zu ihrem Bettdurchgestrichenes Komma richtiges „Gute Nacht“ und Küsse. – 1 ½ nehme ich weiteres Nemb.
Ganzen Tag Stegmüller Korrektur.
10:30-2 Mathews und Kuhns hier. (Sie haben nur wenig getan in diesen 4 Wochen, wegen Examinierung.) – 3 ½ – 4 ½Frau Nebel hier, mit Sohn Kay und dessen Frau Monika (Alle sind deutsch. Sie war die Frau des Malers Kay, dies ist ihr Sohn, Ingenieur im San Fernando Valley. Sie ist eng befreundet mit Grete und wird sie jetzt in Mexiko besuchen; auch mit Annemarie, hat mit ihr in deren kleinen Auto Ausflüge gemacht, zum Kaiserstuhl usw.; sie hat Annemaries Haus gesehen als es noch nicht ganz fertig war; sie sagt, Annemarie ist glücklich und viel mehr gelöst. Sie kennt auch Hanneliese und Johannes. Kay ist vor ca 5 Jahren gestorben (hatte (vielleicht) später zweite Frau?). Sie wohnt in Kassel.) – Abends etwas tense.
An Erwiderung auf Kaplan. – (Abends Wim bei Ina; er hat Psychoanalyse angefangen, dreimal wöchentlich.)
12 zu Dr. Mott (abends oft tense. Do nachmittags 🕮 Zank mit Ina. Um Mitternacht geh ich noch hinüber. Brief von Philadelphia; erfreulich, aber auch wieder Ärger, dass ich vielleicht wegggehen muss, und dass die Regents mich so lang warten lassen. – In Christiansens graphologischer Analyse von mir: die negativen sind vertauschbar; er liebt die Frau wegen ihrer Leistungen, besonders Sex. Er: Ja. Ich: Wie passt das aber dazu, dass er sagt, ich fürchte mich vor Sex. Er: Furcht nur vor Intercourse; aber ich liebe die sonstigen Sexrelationen.) – Nachmittags tense, beginnend schon im Bett, zum Nap. (Nachher wird mir klar, im Gespräch mit Ina: sie kam mit zu meinem Bett; ich überlegte, ob jetzt zusammen; ambivalente Gefühle; dann Spannung „umzingelte mich“ in der heiligen Gegend!) – Nachmittags an Erwiderung auf Kaplan.
Seminar vorbereitet. – 3-5 erstes Seminar. (Phil 271: „Theorie der Logik“, in Wirklichkeit Logik, Relationenlogik usw.; mein Buch bei Dover ist aber noch nicht erschienen. Viele Studenten.) – Nachher bringt mich Mia nach Hause (sie will das immer tun; sie hat Klasse bis 2, kann mich daher nicht abholen.) Da ich mich nicht zu müde fühle, lade ich sie zum Abendessen ein.) (Inzwischen 1 Stunde zu Bett.)
Erwiderung auf Kaplan. – Abends gebadet.
11 zu Dr. Mott. (Traum von gestern: DilswengerBinswanger? als strenger Vater, Ohm SeidelSiebel? als freundlicher. Im Traum mach’ ich mir Vorwürfe, dass ich nicht entschiedener gegen DilswengerBinswanger? argumentiert habe. Er: gut! Frau SeidelsSiebels Tod wurde erwartet; ich erzähle von Mutters Tod. – Über Mo Nachmittag, die Ghosts „umzingelten“ mich.) – 12 – 2 ½Department Meeting. (Lehrplan für nächstes Jahr.) – Gesuch für Research Committee.
Wiederholungszeichen: Gesuch für Research Committee.– Erwiderung auf Kaplan.
Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan.
Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan.
12 zu Dr. Mott. (Traum von heute: die Frau mit den Medizinen ; die Briefverteilung, einer für CP. Er zum ersten: meine Eifersucht, weil die Mutter der Agnes mehr Beachtung gibt. Ich frage, ob 2 2 Nembutal und 2 Dexe 🕮 zu viel sind. Er: Nein; er hat keine physischen oder psychologischen Symptome bemerkt. – Über JuanitaJunta? in Mexiko.) – An Erwiderung auf Kaplan.
3-5 Seminar.
Dover Korrekturen. – Notes für Seminar für Ditto fertig gemacht. –
11h zu Dr. Mott (mein Traum von heute: Ich esse mit Leuten, aber da ist kein Menü; eine Frau hilft mir; ich rette ihr Milchglas vom Abrutschen; die kardischen (anstatt „karelischen“) Jungens, braun und Mandelaugen . Ich interpretiere: Therapie mager, weil ich nicht weiß, was es gibt. Er interpretiert die Jungens aus Arabien als Kaplan, der in Indien ist, und sonst energischer für mich bei den Regents drängen würde. – Über Telefonkonferenz.)
12-beinahe 3! Examen Ruth Schwarz-Bernes (mündliches für für MA; Hauptinteresse Ethik; überall schwach, auch in Ethik. Einstimmig: nicht bestanden, und keine Ermutigung für Wiederholung.)
Für Erwiderung: meine eigene Auffassung auf Werten. – 3-4 David und René Kaplan hier. –
Erwiderung auf Kaplan fertig gemacht. Dann ganzen Tag daran diktiert. –
2 Wiederholungszeichen: Erwiderung auf Kaplan fertig getippt. 12 ½ – 3 bei Helmers. (Er hat mit einem Rechtsanwalt eine Gesellschaft gegründet und einen einfachen Contest gemacht: 10 Buchstabenfelder, Listen von nur einigen Dutzend Wörtern; er sagt: es ist aber kompliziert, man weiß nie, ob man die beste Lösung hat. Ausgaben ca 500 $; ferner 2000 $ Presse. Nur 100 Leute haben je 3 $ eingeschickt. Daraufhin haben sie abgesagt und schicken alles zurück. Ich sage: Vermutlich ist Ursache die Unbekanntheit der Gesellschaft; die Leute wissen nicht, ob sie sich darauf verlassen können, dass die Preise ausgezahlt werden und dass es ehrlich zugeht.) – Nachher TV: Symposium über Erziehung und Schule. –🕮
12 zu Dr. Mott. (Zank mit Ina, Brief an Agnes, mein Treffen mit Agnes in Eg, ich hätte sie mehr verteidigen sollen. Er: Ich bin freundlich und considerat zu Leuten gewöhnlich, aber zuweilen verletzte ich sie; z.B. dass Ina an Agnes und Chacha schreibt; überhaupt viele „untergeordnete Sachen“, die eine Sekretärin machen sollte.) –
Für Seminar. – 3-5 Seminar (David Kaplan ist nicht eifrig am Arbeiten für dittoed Formeln. Ich gebe eine Korrektur in Seite der englischen „Logik“ für den Philosophie reading room.) – Ina abends zu den Methodisten, gibt ihren ersten Rorschachtest für eine Sekretärin. Abends ein wenig tense.
Transkript Erwiderung auf Hempel gelesen.
11 zu Dr. Mott. (Traum heute: Leute bringen Lösung für ein Problem; ich kritisiere sie, weil nicht generell genug. Postkarte an „Dörpfeld, Barmen“ wünscht Auskunft über Archäologie. Ich vermute, die Karte ist von einem General oder sowas (er: vielleicht ein Doktor?); die sind so dumm. Er: Dies ist meine Reaktion auf seine Anfangsaufforderung, dass ich irgendetwas über mich sagen soll. – Er sagt, es ist gut, wenn ich gesunde Skepsis über die Theokrasie habe. Ich: z.B., warum ist Sammeln und Ordnen und als „anal“ aufgefaßt? Kommen nicht vielmehr beide aus demselben Grundtrieb? Er: Nein; Kinder mit wenig Toilettraining haben wenig Ordnungssinn. – Als ich schon aufstehe, sage ich: der Februar ist um, und noch keine Entscheidung von den Regents über nächstes Jahr!) – Transkript Erwiderung auf Hempel fertig durchgelesen; dasselbe auf Pap angefangen.
Erwiderung auf Pap, Transkript durchgelesen, fertig. – Mittags Bohnert hier. Langen Spaziergang zusammen. (Er hat vor einigen Wochen den Job aufgegeben. Gegenwärtig macht er einen Kurs mit an UCLA-Extension über TV Schreiben. Er erzählt uns eine Geschichte. Er hofft, dann gutes Einkommen damit machen zu können, sodass er dann einerseits den geplanten Roman, und auch die Thesis schreiben kann.) – Ich lese Cohens Schilpp ms, und meine Notizen dazu. 🕮
III / 1958 (Ina mit Myra Lunch in Hollywood.) – Ich lese Herb’ Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitstheorie.
Erwiderung auf Cohen angefangen (ich schwanke immer zwischen Exasperation über die vage, vieldeutige, metaphorische Sprache der Dialektiker, und bin dann wieder gerührt über seine ernste Bemühung, den Empirismus zu verstehen und seine Anerkennung auf die Haltung des Wiener Kreises und besonders meine). – Nachmittags und abends bis nach 9 Wim bei Ina.) – Abends nach 10h bei Musik, halb überraschend, zusammen, gut (seit 22.1.).
12 zu Dr. Mott. (Traum von heute. Er: Die ältere Frau ist Ina; mein Neid, dass sie jünger ist. Er meint, es ist besser, Ina zuweilen merken zu lassen, dass ich in Stimmung bin, auch wenn nichts daraus wird. – Er: Der obere Tisch, das ist ähnlich zu dem oberen Teich in früherem Traum.) – Erwiderung auf Cohen. –
3-5 Seminar.
Erwiderung auf Cohen, Stenogramm fertig.
11 zu Dr. Mott. (Ich habe alten Traum, nur durch Notizen. Sonst würde ich nichts haben und in der Luft schwimmen. Er: Anstatt den Traum zu nehmen, wollen wir dies „Schwimmen“ betrachten. Ich: Ich bereite mich in allen Situationen gerne vor, ich zeige ihm den roten Notizzettel, sonst vergesse ich zu leicht etwas. Er glaubt nicht, dass ich von Natur schlechteres Gedächtnis habe, sondern dass ich gewisse Dinge weniger wichtig nehme. Ich: Es ist aber peinlich, wenn ich Leute nicht wiedererkenne; wenn ich wünschen dürfte, würde ich mir ein besseres Gedächtnis wünschen. Er: Manche Leute bedauern später ihre Wünsche, z.B. Midas mit Gold. Ich: Aber doch wünschte ich 1. Leute besser zu erinnern, 2. was ich lese. Ich erzähle von der Ramsey Idee, deren früheres Lesen ich vergessen hatte. Dann schaue ich auf die Uhr, ob ich nicht zu lang gesprochen habe.) – 12-2 Department Meeting. (Ruth Anna für Sommer teachen. Ich erzähle von Jeffrey; sie sind interessiert, vielleicht für später, aber es ist unwahrscheinlich, dass er für den kleinen Betrag (800) würde von Europa früher zurückkehren wollen. –🕮 Nach langer Besprechung beschließen wir, jetzt keine regionale Konferenz zu machen. Kalish würde zwar willig sein, es würde aber viel Arbeit kosten. Und nächstes Jahr wollen wir APA Meeting einladen. Ferner sagen Morris und ich, dass kleinere Gruppendiskussionen fruchtbarer sind. Vielleicht wird das Department Seminare machen, z.B. wenn Austin nach Berkeley kommt; oder sonst bei Gelegenheit jemand einladen.) – 4:30-5:45 Kahane hier. (Über Fragen über meine induktive Logik, im Zusammenhang mit seiner geplanten MA These. Er stellt intelligente Fragen: über Familien von Prädikaten; Rechtfertigung der Axiome; usw.)
(Ina fährt Mia zum Augendoktor nach Beverly Hills. Gestern abend flog etwas Brennendes von einem Streichholz in Mias Auge; Frank fuhr sie zur UCLA-Klinik, und die machten eine Verabredung mit dem Augendoktor; und sie fuhren dahin. Heute sagt der Doktor, dass eine vernarbte Stelle wahrscheinlich sich glatt auswachsen wird, weil nur an äußerer Schicht der Hornhaut; es ist nicht vor der Pupille, also Sehen nicht gestört.) Mia zum Lunch hier. (Nachher fährt Ina sie nach Hause.) – 4h erstes Meeting des logischen Kolloquiums (organisiert von Montague, auf seine Initiative, zusammen mit dem Mathematiker C.C. Chang von USC, in Logik, vielleicht Schüler von Tarski); Vortrag von C.C. Chang: „Algebraische Analyse von unendlich-wertiger propositionaler Logik“. (In Humanities Gebäude UCLA, Ostflügel. Er beginnt mit Lukasiewicz System der unendlich wertigen Logik. Zum Glück hatte ich das im Tarski Band heute noch mal gelesen. Er gibt die Matrix an für Implikation und Negation, ohne irgendeine Andeutung von Motivierung oder Konsequenzen. Dann gibt er Lukasiewicz’ 5 Axiome an, von denen Luk. vermutete, dass sie hinreichen für das System. Er sagt, andere haben neuerdings einen Beweis gefunden, der wird 40 Druckseiten umfassen! Er hat eleganten Beweis gefunden mit Hilfe von abstrakter Algebra und Gruppentheorie. Fast der ganze Vortrag besteht aus der Darstellung dieses Beweises. Ziemlich bald wird es unverständlich für mich. Für Kalish und die Grad. Philosophiestudenten und Matheson sicherlich noch früher, weil er 🕮 am Anfang gar keine informalen Erläuterungen gegeben hat. – Am Ende fordert Montague auf, Fragen zu stellen. Zuerst sind keine ; dann Einiges von 2 Mathematikern, anscheinend Profs und Spezialisten in Algebra. 5:10 ist alles zu Ende. Ich sage Montague, das war schwere Kost; er sagt: ja, und bei der Geburt nicht leicht verdaulich. – Es waren ungefähr 15 Zuhörer, vielleicht zu ungefähr gleichen Teilen Mathematiker und Logiker. Für die Philosophen war diese Sitzung ein vollständiger failure!)
Jeffrey gelesen.
Erwiderung auf Cohen ganz diktiert. – 12:30-3 Mia hier. (Bis 1:45 Diskussion über meine Erwiderung auf Grünbaum, die auch Kritik an Reichenbachs Auffassung der Richtung der Zeit enthält. Ich merke am Ende, dass es schwierig ist emotional für sie; aus diesem Grunde hatte ich gezögert, diese Diskussion zu machen. Sie sagt zwar nachher, es ist nicht, weil ich R kritisiere, sondern weil sie sich hilflos und frustrated fühle, weil sie zu viel von sich erwartet, seine Formulierungen klar zu machen. – Später sagt sie zu Ina, dass ich sie kaum habe zu Wort kommen lassen, sie habe eine ganze Reihe von Fragen vorbereitet, und wir seien nicht einmal mit der ersten fertig geworden, weil ich immer zu etwas Anderem übergegangen sei.) – (Abends am TV den Film von Schumann und Clara Schumann (Katherine Hepburn) und Brahms gesehen, den wir vor vielen Jahren als Movie gesehen haben.)
12h zu Dr. Mott. (Vom Schumann Film. Ina sagt, vielleicht hat er soviel Appeal zu mir, weil es mir gefällt, dass sie ihr ganzes Leben dem Mann widmet. Er: Vielleicht ist es aber so, dass ich dabei mich dabei identifiziere nicht mit Schumann identifiziere, sondern mit Clara; denn als Kind hatte ich auch die Idee, mein ganzes Leben der Mutter zu widmen oder in ihren Bahnen zu wandeln. Ich: Vielleicht, so habe ich es noch nicht gedacht; die Mutter widmete ihr Leben ihrem Vater, doch nicht ganz, weil sie auch die Familienpflichten erfüllte. Er fragt nach meinem Alter als Mutter starb, und bei 🕮 Heirat und Scheidung. Und Verhältnis zu Mutter und Agnes vor dem Krieg. Ich erzähle von Spannungen mit beiden; dann ging ich nach Freiburg, glückliche Zeit in männlicher Gruppe; dann Agnes’ Heirat; Onkel Wilhelm sagte, ich sollte die Mutter nicht allein lassen; daher zurück nach Jena, mit einigem Widerstreben. Martha Hörmanns Tagebuch: Die Mutter nahm es als ihre Aufgabe, für mich zu sorgen und mich glücklich zu machen.) – 4-9 Paul Ruthling hier. (Er scheint sich mit Maria etwas versöhnt zu haben; aber immer noch viele Spannung usw. Sie hat ihm die Hälfte der Ranch in Tesuque übergeschrieben. Sie haben 4 Grundstücke mit Häusern in Phoenix und Scottsdale, alle Anfangszahlungen erledigt, jetzt nur Monatszahlungen, die mehr als aufgewogen sind durch die einkommenden Mieten. Wir sagen, dass wir ca 9000 beim Broker haben, noch nicht investiert. Ich sage, ich möchte nicht allein ein Haus besitzen an einem anderen Ort; vielleicht mit ihm als Partner. Aber er hat kein Bargeld und möchte wohl auch nicht einen Teil eines der Grundstücke an mich verkaufen, weil es inzwischen mehr wert ist. Er sagt, er wäre willig, wenn er eine günstige Gelegenheit sieht, etwas für uns zu kaufen, und dann zu take care davon für uns, gegen einen Prozentsatz am Gewinn, wenn es schließlich verkauft wird, und nichts, wenn es dann keinen Profit gibt. Die Frage bleibt offen. – Über Carmen: Sie zeige sehr wenig Freude oder Anerkennung, wenn er etwas für sie tut. Aber sie ist tüchtig in Wissenschaft, hat Preis bekommen für Apparat für Sonnenenergie, und einen anderen für einen Vortrag darüber. – Er erzählt von dem komm. Schriftsteller Mike Gold; er ist sein Freund, war einige Zeit bei ihnen, hat über Beziehung mit Maria gesprochen; sagte: entweder Verständigung oder Trennung. – Er wird hier mit einem Reverend Fritschman, Unitarian, sprechen; er ist gegen Hydrobomb Expert, für Verhandlungen usw.; und könnte ihm vielleicht auch psychologisch helfen.) Nachmittags etwas tense; Ina merkt, dass ich zuweilen etwas blass bin; 6 ½½ Miltown, 10h nochmal. –
Früh im Bett tense, und spüre am Rücken etwas 🕮 rechts und links. ½ Miltown, später besser. 2h nochmal ½ Miltown. – 3-5 Seminar (David Kaplan beginnt Bericht über Quine „Unifikation“). Mia fährt mich nach Hause, wie gewöhnlich (schon während der Fahrt fragt sie, ob sie nochmal einen Punkt über Zeitrichtung vorbringen kann. Dann sitzen wir noch hier im Auto bis 6! Sie will anscheinend Reichenbachs Definition der Zeitrichtung klar machen und verteidigen. Ich erkläre, wiederum, dass, wenn zuerst eine Zeitordnung gegeben ist, die durch alle Sektionen läuft, und wir dann Ramseys Kriterium der einen Sektion anwenden und damit die Zeitordnung in Betracht ziehen, so ist die Richtung für alle Sektionen eindeutig bestimmt; wir sind also nicht mehr frei, sie in anderen Sektionen nach seinem Kriterium zu bestimmen; wenn wir es tun, kann Widerspruch herauskommen. Ich sage, es tut mir leid, dass diese Sache ihr so Kummer macht; sie sagt, sie will nur klar stellen, sie sei nicht wirklich emotional; aber sie habe am Sonntag gemerkt, dass ich ungeduldig wurde. – Ich sage absichtlich nicht, dass wir es ein andermal nochmal besprechen könnten; es scheint aussichtslos, da sie doch zu sehr involviert ist durch das Gefühl, dass sie R. verteidigen muss.
11 zu Dr. Mott. (Traum heute: Champagner zum Abschied; ich muss pinkeln, aber ich will nicht zu viel Rücksicht nehmen, ob andere es sehen. Er: Abschied von ihm? Ich über Gespräche über Richtung der Zeit mit Mia Sonntag, und nach dem Seminar im Auto; ihre Emotionen. Er: Ich hatte Recht, das Gespräch abzubrechen; man muss oft scheinbar hart sein, um nicht durch Verlängerung mehr Schmerzen zu verursachen.) 12-2:30 Department Meeting (TA für nächstes Jahr.) Nachher telefoniert Robson herum, um etwas über meine Sache auszufinden; (er findet heraus, dass Allen jetzt in Berkeley mit Sproul spricht, und dabei auch über meinen Fall. Falls er nach dessen Rückkehr etwas erfährt, will er mich anrufen). – (Nachmittags Sobler mit Ina im Garten. Er sagt, er 🕮 hat Kaufangebot für dieses Haus abgelehnt.)
Jeffrey gelesen.
10:30-2:45 Mathews und Kuhns.
Ich lese Franks Schilpp Aufsatz (und die dazu gehörende Übersetzung eines russischen Aufsatzes), und schreibe kurzen Entwurf einer Erwiderung.
12 zu Dr. Mott. (Gestern früh Traum: Ich schwebe mit dunkler Frau, die Körper verschmelzen; eine andere Frau schaut zu und scheint zu approve. – Samstagabend beinahe zusammen; aber dann doch nicht, weil immer was Anderes dazwischen kam: der Hund, die Musik ist nicht recht, usw. Er: Die Umstände als Störungen oder Mens vertreten die Mutter, die approbiert oder nicht. Dies geht zurück auf die Zeit vor meiner ersten Heirat, wo ich fühlte, dass die Mutter Sex mißbilligen würde; und tiefer Furcht vor Unbekanntem. Ich: Er meint wohl, Verlust des Penis; das ist aber doch höchstens eine Idee in der Kindheit. Die Mutter war immer dagegen, durch Furcht zu erziehen. Er: Auch wenn die Eltern nicht drohen, das Kind kommt ganz unvermeidlich auf die Idee.) – Nach dem Lunch, wo wir in guter Stimmung sind, kommt Ina zu mir zum Bett. Bald darauf beschließe ich plötzlich: zusammen; gut. (seit 2.) – Brief von NSF: Es ist jetzt zu spät für Geld für den Sommer oder Herbst. –
3-5 Seminar. (Die ganze Zeit: David Kaplan trägt vor über Quines Aufsatz über Unifikation. Er macht es sehr gut und gründlich.)
Ich lese Martins Buch ms über Pragmatik, für Beth. – Umbruch Stegmüller gelesen. –
11 zu Dr. Mott (Traum von heute: fischförmiges Gebäude; Mutter und Kind in Waschraum. Ich finde Heisenberg Uhr im Schlamm. – Er: Bionisch. Ich: Ticker ist zur Uhr, ich: Ina warf die Uhr weg, verlor Ge Geld und Juwelen.) 12 Office Stunde (die erste dies Semester. Nur Morewedge, über Wertaussagen; ich: mein Standpunkt ähnlich zu Stevenson.) –
Ich lese weiter Martins Pragmatik. –
2 Wiederholungszeichen: Ich lese weiter Martins Pragmatik.– 1-3 Kaplans hier.–🕮
An Reply für Schilpp Band gearbeitet (Karten für die Sektion geschrieben; Überlegung über neue Reihenfolge).
12 zu Dr. Mott. (Freitagabend war ich etwas tense. Fantasie von 2 schwedischen Mädchen, eine blond, die andere dunkel: Lätzchen über die zweite. Er: Was denke ich darüber? Ich: Mutter und Schwester. Er: Ja, besonders nach des Vaters Tod. Sie waren sich nahe, und ich wollte auch dazu gehören. Ich erzähle über das dunkle Mädchen. – Immer schwer einzuschlafen. Er: weil noch so viel Verantwortung. Ich: ja, über die Welt. Ich weiß von keinem Freund, der auch solchesdenkt. Er: Ich habe es denen nicht erzählt, und sie mir nicht; viele fantasieren so etwas.) – Nachmittags zum Notar (für SF Dokument). – Überlegungen über Grant von O.N.R. (auf Margenaus Brief hin).
Wiederholungszeichen: Überlegungen über Grant O.N.R.; telefoniert mit Tompkins und Sorgenfeldt. – 3-5 Seminar.
Herumtelefoniert, um Auskunft zu bekommen für Gesuch an ONR. Brief an Dr. Grad dort (suggeriert von Margenau) mit Ina besprochen. –Paul Ruthling kommt 4:30-7. (Er schlägt uns vor, Geld in Arizona in Grundstücken mit Häusern anzulegen, wo Ge die Einnahme von Miete die Abzahlungen deckt. Er würde dann jährlich vom Überschuss der Miete über die Ausgaben eine Kommission bekommen, wofür er für die Sachen sorgt, Reparaturen machen läßt usw.; und schließlich beim Verkauf einen Prozentsatz des Gewinns, nach Abzug der Ausgaben einschließlich Zinsverlust. Ich dränge ihn mehrmals einen Prozentsatz vorzuschlagen. Schließlich sagt er: Da wir 3 sind, teilen wir es sodass jeder 1⁄3 bekommt. Wir schauen uns schweigend an; da Ina nichts dagegen sagt, breche ich endlich das Schweigen und sage, das scheint o.k. Nachher stellt sich heraus, dass sowohl Ina wie ich im stillen an 10 % gedacht hatten! Aber da konnten wir nicht mehr gut zurück.) 🕮
Wieder sind wir hektisch. Gerade bevor ich gehen muss, ruft Dean Delsasso an. (Ich lasse mir einiges erklären; er macht anscheinend die Kontrakte zwischen Universität und ONR; schließlich sage ich, dass ich eilig gehen muss und bitte ihn, Ina weiter Fragen zu beantworten.) Eilig abgefahren. 11h zu Dr. Mott. (Hektische Tage. Wir sind exasperated, wie umständlich die Dinge mit der Universität sind, und man von einem zum anderen geschickt wird. Man möchte die Sachen wie von einer Fee einfach auf Wunsch herbeigezaubert bekommen. Aber es hatte das Gute, dass ich heute gar keine Zeit hatte, für die Sitzung mit ihm zu „planen“; und so redete ich einfach los. Er fragte nach der Fantasie gestern abend . Ich: Weltregierung und mehr desselben.) – 12-2 Departmentmeeting. – Nachmittags Research Projekt für ONR aufgesetzt. Telefoniere mit Dean Delsasso.
Immerzu telefoniert, vergeblich, um Verabredung mit Dean Delsasso. Schließlich 3:30 mit Sheffer vom Bus. Off. telefoniert und gleich hingefahren, damit wir vor dem Wochenende noch lernen, wie wir das Gesuch für ONR zu schreiben haben. (Ich warte in seinem Office bis 3:50-4:15, auf gradem Stuhl, ohne Kissen, aber es geht ganz gut. Dann mit ihm gesprochen bis 5! Er ist freundlich und hilfreich (obwohl vorher mich jemand gewarnt hatte), gibt mir früheres Gesuch als Muster und erklärt alles. Er sagt, ONR macht gewöhnlich nicht Kontrakt für mehr als ein Jahr. Also streiche ich Sommer 1959 weg.) Ich bin sehr froh, dass ich dies erreicht habe und auch, dass es leichter ging, als ich gedacht hatte (sowohl das Sitzen, wie das Gespräch). Wir müssen 13 Copies des Vorschlages einreichen! Wir überlegen, ob, wie und wo Ina das dittoen könnte.
Dean Delsasso ruft an (beantwortet noch einige Fragen). Gearbeitet am neuen Projekt für ONR. – Mittags tense; trotzdem spazieren. Dann aber stehe ich auf vom Esstisch, weil zu müde, und lege mich ins Bett. – Nachmittags auf bis 8 ½. Am Gesuch gearbeitet.
7:45 (!) Arbeit angefangen, im Bett. (Gesuch fertig gemacht, Ina liest es durch und macht Änderungsvorschläge. Die sehe ich noch durch. 🕮 Dann aber ist keine Zeit für mich, es nochmal durchzulesen. Ich hatte es in großer Eile geschrieben.) 11:40 Ina saust ab, zum Department Office. (Dort trifft sie Richard Montague; der gibt ihr Stencils und zeigt ihr zu ditto. Dann tippt sie den ganzen Tag, kein Lunch; kommt erst 7:45 nach Hause.) Zusammen gegessen. Dann tippt Ina noch die Bibliographie bis Mitternacht; ich lese es noch durch bis 11:30!
( [Diese Woche Spring Recess, keine Klassen.] (Ina geht wieder zum Departmentoffice; dort will David das Gesuch für ONR tippen. Dann fährt sie 10h zum Dr.) – 11 ½ ich fahre Ina zur Universität ( dort will sie inzwischen die Research Proposals zusammenstellen); ich zu Dr. Mott. (Über die letzten hektischen Tage. Fr Nachmittag, nach Gespräch mit Sheffer war ich erfreut und erleichtert; dann Sa Mittag auf einmal schwach und müde; Fr war ich zum ersten Mal in 4 Jahren im Admin. Gebäude! Ich: Andere Professoren gehen sicher oft zum Dean usw., um sich sicher zu fühlen. Er: und auch zum Chancellor; und ich hätte auch hingehen sollen und mich beklagen über die endlose Verzögerung der Wiederernennung. Fantasie; er: die Mutter verbietet Sex, gleichzeitig aber, durch Spielen mit dem Baby beim Waschen usw. ermutigt sie Sex. Ich über meine Zärtlichkeit mit den Babies beim Baden. – Gestern sah ich Dr. Kupper am TV. Er war, besonders am Anfang, so tense und ernst; vielleicht sind die Analytiker doch nicht so vollkommen relaxed und frei von Schwierigkeiten. Er: Ich erhebe sie auf ein Pedestal, um sie dann mit mehr Genuss herunterzuwerfen.) – Ich fahre zum Campus; Ina hat alle Research Gesuche fertig. Ich bringe sie zu Miss Mudge für Dean Dodd (sie sagt, Rolfe ist krank, und Dodd wird für beide unterzeichnen; er ist jetzt nicht da; sie verspricht, dass das Ganze heute nachmittag oder morgen früh in Chancellor’s Office gehen wird.) – Nachher gehe ich nochmal zurück (um über die Umzugsentschädigung für die Bücher zu fragen; ich spreche mit Robson hierüber. Auf seinen Rat bitte ich Miss Mudge, Dodd zu fragen, ob nur Bücher oder auch Regale gemeint sind, mir zu telefonieren.) – Zu Hause sehr müde, ins Bett. –🕮– Nachmittags auf; Sachen gelesen.
IV / 1958 Über Symbol (mit Distanzbegriff). – 1-5 Bohnert hier. (Er hat einen Monat lang an Novelle und TV Sachen gearbeitet. Jetzt möchte er an seine Thesis gehen. Er leihtmse: Rozeboom, Hempel (Schilpp), meine Erwiderung.) – Abends gebadet.
ms Schick gelesen (über prob; oft nicht klar). – Mittags 12 ½ – 4 Mia hier. – Nachmittags diktiert in Recorder (über Martins ms Pragmatik, und Brief darüber an Beth).
11h zu Dr. Mott. (Heute Traum: Ich frage nach Regulationen. Sie kosten $ 5; ich sage, wenn es allgemeine Reg. für alle sind, höchstens 50 c. Man sagt, es sind spezielle für mich. Ich bin dann bereit, $5 zu zahlen. – Er: Ich wünsche von ihm spezielle Regeln, besonders über Sex; und bin bereit, ihm 15 zu zahlen (Gestern hatte ich den Scheck für ihn geschrieben). – Über gestern abend; Halb wollte ich, dann aber doch nicht, Fantasie in der Nacht. Der Hund; ich fürchte seine Zähne nicht mehr. Ina sagt: mehr die nicht existierenden in der Scheide. Er: Was für Gefühle über Scheide? Ich: Rabennest, Bärenhöhle, positiv.) Ins Department Office, Post geholt. – Nachmittags 1 ½ Stunde gesprochen mit Schick (über sein ms „Prob. und Induktion“, 123 pp.! Fortsetzung des TP vom letzten Semester. Allerhand Konfusion. Ich versuche ihm, klarzumachen, dass er die Gambler Fallacy begeht, aber er sieht nicht, dass es verkehrt ist; erkläre ihm nochmal ausführlich, dass Symbol-Satz rein logisch ist, auch wenn l und h faktisch sind; er kann es nicht verstehen, und ich gebe es schließlich auf, als hoffnungslos. Er ist zu eigensinnig, bleibt immer bei seinen Ansichten. Schließlich sage ich ihm, dass er manche Konfusion macht, und es gründlicher durchdenken muss. Er sagt, er hat es schon getan, und mein Buch gelesen. Er will noch einige Probleme aus dem Rest des ms vorbringen; ich habe nur bis p. 74 gelesen; da ist schon einiges randgeschrieben. Aber ich sage, ich habe nicht mehr Zeit.).
1-2 beim Zahnarzt Dr. Brann (3 Füllungen). – Nachmittags kommt Maria Ruthling. (Viel über ihre Familienprobleme. Ich betone, dass Paul sie und die Kinder doch sehr liebt, auch wenn seine dominierende Tendenz 🕮 schwer zu ertragen ist. Sie hat auf sein Drängen jetzt den Laden auf beider Namen geschrieben; aber sie sagt, das hat die persönliche Beziehung nicht gebessert. – Ina lädt sie ein, hier die Nacht zu bleiben. Diesmal schläft sie im Wohnzimmer.) – Abends bleibe ich bei beiden bis 9.
(Ina 8h zum Dr.) Ich Frühstück mit Maria, mache ihr einen Kaffee. Später bringt Ina sie zu Freunden in Hollywood. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Er geht nachmittags wieder zum Office. Mutzli erzählt: Sie war gestern bei Dr. Brann; sie hatte ein Stück Metall im Mund gefunden, während sie Schinken aß, und glaubte, es müßte eine herausgefallene Füllung sein: seit einer Woche hatte sie Angst, dem Zahn könnte etwas passieren: der Dr. sagte: da ist nirgends ein Loch, jemand muss den Schinken geschossen haben!) – Allerhand gelesen und geschrieben. Reichenbachs Liste für Meiners geplanten Band von Aufsätzen verschiedener Autoren aus Erkenntnis bearbeitet.
1-3 Mia hier. Nachmittags Erwiderung auf Frank diktiert (sehr kurz).
12hzu Dr. Mott. (Über Marias Besuch. Ich sagte ihr, dass Paul sie doch liebt, und die Kinder. Er: Ich möchte, dass die beiden sich versöhnen. Ich: Ja; ich glaube heute, dass das Abbrechen meiner ersten Ehe nicht nötig gewesen wäre, wenn wir beide fähig gewesen wären, eine andere Haltung einzunehmen. Über meinen „Wahrheitsfanatismus“, und das Gefühl, dass alles wieder gut ist, sobald man beichtet. Aber bei der katholischen Beichte konnte ich nicht verstehen, wie man immer fortfahren kann zu sündigen und beichten.) Ich rufe Ina vom Drugstore an; beim Aufstehen in der engen Zelle spüre ich Muskeln im Bein und vielleicht auch im Rücken, und erschrecke etwas; zu Hause lege ich mich einige Minuten hin, und nehme ½ Miltown. Maria kommt. Ich stehe auf zum Lunch. – Nachmittags am Schreibtisch gesessen; etwas in Recorder diktiert. (Ina und Maria gehen 7-11:30 ins Kino.) – Ich höre abends am Radio , und tanze etwas dazu; dann fühle ich mich besser.
Morgens jittery, ½ Miltown. – 3-5 Seminar, (nachher erzählt Mia mir, dass Ruth Anna und Bob Mathers 🕮 sich getrennt haben, vielleicht für dauernd. Sie fühlte sich zu sehr frustrated. Sie ist jetzt bei ihren Eltern, wird dann in ein eigenes kleines Apartment in West Hollywood ziehen.) (Nachmittags und abends geht es mir wieder ganz gut.) (Abends spät kommt Maria von Freunden zurück, bleibt wieder hier über Nacht.) Abends Brief von Guggenheim: abgelehnt.
Morgens wieder etwas jittery; ½ Miltown; 12h nochmal; 4h nochmal. – Nach dem Essen Abschied von Maria, mit Umarmung und Küssen. – Gelesen und geschrieben. Vor dem Abendbrot etwas hingelegt.
Morgens ein wenig jittery; ½ Miltown. – 11h zu Dr. Mott (seit Montag jittery; Tenseness, Angst für den Rücken; er: Angst um Aufrechthalten des Rückens = Angst um Erektion. Die letztere war schon ursprünglich so stark, dass ich die erstere dafür substituierte. Ich: Aber bewußt war es anders; ich war willig, Sex zu opfern, um Angst los zu werden. Er: Das heißt, Gebrauch aufgeben, um nicht ganz zu verlieren. Ich: Das ist analog zu dem Miser, der das Geld nicht gebrauchen will, damit er es um so sicherer hat. Er: Das ist eine gute Analogie. – Über Absage von Guggenheim, Di abend, das war Enttäuschung. Ich: Erst blieb ich kühl darüber, aber ich wußte wohl, dass da starke Emotionen dahinterstecken: Zorn über den ablehnenden Board; Neid gegen die, die es bekommen; man hält mich also für untüchtig oder für zu alt.)
1-3 mündliches qualifying exam Mathews (Mathematik Building; dabei Swift, Horn, Steinberg, Melkanoff. Er berichtet die Grundgedanken seiner thesis. Ich sage: Dezimal Gödelzahl würde kleiner sein; aber das hätte nicht den Vorteil seiner Methode von Kommutativität. – Später frage ich, wie Gödel bedenke, dass Konsistenz nicht im Kalkül selbst beweisbar ist.) Melkanoff sagt, ich soll ihm mal im numerisch Analyse Institut besuchen. Er wird mir den Computer vorführen. – Ich fahre zum Postamt (sie können den Einschreibebrief nicht finden; ich muss lange stehen und werde sehr müde).
3-6 Sitzung des Grad Studenten Philosophie Clubs bei uns. (Über 20 Leute sitzen im Wohnzimmer in einem großen Kreis; außer Studenten auch: Morris, Kalish, Montague, Pike, Mia. Sie haben mse von Strawsons Schilpp Aufsatz und von meiner Erwiderung gelesen. Ich mache einleitend Bemerkungen; dabei auch Gödels „x-“, 🕮 und Beths Bemerkung, dass meine Satz Syntax zu sehr ermutigt die Untersuchung der logischen Struktur von natürlichen Sprachen.Sinn bzw. Grammatik? Montague stimmt dem zu. Ich: Es ist sicher sehr verschieden von konstruierten Systemen; aber die Regularität und Stabilität des Sprechverhaltens ist doch sehr groß; daher kann man apriorische oder statistische Aussagen über Meaning und logische Beziehungen machen. Die Diskussion ist oft sehr lebhaft; oft auch für längere Zeit zwischen den Studenten ohne mich. Ich mache mal Bemerkung, dass sogar die poetische Sprache untersucht und sogar verbessert werden könnte; man schreit, dass das unnatürlich ist; aber dasselbe schrie man gegen die erste Hirtenflöte und noch mehr gegen die Piano-Maschine; jetzt hat RCA Tonmaschine gemacht, die von einigen verflucht wird. Sie diskutieren auch lange über Wisdom, und Unterschied zwischen ihm und Austin, und was die britischen Philosophen eigentlich meinen und wollen; dazu sage ich wenig.) (Die Studenten haben mir mitgebracht, Ina stellt Schüsseln auf mit Sachen zum Knabbern, meist salzig.) Ich war erfreut, dass die Studenten aus sich herauskamen und lebhaft ihre Meinungen vertraten, sehr viel mehr als im Seminar; besonders Travis, Kaplan, Ruth Anna, Marcia Roth, Reiter. Nachher bin ich doch müde, lege mich eine Stunde hin. –Mia bleibt zum Abendbrot.
Karten für meine Schilpp Replies geschrieben. – Abends Wim bei Ina.
12 zu Dr. Mott. (Samstag Clubsitzung. Sie waren lebhafter als im Seminar; das Ganze war sehr erfreulich. Traum gestern: die schöne Frau und das Mädchen in grünen Kleidern. Er fragt über Beziehung zur Mutter vor und nach dem Tod des Vaters. In Träumen kommt immer wieder vor: Ausschau um Approval von der Mutter.) Ich bringe Ina rote Nelken, bin in guter Stimmung. Nach dem Essen zusammen; sehr gut (seit 17.).
3-5 Seminar.
Umordnung von Schilpp-Reply gemacht. – Travis Thesis ms gelesen. – Nachmittags kurz im Garten; danach müde. Abends etwas tense.
11 zu Dr. Mott. (Heute morgen Rasieren vergessen; später einen schwarzen und einen braunen Schuh angezogen. –Mo Interc.; Di morgen Träume: Katze und Maus; 🕮 Traum Autofahrt auf Gebirgsstraße neben Abgrund. Er: Das Fallen in den Abgrund ist der Verlust der Erektion. Ich: Ich dachte immer, es ist das Loslassen vor dem Absinken in den Orgasm; das Andere scheint mir nicht plausibel. Ich Er: wohl beides.) Zum Haarschneider. Eingekauft in Grocery. – Travis gelesen.
Travis hier 10 – 12 ½! (Über seinen neuen Thesisabriss. Er macht interessante Anwendung von kybernetischen Begriffen.) – 4-nach 6 Vortrag Barrett über Existenzialismus. (Nur Profs und Grad Studenten von Philosophie dabei. Die Studenten (Kaplan, Ine, Josef) machen gute Einwendungen gegen B’s falsche Gegenbeispiele gegen Problem von Nicht-Widerspruch und Problem von Identität. Zum Schluss spreche ich ausführlich: Er hat gut unterschieden zwischen dem ethischen Teil und der Lehre. Der ethische Teil ist wichtig und interessant, weil einflussreiche Bewegung. Aber was mit den Behauptungen? Wenn man versucht, sie buchstäblich zu nehmen, sind sie absurd oder unverständlich. Ich glaube, sie sind irreführende Formulierungen für Appelle, missverstanden bei den Autoren selbst. Das hat die bisherige Diskussion gezeigt. Ambivalenz ist sehr wichtige Einsicht; aber es bedeutet nur: Liebe und Hass sind zugleich möglich; nicht: Liebe und Nicht-Liebe, wie er es auch formulierte. Er sagt: Die Lehre ist doch wichtig, gibt Einsichten über das Erleben des Menschen. Ich: also psychologische Interpretation. Ich erzähle von Davoser Diskussion zwischen Heidegger und Cassirer. Heidegger lehnte Cassirers Interpretation als introspektive Psychologie mit Entschiedenheit ab. Ich sehe nicht, was dann noch an kognitivem Gehalt bleibt. Einige schnelle, lebhafte Wortwechsel zwischen Barrett und mir, und auch einigen Anderen. Dann Schluss. Nachher sagt Montague mir, meine Diskussion war wundervoll.) Mia fährt mich hin und zurück; bleibt zum Abendessen und später bei Ina.
Durcharbeitung der Autobiographie angefangen.
Wiederholungszeichen: Durcharbeitung der Autobiographie. – 1 – 4 ½Myra hier.
12 zu Dr. Mott. (Umarbeitung von Autobiographie angefangen. Ina ist eifersüchtig, weil ich meiner Mutter Einfluss preise. Er: Inas resentment richtet sich vielmehr dagegen, 🕮 dass ich theoretisch die Prinzipien von Unkonventionalität und Flexibilität vertrete, aber mein Handeln sehr regelgebunden: Nap, usw.; kein Sex usw.; keine Ferien, Ausflüge usw. Ich: Ausflüge sind schwierig, weil ich nicht lange gehen oder stehen kann. Er: Ich könnte mich auch in einem Park oder Hotelgarten oder dergleichen einfach auf den Rasen legen, auch wenn es unüblich ist. Ich: Ich falle nicht gern auf.) Beim Zurückfahren auf Sunset spüre ich auf einmal ein wenig im Rücken, nicht richtig Schmerz; ich werde ängstlich und tense. Zu Hause kurz ausgeruht, ½ Miltown. Dann aber zum Lunch aufgestanden, und auch nachmittags. – Abends (Ina zu den Methodisten), fühle ich etwas tense; 8h½ Miltown.
Vormittags rufe ich Wes Robson an (vermutlich war Regents Meeting am 18. Können sie vielleicht telefonisch von Berkeley feststellen, ob meine Verlängerung bewilligt ist?) – 3-5 Seminar. Nachher David und René Kaplan zu uns. (Ich ruhe mich aus; dann mit ihnen 7-9. Sie finden Ruthlings Anteil von 1⁄3 übermäßig. Ich erkläre, dass das nicht vom Verkaufspreis, sondern nur vom Profit ist. David macht Abschätzung; Ergebnis: es ist nicht übermäßig, wenn Ruthling selbst den Verkauf macht, sodass wir nicht an Real Estate Mann 10 % zahlen; andernfalls sollte letzteres von Ruthlings Kommission abgezogen werden. – Über die Diskussion mit Barrett; wir machen allerhand Späße darüber.) Ruthling ruft an, während Kaplans noch da sind. (Ina sagt ihm, dass wir mit dem jetzigen Plan abwarten wollen, bis meine Verlängerung bewilligt ist, und die FHA Sache für das erste Jahr geklärt ist. Er ist enttäuscht, weil er anscheinend alles fertig hatte und gerade im Begriff war, die $100.- einzuzahlen.) Ina macht mir hinterher heftige Vorwürfe, dass ich gar nichts zu Ruthling gesagt habe, um sie zu unterstützen. Nachher kommt sie zurück zu mir; sie bedauert, dass sie so heftig war, und mir tut es leid, dass ich ihr nicht geholfen habe, und wir versöhnen uns.
Nachmittags für Fr Vortrag.
11h zu Dr. Mott. (Di vormittags Robson angerufen; Ina war erfreut darüber, aber bisher nichts gehört. Di abend Inas Zorn, dass ich nicht half beim Telefongespräch mit Paul. Sie sagte: Ich 🕮 half ihr so wenig wie der Mutter mit dem Rechtsanwalt. Ich protestierte und drohte, ich würde ihr niemals wieder was erzählen. Nachher Versöhnung, als Ina zurückkam. Er: Dass ich protestierte, macht es ihr leichter; großer Zorn ist beängstigender, wenn keiner widerspricht.) – 12 – 2 ½Departmentmeeting (Robson sagt, sie haben noch nichts erfahren; er hat aber mit jemand im Chancellors Office gesprochen, der Präsident Sproul anrufen soll. Erst vor einigen Tagen ist das Budget beschlossen worden, alle Deans und Department hingen herum die ganze Zeit; Pike sagt, die Business Schule hat 5 Leute verloren, die sie eingeladen hatten, weil die nicht so lange warten wollten. Ich frage, ob das nur dies Jahr so ist. Robson: Nein, seit Jahren ist alles so spät. Sie hoffen, mit dem neuen Präsidenten wird es besser werden. – Über Rozeboom Instructor. Bob Mathers ist besserer Teacher; ich: Travis hat mehr originelle Ideen. Wir beschließen Travis; und Mathers als Alternate, falls Travis eine Stelle auswärts findet. – Lange über Kalish-Morris Vorschläge von Änderungen im Plan.) – Für Vortrag morgen.
Für Vortrag. – 1:45 Mia kommt; sie fährt mich zum Campus und zurück. 4 mein Vortrag „Eine Definition von „analytisch“ für die theoretische Sprache“, in Montagues Logik Kolloquium. (Ich bin 3:50 schon da, weil ich 4 Seiten Formeln habe, die David Kaplan an die Wandtafel schreiben will. Er kommt aber erst nach Anfang des Vortrags, weil er in traffic jam geraten ist. Morewedge bietet sich an, meinen Stuhl zu holen; ich bitte Reiter, an die Tafel zu schreiben. Es sind etwa 100 Leute da! Sie müssen noch Stühle hereintragen. – Ich spreche über Lösung mit Ramsey Satz, wie in meiner Erwiderung auf Hempel. – Nach kurzer Pause Diskussion; hauptsächlich Montague, auch über Craig Methode für Sprache erster Ordnung, Bohnert, Martin, David Kaplan.) Nachher kommt Werkmeister, spricht sehr freundlich über Vortrag und dass sie sich freuen würden, wenn ich zu Mathews Vortrag nach USC käme. Mia stellt mir Veronika Cartum vor. Ich begrüße Micheline, Martin, Helmer, Bohnert. (Ich war froh, dass ich oft und leicht an die Wandtafel gehen konnte, und fließend sprach. Erst nachher im Auto und zu Hause merkte ich, dass ich müde war.) 🕮
(Mittags und nachmittags Ina zu Myra; heute ist Choldens Todestag.) – 1-3 Bohnert hier. (Er ist sehr angetan von meinem Vortrag vorgestern, über „analytisch“ für theoretische Sprachen. Augenblicklich ist er noch mit den ersten beiden Kapiteln seiner Novelle beschäftigt; es geht aber nicht gut vorwärts. Gern möchte er wieder an Thesis arbeiten. Vielleicht an früher geplanten Topic: theoretische Sprache in existierenden Formen. Er sagt, er hat oft kleinere Ideen, geeignet für einen Aufsatz; es fällt ihm aber schwer, lange Zeit bei einem Topic zu bleiben; und er weiß auch nicht, ob bei diesem Topic schließlich genug herauskommen würde für eine Thesis.) – Nachmittags an Autobiographie. - Abends gebadet.
Mittags Wim hier. – Autobiographie gearbeitet. – Beim Abendbrot gibt es Zank (Ina sagt, sie hat sich geärgert, weil ich morgens gesagt habe: lieber nicht Wim für Abend einladen, weil vielleicht etwas anders! Ich sage: manchmal wünscht sie, dass ich es vorher sage; sie ist inkonsistent. Sie wird zorniger, und ich widerspreche.) Später kommt sie zu mir ins Bett; wir sind versöhnt und zärtlich, aber ich bin doch nicht mehr in der Stimmung für mehr.)
12h zu Dr. Mott. (Über gestern abend. Er: Gut, dass ich widersprochen habe; aber ich hätte, anstatt nach Regeln zu fragen, selbst bestimmen sollen wie ich es will. Zuletzt sage ich ihm: Er ist so freundlich und rücksichtsvoll, ich glaube, er kann auch nicht zu diktatorisch zu seiner Frau sprechen, wie er sagt, dass man zuweilen müsse!) – Nach dem Mittagessen locke ich Ina in mein Bett. Zusammen; sehr gut (seit 14.) – Autobiographie.
Robson ruft an: Es ist von Berkeley telefoniert worden, dass meine Wiederernennung bestätigt worden ist für 1958-59. – 3-5 Seminar. – (Ina holt Prof. Gottman um 12h vom Hotel ab, fährt ihn den ganzen Nachmittag herum bis Longbeach; er will die städtischen Siedlungen sehen. Sie kommen nach 6h hierher.) 6:45-8:45 wir essen zusammen, sitzen dann im Wohnzimmer. (Er über von Neumanns 🕮 Bekehrung zum Katholizismus; er glaubt, der Bericht im Life über die frühere Bekehrung stimmt nicht, wohl aber die späte, als er wusste, dass er bald sterben würde. – Er glaubt, Strauss wollte damals Oppenheimer absetzen; er tat es nicht, weil er erfuhr, dass die Majorität der Trustees für Wiederernennung war; die war dann sogar einstimmig! – Auch gegenwärtige Lage in Frankreich. Vielleicht wird de Gaulle kommen. Der russische Botschafter hat de Gaulle besucht; anscheinend haben sie sich geeinigt, dass die Kommunisten unter gewissen Bedingungen nicht gegen de Gaulle rebellieren würden. Die Russen sind dagegen, dass der Bizerte Hafen in amerikanische Hände kommt.) Professor Clement holt ihn ab.
Autobiographie. – Abends kleiner Zank, weil ich Inas Drängen abweise, die wissen will, was ich denke; sie läuft gekränkt weg. Um 12h gehe ich nochmal hinüber zur Versöhnung.
V / 1958 Gegen 6h, noch halb im Schlaf, strecke ich mich und spüre plötzlich etwas im Rücken. Ich bin übermäßig erschreckt und deprimiert. 7h½ Miltown. Später noch etwas geschlafen. 9h aufgestanden; es geht, aber wacklig und jittery. Im Bett Frühstück. Auf zum Waschen. 10h nochmal ½ Miltown. Ina kommt mit zum Auto; aber dann beschließe ich, selbst zu fahren. 11h zu Dr. Mott (über heute morgen und gestern abend. Er: Ich hatte ein Recht, die Fragen nicht zu beantworten; aber Ina hat auch ein Recht, gekränkt zu sein; jeder hat; mein Allein sein wollen am Abend und vieles Andere ist auch eine Art von Aggressivität, wenn auch passiv.) Zum Office. (Ich hatte Office Stunde für heute angesagt, aber niemand kommt. Mit Montague gesprochen.) 1h zu Hause; müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es alles habe tun können. Im Bett Lunch gegessen. – Nachmittags auf am Schreibtisch.
Autobiographie. – Nachmittags 5-6 Kalish hier. (Er erzählt uns, dass sie Scheidung beschlossen haben. Micheline könnte nicht glücklich werden in seiner Art von Leben. Ihr Vater ist jetzt hier, um bei den letzten legalen Schritten zu helfen; sie machen alles im Einverständnis. Micheline wird im Herbst an der Universität London Anthropologie studieren.)
Vormittags ein wenig tense; ½ Miltown. (Gestern und heute ein wenig Schmerz am Rücken, vom Druck des Kissens beim Sitzen.) Mittags doch spazieren. – Autobiographie. 🕮
Auf zum Waschen und zum Frühstück; dabei ein wenig jittery. Später am Bett spüre ich den Rücken wieder; vieles ist druckempfindlich. Wir sagen Helmers ab; ich lese im Bett Kassners MA These über probab.. Im Liegen wird der Rücken so unangenehm und tense (ich versuche aufzustehen, aber ich muss mich gleich wieder hinlegen. Später stehe ich doch mal auf, drehe die Heizung ab. Ein ander Mal hole ich mir ein Buch. Darum Lunch im Bett. Vormittags zweimal ½ Miltown. Nachmittags fühle ich mich schlechter; sogar beim Umdrehen ein wenig Schmerz; links oben im Rückgrat ist es druckempfindlich, und ich fürchte, es könnte doch etwas im Rückgrat geschehen sein. Mehrmals versuche ich, aufzustehen; aber schon beim Sitzen zieht sich alles zusammen; und schließlich kann ich nicht mehr aufstehen. Ganzen Tag im Bett; und abends kann ich nicht mal kurz aufstehen. Ich bin sehr deprimiert, Ina ist lieb; sie erinnert mich, dass es oft schon so war, und dass Dr. Wallis schon sagte, dass es erstaunlich ist, dass ich bei dem steifen Liegen nicht mehr Rückenschmerzen bekomme. Nachmittags auf Inas Rat oft Heizkissen auf den Rücken; das hilft. Heute zusammen 5 x ½ Miltown! Abends 2 ½ Nemb.: trotzdem nicht bald eingeschlafen. Aber dann gut geschlafen.)
Heute ist die Stimmung viel besser. Ich kann leicht aufstehen, wenn auch zittrig. (Zum Waschen, kurz zum Frühstück, zum Hocken.) 12h zu Dr. Mott; ich lasse doch Ina fahren, weil ich jittery bin. (Ich erzähle von den schwierigen Tagen, besonders dem miserablen gestern; ich weiß keine Erklärung. Fr Nachmittag Kalish hat mich aufgerührt und an Altes erinnert; aber das ist wohl kaum die Ursache. Sonst war nur Erfreuliches: mein Vortrag am 25., und mein Aufrappeln und selbst Fahren am Do; und die Wiederernennung. Er: Über das letztere habe ich keine besondere Freude gezeigt. Ich: Ich habe mich auch darüber gewundert; vielleicht ist es, weil es eh schon ziemlich sicher war, oder weil es immer noch nicht schwarz auf weiß ist. Er: Es ist aber auch ein Test. Ich: Ja, für Durchhalten und Leistung. Ferner meint Ina, ich habe meist im Mai Schwierigkeiten, vielleicht wegen Geburtstag. – Beim Weggehen sage ich: Ich habe wieder nicht gesprochen von der Frage des Aufhörens der Therapie.) Ina fährt mich nach Hause; im Bett gegessen. 🕮– Nachmittags auf am Schreibtisch; ich fühle mich gut.
3-5 Seminar. (Ich bin morgens etwas zittrig, aber in guter Stimmung. Mia sagt, vor dem Seminar sah ich so blass aus; aber in der Klasse packte mich der Enthusiasm. Nachher und abends müde.)
Transkript Erwiderung auf Kaplan gelesen. – 6-7 Micheline hier (zum Abschied. Sie ist erst 23! Sie findet manches in Kalishs Verhalten unverständlich. Ich versuche ihr zu sagen, dass sie sich nicht entmutigen lassen soll. Sie will zum Sommer nach Martinique gehen, alleine. Im Herbst an die Universität London, Schule von Economics, für Anthropologie oder anderes. Sie kennt niemand in London, fragt nach Popper (ich sage: guter Philosoph, aber persönlich schwierig). Sie ist manchmal nahe an Tränen. Es berührt mich stark, und es tut mir leid, ihr nicht besser helfen zu können. Ich küsse sie zum Abschied.)
11h zu Dr. Mott. (Er fängt an mit meiner Bemerkung letztes Mal beim Weggehen, über Beendigung der Therapie. Ich hatte das irgendwie mit Wiederernennung assoziiert, obwohl kein rationaler Zugang. Ich: Im Dezember hat er es suggeriert. Er: Nein, nur gefragt, wie ich darüber fühle. Damals dachte ich auch, ob er es wünscht wegen ermäßigter Rate. Er: Sobald er es anders wünscht, wird er einfach sagen, die Rate ist 20, und dann mir den Entschluss überlassen. Über Zahlung für versäumte Stunden, und Dr. Kupper. Er: Er würde auch versäumte Stunden anrechnen, auch wenn guter Grund zum Wegbleiben; ist ausgenommen, wenn er Stunden füllen kann; der Grund ist aber nicht der Patient, sondern sein eigener Wunsch, sein Einkommen gesichert zu haben. Er meint, meine Sorge um das Aufhören (ich nenne es „Köpfen“) war der Hauptgrund für meine Zicken letzthin.) – 12 – 2 ½ (!) Department Meeting. (Zuletzt Meinungsverschiedenheit mit Montague; er behauptet, für einen Kurs über wissenschaftliche Methode usw. ist überhaupt kein ordentliches Material! Kalish und More bilden Komitee für Ersatz für Morris; Äquivalent für Philosophie der Wissenschaft; ich nenne dafür Jeffrey.) Am Ende sehr müde; als die Diskussion endlos weitergeht, stehe ich schließlich auf, und dann wird Schluss gemacht.
Erwiderung auf Kaplan fertig durchgelesen; und die auf Frank. – Abends gebadet. 🕮
Autobiographie (Wiener Kreis, Umarbeitung angefangen.) – 1 – 2 ½Mia hier. – Spät nachmittags ein wenig jittery (Rücken etwas gespürt beim Kramen an der Kartothek im Closet; 5-6 auf dem Bett gelegen; dann½ Miltown. Dann wieder am Schreibtisch, wenn auch jittery.)
Ziemlich jittery (vielleicht in Erinnerung an vorigen Sonntag, und weil Dr. Mott die Stunde morgen abgesagt hat.) Darum Helmers wieder abgesagt. Nachmittags fühle ich mich besser. – Autobiographie (Einfügung über Schlick geschrieben, auf Vorschlag von Feigl).
Autobiographie. – 1 – 2 ½Bohnert (er hatte Prostataentzündung; jetzt Besserung durch Sulfa Drugs. Dadurch auch mental besser. Er meint, vielleicht habe die Entzündung schon lange bestanden und ihn arbeitsunfähig gemacht.) – Bei seiner Ankunft rutsche ich etwas mit dem Teppich im Wohnzimmer, und es gibt mir7Original meinen. einen Jolt im Rücken. Aber da ich weiter nichts spüre, gehe ich doch mit ihm spazieren, ca 10 Min. Dann beim Lunch werde ich schließlich tense und müde, und gehe zu Bett; ½ Miltown. 4h wieder auf.
Etwas jittery (mehrmals ½ Miltown), aber in guter Stimmung. – Vor dem Seminar gesprochen mit Kalish und Montague (Ersatz für Morris; Hermes ist gut, aber in Logik und Mathematik, ich schlage Howard Stein vor.) 3-5 Seminar. (Es geht sehr gut; oft an Wandtafel, große Figuren gezeichnet für C-T-System.)
Autobiographie. – Vor dem Lunch spazieren; fühle mich gut. Aber spät nachmittags etwas tense; eine Weile aufs Bett gelegt.
11 zu Dr. Mott (Montag fiel es aus, weil er zu einem Meeting ging. Über Sonntag, vielleicht ihn vermisst. Traum Dienstag (Mrs. Roosevelt und die 2 Jünglinge). Er: Die neugierigen Jünglinge stellen ihn dar; ich wollte mein eigenes Schlafzimmer haben, unbelästigt von Jünglingen oder ihm. Assoziation: Mc Carthys Jünglinge; später auch Kalish und Montague. Später: Traum vom 7. über Quine.) 12-1 Departmentmeeting (es wird beschlossen, als Ersatz für Morris jemand in Philosophie der Wissenschaft zu nehmen. Ich mache 🕮 Angaben über Jeffrey, Stein, Shimony; ich soll sie fragen; Kalish und Montague wollen Information über Hermes und Adams einholen.) 1-2:30 Kahane’s mündliches MA-Exam. (Er weiß nichts in deduktiver Logik; aber sonst ganz gut. Passiert mit Bedenken.) – Nachher nicht zu müde; ich bin froh, dass ich wieder so viel leisten kann.
Autobiographie (Wittgenstein fertig; Amerika angefangen). –
Wiederholungszeichen: Autobiographie (Amerika). – 3 ½ – 5 mit Myra und Ina.
12 Kalishdurchgestrichenes Komma (er hatte Freitagabend ein Meeting des Philosophie Clubs 8 – 12 ½! über meinen Ontology Aufsatz, und Aufsätze von Quine und Church); 12:30 Mia (sie bringt Kirschkuchen, Salz- und Pfefferbüchsen und Blumen zum Geburtstag.) Wir essen auf dem Patio. (Kalish erzählt von der großen öffentlichen Debatte, die er mit einem Jesuiten hatte.) – 3. - 4 – 5 ½Sinn? wir und Mia sehen TV „Israel“ von . – Nachher und abends ein wenig jittery. (Abends mit Ina darüber gesprochen; der Geburtstag, und Beziehung zu Kalish, der sehr von Montague absorbiert ist.)
12 zu Dr. Mott (gestern Geburtstag. Über Kalish und Montague. Abends jittery; im Scherz zu Ina: Ich habe noch 5 Jahre zu leben. Nachträge zum Traum über Quine: Ich bat ihn länger zu bleiben, und er sagte zu. Er: Warum hatte ich das vergessen. Ich: Er will immer alles auf sich beziehen; dies war wohl das Problem der Fortsetzung der Therapie. Er: Ja, und ich wollte es nicht erwähnen, damit er es auch vergißt; habe ich immer noch Furcht, er würde es plötzlich beenden? Ich: in Wirklichkeit nicht.) – Gebadet.
2:30 Dr. Grad von O.N.R. in meinem Office. (Er glaubt, dass das Geld für mein Gesuch gegeben werden wird. Aber nur für ein Jahr. Er rät, dann zu NSF zu gehen, und zwar schon möglichst bald jetzt. Ich soll modifiziertes Budget einreichen, mit halbem Gehalt für Jeffrey.) 3-5 Seminar. Viel an der Wandtafel; nachher sehr müde. – 7-8 Bohnert hier. (Er hat Comments über Rozeboom ms für Feigl geschrieben. Er sagt, infolge von Ausgaben für Doktor und Drugs hat er nur noch Geld für ca einen Monat. 🕮 Dann wird er wohl Computerjob suchen, obwohl er es jetzt hasst!)
Rozeboom ms gelesen.
11 zu Dr. Mott. (Gestern kam Ina zu spät zu Dr. Palstrom; heute war ich in Eile. Er: Warum bin ich so übermäßig bedacht, ja nicht zu spät zu kommen? Meine Sorge, dass andere könnten Gefühle gegen mich haben, besonders er, zeigt eine verborgene Hostilität, und meine Furcht, die herauszulassen, als würde dann etwas Schreckliches geschehen.) 12:10-12:45 in meinem Office (aber kein Student kommt). – Zum Haarschneider. – Rozeboom gelesen.
Wiederholungszeichen: Rozeboom gelesen. – Zum Nap nehme ich Ina mit; zusammen, sehr gut, (seit 28.4.). – Nachmittags Überlegungen zur Kürzung vom Schilppband (vielleicht Teil von Grünbaums Essay und meiner Erwiderung herausnehmen?) – Abends Zärtlichkeiten; es geht sehr gut. Aber spät abends tense beim Aufstehen.
Morgens tense (zweimal ½ Miltown). – 11-4 (!) Kalish und Montague hier (letzterer nach langer Zeit zum ersten Mal. Wir sprechen zunächst über Kandidaten für Philosophie der Wissenschaft für nächstes Jahr. Hermes wird im 2. Semester in Berkeley sein; vielleicht könnten wir ihn für das erste einladen? Später über nominalistische Sprache. Die Verständigung wird erschwert dadurch, dass ich in Typenlogik denke, und sie in mengentheoretischer. Montague kritisiert Kemenys Semantikaufsätze in JSL; er sagt, das ist alles schon bei Tarski. Später sagen sie, bei Tisch, ich hätte nicht zustimmen sollen zu Meyerhoffs beschleunigter Beförderung; sie fürchten, dass dadurch beschleunigte Beförderung für Montague und Morris erschwert wird (ich glaube nicht). Ich sage, Abe Kaplan wünschte, Meyerhoff nicht zu verlieren, weil wir keinen gleichwertigen Ersatz finden würden. Sie sagen, Morris könnte Philosophie der Literatur unterrichten.) – Erwiderung auf Cohen, Transkript gelesen. –Abends Vor dem Abendbrot langen Spaziergang. Ich fühle mich gut. Aber später abends jittery; trotzdem auf zum Zähneputzen. Ina kommt, Zärtlichkeit. Überraschend zusammen, Zeichen (erst gestern!). Danach noch mal kurz auf und getanzt! Wir sind beide froh. 🕮
(Morgens Helmers angerufen, keine Antwort; so bleiben wir zu Hause.) Nachmittags kommen Helmers mit dem Baby kurz; Mutzli zeigt ihre neuen Kontaktlinsen; ich sage ihr, dass sie sehr anziehend aussieht ohne Brille; sie will es nicht recht glauben. – (Abends Zärtlichkeit; er respondet schon wieder!).
Morgens etwas jittery; ½ Miltown. – 12 zu Dr. Mott. (Traum gestern morgen: Jenny, Professor Huntington (Assoziation: Bridgman, Huntington 1923) – Bob Mathers Thesis ch. VIII gelesen.
3-5 letztes Seminar. – Abends Mia hier. –
Rozeboom fertig gelesen, und Comments diktiert. – Ina zur Klinik.)
11 Dr. Mott. (5 Minuten spät; dreimal um den Block gefahren, dann Garage für 35 c. – Ich erzähle, dass ich letztes Mal nachher dachte, ich hätte nicht Zeit verschwenden sollen um der Geschichte vom mathematischen Meeting NY 1923, mit „analysis“. Er: Die Geschichte, wo ich gar nicht verstehen konnte, was „Analyse“ bedeutet, gerade ihm erzählt, soll keinen Sinn machen? Daraufhin erzähle ich auch noch den früheren Traum mit Haus und „Analysis“, wo ich erst durch Kalishs Lachen darauf kam. – Noch Bemerkung zum Traum voriges Mal, am Ende das dunkle Mädchen mit Tränen, das ich trösten will, während Jenny ungeduldig ist; dazu Assoziation: der letzte Brief von Chacha; Ina sagt: sie hat anscheinend vergessen, dass wir geschieden sind. Ich freue mich aber, dass sie noch gute Gefühle hat, und ich auch. Er: Aber ich schreibe nicht; und das war wohl auch meine Haltung zu den Kindern, damals schon; mit gutem Willen, aber doch nicht viel mit ihnen zusammen. Ich: Ich war erstaunt, wie Atlee in Princeton mit Kind spielt, oder nachmittags im Garten ist.) – 12- nach 2 Departmentmeeting. (Sie sagen, Putnam ist immer zu unzuverlässig. Ich erzähle die ärgerliche Geschichte mit Feyerabend, den von Wright nennt. Ich schlage vor, jetzt Rolls einzuladen, und inzwischen Information zu suchen über weitere Leute in Philosophie der Wissenschaft.)
Britt Thesis gelesen. – Beim Nap stehe ich wieder auf und rufe Ina aus dem Garten; zusammen, sehr gut. – Neue Version von § 1 der Autobiographie, getippt im Departmentosteroffice, durchgelesen. 🕮
Autobiographie, neue Version, § 2 gelesen. – 4-6 Barrett mit Frau und Kind, Nelson und Carol Pike, Mia, hier. (Wir sitzen im Patio. Barrett sagt, ein Buch über Existenzialismus ist jetzt im Druck.)
VI / 1958 Autobiographie gelesen. – 12 ½ – 2 ½ bei Helmers (das Kind ist jetzt scheu; aber sie kann schon allein essen. – Olaf sagt, Rescher kommt einige Wochen im Sommer.) Ich fahre hin, Ina zurück, weil ich müde bin und tense (½ Miltown). – Nachmittags Britt These gelesen. Vor dem Abendbrot (wie jetzt häufig, zu dem Mittagsgang) Spaziergang.
12 zu Dr. Mott (er: meine Hilfsbereitschaft, wenn ich den Leuten erkläre, was sie meinen; eine versteckte Aggressivität; auch meine „Demonstration“ zuweilen.) – These Britt gelesen.
10:30-12 Kahane hier. (Er stellt Fragen zu einigen Randbemerkungen, die ich in seine MA These geschrieben hatte. Über Rechtfertigung der Induktion. Wiederum über die Möglichkeit, einen rein logischen Satz für praktischen Entschluss zu verwenden; hierbei ist er ziemlich obstinat; ich hatte es schon in der Klasse ausführlich erklärt, und dann nochmal ihm privat früher. Aber im allgemeinen ist er ganz intelligent.) Mittags zur Wahl (in einem Haus hier gegenüber) und spazieren. – Nachmittags an Durcharbeitung von Autobiographie §UB über Philosophie in Amerika.
10-11 Miss Britt hier (ich gebe These zurück; erkläre verschiedene Punkte; besonders: „reliable“ muss klar gemacht werden.) – 12-3 Bob Mathers hier. (Er hat Fragen auf Grund meiner Randbemerkungen zu seiner These.) – Nachmittags Gerlach gelesen. (Abends Ina mit Helmers ins Kino, „River Kwai“.)
11 zu Dr. Mott. (Gestern Brief von Sproul. Er ist verwundert, dass ich ihn nicht kenne, und den Chancellor Allen auch nicht, und dass letzterer mich nicht in meinem Office aufsucht, um eine Stunde mit mir zu sprechen. Warum ich so wenig von meinem Vater erinnere?) 12-12 ½Departmentmeeting. (Kalish ist schon abgereist, Montague ist für Blinddarmoperation im Hospital, 🕮 kommt morgen nach Hause. Ich berichte über Mrs. Gerlach: gute Veröffentlichungen, aber alle über Probleme von AS für Messung; sie sagen, sie scheint instabil, hatte mehrmals Scheidungen und hat dann zuweilen ihre Kurse mitten im Semester abgebrochen. Ich spreche für Kemeny; sie sind dafür; ich rufe ihn sofort an; er sagt: unmöglich, nächstes Jahr fehlt ein Mann; ich frage auch: vielleicht nächsten Sommer hier zusammen mit NSF Grant; das scheint ihm gut, wir wollen darüber korrespondieren. Suppes wird erwähnt; ich sage: Veröffentlichungen gut; in Diskussionen ist er schnell und oft evasiv; aber ich will es mit Montague und womöglich Kalish besprechen. – Ich berichte über Sproul Brief.)
Autobiographie § 4 B (Philosophie in Amerika) , 2. Version zum Abtippen fertig gemacht. – Mathews’ TP. –
10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Mathews hat nächste Woche Zeit; ich gebe ihm Autobiographie, 2. Version, pp 1-42, zum Revidieren. – Über Hararys ms. über Strukturanzahlen.) – Nachmittags TP gelesen.
TP gelesen.
12 zu Dr. Mott. (Fantasie im Wartezimmer: Ich bin plötzlich tot, er findet mich, läßt Ina kommen; er will, dass sie die Leiche mitnimmt, aber sie will nicht. Er: Warum bin ich so zornig auf ihn? Ich: Heute morgen dachte ich daran, dass er meine Passivität implizit kritisiert und ich war unwillig darüber. Heute früh Traum: Ein Mann bringt einen Eimer mit frischem Wasser, sagt, wir sollen nur von diesem trinken, nicht von dem anderen muddy Wasser; ich passe auf, dass die anderen es befolgen. Gestern abend am TV „Zola“; Geschichte von Kohlhaas; nachher Musik und Zärtlichkeiten, auch Hund.) Zum Department Office (ich gebe Doris die Grades, ferner den Rest vom ms Autobiographie erster Teil; ich treffe Montague; Doris sagt, Yost hat gesagt, Suppes hat Einladung für nächsten spring abgelehnt.)
Harary Sachen studiert und Berechnungen. – Abends gebadet. 🕮
Vormittags Briefe diktiert. – Nachmittags neues Typoskript von Autobiographie gelesen.
11 zu Dr. Mott. (Gestern etwas tense. Gestern früh Traum über Enema. Er fragt nach analen und sadistischen Zügen. Er meint, dass ich dies vorher nie so explizit gesagt habe. Er fragt ironisch, ob ich auch Küssen unterdrücke, das aus der noch früheren oralen Phase stammt. Er: Man soll nicht Gefühle und Wünsche unterdrücken, sondern höchstens die Betätigung. Durch Unterdrückung der sadistischen Wünsche kommen die großen Hemmungen im Sex überhaupt. Ich erinnere, dass Dr. Wallis sagte: Alle Fantasien sind immer noch da. – Er betont, dass anale Wünsche nicht primär Homo bedeuten, sondern Wunsch, weiblich zu sein.) – Mittags Mia hier (vor- und nachher mit Ina). – Autobiographie neues typescript gelesen.
Morgens und mittags wieder ein wenig tense (2 x ½ Miltown). – Autobiographie durchgelesen.
Grünbaums Berkeley Vortrag gelesen; und anderen. – Beim Nap auf einmal zusammen; gut. – Nachmittags Helmers kurz hier. (Er hat Teil vom Reply gelesen; er meint, ich soll nicht so ausführlich auf Popper über Probability eingehen, weil er es nicht wert ist; Mutzli sagt zu Ina, er meint ich sei sonst immer so nobel, ich soll hier nicht auf Poppers level heruntergehen.
Grünbaum und anderes gelesen.
12 zu Dr. Mott. (Traum heute: Verleger und Sohn kommt an unsere Haustür; ich schicke sie weg, weil Ina jetzt keine Zeit hat. Am Esstisch ist Linsengericht umgeschüttet worden. Ich wische es vom Schemel ab. Es gerät auf den Fußboden, Ina schimpft. Hempel sagt oder gibt mir Formulierung über „den obligatorischen Wert der Funktion“. Über vorgestern zusammen; nachmittags Helmers hier, mit Kind. Meine Fantasien über Mutzli. Er fragt über meine Beziehung zu den Kindern 🕮 in Wiesneck und später; und warum keine Kinder mit Ina.) – Ich hole Ina ab, zum Notar (für SF deed). – Nachmittags Entwurf für Brief an Chacha (zu Broders Tod) geschrieben.
Rozebooms comments über mein Hempel reply gelesen. – Langen Brief an Cha (zum Tod von Broder) geschrieben.
Bernays gelesen. – Beim Nap auf einmal zusammen; gut! –
11 zu Dr. Mott. (Todesanzeige von Christiansen. Meine Gefühle zu Christiansen und Eline. (Noch nicht über meinen Brief an Chacha).) – Mittags kommt neues TV (Westinghouse, mit automatischem tuning, und remote control).
Dr. Fordes Lab (Blut- und Urintest, Brust X-ray). – Mittags Bohnert hier. (Es geht ihm immer noch schlecht; er kann nicht arbeiten, weder in Philosophie, noch an novele oder sowas. Er sucht nach Job, aber wohl nicht sehr ernstlich. Er ist überrascht und entzückt über Feigls Scheck 50.-; sagt, dass das ihm einen weiteren Monat Ferien ermöglicht. Er hat Buch von englischem Anthropologen Tylor gelesen, über matristische und patristische Typen; er selbst sei matristisch, daher nicht-aggressiv für Reformen usw., sexuell rein oraler Typ. Er sehe jetzt, dass viele seiner Schwierigkeiten psychologisch sind, und überlegt, wieder Therapie zu nehmen. Aber da ist das Finanzproblem; er schuldet Hooker noch 200.-. Er hasst Computerjobs; er sagt, da muss man eine große Menge von Einzelheiten klar im Sinn haben, und das fällt ihm schwer (mir auch).) Währenddessen ein zweiter TV Mann hier (er macht Ton für automatische Einstellung. Will wiederkommen für um das alte TV in Inas Zimmer einzurichten.) – Später auch René Kaplan da. – Nachmittags Bernays und Popper gelesen. Ich bin müde von den vielen Leuten. – (Abends Ina zu Vortrag von William Winter.)
Mittags Mia hier. (Sie bringt mit 2 Gesichtshandtücher mit einem Vers; und 5 Sektionen vom Reply mit Revisionen.) – Stenogramm vom ersten Entwurf für Bernays Aufsatz fertig. 🕮
12 zu Dr. Mott. (Traum von heute: ich traue Malvin; ich finde die Trauformel schwierig und kompliziert. Die Gedanken an Elisabeth. Mein Brief an sie nach Broders Tod. Ina hat gesagt: lieber Brief; aber ich bin wohl noch mit Elisabeth verheiratet? Mein Bruch damals mit Christiansen wegen Hitler; sicher auch Eifersucht dabei. Er: ferner auch mein Gefühl, dass Christiansen etwas hat, was Elisabeth wünschte und ich ihr nicht gebe, nämlich das diktatorische Verhalten. Ich: Es scheint kaum glaublich, dass Elisabeth das wünschte; über mein Erstaunen über Nietzsches Ausspruch über das Gehorchen der Frauen.) – Nachmittags David und René Kaplan hier, 4 ½ – 7 ½. ausgestrichener Gedankenstrich (David untersucht gründlich das neue Westinghouse TV; er sagt, das automatische tuning soll wirklich auf das stärkste Signal einstellen, vorausgesetzt dass der Apparat schon annähernd auf die richtige Frequenz gestellt ist; er ruft Westinghouse an, und sie sagen, dass das automatische Bild ebenso gut sein soll wie mit manual. – Wir essen zusammen Abendbrot. – David erzählt von seiner Tätigkeit in der Jury; ein Fall über Homosexualität. Ich sage, das Gesetz müßte sagen, dass Wahrscheinlichkeit bestimmt werden solle.)
11 Zu Dr. Forde. (Alles ist in bester Ordnung, „exzeptionell gut“. Er selbst nimmt Kardiogramm.) Ich hole Mutzli etwas zu uns (Olaf ist vorgestern abgereist. Er hält wieder Vortrag über sein Spielsystem mit mathematischen Modellen, im Osten. Sie sagt, er tut es, um zu beweisen, dass seine Methode fruchtbar sei, die Verwaltung von RAND, hauptsächlich Ingenieure beeinflusst durch die Sozialwissenschaftler, halten nichts davon; und er leidet darunter.) – Nachmittags kommt ein anderer Mann von TV Service (in geboren; er will mich wieder unterschreiben lassen, dass die Arbeit fertig ist, wie das erste Mal. Aber diesmal bestehe ich darauf, dass ich alles ansehe. Ich sage, das automatische tuning funktioniert nicht, es müsste gleich gutes Bild geben wie manual. Ich bleibe dabei sitzen. Er arbeitet noch eine halbe Stunde, im ganzen eine Stunde. Dann gibt er es auf, nimmt den Apparat mit zum Shop.) – Nachmittags Benedikt und Raya Sobler hier. – Abends kommt der 2. TV Mann. (Er verbindet ein Kabel von Inas Schlafzimmer mit der Antenne, mit einem 🕮coupler dazwischen. Aber das alte TV bleibt einstweilen noch in meinem Zimmer, bis das neue zurückkommt. Wir zahlen 10.- für die 2 Mal Herkommen.)
Am Bernays Aufsatz gearbeitet. (Weyl und Gödel wieder gelesen.)
11 zu Dr. Mott. (Ich hatte jährliche Untersuchung bei Dr. Forde; er findet alles „exzeptionell gut“. Gesundheitssorgen. Mutters Schweigen über Sex. Und ihre ausdrückliche Missbilligung von Aggressivität. Ich: Wenn Ina aggressiv reagiert, denke ich: wodurch habe ich das provoziert? Er: Es braucht keine Provokation; Aggressivität ist ein natürlich Trieb, immer da, wie Hunger und Sex; war ursprünglich nötig zum Leben, ist erst in Zivilisation unterdrückt worden. Ich: In meinen Erwiderungen (für Schilpp) bin ich manchmal aggressiv. Er: Gut! Ich über Olafs Reaktions zu meiner Erwiderung auf Popper; Mutzli sagte, er findet, es ist nicht nobel, mich auf Poppers level herunter. Aber auch Ina findet es zu grob; feinere Ironie, wie bei Russell, wirkt besser. Ich habe nicht genügend Schulung darin.) – Haarschneider. – Am Bernays Aufsatz.
Wiederholungszeichen: Am Bernays Aufsatz. (Ina beginnt Tippen).
Bernays Aufsatz Stenogramm fertig. (Ina tippt es, ich fange an, durchzulesen.)
12 zu Dr. Mott. Nochmal über Elisabeth und Wiesneck. Ich weiß nicht mehr, ob ich mich abends zurückzog, oder was wir taten. – Über meine Gefühle beim Sitzen auf geraden Stühlen; er fragt, warum ich nicht reise, zu Freunden, oder nach Berkeley. Was ist die Angst für den Rücken?) – Ich komme in guter Stimmung nach Hause. Nach dem Essen zusammen; sehr gut. – Letzte Änderungen im Bernays Aufsatz.
VII / 1958 12 ½ – 3 Mia hier (über Revision des Schilpp ms: Sie hat mit Haydon gesprochen, der ist Chief Editor bei RAND, beide sind Freunde von ihr und von Helmers. Er hat ihre Revision durchgesehen und sagt: das genügt 95 %; er hat nur wenige Korrekturen hinzugefügt, und das genügt dann völlig. Er wäre bereit, das mit anderen Teilen, auch Autobiographie, zu tun, dabei ihr in Ende, aber ihre Revisionen kosten sie selbst zu viel Zeit, 🕮da sie symbolische Logik für Herbst vorbereiten muss, aufgrund von Copi Buch. Sie schlägt vor, dass ich einen Studenten bezahle, der die Lösungen aller Aufgaben der ersten 5 Kapitel aufschreibt; dann würde sie dafür die Revisionen machen. Wir überlegen mit Ina zusammen. Ich schlage vor, dass ich zunächst mal Copi frage, ob er die Lösungen geben oder leihen könnte. Haydon hat zugestimmt, dass Helmer viel zu wenig korrigiert hat.) – Britt These gelesen. – Abends etwas tense.
12-2 Department Meeting. (Da wir von auswärts niemand gefunden haben, und der Katalog in den nächsten Tagen fertig gemacht werden muss, erwägen wir Ruth Anna und, auf meinen Vorschlag, auch Bob Mathers, weil er kürzlich auf einmal das letzte Kapitel seiner These geschrieben hat. Alle sind unentschlossen, ob Aufspalten zwischen beiden oder nicht. Schließlich beschließen wir: nur Ruth Anna; nach langen Überlegungen scheint es möglich, sie für das ganze Jahr zu ernennen, mit allerhand Verschiebungen von Kursen anderer. – Travis und Doris sind zum ersten Mal dabei; Doris ist nach langem Drängen zur „Sekretärin“ ernannt worden.) – Britt These. – Gebadet.
Auf der Hinfahrt, bei Kreuzung Wilshire und 2. St. Monika, kommt ein Polizist auf Motorrad und sagt, ich bin bei Rot über die 1. S. M. gefahren; ich soll an die rechte Seite fahren. Er erlaubt mir, stattdessen auf die rechte Seite der 2. SM zu fahren. Er ist höflich und ruhig, und beruhigt mich. Er sitzt auf seinem Motorrad hinter meinem Auto und schreibt Ticket. (Dies ist mein erstes Ticket, 6.-, was Job bezahlt.) – 11 zu Dr. Mott (Ich erzähle vom Ticket. Er lobt, dass ich wagte vorzuschlagen, woanders zu parken. Ich: Manchmal, auf dem Hinweg oder besonders Rückweg, denke ich an etwas aus der Stunde; vielleicht auch heute; also ist die Therapie schuld! Mein eingleisiger Mind; gut für Konzentration, schlecht für praktische Situationen. Er: auch schlecht für Therapie, weil ich die Ideen nicht frei laufen lasse. Ich: manchmal auch schlecht in philosophischem Gespräch; das kommt mir zum Bewußtsein, wenn ich es bei anderen in noch größerem Maß sehe, z.B. Wisdom, der die Gruppe und ihr Interesse vergißt. 🕮 Er: Viele Patienten verteidigen sich, wenn er ihnen die Bedeutung eines Symptoms erklärt. Ich: Das ist ganz natürlich; ich bemerkte es bei Ina, die sagte: „Wie man’s macht, ist’s verkehrt“. Aber ich selbst habe oft das Gefühl, als ob er ein Richter wäre. Er. Dies ist eins unserer wichtigen Ziele, dass ich dies Gefühl verliere!) – Heute früh war ich etwas tense; zweimal ½ Miltown. Mittags etwas besser. – 2hTV kommt zurück (Ein anderer Mann. Automatik gibt jetzt bessere Bilder, aber zuweilen nicht ganz so gut wie bei Hand. Das feine Tunen am remote control hat aber wiederum gar keine Wirkung, weder bei Hand, noch bei Automatik. Er sagt: Das ist nur gemeint, zu berichtigen, wenn die Station etwas abweicht. Ich glaube das nicht; aber akzeptiere es wie es ist; ich denke, vielleicht ist gemeint, gebraucht zu werden nur mit TV, das keine Automatik hat. – Er schließt das alte Admiral-TV in Inas Zimmer an Antennenkabel an, die neulich ein anderer Mann durch Coupler mit der Dachantenne verbunden hat; wir geben ihm 1.- dafür. Es gibt an einigen Stationen sehr gute klare Bilder). – Britt fertig gelesen. (Abends Wim hier.)
Rozeboom und Max Weberwirklich? Memoranda gelesen (über Ramsey Satz, und meine Aufsätze). – 12 – 2 ½Helmers hier mit Baby. (Ich probiere seinen Norelco Rasierapparat; es geht schnell, und irritiert die Haut nicht, wie ich gefürchtet hatte; aber ich bin nicht sicher, ob es so glatt wird; mein jetziger macht es aber auch nicht sehr glatt; mir scheint, ich würde den Norelco vorziehen; kleiner Nachteil: kein Schalter) . – Monika benimmt sich sehr gut; aber Mutzli scheint etwas nervös, ob sie nichts kaputt macht, oder ob wir ihre Erziehung billigen.) – Nachmittags das Typoskript von Autobiographie, Version 2, § 4, Philosophie in U.S., durchgelesen.
Vormittags Hararys neues ms gelesen und Briefe darüber diktiert. – Nachmittags nach vielen Wochen endlich wieder zurück an die Autobiographie (Durcharbeitung des zweiten Teils angefangen). – Abends bei Musik überraschend zusammen; ganz besonders gut. – (Nur 1 großes und 1 kleines Nemb, anstatt der gewöhnlichen 2 Gr.; gut geschlafen, aber früh aufgewacht.)
An Umarbeitung von Autobiographie, Teil II (§ 6 und 8). 🕮
12h zu Dr. Mott. (Heute früh beim Aufwachen hatte ich Gefühl gegen Herkommen, als hätte er mir letztes Mal Vorwurf gemacht, dass ich etwas verkehrt gemacht hatte. Dann fiel mir ein, das war der Polizist, nicht er! Das scheint seine Deutung zu bestärken, dass ich ihn und den Polizisten identifiziere. Er: Ich mache ihn für alles verantwortlich, weil ursprünglich die Mutter für alles, Schlechtes und Gutes, verantwortlich war. – Über Weltregierung. Er macht mehrmals Fragen, die mich weiterführen. So werde ich verleitet, lange und ausführlich zu erklären: Die Beschlüsse richten sich, wenn möglich, nach Mehrheit der Menschheit; bei drängenden Sachen auch ohne das; bei nicht drängenden warte ich lieber einige Jahre und versuche inzwischen einige Regierungen zu überzeugen. Er: Schließlich danke ich dann ab? Ich: Das ist Konflikt. Ich möchte die Macht behalten; aber es scheint besser, dass schließlich, wenn Weltwahlen möglich sind, das gewählte Parlament eine neue Regierung bestimmt; vielleicht behalten sie einige von uns; andernfalls gehen wir dann. Auf einmal sage ich: Nun habe ich so lange über Sozialismus geredet! Er: Gut, dass ich endlich mal darüber gesprochen habe. Ich: Ich scheue mich, hierüber zu Freunden zu sprechen, auch über internationale Sprache; ich fürchte, dass sie sich über meine geliebten Ideen lustig machen. Sie nannten mich als Knaben einen „Weltverbesserer“. Alles dies schien ihnen kindisch und utopisch. Er: Da steckt wohl noch mehr dahinter.) – Mittags erzähle ich Ina davon. – Nachmittags Autobiographie. –
Autobiographie. –12 1 – 2 ½Mia hier. (Sie bringt 3 Sections aus meinem Reply zurück, mit Verbesserungen von ihr und Haydon.)
Autob. – 1 – 2 ½Bohnert hier. (Sein neuer Job ist noch nicht entschieden. Er glaubt, es wird angenehmer sein, mehr Abwechslung in der Arbeit, und auch Plan von kleinen Computern. – Wir leihen ihm Geld für die Zwischenzeit.) – 4 – 5 ½David und René Kaplan hier. (Er hat meine Erwiderung auf Hempel gründlich durchgearbeitet. – Sie betrachten beide TVs und vergleichen.) – (Abends Ina zu den Methodisten.) 🕮
11 zu Dr. Mott (heute Traum: Onkel Wilhelm über Ausgrabungen, zu mir und Agnes; über Kaschmir. Das ist er. Er: Ich bin geneigt, zu leicht Sachen von ihm zu akzeptieren, im Traum: dass Kaschmir in Griechenland ist. Ich: Ich wollte schon in Princeton in die Praxis der Therapie hineintauchen, unabhängig von der zugrunde liegenden Theorie. Gestern sprach Ina gegen Palstrom, über „Analyse“; ich sagte ihr, dass sei doch alles ganz natürlich; aber dann erinnerte ich mich, dass ich selbst mich vor einigen Wochen über Ähnliches geärgert hatte.) – Brief von Chacha (sie schreibt, mein Brief an sie über Christiansens Tod hat ihr mehr Liebes und Gutes gegeben, als ich je zuvor ihr geben konnte. Das rührt mich sehr.) – Nachmittags etwas jittery, eine Zeit im Bett gelegen. – Bibliographie für Neudruck der Semantik gemacht. – Abends doch spazieren.
Wiederholungszeichen, Bibliographie für Neudruck der Semantik gemacht.. (Vormittags zum Notar, für Phoenix Haus.) – (Nachmittags und abends Ina zu Myra.)
Bibliographie und Korrekturen für „Formalization“ ( dabei prüfe ich, ob Hermes recht hat, dass Gentzens Proof und Funktionskalkül vollständig in meinem Sinne ist; mir scheint nicht.) – Gebadet.
Korrekturen für „Formalization“. – Autobiographie. –
12 zu Dr. Mott. (Über Chachas Antwort auf meinen langen Brief. Ich war erstaunt, dass sie die Leiche noch bei sich behalten wollte. Ich wollte eigentlich meine Mutter nicht mehr sehen nach ihrem Tod, und war auch unwillig über die vielen Zeremonien und Umstände. Chacha schreibt: Dies war das Beste und Liebste, dass ich jemals zu ihr ausdrücken könnte. Ich hatte zuerst gefunden: Gut, dass mein Brief ihr so viel half; aber wieviel muss sie früher vermisst haben. Er: Immer noch kann ich nicht genug Gefühle ausdrücken; besonders nicht Zorn. Ich: Manchmal doch; aber ich bin erstaunt, dass Ina es so leicht gegen Palstrom kann. Über die Trauerfeier, alles genau wie Christiansen es angeordnet hatte.) – Noch an Korrektur für die Semantikbücher.
Autobiographie. – Mittags Mia hier. – Nachmittags 4-6 Senior hier. (War mit Frau in Hawaii; sie wohnt jetzt in Berkeley. Ich schenke ihm englische Logik.) 🕮
Autobiographie. – Entwurf für einführende Bemerkungen für die Sammlung von Reichenbachs Aufsätzen, die bei Routledge erscheinen soll. (Mia hat lange daran gearbeitet, 5 alte Aufsätze aus dem Deutschen übersetzt, mit Hilfe von Marcia Ruth Jonston und Ruth Anna Mathers.) Ina macht Verbesserungsvorschläge, und später nochmal. – Wir hören Radio über amerikanische Marines in Lebanon, und die Diskussion im Security Council. – (Morgens etwas tense; Miltown; nachmittags besser.) – Abends 10 ½ (!) überraschend zusammen; sehr gut.
11 zu Dr. Mott (Traum heute: Specksalat; ich hole Hempel an meinen Tisch. – Gestern beim Abendessen schreie ich meinen Zorn gegen Ina heraus. Abends gut zusammen. Wirklich ein Zusammenhang?) – Autobiographie.
Autobiographie (ausführlicher über England und Russland eingefügt.)
10-2 Mathews und Kuhns (Mathews hat nichts gearbeitet infolge Tod des Babys und Krankheit der Frau. – Kuhns hat allerhand gearbeitet zum neuen Ansatz über bestes \(\lambda{}\); es wird aber zu kompliziert.) – Paps ms gelesen, und einiges in seinem Buch; ihm kurz geschrieben. – 6 ½ – 8 Mia hier (sie fährt morgen bis 3.8. nach Utah in die Berge, Reitpartie. Sie hat alle Sektionen, die ich ihr vom Reply gegeben hatte, an Haydon gegeben. – Sie macht Korrekturen in meinen einleitenden Bemerkungen zu Reichenbachs gesammelten Aufsätzen.)
Autobiographie. – Gebadet.
Ich fahre mit Ina 10h, sitze eine Stunde im Auto; ich fahre hin und zurück. 11h zu Dr. Mott; (die Schwierigkeit, schnell Entschluss zu fassen am Telefon, als er anrief. – Vorgestern endlich Wiederernennung offiziell; und ONR. Sie zahlen für 2 Monate im Sommer; ein Windfall. Loslegen den kalten Krieg. Ich bin zornig auf Eisenhower, Truppen nach Lebanon geschickt. – Mal früher habe ich mehr dramatisiert; das scheint doch in mir zu stecken. 🕮 Als Knaben führten wir „Ben Hur“ auf; und meinen „Scipio“. Vielleicht wäre Drama-Therapie gut. Aber der zuschauende Doktor würde mich stören.) – Autobiographie.
Autobiographie. – 12-2 Nelson Pike hier (ich schenke ihm Testab. Er erzählt von seiner Thesis.) Wir gehen zusammen spazieren, bis zur Rep Garage, wo er seinen Wagen hat. Dann halten wir ihn für den Lunch. – Nachmittags Benedikt Sobler hier. (Er will die Ranch in Malibu verkaufen! Sie macht zuviel Arbeit. Er will dann etwas Kleineres in der Nähe von San Francisco kaufen.)
Autobiographie. – Nachmittags Bob Mathers kurz hier (bringt einige Kapitel der Thesis).
11 zu Dr. Mott. (Wenn Elisabeth herkäme, würde Ina ihren kritischen Blick fürchten, im Haushalt und über sie selbst, „was hat sie, was ich nicht habe?“. Er: Ob ich Inas implizierte Fragen beantwortet habe. Ich: vielleicht nicht. Er: gewiss nicht. Ich: Wie kann er das behaupten?! Er: Ob ich irgendwelche Leute dislike. Ich: vielleicht Popper; ich erkläre, dass ich Schwierigkeiten erwartete, wenn er von Stanford hergekommen wäre. Er: Warum so herumgemogelt? Ich: Der dislike ist nicht unzweideutig; er tut mir auch leid. Er: Mitleid ist das Schlimmste, was man einem Feind antun kann.) – Autobiographie. – Gebadet.
11 Zahnarzt (gestern abend beim Zähneputzen fiel die Goldkrone heraus von einem Zahn oben, rechts von der Mitte, wo die obere Platte angeklammert ist. Obwohl die Beißfläche ein Loch hat, entscheidet er, die Krone einfach wieder anzuzementieren. Andernfalls müßte er sie ins Labor schicken, die müßten die weiße Plastikfrontfläche abmachen usw. Er meint, es wird schon eine Zeitlang so halten, obwohl dieser Zahn unter Zug ist durch die Klammer.) – Autobiographie.
Autobiographie. Erwiderung auf Hempel revidiert. – Abends tense und ungemütlich; 2 x Miltown. Musik, ganz kurz auf und getanzt. Später besser.
Autobiographie. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Er hat einige der Sektionen gelesen, aber alle im Office. Ich sage, dass andere 🕮 finden, dass mein Stil und meine Wortfolge oft zu deutsch ist; vielleicht wären mehr Korrekturen gut. Er sagt: Erwiderung auf Nagel ist zu lang, da sind Wiederholungen; ich: bitte anmerken.)
Ich fahre mit Ina 10h (Attacke im Auto). 11h zu Dr. Mott. (Samstagabend empfindlich. Freitagabend Ärger; Ina machte Geschichte mit ihrem Haar, epic; ich dachte, sie will also nicht. Vielleicht am Samstag Rache dafür, und zugleich Angst für mich. Er: Ich hätte Freitag den Ärger aussprechen sollen. Ich: Aber das war unvernünftig. Er: Das macht nichts, das kann man ja dazu sagen. Ich: Ich weiß das theoretisch; anderen sage ich so, z.B. Mutzli; vielleicht ist er auch zu Hause nicht so weise wie hier? Er: Ja, er macht öfter etwas verkehrt; aber er hat gelernt, durch lange Analyse, es zu akzeptieren, und sich nicht Vorwürfe zu machen. . Ich: Finden seine Freunde, dass die Analyse ihn geändert hat? Er: Und meine Freunde? Ich: Die aus Chicago sagen ja; das tröstet mich, wenn es mir manchmal scheint, es geht nichts vorwärts.) – 5-6 Kalish hier. (Er ist nur kurz hier, fliegt dann zurück zu seinen Verwandten in St. Louis. Er ist munter und vergnügt wie gewöhnlich, aber klagt doch, wie sehr er noch Analyse brauchen wird. Micheline wird ihn kurz hier sehen, auf der Reise nach England.) Autobiographie. – Abends zusammen; ganz besonders gut.
Autobiographie. – Abends Bob Mathers thesis gelesen. – Umarbeitung von Autobiographie beendet. –
Brief an Maue geschrieben (zu Fotos von Maria und Gerhard). – 5 ½ – 9 ½David und René hier (wir sitzen im Patio, auch abends. Er hat mit Ruth Anna und Travis gesprochen; und sie wollen zusammen Sektion von meinem Reply revidieren vom 4.8. ; er meint, es geht doch schnell zusammen. – Über die Lage im Mittleren Osten. Er fürchtet, dass Nasser, wenn die arabischen Länder sich vereinigen, Israel angreifen wird. Er nimmt eine Reihe Sektionen mit.) – Inzwischen kommt Helmer kurz (mit dem Baby; er bringt durchgelesene Sektion zurück.) – Ich kann lange nicht einschlafen. 🕮
11h zu Dr. Mott. (Brief an Maue (zum ersten Mal ihren Namen); über Gerhards Zurückscheuen vor der Heirat, ist 29 Jahre. Er: Beide Söhne nehmen Mut, weil sie keinen richtigen Vater hatten.) – Haarschneider. – 3 ½ – 5 ½ (!) Bob Mathers hier (über Kapitel der These, die ich gelesen habe; er ist nun beinahe fertig.) – Abends gebadet.
VIII / 1958 Autobiographie. – 3 ½ – 6 ½Herb Morris und Virginia Nelson Pike und Carrol hier (wir sitzen im Patio. Morris wird nächstes Jahr in Stanford sein; jedes Quarter nur 2 Kurse; 1 Seminar in Law College, 2 Kurse im Philosophie Department bei Goheen. Wir sagen, sie sollen Singers aufsuchen wegen Haus. – Allerhand über Rechtsprinzipien. Ich sage: Die Geschworenen sollten Wahrscheinlichkeiten angeben. – Auch über die Lage im Mittleren Osten; alle sind gegen Dulles, und gegen die hypokritische Rede von Eisenhower.)
An Erwiderung auf Grünbaum gearbeitet, aufgrund seines Briefes. – 12 – 2 ½Bohnert hier. – (Ich schreibe, zunächst im auf Deutsch, lange Einfügungen; ich ärgere mich, dass diese Erwiderung mich jetzt noch so viel zusätzliche Zeit kostet; alles, weil Reichenbach und Grünbaum so unklar formuliert haben! Nachher überlege ich, dass ich die meisten dieser Hinzufügungen weglassen will, und das Getippte über die 3 Interpretationen sogar noch kürzen will, und dann in Fußnote erklären, und Grünbaums Brief erwähnen.)
Erwiderung auf Grünbaum (ich mache die Kürzungen). – 3-6 Party bei Myra für Kaplans (wir nehmen Doris mit. Herzliche Begrüßung mit Abe. Er, Iona und die Kinder sind in japanischen oder indischen Kostümen, die ihnen gut stehen. Er erzählt gut über kulturelle und ökonomische Züge der Situation in Japan, Indien, Israel; immer lebhaft illustriert mit Ankedoten. Ich spreche auch mit Blankfort, der endlich mal einige Wochen Ferien machen will; Bradis; Dr. Lukas; Mia, die gerade von 2 Wochen Campen und Reiten in den Bergen hoch in Utah zurückgekommen ist; Myra, die ich herwinke, neben mir auf der Sofalehne zu sitzen. Ich sitze erst mit Kissen, später ohne; gehe dann zu andere Sofa, es geht gut ohne Kissen; Dr. Kupper setzt sich kurz neben mich, 🕮 ich erzähle von der Wiederernennung, der Autobiographie, meinen Gefühlen dagegen; er fragt, ob ich darüber zu Dr. Mott spreche, vielleicht wollte er so erfahren, ob ich noch Therapie nehme; über Feigl und die Minneapolis Bände; als er anfangs hereinkam und oben bei Myra stand, erkannte ich ihn nicht! - diesmal war es mir es mir leichter als vor einem Jahr, zu sitzen, mit verschiedenen Leuten zu sprechen, und mich herum zu bewegen. Aber später war es etwas zu heiß, und ich zerschwitzte meinen grauen Sommeranzug.)
11 zu Dr. Mott. (Über Party gestern. Ich fühlte leichter und beweglicher als voriges Jahr. Ich dachte nachher, vielleicht sollten wir doch öfter mal Leute treffen, auch neue. Ich sage, oft habe ich Neigung, Leute was zu fragen, aber dann Hemmungen. Er: auch über ihn? Ich: Ich denke zwischendurch weniger an ihn, als Ina an Palstrom. Dann sage ich aber eine Menge Fragen über ihn: Familie, Ferien, Arbeit, usw.) – Erwiderung auf Grünbaum, gekürzte Fassung fertig.
Autobiographie; neu Getipptes gelesen, (§7-8). – 12 ½ – 2 Mia hier (sie bringt 3 Sektionen zurück). – Einleitende Bemerkungen für Reply (Skelett geschrieben).
Wiederholungszeichen: Einleitende Bemerkungen für Reply (englisch geschrieben). – Weitere Sektion Reply revidiert. – 7-8 Mia hier (mit ihr spazieren. – Wir planen Negleys und Haydons mal hier zum Lunch zu haben.)
11 zu Dr. Mott. (Über Dr. Kupper bei Myras Party. Er: Wie war das Aufhören. Ich erzähle …; als ich zum letzten Mal hinging, sagte er, wenn ich einmal fortsetzen wollte, würde er jemand anders vorschlagen. Er: Das muss doch Zorn oder Resentment bei mir hervorgerufen haben. Ich: Ich versuchte es mir zu erklären, nachdem ich Dr. Mott kennen gelernt hatte; vielleicht dachte er, der mehr mütterliche Typ wäre besser für mich; oder vielleicht dachte er, ich könnte die schwierigere Behandlung bei ihm nicht aushalten, obwohl sie wirksamer sein würde. Er: dies nicht; vermutlich das erstere; nicht nur den Vater, sondern auch die Mutter habe ich gar nicht richtig gekannt; nur idealisiertes Bild. Ich erzähle von Kopfnüssen, die Mutter ungeduldig, weil ich die Schuhe nicht finden konnte. Er: Das muss in meiner Fantasie 🕮 die Vorstellung einer strengen und sogar grausamen Frau erzeugt haben.) – Groceries eingekauft. – Nachmittags Bob Mathers Thesis gelesen. –David Kaplan½ Stunde hier. Er bringt Sektion vom Reply zurück, die er mit Ruth Anna und Travis durchgearbeitet hat. Er nimmt die 5 letzten mit, die Mia nicht durchgesehen hat. – Er macht auch Bemerkungen über philosophische Probleme.) – Abends tense; trotzdem spazieren gegangen. (um 7, 9 und 11 ½ Miltown).
Weiter an Revision von Reply. – 1-2¾Bob Mathers hier (ich mit ihm spazieren; dann Lunch; dabei noch allerhand über die Thesis gesprochen. – Er sagt, er hat vor einigen Wochen die Analyse aufgegeben, obwohl er nur 5.- zahlte; es war zuviel Ausgaben, und er fühlte keine sichtbare Wirkung. Er habe sich jetzt alleine herausgerappelt; seit 4 Wochen arbeitet er täglich 16 Stunden!) –David Kaplan kommt kurz (er bringt 7 Sektionen vom Reply zurück, die er allein revidiert hat. Er sagt jetzt, dass es doch schneller geht als zu dritt; er sagt zu Ina, die Schwierigkeit war für ihn immer, einen Beschluss über eine Änderung zu fassen; durch die Zusammenarbeit mit Ruth Anna und Travis hat er jetzt mehr Selbstvertrauen gewonnen.) – Abends gebadet.
Revision von Reply.
2 Wiederholungszeichen: Revision von Reply (bis § 8, ausgenommen Cohen).
11 zu Dr. Mott. ( Donnerstagabend tense; vielleicht Gedanken, ob er an Beendigung denkt. – Sein Bild in Zeitung nicht wiedererkannt. – Gestern morgen Traum: Antilopenfell, geeignet für Mappe [Assoziation: Gretes Krokodilmappe; „der Leopard ändert seine Spots nicht.“] Anderer langer Koffer, mit 2 Seitenteilen; schöner, glatter, kleiner Koffer, der gefällt mir besser; Charles Morris kommt; gibt er uns eine dieser Sachen oder wir ihm? Assoziation: Morris in Prag, Ausspruch von Frau Schlick; Trude; Rorschach, Trude erklärte es durch mein schlechtes Vorbild; Ellen, ihr Besuch voriges Jahr, sie hatte auch Analyse. – Über Beendigung; er: Er wird das nicht von sich aus beschließen.) – Revision von § 9 über Modalitäten (David hat gute Änderungsvorschläge gemacht.) (Abends Ina zu Mia; eine Shower Party mit Babysachen für Carrol Pike; bis nach Mitternacht.)
Weiter an Modalitäten, den ganzen Tag.
Wiederholungszeichen: Weiter an Modalitäten; und Semantik. – 6-7 Montague hier. 🕮 Er ist eben aus Albuquerque zurück. Er hat dort gearbeitet über Explikation von Determinismus, und über berechenbare Funktionen. – Er überlegt hier, sein Haus zu verkaufen und anderes zu kaufen, für ca. 30 Tausend! Er fährt jetzt eine Woche zum Tahoe See, dann zu den Eltern in Okla. und Arbeit mit Tarski. Er will ca. 10. Sept. zurückkommen.)
11 zu Dr. Mott (über voriges Mal. Ina sagt, die Mappe von Grete war schon vor vielen Jahren abgeschafft. Über Behalten von Sachen, Briefen, usw.; Unterschied zu Ina. Auch Beziehungen zu Menschen. Früher war ich nicht so konservativ, lachte Agnes aus. Er: Agnes, durch Verlust des Vaters, wollte alles bewahren; ich erst nach Verlust der Mutter.) – 1-2 Mia hier (sie bringt mir ein Unterhemd, mit Gedicht.) – 4 – 5 ½Elinor Charney (sie erzählt vom Philosophiestudium in München, und Literatur, später Assistent von Reichenbach in L.A.; eine Zeit mit ihrem Mann in Norwegen; sie gab Vorträge über Logik und Sprache, mit Philosophen und Linguisten. Jetzt werden sie in MIT sein; vielleicht möchte sie mit Computern arbeiten, Übersetzungsmaschine, oder Unterricht an kleinem College in der Gegend. Sie erzählt allerhand von von Neumann, wie sein Leben unnötig verlängert wurde.) – These Britt gelesen. – Abends etwas tense; trotzdem langer Spaziergang.
Etwas tense (Miltown). – Reply revidiert. (Nachmittags kommt reparierte Waschmaschine). –
Reply revidiert. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen: Reply revidiert. – 4 – 6 ½ hier: Mia, Prof. Negley und Frau (aus Hawaii; er erzählt, dass Feigl sehr beliebt war, und bald in Kontakt kam, auch außerhalb der Universität, mit Michener und anderen Schriftstellern usw. N. ist von schweizer Abstammung, hauptsächlich interessiert an Ethik und sozialer Philosophie. Arbeitet jetzt an Metaphor bei Kierkegaard und Existenzialismus.) 🕮 und Growley Haydon und Frau Ethel (er hat Teil I meiner Autobiographie durchgelesen, nach Mia, und noch einige weitere Korrekturen gemacht, auch eine Reihe Sektionen vom Reply. Er hat Englisch studiert, in Chicago, aber keinen höheren Grad gemacht, ist jetzt Editor in RAND für alle Memoranda, die aus RAND hinausgehen. Er will mir Informationen schicken lassen über Preise von Lithographie und anderen Methoden. Er war interessiert an Autobiographie, besonders das über mittelalterliche Gebäude in Chicago und Adler. Er spricht von seinem Vater; der ist nicht in Divinity Schule, sondern Humanities, für vergleichende Religion, Humanist; ursprünglich Pfarrer, konnte aber die kirchlichen Dogmen nicht mehr anerkennen und studierte die anderen Religionen; er kritisiert Hutchins „große Bücher“, weil die orientalischen Kulturen ausgelassen werden. – Auch über Übersetzungsmaschine; er weiß von Bar-Hillel. Ich über internationale Sprache; er scheint skeptisch, sagt aber, er würde die Sprachform von Interlingua, die er in Sc. Newsletter gesehen hat, akzeptieren.)
12 zu Dr. Mott (heute Traum: ich gehe zu Ämtern für Dokument, brauche „Certification“, muss 540 Meilen/Stunde fahren, bringe später ein Dokument, dass ich 535 gefahren bin. Wir mieten Haus; es hat gescreente Porch, wo der Wind weht. (Assoziation: die hohen Geschwindigkeiten der Mondrakete; Examen und Fahrprüfung mit Auto.) Er: Ich wünsche Zertifikat in der Therapie. Ich: Ja, wie bei einem Labortest, Kultur für Niedergang von % von etwas im Urin; hier ist es immer so unfassbar, und ich weiß nicht, ob ich wirklich vorwärts komme. Und dazu wird er noch 2 Wochen auf Ferien gehen. Er: Er wird aber immer erreichbar sein, wenn nötig.) – 4 ½ – 5 Bob Mathers hier (über Thesis). – Abends spät zusammen, gut.
Reply gearbeitet. – Abends TV 10:30 -12:22 (!) (Das Pestalozzidorf für Kriegswaisen, in der Schweiz; dramatisiert mit einigen Schauspielern, Cora ist nicht dabei.)
Reply, und wieder getippte Autobiographie. –🕮
11 Dr. Mott (letzte Stunde vor seinen Ferien; nächste Sitzung: 8.9. – Ich: Ina bringt gestern schon den Scheck zu Dr. Palstrom, der auch Ferien macht, um nicht „in Schulden“ zu sein. Ich wollte das nicht. Er: Vielleicht ist es mir lieber, etwas von ihm zu haben, sodass die Beziehung bestehen bleibt. Ich: Ja. – Ina spricht von mir als „Carnap“, auch wenn ich dabei bin. Ich wollte 1937 „Pete“Peter? einführen, aber Hempel hatte das schon gewählt. Als wir nach LA kamen, wollte ich „Rudolf“ für Department vorschlagen, aber Ina mag das nicht; also „Carnap“. Geschichte. – Ich rede vergnügt und munter. Plötzlich ist die Stunde um. – Beim Aufstehen sage ich: Sind die 2 Wochen für Forschung oder Vergnügen? Er (nach einem Moment Zögern): Vergnügen. Ich: Ich wünsche gute Zeit.) – Autobiographie (Haydons Korr. übertragen).
Autobiographie fertig durchgesehen. – 12 ½ – 2 ½Bob Mathers hier. (Meine Comments zu seiner „Conclusion“. – Mit ihm spazieren; dann Lunch zusammen. – Er will 1.9. alleine in die hohe Sierra gehen, für 10 Tage mit Schlafsack, 10‚000’ hoch; Hauptnahrung: Fische.) – Gesuch für NSF überlegt.
Ich schreibe für Schilpp Band Dankausdruck für die, die geholfen haben mit der Revision. (Das war zuerst gemeint als Teil der Einführungsbemerkungen zum Reply.) Ina hat heftige Emotion, weil ich ihre viele Arbeit am ms nicht genügend hervorgehoben habe; sie schreibt etwas dafür, wirft es aber weg. Dann schreibe ich etwas, und beschließe, das Ganze als Acknol. vorne im Band zu schreiben; dann kann es mehr persönlich sein. – Reply auf Strawson revidiert.
Reply revidiert. – Abends Wim hier.
(Dr. Mott ist auf Ferien, für 2 Wochen.) – Reply revidiert. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen: Reply revidiert. (Bohnert kurz hier.) – (Ina nachmittags zum Department; sie holt Getipptes ab, bringt weitere Sektion hin; und Blätter zum Ditto für NSF Gesuch.)
Reply revidiert (meine Prob.). – Mittags Mia hier. (Sie ist sehr gerührt über meine Dankbezeugung in Acknowl.; sie nimmt Autobiographie Teil II mit, das neu Getippte, weil das nur von ihr gelesen ist, und sie nicht viel korrigiert hat.) – (Morgens etwas tense, 🕮 (2 x ½Miltown).) – (Abends ärgere ich mich, als Ina 11 ½ nochmal kommt und kritische Bemerkungen macht. Um 12h, als sie von Gang mit dem Hund zurückkommt, laufe ich hinüber und wir umarmen und küssen zur Versöhnung.)
Weiter Revision von Reply. – (Ich gebe Ina einen neuen Entwurf meiner Dankbezeugung, ganz ähnlich ihrem Entwurf. Sie bringt es mir zurück, sie hat es durchgestrichen und in riesigen roten Buchstaben darunter geschrieben „Nein! Überhaupt nichts!“, sie wirft es mir zornig hin. Ich nehme sie auf den Schoß und rede ihr ruhig zu. Warum sie mir und sich selbst dies antut? Wir gehören doch zusammen, und müssen doch alles miteinander besprechen können. Sie wird ruhiger, aber geht weg.)
Weiter am Reply. – Nachmittags Gordon Mathews kurz hier. –
(Diese Woche bin ich immer früh aufgestanden, ca 7:30!) Weiter Reply (Nagel; viel einiges geändert).
Weiter am Reply (Popper
IX / 1958Wiederholungszeichen: Weiter am Reply (Kaplan, die letzte Sektion!)
Nachmittags Helmers mit Baby hier (über eine Stunde, im Patio; er hat von jetzt ab 3 Wochen Ferien).
11 – 12 ½ bei Dr. Seiff (er findet Glaucoma in einem Auge, da verschiedene Stellen im Gesichtsfeld sind blind; aber noch nicht im anderen Auge; daraus schließt er, dass es im Anfang ist; daher „excellent chance“, dass es gestoppt werden kann. Wenn vernachlässigt, führt es zu Blindheit in beiden Augen. – Ich nehme es ruhig auf; aber nachher fange ich doch an, mir die schlimmsten Möglichkeiten auszumalen.) Ina ist mitgefahren, führt mich zurück; es hilft mir, zu sehen, dass sie es nicht tragisch nimmt. – Am NSF Gesuch mit Ina. Nachmittags etwas am Reply (Kaplan).
Ich fahre Ina zum Department (sie macht das Gesuch für NSF fertig); ich fahre zu Dr. Seiff, 10:15. (Er misst wieder den Druck, und nimmt nochmal Messungen für neue Brille). Ich hole Ina ab im Department. Mittags Mia hier. Sie fühlt sich einsam. Franki ist ausgezogen; aber wir beide haben sehr wenig Zeit für sie.) – (Nachmittags Ina zum Department, macht Gesuch fertig, und bringt 🕮 es zu Miss Mudge für die Deans.) Ich reply, letzte Sektion (Kaplan) Durcharbeitung beendet. Ich an Autobiographie (Mia und Haydon haben nochmal den ganzen Teil II durchgesehen und Korrekturen gemacht. Ich lese es durch und bestimme die Änderungen; dann muss Ina dies noch ins Druckexemplar übertragen.) (Mia erzählt Ina, dass Reichenbach Glaucoma hatte; daraufhin sagt Ina ihr auch von mir. Sonst wollen wir es aber nicht anderen sagen. Mia sagt, bei ihm war es schon weiter fortgeschritten; er hatte seit Jahren Schmerzen hinter der Stirn, die aber immer durch sinus erklärt wurden. Er musste Salbe nehmen, und auch in Nacht dafür aufwachen. Die untere Sicht war gestört; aber er wollte sich von nichts abhalten lassen, auch nicht Autofahren im Dunkeln! Sie hatte dabei Angst.)
Weiter an Autobiographie. – Abends gibt es Verstimmung; wir beide sind durch die mühsame Arbeit übermüdet und gereizt; und ich brause auf.
Richard Jeffrey kommt nicht (um 8 ruft er an. Er war mit Bus, dann Taxi hergekommen, die Türklingel funktioniert nicht; so ging er zum WestbergHaus und telefonierte um 8h! Dann kam er wieder. Wir plauderten lange, dann 10-1 Gespräch über Probability, im Patio. Er wird 10 Tage bleiben, wohnt bei einem Freund, Irving Mann, 1100 Glendon; der ist Mathematiker in RAND. Dann zusammen gegessen.) (Ina bringt ihn nach Hause.) Ich weiter an Autobiographie Durchsehen.
10 – 2 ½Mathews, Kuhns, Jeffrey hier. (Kuhns über Symbol-Funktion für 2 Familien. Mathews über Ableitung von A12a aus den früheren Axiomen). Mahlzeit zusammen, vergnügt. – Nachmittags Autobiographie Durchsehen fertig; weiter an Reply, fertig machen für Druck.
10-1 Jeffrey und David Kaplan hier. David hat gestern abend angerufen, hat Lösung für das gleichseitige Dreieck von Prädikaten, gefunden; er hat gefunden, dass mein A5 unverträglich mit den anderen ist; er nimmt schwächeres A5’; aber damit findet er rekursive Formeln für Symbol-Wert für s+, aus denen für s. Aber ich habe Bedenken über 🕮 A5’ .) – David geht; Mia kommt. Sie und Jeffrey hier zum Essen, bis 2 ½. (Dann nimmt Mia ihn mit zu sich; Ruth Anna ist dort. Er soll ihnen Grünbaum erklären.) – Nachmittags Reply weiter durchgesehen. – (Nachmittags etwas tense, 2 mal ½ Miltown.)
Am Reply – 12h zu Dr. Mott (zum ersten Mal nach seinen 2 Wochen Ferien. Ich berichte: hektische Wochen, Schilpp ms immer noch nicht fertig; Ferien Jeffrey jetzt hier für 10 Tage; dazwischen auch andere Leute; aber es geht mir meist gut. – Über das Glaucoma. Die Fehlleistung mit dem Schlüssel verlieren. – Er: All die Vorsichtsmaßregeln helfen nichts, wenn das Unbewußte nicht will. Ich: oft nicht, zuweilen doch. Heute mit Scheck hatte ich Vorsichtsmaßregeln. Im Kalender für heute stand „Scheck“; heute früh geschrieben und in Kalender gelegt; dann nochmal überlegt, als ich im Wartezimmer saß; ich wollte ihn nicht in die Hand nehmen; darum so im Kalender, der in der Hemdtasche ist, dass er herausragt, damit ich ihn leicht nehmen konnte, als ich hereinkam. Er: Und dann habe ich ihn ihm gegeben? Ich: natürlich. Ich sah nach, da war er noch in der Tasche! Ich hatte mir so deutlich vorgestellt, wie ich ihn ihm gebe, dass diese Vorstellung mir jetzt zurückkam, als hätte ich ihn gegeben! – Er: Es scheint mir gut zu gehen. Ich: ja; ich bin besonders froh, wie gut ich mit Schreckensmitteilung vom Glaucoma fertig werden konnte. Er: Ja, er ist auch froh; ; vielleicht möchte ich jetzt unabhängiger von ihm werden; wenn ich es mal beende, werden wir es so machen, dass ich jederzeit mal wieder zu ihm kommen kann, da er immer einige Stunden frei hat für consultation. Ich: Ja, das macht es leichter; meint er, gleich jetzt? Er: nein; vielleicht nachdem das Semester angefangen hat, etwa Ende des Monats. Ich: Der Gedanke ist mir jetzt nicht so abschreckend, wie früher als wir mal darüber sprachen; vielleicht wäre das wirklich gut.) Ich fahre zurück in guter Stimmung. – 3:30 Jeffrey und Ruth Anna. (Er möchte heute über erkenntnistheoretische Fragen sprechen; das ist wirklich, was ihn hauptsächlich interessiert; seine These war ein Versuch, die zu klären. Er erklärt die Grundidee der These: Änderung von Glaubensfunktionen. Ich: Aber es scheint mir, die Änderung ist relativ zu einem besonderen Satz; bei Wahl eines anderen Satzes ist das Resultat verschieden. Ich 🕮 gebe Beispiel, und er gibt es zu. Er nennt das Gebiet Pragmatik. Ich: Aber er will doch herausfinden, was rational ist; dann ist es nicht mehr einfach empirische Psychologie. Er: Gewiss nicht, es ist Erkenntnistheorie. Ich: Wenn er Rationalität von Glaubensfunktionen beurteilen will, so scheint mir, muss er Kredibilität mit hinein nehmen. Die ist durch die Glaubensfunktion nicht gegeben; aber ein Mann ist nicht rational, wenn er keine Cred Funktion hat, und wenn diese nicht gewisse Axiome erfüllt und er will nur die Axiome der Regularität. Ich: Aber eine Cred Funktion, die die Forderung der Symmetrie nicht erfüllt, ist nicht rational. –Ruth Anna stellt Fragen über Ramsey Satz; sie möchte lieber typologische Sprache nehmen, und sie weiß nicht, wie man das machen soll, da sie wie Tarski, ‚\(\varepsilon{}\)‘ nicht als logische Konstante nehmen will. Ich: Da ist keine Schwierigkeit; ‚\(\varepsilon{}\)‘ ist doch mathematisch konstant, oder höhere Logik, jedenfalls nicht deskriptiv; bei der Ramsey Methode werden nur die deskriptiven Konstanten durch Variablen ersetzt. Sie sagt, das hört und sie will das verwenden in einem neuen Kapitel für ihre These. Kalish verlangt Weiteres; sie hat einen Monat daran gearbeitet, ist halb durch. Sie spricht auch beim Essen über Reichenbach und mich; unsere Philosophien folgen aus unserer Einstellung zum Leben. Reichenbach liebt das Leben und die Chance; darum betont er immer die Unsicherheit. Das tue ich auch zuweilen, z.B. in der letzten Stunde des Seminars; aber im8Original ich. Grunde verlange ich nach Sicherheit; und das bestimmt meine Philosophie. Daher schreibe ich klarer, ohne metaphor; Reichenbach ist oft so schwer zu übersetzen, weil nicht klar ist, was er genau gemeint hat.) Wir sitzen nachmittags und abends im Patio; beim Abendessen sitze ich auf geradem Stuhl, über eine Stunde. Ich bin froh, dass ich es allein gut kann, ohne zu müde zu werden.
3 ½ – 6 ½ Gespräch mit Jeffrey. (Über seine ungewisse Evidenz. Ich schlage vor, fiktive Sätze hierfür zu benutzen, 🕮 die dem entsprechenden Dingsatz einen -Wert geben gleich dem Anfangs-Glaubensgrad, die aber irrelevant sind für andere Dingsätze. Hauptfrage: Kann seine Methode für Änderung von B () so gemacht werden, dass sie dieselben Werte liefert wie eine Methode, die alle Beobachtungen der Vergangenheit immer noch verwertet? Auf meine Frage sagt er, er ist zwar hauptsächlich an der epistemologischen, pragmatischen Frage interessiert, ist aber doch an Symbol-Funktion interessiert; er ist sich noch nicht ganz klar, wie es zusammenhängt; jedenfalls möchte er die Zulassung von ungewisser Evidenzbetonung und eine Methode dafür machen.) Dann zusammen im Patio gegessen; (ich sitze auf geradem Stuhl) bis 8. (Er bleibt noch bei Ina bis 11!)
10 Jeffrey kommt (ich sage, ich möchte noch ½ Stunde arbeiten. Dann sprechen wir zusammen. Ich erzähle etwas von Entropie; Howard Stein ist erfreut über meine stetige Funktion; die Physiker in Princeton lehnten meine Kritik ab. – Ich frage, ob er Fragen hat über Gelesenes oder über unsere Gespräche. Er sagt, er ist etwas müde; es ist zu viel Kommunikation. Ich verstehe es gut, da ich und Mathews, Kuhns und David, ihn mit neuen Sachen überschüttet haben.) Er sagt, er geht lieber schon, um 11 ½, anstatt für Lunch zu bleiben. (Nachher sagt er Ina, dass er eine Verabredung mit Ruth Anna hatte, schwimmen zu gehen.) – Nachmittags 4:30 zu Dr. Seiff. (Siehe Blätter. Langwieriger Test mit Kontaktlinsen; er bestätigt: Weitwinkelglaucoma. Der Überdruck ist auf ungefähr normal gesunken, er hofft, dass er noch weiter abnehmen wird. Er bleibt bei 1 % Fil, aber verschreibt Salbe für nachts; und jetzt 5 x am Tage im ganzen, Tropfen oder Salbe. Er sagt, es sieht jetzt so aus, dass mein Sehen erhalten bleiben kann, auch auf lange Zeit.
11 zu Dr. Mott. (Über Dr. Seiff gestern; es sieht gut aus. – Über seinen Vorschlag zur Beendigung. Zuweilen negative Gefühle, und allerhand Ideen über unsachliche Motive von ihm, z.B. Geld. Er: Seine Idee würde dieselbe sein, wenn ich 40 zahlen würde. Ich: Das sag’ ich mir natürlich auch. Oft positive Gefühle dazu; bin froh, dass ich jetzt gut fertig werden kann, und dass er Vertrauen darin hat; auch, dass wohl kaum viel mehr zu erwarten ist; er: ja, der Punkt von verringerten Returns. – Über Jeffrey. – Rauschenberg in Prag: 🕮 Die Studenten sollen sich ein Ziel im Leben setzen. Ich wusste nicht ein festes Ziel; als Student, und nach dem Krieg, sogar noch in Prag. Auf einmal ist die Zeit um; und ich denke, ich habe allerhand Irrelevantes gearbeitet.) Haarschneider. 3 ½Jeffrey; zuerst zusammen Kaffee getrunken. (Gespräch bis 6 ½. Ich schlage vor, bei seiner Methode 2 Probleme zu trennen: (1) noch mit Gewissheit der Evidenz, aber anstatt Erinnerung aller Beobachtungen, jeweils Änderung der Glaubensfunktion. (2) Ungewisse Evidenz. Das will er so tun.) – Bis 8 zusammen gegessen, im Patio. (Ich sage, das ONR Geld bekommt er für 4 ½ Monate; wenn er 3 Monate nächsten Sommer nimmt, bräuchte er nur 1 ½ Monate von MIT Projekt wegzugehen, um entweder dort oder hier daran zu arbeiten. Nächsten Sommer wahrscheinlich Kemeny hier; vielleicht dann noch ein anderer, z.B. Shimony.) – Gebadet.
10:30-1 Gespräch mit Jeffrey (ich erkläre die Methode für positives m für Gesetze im Unendlichen, mit Continuum. Ordnungsgrad für lineare Ordnung.) 1-3 Lunch mit Kalish, Montague und Kreisel (Kr. ist dieses Jahr in Stanford, Mathematik Department. Er hat Gödel gesprochen; der hat Aufsatz für Bernays Festschrift geschrieben; den für Schilpp Band geschrieben, aber er sei selbst unzufrieden damit und kann ihn nicht fertig machen.) Im Patio, mit lustiger Unterhaltung.) – Nachmittags am Reply.
10:30-1 Gespräch mit Jeffrey (über Rechtfertigung; sie ist unabhängig von Erfahrung, z.B. vergangenem Erfolg; er stimmt zu. Nochmal über Davids m für Sätze.) 1-2 Lunch, dabei Bohnert.– Am Reply.
11:30-1 Gespräch mit Jeffrey und Ruth Anna. (Über Putnams Schilpp-Aufsatz. Jeffrey hat gefunden, dass Putnams Forderung II, in der starken rekursiven Form, in der Putnam sie verwendet, kontradiktorisch ist; daher ist auch Putnams Verwendung von vorgeschlagenem Gesetz für Bestimmung von Voraussagen nicht nötig.) Beide zum Lunch hier. (Ich sage, dass ich für Gespräch nachmittags 🕮 bereit bin; er soll aber ganz frei wählen, oder er lieber schwimmen geht oder sonst etwas. Nach meinem Nap sagt er dann, dass die Zeit doch zu kurz war, die Ergebnisse unserer Gespräche aufzuschreiben, wie er gestern plante; er will es lieber in Boston tun. Dann fahren beide ab. Er sagte beim Lunch, dass sein Freund ihn abends zum Flugplatz bringen will; wir nehmen aber an, dass sie es tut.) – Nachmittags am Reply.
[Gesamteindruck über Jeffrey: Er braucht manchmal Zeit, bis etwas eindringt und verdaut wird; daher sagt er oft zunächst wenig zu meinen Mitteilungen. Aber später, mit der Zeit, macht er gute und scharfsinnige Überlegungen, z.B. jetzt über Putnam, was er getippt mitbringt heute. Er ist nicht nur an seiner eigenen Methode interessiert, sondern auch an Symbol-Funktion, besonders \(\delta{}\)-Funktion, und quantitative Sprache.]
12 zu Dr. Mott. (Über die Tage mit Jeffrey. Intelligent, aber in manchem sehr schüchtern, so wie ich war als Student. Er scheut sich auch, zu sagen, dass er Verabredung mit Ruth Anna hat; nachher bringt er sie aber doch mit. – Ich denke zwischendurch viel weniger an ihn, als Ina an Dr. Palstrom. Er: Gut; man denkt nur über Sachen, mit denen man noch nicht fertig geworden ist, nicht über die, die Teil von einem geworden sind. Ich: Das macht es auch leichterdurchgestrichenes Komma für mich, mich dann von ihm zu trennen.) – Nachmittags Jeffreys Comments zu Putnams Essay studiert. Daraufhin Brief an Jeffrey in Recorder diktiert, und Briefe an Pap und Grünbaum. (Seit vielen Wochen habe ich meine Korrekturen liegen lassen, wegen der dringenden Arbeit an den ms. für Schilpp.)
Briefe diktiert. – Weiter am Reply. – 3 ½ – 4 ½Nelson Pike hier (er hat Fragen über Testabilität. Er meint, wenn jede Person ein gewisses psychologisches Prädikat P für sich selbst testen kann, so sollte auch der Satz „alle Personen dieser Gruppe haben jetzt P“ als intersubjektive Testableitung gelten!) –
12-1 zu Dr. Seiff. (Er verschreibt jetzt 2 % Pilod. Ich soll ihn in 6 Wochen wieder sehen. – Keine neue Augengläser nötig. – Hearing aid vermutlich unnötig für mich; aber er nennt Dr. Bergan.) – Mittags Carol Pike hier. – Nachmittags am Reply. –🕮
11h zu Dr. Mott (heute Traum: Onkel Wilhelm; ich stelle ihn vor und will von seinen Leistungen sprechen, aber er winkt ab [der Dr: ich identifiziere mich mit den Archäologen, weil ich hier und in der Autobiographie in die Vergangenheit gegraben habe; in beiden Fällen waren Konflikte, was zu sagen; und in beiden Fällen wird es bald beendet sein.] (Ich vergesse, über die Frage der Beendigung zu sprechen.) Im Traum: Ich sage auf Griechisch „Danke“, aber der Mann schätzt das Griechisch nicht.) (Drugstore, 2 % Pilod. abgeholt.) – Ina ist fertig mit Autobiographie und Replies! – Nachmittags ich weiter am Reply (Nagel). – Abends spät 10 ½ bei schöner Mozartmusik, überraschend zusammen; besonders gut (endlich! Seit 18.8.).
Am Reply. Letzte Sektion (Kaplan) fertig! –
Mittags Mia hier. – (Ich sehe Autobiographie, Teil II, nochmal schnell durch, nachdem Ina die Korrekturen nachgeprüft hat.) – Abends Wim hier. – Gebadet.
Vorlesungsnotizen angesehen. (Ina überlegt Recording der Vorlesung, Anordnung von Mikrofon usw.; aber ich bin noch unentschlossen.) – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Helmer fragt nach Jeffrey; ich erzähle ihm von den Gesprächen; auch über Jeffreys Idee mit unsicherer Evidenz. – Monika spricht noch kaum; aber sie lächelt zu mir, ist nicht mehr so scheu.)
12 zu Dr. Mott. (Ich frage über Beendigung. Er fragt, was ich möchte. Ich: vielleicht in 2 oder 3 Wochen. Er: Ich kann bestimmen. Ich: Entscheidung im voraus schwierig. Er: Wir können ja zunächst noch 2 Wochen planen, und inzwischen sehen; ich soll es nicht als Beendigung Auffassung ; ich kann ja nach einigen Monaten mal berichten, auch wenn es gut geht. – Über Traum vorgestern: Leute drängen sich in mein Auto; drängen mich beiseite und fahren los, ich stehe mit drin. Er: Das ist mein Gefühl, dass ich durch Jeffrey und viele andere Besucher aus Heim und Ruhe herausgedrängt wurde. Ich: Jetzt ist endlich ms für Schilpp fertig; große Erleichterung. – 18. zusammen. – Ina sagt, ich habe Arbeit und Druck durch all die Monate sehr gut ausgehalten.) –
Nachmittags Montague kurz hier. (Er will Gesuch an NSF machen, für Spring oder nächstes Jahr, für 1⁄3 Gehalt, sodass er einen von seinen 3 Kursen aufgeben kann, und für Assistent, vielleicht David Kaplan; ich: an den habe ich auch für mich gedacht.) 🕮
Vormittags funktioniert plötzlich der Recorder nicht; Ina bringt ihn zur Reparatur, und zurück.– Nachmittags 3-5 erstes Seminar (Phil 22: „Philosophische Grundlagen der Physik“; in Klassenraum 2117 im Ostflügel. Aufgrund von Martin Gardners Vorschlag‚ haben wir überlegt, dies auf Taperecorder aufzunehmen. Ich bin skeptisch; aber Ina ist entschieden dafür. Sie meint, vielleicht alle Tapes aufheben, ohne Transkriptionen, dann könnte Gardner sie selbst abhören. Ich: Zum Bearbeiten muss er die transkribierten haben; und ich muss die Transkription durchsehen. Sie fährt uns hin und zurück, schleppt den Apparat in die Klasse; sie sitzt in der ersten Reihe, hat den Recorder vor sich auf einem Papierkorb. Hinter mir an der Wand ist der outlet. Links von mir auf dem Tisch und das Mikrofon in einem offenen Pappschächtelchen, etwas davor, sodass es schräg aufwärts zeigt. Ich sehe die Maschine kaum, wenn ich im Stuhl zurückgelehnt bin, der Tisch verdeckt sie. Ich bin froh zu sehen, dass das Recorden mich nicht befangen macht; ich kümmere mich nicht darum. Und oft vergesse ich es ganz. Ina nimmt eine extra lange Spule, 1800’, ein Track ist für 1 ½ Stunde; in der Pause dreht sie die Spule um. Nachher bitte ich Ay, den Recorder ins Auto zu tragen. – Oft spreche ich schnell und lebhaft. Nachher im Auto bin ich doch etwas müde, und froh, dass Ina mich fährt.)
12-3 Bochenski hier. (Er ist hergekommen als Flint Professor für ein Semester. Er wohnt in einem Dominikanerhaus, nahe La Brea, südlich von Hollywood. Er ist soeben aus Südafrika zurückgekommen; dort hat er für die Regierung begutachtet, welche der ca 70 Angeklagten in dem großen Prozess wirklich Kommunisten sind; weil sie alle Opposition als Kommunisten ansehen; vielleicht muss er nochmal hin. In Deutschland hat er geholfen, vor dem Konstitutionsgerichtshof zu helfen, das Gesetz zu stützen, das die kommunistische Partei verbietet; er sagt, der übliche Einwand, dass ein solches Verbot nicht hilft, weil dann die Partei Untergrund geht, gilt nicht, weil jede kommunistische Partei immer schon ihre Untergrundorganisation hat. Ich sage, ich würde aber im Prinzip dagegen sein, eine kommunistische Partei zu verbieten, weil offener Streit der Ansichten immer besser ist. Er sagt, eine englische Übersetzung seiner großen „Formalen Logik“ geht 🕮 bald in Druck. – Er fährt selbst im Auto; hat die hiesigen Regulationen genau studiert. – Ich schenke ihm englische „Logic“, gebunden. Ich gebe ihm Korrekturen an über seine Frege Bibliographie.)
11 zu Dr. Mott (gestern morgen Traum: Kindergebet; das Kind ißt Gott auf, und er es. Ich: sehr seltsam. Er: nicht sehr; im Abendmahl wird der Gott gegessen; und das Kind ißt die Mutter; ich habe Gefühle über ihn wegen bevorstehender Trennung; ich möchte, dass wir etwas von uns behalten, jeder vom Anderen, sodass wir nicht ganz getrennt sind. – Das Semester hat begonnen; erstes Seminar, Ina hat es recorded; vielleicht soll Buch draus werden.) (In seinem Wartezimmer nehme ich die Augentropfen.) Zum Campus; in meinem neuen Office (3312) lege ich mich 15 Minuten auf die Couch. – 12 ½ – 1 Komiteesitzung mit Yost und Kalish über Britts Thesis. – 1-nach 3 Department Meeting (im Seminarzimmer 2220. Über Spring Schedule.) (Die meisten gehen zur Rezeption für Präsident Kerr im Haus von Chancellor Allen.) Nach Hause gefahren.
Yourgrau Sachen gelesen.
JosefasTP gelesen. – Nachmittags Prob. (Zum ersten Mal seit langem. – Davids Ableitungen für Dreieck von Prädikaten.) – Ich hatte Ausflug vorgeschlagen; aber es war zu heiß und humid.
Abends Wim (ich mit ihm spazieren, „Du“; er fängt in Claremont an zu studieren, das fällt ihm schwer) und Mia für kurz.
An Prob. gearbeitet (allgemeine \(\delta{}\)-Methode). – Im Garten auf den Rasen gelegt, mit Hund gespielt, allein aufgestanden. –
Überraschend zusammen: sehr gut; (seit 18.).
12 zu Dr. Mott (ich: vielleicht nächsten Montag letzte Stunde?, oder anders, wenn es besser in ihren Plan passt, z.B. mit Monat aufzuhören; wann wäre das? Er: Das wäre heute; aber lass uns Donnerstag die letzte Stunde haben; ich: Klopfer war erstaunt und erfreut zu hören, dass die Beendigung „mit gegenseitigem Einverständnis“ gemacht wird. 🕮 Gestern zum ersten Mal seit langem aufs Gras gelegt und allein aufgestanden. Gestern abend zusammen. Er: In den letzten Tagen war ich also munter. Ich: ja; manchmal ist es eine Mischung von wirklich gut Gehen und Pretenden, dass es gut geht. Auch Pläne für Exkursion.) – Blumen für Ina gekauft. – Briefe diktiert. – Seminar Transkription korrigiert. – Gebadet.
3-5 Seminar. (Jetzt im Seminarzimmer. Ina, mit Recorder auf dem Tisch. Sie schleppt ihn vom Auto dorthin, und wieder zurück.
X / 1958 Seminar Transkript durchgesehen. – Nachmittags der erste Ausflug (seit 1952!): zu Soblers. (Seit das Schilpp ms fort ist, habe ich angefangen, Ausflüge zu planen. – Abfahrt 2:30; ich fahre bis eine Strecke auf dem Ozean Landstraße. – Wir biegen ab Malibu Canyon Road. Immer höher in die Berge. Es bewegt mich sehr, auf einmal wieder mitten in richtiger Landschaft zu sein; ich hatte mir die Berge nicht so hoch vorgestellt. Durch einen Tunnel; dadurch merke ich erst, auf welcher Straße auf der Karte wir sind; die Karte ist alt, und hat den Straßennamen nicht. Dann biegen wir links auf Mulholland und fahren immer weiter. Ina folgt mehr ihrem Gefühl; wir wissen gar nicht, wo auf der Karte das Sobler Haus ist. Mal fahren wir eine neue Straße und geraten zum Malibu Lake; Ina telefoniert Soblers und bekommt Weisungen von Raya. Endlich kommen wir an, 4 ½! Raya kommt gelaufen ans Tor. Ich küsse sie, gehe mit ihr zum Haus. Ich sage Benedikt, dass das große ms weg ist, und ich anfangen will, Ausflüge zu unternehmen; und dies ist der erste. Das Haus liegt sehr schön, mit alten Bäumen. Innen sehr geschmackvoll eingerichtet: Screenporch, wo wir sitzen; großes Wohnzimmer mit Feuerplatz, viele Bücher, TV, und schöne Möbel. Rayas Zimmer hat Blick zum Westen, Trauben vor den Fenstern, alles Holz in natürlicher Farbe. Benedikts Zimmer, getrennt, die Wände sind in verschiedenen Farben gemalt. Nachher gehe ich mit Benedikt herum, schaue Bäume an, und noch Zimmer unten im Haus, da wohnt die Tochter mit Familie im Sommer. – Nach dem Herumgehen und Herumstehen bin ich recht müde (Ina sagt später, ich sah blass aus). Wir gehen bald. Ich sage zum Abschied, wie schön es war, sie in ihrem Eigenen zu sehen, und küsse 🕮 Raya herzlich.) Abfahrt 6:15, bald ist es ganz dunkel, Ina fährt langsam die lange Straße mit viel Biegungen. Bei der Fahrt merke ich erst richtig meine Müdigkeit. 7:45 zu Hause. Ich gleich ins Bett. Ich bin froh, dass es gut gegangen ist; und dass ich wieder anfange, auszufahren und Landschaft zu sehen. Ina ist auch froh darüber.
11 zu Dr. Mott (letzte Stunde. Ich gebe ihm Scheck 120.- für 7 Sitzungen im September und die eine heute. Ich erzähle vom Ausflug gestern, und dass ich so froh war, wieder hinauszukommen. Ich frage: Warum aber werde ich so schnell müde beim Stehen oder langsam gehen. Ich habe oft, in Princeton mit Dr. Wallis, hierüber gesprochen; meine Angst „aufrecht zu stehen“ usw.; die Angst um den Rücken; Zusammenhang mit Penis. Er: Manche Knaben haben die Furcht, dass der Penis abbricht; durch meinen frühen Verlust des Vaters blieb ich zu abhängig von der Mutter; als Student genoss ich aber die Unabhängigkeit und Selbständigkeit in Freiburg; aber nach Agnes Heirat sagte Onkel Wilhelm, es sei meine Pflicht, wieder zu der einsamen Mutter zurückzugehen, was ich nicht gerne tat. Er: Das war auch verkehrt, es wäre besser gewesen, wegzubleiben. Ich: Ich machte mich aber unabhängiger als früher, gründete einen neuen Kreis in Jena. Ich: Das Verstehen des Ursprungs der Ängste hilft aber noch nicht, sie loszuwerden; wie kann ich das? Er ist der Expert, er soll es irgendwie bewirken! Er: Er akzeptiert meine Herausforderung; aber er kann wenig tun, weil die genaue Ursache nicht klar geworden ist; die Hauptsache ist nicht, dass ich es mir erklären kann, sondern dass ich die alten Gefühle wieder erlebe und in den jetzigen erkenne; die „Gummistränge“ zur Mutter, und jetzt zum Heim, wo Sicherheit ist; die Müdigkeit kommt zum großen Teil aus der Angst. Plötzlich ist die Stunde um! Ich stehe schon auf, kann nur ganz kurz sagen, dass ich ihm sehr danke (vielleicht gut, dass es so plötzlich kam, ich hätte doch nicht meinen Dank richtig ausdrücken können). Er: irgendmal soll ich 🕮Abschnitt am rechten Rand später vertikal markiert: ihm mal telefonisch berichten‚ wie es mir geht; auch wenn es gut geht. Ich: Meint er, in einigen Monaten? Er: Ja, wann ich will. Ich: Ist die 10 Monate-Pause die beste Zeit? Er: Ja; wenn ich ihn dabei nicht erreiche, soll ich meine Nummer bei der Vermittlung angeben; dann wird er mich zurück anrufen.)– Im Wartezimmer Augentropfen genommen. – Zum Campus, in mein Office. Lunch gegessen; gesprochen mit Kalish und Montague, und dann mit Abe Kaplan (über sein TV gestern, über den Negerfilm; er sagt, das ist der beste Film seit 20 Jahren. Ich sage, der Negerschauspieler hat mich stark beeindruckt.) – 15 Minuten auf Couch gelegen. 1-nach 3 Department Meeting (in Seminarzimmer. Ich nehme mein Kissen, sitze auf gewöhnlichem Stuhl. – Examfragen. Ich bringe wieder vor, dass historische Fragen nicht Übergewicht haben sollen. – Über Einladungen von Auswärtigen für öffentliche oder Kolloquiumsvorträge.) Nachher ziemlich müde. Heute ist der heißeste Tag dies Jahr, (99 ° F).
Wieder heiß. –Schäfer telefoniert. Er hat den Kontrakt mit ONR bekommen, die Zahlen sind wie in meinem modifizierten Budget; aber der Kontrakt ist noch nicht „exekutiert“; das dauert noch ungefähr 30 Tage! Erst dann werde ich ihn bekommen; und dann erst kann ich Beträge vom Controller ziehen. – Ich lese Seminar Transkript (erste Sitzung fertig.) – Spät nachmittags fühle ich etwas im Rücken. Ich gehe aber munter spazieren bis Montana. Dann hingelegt; abends dreimal ½ Miltown. Abends später Musik gehört; ein ganz wenig getanzt. Gut geschlafen.
Über Pr. – 12-2 Bohnert hier. (Er sagt, es geht ihm jetzt besonders gut, besonders während der Arbeitswoche. Er wird Kurse nehmen in Mathematik, abends, in University Extension; die Firma zahlen die Tuition.Sinn? Dieses Semester über Laplace Transform.)
Über Pr.
Wiederholungszeichen: Über Pr.. – Mittags Bob Mathers hier (er bringt uns Forellen mit, die er gestern in den Bergen gefangen hat. Er erzählt von den 10 Tagen in den Bergen im Sept.). 🕮
3-5 Seminar. (Ina records auf Tape, wie bisher.)
Über Pr. (2 benachbarte Prädikate; die versuchten Funktionen gehen nicht). – Abends gebadet.
Über Pr. – Nachmittags 2. Ausflug; nach Topanga zu Pikes. (Über Ozean Landstraße. Wir hatten geplant, über Mulholland zurück; aber da der Motor zuweilen aussetzt, fahren wir zur Vorsicht denselben Weg zurück. Schöne Berge, das Haus unter netten Bäumen, alles elektrisch; in einem extra Häuschen, früher Garage, hat er nettes Study. – Das Baby ist allerhand Belastung für sie, weil sie dadurch viel ungewohnte Einsamkeit hat. Sie hat bisher im Deans Office gearbeitet; sie hat immer verdient während seines Grad. Studiums. – Er spricht über sein Asthma, besonders in Adoleszenz, oft wenn Aufregung kam. – Ich überlege, ob Topanga für uns später geeignet wäre. Es hat schöne Landschaft, ungewöhnlich schön so nahe einer großen Stadt; Nachteil: zuweilen Wassermangel, Feuergefahr durch laufende Feuer im trockenen Gebüsch; zuweilen bei starkem Regen Überflutung.) Wir sind dort 3¾-5 ½.
Vormittags Haarschneider. – Ganzen Tag Pr.
10 ½ – 2 ½Mathews und Kuhns hier. An Pr (endlich eine Lösung für 2 nahe Prädikate).
An Pr (Wiederholungszeichen: (endlich eine Lösung für 2 nahe Prädikate). 12-9 (!) Wim hier, 12 ½ – 3 Mia. (Sie beklagt sich, dass wir sie nicht anrufen!) – Wir sitzen im Patio; dann essen wir 4 draußen, bis 3. – (Nachher fahren die 3 auf den Pazific Straße, weil unser Auto mal schnell gefahren werden muss; dann gehen sie noch zu Mia, die sich anscheinend gut mit Wim verträgt; Ina hatte die Einladung heute gemacht, um die beiden zusammenzubringen). Ina und Wim kommen zurück um 7 ½. Er geht um 9.
An Pr.– Gelesen: von Neumann 1925, Einwände gegen beschränktes Axiom, veranlasst durch Brief von Fraenkel. 🕮
3-5 Seminar. (In der zweiten Hälfte der ersten Stunde bleibt der Recorder immer stecken, Ina muss der Spule mit der Hand bewegen; vielleicht durch die starke Erhitzung der Maschine.) Während des Seminars war ich manchmal tense, besonders in der Pause; nachher im Auto recht müde. Nach Ausruhen im Bett fühle ich mich wieder besser.
An Pr.
10 Zahnarzt (Zähne gereinigt; 2 Reparaturen nötig, für morgen.) 11-2 Bochenski hier. (Er leidet unter der abnormalen Hitze. Er findet, dass seine Studenten eine „amerikanische Weltanschauung“ vertreten, nach der das Wohl der Gesellschaft das höchste Gut ist.) – Über Pr.
Über Pr. – (sehr heiß). – 6 ½Mia (Ina und sie gehen zum Movie vom Movieclub auf dem Campus); dann kommen beide noch zu mir um 11h (und Mia bleibt noch bei Ina bis 12h !).
Über Pr. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen Über Pr.. – 2 – 5 ½ (!) David und René Kaplan hier. (Er schreibt mit Montague Aufsatz über Paradox des Richterspruches. – Er ist sehr erstaunt, dass das Department ca$ 2.50 pro Teilnehmer an der Departmentparty rechnet.) – Abends spät schöne Musik: Schubert Quintett, etwas wehmütig. Spät (kurz vor 11) zusammen; gut (seit 28.9.).
Über Pr. – Abends ruft Fraenkel plötzlich an. (Er ist in L.A., hat meinen Brief mit Vortragseinladung noch nicht bekommen, ist bereit, über Auswahlaxiom vorzutragen). Ich rufe Departmentsleute an; endlich erreiche ich Kalish; der will Vortrag für Do arrangieren.
Viel telefoniert. Auch Fernruf von Washington (Dr. Yevis?); ob ich nächsten Mai zu einer Konferenz von Wissenschaftlern verschiedener Gebiete kommen will, in Chic.; über Systeme mit Information und Lernen; ich sage ab.) – 3-5 Seminar.
Fraenkels Mengenlehre gelesen. – Sinders Exams gelesen. 🕮– 4 ½ – 8 Fraenkel und Frau hier (Ina holt sie ab vom Hotel in Hollywood. Später kommen: Abe und Iona Kaplan, Kalish (diese 3 nicht zum Essen), Mia, und Montague. Im Wohnzimmer, weil heute kühl. Fraenkel erzählt von seinem Buch und dem mit Bar-Hillel, und Bernays Buch (was ursprünglich zur Zusammenarbeit mit ihm gemeint war). Von dem Wunderknaben, den er in einer Kibbuz fand mit 11 Jahren, jetzt 13, der schon alle Mathematik versteht. – Für Bar-Hillels Promotion erbat er Briefe von amerikanischen Philosophen und Logikern; er sagte, zu seinem Erstaunen waren einige sehr kritisch. Ich bestätige sein gutes Urteil über Bar-Hillels Begabung; ich und Ina sagen, dass manche ihn hier zu kritisch fanden. – Seine Frau ist warmherzig; sie nimmt Brouwer in Schutz gegen sehr scharfe Verurteilung von ihm. Sie erzählt mir, dass er früher sehr an Lumbago gelitten hat; ein Doktor empfahl ihm, weniger zu tun; aber er war im Gegenteil immer mehr aktiv, und wurde es dadurch los. Sie waren jetzt in der Schweiz, und haben Berge bestiegen! Sie tadelt ihn immer, wenn er sagt, dass er recht alt ist; ich sage, dass Ina dasselbe bei mir tut. Ich gebe ihm die englische Logic‚ schreibe hinein, „dem noch jungen Freund“. Er ist auch 67. – Beim Essen stellt sich auf einmal heraus, dass sie Inas eigens vorbereitetes Käsesoufflé doch nicht essen können; ich sage, es enthält kein Fleisch; er sagt, es ist aber nicht in richtiger Weise oder am richtigen Platz gemacht; seine Frau will es erklären, aber er sagt, es ist zu kompliziert.) – Mia bis 9; hört noch mit uns Radio.
4 ½Fraenkels Vortrag‚ „Das Auswahlaxiom“ (im logischen Kolloquium), vorgestern in Eile arrangiert, trotzdem ca 30-40 Leute da. Vom Department nur Montague, Kalish, Abe Kaplan (vielleicht Ruth Anna und Travis), und Bochenski. – Ich führe ihn ein, weise hin auf das bald erscheinende Buch von Fraenkel und Bar-Hillel „Grundlagen der Mengenlehre“ in Englisch. – Nur wenig Diskussion. Darum mache ich längere Comments: gut, dass Fraenkel den rein existentialen 🕮 Charakter des Axioms betont; in Russells Buch wird noch von „unendlich vielen Auswahlakten“ gesprochen; es ist aber eine rein logische Aussage; wie „\(2+3=5\)“, das von Mises als empirisch mißinterpretierte. – Nachher gibt Department kurz einen Tee, zu dem ich aber nicht gehe.) – Mia fährt mich hin und zurück. Nachher recht müde. –
Gelesen. – 6-7 Mia hier zum Abendessen. (Nachher geht sie mit Ina zum Campus, Filmclub.) – Bar-Hillel ruft an.
10-9 ganzen Tag Bar-Hillel hier (für eine Woche, mit Konsultationen bei RAND und Ramo-Wooldridge. – Er war schon bei MIT (hat aber Jeffrey nicht gesehen), und in Princeton (Hempel, Putnam, Gödel). – Er sagt, es geht jetzt gut mit Shulamith, sie hatten schöne Zeit in Europa; auch mit den Kindern ist er jetzt besser, nicht mehr so empfindlich und gereizt über Störungen. – Er erzählt, dass früher, als er Scheidung überlegte, Fraenkel verständnisvoll und tolerant war (aber mit seinen eigenen Kindern war Fraenkel tyrannisch), Frau Fraenkel ist religiös und moralisch strenger als er, auch in koscher essen. – Über Maschinenübersetzung; er sagt, man arbeitet jetzt allgemein ohne Pre-Editor. Er versucht, allen beizubringen, dass es nicht genug ist, wenn die Maschine in 90 oder 95 % richtig übersetzt; sondern wenn die Maschine nicht sicher ist, müsste sie die möglichen Alternativen angeben (was manche andere nicht wollen), sodass der Post-Editor das Richtige auswählen kann. – Er sagt, er hat immerzu Research Grant von ONR, auch während des Jahres; sie prüfen nicht nach, ob die Universität ihn teilweise vom Unterricht frei gibt; der Vertrag geht durch die Universität; und die bezieht einen großen Teil des Grants. – Über einige seiner Aufsätze. (Ich spreche dagegen, dass man nur von statements, d.h. Behauptungen, wahr und falsch sagen kann, nicht von Sätzen; er schränkt es ein: von Sätzen nur für besondere Klasse und nur derivativ.) Er möchte auch „Satz“ als nicht vollständig interpretierten Term, also theoretischen Term. – Ich frage, ob er nächsten Sommer vielleicht herkommen könnte für induktive Logik, auf meinen NSF Grant. Er: Er hat eigene Grants. Die Schwierigkeit ist, dass er für mehrere Monate nicht ohne Familie kommen möchte; 🕮 und das würde wohl zu teuer. – Rachel hat er seit 1 ½ Jahren nicht mehr gesprochen; er glaubt, die Trennung war schwerer für sie als für ihn; er sagt: es war gut, dass er es so gemacht hat, dass sie den Bruch ausgesprochen hat.)
(Bar-Hillel ist mit Kaplans; und abends bei Mia mit Bohnert, Bochenski, Ruth Anna.)
Pr gearbeitet.
Bar-Hillel ganzen Tag hier. (Ich erkläre ihm allerhand Probleme der induktiven Logik: dichte ?; universelle Gesetze; Distanz als Grundbegriff; hier fragt er: Aber wie machen wir praktische Anwendung? Ich: Das kommt später, zunächst müssen wir einfache Schemata behandeln; wie in Geometrie. – Über Research Reports. Er sagt, ich soll ONR oder Lena Bohnert um Liste von RR über Prob. fragen; er meint, Subskription für meine RR ist wohl nicht nötig; höchstens mehr Geld verlangen, und nicht größere Anzahl frei verteilen.) – Abends gebadet.
3-5 Seminar.
Ganzen Tag Bar-Hillel hier. (Über indefinite Formregeln für natürliche Sprache, z.B. für Umstellung, Ersetzung, oder Weglassen, wodurch sich archaische Ausdrücke einfügen. – Nachmittags ausführlich über Friedrich Kandi und andere Leute; er hält Beth für den besten Philosophen in Europa.)
1-3 Department Meeting (sehr lange über Adi Examen; schließlich wieder: 3 passiert.) – 5-9 Bar-Hillel, Ruth Anna und Kalish hier (Montague hat Erkältung. – Kalish berichtet über ihr Logikbuch und die neue Form von natürlicher Deduktion. Ruth Anna: Manches der Philosophie ist wichtig, besonders Kant; Reichenbach sei stark beeinflußt; wir anderen sprechen dagegen. Wir sind sehr vergnügt, und es wird viel gelacht.) 🕮
9 ½Bar-Hillel (er hat Fußschwellung; Ina nimmt ihn zum Doktor; es ist Infektion von seinem Athletfuß; er muss den Fuß baden und möglichst wenig gehen.) 12 – 1 ½Montague hier. – (Nachmittags mit BH. Über den Unterschied zwischen Quines und meiner Ansicht über analytisch. Er meint, Goodman ist zu eigensinnig; aber zwischen mir und Quine sei kein sehr wesentlicher Unterschied mehr. Ich glaube aber doch, weil Quine ausdrücklich sagt, dass seine Ablehnung von analytisch nicht darauf beruht, dass die natürlichen Sprachen vage und mehrdeutig sind. Aber B. kommt in der Diskussion doch immer wieder zurück auf Phänomene, die auf der Vagheit beruhen. Er möchte anscheinend alle (logischen, semantischen) Begriffe für natürliche Sprachen nur als Gradbegriffe einführen.) – 6 ½ – 7 ½Mia hier. (7 Bohnert holt B. ab für Dinner bei Collins. Mia und Ina fahren 7 ½ zum Movieclub; Mia nachher auch noch zu Collins.)
XI / 1958 (B. wieder zu Dr. Duncan im medi[zinischen] Gebäude von Dr. Brann; er bekommt wieder eine Injektion von Penicillin und soll weiter Fußbäder nehmen.) Wir sprechen etwas zusammen. (Er liegt seit gestern immer im Wohnzimmer auf der Couch. Später schreibt er Briefe.) Ich lese Montague. – Nachmittags sprechen wir über Interpretation der Mathematik. (Ich erkläre meine Ansicht: Für die erweiterte Beobachtungssprache mit reicher Logik haben wir auch eine Interpretation, aber von Stufe zu Stufe weniger klar; dagegen ist Interpretation der deskriptiven theoretischen Terme immer unvollständig.)
10-3 Bar-Hillel hier. (Gestern über meine Erwiderung auf Kaplan. Er fragt: warum für künstliche Sprache anstatt für natürliche? Ich: Bei natürlicher Sprache müßte man empirische Untersuchung machen, ob optative Meaning Komponente immer von kommutativer begleitet ist; meine Benutzung der künstlichen Sprache ist nur, um zu zeigen, dass diese Begleitung nicht notwendig ist. – Heute über Situation mit Maschinenübersetzung. Er sagt, vielleicht wird man in 3-5 Jahren die Methode fertig haben; sie wird aufgrund 🕮 Einsichten von Chomsky komplizierter sein, als man bisher dachte; und wahrscheinlich Post Editor doch nötig, was viele heute für unnötig halten; vielleicht sogar Pre-Editor. Es wird aber auch nötig sein, eine Maschine zu entwickeln, die gedruckte Texte lesen kann, in allen Typen; das wird vielleicht 5 Jahre dauern; das ist nötig, weil das menschliche Herstellen von getipptem oder gelochtem Band aus der gedruckten jetzt ungefähr ¼ oder mehr der ganzen Übersetzungskosten ausmacht: man muss unabhängig zweite solche Transkription machen, die Maschine vergleicht sie und markiert Abweichungen. – Die Hauptarbeit bisher wird getan für Übersetzung aus Russisch und Deutsch. Für jede Sprache würde also lange theoretische Arbeit nötig sein, um das Regelsystem aufzustellen. Die Maschinenübersetzung wird schließlich nicht viel billiger sein als menschliche Übersetzung; aber auch wenn sie etwas teurer wäre, würde sie sich lohnen, damit nicht so viel hochwertige Arbeitskraft dafür genommen wird. Ich: Und der ganze ungeheure Aufwand, ob menschlich oder durch Maschine, wäre ganz unnötig, wenn internationale Sprache verwendet würde. Ich erkläre Pei’s Idee von Komitee von Experten, eingesetzt durch Regierungen. Er meint, da würde nie eine absolute Mehrheit herauskommen. Er meint, warum nicht Apriori Sprache anstatt basiert auf Latein; ich erkläre, psychologische Gründe. Ich gegen Pei’s Auffassung, dass Kinder alle Sprachen gleich leicht lernen; aber er stimmt Pei zu; ich sage: je kommunikativer eine Struktur oder Maschine, um so länger die Zeit zum Lernen der Beherrschung. Er meint, für gewöhnliches Sprechen wäre da kaum ein Unterschied zwischen Esperanto und verschiedenen natürlichen Sprachen. Ich lehne das entschieden ab.) 12 ½ – 3 Mia hier. (Beim Essen über die Zukunft der Philosophie. Er meint, Logik und Methodologie der Wissenschaft werden sich abtrennen und selbständig machen oder zu Mathematik und Naturwissenschaften gehen. Aber es bleibt die Aufgabe, 🕮 für die emotionalen Bedürfnisse nach Weltanschauungsausdruck zu sorgen. Er meint, das wird wohl für lange Zeit durch traditionelle Philosophie geschehen. Ich: vielleicht nicht notwendig; das Bedürfnis ist da; es kann aber auch durch Kunst befriedigt werden, zusammen mit sozusagen weltlicher Religionen, d.h. Ritus und Appelle, aber ohne Lehren, die den wissenschaftlich anerkannten Theorien widersprechen.) 3h Bar-Hillel reist ab; Ina bringt ihn zum Luft Flughafen. (Er wird bis 21. in Washington sein, am 30. von NY abfliegen.) –
Endlich wieder an Pr gearbeitet. – Abends gebadet.
Zum Wählen gegangen. – 3-5 Seminar.– (Abends Wahlergebnisse am TV: großer Gewinn der Demokraten.)
Dr. Seiff (Der Druck ist weiter verringert. Die Verschlechterung des Sehfeldes ist gestoppt. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen. (Siehe mein Blatt).) – Über Pr.
1-3 Department Meeting (lange Diskussion über Flint. Ich sage, dass ich nochmal Leute angesehen habe, jetzt Beth sehr hoch stelle, und von Wright weniger. 9 Leute werden in Rankordnung gebracht.) – An Pr. – Abends zusammen, sehr gut (seit 19.10.).
An Pr. – (Abends Ina zum Movie Club; Mia ist krank.)
10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Kuhns hat Versuch gemacht, den Limit der Dichte für 2 Familien zu berechnen, aber es gibt Schwierigkeiten. – Ich erkläre meinen Versuch mit 2 benachbarten Prädikaten. – 4 – 4 ½Morewedge hier (er braucht schnell seinen D1 anstatt E, für letztes Semester, will Di morgen Papers in Briefkasten bringen.) – Über Pr.
Über Pr.– 12 ½ – 3 Mia und Wim hier.
Wiederholungszeichen: Über Pr. (Ina bringt Taperecorder zur Rep. Sie kauft neuenTaperecorder Wollensak, leichter.)) 🕮
Morewedge bringt Paper (Axiomatisierung von ! für letztes Semester. Ich lese es; es ist zu schlecht.) Seminar vorbereitet. – 3-5 Seminar (mit neuem Recorder). Nachher gesprochen mit Morewedge (er will neues Paper schreiben, in etwas 2 Wochen.) – (Heute war ich etwas tense; mittags und nachmittags je ½ Miltown.)
Über Pr.
Wiederholungszeichen: Über Pr.
Wiederholungszeichen: Über Pr.. Ich hole um 12 Bruno und Erna Klopfer ab. (Sie vom Hotel, ihn vom Campus. Sie sind erstaunt, dass ich selbst fahre. Wir sitzen im Patio, weil heute etwas wärmer. Wir nennen uns bei Vornamen, und nun auch explizit „Du „Du“ deutsch auch Ina, die seit langem zögerte. – Wir erzählen uns viele Erinnerungen aus der Jugendbewegung, auch über Korsch, Frau und Tochter.) – Abends Mia hier 6 – 7 ½ (dann geht sie mit Ina zum Movie Club).
Über Pr. [Ina Halsschmerzen]
Wiederholungszeichen: Über Pr. [Wiederholungszeichen: Ina Halsschmerzen]
Wiederholungszeichen: Über Pr.. Mittags langen Spaziergang [Wiederholungszeichen: Ina Halsschmerzen]. (Zum ersten Mal den ganzen Block: Barrington, Montana, West Gate, Chenault). – Über Pr. (nachmittags, während ich schon die Arbeit abschließen will, und unbeendet beiseite legen, um endlich anzufangen, Research Reports zu schreiben, kommt mir eine neue Idee: L hängt vielleicht nur vom ersten Argument ab; Funktion K.)
3-5 Seminar.
Vormittags Haarschneider. – An Pr gearbeitet (die Idee vom 17. geht doch nicht.)
An Pr. (2 Prädikaten Problem abgebrochen; Continuitäten geschrieben, und Notizen über nächste Schritte zu tun. Dann geredet.) – Gelesen. Nachmittags Schnupfen. –🕮
Wenig geschlafen wegen Schnupfen. Meist im Bett geblieben, aber zu Mahlzeiten auf. Zeitschriften gelesen.
Die Nacht war etwas besser, aber ich bleibe meist im Bett, nur zu Mahlzeiten auf. (Einiges gelesen; Bib-Karten geschrieben. Gordons ms über neue Gödel Numerierung gelesen, Teil seiner Thesis.)
Noch Erkältung im Kopf, aber etwas besser; meist im Bett. (Philosophische Zeitschriften gelesen.) 4 ½ – 5 ½Gordon Mathews mit Frau und 3 Töchtern hier. (Wir sitzen im Wohnzimmer zusammen; die Kinder benehmen sich ordentlich; gehen manchmal zum Hund hinaus, der aber zu wild für sie ist. – Ich spreche mit Gordon über den Teil seiner Thesis, den ich gestern gelesen habe; über Aussagenkalküle. Ich schlage vor, die Gödel Nummer erst aufgrund der disjunktiven Normalform zu bestimmen, und zwar mit multipler Disjunktion und Konjunktion; das gibt kleinere Zahlen.)
Wieder aufgestanden. Allerhand gelesen. (Gordons Thesis; Z philosophische Zeitschriften.) Mittags Spaziergang. – Abends um 9 oder 10 etwas Magenstörung (schon mehrere Tage; gestern und heute ich etwas half & half. Nach 12 doch noch Schmerzen; ich nehme Heizkissen; das hilft etwas. Ich schlafe; um 2 ½ wache ich auf, mit starken Magenschmerzen, krampfartig. Ina ist noch wach; sie bringt mir Eiscreme, und ich nehme Pro-Banthine. Dann wird es allmählich besser. Unruhig geschlafen, viel geträumt.)
Vormittags im Bett geblieben, außer zu den Mahlzeiten. – 3-5 Seminar. (Ich bin noch etwas heiser, aber es geht gut.) – Nachts ein wenig Magenschmerz; aber mit Hilfe von Pro-Banthine, Half und Half, und Heizkissen ist es nicht schlimm.)
An Pr (AS). – Sachen gelesen. –🕮 Nachts unruhig geschlafen; einige Zeit etwas Magenschmerz; ich hole mir Eiscreme.)
An Pr (AS). – (Nachts wie gestern.)
11-12 Ahmad hier (junger Mann aus Pakistan, arbeitet für Regierung; interessiert an Logik, siehe Karte K! Er nimmt Fotos.) – Nachmittags angefangen Arbeit an 2. Auflage „Logik“ für Springer. (Nachts Magenschmerzen; schlecht geschlafen.)
An deutscher Logik. – (Ich fange jetzt doch an, die strengere Magendiät zu halten; hauptsächlich Toast, Grießbrei, gekochte Eier, Milch. Über tags geht’s mir ganz gut. Aber nachts zwischen 3 und 4 unangenehme Magenschmerzen.)
12 ½ – 2 ½David und René Kaplan hier. (Wir sitzen im Patio. Über die Möglichkeit einer Junior Fellowship für David in Harvard. René sagt, sie ist selbstverständlich bereit, überall hin zu gehen, wo David etwas Gutes findet; das Haus würde sie leicht vermieten. David sagt, dass früher, vermutlich Tarski, ein solches Gesuch für Montague gemacht hat; er ist interviewt worden, aber hat es nicht bekommen. – Über Renés Thesisplan. Sie möchte empirische Untersuchung machen, basiert auf Material in Students Health usw., wie sich die Voraussagen von Psychiatern und anderen in Bezug auf sexuelle Entwicklung bestätigt haben. Sie ist sehr interessiert an Meehl’s kleinem Buch. Sie ist nicht sicher, ob sie Methodologien jetzt schnell lesen sollte, für mündliches Exam Mitte Januar. Ich sage, lieber nicht; in der These soll sie die methodologische Seite nicht zu sehr betonen, weil sie sonst sehr vieles, das sie noch nicht kennt, lesen müßte. Sie akzeptiert das ohne große Enttäuschung (sie hatte gehofft, dass ich in ihr Komitee kommen würde); sie sagt, ob sie denn zuweilen mit mir sprechen kann, wenn sie bei der These methodologische Probleme hat; ich: natürlich immer.) – An deutscher Logik. – Abends 9-nach 11 am TV sehen wir „Random “; 🕮 es berührt bewegt mich wieder stark. – (Abends gegen 12h bringt Ina mir noch Toast und Eiscreme; ich habe mir vorher schon Bottle mit Half und Half geholt. Dann muss ich eingeschlafen sein, aber dazwischen noch mein Licht ausgeschaltet haben. Ich erwache 3:45 AM; habe zu meinem Erstaunen gar keine Magenbeschwerden; vor dem Einschlafen habe ich versäumt: Augensalbe, Half und Half, Pro-Banthine, Heizkissen. Trotzdem gut geschlafen. Ich nehme Augentropfen; esse Toast und Half und Half, nehme Pro-Banthine. Dann schlafe ich weiter gut!)
XII / 1958 An deutscher Logik. – Abends gebadet. (Nachts gut geschlafen; in der Mitte aufgewacht und etwas gegessen.)
3-5 Seminar. – (Abends Magen etwas ungemütlich; aber doch ziemlich gut geschlafen, keine Magenschmerzen, ohne Heizkissen.)
Deutsche Logik. – 4 Promotionskomitee in HB (Chairman: Prof. With, Art; über Prof. Raymond Mer, Musik, zu Full Professor; einstimmig angenommen.) – (Nachts gut geschlafen.)
1-3 Department Meeting (Abe Kaplan schlägt vor, im Mai eine regionale Konferenz zu machen, und zwar in Arrowhead. Nach langer Diskussion zeigt sich, dass wenig Enthusiasmus für die Konferenz besteht; und der anfangs gefasste Beschluss, überhaupt eine zu halten, wird umgestoßen, mit allen gegen 2 Stimmen (Kaplan und Pike). – Brief an Schäfer geschrieben, aufgrund von einer Entwurf (Rechtfertigung für nachträgliche Zahlung für Sommer); 2 Stunden! – (Nachts gut geschlafen.)
Deutsche Logik. – 3-4 Promotionskomitee von Prof. Bonno Department Französisch; dabei Howard (Englisch) und Hall (Deutsch). Über Carl Hagge. Er ist lange Assoz. Prof. hat aber nichts veröffentlicht. Die Administration schlägt vor, ihn Assoz. Prof. Step IV zu machen; aber dann ist keine Chance mehr für Promotion später. Wir sind alle dagegen, weil das Department nicht consultiert wurde.) – 6-7 Mia hier (beide ins Movie). 🕮
10-11 Ed Sayles hier (über sein ms, Aufsatz über Collingwood; Referenzen zu meiner „Ontologie“; er arbeitet es aus, und will es bei APA Meeting vortragen.) – 12-2 Bohnert hier (es geht ihm besser. Er ist sehr interesiert an seiner Arbeit, sucht Studenten dafür. Er arbeitet an uhrengesteuerten kleinen Rechenmaschinen für Luftzeuge.) – An deutscher Logik gearbeitet.
Wiederholungszeichen: An deutscher Logik gearbeitet
Wiederholungszeichen: An deutscher Logik gearbeitet. Mittags Benedikt Sobler hier.
3-5 Seminar. (Vorher zum Büro, Report von Prof. Bonno unterschrieben.)
An deutscher Logik. – 12-1 Prof. Verzeano hier (er möchte Rat für Hauskauf in S. Fe. Ich rate, Picha aufzusuchen. – Er erzählt ausführlich von seinen Experimenten in Gehirn. Mit elektrischem Strom; da kann er Neuronenstromkreise feststellen und Operationen zeitlich messen. Unterschiede zwischen Wachen und Schlafen; Begriff von „bewusst“. Später möchte er das theoretisch-philosophisch untersuchen; ich sage, dann werde ich gerne mit ihm sprechen. Er sagt, wenn ich ihn in seinem biophysischen Lab im Medical Center besuchen will, zeigt er mir Bilder, Kurven, Schemata usw. Er fragt nach meinen Veröffentlichungen über „Bewusstsein“; ich: keine; ich zeige ihm Feigls 2 Bände, die will er kaufen.)
Yost telefoniert: Ich brauche nicht zum Meeting zu kommen. – Nachmittags zur Übung im Auto herumgefahren. – Abends gebadet.
Vormittags nach Culver City für Prüfung für Drivers License. (Ich mache die geschriebenen Fragen ohne Fehler! Bei der Augenprüfung kann ich alles bis 6 erkennen, aber nicht 7; das scheint zu genügen. Es auch wird auch 🕮 Foto genommen; aber keine Fahrprüfung! So war mein gestriges Üben ganz unnötig.) – Helmer-Rescher gelesen. – An Logik.
10-2 Mathews und Kuhns hier. (Ich erkläre genauer die Probleme meines neuen Approachs für Distanz, mit 2 Prädikaten. Ich gebe Kuhns den ganzen Folder. Mathews sagt, der Laplace Transform scheint nicht anwendbar, weil die Distanzgleichung hier nicht linear ist. – Über Erhöhung ihrer Assistentengebühren; ich werde das für 1. Febr. ansuchen; sie werden mir biographische Daten schreiben.) – Logik. – Abends spät zusammen (seit 6.11., wegen Erkältung); sehr gut.
12 ½ – 3 zu Helmers (zum ersten Mal seit Wochen, wegen Erkältungen und anderem in beiden Familien. – Mit Olaf über das RAND Paper „Hesade“; ich habe es nur halb gelesen bisher, ich stimme ihrer Hauptauffassung zu, dass man für Sozialwissenschaften neue Methoden von Vorraussagen entwickeln muss. Aber ich mache Einwände zu einigem, was sie über Wahrscheinlichkeit und dc sagen. Er hat immer noch die alten Bedenken gegen Apriori Wahrscheinlichkeit; anscheinend sind das Nachwirkungen der Reichenbachschen Faktorinterpretation. Ich betone, dass es Unterschied zwischen rationalem und nicht-rationalem Wetten gibt, auch wenn die Evidenz nicht statistische Information enthält.) – An Logik. – (Abends Wim hier.)
Inas Geburtstag; sie hat sich, als Geschenk von mir, Rock und hellblauen Sweater gekauft. –An deutscher Logik. 4-6 Vortrag Austin.
Di, 16.12.1958
3-4 letztes Seminar (letztes bevor
Prof. Katseva hier 11 ½ – 2 ½. (Abe Kaplan bringt ihn, und bleibt kurze Zeit. –K. ist von Universität Tokyo, Head von japanischer philosophischen Gesellschaft, war im September als japanischer Delegierter beim internationalen Philosophenkongress Venedig. Er ist hauptsächlich interessiert an Geschichte der Philosophie, hat geschrieben über Descartes und Spinoza; will den Unterricht in Philosophie in Japan beeinflussen, sodass mehr Beachtung zu westlicher Philosophie gegeben wird, besonders Amerika. Er hat viele Philosophen in U.S. besucht. 🕮 Er spricht gut englisch und deutsch, ist aber zurückhaltend in Äußerung von philosophischem Standpunkt, und noch mehr im Politischen; ich spreche aber über allerhand, auch was ich über die Weltlage denke, usw.) – 4-6 Vortrag Austin (als Department Colloquium, über „Intending“. Er vergleicht die 3 Fragen „intentionally“, „on purpose“ und „deliberately“, bringt zahllose Beispiele, wo sie zusammen anwendbar sind, oder nur eine, und dergleichen, ohne zu erklären, was ihre Bedeutung ist. Ich werde ungeduldig und geb. Endlich, gegen Ende der Stunde, sagt er, was sie bedeuten; aber hauptsächlich in idiomatischen Phrasen erläutert, die er immer wiederholt (z.B. „what are you doing?“ im Sinne von „welche Absicht hast Du “, oder auch „was bist Du up to?“). Das Ganze hätte er in 5 Minuten am Anfang erklären können. So war das Ganze recht unbefriedigend, obwohl er geschickt und fließend spricht. In der Diskussion kommt nichts Richtiges heraus. Die Einwände von Montague und David versteht er überhaupt nicht (sie waren auch nicht klar formuliert, ich dachte, vielleicht bin ich der einzige, der verstand, worauf sie hinaus wollten. – Das Ganze war sehr gut als Beispiel für Philosophieren.) Mia fährt mich hin und zurück.
3-5 Seminar (letztes vor den Ferien). – Meine Diät mache ich jetzt schon liberaler, aber noch ohne Kaffee und Salat.
11 ½ – 3 Prof. RomanSuszko aus Warschau zum ersten Mal hier. (Er kommt durch Ford Foundation für einige Monate. Er hat hauptsächlich mit Ajdukiewicz gearbeitet. Hauptinteresse ist Sprachen, Interpretation, syntaktische Struktur. Er kennt meine Sachen, auch Bar-Hillel, den er in Amsterdam getroffen hat, und Chomskys Aufsätze, den er besuchen will. Er spricht lieber deutsch, nicht gut englisch, kann es aber gut lesen. Er ist eben außerordentlicher Professor geworden. Er ist 🕮 intelligent, aber spricht manchmal unter großer Spannung, bis er herausbringen kann, was er meint. – Beim Essen erzählt er vom Leben in Polen, von Ajdukiewicz und Kotarbinski usw.) – 5 – 5 ½Ahmad hier, Olaf bringt ihn. (Er war bei RAND, um über Spieltheorie zu sprechen, mit Williams und anderen; er bringt Vergrößerungen der Fotos, die er hier genommen hat, auch von mir am Schreibtisch; gute Bilder, aber ich schaue etwas müde und resigniert aus. Ich gebe ihm „Found.s“ , lila-Heft und Test.; alle Bücher hat er, außer Formalisierung, das ich nicht habe.) – (Ina zu Methodisten.)
TP gelesen. – 1-3¼ Department Meeting (Main: Thesisplan, Gesellschaftsethik der britischen analytischen Philosophen. Über Flint. Kaplan betont, dass wir die humanistische Seite stärken müssen, da wir sonst in den Ruf der Einseitigkeit kommen, wie Chicago.)
Vormittags Bochenski kurz hier (unangemeldet; bringt großen Bund mit 5 Pfund Schokoladen candies!) – Vor dem Lunch langer Spaziergang. – Nach dem Lunch nehme ich Ina mit zu mir; zusammen (seit 18.), sehr gut. – 6 – 7 ½Mia und Frankie hier. (Er sagt, auf seinen Vorschlag wird die Analyse in einigen Tagen beendet; er fühlt sich nicht wohl in dieser beunruhigenden Periode. Mia erzählt, nachdem er gegangen ist, dass er schlechte Grades hat, sie ist besorgt, ob er den B.A. im Juni bekommen wird. Sie überlegt, ob sie ihn alleine, anstatt beide zusammen, im Sommer nach Europa fahren lassen soll.) (Mia und Ina zum Movie.)
11 ½ – 3 Kalish hier (zum ersten Mal seit langem. Er hat vor einigen Monaten Analyse aufgegeben; der Doktor schien ihm nicht der richtige. Micheline schreibt aus London: Sie hat angefangen, anstatt Anthropologie, Philosophie zu studieren bei Popper! Er hat kürzlich Veronika wiedergesehen, seit langem zum ersten Mal; sagt, sie ist sehr nett und gescheit, auch gut in Logik. Im Sommer machte er Bekanntschaft einer netten Frau, 🕮 aber es war doch nichts für die Dauer, weil er jetzt zu anspruchsvoll ist. Er erzählt von Kaplans Zornausbruch darüber, dass Church für Flint an erster Stelle herauskam.)
Brief an Chacha geschrieben (nach Mexiko). – 4-7 Cocktailparty bei Moody’s (wir nehmen mit: Doris, Suszko, Mia. – Schönes Haus in Pac. Pal., hoch hinauf am Berg. – Mit Yost über Kaplan; ich sage, es hat einige Berechtigung, dass die humanistische Seite bei Einladungen betont wird. Er sagt, er habe keine Idee, was damit gemeint sei, „Kultur“ usw. – Mit Wes, kurze Zeit auch seine Frau. Moody über Metaphysik, (er soll nächstes Seminar geben), dabei Montague und Ruth Anna; Moody versteht unter Metaphysik die Metatheorie großer grundlegender Begriffe. Er möchte mal mit mir und Bochenski sprechen über Probleme der Propositionen, Freges Auffassung davon, usw. –Dean Dodd und Frau; erst erkenne ich ihn nicht! Ich sage, wie glücklich ich bin, noch ein weiteres Jahr zu haben. Er: Sie haben kürzlich im Retirement Komitee beschlossen, die Prozedur von Wiederernennung zu beschleunigen; er wird mein Gesuch von den Departments anfordern; er hofft, in 2-3 Wochen mir schon sagen zu können, was daraus wird (andererseits sagt er aber, es muss doch alles durch die Regents gehen). Ich erzähle ihm von Sprouls Brief. Seine Frau erzählt mir von ihrer weiten Reise im nahen Osten, und Griechenland; sie hat Geschichte oder sowas studiert. – Eine Zeit mit Mia und Suszko auf dem Sofa; sie ist die ganze Zeit mit ihm. Am Ende bleiben beide noch. Wollen noch mit Ruth Anna und Montague irgendwohin gehen.) Zu Bei der Rückfahrt und zuhause doch recht müde; ich war aber froh, dass ich bei der Party nicht zu müde war, oft aufstand (ich hatte kein Kissen mit) usw.
11 ½ – 2 Montague hier. (Über seinen Aufsatz Determinism, über Churchs Definition von „random🕮 sequence“. Über Unterschied zwischen Random und Disorder. Über statistische Wahrscheinlichkeit; er akzeptiert, die Limes Definition; er zweifelt, ob man sinnvoll für pr als physikalische Eigenschaft im Einzelfall sprechen kann. – Beim Lunch über Schwierigkeiten mit seinem Haus; er will Prozess machen, weil der Verkäufer durch vage Angaben ihn hat glauben machen, dass das Grundstück bis zum Zaun an der Straße dazu gehört, aber das Stück zwischen Straße und beinahe am Haus gehört der Stadt. – Sie waren gestern Nacht noch bis 3:30 zusammen! Er sagt selbst, dass er daher heute etwas inkohärent ist.) – Nachmittags endlich wieder an der deutschen Logik gearbeitet.
11-1 Gordon Mathews hier. (Er bringt die fertige Thesis. – Er will sich weiter umhören für Assistenten für mich. - Ich erzähle von Austins Vortrag.) – Vorher: Haarschneider. – An Logik.
3 ½ – 6 Abe Kaplan hier (er hatte sich sehr aufgeregt, dass bei der Departmentabstimmung für Flintprofessur, Church an erster Stelle war. Ich beruhige ihn; wir werden im Januar alles ausführlich im Department besprechen, er wird dann Gelegenheit haben, seinen Wunsch zu begründen, dass die humanistische Seite der Philosophie mehr berücksichtigt werden soll. – Er liest mir aus ms über Mysticism vor, für seinen presidential Vortrag; „sense“ (für Intellekt) und „sensibility“ (für unmittelbares Erleben, besonders Mystik, glaube ich) scheinen mir seltsame Terme; mir wird nicht klar, was er genau damit meint. Darum sage ich auch nur, dass ich Bedenken habe aber nicht widersprechen will, wenn er dort sagt, dass ich und Tarski auch für „Sensibility“ sind oder so ähnlich. Er ist erschüttert durch den plötzlichen Tod ihres kleinen Hundes. Ich nehme an allen Sorgen und Kummer , und Gedanken über Department lebhaft Anteil; und er ist sehr gerührt darüber. Ich betone, dass trotz aller Gegensätze die persönliche Atmosphäre in unserem Department besser ist als in allen anderen, die ich kenne.) – Abends hören wir schöne Mozartmusik.
12 – 2 ½Mia, Wim und Suszko hier. – 4 – 5 ½René und David Kaplan hier (er ist verwirrt dadurch, 🕮 dass alle Professoren ihm ganz verschiedene Antworten gegeben haben darüber, was die Aufgabe des Philosophen ist und was daher im Qualifying Examen gefordert wird. Besonders erstaunlich Abe Kaplan: Der Philosoph muss die Welt kennen, damit er überall Stellung nehmen kann, z.B. über Rassenfrage, Stadtplanung, usw.)
An deutscher Logik. – Abends gebadet. Danach etwas im Rücken gespürt; nichts Besonderes, trotzdem tense und empfindlich; ½ Miltown.
Ich fühle mich wieder besser. – Logik.
Helmer-Rescher Memorandum zu Ende gelesen. – 1-3 zu Helmers (ich sage, ich stimme im zweiten Teil des Aufsatzes ziemlich allem zu. Aber da ist Problem: Kann man in der Mathematik Schätzungen machen; das ist fundamental anders als mit empirischen Voraussagen. Olaf glaubt, dass gehe doch, z.B. Voraussagen über Ergebnisse, die ein Mathematiker oder Rechenmaschine finden wird; aber ich glaube, so geht das nicht. und daher ist Schätzung von dc ein problematischer Begriff. – Olaf vererbt mir schöne Slippers, die seine Mutter ihm zu Weihnachten geschickt hat und die ihm zu klein seien. Sie haben die Mutter wieder eingeladen, wenn auch mit großen Bedenken!) – Deutsche Logik.
Deutsche Logik. – Nachmittags etwas tense; ½ Miltown.
Wiederholungszeichen: Deutsche Logik. 12 ½ – 2 Suszko hier. (Er bringt 2 mse.) – Suszkos ms gelesen.
Von Wright und Malcolm über Wittgenstein gelesen.
I / 1959aJahr später rot unterstrichen.Wiederholungszeichen: Von Wright und Malcolm über Wittgenstein gelesen.– Gordon Mathews Thesis gelesen. – Abends Wim hier.
Logik. –
Wiederholungszeichen: Logik. – 12 ½ – 3 Bohnert hier. 🕮 Er sagt, dass er Geld zusammenspart, um später, aber erst nach dem Sommer, mal wieder Urlaub zu nehmen, um endlich den Ph.D. fertig zu machen; wahrscheinlich etwas über Ramsey Satz.
Deutsche Logik. – (Gordon Mathews hat seine Frau vom Hospital geholt; sie hatte wieder eine Misscarriage.) – Brief an Schilpp-Contributors geschrieben. – Nachmittags sehen wir zusammen am TV Aischylos’ Orestie.
Logik. – 12 ½ – 2 David Kaplan hier (er bringt Unterlagen für Erneuerung seiner NSF Fellowship, und für Harvey Junior Fell. Er gibt mir ms, das er mit Montague zusammen geschrieben hat; er erzählt, dass keiner eine erste Version davon geschrieben hat; sondern zusammen sprechend haben sie jeden Punkt geklärt und dann jeden Satz zusammen formuliert, zuweilen nach einigem Discrepant; mir scheint das eine Zeitverschwendung; er sagt, er kann nicht gut alleine etwas denken, viel besser im Gespräch.) – 4-8 Suszko hier (ich mache Comment zu den beiden msen, die ich gelesen habe; als Intensionen will er äquivalente Klassenvariablen Ausdrücke inbezug auf L-Äquivalenz nennen. Ich: Das geht natürlich; Russell hat es schon vorgeschlagen; aber das ist keine richtige Explikation des üblichen Begriffs der Intension. – Er erklärt mir auch ein System von vierwertiger Logik; Interpretation: bestimmt als wahr (d.h. logische Folge von einer nicht spezialisierten Faktenkenntnis) usw.; Theoreme sind die Sätze, die für beliebige Kenntnis gelten ; Modalitätslogik ist ein Spezialfall. (Ich: Ja, nämlich für größere Vorkenntnis. – Er ist gut im Formalisieren und Definieren; nicht immer ganz klar inbezug auf philosophisches Explikandum.)) Ich bin zwar müde, aber wir behalten ihn doch noch hier für Abendessen. 🕮
Seminar vorbereitet. – 11h plötzlich ist Paul Ruthling hier. Anscheinend auf Reise für Silberverkauf. Er sagt, die Reise ist zu spät, und er hat auch nicht genug Material, weil er in Scottsdale keine Werkstatt hat. – Ina ist zurückhaltend, von ihrem Ärger über seine Behandlung der Hausprobleme in Phoenix zu sprechen. Ich bringe es aber auf und sage, dass wir nun denken, es wäre besser gewesen, das Ganze nicht zu machen, weil Mischung von Freundschaft und Geschäft leicht zu Verstimmung führt. Er sagt, wenn wir das Haus nicht wollten, könnten wir es ja bald mit Profit verkaufen. Ich: Zuerst ist es nur Verlust; aber wir würden vorziehen, es zu verkaufen, wenn der Verlust nicht groß wäre. Nachher spricht er von 8-900 $ Profit jährlich aus den Mietzahlungen! Ich frage erstaunt, wieso? Er: Warum will ich das nicht Profit nennen. Ina sagt ihm, dass von den $ 111, die wir jetzt monatlich zahlen, nur 27 Investment sind, alles andere ist Steuer, Zinsen, usw. (also 84). Wenn wir dazu noch Reparaturen, Zinsverlust usw. rechnen, kommt ein Profit überhaupt nur heraus, wenn die Miete hoch genug ist. Ich sage auch, dass Ina sich sehr geärgert hat, weil er durch Abwesenheit Dinge liegen ließ, und sie es nicht wagte, selbst einzugreifen, um ihn nicht böse zu machen. Er mag aber gar nicht verstehen. Er sagt, nur die Stagg Leute hätten einiges gegen seine Angaben getan; sonst sei alles richtig gewesen. – Wir fordern ihn auf, morgen wiederzukommen, zum Lunch.) – 3-5 Seminar. (Auch Suszko ist da. Er spricht, um Campanellas Messzahlen zu erklären; aber das ist für die Studenten schwer verständlich, auch durch seine schlechte Aussprache.)
12-2 Ruthling noch mal hier (er sagt, wenn er einen Käufer für das Haus findet, sollten wir keinen Real Estate Agent nehmen, um die Kommission zu sparen. – Für Verkauf ist keine Schwierigkeit mit FHA, vorausgesetzt, dass der Käufer ihre Bedingungen erfüllt. – Heute sprechen wir nicht mehr über das, was er versäumt hat; so bleibt es freundlicher. Wir kaufen einige Zeitschriften.) – An Logik. –🕮
1 – 3 ½Department Meeting (über Flint Prof. Ich mache persönliche Bemerkung (wegen Kaplans Aufregung im Dez.): Die persönlichen Beziehungen sind, trotz aller Gegensätze, in diesem Department besser als in irgendeinem anderen Philosophie Department, das ich kenne. Wir sprechen offen mit einander; keiner soll denken, dass seine Argumente nicht ernst beachtet werden. Dann diskutieren wir 2 Stunden, aber es ist es wert, weil alle danach besseres Gefühl haben, dass keine Richtung hier unterdrückt wird. – Wir beschließen, alle Flint Kandidaten in 3 Kategorien einzuteilen: analytische Philosophen, Philosophen mit anderem Approach, Nicht-Philosophen. Dann soll bei der Abstimmung jeder in seinen ersten vier Namen alle vier Kategorien vertreten haben, ebenso in den zweiten vier, usw.) –Officestunde (kein Student kommt! Kalish und dann auch Mayerhoff sitzen bei mir, und wir sprechen noch darüber, dass wir alle eine „balance“ wünschen.) – 4:10.
An Logik. – 3-4¾mündliches Final Exam von Gordon Mathews. (Er trägt vor über die These. Dann wird über verschiedene Probleme davon gesprochen. Keine Examensfragen. Dabei: Swift, Horne, Mehlkopf und …)
12 – 12 ½Morewedge hier (er will für das vergangene Spring Semester 58 2 neue TP schreiben: über die Natur der Logik; und AS aufgrund von Whiteheads Methode von Abstraktion.) – 1 – 2 ½Mia hier. - Logik.
Logik. – 12 – 3 ½Bochenski und Moody hier. (Sie wollten etwas besprechen über Propositions und andere semantische Begriffe, um Beziehung zur mittelalterlichen Terminologie herzustellen. Bochenski sagt, dass die mittelalterlichen Logiker mit ‚Proposition‘ meinten: (1) den Satz, (2) etwas Mentales, das aber doch als Zeichen galt, sodass sie von seiner Signifikation sprachen! (Daher habe Church nicht Recht, dass sie ‚Prop‘ in unserem Sinne verstanden.) – Ich mache das klar, dass „es ist wahr, dass …“ nicht der semantische Begriff ist, sondern ein triviales Verknüpfungszeichen in der 🕮 Objektsprache. Bochenski sagt aber, dass die mittelalterlichen Logiker sicher den semantischen Begriff meinten; sie interpretierten solche Sätze mit „das“ als Sätze über Propositionen, also (nach Obigem) über Sätze! (Ich bin nicht ganz überzeugt; vielleicht war ‚Prop.‘ bei ihnen zweideutig, wie bei Russell?). – Moodys Formulierungen sind oft nicht klar und nicht korrekt. Bochenski korrigiert ihn, als er sagt, dass wir die Wahrheit dem Sagen eines Satzes zuschreiben; Moody wiederholt den Fehler, ich erkläre es nochmal; trotzdem wiederholt er es immer wieder. Nach dem Einiges ist interessant im Gespräch; aber schließlich bin ich müde, nach dem Essen, und sie sprechen zu viel über Unterschiede der verschiedenen Autoren. Wir sitzen im Patio, auch zum Essen, milder Tag. Moody sagt, dass Dean Dodd interessiert ist, Bochenski wieder herzubringen; ich sage, wir würden uns alle freuen, wenn er wiederkäme.) – 4 ½ – 6 ½zu Eksteins (in Westgate, nahe von hier. Er zeigt sein Study, mit Stolz den Aufbau, und Testability und anderes, was er selbst gebunden hat. Über Wisdom; unsere verfehlte Diskussion; er war auch entttäuscht; er hat sein Paper für das Symposion Wisdom vorher gegeben, worin er philosophische, methodologische Fragen über Analyse aufwirft; aber Wisdom hatte nichts dazu zu sagen. Er wünscht sehr, dass wir uns öfter informell sehen, einfach anrufen.)
Logik. – Nachmittags 4-5 bei Dr. Seiff. (Der Druck im rechten Auge ist 4 Stunden nach den Tropfen auf 28 angestiegen; also wichtig, die Tropfen immer zu nehmen. Aber sie haben den Prozess im Auge aufgehalten; er sagt, kein Grund, anzunehmen, dass das Auge nicht erhalten werden könne solange ich lebe. Ich soll genau fortfahren wie bisher, und nach 2 Monaten wiederkommen.)
3-5 letztes Seminar.🕮
3 ½ – 5 Professor Frondizi (in der Lounge, mit dem Department. Er ist der Bruder des Präsidenten von Argentinien; ist jetzt Präsident der Universität von B.-A., 30000 Studenten! War bisher Professor der Philosophie. Studierte in Harvard mit Whitehead, Lewis, Perry. Während des Peron Regimes war er in U.S. im Exil, Visiting Professor in Yale. Hauptinteresse: Ethik. Er wollte besonders mich sprechen; sagt, dass er mich zitiert hat im Buch über Ethik . Ich: Die alten Formulierungen sind inadäquat, im Schilpp Band werde ich heutige Auffassung darstellen. Er fragt nach Unterschied zu früher. Ich betone: nicht die gegenwärtigen Emotionen werde im Werturteil ausgedrückt, sondern Abwägung der Konsequenzen, wie Dewey betont hat. Aber doch kognitivistische These; es gibt reine Werturteile („Utinam“); die können nicht aus faktischen Sätzen abgeleitet werden. Ferner: Obwohl nicht-kognitiv, gibt es Gründe für Werturteile; faktische Erkenntnis, und allgemeine Werturteile. Er fragt gewandt und genau, was ist, wenn alle faktische Fragen beglichen sind. Ich: Dann können doch Wertunterschiede bestehen; dann bleibt nur übrig, educ.n. Ich mache es klar an vielen Beispielen, politische Diskussion usw. Er drängt auch auf ästhetische Probleme. Ich: z.B. Bach oder Chopin oder Rock und Roll; in allen steckt allerhand; aber wenn ich den Freund dazu bringen kann, Bach zu verstehen, so hat er mehr davon; es ist potentiell wirkungsvoller; das ist ein objektives psychologisches Urteil; dazu muss aber noch das Werturteil kommen. – Kaplan ist erstaunt und entzückt, dass ich so pragmatistisch spreche; ich habe allerhand von Dewey gelernt. Fr sagt schließlich, dass er den logischen Positivismus nicht akzeptiert, weil er in den Werten etwas Objektives finden will; aber er ist gegen Nic Hartmann und Schüler, weil das zu absolutistisch ist. – Ich habe in der Diskussion schließlich schnell und lebhaft gesprochen; schade ist, dass es nicht recorded ist.) 🕮– Nachher kurz mit Montague über sein ms „Paradox“ (meine Bedenken gegen Anführungszeichen). Im Dunkeln nach Hause gefahren.
1-3 Department Meeting (über Flint; endlich Abstimmung; erster Berlin. Ich fahre selbst.
Logik. – 4 – 5 ½Vortrag Suszko, im logischen Kolloquium ( „Eine neue Form von logischem Kalkül“, der Kalkül bezieht sich nicht direkt auf Sätze, sondern als Schlussschemata für Formeln mit dummy Variablen. Trotz meines Rates, immer nicht-technische Erklärungen zu geben, gibt er nicht genug; man weiß oft nicht, wohin er steuert. – Er betont die Wörter ‚Konsequenz‘ und ‚Sentenz‘ immer falsch, hunderte von Malen. – In der Diskussion sagt David Kaplan, der für Bochenski Seminar hierüber gelesen hat, dass die Stoiker auch schon Schemata im Sinn hatten, nicht Theoreme.) Ina fährt mich hin, Kaplans zurück, weil es dann dunkel ist.
10-2 Mathews und Kuhns hier (sie haben einiges über 2 Prädikate gearbeitet, aber nicht viel.) – Logik. – Gebadet.
10-2:50 (!) Department Meeting bei Robson. Meist über Pike. Einige klagen über Persönlichkeit: zu brash, , usw. Aber das wird nicht als schwerwiegend genommen. Ernster sind Bedenken, dass er nicht die Art von Religionsphilosophie lehrt, die das Department braucht (nämlich anthropologisch, im Gegensatz zu analytisch.) Es wird erwogen, ihn für nächstes Jahr zu verlängern; aber es wird beschlossen, im Februar es nochmal zu besprechen. – Ich gehe, die anderen bleiben noch, um über Ratting Instructor zu besprechen; ich sage: ich stimme für Bob Mathers.) Inzwischen essen wir, und diskutieren dabei weiter. Dann fahre ich nach Hause. Ina hat inzwischen die Gäste von 3:30 auf 4:30 verschoben. – 4:30-6:30 Helmers, und Myra und George Brown hier. (Brown stellt Myra den Helmers als seine Verlobte vor. Er ist an Kunst und Musik interessiert; 🕮 Extrovert, hat Leute gern, auch Kinder, und Hunde; vielleicht psychologisch nicht sehr subtil; aber nett und umgänglich. Er hat Gödels in Princeton gut gekannt, erzählt von ihnen; er meint, man braucht mit Gödel kein Mitleid zu haben, weil er über seinen Zustand nicht gewahr ist.)
TP gelesen.
Logik. – 3:15-5:45 Suszko hier. (Er sagt mehr über seine Ideen von Intention, worüber er jetzt schreibt. – Auf meinen Wunsch erklärt er mir die Hauptidee seines beschränkten Axioms, aus Aufsatz 1951 (bibli.); das ist interessant, weil er nur Individuenvariablen verwendet.)
Logik.
Wiederholungszeichen: Logik.12 ½ – 2 ½Mia hier; mit ihr spazieren.
Wiederholungszeichen: Logik.
Wiederholungszeichen: Logik. Spazieren. – Nach dem Lunch bringe ich Ina mit zu mir (zusammen; besonders gut). (Seit 19.12.) – Nachmittags mit Ina und Hund zur Gas Station gegangen, Wagen abgeholt. –
Logik. – Nachmittags TV.
Wiederholungszeichen: Logik. – 4-6 Vortrag Abe Kaplan „Philosophic Sense und Mystic Sensibility“ (seine presidential address vom Dezember. Es ist interessant. Er führt Kampf gegen 2 Fronten, verteidigt Vernunft und Logik gegen Existentialismus, und die Wichtigkeit des unmittelbaren Erlebens, das Ästhetische und das Mystische. Ich sage in Diskussion: Er geht auf engen Pfad, manchmal sieht es aus wie auf dem gespannten Seil; aber er hat Recht, und es ist wichtig, beides zu verteidigen.) Mia fährt mich hin und zurück. – Heute bin ich etwas tense; zweimal ½ Miltown.
12-3 David Kaplan hier. (Er ist in Erwägung an USC für 12 Wochenstunden in Logik, anscheinend permanent. Ich rate sehr dagegen, so viel Unterricht zu tun, und gleichzeitig zu planen Arbeit an Thesis und Kurse in Physik. 🕮 Er sollte Jobs erst dann nehmen, wenn die Thesis schon weit fortgeschritten ist. Andererseits planen sie, bald ein Kind zu haben; er ist 25, René 27; und dazu die finanzielle Last des Hauses. – Er ist hauptsächlich an Philosophie der Wissenschaft interessiert, möchte dafür noch Physik studieren. Ich rate, das Thesis topic so zu wählen, dass dafür nicht viel Studium mehr nötig ist; es ist wichtig, den Ph.D. bald zu haben; nachher kann er dann Job nehmen, oder Fellowship und allerhand studieren.) – Abends gebadet.
Logik.
Wiederholungszeichen: Logik. –ms Suszko gelesen.
Wiederholungszeichen: Logik. – 3 Zahnarzt (die Goldkrone oben vorne rechts ist wieder herausgefallen, wie schon vorigen Juli. Er sagt: Weil der Top durchlöchert ist, dringt die Mundsäure ein und zerstört den Zement. Diesmal zementiert er auch die Krone wieder an, aber dann bohrt er von oben durch dem Top und macht kleine Silberfüllung. Er hofft, dass es dadurch diesmal länger halten wird. Wenn nicht, müßten wir wohl eine neue Krone machen.) – Haarschneider (auf anderer Seite von San Vincente, weil meiner geschlossen ist.)
Logik. – 12 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er fragt, ob er vielleicht als Assistent mit mir arbeiten könnte, wenn Gaifman aus Jerusalem nicht kommt. Ich sage, dass ich eigentlich mehr Mathematik Kenntnisse verlangen würde, aber es überlegen will. Er möchte dann halbe Zeit arbeiten für mich, und halb an seiner Doktorthese entweder über Ramsey, oder vielleicht ein Problem in Wahrscheinlichkeit. Er will vielleicht im Spring einen Kursus über Wahrscheinlichkeit und Statistik nehmen. (Ina sagt mir nachher, dass sie sehr dagegen ist, in Erinnerung an die Zeiten, wo er für Oppenheim arbeiten sollte und oft lange nichts zustande brachte; das war aber mehr Formulieren schriftlich als Probleme lösen.)) – Meine Bearbeitung von „Logik“ 2. A. für Springer ist fertig. Jetzt muss ich noch das von Ina Getippte durchsehen. 🕮
II / 1959 1-4 bei Moody’s. (Dabei Mia; Mr. Leverett (ein alter Mann aus Texas; Moodys Mutter, die bei ihnen wohnt; später Meyerhoff und Frau Hilde. Bis 2 sitzen wir auf einem Patio hinter dem Haus, in der Sonne. Meyerhoff spricht von Kaplans Vortrag. Ich frage, ob der Unterschied zwischen ihm und Kaplan wirklich so groß ist. Er: Ja; die Mystiker würden Kaplans Interpretation ablehnen, weil diesseitig und pragmatisch; sie wollen nicht- Metaphysik. Ich: Vielleicht ist aber Kaplan recht, dass das nur historisch so war, nicht wesentlich; kann man muss unterscheiden zwischen dem eigentlich Erlebten, und der dazugefügten Pseudotheorie. Ebenso beim Bauhaus; und bei Loreley mit Steiner Anthropologie. Frau Moody spricht von Griechenland; ich sage, dass ich das gut kannte durch Onkel Wilhelm. Beim Essen sitze ich mit Mia, Moodys Mutter und Meyerhoff. – Bis 4. Die anderen bleiben noch und gehen wieder hinaus; wir nach Hause.)
David Kaplan bringt ms.– 11-3 Suszko hier (zum letzten Mal, er reist morgen für einen Monat nach Berkeley, dann in den Osten. – Über seine Axiome für Deskription; er sagt, das ist wesentlich dasselbe wie meine Methode mit a*. Ich: Seine Methode hat aber den Vorteil, dass die Deskription und das definierte Zeichen ‚a*‘ logisch sind. – Über Unterschied zwischen logischen und deskriptiven Zeichen. Ich: Das muss irgendwie geändert werden auf den Unterschied zwischen logischen und empirischen Fragen, der klarer ist. – Über Lage in Polen. Er stimmt mir nicht zu, dass die Lage besser würde, wenn beide Seiten Truppen zurückzögen; Tito mache auch Unterdrückung, ohne Hilfe Russlands. Er ist kritisch über die katholische Kirche, sie stütze die Reaktion in Polen. 70 % der Bevölkerung sind auf dem Land, die haben keinen Sinn für intellektuelle Freiheiten. – Ajdukiewicz wird im März nach US kommen, und im April hierher.) – Nachmittags Davids ms gelesen (das wirft starke Zweifel auf alle rekursiven Definitionen für Signifikanz von theoretischen Termen.)
Gelesen. 🕮
Logik weiter durchgesehen. – Nachmittagss Mutzli und Monika kurz hier (Olaf ist für eine Wochen im Osten).
Logik.
Wiederholungszeichen: Logik. – 6 ½ – 8 Mia hier.
Wiederholungszeichen: Logik.
Wiederholungszeichen: Logik. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen: Logik. –Morewedges TP gelesen (und etwas in Whiteheads „Prozess und Realität“). – Heute etwas tense; 2 x ½ Miltown.)
3-5 erstes Seminar („Grundlagen der Mathematik“; in HB 2203, schönes Zimmer mit großem Fenster an der Längsseite, Süden, und viele Wandtafeln.) Ina fährt mich hin und zurück. (Ich habe beschlossen, dies Seminar nicht zu recorden, weil nicht genug Originelles darin ist, und meine Auffassung in bestimmten Punkten besser mal in Aufsätzen veröffentlicht wird, wenn überhaupt.)
Morewedge TP gelesen. – Pike Thesis, Kapitel über „Erklärung“ gelesen.
11 ½ – 2 ½Kalish und Montague hier. (Über den neuen Ph.D. für Logik und Methodologie in Berkeley. Über Morewedge. Sie erzählen den Zusammenstoß zwischen Meyerhoff und Montague im Department Meeting und später bei Meyerhoff.) Zusammen spazieren (sie sind überrascht, dass es mir so gut geht). – Nachmittags Logik (Ina ist fertig mit Tippen).
Morewedge TP (eine Stunde mehr gelesen, weil er angerufen hat, und darum gebeten hat; er war enttäuscht über Grad B! Im ganzen sind 10 Formeln mit größeren Fehlern). – Logik. – Gesuch für Research Komitee.
10 – 10 ½Morewedge hier (ich sage, dass ich sein langes TP über Whitehead weiter gelesen habe; allerhand Formeln sind verkehrt; daher konnte ich doch nur B geben. – Er will in der Zukunft, wenn er 🕮 genug zusammengespart hat, volle Zeit zur Universität zurückkommen. Er nimmt jetzt Mathematikkurse, weil ihm das für seinen Job hilft. Darum will er jetzt doch nicht mein Seminar nehmen.) – Logik. – Gesuch an Research Komitee geschrieben.
Logik. – 12 ½ – 2 Mia hier. –
Logik. – (Regen, nicht spazieren.) Nach dem Lunch zusammen; besonders gut (seit 24.1.). – Pike Thesis gelesen. –
3-5 Seminar. – Ich fahre selbst hin und zurück. –
Logik (deutsch, ms. für 2. A. fertig durchgesehen. – Abends Wim hier.
1-3 Department Meeting (über Fragen für Qualifying Exam). – Mit Yost gesprochen (Dean Dodd konnte die Zahlung an mich für Büchertransport nicht machen, weil immer Schäfer im Business Office dagegen protestierte; Dean Dodd und ein Admin Mann haben gemeint, dass es am besten ist, wenn das Department im Budget für 1960-61 (!, für dieses Jahr ist es schon zu spät) einen Post einsetzen, vielleicht unter anderem total; vielleicht ist bis dahin die geplante größere Unabhängigkeit der lokalen Campuse schon durchgeführt. Er sagt, wenn ich Schwierigkeiten mit Schäfer habe, soll ich mich an Hannon wenden, der steht über Schäfer, ich glaube als business officer, und ist vielleicht leichter zugänglich. Ich erzähle ihm von der Schwierigkeit, mein Geld für letzten Sommer und die Reisekosten für Jeffrey zu bekommen.) – Zum Admin Building. Nach langem Suchen finde ich Dean Delsassos Office; ich warte, ob er vielleicht zurückkommt; schließlich gehe ich doch; ich gebe der Sekretary meinen Brief an Gaifman für Delsassos Ein und dazu den soeben gekommenen Brief von Präs Office, dass die NSF den Grant approved hat. – Im Auto Augentropfen. 4:30 zu Hause; aber nicht zu müde. –
Über prob (endlich mal wieder, nach langer Arbeit an 2. Auflage der deutschen „Logik“. –S Distanzmethoden.) – Abends Mia hier. (Sie mit Ina zum Movies Film). 🕮
prob. – Abends gebadet.
Wiederholungszeichen: prob.. – 4 – 6 ½Department Meeting hier. (Nachmittags über Pike. Ich habe aus Thesis guten Eindruck, die meisten anderen auch. Aber Meyerhoff und Piatt nicht. Kaplan kommt erst 5:30 aus Arrowhead durch Schnee; seine negative Einstellung ist durch Thesis verstärkt; er möchte jemanden, der nicht, wie Pike, Metaphysik nur sprach-logisch analysiert, sondern selbst spekulativ denkt. Ich sage: Wenn wir Pike gehen lassen, werden wir uns nicht leicht auf jemanden einigen. Das Department beschließt die Stellung nicht eng für Religionsphilosophie zu nehmen, sondern weiter: auch für Metaphysik, Geschichtsphilosophie und dergleichen. Es wird über Martin Kramer gesprochen; Kaplan sagt, so einen würde er befürworten, zunächst nur zeitweise. 6:15 wird endlich kurz unterbrochen, weil Ina in der Küche Besteck mit Schinken, Käse, Gebäck, Kaffee usw. herausgereicht hat. Aber kurz nach 6 ½ müssen einige gehen wegen Dinner Einladung, und dann gehen alle.)
prob.
3-5 Seminar.– Ich fahre selbst hin und zurück, nicht besonders müde.
Vormittags Soblers einige Zeit hier; im Patio gesessen. –prob.
prob.
Wiederholungszeichen: prob.. Vormittags Brief von Chacha und Grete (mit herzlicher Einladung nach Mexiko! Ich beginne, ernsthaft daran zu denken).
III / 1959OLos Angeles spüre ich mal etwas im Rücken, nehme elektrisches Heizkissen, und ½ Miltown. – Später am Tag geht es besser; lange Spaziergänge.) –prob.
Carol Pike mit dem kleinen Jungen kommt her (sie ruft erst einige Minuten vorher an. Ich Ich rufe schnell noch Doris an, da ich Yost nicht erreichen kann; sie sagt, Yost hat ihm gesagt von nächstem Jahr als Terminatung, für Gründe von Balance im Department. Ich merke, dass Carol etwas im Sinn hat und frage daher selbst, ob Pike vom Chairman benachrichtigt worden ist; und dass es für uns ein schwerer Entschluss war. Sie sagt, er war schockiert über die Plötzlichkeit; man hätte doch Gelegenheit geben können, zu resignieren. Ich betone, dass es keine Kritik an der Qualität seiner Tätigkeit hier war; sondern dass einige im Department eine andere Art von Religionsphilosophie wünschen. Sie sagt, das habe er verstanden. Er möchte am liebsten im Herbst schon eine andere Stelle nehmen, wenn er eine finden könne; denn es wäre ihm peinlich, länger im Department zu bleiben. Er will versuchen, die Thesis im Sommer fertig zu machen, und hat schon nach Harvard und Michigan (?) geschrieben. Ich: Wenn er keine andere Stelle finden sollte, sollte er keine Gefühle dagegen haben, bei uns im Department zu sein; unser Schritt wäre keine persönliche Ablehnung. Sie: Er wisse aber, dass Piatt und Meyerhoff gegen ihn seien; Meyerhoff habe ihn mal getadelt, dass er zu wenig Respekt vor den älteren Männern habe; und Piatt habe ihn eigens angerufen, um ihm zu sagen, dass er gegen ihn gestimmt hätte. Ina sagt, dass es eine ironische Situation ist; dass die analytisch Eingestellten für ihn waren, und die Metaphysiker dagegen, weil sie Religionsphilosophie mehr spekulativ als analytisch haben wollen.) Wir gehen noch mit ihr hinaus; ich sage ihr, dass ich gerne mal mit ihm sprechen will, und dass ich ihn und sie gern mag, und küsse sie. Abends gebadet.
(Ina fährt mich hin) 4-6 Vortrag von Professor Ohe („Gruppentheoretische Struktur der Wahrnehmungen, und Struktur der Erkenntnis“. Teil 1: Gruppentheorie für Farben, Tonintervalle und Vokale, über eine Stunde. Dies ist genau wie sein Aufsatz, den ich zum Glück heute nochmal gelesen hatte; 🕮 sonst hätte ich manches nicht verstanden, weil er leise spricht und lange Wörter schnell ausspricht. Nach Pause, 2. Teil: epistemologische Konsequenz davon. Dies war mir neu, und so konnte ich manches nicht deutlich genug hören. 3 Stufen: Wahrnehmungen, klassische Physik, moderne Physik. Schon die Wahrnehmungen sind ein geordneter Kosmos, nicht ein Chaos; Kant hat also nicht recht, dass „die Sinne ohne Verstand blind sind“. Es sind dabei 7 Philosophieprofessoren da, ca. 15 Grad. Studenten.) Kaplan fährt uns zu seinem Appartement. (Kalish kommt auch und später Robsons; Ina kommt nicht, weil sie zum Campus Movie geht, und sich nicht für Ohe interessiert. Ich bin nach den 2 Stunden unbequemem Sitzen ziemlich müde; aber ich muss doch mit zu Kaplans gehen, weil ich sonst schlecht Gelegenheit haben würde, Ohe zu sehen, der geschrieben hatte, dass er besonders mich sprechen möchte. Kaplans haben gar keine Polsterstühle mehr; zum Glück habe ich mein Kissen mit, so kann ich bequem sitzen auf Couch-Sofa , das ein weiches Rückenpolster gegen die Wand hat. Kurz vor 8 setzen wir uns an 2 kleine Tische; ich mit Catherine, Kaplan, Ohe. Kaplan spricht über Indien und Japan, die ökonomische Lage, Fortschritte in Japan, aber unglaubliche Armut in Indien. Problem von Geburtenkontrolle; Catherine sagt, dass man jetzt vorgeschlagen hat, etwas ins Essen zu mischen, weil die Pillen doch nicht regelmäßig genommen werden würden. Auch über politische Fragen. Kaplan denkt, Senator Humphrey sei der beste Kandidat, weil liberal und doch realistisch. Ohe sagt, sie haben Zwei-Parteien-System: konservativ und sozialistisch; die sozialistische Partei hat radikalen und gemäßigte Flügel; der letztere ist ähnlich der Labour Party in England. Ich sage, dass in heutiger Zeit ökonomisches Planen absolut nötig ist. Ohe sagt, dass er, wie die meisten Universitätsleute sozialistisch wähle; aber es sei keine Chance, dass sie bald an die Regierung kommt. – Er hat 1930 in Heidelberg studiert, Rickert und etwas Jaspers; erst später erfuhr er vom Wiener Kreis und hat dann unsere Sachen gelesen.) 9 ½ breche ich auf; Kaplan fährt mich nach Hause. Ich bin zwar müde, aber nicht zu sehr. Ich bin froh, dass ich es so gut habe aushalten können; gute Vorübung für die Mexikoreise. 🕮
1-5 Department Meeting hier. (Ich berichte von Carols Besuch. – Es wird beschlossen, Pike Gelegenheit zu geben, zu resignieren. – Kalish schlägt vor, anstatt über das Gebiet, etwa Religionsphilosophie, zu diskutieren, lieber konkret Kandidaten zu diskutieren. Das wird angenommen, und einige Namen werden genannt. – Für Flint: Die Administration glaubt, dass die von Kerr betriebene Liberalisierung es jetzt unratsam macht, Sartre einzuladen. Berlin hat abgesagt; es wird beschlossen, dass Yost folgende in dieser Reihenfolge einladen soll: Hart, Merleau-Ponty, Church, Ryle.) Piatt kommt schon etwas angetrunken; er trinkt immer mehr Wein, und versucht, lange Reden zu machen. Montague fährt ihn schließlich nach Hause.
12 ½ – 2 ½Helmers mit dem Kind hier. (Mutzli liest den kritischen Artikel über RAND sehr „satanisch“ und ist entsetzt. – Auf meine Fragen beschreiben sie Gretes Haus in Mexiko, modern, schön eingerichtet, sehr groß.) – Buch Bohm gelesen. –
Buch Fraenkel gelesen (über Auswahlaxiome). – Nachmittags Haarschneider.
3-5 Seminar. Ich fahre jetzt immer allein. –
Ganzen Tag Axiom Papers von David Kaplan (sehr gut) und Rolf Schock (mäßig) gelesen.
1-3 Department Meeting (David Kaplan Exam passiert; Schock nicht bestanden, er soll wiederholen.)
10-11 zu Dr. Seiff. (Rechtes Auge ein wenig schlechter. Er verschreibt 4 % Pilocarpin, und für nachts andere Tropfen 2 %. Ich soll nach einem Monat wiederkommen. – 3 – 4 ½Dr. Wall und Professor Mickelsen hier (Dr. W. ist engin., Computer, interessiert auch an Logik und Mengenlehre, M. slawischen Sprachen. Beide kennen Bar-Hillel, sprechen über Maschinenübersetzung. Ich weise hin auf Interlingua und Ido; betone Unterschied zwischen logischer und praktischer Sprache; zeige ihnen Bücher, die sie notieren (siehe K-W).) – 6 ½ – 7 ½ Mia hier (dann mit Ina zum Campus Movie). 🕮
(10 – 1 ½ Steuerberater Sinnel bei Ina.) 11:30 – 2 Gordon Mathews hier. – 3 ½ – 4 ½Nelson Pike hier. (Ich sage ihm, wie sehr es mir leid tut, dass das Department seine Sache so schlecht gehandelt hat. Mein gutes Urteil über seine Thesis und den Aufsatz gegen Aiken; dass ich gerne bereit bin, für ihn zu schreiben, wo es helfen kann, ein Urteil über seine intellektuellen Fähigkeiten. Er ist sehr froh über mein Urteil. Er hat eine Chance in Michigan, und vielleicht in Brown für Ducasse. Ich sage, er hat recht, etwas Anderes zu nehmen, wenn es gut ist; aber er soll nicht fühlen, dass er unbedingt weggehen muss. Ina kommt dazu, und wir loben Carol dafür, dass sie damals hergekommen ist, um herauszufinden, wie ich zu ihm stehe.) –Prob. – Gebadet.
Gelesen (Feyerabend, Bohm).
2 ½ – 4 Svirsky hier (Editor von Basic Books. Er ist interessiert durch Gardner an meinen „Grundlagen der Physik“. Wir sollen ihm einige weitere Kapitel schicken, und dann mit Gardner beschließen über Grad der Umarbeitung. Ich sage, wenn beträchtliche Umarbeitung, würde ich mit Gardner die Royalties in gleiche Teile teilen. Svirsky würde, wenn er es nimmt, für die ersten 2-3000 Ex. 10 % vom Verkaufspreis geben, später etwas mehr; mein Buchclub 10 % vom reduzierten Verkaufspreis. Ferner würde er Ina 4-500 extra zahlen für Recording und Transkription, unabhängig von Royalties. – Er ist ein netter, freundlicher älterer Mann, war Herausgeber von Scient. Am., hat damals meinen prob. Aufsatz umgearbeitet.) – 5 ½ – 6 ½bei Dodd; „open house“ für Jakobson. (Zum ersten Mal in Dodds Haus in Sherman Oaks. ½ Stunde Fahrt. Man hat schönen Blick vom langen, schmalen Balkon vor dem großen Wohnzimmer. Ich habe J. seit Prag nicht mehr gesehen. 🕮 Er ist sehr interessiert an Syntax und Semantik, besonders M. &Nec., das er seinen Studenten empfiehlt. Ich sage, dass 2. Auflage 1956 5 Aufsätze enthält; er selbst nennt „Natürliche Sprachen“. Er war kürzlich in Russland und Osteuropa. Er sagt, nach Stalins Tod haben die Russen angefangen, Logik und Semantik zu studieren; meine Sachen seien genannt in der neuen Sowjetenzyklopädie, in Artikeln über Logik, Semantik, usw. „Syntax“ und „M. &Nec.“ sind ins Russische übersetzt. Als er in Bukarest Vortrag hielt, hat ein Professor über meine Bücher zu ihm gesprochen; dann erfuhr er, dass der Unterrichtsminister und Vice President der Partei ist. – Dodd ist sehr freundlich zu mir; sagt mir wiederholt, dass ich mich hinsetzen soll; dass er die Sache für Wiederernennung nach Berkeley weitergegeben hat. – Ina sagt, dass Frau Dodd mehrmals den Leuten gesagt hat, dass es eine besondere Ehre sei, dass ich gekommen sei, weil ich sonst nicht zu Parties gehe. – Ich spreche mit Professor Grunebaum von Grunebaum, früher Chicago, orientalistisches Institut; er fragt nach Leuten am Philosophie Department, ist an vielen Sachen interessiert, aber ein wenig snobby; er möchte mich mal auf dem Campus beim Lunch treffen (aber mir liegt nichts daran). – Wes Robson und Catherine sind da; sonst keine Philosophen.)
3-5 Seminar.
10 ½ – 2 Jakobson hier, mit Worth, Hammond, Taranowski. (T. ist aus Ukraine, jetzt in UCLA. W. Assistant Professor für slawische Sprachen hier; seine Frau ist Wienerin, wir sahen sie am 16. bei Dodd. H. Ist in Harvard, jetzt mit J. am Center in Stanford. – Ich sage J., dass er Bar-Hillels kritische Bemerkungen nicht tragisch nehmen soll. Er: Gewiss nicht, sie sind gute Freunde, sie waren vor einigen Jahren zusammen in Norwegen mit ihren Frauen, haben manches in Norwegen besucht. Ich: Bar-Hillel hat recht, dass die theoretischen Begriffe wichtig sind, auch für Linguistik. J. kennt meinen Artikel nicht. Ich gebe ihm dittoed Kopien davon; er kennt aber Hempels Enzykl. Broschüre. 🕮 Er meint, Linguistik brauche keine theoretischen Begriffe, weil jedem Sprachbenutzer der „Code“ gegeben ist, d.h. die Bedeutungen. Linguistik sei verschieden von jeder anderen Wissenschaft, z.B. auch von Physik, dadurch, dass der Linguist selbst mit dem anderen Menschen spricht und sich verständigt, während er mit dem Blitz nicht sprechen kann. Er meint gibt zu, dass verschiedene Personen im Farbenatlas für „Blau“ verschiedene Gebiete abgrenzen würden: das betreffe aber nur die Extension, die Intension sei trotzdem für alle dieselbe (!). Ich versuche vergeblich, ihm klarzumachen, dass diese Gebiete Intensionen sind. – Er ist aber nett, und versucht, zu verstehen; fragt, wo die Metasprache ausführlich behandelt ist. – Ich gebe ihm neue Auflage von M&N, Paper.) – 8-10 Feyerabend Vortrag „Hidden Variables in Quantum Mechanics“ (veranstaltet von Department und logischem Colloquium. Ich sehe ihn zum ersten Mal, er erklärt gut und gewandt, beherrscht den Stoff vollständig; aber viel zu schwierig für Philosophiestudenten. Über Spreche auch einiges in der Diskussion, frage über Bohms Theorie, usw.) Ina fährt mich.
9 ½Feyerabend hier. (Er ist nett und zugänglich im Gespräch, wie Feigl gesagt hatte. Ich sage ihm, dass ich überrascht darüber bin, weil seine Diskussion mit Hempel und mir, und jetzt mit Grünbaum, unerfreulich war. Er gibt einiges zu, sagt, er will jetzt auf G’s langes Memorandum sorgfältiger antworten. – Er hat Professur in Berkeley angenommen! – Er sagt, dass er in England stark unter dem Einfluss von Popper war, aber sich jetzt mehr unabhängig davon gemacht hat. Popper verfeinde sich oft mit Leuten, aber er wolle im Grunde von allen geliebt werden. – Er ist sehr interessiert, meinen Entropie Artikel zu lesen; ich will Suppes bitten, es an ihn zu schicken. Ich erzähle ihm von den Erfahrungen mit den Physikern in Princeton. –🕮 Kraft hat ihm aus Wien geschrieben, dass er einsam ist, mit niemandem philosophisch sprechen kann. – Über Hollitscher, Marxismus. Freud; ich sage, dass ich die basic Einsichten heute positiver ansehe, aufgrund meiner Erfahrung mit Analyse. – Er will vielleicht im Juni mal wiederkommen.). Ich fahre mit zum Flughafen, weil sonst die Zeit so kurz ist; dort 12h. – Nachmittags Soblers etwas hier. – 3 ½ – 6 Tarski hier (ich sage einiges von Versuch, prob auf weitere Sprachen auszudehnen; er meint, das könnte zusammenhängen mit Untersuchungen, welche Begriffe, z.B. Mengen von natürlichen Zahlen, in gewissen Sprachen definierbar sind. – Er sagt, der Symposiumband wird bald erscheinen; er denkt, das wird ein wichtiger Schritt in der Methodologie der Wissenschaft sein. Er meint, Grünbaums Aufsatz war schwach. Nachdem ich die These der Konventionalität der Geometrie formuliere, stimmt er zu. Manche hätten beim Symposium Grünbaum kritisiert, nicht so sehr wegen der vertretenen Auffassung, weil beinahe alle Sätze unkorrekt waren (3!). Ich sage, dass ich mit seiner Hauptthese übereinstimme. – Er erzählt von Europa; Warschau; Kongress Zürich, und russische Philosophen dort. – Über das neue Ph. D. Projekt für Grundlagen. Er stimmt zu, dass man besonderes Arrangement für empirische Wissenschaft machen sollte; aber er möchte für sie doch dieselben Teile der Mathematik fordern, besonders Mengenlehre und abstrakte Theorien.)
Mein Foto wird genommen. (Library, Room 6; mit fixer Kopfhaltung und Augenrichtung. Außerdem kann ich wegen der 2 Spotlichter nichts sehen; daher ist mein Ausdruck sicher unlebendig.) – Ins Department Office (Yost sagt, das Promotionskomitee von Montague enthält keinen Mathematiker, ich sage, das wäre aber dringend wünschenswert. Anstatt dem Budget Komitee das vorzuschlagen, möchte er lieber von mir einen Brief haben. 🕮 Der betont, dass auch die kurzen Sachen wertvoll sind.) – Brief an Chacha geschrieben.
12-3 Bohnert und Dory Schoafer hier. (Sie ist seine Freundin, wohnte früher im Haus neben seinem am Meer: macht jetzt BA in Soziologie, will dann in Michigan studieren: Philosophie, Statistik, Soziologie. Sie trägt Brille, ist ganz intelligent, unkonventionell, unbefangen. – Er arbeitet in dem neuen Job an Maschine, die nicht nur Information sucht, sondern selbst Fragen beantwortet, über Anzahl gewisser Objekte und dergleichen. Es scheint mir schwierig, das zu erreichen, es sei denn, dass die Anzahl der vorkommenden Eigenschaften sehr stark beschränkt ist. Professor Oswald (deutsch, UCLA) arbeitet an einer Sprache für eine solche Maschine. Das Anwendungsgebiet ist geheim. – Ich erzähle von Jakobson, Tarski, Feyerabend; von dem neuen Ph.D. für Grundlagen in Berkeley; es wird lange dauern, bis wir hier dies auch eingerichtet haben. – Bohnert sagt, seit vielen Wochen war er überbeschäftigt; jetzt will er an diesem Wochenende wieder anfangen, an seiner These zu arbeiten.) – Für ½ Stunde Shufro hier. (Er meint zwar, dass die Aktien jetzt überbewertet sind; aber er erwartet keinen baldigen Niedergang, sondern eine allmähliche Anpassung im Laufe mehrerer Jahre.)
TA Gesuche gelesen. – Montague gelesen; Brief über ihn an Yost (für Promotion zu Assoc. Prof.) aufgesetzt und diktiert. – Abends Wim hier.
Gelesen.
3-5 Seminar.
11 zu Dr. Mott. (Ich wünschte, mal wieder mit ihm zu sprechen, nach ½ Jahr, über den Plan, Chacha in Mexiko zu besuchen. Er ist jetzt in Dr. Thelens Office, 9622 Brighton Way, weil in seinem Gebäude ein Feuer war. Ich erzähle ihm von der 🕮 Korrespondenz mit Cha; ich dass ich mit der Idee spielte, nach Mexiko zu fliegen; sie griff es eifrig auf, wir sollten beide kommen; ich schrieb, Ina wird wahrscheinlich nicht kommen; Chacha übersah das „wahrscheinlich“ und dankte Ina für den verständnisvollen Verzicht. Ina hat gesagt, dass Chacha, ich und sie alle im Unbewußten zu vergessen scheinen, dass ich nicht mehr mit Chacha verheiratet bin. Ich will aber besonders achtgeben, dass Chacha die realistische Situation nicht übersieht. Anfangs wollte ich gern, dass Ina mitkäme; aber dann stimmte ich ihr zu, dass es für uns alle drei leichter wäre, wenn ich alleine ginge. – Auch über Agnes, die nicht nach Prag kommen wollte; so ging ich nach Eger. Er: Es wäre besser gewesen, nicht zu gehen, sondern sie aufzufordern, nach Prag zu kommen. – Erst zu Hause, als ich Ina erzähle, merke ich, dass ich gar nicht ausführlich über meine Gefühle zu Chacha und das erwartete Wiedersehen gesprochen habe; diese Gefühle sind ziemlich gemischt, teils positiv, teils uneasy, wie es gehen wird. – Auf einmal ist die Stunde zu Ende . Ich frage, ob er meint, dass es ratsam wäre, nochmal zu ihm zu kommen. Er: Wenn ich möchte und das Bedürfnis habe, soll ich kommen; aber wenn ich nicht fühle, dass ich es brauche, ist es nicht nötig.) – 3-5 Bob Mathers final exams (mit Kalish, Robson, Psychologe Malzahn, Linguist Hoijer. Ich über Jakobsons operationale Definition von Intension; wie erkennen wir, ob ein Wissenschaftler einen Begriff als operational definiert nimmt oder als theoretisch.)
1-3 Department Meeting (über TA Gesuche). 3¼-3¾Schock in meinem Office (über sein gefailtes qualifying exam. Ich erkläre ihm ausführlich das Problem von Randomness in Mises AS. Ich betone wieder, dass das Department nicht meint, dass er sich entmutigen lassen soll. Er fragt, ob Bedenken seien, es im Herbst zu wiederholen. Ich sage, das könne er selbst beurteilen.) Selbst gefahren, wie jetzt meist.
David Kaplan fährt mit mir zum Foto Department. (Die Aufnahmen 🕮 vor einer Woche hatten verkehrten Film genommen. Heute ist zum Glück ein anderer Mann da, der erlaubt, andere Haltung einzunehmen. David hilft mir, ein lebendigeres Gesicht zu machen, trotz Dunkelheit und Spot Lichtern.) Zu Desmonds; ich probiere die neuen Hosen an, lasse sie etwas kürzer machen. David kommt wieder mit zu uns. (Langes Gespräch mit ihm über sein und Montagues Essay über Hangman’s Paradox. Ich sage, „to know“ mit Iteration ist bedenklicher Begriff. Er zeigt aber, dass ihre Aussagen über K Schwächen sind wie Tarskis über Wert T, da jene aus diesen folgen, aber nicht umgekehrt. Ferner sage ich, dass man diese Geschichten einfacher formulieren kann ohne „wissen“, nur mit ableitbar oder „strikte Implikation“; dann entsteht kein Paradox, sondern der Richterspruch ist unmöglich auszuführen. – Auch kurz über sein ms über mein Signifikanzkriterium.) Er bleibt zum Lunch.
10-2 Mathews und Kuhns hier. (Über meine Versuche, \(\delta{}\)-Funktion für 2 nahe Prädikate zu finden.) – Nachmittags prob.
12hKemeny kommt für einen Tag. (Er hatte Komiteesitzung in San Francisco. Wir besprechen Pläne für den Sommer. Er will 3 Tage in der Woche bei RAND arbeiten, 2 ½ an unserem Projekt (vielleicht Tu, Th; Sa vormittags) für ca 11 Wochen, also 5 ½ Wochen; für sein Gehalt rechnen wir es als 1 ¼ oder 1 1⁄8 Monate. – Über meine prob. Arbeit: Ich erkläre Methode für 2 nahe Prädikate; wir können \(\delta{}\)’ für m’ nicht bestimmen. Er will de Finetti und Stebbings Integral studieren. Ich sage, die \(\delta{}\)-Methode habe ich sehr nützlich gefunden; Savage sagt, Stebbings Integral mit Maßfunktion ist . Aber wie im Mehrdimensionalen? Er empfiehlt Hagroms Buch, auch für eine sehr Form von Integration in ganz abstrakten Räumen. Sein Freund Laurie weiß gut hierüber 🕮 Bescheid, hat Doktorthese über Markov Prozesse geschrieben; L. will mich im Mai besuchen. – Sie haben Grundstück gekauft, in schöner Lage am Hügel, mit Wald: da wollen sie großes Haus bauen (für 40000!). – Er sagt Ina, sie hätten mich gerne dort; sie könnten es wohl auch arrangieren, nachdem ich 70 bin; sie soll es im Kopf behalten.) 6 Abendessen. Dann entschließe ich mich, mit hinauszufahren; Ina freut sich, dass ich es tue, damit sie nicht allein im Dunklen nach Hause fahren muss. 8h wieder zu Hause.
Fraenkel und Bar-Hillel über Intuitionism gelesen, für Seminar morgen. – Mittags Renée Kaplan hier. –
3-5 Seminar (Extra Meeting in den Spring Ferien, wegen meinem Mexiko Plan.)
IV / 1959 10 ½ – 2 ½Leblanc hier. (Er wohnt Claremont Hotel, Ina bringt ihn. Über seine Fragen zum hypergeometrischen Theorem. Ich: Er muss beachten, wie die Prädikate definiert sind; das ist vielleicht hier nicht wichtig, wohl aber für prädikativen Schluss. Er: Er will nur was nur verwenden aufgrund der 5 Axiome von Regularität. Für anderes nimmt er Symmetriemethode. Ich: Vorsicht im Kombinieren der beiden! Er will Symmetrie nicht allgemein als Axiom nehmen, sondern für Bedeutung in bestimmten Theoremen. Ich: Savage ist heute nicht mehr unbedingt gegen weitere Axiome.) 12 ½Kalish und Montague kommen. (Sie wollen sehen, ob Kolloquium für Mo nachmittag arrangiert werden kann.) – Gelesen.
10-2 Leblanc hier. (Ich zeige ihm, dass auch im hypergeometrischen Theorem die logische Form von Klassenausdrücken berücksichtigt werden muss; vor allem Unterscheidung zwischen qualitativen, individualisierten, und gemischten Ausdrücken. Ich erzähle von Frege und Wittgenstein.) – 2h zu Dr. John J. Duncan, Inoculation gegen Smallpox, für Mexiko; er meint, Impfung gegen 🕮 andere Krankheiten ist in meinem Fall nicht nötig. 5.-) – Haarschneider. – Gelesen.
Gelesen. – Liste für Replies (ditt.) Versendung. – Abends spät zusammen (seit 16.2.); gut.
10 – 2 ½Leblanc hier. (Letztes Gespräch. Ich kläre verschiedene Fragen über die von ihm geplanten Formulierungen. Random ist nicht die Klasse, sondern das Verfahren der Auswahl. – Im Ganzen sind seine Überlegungen und Bemerkungen intelligent; er kennt auch die formale Logik gut. Aber es fällt ihm schwer, einzusehen, dass er für induktive Logik nicht die üblichen Begriff der Statistik, wie randomness, gebrauchen kann.) 12 ½ kommt Mia. (3 ½ – 5 ½ sitze ich beim Kaffee mit ihr und Ina.) Sie ist unglücklich, weil Wim manchmal schwierig ist. Sie spart sich immer den Sonnabend für ihn; aber heute sagte er auf einmal ab, er müsste einem Mädchen helfen, Wohnung zu finden.) –
Gelesen.
4 Vortrag Leblanc („Schätzung der Chance von Wahrheit“; nur Kalish, Montague, Abe Kaplan, Ruth Anna von der Faculty. Er spricht gut und klar, schreibt alle Definitionen an.)
10:30 Zahnarzt (Zähne gereinigt. Sie findet 2 kleine Stellen, wo Reparatur nötig. Er sagt, er kann es in einer kurzen Sitzung machen. Verabredung für 4. Mai.) – Zur Wahl (im Atelier des Malers Kaminsky, links beinahe am Ende). – 3-5 Seminar.
Hermes gelesen–
Prob. – 3-4 Edwards und Tibble hier. 🕮aEs folgt ein eingeschobenes Blatt mit der Notiz: April 1959 Mexico Reise herausgenommen Aug. 1963. Beide machen PhD in Physik an Cal. Tech. diesen Sommer. Dann wollen sie ein Jahr unterrichten und sich dabei auf Qual. Ex. vorbereiten, um später hier PhD in Philosophie der Wissenschaft zu machen. Ich zeige ihnen Bücher by Holton, Frank, Jammer, Törnebohm, Campbell; und Logik: Suppes und meine.) –Prob. – (Abends Wim hier).
10 Dr. Seiff. (Diesen Monat habe ich Pilocarpin 4 % anstatt 2 genommen, und nachts Epe anstatt der Salbe. Das hat sich gut bewährt: Der Druck ist des Auges ist herunter von 26 zu R 20, L 17. Ich soll in ca. 6-8 Wochen wiederkommen; dann will er Test von visual Feld machen, wie voriges Mal.) – 4 Hermes Vortrag „Wahrscheinlichkeit und Einfachheit“ (er spricht klar, verwendet aber zu viel Zeit für Erklärung der Kulturform und der Rechtfertigung der Axiome von Wetten. In Diskussion fragt Moody, ob die Übereinstimmung zwischen Wahrscheinlichkeit und Einfachheit als Hypothese gemeint ist. Hermes: Ja. Ich: Aber doch wohl nicht als faktische Hypothese; logische Wahrscheinlichkeit ist apriori, basiert auf induktiver Intuition, nicht auf faktischer Erkenntnis.) Mia fährt mich hin und zurück (bleibt zum Essen, geht mit Ina ins Movie).
10-3 Hermes hier. Er fragt nach meiner Begründung von Invarianz Axiomen; ich: man muss appellieren an den induktiven Sinn; man generalisiert; wenn man implausibles Ergebnis findet, schränkt man die Allgemeinheit ein, eine gewisse Analogie zu physikalischen Hypothesen. – Ich schlage ihm vor, die einfachsten Definitionen nicht nur auf Anzahl der Atome zu basieren, sondern auch die Anzahlen der verschiedenen Arten von Verknüpfungen hineinzunehmen, 2 Parameters als Koeffizienten. Er sagt: Ja, wenn nötig, einstweilen scheint er aber mit der Zählung der Atome auszukommen. Ich erkläre Kemenys eigene Begründung des \(\lambda{}\)-Systems. Und seine neue Idee 🕮 von Distanz als Schlüsselbegriff. – Er ist jetzt leider ganz in Anspruch genommen mit Schreiben von 2 mathematischen Büchern; kann selbst daher für lange nicht an Wahrscheinlichkeit arbeiten; er hilft er Kiesow und Oberschelp.) Mia kommt; 1 ½ – 3 Essen. – Nachmittags kurzen Brief an Chacha (dass ich wahrscheinlich doch am 16. fahren kann. Donnerstag hat Department mit Institut NY telegrafiert und telegrafische Antwort bekommen: Ajd. kommt wahrscheinlich Wochenende 24. her, bis 1. Mai, „aufgrund von arrangement zwischen Tarski und Carnap“ (!), wovon wir nichts wußten!).
Gekramt und gelesen. – 3 ½ – 6 bei Department Party für Grad Studenten (bei Moodys im Garten. Ich setze mich zu einer kleinen Gruppe, und dann wechseln die anderen Leute. Ich spreche mit Miss Esgate, Annese, Howard, Ruth Anna, Champawat und Frau, Neblett, )
Prob. - Für Seminar gelesen.
3-5 Seminar. – (Ich bringe Ina Blumen. Heute ist sie in viel besserer Stimmung.)
Gekramt für Reise. – (Abends wird Ina zornig, weil ich sage, dass sie die Briefe für Ajdukiewicz nochmal tippen muss. Anscheinend ist mein Besuch zu Chacha doch eine ziemliche emotionale Belastung für sie. Nachher ist sie noch lieb und zärtlich bei mir, bis beinahe Mitternacht.) – Gebadet.
(Sie telefonieren um 1h, dass das Flugzeug nicht um 3, sondern um 4:45 abfliegen wird; wir müssen um eine Stunde vorher dort sein. Wir können nur weit entfernt parken. Dann checke ich ein. Und danach müssen wir 40 Min. warten.) 4:45 Abflug. (Ich habe Fensterplatz links; der Sitz daneben ist frei. Die Luft ist ruhig. Wir fliegen über das Meer, dann höher, bis die Wolkendecke unter uns liegt, und blauer Himmel über uns. ½7 wird es dunkel. Das Leselicht ist nicht gut. 7h warmes Abendbrot. Danach nicht mehr gelesen, 🕮bHier beginnt ein später ausgelagerter Teil zur Mexiko-Reise (RC 025-07-04). sondern meist die Augen zu; die Kabine ist verdunkelt. Hier in tourist Klasse sind auch nur 2 Sitze auf jeder Seite. Roundticket 150 anstatt 180.) Flugzeit 5¾ anstatt 5 ½ Stunden. Ankunft 10:30; nach Ortszeit 12:30 in MexikoD. F.OMéxico D. F. (Schöner Blick in die Lichter der Stadt vor der Landung. Während ich mit der Gruppe zum Gebäude gehe, rufen auf einmal Chacha, Grete und Walter aus der Entfernung. Dann gleich in großen Wartesaal, sie im Nebensaal, getrennt durch hohe Glaswand. Zum Glück bequeme Sitze, und mein Kissen. Ich bin aber sehr müde vom langen Aufsitzen. Endlich wird mein Name gerufen, beinahe als letzter. Dann ist mein Koffer nicht da, wird endlich gefunden. Inzwischen kommt Walter herein, hilft mir mit dem Zollmann; ich brauche den Koffer nicht zu öffnen. Endlich gehen wir hinaus. Walter gibt noch mein Telegramm an Ina auf.) Dann fahren wir lange, nach Pedregal, zu Diederichsens schönem Haus, 2h dort! (Chacha bringt mir noch eine Banane. Ich suche nur das Nötigste aus dem Koffer. Dann sinke ich endlich ins Bett.)
(Bald eingeschlafen; aber vor 6h aufgewacht und nicht mehr eingeschlafen. Gedöst; Fantasiegespräche mit Chacha und Grete. Chacha und Grete bringen mir Frühstück ans Bett, und wir plaudern zusammen.) Dann Gespräch mit Chacha. (Sie erzählt von den Kindern.) – Besuch von Mädele und Mann Frank Böhme und Kindern Brixi und Gunter. (Böhme sagt, dass wir uns damals nicht gesehen haben, weil er Mädele noch nicht kannte), Range Cloyd (Helgas Mann, jung; Walter klagt, dass er unpünktlich und vergesslich ist); bei Tisch nur die Familie‚und Soer (Er hat dies so geplant, mit Malik, sehr gut, schön und praktisch; ist jetzt überarbeitet. Chacha erzählt, dass Christof Angermann einen Rorschach von Sven gemacht habe, und dass die sexuellen Dinge mit Furcht und Ekel verknüpft seien. Sven habe in München Psychotherapie genommen bei einem klinischen Psychologen, aber er musste es dann abbrechen, 🕮 bevor es Erfolg hatte. Sven überlegt immer, eine eigene Wohnung zu nehmen, aber er hasst das Restaurantessen.) Nachmittags lang geschlafen. Inzwischen ist Walter nach Veracruz abgereist (um während des Wochenendes an seinem Boot zu arbeiten.) – Nachmittags mit Chacha über die Kinder gesprochen. Abendessen nur mit Chacha und Grete. Nachher mit beiden im Wohnzimmer. (Sie berichten, dass Hanne hart und schwierig geworden ist; Hans Arnold wollte kleines Haus außerhalb von Hamburg kaufen; sie hat es heftig abgelehnt, wegen der Mühe, die sie mit Fernkamp hatte. Auch die Kinder finden sie schwierig. – Grete und Chacha sagen, dass LeniLisi? Flitner hart und streng geworden ist, mit lächelndem Gesicht jedem kritische Bemerkungen macht; Flitner und die Kinder haben es schwer mit ihr.)
Chacha bringt Frühstück ans Bett. (Ich erzähle von Princeton Analyse. Auch Grete zeitweise dabei.) Mit Chacha im Garten spazieren. Brief an Ina geschrieben. - Mit Chacha und Grete die Universität besehen; riesiger Komplex von modernen Gebäuden mit Wiesen und Bäumen dazwischen. – Nachmittags mit Chacha und Grete Briefe der Kinder gelesen. – Vor dem Abendessen, 8h muss Grete plötzlich noch Brot einkaufen. Chacha und ich fahren mit ihr nach San Angel. – Beim Abendessen erzähle ich von meinen Klassen, und von den research grants. – (Abends macht Sven mir einen dunklen Vorhang vors Fenster.) – Nachdem ich schon Nembutal genommen habe, höre ich Chacha und rufe sie herein, um richtig gute Nacht zu sagen. Noch etwas geplaudert bis 10 ½.
7 ½ aufgestanden. Beim Frühstück, zum ersten Mal. Mit Chacha Brief von Annemarie gelesen und vieles besprochen (auch über 🕮 Agnes; sie berichtet über Agnes’ Strenge und intolerante Einstellung, die allmählich es auch für Annemarie und Johannes und sogar für Agnes’ eigene Kinder es schwer macht, mit ihr auszukommen.) – Grete fährt mit uns beiden in ihrem Volkswagen die alte Cuernavaca Straße hinauf (über 3000 m, schöner Blick über die Hochebene mit der Stadt, und auf die schönen Berge Ixta.1wahrscheinlich der Vulkan Iztaccihuatl und Pop2wahrscheinlich der Vulkan Popocatépetl.) Zum Mittagessen ist Helga da, mit Mann und Kindern (Klaus und Martin vom ersten Mann; Baby Ingrid von Range. Nach der Geburt letzten August sind große Verletzungen der Gebärmutter entstanden, sodass sie nicht weitere Kinder haben kann. Sie gibt Tanzstunden, moderne Tänze, möchte lieber Gymnastik unterrichten, aber findet nicht genug Interesse. – (Nap 3 ½ – 5; Chacha bis 6.) Mit Helga über Politik (sie ist heftig gegen den Kalten Krieg und Dulles; meine Kritik an der amerikanischen Regierung, gegen deren Haltung gegen Verständigung mit Russland und China, Vernachlässigung der Schulen, usw.) – Sie projizieren Ferienfotos vom und der Insel (sowohl von der ersten Fahrt 1952 mit Annemarie, und von der letzten Ostern mit Chacha, auch Farbfilme. – Abendbrot mit Chacha, Grete und Walter. Dann Ferienfotos. 9 ½ ziehe ich mich zurück. 10 kommt Chacha (sie erzählt noch von schmerzlichen Schwierigkeiten mit Hanne und Maue. Hanne hat ihr gesagt, dass ihre Heirat mit mir ein Irrtum war. Hanne wäre besser geeignet gewesen für mich! Mit Maue verträgt sie sich gut; aber Maue macht oft Bemerkungen zu Nutto, sodass Gerhard ihn schützen muss, und ein wenig auch gegen Chacha. – Sie erzählt sehr nett über in den , und die netten Menschen dort. Ich bin aber schon zu müde. Bis 11h!) Nembutal; Tagebuch geschrieben, bis 11 ½.
(Heute will ich stillen Tag machen.) Wir begrüßen Mädele in ihrem Garten mit den schönen Rosen. – Chacha und ich setzen uns auf eine Gartenbank, um zusammen Briefe der Kinder zu lesen; aber 🕮aber die Ameisen verjagen uns, und wir sitzen im Wohnzimmer beim großen Fenster, und nachher in meinem Zimmer, bis 8h. Dann geschrieben; Brief an Ina. – Nachmittags erzähle ich Chacha von der Analyse (Mutterbindung wusste sie schon, und über Fluch von ihrer Vaterbindung, und dass ihres Vaters kritisches Urteil über mich zu starken Einfluss auf ihr Gefühl gehabt habe; sie macht sich Vorwürfe, dass sie dadurch unsere Beziehung gestört hat. Ich beruhige sie und sage, dass das Wesentliche immer aus der Kindheit kommt; was es bei mir war, sehe ich jetzt deutlich; vielleicht war auch einiges bei ihr, das kann ich nicht so gut wissen. Sie erinnert mich, dass wir bei unserem Verlobungsbesuch in Jena mal abends zusammen auf dem K waren, unter dem Sternenhimmel; sie wünschte sich die Vereinigung, besonders, weil ich bald wieder an die Front musste, vielleicht würde sie dann ein Kind von mir haben; ich sagte aber damals, das wäre unrecht: . Und einmal kam Mutter herein und sah, dass sie angezogen mit in meinem Bett war, und sagte ihr nachher, dass gerade sie darauf achten müsse, dass nichts vor der Heirat geschähe. Sie fühlte damals Opposition zu der Mutter. Ich sage ihr, das war ein natürliches und richtiges Gefühl. – Ich erzähle von den schlimmsten Zeiten in Vermont und Princeton, und dem Anfang der Analyse.) Nach dem Abendessen, ½10, zurückgezogen. Gebadet; Chacha lässt sich nicht abhalten, zu helfen.
Chachas Geburtstag. 7h aufgestanden und zu Chacha. Auf einmal ertönt von draußen ein Ständchen: Sven mit Ziehharmonika, und Grete singt. Vor dem Frühstück drüben Chachas Geburtstagstisch; ich lege den von Johannes geliehenen Fotoapparat hin; langsam merkt sie, dass es Geschenk ist; sie freut sich sehr darüber. Ich sage, dass ich Johannes das Geld dafür schicken will; wenn sie wollte, könnte sie sich aber auch stattdessen einen anderen wünschen. – Mädele kommt mit Rosenstrauß. – Grete, Chacha und ich frühstücken, später auch Walter. (Er ist erst heute früh 4h mit Rennauto aus Veracruz zurückgekommen, geht schon wieder zur Arbeit.) 🕮– Chacha fängt an, mir ihren geplanten Vortrag über Graphologie vorzulesen. – Auf einmal kommt Otto und seine Frau Chita (sie haben 8 Kinder, die ältesten studieren. Er ist meist bei einer Zuckerfabrik in Tamazula, bei Guadalajara. Er sieht gut und gesund aus. Er schimpft darüber, wie Rusche ihn um die Ranch von Tecoman und eine neue an der Merianda Esperanza gebracht hat. Seine Frau ist einfach und bescheiden; sie ist Tochter von Baumbach, der Verwalter der Esp. war; ihre Kinder sind alle streng katholisch.) Später kommt Sohn Otto jr…; er spricht nur spanisch. – In meinem Zimmer; Chacha liest mir die soeben gekommenen Briefe von Lisi und Nena vor. – 3-4 Mittagessen. – 6-10¼Mädele und Familie (Frank, Gunter und Frau Lisa, Brixi. . 8hHelga und Range. (Wir sitzen im Kreis im Wohnzimmer; ich (mit „Du“) setze mich auch mal zu Mädele und Brixi. Später setze ich mich zu den jungen Leuten, die in der Dinette Abendbrot essen, und gebe ihnen Rätsel auf; meist mit Rechnen; Helga ist gut dabei. Später wieder alle im Wohnzimmer, ein Spiel, wo 2 Personen 2 Figuren darstellen, und sich gegenseitig erraten). (Heute war ich nur wenig mit Chacha alleine. Aber sie hatte mir schon vorher gesagt, dass heute all die Verwandten zum Geburtstag kommen.) Später kommt Chacha noch etwas zu mir zum Plaudern.
Ganz früh etwas zu Chacha. Sonniger Morgen. Mit Chacha und Grete in der Sonne auf der Terrasse vor dem Wohnzimmer. (Über die Psychoanalyse. Ambivalenz. Notwendigkeit von Aggressivität. Mutters gedämpfte Atmosphäre. Beide sind sehr stark an all diesem interessiert. Chacha hat schon erstaunlicherweise allerhand Ideen dies, vom Broder; sogar auch über Ambisexualität. Über meine lebhaften Eindrücke von Musik und Farben.) 🕮 5-7 mit Chacha zu Mädeles Haus. (Schönes großes Zimmer mit vielen Pflanzen und Blumen. Einige Gäste: die alte Frau Wagenknecht, originell, mit Kind aus Argentinien ; ich schweige meist.) – Brief an Ina geschrieben. – 8 – 9 ½ Abendbrot (ohne Sven, Walter fängt an, über die Weltlage zu sprechen: gegen den Aufrüstungswettstreit, für ein gemeinsames Europa als Bindeglied zwischen West und Ost, für Zulassung Chinas zu den UN. Gegen die amerikanische Politik. Er glaubt, die Mehrzahl der Deutschen in Mexiko hätten diese Ansicht. Ich erzähle von Ideen über Afrika 1952; er stimmt entschieden zu, dass Kolonialismus vorbei ist. Aber ist sehr da auch gegen die Verurteilung von Generälen; ich sage, das ist ein schwieriges Problem. – Nachher sagt Grete, dass sie dankbar ist für das, was ich heute Morgen mit ihnen besprochen habe, weil es ihr auch Dinge in ihrem eigenen Leben klärt.)
Mit Chacha im Wohnzimmer. (Sie liest mir Annes Brief an Küstermanns vor. Dann spielt sie Platte von Bachs Konzert für 2 Violinen mit Oistrach Vater und Sohn, von Deutsche Grammofongesellschaft; sehr guter Ton. Beim langsamen Satz kommen mir sehr die Tränen; beim letzten Satz „tanze“ ich für mich in der Ecke an der Eingangstür. Dann erzähle ich, wie gut mir die Musik getan hat in den schwierigen Zeiten.) – 11-1 wir fahren mit Grete zu Helgas Haus (das Baby ist dabei, die anderen sind in der Schule. Mein Rücken wird müde, weil ich mich für das Milchglas immer so weit beugen muss. Nachher im Auto müde. Zu Hause hingelegt; etwas jittery; ½ Miltown. Mittagessen (ohne Sven).) Brief von Ina: Angebot von Tarski (für spring semester 1960. Er glaubt, dann sei ich schon pensioniert. Ina hat schon Antwortbrief aufgesetzt, aber dann doch nicht abgeschickt.) Nachmittags im Bett geblieben. 5-8 mit Chacha geplaudert. (Über die Periode unserer Ehe, von der Zeit in Davos. Da habe ich sie zum ersten Mal sexuell erweckt, und die 🕮 Sexualbeziehung war sehr beglückend gewesen. Sie erzählt, sie habe dann oder ein andermal gesagt, sie wäre bereit, Broder aufzugeben, wenn ich Maue aufgeben würde. Aber ich habe nicht gewollt. Grete kommt; sie erzählt, wie ich nachts ChachacOriginal Ina. zu Broder begleitet und dann dort in der Gegend unendlich auf und ab marschiert gegangen sei. Ich habe während jener Zeit immer deprimiert ausgesehen, und das hat ihr so leid getan. Sie sagt, nachdem ich mit Eva und Sonja Beziehungen hatte, hatte ich beiderseits Freiheit erklärt, und die habe sie dann auch ausgeübt.) Abendessen. Nachher versucht Walter vergeblich unzählige Male das Telegrafenamt anzurufen, weil ich Ina einen Nachtbrief schicken will; es gelingt nicht! Abends Chacha noch ein wenig bei mir. (Über Frau Martin wohnt noch in Günterstal; sie sind nahe befreundet.) – Ich frage Sven, ob wir mal miteinander sprechen können; er: ja; aber es geht anscheinend nur Samstagnachmittag. – Spät Chacha auf meinen Wunsch noch ein wenig bei mir: (Wir überlegen, falls ich nach Deutschland käme, ob ich ein Treffen zu machen könnte, wo alle hinkommen, z.B. Elmau oder Freiburg, ich in Annemaries Haus, die anderen in einer Pension in Herdern. Sie meint, das sei aber doch eine Belastung für Annemarie.)
Walter macht vergeblich zahlreiche Versuche, das Telegraphenamt anzurufen, um einen Nachtbrief an Ina aufzugeben (wegen Berkeley). Schließlich geben wir es auf.
Früh rufe ich Chacha herüber, und wir sprechen eine Weile zusammen im Bett. – Beim Zähneputzen bricht meine obere Zahnplatte in 2 Stücke. – Ich telefoniere Ina, (1. über Berkeley, 2. Verabredung beim Zahnarzt machen.) –Helga fährt mich in Gretes Auto 10 ½ – 1 ½. (Zuerst zum Zahnarzt. Er will die Platte bis Nachmittag fertig haben. – Ich schlage vor, dass wir 🕮 hinausfahren, um miteinander zu sprechen. Wir fahren die neudu Straße, am Berghang neben einer Schlucht mit Felsen, W vom Ajusco. – Über Sven. Sie sagt auch, dass er aus dem Elternhaus wegziehen müsste. Er wolle es schon seit vielen Jahren, könne aber immer den Entschluss nicht aufbringen. Ich erkläre die Mutterbindung, und sie versteht es gut. Ich erzähle von meiner Psychoanalyse, und sie hat Verständnis und Interesse dafür. Walter habe es aber bei Sven als Unsinn abgelehnt, auch schon den Rorschachtest. – Über Walter ist sie äußerst kritisch; er habe den Kindern und Grete weder Zeit noch Verständnis gegeben. Sie sagt selbst, dass seine ständige Abwesenheit von der Familie von Freitagabend bis Montagfrüh eine Flucht sei. Ich sage, dass er einfach sei nicht schuld und deprimiert, aber zu lieb und zuverlässig. Sie kritisiert aber auch seine Geschäftsführung. Alles sei desorganisiert. (Vielleicht ist diese überkritische Einstellung mit verursacht durch seine Kritik an ihrem Mann.)) Wir fahren zurück, zu ihrem Haus, um das Baby Ingrid abzuholen; ich nehme sie auf den Schoß und wir singen „singen Duett“ zusammen. Zu Diederichsens Haus zurück, alle sind zum Mittagessen da. – Nachmittags fährt Grete mich zum Zahnarzt. (Nach längerem Warten bekomme ich die reparierte Platte, 40 Pesos.) In zwei Buchläden; wir können keine Ansichtskarten finden. (Ich deute Helgas Kritik an Walter an. Sie meint, es sei übertrieben. Walter müsse doch das Recht haben, sein Hobby zu betätigen, und er habe jetzt die Malerei. Ich habe das Gefühl, dass sie ihn in Schutz nehmen will. Sie spricht nicht so offen wie Helga, und hat auch nicht deren Verständnis für das Unbewusste.) – 7h wieder zu Hause. Mit Chacha im Wohnzimmer eine schöne Platte von Khachaturian gehört. – Abendessen, wir und Grete, später Walter. 9h Abschied von ihm; ich umarme ihn und bedanke mich herzlich. (Er fährt ab mit Auto nach Veracruz für Wochenende, also werde ich ihn nicht mehr sehen.) – Etwas mit Chacha und Grete im Wohnzimmer. – Später Chacha noch etwas bei mir. (Sie meint, Helga ist oft überkritisch.) 🕮
7 ½ – 8 im Bett zusammen geplaudert. (Sie sagt mir frei, dass sie keine Erwartung von Sex hatte, und dass ihr das überhaupt nicht so wesentlich ist. – Sie lebt noch so stark mit Broder, dass es für sie ein Grund dauernden Bleibens in Mexiko ist, dass er mal dagegen gesprochen hat; das Land sei ihm so fremd, dass seine Seele dann mit ihr nicht Kontakt haben könnte.) – Wir sitzen auf der Terrasse. Sonniger Tag. Chacha liest mir Teile des Vortrags über Grafologie vor, den sie am Dienstag vor einem Frauenverein lesen wird. (Ich schlage einige Verbesserungen vor, zum leichteren Verständnis.) – Mit Grete kurz in ihr Arbeitszimmer (eine steile Treppe hinauf. Herrliche Aussicht. Sie zeigt mir die Bilder, die sie gemalt hat. Fast alle in etwas gedämpften Tönen; gute Darstellungen der Stimmung einer Landschaft usw.) Dann steige ich mit ihr auf das Dach des Hauses, Hinneigung durch eine seltsame Öffnung; nachher wieder zurück. Es war anstrengend für den Rücken, und ich glaubte, ein kleines Ziehen im Rücken zu spüren. Auf der Terrasse, auf dem Liegestuhl. (Ich gebe Chacha Scheck $ 30, für Mitbringsel für mexikanische Sachen für die 4 Kinder, zahle etwas für Erika, und für sie selbst.) – Ich bin müde. Auch Chacha hat jetzt . Darum zieht sich jeder für eine Stunde in sein Bett zurück. – Mittagessen, dann nap. – 5 ½ – 8 Gespräch mit Sven in meinem Zimmer (ich erzähle von Analyse und Mutterbindung. Er hatte mit Psychologieprofessor Vetter in München 2 oder 3 Besprechungen, musste dann abreisen. Er wusste schon, dass seine Schwierigkeiten aus Mutterbindung kamen. Erstaunlicherweise auch die Bisexualität. Die Natur der Gefühle zu Freunden und Berufskollegen. Er hatte zuweilen Beziehungen zu Mädchen, aber das ging schnell wieder auseinander. Er weiß schon, und ich betone die Wichtigkeit, dass er wegziehen muss aus der Familie. Ferner rate ich dringend, die Hilfe eines Analytikers oder Psychologen zu suchen. – Es fällt ihm sehr schwer, eine Freundin oder einen Freund zu suchen. Er möchte zu einer größeren Gemeinschaft gehören als der Familie, aber er findet keine, wenigstens nicht in Deutschland. Und die Eltern scheinen herabzusehen auf alle Mexikaner. – Ich sage, dass es ihm manchmal nicht leicht sein wird, 🕮 weiter zu gehen, etwa mit Analyse; dass er aber innere Kräfte und Willen hat durchzuhalten.) – Auf Chachas Rat gehe ich zu Mädeles Haus, mit Sven (weil sie sonst nachher noch herüberkommen wollte. Sie sind beim Abendessen, und wir setzen uns dazu. Ich plaudere 5 Minuten über Mexiko. Dann sage ich, dass wir gehen müssen, weil sie schon drüben mit dem Essen auf uns warten würden. Sie wollen nachher noch kommen. Ich sage, ich muss dann packen und will früh zu Bett gehen.) – Abendessen. Wir sind alle heiter. - Grete gute Nacht; ich danke ihr sehr. – Chacha packt meinen Koffer. Dann noch etwas zusammen gesprochen. (Wir schauen jetzt ruhiger auf unser Leben zurück. Sie sagt, sie wird morgen nicht zu traurig sein. Ich danke, dass sie so lieb und verständnisvoll war. Sie sagt, ich war auch lieb. Ich soll nicht Briefe von ihr erwarten, weil sie kaum durchkommt, den Kindern zu schreiben.) – Ansichtskarten und Tagebuch geschrieben, und kurz in Hannas Martins Buch geschaut. Bis 11h. Sehr müde.
(Sven ist schon fort, mit Freund am Pico de Toluca.) – 6h auf. 7 ½ fährt Grete und Chacha mich zum Flughafen. Sie können nicht mit durch die Inspektionssperre; so machen wir kurzen Abschied. 8h. 9hAbflug von Mex (Mexicana-Panam DC 6, ohne Zahlung, wie auf Herreise, aber diesmal bei Tage, sodass ich alles sehen kann. Alles besetzt. Neben mir junger Amerikaner, der 2 Jahre in Mexiko war und jetzt sein Geschäft dort verkauft hat. Ich schreibe nicht Briefe, weil er so dicht sitzt, und ich bin auch recht müde, besonders während des letzten Teils des Fluges. Ich lese, und zuweilen schließe ich die Augen und Döse. Schöner Blick über Berge und Gegend; dann über der Bucht von Kalifornien und schließlich über dem Meer. 6 Stunden Flug. 1h warme Mahlzeit.) Ankunft L. A.OLos Angeles 3:15 mexikanische Zeit = 2:15 lokale Zeit: Pac. D. S. T., die letzte Nacht hier begonnen hat. Beim Aussteigen sehe ich Ina hinter dem Zaun und winke ihr (elend langes Warten, bis das Gepäck hereinkommt: Jeder wird einzeln aufgerufen, sucht sein Gepäck, lässt es zur Inspektion bringen und öffnet es dann. Endlich kann ich hinaus, da ist Ina. Zusammen zum Auto und vors Gebäude gefahren. Dann geht sie fort, das Gepäck abwarten, was endlos dauert, bis 3h.) 3:45 zu Hause. Ich sinke ins Bett, dHier endet der entnommene Teil (RC 025-79-04). sehr müde; ich war 10 Stunden auf! – (Nach dem Nap, beim Kaffee, erzähle ich Ina vieles über meine Erlebnisse und Gespräche, und die verschiedenen Probleme der Leute dort; sie freut sich, dass ich alles so gut mitmachen und erleben konnte, hat aber auch Gefühle über mein langes Wegsein. – Abends Briefe gelesen und geplaudert; kein TV. Ich bin froh und entspannt, wieder richtig zu Hause zu sein. Diese erste Reise nach so vielen Jahren war ein großes Erlebnis, und dazu noch allein . Ich denke jetzt mit Freude und Befriedigung an alles zurück.)
KasiAjdukiewicz kommt aus Berkeley (Montague holt ihn vom Flugplatz zum Hotel Claremont, Ina holt ihn nach 1h hierher. Er sieht gut aus, trotz der kürzlichen Pneumonia und Phlebitis. Lunch im Patio, bis 3. Ina bringt ihn ins Hotel, und holt ihn wieder ab 4 ½. Wir sitzen wieder im Patio. Er erzählt von der Lage in Polen. Seit 1956 haben sie mehr Freiheit in der Philosophie. Er sagt auch, dass meine Sachen jetzt in Russland bekannt sind; er war vor 2 Jahren in Moskau; überhaupt sei mein Werk jetzt überall in der Welt bekannt, und werde später als klassisch gerechnet werden. – Über Wahrscheinlichkeit. Er meint, die Limes Definition für Häufigkeitsbegriff sei sinnlos, weil verträglich mit jeder Erfahrung. Ich: Das gilt aber auch für Existenzsatz im Unendlichen. Er: Vielleicht sollten wir nur mit endlichen Domänen arbeiten. Ich: Das Unendliche ist zwar nicht zugänglich, aber vereinfacht das System; daher als theoretischer Begriff nützlich; ich würde Häufigkeitswahrscheinlichkeit als theoretischen Begriff nehmen, nicht explizit definieren; dann Korrespondenzregeln, vielleicht enthaltend c. – Über logische Schwierigkeit. Er meint, bei der Bestimmung müsse das Risiko berücksichtigt werden. Ich: Nein, nicht für c, wohl aber für Bestimmung der rationalen Beschlüsse.) Später kommt Montague. Noch später Mia. Abendessen im Zimmer. – (Ich mittags und abends auf einfachem Stuhl mit Kissen, weil ich es mir in Mexiko angewöhnt habe.) Angeregte Unterhaltung (Mia fragt 🕮 auch nach Mexiko. Ich erzähle vom Flug und von der Stadt, nichts Persönliches. –A. ist müde und findet Englisch schwierig.) Bis 9h.
Montague kurz gesprochen (er hat sich gestern gewundert, dass ich so munter und beweglich war. Ich sage, vor dem Flug nach Mexiko war ich etwas besorgt, aber dann ging alles so gut; das ist eine große Ermutigung.) – 3-5 Seminar (nur 6 Leute. Ich spreche lebhaft, bis 5:10, bin nachher nicht so müde wie sonst, fahre munter nach Hause, kaufe noch Blumen für Ina. Zu Hause finde ich, dass zum ersten Mal mein Hemd nicht ganz durchgeschwitzt ist.)
10-1 Ajduk. hier. (Wir sitzen im Patio. Über die Natur der induktiven Logik. Er möchte Intuition beschränken auf die notwendigste; vielleicht auf das Deduktive; er glaubt, zeigen zu können, dass die induktiven Regeln eine allgemeine Methode bestimmen, die, wenn sie fortgesetzt wird, schließlich zuverlässig ist; damit meint er aber in Wirklichkeit: erfolgreich. Ich: Ich dachte früher auch so, z.B. Reichenbachs Rechtfertigung; inzwischen ist mir aber klar geworden, dass das nicht möglich ist; man muss außer den deduktiven auch induktive Intuitionen verwenden. Er fragt, wie ich meine induktiven Axiome begründe. Ich verweise für die fundamentalen Axiome auf de Finetti-Kemeny, aber das kennt er anscheinend nicht. Ich spreche von Invarianzaxiomen: Beispiel: Wette auf Pferderennen. Er meint zuerst, Laplaces Indifferenz Prinzip muss abgelehnt werden; auf totale Evidenz soll man nicht wetten. In dem Beispiel gibt er aber zu, dass da ein Unterschied zwischen fair und unfair gemacht werden kann. – Er sagt, er liest wenig Philosophie; der Stoff ist zu viel, und es kostet zu viel Zeit.) – 12-1 Lunch. Dann fährt Ina ihn zum Hotel. (Ich hatte ihm gestern einige Sektionen aus Schilpp gebracht, aber er hatte keine Zeit, darin zu lesen.) 2 ½ – 3 ½Mia hier. Dann fahren wir zum Campus, holen unterwegs Ajd. ab. 🕮 4 Ajduk. Vortrag „A proposition as the connotation of a sentence“. (Ich führe ihn ein. Er spricht 1¼ Stunde, in seltsam ausgesprochenem Englisch, aber verständlich und klar. Er schreibt den Worten Indizes von syntaktischem Platz zu: dem genutzten Ausdruck ‚\(1\)‘ seinen Hauptfaktor ‚\(10\)‘, dessen \(n\)-tes \(\Gamma \) Argument Ausdruck ‚\(1‚n\)‘; von letzterem wiederum ‚\(1, n, o\)‘, ‚\(1, n, m\)‘ usw. Er schreibt den ganzen Ausdruck so, dass unter jedem Wort sein Index steht; dann kann die Reihenfolge der Wörter beliebig geändert werden. Das ist auch von Interesse für Übersetzungsmaschine. Definition: Die Konnotation eines Ausdrucks ist eine Funktion (also eine Klasse von geordneten Paaren), die jeder syntaktischen Stelle die Denotation des betreffenden Wortes zuordnet. Eine Proposition ist die Konnotation eines Satzes. – In der Diskussion sagt er, dass sein Begriff Konnotation ähnlich ist meinem Begriff von intensionalem Isomorphism. Ich: Er ist analog; aber da sein Begriff Denotation oder Extension zugeordnet, so ist es vielmehr ein extensionaler Isomorphism. – Ich erhebe Bedenken: nach seiner Definition haben alle Wörter mit derselben Denotation auch dieselbe Konnotation; das stimmt doch nicht mit der üblichen Auffassung. Er: Man Es gilt nur für einfache Wörter, nicht für solche, die Abkürzungen von zusammengesetzten Ausdrücken sind; z.B. haben. Aber z.B. Wörter ‚goblin‘ und ‚giant‘ haben dann dieselbe Konnotation. Er: Man soll als einfache Wörter nur solche nehmen, die direkt Wahrnehmbares bezeichnen, z.B. „blau“.) Beim Abschied sagt er, er sei sehr bewegt, dass er mich habe sprechen können und für die große Gastlichkeit. (Er geht heute abend mit Kalish und Montague nach Hollywood, vielleicht Nachtclub; dabei auch Mia, Ruth Anna, und andere.)
1-3 Department Meeting (Seifers Thesisplan wird gebilligt.) – Abends gebadet.
V / 1959 Jeffreys Brief und de Finetti 1938 gelesen. – Endlich einen Tag allein zu Hause. 🕮
1-5¼Department Meeting in Robsons Haus. (Die anderen bis 6. Über Änderung im Vorlesungsplan. Heute besonders über Änderungsvorschläge von Montague und Kalish. Kurs 309 wird aufgespalten in: Übersicht über Grundbegriffe, und Kurs über wissenschaftliche Methode. Montague sagt, er weiß nicht, was das letztere für einen Sinn haben soll. Es wird dann beschlossen, gegen mich, dass das erstere und nicht das letztere, für Major in Philosophie gefordert werden soll.
Abe Kaplan hier 11-1. (Er ruft an, dass er deprimiert ist über die gestrigen Beschlüsse, will sich „an meiner Schulter ausweinen“. Ich stimme in der Sache mit ihm überein; aber ich sage ihm, dass er zu empfindlich dagegen ist, dass ein Beschluss gegen ihn geht; und dass sein Eindruck, dass die Mehrzahl der wichtigen Beschlüsse gegen ihn geht, ein Irrtum ist.) – 3 ½ – 5 ½Helmers hier, mit Monika. (Ich erzähle von Mexiko; wie gut die Reise ging, und über alle Leute dort.)
Geschrieben an die Kinder (Rundbrief über Mexikoreise), an Chacha und Grete. – Nachmittags Pike eine Stunde hier (er wünscht Empfehlung für Oberlin; er leidet immer noch übermäßig an dem Schlag; wir versuchen, ihn zu beruhigen.)
Einzelbrief an Chacha und Grete, und die Kinder rundgeschriebenreingeschrieben? bis Mitternacht. (Während Ina den Rundbrief abtippt).
3-5 Seminar.
11 Zahnarzt (er macht 2 kleine Silberfüllungen, unten vorne, und etwa links von der Mitte, an der Rückseite der Zähne). Haarschneider. Heute etwas tense, mehrmals ½ Miltown. – Bar-Hillel über MT gelesen. 🕮
Prob. gearbeitet. – 2:45-4:30 bei Dr. Walter E. Berman (rechtes Ohr ausgespült; da war Ohrwachs, sodass ich nicht hören konnte. Hörtest; beide Ohren sind schwach in den höheren Tönen, besonders das linke. Er verschreibt Multilex Tabletten 2 Wochen, für verbesserte Blutzufuhr zu den Hörnerven; in 2 Wochen will er prüfen, ob es hilft. – Zwischendurch immer langes Herumwarten, zuweilen auf unbequemen Stühlen.) – Auf Rückfahrt in Drugstore. – Im Bett geschrieben, weil sehr müde. – Abends Mia hier (sie geht mit Ina zum Campus Movie). – Allein gebadet.
11-2 Mathews und Kuhns hier. (Ich gebe Kuhns das umgearbeitete ms „3 Approches“. Ich erkläre ihm einiges Weitere über 2 nahe Prädikate, und meinen Versuch der Verallgemeinerung für beliebige Distanzen.) – Nachmittags Pr gearbeitet. – Abends Mozartmusik; nach 11h überraschend zusammen; gut (seit 3.4.)
Pr gearbeitet.
Für Seminar (über Gödel; Fraenkel-Bar-Hillel, Hilbert-Bernays, Nagel gelesen).
3-5 Seminar (nur mehr 6 Studenten; aber sie sind sehr interessiert, über Gödels Satz).
Fraenkel-Bar-Hillel Buch gelesen (über Hilbert-Gödel, und letzte Sektion: Philosophische Bemerkungen; ausgezeichnet! Ausführlich über meinen Standpunkt; sie sympathisieren mit diesem „pragmatischen Formalismus“.) – Nachmittags Zahnarzt (heute mittag ist ein echter Zahn, einzelstehend vorne oben Mitte, abgebrochen; vielleicht infolge von hartem Zwieback heute früh. Er macht Abdruck von Gebiss mit Platte. Er wünscht, dass Dr. Fowker morgen den Zahnrest auszieht.)
Vormittags zu Dr. Fowker (er zieht den Rest des gestern abgebrochenen Zahnes aus. Nur eine Wurzel, es geht leicht.) 🕮 Ich gehe zu Dr. Brann; aber die Platte ist noch nicht fertig. Ich kaufe Blumen für Ina. –Pr gearbeitet.
Pr gearbeitet. – Mittags Raya Sobler hier. (Ich erzähle von Mexiko.) – 6 ½Mia (sie und Ina später zum Campus Movie).
Pr gearbeitet.
Pr gearbeitet. – 4 ½ – 8 ½Paul Ruthling hier. (Wir hatten ihn seit Tagen erwartet; er war aber inzwischen bei Freunden in Arizona gewesen. Er klagt sehr über Maria. Er hilft im Shop; aber dafür bekommt er nur Essen. Er hat 2 Lots in S.F. verkauft; das Geld hat er behalten; er sagt, sie schuldet ihm noch Geld. Er hält es bei der Familie nicht mehr aus. Er hofft, dass Maria den Shop bald alleine machen kann; dann will er lieber fortgehen und für sich selber arbeiten. Das Ganze ist sehr deprimierend, besonders auch, weil man fühlt, dass es keinen Zweck hat, offen mit ihm zu sprechen und ihm klar zu machen, dass nicht nur Maria Schuld hat, sondern dass auch seine dominierende Einstellung zur Familie verkehrt ist.)
Pr.– Mittags Mia hier. – 4 ½ zu Dr. Fowker. Er nimmt Faden heraus; sagt, es halte gut.) Zu Dr. Brann (die Platte mit dem neuen Zahn drückt vorn von innen. Da schleift er etwas ab; nicht viel, weil das Zahnfleisch noch shrinken wird. Er schleift die unteren Zähne vorne unten Mitte etwas ab, damit sie besser zu der oberen Platte passen.) – Abends gebadet.
3-5 Seminar.
Die Mittags Frau Kuhns mit 2 Kindern hier. (Kleines Mädchen Lisa, kleiner Junge Paul. Er spricht wenig, ist zurückgeblieben. Sie sagt, sie hat Psychologen konsultiert; es könnte teils vielleicht aus emotionalen Gründen, teils vielleicht erblich. Sie denken an Möglichkeit von Therapie.) – Nachmittags Pr. – Abends zusammen; gut (seit 9.) 🕮
Pr.– Vormittags Carol Pike bei Ina; ich auch kurz. (Sie sagt, dass er immer noch abwechselnd deprimiert oder wütend ist über die Beendigung seiner Anstellung.) –
Morgens tense, zweimal ½ Miltown. Zum Frühstück auf, aber dann (auf Inas Rat) wieder zu Bett. Pr gearbeitet. (Dr. Berman von heute nachmittag auf 25. verschoben.) – Zu Mahlzeiten auf, sonst im Bett geblieben. Abends Mia hier (sie geht mit Ina zum Campus Movie).
Wieder auf; und spazieren. –Pr.
Pr.– Nachmittags kurz Mathews und Kuhns hier (Kuhns bringt „3 Approaches“ zurück. Ich gebe beide Replies§ 25-31 über pr.) – Abends Chachas Anruf aus St. Barbara (sie ist gestern oder vorgestern angekommen. Es sei schwer, sich auf das Leben der „Millionäre“ einzustellen, aber die Frau sei umgänglich und vergnügt, und beide verwöhnen sie sehr. Ich sage, sie soll mal herkommen. Sie meint, wenn Heini mal in LA zu tun hat; vielleicht muss sie dann auch zum mexikanischen Konsulat. Sie will noch einige Monate in Mexiko bleiben, aber nicht bis Dez. Sie spricht lange, und erzählt lebhaft. Ich etwas befangen, weil ich sie nicht sehen kann.)
4 zu Berman (nach 2 Wochen Tablets für Verbesserung der Blutzufuhr zu den Hörnerven. Audiometertest zeigt gute Verbesserung besonders in den niedrigen Frequenzen. Ich soll die Tablets weiter nehmen, und nach einem Monat wiederkommen. – Ich muss lange warten, spreche ihn dann für 2 Minuten, dann wieder lange warten bis der Testraum frei ist. 1¼ Stunde dort!) Inzwischen Ina bei Hutchins Vortrag. – Abends Bohnert hier, ½ Stunde.
Vormittags zur Wahl. – 3-5 letztes Seminar. Ich gebe Champawat das Semantikbuch; wir diskutieren im Seminar bis 5:20.)
11-1 Jean Gottmann hier. (Wir sitzen im Patio. Er ist dabei, sein großes Werk über Megalopolis bis nächsten 🕮 April fertig zu machen. Er arbeitet jetzt meist in seinem Office beim 20th Century Fund in NY). (Ina fährt ihn zum Lufthafen.) – Russell gelesen.
Ganzen Tag Ausflug nach Malibu zu Soblers. (Auf Hinfahrt versäumen wir die Linksbiegung und sind auf einmal auf 101 im Tal. Sie sagen: der erste richtig sonnige Tag. Ich erzähle von Mexiko. Nach dem Essen Nap auf Rayas Bett. Ich erzähle Benedikt etwas über meine Philosophie, und die symbolische Logik, und pr; dann kommt Raya dazu und stellt auch Fragen über darüber. Ich erkläre: 2 Propositionen; Wetten; dass meine Theorie abstrakt ist; nicht für bestimmte Anwendungen. Nachmittags sitzen wir dabei in der Sonne. Rückfahrt 5¾-7¼; ich fahre Ocean und Sunset.)
11 ½ – 1 Pike hier. (Er hat Angebot von Brown Universität; 2500 für einen Kurs; daneben würde er dann an Harvard Divinity School studieren. Er plant, die These im Sommer fertig zu machen. Ich rate ihm, das Offer anzunehmen. – Ich sage ihm, dass seine und Carols Reaktion gegen das Department zu stark emotional ist; er ist nicht fired worden, sondern der Kontrakt ist nicht verlängert worden; und das kommt sehr oft vor. Er sagt, man wusste doch immer seinen philosophischen Approach; ferner hatte Kaplan ihm, bevor er kam, geschrieben, dass, sobald er die Thesis den PhD hätte, würde das Department ansuchen für Promotion zu Acting Assistant Prof! Damals hatte er noch die Prelim. gemacht und noch nicht die Thesis angefangen!) – 4 – 4 ½ bei Dr. Seiff. (Ausführlicher Test des Sehfeldes. Es scheint, dass rechts die defekten links sich etwas ausgedehnt haben. Er ist aber nicht sicher, weil andererseits der Druck ganz im Normalen ist (18 bis 20) und die Sehschärfe unverändert ist. Ich soll in einer Woche wiederkommen; dann will er Test mit neuem Apparat machen, der die Änderung des Drucks 4 Minuten misst.) – Gebadet. 🕮
Über Pr.
Pr.– Sommerfeld (Geometrie fürn Dimensionen) gelesen. –Mittags Olaf und Mutzli Helmer hier 1 Stunde. –
VI / 1959Pr.– Abends tense; ½ Miltown. (11h schöne Musik, getanzt. Ina kommt noch bis 12; es geht mir besser.)
Pr. – Term Paper gelesen. –
Pr. – 2 ½Chacha und Heini kommen im Auto aus Sta. Barbara. (Dolly ist nicht mitgekommen. Wir sitzen eine Weile im Patio. Es gefällt ihnen sehr gut. Er sagt, er kennt Pauly gut, der hat bei ihm in Acapulco gewohnt; wenn ich mal was wünschte von Pauly könnte er es sicher von ihm bekommen! Dann geht er, seinen Schwiegervater zu besuchen, und seinen Freund Cartright. – Wir drei sitzen im Patio, Chacha erzählt von ihrer Woche bei Heini. Wir sprechen über Agnes, und über die Kinder. 7h¼ Stunde mit Chacha spazieren, auf Chenault; ob wir vielleicht doch im Sept. noch nach Mexiko kommen könnten? Eigentlich will sie da schon in Deutschland sein, weil Hanneliese ihr Kind erwartet. Abendessen im Zimmer. Chacha berichtet, dass Heini hauptsächlich nach Mexiko kam, um Walters Geschäft nachzusehen; er habe gesagt, Walter mache zu riskante Spekulationen, vor denen Heini ihn eigens gewarnt hatte; wenn Heini ihn fragt über einen gewissen Mann, weicht Walter immer aus, als sei es unmöglich, ihn loszuwerden. Chacha hat ihn sagt, auch Heini mache sich Sorgen, dass das Geschäft mal bankrott gehen könnte. Chacha hat ihn erinnert, dass er in in dem Falle ihre Anteile garantieren wollte; sie bat ihn, das notariell zu machen; aber er sagte ihr, sie sollte sich doch einfach auf ihn verlassen, denn die Sache mit dem Notar sei zu umständlich und kostspielig. Er hat ihr in St. Barbara eine Menge Kleider, Wäsche usw. gekauft. Heini hatte einen geliehenen Projektor gebracht; aber nach einigen Bildern ging die Lampe aus; er hatte die Reservelampe zu Hause vergessen. Wir sehen Bilder von der Esperanza, auch Schöndubes Grab mit Heiner und Otto.) Nach 10 fahren wir 🕮 Chacha zum Bel Air Hotel, am Stone Canyon Road. 10:45 wieder zu Hause; ich sinke ins Bett, sehr müde; ich 8 ½ Stunden immerzu auf.
10-12:20 Department Meeting. (Lebhafte Diskussion über Kurs 30, aufgrund von Moodys gutem Memorandum. Ich beantrage, dass Absatz 3-5 von p. 2 als allgemeine Charakterisierung des Inhalts des Kurses gelten soll, und das wird gegen Montague und Kalish angenommen. Als Kursbeschreibung wird die neue von Montague und Kalish angenommen, verkürzt nach Robsons Vorschlag, und mit Einfügung von „deduktiv und induktiv“ nach Robsons Vorschlag aufgrund meiner Anregung; auch Montague und Kalish stimmen dafür.) Nach der Sitzung kommen Montague und Kalish aufgeregt zu mir. Montague sagt, wenn ich von einem anderen Department höre, wo eine Stelle frei ist, soll ich ihn wissen lassen. Ich: für mich oder für ihn? Er: für sich; er wolle nicht in einem Department sein, das die Logik zugrunde richtet (!). Die Form seiner Äußerung ist vielleicht halb scherzhaft, aber er ist offenkundig ganz wütend. Kalish sagt, etwas lachend, anscheinend hätten wir anderen gar nicht gemerkt, dass wir die Logik zerstört hätten! – Zu Hause ruhe ich mich ein wenig aus. 1 ½ kommen Chacha und Heini; beim Konsulat hat es doch länger gedauert, als er dachte. Wir essen im Patio. (Heini ist noch mexikanischer Bürger, nennt sich offiziell „Enrique“, aber alle Freunde nennen ihn „Heini“, obwohl er es nicht mag; er sei „Enrique“ getauft. Er sagt, wir sollen sie in St. B. besuchen; Ina sagt, bisher bin ich nicht weiter als Malibu gefahren. Er sagt, er wird mal anrufen, wenn er wieder herkommt, und auch Dolly mitbringen.) Beim Abschied hat Chacha ein paar Tränen. Sie steigt nochmal vom Auto aus, damit wir uns umarmen. Heini wollte Chacha zum Flugplatz fahren; aber er nimmt Inas Angebot an, sie hinzufahren; es ist ihm lieber, früher nach Hause zu 🕮 kommen. – Ina erzählt, dass sie noch gut miteinander gesprochen haben, und sich zum Abschied geküsst haben.
11 zu Dr. Seiff (Druckmessung während 5 Minuten. Ergebnis: Ausfluss (rechts oder beide?) gering, nahe der Grenze zum Schädlichen. Aber Druck normal. Ich soll in 6-8 Wochen wiederkommen.) – Haarschneider. – Über Pr.– Ina ist jetzt heiterer, ist nicht mehr so erregt über Chacha, nachdem sie verstanden hat, dass da keine Gefahr für unsere Ehe ist.
10 ½ – 2 Mathews und Kuhns hier. (Über „3 Approaches“; über Unterschied von Flächenintegral und iteriertem Integral.) – Über Pr.– Abends zusammen (seit 19.5.); besonders gut.
Mittags Mia hier. –Pr. (Halmos Buch gelesen.)
Pr. (Halmos Buch gelesen.). –TP Gapes gelesen.
12 (anstatt 11, Kalish hat sich verschlafen) – 4 (!) Kalish und Montague hier (zuerst im Patio, dann in Dinette, um Ina dabei zu haben. Ich frage, warum Montague nach dem Meeting am 4. so aufgeregt war. Kalish erklärt ausführlich: Unser Beschluss, nach Vorschlag von Moody, dass Kurs 30 auch Methodologie der Wissenschaft enthalten soll (wie es bei Reichenbach war), sei ein Misstrauensvotum und insult gegen sie beide. Ich sage, dass das Prinzip, dass jeder Lehrer den Inhalt seines Kurses bestimmt, bleibt ja bestehen; das Department hat nur einen Wunsch ausgedrückt. Ich sage, dass anscheinend eine philosophische Meinungsverschiedenheit zwischen uns besteht: mir erscheint Methodologie als sehr wichtiger Teil der Philosophie; ich habe den Eindruck, dass Montague dies beseitigen will, weil er mehrmals behauptet hat, dass es gar keine sinnvollen Probleme und Bücher dieses Gebietes gebe. Ich sage auch, dass seine Behauptung, dass in der Mehrzahl der wichtigen Fälle die Entscheidung gegen ihn gegangen sei, genau so eine statistische Illusion sei wie bei Kaplan. Ich schlage vor, einen 🕮 Unterschied zwischen kulturellem und gewöhnlichem Major zu machen, und dann gewisse Kurse nur für den zweiten zu fordern, vielleicht den neuen 30 oder stattdessen 2 getrennte Kurse für informelle deduktive und induktive Logik.)
Transkript fertig gelesen. – 3 – 4 ½Dr. Morandini hier. (Er ist 66, hat retiriert, 2 Jahre früher als nötig, um sich seinen 2 Hauptprojekten ganz zu widmen. (1) „Weltkomitee für friedliche Kooperation“, er hat Zusage von Pauling, Huxley, Lamont, Meiklejohn, Pickett, Szilard, Eleanor Roosevelt, Russell. In 2 oder 3 Monaten soll die „Korrespondenz“ beginnen. Er möchte mich auch als Korrespondenten. Ich sage: Ich habe Sympathie, will aber noch nichts versprechen, möchte sehen, ob was Ernstes daraus wird. (2) Die Universität für Einheitswissenschaft. Er hat 20 mi von L. A. ein großes Grundstück mit Gebäuden bekommen, und Finanzierung, die März 1960 beginnt; mit 8 % des Einkommens von 3 Druckereien, das steigt von Jahr zu Jahr an, bis zu 66 2⁄3 %. Er will einige Grad Studenten und wenige Professoren vielleicht Herbst 1960 schon dort unterbringen, später mehr. Andere bleiben an ihren Universitäten, helfen als „Advisers“. Ich sage, ich bejahe die Idee, möchte aber keine administrative Belastung. Er sagt, das brauche ich auch nicht; als Adviser oder Mitglied des Council genügt es, wenn er mich einige Male im Jahr besuchen kann. Ich sage ihm von meinen Wiederernennungen, die spätestens 1961 enden, und von meinen Research Grants von ONR und NSF. Er ist ein Mann von kühnen Ideen, aber realistisch genug und mit vielen Beziehungen, um auch Geld zu finden.)
Transkription - Physik ist korrigiert. – Abends gebadet. 🕮
10 ½ – 12 bei Dr. Forde (allgemeine Examination, wie jährlich. Er ist jetzt im oberen Stock. Er findet soweit alles normal. Ich berichte vom Glaukoma; er sagt, vielleicht sollte man das immer routinemäßig testen, aber auch die großen medizinischen Schulen tun das nicht! Ich sage, Dr. Seiff lässt alle, die zu ihm kommen, den ersten, einfachen Sehfeldtest machen; und dann, wenn dieser Symptome zeigt, den ausführlichen Test. – Er selbst nimmt Kardiogramm. Dann im Labor (unten, wie früher): X-Ray der Brust, Urin Test Probe und Blutprobe, auch für Cholesterol. Nach einer Woche soll ich für Ergebnisse kommen.) Ich fahre hin und zurück (obwohl Ina dabei ist), und sitze oft unbequem herum; ich bin froh, zu sehen, dass ich trotzdem nachher nicht übermäßig müde bin. – Transkript.
Transkript. – 3 ½ – 5 Abe und Iona Kaplan hier (er wird im Sommer bei RAND arbeiten, er weiß noch nicht, worüber. – Er sagt, Chancellor Allen hat resigniert; vermutlich hatte er sich Hoffnung gemacht, Präsident zu werden; auch hat er nicht die Sympathie der Professoren gewonnen.)
Transkript. – Abends beklagt Ina sich, dass ich immer weglaufe zu TV und so, abends; ich hole sie 10h für Musik; sie stellt das Fonogr. ein, geht aber weg. Später kommt sie doch und liegt eine Weile bei mir. – 2h nochmal Nemb.
Morgens jittery; ½ Miltown; später besser. Ich entschließe mich, C. doch kommen zu lassen. – Student Allen Campbell hier. (Über seine MA These, siehe Karte; über „knowing“, phänomenologische Sprache; ich gebe ihm Replies § 4. – Transkript.
Transkript VIII fertig revidiert. –Pr. – (Nachts schlecht geschlafen, weil die Wasserleitung Geräusch macht.)
Richard Jeffrey und Frau Edith kommen an, 🕮 er wird bis Ende August mit mir an Pr arbeiten, mit ONR Geld. – Sie sind im Auto (Volkswagen) gekommen, die ganze letzte Nacht durchgefahren! Sie sind heute bei seinem Freund Irvin Mann, der bei Rand arbeitet. Er geht mit Ina zum Housing Büro (obwohl gestern Ina dort war). Dann schlafen sie. Sie kommen zum Lunch hierher. Er hat Hempel in Princeton jetzt besucht. Nachmittags geht Ina mit Ihnen Wohnung suchen. Zum Abendessen hier. Dann gehen sie ins Motel Sunset - Bundy, bis sie Wohnung finden. –Pr.–
Über Pr. – Mittags Jeffrey beide hier. – Nachmittags Pr.– 6hMandelbrot. (Er hatte Stelle an Universität Lille; aber zu viel Unterricht, darum resigniert und kam zu US. Jetzt hat er Research Stelle bei IBM, zwischen NY und Poughkeepsie. Die lassen ihm viel Freiheit, an seinen eigenen Problemen zu arbeiten, nämlich Anwendung thermodynamischer Ideen über Fluktuation auf verschiedenen Gebieten, z.B. Sprache, Biologie, Informationstheorie usw. Er ist hier für Konferenz auf dem Campus.) 7-9 Abendessen draußen; dabei auch Jeffrey, Edith und Mia. (Angeregte Unterhaltung, mit allerhand Späßen. Ich frage M. nach der politischen Lage in Frankreich (ob durch de Gaulle die Gefahr von reaktionärem Putsch kleiner oder größer geworden ist; er: schwer zu sagen; manchmal denkt er das eine, manchmal das andere. Er meint, durch de Gaulle sei nichts Wesentliches geändert, nur die äußere Form; das Parlament war schon vorher machtlos.) – Ich bin nicht zu müde, gehe noch spazieren. – Gebadet.
Zu Dr. Forde (Ergebnisse vom 12.: alles ist normal; der Gesamtzustand ist „sehr, sehr gut“! Blut, Urin, Lungen X-Ray usw. Ich frage eigens nach Cholesteroltest. Er sagt: Das ist noch im Normalen; daher keine besonderen Diätregeln nötig; die Rolle der verschiedenen Fettarten ist noch controversial, aber im allgemeinen ist es ratsam, unnötiges 🕮 Fett zu vermeiden. Er schaut in meinen Folder und sieht das über die Schlaganfälle meines Vaters; er sagt, man gibt solchen Anzeichen nur Bedeutung, wenn sie zahlreich in der Familie sind, besonders auch in jüngerem früherem Alter, z.B. dass Leute mit 40 oder 50 an Schlag oder Herz gestorben sind. – Ich frage über Nembutal; ein Freund habe gesagt, Barbiturate sind nicht gut, lieber etwas von den neuen, schwächeren Mitteln nehmen. Er sagt, meine 3 Gramm sind normale volle Schlafdosis; das schadet nicht; kein Grund, zu anderen überzugehen, solange sie befriedigend wirken.) – Über Pr.
10-1 Jeffrey hier (erstes Gespräch. Ich erkläre Problem der 2 nahen Prädikate, und gebe ihm das Geschriebene über Methode mit B und L, vom Nov. Ich gebe ihm Handgeschriebenes für „3 appr.“. Wir sprechen über De Fin., Prév.) Zusammen spazieren, dann er nach Hause. – Über Pr.
Poppers Buch gelesen (besonders Anhang über Confirmation). – Brief an Chacha geschrieben.
Popper gelesen (Entwurf einer Fußnote zur Schilpp Erwiderung geschrieben, über seine Behauptung eines Widerspruchs in meinem System.) –
Pr. – 4 zu Dr. Berman. (Test in einem Innenraum, Audiometer. Ergebnis: Im Hauptgebiet für Sprechhören ist wesentliche Verbesserung, das rechte Ohr beinahe normal; aber es sinkt ab für höhere Frequenzen. Für das letztere würde hearing aid nicht helfen; scheint auch jetzt nicht nötig. Ich sage, gut, dass es diesmal im ruhigeren Innenzimmer war; in dem anderen störte mich der Straßenlärm. Er: Aber der Test soll auch dort gemacht werden, denn im gewöhnlichen Leben ist es ja auch nicht still (das scheint mir kein guter Grund). Verschreibt 100 MetloxMultilex? nur eines täglich. Ich: Dann brauche ich wohl auch nicht so oft zu kommen. 🕮 Er: nein, in 3 Monaten wieder.) Zum Drugstore (100 Metlox 6.95 $. 28 Tax).
Pr. 11 ½ – 1 Bob Mathers hier. (Er verabschiedet sich. Er wird Assistant Prof. am State College in Fresno sein. Er ist sehr glücklich darüber; er sagt, er würde zufrieden sein, wenn er immer dort bliebe. Gehalt 5700; er sagt, für ihn ist das sehr reichlich, weil er viele Jahre nur 3800 hatte. Er hat ein kleines Häuschen gemietet, außerhalb der Stadt. Es ist nah zu den Bergen und zu Bergseen mit Fischen.) –Kemeny kommt an (für 2 ½ Wochen, 3h anstatt 2h, Amerikan Co, direkter Jet von Boston, ohne Zwischenlandung, tourist class, nur 6 Stunden. Jeffrey holt ihn ab, bringt ihn ins Hotel. Später kommen beide Jeffreys mit ihm her, nach 5h. Alle bleiben bis beinahe 9, zum Abendessen. Ina hat im Rucker Hotel Zimmer für ihn genommen; obwohl es versprochen war, hat er kein Bad; und Südlage.) – Besser geschlafen.
Pr. – 3:30-7 Besprechung mit Kemeny und Jeffrey (über de Finetti Methode; Jeffrey hat einige Seiten getippt. Kemeny hat anscheinend D. auch studiert, sagt, das Repräsentationstheorem ist sehr wichtig. – Auch über meine Methode mit Distanz.) Kemeny hier zum Essen, bis 8 ½; dann kommen Jeffreys und holen ihn ab zum Kino.
Pr.–Dr. Jordan kurz hier (Psychologe Ph D, möchte mein Seminar Semantik besuchen.) –Pr.
10-1 Besprechung mit Kemeny und Jeffrey, Mathews und Kuhns. (Ich zeige Mathews und Kuhns das von Jeffrey Aufgeschriebene über De Finetti. Es wird besprochen, und sie stellen einige Fragen. Kemeny gibt interessanten, relativ einfachen, eleganten Beweis für die Ableitbarkeit des Axioms der individuellen Relevanz aus den anderen. – Kemeny berichtet über den Aufsatz von Hewitt und Savage . 🕮 Er sagt, es ist äußerlich abstrakt; und so geschrieben, wie in mathematischen Zeitschriften üblich, dass nur die Spezialexperten es verstehen können; Erläuterungen oder gar Beispiele würden mit Verachtung angesehen und vom Zeitschriftenherausgeber wahrscheinlich abgelehnt. (Infolgedessen musste er z.B. eine besondere Überlegung anstellen, um zu erkennen, dass ihr Theorem auch anwendbar ist auf die Reihe der ganzen Zahlen.) Es ist eine Verallgemeinerung von de Finettis Repräsentationstheorem. – Ich frage zu Jeffreys Aufgeschriebenem: Ist es wirklich nützlich, statistische pr auf alle Propositionen anzuwenden? Genügt es nicht, wenn wir es zuschreiben den Prädikaten (oder den stärksten Eigenschaften) in der Bevölkerung, und dann \(c\)-Werte angeben für Propositionen über Muster, mit der Proposition über statistische prs in Bevölkerung als Prämissen? Beide meinen, doch für alle Propositionen, obwohl die genaue Interpretation für singuläre Propositionen controversial ist. Ich selber schwanke zwischen beiden Auffassungen oder Anwendungsweisen.) Alle bleiben zum Lunch, auch Edith kommt. Bis 3h. –Pr.
Pr.
Besprechung mit K und J, 10-1 (K. hat aufgeschrieben: Andere Version von Repräsentationstheorem, mit \(m_\infty{}\). – Ich erkläre Familie mit gleichen, aber kleinen Abständen; \(c\) involviert \(m(Z)\). – Ich erkläre Überlegung über Boltzmann Zahlensystem mit kleineren und größeren Zahlen. Analog eine geometrische Reihe von Prädikaten. K. vermutet: Man müßte vielleicht unendliche Reihen von \(m\)-Komponenten nehmen; andernfalls ist es in Wirklichkeit nur Approximation; und dann gibt es vielleicht eine einfachere \(F\)-Funktion für de Finettis Integral. – Ich erkläre: Reihe von Zeitpunkten, mit Farben; zwei Punkte auch als Prädikate (denn als Individuen würden sie nicht symmetrisch sein; das geht gut als System von Distanzen. –K. versucht eine ganz andere dichte Funktion \(\delta{}\) als die mit \(\lambda{}\); er . Er will zum numerisch analytischen Institut gehen und einige Werte berechnen, mit desk calculator.) Beide zum Lunch hier, bis 2:45. –Pr. 🕮
Pr. – Nach dem Lunch zusammen; besonders gut (seit 6.). – Nachmittags schickt Kemeny ein Ergebnis herüber (für jede Funktion \(\lambda{}^+(r)\) kann man die entsprechende Dichte und damit die \(m\)-Funktion bestimmen.) – Abends Mia zum Essen (Ina geht dann mit ihr zum Campus Movie).
VII / 1959Pr. – 3:30-7 Besprechung mit K und J. (Über das neue Repräsentationstheorem mit \(\lambda{}^+\), das er mir gestern zugeschickt hat. Das ist ein neuer, interessanter Weg, um eine induktive Methode zu spezialisieren. Ich sage wie ungefähr das Er zeigt, wie das anfangs für k Prädikate zu machen ist. Ich sage, wie ungefähr das \(\lambda{}^+\) aussehen müßte, um verschiedene Distanzen zwischen den Prädikaten zu berücksichtigen. –K. gibt eine versuchsweise \(f\)-Dichte an für 2 Familien. Auf meine Aufforderung zeigt er, dass diese Methode meine Forderung in Seminar Notes erfüllt.) – (K. geht ins Kino, um die Probleme loszuwerden.)
Pr. – Abends kann ich nicht einschlafen. 1:30 nachts Eiscreme und Biscuits gegessen, nur wegen Hunger, keine Magenbeschwerden; und kleines Nembutal. Dann gut geschlafen.
Pr. – Mittags beide Jeffreys kurz hier. (Er zahlt das geliehene Geld zurück, er hat Schecks von Stanford und heute von MIT bekommen.) – Abends gebadet.
Pr.– 3:30 Besprechung mit K. und J. (K. sagt, dass sein Versuch für 2 Familien, mit Produkt von den Dichten für die Familien, nicht geht; es scheint, dass dabei das Axiom verletzt wird, dass \(c\) unabhängig ist von der Existenz weiterer Familien. – Ich gebe ihm das \(\delta{}\) für eine 3-Familie, wo eine der 3 Distanzen klein ist; er will das bearbeiten, vielleicht die \(\lambda{}^+\)-Funktion bestimmen.) Edith kommt zum Abendbrot, draußen im Patio, 7 – 8 ½. 🕮
Morgens etwas tense; Miltown. Wohlstetter gelesen. – 1 – 2 ½Helmers mit Monika hier. – Über Pr.
Über Pr.
10 ½ – 1 Besprechung mit K und J. Ich gebe Kemeny die Schrift von Mathews über Ableitung des Axioms der Distanzrelevanz, die Mathews mir geschickt hat, aufgrund von Kemenys Notizen für 2 Prädikate, jetzt verallgemeinert. – Kemeny gibt mir Notizen zu meinem Vorschlag, \(\lambda{}^\Delta{}\) als \(\lambda{}^+\) zu nehmen. Es scheint nicht geeignet. Daraufhin sage ich meine heutigen Bedenken gegen mein damaliges \(\lambda{}^\Delta{}\): Es führt zu zu großen \(\lambda{}\); vielleicht liegt der Fehler darin, dass man Erfolg durch Wettbilanzen bestimmen möchte. – Ich erkläre meinen gestrigen Versuch für Quantengröße, mit Annahme, dass Bevölkerung normal ist. Kemeny findet auch, dass das sehr versprechend aussieht.) – Nachmittags Ärger, weil Doris anruft: Sheffer hat sie angerufen, wünscht genauere Angaben über Jeffrey für letzten September und für Juni. – Über Pr.– Abends Mia.
Über Pr. – Es ist ärgerlich und störend, den ganzen Tag auf den Anruf von Sheffer zu warten; endlich spät nachmittags rufe ich nochmal an. Er sagt: ONR muss um Genehmigung gefragt werden für jeden, der als Consultant genommen wird. – Abends kann ich nicht einschlafen. 2h Nemb.
(Geschlafen bis nach 9.) Über Pr. – 3:30-6 Besprechung mit K und J (K hat einen Weg gefunden für Bestimmung von Optimum \(\lambda{}^\Delta{}\) aufgrund von Wetten, wenigstens syntaktisch für großes 5s?. Er arbeitet es hier weiter aus, „weil er es jetzt noch im Kopf hat“ (aber das nimmt viel von unserer gemeinsamen Zeit). – Ich stelle Fragen zu Nicht Integralen, die ich für Sprache mit einem Funktor lösen muss, und Vorschläge für Funktionen der Häufigkeitsverteilung von \(\delta{}^2\) in der Bevölkerung; Kemeny überlegt Verschiedene.) Er spricht etwas über von Neumanns letzte, nur teilweise aufgeschriebenen Ideen über Computer, und dass das Gehirn in gewissen Beziehungen überlegen ist, 🕮 weil der Mensch bei offenkundig falschen Ergebnissen stoppt und seine Rechnungen nachprüft. – 6 ½ – 7 ½ Abendessen mit Kemeny und Mia. Dann fährt Mia mit ihm zu Kemenys Vortrag; ich nicht, weil zu müde; später geht Ina plötzlich auch noch (Vortrag: „Riesengehirne, vergangen, gegenwärtig und zukünftig“. Über Zukunft: Über von Neumanns Ideen. Ina sagt: gut und gewandt dargestellt, aber er spricht zu leise). – Ich kann nicht einschlafen. 1h Miltown, 2h Eiscreme, 2 ½h Nemb.
Über Pr. (Sehr heiß.)
(Sehr heiß.)
10 ½ – 12 ½Besprechung mit K, J, Mathews und Kuhns. (K. Comments über Gordons Ableitung des Instanzaxioms. Er sagt: Es ist unnötig kompliziert. Ich frage: Kann auch das stärkere Axiom der negativen Relevanz abgeleitet werden? K. überlegt und findet: ja; und hierfür ist dann Gordons Komplikation nötig. – Dann erklärt K. seine Lösung über Optimum \(\lambda{}\) aufgrund von Wetten; und allgemeiner: Optimum c.) – Alle bleiben zum Lunch. (Wegen der Hitze sitzen wir im Wohnzimmer, zum Essen in Dinette.) –Pr. – 7-10¾ bei Party bei Robsons (Department, Martin Kramer‚ Dr. Radcliff und Frau. Wir sitzen im Garten, wo es kühl ist. Alle haben ihre Jacken ausgezogen. Gesprochen mit Moody und Jeffrey über Studium der lateinischen Sprache, und lateinische mittelalterliche mse. Mit Kramer, der Junggeselle ist, über seine Jahre in Oxford. Er hat kürzlich auch law studiert. Nachher an kleinem Tisch mit Herb Morris und Kramer. Über Fragen von Strafgesetz. Weiter darüber mit Morris, Meyerhoff und Hilde. Ich: Wenn nicht „Strafe“, sondern Wiedererziehung der Zweck ist, so sollte nicht geglückter Mordversuch ebenso verurteilt werden wie durchgeführter Mord. – Ich bin zwar nicht zu müde, gehe aber fort, weil ich fürchte, sonst nicht gut zu schlafen, wo wir doch morgen wieder Besprechung haben.) –🕮 Ich kann nicht einschlafen; spät noch Nemb.
Pr.– 4-6 letzte Besprechung mit K und J. (K. erklärt, welche Bedingungen F erfüllen muss für Axiom von Regularität, und Konvergenz; dann ist Instanzrelevanz auch erfüllt. – Ich stelle Fragen über Kardinalzahlen von \(P_1\) im Unendlichen, wenn \(R_1= 0\); wir finden, dass hier abzählbare Additivität nicht gelten kann. – Meine Gründe zum Suchen nach \(m\)-Funktion mit nicht-archimedischen Zahlensystem. – Mit K. und Ina besprechen wir, dass , um das für K im NSF Budget angegebene Geld ihm zukommen zu lassen, wir ihm im Ganzen für 35 Tage zahlen wollen; da für jetzt 17 Tage, bleiben für später 18 Tage. Er sagt, das ist schön; er wird gewiss mehr als das an diesem Problem arbeiten; aber es ist gut, dass er soviel bezahlt wird, wie in meinem Plan vorgesehen ist. Er sagt, er macht es oft ähnlich mit seinen Grants für andere Leute.) K., J. und Edith hier zum Essen, 7-9, im Patio. (Wir sind vergnügt. Ich sage K., wie wundervoll er Lösungen für unsere Probleme gefunden hat. Er sagt, ja, dies waren 2 ganz besonders produktive Wochen; ein andermal geschieht es, dass er für viele Monate keine Lösung finden kann, und dann später, wenn er allein oder durch Anregung von anderen das Problem nochmal neu betrachtet, er dann auf einmal die Lösung findet. Ich danke ihm sehr für Herkommen und gute Mitarbeit. Ich hoffe, in der Zukunft kann er mal wieder kommen. Ich frage auch, wie er es gewöhnlich hält mit Nennung von jüngeren Leuten als Mitautoren; er: Er tut ziemlich generös, sobald der Andere etwas Eigenes beiträgt. In Fällen, wo die beiden unabhängig dieselbe Lösung gefunden haben, wie z.B. für eine offene Familie, schlägt er vor: beide Namen als Mitautoren.) (Er fliegt nach NY morgen 8:30 AM; übermorgen kommt seine Familie; dann werden sie bei seinen Eltern auf Long Island eine Woche sein.)
Über Pr.
Über Pr.– 12 (anstatt 11) - 3 Dockx🕮 hier. (Er ist ungefähr mein Alter, rundes, vergnügtes Gesicht, kurze graue Haare. Nennt sich „Father“, ist Dominikaner wie Bochenski. Er fuhr in gemietetem Auto von Albuquerque, sah Grand Canyon; während der Hitzewelle durch die Wüste! – Er beschreibt mir die Situation der Akademie und des Instituts; nur das letztere, weil belgisch, kann juristische Person sein und Grundstücke und Geld besitzen. Das Geld ist 1947 gestiftet worden, ca$ 200‚000. – Er betont, dass die Abstimmung über neue Mitglieder einstimmig sein muss. Aber zunächst werden nur wenige zweifelsfrei vorgeschlagen werden, vermutlich ist es Russell, Heisenberg, Schrödinger, Weizsäcker, Gödel. Ich sage, dass ich bei diesen zustimmen werde. Er hat ihn in Princeton besucht. Er fährt morgen nach Berkeley, will Tarski und Suppes sprechen. )
An Chacha langen Brief geschrieben. – Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut (seit 30.) – Nachmittags Benedikt hier. Er sägt die Zweige am Dach ab. – Über Pr.– Abends, nach TV, ist Ina bei mir, 10 – nach 11; beide in guter Stimmung; sogar der kleine Rudi meldet sich.
Ich bringe die obere Zahnplatte zum Zahnarzt (gestern abend habe ich entdeckt, dass sie einen Sprung hat, von der Einbuchtung aus horizontal; ich sehe den Zahnarzt nicht; er lässt mir sagen, es lässt sich gut reparieren.) – Zum Haarschneider. – Über Pr.
Über Pr. (Die ganze Woche über lineares Kontinuum.) – 3:30-6:30 Besprechung mit Jeffrey. (Über seinen Artikel über Repräsentationstheorem; ich schlage vor: Theorem über MI anstatt \(m\). – Über mein Problem: dichtes \(\delta{}(0)\) für lineares Kontinuum. Er schlägt vor: uneigentliches Integral für (nicht-normalisierte) Dichte; dann kann ich einfachere Funktionen nehmen, z.B. 1⁄\(G^2\). – Ausführlich über statistische Wahrscheinlichkeit. Ich sage: Vielleicht lieber als Modell einen radioaktiven Körper annehmen anstatt Würfel, damit wir 🕮 nicht Annahmen über die Wurfprozedur zu machen brauchen.) Er holt Edith herüber, wir essen zusammen bis 9. Dann geht Ina mit ihnen ins Kino.
Über Pr. – 1-3 Bohnert und Dory hier. (Ich wollte eigentlich nur ihn; als ich anrief, sagte er, sie sei da, so musste ich sie auch mit einladen. Sie ist etwas langweilig; studiert Soziologie, möchte dort wissenschaftliche Methoden einführen, geht nächstes Semester nach Ann Arbor. Wir sitzen zuerst im Patio. Ich erzähle Bohnert von den Gesprächen mit Kemeny, besonders von der Bedeutung des de Finetti Repräsentationstheorems, und von meiner neuen Methode für physikalische Größe mit stetiger Skala.) – Ina ist heute in schlechter Stimmung; sie hat nicht gut geschlafen, musste früh aufstehen, und ärgerte sich über Dorys Kommen; ich ärgerte mich, als sie mich bei Tisch mal anfuhr.
Über Pr. (Meine Lösung für Quantensprache ist fertig; aber nur mit einer normalen Verteilung in der Bevölkerung; der \(c\)-Wert ist schon plausibel, aber hängt nur vom Abstand des neuen Punktes vom alten Mittel und vom alten \(c^*\) im Muster ab; ich plane, mehrere normale Komponenten in der Bevölkerung zu nehmen, damit \(c\) mehrmals auf und ab geht, wenn das Muster mehrere Stellen von starker Häufung zeigt.)
Über Pr. (Nachmittags die Arbeit an Quantensprache beiseite gelegt, und endlich wieder zurückgegangen zum Schreiben über die fundamentalen Axiome; das soll der erste Report werden.)
Über Pr.
Über Pr. – 3:30 – 7 ½ (!) J. hier. (Er hat schönen neuen Plan für 3 Artikel über Integration usw., de Finettis Repräsentationstheorem, und Interpretation von pr. – Über mein Problem von extra Gewicht in Quantensprache.) Es ist auf einmal 7h. Er sagt, er kann nach Hause; aber er hängt noch ½ Stunde herum, während wir essen! 🕮
Über Pr. – 3:30-5 bei Dr. Seiff (Ich muss eine Stunde warten. Er macht großen Sehfeldtest; die Verschlechterung voriges Mal ist zurückgegangen; es scheint nun stetig zu sein. Druck normal. Ich soll nach 3-4 Monaten wiederkommen.) – Abends gebadet.
Über Pr. – (Ina mittags bei Jokls.)
Über Pr. – 6-8 Jeffrey, Edith und Erving Goffman hier (G. ist Freund von J., studierte in Chic., ist jetzt Soziologe in Berkeley. Sie fahren alle 3 heute abend ab, im Auto. Jeffreys nach Stanford, um Wohnung zu suchen.
Über Pr. –
Über Pr. – Nach dem Mittagessen zusammen, gut (seit 15.)
Über Pr. – Abends lese ich jetzt meist Henno Martin3https://de.wikipedia.org/wiki/Henno_Martin, „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“, mit großem Interesse. – 10h ich hole Ina zum Schnuckeln, mit schöner Musik („um meine Schäfchen ins Trockene zu holen“, weil Erna bald kommt); sie ist erfreut, sagt, das ist jetzt viel seltener als während der Analyse; ich spreche auch weniger mit ihr über mich und Träume usw.
Über Pr. – Abends gebadet.
Über Pr. – 4hErna Löwenberg kommt an. (Ina holt sie am Bahnhof in der Stadt ab. Wir sitzen im Patio. Sie ist entzückt vom Haus, den Obstbäumen. Sie sagt, sie ist jetzt 60. Sie plant, in 2 Jahren für dauernd nach Wien zu gehen. Dann wird sie $ 22 Wiener Pension haben, und etwas über $ 80 amerikanische. Letzteres wird auch ins Ausland bezahlt, unabhängig von Bürgerschaft. Sie will amerikanische Bürgerin bleiben, aus Prestigegründen, Erleichterung des Reisens usw. Aber dafür muss sie dann alle 3 Jahre für 6 Monate nach US zurück; das ist ein finanzielles Problem. Wenn sie bis Alter 65 anstatt 62 in Amerika arbeiten würde, würde sie erhebliche höhere Pension bekommen. Ich frage, ob das nicht ratsam wäre. Aber sie hat starke 🕮 Gefühle dagegen; wer weiß, wann man stirbt; und sie ist die Arbeit leid; sie möchte doch noch etwas vom Leben haben. Sie meint, sie wird in Wien noch etwas nebenbei verdienen können: Übersetzungen, Englischstunden, Fremdenführer für Amerikaner usw.; aber nicht offiziell angestellt, weil das in die Pension vermindern würde. – Sie ist lebhaft und heftig wie immer; heftig in der Kritik der amerikanischen Regierung, die die größte Gefahr für den Frieden ist.) 7h gehe ich mit Erna spazieren; wir nehmen Morli mit, die erstaunlicherweise auch gutwillig mitkommt. – Erna schläft in Inas Bett; Ina auf der neu gepolsterten Couch im Wohnzimmer.
Zum Zahnarzt Dr. Brann. (Ich bringe ihm meine Reserveplatte für oben. Er will 2 Zähne einsetzen lassen und am linken Ende eine Klammer anfügen. Er schleift sie auch oben vorne außen etwas ab, weil sie da neulich mich drückte. – Er sagt auf meine Frage, er will lieber nicht die neue Platte, obwohl sie in den letzten Monaten mehrmals gebrochen ist, dicker machen lassen; denn es ist besser, dass sie etwas flexibel bleibt.) – Über Pr. – (Um 6 gehen Ina und Erna, zusammen mit Jeffreys, die gestern aus Stanford zurückgekommen sind, und Mia und Frank, ins Kino; 2 schwedische Filme.)
VIII / 1959 Mittags Jeffrey und Edith hier. (Tintner hat ihn gebeten, eine Rezension von Poppers Buch für Econometrica zu schreiben; nur 500 Wörter.) – (Nachmittags und abends Ina und Erna zu Mia; abends auch Jeffreys dort.)
Über Pr. (Erna ist mittags mit einer Freundin.) – Abends sehen wir drei TV (einen alten Film mit Kathrin Hepburn, 2 Stunden; oft Bild und Ton gestört.) – (Abends, als ich die obere Platte Zahnplatte herausnehme, geht die Goldkrone von dem Einzelzahn vorne Mitte ab; das ist einer der Haltezähne für die Platte!)
Über Pr. 🕮
10 zum Zahnarzt (er setzt die vorgestern abend abgefallene Goldkrone vorläufig wieder auf; er will aber eine neue machen lassen. Verabredung für 19.8.) – 11 ½ – 12 ½ wir fahren mit Erna nach Malibu, zu Sobler (Raya ist Sonntag plötzlich nach Oakland geflogen, als Nachricht kam, dass ihre Tochter das Kind 3 Wochen früher als erwartet bekommen würde. Er ist allein und freut sich, uns zu sehen. Ich gehe nackt in den Schwimmteich; zum ersten Mal geschwommen seit vielen Jahren. Die Sonne strahlt, das Wasser ist recht kühl; es macht großen Spaß. Am leichtesten auf dem Rücken; beim Bauchschwimmen kommt mir, dass das Kreuz sehr hohl gebogen wird, und ich erschrecke etwas. Aber es geht sehr leicht, und es ist schön, wie das Wasser mein ganzes Gewicht trägt. – Wir essen im Haus, wo es kühler ist als auf der Veranda; Ina hat Eßsachen mitgebracht. Wir sprechen über politische Fragen, und Erna ist lebhaft dabei; sie freut sich über die gute Übereinstimmung mit ihm. – Nach dem Essen lege ich mich 1 Stunde hin, im unteren Zimmer. Nachher sitzen wir draußen, wo es im Schatten schon nicht mehr zu heiß ist. Wir hören auch Musik von der neuen FM Radiostation; Benedikt hat einen Lautsprecher draußen hoch an der Hauswand angebracht.) Bei der Hinfahrt fahre ich das Ganze, in 1 Stunde, weil wir jetzt genauer den Weg wissen. Zurück fährt Ina zuerst (ich bin etwas müde vom Schwimmen, oder mehr von der Ängstlichkeit), dann ich, wo wir auf die Ocean Landstraße kommen bis zu Hause, 6:30h. Es war ein schöner Tag; endlich habe ich mal wieder einen ganzen Tag Ferien gemacht. Ina freut sich, dass ich ein „guter Be“ war, auch mit Fahren.
Über Pr. – Mittags Mutzli und Monika hier. (Das Kind spricht auf einmal eine Menge. Sie ist kürzlich 3 Jahre geworden. Sie lernt schwimmen! Sie springt vom Sprungbrett ins Wasser. – Olaf hat doppelte Hernia; Dr. rät Operation, aber er will es verschieben bis nach seinem Urlaub, um zu sehen, ob es von selbst besser wird. Er hat auch oft Rückenschmerzen; das X-ray zeigt eine Fusion eines Wirbels mit dem Hüftknochen (oder vielleicht Ileum4https://de.wikipedia.org/wiki/Ileum?). – Für den Sommerurlaub haben sie ein Häuschen gemietet auf einer Insel in einer Lagune, 3 Stunden Fahrt von hier, über 🕮 Hollywood und Santa Ana Freeways.) – Nachmittags Jeffrey kurz hier (Über Kolmogoroffs Axiome gesprochen; er leiht einige Bücher über Neiders Funktionalkalkül.) – Ich diktiere Erna Notizen über unsere Pläne von „Studien in pr und induktiver Logik“, weil die Chic. Press sie gefragt hat, was ich plane. – 5:30 Erna fährt ab; sie dankt sehr herzlich und ist sehr gerührt. (Ina fährt sie zu einer Freundin in Hollywood oder irgendwo da; die soll sie heute abend in ein Hotel nahe zum Bahnhof bringen. Morgen früh fährt sie im Zug nach San Francisco, später Seattle und Portland.) – Abends spät kommt Ina noch etwas zu mir, mit Zärtlichkeit; wir sind froh, wieder still für uns zu sein.
Morgens tense im Rücken; Miltown; ins Bett gelegt mit Heizkissen. – 12 – 2 ½Dr. Morandini hier. (Ina lädt ihn ein zum Lunch. Ich gegen den anspruchsvollen Namen „Universität“. Ina warnt vor Schwierigkeiten mit Piatt. Er weiß das alles, sagt, er wird vorsichtig sein.) – Über Pr.
Über Pr. – 3 ½ – 5 Zozislaw Najder hier (aus Warschau; unterrichtet Ästhetik, hat noch nicht Dr., wird ein Jahr nach Oxford gehen, hauptsächlich um mit Ayer zu arbeiten. Jetzt stark interessiert an Erkenntnistheorie. Er interpretiert Werturteile als Aussagen über Verhalten von Gruppen, also faktisch. Ich gebe ihm M und N., weil er Fragen hat über meinen Aufsatz über natürliche Sprachen, und meine Replies zu Kaplan und Strawson; er hat meine Logik, ich schreibe meinen Namen hinein. Adresse: Oxford, St. Anthony’s College.)
10-1 Besprechung mit J, Mathews und Kuhns. (Mathews gibt mir seine Ableitung von Instanzaxiom von \(k=3\); er sagt, für höheres \(k\) ist es komplizierter. Ich gebe es Kuhns, der es durchsehen will. –🕮 Ich erkläre versuchsweise Axiome, die schwächer sind als Prädikat-Symmetrie: (1) mit \(W_1‚…‚W_k\); (2) dazu noch \(E_i\); für jedes Paar von Prädikaten, für Analogie-Einfluss. – Ich erkläre meine Überlegungen über \(\lambda{}\)-Verteilung, möglicherweise stetig, mit Integral.
Über Pr.
Über Pr. – 3:30-7 Besprechung mit J. (Über Basisterminologie: „Event“ (anstatt Proposition); Raum \(\Omega{}\); seine Punkte sind die Modelle Z; „Klasse“ und „Menge“ wie Halmos. Individuen und Attribute einer Division werden dargestellt durch ihre Indizes, also Zahlen.)
10 Zahnarzt (Gestern ist die Goldkrone schon wieder herausgefallen; er zementiert sie an, bis er am 19. die neue Krone machen wird. – Die spare Platte bekomme ich von Reparatur zurück; ein Zahn2 Zähne eingefügt, und neue Klammern am Ende; er meint: diese Platte ist jetzt stärker als die neuere, die ich jetzt immer trage, die aber mehrmals gebrochen war (z.B. in Mexiko).) – 3 ½-nach 5 Eleanor Charney5Elinor Charney, geb. Frye, in zweiter Ehe verheiratet mit Jule Gregory Charney (1917-1981) hier. (Sie arbeitet an MIT in Maschinenübersetzungsprojekt, an logischer Strukutr der deutschen Sprache. Das ist ihre Dr. Thesis. Sie hat mit Yost gesprochen über Komitee. Ich sage zu, dass ich willig bin, zum Komitee zu gehören, aber nicht als Chairman; als solchen will sie Kaplan fragen. Sie sagt allerhand über die logischen Konstanten der deutschen Sprache; es ist aber oft nicht klar.) – Über Pr.
Über Pr. – 4 – 6 ½Besprechung mit J. (Weiter über Terminologie. Er schlägt vor, die \(w\), meine alten symbol, die wir jetzt „Modelle“ nennen wollen, als Funktion zu nehmen. Er möchte „rand. var.“ unverändert, weil allgemein üblich; aber ich habe Bedenken gegen beide Worte, und schlage „variable“ vor, weil in Statistik üblich.
Über Pr. (angefangen, englischen Text zu schreiben 🕮 für Artikel I.) – 6 Benedikt Sobler hier. 6 ½ – 8 auch Jeffrey und Edith. (Lebhafte Unterhaltung. Benedikt sagt nachher, wir sollen sie mal mit hinausbringen.) – Gebadet.
Über Pr.– 12 ½ – 3 Kalish hier. (Ich habe ihn seit Monaten nicht gesehen. Ina erzählt, dass sie hier durch Dr. Karp, und dann durch Jeffrey aus Stanford gehört hat, dass man herumspricht, dass ich „die Logik in UCLA zerstöre“; uns scheint, dass Montague solches Gerede in über-emotionaler Weise verbreitet. Er sagt, das kommt durch die Studenten; aber wir bezweifeln das. Ich sage ihm, dass ich nicht in ihre Methoden von College-Unterricht interferieren will, aber dass ich das mir wichtig erscheinende Gebiet der Philosophie der Wissenschaft bewahren will gegen Montagues Versuche, es zu beseitigen. – Er sagt, Micheline kommt Mitte September nochmal her, zurück über Mexiko; sie hat Interessantes über Popper zu erzählen. – Er geht bald nach St. Louis zur Familie, kommt Mitte September zurück. – Er arbeitet jetzt fleißig an der Logik; das Ganze sei wesentlich verbessert. – Mit Montague will er etwas auf über Modalitäten ausarbeiten, mit semantischen Wahrheitsregeln; er meint, das genüge zur philosophischen Rechtfertigung der Modalitäten; Übersetzung sei dann unnötig.) – Über Pr.
Über Pr.– Nachmittags Bohnert ganz kurz hier. – (Abends geht Ina mit Mia zum Campus, ein Stück von Bert Brecht; nachher Mia hier.)
Über Pr. – 1 ½ – 3 Helmers mit Monika hier. (In einer Woche gehen sie nach Ohi6Vielleicht meinte Carnap das Ojai Retreat & Inn in der Nähe von Santa Barbara., S von St. Barbara, für eine Woche; dann 2 Wochen nach Balboa, auf dem Weg nach San Diego. – Olaf hat seit Wochen arge Rückenschmerzen, muss Korsett mit Stabstangen tragen; Brett unter der Matratze. Ferner 🕮 hat er Hernia; der Arzt rät Operation; vielleicht will er es nach dem Urlaub tun.) – (Ina 4-11 mit Mia und Edith zum Movie in Griffith Park; und Abendessen mit Richard dabei.)
Über Pr.– Nachmittags mit Jeffrey½ Stunde. (Er schreibt Rez. von Poppers Buch für Tintner, nur 500 Wörter. Er sagt, es ist erstaunlich, dass Popper Wissenschaft nur zum Zweck des Verstehens der Welt nimmt, nicht als Mittel für Voraussagen als Basis für Beschlüsse. Er sagt, es ist schwer, was er sagen will, auf die geforderte Länge zu kürzen. Ich: Er soll einen ausführlichen Aufsatz für philosophische Zeitschrift schreiben. Er: Er hat gedacht an Diskussion Note für Br. J.; aber dann wird Popper sofort erwidern in derselben Nummer. – Ich gebe ihm ein Blatt mit Terminologischem und Notationen: \(E‚Z\), usw.)
Über Pr. – 3 ½ – 6 Pikes mit Kind und Mia hier. (Nächste Woche reisen sie ab, er Montag mit altem Auto und großem Trailer mit ihren Möbeln; sie mit Kind im Jetflugzeug. Nach Brown University, Providence. Dort hat er ½ Zeit Instructorjob, 2500; nur ein Kurs jedes Semester; gleichzeitig will er studieren an Divinity School Harvard, hauptsächlich Geschichte der Theologie. – Er zeigt nicht mehr so die Emotionen über das hier Durchgemachte wie früher. Er spricht zeitweise auch über philosophische Fragen: Er fragt nach David Kaplans Kritik meiner Signifikanz-Kritik für theoretische Sprachen. Ich: Ich glaube, er hat recht; dann ist radikale Änderung im Kriterium nötig; vielleicht basiert auf meine Definition von „analytisch“ für theoretische Sprache. Ich gebe ihm Erwiderungen auf Hempel und Kaplan. – Nachher gehen wir alle mit ihnen hinunter. Dabei lege ich meinen Arm um ihn und sage, ich hoffe, er wird LA nicht in zu schlechter Erinnerungen haben. Er sagt: gewiss nicht; und er hat auch allerhand dadurch gelernt; und er ist froh, dass er mich kennengelernt hat. – Beim Abschied wünsche ich ihm herzlich alles Gute, und er ist auch 🕮 freundschaftlich zu mir gestimmt. Ich küsse Carol zum Abschied; sie ist aber etwas deprimiert oder aloof; wegen Mias Anwesenheit konnten wir nicht über die persönlichen Fragen sprechen.)
9h ruft Gaifman an (überraschend; ich wusste nicht, dass er reiste; er hatte an Dean Del Sasso geschrieben, dachte, der würde mich verständigen. Er ist im Hotel Claremont.) – 1-2 Zahnarzt (Abdruck für neue Goldkrone). – 4-7 Gaifman; Gespräch (er hat allerhand Ideen. Siehe Notizen.) Abendbrot mit Jeffrey und Edith. (Dann nehmen sie ihn zu einem Musical.) – Gebadet.
(Ina holt Gaifman 9 ½ ab für Zimmersuche.) Ina und Gaifman kommt 11 ½. 12-3 Ruth Anna, Tom Annese, später Jeffrey, Edith, Mia. (Wir sitzen draußen im Patio. Über Ruth Annas neue Stellung; sie ist dort Instructor. Ich frage nach ihrem 30 Kurs hier; sie sagt, um wirklich Wissenschaftsmethode zu besprechen, müsste man gutes Buch haben, was es nicht gibt, oder selbst etwas ausarbeiten, was sie vielleicht mal in der Zukunft tun will. Sie benutzte Kemenys finite Mathematik. Aber das veranlasste sie gegen ihren Willen, zu weit in den Formalismus von prob. zu gehen. – Gaifman erzählt von Jerusalem.) Nachher drinnen Lunch, 8 Personen! (Mia fährt mit G. herum, sie finden aber nichts; . Ina telefoniert herum. Dann fährt sie wieder mit ihm.) – Ich arbeite über Pr. – 7h mit Gaifman spazieren; dann halten wir ihn zum Abendessen. (Dabei telefoniert er mit israelischen Studenten auf hebräisch; dabei wird [er] ganz lebhaft; vielleicht haben sie Zimmer für ihn. Dann würde er wohl nicht so leicht an Heimweh leiden. Er ist einziges Kind, und zum ersten Mal von zuhause fort.) -8. 🕮
Über Pr. – (Ina fährt mit Gaifman zu Doris.) 2h Ina und Gaifman zurück; Mittagessen. 4-7 Besprechung mit J und G (über Terminologie und Notation. Über Interpretation von \(R_j\); ob \((R_1‚…, R_k)\) eine Struktur ist. Meine Idee: Wenn jemand ein vernünftiges \(m\) hat und uns die Werte davon angibt bis \(s\), also auch für kleine Muster, so müsste daraus doch wohl, wenn wir genug Axiome hätten, die Verlängerung für größere \(s\) eindeutig bestimmt sein.) – Gaifman bleibt zum Essen. Dann fährt Ina ihn zu Doris Haus (sie gibt ihm ein kleines Zimmer für 40 $ monatlich, zunächst nur für 2 Wochen). – (Ina ist erschöpft vom vielen Herumfahren, und immer mit Gaifman da.)
Über Pr. (Ina holt Gaifman bei Doris ab, und fährt ihn zum Campus.)
Über Pr.
ms Morrison gelesen (für Empfehlung für ACLS). – Nach dem Lunch zusammen; ganz besonders gut (seit 27.) – Gelesen. – (Abends Ina mit den anderen ins Kino.)
Zahnarzt (Die neue Krone ist vom Lab gekommen. Er setzt sie ein. Die ältere Platte schleift er noch was ab, sodass sie angenehm sitzt.) Blumen für Ina gekauft. – 4 – 7 Besprechung mit J und G. (Meist über Terminologie. – Schließlich wieder mit G über 2 Familien. Er hat die Seminarnotes gelesen, sagt, er ist immer noch nicht überzeugt, dass \(m^{12}\) inadäquat ist. Ich versuche es zu zeigen durch Beispiel mit symbol, aber er bleibt bei seiner Meinung. Ich sage, er soll es sich überlegen; wenn wir Analogieschluss in komplizierten Situationen haben wollen, so müssen wir symbol schon für einfache Situationen einführen. Beim Spaziergang kommt er auch wieder darauf zurück, und ich gebe noch einige Argumente. Beim Abendessen auch; aber da will ich nicht mehr diskutieren. – Es ist gut, dass er eigene 🕮 Ideen hat; aber mir scheint, es ist besser, hier wie in der Physik, mitzugehen, auch wenn man es noch nicht ganz einsieht; bis man entweder es einsieht, oder positive Gegenargumente geben kann.) – Ich gehe mit G und Morli spazieren. Dann zusammen gegessen. (Ina bringt ihn zum Bus, Westwood.)
Über Pr. – 4-6 wir zu Abe Kaplans. (Dort ist Tsunota, oder so ähnlich, Physiker aus Japan, hat fellowship in US, beginnt jetzt 2. Jahr an U. IU, über solid state Physik, Grad Student, arbeitet für theoretische Dr These; ich glaube, Sohn eines Universitätspräsidenten. Ich erzähle von Arbeit an prob. Kaplan stellt gute nicht-technische Fragen über Meaning und Anwendbarkeit. Ich erkläre Wettquotient, und Schätzung von Häufigkeit, speziell Wahrheitshäufigkeit. Frage: Es muss doch irgendwie mit der Welt zusammenhängen, sonst könnte es doch nicht helfen für Voraussagen. Ich: Wie Arithmetik; logisch, aber doch nützlich. Frage: Aber Arithmetik gilt in jeder möglichen Welt; eine induktive Methode kann aber schlechten Erfolg bringen; dann modifizieren wir sie doch aufgrund der Erfahrung. Ich: Entweder wir denken, das war nur Zufall, dann modifizieren wir nicht; oder wir modifizieren, dann aber aufgrund von besserer Einsicht in was vernünftig ist, die Erfahrung gibt nur den Anstoß. – Das Ganze ein gutes Gespräch, das Manches klärt, ich sage: Vielleicht sollten wir mal so eine Diskussion im Department haben; Abe ist sehr dafür.)
Über Pr.– 3:30-6:30 Besprechung mit J und G. (Ich frage J, ob nicht doch Axiome nötig sind um festzulegen, dass symbol denselben Wert hat in einer Teilsprache wie in der ganzen. Er meint, wenn wir dasselbe System von Modellen auch für die Teilsprache annehmen, ist es nicht nötig; wenn nicht, sind es verschiedenen Sprachen, und es ist nicht dieselbe induktive Methode. Daher ist es nicht ein Axiom, sondern eine methodologische Regel oder ein praktischer Beschluss, wie man ein symbol von einer Sprache auf eine andere übertragen will. –G. spricht manchmal so lebhaft, dass J. Mühe hat, seine angefangenen Gedanken zu Ende zu sprechen.) 🕮 Nachher bin ich müde, will nicht mehr spazieren gehen. Ich sitze schon am Tisch, gehe aber, mich noch 5 Minuten ins Bett zu legen. Ich bin tense und jittery, nehme ½ Miltown. Nach dem warmen Essen, mit G dabei, verabschiede ich mich und gehe zu Bett. (Ich fühle mich ängstlich und ungemütlich. Nachher denke ich: Das ist alles Unfug und unnötig, vielleicht wegen dem aktiven Jüngling. Ich geh Zähne putzen und alles geht gut, ich tanze sogar ganz kurz. Ina kommt, tröstet mich mit Zärtlichkeit. Dann fühle ich mich etwas besser. – Gut geschlafen.)
(Morgens noch ein wenig ungemütlich. Aber dann bald besser. Mittags und abends munter spazieren gegangen.) – Über Pr. J’sms „Background“ gelesen. –
10 – 12 ½Besprechung mit J, G‚ Mathews. (Über J’s ms; terminologische Fragen.) Alle zum Lunch hier. Martins Buch „Analytisch“ gelesen.
Martins Buch „Analytisch“ gelesen. 11 ½ – 3 Jeffrey und Edith, später Mia und Wim hier. (Wir sitzen im Patio. J macht Aufnahmen mit Polaroid Kamera. Nachher noch mehr bei Tisch. Dabei vergnügte Unterhaltung.) Zum Abschied sage ich Richard, wie gut die Zusammenarbeit mit ihm war, und dass ich viel gelernt habe, von ihm und Büchern, und seinen mss. Er sagte, das Meiste für seinen Artikel „Background“ hat er selbst erst diesen Sommer aus Büchern gelernt. Er sagt, vielleicht kann er in Weihnachtsferien kommen. Ich sage Edith beste Wünsche für Baby und küsse sie zum Abschied. – Abends gebadet.
Über Pr. – 1-3 J und Edith nochmal hier. (Auto ist gepackt. Wir haben Sie fahren dann ab. Vorher haben wir 🕮 hier noch ein nettes Gespräch beim Lunch mit ihnen.) Zum Abschied küsse ich sie nochmal. –
Haarschneider (nach 7 Wochen). – Über Pr. – 1h kurz Zahnarzt (er schleift etwas ab an Platte II oben, vorne links; weil sie mich drückt). – Über Pr. –
Über Pr. – 4 – 6 ½Besprechung mit Gaifman (siehe Notizen). – Mit G. Spazieren; dann bleibt er zum Abendessen. (Er war inzwischen 3 Tage mit Freunden in der Wüste.)
Über Pr. – Hartley Aufsätze gelesen; Comments notiert. – Abends gebadet.
(8h Paul Ruthling telefoniert, fragt nach Post; er fährt nach Phoenix, hat diesmal nicht Zeit, herzukommen.) – Ina zeigt mir, wie der neue Tape Recorder geht (Wollensak, großer Fußhebel). – Langen Brief an Hartley diktiert in Recorder. – (Ina fährt vormittags und nachmittags mit Gaifman Wohnung suchen). – Mittags Gaifman und Mia hier. (Sie haben ein schönes großes Zimmer an Veterans, S von Wilshire, gefunden, 55- mit utilities und phone, zu Fuß erreichbar vom Campus. Aber er kann sich nicht dazu entschließen; vielleicht, weil er dann nicht mehr eine drängende Begründung für Autokauf hätte. Seine Eltern haben dagegen geschrieben, weil sie besorgt sind.) – Weiter diktiert. Gelesen.
Über Pr. –
Über Pr. –
Über Pr.
Über Pr. – Nach dem Lunch zusammen; sehr gut (seit 24.) –
Über Pr. (Prädikate mit beliebigen Distanzen). – Abends gebadet.
Über Pr. (Prädikate mit beliebigen Distanzen). – Abends Mia hier. 🕮
Über Pr. – Anderson aus Yale schreibt, dass Arthur Pap unheilbar krank im Hospital ist, mit Nephritis (Ina schreibt Brief an Mrs. Pap; für mich ist die Nachricht erschreckend).
Ich bin etwas deprimiert (vermutlich verspätete Wirkung von der Nachricht über Pap. Vormittags liege ich meist im Bett. Ich lese Korrespondenz mit Pap, sein Buch über „notwendige Wahrheit“ und meine Erwiderung für Schilpp Band. Das Buch macht manche unnötige Polemiken gegen mich, Russell, Lewis und andere. Ich bitte Ina, ihren Entwurf von Brief an Pap zu ändern; sie hatte geschrieben, dass die Krankheit ihn abgehalten hat, mir eine „agonized“ Reaktion zu meinem Schilpp Reply zu schreiben; ich möchte stattdessen lieber betonen, wie er schon in seinem Brief getan hat, wo er sagte, dass sein Buch mir viel verdankt, obwohl er mich oft kritisiert; ich wollte jetzt ausdrücken, dass wir auf beiden Seiten, trotz gegenseitiger Kritik, die Freundschaft natürlich aufrecht erhalten wollen. So schreibt sie es dann.) Mittags auf und etwas spazieren. Vorher Miltown. – Nachmittags über Pr. Abends langer Spaziergang.
Über Pr. – (Wir hören, dass Pap inzwischen gestorben ist.)
Über Pr.. Mittags Mia hier. – Gardners Bearbeitung von meiner „Geometrie in Physik“ gelesen.
Besprechung mit G. (Er ist vorgestern abend aus Berkeley zurückgekommen. Gestern hat er erst mein ms. „3 approaches“ gelesen; in all den Tagen vorher hat er anscheinend nichts getan. Er meinte gestern morgen, er würde auch das andere ms (\(\delta{}\)-Methode) lesen; dazu ist er aber nicht mehr gekommen. – Ich erkläre ihm meinen Entwurf „Prädikate mit willkürlichen Distanzen“, \(\delta{}\)-Methode und gebe ihm 3 weitere Aufgaben im Zusammenhang damit. Ich denke, das ist genug Arbeit für eine Woche. Er sagt: Wenn er mich bald wiedersehe, würde er eifriger daran gehen; sonst ist er immer geneigt, Sachen zu verschieben!) – Gardner fertig gelesen. – Abends gebadet.
Über Pr. (Jeffrey und Munroe7vielleicht Marshall Evans Munroe (1918-1997) gelesen.)
Über Pr. (Gegenbeispiel zu abzählbarer Additivität). – Nach dem Mittagessen zusammen; sehr gut (seit 9.). – Abends etwas müde und tense; Miltown. 🕮
12 ½ – 3 Bohnert und G. hier. (Bohnert hat Gehalt 13‚300 bei Abakus. Er geht herum zu Rimo und vielen anderen Firmen, um Kontrakte für Abakus zu bekommen. Sie produzieren kleine Module, z.B. auf Plastik gesetzte Circuits, für Zusammensetzung zu Rechenmaschinen. – Er spekuliert wild an der commodity Börse, z.B. tausende von Eiern! Das ist sehr schwankend und risky; kürzlich hat er mal 1⁄3 seiner Lebensersparnisse verloren, aber inzwischen wieder ungefähr zurückgewonnen. Er liebt die Aufregung des Gamblens. Er telefoniert seinem Broker dreimal täglich und gibt dann Auftrag! Das scheint uns alles höchst bedenklich.) – Über Pr. (Ich habe gefunden, dass das Axiom der abzählbaren Additivität unverträglich ist mit dem Axiom der Symmetrie, sogar für Prädikatensprache \(\mathcal{L}_1\)!). – Über Pr. – Im TV: Chruschtschow in L.A. (Er wird übermäßig zornig, als Mayor Poulson8Charles Norris Poulson (1895-1982) von LA wieder seinen alten Ausspruch vom „beerdigen“ wiederholt. Er ist vermutlich aufgebracht, weil sein Abrüstungsvorschlag in der Rede vor U.N. am 17. von den Reportern sehr negativ behandelt wird.)
Morgens tense, Miltown. (Vermutlich im Zusammenhang mit Olaf; der geht heute ins Hospital, wird morgen operiert wegen Hernia; er hatte seit Wochen Rückenschmerzen, es wurde geredet von der Möglichkeit von Operation oder „Traktion“ Behandlung, was mir schaurige Gefühle gibt , aus den alten Zeiten der Rückengeschichte.) – 1 ½ – 2 ½Helmers mit Monika und Mutzlis Mutter hier. (Sie wollten eigentlich 12 ½ zum Essen kommen; Olaf muss um 4 ins Hospital. Plötzlich rief Mutzli weinend an: Olaf musste das Auto plötzlich bremsen, Monikas Kopf schlug auf den Dashboard, Mutzlis Hand war anscheinend angekratzt und blutete; sie glaubte, Monikas Kopf blutete und war verzweifelt; sie riefen an, dass sie nicht kommen könnten, fuhren zum Kinderarzt nach Beverly Hills, der eigens ins Office kam; er sagte, dem Kind sei nichts geschehen. Sie rief an, und Ina sagte, sie sollten alle herkommen. Das Kind war wieder ganz vergnügt. Die Großmutter will ihr vieles nicht erlauben, will ihr immer 🕮 „gutes Behavior“ beibringen! Olaf war anscheinend ruhig und gefasst. Zum Abschied umarmte ich ihn.) – Nachmittags über Pr.
Für Seminar. –
Für Seminar. – 3-5 erstes Seminar (Phil. 272: Semantik. Wieder in dem schönen Seminarraum HB 2203. Zum ersten Mal ohne Drehstuhl, nur mit meinem Kissen. – 7 Studenten enrolled, 6 Besucher. – Es geht sehr gut.) – 5hMicheline kommt mit Kalish und Montague zum Seminarraum. (Sie reist schon heute abend ab nach London. So spreche ich nur hier 20 Minuten mit ihr. Sie will vielleicht Analyse nicht weitermachen, scheint nicht sehr befriedigt von ihrem Analytiker. Sie ist ziemlich einsam; mit den Engländern bekommt man keinen Kontakt, höchstens mit Auslandsstudenten. Sie studiert hauptsächlich Philosophie, meist bei Popper. Er hat nur 4 Philosophiestudenten. Sein Seminar ist interessant. Er ist ihr „Supervisor“, sie spricht wöchentlich einmal mit ihm. Er ist jetzt sehr nett zu ihr. Er möchte überhaupt nett zu Menschen sein, wird aber immer übermäßig aufgeregt, wenn andere ihm in der Diskussion widersprechen. Agassi9vermutlich Joseph Agassi (*1927) ist jetzt in Chic., für Physik und Geschichte der Physik, vielleicht auch Philosophie. Popper macht oft Bemerkungen im Seminar über mich: „mein Freund Carnap“. Sie glaubt, er hat schon meine Replies bekommen oder wenigstens davon gehört. Ich frage, ob Zusendung ihn freundlich oder zornig stimmen würde; sie sagt, man kann es nicht voraussehen. Ich sage, ich will ihr die Replies schicken; sie soll ihm Grüße von mir sagen, und dass ich gut an ihn denke, aber bedauere, dass er so polemisch ist; sie kann ihm die Replies von mir aus geben, falls sie den Eindruck hat, dass es ihn freut.) – Selbst hin- und zurückgefahren; nicht besonders müde.
Über Pr.–
(Wieder nicht zum Department Meeting, wie vorige Woche, weil nichts Wichtiges.) 🕮 Über Pr.–
Über Pr. – 11hzu Dr. Berman. (Testergebnis wie früher. Von jetzt ab keine Medizin mehr nehmen, um zu sehen, wie es geht.) Nach 3 Monaten wiederkommen.) siehe Notizen.) – Zum Department; Post geholt, Sachen für Doris unterschrieben. – Abends Mia. (Später auch Wim.) – Gebadet.
Über Pr.– 12 (anstatt 10!) – 1:20 Besprechung mit G. (Siehe Notizen! Er hat auch vergessen, mein ms über \(\delta{}\)-Funktion für Distanzen mitzubringen!). Zusammen Lunch. – Über Pr (Parameter).
Zu David Kaplans neuem Haus im S. Fern. Valley. (11:30 Abfahrt, 12:20 dort. Ich fahre hin. Mit David gesprochen; er ist noch nicht entschlossen über Topic für Ph.D.; ist interessiert an indexierten Wörtern, weil sie in Yosts Klassen oft vorkommen; möchte vielleicht Logik dafür machen, und Pragmatik. Ich sage, in prob. sind viele Probleme; er ist nicht sicher, ob er genug Mathematik kann. – Wir 4 essen Lunch zusammen in der netten Dinette. Alles ist sehr nett, großes Glasfenster bis zum Boden im Wohnzimmer; hell gebeiztes Holz. Nachher nehme ich Nap in ihrem Bett. Schönes Schlafzimmer, schöne Badezimmer. Kaffee. Dann fahren wir zu Dr. Morandinis Meeting im humanistischen Center an Straße 99. Dort spricht hauptsächlich Dr. Mason Rose. In großen Tönen, wie die UUK10University of Unified Knowledge die beste Universität sein wird, die Undergrad School, usw. Ein gemaltes Bild zeigt alle die Gebäude; eines mit Fuller-Kuppel11Kuppel benannt nach dem Architekten Richard Buckminster Fuller, auch geodätische Kuppel genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Geod%C3 %A4tische_Kuppel usw. Morandini stellt dem Audience vor: 2 Physiker Forrester und Gerjuoy, denen er mich vorgestellt hat; und mich (als Philosophie „Giant“), aber er sagt dazu, dass ich noch nicht offiziell akzeptiert bin. Nachher kommt er und ich stelle Kaplans vor. Ich frage, ob Huxley und Pauling da sind; aber die konnten nicht kommen. Er sagt, er 🕮 könnte mich mal nach Pasadena mitnehmen, dort Lunch mit Pauling zu haben.) Nachher steige ich mit David steil hinauf auf einen Hügel. (Alles ist steil, nirgends ebener Platz auch nur für kleines Haus. Ein Mann sagt, das Kuppelgebäude soll auf dem Hügel gegenüber gemacht werden; aber der Hügelkamm scheint sehr schmal. Außerdem ist das Geräusch von der nahen Sepulveda Straße sehr störend. Das ganze Gelände ist höchst ungeeignet für einen Campus.) Nachher sprechen wir alle zusammen in Kaplans Haus über das Projekt. (Renée meint, dass Dr. Rose zu schizophrenischer Paranoia neigt! David sagt: Morandini ist ein wirklicher Idealist, aber Dr. Rose ist ein Schwindler, der nur auf Selbstvergrößerung und vielleicht Bereicherung aus ist. Ich glaube mehr: auf Respektabilität und Titel; vielleicht hat er Resentment, dass er nicht in akademische Laufbahn ankommen konnte. Er machte oft herabschauende Bemerkungen über UCLA und USC.) – Ich bin froh, dass ich alles sehr gut aushalten konnte ohne besondere Ermüdung (ich saß im Meeting auf geradem Stuhl mit meinem Kissen eine Stunde; dann 10 Minuten herumgestiegen. Dann wieder gesessen und gefahren.)
– 5 ½ – 8 Kalish hier. (Wir stellen Fragen zusammen für Logik in qualifying exam. Wahrscheinlich nimmt nur Leiter es.)
Für Seminar. – 3-4:40 Seminar. – Ich gehe zur Reception vom neuen Präsidenten Kerr und neuem Chancellor Knudsen (Ina will nicht mitkommen. Ich fahre hinüber nahe zum Wald G. Oben auf der Wiese ist eine lange Schlange von Leuten, an die ich mich anhängen muss. Das lange Stehen ermüdet mich. Auf der Hausveranda lege ich mich ein paar Minuten auf einen Liegestuhl, dann wieder auf meinen Platz in der Schlange. Kerr ist älterer Mann, freundlich, scheint meinen Namen zu kennen; ich sage „zweites Jahr wiederernannt“ und er sagt „fortunate für die Universität“.) Kurz mit Robson und Prof Johnson, Psychologie, gesprochen. Aber das Stehen ist zu ermüdend. So gehe ich bald. – Dann nach Hause gefahren (ich bin froh, dass ich es tun konnte, nicht zu sehr ermüdet.) 🕮
– 4 ½ – 7 G und David, Besprechung (David zum ersten Mal. – Zuerst über Dichtefunktion \(\delta{}\), z.B. Produkt für 2 Familien. – Über Relation zwischen meiner Limitregel und Kolmogoroff Axiom: G: Kolmogoroff hat kein Verfahren zur Bestimmung von von \(c\)-Wert, mit \(m(e)=0\). –G. möchte die Forderung der Regularität verstärken derart, dass auch im Unendlichen nur \(L\)-falsche Sätze (nicht als Propositionen einer Art) \(m=0\) haben; also für universelle Gesetze \(m \gt 0\). – David fand den ersten Teil des Gesprächs zu technisch.) Abendessen, dabei auch Renée. (Ich berichte über Telefongespräch mit Dr. Morandini, dass er auch Dr. Roses Methoden verurteilt. Renée hat gehört, dass Dr. Rose seinen PhD von einer Diplomamühle hat, und in Psychologie; er werde von allen Psychologen als disrespectable angesehen.) – 8 ½.
X / 1959 Vor 6h, halb wach, strecke ich mich aus, und spüre plötzlich etwas im Rücken. Ich werde sehr verschreckt und verzagt. (Vielleicht weil gestern Mutzli am Telefon mir berichtete von Olafs Schmerzen, sowohl in der Operationsstelle wie im Rücken. Ich nehme ausnahmsweise ein ganzes Miltown. Heizkissen. Ich schimpfe, dass gerade heute das wichtige Department Meeting ist. Ich stehe auf zum Waschen, sodann zum Frühstück; dabei tense, aber es geht. Ich will doch zum Meeting, bleibe aber vormittags im Bett.) 12h auf zum Essen. Ich fahre alleine, und fühle mich schon besser. – 2-3:15 Department Meeting (ich habe, wie letzthin immer, nur mein Kissen, keinen Drehstuhl. Geht aber gut.) Ich spreche mit Furth (gebe ihm Erwiderung auf Goodman aus § 4), und begrüße Miss Steward. (Instructor für Religionsphilosophie).) Munter nach Hause gefahren, nachmittags im Bett geblieben. 🕮
Über Pr. (Parameter). 12 ½ – 2 bei Helmers. – Abends Mia hier.
10-1 Gespräch mit G. und (10¾) David. (Ich sage ihm: Alle Lösungen, Vorschläge usw. aufschreiben, sodass ich doch lösen kann. Zeit aufschreiben! Er hat bisher ja nur wenig gearbeitet, außer in den letzten Tagen. – Siehe Notizen.) David nach Hause, G zum Lunch hier auch, bis 2 ½. – Korrekturen für Springer gelesen. –
6h jitttery; Miltown, Heizkissen. Später aufgestanden zum Waschen und Frühstück. Dann vormittags im Bett geblieben. – Mittags 10 Min. spazieren, und Lunch; fühle mich besser. – 4 aufgestanden; Kaffee, zum Schreibtisch (gelesen: Doob). Plötzlich spüre ich etwas im Rücken. Wieder zu Bett . Zum Abendessen auf (Ina hat den bequemen Stuhl herein geholt.) – (4h Miltown, ganzen Tag 2 ½; gut geschlafen.)
(Heute wieder ziemlich gut). – Über Pr. (endlich wieder am Artikel über AS).
(Mittags Benedikt hier.) 3-5 Seminar.
Über Pr.– Haarschneider. – Gebadet.
12-1 Meeting mit Yost und Kalish (über Britt Thesis, siehe Notizen. Kalish will nochmal mit ihr sprechen und dann beschließen, ob er die Thesis akzeptieren kann. Siehe meine Notizen.)
1-3:20 Department Meeting (Abe schlägt vor, die qualifying Examen leichter zu machen, dann aber ein schwierigeres geschriebenes Examen im Spezialgebiet des Mannes. Ich stimme zu.) –
Über Pr. – Abends Mia (dann geht sie mit Ina ins Movie).
10 ½ – 1 Besprechung mit Kuhns, Mathews, G.– (Siehe Notizen). – Etwas über pr.– Leiter Examen gelesen. 🕮
Über Pr. (neuer Approach zu Distanzen mit Parametern).
Über Pr.. – Leiter Examen Logik, und Soderstrom TP gelesen.
3-5 Seminar. (Selbst gefahren bisher, weil noch gerade bei letztem Tageslicht.)
Über Pr. – 4 ½ – 7 G (und David kurz). (Er hat Ableitung für Theorem der positiven Instanzrelevanz gefunden; er gibt mir das ms. Das macht für Distanzen den Approach mit Parametern für kleine \(s\) bedenklich, weil immer unsicher, ob man die \(m\)-Werte fortsetzen kann. Daher ist Approach mit \(\delta{}\)-Funktion sehr versprechend. Siehe Notizen.) – Beim Abendessen Mia und G. (Mia und Ina zum Movie auf Campus.)
1-3 Department Meeting. (Montague macht Addendum zu Kaplans Vorschlag für 5. Examen; nämlich, dass der Vorschlag nicht so zu verstehen ist, dass Logikfragen nicht formalen Beweis fordern dürfen. Das Addendum nicht angenommen 5 gegen 4, ich auch dagegen. Dann werden komplizierte hypothetische Abstimmungen gemacht; praktisch ist der Vorschlag abgelehnt.) Ich gehe mit Kaplan und Kalish kurz; ich: ich glaube, im Grunde ist das Department für Kaplans Vorschlag; es [ist] verkehrt von Montague, das Addendum zu bringen, dadurch wurde das Department konfus. Wir müssen nochmal darüber abstimmen. Kaplan glaubt aber, dass die Majorität nicht für den Vorschlag ist und er ist sehr deprimiert darüber. – Über Pr.
Über Pr. – 6hMia (beide zum Movie). – Allein gebadet.
Früh tense. (Gestern abend, nach dem Baden, schnitt ich zum ersten Mal die Nägel an den großen Zehen, mit Mühe; nachher glaubte ich, etwas den Rücken zu spüren.) Miltown. Doch aufgestanden; später fühle ich mich besser. – Über Pr. (Endlich wieder am Artikel; über Untersprache.) 🕮
Über Pr. – 1 – 2 ½Helmers hier.
9 ½ – 11 ½G und David‚ Besprechung. (Über Nicht-Fortsetzbarkeit gewisser \(m\)-Werte. G soll meine Notizen darüber fortsetzen. Meine früheren Berechnungen der Gestalt der \(\delta{}\)-Funktion für \(k = 2\); G soll es nachprüfen und weiter für \(k = 3\) berechnen.) – 3:30-4:45 mündliches MAExam Casa (mit Kaplan, Piatt, Morris. Sehr schwach. Nicht passiert!) Nachher müde, aber tapfer nach Hause gefahren.
3-5 Seminar. Nachher müde und etwas tense (und die Beine waren anscheinend etwas eingeschlafen), aber tapfer nach Hause gefahren.
(Seit Sa bin ich etwas tense; oft ½ Miltown. Ich überlege, ob ich Department Meeting morgen überschlagen kann. Aber ich höre, dass nicht nur Leiters Exam besprochen werden wird, sondern auch Schocks; letzteres ist bedenklich. Darum will ich doch hingehen.) – Über Pr.
Schocks Exam gelesen. 1-3¼Department Meeting. (Examen Schock, nicht passiert; Exam Leiter 4:4, und 3 sollen noch gefragt werden für Passieren: ich, Moody, Montague, Robson (?). – Montague und Kaplan machen spitzige Bemerkungen gegen einander.) Nachher müde, aber tapfer nach Hause gefahren. – 7-8 Mia und Wim hier.
11-12 Dr. Morandini fährt uns in unserem Auto nach Pasadena (ich hatte ihm gesagt, dass ich gerne mal Pauling kennenlernen würde.); 1 Stunde Fahrtzeit (40 Min. ins Stadtcenter, 20 Min. freeway). Im Athenaeum von Caltech treffen wir: Linus Pauling ( der uns zum Lunch eingeladen hat, seine Frau, und Arthur Erdelyi und Frau. (E. hat meinen Vortrag in Brünn gehört, bei der ethischen Gesellschaft, seine Frau ist aus Tschechei, hat PhD. P. erzählt 🕮 etwas von seinen Ideen über chemische Ursachen von mentalen Krankheiten. Er fragt, wer größter Philosoph ist heute; ich: Russell; er notiert es. (Macht er einen poll über Philosophen?) Ich: Ich kam von Mathematik und Physik zu Philosophie; hauptsächlich Logik und Grundlagen der Mathematik und Physik. Er: Logik ist aber nicht das Wichtigste im Leben, ebensowenig wie in der Physik. Ich: Gewiss nicht, aber Wissenschaft braucht Logik, um Widersprüche zu vermeiden. Er: Wir können Widersprüche nicht vermeiden, auch in Physik nicht. Ich: Die Widersprüche sind am Anfang nicht wichtig; dann müssen sie aber eliminiert werden durch Beschränkung der Prinzipien. Er stimmt nur halb zu. – Ich frage P. über UUK‚ ob er glaubt, dass der Plan realisiert wird; er: er weiß nichts über die praktische Situation, aber er wünscht, dass etwas getan wird, das nicht auf der konventionellen Linie liegt. – Später sitzen wir in der Library. Ich: Warum das anspruchsvolle Wort „Universität“, würde „Institut“ nicht genügen; aber vielleicht nehme ich „Universität“ zu sehr im europäischen Sinne. P. und E. beide unterstützen „Universität“; erstens, weil es alle Gebiete umfassen soll, und zweitens, P. betont, dass eine Institution sich Universität nennt, wenn sie Ph.D. erteilt. Ich sage, ich bin in Sympathie mit der Idee, aber die übertriebene Propaganda, wie in Dr. Roses Artikel, gefällt mir nicht. Sie beide kennen Dr. Rose nicht; Dr. Morandini greift gleich ein und erklärt, dass Rose keinen Einfluss auf die Grad Schule haben wird. Später auf der Rückfahrt erklärt er ausführlich, auf Inas persistente Kritik, warum er Rose nicht hinaussetzen kann, dass dieser aber selbst seine Rede bedauert und versprochen hat, in Zukunft nicht mehr Sachen zu reden, die nicht Morandis Einwilligung haben. – Zum Abschied sage ich Pauling und Frau, dass wir sie gerne mal in LA sehen würden; sie sollen mal anrufen, ich sei meist nicht auf dem Campus. Es sind beide nette, unkonventionelle Leute.) 🕮 Heisse Rückfahrt; heute früh war ich jittery; dort im Gespräch vergass ich alles; bei der Rückfahrt bin ich doch müde, aber nicht zu sehr. – Nachmittags Springer Korr. gelesen. – 6-7 Mia hier (dann beide ins Movie).
Über Pr. (Umarbeitung von § 6 Teil Sprache beendet). – Abends gebadet.
Über Pr. – Nachmittags Jeffrey Artikel über über De Fi nochmal gelesen.
9 ½ – 11 ½G. und David, Besprechung. (Über Forderung der negativen Relevanz, besser aufgeben. – Sie haben Bedenken gegen Teilsprachenaxiom.) – Nach dem Lunch zusammen; besonders gut; seit 18.9.) – Nachmittags Korr. Logik gelesen. – (Nach 1h nochmal Nembutal.)
3-5 Seminar. (Gerade noch im letzten Tageslicht nach Hause gefahren.)
Über Pr. – (Mit Yost telefoniert; ich sage, es scheint nichts Wichtiges für Department Meeting morgen, er möchte mich excusen. Er sagt, zum ersten Mal, dass er nicht offiziell vom Department das Recht bekommen hat, zu excusen, aber auch nicht, zu compell zu können! Er meint, das Department müsse gelegentlich mal einen Beschluss darüber fassen.) – Abends etwas tense, 1h nochmal Nemb.; 2h Eiscreme geholt.
Über Pr. – Abends 7-8 Mia und Wim hier. (Nachher Mia und Ina ins Movie.)
Über Pr. – Mittags Benedikt hier. – 7hMia. Mit ihr spazieren. 8 – 9 ½ sehen wir drei: TVMaugham’s „Moon und Sixpence“, das Leben von Gauguin, mit Olivier.🕮
Brief an Chacha geschrieben. – Neue Fassung der Semantik Notes für Seminar. – Abends gebadet. – Nachher etwas tense.
XI / 1959 Morgens etwas jittery. – An semantischen Notes.
9 ½G. und David (Besprechung; siehe Notes. G. hatte Dienstag Temp. 102, hat Dr. angerufen; der hat Antibiotic verschrieben, das hat die Temp. heruntergebracht. Er soll noch möglichst Ruhe halten, geht darum noch nicht zur Klasse.) David 11 ½ zur Klasse. Mit G. Besprechung bis 1. G. Lunch bis 2. (Ina bringt ihn zum Dr., dann nach Hause.) – Ich schreibe Besprechung auf. – Dann Seminar Notes.
3-5 Seminar. (Ina fährt mich zurück, weil es jetzt nach 5 schon bald dunkel wird.)
An Notes für Seminar Semantik gearbeitet.
An Notes für Seminar Semantik gearbeitet. – 1-3 Department Meeting. – (7 Mia und Wim, bis 8).
Haarschneider. – (Ina mittags zu Myra.) 4 Vortrag Kalish „Modale Logik, semantisch explored“, im Logik Colloquium. (Er trägt sehr klar vor. Er hat mit Montague, und zuletzt auch David Kaplan, ein System von semantischen Regeln für Logik erster Ordnung aufgestellt. Elegant formuliert; eine Reihe von interessanten Theoremen bewiesen. Darunter auch: Unvollständigkeit des ganzen Kalküls, aufgrund einer mündlichen Bemerkung von Vaught (nämlich ebenso wie meine Idee: es kann keinen Beweis geben für nicht \(N(…)\), wo ‚\((…)\)‘ ein Satz ohne ‚\(N\)‘ ist, der nicht beweisbar ist, weil es für Nicht-Beweisbarkeit in FL kein Verfahren gibt). – In der Diskussion sage ich: In modaler Logik müssen alle Werte der variablen Intension genommen werden; diese können extensional dargestellt werden durch Funktionen von Modellen zwischen Extensionen desselben Typus. Montague sagt: Warum muss das? Dieses System zeigt, dass es anders möglich ist. Er sagt, in diesem System ist 🕮 beweisbar: ‚\((x)(y)[x=y\supset{} N(x=y)]\)‘. Ich zeige mit Deskription, dass dies nicht gilt. Er: Sein System enthält keine Deskri. Ich: Dies zeigt aber die Additivität; denn die Werte der Variablen sollten doch dieselben bleiben, auch wenn man Deskriptionen einführt.) – David und Renée fahren mich nach Hause. – 6h: Mia, und Soblers. (Ich ruhe mich noch aus, komme erst 6 ½. Sie gehen alle nach zum Campus Movie.)
11 (anstatt 10, Gordon hat es verschlafen) Mathews, Kuhns und G hier. (Über 2 Familien. G: Wenn diese Methode als befriedigend angesehen wird, so ist damit das allgemeine Problem für Distanzen gelöst. Wenn wir genug Familien nehmen, und einige Zellen leer lassen, und die Distanzen mit Hilfe der zu Wahlen k berücksichtigen, können wir statt willkürlicher Distanz eine Lösung bestimmen.) - 1; Lunch mit allen bis 2 ½. – Seminar Notes. – Abends gebadet. – Abends ruft Christoph an.
12-3 Christoph und Klopfers hier. (Christoph wohnt auch im Hotel Drucker. Klopfers hatte ihn zum Frühstück, und dann zum Gespräch über Christophs Dr These: die Auffassungen in Amerika über Extraversion und Introversion. Klopfers sehe ich zum ersten Mal in diesem Jahr. – Christoph hat soeben Brief bekommen, dass Christiane in Schule sehr schwach in Latein; Christoph sagt, zu Hause kann sie es immer gut; Klopfer meint, vielleicht ist es Protest gegen des Vaters Abwesenheit. – Wir besehen viele Fotos von Christophs Familie, und Bergen. Erna erzählt von Gertrud Cloos, dass sie nach Wangen am Bodensee gezogen war, und sie dort plötzlich an einem Herzanfall gestorben ist. – Klopfer und Christoph über allerhand Psychologen in Amerika und ihre Auffassungen.) Zusammen Mittagessen. – Nachmittags 4-8 mit Christoph. (Er hat anscheinend allerhand Resentment gegen Christiansen, 🕮 weil der so autoritativ über alles bestimmte; z.B. dass Katholizismus besser sei für Frauen; daher wurde Hanneliese katholisch; Eline war schon in Mexiko katholisch getauft worden auf der Esperanza, weil die Großmutter das sehr wünschte, weil sie schockiert war über den sündigen Ursprung. Eline und Hanneliese gingen beide zu den Englischen Fräuleins zur Schule. Christiansen half aber Christoph, indem er Eline und Chacha sagte, sie müssten eine Zeit lang die Graphologie alleine machen, damit Christoph sein Examen machen könnte. – Über Johannes. Er meint, der fühle sich in seinem Glauben im Grunde unsicher, nicht bewusst; und daher sei er so starr. Er bringt die Theologie sogar in die Predigten hinein, sodass die Bauern ihn sicher oft nicht verstehen. Aber er ist immer willig, mit allen zu sprechen und helfen, und daher schätzen ihn die Bauern hoch. Mit seinem Stand gegen Aufrüstung und Bomben ist Johannes nicht in einer Minorität; sehr viele Pfarrer und auch Kirchenleiter haben die Auffassung; aber sie haben der Kirchenvorstand will unbedingt Spaltung der Kirche vermeiden, und ermahnt daher alle, trotz verschiedener Standpunkte die Einheit zu bewahren und nicht zu scharf gegen einander zu polemisieren. Christoph sagt, die Hauptstütze des Kampfes gegen die Wiederaufrüstung ist die SPD; darum halten Johannes und Sabine auch zu ihr; und das macht Schwierigkeiten unter den Bauern, die alle die CSP unterstützen. Johannes ist vorsichtig, nicht direkt politisch zu sprechen. Aber Sabine ist sehr frank und spricht zu den Leuten gerade heraus. Sie hat keine eigene Auffassungen, sondern folgt immer Johannes. Johannes ist sehr nett mit den 3 Jungens. Johannes sei in der Stimme und Handbewegungen usw. mir erstaunlich ähnlich. – Über Annemarie und Annette. Annette hat in Stuttgart schwierige Zeit und war schwierig. Sie war gern in Weyarn. Jetzt ist sie sehr glücklich in Freiburg. Ina fragt, ob die Leute in Freiburg Gossip machen über Annemarie und Konni, und Annette vielleicht in der Schule darunter leidet. Er glaubt, dass nicht. Solche Beziehungen sind in Deutschland häufig. – Er sagt Ina später, er hörte Gerüchte, dass das Kind, das Hanneliese verlor, von einem anderen 🕮 Mann war. Er weiß nicht, ob es stimmt; aber Hanneliese und Werner hatten sich gegenseitig Freiheit gegeben. – Werners Bruder Gerhard ist Studienrat in Ulm; er ist religiös, und besucht manchmal Johannes, sie sind gute Freunde. – Annemarie und Annette sind auch religiös, beide haben sie sich vor einigen Jahren zusammen taufen lassen.) Christoph bleibt noch bis 10 ½ bei Ina.
Semantik Notes. – Notizen über Besprechung mit G usw. am 7. – 1 – 8 ½Christoph hier. Nachmittags mit ihm spazieren. Dann wieder im Patio gesessen. (Über seine These. Er wird Vieles umarbeiten aufgrund der Gespräche mit amerikanischen Philosophen; und in NY hat er viel in der Publ. Libr. gearbeitet. Ich sage ihm vom Hempel-Oppenheim Aufsatz. Über Religion; er hat Christiane kürzlich taufen lassen. Er selbst ist protestantisch, aber nicht traditionell; er nimmt Gott als die Energie oder Kraft, die sich in Welt äußert; Unsterblichkeit, nicht individuell, sondern Aufgehen im Größerem; „es kann doch nicht einfach alles zu Ende sein“. Ich erkläre meine Auffassung als „Humanismus“ im amerikanischen Sinne; er kennt den Term nicht. Er möchte, dass Parapsychologie ernster genommen würde. Ich: ja; man sollte nicht durch Vorurteile die Erforschung dieser Fragen hindern; aber ich glaube, die weltanschauliche Bedeutung dieser Phänomene, wenn sie bestätigt würden, würde nurnicht? so umwälzend sein wie manche Anhänger glauben. – Wir fragen über Konni. Er sagt: Manches an ihm ist zu erklären damit, dass er mehr ein körperlicher als ein rationaler Mensch ist.) Ich gehe 8 ½ zu Bett. Kurz vor 11 fährt Ina ihn zum Hotel. Von 12h ab werde ich besorgt; schließlich immer ernstlicher; mein Gefühl schwankt zwischen Angst und Zorn (vielleicht sitzt sie bei Klopfer oder mit Christoph im tr Restaurant und ist so gedankenlos, nicht anzurufen.) Schließlich 12:40 rufe ich Hotel Drucker an (wenn Christoph sagen wird, sie ist um 11 nach Hause gefahren ist, muss ich doch wohl die Polizei anrufen und fragen, ob 🕮 ein Unfall mit dem Auto war, oder bei welchen Hospitälern in dieser Gegend ich nachfragen sollte; wenn sie im Hospital ist, muss sie sicher bewusstlos sein, sonst würde sie veranlasst haben, dass man mich anruft.) Das Hotel antwortet nicht! Ich werde verzweifelt; soll ich die Polizei anrufen? Sie werden sagen: Woher weiß ich, dass sie nicht dort im Hotel bei ihm ist? Aber wenn ich nicht anrufe, und morgen erfahre, dass sie im Hospital lag, sterbend, und immer wartete, wann ich endlich käme! Gegen 1h kommt Ina, ich rufe, ob ein Unfall war; sie lacht nur, sie hat mit ihm gesessen, sie hatte keine Uhr. Ich werde so wütend und schreie sie an: „Wie kannst Du mir das tun, lässt mich hier verzweifelt liegen und rufst nicht an“. Sie sitzt auf meinem Bett. Ich schlage sie ins Gesicht und schreie: Scher Dich weg, Du Verdammte, ich will Dich nicht sehen! Sie schaut mich mit großen Augen an und geht schweigend hinaus. Dann erst komme ich zur Fassung und kann ruhig atmen; ich sage immer wieder: „Gott sei Dank, sie ist wieder hier!“ und fühle große Erleichterung. Dann gehe ich zu ihr in die Küche und nehme sie in den die Arme und küsse sie und bitte sie um Verzeihung. Sie kommt wieder mit mir und sitzt auf meinem Bett. Ich bin so froh, „wiedergeschenkt“ zu haben. Ich frage, ob sie mit ihm geschlafen hat; sie lacht nur: „Mit dem Jungen?!“. Sie haben zusammen im Auto gesessen. Sie hat die Zeit vergessen, fragte ihn schließlich, wie spät es sei, es sei vielleicht schon bald 12; er sagte: 20 vor 1. Daraufhin sagte sie, sie müsste aber gehen, obwohl sie seine Beichte und Herzausschüttung nicht gerne unterbrach. Sie sagt mir, sie ist froh, dass ich „menschlich“ bin. (Sie erzählt: Er war verliebt in Eline, sogar „hörig“, bevor er an die Front ging, aber sie lehnte seine Liebeswünsche ab. Als er 2 Jahre später nach Verwundung und Hospital zurückkam, 1946, fand er, dass sie Affären gehabt hatte mit 3 Amerikanern (!), darunter Lipski, der selbst verheiratet war. 🕮 Diese „Schande“ für ihn, nach der Niederlage, von Seiten der „Sieger“ war ihm unerträglich. Seitdem hat er einen brennenden Hass gegen Amerikaner und alles Amerikanische. Er ist ambivalent gegen Eline, eine „Hassliebe“, und er hasst Chacha, macht sie mit verantwortlich für Elines Affären, die für Chacha, selbst sexuell unbefriedigt, eine stellvertretende Befriedigung waren. Er bemüht sich aber um Elines und Christianes willen, freundlich zu Chacha zu sein. – Aus einem Brief von Eline heute entnimmt er, dass Nena meinte, dass Chachas langer Aufenthalt in Mexiko doch schließlich auch eine Belastung für Grete war.)
3-5 Seminar. (Cocchiarella12Nino B. Cocchiarella (*1933) fährt mich nach Hause.)
Seminar Notes. Mittags Christoph. (Ich gebe ihm Hempel-Oppenheim, Typus, und Hempel Begriffsbildung Enc., und frage, ob er es nachmittags mit mir besprechen will; aber er hat jetzt Dringenderes, also vielleicht Sa oder So). – Ich arbeite daher nachmittags (an Seminar Notes). – Abendessen mit Christoph, bis 8¼. (Später spricht er noch mit Ina. Er überlegt, ob er nicht noch eine zweite Woche hier bleiben könnte. Obwohl Ina zögert und sagt, ich habe so viel zu tun usw., sagt er, sie könne es mir ja sagen, sodass ich es überlege und ihm morgen abend sage! Heute hatte er schon zu uns gesprochen, dass er den Professor in USC vielleicht Mo oder Di sehen könnte, weil Ina ihn drängte, den jetzt mal anzurufen, was er aber nicht wollte.)
Seminar Notes. (Ich bin etwas jittery.) 1-3 Department Meeting. – 7-9 Christoph hier. (Ich sage, dass meine Einladung für Hotel nur für 1 Woche gemeint war, und gebe ihm $ 35, das ist für 7 Tage. Er sagt, er hat gemeint, wenn er länger bleibt, 🕮 würde er es auf seine Kosten tun. Ich sage, nächste Woche bin ich besonders besetzt, Besprechungen mit Mathematikern usw.; er sagt, gewiss, er habe nicht angenommen, dass er so oft herkommen würde wie diese Woche. Ich frage, ob das länger Bleiben ist, um weiter Leute zu sprechen und Bibliothek hier. Er: keine weiteren Leute, aber Bibliothek; Hauptgrund: das angenehme Klima; wozu unnötig früh in die Winterkälte zurückkehren? Zu Ina hat er gesagt: Er will seinen Aufenthalt in Amerika so lang ausdehnen, wie es ihm finanziell möglich ist; denn wenn er nach Hause kommt, ist da so viel zu tun, Graphologie und Familie usw., was ihn dann abhält von der Arbeit an der Thesis. – Ich sage, dass ich gerne für Eline und Christiane etwas schenken möchte; ob er das Geld lieber in Deutschland hat oder hier; er sagt: hier. Ich gebe ihm $ 15, und er sagt, er wird es getrennt halten von dem Übrigen und dann sehen, ob er hier oder in Amsterdam oder in Deutschland etwas kauft. – Ich fange an, von meiner Analyse zu erzählen, und dass sie mir allgemein so gut getan hat. Aber Ina fürchtet, dass ich zu Persönliches erzähle, und lenkt ab. Ich wollte ihn damit anregen, dass er Analyse für sich selbst erwägen sollte. – Er telefoniert Professor Gilford13vermutlich Joy Paul Guilford (1897-1987) (USC); der lädt ihn ein für Samstag Lunch, und wird ihn vom Hotel abholen zu seinem Haus in Beverly Hills.) –
Seminar Notes (es nimmt leider viel mehr Zeit als ich gedacht hatte!) – 3 – 4 ½Monty Furth14Montgomery Furth (1933-1991) hier (über Frege; er oder ein Freund war in Münster, hat unveröffentlichte mse gelesen. Seine Frage: Was ist die Bedeutung eines Prädikatsausdrucks wie „ist ein Mensch“? Ich glaubte, die Klasse, oder Freges Wertverlauf der propositionalen Funktion. Aber er sagt: Frege sagt, ein Begriff. Frege scheint in diesem Punkt unklar, weil er es für nötig hält, von ungesättigten Ausdrücken und Bedeutungen zu sprechen und ich sage: Ich und Church haben das aufgegeben; es genügt, dass wir Regeln haben, wie Sinn und Bedeutung 🕮 des Ganzen durch die der Teile bestimmt sind.) – Abends Mia hier (mit Ina zum Campus Movie).
Entwurf für neuen Aufsatz „Theoretische Begriffe und Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator“ (vielleicht für Fraenkel-Festschrift). – Abends gebadet.
Pr für morgen. – 1-9 Christoph hier, zum letzten Mal. (Er erzählt etwas über Besuch bei Heini; nicht viel. Dolly demonstrierte Interesse an seinem Problem „Introversion und Extr“. Sie haben schöne, wertvolle alte Möbel; ein Bett, das durch Dokumente belegt ist als das der Madame Pompadour! – Gestern war er mit Professor Guilford von USC; der hat ihm seine Auffassungen erklärt, aber es war nicht sehr ergiebig für seine Thesis. – Nachmittags 4 – 6 ½ Gespräch am Kaminfeuer über Hempel-Oppenheim „Typusbegriff“. Er hat allerhand Fragen dazu, und ich erkläre. Ich versuche ihm zu zeigen, dass Einführung quantitativer Größen nicht „unmöglich“ ist für manche Gebiete der Psychologie, weil Korrelation indirekte Messung ermöglicht (wie bei Temperatur). Er fürchtet, dass mathematische Methoden den unmittelbaren Kontakt mit den Phänomenen stören. Ich: Da ist Gefahr, aber nicht notwendig; über Goethe, woran er besonders interessiert ist. Ina zeigt ihm Büchlein von Meehl. Ich: Beide Seiten müssen von einander lernen. – Er meint: Da ist ein Bruch zwischen normal und schizophrenisch. Ich analysierte es ; statistisch; und im Zeitverlauf. Ich betone Kontinuität, wie Leibniz. Gegen die alten metaphysischen Zweispaltungen: Tier und Mensch, Inorganischem und Organischem. Er sagt, er kann Evolution annehmen, aber nicht durch zufällige Mutationen, sondern es muss teleologisch gelenkt sein. Ich über Emergentismus [Sellars]; nicht neue Quality, sondern kompliziertere Responsen. Er scheint beeindruckt von den Rationalitätsgesichtspunkten; aber er sagt, 🕮 er muss es alles noch durchdenken. – Ich zeige ihm Feigl Bände I und II; er notiert sich daraus. – Er will zwar beruflich hauptsächlich in angewandter Psychologie arbeiten, möchte aber auch theoretisch und über die Grundlagenfragen ins Klare kommen.) 7 ½ – 9 sehen wir drei zusammen TV, Ibsens „Puppenhaus“, mit Julie Harris, und Plummer15eine Fernsehverfilmung unter der Regie von George Schaefer aus dem Jahre 1959; sehr gut gespielt.
10 – 11 ½G. (David hat es vergessen, kommt erst um 11!) (siehe Notizen). – (1 ½ Ina fährt Christoph zum Flugplatz). – Über Pr. (Notizen über Gespräch heute).
3-5 Seminar. – Nachher kurz gesprochen mit Casebiar (er sagt, bei dem mündlichen MA Exam. war er sehr nervös. Wir ließen ihn durchfallen. Er fragt, ob er stattdessen ein schriftliches Exam machen könnte. Ich sage, ich selbst habe nichts dagegen, er muss aber mit Kaplan und Piatt und besonders Yost darüber sprechen.)
Ditto Masters für Seminar Notes korrigiert. – Nachmittags Gardners Umarbeitung von ch. VIII gelesen; noch nicht fertig.
Gardners Umarbeitung von ch. VIII gelesen, fertig gelesen. – 1 – 3 ½Department Meeting (lange Diskussion über Quali. Exam). – Korrektur für Springer gelesen. – Abends gebadet.
11 zu Dr. Seiff (nach 4 Monaten. Druck normal, Sehfeld fast unverändert. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) – 5 ½ – 7 ½Party bei Kaplans „zu Ehren von Myra und George“. (Gertrud Jaeger und ihr Mann Selznick16Philip Selznick (1919-2010) sind da; Ina sagt, sie spricht fließend, aber bei mir stottert sie doch noch. Dr. Kupper, nur kurz begrüßt, mit Frau. Virginia Morris (die ich nicht erkenne und, als Ina zu „Herb“ Bezug annimmt, für Frau Kupper halte). Dr. Mood17Alexander McFarland Mood (1913-2009) https://www.informs.org/Explore/History-of-O.R.-Excellence/Biographical-Profiles/Mood-Alexander (er spricht mit mir, er ist der Autor 🕮 des Statistikbuches, war bei Rand, hat jetzt eigene Firma „Gen. analysiscorp.“ oder so, untersucht Verfahren für Firmen oder Regierungsinstitutionen mit Hilfe von mathematischen Modellen.) Dr. Geifer, Psychiater, jetzt in Trainingsanalyse, fragt, was ich von Psychoanalyse halte; ich erzähle von meiner Analyse; ich sage, dass die verbreitete Befürchtung, dass Analyse die Kreativität zerstören könnte, unberechtigt ist, und er stimmt entschieden zu; Dr. und Mrs. Brouché, sie kann sich nicht entschließen, anzufangen, Therapie zu geben, hat selbst Kinder .) Ich bin nachher müde und enttäuscht (es waren zu viele Leute, daher mussten die, die mit mir sprachen, stehen, während ich saß; oft verstand ich sie schlecht bei dem allgemeinen Gesumme . Mir scheint, nur bei kleiner Party kommen gute Gespräche heraus. – Ferner bedrückt mich, dass Kaplan mir gesagt hat, er findet die jetzige Diskussion im Department so aussichtslos; er will mit Dodd sprechen, er möchte entweder aus dem Department weg, oder es sollte ein eigenes Department für mathematische Logik gemacht werden. Ich sage, er soll das nicht überstürzen; er sagt, er wird nicht weggehen aus dem Department solange ich noch da bin.)
Ło\'s18Jerzy Ło\'s (1920-1998)gelesen. – Nach dem Mittagessen hole ich plötzlich Ina zu mir; zusammen, besonders gut (seit 26.10.)
10:45-3 Łosund Gaifman. 11 ½Montague. (Ł. ist jung, schon Philosophieprofessor in Toruń, und zugleich am mathematischen Institut der Akademie Warschau. Er hat einiges mit Suszko19Roman Suszko: https://pl.wikipedia.org/wiki/Roman_Suszko_(logik) zusammen veröffentlicht. Er spricht schlecht Englisch, ein wenig besser Deutsch. Er hat einiges von mir über pr gelesen; ist aber nicht klar über den Unterschied zwischen physikalischen und logischen pr., siehe Blatt.)
Nachmittags These Kelly gelesen. 🕮
9 ½ – 11 ½Besprechung G und David (über Łos. G. meint, er habe recht, dass für den Mathematiker kein Unterschied ist zwischen 2 Wahrscheinlichkeitsbegriffen.) – 3 – 5 Komitee Meeting (Promotion Kom; Chairman Professor Rudnick20vermutlich Isadore Rudnick (1917-1997), Physik; im Physikgebäude. Edwin Miles, Thompkins…Promotion von allen; nach nur 4 anstatt 6 Jahren Assoc. Prof. Lange , aber nur 2 richtige besetzt. Negativ.) – Im Auto 5:15 Tropfen genommen (1 Stunde spät), dann im Dunkeln heimgefahren. Ich kann es machen; aber lieber nicht, wenn ich es vermeiden kann. –
Kurz mit David in meinem Office (ich erkläre: Definition der theoretischen Terme mit Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator.) 3-5 Seminar (Ina fährt mich jetzt immer hin, und Chocchiarella zurück, weil nach 5 schon dunkel.)
An Chacha geschrieben (zum Abschied von Mexiko). – Kelly Thesis gelesen. – Ditto Masters für Seminar korrigiert.
Springer Korr. gelesen. – Nach dem Mittagessen zusammen; gut (seit 21.) –Wiederholungszeichen: Springer Korr. gelesen
Springer Korr. gelesen (Anhang fertig). – David Kaplan ms gelesen (über meine Signifikanzkritik; das will er vortragen bei APA).
Springer Korr. gelesen. – 12 ½ – 3 bei Helmers. (Ich sage Olaf, dass ich in Sta. Barb. Vortrag halten will über theoretische Begriffe. Ich erkläre Definition mit Hilberts \(\varepsilon \)-Operator. – Mutzli sagt Ina, dass sie Monika seit einer Woche nicht mehr zur Schule schickt, weil die Kinder dort zu aggressiv sind und Monika das von ihnen lernt. Jetzt verwöhnt sie Monika zu Hause sehr; z.B. muss sie nachmittags und abends immer bei Monika bleiben, 🕮 bis sie eingeschlafen ist; Monika erlaubt ihr nicht, das Radio zu hören, weil es mit Monikas TV interferiert!) – Nachmittags über theoretische Begriffe. – 7 Mia hier. Abends gebadet.
12-3 Bohnert; 12 ½G. (Bohnert sagt, seine Tätigkeit sagt ihm auf die Dauer nicht sehr zu; er verdient zwar gut (12‚500), aber er würde lieber an Problemen arbeiten anstatt immer herumzufahren und Geschäftsbeziehungen herzustellen. Außerdem muss er noch oft abends oder Samstag Sitzungen mitmachen, findet daher keine Zeit für eigenes Denken. Vielleicht könnte er von seinen Ersparnissen 1 Jahr in Mexiko leben. Aber er hat mit seinen Eierspekulationen 2‚500 im Ganzen verloren! Er will vielleicht ein Haus kaufen, um sich zu zwingen, zu sparen. – Ich erzähle ihm: Definition der theoretischen Begriffe durch Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator; das interessiert ihn sehr. Ich frage, ob ich David davon abhalten soll, über theoretische Begriffe zu arbeiten; er sagt: nein, er weiß gar nicht, ob und wann er wieder an solche Arbeit gehen könnte.) Sonniger Tag, wir essen im Patio. –G. bleibt bei Ina bis 5. – 4-5 Abe Kaplan und Prof. C.C. Chun aus Hongkong. (Siehe Korrespondenz im Benson Folder; er gibt eine philosophische Zeitschrift heraus; er selbst hat meinen „Ontology“ Aufsatz übersetzt, sie haben eine Anthologie von Logischem Positivismus veröffentlicht. Er bittet mich, ihm eine Botschaft für die chinesischen Philosophen in Hongkong und Taiwan zu geben, vom logischen Positivismus. Ich sage: (1) der Optimismus, dass unsere Denkweise an Einfluss gewinnen wird, ist begründet. Denn alle Völker brauchen Industrie, um nicht zu hungern, daher Plan und Wissenschaft; daher werden Schulen gemacht werden. Und das führt zu freierem Denken. (2) Wie sollen sich die verschiedenen philosophischen Richtungen zueinander stellen? Ich: Polemik ist Zeitverschwendung, lieber von gemeinsamem Kulturellen 🕮 ausgehen. Z.B. von der Wissenschaft. Das ist ein gemeinsamer Boden, um zu philosophischen Problemen zu kommen. Er: Aber die Kluft zwischen Naturwissenschaften und humanistischen Wissenschaften! Ich: Die verschwindet immer mehr. Durch Darwin, Marx, Freud, Dewey, sehen wir den Menschen als Teil der Natur. Alle Naturgesetze gehören zusammen. Einheitswissenschaft. – Der zweite Ausgangspunkt für Verständigung der Philosophen ist: die praktischen Fragen, z.B. politische, ökonomische usw. Da findet man immer gemeinsame Ziele; die Diskussion führt bald zu philosophischen Problemen, aber konkreter, und daher fruchtbarer. – Er macht einige Notizen, ist sehr dankbar. (Siehe meine Blätter.))
10 (anstatt 9 ½, G. hat Bus versäumt) -11 ½Besprechung mit G. und David (siehe Notizen). – Seminar Notes für Ditto vorbereitet.
1-3 Department Meeting (Kaplan, Meyerhoff, Piatt fehlen; sie haben Yost nichts gesagt; er ist böse über diesen „Boykott“. – Wir kommen zu einer vagen Übereinstimmung zu einer Idee, die zwischen Plan II und III steht. Auf meinen Vorschlag wird Yost ein Komitee einsetzen, das einen Beispielplan dem Department vorlegen soll. – Yost fasst die Abwesenheit der 3 als persönlich gegen sich gerichtet auf; ich sage, das ist es gewiss nicht.) – (Kalish telefoniert: Er fürchtet, dass die 3 nicht mehr zu den Meetings kommen wollen; er bittet mich, mit Kaplan zu sprechen, ihm zu sagen, dass Kalish es sehr bedauere, dass er aber möchte, dass alle zurückkommen; er ist immer für Verständigung bereit. Er fürchtet, dass Kaplan die Administration auffordern wird, die Verwaltung des Departments zu übernehmen. Ich sage, das ist doch undenkbar.) – (Abends telefoniere ich mit Kaplan. Er sagt, die drei sind unabhängig von einander weggeblieben. Er hatte eine 🕮 Sitzung, und hat es früher Yost gesagt. Aber er wäre auch sonst nicht gekommen. Ich rede ihm ernstlich zu, in Zukunft wieder teilzunehmen; aber er lehnt es bestimmt ab; er habe so unter den Spannungen gelitten, viel Zeit und Aufregung auch nachher, wenn er es mit Iona besprach. Er habe mit Dodd gesprochen und ihm gesagt, er wolle nicht mehr an den Meetings teilnehmen, es sei denn, dass die Administration es ihm zur Pflicht mache. – Ich frage ihn: Was kann denn die Administration praktisch tun? Er sagt, sie könnten ihm eine Stellung außerhalb des Departments geben; oder ein besonderes Department für mathematische Logik machen. – Er will morgen mit Yost sprechen. – Ich sage, nächste Woche ist er nötig, weil der wichtige Beschluss für Einladung von Assist. Professor für Philosophie der Wissenschaft gemacht werden soll. Er will aber nicht kommen. Er fragt: wenn extra Stelle dem Department gegeben wird, so wäre für andere Gebiete mehr ein neuer Mann dringender nötig.) – Abends gebadet.
Index für Springer-Logik korrigiert. – Empfehlungen für junge Leute für Philosophie der Wissenschaft gelesen. – 6 ½Mia (nachher mit Ina zum Campus Movie).
Brief an Popper diktiert in Recorder. – 3 ½ – 6 Party: Monty Furth, Mary Steward, Michal Frei, Gaifman, Mia, hier im Patio. (Warum die Studenten Philosophie studieren, und dann enttäuscht sind. Bedürfnis nach Ersatz für Religion. Ich kritisiere Problem der „Zeit“, metaphysische Scheinprobleme; Mary verteidigt sie. Haim verteidigt „Wahrheit“ von Gedachtem. Über ästhetische Werturteile. Mein Memorandum über Israel. – Zuerst angeregtes Gespräch, zuletzt wird es etwas langweilig. – Nach 5h dunkel, wir machen Licht. 6h gehen sie.)
9:30-11:30 Besprechung mit G und David. (Distanz und Ähnlichkeit. Distanz ohne physikalische Größen. Siehe Notizen.) – Brief an Woodger diktiert (zweimal; das erste Mal war das Mikrofon nicht eingeschaltet!) – Nachmittags über pr.: die Probleme von heute morgen. – Index für Springer fertig gemacht.
(Ina mit Helmers zu Monikas naturalization21Einbürgerung.) – 3-5 Seminar.
Sachen für Department Meeting morgen; darüber lange telefonische Gespräche mit Yost und Robson (weil anscheinend Kaplan, Piatt und vielleicht Meyerhoff nicht mehr zu den Meetings kommen wollen). – An Seminar Notes. –
1 – 3 ½Department Meeting. (Shimony soll für ein Jahr eingeladen werden. Danach wollen wir erwägen: Jeffrey und Kus für Philosophie der Wissenschaft; oder vielleicht anderes Feld. Mary Steward soll nicht verlängert werden; Furth ist zweifelhaft. – Nächste Woche sollen Kandidaten für andere Gebiete besprochen werden.) – Abends gebadet.
Haarschneider. – 3-5 Pat Britt, final oral exam. (Mit Yost und Kalish, Paige Mathematik, und Cressey, Soziologie. Ich erkläre, dass wir die These nur mit größtem Zögern akzeptiert haben. – Sie spricht tense und fast unhörbar. Sie kann nicht gut erklären, was sie weiß; und oft weiß sie einfache Sachen nicht. Wir beschließen, sie trotzdem zu passieren, weil man nicht gut so spät ablehnen kann.) Kalish fährt mich nach Hause. – 6¼Mia und Wim zum Abendessen. (Nachher gehen sie mit Ina zum Campus Movie.)
10 ½ (!)-1 Besprechung mit G, Mathews, Kuhns. – Notizen über Besprechung. –
Über Pr. (\(c\) für 3 Familien). –🕮
Über Pr.– Nach dem Lunch zusammen; sehr gut (seit 26.11.). –SD Koch gelesen (über Psychologie und Positivismus).
Inas Geburtstag (sie kauft schöne Blumen, um sie in große Töpfe zu pflanzen). – 3-5 Seminar (das letzte vor den Ferien). Während der zweiten Stunde spüre ich plötzlich etwas im Rücken; nichts Schlimmes, aber es erschreckt mich etwas, und dann sitze ich ziemlich tense. (Ich muss nachher noch zum Office hinauf, etwas unterschreiben, treffe Kalish und Montague; dann muss ich mit Cocchiarella den Hügel hinunter, weil er oben keinen Parkplatz gefunden hat. Während der Fahrt müde und tense; aber ich versuche immer zu entspannen, und, so gut ich kann, auf seine philosophischen Fragen zu antworten.) Zuhause müde, aber zum Abendessen munter aufgestanden.
Beim Waschen spüre ich Rücken, gleich links vom Rückgrat. ½ Miltown. Beim Frühstück tense; dann wieder ins Bett. – Später ins Badezimmer, gehockt und gewaschen. – Ina kommt zurück. Um 1h stehe ich auf, will sehen, ob ich zum Essen gehen kann. Im Badezimmer plötzlich wieder den Rücken gespürt, an derselben Stelle. Ich gehe zur Wohnzimmertür und sage Ina, dass ich im Bett essen will. Sie kommt und macht mir klar, dass nichts Ernstliches mit dem Rücken ist. Ich bin aber doch etwas verzagt geworden, und bleibe nachmittags im Bett. Nur einmal aufgestanden, im Study 2 Bücher geholt. – Im ganzen 5 halbe Miltown. – Abends lese ich: Jungk „Dunkler als tausend Sonnen“22Tatsächlicher Titel: Robert Jungk: Heller als tausend Sonnen (1956). – Extra Nemb., gut geschlafen.
Kurz aufgestanden und gelockert. – Ina bringt Frühstück zum Bett. Aufgestanden, gewaschen. Jittery, aber ich bin in besserer Stimmung als gestern, bleibe aber zunächst im Bett. –Kalish kommt 🕮 kurz. (Er holt die Memoranda von Maxwell; ich sage ihm für Department Meeting: nicht genug Evidenz, dass er wirklich so gut ist; ich telefoniere darüber auch mit Yost). Öfter mal kurz aufgestanden, aber nicht zu Mahlzeiten. –TP gelesen. Brief an Chacha geschrieben, den ersten nach Deutschland.
Ich fühle mich gut und denke, dass ich heute mehr auf sein kann. Ich will zum Waschen gehen; aber als ich die Jalousie an meiner Außentür hochziehe, zieht es plötzlich wieder im Rücken. Ich bin nicht so sehr erschreckt wie manchmal, aber gehe doch schnell wieder zu Bett und bleibe den ganzen Tag liegen. 9:30-2:30 Dr. Aldo Bressan und Frau hier. (Ina hat sie nach Palstrom abgeholt; die Frau kam mit. So entschloss Ina sich, das Klopferseminar aufzugeben und hier zu bleiben. Sie fuhr mit der Frau zum Am. Express und telefonierte später mehrmals; die Flugtickets waren noch nicht angekommen! –B. erzählt mir über die Axiomatik der Partikelmechanik. Er muss dabei sprechen über “die mechanisch möglichen Fälle, d.h. Symbol. Dazu will er vielleicht auch modale Logik verwenden. Siehe meine Notizen über ihn.) Sie essen hier. Später fährt Ina sie nach Hause. – Ich über Pr. (Reihe von Prädikaten). – (Ina telefoniert zum Postamt: Der Brief mit den Flugtickets ist dort; Ina fährt sie hin, nach 8h; sie sagen, es ist inzwischen beim Postamt Barton Street. Sie fahren dorthin, unterwegs flat tire! Also muss Ina zu Garage telefonieren; die fixen es. Dann in Barton wirklich der Brief mit Tickets; Ina fährt sie noch zum Hotel, kommt nach Hause 10h!
Jeffrey fährt uns im Dunkeln. (Er scheint mehr entspannt und weniger gehemmt, als wenn er mit mir alleine ist. Wir schauen das Meer an, die untergehende Sonne, die einbrechende Dunkelheit. Wir sprechen über seinen Freund und andere Rand Leute und deren Meinungen über Atomkrieg.) Im Motel lege ich mich hin, essen von mitgebrachten Butterbroten. Ina und J gehen aus zum Abendbrot. Dann entschließe ich mich, mit zum “Smoker“ zu gehen, 8½-10½, weil ich morgen keine Zeit habe, mit Leuten zu sprechen. Dort gesprochen mit: Yost, Robson, Schott; Tennessen (über den kürzlich Arne Naess geschrieben hat), Rynin23Vielleicht David Rynin: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Rynin; Ingarden (deutsch gesprochen, er kann nicht genug Englisch zum Unterrichten, reist einige Monate🕮 hier herum, unterstützt von Ford Foundation); Goheen, Davidson (er ist im Editorial Board der Stanford University Press; sagt, sie würden interessiert sein an unseren „Contributions“), Ebersole (ist in San José, erinnert mich an den Zauberstock). Prof. Merlan (wird morgen die Presidential Address geben).
J. fährt mich nach Hause; aber Goheen kommt mit, um Ina zu begrüßen (er dachte, J. führe dann zum Dormitory zurück; ich wieder dachte, wenn er die große Fahrt macht, um Ina zu sehen, will er mit uns sprechen; wir holen Ina von Renée ab und gehen mit ihm zu unserem Motel. Ich lege mich aufs Bett und wir plaudern mit Goheen. Er fragt, ob ich Lust hätte, nach Retirierung zum Stanford Center zu kommen; ich sage, Morris und Singer haben etwas für mich versucht, aber ohne Erfolg; er sagt nichts weiter, und ich will auch nicht nachdrängen. Ich frage über sein vertrauliches Urteil über J. als Lehrer. Er: Er scheint sehr gut; er schätzt diese Art von Philosophie der Wissenschaft mehr als Suppes, weil nützlicher für die Studenten.) J. fährt Goheen zum Campus zurück ca 11h. – Endlich um 12h Licht aus.
7h geweckt. Ina macht uns Kaffee. Sie packt alles ins Auto (weil man 12h auschecken muss). David hat uns erzählt, wie er Wienpahl nur mit Mühe hat überreden können, dass Wandtafel nötig ist! Daraufhin ist das Meeting verlegt worden vom Santa Rosa in das neue Klassenbuilding (das wurde aber nicht beim Smoker bekannt gemacht!). 8:40 fährt J. uns dorthin. APA-Meeting. Erster Vortrag Suppes (“Grundlagen der subjektiven Wahrscheinlichkeit“. Aufgrund von Savage, Suppes und Davidson. Er spricht sehr schnell, als hätte er Angst, jemand könnte ihm reinreden. Auf die Fragen antwortet er nicht gut, 🕮 zuweilen flippant oder abweisend; er will anscheinend nicht sich in ernste Diskussion einlassen.) 2. David Kaplan („Über Carnaps Signifikanzkriterium“; ich habe sein ms gelesen; er zeigt, dass isolierte Terme dadurch signifikant werden, dass weitere Terme durch Definitionen eingeführt werden.) Er spricht 40 Min. (anstatt der vorgeschriebenen 20); dann kurze Diskussion; (ich sage, dass er recht hat, dass das Ergebnis interessant ist, und vielleicht nur radikale Änderungen helfen können. Aber von neuem Gesichtspunkt aus, den ich in meinem Vortrag erklären werde, sieht es ganz anders aus; da kann man nicht mehr die Frage von Signifikanz oder Nicht-Signifikanz stellen.) Abe Kaplan als Chairman bricht dann ab, erklärt 10 Min. Pause, mit Kaffee. Daraufhin kommt Montague wütend und sagt, es sei unerhört, dass die Diskussion für David so beschnitten wird. Er sagt, ob ich bereit bin, von meiner Diskussionszeit für David abzugeben. Ich sage, das geht nicht gut; die Zeit ist eh schon zu knapp für meinen Vortrag und Diskussion; ich habe ja auch schon gesagt, dass er recht hat und wichtiges Ergebnis gefunden hat, das genügt doch schon. Montague sagt, dann wird er einfach in meiner Diskussion zu David oder zu uns beiden diskutieren. Kalish macht Kompromissvorschlag: lieber heute nachmittag, weil da viel mehr Zeit da ist mehr Zeit.
XII / 1959aEs fehlen hier offensichtlich ein oder mehrere Blätter, auf denen die Tage vom 17. bis zum 29. XII. 1959 (Reise nach Santa Barbara) geschildert sind.OSanta BarbaraMein Vortrag: „Über theoretische Begriffe in der Wissenschaft“. (Ich spreche 55 Min., 11:15-12:10. Ramsey Satz. Postulat \(A_T\), Definition von \(A\)-wahr. Schließlich: Explizite Definition der theoretischen Terme, mit Hilbert \(\varepsilon{}\)-Operator. Dann 10 Min. Diskussion. (Dabei auch über Davids Vortrag: seine Terme werden „redundant“.) Abe Kaplan bricht es ab, weil sonst zu spät für Lunch. Kalish und Montague sagen mir, dass es sehr interessant war; Davidson kommt ganz aufgeregt, es sei so aufregend und interessant gewesen. Abe Kaplan sagt, wir können ein andermal über einige philosophische Fragen sprechen, die hiermit zusammenhängen. Ina sagt, ich habe lebhaft, gut und frei gesprochen, offenkundig völlig die Ghosts vergessend. Und wirklich hatte ich mich sehr wohl dabei gefühlt, und heiter. – Wir verabschieden uns herzlich. von J. und fahren zum Motel, in Davids Zimmer. Wir essen etwas, ich nehme Nap, Kurz gesprochen mit Craig Harrison, Student von Suppes, arbeitet an Dr Thesis in Philosophie der Wissenschaft. Wir fahren zum Motel, in Davids Zimmer. Wir essen etwas, dann nehme ich Nap. 2:45 Abfahrt. Ina fährt; ich hatte vor, sie mal abzulösen, bin aber doch zu müde. Wir sind aber beide froh, dass alles so gut und ohne Schwierigkeiten gegangen ist. Es ist schön, dass ich diesmal die Landschaft sehen kann. Ina ist sehr froh, dass wir bei Tageslicht heimfahren, den größeren Teil. 5:30 zu Hause.OLos Angeles Ina fährt noch zum Vet, Morli abzuholen.
Nachmittags über Pr, am ms über AS für „Contribution“‚ zum ersten Mal seit ca. 2 Monaten!
9h telefoniere ich Dr. Mott (auf seinen Vorschlag; ich berichte, dass alles fein gegangen ist; er fragt, ob ich auch beim Smoker war; ich: ja, 1 ½ Stunde, mit allerhand Leuten gesprochen; am anderen Tag mein Vortrag; Ina sagt, ich sass da auf dem Podium und sprach so leicht, als könnte nichts mich beunruhigen. Ich freut sich darüber. Ich danke ihm für seine gute Hilfe.) – 12 – 4 ½Ruth Anna hier. (12-1 über Thesis. Sie fragt über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator. Ich versuche Übersetzung, aber dann schließen wir: Es gibt im allgemeinen keine Übersetzung in die alte Sprache. Daher auch keine hinreichenden und notwendigen Wahrheitsbedingungen. Sie möchte diesen Operator in der Thesis verwenden. Ich warne: Nur wenn es ohne Komplikationen und zu viel Zeitaufwand geht. Sie ist nicht verpflichtet, so etwas Neues zu berücksichtigen. – Später beim Essen spricht sie freimütig über allerhand Leute; ich freue mich, dass sie mehr auftaut.) – Über Pr. 🕮
Morgens tense und jittery. (Ina ist nicht da.) Doch zum Frühstück gegangen, und dann Zähne geputzt. Dann wieder ins Bett. (Zweimal halbes Miltown.) 11h aufgestanden, angezogen, zum Schreibtisch. – Über Pr (§ Kohärenz). Mit Ina spazieren. – Nachmittags wieder am Schreibtisch; es geht mir besser.
Pr gearbeitet.
10 – 11 ½Besprechung mit G. und David.– Nachmittags TP gelesen.
3-5 Seminar.
Erkältung (Husten und Schlappheit). Gelesen.
Erkältung, meist im Bett; nur zu den Mahlzeiten aufgestanden. Ich bin in guter Stimmung, aber dr. Gelesen: interessanten Vortrag von Savage; Buch Jungk. – Wir hören, dass Benedikt Sobler Rücken- und Sciatica1dt. „Ischias“ Schmerzen hat; der Dr. rät ihm, einige Zeit in Hospital zu gehen für Traktion (das „fährt mir in die Knochen!“ die alten Ängste über Rückgrat, und Nagels Bericht über die schauerlichen Schmerzen bei Traktion.) – Abends Musik; und Ina nahe bei mir.
Beim Waschen spüre ich ein kleines Ziehen im Rücken. Ich laufe aber nicht gleich, sondern rede mir gut zu, dass es nichts ist und bürste mir noch die Haare. Nachher gehe ich zum Frühstück hinüber, aber beim Sitzen bin ich so tense, dass ich wieder ins Bett gehe. – Ich wollte eigentlich nur ein wenig liegen, blieb aber doch im Bett bis mittags. Dann stand ich auf und zog den Bademantel an; dabei spüre ich wieder etwas im Rücken, gehe schnell zu Bett. ( Ina fragt, ob ich nicht nochmal zu Dr. Mott gehen will; das hatte ich auch schon erwogen. Um 3h rufe ich an, um vielleicht etwas für Montag auszumachen; 🕮 aber er ist nicht in der Stadt, wird Montag früh zurück sein. – Der Beschluss, ihn zu sehen, und der Anruf beruhigen mich etwas.) – Später gehockt; sehr erleichtert, dass das erledigt ist. – Über Pr gearbeitet, Sachen für G. (Reihe von Prädikaten). – Ich bleibe ganz im Bett, etwas verzagt.
(Gestern abend Schwierigkeit zu pinkeln; ich nehme 2 von Inas Pillen; das scheint etwas zu helfen.). (Gut geschlafen; Ina kommt, ich bin erstaunt, dass es schon 9h ist.) (Ina geht heute nicht zu Dr. Palstrom.) Ich bin guten Mutes, stehe auf, gehe zum Waschen, sitze, nehme die Seife in die Hand. Da kommt plötzlich das Ziehen im Rücken. Schnell ins Bett zurück. Ich bin deprimiert und enttäuscht; gestern morgen, und dann wieder heute morgen, dachte ich, ich könnte nun wieder gut aufstehen. (Ich spreche mit Ina darüber; ich sage, ich war guten Mutes, wie können mich da die Ghosts doch verschrecken? Da kommt mir dann doch wieder die Idee, es muss was im Rücken sein. Sie sagt: Sie hat so oft Rückenschmerzen, wirklich arge, und achtet nicht darauf; bei mir wird wohl auch irgendetwas im Rücken sein; alle Menschen haben irgendetwas; der Unterschied ist nur, dass ich mich dadurch übermässig erschrecken lasse, als wäre es der Anfang von etwas Schrecklichem. Das leuchtet mir ein.) –TP Clifford gelesen (für letzten Spring). – 1h, ich rede mir gut zu, dass nichts Ernstes passieren kann, höchstens ein kleiner Muskel twinge, und dass ich ja, wenn ich Verabredung hätte, doch imstande wäre heute zu Dr. Mott zu gehen. So stehe ich auf, lockere Arme und Beine, und gehe zum Study; ich setze mich einige Minuten in den Sessel. Dann stehe ich auf, doch etwas jittery, gehe zum Schlafzimmer; dort drehe ich um und will nochmal durch den Korridor gehen; da kommt wieder plötzlich das Ziehen im Rücken, und ich eile ins Bett zurück. Danach überhaupt nicht mehr aufgestanden. – Nachmittags Clifford TP gelesen, formale Ableitungen über Auswahlaxiom ohne jeden erklärenden Text, nicht mal ein erklärendes Wort zu den Definitionen; das Meiste gar nicht gelesen; 4 Ableitungen. A. Dann Überarbeitung von Inas Transkription von Sta Barbara Vortrag 🕮 über theoretische Begriffe. Ich merke , dass es viel mehr Zeit nimmt, es in druckfertige Form zu bringen als ich dachte. Aber es ist wohl nicht nötig, denn ich will es nicht nur dittoen, sondern doch auch drucken. Auch in Hilbert-Bernays II2https://en.wikipedia.org/wiki/Grundlagen_der_Mathematik darüber gelesen. – Aussprache mit Ina hilft mir viel. Aber ich bin doch verzagt; ich weiß nicht, was ich machen kann, wenn morgen es wieder schlecht geht, wenn ich was im Rücken spüre. Obwohl ich weiß, dass das nichts Ernstes ist, beunruhigt es mich doch sehr. – Abends zusammen gesprochen und Musik gehört. – Ina hat mir ein neues Radio gekauft. Sie installiert es neben meinem Bett. Es ist ein Zenith mit FM und AM, relativ guter Ton, herabgesetzt von 130 auf 85 (ungefähr). Wir hören einiges darin, sehen etwas TV, sprechen das Problem von mir durch. Tags mehrmals und abends zweimal, weil ich faul bin! ½ Miltown, damit ich besser schlafe.
Gut geschlafen. –9h den üblichen Broadcast von Howard K. Smith3https://en.wikipedia.org/wiki/Howard_K._Smith gehört, diesmal am neuen Radio bei meinem Bett. Im Bett Frühstück. Später rede ich mir zu, dass ich wirklich aufstehen kann, und ein Muskel Twinge nichts Ernstes ist. Ich stehe auf und gehe zum Study. Ich glaube vielleicht etwas zu spüren, setze mich schnell in meinen Sessel und relaxe. Nach 2 Minuten stehe ich wieder auf, um etwas im Korridor hin und her zu spazieren. Aber als ich ins Schlafzimmer komme, ist die innere Unruhe doch zu groß, im Gedanken daran, dass ich gestern gerade hier beim Umkehren etwas gespürt habe. Die Versuchung, in die Sicherheit des Bettes zu flüchten, ist übergroß; ich lege mich schnell hin. – Später stehe ich nochmal auf, aber schon beim Slippers anziehen, spüre ich etwas im Rücken, lege mich schnell wieder hin und bleibe dann ganz im Bett. –Nachmittags etwas geschrieben über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator (Ableitung des Auswahlaxioms. Dafür lese ich einiges in Hilbert-Bernays II). –Ich telefoniere mit G. und David, sage die Besprechung für morgen Vormittag ab. –5h Ich rufe Dr. Mott an (er gibt mir Zeit für morgen 2h.) Danach bin ich nicht mehr so sehr verzagt; aber doch noch etwas, weil ich nicht weiß, wie morgen gehen wird. 🕮
Ich bin ziemlich jittery, aber gehe doch zum Schreibtisch und sitze ½ Stunde dort; später nochmal kürzer. Angezogen und aufgestanden, ziemlich wacklig und unsicher, ob es gut gehen wird; aber entschlossen, auf jeden Fall zum Dr. zu fahren, auch wenn ich unterwegs den Rücken spüren sollte. Ina fährt mich; es geht alles gut. 2h bei Dr. Mott. (Er schlägt vor, eine Reihe von wöchentlichen Sitzungen zu machen. Ich sage, ich habe auch schon überlegt, einmal oder zweimal wöchentlich. Einstweilen hat er nur eine Stunde frei: Mo 2; und ich nehme sie, auch für weiterhin. – Er fragt, warum ich unglücklich bin, ich sehe tense aus. Ich: Ich weiß es nicht; heute war das Herkommen schwierig, weil in den letzten Tagen so oft der Twinge im Rücken und ich immer erschrak; SB Reise und Vortrag ging so gut; da dachte ich, ich habe alle Schwierigkeiten überwunden; war sehr enttäuscht, als es vor einigen Tagen wieder anfing. Sonst ist nichts Neues geschehen. Aber da waren 2 Briefe, die für mich und Ina Emotionen hervorriefen; an Popper und Woodger (ohne Nennung der Namen). Ich erzähle ausführlich über Popper, die Polemiken, Michelines Bericht, mein Brief. Dann über Woodger. Er fragt, ob sein Brief sich wirklich bloß auf das in Tirol bezog oder nicht auch auf seinen Re in Cambridge.) Ina fährt mich zurück; ich bin sehr froh, dass es ging, aber es war etwas schwieriger als am 21.12. – Nachmittags mal fast ganz im Bett. Mal auf zum Hände waschen; und mal kurz am Schreibtisch gesessen.
Ich stehe morgens auf, drehe Heizung an schließe das Fenster im Study. Ich wollte auch Frühstück im Bett. Nachher kurz auf, wenigstens Hände gewaschen. – Später 40 Min. am Schreibtisch gesessen. Das Sitzen geht leicht; aber das Gehen ist noch wacklig und jittery. Ich will aber doch zum Seminar gehen (es ist das letzte; und wenn ich nicht gehe, muss ich es nachholen; Ina überlegt, ob die Studenten herkommen könnten; aber ich will lieber richtig hingehen.) – Ich ziehe mich auf dem Bett an. Ich bin sehr jittery, aber ich will doch gehen. 🕮 Ich denke daran, dass es oft früher schon schwierig schien, dass ich aber, wenn es sich um das Seminar handelte, es schließlich doch schaffen konnte. Ich Ina fährt mich; zum Glück finden wir Platz zum Parken beim Humanities Eckbuilding (der Parkplatz an der Theater barrack ist kürzlich geschlossen worden.) Ina trägt Mappe und Kissen und ich halte ihren Arm. So geht es ganz gut. In meinem Office lege ich mich hin; Doris und Clifford kommen für Anschriften. Ich begrüße Abe Kaplan und Don Kalish kurz. Champawat nimmt meinen Drehstuhl hinunter. Dann gehe ich zur Klasse; es geht ganz gut. (Letztes Seminar über Semantik. Ich erkläre Intension, Quasi-Intension, und Grundideen der Übersetzung. Es sind noch etwa 10 Leute da. Ich sitze im Drehstuhl, ohne Kissen, ganz bequem; bin meist entspannt, spreche fließend und vergesse dabei meine Sorgen.) Nachher fährt Cocchiarella mich wie gewöhnlich nach Hause; dabei bin ich ziemlich müde, aber nicht zu sehr. Er stoppt wie gewöhnlich etwas weiter oben auf der Straße. Ich gehe munter die Straße, und dann den Weg zum Haus; sehr froh, dass ich es alles so gut habe machen können. – Mehrmals kurz aufgestanden. – Wir hören Musik an meinem neuen Radio.
Ina bringt mir Frühstück und geht dann. Ich stehe mehrmals auf, zum Waschen usw. – Zum Lunch aufgestanden (zum ersten Mal seit 7.) – An Pr (Reihe von Prädikaten). – Nachmittags 1 ½ Stunden am Schreibtisch gesessen; später nochmal 1 ½ Stunden. – Zum Abendessen auf. – Physik III revidiert.
Frühstück im Bett, später angezogen und den ganzen Tag auf! – Physik III Revision beendet, und Anfang von V. Dann diktiere ich die fehlende Vorlesung IV (über quantitative Begriffe, die 5 Regeln). Das hat damals der Recorder nicht aufgenommen. – Department Meeting abgesagt. 🕮– Heute geht es mir erheblich besser. Ich kann leicht auf sein. Ich wollte auch spazierengehen, aber es regnet meist.
Es geht mir gut. Immer auf. Mittags zum ersten Mal wieder spazieren. (Aber ich gehe doch nicht zu Haim G’s Vortrag im Colloquium über Kriterien für Sätze; man sitzt da unbequem; auch hat er zu Ina gesagt, es ist mehr für Mathematiker als für Logiker, und sicherlich nicht, für Linguisten.) – Physik V weiter revidiert. – Abends endlich gebadet.
12 ½ – 3 Bohnert hier. (Er überlegt, ob er vielleicht auf Halbzeitarbeit gehen könnte, und in der freien Zeit seine Thesis fertig machen. Er möchte dann bei dem früheren Thema bleiben: theoretische Sprache, Ramsey Satz; jetzt noch meine Idee mit Hilberts \(\varepsilon{}\) dazu nehmen. Später erzählt er Ina, dass er doch erwägt, vielleicht Dory zu heiraten; sie war Weihnachten hier, ist wieder zurück nach Michigan. Die hat ihm sehr zugeredet, die Thesis fertig zu machen. Er hat Ina auch erzählt, dass sie warmherzig und lebendig ist (wir hatten mehr den Eindruck von einer intellektuellen Person) und sexuell sehr anregend, was ihm sehr gut getan hat.) Mittags mit Bohnert spazieren. –TP gelesen.
Vormittags im Bett geblieben; nichts Ernstliches, aber jittery; aber mehrmals aufgestanden. Mittags spazieren. TP gelesen. – Nachmittags am Schreibtisch; Physik für Gardner revidiert.
Etwas jittery, im Bett geblieben, aber öfter aufgestanden. – Physik V revidiert. – Ich entschließe mich, doch selbst zu fahren. 2 zu Dr. Mott. (Vorige Woche Di Seminar noch schwierig, aber von Donnerstag ab ging’s mir besser. Aber auch heute morgen noch jittery; andererseits freute ich mich, herzukommen. – Inas Brief an Woodger, der war mir zu heftig; schließlich gab sie nach, dass mein Brief ohne ihren geschickt werden könnte. – Ich: Heftige Emotionen im wirklichen Leben beunruhigen mich sehr; 🕮 aber in Romanen oder TV scheint es mir oft ganz natürlich, zu den Menschen passend. Er: Ob ich gestern „Dr. Arrowsmith“ von Sinclair Lewis im TV gesehen habe. Ich: Ja; und wie emotional A. war; aber ich dachte mir: Das passt zu ihm, und ohne das könnte er auch nicht so viel in seiner Arbeit sich einsetzen, und seine Frau lieben. Er: Und was über Dr. Gottlieb? Ich denke eine Weile, was er wohl meint; dann: Der Konflikt in A. hat mich gepackt, durch den Brief von G. . Er zitiert: „Viele Menschen haben Freundlichkeit und Mitleid, aber nur wenige können Erkenntnis geben. Im Grund stimmte ich ihm zu. Aber ich fühlte auch sehr mit A. mit, dass ihn das in Konflikt brachte mit dem Gefühl, den Menschen helfen zu wollen. Ich habe oft über dieses Problem gedacht bei politischen Überlegungen, Revolution oder Weltregierung und dergleichen; ich bin dafür, radikale Maßnahmen zu machen, auch wenn die Menschen gegenwärtig darunter leiden; aber dann wird es der Generation nach der nächsten besser gehen. – Über Wachträume; nach langen Monaten letzthin mehrmals Astrid; vielleicht als Trost für mein Homo? Er: Das Gefühl geht wohl so, wenn auch inkonsistent: Die und die Frauen haben es auch, also ist es nicht schlimm, dass ich es habe; und dann auch: Nur die haben es, und ich nicht; oder auch: Ich will es auch haben, aber nur, um mit denen mich gleich zu fühlen.) – Auf der Fahrt nach Hause Blumen für Ina. – Nachmittags eine Stunde mit Ina gesprochen, über einiges bei Dr. Mott, und über Arrowsmith, und Woodger, und Popper. Sie sagt, in der Zwischenzeit war ich viel schweigsamer; es wäre gut, wenn ich jetzt durch durch Dr. Mott wieder etwas mehr auftauen würde. – Physik V fertig revidiert, mit langer Einfügung.
TP gelesen. – Mittags langer Spaziergang.
TP gelesen– Über Pr (Reihe von Prädikaten). Abends hören wir schönes Mozart Quartett, D-Dur. 🕮 Vor 11, überraschend zusammen; gut (seit 14.12.).
Zum Haarschneider. – An Pr (Reihe von Prädikaten). Mittags spazieren. – 5 ½Benedikt ( mit dem Rücken geht es besser, er macht jetzt physikalische Therapie; trägt aber immer noch Korsett. Das Sprechen über seinen Zustand, Erzählen von mir und Nagels Traktionsbehandlung macht mich tense und müde (wir sitzen in der Küche). Ich lege mich 6-7 ins Bett.) Raya kommt. Wir essen zusammen bis nach 8h (sie gehen zum Campus Movie).
An Pr (Reihe von Prädikaten). – Mittags Myra hier. Ich fühle mich immer noch etwas müde und dösig. – Inas Transkript für Gardner durchgesehen. – Zum ersten Mal auch wieder abends spazieren.
Transkript Physik IV revidiert. Nachmittags TP’s gelesen.
Etwas jittery. – Aber doch gebadet vormittags. – 11-12 am TV „Destiny’s Tod“ (aus Dr. Lindners Buch4Bestseller des Psychiaters Robert Lindner mit dem Titel The Fifty-Minute Hour: a Collection of True Psychoanalytic Tales (1955).. Geschichte eines amerikanischen Nazi, während des Krieges im Gefängnis; der Analyst hilft ihm, gemischte Liebe und Hass zu dem brutalen Vater und der schwachen Mutter zu erkennen, und Homo, „bisexuell“. Gut gespielt; und erregend.) – Nachmittags endlich wieder an Pr ms gearbeitet (Kohärenz).
2 zu Dr. Mott (ich fahre im Regen. – Berichte Traum von heute morgen: Wir sind auf der Eisenbahn, auf ein Seitengeleise abgeschoben. Er interpretiert: ich fühle mich sidetracked von ihm, ungeduldig ans Ziel der Therapie zu kommen. – Gestern TV: die Lindner Geschichte über den amerikanischen Nazi; Verhältnis zum Vater, Homo usw. Er sagt: Hier liegen bei mir noch Dinge, die deutlicher herauskommen müssen: Die Rolle der Mutter zu übernehmen ist auch Aggression gegen die Mutter. – Ich bitte ihn, wenn mal eine zweite Stunde frei wird, daran zu denken, dass ich gern zweimal wöchentlich kommen möchte.) – An Pr.
1-3 Department Meeting (ich gehe zum ersten Mal seit den Weihnachtsferien.) Das lange unbequeme Sitzen macht mich doch müde. 🕮
Etwas jittery. Doch aufgestanden, schon zum Frühstück, während Ina schon fort ist. An Pr (Kohärenz), mittags kurzen Spaziergang. Nachmittags wieder am Schreibtisch. Aber gegen 6h müde, hingelegt. Auf Inas Vorschlag ausgezogen und Abendessen im Bett. – Spät habe ich alleine mein Radio an; Ina hört es und kommt nochmal; ich taue etwas auf. Sie bringt mir ein Papier, mit dem Spruch vom Fundevogel.
Jittery, ½ Miltown. Aber immer wieder aufgestanden. Später nochmal ½ Miltown. Gegen 11h angezogen und zum Schreibtisch. – An Pr (Kohärenz). (Kein Spaziergang, aber auf zum Lunch.) – Ganzen Nachmittag am Schreibtisch. –
Morgens etwas jittery; 2 halbe Miltown. – 10h Schreibtisch. Über Pr (Kohärenz). Mittags schönen Spaziergang in der Sonne; der erste warme Tag seit langem.
Morgens jittery, zweimal halbes Miltown. Später besser. – 10:40(!) – 1 Besprechung mit G, Mathews, Kuhns (die erste mit G. seit 4.1.; er hatte Flu, und mir ging es auch nicht gut. Mit M und K die erste seit mid Dezember. – Ich erkläre meinen Ansatz, verschiedene Methoden, über Reihe von Prädikaten. Ich gebe G den ganzen Folder. Ich: Das kann später als Vorbereitung dienen für kontinuierliche Skala. G: Das würde sehr umständlich; lieber letzteres Problem direkt angehen; da können wir integrieren.) Alle zum Lunch hier. – Nachmittags fühle ich mich viel besser; schon während der Besprechung. – Abends spazieren. – Abends gebadet.
Morgens jittery; 2 halbe Miltown. – 10 ½ zum Schreibtisch. – 12 ½ – 2 ½Helmers hier. (Über Plan ihrer Europareise, Mai und Juni. – Er sagt, Savage kommt vielleicht dauernd zu Rand; er habe auch Angebot von Cal Tech.) – Über Pr (Kohärenz). 🕮
II / 1960 (½ Miltown, aber zunächst kein Dex.; es scheint, dass ich dann beim Waschen usw. nicht so zittern muss.) 2 zu Dr. Mott. (Traum: Meine Sachen durcheinander, Hauptfeder der Uhr ist herausgefallen. Meine Enttäuschung, dass seine magische Hilfe nicht angehalten hat und jetzt nicht sofort wirkt. – Resentment über Sprechen über Gefühle zu Vater und Mutter. Fantasien über Vater. Er: Wichtig dabei, und früher nicht genügend herausgekommen, ist die Hostilität gegen die Mutter.) – An Pr.
An Pr. – 12-2 Bohnert hier. (Er ist für 3 Monate auf Halbzeit gegangen, 2 ½ Tage die Woche, mit halbem Gehalt; er sagt, er kann gut davon leben, sogar noch etwas sparen. Er will sehen, ob er mit der Thesis über theoretische Sprache weiterkommt. Ich zeige ihm die Stellen in Fraenkel-Bar Hillel und in Beth über Hilberts \(\varepsilon{}\); er hat darüber gelesen in Hilbert-Bernays II; er will Fraenkel bestellen; ich leihe es ihm für einige Tage. Wir sprechen ausführlich darüber, dass die Meaning seines \(\varepsilon{}\)-Ausdrucks nicht festgelegt ist. Er hat eine Übersetzung für ‚\(Q(\varepsilon{}_x)Px\)‘ versucht; aber das geht nicht.)
Über Pr. – Nachts nach 1h kann ich nicht schlafen, und höre noch leise Radiomusik im Dunkeln: Beethoven Symphonie. Da taut mein Herz auf, und ich laufe noch hinüber zu Ina (weil ich in den letzten Tagen etwas kllich war).
Department Meeting. (Da zuerst TA besprochen werden, gehe ich erst 1:40 hin; das geht aber noch bis 2:40, zu meinem Ärger. Dann über die neuen Pläne für Qual. Exam, für Geschichte der Philosophie nochmal, dann Logik kurz, dann Epistemol. und Metaph. Um 4:25 gehe ich fort, obwohl sie noch nicht ganz fertig sind!) – Dann Nap; danach im Bett gelesen. – Ich ärgere mich, dass der ganze Tag vertan ist. 🕮
An Pr. – Adams gelesen, für Besprechung mit G. – 6-8 Soblers hier. (Sie und Ina gehen zum Campus; russischer Farbenfilm „Eugen Onegin“5https://en.wikipedia.org/wiki/Eugene_Onegin_(1959_film)).
9 ½ Ina bringt G. her, gibt ihm Frühstück. – 10 – 12 ½Besprechung mit G. allein. (David kann heute nicht). – Mittags langen Spaziergang mit G.
Gekramt (Semantik Notes; für Vorlesung nächsten Herbst; für Gesuch an Res. Comm.) – Ein wenig low.
2 zu Dr. Mott. (Ich sage, ich war etwas deprimiert in den letzten Tagen; Ende der Ferien; zu wenig zustande gebracht. Im Progress Report soll man Ergebnisse angeben, und ich habe keine Veröffentlichungen. (Und das Leben ist so kurz; das habe ich nicht gesagt.) Über Department Meeting. Wie ich zu Yost sagte, ob er wolle, dass ich die freie Wissenschaft nächstes zur offiziell soll; das war recht aggressiv von mir. Er: Ich möchte immer, dass einer den Konflikt für mich löst; der Chairman oder die Mutter oder er; aber schließlich muss ich ihn selber lösen.) – 4 ½ – 6 ½Eleanor Charney hier. (Sie hat Abe Kaplan einen Brief über Thesis Plan geschrieben; er hat gesagt, das genügt. Sie will hauptsächlich eine Logik für aufbauen. Reichenbach hatte nicht Zeit Beispiele zu Punkten; sie will auch zu . Ich weise hin auf . Sie sagt: besonders hat einen Aufsatz aus Zeit vorher, 1935. – Sie erzählt von Übersetzung.) 🕮 Abends etwas deprimiert (teilweise, weil ich beim Aufstehen und Turnen 4:30 den Rücken ein wenig gespürt hatte; aber das beachtete ich nicht weiter.) 11 ½ kommt Ina und spielt eine Platte, Beethoven Klaviersonate; es ist so schön und taut mich etwas auf; ich rufe sie zurück und nehme sie in den Arm, mit Zärtlichkeit; nachher fühle ich mich besser.
– Ich fahre zum ersten Mal wieder alleine zur Klasse, weil es jetzt nach 5h noch hell ist. 3-5 erstes Seminar (Prob.; im Zimmer HB 2203. Anfangs sind nur 2 enrolled Students da, später kommen anscheinend noch 2. Aber viele Auditors.)
Entropie gelesen (für Diskussion mit Feigl). – Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut. (seit 20.1.) –
(Department Meeting abgesagt. – Meehl ruft an; ich sage Diskussion für heute ab.) – Gelesen mein Entropie ms und Paulis Briefe, für Diskussion mit Feigl.
10-1 Besprechung mit Feigl, Meehl, Feyerabend, Grover Maxwell. (Über theoretische Sprache. Ich erkläre Definitionen mit Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator.) – 5-8 Feigl allein hier. (Es geht ihm gut. Er hat seit Herbst 58 keine Depressionen mehr gehabt. Er hatte mehrere glänzende Aussichten: MIT zerschlug sich, weil religiöse Professoren dagegen waren. Jetzt schweben noch: Kansas und Pittsburgh; beide mit glänzendem Gehalt und Geld für Center, besonders Pittsburgh. Daraufhin bemüht sich jetzt Minneapolis, ihm gute Bedingungen zu bieten, um ihn zu halten. Vielleicht wird er dann dort bleiben. – Er nimmt abends als Schlafmittel auch ein Miltown; er meint, das würde auch gut mit Nembutal zusammenwirken. 🕮 Er hat jetzt Gehalt etwas unter 14 T.
10-1 Besprechung (wieder im Patio, wenn auch etwas kühler. – Über Physikalismus, Identitätsauffassung. Feyerabend ist radikaler Physikalist.) 1 – 2 ½alle hier zum Essen. (Sie erzählen, dass Popper entweder ein Semester nach Carleton College kommen wird, arrangiert durch Yourgrau; oder ein Jahr oder ein Semester nach S. Barbara, wie Huxley jetzt. Austin ist plötzlich an Cancer gestorben. – Über Zen Buddhismus. Meehl meint, für Über-Intellektuelle könne es vielleicht ein gutes Anti-Boost sein, da es Spontaneität betont gegen Rationalität.). (Heute nachmittag und abend gehen alle zu Ekstein6vermutlich Rudolf Ekstein (1912-2005); vgl. Rudolf Ekstein – Wikipedia.) – Nachmittags müde; ich bin froh, dass ich allein bin. – Abends gebadet.
10-1 Besprechung (über analytisch-synthetisch in der theoretischen Sprache; Maxwell hält die Unterscheidung für wichtig, wie ich, Feyerabend nicht. Ich erkläre, dass ohne die Unterscheidung die Meanings nicht klar sind. – Feyerabend und Maxwell haben gestern Paulis Briefe über meine Entropie ms gelesen. Sie stimmen mir zu; Feyerabend versucht psychologisch zu erklären, wie Pauli zu der falschen Meinung kommt, dass Entropie subjektiv ist. Sie wollen Ditto Kopien machen von meinem ms und Paulis Briefen.) – 5-8 Feigl hier. (Wir sprechen über allerhand Leute. Er sagt, die britische Philosophie gewinnt mehr Einfluss im Osten des Landes. Wir sagen, der Tarski’sche Formalismus nimmt zu an der Westküste.) 8hMia und Wim kommen und holen Feigl ab.
2 zu Dr. Mott. (Über Feigl und die 3 anderen. Ich mache oft Pausen, weiß aber nicht, was ich verberge. Er fragt, ob ich mir Gedanken über Ina und die Therapie bei Palstrom mache; ich weiß nichts Besonderes. Er sagt, ich sage so wenig über ihn. 🕮 Ich: Ich denke nicht oft an ihn; manchmal ärgere ich mich, wenn ich daran denke, dass ich ihm alles berichten muss; wie Gott, der „auch die Seele sieht“. – Er sagt, er sieht noch nicht die Ursache von dem flare-up im Dezember; anal, homo, Vater, unterdrückte Aggressionen, oder was?) – Einiges gelesen.
Etwas jittery (½ Miltown, später nochmal). Etwas mit Ina gesprochen; das beruhigt mich. Mehrmals auf, waschen usw. 11h angezogen und zum Schreibtisch. Später fühle ich mich besser. – Allein gefahren zum Seminar 3-5.
Gekramt und gelesen. – Mittags langen Spaziergang.
Morgens etwas jittery. – Aber doch allein gefahren, 1-3 Department Meeting (Qualif. Exam über Werttheorie. Charneys Thesispläne schnell gebilligt.) Nachher sagt Kalish, mein Kommen war „über die Pflicht hinaus“; ich sage: Es ist doch Verpflichtung! Er sagt: Nein. Yost kommt dazu und bestätigt es. Ich sage: Zwar nicht legale Verpflichtung, aber ich dachte, es wird doch von jedem erwartet als moralische Verpflichtung. Yost sagt: Nein; das entscheidet jeder für sich. Ich sage: Dann werde ich in Zukunft, nach sorgfältiger Betrachtung von Agenda, und wie es mir geht, und ob ich glaube, etwas Wesentliches beitragen zu können, selbst entscheiden; und wenn ich nicht komme, ihm, Yost, mitteilen; er sagt: bitte ja mitteilen, damit wir nicht umsonst warten.
G und David (G kommt nach 10, hat noch nicht gefrühstückt, frühstückt hier bis nach 10 ½. David hatte Klasse bis 10, wollte 10:15 hier sein, ruft um 11h an, er war in Diskussion verwickelt, kam 11:20! – Mit G. über Adams. – Mit beiden über Anzahl der Relationsstrukturen.) – Bibliographie für Prob. Seminar. 🕮 Abends Mia hier (zum ersten Mal seit vielen Wochen). – Abends gebadet.
Madden Buch gelesen, einiges über prob. – 4 ½ – nach 6 zu Helmers Party für Reinhold und Marianne Baer7der Mathematiker Reinhold Baer (1902-2979) und seine Frau Marianne Erika, geb. Kirstein (1907-1986) (sie wohnen einige Tage bei Helmers; es ist anstrengend für Mutzli, weil sie so anspruchsvoll sind. – Auch Sohn Klaus Baer8Klaus Baer (1930-1987), Ägyptologe ist da, Professor für Ägyptologie in Berkeley. – Baer macht Vortragsreise auf Einladung der NSF, an 2 Universitäten, beginnend mit Pasadena. Sie sind befriedigt vom Leben in Deutschland. Sie wohnen im Taunus. Er braucht 50 Min. mit der Eisenbahn, Bus oder Straßenbahn bis Universität. 5 mal wöchentlich, nachmittags. – Über Übersetzungsmaschinen; ich sage ihm von Bar-Hillels Report und Kritik. Das möchte er lesen, weil er auch skeptisch ist für Leistung in den nächsten Jahren. Ich sage: In 50 Jahren wird das unnötig sein; internationale Sprache ist unbedingt nötig. Er ist skeptisch, ob die Menschen bereit sind, das zu akzeptieren; der Nationalismus wird immer stärker. – Über Auswahlaxiome; er sagt, für praktische Anwendung in Mathematik nimmt er meist nicht dieses, sondern Wohlordnungssatz oder Hausdorffs Maximalprinzip.)
Allerhand gelesen; auch Essays in Madden (für Seminar Bibliographie .) – Nachmittags schauen wir am TV Skispringen an den Winter Olympics. – Gelesen. Abends lese ich, auf Agnes’ Anregung, die heute 70 Jahre wird, Mutters Briefe an die Kinder zu ihrem 70. Geburtstag, und dann noch aus Onkel Gustavs Erinnerungen an die Mutter bis spät in die Nacht.
Etwas jittery (1 Miltown. – 2 h zu Dr. Mott. Meine ( Über meine Arbeit. Dass ich die Mathematiker brauche, nicht mehr alle Kontrolle alleine in der Hand habe.) Bibliographie für Philosophie der Wissenschaft zusammengestellt (für Reading Kurs).
3-5 Seminar. 🕮
An Pr Artikel (zum ersten Mal seit 2 Wochen.) –
An Pr Artikel. – Mittags Frau Chainer zum Lunch. (Ich sehe sie zum ersten Mal. Ihr Mann ist Psychoanalyst. Sie waren viele Jahre in Israel. Sie kannte Maja gut, hat in deren Schule ein Jahr gearbeitet, unterrichtet Weben und dergleichen. Sie sagt, Maja war sehr autokratisch, beutete ihre Angestellten sehr aus. Sie schien emotional krank, schlug zuweilen die Kinder mit der Faust; vor einigen Jahren beging sie Selbstmord.) – Abends gebadet.
Haarschneider. – An Pr.
10-1 Besprechung mit G, David, Mathews, Kuhns. (G. berichtet sein neues Theorem über pr-Maß; das Skolem-Gödel Theorem folgt daraus als Spezialfall, wenn beschränkt auf Werte 0 und 1.) Alle beim Lunch; auch Renée. – Nachmittags über Pr.
11 ½ (anstatt 11) – 3¼ (!) Kalish und Montague hier (zum ersten Mal seit langem. – Ich berichte von G’s neuem Theorem gestern; M ist sehr interessiert. Er fragt, ob ich G. für nächstes Jahr behalte. Ich: Ja, falls ich es finanzieren kann. Er fragt, ob ich G ermöglichen kann, einige Zeit nach Berkeley zu gehen; Kontakt mit Tarski, Jeffrey, Dana Scott würde sehr wertvoll sein. Ich überlege; dann sage ich: vielleicht kannG. hat einen Monat frei; vielleicht könnte ich ihm dazu noch einen oder 2 weitere Monate geben, wenn G. dafür hier 1 oder 2 Monate Vollzeit arbeitet. M: Das wäre schön; am besten nächsten Herbst. Er will Tarski und Mates9Benson Mates (1919-2009) fragen. –M. selbst macht Gesuch an NSF, für sich selbst für nächsten Sommer und 1⁄3 während des nächsten Schuljahres; ferner Sekretärin ½ Zeit und Assistent ¾ Zeit. – Über David Kaplan. M. hat ihm geraten, falls er Physik studiert, lieber erst gründlich Mathematik zu studieren; 🕮 denn die Kurse in theoretischer Physik seien mathematisch sehr schlecht. Er glaubt jetzt auch, dass das Department dafür ist, David eine Daueranstellung zu geben. –M. sagt auf meine Frage, dass er an prob. und Maßtheorie, die er bei Loeve studiert hat, interessiert ist; ich frage, er vielleicht bei uns möchte; er sagt, vielleicht später mal. – Ich frage, ob er Bescheid weiß und mir Auskunft geben könnte über Teilmenge der reellen Zahlen, Punkte ; er: er hat gut Bescheid gewusst, aber erinnert es nicht mehr; kann aber bestimmte Dinge in seinen Notizen nachsehen. – Auch fragen beide: Da Kalish gesagt hat, dass keine Verpflichtung besteht, zum Meeting zu gehen, werde ich zukünftig öfter wegbleiben; ob Yost sich beleidigt fühlen wird; sie sagen: ja, obwohl beide über Gefühle auch dann kommen, wenn es nicht wichtig ist? Sie sagen: ja. M.: Die der TA wird wichtig sein Ich: Ja, da will ich gewiss kommen. – Über Schneiders Vortrag. Beim Es war unglaublich schlecht; unverständlich, und langweilig.) – Nachmittags TV (Russell, Teller)10https://www.paleycenter.org/collection/item/?q=small&p=4&item=T78:0518, und gelesen.
An Bibliographie Prob. für Seminar. –2 zu Dr. Mott. (Kalish und Montague gestern hier. Er: Homos sind typisch aggressiv und argwöhnisch, weil sie sich unterdrückt fühlen. – Kalish und Yost neulich: Meeting ist nicht Verpflichtung; aber gestern, als ich fragte: Wird Yost beleidigt sein, wenn ich nicht komme, war es immer selbstverständlich. Er: Dies ist eben immer der Konflikt; und unmöglich, allen zuzustimmen, damit sie einen gern haben, oder alle ihre Wünsche erfüllen und auch sich selbst; man muss selbst entscheiden, und die Konsequenzen akzeptieren. – Über Herzflattern; Ina erinnerte mich an dasselbe in Chicago; und ich erinnere mich dann an dasselbe, worauf ich zu Dr. Forde ging. Er: Das war, als ich schon bei ihm war.) –🕮 Abends mit Ina gesprochen ( besonders über Montague, auch über David und Haim.) Ich liege lange wach (das Gespräch. Und Shaw, Caesar und Kleopatra, am TV war erregend für mich. – Meine bekannte Ambiguity gegen Montague wird mir auf einmal erschreckend klar in ihrer Intensität, mit Todesfantasien. Das gibt mir Erleichterung. Aber ich kann doch nicht schlafen. 2h gehe ich nochmal zu Ina hinüber; jetzt ist schon 1. März, wo sie 1930 zum ersten Mal in Ameisbachzeile war.) Kleines Nembutal; trotzdem um 4h noch wach.
10:15-12 Reading group. (Erste Sitzung: David, Leiter und Neblett haben enrolled; Champawat und Soderström wollen es nur auditen. Die ersten 3 wollen wahrscheinlich im September das Qualif. Exam nehmen, mit Philosophie der Wissenschaft als Spezialgebiet. Heute: Hempel, Enc. ch. 2 1 und 2; nächstes Mal: ch. 3, und Feigl-Brodbeck, Kapitel über Kausalität. Ich schlage vor, dass sie für sich diskutieren vielleicht in 2 Wochen, und dann Probleme notieren, und dass wir dann in (3 oder) 4 Wochen wieder zusammenkommen.) – An Pr.
An Pr.
10-2 G.G. hier hier Besprechung (über sein Theorem, und über meine Klassifikation von Mengen reeller Zahlen). Dann sagt er: Er will nicht hier bleiben, sondern nach Berkeley gehen, (auch wenn er dort weniger verdienen würde; sein Bekannter Lepas hat ihm von Tarski und dessen Gruppe erzählt. Dort sind Experten im Gebiet seiner Thesis, die es hier nicht gibt, nämlich Modelltheorie usw. Er ist etwas verlegen, ob er damit seine Verpflichtung gegen mich verletzt. Ich sage ihm: keine Verpflichtung über das eine Jahr hinaus. Ich bedauere, ihn zu verlieren; aber Berkeley scheint wirklich eine ganz 🕮 besonders geeignete Gelegenheit für ihn zu sein.) Ina sagt ihm, vielleicht hat Montague ihn dazu angeregt, weil er nicht schätzt, dass G. und David so viel absorbiert; das soll er aber nicht M. weitersagen. Ich: Vielleicht könnte er dann Ph.D. in Berkeley machen; das wäre sicher gut für seine Reputation und Karriere. – Nachmittags über Pr. – Abends Mia und Soblers, 6 – 7 ½.
An Pr.
An Pr.– Abends gebadet.
An Pr.– 2 zu Dr. Mott. (Traum vom Di morgen; ich soll Zug nehmen 9:38; ich gebe jemandem Scheck, denke mir, er könnte mir dafür Bargeld geben. Er fragt: Was war Mo Abend? Ich: Tötungswünsche, und spät noch zu Ina (siehe dort). Er: Meine Weltregierung könnte Bomben nur gegen Regierungen werfen, aber ist nachsichtig gegen Individuen; es ist wichtig, dass ich mir auch Aggressionen gegen Individuen erlaube. Er fragt: Wie fühle ich, wenn Ina häufige kritische Bemerkungen gegen macht gegen Andere, wenn Andere anwesend? Ich: zwiespältig; ich mag es gerne, dass sie offen und gerade heraus ist; im Grunde beneide ich sie, weil ich es mir nicht erlauben kann. Er: Ich bin aber sehr kritisch gegen sie, wenn ich ihre Kritiken kritisiere.) Nachher fühle ich mich besser und freier; ich kaufe Blumen für Ina.
3-5 Seminar. (Ich bin munter beim Fahren, und beim Sprechen.) – (Vorher mit Kalish gesprochen; ich frage, ob die Sachen für das Meeting morgen, besonders über das 5. qualifying Exam, wichtig sind. Er lacht und sagt: Schiebe nicht die moralische Verantwortung auf mich ab! Ich: Nein, er soll mir nur faktisch Informationen geben, ich beschließe dann und habe alleine die moralische Verantwortung. Ich sage, dass 🕮 ich nicht kommen will; und gebe ihm meine Stellung zu den Fragen.) – Abends lese ich Jungk zu Ende (der Fall von Oppenheimer; die Wichtigkeit des Verantwortungsgefühls der Wissenschaftler; ich muss noch lange darüber denken.) – Auch Mozartmusik bis spät. Dann kann ich lange nicht schlafen.
Ich fühle nicht ausgeschlafen. Beim Frühstück im Bett bricht die obere Zahnplatte. Ich fühle etwas tense (2 x ½ Miltown). Nachher fühle ich mich besser. – An Pr. –
10 zum Zahnarzt (die gebrochene Platte ist repariert. Siehe Notizen.) – An Pr.
An Pr. – 6 ½ -7 ½Mia hier.
Beim Waschen bin ich tense und glaube etwas im Rücken zu spüren. IchaOriginal Es. stehe mehrmals auf, aber wasche nur eilig, und gehe wieder zu Bett; ich plane, hier mit G zu sprechen. 1 Miltown. Nach 10 (!) ruft G an, er wird später kommen. Vor 11 stehe ich doch auf und ziehe mich an. Es geht ganz gut. 11-1 Besprechung mit G. (Über sein Theorem. – Über Typentheorie; er sagt: Für Maßtheorie und pr ist das besser als Mengenlehre. Über Kombination von normalen Bevölkerungen.) 1-2 G. ist zum Lunch hier. – Nachmittags bleibe ich im Bett, stehe aber öfter auf und hole mir Sachen. TA Gesuche gelesen (ca. 3 Stunden). – Zum Abendessen aufgestanden; ein wenig tense, aber es geht ganz gut.
Etwas tense (ich gehe, stelle Heizung an, mache Fenster zu). Frühstück im Bett, wie jetzt immer. Nachher stehe ich auf, noch im Schlafzimmer glaube ich etwas im Rücken zu spüren, ganz schwach. Ich überlege mit Ina; wir sagen ab bei Abe Kaplan (wir sollten um 11 zum Brunch hinkommen); 🕮ganzen Tag im Bett geblieben. (Mittags Schubert Quartett gehört: „Tod und das Mädchen“; es bewegt mich; zweimal stehe ich auf und tanze ganz kurz. Danach nicht mehr aufgestanden.) Ich lese Edal ms für Encycl. –TV. Gelesen. – Während des Tages mehrere Miltown; abends mit Nembutal noch 1 Miltown; gut geschlafen.
8h stehe ich auf, drehe Heizung an; dabei ein twinge im Rücken. Ich bleibe aber ruhig, geh’ ins Study, drehe das Fenster zu, mache Badezimmertür auf, alles wie gewöhnlich; erst dann zu Bett. (Ich bin bekümmert, dass heute die Rückenzwicken auftreten, wo ich doch dringend zu Dr. Mott gehen will, aber ich denke, es ist nicht schlimm; ich kann es doch schaffen. Ich mache mir Sorgen, wie es beim Waschen gehen wird, dabei kommt leichter ein kleiner Schreck im Rücken an; und das würde mich noch mehr entmutigen, und die Fahrt zu Dr. Mott noch schwieriger machen. Ina sagt, ich soll nicht zum Waschen gehen; sie bringe mir Waschlappen, einen fürs Gesicht und einen für unten; ich soll auch nicht die Heizung abstellen; lieber hier die Tür mal aufmachen, weil das leichter geht.) – 1 Miltown genommen, rasiert; Frühstück. Danach fühle ich mich ruhiger. – 12h gehe ich zum Schreibtisch; obwohl ich auf dem Weg ein wenig den Rücken spüre, gehe ich doch weiter und sitze ½ Stunde am Schreibtisch. – 2 zu Dr. Mott; Ina fährt mich; etwas wacklig beim Aufstehen und Anziehen; aber dann geht es doch ganz gut. (Ich erzähle von Samstagmorgen; schließlich doch aufgestanden. Schwierigkeiten mit . Er: Man muss nicht immer nur fragen: was war der Zweck der Symptome hiervon, sondern auch: was ging vorher? Was war am Freitag? Vielleicht masturbiert? Ich: Ich glaube Sa, Ina meint Freitag, sonst nichts Besonderes; abends ging Ina mit Mia aus. Er: Was tat ich dann? Ich: Gelesen, vielleicht TV, ich weiß nicht mehr, was 🕮 doch das 9h Stück, aber was war es? Ja, es hieß „Der Gefangene“, ich weiß nicht mehr es war. Ich überlege, dann: Es war der angeklagte Kardinal, mit einem kommunistischen Verhörer; packend die Konflikte in jedem; dass er seine Mutter nicht geliebt hat, überhaupt nicht die Menschen. Schließlich hat der Gr ihn so weit gebracht, dass er auch selbst sich selbst vor der Öffentlichkeit zerstört hat. Aber was hat das mit meinem Rücken zu tun? Er: Samstagmorgen Zusammenbruch meines Rückens, Freitagabend erlebe ich, wie der beachtete respektierte Mann zusammenbricht; ist das nicht klar? Und brain washing = Analyse. Ich: Aber Analyse zerstört nicht, sondern befreit. Er: Vielleicht fühle ich aber doch auch negativ darüber. – Nachher bin ich sehr erleichtert und gestärkt). Bei der Rückfahrt erzähle ich Ina Vieles; sie ist sehr daran interessiert. – Nachmittags im Bett. Aber ½ Stunde am Schreibtisch, und zum Abendessen aufgestanden.
Aufgestanden, Heizung angestellt; noch sehr jittery. Im Bett gewaschen, aufgestanden, Mund ausgespült und Zahnplatte schnell geputzt (zum Bürsten langt es nicht). – Später etwa 1 Stunde am Schreibtisch gesessen. Mehrmals aufgestanden. – Ina fährt mich zur Universität und zurück. (Es geht ganz gut, ich ruhe mich noch im Office etwas aus. Leiter bringt einen Swivelstuhl hinunter). 3-5 Seminar (nur 8 Studenten da. Ich erkläre lebhaft, vergesse die Pause zu machen. Zu Hause beim Aufstehen war ich noch sehr wacklig, jetzt gehe ich leicht und munter von der Klasse zum Parkplatz, und zu Hause den Weg hinauf.)
Viel besser. Im Bett gefrühstückt. Dann (nachdem Ina schon fort ist) aufgestanden, angezogen. – Ganzen Morgen am Schreibtisch. Kleinen Spaziergang, dann alleine Lunch. Nachmittags wieder am Schreibtisch. An Pr. – Abends gebadet (seit 6.) 🕮
An Pr. – Mittags schönen Spaziergang in warmer Sonne. Ich fühle mich beinahe wieder normal.
An Pr. (§ 9 Kohärenz, beendet). – Abends Mia hier (sie und Ina zum Campus Movie.).
10-11 Besprechung mit G, M, K. (Über meinen Ansatz für quantitative Größe, vom Juli.) – An Pr. –
An Pr (II). – 12-3 zu Abe Kaplans. (Wir waren vor einer Woche eingeladen, mussten absagen, weil es mir nicht gut ging. – Jessica hatte ihren Fuß an einem Rechen verletzt; Iona war jetzt mit ihr zum Dr., nochmal Injektion, und Reinigen der Wunde. – Abe hat seinen schönen großen Mosaiktisch fertig. – Ich erzähle Abe endlich mal, wie wacklig ich in den Tagen vor dem St. Barbara Meeting war; und wie glücklich ich war, dass es dann doch so gut ging. – Über die Rolle der Logik in Philosophie. Ich sage: Montague betrachtet dies sehr wichtige Werkzeug, als ob es der Selbstzweck der Philosophie wäre; das ist eine Idealisierung des Werkzeugs. Abe hat in ähnlichen Termen gedacht: dass ein Instrument häufig zum Selbstzweck wird. Er sagt, er hat in den letzten Monaten mit Leuten an verschiedenen großen Universitäten gesprochen (darunter Davidson …). Die stimmten alle mit seiner Position überein, dass die humanistische Seite zu ihrem Recht kommen muss; meistens werden nur zwei Quarter Logik für alle Philosophiestudenten gefordert, dagegen bei uns hier 4 Kurse, also 2 Jahre. Er sagt, alle, die mich kannten, waren nicht mal überrascht, wenn er berichtete, dass ich auf seiner Seite sei. – Ferner hatte er den Eindruck, dass in anderen Departments oft unerfreuliche Situationen sind, schlimmer als bei uns; z.B. Leute fühlen sich mit Promotion zurückgesetzt, oder mit Gehalt. – Bei uns ist der Streit doch wenigstens im ersten Problem von Philosophie und Curriculum Policy. Er stellt Fragen über Erklärungsweisen in der Logik: Maupertuisprinzip der kleinsten Aktion und dergleichen; woher weiß das Tier, wie es sich 🕮 verhalten soll? Ich: Beispiel der Brechung von Lichtstrahlen; der Strahl nimmt den schnellsten Weg; in Wirklichkeit laufen Strahlen in alle Richtungen, aber durch Inferenzen kommt es in bestimmter Richtung am stärksten. Ich sage ihm von der früheren Hypothese über Gravitation: Durch random Bewegungen von unsichtbaren Partikeln; er ist entzückt darüber, sagt, dass die Erklärung durch random Vorgänge ihm am meisten verständlich ist. Ich: Wichtig ist auch die Ausschaltung von Aktionen auf Distanz; es bleibt aber, dass ein Körper auf seine unmittelbare Umgebung reagiert; aufgrund seiner Natur, d.h. Neigungen oder Disposition. Er: Aber wie soll man Disposition und „Natur der Dinge“ verstehen? Ich: In jeder Theorie wird irgendetwas als basic genommen, nicht weiter erklärt. – Später kommen Dr. und Ruth Pierce, sitzen mit uns am großen runden Tisch.) – Abends bin ich etwas deprimiert.
An Pr. – 2 zu Dr. Mott, heute wieder selbst gefahren. (Bis Di war ich noch wacklig; Ina fuhr mich in die Klasse. Ich kann nicht glauben, dass das Movie mit dem Kardinal Fr Abend eine so starke Wirkung haben kann, für 4 Tage. Er: Wir müssen unterscheiden die Prädisposition, und den speziellen Anlass. Dieser kann große Wirkung machen, wenn Disposition vorhanden. Die Disposition stammt aus Erlebnissen der Kindheit; vermutlich war der Vater mehr impulsiv als die Mutter; da muss etwas geschehen sein, was ich als erschreckend empfunden habe. Daraufhin mache ich jetzt immer Vorkehrungen, wie voraus Pläne mit Schedule, Beschränkungen usw.; unbewusste Furcht, dass wieder etwas Schreckliches geschehen könnte. Daher die ständige Kontrolle von Aggressionen. Ich: Über Mutzli; sie hat das Kind aus dem Kindergarten genommen, weil dort zu viel Aggression. Ich kann es ihr aber nicht sagen. Er: Ich sollte es vor allem mir selbst sagen!)
3-5 Seminar. (Allein gefahren; es geht sehr gut.)
2:30 zu Dr. Forde (allgemeines Exam, mit Kardiogramm; siehe Notizen; die Ergebnisse wird er mir nächste Woche sagen.) –🕮– 5-7 David Kaplan hier (Geladoge aus Seattle hat ihn angerufen, Angebot für $ 5000 für nächstes Jahr; mit Erwartung auf Verlängerung für 3 Jahre. Er ist geneigt, es anzunehmen, weil das wenigstens eine der 4 großen Universitäten an der Westküste ist, wo er bleiben möchte; er meint, er müsse es annehmen, um sicher zu sein, später eine Stellung im Westen finden. Ich sage, dass für einen, der so gut ist, gar keine Besorgnis nötig ist; auch, dass er eine gute Chance hat für hier; er glaubte, das Department sei gegen Anstellung der eigenen Studenten. Yost hat ihm schon gesagt, dass es keine Regel derart gibt. – Er ist sehr froh über die Ermutigung, und dass er jetzt mit gutem Gewissen hier bleiben kann, was er wirklich am liebsten möchte. – Er hat nicht um Verlängerung der NSF angesucht; er sagt, er kann immer in der Industrie ankommen für 5.- per Stunde.) – Abends Olaf und Mutzli kurz hier, (sie gehen mit Ina einkaufen).
Gekramt. – 1-3 Department Meeting (über TA). – Gelesen. – Ina hat einen Muskel auf der linken Seite der Brust gezerrt; sie kann sich nur mit Schmerzen bewegen.
11 – 12 ½ bei Dr. Seiff. (Sehfeldtest; ziemlich unverändert, Druck normal. Ich soll in 3-4 Monaten wiederkommen.) – Nachmittags Savage gelesen.
10-2 Savage und G. hier. (Gutes Gespräch, siehe Notizen. Er hat Angebot von Seattle und Rand. Dort dürfte er das angefangene Buch fertig schreiben. Vielleicht kommt er schon im Juni her.) – Nachmittags gelesen. 🕮
Zu Renée und David Kaplan. Ich fahre hinaus. Dort 11 ½ – 5¾. (Renée ist nicht mehr so bestürzt, mehr resigniert. Sehr erfreut über unser Kommen. David kocht Mittagessen. Er gibt seit 2 Wochen fast die ganze Zeit für Renée und Haushalt! Er ist aber immer willig, und heitert sie auf. Wir essen bei Renée. Nachher 3-4 ruhe ich auf Couch im Wohnzimmer. Dann Kaffee bei Renée. Dann Gespräch mit David im Wohnzimmer. Er erwägt 3 Probleme für These: (1) Signifikanz für theoretische Sprache; (2) Reduktion und Emergenz; (3) trennbare Mengen von Zahlen.) Ina fährt zurück, meist im Dunkeln. 6 ½ zu Hause. (Es war ein guter Tag; der erste richtige Ferientag seit langer Zeit. Und Kontakt mit Freunden und Teilnahme an ihren Problemen tut mir gut.)
2 zu Dr. Mott. (Ich berichte Traum von heute morgen: die junge Frau, Netze auf Klippen, um aus dem Wasser zu klettern. Zwei Männer, die mich befragen über die 2 Kriege. Ich sage: Skitruppe im ersten Krieg, in den Alpen gegen die Italiener. Im zweiten Krieg habe ich auch gedient, aber nicht als Soldat (nicht klar, was dies bedeutet). Ich sage: Oft ist Konfusion, wohin wir gehen sollen, von wo der Feind droht; er: ob von vorn oder von hinten. – Gestern abend TV Mexiko Fiesta. Kurz etwas über meinen Besuch bei in Mexiko; über Chacha.) –
Ich telefoniere mit Yost und Kalish über die Leute, die als Ersatz für Montague im Herbst in Betracht kommen. Ich sage Kalish meine Rank Ordnung; ich schlage besonders Bar-Hillel vor. Ich sage Yost, dass ich 🕮 nicht zum Department Meeting komme). – Gardners neue Version gelesen. – Abends gebadet.
IV / 1960 10 zu Dr. Norbert Werk (zum ersten Mal. Ohrenarzt; Ina fand ihn gut. Ich will nur Routineuntersuchung meines Gehörs. Ich sage ihm, ich war vorigen Spring und Sommer bei anderem Doktor in Beverly Hills. – Er untersucht alles, zuletzt Audiometertest in geschlossener Zelle; ich sage ihm: Dies gibt sicher genauere Messung als früher, in dem Straßenlärm von Wilshire Boulevard. – Siehe Notizen. Ich soll in 12 bis 18 Monaten wiederkommen.) –Zu Dr. Forde. (Ergebnisse der Tests und Kardiogramm: alles normal. Er sagt, es ist alles sehr befriedigend. – Ich soll in etwa einem Jahr wiederkommen.) –Zu Mutzli Helmer, 12-1. (Wir sitzen im Wohnzimmer auf dem Sofa, das Kind spielt irgendwo herum. Seit langem war ich schon nicht mehr alleine mit ihr zusammen, sie ist sehr in Vorbereiten für Reise und für Verkauf des Hauses. Sie ist bedrückt, dass die Schwiegermutter zu den 2 Wochen mit ihnen in Cannes nun auch noch vorschlägt, mit ihnen eine Woche in Paris zu sein; dann die Reise durch Frankreich zu machen!) – An Pr, für morgen (Kemenys mss.) – (Abends Ina mit Mia zum Movie.)
10-1 Besprechung mit G. (Über seine pr-Modelle für überabzählbare Domäne. Über Kemenys mse. – Er dankt für meine Empfehlung zu Hayes an Rand; sie wollen ihm dieselben $ 5 pro Stunde zahlen.) –ms Gardner gelesen. –
Ganzen Tag Gardner ch. II gelesen. –
Etwas tense. – Gelesen. 2hzu Dr. Mott. (Ich: Es ist dann eingerichtet, dass die Kindheitsängste so lange nachwirken. Er: Was aber mit der Nachwirkung der Kindheitsneugier in der Wissenschaft? – Ich sage vom 🕮 Kongress in Standford im Sommer: Ich hatte für Symposium zugesagt; jetzt haben sie gefragt für eingeladenen einstündigen Vortrag; ich habe gestern beschlossen, zuzusagen, vielleicht schreibe ich dabei „falls der Rücken keine Schwierigkeiten macht“. Er approved sehr, dass ich es unternehmen will; er meint, es sei unnötig, jetzt schon von der Möglichkeit der Absage zu sprechen, immer sagen einige Leute wegen Krankheit oder sonstwas ab.) – 5 ½ – 8 Bohnert hier. (Er hat gute neue Ideen für seine Thesis über theoretische Sprache. Er will das gute, aber sehr einfache Modell von Ramsey benutzen, mit Modifikation. Ein Robot kann vorwärts und rückwärts gehen und sehen, was an der Stelle ist. Aus der Reihe seiner Wahrnehmungen konstruiert er eine Beschreibung der Welt mit Raumstellen. Später will er hinzunehmen: Glücklichkeit, versuchsweise Gesetze; induktives Lernen usw.; ich schlage vor noch später: andere Robots, theoretische Terme für deren Wahrnehmungen. Ich schlage vor: Der Robot bezieht Glück nicht nur aus passiven Maschinen, sondern ändert auch die Welt. – Er erzählt Ina und mir über Experiment mit LSD; er war miserabler als je in seinem Leben; der Doktor ließ ihn lange unbeobachtet! Jetzt aber, 3 Tage nachher, ist er munter und voller Ideen.)
3-5 Seminar.
An Pr. – 6 ½ – 8 Bohnert hier, (er hat interessante neue Ideen für seine Thesis. Er hat gefunden, dass Ramseys Modelltheorie sehr nützlich ist. Er will sie noch modifizieren. Er will daraus eine Epistemologie für einfachen Robot entwickeln, der immer nur einen Schritt vorwärts oder rückwärts geht, und Farben beobachtet. Zum Zustand des Robots gehört auch Glücklichkeitsgrad. Ich schlage vor, später auch so zu modifizieren, dass der Robot sich nicht nur bewegen, sondern auch die Welt ändern kann. Die theoretischen Terme 🕮 in Sprache des Robots sind die Raumkoordinaten der farbigen Objekte, während direkt beobachtet wird nur die Zeitfolge der wahrgenommenen Farben und die eigenen Bewegungen. – Er erzählt auch von Experiment mit LSD, mit einem osteopathischen Doktor; dabei hat er sich so miserabel gefühlt wie nie zuvor. Er verlor die Koordination seiner Glieder und fiel zu Boden; der Doktor war irgendwo anders in der Klinik! Der Doktor ließ ihn aber nachher selbst nach Hause fahren!)
An Pr. (Quantitative Sprache; mit mehreren normalen Komponenten in der Bevölkerung.) – Ina fährt Sobler in unserem Rambler aus dem Sinai Hospital nach Malibu hinaus. (Er hatte noch Schmerzen von dem Myelogramm11https://en.wikipedia.org/wiki/Myelography. Der Doktor hat ihm geraten, Operation zu machen; Doktor Jokl ist auch dafür.) – Abends gebadet.
An Pr (weiter mit n normalen Komponenten. Es wird kompliziert, führt zu Besselschen Funktionen12https://en.wikipedia.org/wiki/Bessel_function.) Abends Mia hier (Ina mit ihr zum Campus Movie).
Besprechung mit G und Mathews (über Kemenys mss. Über meine Methode für quantitative Sprache.) Mrs. Mathews und die 2 Mädchen sind bei Ina. – Nachmittags an Pr (über quantitative Sprache).
Vormittags an Pr. – Nachmittags TV: Mozarts Don Juan. (Schöne Musik, für ein Libretto.)
An Pr. – 2 zu Dr. Mott. (Heute früh tense, auch vorigen Mo. Er: vielleicht sei ich nicht glücklich mit ihm. Ich: doch, zwar unzufrieden, dass es nicht immer hilft, aber ich mag ihn lieber als 🕮 Dr. Kupper. Ina hat das zuerst bemerkt, und vielleicht dadurch erst mir bewusst gemacht. – Über Soblers Rückenprobleme, und meine Identifizierung mit ihm. Gegen Doktoren, gegen die AMA. Eingehender über sozialisierte Medizin. Er fragt: Wie ist das in der Weltregierung? Ich: natürlich sozialisierte Medizin. Er: Aber wenn die Herrschenden dagegen sind? Ich: Nach einigen Jahren sehen sie, dass es gut wirkt, und werden dann überzeugt; auch mentale Gesundheitspflege; dafür viel mehr Training nötig. Und überhaupt für die Zukunft der befreiten Länder, besonders in Afrika, müssen wir Ärzte, Analytiker, Lehrer, Ingenieure trainieren, und Administratoren. Ich spreche sehr lebhaft. Ich sage: Hier lasse ich meiner Phantasie freien Lauf; aber nicht so über reale Situationen und Menschen, die ich kenne.) – An Pr.
An Pr. – Kein Seminar, weil Spring recess.
10 – 13 ½Besprechung mit G. (Er hat Brief von Tarski, der interessiert ist an einem neuen Ergebnis von G. – Er fragt, ob er zur Mathematiker Konferenz nach Berkeley kommt; dann will er mit ihm Möglichkeiten besprechen. – Über Analogiewirkung, Produkt von . – Über meinen Ansatz über quantitative Größe; ich gebe ihm meine Blätter). Er ist zum Lunch hier, wie gewöhnlich. Ina fragt, ob das Reisegeld für ihn (28 T für halbe Kosten) noch nicht angekommen ist. Er: Ja, er hat den Scheck bei sich. (Er sagt kein Wort von Dank, oder dass er sich freut). – An Pr.
Zu Soblers. (Ich fahre bis Seminole; dort Augentropfen. Raya ist sehr erfreut, dass es Benedikt sitzt; ganze Zeit auf der Porch. Er wird wahrscheinlich nächsten Mi die Operation 🕮 haben, im Mount Sinai Hospital; es ist bei ihm auch der Disk zwischen 4. und 5. Lumbar. – Nach meinem Nap fragt Benedikt nach den Hauptideen von logischem Positivismus. Ich erkläre ganz kurz: Kampf gegen alte Metaphysik; logische Analyse der Sprache, besonders der Wissenschaften. Der Wert für die Menschheit: Wissenschaft ist nötig, um Welt zu bessern, die Reaktion wünscht Metaphysik, um die Fragen zu verwirren; wissenschaftliche Methode ist auch in Sozialwissenschaft möglich und nötig. Er fragt über Verhältnis zu Pragmatismus; ich: ich nehme sie als Verbündete; wir sind besser in Logik, sie haben gut betont die biologische Rolle des Menschen. Er sagt nachher zu Ina: wie klar ich das erklärt habe; schade, dass es nicht von Taperecorder aufgenommen worden ist.) Den ganzen Tag ist eine Mrs. Millan(?) dabei, die bei ihnen übernachtet hat; aber da Soblers trotzdem über Politik offen sprechen, so tun wir das auch. – 4:40 fahren wir ab; ich bis nach S. M.; dort bringen wir Mrs. M. zur Busstation, aber wir sind 15 Min. zu spät; sie muss 2 Stunden warten. Ina fährt uns nach Hause. – Ich bin nicht zu müde; es war ein schöner Tag mit Soblers, und sie haben sich auch gefreut. - Abends gebadet.
11h zu Dr. Piper13Im Verzeichnis der American Dermatological Association ist für diese Zeit und für Los Angeles ein Dr. William Piper nachgewiesen., Dermatologe (wegen Ekzem. Er sagt, es wird erzeugt durch 2 Hautöle, nicht ansteckend. Er verschreibt Spray und teure Pillen (Cortison), für 5 Tage.) Nachher Blumen für Ina; Grocery; Haarschneider. – Nachmittags an Pr.
11:30-2 Bochenski (ich beantworte seine Fragen, hauptsächlich über induktive Logik als - diskreten 🕮 Raum, speziell für Zeitreihe; ich schlage vor: \(m\) Segmente in \(Q^m\); dafür \(\lambda{}\)-Formeln. – Er scheint jetzt lebhaft an der Arbeit.) – An Pr.
12¼- 2¾ bei Mia, mit Wim. (Seit langem zum ersten Mal wieder in ihrem Haus. Wir sitzen auf dem Patio; später Lunch dort (mit Hummerschwänzen). Wim hat gewaltig im Garten gearbeitet, störende Ranken entfernt usw.; er spricht über weitere Pläne: „Nächstes Jahr wollen wir …“, als ob es auch sein Garten wäre!) – An Pr.
An Pr. – 2 zu Dr. Mott. (Traum von Fr: die schwedische Frau, die unklar antwortet; Neider im Seminar, pr ist zuweilen positiv, auch wenn noch nie beobachtet, z.B. Explosion. Er: z.B. meine Explosion gegen ihn. Ich: nein, sondern gegen die, über die ich mich wirklich ärgere; z.B. Tarski und Montague; wie sie mit Madame Destouches14Paulette Destouches-Février (1914-2013) herkommen, und ich hätte lieber Bar-Hillel gehabt.)
Über Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator (Ayer-Aufsatz gelesen). – 3 ½ fahre ich zu Dr. Piper. In seinem Gebäude, im inneren Hof, übersehe ich eine Stufe und stolpere; heftiger Rückenschmerz von der Erschütterung und meinem Versuch, nicht zu fallen. Ich kann die Beine nicht schnell genug vorwärts bewegen, und falle dann auf den Steinboden. Ich stöhne laut vor Schmerzen. Dann liege ich still auf der rechten Seite, die Schmerzen lassen nach. Jemand sieht mich und ruft einen Doktor aus einem nahen Office. 🕮 Der telefoniert hinauf zu Dr. Piper. Er kommt später herunter. Beide helfen mir, aufzustehen und, auf sie gestützt, gehe ich auf die Straße und zum nächsten Gebäude, und in das Office der Orthopäden Dr. Ma Gr und Dr. Blazina (beide sind Instructor für Chirurgie und Orthopädie an UCLA). Ich lege mich auf einen schmalen Tisch in einem der kleinen Behandlungszimmer. Keiner der beiden Doktoren ist da. Schließlich kommt die Nurse in telefonischen Kontakt mit B: Er wird kommen, inzwischen liege ich ohne Schmerzen (auch so beim herübergehen). Dann bringen sie mich auf Rollstuhl ins X-ray Zimmer und ebenso wieder zurück; das ist schwierig und stellenweise schmerzhaft. Die Nurse nimmt 4 oder 5 X rays; ich kann mich ohne Schmerzen vom Rücken auf die Seite drehen und wieder zurück. Inzwischen Ina gekommen. Später wieder auf dem Tisch, auf dem Bauch liegend. Eine Nurse macht feuchtwarme Packung auf den Rücken; später Ultrasonic; das wärmt und entspannt. Dann kommt Dr. B. Aufgrund der X-rays sagt er: Es ist nichts gebrochen; das ist, was er hauptsächlich feststellen wollte. Also ist es sprained back, d.h. (auf meine Frage), dass Muskeln und Sehnen gezerrt sind; es wird mich für einige Tage miserabel machen, aber es ist wenigstens keine ernste Verletzung. Ich frage, ob es wieder die alte Disksache sein kann; er: nein; in meinem Alter sind die Disks nicht mehr so weich, dass der Kern heraustreten kann; er zeigt dies auf dem X-ray, dass hauptsächlich ein bestimmter Disk 🕮 ganz weiß aussieht wie die Knochen; er sagt mir, der ist ganz calcified (er sagt Ina, dies ist der Weg, wie die Natur den Diskbruch geheilt hat in früheren Zeiten, als es noch keine Operationen gab.) Wir überlegen mit dem Doktor, ob ich in unserem Auto liegend nach Hause gebracht werden kann oder Ambulanz besser ist. Während ich mich vom Bauch wieder auf den Rücken drehe, kommt ein Schmerz und ich stöhne; da sagt er: doch besser Ambulanz. Ina fährt unser Auto nach Hause, nimmt meine Kleider mit. Ich in Ambulanz; er fährt zuerst zur falschen Chenault; sagt, man habe ihm falsche Hausnummer gegeben. Während der Fahrt keine Schmerzen, obwohl es schaukelt. Er fährt ein Stück den Fahrweg hinauf, rückwärts; Er sagt dann, es geht nicht, fährt wieder hinunter. Dann fahren sie mich auf der Tragbahre auf Rollen doch hinauf, tragen mich sehr mühsam die Stufen hinauf, dann (wie ich Ina vorgeschlagen hatte) durch den Patio ins Schlafzimmer. Sie können die Höhe der Tragbahre verstellen, sodass es eben ist mit dem Bett. Ich drehe mich auf die rechte Seite, und bewege mich dann langsam auf mein Bett. Dabei kommt wieder ein Schmerz. Dann liege ich still auf dem Rücken, sehr froh, wieder zu Hause zu sein. Ich schiebe mich selbst vorsichtig etwas weiter weg vom Rand. Beim Essen stelle ich aber dann doch den Teller auf die Brust, weil ich mich nicht gut nach links wenden kann. Nach einiger Zeit versuche ich, mich ein wenig zu wenden, halb auf die Seite; aber es ist schmerzlich, und so lasse ich es; ich mache nur kleine Änderungen in der Position der Beine; Ina hat eine zusammengerollte Decke als Kissen über unter die Knie gelegt. 🕮 Ich denke, dass ich diesmal mich verhältnismäßig wenig habe erschrecken lassen. Während der Stolperschritte und dem heftigen Schmerz war ich zwar sehr erschrocken; aber als ich still auf dem Boden lag und der Schmerz nachließ, sagte ich mir, dass ich ruhig bleiben will und „keine Hysterics“ machen; dadurch war ich dann auch meist entspannt, als sie mich ins andere Haus führten, und dadurch war nur wenig Schmerz. – Später abends versuche ich, mich auf die rechte Seite zu drehen, um Heizkissen zu nehmen und vielleicht sogar auf dem Bauch zu liegen. Aber dabei kam ein heftiger Schmerz, der nicht gleich nachließ, als ich wieder auf dem Rücken lag, vielleicht nur 3 Sekunden, aber lange genug, um mir so Schrecken zu machen: „Was, wenn er anhalten würde?“. – Es war wohl nicht einfach ein gestrainter Muskel, sondern vermutlich ein kurzer Krampf; ich beschwor im Stillen den Muskel an: „Lass’ doch los, lass’ doch los!“ Nachher überlegte ich, dass es schrecklich sein würde, wenn in der Nacht so ein Krampf käme, der das einer gezerrte Sehne zieht.Sinn? Da hilft alles Codein nichts; eine hypodermische Injektion würde nötig sein, aber wie die in der Nacht schnell bekommen? (Übrigens hatte Ina Dr. B. gefragt, ob er nicht eine Injektion geben wolle vor dem Transport; er sagte, er hätte sowas gar nicht!) – Abends spät nehme ich nochmal Codein, 3 Nembutal, und 1 Miltown. Als Ina nochmal kommt, bin ich schon ganz dusselig. Dann schlafe ich gut bis 3h. Dann gedöst und schön geschlafen bis 6.
David kommt kurz; er bietet an, am Di anstatt meines Seminars eine Diskussion zu halten. – 1 telefoniert mit Dr. Mott. (Vielleicht kann er später in der Woche mir eine Stunde geben anstatt Mo). – Ina dreht mich herum, sodass ich auf dem Bauch liege; erst war ich etwas 🕮 ängstlich wegen der schlechten Erfahrung gestern Abend. Aber es geht gut. Dann macht sie mir heiße feuchte Kompressen. Nach etwa einer Stunde dreht sie mich auf die rechte Seite, meinen Rücken gelehnt an gerollte Decke. Erst scheint es schwierig; aber als ich richtig entspanne, geht es gut. In dieser Stellung esse ich Lunch, und nehme dann den Nap. Schließlich um 4h wieder auf den Rücken (um Augentropfen zu nehmen). Nach dem Abendbrot nochmal auf dem Bauch gelegen, heiße Kompressen. – 11 ½ Ina dreht mich auf die linke Seite. (Sie erzählt nächsten Morgen, dass sie mich um 2h so schlafen gefunden hat, mit den Rotstift in der Hand, und Lampe an! Das ist noch nie geschehen!) – Um 4h wache ich auf und drehe mich zurück auf den Rücken; ich habe gut geschlafen. Weiter gedöst, geschlafen und geträumt. –Heute Heute habe ich den ganzen Tag keine richtigen Schmerzen gehabt. Aber der Rücken war noch sehr empfindlich. Ich konnte nur sehr langsam und vorsichtig bewegen, z.B. beim Drehen, sonst fing sofort der Schmerz an, aber nicht schlimm. Vor allem habe ich immer daran gedacht, dass ich mich möglichst ganz entspannte; wenn Ina mich dreht, gebe ich acht, dass ich nicht unwillkürlich mit dem Rücken mithelfen will oder ihn aus Vorsicht oder Angst steif mache. – Ich habe gestern 2 und heute auch nur 2 Codein genommen (der Zettel auf Fläschchen sagt: alle 4 Stunden, wenn nötig); dazu mehrmals Miltown, zum Entspannen.
Ina bringt mir Frühstück 7 ½. Ich döse aber noch weiter bis 9h. Vielleicht auch geträumt. Dann drehe ich mich selbst auf die linke Seite; dabei ziehe ich mich hoch, mit der rechten Hand am linken Rand der Matratze, lasse dabei den Rücken entspannt. Dann schiebe ich die Rolle an meinen Rücken, und dazu das Heizkissen. Aber ich fühle mich nicht bequem. Ich drehe mich auf den Rücken zurück, und frühstücke so. Der Rücken ist immer sehr empfindlich. Darum nehme ich Codein und Miltown. – Nachmittags kommt Raya Sobler kurz herein. (Benedikt ist vor einigen Tagen operiert worden, Disk.) – Ina dreht mich herum, sodass ich auf dem Bauch liege; heute geht es schon besser; dann macht sie mir heiße Kompressen auf den Rücken. – Ich lese allerhand 🕮 Zeitschriften; für mehr langt es noch nicht. – David ruft an und bietet an, am Di in der Sitzung meines Seminars mit den Studenten über pr zu diskutieren.
Ich fühle mich besser. Ich kann mich alleine herumdrehen. – Ich fange an, etwas über pr zu schreiben; aber ich bin doch noch zu dösig. – Mittags Helmers hier. (Sie gehen Donnerstag in Wohlstetters Haus, fahren Fr ab; mit Bahn nach NY, dann Schiff, bis Mitte Juli. – Mutzli hat Schnupfen und kommt daher nur bis zu meiner Türe. – Ich sage Olaf vom Kongress Stanford; er wusste nichts davon! – Er hat mit Spielwarenfabrikanten verhandelt über seine beiden Spiele. Vielleicht wird ein contract gemacht; da könnte er vielleicht viel Geld machen.) – (Seit Mi nicht gehockt. Darum heute Morgen 2 Ex-Lax genommen; spät nachmittags Bedpan, nicht viel Erfolg. Nachts 11h nochmal; fast nur Gas.)
Ich mache vorsichtig Beinübungen; wenn ich das linke Bein bis zu einem bestimmten Punkt hebe und strecke, fängt ein Schmerz links hinten an; vielleicht ist da der gezerrte Muskel. – Aufsatz Ayer zu Ende gelesen. – (Spät nachmittags und abends einmal, und dann bis abends dreimal !)
(11-4 Ina fährt Benedikt vom Hospital nach Hause.) Dr. Blazina ruft an (er fragt, ob ich schon aufgestanden bin; sagt, ich könne es jetzt ohne Schwierigkeiten versuchen. Wenn ich wieder ausgehen kann, soll ich Verabredung machen und zu seinem Office kommen.) Als Ina zurückkommt, sitze ich auf dem Bettrand, auf beide Arme gestützt; ich lasse langsam die Arme etwas nach; damit kommt mehr Gewicht auf den Rücken; das Gewicht scheint mir überwältigend, obwohl keine Schmerzen auftreten. Später mache ich allerhand Beinübungen, auf dem Bett liegend; 🕮 auch die üblichen Rückenübungen auf dem Bauch liegend. Ich bin deprimiert, dass ich noch nicht frei sitzen kann; die Angst ist noch zu groß. Nachdem Ina zurück ist, sitze ich noch zweimal auf; zuletzt geht es schon besser, ich zittere nicht mehr so an den Händen, kann aber doch noch nicht alles Gewicht von den Armen wegnehmen. Ina macht mir heiße Kompressen auf den Rücken. – Heute schreibe ich am Skelett für Aufsatz für Fraenkel (über \(\varepsilon{}\)-Operator für theoretische Begriffe.) –David Kaplan gibt mein Seminar; wir haben es vorher besprochen und telefonisch besprochen (aus Pr-Notes: XI: Invarianz Axiom A10 und A11; XII Lernen aus Erfahrung; ganzes XIII: eine Familie von Prädikaten) und nachher berichtet er, dass es gut gegangen ist, dass aber nur 6 da waren.
Vormittags allein wieder auf Bettrand gesessen; es geht ganz gut, aber ich kann doch noch nicht das ganze Gewicht von den Armen wegnehmen. – Ich mache heute mehr Übungen mit Beinen und Rücken im Bett. – An Fraenkel Aufsatz. – Nach Inas Rückkehr mehrmals aufgesessen. Aber zuletzt bin ich schwach und kann es schlechter als vorher; das deprimiert mich wieder. –Helmers kommen zum Abendbrot. (Sie wollten schon mittags kommen, aber ihr letztes Einpacken zog sich immer mehr hinaus. Als sie fertig waren, holten sie Monika von der Großmutter ab und kamen her. Nachher fahren sie zu Wohlstetters Haus zum Übernachten.)
Ina erfindet etwas für mein Aufsitzen: Sie tut das Rückenpolster von der Couch auf mein Bett stellen, und davor mein Sitzkissen, auf der anderen Seite setzt sie sich aufs Bett und stützt 🕮 das Polster mit ihrem Rücken. Dann setze ich mich auf den Bettrand und lehne mich zurück gegen die Stütze. Das macht es viel leichter, und ich kann kurz die Arme loslassen. – Weiter am Fraenkel Aufsatz. – Abends nochmal aufgesessen; diesmal ist es etwas schwieriger, vielleicht weil ich schon müde bin.
(Vormittags Einlauf und zweimal BP; es geht leichter als am 24.) – Mittags Mia hier (sie geht dann zu Angelas Vortrag.) – Vormittags telefoniere ich Dr. Mott (um „moralischen Support“, weil ich immer noch nicht aufstehen kann und sogar das Aufsitzen schwierig. Ich sage, ich habe mir schon selbst zugeredet, dass es nur psychologisch ist, nichts Ernstes. Er sagt, ich soll den psychologischen Faktor nicht (wie früher das Sprechen von „ghosties“); da der Unfall meinen Rücken bestrafe, ist klar, dass das ein ernster Schock für mich sein musste, durch den die alte Angst wieder wachgerufen wurde; damit werden wir dann in der Therapie zu tun haben, einstweilen soll ich die Angst mir klar zugeben, aber trotzdem versuchen, aufzustehen. – Gegen 5 lege ich mich auf den Bauch und Ina macht heiße Kompressen auf den Rücken; dabei höre ich schöne Mozart Sonaten, die mich rühren und trösten. Nachher will ich mich wieder auf den Rücken drehen; während ich schon auf der rechten Seite bin, liegt noch das Ende des Kissens unter mir, auf dem mein Bauch gelegen hat; Ina glaubt, es sei schon lose und zieht es heraus; das gibt einen kleinen Ruck und anscheinend reagiere ich darauf mit einer Bewegung; dabei kommt plötzlich heftiger Schmerz im Kreuz, vielleicht 2 oder 3 Sekunden, ich drehe mich auf den Rücken. Dann weniger Schmerzen, und bald nur noch wenig. Ich nehme Codein und nach einiger Zeit hört der Schmerz auf. 🕮 Aber der Schrecken war arg; der Schmerz war von derselben Art wie 21. beim Stolpern; aber damals länger und heftiger; mir scheint aber, es war heute schlimmer als die kurzen Schmerzen am 21. mehrmals in Doktors Office, und hier beim Schieben von der Tragbahre aufs Bett, und einige Male in den ersten Tagen. Auf meinen Wunsch telefoniert Ina später auch mit Dr. Blazina. (Er sagt, es hat keinen Zweck für ihn, herzukommen; er könnte hier nicht mehr sehen oder sagen. Er ist sicher, dass nichts mit dem Rückgrat oder Disk ist, weil sonst die typischen Schmerzen im Bein sein würden. Es sind noch die damals gezerrten Muskeln und Ligamente; auf meine Frage, ob es vielleicht ein Krampf war, sagt er, das ist gut möglich. Ina fragt, ob mein Canvasgürtel helfen könnte; er sagt, das könnte helfen beim Aufstehen um Twinges zu vermeiden; manche tragen es auch im Bett. Wie Ina schon vermutete, sagt er, man kann nichts voraussehen über die Dauer der ganzen Sache. Manchmal zieht sich so etwas lange hin. – Er will wahrscheinlich Mo wieder anrufen, um zu hören, wie es geht.) – Sehr vorsichtig bewege ich mich weiter, und in die richtige Richtung. Zum Abendessen drehe ich mich selbst auf die linke Seite; es geht gut, ohne Schmerzen.
Vormittags nehme ich den Canvasgürtel für einige Minuten; Ina hat ihn enger gemacht, weil ich jetzt viel dünner bin. Übungen mit den Beinen; auch Rückenübungen, auf dem Bauch liegend. – An Fraenkel Aufsatz. – Spät nachmittags wieder Übungen mit Gürtel. –An Fraenkel Aufsatz, englischen Text angefangen. – Ich kann mich schon wieder leichter auf die Seite drehen oder zurück. Ich bin aber doch etwas bedrückt, weil ich merke, dass es nur langsam und schwierig wieder besser werden will; ich bin ängstlich und zittrig wie gestern. 🕮
V / 1960 Nach 10 kommen auf einmal Nagel und Moody. (Ich sehe Nagel zum ersten Mal seit Princeton; er ist dieses Jahr am Stanford Center. Er hat Fr Nachmittag einen Vortrag auf dem Campus gehalten über „kognitiven Status von Theorien“. Gestern waren er, Edith, und die beiden Jungen, 14 und 11, in Disneyland. Edith ist erschöpft davon und schläft heute. – Über induktive Logik. Er kennt meine Sektion vom Schilpp Band; er sagt, er stimmt ganz zu mit meiner Erwiderung auf Popper. Er erklärt, dass ich jetzt Beschluss machen als grundlegend ansehe, dass aber induktive Logik abtrennbar ist; dass sie mit kleinen, künstlich vereinfachten Situationen anfangen muss; dass das Ziel nicht Annahme einer Hypothese ist, sondern Zielzuschreibung als Wettquotient. Nagel meint, vielleicht sollte \(c(h‚e)\) auch davon abhängen, ob und welche anderen alternativen Hypothesen zur Erklärung von \(e\) betrachtet werden (z.B. die Hypothese von ESP ist weniger wahrscheinlich, wenn jemand eine andere mögliche Erklärung beweist.) Ich frage, ob er skeptisch ist nur über gewisse Züge meiner symbol, oder über Möglichkeit von logischem pr überhaupt; er: an abwechselnden Tagen das eine oder das andere. Über Gründe für Axiome, z.B. Symmetrie. – Über sein neues Buch „Philosophie der Wissenschaft“, das bald erscheinen wird; dies ist der erste Teil von dreien! – Sie wollen im Sommer schon in Vermont sein, Stanford ist viel zu teuer; zum Kongress will er dann herüber fliegen.) 1 ½ essen sie drüben; ich im Bett. (Ina fährt sie zu ihrem Motel und mit ihnen zu Moodys.) – 5h mit Canvasgürtel aufgesessen, mit 🕮 Rückenlehne; es geht viel besser mit dem Gürtel; mehrere Minuten, und zuweilen Arme losgelassen; das ermutigt mich, dass ich doch bald wieder lernen werde zu sitzen und aufzustehen.
Mit Dr. Mott telefoniert, (dass ich Fr den setback hatte, und mit Dr. Blazina telefoniert habe; dass ich Mi nicht kommen kann (das hatte er anstatt heute angesetzt); er will später in der Woche anrufen, und fragen wegen nächsten Mo.) – Wieder aufgesessen; einige Minuten, etwas länger als gestern. – Notizen für 2. Term Paper geschrieben. – Nachher mit Gürtel wieder Übungen gemacht (auch auf der Seite liegend, Beine kreisen). – 5h will ich nochmal aufsitzen mit Gürtel. Wie gewöhnlich lege ich mich auf die linke Seite und richte mich dann auf zum Sitzen. Dabei habe ich einen plötzlichen Schmerz im Rücken, durch den Ruck; zwar nur ganz kurz, aber erschreckend. Als wollte ein Krampf anfangen. Ich lasse mich wieder hinunter sinken und drehe mich vorsichtig zurück auf den Rücken. Vor Schrecken schwitze ich; aber dann kann ich wieder aufatmen und mich beruhigen. Aber für heute habe ich keinen Mut mehr zum Aufsitzen. – Am Fraenkel Aufsatz; erster Teil fertig, in Englisch. – Ich nehme jetzt abends gewöhnlich die 2 üblichen großen Nembutal, und dazu 1 Schlafmittel von den bunten Kapseln, die Dr. Blazina verschrieben hat, und ½ oder 1 Miltown. Dann schlafe ich bald, und auch morgens besser durch (die bunten Kapseln enthalten Verschiedenes, das zu verschiedenen Zeiten wirksam wird).
Übungen gemacht, mit Gürtel; auch Rückenübungen, auf dem Bauch liegend – ebenso abends 7h. – Vormittags 11-1(-2) David hier (er will heute Nachmittag mein Seminar geben, über \(\lambda{}\)-System. – Er sagt, es ist ihm jetzt vollkommen einleuchtend, dass die Wahl einer induktiven Methode apriori zu machen ist.) – Nachmittags 4 ½ (anstatt 3 ½, weil er zur Polizei musste, zahlen, nach langem vergessen hatte, die 1960 License Plate 🕮 am Auto anzubringen) – 6 ½ (-9) Besprechung mit G. (Er hat an Prof. Robinson15vermutlich Abraham Robinson (1918-1974); vgl. Abraham Wilson - Wikipedia in Jerusalem geschrieben, um Rat. Wenn der zustimmt, will er nach Berkeley gehen und Ph.D. bei Tarski machen. Tarski glaubt, es wird 3 Semester brauchen, er selbst meint 2. Er muss die qualifying Examen in Berkeley machen; aber er sagt, die sind leichter als MA in Jerusalem. – Über quantitative Größe; er hat wenig getan; er sieht keinen Weg, das Integral zu vereinfachen.) – Ina ist seit dem Lunch fort. Sie kommt nach 5h nach Hause; aber ich sehe wenig von ihr; sie behält G zum Abendbrot, und dann bleibt er noch lange bei ihr sitzen. – Heute war keine Gelegenheit, aufzusitzen; ich bin bedrückt, dass es gar nicht weiter geht mit mir, und bin beängstigt, wenn ich an das Aufsitzen denke, weil es gestern weh tat. – Abends Brief von Chacha. Der kleine Martin ist von Auto überfahren worden, Schädelbruch und Beinbruch; sind in der Schweiz; so war Chacha Waise, und hatte dazu Fieber.
B. P. (seit Fr, diesmal mit Gürtel; es geht gut.) – 1 „nochmal“. – Am Fraenkel Aufsatz. – (Ina ruft den Physiotherapeuten Connor an; er geht nicht gern aus, will aber morgen anrufen und wenn möglich kommen.) (Dr. Blazina ruft an, weil Connor ihn angerufen hat. Ich spreche auch mit. Er sagt, er ist besorgt darüber, dass ich immer noch nicht auf bin. Ich sage von meiner früheren Analyse; und dass ich hoffe, mit Hilfe des Physiotherapist aufstehen und gehen zu lernen. Er sagt, wenn ich Anfang nächster Woche noch nicht auf bin, lass uns 🕮agree, dass ich dann ins Hospital sollte! Wir sagen aber nicht „ja“ dazu.) – Aufgesessen 9 Min.! Mit Gürtel; ich kann schon leichter die Hände wegnehmen. Dies ermutigt mich; ich glaube, ich bin über die Depression der letzten Tage hinweg. – Abends heiße Kompressen. – Ich nehme 1 Nembutal, 1 Tyonol (?) (von Dr. Blazina; er sagt, es enthält und anderes, hat ungefähr die Stärke von 1 ½ großen Nembutal; es soll in ca 15 Min. wirken); aber um 1h bin ich noch wach, nehme kleines Nembutal.
Vormittags etwas Übungen. Später aufgesessen 15 Min.! (Ich kann nun besser entspannen und leichter meine Hände wegnehmen.) – 3:15-4 Physiotherapist HeinzHines (zum ersten Mal. Ich erzähle vom Umfall, von der früheren Disksache, dass ich jetzt überängstlich bin. Er scheint es zu verstehen, und sagt, er wird nur schrittweise vorwärts gehen, und der Erfolg hängt hauptsächlich von mir selbst ab. Er lässt mich aufsitzen, ohne Gürtel und ohne Rückenlehne; meine Arme zittern bald; er stützt meinen Rücken mit seiner Hand. Aber Ich versuche zu entspannen, aber es ist doch schrecklich anstrengend; schließlich sage ich, ich kann es nicht länger, und sinke um, erschöpft und verschwitzt. Er versucht mich vom Liegen zum Sitzen auf dem Bett aufzuscheuchen, aber das ist zu schwierig. Er lässt mich Übungen mit Beine heben machen. Dann lege ich mich auf den Bauch; ich zeige ihm Rasmussens Rückenübung; er lässt mich dabei die Hände auf den Rücken legen und auch Schultern und Kopf immer etwas mitheben. Dann stütze ich mich auf Arme und Knie; das geht aber nur, als er mein Becken helfen hebt. Dann schaukel ich vor und rückwärts, jedes Mal etwas weiter hinunter; das geht gut. Dann Katzenbuckel. – Er sagt, ein Hausbesuch kostet 7‚50.) Ich bin froh, dass jetzt eine ernste Behandlung beginnt; es ist zwar am Anfang sehr schwierig, – aber ich will das meine dazu tun, und habe jetzt Hoffnung, bald wieder aus der Kraftlosigkeit und damit aus den Ängsten herauszukommen. –🕮 Am Fraenkel Aufsatz. – 6h wiederhole ich nochmal die neuen Übungen, soweit ich kann, aber mit Gürtel. – Abends sehen wir „Klima von Eden“ (nach der Geschichte „Schatten …“ von Mittelholzer16Der Roman Glühende Schatten von Edgar Mittelholzer, Hamburg 1957; die seltsame Millionärsfamilie in British Guiana.) Nachher bin ich etwas deprimiert, mache mir wieder Sorgen und Angst für morgen, die weiteren Übungen usw.; Ina spricht es mit mir durch; dann fühle ich mich besser.
12-1 Heinz Ich telefoniere Dr. Mott, dass ich Montag nicht kommen kann; dann frage ich, ob er erwägen würde, hierher zu kommen. (Ina hatte das schon vorige Woche vorgeschlagen; ich war aber zu scheu, weil ich fürchtete, er würde ablehnen.) Er wird vermutlich Di um 11 kommen. – Ich mache die Übungen von gestern. – 12-1 Heinz hier. Ich berichte, dass ich gestern und heute die Übungen soweit möglich selbst gemacht habe. Dann lässt er dieselben wieder machen; heute kann ich es schon besser und bin mehr entspannt. Aber das Aufsitzen ohne Gürtel ist immer noch arg anstrengend. Ich hebe eine Hand auf und greife nach seinem Arm; aber ich kann nicht die zweite Hand auch auf seinen anderen Arm tun; ich lege mich hin, mit kaltem Schweiß. Ich sage, vielleicht sollte ich hierfür doch am Anfang den Gürtel nehmen; er sagt, da ist die Gefahr, dass man zu abhängig davon wird; ich sage, das will ich gewiss nicht, nur am Anfang, um wieder sitzen, stehen und gehen zu lernen; so will er es dann auch nächstes Mal tun. Auf dem Bauch liegend, mit seiner Hilfe stütze ich meinen Rumpf hoch, auf Armen und Knien; diesmal kann ich schon weiter hinunter schaukeln; dann push up mit den Armen mehrmals. – Morgen kann er diesmal nicht; aber nächste Woche Mo, We, Fr.) Ich bin sehr befriedigt, dass ich mich schon leichter bewegen kann. – Fraenkel Aufsatz. – Ich mache die Übungen wieder allein. –Mia sitzt bei mir, während ich abendesse. (Sie berichtet, dass Frankie nach Berkeley zurückgeht, aber diesen Sommer noch 🕮 mit Freunden nach Mexiko und Zentralamerika gehen will. Wim hat Ulcer und muss strenge Diät einhalten. – Mia und Ina gehen zum Campus Movie.)
Jeffrey kommt an 10:42 am Flugfeld; Ina holt ihn ab, zu uns. ($ 33.-. Er rief gestern Abend an, ob es mir recht wäre. Er will im Mai die 2 Artikel fertig machen; im Sommer dann an neuen Problemen arbeiten. Er sagt, er ist besser geeignet, an seinen eigenen Problemen zu arbeiten als an denen eines Andern. Darum hofft er, seinen eigenen grant zu bekommen. Er möchte auch auf jeden Fall nicht für längere Zeit kommen, weil Edith sich einsam fühlt; und er sagt zu Ina, dass voriges Jahr er mich doch nur in Abständen sah. – Über seine Probleme siehe meine Notizen, auch über unser Gespräch mit G. – Über pr\(_2\); er findet den Begriff im Grunde unklar; pr\(_1\) ist klarer. Ich sage: pr\(_2\) kann als theoretischer Begriff genommen werden; die Korrespondenzregeln verwenden pr\(_1\). – Sie holen Myhill nach Stanford, für Logik, auch für Mathematikstudenten; er sagt, er ist jetzt mehr normal und stabil als früher. Anscheinend vertrug er sich nicht gut mit Tarski. – (Abends gehen Ina und J. zu Mia. Er übernachtet bei uns, im Wohnzimmer.)
11 – 1 ½Gespräch mit J. und G. (Auch über meine neue Ansicht, dass induktive Logik analog zu Physik ist, und wir jeweils die einfachste Funktion nehmen sollen. G. ist dagegen; man soll immer die ganze Klasse der Funktionen betrachten, die alle angenommenen Axiome erfüllen. – Nachmittags Gespräch mit J. (Er hat einen Studenten, der PhD Thesis schreiben will in induktiver Logik; er fragt nach einem nicht zu schwierigen Problem. Ich schlage vor: Relationen, und gebe ihm Hinweise auf Herrera usw. über Anzahl von Graphs usw. – Er denkt, dass es wahrscheinlich ist, dass sie ihn nach 2 weiteren Jahren weiter 🕮weiter behalten werden; Suppes ist nur 1⁄6 im Department. Ich sage, dass ich neben LA auch die Stanford Gegend vielleicht erwäge für Retirement Zeit; beim Kongress im Sommer werde ich mir die Gegend dort auch von diesem Gesichtspunkt aus betrachten.) Er verschiebt den Rückflug von 5 auf 7. So sind wir zusammen bis 6; Ina fährt ihn wieder zum Flugplatz. – Gestern und heute mache ich gewissenhaft meine Übungen. Jedesmal geht es etwas besser; gestern konnte ich schon alleine vom Liegen auf dem Bauch mich hochdrücken auf Knie und Arme.
Vormittags nur Notizen über Gespräche mit J. geschrieben, und meine Übungen gemacht. – 1hHeinz. (Vom Aufsitzen, mit Gürtel, nach vorne geschaukelt; die Stuhllehne erfasst, und schließlich mich darauf aufgestützt zum Stehen. Ich lege die Hände auf seine Schultern und richte mich gerade auf. Dann Hin- und Herschwenken von einem auf das andere Bein; dann abwechselnd die Füße gehoben. Ich bin erfreut, zu sehen, wie gut es geht; aber ohne die Vorübungen in den vergangenen Tagen, zur Lockerung und Stärkung der Bauch- und Rückenmuskeln, würde es nicht möglich sein. – Wieder zieht er mich vom Liegen auf zum Sitzen; diesmal bin ich mehr entspannt, aber es ist doch noch schwierig, weil der starke Druck auf den Rücken mich noch beängstigt.) – 4h B.P. (und dann in Abständen immer kleine Entleerungen, bis 1 ½ nachts! Ina wickelt mich ein wie in Windeln. Wenig geschlafen.)
11 Dr. Mott hier (am Fr habe ich ihn telefonisch gefragt. Eine Woche früher hätte ich ihn dringender gebraucht; aber da scheute ich mich, ihn zu fragen, aus Furcht, er würde es ablehnen. – Ich erzähle ihm genau von meinen Gefühlen bei dem Unfall 🕮 „jetzt ist alles aus“; und vom Orthopäden; und jetzt die gute Wirkung der Übungen mit Heinz. Er sagt, die Wirkung der Entspannung und Stärkung der Muskeln ist sicher gut. Aber er möchte jetzt auf den Ursprung jener Gefühle gehen. Er fragt nach Operationen oder Unfällen oder dergleichen in der Kindheit. Ich sage von Operation von Mandelwucherungen; wie der Ziegenbock mich gestoßen hat; dass Mutter bestimmt und unnachgiebig war in Krankheitsbehandlungen, Wickeln, Einlauf und dergleichen.) – 12-2 David Kaplan hier. (Er berichtet über mein Seminar. Er liest aus den Notes: Dann fragt er oft die Studenten für Begründung der Behauptungen. Heute Nachmittag will er das \(\lambda{}\)-System besprechen; und vielleicht einiges über 2 Familien.) – Nachmittags Benedikt hier. (Er war bei seinem Doktor, zum ersten Mal nach der Operation. Er hat keine Schmerzen mehr; kann herumgehen, ist soeben vom Doktor hierher gefahren.) Später kommt Raya kurz. –Rose Rand telefoniert aus Berkeley (vom International House; sie will dort noch ca 6 Tage bleiben, dann für 2 Tage nach LA kommen; fragt, ob ich Zeit für sie habe. Ich sage: ja; ich habe zwar Rückengeschichte, bin 3 Wochen im Bett, aber etwas besser; sie soll anrufen, wenn sie in LA ist. Ich sage, ich hoffe, sie kommt nicht nur meinetwegen her; sie sagt, ich sei der Hauptpunkt; aber sie will auch jemand andern besuchen.
2:30 Heinz hier (ich übe erst Aufstehen und wieder Niedersetzen, vorgebeugt, mit meinen Händen auf seinen. Dann gegangen; bei jedem Schritt drücke ich weniger auf seine Hände; dann lässt er mich ganz los und geht hinter mir. Ich bin erstaunt und froh, wie leicht es geht; das kommt, weil er mich die ganzen Tage hat Übungen machen lassen, mich hierauf vorbereitete. Nach Ausruhen, nochmal; auch Stehen und Knie hoch heben; dann Niedersetzen auf den Stuhl, der niedriger ist als das Bett. Während ich lockert er meinen Kopf nach allen Richtungen. Er sagt nachher: nun🕮 über; es freut ihn, an einem Fall zu arbeiten, wie schneller Fortschritt kommt und 100 % Erholen; er hat auch Fälle mit fällen, die nur teilweise wieder ihre Bewegungsfähigkeit wieder gewinnen.) – An Aufsatz für Fraenkel. – 8-9 abends Kalish hier. (Wir sprechen munterer mit einander. Er sagt nachher zu Ina, ich habe ihn mehr aufgeheitert als er mich.
Ich stehe leicht auf und gehe einige Schritte. Aufstehen und sitzen geübt, auch auf Stuhl. – Nachmittags Fraenkel Aufsatz fertig. – Abends überlegt, Rand abzusagen, durch Nachttelegramm; aber wir können nicht zum Entschluss kommen über Formulierung. – Nachmittags Übungen gingen noch besser als vormittags; ich gehe auf einmal zu meinem Zimmer, sitze dort, und wieder zurück. Aufstehen und hinsetzen, auch auf Stuhl, tue ich jetzt, aber noch mit Händen auf die Oberschenkel gestützt.
Vormittags gehe ich wieder zu meinem Zimmer, und auch ins Wohnzimmer. – 12.30 Heinz. (Ich gehe im Wohnzimmer herum; sitze auf Armstuhl. Dann legt er je ein Buch unter meine Fersen, ich fasse seine Hände, stehe auf, gleich wieder hinunter, gleich wieder auf, und so fort. – Später sitze ich auf dem Bett, Arme nach hinten gestützt, Beine horizontal, die Füße auf einem Stuhl; dann rucke ich nach vorne, immer ein wenig mehr, bis es stark im Rücken und in den Knien zieht. Er sagt, diese Übung soll ich immer machen; sie ist besonders wichtig, um die im Laufe der Jahre kontrahierten Rückenmuskeln wieder länger und elastischer zu machen; er sagt, das ist der beste Schutz gegen Rückenanfälle.) – Nachmittags Fraenkel Aufsatz fertig geschrieben! – Gordons Überarbeitung meines J.S. Vortrags revidiert (bis p. 8). – Um 6h stehe ich auf und gehe in die Küche; Ina erschrickt, als ich plötzlich erscheine, sie freut sich, wie ich einige Zeit am Tisch sitzen kann. – Abends Mia (mit Ina zum Campus Movie).
Während Ina noch fort ist, stehe ich auf, 🕮 mache Fenster im Study zu, lasse den Hund in den Garten. – Jeffreys Notes von seinem Kurs „Prob. und Induction“ gelesen. –
Im Badezimmer gehockt (zum ersten Mal) und Hände gewaschen. – Zum Mittagessen aufgestanden und am Esstisch gesessen (zum ersten Mal), auf gewöhnlichem Stuhl mit Rückenkissen. (Beim Aufstehen habe ich jetzt immer den Canvasgürtel an.) – Poppers Vortrag gelesen. – Zum Abendessen wieder aufgestanden. (Es geht leicht. Ich fange an, mich vor- und zurückzulehnen zum Essen.)
Popper fertig gelesen. – Jeffreys course notes gelesen. – Zu Mahlzeiten aufgestanden (mit Gürtel; zwischendurch manchmal kurz auf ohne Gürtel). – Abends die Ditto Masters für Fraenkel paper revidiert, die Ina heute getippt hat.
11:15 Heinz. (Im Wohnzimmer im Stehen vorwärts beugen; ich kann es aber nur mit einigen Fingern auf der Stuhllehne. Ebenso stehend, Arme horizontal, Hände vor der Brust zusammen, nach rechts und links gedreht; es geht erstaunlich gut, weil ich twisting Übungen im Bett liegend gemacht habe. – Mit Händen hinten auf die Hüften gelegt, rückwärts beugen; ich wage es nur wenig.) – 5 ½ – 6¾Montague hier (ich im Bett, er hat Fragen für spezielles Examen in Mengenlehre für Annese aufgestellt. Wir besprechen es und machen einige Modifikationen. – Dann meine Liste für Topics für Philosophie der Wissenschaft; als Beispiele, wenn ein Kandidat sein 5. Examen in diesem Gebiet machen will. Wir machen Umformulierungen und Hinzufügungen; er will es dann noch mit Kalish besprechen, und dann am Donnerstag dem Department vorlegen. – Er bleibt nicht zum Essen, weil seine Eltern bei ihm sind.)
Vormittags Seminar vorbereitet. 3-5 Seminar hier (im Patio, ich halte es zum ersten Mal wieder selbst, nachdem David für mich 3 Sitzungen gehalten hat.) – In der Pause lege ich 🕮 mich einige Minuten aufs Bett, und nehme Augentropfen. – Zum ersten Mal so lange gesessen. Ich bin nicht zu müde nachher.
9hHeinz (Ina ist nicht hier. – Ich mache einiges zum ersten Mal: im Stehen Arme nach oben gestreckt, rechte Hand fasst den linken wrist; dann seitlich nach rechts gebeugt, nur sehr wenig; dann ebenso links. Ein Knie auf den Boden, dann das zweite und dann Hände, und ganz nach hinten gereckt, bis auf die Füße hinunter. Dann Katzenbuckel. Dann aufgerichtet, mit beiden Knien auf dem Boden. Dann ein Fuß auf dem Boden, und zuletzt, mit Hilfe seiner Hände in meinen Händen, ganz aufgerichtet. Er sagt: Das ging sehr gut, als erstes Mal; ich sei der beste von seinen Rückenleuten.) – 2hzu Dr.Mott, Ina fährt mich; ich gehe zum ersten Mal den Fahrweg hinunter. (Ich erzähle, dass ich eine Woche, bevor ich ihn fragte, ob er herkommen würde, ihn schon hatte fragen wollen, aber mich scheute, abgelehnt zu werden. Er sagt: Ich habe immer die Initiative anderen überlassen, auch mit Frauen und mit Sex. Ich sage, ich habe ihm damals in Gedanken Vorwürfe gemacht, dass er nicht spontan mir angeboten hat zu kommen. – Irgendwie kommen wir auf die Mutter. Ich sage, Ina hat mich vor kurzem wieder erinnert an die Geschichte mit der Kopfnuss, wo die Mutter temper zeigte. Ich hätte sonst immer das Bild gemacht, als wäre sie immer gleichmütig gewesen. Er: Und ich habe dann auch nie jemandem eine Kopfnuss gegeben? Ich: nein; aber doch: Ich habe Ina ins Gesicht geschlagen; ich erzähle die ganze Geschichte, wie sie spät nachts von Christoph nach Hause kam, nach 1h, und meine Vorwürfe so leicht nahm, dass ich wütend wurde und sie schlug. Er: Das ist ja die hoffnungsvollste Sache, die ich seit langem getan habe! Ich: Dies war einige Wochen bevor ich zu ihm kam. Er: Das ist endlich die Erklärung warum ich im Dezember Rücken trouble hatte: ich war so erschreckt 🕮 darüber, was ich getan hatte und was ich noch tun könnte, dass ich mich dann schwach, alt und crumbly machen musste! Er meint, die Konferenz in SB und mein Vortrag hatten wenig damit zu tun. Er sagt, Ina muss sich darüber gefreut haben, dass ich endlich „menschlich“ bin; ich bestätige es. Zum Abschied sage ich: ich danke; ich glaube, heute habe ich wirklich etwas gelernt.) –Mia kurz hier. (Sie schenkt mir Bateman, Band II). Miss Rand telefoniert vom Bahnhof (ich nenne ihr das Hotel, Claremont, sie soll gegen 1h morgen anrufen; wahrscheinlich kann ich sie morgen Nachmittag sehen.)
10:45-12:45 Reading Gruppe, im Patio. (Champawat gibt Bericht über Hempel-Oppenheim, Explan. Allerhand gute Diskussion. Aber es nimmt die ganze Zeit. Darum schlage ich vor, dass wir nochmal eine Sitzung haben, nach Ende aller Klassen, wahrscheinlich Di, 31., 3h.) Wir warten auf Miss Roses Anrufen, (auch während meines Naps; wir können sie nicht erreichen, sie ist nicht im Hotel. Endlich kurz vor 4 ruft sie an. Ich sage, Ina kann sie gleich abholen. Aber sie sagt, sie ist erschöpft; sie war 4 Stunden unterwegs zum Bahnhof, ihren Koffer holen, sie müsse sich erst ausruhen. – Ich sage, dann wollen wir es auf morgen Nachmittag 3h verlegen. – Ich rufe G. an, verschiebe unsere Sitzung auf Sa morgen, gebe die Idee auf, zur Party zu gehen. Ich rufe Gordon an, damit die beiden dann auch kommen.) Mit alldem ist der halbe Nachmittag herum. Ich mache meine Übungen. Dann sitze ich eine Stunde am Schreibtisch, Sachen zu ordnen.
11:15 Heinz. (Er sagt, heute will er mich einige Übungen ohne Gürtel machen lassen. Zuerst scheint es mir schwierig, aber dann geht es doch gut, so macht 🕮 er schließlich auch ganz schwierige Sachen mit mir, bis zum Ende. Wie neulich: Im Stehen die Schultern nach rechts und links twisten; Arme hoch und dann den Körper seitlich rechts und links beugen; die Fersen auf Büchern auf dem Boden, seine Hände haltend, auf und nieder, als wollte ich mich hinsetzen. Schließlich auf dem Boden liegend, Katzenbuckel, und wieder aufstehen. Auf dem Rücken liegend, er zieht an meinen Armen und ich richte den Oberkörper auf, für Bauchmuskeln. Zwischendurch oft hingesetzt und ausgeruht; einmal auch dafür zum Bett zurückgegangen. Zum Schluss bin ich ganz erledigt, aber froh, zu sehen, dass es doch ging, wenn auch immer noch mit zu viel tension, und schrecklichem Schwitzen, obwohl ich immer versuchte zu entspannen.) Mittags liegen geblieben. – 3 ½ – 5 ½Rose Rand hier. (Ich beschließe, ohne Gürtel zu sitzen; es geht auch erstaunlich gut; aber nachher bin ich doch müde. – Sie berichtet von den vergangenen Jahren. Sie hat in Chic im Mathematik Department fle Kurse gegeben. Dann für Notre Dame Übersetzungen polnischer Sachen gemacht – zuerst in Chic. wohnend, später in N. D. Sie hat praktisch alles von Lesniewski übersetzt, jetzt Lukasiewicz und einige frühere Aufsätze von Chwistek. Das Ganze wird wahrscheinlich veröffentlicht von North Holland, in 2 Bänden. Um es zu finanzieren, hat sie auch russische Aufsätze über Chemie übersetzt. Jetzt wohnt sie in Cambridge, hat Grant $ 8000 von NSF für diese Übersetzungen, unterstützt von A. P. A. Sie hat auch zuweilen Logik unterrichtet, und über Wittgenstein. 🕮 Sie sagt auf Frage, sie ist jetzt an prob. interessiert und hätte gern mein Buch; ich verspreche, es zu schicken, und dazu: Logic, M & N, 2. ed., und meine eigene Sektion über „Replies“). – 6 ½ – 7 zum Abendessen auf (wieder ohne Gürtel. Mia ist da, ich wollte wegen Rand den Kuss vermeiden, aber sie steht eigens auf und wünscht es. – Mia und Ina zum Campus Movie. Sie bringen Rand zur Universitäts-Library.)
10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. (Diesmal nehme ich Gürtel, weil es so lang ist. Vorher ohne Gürtel mehrmals im Badezimmer. – Ich gebe G seine Notizen über „Lösung für Distanzen“ zurück, sage, ich habe nur 2 Seiten gelesen; die Formulierung war nicht korrekt und kostete mich viel Zeit, zu verstehen, was er meint. – Mit allen dreien: meine neue Idee, dass \(m\) nicht eine Funktion von \(\mathfrak{G}^2\) sein sollte, sondern die kleineren Distanzen stärkeren Einfluss haben sollen. Über meine beiden Entropie mss; G. will sie lesen. Ich: Heute würde ich für induktive Logik eine Methode vorziehen, auf Entropie basiert, aber nicht mit einer Zelle für jedes Individuum, sondern vielmehr das Individuum dargestellt durch eine Verzerrung seines Phasepunktes, analog zu einer Potentialfunktion; die Gesamtdichte im Phasenraum ist dann an jeder Stelle die Summe der Dichte erzeugt durch die einzel besetzten Punkte.) Einige Minuten auf dem Bett ausgeruht. 1-2 Mittagessen mit allen dreien (ich mit Gürtel). (Der Gürtel macht es doch leichter, wenn auch vermutlich hauptsächlich psychologisch, weil ich dann weniger tense bin. So konnte ich gut 3 ½ Stunden sitzen!) – Notizen geschrieben über heutige Besprechung.
– Eben bekommen Band III von Bateman17Erdélyi, Arthur ; Magnus, (Hans Heinrich) Wilhelm ; Oberhettinger, Fritz ; Tricomi, Francesco Giacomo ; Bertin, David; Fulks, Watson B.; Harvey, AR; Thomsen, Jr., Donald L.; Weber, Maria A.; Whitney, EL; Stampfel, Rosemarie (1955). Erdélyi, Arthur (Hrsg.). Höhere transzendentale Funktionen - Band III - Teilweise basierend auf Notizen von Harry Bateman (PDF) . Bateman Manuskript Projekt . III (1. Aufl.). New York / Toronto / London: McGraw-Hill Book Company, Inc. LCCN 53-5555 . Arthur Erdélyi - https://de.qaz.wiki/wiki/Arthur_Erd%C3 %A9lyi, transzendentale Funktionen, gelesen, über Besselfunktion. – Ich wollte auch noch am Schreibtisch sitzen, aber nach meinen Übungen, ohne Gürtel, war ich schon zu müde. – Zum Abendessen ohne Gürtel. 🕮
So 22 lang geschlafen.– (Sa nachmittags war die große department party; ich hatte geplant, vielleicht hinzugehen; aber durch Rose Rands Verschiebung von Do auf Fr verschob ich G auf Sa morgen, und dann wurde es zu viel; Ina war von vornherein abgeneigt zu gehen.)
Lang geschlafen. – Verschiedenes gelesen.
Vormittags telefoniert Rand nochmal (sie hatte vorgehabt, gestern abzufahren, fährt aber erst heute. Ich Sie sagt, sie hat alles fertig gepackt. Ich sage, dass Ina nicht zu Hause ist, sage aber nichts von einer Möglichkeit, dass Ina sie zum Bahnhof fahren würde. Wir haben beschlossen, dass das nicht nötig ist, weil sie Reisegeld von NSF hat, sie sprach sogar von einem Plan, nach Europa zu reisen.) – 11:15 Heinz. (Sein Niederdrücken meines Knies auf die Brust ist immer noch sehr schmerzhaft; er versichert aber, dass nichts passieren kann. Im Wohnzimmer das Niederknien auf den Boden und wieder Aufstehen geht schon besser. Er betont besonders die Wichtigkeit des Vorneüberbeugens im Stehen, wobei ich mich aber immer noch mit den Händen auf die Stuhllehne stütze; ich soll es so tief tun, wie ich kann, es muss im Kreuz weh tun, um die Muskeln wieder auszudehnen.) – Nachmittags zum Haarschneider. (Zum ersten Mal selbst Auto gefahren). Nachher ist Haim hier kurz. (Er hat schon angefangen, für RAND zu arbeiten! Er sagt, er kann für sie beliebig wenige Stunden arbeiten. Er nimmt meine Entropie mse mit, die er am Sa vergessen hatte. Er sagt aber, das Problem ist zu groß, als dass er Arbeit daran anfangen möchte. Er wollte lieber darauf konzentrieren, die bisherigen Sachen aufzuschreiben und, wenn ich wünsche, ausführlicher darzustellen. 🕮 Ich sage, er soll die Ableitung des Relevanzaxioms ausführlich erklären, und die D.F. Funktion für 2 Familien aufschreiben.) – Notizen über Rechtfertigung der Induktion geschrieben für Seminar morgen.
3-5 letztes Seminar. Zum ersten Mal wieder zum Campus gefahren, allein. (Mit Gürtel: es geht sehr gut. Ich bin nicht besonders müde nachher. Im Seminar zuweilen aufgestanden und etwas an die Tafel geschrieben. – Ich erkläre: die Art der Gründe für Axiome, aufgrund des ms von April 1957.)
10 – 11 ½Don Kelly, mündliches Schlussexamen. (Er trägt ausführlich vor über die These, dazu werden Bemerkungen gemacht und Fragen gestellt; aber nicht eigentlich examiniert. Er spricht gut, auch über Möglichkeiten für weitere .) (David bringt mich hin, Inal holt mich ab.) – 2 zu Dr. Mott, selbst gefahren (mit Gürtel). (Ich erzähle Traum vom So, Gummischlauch; Kennedy, Mrs. Revelt. – Ich erzähle von mir Heinz und den Übungen. – Ich habe im Tagebuch gefunden: die Nacht, wo Ina so spät heim kam und ich sie schlug war 9. Nov., also 5 Wochen vor den Rückenschwierigkeiten 15. Dez. Er fragt: Was war in diesen 5 Wochen. Ich sage: 2 mal intercourse, nahe nacheinander. Allerhand Betrieb, Bücher, Diskussionen usw. Jedenfalls war ich aktiv und merkte nichts von Rückenschwierigkeiten.) Ich bringe Ina weiße Nelken. – Nachmittags geschrieben und gekramt, im Bett und am Schreibtisch. – Abends gebadet (seit 20.4.!) – Abends und nachts gewaltiger Schnupfen; daher schlecht geschlafen.
3 zu Dr. Piper (ich habe vor einigen Wochen siehe Notizen. 🕮 Ich zeige ihm die gerötete Stelle. Er verschreibt neue Creme, dreimal täglich; und Babypuder.) 3 ½zu Dr. Blazina (siehe Notizen. Zum ersten Mal seit dem Unfall. Er ist erfreut, dass ich so beweglich bin. Er fragt, ob ich mich vorwärts beugen kann; ich zeige es; auch seitwärts; ich sage, dass ich gute Hilfe vom Physiotherapisten bekommen habe. Er sagt: sehr bemerkenswert. Ina kommt, er zeigt uns im X-ray: 2 Disks sind weißlich. Kalzifiziert; „Das ist der Weg der Natur, um die geschwächten Disks zu heilen.“ Ich beschreibe die verschiedenen Arten von Übungen und frage, ob kein risk dabei. Er sagt: Ich kann es ruhig tun, soweit der Rücken oder Gelenke sich beugen.) – (Ich bin erleichtert durch Dr. Blazinas Versicherung, und kann abends meine Übungen mit weniger Besorgnis machen.)
11-1 Gespräch mit Bohnert; Essen bis 2. (Er gute Ideen für seine Diss: (1) Ramsey Satz wird benutzt zur Erklärung von epistemologischen Fragen. Eine rein-theoretische intersubjektive Sprache; daneben jedes Subjekt seine eigene Beobachtungssprache. Ferner (2) ein Robot bewegt sich auf 2-dimensionalem Raum in Zeit, verwendet theoretische Sprache über Raum-Zeit und Farben; findet Dinge, die sich bewegen, darunter auch Personen, die selbst beobachten und berichten. – Ich sage: Das wird wohl zu viel! Eventuell (2) weglassen; es ist Stoff für eine zweite Abhandlung.) (Er erzählt, dass er seinen job verloren hat; auch einige andere, weil seine company nicht genug Aufträge gefunden hat. Er will aber zunächst weiter an der thesis arbeiten, und erst später nach job suchen. Er spricht auch von college job; aber ich rate ab, weil Unterricht nicht genug Zeit lässt für Diss.) 🕮 Nachmittags Brief an Chacha geschrieben (über meinen Unfall und Kräftigung durch Übungen.)
10 Heinz. (Seit Mo, weil ich inzwischen so viel zu tun hatte. Ich berichte ihm, dass Dr. Blazina erfreut war über den Erfolg seiner Arbeit mit mir.) – 3 – 5 ½G. (Er hat meine mse über Entropie gelesen. Ich sage: Damals habe ich die Forderung von Fitting außer acht gelassen. Er sagt: Das ist gerade sein Haupteinwand.)
Als ich zum Mittagessen komme, gibt Ina mir einen guten Kuss, und ich ihr. Nach dem Essen nehme ich sie mit hinüber. (Zusammen, gut; seit 10.2.!) – In den Garten gegangen. Am Schreibtisch gesessen.
Heinz 11:15. – Nachmittags angezogen (zum ersten Mal ), kurz in den Garten. Dann am Schreibtisch bis 6; Gardners ms, Kap. VI angefangen. – 7-8 Bohnert hier zum Essen (er wünscht Hilfe, er hat Brief auf Deutsch geschrieben, an ein Archiv in Deutschland, für Nachforschungen über seine Vorfahren.)
3-5 reading Gruppe hier. (Nur David, Leiter und Champavat; über ; und Hempels „pr“, auch über „natürliche Eigenschaften“ für induktive Logik.)
VI / 1960 9 Heinz. – 2 zu Dr. Mott. (Zum ersten Mal ohne Gürtel ausgefahren; zu Hause habe ich schon lange keinen Gürtel mehr getragen. – Ich erzähle von Dr. Blazina; er war nicht so introvertiert; lobte meinen Fortschritt, erklärte X-ray; gab mir die Zusicherung, dass 🕮dass ich alle die verschiedenen Übungen von Heinz ohne Gefahr machen kann. Ich Er war erfreut, dass ich beweglicher bin. – Dr. Mott fragt, ob ich auch das Gefühl habe? Ich: ja; Sonntag zusammen (das hatte er anscheinend erwartet! Er fragt: beweglicher auch darin, dass ich nicht mehr so an Regeln oder Aufschreiben gebunden bin? Ich frage: Was schadet das Aufschreiben? Er: Vielleicht hat mein Aufschreiben von dem Erlebnis im November, slapping von Ina, mir das Gefühl gegeben, dass das nun erledigt ist, und daher kam es nie auf im Gespräch mit ihm. – Beim Weggehen zeige ich ihm, wie ich mich vornüber beugen kann.) – Nachmittags angezogen am Schreibtisch. – Gelesen: Burks über pr (Essay für Lewis-Schilpp Band; interessant).
10:30 Zahnarzt (Zähne gereinigt). – Nachmittags Łos gelesen. – Etwas über pr geschrieben (für quantitative Sprache). – Abends gebadet.
11:15 Heinz. – 3 zu Dr. Piper. (Es ist immer noch etwas gerötet. Er sagt: Ich soll ungefähr doppelt so viel Salbe nehmen als früher. Und Puder so viel, dass nach dem Reiben eine weiße Schicht bleibt. – Nachher telefoniere ich: die Salbe 3 x oder 4 x? Er sagt: 4 x.) – Abends Mia hier. (Wir sehen zusammenTV SacVanz.)
K kommt in der Früh vorbei und bringt . – 10 ½ – 1 Besprechung mit G., Montague und Łos. 🕮Ło\'s hat gestern 4h Vortrag im Logischen Kolloquium gegeben, wo ich nicht konnte. Ich habe soeben seinen neuen Aufsatz „Felder von Vorgängen …prob.“18erschienen in polnischer Sprache in Studia Logica IX (1960) in Stud. Log. gelesen. Er hat es noch nicht im Druck gesehen. Ich frage über Ultrafilter und Realisation, und welchen Vorteil sie haben gegenüber meinen Modellen. ErbOriginal Ich. spricht etwas besser Englisch als im November, aber mit schrecklicher Aussprache; und er geht nicht ein auf meine eigentliche Frage. Er sagt, er wolle in dem Aufsatz nicht von Vorteilen sprechen, sondern gewisse mathematische Ergebnisse zeigen. G. redet auch viel und eifrig. Montague kommt manchmal kaum zum Wort. Er hilft, die gegenseitigen Missverständnisse aufzuklären.) – 1 – 2 ½ alle zum Lunch hier. (Ł. sagt, dass Suszko in die kommunistische Partei eingetreten ist, vielleicht aus Opportunismus. Ich zeige die russische Karikatur, wo ein Wissenschaftler mit Ketten gebunden ist an Bücher von Mach, Kant, bis Carnap.) – Nachmittags Annese 5. exam über Mengentheorie gelesen; (Montague sagte, er könne nicht sehen, wie wir dies spezielle exam durchgehen lassen könnten. Es enthält wirklich allerhand Fehler.)
Ganzen Tag exam Annese gelesen (nicht nur sein Spezialfach Mengenlehre ist unbefriedigend, sondern auch Logik! Ich telefoniere darüber mit Montague.)
Term Papers gelesen. – 11hHeinz. –Term Papers gelesen.
Vormittags David hier (er bringt seinen thesis Plan. Wir lesen ihn zusammen, und ich mache Bemerkungen.) – In Eile Lunch. Dann gefahren zum department meeting 1 – 3 ½. (Anneses 4 exams angenommen; aber das 5. in Mengenlehre soll er wiederholen.) – (Seit 26.5. zu Dr. Blazina habe ich keinen Gürtel mehr getragen.) 🕮
9hHeinz hier (er fährt dann 2 Wochen Hochzeitsreise nach Hawaii; er kommt wieder zu mir am 27.6.) – 2 zu Dr. Mott. (Mit dem physiotherapist habe ich in einem Monat guten und messbaren Fortschritt gemacht. Ina sagt: Warum hat kein Analytiker mir sowas empfohlen? Und warum kann man nicht in der Analyse auch so greifbaren Fortschritt machen? Ich habe zuerst Inas Kritik abgelehnt; aber im Grunde habe ich auch diese Gefühle. Er: Mit In gewissem Maße mit Recht; aber Vorschläge von ihm fallen nicht immer auf guten Boden; z.B. sein Vorschlag, dass ich mal Ferien machen solle. Ich: Das habe ich nicht abgelehnt; vielleicht gehen wir mal ein paar Tage fort. – Über Anneses Examen; es fällt mir immer schwer, jemanden zu verurteilen.) – Nachmittags an pr.
Ganzen Tag an pr (quantitative Funktion). – Abends gebadet.
11 zu Dr. Piper (Rötungen an den Beinen. Er verschreibt einen neuen Spray, ähnlich dem am Anfang, und die damaligen Tabletten.) 11:30 zu Dr. Blazina. (Er sagt wieder „bemerkenswert“, als er sieht, wie gut es mir geht, und wie ich mich beugen kann. Er rät zur Vorsicht bei Vornüberbeugen, plötzlich oder schief; Übungen sind o.k., wenn Bewegungen kontrolliert sind und nicht mit Gewalt, und wenn keine Schmerzen im Rücken auftreten. Er sagt erst, ich soll in 3 Wochen wiederkommen; aber dann, auf meine Frage, ich soll dann anrufen und ihm berichten.) – Nachmittags pr, für Besprechung morgen. – Abends Mia hier.
10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. (Über meinen neuen Versuch für quantitative Sprache.) – Nachmittags über pr (Über meinen neuen Versuch für quantitative Sprache.). 🕮
Allerhand geschrieben und gelesen; auch Loglan.
Allerhand geschrieben und gelesen; auch Loglan.
13 pp Transkription für Gardner revidiert.
12 zu Dr. Piper (schon nach 4 Tagen, weil es schlechter ist. Er verschreibt neue Tabletten (4 täglich, jede 3 DC!), und paint; ferner soll ich die Creme vom 26.5. wieder nehmen; und Puder.) – 3 ½ – 5 Benedikt Sobler hier (es geht im gut. Nach der Operation hat er das Korsett nur einen Tag getragen, dann verursachte es ihm Muskelkrampf, worauf er 1 Woche im Bett lag. Seitdem trägt er es nicht mehr. Er arbeitet im Garten, macht auch Übungen, aber nur im Liegen.) – Transkript revidiert. –
2 zu Dr. Mott (zum ersten Mal ausführlich über Mexiko, April 1959. Chacha ist der träumerische Typ. Das Alt-Vertraute zog mich an; und auch die „Mutter“; dazu nickt er verständnisvoll. Er fragt: Konnte ich so lange ohne Philosophie aushalten? Ich: Ja, zum ersten Mal richtige Ferien; es war hart für Ina, dass das nicht mit ihr war. Er: Hier ist also ein Zusammenhang mit dem anderen Ereignis, das ich ihm so lange verschwieg: wo ich Ina slapped in ihr Gesicht; er impliziert, dass ich das sozusagen auch im April tat. Ich bin zornig über diese nasty Bemerkung; aber ich kann nicht mehr sagen, weil in dem Moment die Stunde zu Ende ist.) – Transkript revidiert.
11 – 2 ½Bohnert hier. (Über Brown’s Loglan. Er schlägt vor, dass er für uns beide einen Brief darüber aufsetzt an Sc. Am. Ich: Dann wollen wir eine Kopie an B. schicken und ihn um weitere Information fragen, syntaktische Regeln usw. – Über seine thesis. Er möchte einen Begriff „sense“ für theoretische Ausdrücke explizieren, mit Hilfe des Ramsey Satzes. Ich sage: Die (teilweise) Implikation der theoretischen Ausdrücke setzt aber voraus, dass der Ramsey Satz wahr ist.) – Transkript revidiert. – Abends gebadet. 🕮
(Mit Dr. Piper telefoniert. Ich berichte, dass es besser aussieht. Er sagt: ebenso fortfahren.) – 11 ½Zahnarzt (3 kleine Porzellanfüllungen, vorne Mitte unten.) – Nachmittags etwas von G. gelesen. –G. kommt kurz her (kurz gsprochen). – Abends TV: Film von den Studenten riots in Tokyo19https://en.wikipedia.org/wiki/Anpo_Protests (wir sind froh, dass Kishi20https://en.wikipedia.org/wiki/Nobusuke_Kishi Eisenhower ausgeladen hat).
Transkript für Gardner. –
10:30-2¼G hier (über quantitative Größe. Über Kemenys ms über Wettquotienten. Über Entropie.) – Über pr.
Über pr.
Morgens gebadet. – 11 zu Dr. Piper. (scheint gut fortfahren; aber rät, Tabletten statt der stärkeren weißen; 3 x täglich ½.). 12 – 4 ½Paul Ruthling hier. (Er hat Scheidung angesucht, aufgrund von „Grausamkeit“. Er beklagt sich, dass Maria sich das Recht behalten hat, jedes Jahr im August im neuen Haus in Tesuque zu sein; dann könne er dort überhaupt nicht leben und arbeiten, weil sie alle seine Sachen durcheinander bringt. – Wir bieten ihm an, $ 200 zu leihen; er will es aber jetzt nicht, vielleicht später, nach der Scheidung.) –
Vormittags Bohnert hier (seinen Entwurf für Brief über Loglan besprochen). – 2 zu Dr. Mott. (Seine Bemerkung am Ende letztes Mal. Unterschied zwischen meiner und Inas Beziehung zu Personen; meine Tendenz zur preservation der Beziehung. Über Inas Beziehungen, zu Männern und Frauen. Über meine Beziehungen zu Freunden: Flitner, Waismann und Feigl.) –🕮
Endlich wieder an pr-Artikel (seit Monaten; heute die geschriebenen §§ 6 und 7 zum Tippen fertig gemacht.)
Weiter pr-Artikel revidiert, ganzen Tag; im Patio gesessen.
10 ½ – 2 ½G. hier.–pr ms revidiert. – Abends etwas deprimiert;
(Beim Turnen, beim Kopf drehen, plötzlich Schock am Hinterkopf an der alten Stelle; beim Nachfühlen mit der Hand kommt mir vor, das Rückgrat hinten am Hals hat einen Knubbel. Ina beruhigt mich, dass beides nichts bedeutet; sie hat auch oft plötzlich einen Schmerz beim Kopfdrehen; und ihr Rückgrat ist auch etwas gekrümmt.)
Weiter pr-ms revidiert (§ 8).
11 ½Heinz (zum ersten Mal seit 8.6. Er war inzwischen auf der Hochzeitsreise in Hawaii. Er freut sich, dass ich gute Fortschritte gemacht habe. Ich berichte vom Gespräch mit Dr. Blazina. Heinz sagt: Beim Vorwärtsbeugen überhaupt keine Gefahr, da soll ich ruhig so weit gehen wie ich kann, das ist sogar wichtig; wenn überhaupt Bedenken, dann eher beim Rückwärtsbeugen. – Zu dem Schmerz am Hinterkopf sagt er, wie schon früher mal, dass das die Ansatzstelle eines Muskels ist, der anscheinend plötzlich angezogen wird. Er macht mit meinem Kopf die üblichen Bewegungen wie früher, mit seinen Händen, aber sachte und vorsichtig, aber doch manche sehr kräftig; es passiert nichts dabei. – Er zeigt mir neue Übungen: Ich liege auf dem Boden, er hält meine Füße fest, ich schwinge, mit den Armen erhoben, meinen Oberkörper auf, zum ersten Mal! Dann auf dem Rücken liegend, die Hände am unteren Rand der Couch, weit auseinander, dann Hüfte gedreht und Bein weit hinüber; dann ebenso, aber mit Knien angezogen, die Füße in der Luft hängend. – Ich bin sehr müde hinterher, aber froh zu sehen, wie viel ich tun kann.) –Gardner ms🕮 Nachmittags Transkript für Gardner, Kapitel VI fertig gemacht.
Morgens gebadet. – 11 zu Dr. Piper (schon ziemlich gut. Tabletten zu Ende nehmen, dann nicht weiter. Im Übrigen fortfahren. In einer Woche wiederkommen.) – Haarschneider (der an S.V. ist geschlossen; darum Barrington hinauf). Blumen für Ina gekauft. –
10 ½ – 12 David Kaplan hier. (Nächste Woche sein mündliches exam. Psychologieprofessor Anderson hat ihm gesagt, er hathält? nicht viel von Philosophie der Wissenschaft; da sind so viele Kontroversen über Messungen in Psychologie. Ich: Das ist oft das Problem der Adäquatheit einer Explikation. Er will für seine thesis Reduktionismus als Haupttopic nehmen. Er fragt gewisse Punkte in meinen „Remarks über Physikalism“ von 1954; ich erinnere es aber nicht genug.) – 2h zu Dr. Mott (mein Traum am Sa über Albrecht. Er: Beziehung von 2 Männern zu derselben Frau hat oft eine Homokomponente. Über Are, Else, Siri.) – 6 Bohnert hier, ½ Stunde. (Über seinen zweiten Briefentwurf über Loglan für Sc. Am. Ich sage, einige seiner Kritiken treffen nicht zu, wenn wir Browns Formulierungen wohlwollend interpretieren. Ferner meine ich Siehe Notizen. Vielleicht bleibt nicht viel übrig; dann schreiben wir nur an Brown. – Er ist jetzt fleißig an thesis; fragt Fragen über meine Quasi-Intensionen. Er will zunächst dabei bleiben; erst später wieder an den Brief über Loglan zurückgehen.) – Nachts kann ich nicht einschlafen, bis ½4 (Relax und später noch ½ Nembutal genommen; ich bin nicht sicher, ob ich am Anfang wirklich die 2 Nembutal genommen habe.) 🕮
Gelesen. –Nachmittags Ina Fuß verknaxt (sie sind auf der Leiter auf der untersten Stufe, oben im Garten beim Pfirsichbaum; es war die alte, wacklige Leiter. Ich hatte sie schon oft dringend gewarnt, sie nicht mehr zu benutzen. Die Leiter wackelte und fiel seitlich um. Ina sprang hinunter. Sie erinnert nur einen sehr heftigen Schmerz, sodass sie beinahe ohnmächtig wurde; sie hielt sich am Pfirsichbaum fest. Dann rutschte sie sitzend durch den ganzen Garten, die Stufen hinunter, zum Patio. Erst dann rief sie mich. Sie sagte nur: „Mach die Tür auf!“. Dann erst sagte sie auf meine Frage, was passiert war. Wir überlegen, dass es am besten ist, ein X-ray machen zu lassen, um sicher zu sein, dass nichts gebrochen ist.) Später richte ich das Abendbrot, bringe ihr Sachen zum Bett. Die vielen Wege herum ist zwar ermüdend, aber jetzt, wo ich stärker bin, kann ich es gut machen, und habe auch nicht Ängstlichkeit, wenn ich müde werde. Ich bin froh darüber. Ich bringe einen Stuhl an Inas Bett. – Abends 11:30 bringe ich ihr die letzten Sachen, und bringe den Hund in die Küche.
VII / 1960 Ein wenig tense, ½ Miltown; nachher fühle ich mich gut. IchcOriginal Im. mache Kaffee für Ina, und Frühstück. – Später geht Ina auf einem Fuß in die Küche zum Geschirr waschen. – 10:30 Heinz (er besieht Inas Fuß; er meint, dass es wahrscheinlich nur ein gezogener Muskel ist, aber rät auch zu X-ray, zur Sicherheit.) – Nachdem wir mit den Übungen fertig sind, bringt Heinz Ina zu Dr. Blazina. (Er macht X-rays, findet keine Anzeichen von Bruch. Sie leiht Krücken.) David bringt Ina nach Hause. (Es bedarf langer Überredung, bis er 🕮 sich entscheiden kann, zum Lunch zu bleiben, 1-3.) – Nachmittags gelesen. Ina kommt jetzt auf ihren Krücken zum Esstisch.
(Ina nimmt nicht mehr die Krücken, die Achseln sind schmerzhaft geworden; sie hüpft auf einem Bein vom Bett zum Tisch, oder zum sink zum Abwaschen.) – An pr. – Ditto masters für pr Artikel revidiert.
(G. sollte 10 ½ kommen. Er ruft an ca. 10 ½, er habe zu lang geschlafen und wolle noch etwas fertig machen, er werde also in ½ Stunde oder später hier sein. Um 11 ½ rufe ich an; Dorie ruft ihn hinein. Er wollte gerade abfahren; ich sage: lieber auf morgen verschieben; er sagt, dann kann er auch noch etwas fertig machen, was er nicht ganz fertig hat. – Ich bin disgusted; habe heute alles in Eile getan usw.; und dabei war die heutige Verabredung schon eine Verschiebung von gestern, auf seinen Vorschlag!) – Ditto masters revidiert. – (Ina telefoniert Mia, heute zu kommen; wir hatten es für morgen geplant.) – 1-3 Mia und Wim hier. (-4)
10 ½ – 12 ½ (-2) Besprechung mit G. (Er hat den Beweis fertig aufgeschrieben für sein Theorem über Reichenbach Axiome. Heute noch bis 4h gearbeitet!) –Luce-Raiffa gelesen. –
10 Heinz. – 3-5 David Kaplans mündliches qualifying exam. (Mit Kalish, Montague, Psychologe Anderson und Chang. Ich frage zuerst, über philosophische Wichtigkeit des Begriffs der Reduzierbarkeit. Dann fordere ich die anderen auf. Anderson will lieber warten; Kalish auch! Montague sagt, er weiß keine Fragen! [Ist das vielleicht Demonstration, dass es außerhalb der Logik keine klaren Fragen in Philosophie gibt? Aber das Examen ist ja nicht auf Philosophie der Wissenschaft beschränkt.] Dann fragt Chang etwas. Schließlich kommen die anderen dann 🕮 auch dazu. Schließlich fängt Anderson an; seine Fragen sind sehr unklar; David muss lange zurückfragen, bis sich herausstellt, was er meint. Die anderen und ich diskutieren auch mit. Es wird eine lange Diskussion; „philosophisch“, die Wandtafel wird überhaupt nicht benutzt.) (Kalish lädt alle ein zu seinem Haus; aber ich sage, ich bin müde, und ich muss auch für Ina nach Hause gehen.)
Gelesen Luce-Raiffa Buch. – 2 zu Dr. Mott. (Über Inas verknaxten Fuß am 30. Zuerst wieder mein Gefühl, dass sie meine Warnung gegen die alte Leiter nicht befolgt hat und uns dies antut; ähnlich zu Princeton, wo sie Fuß verknaxte. Er: meine „aggressiven“ Gefühle. Ich sage: nicht aggressiv, sondern egoistisch. Inas Abneigung, zum Doktor zu gehen, und dazu Dr. Blazina. Ihre Ungeduld, und Unabhängigkeitsdrang. Er: Warum bestelle ich nicht selbst eine neue Leiter? Ich: Das will sie nicht! Er: vielleicht in Wirklichkeit doch.)
Morgens gebadet. 11 ich zu Dr. Piper; Ina zu Dr. Blazina. Ich fahre. – 3:30 Dr. AndrzejKawczak. (Aus Warschau. Über Rechtsphilosophie. Ich sage: Eine Jury müsste gefragt werden in terms von subjektiver pr. Er ist nett, sehr bescheiden; formal vermutlich nicht sehr bewandert, aber intelligent. Seine Frau schreibt eine thesis über Ethik des Wiener Kreises; er fragt über Schlick und Neurath.) Ich fahre ihn zurück zu Dykstra Hall (– 6). –
10 ½Hinds. – Gelesen. – Nachmittags etwas über pr.
10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. (G. sagt, er ist noch bis Ende Juli hier, will auch noch für mich arbeiten, will am 30. noch zur Besprechung mit M. und K. kommen und dann abfahren.) 🕮– Nachmittags Luce-Raiffa gelesen. (Ich mache Berechnungen über die exponentielle util-Funktion.)
Ich mache Berechnungen über die exponentielle util-Funktion. – (Nachmittags warten wir vergeblich auf Dobr.)
(9h Dobr. telefoniert. Er sagt, ich hätte ihn für heute Nachmittag bestellt; Vielleicht habe ich mich wirklich versprochen?) –Luce-R. Buch. – 12 Hinds hier. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½Dr. Marian Dobrosielskihier. Er war Assistenzprofessor in Philosophie in Warschau, bei Ajduk. Jetzt in der polnischen embassy in Washington; hier zu democratic convention. Siehe K-Karte! Machte Dr. bei Dürr in Zürich über logischen Empirismus; hat meine alten Sachen gelesen, „Aufbau“, „Scheinprobleme“ usw. – Ich erzähle, wie Neurath den Marxismus auffasste. Er ist selbst Marxist, aber vernünftig, weniger Betonung auf Dialektismus. – Klug, und gut mit ihm zu sprechen. – Über die heutige Weltlage. Ich erkläre meinen Optimismus auf die Dauer, falls wir die Katastrophen vermeiden können. Er denkt ebenso. Er sagt, da ist kein großer Streit zwischen Russland und China über Koexistenz; beide wollen es; nur Unterschied im Grad der Erwartung von Ergebnissen aus Verhandlungen. – Er sagt, sie in Polen die jetzt gute akademische Freiheit, auch in Philosophie. Ingarden spricht gegen Marxismus; es gibt eine katholische Universität mit kommunistischen Philosophen.
Endlich wieder an pr-Artikel (§ Kohärenz). – Abends TV: democratic convention in LA (Kennedy ist ziemlich sicher; aber auf einmal ist erstaunlich viel Stimmung für Stevenson21https://en.wikipedia.org/wiki/Adlai_Stevenson_II.) 🕮
pr gearbeitet (§ 9 Kohärenz fertig gemacht). – 2 zu Dr. Mott. (democratic convention am TV. Meine Identifizierung mit Stevenson; der brave junge Mann Kennedy, wie meine . Homo Männer. Gut, dass ich in meiner Anstellung nicht abhängig davon bin, viele Leute zu überzeugen, niemand nimmt meine pr Theorie an; aber das macht nichts; meine Anstellung ist unabhängig davon; und in 20 Jahren, wenn ich nicht mehr lebe, werden sie es schon einsehen.) –TV convention: Sieg für Kennedy.
Morgens gebadet. 11 ½ zu Dr. Piper (es sieht gut aus. Nur noch Salbe und Puder benutzen, in einer Woche telefonisch berichten.) – Ditto masters revidiert. –TV: convention; Johnson ist gewählt von Kennedy als vice president! Das ist enttäuschend!
Ditto masters revidiert (§ 8 fertig). – 3 ½ – 6 ½Davidson und Bohnert hier. (Ich frage über ihre Experimente mit subjektiver pr. Er sagt: Die Versuchspersonen werden doch nach längeren Versuchsreihen mehr konsistent. – Über Unterschied zwischen belief und attitude. Er hat, wie bei analytisch-synthetisch, Zweifel, ob es nicht nur ein Gradunterschied ist, und nur in Bezug auf Zweck der Äußerung, nicht in Bezug auf semantischen Inhalt. Er macht andererseits einen Unterschied zwischen einem imperativen Satz und einem reaktiven Satz. Letzterer ist wahr, wenn die betreffende Handlungsweise wirklich die betreffende moralische Eigenschaft hat. Dass Werturteile nicht aus Fakten abgeleitet werden können, zeigt nur, dass die Werteigenschaften wie „gut“, nicht definierbar sind durch die anderen; aber es zeigt nicht, dass ein fundamentaler Unterschied besteht.)
Entwurf für meinen Vortrag für Kongress geschrieben: („Das Ziel der induktiven Logik“). –🕮
10: H. –
3:30-6 Besprechung mit G.
11 zu Dr. Seiff. (Der Druck im rechten Auge, der letzthin immer 20 war, ist 22; das ist noch unter der Grenze des Normalen. Er sagt, wie schon früher mal, dass, wenn der Druck einmal nicht mehr kontrolliert werden kann durch medizinische Mittel, würde er Operation raten.) – Mittags und abends wieder etwas tense; vielleicht wegen der Augen.
Dory Shafer (sie kommt, 9 ½, während ich allein beim Frühstück bin. Ich erkenne sie nicht. Sie fragt nach Ina; die ist nicht da. Sie sagt, Herb habe versucht, sie zu töten, und sie hat keine Badewanne, ob sie hier baden könne. Ich denke, sie muss betrunken sein, wie die Nachbarsfrau an der hillside; ich sage, sie soll später wiederkommen. Sie fragt, ob sie nicht im tub waschen könnte, sie sei blutig. Ich zeige ihr das Badezimmer. Danach kommt mir erst der Gedanke, dass sie Dory ist und von Bohnert gesprochen hat. Als sie herauskommt, entschuldige ich mich und lasse mir alles erzählen. Dabei mache ich ihr einen Kaffee und gebe ihr Frühstück. Sie erzählt, gestern war sie bei Bohnert; sie machten sich gegenseitig Vorwürfe, dann wurde sie bewusstlos (sie hatte das früher einige Male, Art Epilepsie); er schlug sie ins Gesicht, sie flüchtete ins Badezimmer. Sie hörte ihn eine Schublade öffnen und „wusste“, dass er seinen Revolver nahm. Sie sprang aus dem Fenster im 2. Stock!, lief zu anderen Leuten und rief die Polizei an. 6 Mann Polizei kamen. Sie sagten ihr nachher, sie hätte einen Revolver in seiner Tasche gefunden. Ich sage: Ist ihm klar, dass er einen Psychiater benötigt? Aber sie hält nichts davon.) 11 ½ Ina kommt und spricht mit ihr. – 2h zu Dr. Mott. (Über Dory und Bohnert. Er ist sehr skeptisch über ihre Geschichte. Ich sage, ich war das auch zuerst; aber als sie berichtete, dass die Polizei kam und Revolver an ihm fand, dachte ich, da dies nachgeprüft werden kann, würde es vermutlich 🕮 wahr sein. Er meint, sie muss jedenfalls sehr hysterisch sein. – Über Dr. Seiff gestern; abends tense; vielleicht hatte mich der Gedanke an Augenoperation doch wohl mehr betroffen als ich mir zugeben wollte. – Auf meine Frage sagt er, dass er bereit ist, Bohnert eine Konsultation zu geben; aber er hat keine Zeit für neuen Patienten, und das soll ich Bohnert sagen. Ich sage, es ist aber unwahrscheinlich, dass Bohnert es tun will.) – 6h Ina und Dory kommen zurück. (Ina erzählt mir nachher, dass sie Dory zum Arzt brachte, um die Verletzungen zu verbinden. Der Dr. war anscheinend gekränkt, als Dory ihn fragte, ob Nähen notwendig sei oder vermieden werden könnte. Dory hatte einen hysterischen Ausbruch, sodass Ina nichts übrig blieb, als sie für die Nacht hierher einzuladen. Sie ging zu Dorys Wohnung, konnten aber die Autoschlüssel nicht finden. Ina sah an Bohnerts Wohnung die zerschlagenen Fenster, und dort, wo Dory heruntergesprungen war, die zerbogene Stelle am Drahtzaun, auf den sie gefallen war; durch den Draht waren die Verletzungen entstanden; Ina meint, ohne den Drahtzaun, der den Fall auffing, hätte sie eine ernstliche Verletzung des Rückens kriegen können. – Ina hörte von Dory, dass sie nicht zu ihrer Mutter gehen könnte, die nahe bei USC wohnt, weil die in einigen Tagen ihr PhD Examen macht; und auch nicht zu ihrem Vater, der einen drugstore in Pasadena hat. Ina hörte, dass Dory am Telefon einen Freund bat, ihr einen Revolver zu leihen! Sonst würde sie sich nicht zurück in ihre Wohnung getrauen.) – 8 ½ gehe ich zu Bett. Dory schläft im Wohnzimmer. Ich kann lange nicht schlafen, mit all den aufregenden Geschichten.
(Ina hat Dory gesagt, dass ich um 10 jemand erwarte, und dass sie mit ihr vor 10 wegfahren will. Trotzdem hat Ina die größte Mühe, sie aus dem Bett zu bringen, um 9 ½; 🕮 und dann bleibt sie immerzu beim Frühstückstisch sitzen. Ina macht selbst das Wohnzimmer in Ordnung und sieht nach, ob nichts von Dory liegen geblieben, dann gehen sie endlich, 10:15). 10:20 Hinds. (Ina bringt Dory nur zum Auto und kommt dann zurück; sie macht auch einige meiner Übungen mit.) – 12 ½ -2 Bohnert hier. (Ich habe ihm vorgeschlagen zu kommen. Er erzählt uns die Geschichte; und wir kriegen ein ganz anderes Bild. Am Abend vorher hatten sie schon großen Zank; er wünschte, dass sie um 11 geht, weil er sonst nicht schlafen kann, aber sie blieb bis 2, mit Vorwürfen und usw. Dann am 19. abends war dasselbe aber viel schlimmer. Sie schlug auf ihn ein und schrie ihn an, sie auch zu schlagen; auf dem Bett sitzend schlug sie mit den Ellenbogen 2 Fenster ein und riss den screen in Stücke; sie nahm eins der Glasstücke und bedrohte ihn damit. Dann lief das Blut von ihren Händen auf Arme herunter; sie schmierte es über ihr Gesicht, ihre Bluse, und das Bett, und drohte, die Polizei zu rufen. (Ich glaube) er riss das Telefonkabel ab. Sie ging ins Badezimmer. Er nahm die Pistole aus der Schublade, um sie nötigenfalls zu bedrohen. Sie schrie, dass sie es hörte, und sprang aus dem Fenster. Er lief hinunter, sah den Zaun, auf den sie gefallen war, sie war aber schon fort. Er rief die Polizei an, sie kamen und nahmen beide in seine Wohnung; sie ließen sie in getrennten Zimmern ihre Geschichte erzählen. Sie rief der Polizei zu: Achtung, er hat Pistole! Sie fragten ihn, er gab ihnen die Pistole. Sie rief: Vorsicht, die ist geladen; aber die Polizei fand, dass sie ungeladen war. Die Polizisten gehen fort. Er sah am nächsten Tag Ina und Dory in Dorys Wohnung gehen. Er sagt auch noch, dass Dory mehrere Freunde hat, einer namens Loyb (?), der mehrere geladene Pistolen immer geladen hat, 🕮 weil er glaubt, sobald der Atomangriff kommt, muss er sich seinen Weg im Auto aus der Stadt und auf dem freeway mit der Pistole erkämpfen! Bohnert sagt, Dory hat manchmal gedroht, dass ihre Freunde ihn mal in einer dunklen Gasse verprügeln werden (vielleicht hat er darum die Pistole). – Ich sage ihm, dass ich erstaunt bin, dass er das alles so lang ausgehalten hat. Er sagt, er hat schon oft beschlossen und ihr gesagt, dass es jetzt endgültig zu Ende sei. Aber wenn sie dann später zu ihm kommt, mit einem kleinen Geschenk, und in Tränen und voller Reue, sie gibt wieder nach! Aber diesmal ist es wirklich zu viel, sagt er; anscheinend will er Schluss machen.)
10 ½ – 12 ½David Kaplan hier. (Er berichtet über das Angebot aus Berkeley, und dass er von hier eine Zusicherung haben möchte, bevor er es ablehnt. Ich sage ihm, dass Yost mir schon alles gestern telefonisch erklärt hat, und dass ich dafür bin, ihm die Zusicherung zu geben. Aber er berichtet doch alle seine Überlegungen und Gefühle darüber sehr weitschweifig.) – Nachmittags unzählige Telefongespräche, über Arrangement der nächsten Tage. – Abends Mia hier. (Sie hört begierig die ganze Geschichte über Dory und Bohnert. – Sie geht morgen mit Wim auf eine Fahrt nach Norden für eine Woche.)
11 – 2 ½Kalish und Montague hier. (Über David, wir stimmen überein, dass er zunächst seine thesis schreiben soll. Sie stimmen mir zu dass, wenn das Department ihm eine Zusicherung macht für Herbst 1961, so sollte es unter der Bedingung sein, dass er die thesis beendet hat. – Kalish hat, mit Geld seines Vaters, sich ein größeres Haus an Mulholland gekauft. –🕮 Ich erzähle die Bohnert-Dory Geschichte. – Ina ist oft dabei; und alle sind vergnügt.) – Nachmittags etwas pr (über 2 Distanzen, Quotient Theorem).
10 – 1 ½department meeting hier. (Im Patio. Über David Kaplan. Yost möchte, dass wir ihm Zusicherung für Ernennung 1961 machen mit prospect von Permanenz. Er fürchtet, dass er sonst die Einladung von Berkeley annehmen würde für nächstes Semester oder Jahr und dann vielleicht dort bleiben würde; aber Abe Kaplan, Meyerhoff, Piatt, Morris und Robson sind dagegen! Daher wird nur beschlossen, dass David 1961 die Rotking Instructorship haben soll, falls sie erfolglos ist; keine Bedingung in Bezug auf Ph.D. wird gemacht. Yost tendiert dazu, immer die Meinungsunterschiede auf die Spitze zu treiben. Dagegen Kalish sagt, besser keinen Vorschlag zur Abstimmung bringen, der dann abgelehnt wird. Kalish und Montague sind dafür, dass David ein Semester oder Jahr nach Berkeley geht; das würde gut sein für ihn, und würde auch den Einwand anderer beseitigen, dass unsere policy ist, dass jeder Student zuerst mal woanders unterrichten soll.) – 3 ½ – 5 Prof. PravasJ.Chaudhury hier (er war eine Zeitlang bei Black in Cornell, zuletzt an USC; er ist Prof. der Philosophie in Calcutta. Ein Freund, Dr. Nundy (?), physikalische Chemie an Caltech, bringt ihn her. Ch. hat Wittgenstein gelesen, einiges von mir, Kraft über Wiener Kreis, Ayers Bücher, Russell usw. Er ist interessiert am Gegensatz zwischen britischer und amerikanischer analytischer Philosophe. Ich sage: Die Abneigung gegen künstliche Sprache in England kommt, weil sie nicht Wissenschaften gelernt haben. Er sagt, die Studenten in Indien fangen jetzt an, moderne Philosophie zu studieren, und auch etwas symbolische 🕮 Logik; aber die humanities sind getrennt von den Wissenschaften, und daher haben die Studenten keinen wissenschaftlichen Hintergrund. Er selbst hat ursprünglich Physik studiert. – Über das Sprachenproblem in Indien; sie versuchen, Hindi als Hauptsprache zu machen, aber das findet viel Widerstand. Ich über internationale Sprachen; Sprache verbessern, wie in Logik, so auch für allgemeine Sprache. – IchdOriginal Im. gebe ihm „M &N“, 2. ed., gebunden. – Er spricht gut und lebhaft Englisch, hat vieles gelesen, kann aber nicht technische Logik.) – Über pr‚ und Distanzen. –
10:30 Hinds. – 1 ½ Ina bringt Rich. Jeffrey vom Flugplatz. (Er kommt bis Do., wohnt in Mias Haus, die für eine Woche mit Wim fort ist. Er bringt die 2. Version des Artikels über D. F., dittoed, aber noch nicht ganz fertig. – Nachmittags Gespräch über pr. Seine Bedenken gegen pr\(_2\).) –8 ½.
9 ½David und René Kaplan. (Über sein Problem, ob er die erwartete Einladung nach Berkeley für 1 (oder 2) Semester annehmen soll. Ich sage, ich bin jetzt dafür, aufgrund von Kalishs Argumenten. Unterwegs deute ich ihm vertraulich, aber ohne Namennennung, verschiedene Gesichtspunkte an, die die Kollegen vorgebracht haben gegen permanente Ernennung: ob er wirklich hauptsächlich in Philosophie der Wissenschaft arbeiten wird, sein schlechtes Examen, dass Church schon als Logiker vielleicht kommt usw.) David fährt mich 10 ½ zum22Original zum 10 ½. fotografischen department ( wiederum Porträtaufnahme für das department; und Frage für 4 Negativmikrofilms.) Er fährt mich zurück und holt Renée ab. – 12-1 Gespräch mit J. – 3:30-7 Gespräch mit J. und G. Beide zum Abendessen. 🕮
2 zu Dr. Mott (weiter über Bohnert und Dory. Meine masochistischen und sadistischen Neigungen. Er: Da muss etwas in der Kindheit vorgegangen sein, wo ich jemanden attackierte; ich: vielleicht den Vater; er: oder die Schwester; und wo ich dann erschrak über die Folgen.) 4 ½Besprechung mit J. Vormittags und nachmittags Besprechung mit J.– Ich gehe mit hinunter und zum Abschied umarme ich J. Ina bringt ihn zum Flugplatz. (Heut Flugzeug 5:45, 1 Stunde.)
(H kann nicht kommen wegen Frau.) – 12-3 Ruth Anna hier. (Sie hat ein Zimmer in demselben Haus wie die Eltern.) – Sie wird zum Stanford Kongress gehen, und von dort nach Eugene zurück. Sie ist sehr gern dort; abgesehen vom Chairman Prof. Castell, einem Idealisten. – Sie ist froh, dass es Mia und Wim so gut zusammen geht; aber sie mag Wim nicht. – Sie ist dabei, die ganze thesis umzuarbeiten; sie ist sehr interessiert an dem \(\varepsilon{}\)-Operator, ich leihe ihr Assers Aufsatz darüber. Sie bezieht sich in der thesis auch auf mein Signifikanzkriterium; sie glaubt, es ist nicht erledigt durch Davids Argument. Ich sage ihr, dass mir scheint, dass in Davids Sprache mit definiten Konstanten, meine Bedingung zwar im erfüllt ist, aber nicht der Absicht nach, sodass vielleicht eine Verstärkung der Forderungen helfen könnte.) – 5 – 5 ½Mutzli hier (zum ersten Mal, zurück aus Europa). Sie sind heute um 4 AM aufgestanden und durch die Wüste hergefahren; Olaf kippte beinahe um vor Hitze; er hatte wieder Rückenschmerzen während der ganzen Fahrt. Es war so schön in Norwegen; sie liebte die Menschen dort, und den Wohlfahrtsstaat. Sie möchten vielleicht mal für ein Jahr hin.) – Abends gebadet.
10 ½ – 1 Besprechung mit G, M, K. 🕮 1. Über numerische Geometrie; endliche und unendliche Permutation. 2. über mein cred; Unterschied zu Savages Wahrscheinlichkeit.) Abschied von G; ich sage ihm, es war gut, ihn ein Jahr hier zu haben (ich sage aber nicht, dass ich ihm für die schriftlichen Ergebnisse dankbar bin, weil die ja recht spärlich sind, wenn auch gut in Qualität), und beste Wünsche für die Zeit in Berkeley. (Er fährt morgen nach Berkeley, weil seine Arbeit dort anfängt am 1.8. Er hat gesagt, dass er ca 800 $ bei SDC verdient hat.) – Notizen geschrieben.
Über pr (Prädikate mit Distanzen; Parameter für kleine s, oder für beliebige s). – 4-6 Abe Kaplan und Iona hier. (Er hat Paradox: „Ich glaube, dass jeder dieser 500 Sätze wahr ist, aber vermutlich ist mindestens einer falsch“. Meine Lösung: Der Glaubensgrad für jeden Satz ist hoch, aber für die Konjunktion niedrig. – Über Kosmologie; wir beide haben gefühlsmäßige Präferenz für die Hypothese der stetigen Schöpfung. Über Wahrscheinlichkeit, dass ein Planet in unserer Galaxie intelligente Wesen oder wenigstens Organismen hat.)
VIII / 1960 10 ½H. – Über pr. 7-8 Soblers hier. (Sie gehen mit Ina zum Campus Theater.)
Über pr.
2 zu Dr. Mott. (Über G, seine Unpünktlichkeit, Nachlässigkeit, und wenig geschrieben. Er sagt, ich habe G. nicht gut getan damit, dass ich so nachsichtig war; er hätte strengere Führung gebraucht.) – Über pr.
Über pr. – Dittoe masters korrigiert. –
Masters korrigiert. 12-2 Morandini hier. (Sie haben jetzt auch 2 andere Plätze in Aussicht für „Institut“. – Ich sage, dass ich bereit bin, 🕮 begabte Studenten zu beraten; aber nicht populäre „extension“ Vorträge. Er fragt über Adv. Bd; das sei die künftige Fakultät. Ich: vielleicht später. – Er zeigt uns Bilder eines Künstlers für gewaltige Monumente und dergleichen für LA; vielleicht sei einiges dieser Art auch passend für das „Institut“. Henry Kaiser und Cyrus Eaton sind interessiert, vielleicht Geld zu geben, sobald sie sicher sind, dass etwas Gutes gemacht wird.) – Gelesen.
12 ½ – 2 Olaf Helmer und Monika hier. (Mutzli ist bei ihrer Mutter im Hospital. – Olaf erzählt von Europa. Französische Riviera war enttäuschend; zu viele Leute und kein guter Strand. Norwegen gefiel ihnen am besten: Leute und Landschaft. – Das Kind spricht immer noch nicht gut; sie ist jetzt 4 Jahre. Auf dem Schiff war sie immer im Kinderzimmer mit den anderen Kindern; auch hier fragt sie immerzu, wann der Vati sie zu einer Freundin bringen wird.) – 6 ½ – 9 (-11!) Gordon Mathews und Betsy (er wollte mir ein Buch zurückbringen, sie sollte ihn hier abholen. Er sagte, er wollte sie ausnehmenausführen? für Dinner bei Frescotti. Daraufhin lädt Ina sie ein, zum supper hier zu bleiben. Sie sagen, sie wollen uns mal in Stanford zum Dinner ausnehmen. Ich sage, nicht abends. Darauf sagt sie, ich soll ihnen heute sagen, wenn ich müde bin; dann wollen sie gehen. Ich sage, ich werde mich nach dem supper zurückziehen, aber sie können bei Ina bleiben.)
In KPFK23lokaler Radiosender in Los Angeles gehört: Abe Kaplans Vortrag über Zen-Buddhismus (2 Stunden). – Langen Brief an Kemeny und Nakhnikian aufgesetzt.
10 ½H. – De Finetti und anderes gelesen. 🕮
Haarschneider – 3 ½ – 5 Richard Wiebe und Frau hier. (Sie werden nach Johns Hopkins gehen, wo er Philosophie unterrichten wird. Dabei schreibt er seine Dr. thesis für Mates – Berkeley über Nominalismus. Er ist jetzt politisch interessiert, an Sozialismus, Marxismus. Ich nenne ihm Cohen und Dobrosielski. Siehe K.) –
12 (ausnahmsweise) zu Dr. Mott. (Ich sage: 12 passt mir besser als 2. Er: Die Stunde ist sonst nicht frei, aber vielleicht 11 im Herbst. Ich: Das würde ich vorziehen. Also will er doch mit mir fortfahren? Ich fürchtete, er würde sagen: Die langen Ferien sind eine gute Gelegenheit, es abzubrechen. Ich habe gemischte Gefühle, nach beiden Seiten. – Über Haim: Ich habe nachgedacht; er hat recht, ich hatte hätte streng sein sollen; das hätte ihm und auch mir mehr genützt. So viele Studenten jetzt haben Schreibblock, oder Schwierigkeiten solcher Art. Er: Im Allgemeinen sind die jungen Leute heute weniger selbstdiszipliniert; sie benutzen „Schreibblock“ als eine Entschuldigung. Über Wiebe, seit 10 Jahren Student, und die thesis noch nicht fertig; Bohnert, und manche andere. – Sorgen über Stanford Unternehmung; mehr die praktischen Dinge; aber auch der Vortrag, weil fast alle gegen meine Auffassung sind. – Er fragt nach dem Rücken und den Übungen. Ich: sehr gut; nicht mehr die früheren twinges usw., die mich so leicht beängstigten. Er: gut; will ich weiter mit ihm fortfahren (es klingt, als wäre er dafür, es nicht unbeschränkt fortzuführen). Ich: Ich plane, wöchentlich 2 x bis zur Stanfordreise; nachher vielleicht 1 x; wenn Klassen anfangen, vielleicht aufhören.) – Vortragspläne für Stanford weiter: einige Axiome und Gründe dafür. – Abends gebadet.
Vortragsnotizen für Stanford Kongress. – 12 H. –
Mit Ina zu Desmond (guten grauen Sommeranzug gekauft, Wolle, $ 98; Schwimmhose 6; Kurzärmelhemd 6; schwarzen Ledergürtel 5, Schlips blau mit goldenen Streifen 4.) Ich fahre beide Wege, und dort eine Stunde, meist gestanden; aber nachher nicht zu müde. – Notizen für Vortrag. 🕮 Über pr. (Überlegungen über Cr und Cred‚ für Vortrag). – 1 – 2 ½ (-3 ½) Mia und Wim hier. –
Am Vortrag gearbeitet.
10 ½H. – Bressans langen Brief gelesen. – Für Vortrag gearbeitet.
Für Vortrag gearbeitet, fertig. (Mutzli ruft Ina an, sie geht nachmittags zur Klinik, um Diagnose über thyroid gland zu hören. Sie ist ganz außer Fassung, dass Olaf nicht mitgeht. Sie fürchtet, dass es cancer sein könnte. Ina ruft Olaf an und sagt ihm, wie aufgeregt Mutzli ist; er soll mitgehen, aber ihr nicht sagen, dass Ina angerufen hat. – Mutzli ruft später an: Olaf wird mitgehen.)
2 zu Dr. Mott (letzte Sitzung vor den Ferien; nächste 14.9. – Ich sage, seine Frage voriges Mal, ob ich fortfahren werde mit physikalischer Therapie, klang mir wie eine suggestion, nicht fortzufahren. Er scheint erstaunt, sagt aber nicht ja oder nein. Er fragt stattdessen: Meine Frage voriges Mal, ob er mit mir fortfahren will; wenn das mich beschäftigt, warum habe ich das nicht längst mit ihm besprochen; auch über Aggression und meine Unfähigkeit dazu habe ich schon lange nichts gesprochen. – Letzthin werde ich oft erinnert an mein Alter, und besonders an die Alter von 70 nächstes Jahr; z.B. Yost Telefongespräch mit Ina, dass Verlängerung über nächstes Jahr hinaus unwahrscheinlich. Ich kann mich schlecht an den Gedanken anpassen, dass ich dann wirklich 70 sein soll.) – Stegmüller Buch gelesen. – Abends gebadet.
Maxwell Papers gelesen. – 3 ½ – 5 Bohnert hier. (Über seine Ramsey Sprache). – Gelesen.
Vormittags nach Westwood gefahren (ich probiere Anzug an, lasse Hose kürzer machen. – Zum Reise office, Flugpläne.) – Sachen gelesen. – Zum Abendessen Bohnert.🕮 (Er hat versucht, vernünftig mit Dory zu brechen; aber sie kommt doch immer mal wieder, und schmilzt seinen Widerstand mit Freundlichkeit oder Tränen; sie hat eine Menge von seiner thesis getippt!) – Abends Fernruf von Jeffrey (das Haus steht für uns zur Verfügung; über Programm: prob. symbolism ist Mi Nachmittag; also müssen wir doch schon Di reisen!).
Gelesen und gekramt. – Nachmittags Olaf und Mutzli hier ½ Stunde (ich gebe im dittoes: AS für Logik Teil II, \(\varepsilon{}\)-Operator. –David Kaplan hier ½ Stunde (ich gebe ihm die beiden mse über Hempel-Opp. „Explan.“ zurück.) –
Aufsätze von Leblanc und Popper gelesen. – 1 ½ – 3 Radiovortrag von Abe Kaplan über logischen Positivismus gehört, sehr gut verständlich. Ein Buch mit den 4 Vorträgen, auch über Zen, Existentialismus, und Pragmatismus, wird bei Random House erscheinen). –
10 ½H (er mahnt mich, während der Reise nach Stanford die Streckungsübungen (vorwärts, rückwärts, seitwärts beugen) täglich zweimal zu machen; die anderen mindestens dreimal wöchentlich.) – Gekramt.
Nachmittags im Auto, mit Mia, zu Sterlings Garage. (Vorher hat Ina schon den Hund zum kennel gebracht). Im Taxi zum Flugplatz, United Airl., DC 6 Flugzeug (um diese Tageszeit gibt es leider kein Jet). 4 – 5 ½Flug nach Stanford‚OStanford University zum Int. Congress für Logik und Methodologie der Wissenschaft. Ruhiger Flug, aber starke Vibration. Rich Jeffrey holt uns ab, zunächst zu ihnen zum Abendbrot; bis nach 9. Dann zum Haus von Spencers, (109 Los TrancosWoods Road, noch etwas höher als Jeffreys Haus; großes schönes Wohnzimmer, daneben Küche mit Dinette, und Kinderzimmer mit 2 Bunkbett, und Schlafzimmer Doppelbett. Ich nehme zimmer, Jeffrey und Ina legen synthetische Bretter und die Matratze.) Ich bin sehr müde, 🕮 aber nicht zu sehr; ich bin froh, dass ich die Reise so gut bestanden habe; 7 ½ Stunden auf, gegangen, gestanden, und gesessen.
Kongress beginnt (vormittags Eröffnungszeremonie; wir gehen nicht hin. Nachmittags 3-6 Symposium über subjektive Wahrscheinlichkeit. Ich sitze neben Woodger, Church ist Chairman; Vortragende: Good, Savage, v. Wright. G. und S. interessant; W. ist nicht recht klar. Er will diesmal subjektive und objektive Wahrscheinlichkeit verbinden. [Gleichzeitig ist Sitzung über mathematische Logik; dabei: Putnam und Smullyan, und David Kaplan. Über rekursive Mengen usw.] Nachher begrüße ich eine Menge Leute. (In Jeffreys Office Gespräch mit Savage. Ich erkläre ihm kurz den neuen Punkt in meinem morgigen Vortrag: Qual.-Funktion; und Überlegung über robot, was er interessant findet. Leider wird er nicht nach LA kommen, sondern das Angebot von Universität Michigan annehmen. Dann fährt Jeffrey uns nach Hause. [Abends ist Symposiumsvortrag der Statistikkonferenz. der Wissenschaft, und die neuen Forderungen an die Theorien der Statistik. Ich gehe nicht hin.] – Ich schlafe im unteren Bunkbett im Kinderzimmer, weil es gut und firm.
Morgens zu Hause. Ich lese nochmal meine Vortragsnotizen durch; 10 Seiten, ich muss doch wohl allerlei davon weglassen. – 1 ½ – 2 ½ en: mein Vortrag (invitedms address) „The aimofinductivelogic“. v. Wright ist chairman; ich sitze auf der Bühne, ohne Tisch, lege mein Kissen bald beiseite. Ich habe Mikrofon am lapel; ich stehe öfters auf und gehe zu den Wandtafeln, wo Bohnert die Formeln geschrieben hat; dabei sorgfältig das Mikrofonkabel hinter. Nachher ist es zu spät für Diskussion; darum sagt Davidson nicht, dass wir Diskussion morgen Nachmittag im Philosophiegebäude haben werden. Viele Leute kommen mit lobenden Worten. [Ursprünglich hatte ich vor, noch etwas zu den Nachmittagssitzungen zu gehen; über pr und Induktion, Jeffrey, Vorträge von Copeland, Davidson, Haifman, . Aber ich gebe dies auf, um mehr Zeit mit Kemeny zu haben.] 🕮
Kemeny kommt zu meinem Vortrag (aber sonst geht er nicht zum Kongress, weil er gekränkt ist, dass Suppes, den er sehr gut kennt, ihn nicht eingeladen hat. Er trägt vor bei der gleichzeitigen Statistikertagung). Ich fahre mit ihm in seinem Mietauto, Ina mit Jeffrey, zusammen nach Hause. Ich hatte vorher schon nap genommen, darum nehme ich jetzt keinen, lege mich nur 10 Min. hin, um mehr Zeit für Kemeny zu haben. (Mit K und J über die geplante Artikelreihe; und einige sachliche Fragen.) Wir erfahren, dass die Besitzer des Hauses heute Abend zurückkommen werden! (Sie waren am Tahoe See, und da war ein Waldbrand. Wir beginnen, einiges zu packen. Später stehen auf einmal die Leute schon da: Mrs. Spencer, eine Künstlerin, mit ihren 2 Jungen und ihrer Mutter. Ina schlägt vor, dass sie ihre Sachen nicht herein bringen, bis wir unsere hinausgebracht haben, aber sie tun es doch. Ina wird aufgeregt, und packt wie wild, vergisst Sachen, und weiß nicht, was schon eingepackt ist und was nicht. Ich bin müde und möchte mich eigentlich gerne schon ins Auto setzen; aber ich bleibe noch eine Zeit herum, um Ina zu machen, wo noch Sachen sind. Endlich fahren wir ab, wieder in 2 Autos, zum Haus von DanielBennett (instructor in Philosophie, die Frau ist Malerin; das Haus war früher ein Wasserturm; zum oberen Stock geht außen eine Treppe hinauf; oben sein Study und Schlafzimmer; unten gibt es keinen Platz zum Hinlegen; das Haus liegt mit Ausblick auf offenes Hügelland, flache Hügel, Felder und Obstbäume; Monatsmiete $80; Los Altos Hills🕮 13721 RobledaAve.) Alle Sachen werden vom Auto weit weg hineingetragen. K. und J. stellen mit großer Mühe und experimentieren die Gasleitung an hinter dem Haus, und dann den Kochofen usw. – Einige Minuten Gespräch mit K und J über pr (im Hinblick auf Js Rezension von Popper, gebe ich auf, anstatt „positive Relativität“ zu sagen: „\(e\) ist confirmierende Evidenz für \(h\)“; Popper sagt: Dann ist überhaupt keine Beziehung mehr zwischen \(c\) und confirmation. Sollen wir noch andere Terme aufgeben, z.B. „ch. ofc.“? Beide sind entschieden dagegen. –K sagt zu Ina, in meinem Vortrag waren mindestens 3 neue Ideen. Er meint vermutlich: (1) der Übergang von Cr zu Cred macht es möglich, die starken Invarianzaxiome zu bekommen; (2) Übergang von psychologischen zu logischen Begriffen; (3) die Gründe für die Axiome enthalten zwar Begriffe der decision Theorie, aber die Axiome selbst nicht, die sind rein logisch.) J. fährt nach Hause. K. und Ina zusammen braten ein Steak, und dann essen wir endlich zu Abend. Nach 9 fährt K. fort. Wir sind beide sehr müde. Ina sagt, dass der plötzliche Aufbruch vom anderen Haus sie sehr mitgenommen hat, sodass sie ganz jittery war.
Vormittags zu Hause geblieben. (2h Edith fährt Ina in die Stadt, zu Renée. Sie schaut die Flamingo Motor Lodge an, wo David und Kaplan wohnen, 3398 El Camino Road. Wir wollen umziehen, weil es im Bennett Haus zu schwierig ist: die lange steile Treppe; wenn ich oben liege, ist das Telefon unten nicht erreichbar; für Richard ist es sehr weit, er müsste uns immer in die Stadt und wieder hinaus bringen; Taxi wäre viel zu teuer, weil man jeden Weg doppelt bezahlen müsste.) 3h J holt mich ab, zu seinem Office. Dann 3:30-5:30 inoffizielle Diskussion, ca 40-50 Leute, in einem Hörsaal im Philosophie Gebäude, über meinen Vortrag. (Popper bittet mich, dass er bald drankommen möchte, weil er früher weggehen muss. Ich lasse zuerst v. Wright sprechen. Dann Popper. Er geht an die Wandtafel. Er sagt, dass er einige Fragen stellen möchte; nachdem ich antworte, kommen dann auch Sprecher hinein, schließlich sagt Popper: „Ich stehe schon lange da, habe aber noch nicht viel gesagt“. Er betont, dass er seine eigene Auffassung hier nicht vorbringen will, sondern nur Fragen über meine stellen will. 🕮 Später sprechen noch: Kneale, Craig, Braithwaite, Bohnert, ein holländischer Logiker Ebbing?, ).
(Ich erkläre unter anderem: wie die Klasse der C-Funktionen immer enger wird, durch Beschränkung der zugelassenen \(\lambda{}\)-Werte; universelle Propos können positives symbol haben; höheres \(\lambda{}\) zeigt konservativere Haltung an; Spekulation über Begründung von theoretischen Postulaten: vielleicht symbol = 1, oder dies nur \(A\) Postulate; Ramsey Satz; eine bestimmte induktive Logik ist für eine bestimmte Sprache gemacht, bei Änderung der Sprache muss man neue ind. Logik machen; Bohnert bemerkt richtig: mit Ramsey Satz kann man derselben Sprache auskommen. )
Nachher 5 ½ – 6 ½ in J’s Office Gespräch mit Grover Maxwell (ich gebe ihm comments über seinen Aufsatz über theoretische Sprache; ich sage, der ist nicht klar genug formuliert.) Mit ihm weit gegangen über den Campus zu seinem Auto. (Er berichtet über Feigls Depression. – Ich erzähle von meinem Rückenunfall; jetzt viel besser durch Übungen.) Er fährt mich zum Flamingo (Ina ist inzwischen umgezogen; sie musste wieder in großer Eile packen, weil Renée zurück in Stadt musste, und das hat sie wieder sehr mitgenommen. Jetzt ist sie aber vergnügt, und das Appartment ist sehr nett, wenn auch teuer: $ 17.) Wir behalten Maxwell zum Abendbrot (ich nenne ihn „Grover“; er erzählt mehr von Feigl.)
Gebadet. – Taxi. Um 11h bin ich in der Vormittagssitzung (9-12): Symposium über theoretische und empirische Aspekte von Wissenschaft. Ich höre den letzten Teil von Poppers Vortrag; und Woodgers Vortrag (er vergeudet ca 20 Minuten dazu, die Begriffe „Funktionalismus“, „Abhängigkeit“, „Unabhängigkeit“ klar zu machen durch: Pferde, Jockeys, equomos, usw. mit Matrizen; alles mit ganz lächerlicher Umständlichkeit, manchmal auch gutem Humor; dann 10 Minuten über Genetik, sehr umständlich: die genes sind Teile von chromosomes, aber die sind auch andere Teile; sind Teil von Zellkern und von Zelle, und die von Organismus. Mikrologische Weltlinien, Phänomene.) Ich fahre mit Ruth Anna und Mia zum Lagunita Court. Dort Lunch an einem großen Tisch🕮 Vom Auto aus sprechen wir mit Dennes und Church. – Lunch im Lagunita Court, an einem großen quadratischen Tisch, mit Mia, Ruth Anna, Montague, Raymond Smullyan (er unterrichtet in Princeton; er will jetzt Tennenbaum besuchen, der nach Michigan geht, um dort Ph.D. zu machen. Sm. will in Michigan bleiben; ich nenne ihn „Raymond“, ohne zu fragen), und mit Putnam und Erna (sie gehen ein Jahr nach Europa. Er will Buch über Quantenmechanik schreiben. Ich sage, ich habe Neigung zu der Ansicht von Bohm usw.; er sagt, er auch in gewissem Sinne; er will die ganze Theorie klarer machen. – Nap in Mias Zimmer. – In der Olivia Lodge (SW Ecke) Gespräch mit Popper 2:45-nach 4 (er ist sehr freundlich und herzlich; ich habe den Eindruck, dass er aufrichtig eine gute Beziehung haben will. Ich frage über seine Augen; die Operation hat zuerst; aber er ist jetzt wieder schlechter. Ich sage von meinem glaucoma. Er sagt, er ist glücklich in England, hat gute Beziehungen mit Philosophen. Ich sage, dass BJPS sehr gut ist, besser als die philosophischen Zeitschriften in USA; er freut sich und will das Wisdom sagen. Er sagt, er ist nicht Mitherausgeber; sie bemühen sich, die Zeitschrift unparteiisch zu halten. Wir kommen auch kurz auf die Kontroverse Popper - BH zu sprechen. Er beklagt sich, dass BH seine Argumente nicht beachtet, seine Ansichten entstellt und taktlos ist. Ich sage, wir hatten den Eindruck, dass er nicht auf unsere Argumente hört. Er sagt, wir wollen lieber nicht darüber sprechen, und ich stimme zu. Mal sage ich, dass ich sein Buch sehr hoch schätze, und es den Studenten sehr empfohlen habe, aber mit Warnung vor seinen Polemiken. Er sagt, er bemüht sich, die Auffassung jedes Autor in bester Form zu geben. Ich sage, dass ich seiner Auffassung und wissenschaftlichen Verfahren, Testen von Hypothesen usw. ganz zustimme; dass ich aber glaube, dass dies durchaus vereinbar ist mit meiner induktiven Logik. – Er hat den Band „Postskript“ schon lange fertig, hofft, dass er bald erscheinen wird. – Ich frage über sein Jahr im Stanford Center; ich dachte, vielleicht würde er schreiben und mich besuchen; vielleicht hätte ich schreiben sollen. Er sagt, er hatte das auch überlegt, aber er war überbeschäftigt Tag und Nacht ; wenn ich ihm geschrieben hätte würde er sicher 🕮 nach L.A. gekommen sein. Wir stimmen überein, dass wir uns besser verstanden hätten zur Zeit der Kontroverse, wenn wir hätten miteinander sprechen können. – 3:30 - 6 war die große Rezeption aller Kongressleute von Suppes und Tarski in Opernhaus . Wir beschließen nicht hinzugehen, damit ich Zeit für Privatgespräche habe. Zum Abschied gebe ich ihm beste Wünsche.) – Nach 4-6 Gespräch mit Dr. Bressan. (Er erklärt mir sein Modalitätssystem. Es hat sehr gute Ideen, teilweise von mir, aber beständig weiterentwickelt. Er hat eine allgemeine Regel, um gewöhnliche Theoreme in modale umzuformen. Ferner Regeln der Übersetzung von modalen Sprachen (mit Typensystem, vielleicht will er Typ \(w\) usw. einschließen). Er hat Operator ‚(H oder Aleph?)‘, der dem ‚N‘ entspricht, aber ebenso wie gewöhnlicher individueller quantifier behandelt wird. Er hat Definition von „extensional“, „modal“, „absolut“, ich glaube in der modalen Objektsprache. – Ich rate ihm, das Ganze in 2 oder 3 Teile zu teilen: der erste nur modale Logik, für JSL; ich will dann dem Herausgeber schreiben; er soll entweder mireOriginal mit. mitteilen, wenn er es einschickt, oder ihnen meinen Namen nennen. Ich sage ihm, falls es korrekt ist, ist sein System bemerkenswert und neu und ein wichtiger Fortschritt; aber da ich die Details nicht geprüft habe, muss er selbst die Verantwortung tragen, dass keine Fehler darin sind. Er sagt, er ist confident, dass es im Wesentlichen richtig ist; falls ein Fehler vorkommt, würde es ein unwesentlicher sein, den er leicht korrigieren könnte. Er ist sehr dankbar für meine Ermutigung.) Seine italienische Frau mit Tochter holt ihn ab (Duca), und sie bringen mich zum Flamingo. – Mit Ina zum Restaurant zum Abendessen.
11h kommt Bar-Hillel (seine Frau und Tochter sind in S. Franc.) (Er hat offer von Berkeley für ein Semester, ein Logikkurs, Ersatz für Myhill; er hat sich inoffiziell bereit erklärt; das 2. Semester wird er in MIT sein, ohne Unterricht. – Ich gebe ihm den Plan für unsere Reihe von Artikeln, und erkläre ihm den Inhalt. Er will dazwischen mal nach LA kommen, vielleicht auch schon früher mal kurz. – Er erzählt, dass Haim Gaifman einen Beweis gefunden hatte 🕮 für die Vermutung, aber Levi und ein anderer haben gefunden, dass da eine Lücke ist; Haim glaubt aber, dass er imstande sein wird, die Lücke auszufüllen.) 1hMehlberg kommt, und wir nehmen beide zum Lunch. (Mehlberg: Er ist Assoc. Prof. mit tenure; aber er glaubt, dass er nur promoviert wird, wenn er Ruf von anderswo bekommt. Gewirth und Thompson sind beide stark beeinflusst von Oxford Philosophie. Thompson wird von jetzt ab Chairman anstatt Perry. McKeons Einfluss ist im Abnehmen. Thompson will, dass das Department nicht auf irgendeine Schule festgelegt wird. Er glaubt, dass McKeon Druck auf Schilpp ausübt, meinen Band zu verzögern, wegen der Stelle über das Department, die auch ; er selbst hat die Stelle nicht gelesen, aber die Autobiographie hat anscheinend herumzirkuliert. Mir ist nicht klar, ob die Geschichte glaubhaft ist. – Nachher beim Abschied sagt er, wie unendlich dankbar er mir ist: Als er damals zum ersten Mal von Canada nach Chicago kam und ich ihn einen Vortrag in meinem Seminar halten ließ, ging es ihm sehr schlecht, weil seine ganze Familie von den Nazis umgebracht worden war; er sei etwa eine Woche in Chicago gewesen und meine Ermutigung habe ihn aus der Verzweiflung herausgebracht.) – Ina geht mit beiden in Kaplans Platz, weil ich nap nehme. – 3 ½Jeffrey holt uns ab zu ihrem Haus; wir bleiben noch nach dem Abendessen bis nach 8h. (Auch mit ihm über die Reihe der Artikel und über den Inhalt von Kemenys und Haims Artikeln. – Er erzählt, dass sein Department meist politisch sehr links steht. Goheen ist von Queens College weggegangen, weil da das unamerikanische Komitee Untersuchungen machte, und hat Isenberg und andere mitgenommen.)
10 ½ – 12 Erna Putnam24Erna Putnam, geb. Diesendruck, erste Frau Putnams, mit der er sich am 1.11.1948 verheiratet hatte und 5-jährige Tochter bei uns. (Ina hat diesmal alles frühzeitig fertig gepackt. Ruth Anna kommt mit Mia. Wir warten noch auf Richard Jeffrey, der nur kommt, um Abschied zu nehmen. Dann fährt Ruth Anna uns zum Flugplatz. 3 Abflug (United Air, DC 6T; ruhiger Flug.) 4:45 Los Ang;OLos Angeles Wim holt uns in seinem Auto ab. Es wird spät, und wir beschließen, erst den Hund 🕮 abzuholen. Ina und Mia sind aufgeregt, und rufen dem armen Wim widersprechende Anweisungen zu. Dann zu Sterlings Garage, unser Auto abgeholt. 6 ½zu Hause. (Es ist schön, wieder zu Hause zu sein, und ruhige Tage zu haben. Andererseits aber habe ich auch das Gefühl, dass ich ganz gerne noch einige Tage beim Kongress geblieben wäre.)
Sachen gekramt und gelesen.
Sachen gekramt und gelesen. 11 ½ – 2 Victor Ng zum ersten Mal hier. (Er ist am 23. angekommen, finanziert von Familie in Manila; er will Arbeit suchen, um mehr zu verdienen. Er wohnt vorläufig bei einer Frau von Office für fremde Studenten; er sucht ein Zimmer näher zur Universität. Er scheint intelligent, ich spreche diesmal noch nicht über philosophische Probleme. Er schätzt Russell sehr. Ich sage, dass ich mit Russell auch politisch übereinstimme, Sozialist, usw. Dann kommt er auch heraus: gegen Syngman Rhee und Chiang Kaishek, usw; er sagt, er darf das aber nicht laut sagen. Er möchte 4 Jahre hier bleiben! Ph.D. machen. Er ist nicht schüchtern, scheint praktisch und gewandt.) – (Abends Ina mit Soblers zum Campus Theater.)
IX / 1960 Gelesen und gekramt. – Abends gebadet.
10 ½H. (Er sagt, wenn ich nur eine Stunde pro Woche nehmen will, müsse er die schwierigeren Übungen, z.B. die mit dem Stock, ausschalten. Ich sage: zunächst 2 x; und dann werden wir sehen, wenn das Semester anfängt.) – Gelesen.
11 Dr. Emil Walter aus Zürich und sein Freund Prof. Karl Brunner kommen, bis 2 ½. 🕮 (Walter war beim Standford Kongress. Er fragt mich über Stand des logischen Positivismus in US; er will in Zürich darüber berichten. Ich sage: Es ist nicht mehr eine abgegrenzte Bewegung oder Schule; aber sehr viele sind durch diese Ideen beeinflusst. Brunner ist Assoz. Prof. von Ökonomie an Bus.-School UCLA; er ist aus sich selbst zum Empirismus und unseren Büchern gekommen, weil er die Methoden und Begriffe der Ökonomie und Soziologie unbefriedigend fand. Er kennt Kalish und Montague; von seinen Grad. Studenten verlangt er, dass sie Phil. 31 nehmen oder Suppes’ Logik kennen. Er hat glaucoma, ist vor einigen Wochen operiert worden.) 2 ½ seine Frau kommt, sie im Auto abholen (weil er jetzt nach der Operation noch nicht wieder fährt); sie ist auch Schweizerin. – Kemeny über „analytisch“ gelesen.
Kemeny über „analytisch“ gelesen. (Wir warten vergeblich auf Anruf von Fraenkel.)
Für Gardner Vorlesung IX revidiert; Gamow gelesen. – Abends Ina mit Soblers und Tochter und Schwiegersohn zum Campus Theater.)
Weiter an IX. –
IX fertig korrigiert. – 3 ½ – 6 Bohnert hier. (Erzählt einiges vom Kongress nach meiner Abfahrt. Putnam sprach sehr kritisch über unsere Unterscheidung zwischen Beobachtungssprache und theoretischer Sprache. Es gebe keine scharfe Grenze. Church, Heyting und Tarski über Grundlagenfragen. Church verteidigte Logizismus; Heyting erinnerte an den Königsbergkongress mit von Neumann . Tarski plädierte gegen Nominalismus, den er selbst anfangs vertreten hatte. Er meint jetzt, man soll nicht eine Schranke machen, über die hinaus keine 🕮 Entitäten mehr zugelassen werden. – Bohnert hatte in den letzten 2 Wochen hier vor dem Kongress wieder bessere Beziehung mit Dory, die sich sehr bemühte, nett zu ihm zu sein. Aber zum Schluss wollte sie ihn nicht ohne sie abfahren lassen; er musste sie schließlich auf der curb sitzen lassen, weinend, und wegfahren. – Er hat Angebot von Northrop für permanente Anstellung mit ca$ 14000. Sie sind bereit zu warten 4 Monate, bis er die thesis fertig hat. Sie wollen ihn aber bald mal für 2 Wochen Konsultation buchen, für ca 600 $, was er wenig findet – Er beeilt sich jetzt, die erste Version der thesis fertig zu machen, damit er sie nach Philadelphia schicken kann.) – Abends gebadet.
IX Korrekturen fertig revidiert. – Gelesen. –
Gardner Kapitel IV-V, Revision angefangen (über Messung; ich muss viel korrigieren; er hat die 5 Regeln nicht gut verstanden). – 1hH. –
Gardner weiter. 10:30 H.
Gardner IV-V fertig. Endlich nach vielen Wochen wieder zurück an Arbeit für AS für C, ( am Skelett für § 10: Symmetrie).
Gardner VI-VII () fertig revidiert. –
10:30 H. – Endlich nach vielen Wochen wieder zurück an die Arbeit am AS für pr. (am Skelett für § 10: Symmetrie.) –
Haarschneider (Ina fährt mich hin, zu Fuß zurück.) Immer noch sehr heiss. – Über pr.
Über pr.– 2 zu Dr. Mott (zum ersten Mal nach 4 Wochen Unterbrechung. Ich berichte, dass es in Stanford 🕮 sehr gut und leicht ging. Inas Aufregung beim Umziehen. Ihre Ungeduld, nach Hause zu kommen. Er fragt zu warum blieb ich nicht allein dort? Zuletzt über Frage der Fortsetzung der physikalischen Therapie; gerade da müssen wir plötzlich aufhören.) Seit 4 Wochen zum ersten Mal wieder gefahren; es geht sehr gut. – Über pr. – Abends gebadet (zum ersten Mal unter der Dusche).
pr gearbeitet.
10:30 H. –pr gearbeitet. – 7 ½ – 8 ½Mia hier. (Später auch Wim mit Ina, ohne mich.)
10 ½ – 1 (-2 ½) M und K. – Gelesen.
Über pr. –
Über pr.
3-5 erstes Seminar. (Grundlagen der Physik, Phil. 211, in dem Seminarzimmer HB 2203.) – Mit Yost gesprochen über die Einladung von Stanford Center (er will Dean anrufen, ob die Entscheidung für nächstes Jahr beschleunigt werden kann, oder ob der Präsident vielleicht eine unausgesprochene Regel für solche Fälle hat.)
Über pr. – 2 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Einladung vom Stanford Center. Er freut sich sichtlich mit mir darüber; er hat anscheinend gehört, dass Leben und Arbeit dort angenehm ist. 🕮 Er fragt, ob es wohl mit meiner Teilnahme am Kongress zusammenhängt. Ich: Es könnte sein, dass Goheen dem Tyler gesagt hat von meinem Vortrag, und dieser ihn angehört hat. Er fragt, wie Ina darüber fühlt. Ich sage: Sie ist auch sehr erfreut, für mich, und weil man dort schön wohnen kann. – Ich erzähle von Nancy; in Cambridge; jetzt soll sie sehr verschlossen sein. Diese träumerischen Frauen haben merkwürdige Anziehung für mich. Ina wundert sich darüber. Er: Vielleicht, weil ich selbst als Kind ein Träumer war und nicht leicht das Erlebte in Worte fassen konnte. –Über Fort Ich sage, dass ich Physiotherapieübungen mit H. doch fortsetze, aber nur einmal wöchentlich. Er fragt, wie ich das H. gegenüber begründet habe. Ich sage, wegen Semester, Zeitmangel; und er selbst ist sehr beschäftigt. Ich frage, ob seine Frage früher mal gemeint war als Suggestion, die Behandlung von H. aufzuhören oder seltener zu machen. Er: Nein, da es doch sichtlich gut tut. Ich: Ist da nicht vielleicht Gefühl, dass dies eine competion mit ihm ist? Er sagt: Nein, es ist doch etwas anders.) – Nachmittags wieder an pr. –Abendsgebadet.
Über pr. – 4:20 H. (Er will es auf Mo verschieben; aber das kann ich nächste Woche nicht; daher vielleicht Mi.) – Abends gebadet.
Zu Soblers (zum ersten Mal seit Wochen. Ich fahre 11-12. Ich schwimme im Teich, ohne Badehose, ziehe dann die neue Badehose und Hemd an. Über Chruschtschow und Castro am TV. Wir verstehen uns über alle Fragen sehr gut. Sie beide nehmen Fotos und movie Aufnahmen von uns. – Ina erzählt über unser Zusammenkommen in Wien; ihr Kummer mit der Heirat in Prag; die Schwierigkeiten mit Agnes. Ich sage, ich möchte aber doch meine Kinder wiedersehen. Über Johannes. Benedikt meint, es wird doch schmerzlich für mich sein, wie fremd 🕮 sie mir geworden sind, z.B. politisches Denken. Ich sage, ich glaube nicht; zur Hitlerzeit waren sie ganz Nazi; das war mir sehr schwer; aber jetzt sind sie das nicht mehr; ich glaube, man kann doch menschlich Kontakt nehmen, auch wenn man verschiedene Auffassungen hat. – Ich steige mit Benedikt auf den Hügel. Ich freue mich zu sehen, dass Herz und Atem es leicht nehmen; auch keine besondere Müdigkeit. – Es war ein schöner Tag.) Ina fährt zurück, 6:20-7:20.
Über pr (Repräsentationstheorem für MI). –
Für Leiters 5. qualif. exam (über Maxwell ms).– Über pr. –7h Bohnert.
Über pr. – 4 – 4 ½ zu Dr. Seiff. (Nur Druck gemessen: normal, und Refraktion. Er hat nicht mehr Zeit für Sehfeldtest. Ich soll in 4-6 Wochen wiederkommen.)
3-5 Seminar.
2 Dr. Mott. (Bohnert gestern am TV Interview, seine Erfahrung mit LSD; er wurde als „mental ill“ bezeichnet; erstaunlicher Exhibitionismus; mit diesem Mädchen hat er doch nicht gebrochen! – Ina gestern am Telefon mit Mutzli über RAND Leute, Mutzli war ganz verstört und musste das Gespräch abbrechen. – Einen Tag bei Soblers; auf den Hügel geklettert. – Er sagt: Ich will anscheinend sagen, dass andere Leute so viel Schwierigkeiten haben, und dass im Vergleich dazu es mir ganz gut geht.) – Über pr.
Department meeting (12:45 einstimmige Morris Promotion, angenommen von den Philosophieprofessoren. – 1 – 2 ½ Examenfragen für Leiter.) 🕮 Ich treffe Jaspers (zum ersten Mal seit 1951), Church; Lang und William, zum ersten Mal. David Kaplan ist zum ersten Mal als staff Mitglied beim Meeting. – Über pr.
Über pr.– Abends 7-8 (-10) Mia hier.
X / 1960 10-11 H. – 5 ½ – 7 ½Cocktailparty bei Piatts. (Dunkles Zimmer, sodass es mir schwer fällt, Leute zu erkennen. – Ich setze mich mit Church aufs Sofa und spreche lang mit ihm. Er sagt, der chairman seines Departments in Princeton, Tucker‚25vermutlich Albert W. Tucker (1905-1995) wird am 18.10. herkommen und dann mit ihm sprechen. Dann wird er seine Entscheidung machen. Ich habe den Eindruck, dass er zurückgehen wird, falls sie ihm dort genug bieten. – Er kann polnisch lesen, und ein wenig russisch. Er kennt verschiedene russische Mathematiker von Kongressen; er sagt, die werden weniger ideologisch beschränkt als die Philosophen. Ich sage, der Austausch von Wissenschaftlern wird erleichtert, wenn der kalte Krieg weniger heftig wird; es war unglücklich, dass der U211 Flug gemacht wurde vor dem summit meeting. Er: Aber das ist nötig für unsere Sicherheit; wenn er die Verantwortung hätte, würde er jetzt die Flüge fortsetzen (!). Ich spreche dagegen, aber er bleibt dabei. – Mit Furth und Mrs. Furth gesprochen. (Sie war voriges Jahr nicht hier. SiefOriginal Die. studiert chinesische Geschichte, und jetzt auch chinesische Sprache; sie ist lebhaft daran interessiert.))
12 ½ – 2 ½ zum Brunch zu Dr. Kulka, (dort auch Klopfers und Jokls. Klopfers waren im Sommer in Europa. Er hat kürzlich Christoph und Eline in München gesprochen, wo er kurzen Aufenthalt hatte. Er meint, Christoph habe sein Examen schon gemacht. – Alle sind gegen die A.M.A., besonders Dr. Kulka ist wütend, dass sie 180 $ Jahresbeitrag zahlen müssen, und die AMA Tausende ausgibt für Propaganda gegen „sozialisierte Medizin“, sodass auch ihre Kollegen, z.B. an UCLA, beeinflusst sind; 🕮 und Propaganda für Nixon; aus denselben Gründen. Sie und Jokl sind entschieden für Zulassung von China, weil das für disarmament nötig ist. – Es ist erfreulich, mit Leuten zu sprechen, die auch radikal denken. – Klopfer ist doch sehr anti-kommunistisch; aber vielleicht doch sozialistisch, jedenfalls für sozialen Fortschritt.) – Abends gebadet.
Über pr (weitere Ideen über die nicht archimedische Maßfunktion, für abzählbare Mengen, aufgeschrieben wie Skelett; möglicherweise später zu § 8 hinzuzufügen.)
3-5 Seminar. (Allerhand Diskussion.)
2 zu Dr. Mott. (Ina sprach beim Lunch über Aggression und erzählte von Dr. Pastrom. Ich: Er gibt mir keinen Anlass für Aggression. Er: auch nicht für negative Gefühle, z.B. heute beim Geben des Schecks? Ich: Die Balance von Gefühlen ist aber doch positiv. Er: Habe ich nicht den Wunsch, dass es weniger kostet. Ich: Gewiss, oder dass es frei ist; aber wenn ich das sagen würde, klänge es wie eine wirkliche Bitte. Er: Ist er so verständnislos, dass er das so falsch interpretieren würde? Ich: Sie sprechen wie Ina; die ist auch immer gekränkt, wenn ich etwas zur Sicherheit sage, was sie schon selbst beobachtet hat. – ÜbergOriginal Aber. das Gespräch bei Dr. Kulka. Ich war erfreut über die Gemeinsamkeit der Auffassungen.) – Weiter an Revision von „Unity ofSc.“ für Nakhnikian.
Weiter an Revision von „Unity ofSc.“ für Nakhnikian.– 11 ½ – 2 ½Bohnert hier. (Er sagt: Er hat ca 50 Seiten von seiner thesis geschrieben; 20 weitere im ersten Entwurf, muss noch in Form gebracht werden; das Ganze wird ca 200 Seiten. – Er hat allerhand interessante Fragen, über Anwendung von induktiver Logik auf Beobachtungssprache oder theoretische 🕮 Sprache. Begriffe wie „Koch“, „Stuhl“; er hat recht, dass das Kind sie so lernt, dass sie gewissermaßen theoretisch sind. Ich betone aber, dass solche Begriffe nicht gut sind als Prim für induktive Logik; die letzteren müssen einfach sein.)
Remarks für „Unity ofSc.“ fertig gemacht. „Phil. und log. Syntax“ Revision angefangen.
10 ½ – 1, -2 ½M und K, Gespräch über pr. (K. hat meine Berechnungen für pr, mit Distanzen, mit Parametern für rekursive Formel von vor zu vor +I korrigiert und weiter geführt. Er wird das fortsetzen. – Ich erkläre zu § 8, nicht in archimedischem Maß, meine Überlegungen über abzählbare Mengen. M. fragt über Axiom 7p, über Menge der euklidischen Punkte. Nachmittags finde ich Gegenbeispiel gegen mein Axiom. Ich gebe M. meine Notizen, obwohl in Stenogr.) – 4 H. – Abends gebadet.
12-3 Church und Frau, und Kalish hier. (Church hatten wir am 1.10. getroffen; heute zum ersten Mal hier. Er ist zwar ziemlich schweigsam, aber nicht steif; sie ist vergnügt und redselig. Die Unterhaltung geht lebhaft und leichter als ich gedacht hatte. Wir sitzen im Patio, auch zum Essen. Wir zeigen ihnen die Obstbäume, und Frau Church pflückt eine Feige. Beide kommen anscheinend von Farmen; er aus Virginia. Sie haben fast immer in Princeton gelebt. Er war nur 2 Jahre fort; als Student in Göttingen, bei Bernays und Hilbert.) – „Phil. &log. Syntax“ fertig revidiert.
2 zu Dr. Mott. (Über Inas Aufregung heute Mittag weil Bohnert ein Buch holen wollte und nicht zur Zeit kam. Sie wollte ihn nicht zum Lunch haben. Sie ist so leicht irritiert; auch Sovor der Party; auf der Party selbst war alles gut und nett. Er: Anscheinend ist etwas aufgestört in Inas Analyse; vielleicht ist sie 🕮 zornig auf Dr. Pastrom. Ich: Ja, heute Morgen, als sie zurückkam, erzählte sie, dass sie ihm gesagt hätte „to hell“ usw. Er: Sie scheint eine Angst zu haben; auch in Stanford. Ich: wieso Angst; ich habe bemerkt nur, dass sie zornig oder ärgerlich ist oder abweisend zu Leuten. Er: Es muss für sie eine ganz neue Erfahrung gewesen sein, dass ich in Stanford so unabhängig war, zu Leuten ging, vortrug usw.; das ist beunruhigend. Ich: Wie eine Mutter, deren Kind nicht mehr am Schürzenband hängt. Er: Ina hat anscheinend eine unbewusste Angst, Menschen zu verlieren; das ist vielleicht der Grund dafür, dass sie immer vermeidet, in nähere Beziehung zu Menschen zu kommen. – Das Ganze war mir neu und aufschlussreich, weil ich zum ersten Mal Zusammenhänge sah zwischen Dingen, die ich mir vorher nicht erklären konnte, z.B. Inas Reaktion in Stanford.) Ich bringe Ina Blumen, zum ersten Mal seit langem; aber sie sind etwas zerdrückt. Ich erzähle Ina etwas von Dr. Mott, will aber nicht seine Interpretation sagen. – Abends kommt Ina in mein Bett. Wir wollen ein TV Stück sehen, aber es taugt nicht viel. Wir bleiben zusammen und sprechen. (Ich erkläre ihr dann doch alles von Dr. Mott, so gut ich kann. Sie meint, das ist gar nicht neu, und auch nicht überzeugend. Aber ich sage, es ist doch zum ersten Mal eine Erklärung; darum akzeptiere ich es, solange ich keine bessere sehe. Sie ist froh, dass ich lange und ausführlich mit ihr spreche.)
Beim Lunch sind wir in guter Stimmung zusammen; und ich fühle, dass ich gern mit ihr zusammen wäre. Ich glaube, sie spürte auch dieselbe Stimmung. Darum küsste ich sie nach dem Lunch und war zärtlich, und bat sie, zu mir zu kommen. Sie kam auch, war aber doch nicht in guter Stimmung, und knurrte über alles. Erst dachte ich, es ist nichts, aber schließlich war es mir zu viel; als sie zu mir ins Bett kam sagte ich, sie soll es aufhören oder lieber gehen. Darauf wird sie zornig und geht. Ich springe auf und schlage die Türe hinter ihr zu. – 3 ½ sie kommt mit guter Botschaft: Doris hat angerufen, dass Dean Roleff gesagt hat, 🕮meine Ernennung für nächstes Jahr sei vom Präsidenten gebilligt. Später rufe ich Yost an (er hat es nur von Doris gehört; aber er nimmt an, dass das schon die endgültige Entscheidung ist, d.h. dass es schon vorher von den regents akzeptiert worden ist. Ich sage, dass ich sehr froh bin, ein weiteres Jahr hier zu sein; ich will aber Stanford erst absagen, wenn ich die offizielle Benachrichtigung vom Sekretär der regents bekomme; in Stanford wird keine Schwierigkeit sein, es zu verschieben.) (Ina hat mir vorher erklärt, dass sie meine Aufforderung so unvorbereitet kam, ohne vorheriges „Aufwärmen“; und dann habe sie sich geärgert, dass sie nochmal aufstehen musste, um das Grammofon anzustellen, und nochmal, um den Hund wegzusperren.) – Heute lese ich Purtill’sMA These über induktive Logik.
Leiters exam gelesen (Logik schwach). – 3 – 4 ½Purtill hier (zum ersten Mal. Ich mache kritische Bemerkungen über seien MA These über induktive Logik. – Er hat meinen ditto Artikel „AS“ diesmal durchgelesen, aber noch nicht gründlich. – Er bringt einige Fragen; ich erkläre meine Stellung zu max. bits und zu Neyman. – ErhOriginal Ich. ist zuweilen etwas eigensinnig, ähnlich wie Kahane; aber ist doch begierig zu lernen und hat allerhand gelesen.) – 6 ½ – 7 ½Mia hier (dann mit Ina zum campus movie).
10 H. – Dann im Bett ausgeruht und gelesen. – 3 ½ – 5 ½Victor Ng hier. (Zum ersten Mal richtiges philosophisches Gespräch. Er fragt einiges zum Ontologie Aufsatz, und zu Hempels Begriffsbildung. Die formalen Sachen sind noch schwierig für ihn. – Er hat zu viele Kurse belegt (13 Stunden); ferner arbeitet er in einem Restaurant täglich nach 5h. So hat er keine Zeit, weiter philosophische Bücher zu lesen. – Leiter exam gelesen. – Abends gebadet. 🕮
Tennessen, ms. „Via Metam“ gelesen; (oft nicht klar). – Plan der Artikel über pr überlegt; Briefe in technologischen länen.– Abends beim Turnen glaube ich plötzlich etwas im Rücken zu spüren; es ist aber nichts, und ich mache meine Übungen weiter. – Nach dem Abendessen fühle ich mich etwas down; 2 mal 2 Miltown.
Entwurf für „Prolog“ zu Bunges semantischer Ontologie geschrieben. – Nachmittags Haarschneider. – 6 ½Bohnert (über seine thesis). Abendessen (dann Ina mit ihm ins Kino.) – (Ich konnte lange nicht einschlafen.)
Um 3 sagt Doris: Das Meeting ist heute um 5! Dann wird es aber zu dunkel für mich, nach Hause zu fahren. Ich telefoniere Ina. Ich finde, Doris hätte mich anrufen sollen! Wie sollen wir das Auto nach Hause kriegen? Doris ruft verschiedene Kollegen an, ob sie Ina herbringen können um 5; vergeblich; so holt sie selbst Ina zum Campus, sodass Ina das Auto nach Hause fährt.) 3-5 Seminar. – 5-6 Sitzung (die älteren Department Mitglieder, einschl. Kalish. Über Promotion für Yost. Robson hat alle Fakten zusammen. Wenige Veröffentlichungen; aber Menge Tätigkeit in Komitees usw. Er wird einen Brief auf schreiben in unser aller Namen an den Dean. Yost ist jetzt im 6. Jahr Assoz. Prof.; nach 6 Jahren ist Promotion üblich.) Robson fährt mich nach Hause. (Ich bin froh zu sehen, dass ich gar nicht besonders müde bin.)
Gelesen. – 2h zu Dr. Mott. (Über Vorgänge am 13. nachmittags. Er: Da ich jetzt so viel mehr kann, erwartet Ina natürlich, dass ich auch mehr aktiv bin in den kleinen Dingen: den Hund wegzubringen usw.; zu sagen, dass sie sofort mitkommen sollte, usw. – Über Ernennung für nächstes Jahr; er findet das auch erfreulich. Meine etwas gespaltenen 🕮 Gefühle darüber, weil ich mich schon auf die „ewigen Ferien“ gefreut hatte. Beim rationalen Abwägen bin ich aber doch dafür, weiter hier zu bleiben. Ich bin zwar ungeduldig über die vielen Ablenkungen; aber viel davon würde auch sonst weitergehen: die Revision für Nakhnikian, der Prolog für Bunge, allerhand Korrespondenz. Ich erwähne auch Bochenskis Anfrage von Kansas.) Ich fahre vergnügt nach Hause.
Leiter exams gelesen. – 1-3 department meeting. (Über Leiters 2. qualif. exam. Das schwächste ist Logik; Church findet es unannehmbar, Kalish sagt: untere Grenze, vielleicht annehmbar, wenn kompliziert, ich stimme zu; ich sage, sein spezielles exam (über ms Maxwell, theoretische Begriffe) ist besser als anderes, intelligente Diskussion; schließlich stimmen 7 von 10 für passing, Church abstence.) (Ich zeige Yost von Bochenskis Brief, ob ich nach Kansas Universität kommen will.) Zum Uhrmacher. – Mit Ina Entwurf für Brief an Stanford Center durchgesprochen.
Etwas an pr gearbeitet. – Nach dem Lunch zusammen, zärtlich, und ganz besonders gut (seit 29.5.!) – An pr.– Abends gebadet. – Lange wach ( bis 3h).
10 ½H. – Über pr. – 5 – 6 ½Lea Bohnert hier. (Sie arbeitet für RCA in Washington. Unterrichtet abends an Am. Univ. über information storage und retrieval. Sie schreibt ein kleines Buch darüber. – Sie denkt politisch sehr progressiv; über Cuba usw.) – Lange wach (bis 3h).
Prolog für Bunge geschrieben. – 1 – 2 ½Mia und Wim hier. – Gut geschlafen.
Prolog für Bunge geschrieben; Englisch fertig gemacht. – Gelesen.
3-5 Seminar. (TP gegeben). – Ich fahre hin; Ina fährt mich zurück (sie besucht inzwischen Myra in dem neuen Haus nahe dem Campus.) 🕮
2 zu Dr. Mott (über Fr. Meine Ehrlichkeit in Bezug auf Alter und Sex. Es ist schwierig, den Abstieg in vielen Dingen mit Fassung und Gleichmut hinzunehmen.) – Gelesen.
An pr. (nicht archimedisches Maß, für Sa). –
1 ½ – 3 David und Renée Kaplan hier. (Er ist acting instructor, gibt Kurs 31: deduktive Logik. Er hatte geglaubt, das würde nicht viel Zeit kosten, weil er mit dem Material gut vertraut ist. Aber er braucht ungefähr 20 Stunden pro Woche für die Vorbereitung, sagt Renée. – Über die politischen Ereignisse und die Wahl. Sie sind auch enttäuscht über Kennedys Stand zu Formosa und Kuba.) – An pr (nicht-archimedisch). – 6 ½ – 7 ½Soblers hier. (Benedikt fällt es schwer, sich zu entschließen überhaupt für einen Präsidenten zu voten; er stimmt aber schließlich zu, dass man für Kennedy stimmen muss, um Nixon wegzuhalten. (Sie gehen mit Ina zum campus Film.) – Gebadet. (Währenddessen kommen sie zurück und sitzen mit Ina bis 12h!)
10 ½- M und K, - 2 ½. (Larry hat viel getan an dem System mit Linearitätsaxiomen; ist aber noch nicht sicher, ob es überhaupt eine Lösung gibt. – Über das nicht-archimedische Maß. Ich sage, dass ich die Axiome 7p und 7f in § 8 aufgebe.) Über die Wahl. Gordon ist für Kennedy; Larry für Nixon, er glaubt, der wird jetzt noch mit großer Mehrheit gewinnen.) – 4 H. – Brief an Chacha fertig geschrieben.
12 – 2 ½zu Klopfers (ich zum ersten Mal in ihrer Wohnung im Hotel Drucker. Wir fahren hin mit Dr. Kulka. – Es wird sofort gegessen, und nachher bin ich dann nicht sehr munter. Außerdem erzählt Klopfer dann endlos und ausführlich, 🕮 wie ein Dr. ihm unnötige Ausgaben verursacht hat für seine Mutter, während er in Europa war, mit wiederholten Aufenthalten im Hospital, Ambulanzen, Bluttransfusion. Er sagt ziemlich deutlich, es wäre besser gewesen, wenn sie sie, als es ihr schlecht ging, ruhig hätten für immer einschlafen lassen. – Er erzählt vom internationalen Psychologie Kongress, der seit langem zum ersten Mal wieder in Deutschland war. – Ich rede ihn von Anfang an mit „Du“ an; aber er beginnt mit „Sie“ und schwankt immer hin und her.) – Mein nap; dann eilig fertig gemacht für: 4¼ -7 wir fahren mit Mia und Wim. Zum Kino (in Beverly Hills, Canyon Str. Ich zum ersten Mal seit vielen Jahren. „Hiroshima, mon amour“; sehr bewegend: Ein französisches Mädchen geht nach Hiroshima und verliebt sich in einen Japaner; sie erzählt ihm, wie sie im Krieg einen deutschen Soldaten geliebt hat, der dann erschossen wurde, und nachher wurden ihr die Haare kurz geschnitten.) 7-8 Mia und Wim zum Essen hier. (Ich freue mich zu sehen, dass ich nicht müde bin; ich gehe gleich zum Essen, ohne mich erst auszuruhen.)
An pr (ms von § 11 wieder gelesen; Jeffrey ms „De Fin.“ gelesen.)
XI / 1960 2:40 mit Hans Meyerhoff (aufgrund des Leiter exams meint er, soviel Logik sollte nicht von allen verlangt werden. Ich stimme zu. Er überlegt Vorschlag, dass jeder Student nur 3 von den 4 Gebieten nehmen soll, nach seiner Wahl. Ich weiß nicht, ob das die richtige Methode ist; vielleicht lieber die Anforderungen in den 4 exams herabsetzen.) – 3-5 Seminar. – Nachher fährt Friedman mich nach Hause (sein Auto ist an Hilgard geparkt; er hat Ticket für $ 1; ich gebe ihm das zurück, weil er sonst nicht dort geparkt hätte.) – Zu Hause sind Zetkins da (sie hatten gestern telefoniert, wollten erst dann kommen; sie wohnen in einfachem Hotel an 🕮 Wilshire in SM; sind doch auf einmal um 4h gekommen. Ich lege mich aber erst hin.) 7-8 Abendessen mit Zetkins. (Sie wollen nach Mexiko; Auto nur bis zur Grenze, dann Bus. Sie lernen etwas Spanisch, wollen vielleicht in einem Dorf wohnen. In Canada arbeiten beide sehr angestrengt in Garten und Feld, und am Haus. Sie haben Holzvorrat vom eigenen Wald gesägt, für 3 Jahre im Voraus. – Ina erzählt mir, dass Kostja ernste Schwierigkeiten mit den Augen hat, aus einem kann er nur sehr schlecht sehen; er will aber nicht zum Augendoktor, weil er sich fürchtet vor schlechter Diagnose; er meint, es sei vielleicht ein Katarakt. – Gertrud hat aus Deutschland $ 10.000 bekommen, nach dem Beamtengesetz; sie war damals in der Spezialausbildung für Gynäkologie, hatte schon Dr. med.; sie haben das für all die Jahre gerechnet, wo sie Oberarzt oder dirigierender Arzt gewesen wäre, wenn sie nicht emigriert hätte; sie bekommt jetzt laufend $ 150 monatlich, und dazu soc. security für beide. Die große Summe machte den Bau des Hauses möglich; dabei haben sie 3 acre Grundstück.) – Ich kann lange nicht schlafen; 3h nochmal ½ Nemb.
2 zu Dr. Mott. (Über Gertrud und Kostja; ich habe schlechtes Gewissen, weil sie so hart arbeiten. Er: Sie fahren nach Europa und Mexiko, und da habe ich ein schlechtes Gewissen, dass sie so arm sind? Gestern Abend deutscher Bücherkatalog, viele Bücher aller Arten und viele Bilder; warum kann ich nicht Zeit finden, allerhand zu lesen? Kostjas Augenkrankheit, er will nicht zum Dr. gehen. Gestern Nacht bis 3 nicht geschlafen; dann noch ½ Nemb., vorher 2 große. Auf seine Frage: Von Mindestens seit 1952 nehme ich jeden Abend Nemb.; ich hatte es herabgesetzt auf 1 ½, irgendwann wieder hinauf auf 2 große, das jetzt immer. Er: Das war ihm nicht klar; was geschieht, wenn ich es nicht nehme. Ich: Dann kann ich vermutlich nicht schlafen. Er: Habe ich es 🕮 versucht? Ich: Ich weiß nicht mehr; in LA wahrscheinlich nicht; ich würde 1 Nacht sehr wenig schlafen; die nächste Nacht vielleicht besser, weil ich dann müde bin; vielleicht aber auch nicht, wenn ich mir Sorgen mache, dass ich nicht schlafe. – Sonntag Hiroshima Film. Zum ersten Mal im movie seit vielen Jahren. Starker Eindruck.) Auf der Rückfahrt nach Westwood Village; zum Uhrmacher (timer wieder hingebracht), und lange in Campinellis bookstore herumgeschaut (gekauft: Lewis’ Word Guide26https://www.amazon.com/Comprehensive-Word-Guide-Norman-Lewis/dp/B0007DKSV6). –Kein Nembutal genommen (als Experiment, aufgrund von Dr. Motts Vorschlag. Ich schlafe zuerst gar nicht 1h Licht abgedreht. Ca 3h und 5h auf die Uhr geschaut; gar nicht geschlafen bis vielleicht 6; aber um 7h und um 8h wache ich auf aus kurzem Traum. In der Nacht fühle ich mich nicht schlecht, nicht besorgt, sondern ganz wohl; elektrisches Heizkissen auf den Bauch, das macht mich schläfriger, aber nicht genug.)
Ich erzähle Ina, dass ich kein Nemb. genommen habe. (Sie meint, vielleicht war er gar nicht schockiert sondern nur erstaunt über meine dauernden großen Nemb. Dosen; und vielleicht war es nicht ein Rat, es wegzulassen, sondern nur eine Idee.) – 12-5 Zetkins hier. (Es regnet, darum sitzen wir im Wohnzimmer oder Dinette. – Auch über politische Fragen. Er kritisiert Chruschtschow, nicht dass er dasiOriginal die. summit meeting abgebrochen hat, sondern dass er es so roh getan hat; dadurch hat er all die Engländer und viele andere, die gegen Eisenhower waren, wieder auf Eisenhowers Seite gebracht. – Auch Kritik an Castro, nicht ganz klar; ich sage, ich bin froh, dass er eine sozialistische Revolution macht; schade, dass er dabei so heftig ist, dass er viele, die zu ihm stehen möchten, verjagt. – Gertrud hat Ina eine Flasche Likör gebracht (Preis $ 7!).) – Gelesen. – Nachts 1h abgedreht; wach gelegen bis mindestens 3h, mit Heizkissen. 5h aufgewacht von argem Traum. Dann mehrmals wieder geschlafen und geträumt, bis ca 8. 🕮
Heute fühle ich mich besser als gestern. (Es ist blauer Himmel; darum beschließen wir schließlich, doch hinauszufahren, trotz Wettervoraussage von Regen.) 10 ½ – 11 ½mit Zetkins zu Soblers. (Ich fahre ganz hinaus. Wir sitzen im Wohnzimmer. Zetkins erzählen von ihrem Haus und Leben in Kanada, und zeigen Fotos. Benedikt ist sehr daran interessiert, er liebt auch British Columbia. Benedikt zeigt die Fotos, die er am 23.9. von uns gemacht hat, die Farbenfilme, wo ich bedächtig spreche (ohne Stimme), anscheinend erklärte ich den logischen Positivismus. – Ich frage über Pasternaks Dr. Schiwago. Benedikt sagt: interessant, aber er ist doch ein poseur. Kostja sagt dagegen: Er ist ein ehrlicher Mensch. – Ich frage auch über Kazantzakis-Gebäude; Benedikt liebt es. Ich sage, dass ich Zorbas sehr liebte. Benedikt nannte noch ein anderes: „Freiheit und …“, über den alten Freiheitskampf in Kreta gegen die Türken27Freiheit oder Tod, deutsch von Helmut von den Steinen, Berlin (West): Herbig 1954. – Sie sprechen über BeckettjOriginal Bennett. „Godot“; Benedikt ist eher dagegen, weil nihilistisch; aber Raya sagt, dass er und auch Joyce, uns auf Grenzen und andere Empfindungen aufmerksam machen; sie war puritanisch erzogen und fand das zuerst schocking. Benedikt sagt, dieser „Strom des Bewusstseins“ taugt nichts. Ina sagt, wir sind zu sehr intellektualisiert, wir müssen wieder die Sinne lernen. Ich stimme zu; ich sage, in der Kindheit war das alles höchst wichtig für uns; wir haben es verdrängt; durch meine Erfahrung in Psychotherapie bin ich darauf gekommen, dass es wichtig ist, die unterdrückten Empfindungen und Gefühle wieder lebendig zu machen.) Abfahrt 4 ½, um noch Tageslicht zu haben; Ina fährt. – Es war ein schöner Tag. Ich bin froh, dass ich es so gut machen konnte, trotz wenig Schlaf. – Abends gebadet.
10 H. – 12-6 Zetkins hier. (Ich sage von meinem Experiment, Nemb. aufzugeben. Gertrud ist beeindruckt; sagt, das ist heroisch. Sie sagt zu Ina, dass Kostja kaum 🕮 zu ihr spricht zu Hause, und dass sie daher hier nicht gleich am ersten Tag auftauen konnte, sondern eine Zeit brauchte.) – Nachts bis ca 4h wach gelegen; gegen 5h aufgewacht von Traum; mehrmals wieder geschlafen, bis 9. –
12-2 Zetkins hier. (Ich gebe ihnen Gretes Adresse, besonders für den Fall, dass Fromm nicht in Mexiko ist. – Wir erzählen von Ruthlings; sie haben sie mal in Scottsdale besucht. – Ina bittet Gertrud, die teure Flasche mit Likör zurückzunehmen und anderen Freunden zu geben oder selbst zu behalten; Gertrud ist etwas geknickt darüber.) (2-5 Zetkins nehmen Ina mit zum Hiroshima Movie.) Ich an pr (lineare \(\mathcal{M}\)-Kombination). – 5-6 Zetkins hier (über die Atombombe. Wir sagen über Jungks Buch, und die zweifelhafte Rolle von Oppenheimer. – Wir nehmen herzlichen Abschied von einander. Sie werden wieder durchkommen in einigen Monaten, auf der Rückreise von Mexiko.) – Abends 12h 2 SC genommen (auf Rat von Gertrud; sie sagt: warum es sich nicht leichter machen, wenn es doch nichts schaden kann? Daraufhin liege ich nicht mehr so lange ganz wach; ich weiß nicht, ob ich richtig geschlafen habe in den ersten Stunden oder nur gedöst. Dann war ich eine Zeitlang wach, vielleicht 2-4 oder 3-5, ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Morgens wache ich auf 7h, döse aber weiter bis 8.)
Ich fühle mich besser ausgeruht. – Weiter über pr.– Transkript von morgigemkOriginal morgiges. Seminar gelesen. – Abends 12 wieder 2 SC genommen. (Um 4h habe ich den Eindruck, ich hätte noch nicht geschlafen; vielleicht doch unbemerkt. Gegen Morgen geschlafen.)
3-5 Seminar (Ina bringt mich und holt mich ab; ich fahre hin; sie zurück.) – Abends Ergebnisse 🕮 der Präsidentenwahl. Wir sind froh, dass Kennedy gesiegt hat, oder wenigstens, dass Nixon nicht gesiegt hat.
(Vorher Lunch und nap.) 2 Dr. Mott. (Ich berichte über das „Experiment“: ohne Nembutal seit letzten We! Es ging leichter als erwartet. Ina sagte: Der Doktor hat es vielleicht gar nicht als Vorschlag gemeint, usw. Aber ich wollte mich nicht abbringen lassen. Gertrud sagte: Das ist heroisch. Ina und Gertrud meinten, ich solle doch SC einnehmen zur Erleichterung des Einschlafens, da es doch harmlos ist. Er meint, ich könnte es vielleicht ebenso gut ohne das. Ich berichte über Dexedrin. Er scheint erstaunt. Ich hatte es ihm aber sicherlich am Anfang berichtet. Er meint, das könnte ich auch ebenso weglassen. Ich: Aber das hilft mir doch, warum weglassen? Er: Wir wissen nicht, ob es wirklich hilft, solche festen Gewohnheiten sind psychologisch nicht gut; vielleicht würde ein Spaziergang oder Gespräch oder intercourse dieselbe Wirkung haben. Ich: doch nicht intercourse? Danach brauche ich doch Ruhe! Er: Es ist besser, wenn es nicht feste Gewohnheit oder Regel wird.) 3 Dr. Seiff. (Druck normal. Sehfeldtest: R: beide Flächen etwas vergrößert, aber nicht wesentlich. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen.) – Blumen für Ina gekauft.
Ina schreibt langen Entwurf für Brief an Schilpp (es scheint, dass er ein halbes Jahr lang den Verleger nicht gedrängt hat, wir sprechen wiederum lange darüber; ich finde, die Formulierungen sind zu kränkend.) – Über pr (lineare Kombin.). – Abends gebadet. 🕮
Über pr.
Über pr.– 10 H.
12-2 Kalish hier (zum ersten Mal seit langem. Er berichtet, dass er die Beziehung mit der Frau mit 2 Kindern aufgegeben hat; sie hat ihr Haus verkauft und ist fortgezogen. Er war anscheinend stark attachiert, aber „zu unreif“ für sie. – Er tut jetzt viel physische Arbeit, zusammen mit seinem Freund, dem mexikanischen carpenter; sie bauen großes Haus, das sie dann verkaufen werden. – Er wollte mich um Rat fragen über Artikel über „Modelle, in Logik und Wissenschaft“ für ein großes Wissenschaftsdictionary für Laien. Das ms ist weniger als 3 Seiten. Er steckt übermäßig viel Zeit hinein; auch jetzt wieder langes Gespräch.) – 3 ½ – 6 zu Myra und George Brown. (In ihrem neuen Haus Hills. Marschak28vielleicht Jacob Marschak: https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Marschakund Frau kommen. Ich sage Mrs. Marschak, dass ich ihren Aufsatz über das Stanford Center mit großem Interesse gelesen habe. (Ich hatte aber vergessen, dass sie schrieb, dass sie Gesichtsparalyse bekam in Stanford und ihr Gesicht verschleierte; jetzt kein Schleier, aber das Gesicht sah streng oder finster aus, weil sie nicht lächeln kann.) Mit den beiden Männern über subj. Wahrscheinlichkeit und Savage. Brown sagt, er habe schon vor Savage Neigung in dieser Richtung gehabt und es Savage vorgeschlagen, der es aber zurückwies. Beide sagen, dass Wald nicht unbedingt dagegen war. Ich erzähle von meinem Gespräch mit Wald, wo er aber noch recht skeptisch war. Marschak bittet mich, im Winter einen Vortrag in seinem Seminar (für Anwendung der Mathematik in Sozialwissenschaften) zu halten; er hat meinen Vortrag in Stanford gehört und findet, dass das sehr geeignet ist. Brown und Tribus sind auch in seinem Seminar. – Über Rechtswesen und Wahrscheinlichkeit. Sie sagen, man brauche Wahrscheinlichkeitsvoraussagen über Ausgang von Prozessen, ich sage, anstatt jury soll man trainierte Experten 🕮 verwenden für die Faktenfragen aufgrund der gebotenen Evidenz; pr als Wettquotient. – Marschak fragt, wie man zum Ausdruck bringen soll, dass arme oder reiche Evidenz für Schätzung vorliegt. Ich: Peirce und Keynes haben schon gesagt, dass eine 2. Zahl nötig ist; ich habe es versucht zu explizieren („reliability“).)
Über pr (Distanzen; für K = 3, genommen 2 Komponenten).
3-5 Seminar. Ich fahre hin. Ina fährt mich zurück.
11 – 12 ½Bohnert hier. Er hat allerhand Fragen über Sprachformen mit Typensystem; geordnete n-tuples. Er verliert sich aber in allerhand Seitenfragen, sodass nur wenige Fragen seiner langen Liste zur Sprache kommen. – 2 zu Dr. Mott. (Ich berichte: 2. Woche ohne Nembutal; aber ich behalte mir vor, mal Nembutal zu nehmen, wenn ich fühle, dass ich es brauche. Er: Ja, das ist die richtige Einstellung. Ich: Ich habe aber oft SC genommen; und meist Dexedrin, ½. – Traum: Ich schr dränge Ina, dass sie still sein soll, weil Leute mich verfolgen. Wenn sie nicht still ist, schlage ich sie mit Faust ins Gesicht. Er: Was ist im realen Leben die Gefahr? Ich weiß nicht; manchmal fantasiere ich, dass ich vor ein Kongresskomitee geladen werde; manchmal sage ich dann gute, sarkastische Sachen; ich weiß, dass die mir in Wirklichkeit erst hinterher einfallen würden; „Treppenwitz“.) – Über pr.– Ina hat die Schmerzen an der linken Seite, wie Seitenstechen, heute stärker; ich habe ihr seit Tagen zugeredet, zu Dr. Forde zu gehen.
1-3 department meeting. (Über Flint Professur für 1962; beschlossen für Einladung: Quine, Fromm, Mally, Anscombe, Gordon Wh.) – Über pr.🕮
Inas Schmerzen sind schlimmer. (Sie macht endlich Verabredung mit Dr. Forde, nachdem ich für eine Woche sie vergeblich gedrängt hatte.) Benedikt kommt kurz. – 2 Ina zu Dr. Forde (ich fahre sie, gehe inzwischen einkaufen in Mayfair. – Dr. Fordes Diagnose: strained sacro-iliac; sie fragt nicht, was das bedeutet, und wir fanden es nicht im Fishbeins Buch29Fishbein’s Illustrated Medical and Health Encyclopedia; Hinds erklärt mir am nächsten Tag: Das ist eine Sehnenzerrung zwischen dem Ileum (Teil von pelvis) und sacrum (unteres Rückgrat).) – Über pr.– Ina steht zum Abendessen auf, wärmt ein Huhn auf. (Sie hat Dr. Pastrom für morgen abgesagt.)
10 H. – Über pr. – Ina hat noch immer Schmerzen; (Dr. Fordes Pillen helfen nichts, und wir haben kein Codein mehr.) Sie steht aber manchmal etwas auf.
Ina geht es besser (sie ist allerhand auf, kocht warmes Essen, wäscht Geschirr.) – Nachmittags Helmers kurz, (Olaf bringt groceries herauf). – Abends geduscht.
Gelesen. – Zum Haarschneider. –
3-5 Seminar.
Gelesen.
10 ½ – 1 ½M und K hier. (Kuhns hat gefunden, dass es nicht möglich ist, beide Axiome der Linearität zu akzeptieren; es ist nicht sicher, ob das erste möglich ist. – Ich erkläre neuen approach: lineare Kombination von \(\lambda{}\)-Funktion.) –M. hat gearbeitet über nicht-archimedisches Maß; aber wir kommen nicht mehr dazu.) – Nachmittags über pr (über lineare Kombination).
Gardner ch: IX gelesen. – Krafts Erkenntnislehre gelesen. 🕮 Seine Einwände gegen meine induktive Logik und gegen den semantischen Wahrheitsbegriff sind schwach.)
10 H. – Nachmittags Gardner gelesen.
Gardner gelesen.
Gardner gelesen. 7 – 9 (– 11) Paul Ruthling hier. (Wir erklären uns bereit, ca 800 $ ihm zu leihen; er will seinen Rechtsanwalt fragen nach Methode für Sicherheit, vielleicht durch den title. Das Geld ist, um schon überfällige Abzahlungen zu leisten. Das muss er, sobald der Verkäufer den title30deutsch: Besitzrecht, Eigentumstitel fertig hat. Er hat das Grundstück für 15.000 bekommen vor Jahren, hat aber kürzlich ein Angebot von 25 Tausend abgelehnt. – Sie sind jetzt geschieden, aber zanken sich noch wie immer; und er kommt nicht los von der Familie, weil er sie immer noch beeinflussen will.)
3-5 Seminar. – Ich fahre hin, Ina zurück (2 V).
Gelesen. – 2 Dr. Mott. –TP gelesen. – Abends Dusche.
XII / 1960 Angefangen Bearbeitung vom Transkript des Stanford Vortrags („The aim of ind. Log.“) für die Kongress proceedings. – Abends TV: 2 Stücke von Strindberg („Miss Julie“ und „Die Stärkere“); deprimierend. – Lange nicht geschlafen.
Beim ersten Aufstehen glaube ich einen kleinen twinge im Rücken zu spüren. Ich lege mich wieder kurz hin, nehme ½ Miltown, stehe wieder auf; noch ein klein wenig tense. Nach dem Frühstück alle Übungen. Dann fühle ich mich besser. – Weiter an „Aim“. – 3 ½ – 5 Dr. Dibble🕮 und Purtill hier. (Besprechung über prob. als Phil. 297. Beide kaufen conm. für 1-. P. will ms „AS“ dem Dibble leihen, und seminar notes. Ich erkläre: vereinbarte Basis für \(\lambda{}\) Systeme, aufgrund von Kemenys Beweis‚) war alles C-Werte. – 6 ½Mia (sie geht später mit Ina zum campus movie).
10 H. – (Ina hier; Dr. Pastrom ist weg.) – 12-2 Bohnert hier. (Er hat Miss Faber in Philadelphia angerufen; sie hat gesagt: Goodman wird eine lange kritische Bemerkung über die These haben. Termin für die erste Version, 2. Teil ist 8.12.) –
Vormittags an „Aim“. – Nachmittags an ch. XI für Gardner weiter.
Morgens etwas tense, ½ Miltown. Später geturnt, fühle mich besser. – An ch. XI. (das ist zugleich für morgiges Seminar).
ch. XI fertig, XII angefangen. – 3-5 Seminar.
2h zu Dr. Mott. (Traum mit großer Frau. – Ich habe vage an Möglichkeit gedacht, die Kinder in Deutschland zu besuchen. Aber Ina ist dagegen. Ich scheue mich, ihr zuzureden, wenn sie nicht möchte. Er: Vielleicht möchte sie spüren, dass ich wirklich wünsche, sie mit zu haben, nicht nur für Hilfe.) – Wir sprechen von der Möglichkeit, nächsten Sommer nach Deutschland zu fahren (Ina meint, wenn wir reisen, nachdem wir hier aus dem Haus müssen, sparen wir Miete; und wenn in Europa ein Kongress ist, kann ich vielleicht Reisezuschuss bekommen, und bei Einkommensteuer abziehen.)
Ich gehe nicht zum department meeting (ich habe gestern mit 🕮 Hockers telefoniert, der gegen Fromm und für Shapiro spricht. Dann telefoniert mit Yost; ich gebe ihm meine Liste, mit Shapiro anstatt Fromm.) – An Gardner XII. –
An Gardner XII.– Vor dem Lunch großer Spaziergang (bis zum Medical Building, zum ersten Mal.) –TP gelesen. – Abends geduscht.
Sa 10.12.1960
10 H. –TP gelesen.
1-3 Mia und Wim hier. Ich gehe mit Wim spazieren. – Für Gardner: XII fertig; ich gehe zu XV (über statistische Grenze, für nächstes Seminar).
Weiter an XV.
3-5 Seminar (letztes im Dez.). (Ina fährt mich jetzt immer zurück, weil es dann dunkel ist.)
Gelesen. – 1h zu Dr. Mott (die nächsten 2 Sitzungen fallen aus, weil er Ferien nimmt; für Lesen, Familie, etwas research. – Inas Reaktion zu Plan einer Reise nach Deutschland.) – Abends etwas blässlich, nach den Übungen auf der Matratze. Abends spät kommt Ina, mit Zärtlichkeit; dann fühle ich mich besser; sie selber war etwas low, vielleicht wegen Geburtstag morgen.
Inas Geburtstag. – 1-3 department meeting. (Nochmal über die Flintsache, verschoben von voriger Woche, wo ich nicht dabei war. Wilson wünscht geheime Abstimmung. Ich sage, solch ein Wunsch muss sicher erfüllt werden; aber wirlOriginal für. müssen auch dafür sorgen, dass keiner von den Jüngeren sich unter moralischem Druck von den Älteren fühlt. Die Jüngeren hatten auch nicht 🕮 verstanden, dass sie hätten neue Namen vorschlagen können. Ich schlage vor, ihnen jetzt die Gelegenheit zu geben; und dann wird neu abgestimmt.)
Gelesen. – Mittags Myra hier. – 3 ½H. – In Nagels Buch gelesen. – Geduscht.
An Stanford Vortrag Transkript. – Vor dem Lunch spazieren, zum Westwood Market, und etwas gekauft. – Nach dem Lunch zusammen; gut. (seit 21.10.) – Gardner X, getippte Revision durchgesehen.
Getippte Revision durchgesehen fertig. – Am Stanford Vortrag.
12-3 Ruth Anna hier. (Ich sitze mit ihr auf dem Patio. Sie hat Fragen über theoretische Sprache: für zwei Theorien, die Terme gemein haben, kann es sein, dass jeder der 2 Ramsey Sätze wahr ist, aber der für die Konjunktion der beiden Theorien falsch. Ich: Aber dann sind die Theorien unverträglich! Sie sagt: Ja. Ich betone, dass das Ramsey Verfahren, und ebenso mein \(A_T\)-Postulat, nur angewendet wird auf die Gesamttheorie eines Maßes, nicht auf Teile davon; mir schien das offenkundig; aber sie hatte es nicht klar so verstanden. –Ich Sie spricht auch von der unvollständigen Interpretation. Ich sage, es ist besser, nicht nach Designat zu fragen. – Ich erkläre Unterschied zwischen der in den Postulaten festgelegten meaning und der darüber hinausgehenden beabsichtigten meaning; daher kann es kommen, dass neue Beobachtungen zwar nicht den Ramsey Satz widerlegen, aber doch die Theorie, wie der Autor sie meint.) – 4-5 Benedikt hier. (Er sagt, er hat das nur Haus nur bis 1. März zum Verkauf gegeben. Im April müssen sie aus Malibu ausziehen, weil die Käufer einziehen wollen. Dann wird er es vom Verkauf zurückziehen.) – Brief an Chacha geschrieben.) – 6hBH ruft an (sie sind schon im Drucker Hotel, sind mit Auto gekommen. Er hat heute Leute in S. Barb. gesprochen.) – Ina und ich haben Kummer und Besorgnis, ob das Haus verkauft wird (nicht geschlafen bis nach 3.) 🕮
10 ½ – 2 BH, Shulamith und Miriam hier. (Wir sitzen im Patio, Morli dabei. Gossip über Leute: Feyerabend, ) – Nachmittags am Vortrag für Kongress proc.
Am Vortrag für Kongress proc.– Abends geduscht.
10 ½H. –An ms für Suppes. Fr 23 Nach 5 (anstatt 3:30!) – 8 ½Basri hier. (Junger Physiker, macht AS für Physik; interessant. Er ist Assoz. Prof. in Colorado; isoliert, kann kein fellowship finden. Vergl. Karte P! Er reist by Bus, wohnt im Zentrum der Stadt! Er ist aus Irak, Jude, Familie ist in Israel. Er ist dorthin für Vorträge eingeladen.)
Am ms für Suppes, ganzen Tag. (Bar-Hillel mit Familie macht in diesen Tagen Ausflug nach Disneyland und Marineland.)
10¼B-H, 10 ½dazu M und K (– 1 ½ Gespräch über pr; sie habe beide nichts gearbeitet. Ich erkläre BH das nicht archimedische System; und den neuen approach zum Distanzproblem, mit linearer Kombination und Parametern.) (Bar-Hillel zum Lunch zu seiner Familie, weil diese heute am Sabbath nicht ausfahren dürfen.) 3 ½ – 6 B-H hier (endlich mal philosophisches Gespräch. Über die Theorie der Sprachstrukturen von Chomsky und ihm. Das bezieht sich auf Formationsregeln in Form von pos Produktionsregeln. Wenn dabei imbedding vorkommt, ist die Struktur von einer höheren Komplikation.) 6-7 dazu Mia und Wim und Luz (dies ist Mias Nichte aus Chile, sie studiert am Redwood College Musik, um in Chile zu werden.) Sie singen dreistimmig „Stille Nacht“.
XII / 1960 Bar-Hillel über den neuen Reaktor im Negev; er ist hauptsächlich für die chemische Industrie am Toten Meer.) Bar-Hillel holt seine Familie (bei Sonnenuntergang ist der Sabbat zu Ende). 7h Mia usw. gehen. Die 3 Bar-Hillels bleiben hier. – 9 ½. (Das war ein sehr langer Tag für mich, mit vielen Gesprächen und Menschen. Es ist aber sehr gut gegangen; allerdings habe ich vormittags und nachmittags ein ganzes Dexedrin genommen, wie ich es früher immer tat.) Abends lese ich Ina den langen Brief von Annemarie vor (über ihren Freund Jörg, der bei ihnen wohnte, und mit dem sie nach der Bretagne fuhr, unterwegs im Zelt geschlafen; dann hat Jörg Unfall mit Annemaries Auto, Könen will nicht mehr, dass er in ihrem Haus wohnt. Ich spreche lange mit Ina über Annemarie, Probleme mit Könen und Jörg, bis 12h. Ich nehme gleich ein kleines Nembutal, kann aber nicht schlafen bis 5h!)
Geschrieben. – 3-6 B-H hier. (Er erklärt mir allerhand über indexing Maschinen und retrieval Maschinen. Ferner Maschinensprache für faktische Sätze, z.B. Berichte, und deren logische und induktive Umformung; er sagt mit Recht, die vielen Leute, die das planen, haben keine Idee von der ungeheuren Komplikation, und dass es heutezutage praktisch unmöglich ist. – Über Programmierungsprachen wie Algol1https://de.wikipedia.org/wiki/ALGOL; und ILP usw.; er wir mir Sachen schicken lassen. – Er wird auf der Reise zum Osten am 26.1. hier bei einem Lunch sprechen, um Geld für Hebrew University zu bekommen; vielleicht hat er am 25. abends oder irgendwann am 26. kurz Zeit, uns zu sehen. – Ich sage ihm, wenn er mal was schreiben will über induktive Logik, ist es sehr willkommen; vielleicht, wenn er unseren Artikel gelesen hat. Er möchte wohl, aber weiß gar nicht, wann er mal wieder Zeit für diese Probleme finden wird.)
Ganzen Tag an ms. für Suppes. –
Ganzen Tag an ms. für Suppes.Ganzen Tag an ms. für Suppes.🕮ms für Suppes. – Abends geduscht.
ms für Suppes. – Nachmittags Gardner XIII, für mein nächstes Seminar.
Abends TV: Nens Diskussion (über Nukleartest ban und Nuklearpolitik; mit Pauling2https://en.wikipedia.org/wiki/Linus_Pauling, Norman Thomas3Wahrscheinlich https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Thomas, Kahn4Wahrscheinlich Herman Kahn: https://en.wikipedia.org/wiki/Herman_Kahn (von Rand), und Professor …, von Politikwissenschaft. Sehr interessant, aber aufregend. Thomas wird manchmal sehr erregt und empört, wenn Kahn so kalt über Millionen Tote spricht; Pauling liest Zitat vor von Kahn, wonach die U.S. unter gewissen Umständen als erste Atombomben gegen Russland verwenden sollten.)
Für Gardner, XIII. fertig, XIV. angefangen.
3-5 Seminar. Nachmittags fahren wir Viktor nach Hause.
2 zu Dr. Mott. (Nach 3 Wochen Ferien. Ich sage, ich arbeite unter Zeitdruck, wollte den Stanford Vortrag fertig machen, es gelang doch nicht. Ich fühle mich immer so gedrängt, er: vielleicht durch neues Jahr. Ich: wohl mehr durch den kommenden 70. Geburtstag, und allgemein das Gefühl, dass ich nicht mehr viel Zeit zur Verfügung habe. – Über TV: Pauling, Norman Thomas, und Kahn über Nuklearpolitik. Kahn scheint nicht oder nicht richtig vorzustellen, was bei einer Katastrophe geschehen würde.) 3h zum Zahnarzt Dr. Brann (vorn herausgefallene Füllung). – An Gardner XIV.
An Gardner XIV.– 12-3 Bohnert hier. – Geduscht. 🕮
An Kapitel XIV. – Abends 7 – 8 ½Mia hier (später auch Wim).
XIV endlich fertig (7 halbe Tage! Über Ramsey Satz usw.). Dann XV (teilweise früher schon), das letzte Kapitel.
10 H (anstatt gestern). – An XV.
Weiter an XV. Dabei gelesen über Quantentheorie: Frank und Bergmann; ich bin deprimiert, dass ich hier nicht gründlich Bescheid weiß. Dies ist auch für morgiges Seminar.
Ein wenig tense; ½ Miltown. – 3-5 letztes Seminar. (Ramsey Satz, mein \(A_T\); statistische Gesetze; Quantentheorie, Bergmanns Schema, die 3 Vorschläge für geänderte Logik; die Physiker wollen keine Sprachregeln und Axiome.)
2 zu Dr. Mott. – Gelesen.
Zu Soblers. (Ich fahre hin, Ina zurück. 1-5 dort. Sie gehen nächste Woche für mindestens 2 Wochen nach Oakland; er will sich dort in der Gegend umschauen nach geeignetem Haus. Ina sagt ihm, dass Helen auch ihr Haus zum Verkauf ankündigt. Sie sagen wieder, dass es wegen ihrer besonderen Bedingungen nicht wahrscheinlich ist, dass sich ein Käufer für das Chenault Haus findet; wenn aber der real estate Mann einen richtigen findet, kann er nicht gut verweigern.)
Korrektur für Fraenkel Aufsatz (Änderungen gemacht). – 3-5¼Purtill und Dibble hier (ich erkläre Unterschied zwischen Savage, cr und cred. Dibble fragt über pr in Quantentheorie: wenn die \(\gamma{}\)-Funktion plötzlich zu einem Punkt shrinkt, kann das die objektive pr sein? Ich: Hier ist es vielleicht doch zu verstehen als abhängig von Evidenz, also als logische pr.) – Abends gebadet.
10 H. – Nachmittags von Specker5vielleicht Ernst Specker: https://en.wikipedia.org/wiki/Ernst_Specker gelesen (den Montague als Ersatz für mich vorschlägt). 🕮
TP gelesen.
11 – 2 ½Kalish hier. (Über mein geplantes Seminar nächstes Jahr. – Über meinen Nachfolger, für nächstes department meeting. Ich sage ihm über Howard Stein. Über Specker; ich sage, sehr gut, aber gar nicht in Philosophie der Wissenschaft. Über David; er bedauert, dass er im in diesem Semester unterrichtet hat; daher ist seine thesis nicht weitergekommen, wie ich vorausgesagt hatte.) –TP gelesen.
11 Zahnarzt (Zähne gereinigt; Dr. Brann inspiziert sie und findet 3 Stellen wo Reparaturen nötig sind: 2 kleine und 1 komplizierte Höhlung zwischen den Zähnen. –TP gelesen. – Abends spät Ina bei mir, und Zärtlichkeiten. –
TP gelesen.
1(½)-5 (!) department meeting. (Pläne für nächstes Jahr. – Ersatz für mich. Ich schlage vor, Howard Smithoder Stein wie oben? vielleicht für ein Jahr einzuladen; er wird zunächst für nächsten Sommer eingeladen. Montague schlägt vor: zusammen mit Mathematik department 4 Kandidaten: Specker, Robinson, Craig6Vielleicht William Craig: https://en.wikipedia.org/wiki/William_Craig_(philosopher), Kleene7Vielleicht Stehpen Cole Kleene: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Cole_Kleene.) Moody fährt mich zurück, es ist noch gerade hell bis 5:15.
TP gelesen. – Vor dem lunch spazieren, und im Markt eingekauft. – Nach dem lunch zusammen; ganz besonders gut (seit 17.12.). – Abends geduscht.
10 H. –TP gelesen. –
ch. XIII für Gardner, getippte Revision durchgelesen. –🕮 Mittags Mia und Wim hier.
Kapitel XIII fertig durchgelesen. –TP gelesen.
12 – 2 ½ (-3) David und Renée hier. (David sagt, er will von jetzt bis durch den Sommer ganz auf seine thesis Arbeit konzentrieren. Er fragt, ob er mich wohl regelmäßig sehen könnte, vielleicht alle 2 Wochen eine Stunde. Ich: Ja, am Anfang; später lieber 2 Stunden in größeren Abständen.) – (3-) 3 ½ – 7 Paul Ruthling hier. (Er will für unser Darlehen eine mortgage machen. – Wir versuchen, ihm klarzumachen, wie hart es für die Kinder ist, wenn die Eltern sie gegeneinander aufbringen. EraOriginal Ich. versteht aber nicht, dass das auch eine Mahnung für ihn ist. – Er will künftig weniger Silberarbeit tun, weil er nicht genug Kapital hat; mehr Filme für Vorträge.) – Von dem vielen Betrieb sind wir ganz erledigt.
Cocchiarellas8Nino Cocchiarella: https://en.wikipedia.org/wiki/Nino_CocchiarellaTP gelesen. – 2 zu Dr. Mott. (Viel Betrieb, nimmt Zeit, aber ist auch anregend. Er: Ich habe lange nichts über Rücken und allgemeines Befinden gesagt; ich: Es geht gut, selten brauche ich Miltown oder Nembutal; aber doch noch schwierig, einzuschlafen, letzthin meist erst gegen 3. Er fragt, ob ich, wenn ich lange nicht einschlafe, mich besorgt oder ungemütlich fühle; ich: Nein, ich bin ruhig dabei. Über zusammen am 20. – Er: ob ich im Zusammenhang mit Stanford mir Sorgen mache oder Gedanken über Psychotherapie für mich und Ina. Ich: nicht über Inas bisher; über mich keine Sorge, aber ich habe mir gedacht, dass ich ihn um Namen in Stanford fragen würde, nicht um unbedingt hinzugehen, sondern wenn es nötig wäre; er nickt dazu.) – (Abends Anruf von Zeisel‚bOriginal Zeisl. er ist nur 2 Tage hier, ich sage, die nächsten Tage bin ich sehr besetzt; 🕮 so plaudern wir nur etwas. Er ist Professor an der Law School an U. of Chic.; sie haben große empirische Untersuchung gemacht über juries. Er ist auch interessiert an Statistik, kennt Savage, fragt nach meiner prob Arbeit.)
10 – 11 ½Bar-Hillel hier. (Er will mit Familie durch Arizona und Texas nach dem Osten fliegen, nach MIT. Dort research Arbeit mit Chomsky über Sprachstruktur. Hauptproblem: Wie kann man sich das Gehirn oder ähnliche Rechenmaschine vorstellen derart, dass sie so schnell Sprache lernt. Ein 4-jähriges Kind formt schon neue Sätze mit neuer Satzstruktur. – Er will vielleicht im Sommer 1962 wieder nach Amerika kommen; und vielleicht Sommer 1963 zum Internationalen Kongress der Philosophie in Mexiko. – Er sagt, sein Seminar über Philosophie der Mathematik in Berkeley war für das Komitee für mathematisch-philosophischen Ph.D. Aber er hat den Eindruck, dass Tarski sich nicht dafür interessierte. Er fand das dortige Kolloquium für mathematische Logik nicht sehr interessant; häufig viel zu technisch, um es zu verstehen.) – 12-5 Zetkins hier. (Zurück aus Mexiko. Grete hat ihnen Ratschläge gegeben, auch die Stadt und etwas in der Umgebung gezeigt. Sie haben dort in der deutschen Humboldt Gesellschaft Vortrag von Christiane (Nena) Schöndube gehört. Dann sind sie nach Oaxaca gefahren, und Nena hat ihnen geholfen, eine Wohnung zu finden. Dort hat es ihnen gut gefallen. Auch die Tempel auf einem Berg in der Nähe, die Indianer auf dem Markt, usw. Dann haben sie noch verschiedene Gegenden in Mexiko gesehen. Auch am Pazifik, in einem kleinen Ort in der Nähe von Acapulco. Schließlich waren sie aber doch das Herumreisen leid, und so 🕮 entschlossen sie sich, wieder in die Ruhe von Kanada zurückzufahren, etwas früher als ursprünglich geplant. Mit Eisenbahn von Mexiko DF9frühere offizielle Bezeichnung (vor 2016) von Mexico City, spanisch Distrito Federal bzw. D.F.) bis zur Grenze, Pullman, 3 Nächte hintereinander! –)
TP gelesen. – 3 ½ – 8 ½Zetkins (sie sind sehr interessiert an „Monthly Review“10https://en.wikipedia.org/wiki/Monthly_Review, wollen sie subskribieren. – Ich sage, wenn Krieg droht, möchte ich nach Mexiko fahren. – Ich sage, es wäre schön, sie mal zu besuchen; in Stanford werden wir noch näher zu ihnen sein. – Sie sagen, in 1962 werden sie für 5 Monate staatenlos sein; können während dieser Zeit nicht über die Grenze. – Ich gebe Kostja das alte deutsche Buch über Geographie von Nordamerika. – Beim Abschied umarme und küsse ich beide.)
9 H. – 11 – 3 ½ (!) Montague hier. (Er erzählt von seiner Arbeit; ein neues Axiom für Mengenlehre, basiert auf Begriff von Rank einer Menge, d.h. Typ. – Über mein nicht-archimedisches Maß. – Über Davids These. Er sagt, David könne es sicher vor nächstem Herbst beendigen, wenn er ein logisches topic nähme, z.B. über rekursive Separabilität. Ich sage, das kenne ich nicht, dann müsste David mit ihm arbeiten anstatt mit mir. Er sagt, er ist damit auch nicht familiar (?!). – Beim lunch fragt er wieder, ob ich schon fest entschlossen bin, 1962 nach Stanford Center zu gehen. Es wäre für das department gut, wenn ich noch bleiben könnte.) (Ina hat im Zusammenhang damit abends eine Idee: Sie sollten mir nächstes Jahr als sabbatical geben, dann würde ich 1962 hier wieder unterrichten, und erst 1963 nach Stanford gehen. Sie ruft Sonntag Montague an; er telefoniert mit Yost Montag und ruft Montagabend zurück: Yost will sich erkundigen, ob das möglich ist. Ich selbst hatte schon mal vage an so etwas früher gedacht, aber es verworfen als unmöglich.) 🕮
Endlich wieder mal an ms für Stanford Congress Proc. (Es scheint, zum ersten Mal seit 30.12.!)
11:30 – 2 ½ (3 ½) Bohnert hier (er ist umgezogen, zu Carey’s, hat dort Wohnung über der Garage, mit seinen Möbeln; sie stunden ihm die Miete, bis er wieder Stellung hat. Er fragt, falls ihm das Geld ausgeht, ob wir ihm leihen können. Ich: Ja; lieber für Beendigung der thesis als für Eier Spekulation. Er stellt Fragen über meine Intension und Churches senses.) Weiter am ms für Stanford Proc.
Weiter am ms für Stanford Proc.– 1-2 Paul Ruthling hier, holt seine vergessene Jacke ab.
II / 1961 2 zu Dr. Mott. (Traum: Ich liege auf dem Boden mit einer Frau, ringsherum Leute; die Umgebung verschwindet für uns. Morgens habe ich Bedenken, ob ich für Klasse aufstehen muss am Samstag. Nächste Nacht ist die Frau nicht da, und ich spiele alleine; eine Stimme: „Was tust Du da!“ Hemmungen, auch bei Ina; er: weil zu schweigsam.) – Weiter am ms.
Am ms; Durcharbeitung angefangen. Weiter am ms.
Am ms; Durcharbeitung weiter. – Nachmittags Soblers einige Zeit hier. (Ina berichtet, dass Elena ihr Haus verkauft hat).
10 H. – Dann im Bett ausgeruht. Am ms gearbeitet. – 4h fahren wir mit Doris zu Kalishs Haus zur Party der grad. Studenten. (Wir sehen zum ersten Mal sein Haus am Mulholland. Es liegt herrlich, mit weitem Blick über das valley und die Nordkette dahinter. Ich sitze draußen auf dem Patio bis lange in die Dunkelheit; man sieht die vielen Lichter im Tal nicht. – Spreche mit Piatt🕮 über Plan seiner Reise nach Japan, Formosa, Hongkong. – Lange mit Champawat und Frau; sie ist wieder schwanger; viel Mehrkosten, er ist recht bedrückt, wollte für Examina arbeiten, muss jetzt mehr Geld verdienen. Auch mit Cocchiarella, Neblett11wahrscheinlich William R. Neblett; Furth12Montgomery Furth (1933-1991), der noch auf genauere Bedingungen hier wartet, bevor er sich entscheidet, ob er hier bleibt. Er interessiert sich für Philosophie der Sprache, nicht nur formale Semantik. Douglas Long13vermutlich Douglas C. Long, damals Instructor an der UCLA: https://philosophy.unc.edu/people/douglas-long/, hat in Oxford studiert; ist beeinflusst von Wittgenstein, mehr „Investigations“ als „Tractatus“; arbeitet an Philosophie von mind. Ich spreche zu Furth, Long und David über meine Idee, dass die Psychologie der Zukunft mehr mit theoretischen Begriffen arbeiten wird, und zwar so allgemeine Begriffe, dass der Unterschied zwischen bewusst und unbewusst weniger wesentlich wird. Auf ihre Fragen sage ich, dass das auch für den Begriff „intention“ gilt, den Furth untersucht; und für „responsibility“, wofür Morris sich interessiert; und für „Erkenntnis von anderen minds“, wofür sich Long interessiert. Zuerst noch draußen im Dunkeln; dann drinnen. – Ich spreche auch mit Renée; sie ist tapfer und heiter; in wenigen Wochen kommt das Baby, sie weiß nicht wann. – Kurz gesprochen mit Friedman, Holste Lill und Frau.) 8h Abfahrt, 8:45 zu Hause. (Ich sitze gleich auf zum Abendessen.)
Am ms.
Handgeschriebenes ms für Congress Proc. Beendet. – 6-8 Soblers hier. (Ich sage, falls wir ausziehen müssten, oder später nach dem Stanford Jahr, würden wir gern weiter draußen wohnen, vielleicht irgendwo zwischen Pacific Palisades und Topanga. Ina sagt, halb scherzhaft, wenn er ein schönes Grundstück findet, groß aber mit nur einem Haus, so könnte er es kaufen, einziehen, und ein zweites Haus bauen und an uns vermieten. Sie meinen, das wäre eine schöne Idee.)
3-5 erstes Seminar. Ich fahre zum ersten Mal 🕮 wieder selbst hin und zurück, weil es jetzt hell genug ist. (Nach dem Seminar spreche ich ½ Stunde mit Matheson. Er erzählt von einer Clique in der „Schule der Philosophie“, unter Werkmeister14vermutlich William H. Werkmeister (1901-1993): https://de.wikipedia.org/wiki/William_Henry_Werkmeister, die Homosex unter einander und mit Studenten haben, und die ihn persönlich schlecht behandeln. Er ist besorgt, dass sie einen jüngeren Mann, der zu ihnen gehört, vor ihm promovieren werden. Er hat Verdacht, dass ein Watson, der vor einiger Zeit entlassen wurde mit Anschuldigungen, vielleicht framed war; und er ist besorgt, dass sie ihm das auch antun könnten. Er hat mit einem dean darüber gesprochen; er hat den Eindruck, dass der schon einiges dieser Art gehört hatte. Er und seine Frau sind nach San Diego gefahren, wo Searles jetzt am Philosopie department unterrichtet, nachdem er retiriert ist; dem hat er auch alles erzählt; das Ganze scheint ihn enorm aufzuregen; mir ist nicht klar, ob hier bei ihm wohl ein eigener unbewusster Konflikt vorliegt.)
2 zu Dr. Mott. (Ich sage, ich habe Traum; aber ich erzähle ihn nur, weil ich sonst nicht wüsste, worüber ich sprechen sollte. Wenn ich wirklich der Regel folgen würde, würde ich über Problem von prob sprechen, und das wäre doch ungeeignet. Er: Dann würde er schon auf etwas Anderes hinlenken. Ich: Wenn meine Berufsarbeit eintönig wäre, so könnte ich doch allerhand darüber erzählen; und dann erzähle ich, als Postbeamter Schmidt, wie ich Pakete sortiere, und die Schwierigkeiten, der Aufseher, der immer aufpasst, und dass ich dabei manchmal eigene Gedichte mache, usw. Ich spreche lange, schnell und lebhaft, mit Gesten usw. Dann sage ich, wie schwer es mir fällt, nicht zu „steuern“ beim Sprechen hier. Ich will nicht über rein Theoretisches sprechen, aber da sind doch. Er sagt: meine Gefühlsreaktion, Unfähigkeit zu Aggressionen usw. 🕮 kommen sicher auch in das theoretische Arbeitsgebiet hinein. Ich: Ja, auf 2 Wegen: z.B. wenn ich michcOriginal mit. ärgere über Popper usw. und abwäge, was ich erwidern will; aber auch, wenn ich nur über die Probleme selbst denke, wenn ich abwäge, ob ich in Neues vorstoßen will, oder eine alte Methode etwas verbessern will usw. Er: Warum sagte ich, dass ich oft beim Rasieren daliege und träume, und dann kommt eine Idee zu mir; kommt sie zu mir? Ich: Ja, oft denke ich, es ist besser, nicht zu viel mit dem Willen zu arbeiten, sondern zu entspannen; dann sieht man die Lage unverzerrt.) – Ich komme nach Hause; Ina ist im Bett. Ich erzähle ihr etwas von dem Postbeamten; sie ist entzückt, wie es so sprudelt. Sie sagt, so müsste ich es auch bei meinen mss sprudeln lassen; dann ginge es viel schneller. – Korrektur gelesen für Aufsatz für Fraenkel.
Korrektur gelesen für Aufsatz für Fraenkel.– Schöner Spaziergang in der Sonne vor dem Lunch. – Nach dem Lunch zusammen (seit 20.1.); sehr gut. Wir sind beide froh. Sie nennt mich „Smithy“). – Abends gebadet.
12 ½ – 1 ½, zum Lunch mit chancellor Murphy15Franklin David Murphy (1916-1994); vgl. Franklin David Murphy - Wikipedia, für rector Frondizi16vielleicht Risieri Frondizi (1910-1983), damals Rektor der Universität von Buenos Aires (und andere südamerikanische Universitätsrektoren, und amerikanische Leute, etwa 25. Im St Center. Ich sitze zwischen Fr. und Prof. Burkholzer von ACLS17American Council of Learned Societies: https://en.wikipedia.org/wiki/American_Council_of_Learned_Societies, früher Philosophie. – Frondizi sagt mir wieder, wenn immer ich kommen möchte, soll ich ihm nur schreiben; dann wird er etwas arrangieren für mich dort. – Ich frage, wenn Krieg kommt, wird Argentinien und die anderen Ländern involviert werden oder nicht. Er, nach einigem Zögern: Ich denke, wir werden versuchen, nicht involviert zu werden; wir möchten eine Haltung wie Nehru in Indien. Ich: Das ist gut; jede Entwicklung in Richtung auf Neutralismus ist eine Bremse gegen das Treiben zum Krieg. Ich: Wenn Amerika Castro geholfen hätte, wäre er nicht in die Arme von Russland getrieben worden; er stimmt zu. 🕮 Ich frage nach Bunge18Mario Augusto Bunge 1919 – 2020): https://en.wikipedia.org/wiki/Mario_Bunge; er sagt, der war Physiker, sein Vater war auch Professor, ein führender Sozialist. Er sagt, in den letzten Jahren wachsendes Interesse an der Universität für Logik, Grundlagen der Wissenschaft, usw.) – Bibliografie für Kongress ms.
10 ½ – 1 ½ (-2 ½) M und K hier. Für Besprechung. (Über Distanzen. Es wird nicht klar, warum zuweilen negative Korrelation herauskommt.) – Nachmittags dittoed revidiert.
9:30 H (anstatt gestern). – Dittoed revidiert. – Mittags Helmers und Monika hier (seit langem zum ersten Mal, weil wir, besonders Ina, starke Hemmungen hatten wegen Meinungsverschiedenheiten im Politischen, über Abrüstung, Kuba, den Rand-Mann Kahn usw. Wir vermeiden diese topics im Gespräch. Olaf hat wieder viel mit Rückenschmerzen zu tun; Ursache: Fusion zwischen Wirbeln und IIeum19https://de.wikipedia.org/wiki/Ileum, dadurch Muskelkrämpfe, dadurch Neuritis20https://de.wikipedia.org/wiki/Neuritis. Er nimmt Cortison; er soll auch Übungen machen; ich empfehle ihm Al Hindes, den er schon kennt. – Olaf hat in einem contest $ 1200 gewonnen. – Sie machen große Änderungen in ihrem Haus.)
Für research Komitee Gesuch. – Dittoed für proc. durchgesehen.
3-5 Seminar.
2 zu Dr. Mott. (Ina war entzückt über meine Geschichte vom Postbeamten Smith; nennt mich „Smithy“, erzählte es dem Dr. Pastrom; der sagte, dass der supervisor Dr. Mott bedeutet. Ich erinnere mich, dass, als ich ihm sagte, der supervisor sitze hinter mir, ich fantasierte, dass Dr. Mott sagte: Warum nicht hier? Und ich antwortete: Nein, hinten, wo er mich sehen kann und ich ihn nicht. Also wirklich wie er; er sagt: mehr wie Dr. Kupper; ich: er sitzt zwar nicht hinter mir, aber das Licht ist so, dass er mich sehen kann, 🕮 aber ich ihn nicht. – Ich: Ich wunderte mich, dass Ina so sehr angetan war. Er: Sie wollte mehr von mir hören.)
Savage gelesen. – Nachmittags bringt Mary die dittoes von meinem Stanford Vortrag. Ich revidiere eine Kopie davon für den Druck der Proc.
11 zu Dr. Seiff. (Druck normal. Sehfeldtest ist wieder besser als voriges Mal. Er sagt, es scheint gut stabilisiert. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) – Gelesen. – Abends geduscht.
10 H.
– Nach dem Lunch zusammen (seit 9.); gut. –
Gelesen.
3-5 Seminar.
2 zu Dr. Mott. (Inas das Gefühl, dass wir vielleicht unser „Heim verlieren“, Gefühle wie in Stanford. – Ich stelle oft direkte Fragen an Leute. Er: Davon habe ich nicht viel gemerkt. Ich: Das passt doch nicht hierher; wenn ich zu einer Frau als Analytikerin gehen würde, und sie mir gut gefiele, würde ich jedoch nicht anfangen, ihr meine Gefühle zu äußern, weil ich weiß, dass sie sie nur als Symptome analysieren würde. – Er sagt, als ich hereinkam‚dOriginal hereinkommt. sah ich besorgt aus. Ich: Ich weiß nichts von Besorgnis; aber in letzten Tagen habe ich mich geärgert, dass ich hier über alles Rechenschaft geben muss, wie dem supervisor.)
Gelesen.
4-6 Vortrag von Craig21https://en.wikipedia.org/wiki/William_Craig_(philosopher) „Logik und Invarianz“. (Er charakterisiert die logischen Eigenschaften als die, die präserviert werden unter Isomorphismen. Also „invariant“; besonders wichtig: die effektiv invarianten Eigenschaften; er sucht nach Explikation hierfür. Er stellt Vermutung auf, dass diese effektiven Eigenschaften alle also ausdrückbar sind durch quantifier-freie Formeln, basiert auf Wissenschaft, und, \(\epsilon \) so ähnlich).) 🕮
11-3 Craig und Bohnert hier. (Er sagt, ich habe damals doch seine Briefe über induktive Logik beantwortet. Er ist etwas interessiert an induktiver Logik, will aber nicht darauf eingehen, weil er sich jeweilig nur auf ein Arbeitstopic beschränken will. – Auch über Wal Satz. Er meint, der helfe ebenso wenig wie sein eigenes Theorem; helfen wofür? Anscheinend zum Nachweis der Machschen These, dass alle wissenschaftlichen Theorien nur über Beobachtbares sprechen. Für „Widerlegung“ dieser These führt er das Regulativ an: Es gibt Fälle, wo der Ramsey Satz logisch stärker ist als die Gesamtheit der der aus ihm folgenden O-Sätze erster Ordnung, d.h. mit nur individuellen Variablen. Er gibt Referenzen für verschiedene Aufsätze; Bohnert will dies zusammenschreiben. – Er ist gescheit und klar, spricht ruhig und überlegt, und bescheiden.) – Gelesen.
Gelesen: Braithwaite (für Gruppe morgen).
Gelesen: Nagel (für Gruppe). – 3 ½ – 5 reading Gruppe Leiter, Champawat, Neblett (zum ersten Mal dies Semester. Über Gesetz und Theorie. Heute Braithwaite.) – 5:30 H (anstatt 24.)
3-5 Seminar. (Cocchiarella Bericht über Quines Unifikation, gut). – Ich fahre selbst zurück; es ist Tageslicht bis 6.
III / 1961 2 zu Dr. Mott. (Ich frage, warum er annahm, dass ich neugierig sei über ihn persönlich; er: weil ich gar keine Fragen stellte. Ich: vielleicht unbewusst. Er macht mich nichts darauf, dass ich meine Beine gekreuzt habe; früher nie. Ich über Arne, der im Sommer mit Familie kommen will. Über Konferenz über Induktion Juni22Wesleyan Conference on Induction. Wesleyan University, Middletown, Conn., June 12-17, 1961.. Ich bin interessiert, aber mehr würde mich interessieren, wenn Feigl eine Konferenz über meine Theorie alleine arrangieren würde; dazu nickt er. 🕮 Nächstes Mal Th! Dann andere Zeiten.) – Gelesen.
Vormittags Bohnert kurz hier (will etwas leihen, wir können es nicht finden). – Gelesen. – Abends geduscht.
Gelesen. – 4 H (anstatt morgen). Seine Frau holt ihn ab. – 7 Mia hier, (später Wim).
10:45 – 2 ½Church hier. (Zuerst über induktive Logik. Er fragt über Rechtfertigung. Ich sage: Rechtfertigung für Axiome durch Rationalität. Ich gebe ihm „Aim“ dittoed; er hat den Vortrag in Stanford gehört, saß aber ziemlich weit hinten, konnte die Tafel nicht lesen, und versäumte daher einiges. Ich erkläre, dass wir als Begründung voraussetzen müssen, dass jemand induktiven common sense hat. Er fragt, ob meine Theorie auch zu Ergebnissen führt, die von den üblichen der Statistiker abweichen. Ich: Ja; z.B. Kritik an der „. rule“; über Łos Rezension von Cont.; er sagt, ich hätte den Titel formulieren sollen mit „pr“. Er sagt: Einige Mathematiker haben mein Buch angesehen, aber können nichts damit anfangen. Ich: Wir werden jetzt Maßtheorie zugrunde legen; das wird es wohl mehr verständlich machen. – Über intension und senses. Ich: Man könnte Glaubenssätze in 4 verschiedenen Weisen nachkonstruieren; mir scheint, alle sind noch erwägenswert. Auch Intensionslogik für Glaubenssätze. Er: was aber mit mathematischen Sätzen? Ich: Nach dieser Theorie ist das nicht eine Sache von Glauben, sondern von Symbolisierung desselben „Glaubensgehaltes“. Bei Kind, Hund, oder nicht sprechendem Mann kann nur die Intension feststellen. – Ich: Könnte man nicht eine sense Logik machen analog zur Modallogik?, mit \(N^S\), auch für \(N^\delta (…\text{auch}…)\)? Er: Wohl kaum, wenn „synonym“ so stark genommen wird, wie er es tut. Ich: Ich würde erwägen, einige Operationen auch noch zuzulassen, vielleicht auch mit quantifiern. Er: vielleicht 🕮 für modale Prädikatenkalküle. Ich: vielleicht aber auch weiter; aber so, dass für das Feld der zugelassenen Operation ein Entscheidungsverfahren besteht. Das wäre doch nützlich, da er den nicht-exakten Begriff ‚\(B\)‘ für Glauben doch schon in der Objektsprache hat, auch die ganze Logik der senses nicht nur in der Metasprache zu haben, sondern auch in der Objektsprache. – Es ist gut mit ihm zu sprechen; er stellt gute Fragen und hört auch gut zu und macht gute Bemerkungen.) Wir halten ihn für lunch, seine Frau ist verreist. (Er spricht unbefangen, und lacht gern. Auch über Miss Rand.) – 3 ½ – 5 ½Purtill und Dibble (reading Gruppe über pr).
Gelesen.
Nachmittags Haarschneider, und dann zu Helmer (er liegt im Bett, nicht mehr unter Traktion. Dr. Problis hat ihm gesagt, er soll einige Tage warten mit Osteopath; morgen will P. mit einem Orthopäden sprechen, und der soll das X-ray anschauen in Bezug auf Disk, und dann zu Olaf kommen und ihn untersuchen. Olaf ist froh, dass etwas geschieht, und fühlt sich besser. – Auch über Politisches. Er gibt zu, dass Washington Fehler gemacht hat mit Kuba, aber er meint, jetzt ist kaum mehr zu helfen, weil Castro ein Demagoge geworden sei wie Hitler. – Über test ban und Nuklearkrieg; er sagt auf meine Frage, dass die Militärs ebenso einen Atomkrieg fürchten wie die Russen, dass sie denken, ein großer Atomkrieg ist das Ende der US. – Über China; er meint, dass es in UN aufgenommen wird, vielleicht 2 Chinas. Er stimmt zu, dass für Abrüstung China von Anfang an eingeschlossen werden muss. Wir sprechen auch über diese heiklen Fragen freundlich mit einander; wir vermeiden aber von Punkte, wo deutlichere Gegensätze herauskommen würden. – Er ist 🕮 sichtlich aufgelebt bei meinem Buch Besuch.)
3-5 Seminar.
11 – 12 ½David Kaplan hier. (Über Kalishs Vorschläge für Modifikation von Logikexamen.) –
11 zu Dr. Mott. (Dies ist die neue Zeit; von jetzt ab immer abwechselnd dies, und Mi 11. – Vom Sonnenfleck auf dem Teppich und den Sonnenstäubchen, zu Claudius23vielleicht Bezug auf das Gedicht von Mathias Claudius „Abendlied“: https://de.wikipedia.org/wiki/Abendlied_(Matthias_Claudius) „weil unser Augen sie nicht sehn“. Dann schweige ich, und sage: Das bedeutet, dass da etwas ist, was „unsere Augen nicht sehen wollen“. – Über department meeting, Montague und Kaplan; Kalish. Logik ist nur Werkzeug; sie machen es zum Selbstzweck.) – Zu meinem office (Tropfen genommen (Augentropfen genommen. Mitgebrachtes lunch gegessen, dabei Kalish etwas gelesen). 1-3 department meeting. (Über Kalish Vorschlag für Modifikation von Logikexamen. Ich sage, ein nicht-theoretischer Kurs über höhere Logik wäre gut. Dabei Instruktion von formalen Prozeduren.) – (Abends versuche ich vergeblich Darmausleerung, sehr hart, und auf einmal kommt allerhand Blut; das beunruhigt mich. Ina macht Einlauf, dann fühle ich besser. Abends spät Hände fiebrig, aber keine Temp.)
Meinen Vortrag überlegt, nach dem Stanford ms. – 1-3 mein Vortrag „Induktive Logik und rationale decs“ in Marschaks Kolloquium24Jakob Marschak: https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Marschak über Mathematik in den behavioral scs“; Ina fährt mich. (Ich spreche lebhaft, aber oft mit der Hand vor dem Munde oder nicht laut oder deutlich genug, sagt Ina. Neblett hat die Formeln an die Tafel geschrieben, außerdem hat Marschak meine Formeln dittoed und an alle verteilt. Nachher Diskussion. Oft gute Fragen. Brunner25wahrscheinlich Karl Brunner: https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Brunner_(economist) über Poppers Kritik; ich: \(dc_P\) und \(da_C\), alle lachen. – Tribus, Brown, …). – Abends geduscht.
Nachmittags angefangen, Vorwort oder Epilog zum Neudruck von „Logischer Aufbau“ zu schreiben. 🕮
9:30 H. – Nachmittags weiter geschrieben: Epilog für „Aufbau“.
Epilog für „Aufbau“.– 2:30 Zahnarzt (der abgebrochene Zahn, vorne unten rechts; er zementiert es vorläufig wieder an; ich soll Anfang April wiederkommen, dann will er neues Goldinlay machen.)
3-5 Seminar (am Schluss TP gegeben). (Ganzer Vormittag schrecklicher Lärm vom Bulldozer westlich von uns; immer Wachs in den Ohren.)
11 zu Dr. Mott (jetzt immer abwechselnd Mi und Do. – Ich berichte vom Vortrag Fr, und dass ich heute zum office gehe. Er: „Es scheint, dass ich ihm sagen will, dass es mir gut geht. Ich: Zieht er daraus die Konsequenz, dass wir daraufhin die Therapie bald beenden könnten? Er lacht. Ich: Analysts sollten viel mehr systematischen research machen! Er: Wäre ich bereit, über meine pr Theorie in ihrem Institut zu sprechen? Ich: Meint er, von Anwendung der pr durch die Analytiker? Er: Ja. Ich: Nein, das möchte ich nicht; meine Theorie ist noch ganz theoretisch; ich schüttelte den Kopf, dass Tintner26wahrscheinlich Gerhard Tintner: https://en.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Tintner sie schon auf praktische Situationen in Ökonomie anwenden will; eine Samen Company wollte von mir Anleitung für ihre Leute!) – Ich fahre zum Campus; ich habe office Stunde angehängt, zum ersten Mal seit langem. (Ich nehme Augentropfen im Auto, geparkt auf dem Campus 12:15. Ich spreche kurz mit David; aber kein Student kommt !) 3-4 Schilpp hier. (Er kommt ganz überraschend. NWUP27Northwestern University Press: https://en.wikipedia.org/wiki/Northwestern_University_Press sind erst 2 ½ Jahre alt. Sie können aus Budgetgründen frühestens im Mai mit Druck beginnen, hoffen, das Buch spring 1962 herauszubringen. Schilpp schätzt den Umfang auf 1200 pp; es würde vielleicht 15 oder 16 $ kosten. –🕮 Ina fragt: Wenn die Verzögerung durch Mangel an Kapital kommt, würde ein Darlehen von uns es vielleicht beschleunigen? Er: vielleicht ja. Ich frage: Könnte ich 10 Freiexemplare haben, wo ich doch einen ungewöhnlich großen Teil des Bandes beigetragen habe? Er will sehen, ob der Verleger zustimmt; hat auch nichts dagegen, dass ich selbst anfrage. Der contract mit NW ist noch nicht unterzeichnet; es bestehe eine Möglichkeit, dass Wesleyan Universität, die auf einmal viel Geld haben, es übernehmen möchten und vielleicht auch ihm eine Stellung mit bezahlter Sekretärin geben. Ich sage ihm auch vom geplanten Seminar für nächstes Jahr, und dass ich hoffe, dann einige copies von proofs zu bekommen. – Er sagt, dass er immer erst royalties bekommt, nachdem der Verleger seine Kosten gedeckt hat; er bekommt 12 %. Er sagt, das reiche nicht einmal zur Bezahlung einer dauernden Sekretärin, geschweige für ihn; für ihn sei es nur eine labor of love.)
4-6 Student Hagstrom28Warren O. Hagstrom: https://history.aip.org/ead/20090234.html, Berkeley, sociol. department, macht Interview für seine Ph.D. These (über Arbeitsmethoden in Wissenschaft, Ursprung von Ideen, Wege zur Zusammenarbeit und Überwindung von disagreements und dergleichen. Er nimmt alles auf im tape recorder, geliehen von Berkeley Universität. Er fragt mich besonders über Logik und Grundlagen der Mathematik. Ich spreche ausführlich über Ursprung und Entwicklung der neuen Logik, und Frege; Widerstand der Mathematiker und Philosophen. Ich erwarte, dass mathematische Logik entweder selbständig werden oder ein Teil der Mathematik werden wird. Über die Beziehungen der verschiedenen Schulen, die aber heute nicht mehr so emotional sind. Zuletzt einiges über pr ; meine Minorität; Übereinstimmung und Unterschied zu DF und Savage. Mitarbeit von Kemeny und Jeffrey. – Wenn es transkribiert wird, in einigen Monaten, will er mir carbon copy schicken.) 🕮
Ganzen Tag zu Soblers (zum letzten Mal zur Ranch in den Malibu Bergen! Wir fahren zur Abwechslung die hintere Straße, nehmen aber aus Versehen die spätere Straße 23, „Drecker Rd.29korrekter Name ist „Decker Road““, anstatt Látigo Canyon‚ „Backur Rd“. Nach 12h dort. Sie wollen am 28. das Haus endgültig verlassen, und uns dann in L.A. sehen. – Wir sprechen über allerlei politische Fragen. Ich erzähle von 1918: mein wachsendes Interesse an politischen Fragen, Pazifismus und Sozialismus; die Tage vor und in der Revolution. Ich für Optimismus in Bezug „das Gute in den Menschen“; Benedikt stimmt teilweise zu; Ina und Raya sind mehr pessimistisch. Ich sage: seit 50000 Jahren ist doch so viel Fortschritt gemacht worden! – Ich kann mit ihnen fühlen, wie traurig der Abschied von dem schönen Haus ist. Raya ist es sehr schmerzlich; Ina muss sie daran erinnern, dass sie gute Gründe für den Verkauf hatten, vor allem, dass das Wässern der Obstbäume, das Gras mähen usw. zu viel Arbeit für ihn jetzt ist.)
Allerhand gelesen für „Nachwort“ zu „Logischer Aufbau“.
10 H. – Nachmittags am „Nachwort“. – Abends TA-Gesuche gelesen (David hat sie für mich in 4 Klassen eingeteilt; das spart mir viel Zeit.)
Ganzen Tag am „Nachwort“. – Abends TA Gesuche; meine Rangliste aufgestellt.
Am „Nachwort“. 🕮
3-5 Seminar.
Am „Nachwort“. – Mittags Myra hier.
Morgens beim Waschen kleiner Schnack im Rücken‚30lt. Rheinischem Wörterbuch für Schlag, Hieb, Prügel. Mitte oben, (nur wenig, aber doch plötzlich Schweiß, und jittery. Ich lege mich kurz ins Bett, nehme 1 Miltown, stehe dann wieder auf. Gestern Abend hatte ich die Übungen auf der Matratze auf dem Fußboden gemacht, wie gewöhnlich Mi; vielleicht ist davon ein Muskel im Rücken noch etwas sore und empfindlich. Dabei fällt mir ein, dass Mo Vormittag, beim Hocken, auch so ein kleiner Schnack kam; es war hart und mühsam, aber ich beendete doch mein Geschäft.) Zum Frühstück gegangen (ich hatte überlegt, ob ich es im Bett nehmen soll; aber weil ich heute zu Dr. Mott muss, ich es wohl gut, wenn ich schon dafür vorübe. Ich sage mir, dass nichts am Rückgrat ist, nur ein Muskel; ich bin aber doch ziemlich down. Nach dem Frühstück fühle ich mich etwas besser. Ina bietet an, mich zu fahren; aber ich entschließe, allein zu fahren.) – 11 zu Dr. Mott (jetzt immer abwechselnd Mi und Do 11h. Ich gehe dort auf der Straße ganz munter. Ich erzähle von Traum, wo auch Jeffrey vorkommt, aber ich erinnere fast nichts. Der Doktor fragt, was mich gestern beunruhigt hat, und am weekend. Ich weiß aber nichts Spezielles, der Druck des Zeitmangels; das Nachwort für „Aufbau“ . Ich bin nun „plötzlich“ 70 Jahre geworden; d.h, ich mache es mir bewusst, dass ich auch Anderen als alter Mann erscheine, was ich früher nicht so im Gefühl hatte.) – Nachmittags am „Nachwort“. –Robinson gelesen.
Am Nachwort. – Robinson gelesen. – (Noch etwas jittery, aber viel besser als gestern; Übungen gemacht. 3-4 Vortrag Prof. Abr. Robinson31vermutlich Abraham Robinson (1918-1974); vgl. Abraham Robinson – Wikipedia (von Universität Jerusalem, jetzt Princeton. Über Nicht-Standard Arithmetik und Nicht-Standard Analysis.“ Über neuere Untersuchungen von Nicht-Standard Interpretation der ASe. Ich stelle einige Fragen in der Diskussion.) Nachher zum Department office, Post geholt. Dann zur Kaffee lounge. Alle stehen im Kreis; dann 🕮 setze ich mich mit Robinson auf das Wandsofa, und andere an der anderen Wand. Auch Montague, der für die Ferien von Berkeley gekommen ist. Ich sage Robinson vom AS von Foradori über unendlich kleine Größen. Er hat gesagt, dass kürzlich jemand ein nicht-archimedisches System aufgestellt hat, wo Limit definiert wird durch unendlich kleine Größen: die Distanz zwischen \(J_w\) oder jedem anderen unendlichen Punkt der Sequenz hat eine unendlich kleine Distanz von dem Limit \(s\). Er meint, es sei nicht sicher, dass die klassische Limitdefinition wirklich einfacher ist. Er gibt mir aber zu, dass es doch eine große Leistung der klassischen Analysis war, dass sie die Infinitesimalkalküle ohne unendlich Kleines aufbauen konnte.) Dabei sind auch: Mozky (der Bar-Hillel kennt) und Taylor, Head von Mathematik department. (Sie fahren alle zum Dinner mit Robinson in einem Restaurant.) Ich fahre nach Hause, gerade im letzten Tageslicht, bis 6:15; Ina hat sich schon Sorgen gemacht. – Es ist alles sehr gut gegangen, ich habe mein Jacke ganz vergessen. Ich hatte mein Kissen mit, habe es im Hörsaal gebraucht, aber nicht in der lounge. Später mache ich zu Hause noch meine Übungen.
10 H (Ich berichte ihm von dem Schnacken am Do. Er sagt, sowas kommt leicht früh morgens, wenn man noch steif ist, oder wenn man kalt ist. Es ist gut, gleich morgens als erstes einige Streckbewegungen zu machen, leicht, nicht heftig, um die steifen Muskeln auszustrecken.) – Am „Nachwort“. – Abends geduscht.
Nachwort fertig. Ina tippt es. – Mittags Mia und ihre Nichte Luce hier. L. singt chilenische Lieder mit Gitarre. – Mia will mit eine Woche ins Death Valley gehen. 🕮
Lit Verzeichnis zum „Nachwort“ fertig gemacht. – Nachmittags neue Idee für als eine Relation.
Jeffrey hier, 11-6. (Edi und Daniel kommen mit ihm, nur für kurz. Sie wohnen bei Freunden, Wolfsons. – Vormittags über praktische Fragen: Er will vielleicht zur Wesleyan Konferenz32Conference on Induction am Wesleyan Center for Advanced Studies, Juni 1961 gehen; ich werde vorschlagen: zuerst Kemeny, dann ihn. – Er hat „Mathematischen background“ und „D. F.“ fast fertig geschrieben. – Über MIT Press. – Nachmittags über mehr technischen Fragen: meine rep Funktionen MI usw.; wie wird Dichte \(\phi \) definiert aufgrund von diskr\(\Phi \)? Wie \(\Phi \) aufgrund von MS? Er wird es überlegen. – Er sagt, er ist nicht so committed zu induktiver Logik wie ich und Kemeny, nimmt es als versuchsweise Lösungen. Ich: ich auch; aber für einige Axiome habe ich das Gefühl, dass sie unter gewissen Bedingungen gelten müssen, z.B. \(\lambda{}\)-Axiom.) – 9h Soblers rufen an ( sie wollten hier zu Abend essen, und das Auto in der Garage abstellen. Sie sind aber so erschöpft, dass sie bei einem Nachbarn übernachten wollen.)
9hSoblers kommen; sie stellen das Auto in die Garage. – 11 zu Dr. Mott. (Mein Traum: Im Jena Esszimmer, ich rufe „Mutter“, schließlich so laut, dass ich aufwache. – Ich erzähle von dem vielen Betrieb, und ungewisses Warten usw. Schließlich sagt er: Kein Wunder, dass ich schließlich die Mutter zu Hilfe rufen musste.) – Zu Hause sind Soblers noch da; aber fahren gleich ab. (Herzlicher Abschied; Ina umarmt Benedikt; ich ihn auch. Sie werden noch einen Monat bei Mona sein; die ganze Europareise ist verschoben. Ich sage, sie sollen zuweilen Ansichtskarte schicken.) – 3-6 Jeffrey hier. Über seine Skepsis. Ich sage: Ich will auch vorsichtig sein, nicht zu viel 🕮 Anspruch machen. Ich unterscheide Situationen, die ganz geklärt sind, wie z.B. \(\lambda{}\)-Systeme, und solche, wo das nicht so ist, aber wir doch eine Lösung haben, wie für \(n\) Familien. Er: Aber es ist nicht klar, was wir mit „Distanz“ meinen, z.B. zwischen Farben. Ich: Das wird gelöst im Fortschritt der Physik; da gibt es schließlich für jede Größe eine bestimmte Skalenform. Aber für 2 verschiedene Größen ist die Frage der Äquivalenz . Ich könnte vielleicht einen Schritt in Richtung auf DF machen und sagen: die unteren C-Werte sind subjektiv, frei zu wählen; durch sie sind dann die anderen bestimmt.)
11 – 3 ½ (!) Montague und Kalish hier. (Montague berichtet, dass Mat Schwierigkeiten mit Furths thesis. Und über Tarskis Wunsch, von uns oder anderen einen Ruf oder wenigstens eine Anfrage zu bekommen. – Er sagt, Robinson ist der beste unter den jetzt verfügbaren Kandidaten für Stellung und Philosophie und Mathematik department zusammen. – Ich erkläre, warum ich Logik nicht als Teil der Philosophie ansehe; dass es in Zukunft ein selbständiges Gebiet sein wird, entweder alleine oder in Mathematik; dass heute ein Philosophie department noch Logik behandeln muss, weil es keinen anderen Platz hat in der Universität; dass wir aber doch einen mehr philosophisch interessierten Logiker vorziehen sollten vor Robinson, z.B. Quine, auch Church und Tarski. – Ich sage, dass ich sehr guten Eindruck von Robinson hatte; dass ich aber in Bezug auf Tarski Bedenken habe; das department sollte sich jetzt vielleicht lieber nicht festlegen und Frage an Tarski, weil das uns für viele Wochen verhindern würde, andere Schritte zu unternehmen, z.B. mit Robinson.) – Gestriges Gespräch mit J aufgeschrieben. – Abends geduscht.
Vormittags lese ich Jeffrey „Mathematical Backgrounds, die neue, eben fertig gestellte Version. 🕮 (Diese ist erheblich leichter verständlich als die erste.) –Edith und Daniel sind den ganzen Tag bei Ina. Jeffrey kommt zum Mittagessen her. 4 – 5 ½ Gespräch mit ihm (einige Bemerkungen zu seinem „Background“. – Auch über die Schwierigkeit des Begriffs der objektiven pr. Ich: Das Beste ist wohl, ihn als theoretischen Term der Physik einzuführen; in den Regeln dafür kommt auch induktive pr vor; aber ich zweifle, ob der objektive Begriff reduzierbar ist auf den induktiven.)
IV / 1961 10 ½ – 1 Besprechung mit M, K und Jeffrey. (Siehe Notizen. Über meinen Distanz approach. Nach K‘s Ergebnis ist es zweifelhaft, ob es mit der linearen Kombination geht. K. will versuchen: mit beliebigem Koeffizienten \(B_\mathcal{L}\) und beliebigem \(\lambda{}_\mathcal{L}\). Er sagt, er hat in der nächsten Woche mehr Zeit; ereOriginal es. wird es mir dann zuschicken.) – Nachmittags J‘s mse der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen.
Vormittags J‘s mse der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen. Js mse der 2 Artikel in neuer Version weiter gelesen. 5 ½ – 6 ½ Besprechung mit J über seine mse. (Einige Änderungen in Symbolen wird er auf meinen Wunsch machen.) – 8 ½wir zusammen mit J‚ Edith und Daniel; 7 Abendessen.
Mittags Bohnert hier (er bringt mir die fertige thesis). – 2h zum Zahnarzt (lange Sitzung; Vorbereitung des inlay). – 4 ½H. – 8-10 Korrekturen für Neudruck für Prob.
3-5 Sem. (Nachher berichtet mir Matheson über Besuch in Texas.) 🕮
Gelesen (Suppes über \(m^*\); einiges in Gruppentheorie). – Abends: Typescript von Korrekturen im Pr Buch durchgesehen.
11 zu Dr. Mott (Jeffreys Besuch hier. Gegen Ende wurde ich ziemlich müde, obwohl er nur halbtägig kam. – Ich werde mehr bewusst von meinem Alter. Fraenkels congrat. – Wenn man unheilbar krank wäre, sollte man selbst ein Ende machen. Schlimm, dass die Gesetze dem Doktor verbieten, dabei zu helfen. Er stimmt zu.) – Zum campus, zu meinem office. Dort lunch gegessen, mit Kalish gesprochen. – 3-5 department meeting. (Über Ernennung von Robinson, mit Mathematik department zusammen. Ich halte ihn für sehr gut; aber für unsere Studenten wäre jemand vorzuziehen, der auch logisches Interesse hätte. Moody, Meyerhoff, Long, Furth, stimmen zu; Kalish und David dagegen, weil dies eine unwiederbringliche Gelegenheit wäre, einen erstklassigen Mann zu bekommen. Ich sage, dass ich zustimmen würde, wenn Yost sicher ist, dass durch diese Ernennung die spätere in einem anderen Gebiet, z.B. Philosophie der Wissenschaft, dadurch nicht gefährdet würde. Yost sagt, wir haben jetzt im Budget eine neue, zusätzliche Stelle, im ganzen 1.47. Darauf stimme ich und die meisten für Robinson. – Über die Möglichkeit, Tarski zu bekommen. Church sagt, es scheint ihm sehr unwahrscheinlich, dass TarskifOriginal Church. wirklich herkommen würde. Ich stimme zu, besonders, da Tarskis Wunsch war, in seinem department eine fünfte Stelle für Howe zu bekommen. David meint, eine Anfrage durch Montague bei Tarski könnte uns innerhalb 24 Stunden eine Antwort bringen. Ich: Das würde wohl zu wochenlangen Verhandlungen führen. Das wollen sie nicht, um den Plan mit Robinson nicht zu gefährden. Schließlich wird Kompromiss-Vorschlag von David angenommen, 🕮 dass Yost telefonisch Montague bitten soll, Tarski zu fragen, ob er jetzt eine klare Aussage machen kann, dass er ernstlich an LA interessiert sein würde. – Ich sage, dass ich Diskussion mit department über Induktion machen möchte. Wir einigen uns auf Sa, 29.4.) – Ich fahre Church nach Hause.
Etwas Muskelschmerzen. (Vermutlich von gestern abend, wo ich die neue Übung an der Wand gemacht habe, mehrmals als sonst.) 1 Miltown, 1 Dexedrin. (Zum Waschen und Frühstück stehe ich auf; mache auch Übungen, aber wenige. Dann aber bleibe ich zunächst im Bett. Mittags aufgestanden. Nachmittags wieder 1 Miltown, 1 Dexedrin. 3:30 zum Zahnarzt. (Ich fühle ein wenig tense und jittery, aber es geht ganz gut.) – Er setzt das neue Gold inlay ein; und macht noch kleine Füllung am Nachbarzahn.) – Ich lege mich wieder hin. Gruppentheorie gelesen. – Zum Abendbrot auf.
Ich fühle noch tense, aber besser als gestern. 10 H (er macht nur Streckübungen, auch neue, weil das am besten hilft gegen sore Muskeln; er sagt: dies ist besser als Hitze, die hilft zwar zeitweise, aber dann 10 Stunden später kommt die soreness oft zurück. – Ich soll heute möglichst normal mich herumbewegen.) – Für Vortrag morgen überlegt.
Für Vortrag überlegt. –Anita und Carmen Ruthling kommen her, mit einem jungen Student, ich dabei 12 – 1 ½. (Beide sind groß und selbständig geworden, lebhaft und freimütig in ihrem Urteil über die Eltern. Anita sieht sehr anziehend aus. Sie plant Heirat mit einem jungen Mann, der Meteorologiestudent war, und jetzt sein eigenes Geschäft aufgemacht hat, für slippers, die wie Tiere aussehen, 🕮 was er selbst entworfen hat; er scheint erfolgreich. Anita selbst hat die ganzen Jahre anscheinend gut verdient, als Cocktail-Kellnerin und Modell; sie hat selbst ihre Europareise finanziert, und hat kürzlich Maria 400 geliehen! Für Zahlungen an mortgage für Tesuque ranch. Carmen studiert Spanisch und Französisch, unterrichtet schon Spanisch, 5 $ per Stunde. Beide sind sehr herzlich, umarmen und küssen mich. Der fremde Student dabei stört mich aber, sodass ich nicht so unbefangen rede. Ina aber spricht über allerhand, auch über ihre Briefe an mich in Wien.) – 3 – beinahe 6 mein Vortrag „Induktive Logik und das Problem der Induktion“ im Grad. Philosophen Club, in der Wohnung von Annese und Söderstrom, im Westwood Village. (Ich spreche 3:15-5; dann Diskussion bis beinahe 6. Da sind auch: Ed Sayles, und Matheson und Frau.) Friedman fährt mich hin und zurück.
Examensfragen für Neblett. – Nachmittags Zahnarzt (nur 5 Min; die Klammer vorne unten Mitte an der unteren Platte wird adjustiert, weil die Zunge sich dort verletzt, vermutlich an dem Ende, das oben auf dem Zahn endet und vielleicht zuweilen über dem Zahn steht; er rundet das Ende ab und macht die Klammer enger.) – Haarschneider. – Abends Bensons33Bezieht sich wahrscheinlich auf die Carnap-Bibliographie von Arthur Benson. Bibliographie gelesen.
3-5 Seminar. (Nachher mit Ta über sein TP. Und mit Matheson; er bittet mich, nach Denver zu schreiben. Deren Brief an ihn ist von der secretary des Direktors „aus Versehen“ geöffnet worden.) 🕮
11 zu Dr. Mott. (Über Sonntag: Anita und Carmen.) Nachmittags mein Vortrag im Studentenclub. 3 ½ – 5 ½reading Gruppe (Neblett, Leiter, Champawat. Letzterer trägt vor über „lawlike“, aus Nagels Buch.)
Leblanc34vielleicht das Buchmanuskript Statistical and Inductive Probabilities von Hugues Leblanc (1924–1999), 1962 erschienen aus Buch ms gelesen. (Es ist recht enttäuschend; die Erklärungen sind oft nicht klar.)
Briefe an Chacha. – 4 ½H. – Bis 9h Benson Bibliographie.
Leblanc ms gelesen. – Abends Mia hier.
Leblanc ms gelesen. –Helmers hier. (Am Schluss, während wir schon bei der Haustür stehen, fragt Ina, ob sie Newmans Rez. von Kahn’s Buch in Sc. Am.35James R. Newman. Review of On Thermonuclear War by Kahn, Herman. Scientific American Vol. 204, No. 3 (March 1961), pp. 197-204 (8 pages): https://www.jstor.org/stable/24937401?refreqid=excelsior%3Ace9201fda8faeb97170e069996ec651d&seq=1 gesehen haben. Olaf ist sehr empört; sagt, da sind Entstellungen, missquotations usw., es sei unerhört. Ich bin schon zu müde, noch einzugreifen.) Leblanc fertig gelesen. – Radio: Nachricht von der Invasion von Kuba.
Ganzen Tag in recorder diktiert (comments über Leblancs ms; und Briefe).
3-5 Seminar. – Doris fährt mich nach Hause. In unserem Wohnzimmer department meeting 5:30-7:45! (Yost will, dass das department dem David Kaplan ein commitment macht, prospect auf Permanenz; er soll dann Philosophie der Wissenschaft vertreten. Ich dagegen: Es ist unsicher, ob David wirklich Philosophie der Wissenschaft studieren wird, er weiß gar keine Physik und wenig Philosophie der Wissenschaft; seine Intelligenz ist sehr hoch, ich 🕮 wünsche, das department wird es möglich finden, ihn zu behalten; aber wir können nicht im gegenwärtigen Augenblick ihn nehmen als Philosophen der Wissenschaft; er hat soeben erst thesis angefangen; wie kann man dann sagen, es sei ein hardship für ihn, wenn er jetzt nicht prospect auf Permanenz bekäme. Wenn ich die gegenwärtige Situation gewusst hätte, nämlich dass, wenn wir jetzt eine dauernde Stelle dem David geben, wir keine mehr haben für jemand in Philosophie der Wissenschaft, so würde ich gegen Robinson gestimmt haben. Ich denke, aber sage nicht, dass ich dann auch nicht nachgegeben hätte, für Furth prospect auf Permanenz zu stimmen. Meyerhoff und Robson sprechen auch dagegen. Schließlich wird die motion36Antrag gebracht. Ich bringe dann die Gegenmotion für tabling37Verschiebung eines Antrages; ich mache klar, dass ich nicht im Mai einige Wochen, sondern vielleicht Herbst oder wenn David ein Angebot bekommt. Das wird angenommen mit 6:5. Yost hat gedroht: Wenn wir seinen Vorschlag nicht annehmen, wird er David der Johns Hopkins sehr empfehlen und ihm raten, dort anzunehmen! Dann wird das department in einigen Jahren sehr viel zahlen müssen, um ihn zurückzubekommen! Mir scheint, Yost hat das department in diese Schwierigkeit gebracht, weil er immer Druck ausübt, als wäre es eine emercency Situation und dadurch druck, dass die jungen Leute prospect auf Permanenz bekommen haben, und dass Robinson ernannt wird, und zwar zunächst ganz auf dem Philosopie department budget; sobald Mathematik ½ Stelle frei hat, wird es dann übertragen werden.) Wir behalten Doris und Kalish zum Essen, bis 9h. (Alles wird ausführlich für Ina erzählt und nochmal durchgesprochen.) Nachher bin ich doch müde, aber mehr im Kopf von der dauernden Anspannung, als körperlich. Ich freue mich, dass ich das Ganze, von 2-9 ohne Pause, so gut aushalten kann.
Gelesen. – 3 – 5 ½Purtill und Dibble hier. ( über m 8 Relation). –🕮 Wir hören im Radio, dass die Invasion von Cuba niedergeschlagen ist; wir sind froh und erleichtert darüber.
11 zu Dr. Mott. (Aufregende Tage jetzt: Cuba, und auch Privates: Das department meeting am Di. Dann die ganze Stunde über das meeting. Yost so aufgeregt. Und ich musste meine Gegenansicht deutlich aussprechen.) – An Benson Bibliographie gearbeitet. – Geduscht.
Reply XII und XIII für Gardner fertig gemacht. – Benson Bibliographie.
10 H. – Benson Bibliographie. Abends spät wollte ich zusammen; aber es gab Verstimmung.
12-1 Shufro hier. (Wir besprechen mit ihm, dass er allmählich das Konto in 2 getrennte umwandeln soll, für mich und für Ina, aus Gründen der Erbschaftssteuer.) – Aufregung über den Aufstand der Generäle in Algerien38https://en.wikipedia.org/wiki/Algiers_putsch_of_1961.
Überlegungen über Termini mit „konfirmiert“. – Nachmittags 1 Stunde mit Champawat (er hat mit Ina für deutsches Examen gearbeitet; er liest meine „Physikalische Begriffsbildung“. Er sagt, mit wem kann er thesis in Philosophie der Wissenschaft schreiben, wenn ich weg bin? Er klagt über die Kurse von Montague; weder in 30 noch im U.-D. Kurs 18.. behandelt er Philosophie der Wissenschaft, sondern nur ASe. Ebenso im Kurs über pr, nur Kolgomoroffs AS, nichts über das Problem der logischen pr; daher habe Champ. erst jetzt, veranlasst durch meine Vorträge, in mein Buch geschaut, und er findet die Ideen faszinierend. Auch gibt es keine Vorbereitung für mein Semantik Seminar; Montague und Kalish lehren nur Tarskis Methode. Er sagt, die grad. Studenten waren amazed über die Ernennung von Robinson; sie meinten, es seien genug Logiker da; aber sie 🕮 vermissen einen Mann in Philosophie der Wissenschaft, wenn ich weg bin, mit dem sie eine thesis schreiben könnten. Er sagt, auch Leiter und Neblett sind ratlos, Neblett erwäge, ob er seinen PhD in Cambridge machen solle!) – Langen Brief an Bar-Hillel diktiert (über „konfirmiert“).
3-5 Seminar.
11 Dr. Mott (über Cuba, scharfe Kritik an Kennedy. Ich spreche viel mit Ina darüber; sie berichtet mir vom Radio. Er: Sie brieft mich für meine nächtlichen Sitzungen als Präsident des Weltrates? Ich gehe aber darauf nicht näher ein.) – Gelesen.
(Ich sage department meeting ab.) Renée Kaplan kommt zum lunch. 3h-5 ½David kommt dazu. (Ich erkläre das department meeting vom 18.; Ina hilft mir dabei, weil sie die Einzelheiten besser im Sinn hat. Sie nehmen es gut auf, sie fühlen, dass wir auf ihrer Seite sind, aber sie sind doch erschreckt über die Schwierigkeiten mit seiner Stellung hier. Ich sage, sie brauchen sich nicht Sorgen zu machen; ich glaube, dass department wird immer einen Weg findet, ihn zu behalten, mindestens zeitweise.) – Nagel gelesen.
3 ½ – 5¼reading Gruppe: Leiter und Champawat (Neblett hat soeben sein qualif. exam beendet, und hat zu viel zu tun. – Über Nagel ch. III.)
3-6 Diskussions meeting für department in unserem Haus. (Über „induktive Logik und das Problem der Induktion“. Dabei sind: Kalish, Wilson, Long, Yost, David Kaplan, Furth, Meyerhoff, Morris, Church; ferner Norman Martin und Mia. Nicht: Moody, Robson, Hospers. – Wir sitzen zuerst draußen, dann um 5, als es kühl wird, im Wohnzimmer. Ich verteile dittoed Blätter 🕮 mit den Formeln. Ich spreche lang über eine Stunde. Dann allerhand Diskussion. – Vor Beginn der Diskussion erhebt Norman Martin sich und überreicht mir die Synthese-Festschrift, und spricht einige Worte dazu, über mein Werk und die Dankbarkeit meiner Schüler (ähnlich wie das, was im Heft steht, vermutlich von Beth geschrieben).) (Ina war heute sehr missgestimmt, seit morgens, weil so viel Leute kommen; schon gestern etwas, als die Studenten bevorstanden. – Nachher ist sie in besserer Stimmung, wenn auch müde; Mia bleibt noch eine kurze Weile; wir überlegen, ob wir das department bitten wollen, nichts Besonders für meinen Geburtstag zu veranstalten.)
V / 1961 10h 2 Männer kommen und fragen nach Sobler. (Ich denke: Steuer? oder FBI? später vermutet: CIA will sie auffordern, in Russland Beobachtungen zu machen.) – 2hDr. Mott (von jetzt ab immer diese Stunde. – Ich berichte, wie ich jittery war über die beiden Männer heute, und Ina so ruhig; mein alter Schrecken vor der „Autorität“. Am Samstag war Ina übermäßig aufgeregt und irritiert, weil Leute kommen sollten.)
3-5 Seminar. – 7-9 Kalish hier. (Er erzählt, dass beim letzten department meeting, nachdem Meyerhoff ganz ruhig seinen Vorschlag diskutiert hatte, dass jeder Student im qualif. exam 3 von den 4 Fächern wählen sollte, Yost aufbrauste. Meyerhoff war gekränkt und ging hinaus. Er hat Besprechung gehabt mit den jüngeren Mitgliedern. Sie lassen mich bitten, regelmäßig zu den department meetings zu kommen, weil meine comments wichtig sind und ich zu besserer friedlicherer Verständigung helfe. 🕮 Ich sage: Yost hat recht, dass mehr Kontakt unter den Mitgliedern nötig ist, und dazu habe ich nicht genug Zeit; ich habe überlegt, nächstes Jahr überhaupt nicht mehr zu kommen. Ich sehe ein, dass mein jetziges sporadisches Erscheinen schlecht ist, weil ich oft Dinge, die vorgekommen sind, nicht weiß; also ist das Beste, entweder immer zu kommen, was mir zu viel Zeit nimmt, oder gar nicht. Er stimmt zu. – Erzähle vom Gespräch mit David und Renée. Er sagt, ich sollte doch dem department darüber sprechen, damit sie wissen, dass David weiß, dass das department gegenwärtig ihm nicht die gewünschte Versicherung geben kann ein meeting hatte, aber ohne Beschluss.)
Gelesen, auch TP.
Yost kurz gesprochen vor dem meeting (auf Kalishs Vorschlag hin sage ich ihm, dass ich David ausführlich meine Stellung gesagt und begründet habe; ich habe David auch gesagt, dass ich conversation mit Kollegen hatte, wo ich meine Auffassung ausgedrückt habe; ich habe den Eindruck (ohne Namennennung) dass das department gegenwärtig nicht willig ist, David die assurance zu geben, ihn zu behalten; dass aber nichts festgelegt ist, und bei geänderten Umständen die Einstellung sich ändern kann; auch meine Einstellung, wenn z.B. die thesis zeigt, dass er gründlich in die Philosophie der Wissenschaft hineingeht. Yost sagt, es ist gut, dass ich David dies gesagt habe; David hätte sonst doch gemerkt, dass da was war, und es ist besser, dass er jetzt klar meine Stellung weiß.) 3-5 department meeting (Treedale qualif. exam ist sehr gut. Nebletts ist schwach in formaler Logik und Geschichte, auch in Werttheorie; nach langer Diskussion wird er passiert. – Über Ersatz für Abe Kaplan für 62-63.) 🕮
Gelesen; auch: Leblancs Antwort zu meinen Bemerkungen über sein ms. – 4 ½H. – An Benson Bibliographie.
11-1: Ich bei Church (in ihrer Wohnung im Drake Hotel, im Wohnzimmer unten. Er sagt, er hat keine comments über meinen Vortrag über induktive Logik im department; er hat mir beim vorigen Gespräch im Februar schon einiges gesagt. – Ich frage über Mengentheorie und Typensysteme. Er sagt: Sie haben keinen wesentlichen Unterschied, da Kemeny gezeigt hat, dass (anscheinend mit transfiniten Typen) beide Systeme im wesentlichen äquivalent sind. Ich erkläre Quines Kompromiss-System. Er sagt: Verschiedene Leute haben ähnliche Systeme vorgeschlagen; er erwähnt Scott, im Cornell Symposium, über rank von Mengen. – Über Glaubenssätze. Ich spreche wieder von meiner Idee eines sehr einfachen Systems, wo Ersetzung von von L-äquivalenten Sätzen erlaubt ist. Er meint, das könnte interessant sein, obgleich es nicht mit dem üblichen Gebrauch übereinstimmt.)
1-3 Church hier, dazu Mia und Wim (wir essen im patio, weil auf einmal die Sonne herausgekommen ist. Ganz vergnügte Stimmung.) – Nachmittags Leblanc gelesen. – Abends Benson Bibliographie.
12 ½ – 2 ½bei Helmers. Die Reparationen sind fertig. Das Wohnzimmer ist geräumig und hell; Küche schön und praktisch; Esszimmer dahinter, mit Oberlicht. Im Wohnzimmer praktische Bücherregale, die Bretter sind gehalten durch Stützen, die in die Wand geschraubt sind, ohne senkrechte Pfeiler! – Olaf hat sein neues Spiel „Summit Game“, mit natürlichen und militärischen Bedrohungen, wobei aber immer der eine oder der andere nachgibt, ohne Krieg. ) –🕮 Zweiten Brief an Leblanc diktiert. –
Gelesen. – (Abends ist im Badezimmer alles verstopft.) – Abends lange mit Kalish telefoniert (für meine Besprechung morgen mit Dean Rolfe. Er wäre bereit, die department meetings zu leiten, aber nicht die Korrespondenz. Er meint, Yost könnte weiter chairman sein, falls er selber glaubt, dass er mehr entspannt sein könnte. Er meint, Abe Kaplan wäre auch gut; jetzt habe er keinen Streit, auch nicht mit Montague; sein Zorn gegen jemanden sei immer nur zeitweise.)
(Der Abfluss vom Badezimmer ist ganz verstopft; Wasser steht nicht nur im Klo, sondern ist hochgekommen in der Wanne und in der Dusche. 2 Männer kommen von Roto-Rooter; sie lassen im Garten einen Motor laufen, und führen ein Kabel, an dessen Ende sich etwas dreht, wie beim Zahnarztbohrer, durch das vent auf dem Dach in die Abflussrohre . Zweimal bricht ihnen etwas ab. Die Sache geht durch die Rohre bis hinunter unter der Straße, wo unser Rohr einmündet in das Hauptrohr. Sie vermuten, dass an diesem Punkt etwas am Rohr gebrochen ist. Sie finden keine Anzeichen von Wurzeln in der Strecke des Rohrs im Garten. Schließlich läuft alles Wasser wieder richtig ab. ca. $46 ; nicht klar, ob Soblers oder wir das bezahlen müssen.) – 2:15-2:30 zu Dean Rolfe. (Er sagt, dass Yost nicht weiter chairman sein will; nächstes Jahr würde das 5. und letzte Jahr seiner Periode sein; und er fragt, was ich über andere Möglichkeiten denke. Ich spreche erst von Abe Kaplan, dann von Meyerhoff; er schreibt an beide für sie. Dann nenne ich Kalish. Aber er sagt, er möchte lieber nicht einen Assoc. Prof. nehmen; sonst verliert der zu viel Zeit, kann nicht Sachen schreiben, und riskiert seine promotion. Ich sage: Das war wohl der Hauptgrund für Ablehnung von Yosts promotion? Er: Ja. Dann fragt er 🕮 über Moody. Ich sage, der wird wohl nicht willig sein, die harte Arbeit auf sich zu nehmen; aber wenn doch, würde er sicher gut sein in persönlichen Beziehungen; ein Zweifel ist: Ist er willig, kleinere Sachen selbst zu entscheiden, anstatt sie immer zum meeting zu bringen; wenn er sich das zutraut, würde ich für ihn sein.) – In meinem office mit Kalish gesprochen; ich berichte ihm vertraulich über Gespräch mit Dean. – 3-5 Seminar.
Gelesen. – Nach dem Mittagessen zusammen (seit 19.2.); besonders gut.
In Synthese Festschrift gelesen. – Angeregt durch Fraenkels Aufsatz darin, schreibe ich Entwurf für einen Aufsatz über „Gabelung von mathematischen Theorien“.
11 zu Dr. Forde. (die jährliche allgemeine Untersuchung, siehe Notizen. Er sagt, organisch scheint alles in Ordnung, ich sei „ausnehmend wohl39Carnap übersetzt hier anscheinend wortwörtlich vom Englischen „exceptionally well“ ins Deutsche.“, „niemals besser“.) – Nachmittags weiter über „Gabelung“.
10 H. – Jörgensens Aufsatz in Synthese Festschrift gelesen. – Weiter über „Gabelung“.
Gelesen.
Gelesen. – 2 zu Dr. Mott (über Maxwell, Schocktherapie; ich bin entsetzt. Er: mit Recht; er selbst hat Untersuchungen gemacht und gefunden, dass psychologische Behandlung schneller und besser wirkt. – Über intercourse – Über Gespräch mit Dean über Yosts Nachfolger auch kurz.) –
3-5 Sem.
3 – 5 ½Purtill und Dibble hier (über m für Relationen.) – Abends geduscht. 🕮
Mein 70. Geburtstag. – 11 ½ zu Dr. Forde. (Ergebnisse der Untersuchung vom 12. und von X-ray und Tests: alles ist normal; aber ich soll Gewicht abnehmen; jetzt ist es 163, ich soll möglichst unter 160 kommen; daher Mitternachtimbiss aufgeben, und nur einmal täglich Eiscreme.) – Abends Mia und Wim hier (Mia hat ein langes Gedicht zum 70. Geburtstag gemacht, und ich lese es vor. Sie bringen mir einen record von Sieber, Bellmann Lieder usw., und Marzipan.)
TP Purtill gelesen (er macht oft Fehler).
10 H. – Kyborg Buch gelesen.
Kyborg Buch gelesen. 3 ½ – 6 ½zu Myra und Georg Brown. (Sie haben einen geheizten Schwimmteich; aber ich gehe nicht hinein, weil die Luft noch kühl ist. Wir sitzen zuerst beim Teich, später im Wohnzimmer. Er erzählt mir über seinen Vortrag am MIT; über die neuen Computer, die mit mehreren Komponenten parallel arbeiten. Später frage ich ihn, über Beziehung zwischen meiner Auffassung von Wahrscheinlichkeit und seiner. Er sagt, ich sei mehr nahe zu seiner Auffassung gekommen, vermutlich durch Betonung von Entscheidungstheorie. Er betont die besondere Grundlage unserer Gradienzfunktionen: sie haben sich im Laufe der Entwicklung gebildet und sind daher vermutlich gut, haben survival Wert. Ich stimme zu, aber betone, dass wir doch immer versuchen müssen, die überkommenen Denkweisen durch rationale Überlegungen besser zu machen. – Wir alle zusammen über politische Fragen. Er nennt sich liberal. Wir erzählen von TV: Cousins vs. Ch. Beide sind auf unserer Seite. Er sagt, wie unsinnig es ist, Vernichtung der Menschheit als besser 🕮 anzusehen denn Verlust von Freiheit. Über Kahn; er kennt ihn gut von Rand. Er scheint auch dagegen; er sagt, Teller40Edward Teller (1908-2003): https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Teller sei aber schlimmer als Kahn.
TP Purtill gelesen. – 2 zu Dr. Mott. (Mein Geburtstag. Dr. Fordes result: gut. Traum über „alten Berg“, er: „alter Mann“. – Meine Überlegungen, welche Arbeiten mehr dringend sind, seit Monaten keine Zeit für pr. Aber nicht alles geht für Berufspflichten; auch Lesen von Leblancs Buch ms; Korrespondenz usw. – Nächsten Montag ist er verreist. ) –TP gelesen (Purtill, viele Fehler, \(B^{-(-)}\)). – Davids über Strukturen gelesen.
3-5 letztes Seminar (T. C. System beendet.)
Kyborg Buch gelesen.
Kyborg Buch gelesen. Vorwort für Prob2 angefangen. – Brief an Johns Hopkins über David. –
Vorwort für Prob2 angefangen. – 5 H.
11 ½ – 3 ½John Hospers41https://en.wikipedia.org/wiki/John_Hospers hier. (Über seinen Aufsatz über Psychoanalyse. Ich stimme ihm in vielem zu. Ich sage, Nagel ist überkritisch, weil er die Empirismus Evidenz nicht kennt; ich kenne sie aus persönlicher Erfahrung, ich vermute, er auch; er sagt: ja. – Über mein reply zu Kaplan. Er stimmt überein über klare Trennung von Fakten und Wertaussagen, die rein optativ, und „utinam“. Er sagt, Stevensons Term „disagr. in att.“ ist nicht gut; „disagr.“ sollte nur für Kognitives benutzt werden; vielleicht hat er recht. – Wir sitzen im patio, auch zum Essen. Beim Essen macht er Bemerkung über 🕮 „freie Ökonomie“ usw.; und wir verteidigen die Rechte der Regierung. Nach einiger Zeit sage ich, wir können uns doch nicht überzeugen. Aber Ina fährt noch fort. Schließlich sage ich, wir können doch nicht alle Argumente vorbringen; schade, dass ein so gescheiter Argumentator für eine schlechte Sache kämpft. Ina fragt ihn, woher er diese Einstellung hat. Er sagt; sein Großvater kam aus Holland, begann eine große Farm von 1000 acres in Iowa; sein Vater hat die jetzt; sie waren immer gegen Regierungssubsidies. Er stimmt in vielem mit Goldwater42vermutlich der Republikaner Barry Goldwater (1909-1998); vgl. Barry Goldwater – Wikipedia überein. Unten beim Abschied sagt er zu mir, dass er eine Verlobte hat; sie ist eine Deutsche, in Köln, er hat sie dort kennengelernt; wenn er wieder hinfährt, planen sie zu heiraten.)
10 ½ – 8 ½ (!) Arthur Benson. (Zum ersten Mal in L.A. Es geht ihm jetzt besser. Bescheidenes aber ausreichendes Einkommen. Er will endlich seine Doktorthese bei Mates fertig machen . Nächstes Jahr bleibt er noch am State College, mit ¾ job, d.h. 9 anstatt 12 Stunden; dabei will er dann These schreiben. Im Sommer unterrichtet er auch. Danach will er seine verschiedenen angefangenen Projekte durchsehen, um zu sehen, welches für These am besten ist. Ich mache aufgrund meiner Karten Bemerkungen zur Bibliographie; gebe ihm Angaben für geplante spanische und italienische Übersetzungen; und über einige reviews. Ich nenne ihn „Arthur“. – Er ist progressiv, spricht von Kundgebungen für Cuba, dass nicht mehr Philosophie Professoren dabei waren. – Ich spreche über IL, und IALA. – Er will vielleicht im Sommer mal kommen, um über thesis Problem zu sprechen.)
11 – 11 ½Komiteesitzung, (bei Prof. Miles, in ; über Robinsons Ernennung in Philosophie und Mathematik. 🕮 Nach 20 Min. einstimmig zugestimmt.) – Abends 10-11 heftige Leibschmerzen (da mein Atem ruhig bleibt, denk’ ich, es kann nicht das Herz sein; vermutlich der Darm; vielleicht weil ich heute Abend milk of magnesia mit extra viel Wasser genommen habe. Ina kommt auf mein Läuten und beruhigt mich. Die Schmerzen nehmen ab, steigen wieder etwas an, dann schwinden sie allmählich. Ich nehme Heizkissen auf Magen und Bauch.
11-3 Kalish hier. (Wir sitzen im patio. Er hat Unfall mit Auto gehabt. Er fuhr mit 50 mi Geschwindigkeit Roscomare hinunter, in der Nacht, ein anderer kam herauf; um nicht mit dem zusammenzustoßen, fuhr er einen geparkten Wagen an. Für den anderen Wagen ist der Schaden 250; sein eigener Wagen ist zerstört. Er hat Versicherung mit 250 deductible; wir bieten ihm an, diese 250 zu leihen. Er will sich zunächst nach einem geeigneten anderen Auto umschauen. – Ich spreche von meiner Idee, am Donnerstag beim letzten meeting Yost unseren Dank und Anerkennung auszusprechen. Er rät aber entschieden ab; Yost würde in seiner jetzigen Stimmung das nicht gut aufnehmen, weil es ihm heuchlerisch erscheinen würde. – Über meine geplanten meetings mit den jüngeren Kollegen und mit einigen Studenten. – Wir essen draußen. Das gute Zusammensein mit ihm, das Sprechen über ernste Fragen, und auch vergnügte Scherze, finde ich sehr erfreulich.) –TP gelesen.
Vormittags zur Wahl (Mayor von LA) . – Über pr für symmetrische Relationen. – Abends 8 ½ – 12 Paul Ruthling hier (ich dabei 9-10. Er beklagt sich sehr über Maria und die Kinder. Wir sagen, wir hatten guten Eindruck von Carmen und Anita. Er sagt: Carmen ist verlobt mit dem jungen Steffen, der mit hier war. Anitas Verlobter war in Scottsdale; Anita machte Ultimatum, dass er sie heiraten solle; daraufhin gab es einen Bruch. – Ich sage, warum sie nicht die Tesuque ranch aufteilen; er sagt, er hat Maria vorgeschlagen, 🕮 eine Zweiteilung zu suchen, wie sie wolle, und er würde dann einen Teil für sich wählen; aber sie tue nichts. Ich sage, dann soll er doch eine bestimmte Teilung vorschlagen. Er sagt, wenn sie nichts tut, ist es ihm egal, ihm liege nichts an Geld usw. Er ist total inkonsistent, beklagt sich, wie sehr sie ihn übervorteilt; aber behauptet auch immer, es sei ihm alles egal. Das Erstaunlichste ist, dass er dabei bleibt, sehr dürftig in Scottsdale zu wohnen, anstatt auf die Ranch zu ziehen, wo er ein ganzes Haus hätte.)
Nachmittags gegen 3 zum Stenographenbüro (Unterschrift). Dann zum department (ich lese Yosts Brief mit Bitte, die abgelehnte Gehaltserhöhung für Kalish nochmal zu erwägen, und stimme zu). Im office: John Reiner, ½ Stunde. (Er ist jetzt an Emory Universität in Atlanta, ganz befriedigend, aber er fühlt sich philosophisch isoliert. Er ist noch an Philosophie der Wissenschaft interessiert, möchte SD haben, aber hat zu wenig Zeit zu lesen; er subskribiert zu BJ, aber nicht zu PhSc. Ich verspreche ihm meine Erwiderung auf Hempel; er weiß nichts von Ramsey Satz. – Er nicht so übereifrig wie früher, sondern ruhiger. – Ich fahre ihn dann zur bio-medizinischen library, wo er seine Tochter trifft.)
10 H. – Feigl Aufsatz gelesen. – Folders für das neue filing System fertig gemacht.
1-8¼ (!) Kaplans und Baby Jordan hier. (Wir sehen Jordan zum ersten Mal, er ist heute 2 Monate alt, hat dunkle Augen, die intensiv beobachten. – David wird von 🕮von morgen ab 3 Wochen bei Ramo-W. arbeiten, als consultant, $ 60 pro Tag; für logisches design von neuem Computer, der auf Schiffen installiert wird, um Signale von den geplanten Navigationssatelliten zu empfangen und umzurechnen in die Position des Schiffes. Er hat früher dort an logischen Problemen von Computern gearbeitet, er sagt, dass sie seine Arbeit sehr geschätzt haben. 4-6 David und ich sitzen im patio. Er erklärt mit neue Idee für thesis: Er hat Churchs Kurs genommen, Fortsetzung des vorigen über sense und denotation; diesmal über Churchs Versuche zu axiomatisieren. Diese Versuche sind ihm nicht gelungen. David hat neue Ideen dafür gefunden, und hat kürzlich bemerkt, dass meine Replies über Modalitäten wichtige Ideen über Quasi-Intensionen enthalten, die er verwenden und ausbauen will. Er hat neue Idee: Auch die nicht-extensionalen, z.B. modulen Intensionen haben eine Extensison; aber diese Extension ist eine Intension! Er hat schon ein wichtiges Ergebnis für Church gefunden; er hofft, wenn er den Sommer über hieran arbeitet, genug Ergebnisse zu finden, die dann rechtfertigen, dies mit erklärendem Text als thesis auszuarbeiten. Er hat auch gute Ideen, um die philosophische Wichtigkeit zu zeigen, Explikation von semantischen und modalen Begriffen, und, mit Churchs senses, von indirekter Rede. Da dies anscheinend sowohl schneller geht als auch ihn sehr lebhaft interessiert, würde er viel lieber das als thesis machen. Ich rate ihm, Kalish zu fragen, wie sich wohl das department dazu stellen würde. Er meint, auch Moody sollte er fragen. Er fragt, ob ich bereit sei, chairman seines Komitees zu bleiben; das frühere Komitee sei ja für das alte topic aufgestellt worden. Ich sage: gewiss. Ich will ihm auch gerne 🕮 meine Notizen über Modalitäten, Quasi-Intensionen, Übersetzung usw. zur Verfügung stellen; entweder vorlesen oder vielleicht in tape recorder diktieren. Ich will aber aus Zeitmangel nicht in die Probleme selbst mich wieder vertiefen. Ich bin glücklich, wenn auf diese Weise meine alten Ideen gerettet werden; nachdem Kalish die gemeinsame Arbeit abbrach, als Montague kam, habe ich kaum nicht mehr viel daran getan.) – Beim Abendessen, 6¼-8, berichte ich Ina über Davids neuen Plan, und wir besprechen die Frage, wie sich wohl das department dazu einstellen wird.
Feigl gelesen. – Folders.
Endlich nach Monaten wieder zurück zur Arbeit an pr, Artikel 2: „AS“, § 11: repräsentative MI-Funktion.
2 zu Dr. Mott. (Über Agnes’ Wunsch, dass Herbert Stussig43Herbert Stussig war zusammen mit Reinhard Kaufmann geschäftlich in der Weberei Vollmerhausen involviert: https://de.wikipedia.org/wiki/Leop._Krawinkel#F%C3 %BCnfte_Generation:_Reinhard_Kaufmann‚_Herbert_Stussig‚_Hans_Gert_Krawinkel‚_Kurt_Krawinkel‚_Friedhelm_Krawinkel‚_Adolf_Krawinkel uns besuchen soll auf der Rückreise von Australien über San Francisco. Inas Vorschlag, dass ich sagen soll, ich würde wegfahren zu einer Konferenz. Mott: Das Beste ist, vage abzulehnen; wenn sie einen durch Nachfragen zwingen, spezifisch zu schwindeln, haben sie es sich selbst zuzuschreiben.) – Über pr.🕮
11 zu Dr. Seiff. (Sehfeldtest, unverändert. Druck ganz im Normalen. Er ist befriedigt, dass es so stabil bleibt. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) 3-6 Studenten hier (Champawat, Cocchiarella, Leiter, Neblett, Friedman (Wilson konnte nicht kommen). Neblett wird nach London gehen, zu Popper. Ich erzähle ausführlich über Popper, in Wien, Tirol, Kontroverse, Stanford, Micheline; er soll Popper von mir grüßen. Über politische Fragen. Neblett möchte Töten unbedingt vermeiden; sie sprechen über Gandhi, ich erzähle von Naess. Champawat sagt, da das geht nur mit zivilisierten Gegnern, wie die Engländer, nicht mit Nazis; zuweilen muss man Gewalt anwenden, weil sonst das Leiden der Menschen viel länger dauert. Ich sage: sie sollen ihre Kontroverse formulieren als Vorschläge für internationale Gesetze in genereller Form. Friedman spricht auch lebhaft mit; auch Cocchiarella. – Ina ist auch lange dabei, mit lebhaften Stellungnahmen, das schätzen sie. Sie hat gute Sachen für die Gäste: Dubonnet, Kaffee, cookies. – Der Nachmittag war gut gelungen, und ich bin sehr befriedigt.)
Über pr.– Nagel und Toulmin44vielleicht Stephen Toulmin: https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Toulmin gelesen.
11 ½ zum Zahnarzt (vorne oben rechts war ein Zahn aus der Platte losgegangen; den hat er wieder einsetzen lassen gestern. Heute gehe ich hin, weil der Zahn zuviel vorsteht; er schleift ihn ab.) – Nagel gelesen für reading Gruppe. - 3-5 reading Gruppe (Champawat, Leiter, Neblett. Neblett will in London bei Popper studieren. Zuerst geht er für den Sommer nach Hause, nach Key West. Er will Doktorthese überlegen. Er fragt, ob er Ideen dafür mit mir brieflich überlegen kann. Ich sage, das ist doch schwierig ohne mündliche Besprechung. Aber er soll jedenfalls schreiben, wie es ihm geht und was er tut. Ich frage, ob er nicht Ph.D. bei Popper machen könnte. Er sagt, dort wird nichts verlangt als 2 Jahre Residenz und thesis. Ich sage, das soll [er] doch erwägen. – Leiter will mich im Sommer sprechen über thesis Pläne.) 🕮
An pr. –
10 H. – Nachmittags an pr.– Abends geduscht.
Über pr. – Abends 10h Herbert Stussig telefoniert aus San Francisco (er wird Di mittags ankommen, dann zum Statler Hotel, Geschäftsbesprechung beim Lunch; dann gegen 3h zu uns. „Wollt Ihr mich abholen?“ Ich: Das ist zu umständlich, lieber Taxi!)
2h zu Dr. Mott (über Studenten hier Di; politische Gespräche, Cuba, Gandhi. Neblett wird zu Popper gehen. Er fand die Gespräche sehr erfreulich. – Gestern telefonierte Stussig; ich sagte: er soll im Taxi kommen; Ina hat Bedenken.) – Weiter an pr. (§ 12 über MI). – An pr.
An pr. – 3:45 (anstatt 3) Herbert Stussig kommt her (im Taxi von Statler Hilton Hotel, ¾ Stunde Fahrt, $ 5‚90, mit tip 6‚50! Wir sitzen im patio. Ich erzähle ihm von meinen Verlängerungen an der Universität, und noch nächstes Jahr, und danach Stanford Center. Er war mal als Student in den Vereinigten Staaten, im Osten; dann ½ Jahr bei der Edison Co. in LA, kennt also die Gegend. Um 5 ½ fahren wir ab, über Coldwater Canyon, zur Fulton St. in Van Nuys, wo er für abends eingeladen ist; wir sind dort 6:20. Ich fahre den ganzen Weg hin, Ina zurück. Ina fragt, wie er Ursula kennengelernt hat. Er war als Ingenieur das technische Mitglied der deutschen Delegation zu Nicht-Interventions-Komitee45https://de.wikipedia.org/wiki/Komitee_f%C3 %BCr_Nichteinmischung_in_die_Angelegenheiten_Spaniens für Spanien! Sie war dabei, weil sie das Dolmetscher Examen gemacht hatte. Später schrieb sie eine thesis über den diplomatischen Status von Spanien (?); und sie ging zu ihm, um Informationen zu bekommen.) 🕮
Stussig hier 10 ½ – 11:15 Stussig wieder hier. (Vorher machte er eine Geschäftsbesprechung in Hollywood, so kam er im Taxi her; das verlor viel Zeit, weil es zur anderen Chenault fuhr! Er zeigt uns Bilder von Ursula, den 3 Kindern (Rainer 20, C…46vermutlich für Cornelia, die 1943 geborene mittlere Tochter, Mario) und eine Partie mit anderen Verwandten; sie haben öfter Leute zum Essen bei sich. Er ist 61, aber noch sehr gesund, kräftig und aktiv, spielt Tennis, läuft Ski, fährt Auto, klettert Berge mit Seil und Pickel! Er ist Präsident von 2 Instituten an der Aachener TH. – Ina fährt ihn zum Hotel Statler. Jemand wird ihn abholen, und fahren nach Pomona und Palm Springs; vielleicht auch nach Disneyland. – Er sagt auf meine Frage, dass Reinhards Operation für Prostata war; danach entwickelten sich Hämorrhoiden, und die wurden dann operiert, ohne Komplikation. Agnes sei leicht anfällig; sie werde sicher nicht mehr nach Amerika kommen; ob ich nicht mal hinüberkomme. Ich sage, nicht unmöglich, wo es mir jetzt so viel besser geht.) – Nachmittags an pr.
2 – 3 ½Kalish und Roselle hier. (Er ruft an, ob ich ihm was leihen kann. Ich: Er soll zum Lunch kommen. Er zögert; ich: vielleicht Freundin da? Dann mitbringen! Sie ist hübsch, langes blondes Haar; spricht leise und ist anfangs etwas scheu. Wir machen allerhand Späße, und lachen. – Über das gebaute Haus: Sie haben 54‚000 Geld hineingesteckt. Erst wollten sie es für 70 TM verkaufen, zuletzt für 60 M. Von dem Gewinn von 6 M würde er 2 bekommen, sein Freund 4. Die 2 wären keine richtige Bezahlung für die viele Zeit und Mühe, die er hineingesteckt hat. – Roselle ist in seiner Klasse 31; sie ist sophomore, 19 Jahre! Sie hat ihn bei der letzten Party der Studenten in seinem Haus kennengelernt. Kürzlich ist sie nachts 2h in die große Glastür gerannt, weil sie dachte, es sei offen; die Scheibe ist in Stücken; er brachte sie ins Hospital, 🕮 sie verweigerten emergence Behandlung, weil keine Erlaubnis der Eltern da war; sie wollte nicht nachts um 2h die Eltern anrufen. Darauf fuhr er zum St. Johns Hospital und gab sie als seine Frau an, und sich selbst damit als nächsten Verwandten; dann ging alles glatt.) – An pr.
Vormittags Haarschneider. – Über pr.
10 H. – Gelesen. – Nachmittags über pr.
Über pr. – Mittags Mia und Wim hier. (Sie wollen Mitte Juli für einen Monat verreisen, in Wims elegantem, ganz neuen Auto: nach Banff National Park47https://en.wikipedia.org/wiki/Banff_National_Park, Kanada, Vancouver, Seattle. – Er hat seine Analyse beendet, aber den Analytiker noch nicht ausbezahlt. Frank war jetzt 2 Wochen da; beide finden, dass er gereift ist und sich mehr als Erwachsener einstellt, wohl auch noch durch Nachwirkung seiner Analyse; er hat auch jetzt den Analytiker besucht.)
An pr. – 2 Dr. Mott. (Über Stussigs Besuch; Kalish und sein sehr junges Mädchen; Mia und Wim gehen nach Kanada, und Ina möchte auch mal Ferien haben. Ich denke zuweilen an Deutschlandreise, aber Ina liegt nichts daran. – Nächste Woche keine Sitzung.) – Brief von Maue: Nutto ist gestorben.
11-3 Kalish und Montague. (Montague ist zurück von einem Jahr in Berkeley. Er sagt, dass Tarski interessiert wäre, roving Professor zu werden, wo er abwechselnd in Berkeley und LA unterrichten würde. Er habe jetzt 22 M, nämlich 19 M eigentliches Gehalt, + 3 M von foundation, für research; aber das ist anscheinend nicht für den Sommer, sondern von der Universität. Montague sagt, 🕮 wir dürften ja nicht nachlassen in unseren Forderungen, z.B. Proportion von teachern für Logik usw. im department müsse mindestens gleich bleiben, wenn department wächst. Er gibt aber zu, dass die Humanisten auch einen Zuwachs haben sollten. – Über ihr Modalitätensystem. Ich sage, es hatte doch gewisse ungewöhnliche Züge in der Interpretation; Montague meint nein. Aber dann stellt sich heraus, dass anisation nicht immer gilt.) – An pr.
An pr.
An pr.– Nachmittags 3-6:40 (!) Wilson, Furth, Morris, David Kaplan hier. (Über Furths Problem mit Frege; er ist hauptsächlich nicht historisch, sondern systematisch interessiert: wie Begriffe finden für Semantik und Pragmatik. Wilson hat auch Problem über Sprache, aber nicht Sprachsystem, sondern literarische Sprache; er findet, die Unterscheidung zwischen kognitiv und nicht kognitiv sei nicht klar. Ich: Ich würde nicht Sätze unterscheiden, sondern meaning Komponenten, nämlich kognitiv, wenn relevant für Wahrheit. Aber die Wahrheitskriterien sind nicht klar für gewöhnliche Sprache. Wenn aber die Sprache etwas mehr standardisiert wäre, so könnte man den Unterschied machen. Auch über Frage, ob Wertaussagen wahr oder falsch sind. Wilson sagt, er weiß nicht, wie er das entscheiden soll. Ich gebe ihm, Furth und Morris copies von reply zu Abe Kaplan; ich erkläre meine utinam-Sprache; ich sage, es ist bedauerlicher Missbrauch der Sprache, dass man so oft von „belief“ spricht, wo es sich um Wertung handelt. – Alle sind sehr interessiert; wir haben gute, lebhafte Diskussion; alle sind ernstlich um Klärung bemüht, gar keine Rechthaberei.– Sie drücken lebhaft ihre appreciation aus.) (Ina abends zum campus movie.)
An pr. – Mittags plante ich etwas; aber Ina war epic, und ich ärgerte mich, und gab auch nachher nicht nach. –
An pr.– Nach dem Mittagessen planen wir beide etwas zusammen und sind zärtlich zusammen; aber auf einmal geht es nicht mehr. Ina versuchte es, aber es gelingt nicht. – Abends spät zärtlich, und der kleine Mann steht wieder auf.
An pr.
An pr. – Mittags endlich mal wieder spazieren, obwohl die Straßenarbeit immer noch nicht fertig ist.
An pr.–
An pr.De Fin. (part. equiv.) gelesen.
10 H. – An pr.
An pr.
An pr.– 2 zu Dr. Mott. (Über die 2 Wochen „Ferien“ von ihm. Zwiespältige Gefühle darüber. Zuweilen denke ich, ob ich mal für eine Zeit aufhören sollte, aber das macht wohl praktisch Schwierigkeiten mit Zurückkommen. Er: Nein, bei unter einer Stunde kann es bald arrangiert werden. Er geht im August auf Ferien. Ich: gut; da kann ich mal sehen, wie solche Ferien für mich sind. – Über letzten Montag; ich bin über sowas zu leicht deprimiert und frustrated, obwohl ich weiß, dass es nicht so wesentlich ist.)
Über pr.
Über pr.
Über pr.
Über pr.. Abends geduscht. 🕮
10 H. – An pr.
An pr.
An pr. – 2 zu Dr. Mott. (Über Hemingways Selbstmord. Über seine pessimistische Philosophie, dass das Leben ein Betrug ist. IchEr? wurde als Junge verlacht als „Weltverbesserer“.)
Vormittags 10 ½ – 12 Leiter hier. (Über seinen thesis Plan. Verschiedenes war nicht ganz klar.) – Über pr.
Larry Kuhns gelesen. (Er hat weiter gearbeitet an meinem Entwurf: lineare Kombination von \(n\)\(MI\)-Funktionen; er wendet Vektorendarstellung an.)
Kuhns weiter gelesen. 3 – 4 ½Komiteesitzung (Prof. Curtis, inH. H. Über Herb Morris’ beschleunigte Promotion zu Assoz. Prof. Einer hat Bedenken wegen wenig Veröffentlichungen. Wir 4 anderen stimmen aber dafür.) – Zu Hause müde; im Bett gelesen. – Abends geduscht.
Etwas an Kuhns gearbeitet (und ihm 2 Blätter geschickt). – An pr.– 4:50 H. – Gelesen.
An pr.
An pr. – 1-3 Helmers hier. (Sie erzählen von den reichen Verwandten aus Deutschland, Mutter und 21-jährige Tochter, die bei ihnen gewohnt haben 1 Woche. – Ich sage, dass wir durch unsere Aktien gutes zusätzliches Einkommen haben, ob er denn keine habe. Er sagt, nein; nur indirekt dadurch, dass die Teacher‘s Versicherung48wahrscheinlich TIAA: https://en.wikipedia.org/wiki/Teachers_Insurance_and_Annuity_Association_of_America die Hälfte in Aktien angelegt. Er hat jetzt für Hausumbau, einschließlich Möbeleinbau, ca. 14 M ausgegeben. Davon die Hälfte bar, die andere Hälfte geliehen durch Erhöhung der 2. Hypothek auf das Haus. Daher sei er jetzt ziemlich broke, habe nur 1000 in bar. 🕮 Vielleicht wird das Geschäft mit seinem Spiel, durch Link Einnahmen bringen; er wird bald die Abrechnung für die erste Periode bekommen. – Das Buch von Hastings über Approximation will er nicht zurück; er hat es frei bekommen, für sich angefordert, und gibt es mir darum frei. – Vielleicht wird er im November eine Woche nach Paris gehen.)
An pr.– 2 zu Dr. Mott; (über Helmers gestern, über Jeffreys Brief heute: Edith wird schwanger; Jeffrey sagt, wir sollen uns doch nicht Sorge machen über research Geld; er hat gehört, er könne es für 3 Jahre verlängert haben.) Nachher zum department, Post geholt; zum Stenografie Büro, Komitee report unterschrieben. – Über pr.
An pr.
An pr.
Mittags spazieren mit Ina und Morli. Wegen Straßenumbau gehen wir den zementierten Pfad vor den kleinen Häusern links bevor man zu Barrington kommt. Ich sehe nicht, dass dann eine Stufe hinuntergeht zum Gehsteig an Barrington; ich stolpere und falle hinunter auf das rechte Knie, dann auch linkes Knie und Hände. Ich erschrecke erst; aber dann stehe ich auf und klopfe mich ab; Ina ist auch erschrocken. Ich beruhige sie, es ist alles in Ordnung; wir gehen dann noch weiter bis Montana; dann zurück. Erst abends bemerke ich, dass die Haut an einer kleinen Stelle unter dem rechten Knie abgeschürft ist. – Über pr.
An pr. – 4:45 H.
11:30-3 Dana und Irene (Erene?) Scott. ; später 🕮Montague‚ und noch später Kalish und Roselle. (Scotts wohnen bei Kalish. Er ist jetzt Assist Prof. Irene ist Pianistin, hat Konzerte gegeben. Sie ist aus Wien, war 8 Jahre, als sie herüberkamen 1939. Ihre Eltern waren in Chic. befreundet mit Erna (vielleicht Quäker?). Sie Scotts sind kürzlich in ihr eigenes Haus gezogen, in Berkeley. Montague sagt, die in Chic. sind Stiefeltern, oder Stiefvater; ihr Vater war Schreier‚49Theodor Schreier (1873-1943), vgl. Theodor Schreier – Wikipedia Student bei Hahn in Wien, später Mathematiker an Universität Hamburg. – Beide Scotts scheinen politisch links, gegen Kennedy, gegen Kapitalismus. – Er will versuchen, mir einen Studenten als assistant zu finden, ich sage: nicht zu begabt, aber fähig zu schreiben; vielleicht für das Jahr in Stanford oder schon Sommer davor.) – An pr. – Abends Juli Heft MR50Monthly Review: https://monthlyreview.org/product/mr-013-03-04-1961-07-08/ gelesen, über Kuba.
An pr.
An pr.– 2 zu Dr. Mott (letzte Sitzung vor den Ferien; nächste Sitzung: 11. September, das ist in 6 Wochen. – Ich spreche über die depressing Weltlage; ich lese MR, ich stimme viel überein, nur manchmal zu marxistisch. Neurath, und seine Warnung vor Rationalismus, gegen mich und Russell. So lernte ich von Marxisten und von Freud. Viel über die „heuchlerischengOriginal hecklerischen. Priester“; ich: Die sind mehr aufrichtig, als er denkt. – Er: Was sind meine Gefühle über die kommenden Ferien? Ich: Ich begrüße die Gelegenheit, auszuprobieren, wie ich allein auskomme; ich möchte gerne mehr unabhängig sein; ich habe den Eindruck, dass es vielleicht gut gehen wird. Und wenn so, würde ich erwägen, mal aufzuhören, allmählich. Er: oder auch bald. Ich: Ist es ratsamer, schnell aufzuhören, oder allmählich? Er: Warum nicht schnell; es wird kein endgültiger Beschluss sein; wenn ich aufhöre, kann ich immer mal wiederkommen, für ein Mal oder 🕮 was immer ich will; da es nur eine Stunde ist, kann er das leicht arrangieren.) – Nachher zum Haarschneider. – Abends Brief an Bresson aufgesetzt.
VIII / 1961 10 ½ – 3 ½David Kaplan hier. (Die ganze Zeit, auch beim Essen, über seine neue thesis: Modalitätssystem aufgrund von Churchs Typentheorie, aber mit Intensionen als Hauptentitäten, und meine Quasi-Intensionen. – Er will mir bald einiges Aufgeschriebene schicken, über das formale System; und später wollen wir darüber sprechen.) – An pr.
An pr.– 5:40 (anstatt 3!) – 7:20 Hermann Meyer51William Herman Meyer: http://chronicle.uchicago.edu/931124/meyer.shtml und John Wilkinson hier. (Sie waren im Zentrum der Stadt für polnische Visa usw., gerieten dann auf freeway in falsche Richtung! Wilkinson ist immer noch daran interessiert, meinen „Aufbau“ zu übersetzen. Wir sagen ihm, er soll das an Zachary von der Cal. Press schreiben. Er schreibt wirklich fließend in Deutsch. Er sagt, diesmal könnte er auch selbst die revision machen. Ich sagte, dass ich selbst keine Zeit hätte. – Ich erzähle von der erle Reihe über induktive Logik. Meyer ist in SB. für eine Gruppe zur Reform des Mathematik Unterrichts in Schulen. Sie planen für nächstes Jahr eine Konferenz über Koordination zwischen Mathematik- und Physikunterricht. Er sagt, er möchte mir darüber schreiben, weil es auch philosophische Fragen betreffe. Ich sage, ich habe keine Zeit für die Konferenz; auch korrespondiere ich nicht gern; lieber besprechen. Ich nenne ihm Namen: Kemeny und Jeffrey. – Wir wollen sie zum Abendessen behalten, aber Meyer sagt, sie wollen zurückfahren, weil Frau und 2 Kinder mit dem Essen auf ihn warten.)
An pr.🕮
An pr.– 4:50-5:30 H. – Abends geduscht.
11 – 2 ½M und K. – An pr.
An pr.
An pr.– (Heute zum ersten Mal nicht zu Dr. Mott; Sommerferien bis 11.9.)
An pr.
An pr.
An pr. – Abends Frau Kaiser zum Essen. Dann sie und Ina zum movie.
An pr. – 5 H.
An pr. (Nachmittags telefoniert Wim an Ina: Er und Mia sind gestern von der langen Kanadareise zurückgekehrt. Frank Dann erfahren sie, dass Frankie hatte einen Unfall, schon am 9: beim Reparieren des Autos eines Freundes, hier in LA, schüttete er aus Versehen Benzin auf den heißen Motor; das Benzin explodierte, er hat große Verbrennungen am Oberkörper und im Gesicht; er ist in der UCLA Klinik; sein Zustand ist kritisch; die Luftröhre ist auch beschädigt, sie mussten einen Schnitt darin machen. Er wohnte in Mias Haus. Als sie und Wim gestern heimkamen, war Franks Auto da, aber nicht er selbst; Mia telefonierte herum, und hörte es von Franks Vater. Sie hatten eigentlich vorgehabt, eine Woche später zurückzukommen. Vielleicht wäre das besser gewesen, denn sie kann jetzt doch nichts für Frankie tun. Er ist wohl meist bewusstlos. Sie fährt aber immer hin; Wim hat Mühe, sie von der Klinik wegzubringen.) – Abends in Wanne gebadet. (Seit Monaten zum ersten Mal.)
An pr (den langen § 12 über repräsentative Funktionen fertig zum Tippen.)
An pr.– Abends bis 10:20 dittoes korrigiert und Buchstaben hineingeschrieben. 🕮
11 zu Dr. Piper52Im Verzeichnis der American Dermatological Association ist für diese Zeit und für Los Angeles ein Dr. William Piper nachgewiesen. (hauptsächlich wegen der Flecken im Gesicht. Er findet 3 verdächtig von cancer und rät, sie zu entfernen. Ich bitte ihn, es sofort zu tun. Es nimmt nur wenige Minuten. – Auch das alte Ekzem. Er verschreibt neue Salbe, billiger. – Ich soll in einer Woche wiederkommen.) –
An pr.
An pr.
An pr. – 5:15 H.
An pr. – Mittags spazieren, um Ina zu treffen. (Ich finde sie endlich im market.) – Abends 8 – 10 ½ am Schreibtisch, Korrektur gelesen für Stanford Vortrag „The aim“.
An pr. (Ich finde, dass aus meinem neuen Axiom der Analogie, zusammen 2 neuen Axiome der Analogie, zusammen mit Axiom der Symmetrie, das \(\lambda{}\)-Axiom ableitbar ist!)
An pr. 6 – 8 ½Kemeny hier. (Ich hörte erst heute morgen von Olaf telefonisch, dass K. hier: bei Rand. Er ist vorige Woche gekommen, arbeitet bei Rand bis 1.9., wohnt im Miramar Hotel. Zuerst hatte er vor, 4 Wochen zu kommen mit Familie. Aber das war zu viel Umstand; so beschloss er, lieber für 2 Wochen zu kommen. – Er bestätigt wieder, dass er nicht 62-63 nach Stanford kommen will; mit Familie und allen im neuen Haus. Außerdem haben sie jetzt, ½ Stunde entfernt, ein Riesengrundstück gekauft (ca. 700 x 700 m), mit kleinem Sommerhaus. – Er ist bereit, Samstag für „consultation“ zu mir zu kommen. Sonntag arbeitet er bei Rand. Ich gebe ihm 2 papers von Gaifman, über die wir sprechen wollen.) 🕮
Morgens geduscht. – 11 zu Dr. Piper. (Der Laborbefund ist negativ: Die Gewebe von den Gesichtsflecken zeigen nichts malignant. Ich soll in 2 Wochen wiederkommen.) – Nachmittags an pr.
An pr.– Abends 6-10 Kemeny hier. (Er ist dafür, dass ich die Cal. Press um ein offer für unsere series frage, und dann sehe, ob es besser als MIT Press. Er sagt, er hat dashOriginal die. finite Mathematik ms gleichzeitig an 4 Verlage geschickt, hat jedem dabei geschrieben, dass er es auch anderen anbietet, und hat dann das beste Angebot angenommen. Er sagt, Prentice-Hall machen viel mehr Reklame als Nostrand. Über die Frage, ob paper oder gebunden, ob Druck oder Fotogr. von typescript. Darüber soll ich keine Zeit verlieren mich zu sorgen, sondern es einfach dem Verleger überlassen; die können besser entscheiden, was die beste Methode ist. Er ist auch enttäuscht über den Brief von Brays-MIT vom Februar: kein contract, und Wiley will vielleicht nur Band I übernehmen.)
An pr. (Ina abends ins Campus movie.)
An pr. – 5:15 H.
An pr.
Kemeny hier ganzen Tag (Diskussion 10 ½ – 1 ½ und 4-6. Er gibt allerhand gute Aufklärung. Besonders über die Bedingungen für Dichtefunktion aufgrund der verschiedenen Axiome. Daraus geht hervor, dass, mit Reichenbach zusammen, auch das starke Axiom der Relevanz impliziert ist. – Ich erkläre mein Analogie Axiom und sage dass daraus, mit Gleichheit der \(\eta …\), das \(\lambda{}\)-Axiom folgt. – Er notiert sich allerhand Probleme, an denen er in Hanover arbeiten will. (Siehe meine Notizen.) – Auch über die Kriegsgefahr. Er nimmt an, 🕮 dass, wenn ein Atomkrieg kommt, das durch einen überraschenden Angriff beginnt, ähnlich wie Pearl Harbor; vielleicht am weekend, oder an besonders ausgedehntem weekend, wie Labor Day. Er meint, die militärischen Ziele sind zwar wichtiger, aber man wird auch große Städte bombardieren, um den moralischen Widerstand zu überwinden und die Regierung zur Übergabe zu bringen.) (Abends K. und Ina ins movie.)
Über pr.
Über pr.– 1-3 Ruth Anna hier. (Sie bringt ihre thesis, ca. 200 pp; sie sagt: gänzlich umgearbeitet. Seit September 1957 hatten wir nicht mehr darüber gesprochen! Sie sagt, sie wird ziemlich einsam sein, weil Richmans nach Seattle gehen, das sind ihre besten Freunde. – Sie bleibt 2 Wochen hier. Ich will darum die thesis bald lesen.
Ina, hat Fuß verknaxt (sie ist in der Nacht aufgestanden für den Hund, ist dabei hingefallen und hat das Fußgelenk umgeknickt. Es ist sehr schmerzhaft; jetzt im Bett lässt der Schmerz nach.) – 11hDavid und Renée kommen kurz. (David bringt einen ersten thesis Entwurf, 82 pp. Renée ruft einen Dr. an für Ina.) – 2:30 sie kommen wieder und bringen Ina zum Dr. Watanabe (im Wilshire med. Gebäude; sie nehmen X-rays; es ist nur ein sprain; sie darf gehen und auch Auto fahren. Ich bin sehr erleichtert. – Renée hat inzwischen Dr. Ingham gefragt; er sagt, Inas plötzlicher Fall ist von einer kleinen Blutzufuhrstörung im cerebellum, wo die Koordination für kurze Zeit aussetzt; das braucht gar nicht wiederzukommen.) Abends geduscht.
Mittags zu Fuß zum market, kaufe Milch usw. – 5:45 Kemeny– 10. 🕮 Er fliegt morgen Abend zurück. Er gibt noch allerhand Rat für NSF Gesuch. – Ich sage auch, ich will consultation fee für jetzt zahlen, und nach einigen Tagen mehr für Aufschreiben der besprochenen Sachen. Als fee sagt er 75 wie vor 2 Jahren; ich: lieber jetzt 80. Er rechnet für hier 2 Tage (27. ganzen Tag, 21. kurzes Gespräch, und inzwischen hat er 2 papers von J., die ich ihm gab); für zu Hause 5, zusammen 7 Tage. Die 5 Tage sind eventuell viel später, ich möchte es aber jetzt schon auszahlen, weil ONR Periode 31.1.62 endet. – Auch über die politische Lage; er betont die Gefahr der Katastrophe durch Versehen; er findet es sehr klug von Kennedy, dass er 1500 Truppen nach Berlin schickt, das ist nicht so viel, dass man es als großen Angriff ansehen kann, und nicht so wenig, dass die Ostdeutschen es mit ein paar Polizeileuten aufhalten könnten. Wir sind aber auf beiden Seiten, er und wir, etwas gehemmt im Gespräch, weil wir die Meinungsverschiedenheiten wissen, und lieber heftige Auseinandersetzungen vermeiden wollen. Ich sage aber, dass Kennedy die Berlinkrise sehr übertrieben hat; ich widerspreche als er von Chruschtschows „Ultimatum“ spricht.)
11 – 12 ½ Prof. Byung53vermutlich: Byung-Mu Ahn (1922-1996); vgl. AHN, Dr. Byung Mu - Biographie (doam.org)Ahn aus Korea (er ist Professor der Philosophie am Union Christian Coll., Seoul, ist hier mit Fulbright grant; kommt soeben von Korea, wird nach Chicago und Macon, Ga. zu einem christlichen college gehen. Er ist begleitet von 2 koreanischen Studenten an UCLA: ein kleiner in Bakteriologie, ein großer in Politikwissenschaft; der letztere ist aufgeweckt und intelligent; die beiden wissen aber wenig über Philosophie. –Ahn sagt, dass sie in Korea sehr an meiner Philosophie interessiert sind, und stellt einige Fragen. Die Hauptfrage ist, ob ich noch immer die Metaphysik 🕮 als sinnlos ablehne; er bezieht sich auf meinen Aufsatz über Metaphysik in White’s Buch (er meint vielleicht: Ayer?). Ich sage: im Grunde ja; in Einzelheiten heute anders. Dann sagt er, er lehnt auch die alte Metaphysik ab, wie Kant; auch gegen Hegel; aber trotzdem ist der Kern der Philosophie doch eine Ontologie. Er sagt letzteres immer wieder. Ich frage, welche gegenwärtigen Metaphysiker er meint; auf wiederholte Fragen sagt er: die Existentialisten; das ist aber vermutlich doch nicht seine eigene Philosophie. Ich erkläre: Sartre hat Weltanschauung, die stellt er gut dar in novels und Schauspielen; aber seine philosophische These, z.B. über Wahrnehmung, taugt nichts; Heidegger ist viel schlimmer, alles Pseudotheorie, keine Kunst; Nietzsche viel besser, weil dichterisch. Er fragt: Was ist der Zusammenhang zwischen Positivismus und Werten? Ich sage: Ich und Reichenbach und Schlick sagen: Werte sind nicht ableitbar aus wissenschaftlichen Aussagen; aber Abe Kaplan und Dewey sagen: doch. Der politische Student ist interessiert; er versteht besser, was ich sage; Ahn kommt immer wieder mit denselben Fragen. Ich habe den Eindruck, dass er außer dem Metaphysikaufsatz nichts von mir kennt, obwohl er gut Englisch spricht. – Später aber bittet er, mein study zu sehen, und dort meine eigenen Bücher; er sagt, er plant vielleicht ein Buch oder Artikel von mir zu übersetzen; er bejaht meine Frage, ob er Interesse hat an Logik und Semantik. So gebe ich ihm die Logik (gebunden) und M&N und Syntax (paper). Er hat mir mitgebracht einen Fächer; darauf hat er gemalt drei chinesische Zeichen, die bedeuten: „Like spring wind“; das soll heißen, dass ich so gentle sei. Er war beeindruckt durch Parkes Bericht 1956 über seinen Besuch hier, und meine und Inas Freundlichkeit. Darum möchte er gern 🕮 Ina sehen. Ich sage, sie hat Fuß verknaxt; aber ich hole sie doch, und er freut sich sehr. Er hat mir vorher schon feierlich seine Bewunderung, appreciation und Dank ausgesprochen. Ich gehe mit ihnen hinunter; ich sage, wir lassen den Garten wild wachsen, weil er nicht mehr gezwungen wird. – Er hat im Garten Fotos genommen von mir, und ein Student von mir und ihm zusammen. Er bat mich dann, ihm den Garten zu zeigen.) – Ganzen Nachmittag über NSF Gesuch; mit Ina gesprochen, dann Änderungen am alten Entwurf gemacht, und neue Problembeschreibungen hinzugefügt. – Abends sehr müde (teilweise auch, weil die Arbeit am Gesuch mich ärgert und ermüdet.)
Ganzen Tag am NSF Gesuch (Beschreibung der Probleme). – 1-4 Benson hier (zum ersten Mal seit Mai. Er zeigt japanische und chinesische Sachen, in denen Übersetzungen von mir sind; dabei ein altes Foto von mir (anscheinend Passfoto aus Wien oder so); gedruckt 1944. – Ich sage, dass ich für die erbetene Empfehlung keine neue Evidenz habe; er wünscht aber doch eine, sie könne explizit auf meine Evidenz von Harvard 1941 basiert sein. – Er will regelmäßig zu meinem Seminar kommen; muss dann aber eilig weg, weil er 7h Klasse hat. – Er fährt morgen früh ab nach Berkeley, für kurz. Er wird hier an demselben college ein weiteres Jahr unterrichten.)
Weiter am NSF-Gesuch. – Dann Ruth Annas thesis (5 Stunden).
Ruth Annas thesis ganzen Tag (6 ½ Stunden).
Ruth Annas thesis (6 Stunden, insgesamt 162⁄3 Stunden).
Ruth Anna hier 11-1 (-2). (Ich sage ihr, die thesis ist sehr gut; besonders die Explikation 🕮 von „teilweise Interpretation eines theoretischen terms“ ist wichtig. – Sie möchte final exam Mitte Dez. machen.) – Nachmittags Davids Entwurf der These gelesen.
11 zu Dr. Piper (er sieht nochmal die 4 operierten Stellen an; und dann den ganzen Körper. Alles ist in Ordnung. Ich soll in einem Monat wiederkommen). – Zum Haarschneider (während Ina im market einkauft). – Davids thesis gelesen. – 5 H.
Davids thesis gelesen. –Abe Kaplan holt mich ab für department meeting, 3-5:20. (Ich berichte ihm unterwegs von dem vorigen meeting über David, in unserem Haus, wo Yost so böse auf mich wurde. Ich über die verschiedenen Auffassungen über Philosophie der Wissenschaft. Das meeting nimmt nach langer Diskussion einstimmig an: das department wird ansuchen um acting assistant professorship für 1962, wenn möglich 2. Stufe, was aber unwahrscheinlich ist. Abe Kaplan macht Vorschlag, dass das department seine jetzige Absicht ausdrückt, wenn die nächste Dauerstellung frei wird, jemand außerhalb von Logik zu wählen. Verschiedene sprechen für die Notwendigkeit, jemand in Ethik zu haben. Aber Abes Vorschlag findet wenig Anklang; man ist dagegen, sich festzulegen.) Abe fährt mich wieder nach Hause. –
Davids thesis fertig gelesen (82 pp, insgesamt 10 Stunden). – 3-5 Abe und Iona Kaplan hier. (Sie erzählen von Stanford, Iona fühlte sich einsam, weil unter den Institutsleuten keine anziehend waren, und sie plötzlich ohne job und ohne Psychoanalyse war. Er fand viel Anregung, arbeitete meist an einem neuen Buch über Rituale der Sozialwissenschaften. Er beruhigt Ina, dass da nur wenige 🕮 soziale Veranstaltungen sind. Er stimmt mir zu, dass es genug ist, wenn ich in Intervallen nachmittags auftauche, um mit denen zu sprechen. – Ich frage ihn auch für gute Gegenden hier, wenn wir umziehen müssen. Er meint: Pal. Pac.; aber das scheint mir zu teuer. Er sagt, darüber hinaus in den Gegenden sind wohl kaum Häuser. Er fährt nach Brandeis54Gemeint ist wahrscheinlich das Brandeis-Bardin Institute in Simi Valley: https://en.wikipedia.org/wiki/Brandeis-Bardin_Institute 1 Stunde; Sepulveda, dann central freeway, der schräg hinausgeht in die Berge; dort in den ersten Bergen wäre es ca. 40 min. von hier, weniger wenn der Sepulveda freeway fertig ist; aber er weiß doch nicht, ob dort Häuser zu finden; meist ranches, oder sonst tract Häuser. – Er sagt, in Japan kann man um Rand größer Städte (er war in Tokio und Kyoto), für 1⁄3 der Lebenskosten leben; und alle sind friedlich, alles ist sauber und schön hergerichtet; ich sollte man hinfahren und es ansehen. – Wir sind einig, dass wir uns diesmal häufiger sehen wollen.)
An pr. – 2 zu Dr. Mott (zum ersten Mal, nach 5 Wochen Ferien. – Ich sage, dass ich mir überlegt hatte, dass ich jetzt vorläufig aufhören möchte. Aber vor ein paar Tagen sagte ich es Ina, und sie sagte, das wäre nicht gut; jedes Mal, wenn ich aufhörte, trocknete ich aus und wäre mehr zurückgezogen. Ich ärgerte mich, weil nun mein mühsam erworbener Entschluss wieder unsicher wurde, weil mir ihre Überlegung einleuchtete; in der letzten Zeit war ich etwas epic, weil ich unter Druck war und enttäuscht, dass ich doch mein ms nicht in den fertig kriegen kann. Er schlug vor, die Sitzungen noch einige Zeit weiterzumachen, vielleicht 3 oder 4 Wochen, und dann zu sehen, wie es geht, und ob es Wirkung hat.) Ich bringe Ina Blumen. – Letzte Nacht hat der Wasserheizer ein leak bekommen, Ina musste das Wasser absperren. (Sie ruft Soblers an; sie sagen, wir sollen einen neuen kaufen, aber möglichst billig.)
10 ½ – 1 David Kaplan hier (über seine thesis.) – Nachmittags (während Ina weg ist) kommt der neue Wasserheizer. 🕮– An pr. – Ina zu Dr. Forde, für allgemeine Untersuchung; alles in Ordnung.)
An pr (heute Skelett vom ganzen § Analogieeinfluss umgearbeitet).
10:30-11:45 Champawat (über exam November; danach thesis Arbeit. Er hat jetzt Wilson fellowship.) – An pr. Abends geduscht.
An pr. (§ 17, Invarianzbedingungen, fertig umgearbeitet.) – An NSF Gesuch.
Ganzen Tag an NSF Gesuch (und Briefe).
Endlich angefangen, mein Seminar vorzubereiten! – Mittags spazieren. (Morgens etwas wacklig, ½ Miltown; trotzdem alle Übungen gemacht.)
Für Seminar. – 2 zu Dr. Mott (ich hatte beinahe vergessen, herzukommen. Ich sprach mit Ina über NSF Probleme, plötzlich war es 1:20. Sie sagte, ob ich vor dem Lunch noch spazieren gehen wollte; ich: Nein, ich komme gleich zum Essen. Erst dann fiel mir ein, dass ich zu Dr. Mott muss. Ich zog mich eilig um, und Ina brachte mir noch Butterbrot. – Er fragt, warum ich wohl nicht kommen wollte. Ich weiß nicht; eigentlich kam ich heute lieber als ich voriges Mal dachte, wo Ina mich beredet hatte, noch fortzusetzen. – Über die hektische Woche: ich musste meine Arbeit an pr auf einmal abbrechen; NSF Gesuch nahm schrecklich viel Zeit. Dann Überlegungen um wegfahren zu planen für den Fall, dass die Weltlage kritischer wird. Abends immer ganz erledigt; keine Stimmung für Sex, nicht mal für zärtliches Zusammensein mit Musik oder so. Er: Das ist aber gut und nötig, ab und zu für eine Zeit herauszukommen aus Spannung und Gehetze.) 🕮
Für Seminar; und zwischendurch immer noch für NSF Gesuch. – 3-5 erstes Seminar „Ausgewählte Probleme der Philosophie“, 273 A, B. Das habe ich geplant, weil es mein letztes Jahr ist. 1. Semester: Logik, Semantik, Modalitäten, abstrakte Entitäten, Grundlagen der Mathematik; 2. Semester: Erkenntnistheorie, empirische Erkenntnis, Wissenschaft; Werte. Ursprünglich wollte ich den Schilppband benutzen; der ist immer noch nicht in der Presse, aber der philosophische Leseraum hatte meine dittoed Replies. – Heute spreche ich über: Unterschied zwischen logischer und faktischer Wahrheit; Fragen von meaning und Fragen von Fakten; logische und deskriptive Konstanten. Da ich nicht ein Festmaterial zu behandeln habe, wie in den anderen Seminaren, spreche ich anfangs etwas zögernd. Ina sagte mir nachher: Bei bekannten Dingen war ich langsam, bei technischen schnell. Letzteres, weil es mich mehr interessiert. Ina nimmt alles mit tape recorder auf. Das Zimmer ist mein üblicher Seminarraum, hell, ein ganz langes Wandfenster nach Süden. – Ich spreche beinahe die ganze Zeit; ich sage aber am Ende, dass ich künftig mehr Zeit für Diskussion geben will. – Abends müde, aber nicht zu sehr. – 7-8 Raya Sobler hier. (Sie ist für einige Tage hergekommen; sie wohnt in Jokls neuem Haus, die noch in Europa sind. Sie soll Verkauf des Hauses abschließen und alle anderen Fragen klären. Benedikt ist in Oakland geblieben; er erholt sich von dem Herzanfall, den er in Paris hatte.
Die letzten Dinge im NSF Gesuch. Ina bringt es zum department. – Ich mal wieder an pr. (§18, \(\lambda{}\)-Bedingung.) – Abends Raya wieder hier. (Ina ist mir ihr gegangen zum real estate office. Ina hat geholfen bei Verhandlungen, hat Gegenvorschlag von 42000 gemacht, und der Käufer hat darauf von 40 auf 41 erhöht. Er sagt, er muss aber 5. Februar das Grundstück bekommen 🕮 und dann zu bauen anfangen, besonders weil er die Nachbarn schon ausgezahlt hat. So müssen wir also dann im Januar ausziehen!
Ganzen Tag an pr. (§ 18: \(\lambda{}\)).
Ganzen Tag an pr. (§ 18: \(\lambda{}\)).
Mittags Raya hier. – 5:20 H.
An pr (Problem vom Analogieaxiom). – Mittags spazieren zum Celavara market, eingekauft. – Abends geduscht.
An pr. – Mittags spazieren (Haus in W Chenault angesehen, 38000).
An pr.– 2 zu Dr. Mott. (Warum planen andere Leute nicht für Weggehen wegen Kriegsgefahr? Er sagt: Viele tun es; aber sie sprechen gewöhnlich nicht darüber. Während der Sommerferien hat er verschiedene Leute gefragt, was man wohl tun solle; und da zeigte sich, dass manche Pläne machen. Ein Kollege will wahrscheinlich in einigen Monaten nach Mexiko City übersiedeln! Er sagt, wegen Geschäftlichem kann man beim Konsulat Auskunft bekommen. – Ich bedauere, dass ich den ganzen Sommer hindurch überhaupt nicht mit Ina hinausgefahren bin. Er: Man kann ja immer noch einige Tage fahren!) –
Für Seminar. – 3-5 Seminar. (Ich fahre hin und Ina nimmt wieder auf mit demiOriginal den. tape recorder. Allerhand Diskussion; Wilson und andere nehmen auch auf Quines neues Buch Bezug; das müsste ich bald mal lesen.)
Vormittags gekramt. – Nachmittags an pr.
Vormittags an pr.– Zum department meeting (ich erst 1h dort anstatt 12h. Aber es wird noch bis 1:40 über Ersatz nächstes Jahr für Abe Kaplan gesprochen. Dann bis 3:20 über Leiters thesis Plan und Komitee. Ich werde chairman vom Komitee 🕮 sein, sogar nach meinem Weggehen, aber David verspricht, die meiste consultation mit L. zu tun.) Nachher sagt Doris, dass plötzlich eine Schwierigkeit für NSF Gesuch aufgetaucht ist. (Nachdem Schaeffer schon das ganze Gesuch schriftlich gebilligt hatte, hat Donne entdeckt, dass ich vom 1.7.62 nicht mehr als Professor gelte, mit 9-Monatsgehalt, sondern als research fellow, Stufe III, 16‚860 für 11 Monate; das ist jährlich mehr, aber monatlich weniger als mein jetziges Gehalt. Daher muss das Budget geändert werden! Am So ist schon der 1. Okt.; also muss das Gesuch spätestens Montag bei der NSF sein!) Ich fahre nach Hause, Ina fährt zu Doris, um klarzustellen, wie das geänderte Budget sein muss. (Abends besprechen wir es nochmal; nach einigem Schwanken lassen wir doch 21 Tage im Juni 1962 darin, weil wir nicht sicher sind, ob ich den Juni aus dem Rest vom alten NSF grant bezahlt bekommen kann. Dann tippt Ina noch das ditto master davon.)
Vormittags an pr. – Mittags langen Spaziergang (Lorna Lane, über die Brücke, dann hinauf, über einen Bauplatz, da ist eine lane mit ganz abseits gelegenen Häusern, sie geht bis zu Westgate 328 S.) – Nach dem Lunch lege ich mich zu Bett, Ina bringt noch meinen Kaffee; ich halte sie im Arm, und es wird uns beiden zärtlich; ich ziehe mich aus und sage ihr, sich auch auszuziehen. Endlich mal wieder zusammen; diesmal ganz besonders gut (seit 10.5.) – 5 H.
Quines Buch gelesen (für Seminar). – 2 zu Dr. Mott. (Über Fr. Über das Ziel dieser meetings. Ina ist nicht zufrieden, dass ich aufhören will; als ob sie sich dadurch verlassen fühlt, weil sie weitermacht bei Palstrom.) – Abends gebadet.
3-5 Seminar (Cocch. berichtet ausführlich 🕮 und gut über Quines Schilpp-Essay über logische Wahrheit. – Dazwischen Diskussion. – Ina nimmt es wieder mit tape recorder auf, obwohl wir heute schon vorher beide zweifelhaft darüber waren.)
An pr.– Mittags spazieren, am Markt finde ich Ina und fahre sie nach Hause. – Skelett § 18 (\(\lambda{}\)) beendet.
An pr (angefangen, § 14 in Englisch zu schreiben.)
Vormittags an pr. – 12 ½ – 2 Helmers hier (ohne das Kind. Sie hat Schwierigkeiten wieder mit der Thyroidsache; die drugs oder radioaktive Jod injections wirken manchmal nicht genug, und manchmal zu viel. So vor einigen Tagen, wo sie abends Ina anrief in Verzweiflung und Tränen und über eine Stunde telefonierte. – Olaf geht im November eine Woche nach Paris zu einer Konferenz für Rand. – Ich frage Olaf, wohin man aus der Stadt gehen solle für einige Tage, wenn es kritisch wird. Er sagt, wenn es wirklich losgeht, ist es zu spät, wegzukommen; aber man kann weggehen für einige kritische Tage. Palm Springs oder irgendwo anderes östlich von LA ist nicht gut, weil der fallout von LA oder Riverside in einer Stunde dorthin käme, und meist Westwinde sind. Besser nach N, z.B. S. Barb., oder Ohaj, oder ein wenig über S. B. hinaus. Oder etwas zwischen hier und S. B., weiter nach S: zwischen hier und San Diego, z.B. Capistrano55wahrscheinlich San Juan Capistrano: https://en.wikipedia.org/wiki/San_Juan_Capistrano‚_California. Ich frage: Von wo kann man nach Mexiko fliegen? Er sagt, Palm Springs hat Art Flugplatz, aber wenn es losgeht, werden wahrscheinlich alle Flüge eingestellt. In Tijuana auch großer Flugplatz. – Nachher sagen sie zu Ina, ich 🕮ich scheine sehr beängstigt zu sein durch Atomkrieg.) – 3:30 zu Dr. Piper (die alten Stellen sind gut. Aber unter dem linken Auge findet er eine neue Stelle. Ich soll in einem Monat wiederkommen.) – Zum Haarschneider. Danach in Laden und market. – Zu Hause ½ Stunde ausgeruht. – 5hH.
Vormittags über pr. – Nach 3-4:15 department meeting hier (nur Philosophie Prof. und Assoc. Prof. Über neues Gesuch für promotion für Yost. Moody will neuen Brief schreiben, Einstimmigkeit des departments betonen, und Yosts wertvolle admin. Tätigkeiten.) (Ina war böse, dass ich das department habe hierher kommen lassen, was ihr Arbeit und Ärger macht.) – (Quine Buch gelesen.) 7-9:15 zu Dr. Kulka’s Party. (Dort: Klopfer und Frau; und andere Psychiater: Hobson, Tobias, Berecht. – Wir sitzen am Tisch. Ina bringt die Frage von fallout shelters auf. Es wird auch gesprochen, was man tun kann, wenn Krieg kommt. Klopfers sagen, man kann nicht entrinnen, wenn es kommt, kommt es. Andere sprechen von Dr. Linden, der nach Südamerika gehen will; von einem reichen lawyer, der auch weggehen will; von einem anderen, der nach Australien will. Sie sagen, wegen der Winde ist die südliche Hemisphäre weniger dem fallout ausgesetzt. – Dr. Kulka erzählt von Europa; Wien fand sie sehr anziehend in der Atmosphäre, dort hatte sie studiert; aber die Analyse sei dort und in Deutschland jetzt wenig angesehen; die Pariser hassen alle Fremden, besonders die Amerikaner (?); die Europäer seien schockiert über die kriegerische Haltung der amerikanischen Regierung.) 🕮
An pr.– Nach dem Lunch lade ich Ina zu mir ein. Zusammen; wiederum ganz besonders gut (seit 29.9.). – Nachmittags an pr. – Abends schaue ich mit dem kleinen viewer Farbdias an, die Chacha geschickt hat.
An pr.– 2 zu Dr. Mott (über department meeting, Dr. Kulka Party; Sonntag Mittag. Vorher Inas Zorn. Er: Ein guter Weg wieder zusammenzukommen; das hätte ich doch früher schon gefunden. – Ich: Es geht mir gut; ist es recht, wenn ich nächstes Mal als letztes komme? Er: ja.) – Quine Buch gelesen.
3-5 Seminar (ich fahre allein; wir wollen nicht weiter auf tape recorder aufnehmen, weil so viel Diskussion ist. – Prof. Cannabrava aus Rio de Janeiro, Brasilien, kommt zu mir vor dem Seminar; er will einen Monat hier bleiben. Sein Hauptinteresse ist Philosophie der Wissenschaft, aber auch Logik; er scheint einiges von mir zu kennen. Ich stelle ihn vor zu Wilson, Furth, David.)
An pr.
An pr (angefangen englischen Text § 15: methodologische . – Abends geduscht.
11 zu Dr. Seiff (Sehfeld rechts ist schlechter, ungefähr so wie November 60. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen.) – (12-) 1-2:30 Myra hier. (Auch über Pläne von Leuten, die dem Krieg entrinnen wollen nach Mexiko, Südamerika oder Australien. Sie sagt, sie hat das Gefühl, dass das indecent ist. Wir sprechen dagegen; ich sage, Washington und Moskau sind beide zu verurteilen, dass sie den Krieg als mögliches Mittel ihrer politischen Ziele erwägen. Sie stimmt auf einmal zu, 🕮 aber wohl nicht ernstlich.) – (Sehr heiß.) (H sagt ab), nachmittags über pr.
An pr. – (Sehr heiß.)
An pr. (Über Vergröberung der attribute partition; das soll in § 6 kommen, mit entsprechender Verstärkung des Axioms von Teilsprache.) – Wieder sehr heiß. – Ina geht zur memorial Feier für Dr. Kaiser.
(Ich wecke Ina aus Versehen eine Stunde zu früh; sie ist 9h bei Dr. Palstrom, merkt dann erst, dass ihre Zeit um 10 ist!) – Wieder sehr heiß. – An pr.– 2 zu Dr. Mott. (letzte Sitzung! Voriges Mal habe ich ihm gesagt, ich möchte heute Schluss machen. Wir hatten ausgemacht, dass während seiner Sommerferien ich ausprobieren soll, wie es allein geht. Nachher sagte ich ihm dann: Es geht gut, ich möchte aber doch noch einige Wochen. – Er sagt, ich scheine heute in besonders guter Stimmung. Ich: ja; ich fühle, dass ich es jetzt allein schaffen kann, und das freut mich. Er: Wenn ich mal wieder 1 oder 2 Sitzungen haben möchte, soll ich ihn einfach anrufen. Ferner möchte er, dass ich Anfang nächsten Jahres ihm auf jeden Fall telefonisch berichte, wie es mir geht. – Er fragt nach Sex; er sagt, ich soll das im Auge behalten, weil es ein besonders deutlich sichtbares Anzeichen davon ist, wie es einem geht. – Ich frage nach Novocaininjektion. Er sagt: Diese und andere Methoden der sind kürzlich in einem Aufsatz behandelt worden; er sucht ihn, kann ihn nicht finden. Er glaubt, sie haben dort berichtet, dass zuerst allerhand positive Ergebnisse 🕮 von Ärzten in Amerika berichtet wurden; aber als später sorgfältigere Untersuchungen mit Kontrollen gemacht wurden, fand man, dass der Erfolg fraglich wurde. Ich: Man sollte aber nicht drugs generell verachten, und nur psychologische Methoden annehmen. Ich finde Miltown und Dexedrin hilfreich. Er: nicht verachten; aber im allgemeinen liegt für Leute eine Versuchung darin, etwas zu erreichen als magisches Geschenk ohne eigene Anstrengung, wie es als Baby war. Besonders bei latenter Homotendenz ist Neigung zu Passivität und Tagträumen, anstatt wirklicher Ziele durch eigene Arbeit. – Ich sage ihm, wie viel ich seiner Hilfe verdanke; meist vergesse ich, wie es mir früher ging; aber wenn ich es mir wieder vorstelle, sehe ich den großen Unterschied.) – Die ersten galleys vom Schilppband sind angekommen!
3-5 Seminar. (Viel Diskussion; noch über Quine; und warum ich meine, dass die Wissenschaftler sollten Regeln für Intension aufstellen.) Noch selbst nach Hause gefahren, bis 5:30; das ist gerade noch das letzte Tageslicht (auf dem ganzen Weg schon Lichter an).
An pr. – Mittags zum Markt, eingekauft.
An pr.– Abends geduscht.
An pr.– Dann angefangen, galley von Schilpp Band zu lesen: Autobiographie (Ina hat es gelesen, und auch Randbemerkungen gemacht.) – 5 H. (Vorige Woche war es ausgefallen. Beim Vornüberbeugen spüre ich etwas im Rücken. 🕮 Ich hätte gern mehr Pause gemacht vor der Windmühle, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen und machte munter weiter, durch alle Übungen; aber ich schwitzte dabei mehr, besonders auf der Stirn.) Nachher im Bett ausgeruht, wie gewöhnlich. Dabei Korrektur gelesen. – 7-8¼Mia. (Frankie ist nicht mehr da, und heute Abend ist Wim nicht zu Hause; sie wollte sie gern kommen, und ich sagte auch nichts dagegen. – Erst abends spät, als sie weg war, sagte ich Ina etwas vom Rücken, und dass ich mich nicht habe einschüchtern lassen. Ich nehme ein ganzes Miltown, und ein kleines Nembutal. Zunächst kann ich doch nicht einschlafen; aber nachher schlafe ich gut.)
Am Schreibtisch; Korrektur gelesen. (Ich stehe mal auf, um etwas zu suchen, mache eine der Schubladen im closet, die schwer beweglich sind auf, und dann wieder zu. Dabei plötzlicher Schnack im Rücken. Diesmal an der wohlbekannten Stelle, im Kreuz, wie in alten Zeiten. Ich lasse mich aber nicht erschrecken, und setze mich hin. Dann aber denke ich, ich will mich lieber hinlegen. Es ist zu umständlich, alle die verschiedenen Sachen von den galleys getrennt hinüber zu bringen, ohne sie durcheinander zu bringen. So nehme ich einfach Quines Buch, und etwas zum Schreiben; nachher gehe ich nochmal zurück und hole etwas. Dann ziehe ich mich aus und lege mich hin. Ich ärgere mich, dass diese alten Sachen mich jetzt auf einmal überfallen müssen, wo ich gerade die Therapie beendet hatte, stolz auf meine Selbständigkeit. 🕮 Etwas später gehe ich zum Badezimmer; ich setze mich hin und pinkle. Dann setze ich mich zum Waschen. Während ich die Hände wasche, glaube ich etwas im Rücken zu spüren; ich trockne mir schnell die Hände und gehe wieder zu Bett. Dann erst gebe ich die Idee auf, zum lunch aufzustehen.) Ich bleibe ganz im Bett. (Ina kommt spät zum Essen nach Hause, denkt, ich sei spazieren. Sie rät mir, Heizkissen an den Rücken zu tun, mit anderem Kissen dagegen, sodass ich halb auf der Seite liege. – Ich lese den ganzen Tag Quines Buch; besonders sein letztes Kapitel, wo er die intensionalen Begriffe, die er zunächst provisorisch zugelassen hat, wieder eliminiert; es ist alles sehr interessant, aber mir scheint, die subjunctive conditionals sollten nicht einfach entlassen werden als nicht gehörend zu einer ordentlichen Sprache.) – Abends spät hören wir zusammen vom Phonograph 2 Mozart Violinkonzerte; meine Tränen kommen, und das tut mir gut; Ina ist zärtlich.) Ganz zuletzt, als Ina schon fort ist, stehe ich ganz kurz auf, nur einige Sekunden, und „tanze“. Danach fühle ich mich etwas besser. (2 kleine Nembutal, gut geschlafen.)
Meist im Bett. (Mehrmals kurz aufgestanden, am Schreibtisch gesessen; einige wenige Übungen gemacht; auch Hände gewaschen; später Zähne geputzt und dabei anfangs noch sehr jittery; später etwas weniger.) – Nachmittags mehrmals aufgestanden. Es geht schon leichter. Auch im Bett mehr bewegt. – Meist Quines Buch gelesen. – 2 kleine Nembutal, gut geschlafen. 🕮
Ina bringt mir Frühstück, und geht dann fort. (Ich stehe auf, mache Übungen, wasche; ich will heute meist auf sein. Ich beschließe, mich richtig anzuziehen. Am Schreibtisch; Korrektur gelesen. Es geht gut; anfangs noch ein wenig jittery und gespannt, später mehr entspannt. – Zum Lunch am Tisch. Ina freut sich, dass ich wieder alles normal tue.) – Nachmittags für Seminar gelesen.
3-5 Seminar. (Ich fahre hin, mit Ina. Wilson fährt mich zurück.) Nachher recht müde; aber ich fühle mich wohl, und bin froh, dass ich alles gut habe machen können.
Allerhand geschrieben und gelesen (Examensfragen usw.)
Allerhand geschrieben und gelesen. 2h fährt mich zum department. (Ich spreche mit David, über Fragen für 5. exam für Champawat.) 2-5! (mündliches qualif. exam für Leiter; ich chairman; Abe, Kalish, David (), Brunner, Physiker Br. Examen bis nach 4; dann Besprechung bis beinahe 5! Die Leistung war mäßig; wir sind im Zweifel, ob er imstande ist, eine gute thesis zu schreiben. Schließlich lassen wir ihn passieren; aber im Auftrag des Komitees sage ich ihm, dass Zweifel waren, dass er lange und hart an der thesis arbeiten muss; und dass wir nicht sicher sind, ob er das Ziel erreichen kann; vielleicht möchte er eines Tages überlegen, ob er lieber an andere Universität gehen will, wo die standards nicht so hoch sind.) Ich nehme Augentropfen im office. Dann fährt Abe mich nach Hause (dabei Besprechung von Fragen für Purtills 5. Examen, über confirmation.) 🕮
Korrektur Autobiographie gelesen. – Mittags spazieren mit Familie. Nach dem lunch lade ich Ina ein. (Zusammen, sehr gut; seit 8.) – Nachmittags an pr (über Axiom der Analogie, \(\lambda{}\)-Kombination.) – Abends gebadet.
10 ½ – 1 (-2 ½) M und Khier. (K. berichtet über Berechnungen mit Matritzen, die er gemacht hat. Wir beschließen, dass er numerische Beispiele berechnen soll, anfangend mit beliebigem \(\xi{}\), und dann daraus die \(\gamma{}\) und \(\eta \) bestimmen. – Ich erkläre Zweifel an Analogieaxiom, weil es verletzt wird durch alleine Kombination von \(\lambda{}\)-Funktion. M. sagt auch, dass das Zweifel erweckt.
Ganzen Tag Korrektur Autobiographie gelesen.
Vormittags Korrektur Autobiographie gelesen, fertig. – Mittags Iona hier. (Wir haben lebhaftes politisches Gespräch. Sie ist sehr für Kennedy, und dass er firm ist und nicht immer nachgibt, wenn Russland immer weiter drängt (!). Sie ist aber auch für Chinas Zulassung in UN. Zuletzt sagt sie, sie liebt lebhafte Debatte, wenn jeder eine klare Ansicht hat.) – Nachmittags für morgiges Seminar (meine Erwiderung auf Strawson gelesen.)
3-5 Seminar. (Bericht Purtills über Strawson. Lebhafte Diskussion, besonders Hart.) (Wilson fährt mich und Hart nach Hause.) 🕮
XI / 1961 11-3 (!) Morandini hier. (Er hat die neue Broschüre für das „Cal. Inst. Adv. Std.“ mit Bildern von Gebäuden, die Neutra anderswo gemacht hat. Der Plan ist jetzt größer: Das Institut soll Teil einer geplanten Universitätscity werden! Ein developer hat große Grundstücke im Auge: bei Santa Ana, und bei San Bernardino; auch in „Thousand Oaks“; aber das wäre zu heiß, sagt M. selbst. Er hat die Broschüre an unzählige Stiftungen hier und in andere Ländern geschickt, und liest hoffentlich Bemerkungen aus ihren Antwortbriefen. Neutra56vermutlich Richard Neutra (1892-1970); vgl. Richard Neutra – Wikipedia ist bereit, alle Gebäude zu planen. M. macht Reisen, um Leute zu besuchen, die Geld stiften könnten. Er ist optimistisch über den Erfolg. – Beim lunch sprechen wir auch über politische Fragen. Er ist sehr für Castro; hat Spanisch gelernt, um dortige Kundgebungen usw. lesen zu können. Er erzählt auch von jungen jüngeren Leuten, die nach der Rebellion hierher kamen; die haben ihm gesagt, dass ihr Ziel nicht Umstürzung der kommunistischen Wirtschaftsform war, sondern Reform mit größerer Freiheit für Bücher usw.; aber die Geheimpolizei stand zwischen ihnen und der Regierung und verhinderte die Verständigung. – Er meint, dass in der nahen Zukunft kein Krieg kommen wird. – Ich sage, dass ich eine Menge Bücher loswerden will; vielleicht dem department geben; wenn sein Institut schon bestände, würde ich vielleicht dem etwas geben. Er sagt, er hat im Hollywood office Haus viele Räume; da kann er Bücher einlagern; wenn ich sie später zurück haben möchte, könnte ich sie zurück haben, z.B. wenn das Institut nicht zustande kommt. Er selbst wird dem Institut seine ganze Bibliothek, ca. 2000 Bücher, geben. Ich sage, vieles davon ist deutsch, ob auch das in Betracht kommt; er: sicher, sie werden auch französisch und deutsche Bücher haben. – Er sagt, Pauling hat der Caltech sagen müssen, dass er die „Absicht“ hat, noch 5 Jahre zu bleiben; darum ist er nicht mehr als Mitglied des boards genannt.) (Nachher lese ich die neue Broschüre: ich stimme Ina zu, dass sie bei nicht sorgfältigem 🕮 Lesen den Eindruck gibt, dass das Institut schon besteht, und sogar, dass die Fotos Gebäude des Instituts darstellen!)
(Langes Telefongespräch mit Kalish: Ihre Fragen für Logik, besonders die beiden in Gruppe C, sind zu schwierig! Außerdem ist Frage 9, über die beiden Bedeutungen von „Vollständigkeit“, nicht klar. – Die Fragen sollen heute im department meeting besprochen werden; ich will aber nicht hingehen.) – An pr. (neues, beschränktes Analogieaxiom versucht.)
11 zum Zahnarzt (er findet nichts zu Reparieren). – Mittags Ruth Kaiser hier. (Sie hat Schwierigkeiten mit ihrem 18-jährigen Sohn, Benny und dessen Mädchen.) – Nachmittags angefangen, für Vorwort für Prob2 zu schreiben. – Abends geduscht.
12-3 Prof. Cannabrava. (Er arbeitet an einem Buch über art Kritik, besonders über literarische Kritik; er sagt, das ist in Metasprache und muss verschieden sein von dem Kunstwerk selbst, das (in Dichtung) ist in der Objektsprache; Kritik muss basiert sein auf ästhetischen Standards und muss logische Argumente anwenden; er will logische Analyse machen von den richtigen Formen. Ich sage, was mich immer an den üblichen Kritiken gestört hat, ist die Mischung von Kognitivem mit Poetischem, was nicht hinein gehört; vielleicht kommt es hinein, weil der Kritiker einen poetischen Drang hat, und den falsch betätitigt, unbewusst, nicht in Dichtung, sondern eingemischt in Kritik. Er ist entzückt, dass ich mit meiner ersten Bemerkung genau das sage, was er betonen will; auf meine Frage sagt er, dass kein Autor dies bisher betont hat; auch Richards nicht. 🕮 Der bemüht sich zwar, wissenschaftlich zu sein, aber mit psychologischer Neigung auf Motivierung des Dichters, und das sei ebenso irrelevant wie psychologische Betrachtung von Lyssenko. Er sagt, er hat auch Gedichte gemacht; und nächsten April wird ein play von ihm im Theater aufgeführt. – Beim Essen macht er seltsame generalization: Die Männer sind alle voraussagbar, die Frauen erratic; wenn ein Mann sich von einer Frau abwendet, versucht sie ihn mit allen Mitteln zu zerstören. Heute morgen hat er von seiner zweiten Frau einen Brief bekommen (mit dieser ist er nicht verheiratet, weil er von der ersten nur getrennt ist, weil in Brasilien Scheidung nicht erlaubt ist!) dass sie die Beziehung mit ihm abbrechen will; er glaubt aber, wenn er zurückkehrt, kann er es wieder einrenken. Die erste Frau, der er immer die Hälfte seines Gehalts zahlen muss, hat die zweite angerufen und ihr manches über ihn erzählt, um ihn schlecht hinzustellen.) –5 H.
(Zu Lehrers Brief und ms). – (Nach dem lunch zusammen; wir sind vergnügt; es ist lebhaft und gut. seit 27.10.)
Den ganzen Tag brennt ein großes Feuer57das „Bel Air Fire“ von 1961: https://en.wikipedia.org/wiki/Bel_Air_Fire (erst N von Mulholland, dann herüber in Beverly Glen, Bel Air, springt über Sepulveda, schließlich Mandeville. Ich gehe nachmittags 5 zur Barrington und berichte dann Ina, dass die Gefahr für uns vorbei ist; sie war in Sorge. Abends 5 ½🕮 ruft Olaf an: Er muss das Haus verlassen, das ist ihnen offiziell gesagt worden, sie wollen in Wohlstetters Haus übernachten, die nicht da sind; inzwischen ist Mutzli mit Monika zum Doktor nach Beverly Hills gefahren; sie soll dann auch dorthin kommen. Er ruft wieder an um 9; er sagt, er hat noch nichts von ihr gehört; vielleicht bringt sie inzwischen das Kind zu einem Hospital, das sei, weil das Kind Darm flu hat.)
(Ich schreibe langen Brief an Lehrer über sein ms, und Ina tippt es. – Dann etwas für Vorwort Prob2. Dann etwas für Klasse morgen.)
Wir sehen das Feuer am TV (teils vom Boden, z.B. in Mandeville Canyon, teils vom Helikopter) bis spät.
Geschlafen bis 9:49! (2 Nembutal). (Das Feuer ist noch nicht ganz unter Kontrolle, besonders im wood Canyon. Ein neues Feuer in Pac. Pal. Aber für uns keine Gefahr mehr.) – 3-5 Seminar. (Über allgemeine Definition für Wahrheit, verschieden von Regeln für Determination; analog auch für prob: Regeln der Wertberechnung, und allgemeine Charakterisierung seiner Rolle für rationale Entscheidungen. – Sie finden es besonders interessant; Wilson will es Hart erzählen, derjOriginal dass. heute nicht kommen konnte.) 🕮
Nachmittags gearbeitet an Ruth Annas Problem (sie hat geschrieben, dass ihr Haupttheorem Th VI-4 nicht funktioniert, der Beweis enthält einen Fehler, und das Theorem ist falsch; statt „iff“ gilt Implikation nur in einer Richtung. Ich konstruiere einfacheres Gegenbeispiel als ihres, und untersuche es, und komme zu dem Schluss, dass dies anscheinend seltsame Ergebnis plausibel und verständlich ist.)
11 ½ zu Dr. Piper (er schneidet aus und kauterisiert58https://de.wikipedia.org/wiki/Kauterisation 2 weitere Stellen unterhalb des linken Auges.) – Haarschneider. – Nachmittags noch mehr an Ruth Annas Problem überlegt (Brief aufgesetzt, und Notizen gemacht, um im Dez. mit ihr zu besprechen. Langes Telefongespräch mit Kalish darüber).
Langen Brief an Ruth Anna diktiert. – Noch für Vorwort Pr2 (über Wortfragen für Klassifikations- und Komparationsbegriffe). – 5 H. – Abends Fernruf zu Ruth Anna (über thesis Problem).
Ganzen Tag an Vorwort zu Pr2. – Abends geduscht.
Ganzen Tag an Vorwort zu Pr2.
Vormittags an Vorwort zu Pr2. – Nachmittags Quine gelesen; und für Seminar.
3-5 Seminar.
An Vorwort Pr2.
An Vorwort Pr2. – Nachmittags mit Ina zu Dr. Forde (Injektion gegen flu; nach \(\succ{}\) 2 Wochen wiederkommen für 2.; Ina auch.) – Abends geduscht.
Vormittags Vorwort. (Naess ruft an aus Berkeley; 🕮 sie wollen So und Mo hier sein.) – Nachmittags exam Peters gelesen.
(Morgens Ina zur Peace Ralley.) – Vor- und nachmittags exam Peters gelesen.
Morgens kommen Arne Naess, Siri, Ragnar (19), Lotte (5 ½). (Sie sind von Norwegen geflogen zum Persischen Golf; dann, mit Öltanker von Arnes Bruder (in NY) Comp. bis San Pedro, mit nur 2 mal Anlegen, in Singapur und Ceylon. Dann waren sie in Berkeley. Er hat dieses Jahr ein sabbatical, mit vollem Gehalt. Aber das ist nicht genug für Leben in U. S. Darum sparen sie sehr; auf der Reise schlafen sie immer im Freien mit Schlafsäcken, oder die Eltern im Auto. Sie wollen 2 Wochen nach Baja, Cal., dann vielleicht ein astronomisches observatory in Arizona besuchen; dann werden sie (am oder nach dem 10. 12. wieder durch LA kommen.).) Vormittags kommen Soblers für eine Stunde (wir sehen Benedikt zum ersten Mal nach der Rückkehr von Europa. Sie war schon mal hier vor einigen Wochen. Sie erzählen von Russland, von politischen Diskussionen mit interessierten Russen. Arne hört auch interessiert zu. – Soblers sind dazu bereit, seine Werkzeuge usw. in Malibu auszusortieren . – Er will noch seinen Rückendoktor sehen.) – (Arne liest meine Autobiographie mit großem Interesse, die ich in galleys bekommen und korrigiert habe, besonders, dass ich Neuraths wichtigen Einfluss betone. Er findet, dass Neurath trotz aller Unklarheit wichtige Ideen zum Zirkel beigetragen hat, 🕮 während nach seiner Meinung Schlick wenig Substanz beigetragen hat, aber durch seine Persönlichkeit wichtig war als Gründer undkOriginal unter. als Leiter des Kreises. Auf Arnes Vorschlag ändere ich die Formulierung über die Leute, die Religion nötig haben; Ina hatte schon meine Haltung dort als „condescending“ kritisiert.) Nach dem Abendessen, um 9h, gehen sie alle zu Kalishs Haus für die Nacht. – (Ragnar hat mir herzliche Grüße von Else gebracht. Sie wird morgen 50 Jahre. Sie schicken ein Glückwunschtelegramm. Ina sagte mir vorher, ich solle nicht mit unterzeichnen, weil ich mich nicht in eine Familiensache eindrängen sollte. Nachher sagen die Anderen, ich hätte es doch tun sollen. Ich schreibe Grüße an Else, Ragnar will das in seinen Brief einlegen; am anderen Tag sage ich ihm noch, dass er ihr sagen solle, dass ich mich darüber gefreut habe.) – Der Tag war sehr erfreulich; aber abends bin ich sehr müde. (Kleines Nembutal; gut eingeschlafen. Aber morgens nach 5 nicht mehr geschlafen.)
[Ina 10h zu Dr. Palstrom]. Arne kommt allein herunter (er frühstückt hier. Ich sage ihm, dass ich viele philosophische Bücher abstoßen will, vielleicht dem department schenken. Wenn er sich für bestimmte interessiert, soll er sie sich aussuchen; ich bestimme dann, welche davon ich doch behalten will. Er bekommt ca. 30 Bücher, meist deutsche, fast alle von großen philosophischen Alphabet im Wohnzimmer; einige Naturphilosophie vom study; dazu auch den Umschlag mit Broschüren über Rel Th. – Ich gab ihm $ 10 für 4 Jahre Inquiry, einschl. 1962. Er sagt aber, das soll sein für 4 Jahre beginnend mit 1962. – Er redet mir sehr zu, den 🕮Entropie Artikel Artikel zu veröffentlichen; ich sage, ich bin nicht expert in dem Gebiet, und die Physiker lehnen meine Kritik ab. Er: Selbst wenn darin Fehler, sind es sicher intelligente Fehler. Ich sage, Feigl wird es wahrscheinlich veröffentlichen in einem Band der Minn. St. Arne sagt, er möchte es gerne für Inqu. haben . Ich: Da passt es aber doch weniger hinein. Er: Er will, dass es erweitert wird; jetzt zu viel Sprachanalyse; er will Philosophie der Wissenschaft hineinbringen. Ich sage, wenn es bei Feigl nicht geht, will ich es überlegen.) – 12 ½ Ina sagt, da sie um 2h wegfahren will, ist es Zeit, dass er zu Kalishs Haus fährt, Siri und Kinder zu holen. (Es regnet heute in Strömen, zum ersten Mal seit Januar. Arne gerät ins Wasser im Beverly Glen. Er bringt das Auto, teils rollend, teils geschoben, mühsam bis zum Sunset zurück. Er versucht schließlich, wieder langsam hinauszufahren, und das gelingt.) 2:30 kommen sie alle endlich. (Sie wollen eigentlich um 2h abfahren, um sicher vor der Nacht über die Berge in den Westen am Salt Lake zu kommen . Wir essen endlich.) Sie fahren um 3:50! 6h Siri telefoniert (sie haben bemerkt, dass sie ihre Handtasche hier vergessen hat, mit passport, Geld usw.; ob wir es Luftpost schicken können. Wir sagen: Es wird vielleicht erst Fr ankommen, weil Th Feiertag. Sie sagt zu Arne: Er muss entscheiden, ob sie zurückfahren sollen. Er 🕮 entscheidet schließlich: ja. Wir berechnen, dass sie etwa 8h hier sein werden! Dabei bin ich schon so müde.) 7h sie sind auf einmal hier. (Sie waren noch nicht sehr weit weg, weil sie beim Hinfahren aus Versehen auf den Ventura freeway geraten sind, und dadurch viel Zeit verloren hatten.) Wir essen. Bei allen Mahlzeiten ist immer lebhafte Unterhaltung, und Lachen. (Ich frage Siri und Ragnar, wie denn die Familienbeschlüsse gefasst werden. Sie: „Der Vater beschließt es, und läßt es uns dann wissen“. – Sie wollen, wenigstens Arne, Weihnachten zu Tennessen59vermutlich Herman Tønnessen (1918-2001); vgl. Herman Tønnessen - Wikipedia fahren, der jetzt Professur hat in Edmonton, Canada.) – (Ich sage Arne, und nachher auch Siri, es wäre besser, wenn sie längere Tage herkämen im Dez., und dann nicht ganze Tage zusammen, weil mich das zu müde macht, sondern halben Tag zusammen, und ich dann halben Tag allein; sie wollen versuchen, es so einzurichten. Aber er sagt, es hängt alles davon ab, wie es mit ihren Plänen ausgeht. (Es ist aber uns nicht klar, wovon die Pläne abhängen, z.B. wie lange er in Baja Cal. bleiben will, oder bei dem Observatorium, usw.) – Sie werden wieder bei Kalish übernachten, und dann morgen früh abfahren. Wir nehmen herzlichen Abschied. –
3-5 Seminar. (Wilson sagt auf der Heimfahrt, dass er gerade meine Autobiographie gelesen hat; er ist begeistert darüber, dass man nun alles besser sieht in einem Bild. – Er hat Arnes Naess’ Buch gelesen, und möchte ihn gern kennenlernen.)
Mit Ina gefahren. (Wir kaufen graue Flanellhose für den Winter. Ich zu Dr. Piper; die operierten Stellen unter dem 🕮 linken Auge sind gut geheilt. Ich soll Anfang nächsten Jahres wiederkommen.) – Nachmittags an Vorwort Pr2. [Das department hat ein meeting über die neuen Kurspläne !]
An Pr2.
(Ina steht eine Stunde zu spät auf für Dr. Palstrom, weil sie dachte, es wäre Sonntag.) – An Pr2. – 5 H (jetzt immer 14-tägiger Abstand).
An Pr2. – Ruth Annas thesis Änderungen.
An Pr2. – Ruth Annas thesis Änderungen.
1 ½ – 3 Mia, Wim und Frankie hier (Frankie zum ersten Mal seit seinem Unfall. Er zeigt uns, wo sie morgen wieder operieren wollen und später; um linke Hand und Ellbogengelenk wieder biegsam zu machen. Er scheint nicht mehr so empfindlich, wenn man ihn ansieht, und ganz vergnügt.) 5-6 Kalish hier (über die exams und etwas über Ruth Annas Änderungen. Ich mit ihm zusammen sehe Russell im TV. Er sagt, er würde sich sehr freuen, wenn Naessens wieder zu ihm ins Haus kämen.) (Inzwischen Ruth Kaiser bei Ina. Sie sagt, Jokls sind gestern zurückgekommen.) 7 – 8 ½ Abendessen mit Ruth Kaiser. (Sie will allein nach Israel gehen. Ihr Sohn wird von einer Familie in La Jolla aufgenommen, der Mann ist Philosoph, Zen Buddhist. Sie sagt, die Familie führt es in ihrem Leben durch, geben allen den Kindern Freiheit, usw. Sie erzählt von Maja, wie tyrannisch sie 🕮 die Schule für yemenitische Kinder dominierte und die Lehrer ausbeutete. Ich erzähle von Maja in Wien; ich sage, es muss eine pathologische Umwandlung geschehen sein. Sie sagt, Maja hat vor einigen Jahren Selbstmord begangen. Moro Bernstein hatte gleichzeitig zwei Frauen, wohnte bei einer anderen.)
12 – 1 ½James Seniorund Frau hier. (Sie hat Haus in Berkeley. Er lebt noch in Chic.; beide sind T2. Sie sind einige Tage in einem Hotel in Pasadena, wo er mit einem Mathematiker gesprochen hat. Er trifft einen Mathematiker Selfridge an UCLA, um ihm ein zahlentheoretisches Problem über Primzahlen vorzulegen. Er scheint noch Ideen zu haben, aber nicht genug mathematische Kenntnis, sie selbst auszuführen. Er spricht immerzu, ohne auf meine comments zu hören; das ist recht boring. Seine Frau sagt Ina nachher, dass er an schweren Depressionen leidet; die Nicht-Anerkennung trage auch dazu bei. – Ina fährt ihn zum Campus, dann mit der Frau über die Hügel, Mulholland usw., und zum Mount Sinai Hospital, wo er inzwischen zu Dr. Alexander60vielleicht Franz Alexander (1891-1964); vgl. Franz Alexander – Wikipedia geht, der ein alter Freund ist, und von dem er Zuspruch und Rat haben will.) – Exam papers in Logik gelesen (von Purtill, sehr schwach; und Champawat und Salter; viele Stunden, obwohl David schon vorgearbeitet hat, Fehler angestrichen usw.)
3-5 Seminar. 🕮
Über Modalitäten, für Seminar. – (Ina bringt Frankie Leroy aus dem Hospital nach Hause.) –Jabor, der diese Grundstücke gekauft hat, (kommt und sagt, dass er wahrscheinlich das Bauen hier verschieben wird, weil ein Bau in Hollywood nicht fertig wird; er meint, vielleicht bis Anfang Juni. Auf meine Frage sagt er, zu Hausmiete wie bisher. Er wird es bis Weihnachten entscheiden.) – Nach dem Mittagessen zusammen; besonders gut, und laut gewiehert, (seit 5.). – Brief an Chacha geschrieben.
12-1:45 department meeting (über qualif. exam. Salter und Champawat passieren, Purtill nicht. Seine Logik ist so schwach, dass das gut 5th exam in Philosophie der Wissenschaft keine Kompensation ist; er muss nochmal machen: 5th exam in Philosophie der Wissenschaft, Werttheorie, Logik. Ich berichte ausführlich über ihn: lebhaft, intelligent, interessiert, hat Ideen; aber sehr schlampig in der Durchführung, immerzu Versehen, Unklarheiten usw.; er muss lernen: Selbstkritik, Disziplin für sorgfältige Arbeit.)
XII / 1961 Brief an Chacha beendet. – An Pr2. – Abends geduscht.
An Pr2. –7 – 9 ½ sind wir bei der Party für Hart (in Piatts Wohnung. Dort Dean Golino von Humanities, Italiener mit 9 Kindern. Dean Rolphe; mit ihm langes Gespräch über mein Seminar, Arbeit in Grenzgebieten, mein langes Studium, ob man Studenten soll beliebig lange studieren lassen; er ist nett und verständig. Hart erzählt, wie er von einer irischen Frau für 50 c. eine graphologische Analyse bekam; er sei Philosoph, aber mehr interessiert an Menschen, liebe Musik 🕮 und Natur; usw.; fast alles erstaunlich richtig. – Robson erzählt von vielen Universitäten, wo er studierte oder unterrichtete: Sheffers Klasse in Harvard, meine Vorträge 1936 in Col. U., Russell in LA. Herb Morris erzählte mir von Harts Vortrag über Strafe und Eliminierung der Verantwortung. Hart ist viel gereist; als Junge wurde er sommers zu Freunden nach Berlin geschickt, die ihn mitnahmen nach Swinemünde; er schwimmt gerne, wohnt hier nahe am Ozean und geht oft hinein, auch mit surf board (wenigstens früher).) Nachher nicht besonders müde, obwohl 6 ½ Stunden auf ohne Hinlegen. – Aber, trotz kleinem Nembutal, noch wach um 5h (im Dunkeln gehen die vielen Gedanken der Gespräche immer noch weiter. Und ich rede in der Fantasie brilliant über alle topics.)
An Pr2. –
An Pr2. – 12 zu Dr. Fordes Assistentin, (wir beide bekommen die 2. Injektion gegen flu). – Nachher zu Mutzli Helmer (sie hält uns für lunch. Heute abend kommt Olaf aus Paris zurück, zusammen mit seiner Mutter, die für Wochen bei ihnen bleiben wird, in dem Zimmer von Mutzlis Mutter, die sie in einem Pflegeheim untergebracht haben.) – Nachmittags für Seminar.
– Vor 3h: Besprechung mit Purtill (er will sein qualif. im spring wiederholen. Dann möchte er bei mir reading anfangen, für thesis.) 3-5 Seminar (ich erzähle von Diskussion zwischen Heidegger und Cassirer.)
Sachen gelesen (ich bin etwas müde, vielleicht von den flu injections). 🕮
An Pr2. –Mittags Frau Kaiser hier. – 4 Paul Ruthling hier (er berichtet, dass der Titel seines Grundstücks endlich geklärt ist; es ging um ein Jahr, weil er auf der Reise benachrichtigt wurde und gerade noch das Geld im letzten Augenblick schicken konnte! Er plant vielleicht mit einem anderen, der Geld hat, einen trailer park dort einzurichten. – Jemand wollte die Tesuque ranch für ca 100‚000 kaufen; aber Maria wollte nicht, sagt er. Er hat auf der Sommerreise guten Profit gemacht mit Silber. Er will nach Mexiko fahren, um herauszufinden, ob und wie man nach Cuba könnte, vielleicht um dort Fotos und Filme aufzunehmen.) Ich gehe 5 ½ – 7 an meinen Schreibtisch zurück; 7 – 8 ½ Abendessen; dann gehe ich zu Bett. Nach 10h kommt Ina; sie möchte ihn doch einladen, hier zu übernachten; ich sage ja. (Sie richtet ihm die Couch im Wohnzimmer; er zieht sich aus und geht zu Bett. Dann hört sie was am Radio und öffnet die Tür, damit er zuhören kann. Während das Radio ganz laut blasted, schläft er schon ein! –Ich nehme kleines Nembutal, bin trotzdem um 2h noch wach. – Morgens von ca 6h bin ich wach, obwohl ich nichts von Paul höre; aber ich kann nicht wieder einschlafen, weil ich immer horche, ob er aufsteht. Nach 7 hustet er oft, und steht dann auf.)
8h Paul fährt ab. – 11 – 2 ½Prof. Hart und Patrick Wilson hier. (Es ist kalt, wir sitzen im Wohnzimmer. Hart spricht über Oxford, besonders Austin. Dieser hatte nicht viel Interesse für philosophische Probleme, sondern mehr für Sprache. Hart selbst und einige andere hatten jeden Samstagvormittag eine Diskussion 🕮 unter Austins Führung, um Sprachfragen zu klären. Hart fand, dass es zuweilen zu sehr in Details ging; aber dass es im Ganzen doch sehr wichtig war, auch für Rechtsphilosophie. – Über Waismann; er kannte ihn gut; Hart hielt es für sehr wichtig, dass Waismann Interesse an Mathematik und Physik erweckte, weil in England seit langem die meisten Studenten hauptsächlich literarisch erzogen sind. – Er betont, dass Oxford Philosophie sehr verschieden ist von den Wittgensteinianern, z.B. Wisdom, schon durch die mannerisms der letzteren. – Ina erzählt von Montague und Braithwaite. Über die Überschätzung der formalen Technik durch Montague und andere im department; Wilson sagt, er ist entschieden auf meiner Seite.) – Nachmittags über Pr2. – Abends gebadet.
An Pr2. – Nachmittags an Modalitäten für Seminar (weil Naessens jeden Moment kommen könnten.)
(Unser Telefon geht nicht, schon gestern ganzen Tag.) An Modalitäten (für Seminar). – 12 – 2 ½Arne Naess. (Sie sind gestern Abend 8h aus Mexiko zurückgekommen. Sie konnten uns nicht telefonisch erreichen. Sie gingen zu Kalish übernachten. Wir geben ihm das lange Telegramm von seinem Bruder Erling61Erling Dekke Naess (1901-1993); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Erling_Dekke_N%C3 %A6ss, der ihn auffordert, für einen Tag nach NY zu kommen. – Eine Zeit mit Arne allein. Ich sage, induktive Logik ist ein neues Feld, daher spielt Intuition nicht große Rolle. Er sagt, er meint, die Evidenz sollte nicht als sicher genommen werden. Ich erkläre ihm Jeffreys Idee. Er spricht auch von pr zweiter Ordnung, nach Hume. Ich sage: Solche Sachen waren damals immer unklar; meist ist es wohl eine persönliche 🕮 Wahrscheinlichkeit von einer objektiven Wahrscheinlichkeit. – Beim Essen erzählt er über sich: dass die Liebesgefühle zu einer Frau, z.B. Else, kommen und immer wieder auch verschwinden, aber schließlich verblassen. (So wird uns zum ersten Mal klar, dass wahrscheinlich zuerst er sich von Else abgewendet hat, und dann erst sie sich in Wilhelm Ebert verliebte. Es ist uns nicht klar, ob er damit andeuten will, dass es ihm auch so mit Siri geht.) Als ich ein erstauntes Gesicht mache, fragt er mich, ob ich nicht auch oft, auch während einer Ehe, eine zeitweise Beziehung zu einer anderen Frau habe. Ich sage: Natürlich ja. Er sagt, er hat eigentlich kein Bedürfnis nach einer dauernden Gefährtenschaft mit einer Frau. Ich: Bei Dir und bei mir spielt wohl auch mit, dass wir beide Bedürfnis nach männlicher Gefährtenschaft haben. Ich sage, diese Zweiseitigkeit ist doch gut; wenn ich wiedergeboren werde, würde ich es mir wiederum wünschen, es bereichert das Leben. Er stimmt zu.) – Er fährt nach Kalishs Haus. – 4 ½-nach 7 Arne, Siri, Ragnar und Lotte kommen. (Arne hat beschlossen, morgen Mittag nach NY zu fliegen, um seinen Bruder 2 Tage zu sehen. Dann wird er nach San Francisco fliegen; Ragnar wird inzwischen die Familie nach Berkeley zurückfahren. Dort werden sie zunächst im Hause des Freundes Christian Bay62vermutlich Christian Bay (1921-1990); vgl. Christian Bay - Wikipedia wohnen; er ist Assist. Prof. im department; er möchte fort, weil er für die Universität zu liberal ist. – Wir sagen, wenn sie Arne zum Flugplatz gebracht haben, sollen sie hierher zum lunch kommen. Siri fragt mich erstaunt: Auch ohne Arne sollen wir kommen? Ich sage, gewiss, wir möchten sie doch gerne sehen.) 🕮
An Modalitäten (für Seminar). – 1 ½Siri, Ragnar und Lotte kommen. (Sie haben Arne zum Flugplatz gebracht; er fliegt nach NY, um seinen Bruder zu besuchen. Der ist in einer Schiffsgesellschaft, meist unter Flagge anderer Länder; er will mit Arne einen 2 Wochen Flug nach Pakistan besprechen; er will versuchen, ob er von einem kleinen Land, vielleicht Nepal, Schiffsregistration bekommen kann. Er will versuchen, für Arne einen Flug im Helikopter über die Himalayas zu arrangieren, damit Arne das Terrain für die Sommerexpedition erkundigen kann. – Siri hat sich nun doch entschlossen, mit Arne zu Weihnachten nach Kanada zu fahren; im Bus. Sie sagt, sie plant, schon im Februar mit beiden Kindern nach Norwegen zurückzufahren; wahrscheinlich auf einem Schiff von San Pedro. Es kommt so nebenbei heraus; ich bin ganz erstaunt. Ina kommt dazu, und ist auch überrascht. Wir sind eine kurze Weile mit Siri allein, während Lotte TV ansieht und Ragnar die Kiste mit Büchern ins Auto bringt. Ina fragt Siri, ob sie halbwegs glücklich sei; es sei doch wohl nicht leicht mit Arne. Sie sagt, nach einigem Zögern: ja, halbwegs. Ich sage, um das bedrückende Schweigen zu unterbrechen: Philosophen sind keine leichten Ehemänner, und ich war es auch nicht. Ina sagt: gewiss nicht, aber, früher; aber ich sei doch sehr verbessert; hauptsächlich durch Psychotherapie. Siri scheint verwundert. Ich sage: Ja, ich hatte viel davon, obwohl ich 61 Jahre war, viel älter als gewöhnlich. – Beim Essen erzähle ich die Geschichte von Else und den Franzosen in Chic. ) – Ich lege mich eine Stunde hin. Dann sitzen wir nochmal kurz zusammen. (Ich hatte gehofft, wir könnten 🕮 vielleicht nochmal eine Weile mit Siri allein sprechen, um alles klarer zu verstehen. Aber sie sagt, sie müsse noch etwas einkaufen, dann im Kalish Haus die große mess aufräumen; vielleicht war es auch teilweise, weil sie dachte, sie dürfte nicht mehr von meiner Zeit wegnehmen. – Zum Abschied küsse ich sie herzlich, und sage, wir wollen sie unbedingt wiedersehen bald. Sie sagt, vielleicht im Februar, falls sie dann hier aufs Schiff gehen.) 4 ½ sie fahren ab. – An Bibliographie für Pr2. –
(Ina ruft auf meine Anregung hin nochmal Siri an; gute Wünsche usw. Ina: Sie leidet sicher mehr unter den Schwierigkeiten als Arne. Siri: Nein, das ist nicht so. Ina sagt, dass wir sehr hoffen, sie wiederzusehen. – Sie wollen bald abfahren.)
3-5 Seminar (über Metaphysik. Lange lebhafte Diskussion; Hart, Friedman, Benson, Wilson.) – Wilson fährt mich und Prof. Hart nach Hause. (Hart bedankt sich nochmal sehr über die Zeit am Fr.)
Gelesen (Church über Logik). – Gegen Abend etwas tense, die Muskeln an den Seiten etwas sore, vielleicht durch das feuchte kalte Wetter. Ich mache aber Übungen, und stehe abends häufig vom Bett auf.
(Noch tense und sore; kalt und Regen. Aber ich mache Übungen und alles.) – Vorwort für Pr2 revidiert.
(Inas Geburtstag.) Vorwort Pr2 fertig zum Tippen. – An Bibliographie für Pr2. – Abends geduscht. 🕮
11-1 finales Doktor-exam für Ruth Anna (mit Kalish, Yost, Mint, Ramsey). Ich fahre hin und zurück. – Mittags Frau Kaiser hier. – Brief an Chacha.
An Bibliographie für Pr2.
An Bibliographie für Pr2. – 12-2 (-nach 3) Ruth Anna hier. (Sie sagt, Bob Mathers hat wieder geheiratet, eine Frau mit Tochter. – Sie hat Aussicht, jetzt nach Ph.D. die promotion zu Assist. Prof. zu bekommen, im Herbst; aber die erhoffte Gehaltserhöhung wird vielleicht nicht kommen, weil der Staat Oregon Budgetschwierigkeiten hat. Sie sagt, an der Universität von Oregon sprechen Leute freier über politische Ansichten, auch radikale; die Universität ist tolerant, und das unamerikanische Komitee ist noch nicht dahin gekommen.)
11 – 11 ½Dr. Seiff (Augen wie vorher, 13.10., stabil. In 3-4 Monaten wiederkommen.) – Haarschneider. – Nachmittags Brief an Grete.
11-2 Zachary von der Press hier. (Zum ersten Mal. Siehe Notizen! Über die Artikelreihe. Auch etwas über „Aufbau“; aber das wird zurückgestellt, bis ein Übersetzer gefunden wird.) – Allerhand gekramt. – An Bibliographie.
Überlegungen für heute Nachmittag. – 3 – 5 ½ Besprechung mit Ruth Anna, David, Kalish, Champawat🕮 Meine comments an Ruth Annas thesis, und Ratschläge zur Veröffentlichung; siehe meine Notizen.)
SDe von De Fin. gelesen. – Umarbeitung von Vorwort Pr2, nach Inas Vorschlägen.
11(½) – 2 bei Abe Kaplans zum „brunch“ (dabei nur noch Myra und George Brown. Wir 3 Männer Gespräch über den Formalismus im department. – Abes Fragen über rekursive Funktionen, Unentscheidbarkeit; ob eine Maschine auch Beweise finden kann und sonstige Probleme lösen, für die es kein effektives Verfahren gibt, und die ein Mensch zuweilen durch „Ingenuität“ lösen kann.) –
11(½) – 12 Mia, Wim, Frankie, Mias Bruder Heinz … und Frau hier. (Die letzteren wohnen seit 27 Jahren in Brasilien, Sao Paulo, mit 2 Töchtern; sie haben sich anscheinend gut dort eingelebt. Sie scheinen nett und freundlich; er ist intelligent und anscheinend liberal. Mia schenkt Ina eine Vase aus marmoriertem Holz und mir Marzipan.) – Wir gehen 12 ½ – 2 ½zu Helmers (Olafs Mutter ist dort; sie spricht fließend Englisch. Monika ist ganz gesprächig. Sie zählt Bilder in einem Buch und schreibt die Zahlen dazu. Olaf war zu einer Konferenz in Paris und hat dann seine Mutter mit herübergebracht.) – An Vorwort Pr2.
An Vorwort Pr2. – Nachmittags David, Renée und Jordan kurz hier. – Abends spät, mit schöner Musik, zusammen; sehr gut, ich bin froh (seit 29.11.) 🕮
12 – 2 ½Lillian (Broadwin) und Mann Arnold Goldwater hier. (Wir haben Lillian seit ca 20 Jahren nicht gesehen. Sie hat ihr schwarzes Haar blond gefärbt, weil es grau wurde. Ihre 4 Kinder (3 von Sammy Broadwin, 1 von einem späteren Mann) sind schon groß (18) inzwischen erwachsen und verheiratet. Arnold hat ein rundes, freundliches Gesicht, ist klein, lächelt und spricht leicht; er ist traffic manager bei einer großen Import-Export Firma in NY.
Er will sich hier umschauen, vielleicht nach Kalifornien umsiedeln wegen Arthritis in Schultern. Lillian ist lebhaft wie immer, umarmt mich sofort stürmisch, und erzählt von alten Erinnerungen. Wir sind uns aber doch inzwischen ziemlich fremd geworden. Sie spricht zwar in liberaler Weise, aber wir sind vorsichtig, und wissen nicht, wie die beiden politisch denken. Sie hat keinen Kontakt mehr mit Hempel; sie fragt über ihn, Feigl, usw.) – An Vorwort Pr2.
An Vorwort Pr2.
11hJeffrey, Edie und Daniel63Jeffreys Frau Edith, geb. Kelman. kommen. (Sie sind gestern spät in der Nacht im Auto angekommen. Sie wohnen im Dracker Hotel. Wir plaudern, im Wohnzimmer. Dann Lunch.) 3 – 5 ½ Gespräch mit J. (Ich erkläre \(\eta \); Schwierigkeit mit Axiom der Analogie. Über Projekt mit linearer Kombination, angepasst an \(\gamma{}\)’s und \(\eta \)’s, jetzt bearbeitet von Kuhns.) – Abends geduscht.
3-6 Gespräch mit Jeffrey. (Unterschied zwischen Axiomen und Bedingungen für Familien. Vielleicht hängt \(\lambda{}\) ab von der 🕮 Größe der gleichen Distanzen.) –
10 ½ – 1 Gespräch mit J, M, K. (Kuhns über seine Arbeit mit 2 Prädikaten; es kommt heraus Triviales, wie ich erwartet hatte. Mit 3 Prädikaten ist er nahe einer Lösung, mit Hilfe von Matrizen. – Ich erkläre die Haupttheoreme aus AS§ 12 über repress Funktionen.) Edie und Kind kommen. Später Ina kommt. 1 – 2 ½ Lunch mit allen zusammen.
3-6 Gespräch mit J. (über Pr2, die Schwierigkeiten eines klaren Explikandums. – Über mein Vorwort ms für Pr2; er ist einverstanden, sagt aber nur wenig dazu.) Edie und Daniel kommen; Abendessen bis nach 8. (Zuletzt beim Essen, und nachher, bin ich sehr müde. (29., 30., und heute: kleines Nembutal.)
aMonat und Jahr später rot unterstrichen. Endlich wieder allein, und ein ruhiger Tag zum Entspannen, bevor die Klassen beginnen. Gespräche aufgeschrieben.
3-5 erstes Seminar nach den Weihnachtsferien. (Angefangen: Modalitäten.)
Gekramt. Nachmittags angefangen, galleys Replies für Schilppband zu korrigieren.
Galleys korrigiert. – Mittags spazieren, zum market und Blumenladen. – 7 ½ – 9 Soblers hier. (Sie sind einige Tage in der Stadt, um ihre Sachen in Ordnung zu bringen. Ihr Haus in Orinda ist geräumig und schön gelegen, kostet aber monatlich 75 $ tax! Eigentlich ist es zu groß für sie: 3 Schlafzimmer, 2 Bäder. Aber sie waren das Suchen leid, und die Tochter meinte, die Größe wäre richtig.)
Galleys korrigiert. Mia kurz hier. 1-6 Soblers hier. (Er nimmt die venetian blinds herunter, und einiges aus dem Garten.)
Galleys korrigiert. 1-2 Ruth Kaiser hier.
Galleys korrigiert. – Buch Maslow über Wittgenstein1Maslow, Alexander. A Study in Wittgenstein’s Tractatus. Berkeley: University of California Press, 1961. gelesen. – Für Seminar morgen.
3-5 letztes Seminar (keiner von den Kollegen ist da. Wilson hat Zeit verloren durch seine Erkältung und muss für die letzten Klassen arbeiten. Prof. Hart wollte kommen, musste aber Reisebüro, um Flugplan zu ändern. – Trotzdem spreche ich die letzten 20 Minuten über Logik und Philosophie; meine unorthodoxe Ansicht, dass Logik nicht Teil der Philosophie ist, sondern ein sehr wichtiges Instrument, wie Mathematik für Physik.) Wilson fährt mich nach Hause.
Vorwort Pr2 (dittoes Korrektur gelesen). – 1 – 3 ½Bruno und Erna Klopfer hier. (Ich erzähle von Naessens. Sie reisen im August wieder nach Deutschland; wollen auch Verwandte in Oberbayern besuchen. Sie fliegen gewöhnlich Polarroute nach London; bleiben dort einige Tage. – Wir sollen sie in Carmel besuchen; sie geben aber wieder nicht ihre Adresse an, obwohl Ina danach fragt.) – Überlegungen zu Quines Einwand gegen modale Logik (Words, 198).
Über Quines Einwand.
Über Quines Einwand. – Nachmittags endlich 9 galleys korrigiert von Replies. –
Galleys gelesen. – Mittags spazieren zum market; 🕮 dort stolpere ich über einen Balken zwischen den Autos, aber falle nicht hin. (Erst erschrecke ich etwas, aber dann gehe ich munter weiter, um zu sehen, ob Ina dort ist, und dann nach Hause. Später ½ Miltown.)
Galleys Replies gelesen. – 1-3 Helmers und seine Mutter hier (ich gebe ihm Vorwort Pr2).
Telefoniert mit Dr. Mott (er hatte gesagt, ich soll ihn „Anfang des Jahres“ mal anrufen und berichten. Ich sage, dass es mir gut geht; zwar keine Exkursionen, aber allerhand Leute waren hier. Rücken ist gut; ich mache regelmäßig meine Übungen, nicht mehr unter supervision. Er fragt nach den „Kreuzen im Buch“, ob sie nicht zu viele Monate apart; ich, nein, das letzte vielleicht vor Weihnachten (wirklich genau 25.). Er fragt nach Umzug; ich: vielleicht noch einige Monate hier. Er freut sich, dass es mir gut geht; ich soll nochmal anrufen bevor wir von LA weggehen.) – Galleys gelesen. – Abends gebadet.
Replies, erste galleys fertig gelesen! – Mittags spazieren zum market; da finde ich Inas Auto. – Nach dem lunch zusammen; besonders gut (seit 25.12).
Term papers angefangen. –Ina liest 2. galleys der Autobiographie, und ich sehe es schnell durch.
TP gelesen. – (Ina hat ihre erste Spanischstunde bei Yvonne Freeman, in YWCA, Hollywood).
TP.
TP fertig (außer Söderstrom, der noch nicht abgeliefert hat.) 🕮
Gelesen (Malcolm über ontologischen Gottesbeweis, und kritische Aufsätze darüber; Savage)
Gelesen (Martins großes ms „Intension“2Vielleicht Richrd Milton Martin. Intension and Decision: A Philosophical Study, erschienen 1963..) (9 kleines Nembutal, nicht geschlafen bis 4 ½.)
10-12 Prof. Hart hier (er kann nicht zum lunch bleiben, muss zum Campus und nachmittags zur Immigration in die Stadt. – Er stellt allerhand gute Fragen, besonders im Zusammenhang mit reply zu Kaplan über Werte. Z.B.: Wieso enthält eine Entscheidung einen Optativ? Wie kann ich sagen, dass ich die nicht-kognitive These auch beibehalten würde, wenn gefunden wird, dass alle englischen Wertaussagen auch faktische Komponenten enthalten; hierüber spreche ich ausführlich, mit verschiedenen Analogien . – Ich frage nach Ramseys Schwester; sie ist die Frau von Dr. Popen3vermutlich ist die jüngere Schwester Ramseys gemeint, Margaret., der hierher kommt nach UCLA; sie ist die einzige4Ramsey hatte zwei Schwestern, Bridget Mary (*1907, vh. Barcroft) und Margaret (*1918, vh. Paul) Schwester; der Bruder5Arthur Michael Ramsey (1904-1988) ist jetzt Erzbischof von Canterbury; die Schwester hat die erste Version von Waismanns Buch ms über Wittgenstein übersetzt damals. Er sagt, dass sie eigenartig ist und zurückhaltend, persönlich anziehend. – Er sagt, dass Mehta blind ist, ein Jahr Philosophie studiert hat in Oxford, aber dann Schriftsteller geworden ist; der Freund John ist Griffin, ein Klassiker, der zwar die Philosophen persönlich kennt, aber nicht selbst sich sehr für Philosophie interessiert. – Zum Schluss bedankt er sich sehr über die zwei Gespräche, und wie wertvoll ihm der persönliche Kontakt gewesen sei.) – Nach 3 ½ – 8(-10) Senior hier (er hatte geschrieben, ob er nach 2h kommen könnte; wir antworteten: wir haben erst Zeit nach 5. Trotzdem steht er plötzlich da, ohne anzurufen! Ina hatte das Auto, sonst wäre ich zu Dr. Piper und zum Haarschneider gefahren. Er ist aber nicht betrunken, wie er im Brief gedroht hatte, vielleicht scherzweise. Er bringt allerhand Probleme, über Strukturen, 🕮 z.B. molekulare, aus Aufsätzen, die er darüber geschrieben hat; über Methoden, die Molekularstruktur experimentell festzustellen; über endliche Gruppen. – Es ist doch nicht so langweilig, wie ich gefürchtet hatte. Aber er ist ermüdend durch sein anhaltendes lautes Reden, und ich bin so schon müde, weil letzte Nacht sehr wenig geschlafen. Und dazu ärgert es mich, dass ich die lange Zeit verliere, und dass er unangesagt kommt, und es für selbstverständlich nimmt, dass man zu seiner Verfügung steht. – Um 5h kommt Ina; sie war im gym. Um 8 ziehe ich mich zurück; er bleibt bis ¼ vor 10. Dann nimmt er Taxi zum Flughafen; das Flugzeug geht um 11h.) Abends geduscht. (2 kleine Nembutal, gut geschlafen.)
11 zu Dr. Piper (die alten Stellen sind gut. Aber er findet auf einmal eine neue Stelle, über der linken Augenbraue, und operiert sie gleich. In etwa 2 Wochen zurückkommen zum Anschauen.) – (Haarschneider). – Söderstrom TP angefangen.
Söderstrom TP fertig. – Etwas gelesen in Strawson „Individuals“ (in Zusammenhang mit Söderstroms paper, von ihm geliehen). – Etwas Savage gelesen.
11 ½ – 3 Dana Scott, Montague, Kalish und später Roselle hier. (Dana ist für diese Woche hier, bei Montague, ohne seine Frau. Er und Montague schreiben zusammen eine Monographie über Mengenlehre, mit dem Begriff „rank“. Ich sage, ich bin interessiert an diesem Begriff, weil ich glaube, dass schließlich ein Kompromiss zwischen Mengenlehre und Typensystem sich vielleicht 🕮 als das beste herausstellen wird, wie z.B. Quines Vorschläge. Sie sagen, dass ihr System auch ein solcher Kompromiss ist. Sie fügen zu den üblichen Axiomen ein oder mehrere hinzu; zu dem Effekt, dass jede Menge einen rank hat. – Montague sagt, dass der Hausbesitzer uns 30 Tage notice geben muss. Kalish sagt, dass sein Gastzimmer für uns verfügbar ist, falls wir auf einmal dringend etwas benötigen. – Dana Scott geht zum Stockholm Mathematikerkongress im Sommer; NSF bezahlt seine ganzen Reisekosten, weil er einen eingeladenen Vortrag gibt; dann wollen sie herumreisen, auch nach Wien. – Sie erzählen, dass Haim Gaifman in einer Mappe im office all das Material für einen research report hatte, den er für Tarski schreiben sollte; und dann war auf einmal die ganze Mappe verschwunden; Haim sagte, sie müsse gefunden worden sein.) – Nachmittags gekramt.
(Ina geht zu einem meeting und workshop der Women’s International League, 9 – 3 ½.) – Gekramt. – Wesleyan Konferenz gelesen.
Wesleyan Konferenz gelesen.
An Gardner-ms „Physik“ gearbeitet (nach langer Zeit zum ersten Mal wieder.)
An Gardner-ms „Physik“ gearbeitet.– Mittags Mia hier. (2 (1 ½ – 3).
(Morgens etwas tense; Miltown genommen.) Bibliographie für Seminar geschrieben. (Mittags Frau Kaiser hier.) – Ich lese Poppers Note in „Mind“ (er hat schon wieder einen „Widerspruch“ in meinem pr System gefunden; er verwechselt \(\mathfrak{W}\) und \(\mathfrak{Z}\)Welche Buchstaben?!)
Überlegungen zu Vorwort Pr2. – Abends im Bett plötzlich ein klein wenig Rücken gespürt; aber es macht nicht viel, ich stehe doch wiederholt auf, und spüre nichts mehr. (Miltown, Nembutal.) – Für Seminar.
Für Seminar. – Abends geduscht.
Für Seminar.
Etwas tense und jittery (Miltown, und terin gegen die Muskelschmerzen), aber es macht mir nicht viel aus. – Ich fahre selbst hin, mit Ina. 3-5 erstes Seminar (Erkenntnistheorie, zum ersten Mal, dass ich dies unterrichte in UCLA.) –Krikorian hört zu; (er sagt, er ist Freund von Nagel und Hempel; großer kahler Kopf, breites Gesicht; freundlich und gemütlich.) – Ich spreche aus Versehen bis 5:30 (das ist mir noch niemals passiert); dann noch mit allerhand Studenten. Mia fährt mich nach Hause; sie will regelmäßig kommen.
Geschrieben und gelesen.
Geschrieben und gelesen (Buch Day; msHubig).
Gelesen und geschrieben. (Bohnerts ms.)
In recorder diktiert (seit langem mal wieder. Langer Brief an Bressan, und Scott.) - Abends geduscht.
Diktiert: comments zu Bohnerts ms. –🕮 4-6 David, Renée und Jordan und Haim Gaifman hier. (G. hat thesis praktisch fertig. Er will ein Jahr als Assist. Prof. in Amerika bleiben; ist jetzt instructor. Er schreibt mir auf: die genaue Formulierung des Theorems der instantiellen Relevanz; siehe Notizen.)
Für Seminar gelesen (Hospers, Reichenbach).
3-5 Seminar. (Diskussion über erkenntnistheoretische Fragen.)
Gelesen und geschrieben.
Gardner XIII. fertig revidiert.
An Bibliographie für Prob2. – An nicht-archimedischer Maßfunktion, für morgen.
10 ½ – 2 ½M. und K. (ich etwas über nicht-archimedische Maßfunktion. –K. berichtet ausführlich über Behandlung des Problems für Prädikate mit Distanzen, mit Matrizenmethode zur Auffindung der Parameter in einer linearen Kombination von \(\lambda{}\)-Funktionen.)
Über nicht-archimedische Systeme. (Ich finde, dass es unterhalb der Punktsequenzen mit konstantem endlichem \(q\) (<1 oder >1) anscheinend noch unendlich viele ranks gibt). – Abends geduscht.
Über nicht-archimedische Systeme. – Nachmittags für Seminar.
3-5 Seminar. – (Ina telefoniert mit Mr. Jakob, dem älteren Bruder; wegen der Hausmiete. Er sagt, er will $ 100aKorrigiert aus 200. monatlich, er wird 60 Tage Notiz geben. Auf ihre Frage, wie lange wir wahrscheinlich hier bleiben können, sagt er: wahrscheinlich 6 Monate! Wir sind sehr froh darüber.) 🕮
An Bibliographie.
(Für Brief über Jeffrey an Goheen.) Mittags Frau Kaiser. Sie sieht plötzlich, dass das 3. Haus östlich von uns brennt!(Wir (Ina ruft fire department; sie wissen es schon. (Wir gehen auf die Straße. Es ist der neue Bau, schmales Haus mit Stufen hinauf; das neue Dach brennt mit riesiger Flamme, sie waren anscheinend dabei, es zu teeren. Nach 10 Minuten kommt die Feuerwehr; alles geht ruhig und besonnen zu, man sieht aber keinen Hauptmann. Es sieht aus, als ob jeder selbst wüsste, was zu tun. Zum Glück ist nur schwacher Wind, und der geht von unserem Haus weg. Das nächste Haus ist das, wo Dr. Kulka wohnt; das scheint in Gefahr. Aber sie haben das Feuer bald unter Kontrolle, man sieht keine Flammen mehr, nur noch Rauch. Nach ½ Stunde gehen wir.) – An Bibliographie.
(Tarskis Vortrag „Die Hardships eines Nominalisten“ war ursprünglich für nachmittags angesetzt, und ich hatte die Absicht, an der Diskussion teilzunehmen. Es ist aber auf abends verlegt, und als öffentlicher Vortrag in BA; auf Inas Zureden sage ich ab, wegen Erkältung, und erst recht für die Party nachher (!) bei Abe Kaplan. Sa Vormittag rufe ich Tarski an, um Gespräch und lunch auszumachen; aber er hat schon andere Pläne. Ich sage, dass ich nach Stanford komme im Herbst, und hoffe, ihn dort gelegentlich zu sehen.) – Geduscht.
Bibliographie für Pr2 fertig ausgesucht.
Angefangen, Vorwort Pr2 zu revidieren.
Vorwort Pr2 revidieren.– Für Seminar: Feigls Schilpp Essay und meine Erwiderung. –Mutzli hier zum lunch.
3-5 Seminar. –🕮
11 ½ – 2¼Abe Kaplan hier. (Er umarmt mich herzlich, und küsst Ina. – Er hat Grünbaum getroffen; er sagt, er scheint sehr fähig, und ist menschlich sehr nett. – Über die Schwierigkeiten im department. (Manchmal Montague und Meyerhoff zanken; aber im ganzen ist es friedlicher jetzt, seitdem Moody chairman war.) –Ich sage, da man ich will eine Menge Bücher loswerden, auch viele deutsche, die er lesen kann. Soll ich sie, nach dem Aussortieren, ihm zeigen, oder dem department geben, für Kollegen, Lesezimmer, und Studenten? Er sagt, er hat manchmal Bücher verkauft, z.B. mal 15-20 Bücher für $ 10; man bekommt aber viel mehr, wenn man dafür Kredit nimmt anstatt Bargeld. Wenn ich nicht verkaufen will, wäre es am besten, alles dem Lesezimmer zu geben; dann werden sie eine extra Platte machen „Carnap-Sammlung“. Ich: Nein, die Bücher, die ich weggebe, sind nicht charakteristisch für mich. – Ich gebe ihm galleys von Autobiographie, er möchte sie behalten, und meinen Namen darauf haben. – Er sagt, Tarskis Vortrag am 23. hatte sehr wenig Inhalt; meist Generalitäten, die man hätte in den ersten Minuten sagen sollen; und die eigentliche Sache kam nicht. – Ich gebe ihm SD „\(\varepsilon{}\)-Operator“, und erzähle ihm die Geschichte mit dem Ramsey Satz und Bohnert. – Ina blieb die ganze Zeit dabei; erst lange stehend, dann setzte sie sich zu uns (später sagte sie: als sie merkte, dass wir doch nicht Philosophie besprachen; was ich nicht vorhatte. Vorher hatte sie gesagt, ihr liege gar nichts daran, ihn zu treffen, könnte ich es nicht auf den Donnerstag legen, wo sie nicht zum lunch hier ist.) – Beim lunch über Politik und die Weltlage. Er ist auch dafür, dass die Regierung einen deutlichen Stand erklären muss, dass sie eine gewisse Linie, z.B. Berlin, mit Waffen 🕮 verteidigen wird; aber er ist darin nicht so scharf wie Iona. Er sagt, Amerika ist weniger kriegerisch als Russland und China. Er ist für Abrüstungsverhandlungen usw., lehnt aber ab, als ich sage, dass ich zweifelhaft bin, ob die Regierung es ernstlich will. Er ist Mitglied der ADA6Americans for Democratic Action; er impliziert, dass die Regierung im Falle von China und Kuba falsch gehandelt hat; aber es nicht klar, in welcher Beziehung.)
III / 1962 Änderungen in Vorwort zu Pr2 geschrieben (aufgrund der Briefe von Popper und anderen).
Bibliographie für Pr2 zum Tippen fertig gemacht. – Mittags Myra hier. – Abends geduscht.
Brief an B-H diktiert (lang, über seine Erwiderung auf Popper.) – Jeffreys neues ms gelesen.
Gutachten über Minn Projekt besprochen mit Ina, und diktiert. –
Jeffrey ms gelesen. – Für Seminar gelesen. – Brief von NSF: grant für 3 Jahre mit vollem Gehalt bewilligt!
Seminar (Stan Söderström berichtet über Feigls Aufsätze über Physikalismus; gute Diskussion).
Vormittags zu Dr. Piper (es ist gut geheilt. Ich soll in etwa 2 Monaten wiederkommen) drugstore; Haarschneider, market. – An Vorwort Pr2.
Vorwort Pr2 zum Tippen fertig gemacht. – Getippte Bibliographie für Pr2 durchgesehen und korrigiert.
An Vorwort Pr2 (alles über Popper in 2 lange Fußnoten geschoben). – Abends geduscht. 🕮
Kyburg gelesen (langen Brief an ihn in recorder diktiert .)
Mittags den längsten Spaziergang (Chenault, Westgate zum Sunset, dann zu Barrington, 30 Min; es würde noch ca. 20 Min. nach Hause sein. Darum rufe ich Ina an, sie kommt im Auto mir entgegen auf Barrington.)
Jeffreys ms gelesen. Vorwort Pr2 zum Druck fertig gemacht.
3-5 Seminar.
Jeffreys neues ms gelesen.
Jeffreys neues ms gelesen, (Notizen gemacht). Angefangen, comments darüber in recorder
Notizen gemacht; angefangen, in recorder zu diktieren.) Abends gebadet.
Notizen fertig diktiert. –
Gelesen.
Briefe in recorder diktiert. – Nagel gelesen für Seminar.
3-5 Seminar (Purtill berichtet über Nagel, Struktur7Bezieht sich wahrscheinlich auf Nagels Buch: The Structure of Science, das 1961 erschienen ist., ch. IV: Gesetze und nominative Formen; gute Diskussion).
Sachen gekramt. – 3 ½ – 9 Paul Ruthling hier. (Er war 2 Monate in Mexiko. Wir reden ihm ernstlich zu, zu den Abzahlungen für die ranch mitzuhelfen, damit sie nicht verloren geht; er bleibt immer dabei, dass das ihm gleichgültig ist! Er zeigt uns den Scheidungscontract, und ich lese das Wichtige daraus vor. Da steht, dass er verpflichtet ist für Zahlungen für die Kinder, weil er stattdessen zusätzliche real estate 🕮bDer folgende REst dieses Eintrags ist teilweise kaum leserlich, weil auf dem Blatt offenbar eine Flüssigkeit verschüttet wurde. an Maria gegeben hat. Aber er trägt mit an der Verpflichtung, dass die laufenden Zahlungen gemacht werden, nicht nur für die ranch, sondern auch für die an sie übertragenen Besitze; über letzteres ist er entsetzt. Er hatte das gar nicht gewusst! – Er hatte viele Ausgaben. Für Autoreparatur , und seine große Kamera und Linsen wurden in Mexiko aus dem Auto gestohlen. Er sagt, dass er darum von dem gemeinsamen Konto Geld nehmen musste, das für teilweise Sicherungsdeckung für seine Schuld gemeint war!) – (Ina hat wieder Kopfschmerzen und Paul redet laut und un. Nach 8, als ich schon zu Bett gegangen war, ruft Kalish an, um sie vertraulich zu fragen, was ich wohl wünschte als Abschiedsparty vom department, oder Diskussion oder sonst etwas. Sie antwortet sehr brüsk, dass Abend ausgeschlossen ist, und lässt überhaupt ihre negative Gefühle heraus! Hinterher erzählt sie es mir, und ich bin bedrückt, dass sie so unfreundlich reagiert hat, wo die Leute uns doch etwas freundliches machen wollten.
Endlich wieder, seit Oktober, am AS pr gearbeitet. – (Ich rufe Kalish an, sage, dass mir eine Party um 4 oder 5 am liebsten ist, damit man draußen informal herumsitzen kann. Die Frage einer philosophischen Diskussion will ich für später lassen.)
Ganzen Tag an pr (Einfügung in § 6 die dritte Art der zu teilenden Sprache, durch Fusion einer Familie.)
An pr (zurück zu § 15, über methodologische Regeln.) 🕮
Vormittags an pr. – Nachmittags 4 ½ – 6 ½Popper und Frau Henny8Josefine Anna Popper (genannt ‚Hennie’) hier. (Er muss Mitte Mai nach London zurück, für exams usw. Geht im Herbst nach Minneapolis bis Dezember; hauptsächlich, um Zeit für Arbeit zu haben; er gibt dort nur ein Seminar, und auch des Geldes wegen. Sie sagen, dass seine pension so klein sein wird, dass er davon nicht gut in England leben kann, wenn retiriert; nach Wien wollen sie auch nicht, weil die ganze Atmosphäre unerfreulich; vielleicht aufs Land in Tirol. Im spring Semester 1963 geht er zu Hansons9Gemeint ist wahrscheinlich das Department of History and Philosophy of Science an der Indiana Universität in Bloomington, welches der Wissenschaftsphilosoph Norwood Russell Hanson 1957 gründete, als erstes seiner Art. Institute in Bloomington. Ich sage, dass Feigl mich gerne zu einer Konferenz in Minn. hätte; aber ich zweifle, ob ich die lange Reise machen werde. Ich hatte gedacht, da er und Feyerabend auch hier in der Gegend sind, hätte man im Mai oder Sommer etwas hier oder in Stanford machen können. Er fragt, was für eine Konferenz Feigl meinte; ich, ich glaube, über die verschiedenen Auffassungen von Induktion; aber was ich möchte, war konzentriert auf eine Diskussion meiner Auffassung, um alle Einwände gründlich durchzusprechen; er ist sehr dafür, er sagt, ich soll doch bald an Feigl schreiben, da er es bald planen müsste; er meint, man sollte dann eine ganze Woche dazu geben. – Sie ist nett und ruhig; sie erzählt Ina, dass sie den ganzen Tag beschäftigt ist mit Haus und Tippen für ihn, und das findet sie befriedigend, obwohl sie weder Radio noch TV haben. Ina sagt ihr, das würde sie nicht aushalten, sie schätze die Musik und Vorträge an KPFK10https://en.wikipedia.org/wiki/KPFK sehr, aber Henny sagt, das bräuchte sie nicht.) (Dr. Leonard Friedman fährt Poppers zum Flugplatz.) 🕮
Vormittags über pr. – Nachmittags für Seminar.
3-5 Seminar. –
Gelesen. – 3-6 E. Mark Gold hier (26 Jahre alt, schaut älter aus, hat Frau und 2 Kinder! Machte BA in Mathematik Caltech., MA in Physik in Princeton. Arbeitet jetzt als theoretischer Physiker für Firma, an Problemen, die ihn nicht interessieren. Ist mehr interessiert an rein abstrakten, mathematischen Problemen. Er ist selbstgewiss, schnell im Denken und Sprechen, ein wenig eigensinnig; lässt sich nicht leicht korrigieren. Er schrieb mir Brief, dass er gefunden hat einen Beweis für Verbessern von Cont. (Kemenys Ergebnis). – Schwarzes glattes Haar, sieht gut aus; introvert, hat keine Freunde, mit denen er über seine Probleme spricht. Ina sagt: Keine guten Manieren; als sie ihm Kaffee vorschlägt, sagt er: ich rühre that stuff nicht an; macht Eindruck von Eigensinn. Er ist ungewöhnlich begabt, hat gute Ideen. Sein großes Projekt: Theorie des Denkens, angewendet auf computers, deduktiv und induktiv. Wie früher im Deduktiven, so müssen wir jetzt für induktives Denken durch mehrere Phasen gehen: axiomatisieren; dann Algorithmen (wie Turing), die auch praktisch effektiv sein sollen. Dann ist …, analog zu Gödel, Begriffe als Varianzen, mit Verbindung dazwischen. (Ich sage: das ist nicht gut; die Begriffe haben, wie die Propositionen, logische Beziehung zu einander. – Er sagt mir wichtige Korrekturen in AS§ 6. – Zum Schluss 🕮 sage ich, dass ich sehr beschäftigt bin und nicht viel Zeit habe; aber wenn er mehr von mir gelesen hat, soll er schreiben, und wir werden eine Verabredung machen.))
An AS (die Hinzufügung zu § 6).
An AS (weiter an § 15: methodologische Regeln.)
An AS (wieder über Schwierigkeit mit Analogieaxiom). – Abends geduscht.
IV / 1962An AS (wieder über Schwierigkeit mit Analogieaxiom). – 3-5 David und Renée Kaplan und Kind hier. (David zeigt mir durch Beispiele, dass ebenso wie extent und Inhalt unterscheiden muss, man auch weiter Inhalte verschiedener Ordnung unterscheiden muss. Und zwar nicht durch psychologische Beispiele, wie Glaubenssätze, sondern durch Beispiele von Deskription für Intensionen. – Er möchte in seiner These die Gründe angeben, warum es nötig ist, solche Komplikationen zu machen, wie Frege – Church. Seine Gründe scheinen wirklich überzeugend.)
Über pr (Analogieaxiom). – Über nicht-archimedische Maßfunktion. – Für Seminar.
3-5 Seminar. (Prof. Markovic aus Belgrad ist hier. – In der Diskussion spricht Montague gegen Propositionsvariable, weil propositions nicht modelltheoretisch definiert seien. Ich sage, das sei leicht möglich; später gebe ich die Definition: das Borel-Feld generiert durch die Menge der atomistischen propositions.)
11-1 Gespräch mit Prof. MihailoMarkovic aus Belgrad. (Er ist interessiert an Logik und Philosophie der Wissenschaft; 🕮 er hat Ph.D. gemacht bei Ayer in London 1957. Er ist lebhaft und interessiert, ganz intelligent; aber nicht gut in formalen Sachen, und zuweilen etwas eigensinnig. Siehe meine Notizen.) 1-3 lunch, auch seine Frau dabei. (Sie haben eine 6-jährige Tochter hier, die ist im Kindergarten; und in Belgrad noch einen größeren Jungen. –M. ist Marxist; ich erzähle ihm von Neuraths marxistischem Einfluss auf mein Denken. Die Frau sagt nicht viel, weil ihr Englisch noch nicht so geläufig ist; sie sieht hübsch aus; Ina sagt, sie ist auch nett.) –
An pr (über Analogieaxiom).
10 ½ – 2 Prof. Maria Lutman(-Kokoszinska) hier. (Sie ist Mittwoch angekommen, will einen Monat hier bleiben. Sie wohnt im DrackeDrake? Hotel. Sie arbeitet über Explikation von analytisch; ist sehr interessiert an meinem Vorschlag mit Ramsey Satz. Gestern hat sie mit Montague und Kalish gesprochen. Sie hat ihnen gesagt, dass sie mir zustimmt gegen Quine und Tarski, und dass Tarski überhaupt kein Verständnis für philosophische Probleme hat, da er dieses wichtige Problem nicht versteht; darüber wären sie ganz aufgeregt geworden. [Siehe meine Notizen.].) – Abends geduscht.
An pr (Analogieaxiom).
An pr (Analogieaxiom).
An pr (Analogieaxiom). – Für Seminar.
3-5 Seminar. 🕮
11 zu Dr. Seiff (wenig Änderung; scheint stabil; ich soll in 4 Monaten wiederkommen, oder ihn um Adresse von Doktor in Palo Alto fragen). – Nachmittags an pr.
An pr. – Abends geduscht.
10 ½David Kaplan hier (er fragt nach unseren Wünschen für Einladungen zur department Abschiedsparty für mich. Wir sagen: Wir wollen lieber einige Studenten ein andermal hier haben; für die Kollegenparty nur Mia einladen.) 11-3 Lutman und Markovic hier. (11 – 12 ½ Lutman, ziemlich umständlich über Modifikation meiner Definition von „analytisch“ für theoretische Sprache. – 12 ½ – 2(!) Markovic einige Fragen zu „Aim“. – 2-3 auch Mrs. Markovic hier, zum Essen. Über politische Fragen: Kuba, Guerillakrieg, die Haltung der amerikanischen Regierung.) – Nachmittags ziemlich müde vom langen Sprechen. Gekramt.
11 – 1 ½(-3) M und K hier. (Kuhns hat weiter gearbeitet an Kombination von \(\lambda{}\)-Funktion, für gegebene \(\eta …\); für \(k = 3\) hat er einen Algorithmus für Berechnung der \(\xi _{li}\); für spezielle Fälle mit \(k = 4\) hat er einige Ergebnisse. – Wieder über Problem des Analogieaxioms. – Ich gebe M. die 2. Hälfte des transcripts vom S.B. Vortrag. Er will das bearbeiten.)
Brief an Chacha geschrieben. – (Ina ist mit Markovic und Frau und Kind im Auto gefahren, Kenter hinauf, um Blick über LA zu zeigen.) 1-3 alle hier zum Essen. (Wir fragen ihn über die Spannung zwischen 🕮 Jugoslawien und Russland, und Russland und China. Und über ideologische Unterschiede und ihre praktische Wirkung.)
Über pr. (Ich nehme Kuhns Vektormethode, aber nicht Matrizen, sondern trigonometrisch. Auch numerische Beispiele.)
Über pr (weiter).
Über pr (weiter) (Vormittags Monika hier.)
Über pr. (Die Ergebnisse stimmen nicht. Anscheinend muss ich auch \(X_0\) hinzunehmen.) – Abends gebadet.
Markovic 11 ½ (! anstatt 10:30)-3 hier. (Er sagt mir über das russische Buch, das ich in Stanford bekommen habe. Über seine eigene Einstellung: ein nicht starrer Marxismus, auch beeinflusst, zuerst durch Ayer, von Empirismus. Ich sage: Einiges, wodurch er sich von Empirismus unterscheidet, ist verwandt zu Dewey. – Beim lunch, er allein, weil die Frau mit Kind mit Freunden auf Ausflug ist, sprechen wir wieder über politische Fragen. Ich erkläre, dass hier überhaupt keine Linksbewegung existiert; dass die Arbeiter teilweise hohe Löhne bekommen, weil die Industrie hier die lateinamerikanischen Länder als Kolonien ausbeutet, dass die Situation der Presse verhindert, dass die Leute die wahren Zusammenhänge sehen. – Nachher sagt er zu Ina, dass er, nach Lesen meiner abstrakten Bücher, erstaunt war über meine menschliche Haltung und politisch soziales Interesse, und beeindruckt davon; dass er bei uns die besten Eindrücke in Amerika bekommen hat.) – 4-5 Dr. Weilgart hier, mit Frau und 2 kleinen Kindern. (Über seine „Weltsprache“11https://en.wikipedia.org/wiki/AUI_(constructed_language), apriori mit 20 Vokalen (!) und 20 Konsonanten, die die 40 🕮 Grundkategorien bedeuten. Daraus hat er 2000 Wörter gebildet; er habe schon Teile der Bibel und Shakespeare darin übersetzt! Er ist sehr begabt, hat Imagination, kennt 18 Sprachen, hat auch Psychiatrie studiert, hat Berechtigung für Psychotherapie in Kalifornien. – In Bezug auf seine Sprache ist er sehr naiv. Er liebt sie so, dass er sie richtig sprechen kann; er bringt immerzu wieder Beispiele und verschwendet damit Zeit. Schließlich sage ich ihm, dass ich glaube, dass eine apriori Sprache absolut keine Aussicht hat. Ich gebe ihm Bohnerts Adresse.) – An pr.
11-12 Shufro hier. (Er will künftig photostats12Vorgängermethode des heutigen Kopierens: https://en.wikipedia.org/wiki/Photostat_machine schicken von Information, die für die Einkommensteuer relevant ist. – Er sagt, wir stehen jetzt auf ca 140 Tausend. Sobald ich nicht mehr Gehalt habe, sollen wir ihm schreiben, wie viel er uns monatlich schicken soll; er meint, wir könnten ungefähr jährlich 8000 von dort bekommen.) – Nachmittags an pr.
1 – 3 ½Markovi\'c und Frau Christa und Tochter Branca nachmittags hier, zum Ostersonntag. (Wir sprechen meist Politisches, und über ihre Pläne. Sie schenkt Ina ihr silbernes Armband! Er wünscht Fotos von mir mit meiner Unterschrift, und gibt mir seines. Sie sagen, sie werden uns vermissen, wenn sie am 24. fortreisen. – Er möchte gern nächstes Jahr zum Philosophenkongress nach Mexiko kommen, weiß aber nicht, wie er es finanzieren kann. – Sie haben beschlossen, jetzt nach Schulschluss ihren 14-jährigen Sohn herkommen zu lassen; Christa tippt hier ihr Affidavit für ihn.) – An pr. 🕮
Vormittags an pr. (Ina fährt zu Markovicens und bringt ihnen Verschiedenes, auch M&N mit meiner Inschrift, und Logik und Aufbau. Und sie fährt ihn zu Post und Campus.) – Nachmittags für Seminar.
3-5 Seminar (Ramsey Satz; mein \(A_T\); ich erkläre viel an der Tafel; allerhand Diskussion. – Die Fotografin Mrs Bryant nimmt Bilder. – Nachher bis 5:25 über 2. T. P.) – Mia bringt mich nach Hause; da kommt gerade Ina an (sie ist um 3 zu Markovic gegangen. Da waren die schon ganz fertig mit Packen, und saßen nebeneinander auf dem Sofa. Aber sie hatten schon mit ihrer Landlady ausgemacht, dass die sie zum Bahnhof bringt. Ina fuhr dann doch mit.)
Gelesen und gekramt.
Gelesen und gekramt. – Abends geduscht.
11 – 1 ½ Gespräch mit Lutman (sie erklärt ihre Methode mit Ramsey Satz auch für beliebige Teile des Beobachtungsvokabulars; basiert auf Idee von Ajdukiewicz, dass jedes semantische System voraussetzt die Existenz der Denotata. So ergibt sich, dass der Ramsey Satz, und anscheinend auch die Theorie, genannt wird „analytisch in Bezug auf das semantische System“. Ich sage, sie kann so vorgehen; aber dann werden solche Sätze „analytisch“ genannt, die wir gewöhnlich synthetisch nennen würden. – Ihre Erklärungen sind langsam, sehr umständlich und repetitiv. So kommt in der langen Zeit nur wenig heraus.) Sie bleibt zum lunch, bis 2¾. (Dann fährt Ina sie etwas spazieren, und schließlich zum campus.) –🕮 Nachmittags gekramt und gelesen. – Etwas in T. S. Kuhnms für Enc. gelesen. (Er hat gute Ideen über die Natur und Wandlung von wissenschaftlichen Theorien; die Entwicklung ist nicht Annäherung an das ideale, wahre System, sondern Verbesserung eines Instruments, resultierend durch natürliche Auswahl, wie bei Darwin.)
Kuhn ms gelesen, Briefe diktiert. – An pr (trigonometrische Berechnung).
Wiederholungszeichen: An pr (trigonometrische Berechnung).– Mittags Mia und Wim hier.
Über pr. – Annese Spezialexam in Semantik gelesen (schwach).
über pr (eine neue Idee: Die \(\xi _{li}\) für ein Prädikat haben einen gaußischen Buckel; für eine Reihe von Prädikaten wird der Buckel für jedes Prädikat etwas weiter verschoben.) – Abends geduscht.
12:30-2 Lutman hier. (Zuerst ¾ Stunde noch über ihre Fragen zum Ramsey Satz. – Dann zusammen lunch. Sie will uns einladen zu einem Abendessen in einem Restaurant; Ina erklärt, dass wir nicht gern abends ausgehen.) –Ich fahre mit Lutman zum campus, 4hVortrag von Dana Scott im Logik Colloquium („Relativer Konsistenzbeweis für Auswahlaxiom“; er hat interessante neue Ideen, Weiterführung von der Methode von Gödels „konstruktionelle Mengen“; er hat „definierbare“ und „erblich definierbare“ Mengen; ich habe vorher in Fraenkel-Bar-Hillel mein Gedächtnis 🕮 über Gödels Methode aufgefrischt.) – Ich fahre allein nach Hause. –
Atle & Hedi Selberg (sie waren in San Francisco für Computerkonferenz, und Atle gab einen Vortrag in Berkeley. Gestern Vormittag kamen sie in LA an; Whiteman (Professor Mathematik an USC) und Frau brachten sie zum Hotel Tiverton Terrace, nahe bei Claremont Hotel, und waren den Tag über mit ihnen. Heute holte Ina sie 9:30 vom Hotel ab und zeigte ihnen den campus. Sie kamen nach 10 hierher. Ich begrüßte sie im Garten als „Hedi“ und „Atle“. Wir saßen etwas zusammen. Dann fuhren wir 10:30-1: Roscomare hinauf, Mulholland, Coldwater hinunter; Sunset, Saltair, aus Versehen kommen wir auf Bundy hin, dann Bundy hinauf, und rechts Straße hinauf zum St. Mary College. Ein Gebäude ist abgebrannt, alles andere unbeschädigt. Es liegt sehr schön; aber die Luft ist hazy, man kann Stadt und Meer nicht sehen, und früher nicht das San Fernando Tal und die Berge. 12:30 zu Hause lunch, in dinette bis 2. – Nach dem nap 3:20 sitze ich etwas mit Atle zusammen im Wohnzimmer, und dann im Patio. Ich spreche über Gödel, Oppenheimer; meine und Bohnerts 🕮 „Wiederentdeckung“ vom Ramsey Satz; Bohnerts „Schreibhemmungen“ (zu spät fiel mir ein, dass Atle nichts schreibt!). Dann kommen Ina und Hedi zurück. Während ich in der Küche bei ihnen stehe, sagt Hedi, dass sie mir so viel Zeit wegnehmen; ich sage „wie schrecklich“, und küsse sie auf die Stirn; sie drückt mich an sich, und ich küsse sie auf den Mund. – Wir sitzen zusammen draußen. 6 ½ kommen Whiteman’s zum Abendessen, draußen, bis 9:30. Alle sind sehr angetan von unserem Haus und Garten, und entsetzt, dass es alles zerstört werden wird. Ina hat ein gutes Essen gekocht, Roastbeef mit Pilzen. Ich sitze wieder neben Hedi. Sie spricht über Bartok und seine Verwendung von ungarischer und rumänischer Volksmusik. – Zum Abschied küsse ich Hedi wieder; aber dann gehe ich doch noch mit hinunter; ich sage ihr, es wäre schön, sie nächsten Sommer in Stanford zu sehen; aber wir werden dann Anfang Sommer vielleicht wegfahren. Atle sagt, sie werden erst Ende Juli hinkommen.) (Whitemans fahren Selbergs zu Freunden nach Pasadena.) [Ich hatte dem heutigen Tag nicht freundlich entgegengesehen; Zeitverlust; und Unsicherheit über Kontakt mit beiden. Darum morgens ½ Miltown. Atle war zwar recht schweigsam, sodass ich selbst immer überlegen musste, was zu sagen; aber er war informell und freundlich. Aber Hedi war nett und lebhaft, und gut zugänglich. Sie freute sich offenkundig, dass ich von ihr angetan war, und war lieb zu mir. So war es doch ein schöner Tag, wenn auch ungewöhnlich viel Gespräch.] 🕮
11 ½ (anstatt 11)-1 ½ Gespräch mit Dana Scott, Mont. & Kalish.(Dana fragt, was genau ich unter „induktiver Logik“ verstehe. Er würde es verstehen, wenn es sich um eine bestimmte \(c\)-Funktion handeln würde. Ich: Das kann man genau sagen; ebenso wie „Geometrie“; das ist die Struktur gewisser mathematischer Strukturen, zuerst motiviert durch Physik, dann aber generalisiert. So hier: zunächst die \(c\)-Funktionen, die entsprechen zu rationalen Cred-Funktionen. Axiome werden aufgestellt, und schrittweise weitere hinzugefügt. Es wird allmählich klarer, was als Axiom genommen werden kann. Heute nehme ich \(\lambda{}\)-Prinzipien nicht mehr als Axiom, sondern als Bedingung für für gewisse Familien. Ich erkläre \(\gamma{}\) und \(\eta{}\); \(\lambda{}\)-Prinzip, erweitert auch für ungleiche \(\gamma{}\). Im \(\lambda{}\)-System ist alles eindeutig bestimmt. Außerdem davon, mit ungleichen \(\eta{}\), ist es noch nicht.Sinn? Vielleicht werden wir Axiome finden, z.B. von Linearität. Eine andere Methode habe ich vorgeschlagen, die jetzt von Larry Kuhns studiert wird: eine möglichst einfach dichte Funktion im Strukturraum; die Parameter werden dann so bestimmt, dass sich die gegebenen Werte von \(\gamma{}…\) und \(\eta{}…\) ergeben; damit sind dann alle \(c\)-Werte bestimmt. Ich nehme als Dichte: eine lineare Kobination von \(\lambda{}\)-Dichte Funktionen. – Er kennt das Repräsentationstheorem von de Finetti. Er sagt, er hat bewiesen, dass für eine zweistellige Relation jeder 🕮 isomorph Typ, d.h. Strukturen, für eine abzählbare Domäne, eine Borelmenge ist, d.h. eine Proposition. – Dana sagt, er war mit Krauss13Vermutlich ist Peter Holger Krauss gemeint, mit dem zusammen Dana Scott publiziert hat. Krauss erwarb den Ph.D. 1966 an der University of California, Berkeley. bei Jeffrey; dieser konnte ihm aber nicht klar machen, was ich mit „Distanz“ verstehe. Er sagt, Krauss ist ernstlich willig, mit mir zu arbeiten; wir sagen ihm, dass wir ihn schon für den Sommer bezahlen können. – Dana und Irene gehen im Sommer nach Europa, ungefähr 3 Wochen in Wien.) – Nachmittags Sachen aus dem Gespräch notiert.
An pr.– Nachmittags für Seminar gelesen.
3-5 Seminar. (Nachher nimmt Lutman Abschied und bedankt sich herzlich für Zeit und Hilfe; später kommt sie kurz hierher, um sich von Ina zu verabschieden; wir hatten sie zum Abendessen eingeladen, aber sie muss packen gehen, morgen fährt sie mit Autobus nach San Francisco (9 bis 7) – Berkeley).
Gekramt. – Mittags Ruth Kaiser hier (ich nenne sie „Ruth“, aber „Sie“, weil Ina dies tut. Sie ist sehr froh, dass ihr Sohn Benny sich entschlossen hat, mit ihr nach Israel zu gehen; vorher wird er in San Diego die high school beendigen.)
Exams gelesen (besonders Purtills: 5th exam ist gut; Logik ist sehr schwach.)
– Nachmittags Brief an Russell (mit Hilfe von Inas Entwurf.)
Brief an Russell fertig. – Gutachten über Copeland (mäßig). – Abends geduscht. 🕮
4-7 department party für uns, in Robsons Haus. (Zuerst im Garten; es ist aber recht kühl; später im Haus. Dort hält Moody eine kleine Rede, preisend: die Generosität des Herzens, verbunden mit der Klarheit des Denkens; dann kündigt er an, dass das department beschlossen hat, ein regelmäßiges Preisausschreiben mit meinem Namen zu machen, für Aufsatz von Studenten. (Moody erzählt mir privat, wie er von McKeon Geschichte lernte, aber aus meiner „Syntax“ Philosophie.) Danach danke ich ihm in wenigen Worten, und sage, dass ich mich seit dem Wiener Kreis nirgends so wohl gefühlt habe wie in diesem Kreis; auch, dass ich nach dem Stanfordjahr vielleicht wieder hierher zurückkehren werde. Ina hört andere nachher sagen, ob das wohl ein Scherz von mir gewesen wäre; sie hatten als sicher angenommen, dass ich zurückkäme.)
Kemeny und Gaifman gelesen. – Nachmittags für Seminar.
3-5 Seminar (prob. beendet).
Preface Prob2 umgeändert für „Phil. Studies“ – (Gestern bekamen wir Arne Naess’ Brief vom 7., heute vers‚ ohne Adresse und Telefonnummer! Heute versuchten wir vergeblich, ihn telefonisch zu erreichen. Abends „Nacht-letter“14https://www.collinsdictionary.com/dictionary/english/night-letter geschickt. 🕮
(Telegramm von Naess: Er kommt eine Woche später.) Vorwort Prob2 fertig gemacht für „Philosophical Studies“. – 2-3:45 beim department meeting (über qualif. exam: Purtill zum zweiten Mal nicht passiert; Cochiarella passiert; dann gehe ich. – Die 3 anderen kenne ich nicht.) –
6 ½ – 8 MiMittags Mutzli hier (sie ist entsetzt, weil Olaf ihr gesagt hat, dass schon 1967 die ganze mortagage auf dem Haus zurückgezahlt sein wird; dann sind sie allein verantwortlich, die Bürde des Hauses zu tragen!) – 6 ½ – 8 Mia hier. – Abends geduscht.
11 – 2 ½Victor Ng und Lawhier. (Ich habe sehr lange nicht mit ihnen gesprochen. Ich sage L., sein erstes paper war gut; das zweite braucht er nicht abzuliefern vor dem 29. Er will die Sommer session in Minnesota besuchen; dann vielleicht Chung in McGill, Kanada, sprechen. Er hat ein scholarship für 1 (oder 2?) Jahre an U of Hawaii. Er überlegt PhD in Berkeley zu machen bei dem Komitee für Logik. – Victor sagt, ob ich nicht über soziale und politische Dinge ein Buch schreiben will. Ich sage: Ich bin sehr interessiert, habe aber nicht die Rhetorik wie Russell. Meine Stellung würde unbeliebt sein in USA: Sozialismus, verbunden mit demokratischen und bürgerlichen Freiheiten; ich glaube in Russland werden größere Freiheiten sein, wenn keine Kriegsgefahr mehr ist.) 2 – 3 (– 4) Benson hier (Er will die Probefotos abholen, zeigt uns noch 2 neue. Er schlägt vor, dass Mrs. Bryant sollte Fotos von mir machen hier im Haus, vielleicht auch für Schilppband.) –🕮
Gelesen.
Brief an Grete geschrieben. – Gelesen, für Seminar.
🕮\(_{1}\)
X / 1952aBei den folgenden Aufzeichnungen handelt es sich um ein von Carnap parallel zu den Konvoluten TB 58 und TB 59 geführtes Protokoll seiner Psychoanalyse. Der Text ist anfangs weitgehend identisch mit den dortigen Einträgen, wird dann aber eigenständiger. Die Protokollle sind auf großformatigem unliniiertem Papier ohne Lochung verfasst. Die Seiten sind durchpaginiert. In der Kopfzeile dieses ersten Blattes steht Dr. Kendall Wallis (Princeton), Besprechungen, Herbst 1952. (Ich immer im Bett.).OPrinceton Ich erzähle von den Angstzuständen und Depression diesen Sommer, veranlaßt durch Rückensache, aber wohl tiefer gehend. Ich erwähne Bindung an Mutter als mögliche Erklärung für die Neigung, im Bett zu bleiben. Er: Es gibt viele mögliche Erklärungen; man muss es ausfinden, z. B. durch Träume. Ich: Ich glaube einiges aus meinem Unbewussten zu erkennen, habe keine Hemmungen darüber zu sprechen, und keine Widerstände gegen irgendwelche Erklärungen. Er: Vielleicht kann dann die Aufklärung in „leaps & bounds“ gehen, aber man kann es nicht im voraus wissen. Er sagt, Schlaflosigkeit kommt meist aus der Furcht vor Träumen. Er verschreibt Dexedrin; das wirkt auf das unbewusste Nervensystem, erhöht den Stoffwechsel, direkt gegen Depression; zuweilen erzeugt es „leichten Kopf“ oder Herzklopfen; dann soll ich Phenobarbital nehmen (½ kleine Tablette). – Er ist umgänglich und nett, ich kann gut mit ihm sprechen. (Ich fange Dexedrin in kleinen Dosen an ; schließlich täglich 3: beim Aufwachen, 10 (oder 11), 4h.)
Ich berichte über Annemaries Besuch, wie das die alten Konflikte und Schuldgefühle wieder hochgebracht hat. Über erste Ehe und Scheidung, mein Verhältnis zu den Kindern. Johannes Heirat, seine Theologie, unsere Ablehnung seines Plans, uns nächstes Jahr zu besuchen. Ich frage, ob er meint, dass die Behandlung lang dauern wird; er möchte aber noch nichts sagen, auch nicht interpretieren, bis mehr Besprechungen gewesen sind. Ich soll Träume notieren, aber sonst nicht auf Besprechungen vorbereiten.
Ich berichte 2 Träume, und einige spontane Assoziationen dazu. Er fragt nur über wenige weitere Punkte. Ich: oft Verfolgungsträume, dann schreie ich. Er: parvor nocturnus; es kommt nicht immer aus GefühltGefühl von Verfolgtsein, sondern zuweilen aus Todeswünschen gegen Andere, was der Traum darstellt als deren Wunsch mich zu töten.
Ich frage nach Kosten. (Er: seine Zeit von Office zu Office wird notiert; die Monatsrechnung wird aufgestellt aufgrund von Rate pro Stunde, nicht pro Besprechung. Die Stundenrate schwankt zwischen 5 und 15; der Patient soll sie festsetzen, nicht er (!). Ich hatte schon früher gesagt: Gehalt 9000. Er sagt jetzt: es kommt ja nicht auf Einkommen allein an, sondern auch auf Belastung durch Kinder usw. Er: Wenn es 10 wäre, so im Monat etwa 90. Ich: Das akzeptiere ich. Er: Es war das als Vorschlag gemeint, ich soll bestimmen. Ich: Was rechnen Sie im Durchschnitt bei einem Philosophieprofessor? Er: 10. Darauf schlage ich dies auch für mich vor; er ist einverstanden, sagt: bei Änderung der Umstände kann die Rate immer geändert werden.) – Ich berichte über die Schmerzen in den Rückenmuskeln seit 2 Tagen; ich lege Gummipads unter den Gürtel. Er: lieber die nicht, aber Gürtel nicht so fest, nur smug. Ich soll Bewegungen nicht langsam und mühsam machen, sondern leicht und natürlich. Die natürlichen Reflexe wirken besser als das absichtliche Festhalten. Beim Rückenanfall kommt der Hauptschmerz vom Krampf der großen Muskeln im Rückgrat, nicht vom Druck des Disks gegen Nerven. \siehe 2 !\🕮\(_{2}\)\Dr. Wallis über Muskelschmerzen im Rücken.\Ich: Seit 2 Tagen wieder Schmerzen‚links hinten auf Beckenknochen und links auf Hüftknochen. Wir haben Gummipads unter den Aluminiumgürtel gelegt. Er: Besser den Gürtel nicht so fest anziehen, nur smug‚ und dann keine Gummipads, oder höchstens an einigen Stellen neben den empfindlichen Stellen, oder ringförmige Pads, die sich man sich mit der Schere schneiden kann. Die Schmerzen kommen immer, wenn das periosteum (Knochenhaut) gedrückt wird; manchmal spürt man zunächst nichts, sondern erst eine Zeit danach. Das p. ist besonders empfindlich und verursacht bei längerem Druck excruciating Schmerzen. Dann können Muskeln krampfen, und dadurch kommen neue Schmerzen in den Muskeln. Die unwillkürlichen posture-Muskeln haben interlocking System von Fasern; nur ½ oder 1⁄3 von ihnen ist jeweils gespannt, die übrigen sind entspannt und ruhen sich aus; und dann wechseln sie ab. Wenn aber der gan sämtliche Muskelfasern zugleich gespannt werden, so können sie sich nicht ausruhen, und sie werden dann müde und schmerzhaft oder auch verkrampft.
Es ist wichtig, dass ich beim Gehen nicht vorsichtig, mühsam und langsam mache, immer mit gespannten Muskeln zur Vorsicht, sondern leicht, entspannt, graziös. (1) Dann ist der Gürtelruck weniger; (2) dann ist es in Wirklichkeit immer safer, weil die unwillkürlichen Reflexe, die wir seit Kindheit haben, richtige Reaktion machen als das gewollte Festhalten. Das letztere ist sogar schädlich, denn bei einer plötzlichen falschen Bewegung, z. B. Stolpern, geschieht leichter ein Schaden, wenn die Muskeln gespannt sind, als wenn sie locker sind; das „Zirkusrollen“, damit die Bewegung nicht plötzlich gestoppt wird.
Der Schmerz beim Disk Attack kommt hauptsächlich durch die Verkrampfung der großen Rückgratmuskeln; nur zuweilen sind außerdem auch ein Nerv oder sonst etwas durch den Disk geklemmt. Wenn alle Muskeln im Rücken eh schon unnatürlich sind, kommt ein Krampf viel leichter. Daher nach Anfall sofort hinlegen, möglichst entspannen, und Hitze anwenden, damit Krampf verschwindet. Wenn es auf der Straße passiert, lieber liegen bleiben, bis Leute mit Tragbahre kommen; nicht mit dem Krampf nach Hause zu gehen versuchen. Man muss einige Tage im Bett bleiben (nicht, weil die Bänder gedehnt wären, wie beim Knöchelgelenk; das ist hier wohl nicht der Fall), weil kurz nach dem Anfall der Krampf leicht wiederkommt. Der Druck der Wirbel presst den nucleus pulposus des Disks hinein; wenn der Druck aufhört, geben die Bänder und Gewebe den Druck wieder zuück. 🕮\(_{3}\)
Ich berichte über Krampf vorgestern (beim Aufstehen mit Stahlgürtel; ich erschrak sehr, dachte erst, ob es wohl etwas am Rückgrat wäre, fand aber bald durch Betasten, dass er mur Muskelschmerz war. Abends 8h auf Inas Rat ein Codein genommen. 2 x Nembutal. Magensäure plagt mich. Schließlich doch gut geschlafen.) Wir fragen, ob ich Orthopäden konsultieren soll über Gürtel und Muskelschmerzen. Er: Nein, er hat selbst Erfahrung in Rehabilitation, besonders die funktionale Seite. Die Verkrampfungen sind Folge der gespannten Haltung, sie werden verschwinden, wenn das Psychologische geklärt wird. Ich: Aber was soll ich einstweilen tun? Er: Nichts erzwingen wollen, nur aufstehen, wenn ich mich ohne Furcht und Spannung fühle; kein „moral issue“ daraus machen. Die Muskeln brauchen im Bett nicht schwächer zu werden; man kann sie üben, ohne sie zu bewegen; besonders der vordere Muskel am Oberschenkel ist wichtig, der das Knie gerade streckt und durchdrückt. Ich: Rasmussen hat besonders die Rückenübungen empfohlen, auf dem Bauch liegend, er: auch die kann ich ebenso gut üben, während ich auf dem Rücken liege, durch bloßes Anspannen ohne Bewegen. Wenn ich aufstehe, soll ich es immer in leichter, natürlicher Bewegung tun, auch nicht Stock und nicht an Wand anlehnen; dadurch lernt der Körper besser, wieder die natürliche, entspannte Haltung einzunehmen. – Ich berichte noch zwei Träume (1) und (2). 2 Assoziationen: Rickert– Christiansen, Eden – Woodger. Er: Wenn ein Traum in 2 Richtungen weist, so ist der Punkt wichtig, wo sie sich schneiden (fulcrum). Ich: Gemeinsam in diesen Assoziationen ist die ambivalente Einstellung, der Konflikt zwischen Eifersucht und Wunsch nach positiver Beziehung. Er sagt befriedigt: „Now you get the hang of it“. Nachher sagt er zu Ina, dass wir so schnell vorschreiten, wie es möglich ist; er kann aber nicht mehr Zeit geben.
Ich berichte vom verfehlten Plan, am 21. aufzustehen. (Nach dem Beschluß bin war ich vormittags so gespannt, vielleicht dadurch kamen Muskelschmerzen im Rücken. Mittags heizte ich die Muskeln und beschloß, heute noch nicht aufzustehen. Daraufhin wurde es nachmittags besser.) Seitdem bin ich nicht mehr aufgestanden. Er fragt mit Lächeln: Der Richter (das super-ego) immer noch so streng? Er rät, einstweilen liegen zu bleiben, bis ich keine Gefühle mehr gegen Aufstehen habe. Ich: Schadet das Liegenbleiben nicht, durch Schwächung der Muskeln? Er: Das macht nicht viel. – Ich berichte Traum (3), (5), (6). Er zeichnet Diagramm der Familienbeziehungen auf den verschiedenen Stufen der Kindheitsentwicklung. Er betont, dass alle diese Intuitionen immer noch vorhanden sind.
Ich berichte, dass ich gestern kurz aufgestanden bin (mit großem Canvasgürtel, gegangen und gesessen); er stimmt zu, nur aufzustehen, wenn und so lange es mühelos geht. Über Magenschmerzen vorgestern; er sagt nichts dazu. – Ich berichte über Traum (7), (8), (9), mit Assoziationen. Er sagt sehr wenig dazu.
Ich berichte Traum (10), (11), (12), auf seine Frage sage ich einiges über Grete; auch über meine Toleranz von lesbischen Beziehungen. Ich frage, was er annimt über die Muskelschmerzen. Er meint, dass sie wahrscheinlich von selbst verschwinden, wenn die psychischen Spannungen verschwinden. Er fragt nach allgemeiner Stimmung. Ich: Gut; jetzt wo ich weniger aufstehe, arbeite ich mehr; auch wenn Leute kommen, bin ich heiter. Er: Das ist gut. Ich: Aber das ist nur, weil ich jetzt das Problem beiseite schiebe, wie ich wieder lernen soll, aufzustehen und Gürtel zu tragen. Er: Da ist nichts Besonderes zu lernen; wenn die Spannungen überwunden werden, nimmt auch die Disposition zu Krämpfen ab. [Vergl. 24.11.!]
XI / 1952 Über Traum (12), (14), (15). – Er beim Hinausgehen zu Ina: es sei eine Freude, mit mir zu arbeiten; ich sei so kooperativ; es sei gut, dass meine allgemeine Stimmung jetzt gut sei. Ina: Aber gestern abend war etwas Depression. Er hat ihr früher mal gesagt, ich sei ein guter Schüler; verstehe schnell, worauf es ankomme, usw.
10 Min. oder mehr über Politik! (Enttäuschung über den Ausgang der Wahl. Er selbst war ein lokaler Kandidat. Nach einiger Zeit geht Ina. Aber er spricht noch lange weiter, obwohl ich absichtlich nicht responde; alles auf meine Kosten.) – Ausführlich über das Physiologische. Auch im Bett spanne ich zu sehr meine Muskeln an. Ich soll Arme und Beine strecken (wie eine Katze), und in allen verschiedenen Positionen liegen. – Über Magensäure vorgestern nacht; er meint, zuweilen kommt das von Allergie gegen bestimmtes Essen, zusammen mit emotionaler Spannung. Man „refers“ oft Schmerzen in innere Organe auf bestimmten Gebieten der Haut, 🕮\(_{4}\) z. B. von Magen auf Brusthaut und Rippen und entsprechende Rückenhautzone. – Über Disk. Wenn der nucleus pulposus herauskommt, so gewöhnlich nach hinten, aber nicht in der Mitte, wo starke Bänder sind, sondern etwas daneben, entweder rechts oder links. Manchmal kann man spüren, wenn man schon liegt, ob es rechts oder links ist. Der hinausgedrängte nucl. ist zuweilen festgeklemmt zwischen Wirbeln und oder so; es ist wichtig, dass er befreit wird, damit er zurückgeht. Wenn der Schmerz z. B. rechts ist, soll zu diesem Zweck jemand meine Füße nach unten ziehen und dann nach links, sodass das Rückgrat nach links gebogen wird; dabei soll ich gar nicht mithelfen, sondern passiv bleiben. (Ich glaube aber, geht der nucl. schon spontan zurück, daher hört der Schmerz auf, wenn ich liege.)
(anstatt 10.) Ich berichte den langen Traum (16) über die Schule auf Juist. Er erklärt, dass Wünsche von Selbstverletztung oder Selbstmord häufig zurückgehen auf Wünsche, den Vater zu verletzen oder zu töten. – Schönrich hat immer noch nicht den Rorschachbericht geschickt. Er: Das ist nicht so wichtig; „wir kommen exceptionally well vorwärts“ (er sagt zu Ina auch, dass es besonders schnell geht; aber ich sollte nicht eine besondere, plötzliche Einsicht erwarten, die auf einmal alles aufklärt; es ist ein allmählicher Prozess der Änderung der Haltung.) Ich frage: Wenn ich doch die Komplexe usw. nicht als Sünden ansehe und mir offen zugebe, warum können sie dann im Traum nicht offen erscheinen, anstatt verhüllt? Er: In der Traumbildung wirkt die Einstellung des Kindes nach, dem man beigebracht hat, dass es Sünde ist. Man sollte besser den Kindern erlauben, ihre Feindseligkeit offen auszudrücken, z. B. den Vater wie im Spiel zu töten usw. Man glaubt heute nicht mehr, wie Freud, dass die Kultur Unterdrückungen nötig macht. (Ich bespreche die Hauptideen hieraus mit Ina; sie freut sich, dass sie nicht ausgeschlossen wird, sondern dass wir die Ideen miteinander teilen.)
14.11. (Kurztraum (17.))
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Ina fragt mich, warum meine emotionalen Schwierigkeiten gerade diesen Sommer herauskommen, während ich doch 1943 trotz der Entwicklung in Mayoklinik immer guten Mutes war. Ich erkläre, wie mir im Sommer die Sache mit dem Rücken zum ersten Mal hoffnungslos erschien, weil mit den neuen Schmerzen das Gehen ohne Gürtel als einzige Lösung erschien, und diese sich durch die gescheiterten Versuche als unmöglich erwies. – siehe 17.11.!
Kurztraum (17.)) – Ich: Warum indirekte Methode der Träume, anstatt einfach zu fragen usw. Er: Es ist nicht ein theoretisches Problem; die Einsicht in die frühere Konfliktsituation ist nicht das Wichtigste und nicht einmal absolut nötig. Das Wesentliche ist das gefühlsmäßige Wiedererleben der alten Situation und die Gelegenheit, die Gefühle gegen die Anderen jetzt zum Ausdruck zu bringen (und dabei doch akzeptiert zu werden). Ich: Warum nicht mehr aktiv, auffordern, sich auszumalen, wie man in den alten Situationen handeln würde. Er: Das geschieht zuweilen; manche Patienten springen auf und agieren lebhaft. – Ich berichte von dem gutmütigen Spott des Vaters („Träumer“) und wie mich die Mutter in Schutz nahm. Wie sie die Biographie schrieb. Wie sie später mich als Scholar betrachtete und die Sorgen des praktischen Lebens von mir fern hielt. – Beim Abschied sagt er: „nice going“.
(Ina sagt ihm, dass sie jetzt auch Psychoanalyse erwägt. Er: Vielleicht m mit einem seiner associates. Im Augenblick hat er nicht einmal Zeit für eine vorbereitende Besprechung (siehe 25.11.).) 🕮\(_{5}\)
Aufgrund des Gesprächs mit Ina am 13. berichte ich ausführlich über meine psychologische Situation im Sommer; wie mir schließlich alle Wege blockiert erschienen; das Liegenbleiben war zwar nicht physikalische unmöglich, aber moralisch. Ich fühlte wie die Meerschweinchen, die auf bestimmtes Verhalten trainiert waren und dann plötzlich bei diesem Verhalten bestraft wurden; ich fühlte so mich verwirrt und hilflos wie nie. – Über mein Ressentiment gegen die Doktoren in Chic. und Vermont, die einfach sagten, ich solle die Schmerzen vergessen. Er: Die hatten eigentlich recht. Ich: Nur medizinisch recht, aber psychologisch verständnislos; ich fragte Rasmussen, ob ich zu Psychiater gehen sollte, und er hielt nichts davon. – Er betont wieder: Freier im Bett bewegen; ausstrecken, dadurch besser relaxen.
Ich: Die Muskeln sind etwas schmerzhaft bei diesem feuchten Wetter. Aber Stimmung gut. Ich war sehr erfreut über Einsteins Besuch. – Ich berichte Traum (18) und (19) halb. Etwas über mein Kriegserlebnis; er: wir wollen gelegentlich darauf zurückkommen, im Zusammenhang mit Vaterbeziehung. Ich: Beziehung zu Vorgesetzten war immer schwierig. – Er: Ich könnte gelegentlich bei ihm, oder auch allein, die Situation ausakten, z. B. mit Vater, Mutter und der bewunderten Schwester. – Ich hatte früher mal gesagt: 2 Frauentypen sind für mich anziehend, der schlanke (slender) und der volle. Er meint, vielleicht sei dies Mutter- und Schwesterbild.
[Nachmittags und abends ein wenig deprimiert.]🕮\(_{6}\)
Ich sage, dass ich meist in guter Stimmung bin (zuweilen ein wenig down, aber nicht schlimm, z. B. am 21., nach der Besprechung, nachmittags und abends); aber nur, weil ich „das ganze Problem“, das dringend bevorsteht, beiseite schiebe. Er: Was ist das? Ich: Doch offensichtlich; schließlich muss ich wieder aufstehen, ich kann’s nicht ohne Gürtel, mit Gürtel kommen die Schmerzen; die Annahme, dass die durch die psychologische Behandlung auch verschwinden, ist doch eine unsichere Annahme. Er: Da ist kein „großes Problem“. Sobald ich mich freier fühle, kann ich aufstehen, mit oder ohne Gürtel. Ich: Aber die Erfahrung im Sommer hat doch gezeigt, dass mein Rücken zu schwach ist ohne Gürtel; da kam dreimal der Diskanfall. Er: Ist überzeugt, dass das gar nicht Disksache war, vermutlich neuralgia, d. h. ein spontanes Feuern eines Nerven durch Irritation im Nerv selbst, in Sinnesnerven. (Wenn dasselbe in motorischen Nerven geschieht, so entweder Krampf im ganzen Muskel, wenn Reizung weit entfernt, etwa in Nervenwurzel; oder twitching eines Faserbündels im Muskel, durch lokale Reizung.) Ich: Aber die Anfälle im Sommer kamen mir vor ähnlich wie die in früheren Jahren. Er: Es scheint ihm zweifelhaft, ob das Disk war. Ich: Aber Dr. Rasmussen sagte, es seien ein oder drei Disks; aber vielleicht hatte er auch Zweifel und wollte darum nicht operieren. Wenn Neuralgia eine mögliche Erklärung ist, hätte er das doch untersuchen müssen, da er selbst neurologischer Chirurg ist. Er: Die Entdeckung der „Disksache“ ist neu, ist immer noch Modesache, wird überschätzt (er gibt andere Beispiele solcher Modediagnosen.) Ich: Was kann man gegen Neuralgia tun? Er: Nichts, das kommt zuweilen, dann verschwindet es wieder; er selbst hat es ihm Gesicht gehabt, aber nur dreimal bisher im ganzen Leben. Er meint, wenn die psychologischen Störungen überwunden sind, wird alles leichter; dann bewege ich mich freier, bin nicht so gespannt, dadurch weniger leicht Krämpfe, usw.
Ina fragt ihn draußen: Kann ich Feigls Angebot mit gutem Gewissen annehmen? Er: Gewiß, nach einiger Zeit werde ich wieder herumgehen wie andere Leute. Das klingt ermutigend; Ina ist optimistisch gestimmt.
Ich sage, dass ich versucht habe, offen gegen den Vater zu sprechen oder zu schimpfen, dass ich aber wenig Zorn gegen ihn aufbringen kann. Er versteht das und sagt, in dieser Beziehung ist es leichter für einen Sohn, wenn der Vater wirklich ein Tyrann. Ich erzähle aber noch einiges über Vater und Agnes und meine Inferiorheit im Sprechen („Tante Klara“). Er fordert mich auf, jetzt gegen ihn auszusprechen, was ich etwa als Ärger und Zorn gegen ihn gefühlt habe. Ich: Er hat viel weniger Anlaß gegeben als andere Diktatoren, weil er keine Forderungen stellt. So kann ich nicht schimpfen, sondern höchstens argumentieren. Ich hatte mich geärgert, dass er sagte, ich könnte eigentlich ohne Gürtel gehen. Das gab für mich Konflikt: wenn ich es nicht tue, wird er das mißbilligen; wenn ich es aber täte, würde es mir unvernünftig vorkommen, weil die Erfahrung im Sommer klar gezeigt hat, dass die Anfälle kommen, wenn ich ohne Gürtel gehe; das wäre doch sicherlich wieder zu erwarten, gleichgültig ob Disk oder Neuralgia oder sonst was die Ursache ist. – Ich frage, ob ich Kniebeugen machen soll oder keine, auf Stuhl gestützt. Er: Er ist im allgemeinen gegen solche künstlichen Dinge; lieber natürlich aufstehen, um etwas zu holen oder dergleichen. Ich erkläre, warum es mir nützlich erscheint. Er: Es ist eigentlich nicht nötig, aber wenn ich will, kann ich es ruhig tun. Er meint, die wackligen Knie sind auch hauptsächlich psychologisch.
XII / 1952 Ich erzähle ihm von den großen Erlebnissen der letzten Tage (29. abends mit Ina, zum ersten Mal seit über 2 Jahren. In der Nacht in Fantasie wieder durcherlebt, und dabei gegen den Vater geschrien, unhörbar. Gestern abend, wie es es Ina erzählte, wieder das durchlebt, aber schon mit lauter Stimme, zitternder Erregung und Tränen. Wie glücklich wir nun sind über diese Wendung. Inas Selbstvorwürfe während der 2 Jahre. Ich fühle mich so befreit, ein gewandelter Mann. Ist das nicht ein neuer wichtiger Schritt vorwärts? Er: „Oh my, the main thing“. Ich: Dies ist eine große Ermutigung; ich fürchte mich nicht mehr vor den Schwierigkeiten, die in der Analyse noch kommen mögen. Wie konnte er wissen, dass der Vaterkonflikt bei mir der Hauptpunkt war? Er: Er vermutete es, weil es ein sehr verbreitetes Pattern ist. Ich sage ihm, wie dankbar wir ihm sind. Ich fühle auch, ich bin nicht mehr so gehemmt im Gefühlsausdruck, wie mein ganzes Leben; das war wohl nicht angeborener introvertierter Typ, sondern auch die Entmutigung, weil die Schwester Gefühle so viel leichter ausdrücken konnte. Vielleicht hatte ich sogar nicht so starke Gefühle wie andere dadurch. Er: Er glaubt nicht; es war nur, dass ich nicht ausdrücken und zuweilen die Gefühle selbst unterdrückte. – Er sagt nachher zu Ina: „a marvellous step“; ob sie vielleicht daraufhin denkt, sie braucht keine Analyse mehr? Sie: Das doch nicht; sie wird mal mit ihm darüber sprechen.🕮\(_{7}\)
Ich sage, dass es mir gut geht in diesen Tagen. Auch viel weniger geschwitzt. – Ich berichte Traum 19 (2. Teil) und 20. Die Tochter in 19 ist Annemarie. Ich sage, dass ich im Sommer spekuliert habe über die Möglichkeit von Inzestgefühlen: es schien möglich mit Tochter (besonders einer anderen), nicht leicht mit Schwester, die Mutter war ganz außer Betracht.
Ich berichte über Schmerz seit 3 Tagen (links hinten, an der oberen Kante vom ilium; ich merkte es 5. abends, nachdem ich nachmittags über eine Stunde gesessen hatte. Gestern morgen ganz besonders empfindlich, ich nahm Codein. Der Schmerz selbst war nicht so schlimm; aber bei Druck des Fingers war er heftig, und ich hatte immer die Furcht, er könnte schlimmer werden.) Er sagt: Wahrscheinlich hatte es nichts zu tun mit dem Gürtel, besonders da die Stelle nicht direkt vom Gürtel gedrückt zu sein scheint. Wahrscheinlich Neuralgie, eine Entzündung in der Nervenwurzel, die organisch weiter unten ist, die man aber an dieser Stelle spürt; diese Stelle ist sensitiviert. Die Neuralgie ist vermutlich verursacht durch Störung in Blutzirkulation, vielleicht Krampf oder dergleichen. [Auch das entsteht leichter, wenn tensions im Körper sind.] Sowas kommt und geht; die Inflammation selbst mag nach Monaten spontan verschwinden. Wenn Schmerzen, alle 4 Stunden 2 Aspirins; von Zeit zu Zeit Eisbeutel auflegen, ca. 20 Min.; nicht zu kalt, wenn kalt, Handtuch dazwischen legen. Ich: Ich habe immer geglaubt, Hitze ist gut. Er: Er auch; aber Dr… hat ihm erklärt, dass Kälte besser ist, sie bewirkt eine Erwärmung der Blutgefäße und damit erhöhte Zirkulation auch in tieferen Schichten. – Ich berichte aus Kindheit: Schreckträume, Schlafwandeln, abends leicht erregbar durch Singen oder aufgeregtes Spiel; Mutter ließ mich auf ihr sitzen und zeichnen. Mutter unterrichtete uns. Später Schwierigkeiten mit Lehrern. Er sagt: Man kann leichter die angenehmen Dinge aus der Kindheit erinnern; das kann einen dazu führen, auch die unangenehmen wieder zu erinnern.
Der Dr. berichtet neue Entdeckung: Injektion von Vitamin B12 gegen Neuralgie. (5 Tage je 1 mg = 1000 mcq\(\mu{}\)g, alle 6 Monate; danach in größeren Abständen jeweils 1 oder 2 Inj., in wachsenden Abständen, besonders wenn die vagen brennenden Schmerzen der Neuralgie noch nicht aufgehört haben.) Nur wenige Fälle sind bisher experimentiert; bei manchen hat es schon nach 2-3 Tagen die Schmerzen eliminiert. Z.B. Trigeminalneuralgie, bisher gab es keine Kur; nur Durchschneiden des Nerven. Man hat früher Injektion von 15 bis 30 mcg bei perm. anaemiaverabreicht. Jetzt zum ersten Mal die gewaltige Dosis von 1000 mcg. Der tägliche Bedarf des Organismus ist 1 mcg; 108mcg hat bei Mäusen noch keine Giftwirkung erzeugt. Er glaubt, meine Spinalattacken wären neuralgisch; das würde bestätigt werden, wenn nach Jahren, mit regelmäßiger Fortsetzung alle 6 Monate sie nicht mehr auftreten. – Referenzen: Fields & Hoff, Vitamin B12 für Trigeminalneuralgie, Neurology 2, 1952 (März-April) p. 131.)
Erste Injektion (nächste Tage Ina; bis zum 20; wieder Injektion mit 5 Tagesdosen je 1000 \(\mu{}\)g). Er sagt, ich soll künftig nicht mehr Träume aufschreiben; vielleicht hindert das mein Erinnern der Träume. Er meint, an freien Assoziationen kommen genug Dinge auf, unter Umständen auch Material über Träume oder über das Leben, wie schon bisher zuweilen.
5. Injektion. Ich sage, einige empfindliche Punkte sind noch so, schmerzen bei starkem Druck mit Finger. Er meint, das mag vom Gürtel sein, weil ich ihn jetzt länger trage. Er glaubt bestimmt, dass die übrigen Schmerzen auf der Seite und auch im Rückgrat jetzt nicht mehr auftreten. Von dem Zettel bei der Medizin geht hervor, dass sie jetzt meinen, alle 4 Monate solche Injektion wiederholen. Er meint, ich könnte jetzt sogar Gürtel weglassen. Ich: Nach den Erfahrungen im Sommer möchte ich das doch nicht. – Ich berichte über mein Gefühl zum Gürtel. (Ich „flinch away“ von dem Gürtel wie früher oft von Ina. Jetzt beim Sitzen fühle ich den Gürtel sexuell angenehm. Das Flinchen war also, weil ich den Gürtel empfand wie eine Frau: früher gut, wie meine Frau oder meine Mutter, dieses Jahr schlecht und erschreckend. Ambivalent.) Ich kann jetzt auch ambivalente Gefühle gegen Ina mehr zugeben, ohne dass es mich stört. Er: Vielleicht auch inbezug auf Mutter? Ich: Ja, ich habe einen Fall erinnert, wo ich zornig auf sie war; das werde ich ihm erzählen, ein andermal.🕮\(_{8}\)
Ich: Seit mehreren Tagen nachts Magensäure. Er: Vielleicht ist Krampf im Magen primär; das bringt die Säure hoch. Das kommt zuweilen durch Gefühle von resentment. Darum könnte ich tal versuchen. – Ich sage, dass ich noch nicht beweglich genug bin, den Akt in gewöhnlicher Weise zu machen. Das scheint ihm recht. – Ich erzähle, wie ich in Gedanken gegen meinen Vater geflucht habe. Ich kann dies jetzt leichter akzeptieren, weil ich erlebt habe, wie positive und negative Gefühle zugleich möglich sind. Er: Ich muss nicht verwechseln Zorn und Hass; (Zorn ist heftig, zeitweiliger Ausbruch, weil das Ego frustriert wird; Hass ist kalt, gegen Fremdes, das man weg oder tot wünscht, wie gegen andere Rasse oder Nation. Todeswunsch gegen Vater kommt aus dem angeborenen Hass, nicht den Zorn oder Eifersucht.)
Ich sage, dass ich am 30.11. die Geschichte mit dem Vater Ina auf Englisch berichtete, und auch gegen meinen Vater Englisch sprach; das zeigt die nahe Beziehung zur Analyse und zu seiner Ermutigung, gegen den Vater zu sprechen. – Er nimmt die Rolle des Vaters ein und wir machen Dialog. Er fragt, warum ich oft schweige, wo doch die Schwester nicht schweigt, und warum ich zur Mutter sprechen kann usw.; und dass er schweigsame Leute nicht im Geschäft brauchen kann; und wie ich denn einer Frau einen Antrag machen würde. Ich erwidere auf alles. Ich erzähle dem Dr. mein Versagen beim Spiel mit Antrag. – Ich berichte Traum No 25, 1. Hälfte; auch über Djanes Bemerkungen „fellow sufferer“ und „benevolence“. Ich erzähle, dass Ina in ihrer Analyse sofort gegen den Dr. loslegen kann; darum will ich es nun endlich auch: ich berichte über meinen Ärger, als er zuviel Zeit wegnahm für politisches Gespräch und später über seine Pläne. Er sagt, er ist froh, dass ich es endlich kann. Ich sagt zum Schluß, es scheint, dass ich mich jetzt besser fühle, befreit; ich: ja sehr; Ina nennt es unseren zweiten Honigmonat.
Ich berichte über psychologische Symptome bei der urologischen Untersuchung in Chic. (Hemmung im Urinieren; Angst vom Zytoskop = Angst vor Kastration.) Er sagt: Wenn Prostata die Aorta abklemmt, genügt oft eine neue, viel kleinere Operation: durch die Zytoskop hindurch wird die Abklemmung (bar) punched. Das heilt dann in zwei Tagen wieder; inzwischen geht Urinieren nur mit Katheter. Ich gebe ihm Urinprobe, die er analysieren lassen will. – Ich sage, Ina hat gesagt, ich hätte manche wichtigen Dinge aus meinem Leben ihm nicht „vorenthalten“ sollen. Ich hatte aber verstanden, er will solche Sachen nur berichtet haben, wenn sie spontan aufkommen im Zusammenhang mit Traum und dergleichen; er bestätigt das; er ist nicht für Aufnahme von „formal history“, aber jetzt sage ich ihm dann doch: kurz über Eline; etwas ausführlicher über Maues Kinder.
I / 1953 Ich berichte ungemütliches Gefühl und Empfindlichkeit in Muskeln die letzten beiden Tage: darum gestern nicht aufgestanden; vermutlich Folge der ungewohnten Anstrengung am 30. (zum ersten Mal richtig). Vorgestern und gestern ein wenig deprimiert deswegen; gute Hilfe für die Stimmung war die Zärtlichkeit und gestern abend wieder zusammen. (Ich erwähne, dass van de Velde warnt dagegen dass die Frau den Penis mit der Hand berührt!) – Über geschichtliche Aufnahme vs. Träume usw.: er sagt spontan, er hat nichts dagegen wenn ich irgendwo aus dem Leben berichten will, wenn es spontan geschieht, herbeigebracht durch Gefühlszusammenhänge; häufig sind Träume aber meist aufschlußreicher. – Ich berichte Traum No. 25 (er, und dann der Vater, wird identifiziert sowohl mit dem „guten“ wie mit dem „bösen“ Vater von Rohden.)
Ich berichte, dass ich in der Nacht im Traum geschrien habe, bedroht von einem jungen Mann mit Pistole. (Wollte er mich töten? Wollte ich ich in Wirklichkeit ihn töten? Vielleicht wünschte ich einen sexuellen Akt? Und der Schreck war der Alarm des Überichs. Vielleicht Bohnert?) –Traum No. 26 (Frau mit Gleitflugzeug; Mutter = Ina. Er sagt: ein nice Traum.) – Er erzählt von Vortrag bei PTA, über Sexualität der Kinder; er sagt ihnen, dass Masturbation und homosexuelle Betätigung ganz natürlich sind; er meint, viele Eltern akzeptieren das heute schon, im Unterschied zu vor 20 Jahren. – Er sagt, Magenbeschwerden sind gewöhnlich von Furcht (dagegen Störung im Unterleib kommt oft über resentment)
Er sagt: Urinanalyse ist normal (allerdings einige weiße Zellen = pus, aber das ist für Männer nicht abnormal. Er hält nicht viel von der ganzen Diagnose in Chic.: Infektion durch Prostatavergrößerung; er meint, die psychologischen Hemmungen spielten wahrscheinlich eine viel größere Rolle bei dem langsamen Urinieren, als die Prostata. Auf meine Frage sagt er aber doch, dass ich von Zeit zu Zeit Urinanalyse machen lassen soll.) – Über Mrs. Coppers Rorschach und TAT Test. (Er sagt: sehr aufschlußreich. Der Bericht ist bald fertig; nächstes Mal wird er es mit mir besprechen. Er sagt, der TAT Test ist das beste prognostische Mittel, um Prospekte für Verlauf weiterer Analyse zu beurteilen. Das beste Buch darüber ist von Tompkins, hier im psychologischen Department. Wenn wir wollen, könnten wir auch mal dessen Urteil dazu bekommen. Ich sage, dass ich freier Emotionen äußern konnte als vor der Analyse; und bei einigen Bildern sogar Tränen hatte; auch sonst oft, z. B. bei Musik; ist das wohl mehr eine Wirkung des Dexedrins? Er: Nein, das gehört mit zu freierer Beweglichkeit der Emotion und des Ausdrückens davon.) –Traum Nr. 27: Über Einstein. (Er findet ihn so nett; ich soll ihn mal Einstein erzählen.) 🕮\(_{9}\)
(
keine Sitzung)
Ich berichte: Muskelkrampf an Stahlgürtel am 13. Ich musste ihn sofort ablegen, und war enttäuscht, dass nach längerer Zeit ein Krampf wieder aufgetreten ist. Er: Am besten, ohne Gürtel; da doch jetzt durch Injektion die Gefahr von Rückenattacke besiegt ist; und wenn es vorkommt, kann er wieder Injektion machen; wenn ich wünsche, könnte er immer das B12 dafür bereit halten im Refrigerator. Ich: Das heilt aber aber doch nur, wenn die Annahme von Neuralgie als Ursache richtig ist; das ist doch ungewiss. Er: Diese Diagnose war nicht nur meine Historie basiert , sondern auch auf Phänomen von paresthesia, d. h. gespürten Empfindungen über Stellung des Rückens, Temperatursinn, Tastsinn usw. [Ich weiß nicht, worauf sich das bezieht; vielleicht, weil ich gesagt habe, der Rücken fühlt sich zuweilen wacklig oder unsicher an; oder etwas gestörte Sinnesreize der Hautempfindungen in den Füßen, einer ist weniger kratzig.] Er fragt, ob ich bereit wäre, in seiner Gegenwart mal ohne Gürtel aufzustehen. Ich: Gewiß. Ich setze mich auf, stehe auf, gehe ein paar Schritte und schnell wieder zurück. Er sagt, ich tueoverbreathing, obwohl ich nur hie und da einen tiefen Atem hole, aus Spannung und Erregung. Er sagt, ich soll beim Gehen oder vorher schon einige Zeit den Atem anhalten. Überatmen nimmt zu viel Kohlensäure aus der Lunge und erzeugt daher alkalosis im Blut; hauptsächlich dadurch kommt das Zittern der Knie usw., mehr als aus psychologischen Gründen; vielleicht auch der Krampf neulich. (Ebenso auch bei einem Vortrag usw. das Zittern der Stimme; es sei leicht zu vermeiden durch Atemanhalten kurze Zeit vorher; besser zu viel als zu wenig Kohlensäure; das Zittern kommt, weil der Körper schnell Muskelarbeit tun will, um wieder Kohlensäure zu erzeugen.) – Die Magenbeschwerden in der Nacht kommen möglicherweise auch von Überatmen bei aufregenden Träumen (wie ein Hund im Traum gewaltig schnauft und schließlich die Beine zittern). Ich soll versuchen, ob Atem anhalten es besser macht. Beim Gehen setze ich zuerst Fußspitze auf, unbeweglich, um den Fuß abzustützen; ich soll stattdessen mit der Ferse auftreten und den Fuß abrollen wie beim normalen Gehen; sogar auch, wenn ich die Stufe bei meiner Türe hinabgehe. – Er meint, nach den Injektionen seien gewisse Phänomene (cringes usw.) nicht mehr aufgetreten. Ich sage: Kein beobachtbarer Unterschied; die Muskelschmerzen oder druckempfindlichen Stellen sind zuweilen da wie vorher. Er: Die kommen vermutlich durch das viele Liegen; das Liegen auf gewissen Stellen oder Anspannen gewisser Muskeln im Liegen.
Er berichtet ein wenig über Ergebnis von Rorschach und TAT Tests. (Es bestätigt sich hauptsächlich, was wir schon wußten, die ambivalente Beziehung zum Vater. Die Hemmung durch die Schwester; dadurch Passivität, Mangel an Aggressivität. Sowohl Hetero- wie Homosexualität, besonders letztere, sind gehemmt. Er spricht von der „purtitanischen“ Einstellung in der Kindheit. Darauf berichte ich b die 2 Episoden mit dem Vater (Handschuhe, „Garben“), und die Beichte zum Oheim Siebel; auch allgemein meine Betonung von Wahrhaftigkeit; meine Sorge, „moralisch gut“ zu sein und in den Himmel zu kommen. Ronsdorf als „Zion“. – Er sagt, wenig Unterschied im Rorschach zwischen jetzt und vor 7 Jahren; aber jetzt einige Anzeichen von Befreiung von Hemmungen als Folge der Behandlung.)
Auf seinen Vorschlag stehe ich auf, ohne Gürtel, gehe ins untere Zimmer und dort herum; dann stehe ich herum, während er etwas über Atem erklärt; dann setze ich mich dort auf den roten Stuhl. Ich: Ich kann aber nicht alleine aufstehen. Er: Es geht ganz leicht, wenn ich es in natürlicher Weise mit Schwung mache. Beim ersten Mal komme ich halb hoch und sinke wieder zurück; dann stehe ich auf mit Schwung. – Ich frage nochmal, woher er so sicher ist, dass es nicht Disk, sondern Neuralgie. Er: Weil Störungen in paresthesia dabei sind, d. h. in kinäesthetischer und Hautsensation; er meint, weil ich mal sagte, der Rücken fühlt sich wacklig an; er meint, das war nicht Imagination, sondern gefühlte Sensation von Lokation im Rücken. Er zeichnet Diagramm von Nerven. Ein Ganglion innerhalb des spinalcords nahe L 2 (second lumbar vert.) fires spontan; das fühlt sich an als ein Schmerz vom Rückgrat nach links oder rechts in beiden Beinen zwischen den Seiten, weil dort die sensorischen Nerven aus diesem Ganglion laufen. – Auf meine Frage sagt er, ich könne ruhig ohne Gürtel aufstehen, wenn er nicht da ist, falls ich es „calmly“ tun kann. Vermeiden des Überatmens dabei. Wichtig: Zuweilen Atem anhalten oder in Papiertüte atmen; wenn das Zwerchfell zittrig sich bewegt beim Atmen („cogwheel effect“), so zeigt das die alcalosis durchÜberatmen. – (Ich frage über Gödel. Er sagt: Antioxid C-Vitamin hilft oft; er ist willig, es der Frau zu geben, wenn sie zu ihm kommt.)
Ich berichte Traum Nr. 28 (über McKeon). Ich erzähle, dass ich zu Ina sagte: „Der Schritt hinunter in die gefährliche Tiefe“ und ihre Interpretation: Scheide. Ich wage noch nicht richtig mit Scheide, weiß nicht, ob der Rücken nur Rationalisierung. Ich berichte über frühere bedenkliche Gefühle mit Klitoris. –Ich stehe auf ohne Gürtel, zweimal die Stufen hinunter abgestiegen, unten herumgegangen, zweimal auf einen Stuhl gesetzt und leicht wieder aufgestanden. Er fragt, ob ich was vom Boden aufheben kann. Ich: Höchstens vom Tisch. Auch dabei beuge ich die Knie anstatt den Rücken. Ich: Ich kann nicht die Fälle vergessen, wo mit meinem Rücken was geschah durch Aufheben vom Tisch: er: das war nur Zufall. Er zeigt mir, wie ich beim Stehen und auch beim Gehen die Knie durchdrücken soll; das ist viel leichter als mit gebeugten Knien. Ich soll auch hart auf Ferse auftreten oder auch vom Erheben auf Fußspitze hart herunterkommen. Aber ich wage es nicht, hart zu tun; der Ruck im Rücken scheint mir immer noch gefährlich. Ich halte oft meinen Atem an; nur ganz zuletzt komme ich ins Schnaufen. – Beim Weggehen sagt er „nice going“.
Er sieht mein Prob. Buch, liest lange im Vorwort, fragt allerhand. Ich verspreche ihm eine Kopie. – Ich frage, ob ich Traum berichten oder aufstehen soll. Er überlässt es mir. Ich stehe auf, fühle mich jetzt aber nicht so gut. Im unteren Zimmer sagt er, ich soll ein Buch aus dem unteren Fach nehmen, aber ich wage mich nicht zu bücken. Ich gehe bald wieder ins Bett. – Ich sage, dass mein Magen mich gestört hat in der Nacht, vielleicht aus Furcht vor dem Aufstehen heute. – Ich berichte Traum Nr. 29 (Mädchen? und die Flasche; ich Bremse eines Autos. Spekulation über Agnes.) Er: Das war ja sehr elaborate [der Traum? oder meine Interpretation?] – Im Zusammenhang mit meinem Buch: Ich sage, dass ich oft Gedanken erst intuitiv habe und dann erst theoretisch beweise. Er meint, die Befreiung der Emotionen durch die Analyse wird auch die Imagination freier machen für theoretische Probleme, wo vorher vielleicht blinde Stellen waren. 🕮\(_{10}\)
[31.1. nachts starke Magenschmerzen; öfters die letzten Nächte, aber diesmal besonders schlimm; trotz tal und Heizkissen. Schließlich nehme ich Codein, 2h und wieder um 6h. – Wahrscheinlich Furcht vor dem Aufstehen. Darum bleibe ich 1.2. ganz im Bett, beschließe auch, morgen beim Dr. nicht aufzustehen. Darum ist die Nacht 1.2. besser.]
II / 1953 Ich sage, dass ich nicht aufstehen möchte, siehe oben Pfeil. Er sagt, wenn ich solchen issue mit dem Super Ego daraus mache, ist es wirklich besser nicht aufzustehen. So fühle ich mich berechtigt. – Er verschreibt Iso-niacide, ein B4-Vitamin (Nikotinsäure Oxid), das wirksam ist gegen Tuberkulosebazillen und Leprosie; man hat neuerdings entdeckt, dass es bei vielen Leuten nervöse Spannung beseitigt; es wirkt nicht so direkt auf das sympathetische Nervensystem wie Dexedrin, sondern allmählich, ändert den Stoffwechsel der Zellen; Wirkung erst nach 2-3 Wochen. – Über homoerotische Gefühle. Ich berichte einige Anzeichen davon. Er betont wieder, dass man heute, im Unterschied zu früher, keine scharfe Grenzlinie zieht. Das Natürlichste ist, dass alle Phasen (auto-, homo-, heteroerotische) sich im Sexakt beteiligen. – Ich erzähle, wie ich in Prag alle traditionellen moralischen Konventionen übertreten habe. Warum hat mich das nicht vollständig befreit von den alten Tabus, sodass sie dann viel später noch Schwierigkeiten machen? Er: Im Unterbewusstsein bleiben immer noch lange die Nachwirkungen der alten Sachen zurück.
Ich berichte, dass ich voriges Mal sehr erleichtert war, dass er mein Nicht-Aufstehen so gut akzeptierte; ich fühlte daraufhin so gut, dass ich noch denselben Morgen aufstand und sogar kurz ins andere Zimmer hinunterging. – Ich stehe auf und gehe hinunter. Es geht schon leichter. Unten setze ich mich hin in einen Stuhl und bleibe für die ganze Stunde sitzen. Ich berichte über die Mutter (ihre Hemmungen über Sex zu sprechen; ansonsten war sie recht frei, z. B. erzählte sie von Großvaters Liebe zu einem Knaben). Ich berichte , dass der Magen eines Abends den geplanten Akt störte; dass es dann aber den nächsten Tag gut ging „dem Vater zum Trotz“.
Ich gehe wieder ins untere Zimmer und sitze die ganze Zeit dort. Ich erzähle einiges aus Kindheit. Und Traum No. 30. Aber im ganzen wenig Material. Er sagt, manchmal kommen Kindheitserinnerungen wieder auf im Zusammenhang mit Kriegserinnerungen (die ähnliche Gefühle von Furcht, Schrecken usw. haben).
Ich gebe ihm mein Buch Prob. – Ich berichte über die Magenkrämpfe jede Nacht. Er weiß keine psychologische Erklärung. Er sagt, vielleicht dass Vitamin B4 helfe. Er sagt, es schadet dem Organismus nicht, weil nur Muskelkontraktion. – Er gibt auf Inas Bitte Rezept für 200 ¾ Nembutal. Ina sagt, dass sie Waismann welche gegeben hat; er meint, er soll ihn mal aufsuchen. – Ich sage einiges von meinem Kriegserlebnis: der Hass gegen die Vorgesetzten, besonders am Anfang; die Furcht in Kriegssituationen; der Abscheu vor dem ganzen Kriegshandwerk.
Über meine allnächtlichen Magenkrämpfe. Er sagt, bei Kodein ist kaum Addiction Gefahr; normale Dosis ist 1 Gramm (2 Pillen). Er lässt mich Assoziationen machen mit pain und food. Ich erzähle von Toads Aufsatz über Schmerz und meiner großen Furcht im September vor Krankheit mit großen Schmerzen. „Fed up“: ich bin fin. Mit Magenschmerzen, langsamem Fortschritt, mache Vorwürfe gegen mich selbst und gegen Analyse, also gegen ihn als Symbol dafür; und gegen die Einrichtung des menschlichen Lebens, dass Fehler der Eltern so spät noch zu Leiden führen. Mutter hatte moralische Einstellung zu Krankheit: Sünde gegen Natur; das wirkt in mir nach. Er: Ja; Hauptsache, die Haltung der non-responsibility zu gewinnen. – Als er weggeht, stehe ich schnell auf und begleite ihn zur Haustür.
Über Hempels Schwierigkeit mit Diane; er ist bereit, mit ihr zu sprechen. – Traum über Mrs. Knoll. – Über meine sadistischen und masochistischen Fantasien.
Ich soll im Laufe einiger Tage Dexedrin ganz aufgeben; sehen, ob das neue B4 nicht genügend wirkt anstelle davon. Über Josua, wie der Vater ihn zwang, ins Geschäft zu gehen; meine imaginären Gespräche mit dem Vater darüber. – Inas Hypothese, dass ich unbewusst Resentments gegen sie hat , als ich auf volle Unterrichtszeit zurückging. – Er fragt, ob ich oft fühle, dass ich mich verteidigen muss wegen meines Arbeitsgebiets, wie gegen den Vater. Ich: Nicht vor Freunden, aber in der Universität ist das ganze Gebiet von beiden Seiten nicht hinreichend anerkannt. Die Überbetonung der Geschichte in Philosophiedepartments (auch Princeton), weil die Leute nicht schöpferisch sind mit eigenen Ideen. Er: Sie wagen nicht, etwas Neues zu tun.
Ich sage, dass ich manchmal herumgehe, bis ins Wohnzimmer. Er schlägt vor, mich anzuziehen; dann könnte ich gehen, sitzen, und auch so auf dem Bett liegen; aber ich sage, angekleidet liegen ist zu unbequem. – Ich habe lange keinen Traum gehabt. Er sagt, Tagträume dienen ebenso gut. Darauf erzähle ich von meinem Tagtraum über Astrid; meist ist sie unerreichbar, weil lesbisch; manchmal kommt es doch zu einer Vereinigung. Er sagt: Das Bemerkenswerte liegt in dem, was nicht vorkommt: homoerotische Fantasien. Ich sage, dass ich homoerotische Gefühle in mir erkennen kann, aber sexuelle Betätigung auch in der Fantasie mir abstoßend ist. Er: Das sind die alten Tabus, die sollten verschwinden. – (Ina sagt ihm, dass wir vielleicht ein zweites Jahr frei haben; ob es wichtig wäre, hier in Pr. zu bleiben für Analyse. Er sagt, dass ich schnell fortschreite, und dass es gut wäre, nächstes Jahr fortzusetzen.)
III / 1953 Ich berichte über Inas Reaktion zu meinem Tagtraum über Astrid (sie sagt, viel mehr als ich dachte paßt auf sie selbst; besonders die Angst vor dem Eindringen des Penis; aber nur das erste Eindringen). Über Inas Resentment gegen Agnes’ Meinung, nicht zu häufig Sex zu machen. – Er erklärt die jede Nacht wiederkommenden Magenkrämpfe als vom Unbewussten arrangiert, weil es fürchtet, dass in Träumen unterdrückte Dinge herauskommen; besonders homoerotische Wünsche.
Ich berichte Traum No. 31. Ich erzähle von „Regeln“ über Zeit und Häufigkeit von Akt. Über Mutters Ideen von unkonventioneller Bekleidung; der Konflikt in mir: unabhängig vom Urteil der Leute zu sein, und doch nicht aufzufallen. Die Negativität des Akts schon in Prag.
Ich berichte Traum No. 32 (Theater in BergenBarmen?). Ich berichte etwas über moralische Einstellung damals zu Theater, Mädchen usw. Ich schwärmte für ein Mädchen, mit dem ich niemals sprach; anstatt für eine von denen, die zu meiner Schwester kamen. – Ina hat mir aus Reik berichtet, wie er Goethe analysiert; warum die Verlobung mit Friederike in Sesenheim auseinanderging, und dass Goethe bis zu 40 Jahren keinen Geschlechtsverkehr hatte. Ich sage, dass letzteres mir ein Trost ist. Er ist aber skeptisch in Bezug auf Analyse über Autor, mit dem man nicht mehr sprechen kann. 🕮\(_{11}\)
(Von jetzt ab 8:30!) Ich berichte über schlechte Nacht am 11. (Vielleicht verursacht davon, dass am Tag vorher 3 Resentments von Ina gegen mich herauskamen: (1) der alte Kummer über die „Twins“, der in ihrer Analyse wieder herausgekommen war, (2) dass unsere Vereinigung am 9. nicht für die Nacht meine Magenschmerzen verhütet hatte, wie mehrmals früher; (3) mein Erstaunen, dass sie meint, sie könnte den Aufsatz über prob. für Sc. Am. schreiben.) – Die letzte Nacht waren gar keine Magenschmerzen, zum ersten Mal seit langem. (Ich berichte, dass Ina die Schmerzen erklärt durch meine Identifizierung mit der Mutter und ihrem Magenkrebs und speziell Selbstbestrafung, weil in der Analyse Resentments gegen Vater und Mutter herauskommen. Gestern fragte sie mich, wie die Mutter darüber denken würde, dass ich Analyse mache. Ich erklärte ihr, dass sie immer tolerant war und versuchte, sich den neuen Ideen der Kinder anzupassen.) Er meint, es sind immer viele psychologische Erklärungen möglich; das Wichtige ist schließlich nicht, die richtige Erklärung zu finden, sondern die Gefühlsspannungen zu lösen. Vielleicht seien die Magenschmerzen durch Allergie gegen Nahrung verursacht. In diesem Falle ist das Einfachste, Anti-Histamin zu nehmen. (Er gibt mir ein grünes für die Nacht, und ein gelbes, das wach hält, also besser nur am Tag genommen wird. Ich soll versuchen, ob sie helfen. Das ist einfacher als durch Notizen über Essen; es kann ein ganz gewöhnliches Nahrungsmittel sein.)
Ich berichte: Mit Magen 3 gute Nächte (12., 13., 14.), die letzte wieder sehr schlecht (3 Codein). Nicht klar, ob es hilft. Er meint: Zuweilen sind Magengeschichten verursacht durch Kombination von Ärger und Ängsten. Bei Ängsten werden häufig Allergien schlechter. Darum soll ich das Antihistamin weiter versuchen. – Ich berichte: Am 14. vormittags beim Gehen aus der Haustür die Stufe hinunter gestolpert. Ich fühlte zwar nichts im Rücken, bin aber seitdem ängstlich, und im Bett geblieben. Vielleicht kann ich in seiner Gegenwart wagen, aufzustehen. Er: Wenn Sie wollen. Ich: Ja. Ich gehe ins untere Zimmer, ein wenig herum, dann sitzen wir uns dort. Ich bemerke, dass ich wieder so schnaufe wie in früheren Zeiten. Ich sage: Erinnerung an Stolpern in NY, dann 3 Tage später Anfall in Chic.; wir erklärten es als Nachwirkung, aber das ist wohl zweifelhaft. Dann stehe ich wieder auf und gehe ein wenig. Er sagt, ob ich nicht ein Buch vom unteren Brett heben will; ich: sogar vom oberen ist schwierig. Ich lehne mit der Hand gegen die Wand und beuge mich dabei über das Brett. Auf seinen Rat versuche ich, das Rückenbeugen über dem Brett (im unteren Zimmer). Ich stütze mich mit den Händen auf und und beuge mehrmals den Rücken vorwärts hinunter. Er sagt, ich könnte auch Callisthenics tun, rotieren, in allen Richtungen beugen, usw. Ich wage nur, ganz wenig seitlich zu beugen. Dann mache ich nochmal vorne beugen, mit den Händen auf die Fußstangen am Bett gestützt, aber so, dass der Rücken ein wenig das Gewicht übernimmt. Dabei plötzlich der typische Schmerz im Rückgrat, aber nicht schlimm. Ich erschrecke sehr, stehe auf und gehe zurück zum Bett. Wie ich die Stufe hinaufsteige, nochmal Schmerz, ich mache Ausrufe und gehe eilig aufs Bett. Wie ich mich aufs Bett niedersetze und die Slippers abstreife, nochmal Schmerz (vielleicht etwas stärker als vorher), ich schreie „Au“. Ich lege mich hin und stöhne laut. Nach wenigen Sekunden hört der Schmerz auf. Er meint, es waren twinges und spasms in der Muskeln im Rückgrat, mit verursacht durch das Überatmen; er habe eine Panikreaktion beobachtet. Ich: Der Schmerz war nicht intensiv; trotzdem aber bin ich sehr erschrocken, wie immer bei diesen Anfällen; es war aber der typische Schmerz im Rückgrat. Er: Im Rückgrat selbst ist nichts geschehen. Wenn ich keine Panik bekommen hätte, hätte ich ruhig stehen bleiben oder mich hinsetzen können, dann würde der Krampf sich lösen. Solche Krämpfe werden wiederholt vorkommen; ich muss lernen, sie ohne Panik zu nehmen.
Über den Rückenschmerz am 16. (Ich erzähle, dass ich mir am 16. klar gemacht habe, was wirklich die Empfindungen waren; zunächst nur Gefühl, dass „etwas passiert“ in der „heiligen Region“. Erst beim Gehen kam richtiger Schmerz auf; mehrmals starker, besonders beim Hinsetzen.) Er meint, das macht es noch klarer, dass es keine Disk war, sondern nur Krampf. Möglicherweise auch Krampf im Rektum, durch unbewusste Gefühle und Wünsche; das wird oft in der lumbar Region empfunden, weil die Nerven von beiden Stellen zu derselben Stelle im spinal cord führen. Ich sage, ich will ihm dann ausführlich über Bedpan berichten [und über homoerotische Gefühle]. Ich sage, ich will sofort aufstehen. Er sagt: Das geht gut; auch Acht, das Überatmen zu vermeiden, denn nur dadurch kommt die Disposition zu Krämpfen. Wenn ich das vermeide, ist keine Gefahr.
Ich berichte, dass ich in den letzten beiden Tagen ein wenig aufgestanden bin, kurz gegangen, gesessen. – Über Bedpan und meine Ängste dabei. Er: Wenn ich nicht überatme, kann nichts dabei passieren, auch ohne Gürtel nicht. Etwas über . – Er sagt, am 16 hat er bemerkt, dass ich überatme. Aber er hat mich absichtlich nicht gewarnt; es sei wichtig für ihn gewesen, es zu beobachten. – Ich frage, ob er Zeit hätte für eine 3. Stunde wöchentlich, aber er ist sehr besetzt.
Ich berichte über die Nacht vom 17‚. wo ich Ina über Garthe erzählte; Bohnert sah ihm etwas ähnlich. Ich erzähle Gefühle über Garthe. – Die letzten 3 Tage war Feigl hier. Magenschmerzen auch bei Tage; vormittags beim Einlauf kein Erfolg, anscheinend Rektalkontraktion. [Alles vermutlich Protest gegen meine homoerotischen Gefühle.]
Ich berichte über die argen Magenschmerzen in der Nacht 27. (vielleicht weil das Unbewusste böse darüber ist, dass ich ihm am 27. so viel über die Homogefahren enthüllt habe?) Die beiden letzten Nächte besser. Formal kleines Diagramm; ein Mann über Männer. 🕮\(_{12}\)
IV / 1953 Traum 39 und 40; in Gretes Zimmer; ich erzähle von Grete und Sonja. Homofantasien sind jetzt leichter; aber immer noch ein Unterschied zwischen aktiver und passiver Rolle.
Über Mamas Operation des Magens ((1) Assoziation: Mutters Grab; (2) sie nahm die körperlichen Dingen zu leicht, ebenso wie bei mir). Traum 41: Französische Ausstellung. – Ich frage: Was soll ich psychologisch tun, wenn Magenkrampf kommt? Er: argue mit dem Superego, dass es doch ganz recht ist, für den jungen Rudi solche Gefühle zu haben (homo) und solche Dinge zu tun; das Superego hat ja nun lang genug streng regiert, dies möge es doch mal etwas nachgeben.
Magenschmerzen scheinen im ganzen besser. (2 Nächte ganz gut; 2 andere ziemlich gut: einmal Drugs geschluckt; in anderer Nacht leiserer Schmerz ohne Drugs besiegt durch Streicheln von Penis und beim Akt.) Über Fantasien hierüber. Die Hemmungen dagegen scheinen wirklich überwunden. Er: Das ist guter Fortschritt. Aber beim Aufstehen und Gehen immer noch Angst. Er: Kein Wunder, nach 16 Jahren mit solchen unvorhersehbaren Schmerzanfällen. Die Haltung wird sich immer mehr ändern, mehr casual‚ bis schließlich zurück zu einem ganz normalen Leben. (Er sagt auch zu Ina, dass ich guten Fortschritt gemacht habe.)
Besonders schlimme Magenschmerzen in der Nacht am 11., Ina meint: wegen Reichenbachs Tod. Ich beschreibe Rivalität, z. B. Feigls Folgen von Reichenbachs Wahrscheinlichkeitsauffassung. Er meint: Vielleicht ist diese persönliche Rivalität Ursache unbewusster Emotionen? – Traum Nr. 33 über Ende Flinchen (meine ausführliche Interpretation: Der Mann ist er, er hat mir geholfen, die Erlaubnis der väterlichen Autorität für Sexbetätigung zu bekommen.)
Nachtrag über Reichenbach: Einige Fälle, wo ich Resentment gegen ihn hatte, ohne es mir zuzugeben; vielleicht Todeswünsche; vielleicht jetzt Schuldgefühle. Er meint: Viele Erklärungen möglich; die persönliche Beziehung aber wird doch wohl wirksamer, wie z. B. die Eifersucht wegen Feigl und vielleicht ähnliche Fälle früher. – Traum Nr. 42 (Elisabeth und Grete in Freiburg); Assoziation noch nicht beendet. – Ina sagt zu mir, so open-minded wie möglich.
Assoziation zu Traum Nr. 42. (Ich muss dem Vater Tribut zahlen, bevor er’s mir erlaubt; wie im Traum mit dem Ende, 13.4.) Geschichte berichtet und interpretiert. Er meint, vielleicht homosexuelle Relation zu dem Kellner. Das scheint mir weniger plausibel. Er vergißt, dass ich allgemein bei Träumen nie nach homosymbolischer Interpretation suche; er meint, da ist Widerstand, das Bewusste will zwar weiterkommen, aber das Unbewusste fühlt den jetzigen Zustand als bequem und will nichts aufgewühlt haben. Ich frage, kann ich nicht bewusst etwas tun, um Fortschritt zu helfen. Er meint: Er verlässt sich lieber auf das Unbewusste; es ist nicht gut, das zu drängen.
Über meine Gefühle von Enttäuschung und etwas Entmutigung am 20., nachdem er vom Widerstand gesprochen hatte. (Er sagt, es sei nicht als Kritik gemeint; das hatte ich mir auch schon gedacht.) Und auch Gefühle von resentment gegen ihn. Ich sage, es fällt mir nicht leicht, das mir zuzugestehen und ihm zu sagen. Er ist froh, dass ich es sage; er meint, früher wäre ich nicht dazu imstande gewesen. – Ich fange an über Traum Nr 43 (vom 20., über Paris Konferenz). Meine Gefühle zu männlichen Gruppen, und Inas Eifersucht. Meine starke Abneigung, Leute am Abend zu sehen.
Magen ist viel besser, sogar letzte Nacht. –Traum 43 weiter, noch nicht beendet. (Da war Diskussion über Weltkrise. Ich frage: Wie kann etwas so Kompliziertes und Theoretisches im Traum vorkommen? Vielleicht nur, wenn Schlaf nicht tief? Er: Nein, all unser Denken ist dem Unbewussten zugänglich; daher kommt es, dass manchmal Mathematiker eine Lösung im Schlaf finden; da sind wir sogar freier als im Bewussten, wo die Möglichkeiten von Hemmungen eingeengt werden.)
V / 1953 Magen besser, letzte Nacht ganz gut. –Traum 45 (heute morgen mit halbwacher Interpretation. Unterschied zu den beiden Homointerpretationen. Er sagt: Das war gut; twilight Zustand ist oft nützlich; man verursacht diesen Zustand oft durch Drugs. Auch er tut das oft. Ich: Warum nicht immer? Er: Es ist gut, um Block zu überwinden; aber wenn es spontan geschieht, zeigt es deutlicher, was dahinter steckt, und hilft dem Patienten besser, die Spannungen zu lösen. – Ich sage, dass ich öfter etwas auf bin, aber immer noch Spannung dabei; z. B. gestern an Rippe Schmerzen. (Heute nicht weiter an Nr. 43.)
Magen ganz gut jetzt. – Ich berichte Wachtraum vom 2.5. früh morgens: mit Garthe, ich passiv. (Dr. sagt: ein wichtiger Schritt vorwärts.) – Traum 43 weiter, noch nicht beendet.
Magen ganz gut. Aber seit einigen Wochen wieder Muskeln empfindlich, sodass sogar der Druck vom Pyjamabund stört und die Muskeln tense macht. Warum die Furcht? beim Aufstehen. Er: Es ist Furcht davor, dass ich etwas tun werde; besonders homo; darum bleibe ich im Bett, um mich selbst vor der Versuchung zu schützen. Ich: Schon in Wien die Lungensache bewahrte mich vor Ausgehen abends. Ich weiß nicht mehr, ob auch früher schon ähnliche Beschränkungen. Ich: Warum dauert es so lange? Er: Die Analyse ist bei mir besonders schnell gegangen; in wenigen Monaten habe ich Fantasien erreicht, die gewöhnlich ein Mehrfaches der Zeit brauchen; solche körperlichen Symptome brauchen oft ca 2 Jahre; bei mir wird es schneller gehen; aber sie verschwinden nicht sofort, wenn die zugrunde liegenden Dinge in der Analyse aufgeklärt werden. – Traum 43 weiter: Lichtentaler Bademeister (von vorne oder hinten?); ich erzähle allerhand dazu. Das scheint ihm wichtig.
Ich berichte: Am 9., bei der Tür Kl, krampfartiger Schmerz im Rücken, wobei ich erschrecke. Enttäuschung, dass ich noch so empfindlich bin. Er: Ich soll mich nicht darüber verurteilen, dass ich noch Schrecken kriege; alle Menschen haben immerzu kleine Schrecken. Vielleicht hatte ich Resentment, dass er neulich von draußen spazieren sprach. Ich könnte ebenso gut draußen wie im Hause gehen. Ich könnte angezogen liegen und dann zwischendurch viel auf sein. Ich: Aber nach 1-2 Minuten auf bin ich schon ganz müde von Spannung. Er: Das ist nicht wirkliche Müdigkeit, sondern nur ein Gefühl. Die hauptsächliche Idee, die Haltung zu ändern: nicht mehr so übervorsichtig und überprotektiv, sondern mit freien, natürlichen Bewegungen. Solche Bewegungen verbessern auch die Stimmung; daher die elation beim Sport. Wenn Muskelkrampf kommt, kann man ihn auch im Gehen oder Stehen relaxen, man muss nicht unbedingt liegen. (Aber ich denke: nur im Liegen kann ich die Gefühlstension hinreichend relaxen, um die Muskeln zu relaxen.) Es ist besser, wenn man geht oder etwas tut zu einem Zweck, der einen ablenkt, als wenn man immer sich selbst beobachtet. Er fügt hinzu: Also dies ist keine medizinische Anordnung, sondern eine broad Suggestion. 🕮\(_{13}\)
Ich berichte über Emotionen am 11. durch seine Bemerkungen. Ich war etwas entmutigt dadurch, dass seine Erwartungen so hoch waren, dass ich auch im besten Falle weit darunter bleiben würde. So ist er für mich zugleich die helfende Mutter und der fordernde Vater; vielleicht waren dies die Rollen der Eltern, als ich gehen lernte. Ich kann mich nicht erinnern; aber ich weiß von vielen späteren Fällen, dass ich oft diffident war bei neuer Aufgabe, ausgenommen im Intellektuellen. Z.B. als junger Leutnant, als ich zum ersten Mal die Kompanie auf den Exerzierplatz führte, zu Pferde. Er meint, dass meine Kriegs erlebnisse mir großen Schreck gegeben haben, den ich aber ganz überwunden habe; die übermäßigen Forderungen der Autorität, sich Gefahren auszusetzen. Nachher hätte mein Unbewusstes die Einstellung genommen: ich will mich auf keinen Fall mehr durch Autoritäten in Gefahren bringen lassen! Infolgedessen habe ich ein Bedürfnis nach Abhängigkeit und Schutz entwickelt, wie als Kind; allmählich immer stärker, bis ich jetzt schließlich fühle, ich kann nicht aus dem Hause gehen. Ich frage: Ist dies eine neue Erklärung anstelle der früheren, dass die Furcht zurückgeht auf unbewusste Furcht vor homo Versuchung, oder gehört beides zusammen? (Die Antwort ist nicht ganz klar.) Er sagt, es besteht ein Zusammenhang; im Krieg und später ist auch immer Bedürfnis, die Anerkennung anderer Männer nicht zu verlieren. Es wäre gut, wenn Träume den Zusammenhang mit dem Krieg zeigten. (Draußen sagt er zu Ina: Schreck durch Kriegserlebnisse hat starke Wirkung; aber es wird ja schon besser.)
Ich: Soll ich zu den Träumen zurückgehen, oder ist es besser, zu versuchen, aus dem Krieg zu erinnern? Er: Nein, jetzt nicht über Krieg; wir wollen es kommen lassen, wie es kommt. Traum 44 (Das ist der 2. lange Traum, wo Lichtental vorkommt). Er ist befriedigt, dass die Analphase im Zusammenhang mit homo herauskommt, und im Verhältnis zwischen Frau und Mann.
Ich erzähle von meinem Schreck, als das Bett hinunterfiel. – Traum 44 zu Ende. (Er meint, die verschiedenden Szenen gehen vielleicht schrittweise zu einer früheren Phase im Leben: Ina, Chacha, Freunde, Schwester …; ich weiß nicht recht. Er meint: vielleicht auch der Traum 43 probiert verschiedene Möglichkeiten mit Männern, dieser mit Frauen.)
Ich berichte, dass ich einige Male auf der Porch gesessen habe. Ich war seit vorigen Sommer nicht draußen gewesen. Das gibt stärkeren Kontakt mit der Außenrealität, die inzwischen sehr in den Hintergrund getreten war. – Traum 46 angefangen, Charlottenburg Station. Assoziation: Klatt und sein Kreis; ich erzähle von deren Ideologie, und die Wichtigkeit des nicht-rationalen Typs von Freunden für mich.
Ich berichte, dass die letzten Tage nicht gut waren: sehr tense; nur mit Gehen bis Wohnzimmer, meist weniger; deprimiert. Er: Das Superego ist wieder zu stark; ich soll nicht wieder „aus Pflicht“ Anstrengungen machen, sondern Dinge natürlich und easily tun. Ich soll zwischen ich und Superego dramatisch argumentieren, für Natürlichkeit, gegen die viktorianische Einstellung. Ähnlich auch über homo Gefahren, und Vater als Liebesobjekt: ausargumentieren, dass dies doch natürlich Wünsche sind, gegen Verbote. – Traum 46 zu Ende: Beziehung teils zu Männern, teils zu Frauen.
VI / 1953 Geträumt 5:30 „Papa frißt den Koch entire“ (mein Vater nimmt die Mutter ganz für sich? Meine Kinder sagen, ich gebe ihnen nicht genug Geld? Problem von Johannes Hierherkommen; Schuldgefühle) Traum 54 von Neuraths Tod (über ambivalente Beziehung zu Neurath; seine Eifersucht auf die jungen Leute in Wien.)
Traum (nicht mehr aufgeschrieben): Fragment vom 4. (Ski in Straßen von Jena, italienisch); über Rebekka West vom 2. (Djane im SF Haus.) Ich sage: einige Male kurz auf Porch gesessen. Er: vielleicht mal bald im Auto herumfahren? Ich: Wäre nicht wichtiger, ums Haus herum gehen? Er: Warum so streng mit mir, als müßte ich durch mühsames Gehen mir verdienen, anstatt bequem im Auto herumfahren? Ich: Eben ist das Aussteigen schwierig. Er: nur, weil ich es so mühsam tue.
Ich berichte über Muskelschmerzen und Depression am 6., und dann abends Fantasie, während der Musik: Ich soll mit dem Segelboot abfahren, nehme Abschied von allen Freunden; schließlich bleibe ich doch wegen Ina. Ich sage ihm, dass die Beziehung zwischen mir und Ina ganz erneuert ist, nicht nur im Sex.
Traum 39 (Im Auto mit Ina – später im Auto mit den Männern; ich lenke Beziehungen zu Frauen und zu Männern.) Ich konnte heute früh diesen Traum nicht ohne Karten erinnern. Er meint, die vergessenen Träume können bei freier Assoziation doch wiederkommen, wenn sie wichtig sind [?]. – Er sagt, gelegentlich mal möchte er sehen, wie ich mich bewege. Ich stehe schnell auf und gehe mit ihm zur Tür. Er sagt, dass ich mich schon freier bewege. Ob ich mich auch bücke, etwas aufzuheben. Ich: das nein, höchstens indem ich die Knie beuge.
Diese Nacht Magensäure, zum ersten Mal seit langem; häufig Milch und gegessen. [Bedürfnis nach Nursing? Weil Kemeny gestern zum Abschied hier war?] Träume 16, 60 und 61: Mit Ina über Hügel gegangen, in heiterer und unbekümmerter Stimmung.
Traum 62 von dieser Nacht (nur Fragment). Trau alter Traum 47 angefangen. (Konferenz, Hotel, alter Zylinderhut.)
Ergänzung zu 62: Das Lehrbuch kostet 10 $. Ist das Protest gegen Preis der Analyse? Ina hat gesagt, ich soll ihm mehr zahlen. Ich wollte auch, wenn sie ihre Analyse aufgegeben hätte; aber 2 Analysen sind zu viel Belastung. – Traum 63 (Quine; Office auf dem Boden; strenge Frau).
Über Muskelkrampfschmerz an der Hüfte rechts, gestern beim Niedersetzen auf der Porch und wieder beim Aufstehen. (Später im Wohnzimmer gelegen. Später in mein Bett zurückgegangen; das ging gut.) – Traum 64 über Næss und Kaplan. Er bemerkt, dass anscheinend die Rückensache nicht in Traum auftritt. (Trotz Rückfrage wird nicht klar, was er daraus schließt. Er scheint es als gutes Zeichen anzusehen; vielleicht dass das Unbewusste fühlt, dass ich die Beziehungen auch zu Männern gut handlen kann, dass ich keinen künstlichen Schutz wie die Rückensache brauche. Ich sage darauf: Aber meine Ängstlichkeit beim Gehen zeigt doch, dass das Unbewusste noch Dinge fürchtet.) 🕮\(_{14}\) [Nachdem Dr. Wallis gegangen ist, und nachdem sich Bohnert angesagt hat für Gespräch jetzt, will ich ein wenig aufstehen. Ich spüre nichts mehr vom Muskelkrampf an der rechten Hüfte. Aber sofort beim Aufstehen vom Bett kommt der Schmerz wieder, erst rechts wie gestern, dann ganz plötzlich scharfer Schmerz im Rückgrat. Ich mache lautes Schmerzgestöhne, „au, au“, weil es mich erschreckt, weil es das Gefühl der kritischen Stelle im Rücken ist. Ich lege mich sofort wieder hin, und der Schmerz hört sofort auf. Bald darauf kann ich mich wieder richtig entspannen und hin und her bewegen. Der Schmerz war von der Art, wie ich im Frühjahr einen „richtigen Rückenanfall, aber leicht“ genannt haben würde. Ina findet, dass ich weniger deprimiert bin als gestern, aber dass im Moment des Schmerzes ich doch panisch war. Meine Überlegungen sind aber ziemlich düster: Ich hatte in den letzten Monaten die Vorstellung, dass beim bloßen Herumgehen kaum jemals etwas passiert (ausgenommen, wenn ich mich bücke, was ich aber normalerweise vermeide), und dass, wenn ein krampfartiger Schmerz kommen würde, ich nicht mehr so erschrecken würde emotional. Beides sieht jetzt anders aus. –27.6. Ich habe Angst davor, die Bedpan im Bett zu benutzen; wir verschieben es für morgen. –28.6. Bedpan. Im Bett; es geht sehr gut. Ich bin sehr erleichtert, die Sorge los zu sein. ]
Ich berichte über Schmerz am 26. und meine Sorge für die Zukunft, und die Angst vor Bedpan am 27. und 28. Er: Schon bevor ich letzteres sagte, hatte er sich notiert „(rectal spam)“; letzteres nahm er dann als ganz klare Bestätigung. Er meint, da in einfachen französischen Anführungszeichen: war kein Krampf in den Rückenmuskeln, sondern nur im Rektum; der wird subjektiv als Rückenschmerz gefühlt, kann plötzlich und heftig sein. Ebenso wird oft bei Frauen Uteruskrampf, z. B. bei Menstruation, als Rückenschmerz gefühlt. Der Darm zieht sich zusammen durch unbewusste Angst, dass etwas eindringt; das ist völlig harmlos; man kann es sogar als angenehm empfinden. Ich sage, dies ist mir große Beruhigung, dass mir nichts im Rücken passiert, nicht nur nicht im Rückgrat, sondern auch in den Muskeln, sodass also da kein Schaden geschehen kann. Was ist der Weg zur Überwindung? Er: Es hat sich langsam aufgebaut durch viele Wiederholungen; darum kann es sich auch nur langsam wieder abbauen, gleichfalls durch Wiederholungen; aber das dauert in etwa so lange wie der Aufbau. Ich muss allmählich die Einstellung bekommen, dass homo Dinge akzeptabel sind, nicht unmoralisch, nichts zum Fürchten, in Tagträumen ruhig zulassen usw. Ich: Dies ist bewusst schon längst der Fall. Er: Im Unterbewussten geht es etwas langsamer. [Ina fragt ihn draußen, warum in meinem Traum keine Rückenschwierigkeit vorkommt, und ich mich immer frei bewegen kann. Er: Das zeigt, dass meine Triebe für Sex und Aktivität stark sind, aber vieles unterdrückt ist.]
VII / 1953 Ich berichte: Gestern nur einige Male auf dem Bett gesessen; zu ängstlich aufzustehen, weil letztes Mal (26.6.) der Schmerz gerade kam beim Aufstehen vom Bett. Er spricht von der Furcht vor den Versuchungen; er sagt, der unbewusste Zweck von Ritualen vor dem Ausgehen (z. B. mein Nachprüfen vor dem Weggehen zur Straße, (Mappe, Schlips, usw.), ist die Abwehr von Fantasien, die man sich nicht erlauben will. Wenn man sich erst mal alles frei erlaubt in Fantasien, verschwindet die Angst. Er erzählt von einer Patientin; er erkannte aus vielen Träumen, dass sie sich wünschte, an seinem Penis zu saugen, aber es dauerte 6 Monate, bis sie es bewusst machen und sagen konnte. Bei dieser Geschichte kommt mir plötzlich Assoziation mit seinem Penis: wie ich kürzlich (nach dem neuen Schmerz) mir wieder in Erinnerung rief, wie es war bei dem Schmerzanfall früher, als er dabei war. Ich hatte Furcht, er möchte mich an der Hand festhalten, oder auch nur mit einem Wort; was ich fürchtete, war wirklich sein Penis; darum schon vorher die Angst vor Bücken, weil das wie Aufforderung erschien. [Eine Bemerkung von Ina kürzlich rief dies wach; das habe ich jetzt nicht erwähnt.] Ich sage, es ist sehr seltsam. Er: Wie erschien es dem 8-jährigen Jungen? Da war es natürlich. Ich sage, ich kann aber gar nichts erinnern über Wünsche von Annäherung des Vaters. Er: Es ist gut, dass Erinnerung von konkretem Moment nicht nötig ist; es genügtausgestrichenes Komma das gegenwärtige Nacherleben der früheren Wünsche und Fantasien. Ich sage, ich fühle mich sehr erleichtert, dass ich dies jetzt deutlich anschauen und sogar sagen kann. Er: Die Unterdrückung gerade dieser Vorstellung mit dem Vater und mit ihm war es, was in den letzten Wochen wieder größere Spannung und Ängstlichkeit bewirkteausgestrichenes Komma und das Wiederauftreten der Magenschmerzen nachts als ein Schutz gegen Träume und Enthüllung. Sich gewöhnen an alle möglichen Fantasien dieser Art bringt die Befreiung, das heutige Sprechen ist ein wirklicher Schritt vorwärts.
Ich berichte über Fantasie am 5.7.: Mit Fränzel auf Südseeinsel; dann ist es der Vater. (mit wirklichem Organismus). Der Vater sagt, alles ist recht: mit ihm, mit der Mutter, mit Agnes. – Am nächsten Morgen dachte ich: Dies ist noch eine Befreiung; jetzt werde ich ganz leicht aufstehen können. Aber dann konnte ich nur auf dem Bett sitzen, nicht mal aufstehen! Ich war enttäuscht. Aber ich sollte die Wandlung nicht so unmittelbar erwarten. Gestern vor- und nachmittags bis zur Tür gegangen. – Einiges aus dem Krieg. Die Scheu vor der Bauchwunde eines anderen Soldaten. Er: Vieles in unseren Ängsten ist Furcht vor Kastration. Ich: Darum dachte ich damals, als ich von Furcht vor Vorgesetzten zu ihm sprach und er sagte: „Das war Furcht vor effacement“. Er sagte, sie ließen Soldaten in Gruppe zu einander sprechen über ihre Furcht; das gab Erleichterung, besonders in seiner Gegenwart, wenn sie approval der Autorität erlebten. Ich: Ähnliche Erleichterung, als ich nach dem Krieg mit Flitner sprach und wir uns zugaben, oft große Angst gehabt zu haben. –Er sagt zu Ina beim Hinausgehen, ich machte wundervollen Fortschritt und käme jetzt wirklich „to the bottom of things“; es wäre gut, dass ich mir vorstellen könnte, wie es fühlt, frei herumzugehen.
Ich berichte: Die letzten 3 Tage Muskeln so empfindlich; in jeder Lage spüre ich sie bald, werde ungemütlich, und weiß nicht, wie ich liegen soll. Das vielleicht durch Zusammenziehungen im Rektum? Kommt das vielleicht, weil durch den wichtigen Schritt vorwärts auch der Widerstand zeitweise wird? Er: Ja. Ich: Das ist ein guter Trost, das ist ein Zeichen, nicht von Rückgang, sondern von Fortschritt; wenn auch subjektiv unangenehm. Er meint: Spannung, nicht notwendig im Rektum, sondern mehr allgemein in der ganzen Pelviszone; erhöht durch die Tendenz, es immer zu beobachten mit Ängstlichkeit. An sich ist das ganz normal; bei gewöhnlichem Leben wird die Unterstreichung getilgt: Spannung einfach abreagiert durch Aktivitäten. – Ich frage über Baforins; ich nehme viel, seit langer Zeit. Er: beliebig viel, schadet nichts; es ist mehr eine psychologische Beruhigung, und es ist ein ganz schwaches Sedativ. Ich berichte über Dilators in Chicago. Mir war bewusst, dass sexuell, aber ich dachte nicht an homo damals. Er: Es ist auch wohl mehr in der früheren Periode, anal, vor autoerotisch; die Mutter gab den Babies oft Seifenzäpfchen; das Zäpfchen und die Entleerung wird vom Baby als angenehm empfunden. Ich sage: zuweilen Ina. Das bestätigt wohl, dass es mit der Mutter verbunden war. Er betont, wie früher oft, dass es nicht Typen sind („anale“), sondern Komponenten in jedem Menschen. – Ich erzähle vom Ziegenbock, und Abschneiden der Haut; vielleicht damals Kastrationsfurcht. –Anfang von Traum 68: Mrs. Rilston, ich Baby auf Arm. Dazu 65: kleines Kind kommt; nachher Maue und Freundin. Frage, ob hintere oder vordere Tür. Ich: Assoziation mit früherem Konflikt zwischen vorn und hinten Annäherung. Er: vermutlich Mutterfigur, von hinten. Ich erzähle von Inas Bemerkungen bei Bedpan: über „anales Kind“. Er: Aber ihre Assoziationen 🕮aEs folgt eine hier nicht wiedergegebene unpaginierte Seite mit einer langschriftlichen Zusammenfassung der Ereignisse zwischen Juni und August 1953.🕮\(_{15}\) sind nicht meine. –IchEr wird weg sein für 5 Wochen. Hat er besonderen Rat für mich? Er: Ich soll nicht strive so hart, Fortschritt zu machen mit Aufstehen, keine moralische Sache daraus machen; „nehmen Sie Ferien für eine Weile“; alles von kommen lassen. Ich (aus Nr. 69) sagte im Traum: „Wenn ich tanze, schlummert mein Gehirn, und mein Körper bewegt sich von selbst zur Musik“. Er: sehr gut; „Ich könnte es nicht besser sagen“; nicht so viel bewusste Kontrolle.
5 Wochen Pause.
VIII / 1953Ich berichte: Nach dem letzten Interview (10.7.) war 15.7. nochmal Rückenschmerz. Ich erschrak wieder, aber nicht so schlimm. Nach den 3 Rückenschmerzen dauerte es länger, bis ich wieder aufstehen konnte (24.7. zum ersten Mal zur Tür; 8.8. zum ersten Mal ins untere Zimmer). Er betont, dass ich mir klarmachen soll, dass das Erschrecken nichts Krankhaftes ist, sondern eine natürliche Reaktion, physiologisch-psychologisch bedingt; wie bei einem Kind und bei primitiven Menschen. Das kann nur langsam verschwinden; es war gut, dass ich es mehrmals erlebte; allmählich werde ich mich so daran gewöhnen. Er meint, auf dem bewussten Level habe ich sehr gut getan, weil ich jetzt alles mir selbst klarmachen und aussprechen kann, anstatt es zu unterdrücken.
Ich berichte von den heftigen Magenschmerzen diese Nacht; vielleicht wollte das Superego wieder nicht, dass Träume herauskommen. Er: Der Konflikt zwischen Superego und Ego sollte von mir mal in Worten ausgedrückt werden; und zwar als Konflikt zwischen dem 16-jährigen Jungen und dem 6-jährigen, dessen Wünsche in dem 16-jährigen stecken, aber unterdrückt werden. Ich berichte über Barmen; meine spartanisch strengen Prinzipien: in der Schule gegen das Schwindeln; der große Familienkreis, Tischgespräche; scharfe Verurteilung anderer Leute. Die Mutter hatte dieselben Prinzipen, war aber milder gegen andere Leute. Er sagt: Das war eine gute Geschichte; diesen Dingen soll ich weiter nachgehen, erst das Upperego mit den strengen Prinzipien, aber auch die Wünsche zu Wort kommen lassen; dies ist wichtiger als die Relation zu Mutter und Vater, weil der Hauptkonflikt ja in einem selbst steckt. – (Ina sagt ihm, dass Kaplan über L.A. Für 1954 gesprochen hat und fragt nach Übersicht für Besserung. Er: Innerlich gehen die Dinge sehr gut vorwärts; mit dem Aufstehen, das ist schwieriger und langsamer. Er meint aber, bis Herbst 1954 sollte das auch wohl in Ordnung sein; aber man kann nichts Bestimmtes vorhersehen. Ina erinnert ihn daran, dass, als Feigl vorigen Winter für Herbst 1953 fragte, er auch meinte, ich würde bis dahin auf sein.)
Ich erzähle mehr aus der Barmer Zeit. Meine moralischen Standards waren strenger als Mutters; nur langsam lernte ich von ihr das protestantische Prinzip: Jeder entscheidet nach seinem Gewissen. Keine bewussten Versuchungen, keine bewussten Sexwünsche. Ernst und die . Meine Erektion beim Urinieren. Ist Scheidung erlaubt? Kartenspiel Sünde? Ich wollte immer feste Regeln. Aber wie finde ich die unbewussten Wünsche? Und die aus der Kinderzeit? Er: Lesen von Büchern über Jugenderfahrungen hilft viel (z. B. Buddenbrooks; Leben mit Vater; Innoc. Voyage). Die Erinnerung geht nicht in chronologischer Ordnung, sondern umgekehrt: zu früheren und früheren Perioden.
Traum 78: (vom 26.7., vor dem Haus in Barmen, Tennenbaum. Assoziation: Fräulein Julchen; Ina) Über Tennenbaum und Smullyan. Aus Barmen erzählt: wenig Freunde; der „Rattenfänger“. Im letzten Jahr stiller Schwarm für 2 Mädchen; eins kam für Schlüssel zum Turm, aber ich blieb stumm. Erst in Jena leichtere Beziehungen. Das zitterende Knie bei Heiner. – Hat es Wert, diese spärlichen Erinnerungen an Barmen zu berichten? Er: Oh ja. – Ich gehe mit ihm zur Haustür.
Ich berichte von der großen „Delivery“ in der Nacht am 26. (nachdem morgens Einlauf, aber zweimal wenig Erfolg). – Der lange Traum 87 (vom 31.7.). (Assoziation mit Russell pinkeln; der Vater; ich der unentschiedene Hamlet; Trude bei Inas verletztem Fuß, wie der Mann in Uniform im Traum.) – Soll ich nach Erinnerungen an die Barmer Zeit suchen? Er: keine Willensanstrengung, mehr spontan! Ich: Ganz spontan denke ich zu selten an die Zeit; aber wenn ich daran denken will, kommen allerhand Bilder. Er: Das ist recht; aber dann muss man es spontan weiterlaufen lassen. – (Er sagt draußen zu Ina: „Es geht well, he gets now the hang of it“. Vermutlich meint er, dass ich jetzt Assoziationen zu Traum mache, die wesentlich sind, weil sie auf alte Gefühlsbeziehungen zurückgehen.)
Über Hanno aus „Buddenbrooks“: der kleine Junge weint und schreit im Traum, beängstigst durch das „bucklige Männlein“; und weint beim Gedichtaufsagen. Meine Erinnerungen an Gedichte aufsagen für Vater; weinen bei Volksliedern oder Märchen, z. B. „die dumme Else, Ronsdorfer Kinderkrippe. Ich habe die Idee, wie Hanno: Ich kann keine Gedichte behalten, ich kann nicht öffentlich sprechen. –Traum 84: Morris im Bett; ich muss wählen zwischen unten und oben.
IX / 1953 Über Traum (85) dieser Nacht (nur Bruchstücke: Einstein, Burks, Ski , Buch über 19. Jahrhundert). – Aus Buddenbrooks: Tod der Großmutter, die Dichter verlängern das Leben. Mutter erzählte das von Vaters Tod. Mutters Tod. Warum fuhr ich nicht früher?? Ich war kühl und hart in den Tagen in Jena und Ronsdorf. Als Kind zu weich; vielleicht darum später hart. Ina: die dicken Decken.
(anstatt 7.9.) Ich berichte: Ich habe jetzt viele Erinnerungsbilder aus Barmen und Ronsdorf, aber keine wichtigen Vorkommnisse. Er sagt: Die durchgehende Geltung ist wichtiger als einzelne Ergebnisse. Ich erzähle: Blumbach schießt den Habicht. Blumbach stottert und Hühner. Meine Schwierigkeiten im Überreden; Angst, doch nicht Erfolg zu haben. Erröten. Er: vielleicht als Kind Furcht davor, aggressiv zu sein. Ich: Ja, Mutter war sehr gegen aggressives Verhalten, immer für Frieden. Er: sie vernachlässigte wohl die wichtige Rolle der Emotionen.
Traum 8: Ina und ich klettern Seil hinauf im Theater; später gleiten wir hinunter [Sex.] –Traum 86: Vorträge von Pap in Wien. [Pap war kürzlich hier. Wir stehen persönlich gut, obwohl in manchen philosophischen Punkten nicht einig.] Ich weiß nicht, was die Grundidee in dem Traum ist. Der Dr.: voriges Mal erzählte ich ihm aus Ronsdorfweggestrichenes Komma: ich so schüchtern; der Traum zeigt, dass ein Sohn auch dann vom Vater geliebt wird, wenn er widerspricht. Ich: ja, vielleicht hätte der Vater das besonders geschätzt. 🕮\(_{16}\)
Über Ronsdorfer Zeit. Starke Bedrückung, wenn ich „Unrecht“ tat. Wie können andere Jungens dabei Spaß haben? Mit Otto in den Steinbruch geklettert. Die Mutter nahm mich oft in Schutz; z. B.: ich war mit einem anderen Jungen weggegangen, sie sagte: du dachtest wohl, es wäre kürzer. In die Hose gemacht, bei Johannes’ Haus; die Frau sagte, ich habe es unterwegs gesagt. Nochmal die Geschichte von den Handschuhen, als ich Agnes gekratzt hatte. Der Dr.: Solche Bemerkung ist schlimmer für das Kind als wirkliche Strafe; das war sadistisch von dem Vater; sicherlich war ich da zornig auf ihn. Vielleicht war die Bedrückung oft wegen Gefühlen von Hostilität gegen die Eltern, was als besonders schlimm empfunden wurde. Über Vaters 2 Schlaganfälle (er: dass sie bei Aufregung kommen, ist populärer Aberglaube); der Dr.: sicher wurden wir nachher immer zur Ruhe gewarnt, nur nicht den Vater aufregen; Kinder glauben dann an Kausalzusammenhang. Auch mit dem Tod; diese Hostilitäten und Wünsche gegen die Eltern sind so stark unterdrückt, die sind am schwierigsten herauszubringen. (Hempel erzählte gestern von Zwangsidee über Schlafanfälle; sein Vater hatte Anfälle gehabt.)
Heutigen Traum 89: Margret, die Nordkette, ich kann nicht mehr klettern; das Radio – Klavier. Bergsteigen = Sex, oder Selbstmord. Das Klettern auf dem Hügel als Ersatz dafür. – Zum Schluß geh’ ich mit dem Dr. zur Haustür. – Er sagt: ich gehe auf Fußspitze, um zu vermeiden; beim natürlichen Gehen setzt man zunächst den Absatz auf, bei durchgedrücktem Knie.
Angefangen den langen Traum 88 (vom 17. früh): Über Griechenland; Zorbas Buch, die schweigsamen Freunde (dabei kommen mir die Tränen); die große Sünde, eine Frau einsam liegen zu lassen; „lesbisch“. Ina verwandelt sich in einen Mann: der „harte Knabe“. Er sagt: Es ist gut, alle in Fantasien durchzuerleben; z. B. beim Sex in der Reihenfolge der Kindheit: zuerst die prä-genitale Phase; dann die genitale; nachher das Elterngefühl (projektiv und zärtlich). – Zum Schluß sagt er „very good“.
Über die schlimme Nacht am 21., unabhörlich Magenschmerzen, Erbrechen. Ina meinte: „wegen Überlegungen über ihren job Plan. Ich glaube nicht. Ich hatte den Abend Zorbas gelesen, wie stirbt. Erinnerungen an Mutters Tod. Warum war ich nicht früher hingefahren? Warum hatte ich sei, einige Jahre früher, nicht im Hospital besucht? Warum fuhr ich nicht zurück zu Johannes Geburt? Hemmungen, Gefühle zur Mutter auszudrücken. Er fragt, ob der Vater das entmutigte. Ich: Im Gegenteil, er war extravertiert, leicht im Ausdruck, neckte mich, dass ich träumerisch und schweigsam war. Die Mutter regte mein Denken an. Ich möchte wissen, was sie antwortete auf Fragen nach Geburten und Sexunterschieden. Sie war gegen Märchen und „erdichtete“ Geschichten.
Über Angebot von Los. Ang. Wie sind die Prospekte für mein Aufsein in 1 Jahr? Er sagt nichts Bestimmtes; es ist Sache der Entwicklung. Ich frage immer wieder: Was kann ich zum besser werden tun? Er: Es ist nicht eine Aufgabe, die durch Willensanstrengung gelöst wird. Ich: Ich war schon besser; jetzt weniger auf als vor Monat; das Vorkommen der Schmerzen hat mich zurückgesetzt; beim Gehen habe ich Angst vor dem Schmerz. Er: Das ist nur screen für die eigentliche Angst, die sich auf persönliche Beziehungen bezieht; vermutlich habe ich als Kind Affekte gezeigt, etwa zu Vater oder Schwester, und dann kam Abweisung oder lächerlich machen; und da habe ich mir gesagt: niemals wieder sowas tun, besser sich zurückhalten, nicht zu anderen gehen. – Schließlich kann die Einladung nach L.A. gut wirken: sie gibt Anregung für allmähliches trauen, auszugehen, Leute zu treffen, Auto fahren usw. (vermutlich: nachdem das Psychologische aufgeklärt ist.) Was es wirklich in der Kindheit war, ist vielleicht schon aus bisherigen Träumen zu sehen, wenn man eine gemeinsame Idee dahinter findet; oder es mag sich mal in einem Traum klar darstellen. – Am Schluß sagt er: Anscheinend ist gelegentlich eine Diskussionssitzung gut, anstatt Sitzungen für freie Assoziation.
X / 1953 (anstatt 2.) Traum 88 beendet (angefangen 21.9.): Einlauf von Ina, „Mutters großes Bett“; der schweigsame biologische Mann (Dr.) geht nach Juist ( der Dr. zieht in meine Kindheit; glückliche Zeiten mit anderen Knaben, und mit Clemens).
Traum 91: Verwandelter Tisch, und Marni. Gegensatz zwischen intellektualistischem Leben und Triebleben; Zorbas und der Schreiber. Frau Schöndube (auch über Kind für Grete).
Über Mutters Büchlein über Großvater (1927; Hempel fand es in Harvard Bibliothek). Großvaters Asthma, Depression, Schuldgefühle. Wie erst seine Frau, dann seine Tochter ihm alle Geldangelegenheiten fernhielt. Er musste schließlich Lehramt aufgeben; aber dann konnte er umso mehr schreiben, umsorgt von der liebenden Tochter: merkwürdige Parallele zu meiner Situation. Das Bild von Großvater und Mutter. Die individualistische Einstellung der Leute im Bergischen Land; selbstständiges Denken. Die Hilfsbereitschaft des Großvaters; ich sage dem Doktor, dass ich dabei an ihn gedacht habe; das freut ihn.
Ina sagte, 10.10., ich schien ein wenig deprimiert. Ich hatte nichts bemerkt. Vermutlich Schuldgefühle, weil in der Nacht zuvor selbst Sexentspannung gemacht (seit Wochen nicht zusammen, weil Ina ivy poisoning). Erleichtert durch Aussprache mit Ina. Vielleicht Schuldgefühle gegen die Mutter; in der Nacht damals war Magenschmerzen (sonst jetzt selten). Diese Nacht geträumt (fast nichts erinnert), Nr. 92: steile Bergwand mit steilen Rissen; darin hocken Knaben; ich denke, mir wäre das zu schwierig. Schwindelgefühle auf Bergen; Assoziation mit Todeswunsch und mit Orgasmus. Der Doktor: Oft sind dabei auch Wünsche, andere hinabzustoßen, aber stark unterdrückt. Ich hatte im Frühjahr schon erzählt: nach Vaters Tod konnte ich nicht weinen; vielleicht vorher Todeswünsche. Auch nach Mutters Tod konnte ich nicht weinen; bisher habe ich nie an Todeswünsche gedacht, aber alle Gefühle sind ja ambivalent. Er: Durch ihren Puritanismus in Sex fühlte ich doch wohl Frustration. Ich erinnere Spannungen gegen die Mutter in der Adoleszenz.
Gestern Shimony hier. Ich bin Vaterfigur für ihn; erst nachher spricht er zu Ina mehr persönlich. Inas Eifersucht auf die Jünglinge in Chic; jetzt weiß sie durch die Analyse, dass das ein Gefühl gegen die Brüder ist, um Beachtung vom Vater. –Traum 90: Vorlesungsnotes (= Notes über Traum); die formale (= Richtschnur im Leben); Kegelschnitt (= Schnitt durch Penis); mit Studenten auf der Straße (wie in Chic. mit Tenenbaum usw.)
Über Magie als Kind. Gebet um Vaters Wiedererweckung vom Tod. Später Gebet, dass Onkel Willy nicht sterben sollte. (Der Doktor meint, das war unter einer Reflektion der früheren Situation mit dem Vater). , ob ich in den Himmel kommen würde, nicht auf die Fugen treten, usw. Himmlische Buchführung: Wie steht mein Sündenkonto? Kann ich trotzdem in den Himmel kommen? Kann ich eine Sünde dadurch aufheben, dass ich mir eine unangenehme Sache als Buße auferlege? Oder dadurch, dass ich etwas Gutes tue. Bei meiner Vermutung (wie schon früher), dass da vielleicht Todeswünsche gegen den Vater waren, sagt er: nicht so sehr gegen den Vater gewendet, als aus Liebe zur Mutter und dadurch Eifersucht [nicht ganz klar]. 🕮\(_{17}\)
Die Biographie aus Chic. Ich zeige Fotos von Mutter. Agnes’ Aufzeichnungen über Mutters letztes Lebensjahr. Ich war beruhigt, eine Erklärung dafür zu finden, warum ich nicht in den letzten Wochen vor dem Tod zu ihr fuhr: sie bat Agnes und uns nicht mehr hinzukommen. Mutters Selbstdisziplin und Energie. – Wie gut Agnes die Erlebnisse schildern kann! Das konnte ich nicht. Über Schilpp Volume. Ich scheue mich nicht vor dem Schreiben des reply, wohl aber vor Selbstbiographie. Er sagt beim Weggehen: Nach der Analyse wird das nicht mehr schwierig sein.
Über meinen Vater. 2 Fotos; energisch, vielleicht auch streng. Harte Kindheit. Trotzdem viel gelernt. Er sang gern. Er las Geschichte und Biographien. Die Auswanderung von Elberfeld 17. Ich zeige dem Doktor meine Planzeichnungen von Ronsdorf, der Krim usw.‚PLANZEICHNUNGEN!!! und erzähle: Ich saß manchmal neben der Mutter am großen Familientisch gemütlich, wenn ich bei den Kindern zu erregt wurde. Ina fragte: Und wo saß der Vater? Den hatte ich in meiner Vorstellung ganz vergessen! –Traum Nr. 93: Die Frau springt vom hohen Gebäude herunter, die Mutter sprang entschlosen in die neue Aufgabe in Ronsdorf; oder in das ganz neue Sexerlebnis. Die 2 weißen Pferde (heute keine Assoziation mehr gebracht).
FrauIna wird nächste Woche Job in Trenton anfangen (er sagt, N.J. ist der viertbeste Staat in der Sorge für Geisteskranke). –Assoziation zu Traum 93: Die weißen Pferde sind Knabe und Mädchen; (1) Ina mit den twins, (2) Mutter mit Agnes und mir, wie sie ihre Arme um uns legt (ich sehe dann auf dem Foto, dass die Arme gar nicht sichtbar sind. –Teil aus Traum 75: Agnes schickt uns weißes Pferd (Ursula) „Godiwa“, „Firebug“.
XI / 1953 Noch Assoziation zu Traum 75: Boccacio’s Geschichte von der Verwandlung der Frau in eine Stute. Über Hemmungen der Amerikaner, über Sex zu sprechen. Ina berichtet über Fragen. Über Tabus in meiner Kindheit. Aber wir laufen zuweilen nackt herum und der Doktor fragt: welchen Teil nahm der Vater in solchen Sachen, Training mit Nachttopf usw.? Ich: Ich weiß nicht, mir scheint gar keinen; oder ich habe es verdrängt. Über Ronsdorf Grundriß: Kinderschlafzimmer und das der Eltern. Mutter saß am Bett und sang zur guten Nacht.
Der Doktor sagt, in meinen Träumen kommt allerhand heraus, aber in den Assoziationen oder Tagträumen sind noch die alten Hemmungen. Ob wohl andere Personen in der Kindheit außer Vater und Mutter, zum Aufbau des Superegos beigetragen haben? Ich: Ich glaube, sehr wenig; die älteren Brüder hatten kaum Einfluß auf die Erziehung. Durch doch etwas ältere auch Vettern und Freunde, deren Beispiel ich nacheifern wollte. – Ich erzähle von vorgestern abend: Ina fragte mich aus, wie lange ich wohl im Notfall gehen könnte und was der Unterschied ist zwischen jetzt und der Periode in SF 1943, wo ich täglich die Zeit des Spazierengehens erhöhte, und ob ich damals nur Müdigkeit oder auch Angst hatte. Wir lesen die alten Tagebuchnotizen nach. In wenigen Monaten erhöhte ich die Spazierzeit von den gewohnten 10-15 min. auf 30-40 min; ich glaube, ich hatte nicht viel Ängstlichkeit damals, aber vielleicht war es nur nicht so bewusst wie jetzt. Nach langem Sprechen mit Ina wollte ich nicht mehr und spürte schon Schmerz im Rücken rechts am Beckenkranzrand, wohl aus Protest. Und in der Nacht darauf ziemlich starke Magenschmerzen. – Ich stehe auf und gehe mit ihm ins Wohnzimmer, zeige, wie ich auf roten Stuhl hinsitze und wieder aufstehe. Er bemerkt, dass ich beim Sitzen streng eine symmetrische Haltung einnehme; ich beim Stehen mich nicht, wie er, schief an die Wand lehne und ein Bein beuge und dergleichen. Er sagt, das ist typisch kompulsiv- obsessiv, typisch für „rectitude“, die „tugendhafte“ Haltung. Während er spricht, stehe ich herum oder gehe etwas hin und her; aber da er nicht geht, gehe ich wieder zurück ins Bett, und er kommt mit. Dann sagt er, die ganze Spannung kommt (natürlich) aus Furcht vor Gefahren, Versuchungen und Strafen. Die Tension wird abnehmen, wenn durch die Analyse der Ursprung der Furcht aufgedeckt wird; er meint, durch die Ronsdorfer Erinnerungen in letzter Zeit wird allerlei aufgedeckt. Ich: Warum nimmt es immer noch so lang. Er: Gewöhnlich ist die Verteidigung des letzten, innersten Kernes der Festung am stärksten; das Unbewusste wehrt sich dagegen, die Defense aufzugeben.
(anstatt 9.) Über Inas Pleuritisschmerzen. (Jetzt viel Grippe mit Virus hier.) Wenn sie sich schlecht fühlt, soll sie zu Dr. Holland gehen.) –Traum 97 angefangen. Ein Freund zeigt mir riesige Bücher mit Bildern; Assoziation: der Doktor, hilft Bilder der Kindheit wieder hervorzubringen. Eine Filmschauspielerin ärgert sich, dass keiner zugehört. Assoziation: Ina; Mutter. Der Doktor sagt: vielleicht Agnes? (Während der Analyse ruft Kaplan aus L.A. an: nur Seminarunterricht!)
Wie wird es sein mit draußen spazieren lernen, wenn Ina fort ist in ihrem Job? Wie und wann wird das überhaupt geschehen? Er sagt, von ihm aus ist überhaupt kein Hindernis mehr, alles zu tun und auch auszugehen. Ich: Das wäre aber zu früh, ich muss es doch allmählich lernen. Er: Die langsame Methode ist wohl nicht die beste. Er hat Kindern Schwimmen beigebracht in einer Stunde; (crawling anstatt des schwierigen Brustschwimmens, und sogar Tauchen. Er zeigt ihnen als Kniff, unter Wasser auf den Beinen zu kriechen; dann können sie leicht schwimmen ohne Angst, unter Wasser zu geraten). Ich sage, dass ich mir vor und auch beim Gehen immer zurede, dass, wenn ein Schmerz kommt, es harmlos ist, und kein Grund, zu erschrecken. Er sagt, es ist besser, nicht immer daran zu denken (als ob man einem Kind immerzu sagen würde: „sei nicht bange!“ Es ist besser, nur an anderes zu denken: dass man dorthin gehen oder etwas holen wolle, und die Sorge um die möglichen Schmerzen lieber zu vergessen. Wenn ein Schmerz kommt, ist dafür Zeit genug; dann soll ich still stehen und warten, bis ich ganz entspannt bin, dann verschwindet der Krampf und der Schmerz; und dann kann ich einfach weitergehen, entweder ins Bett zurück oder auch was immer ich sonst will. Auch bücken und drehen usw. sind genau ebenso leicht möglich wie gehen; ich könnte überhaupt meinen Körper ganz frei beliebig bewegen, auch „Purzelbaum“ schlagen. Ich: Früher ist aber der Schmerz so oft angekommen bei bücken und drehen. Er: Das waren wohl neuralgische Schmerzen, ausgelöst durch irgendeine Bewegung (so wie bei manchen die Gesichtsneuralgie, pic doloreux, durch Kauen ausgelöst wird). Das ist durch die B12 Injektion jetzt ganz kuriert; es scheintdurchgestrichenes Komma, nach den Erfahrungen des letzten Jahres oder so, dass diese Injektion überhaupt nicht wiederholt zu werden brauche. – Er spricht auch wieder davon, dass ich angezogen herumgehen und sitzen könnte, auch hinlegen auf Bett oder Couch; wegen der psychologischen Wirkung, weil es die Haltung des gewöhnlichen Lebens suggeriert. – Er sagte am Anfang, dass er es mir selbst überlassen wollte, über Aufstehen usw. zu entscheiden; darum habe er sich ganz auf die psychologische Seite beschränkt, um die Wurzeln der Angst zu beseitigen. Er wolle mir nur klar machen, dass keine objektiven Hindernisse im Wege stehen, aufzustehen und mich frei zu bewegen; dass nichts Äußeres oder Körperliches im Wege steht, sondern nur inneres Superego mit seinen Verboten und daraus entspringenden Ängsten. 🕮\(_{18}\)
Ich berichte: Unser letztes Gespräch hat mir gut getan, mich ermutigt. Ich sehe nun, die attitude ist die Hauptsache. Ich versuche, mehr natürlich und casual zu sein beim Gehen, mehr an den Zweck denken als an das Gehen. Die letzten 2 Tage bin ich mehrmals zum Badezimmer gegangen, zum Pinkeln in Toilette oder Waschbecken; und dann Händewaschen. Ina ist sehr erfreut darüber. Am 14. Zahn gezogen; ich konnte gut und ziemlich entspannt sitzen (12 min). Ich bin in guter Stimmung und zuversichtlich. – Gestern Singers hier. Wir berichteten über unsere Analysen und die guten Wirkungen; um sie zu ermutigen, es auch zu tun. Über LA Angebot; Singer sagt, dass ich sehr bekannt bin als „subversiv“, vielleicht mein Name in Artikel; das ist eine Gefahr für die Ernennung in Kalifornien. – Ich sage: Ich will $ 13 zahlen, vom 1. Nov. ab; ich wünschte es schon länger, aber mit den 2 Analysen hatten wir zu viel Lasten. Er fragt: Wieso meinen Sie, jetzt ginge es? Ich: Jetzt mit Inas Job können wir es gut. Er sagt: Nach seinem Prinzip bestimmt der Patient es; also kann er nichts tun als es zu akzeptieren. – Ina hat ihn wieder um Prescription für Codein gebeten. Ich schlage vor, dass er für Lizenz ansucht und ich die Kosten dafür zahle. Er lacht und lehnt es ab; sie können nur das Gesuchblank nicht finden! Er sagt, er würde es doch nur selten brauchen.
Über Inas Krankheit (er sagt, der Virus jetzt im Umlauf in Princeton ist nicht schlimm; keine gefährliche Krankheit, nur unangehm. Weg der Übertragung unbekannt; aber die Inkubationszeit mehrere Wochen, so hat es keinen Zweck für mich, jetzt Kontakt zu vermeiden; ob man es bekommt, hängt einfach von der Immunität ab.) – Ich sage, dass ich jetzt öfter aufstehe, aber nur kurz, und wieder Ruhe brauche. Er: Es ist nicht wirklich das Ausruhen, sondern das Gefühl der Sicherheit, nach dem ich verlange. Ich sei jetzt genügend vorbereitet, um auch den Krampf, wenn er kommt, hinzunehmen und dann wieder zu relaxen, ohne hinzulegen. Wesentlich ist die Autosuggestion zu dem kleinen Jungen in mir, dass keine wirkliche Gefahr droht und kein Grund für Angst da ist und ich einfach alles tun kann; er betont wieder, dass Krampf gar keinen Schaden tut, weil es nichts als Zusammenziehung von Muskeln ist. – Die Aussprache beruhigt meine Sorge wegen Ina und ermutigen mich für weiteres Aufstehen.
Über L.A. (21. Ferngespräch mit Perry; gestern langen Brief an Kaplan geschrieben). Ich würde mich sehr ärgern, wenn die Regents meine Ernennung ablehnen würden; dagegen kann man nicht ankämpfen. Ganz anders wäre es, wenn ich einmal dort bin, und dann Anschuldigungen und gemacht würden; da könnte ich auftreten und für Denkfreiheit sprechen. – Über gestriges Gepräch mit Ina: Was für Änderungen spüre ich, als Folge der Analyse. Ich sage: freier in Gefühlen, auch negativ, die „Ambivalenz“; und auch in ihrer Erinnerung, besonders zu Ina, aber auch zu nahen Freunden. Ina sagt, ich bin doch nicht aggressiv genug, nehme immer andere in Schutz. Ich: Ich will offen und auch kritisch sein, aber nicht aggressiv. Es scheint, dass die analytischen Bücher ‚aggressiv‘ in viel weiterem Sinne nehmen. Er: Ja; man muss zwei Gegensätze unterscheiden: (1) aktiv-passiv, (2) aggressiv-rezeptiv; eine verführende Frau ist aktiv, aber rezeptiv. Er: Da ist doch auch Fortschritt im Verschwinden mancher Symptome. Ich: Ja, z. B. die Angst früher, sobald kleine Muskelschmerzen auftraten. Er: und auch Magenschmerzen. Ich: Sie kommen zuweilen noch, aber bei weitem nicht so stark wie früher. Er: Das Verschwinden von Symptomen ist wichtig, weil damit zusammengeht das Frei- und Bewusstwerden von Gefühlen, die früher unterdrückt wurden. Zum Schluß stehe ich auf, schalte die Maschine ein, helfe ihm, den Mantel anzuziehen und gehe mit bis zur Haustür.)
Ich mache weiter Fortschritte im Aufstehen, fühle mich leichter dabei. Er sagt „sehr gut“, und ich freue mich; ebenso über Inas Genugtuung; aber auch für mich. Als Kind wollte ich gern etwas tun, was der Mutter gefiel; aber ich war auch scheu, errötete, wenn sie mich lobte. Er: Das Erröten ist Zeichen für unbewusste Sexwünsche und Scheu, dass andere sie bemerken würden. – In Barmen schlief ich einige Jahre neben Mutter, im zweiten großen Bett; also wie der Vater. –Fortsetzung von Traum 97. Schule im Gebirge. – Kleine Frösche krabbeln unter meinem Hemd. Der Freund fängt das mit der Hand. Assoziation: Inas Hand an meinem Körper; ich mag nicht bloß Fingerspitzen fühlen, sondern will ganze Handfläche. In Barmen: die Uhr in meiner Hand.
Gestern mittag habe ich 50 min. auf, und war triumphierend; abends war ich , nur 20 min. auf, enttäuscht. Vorher war Bohnert da; und dann hatte ich „Little Boy“ gelesen. Da war wichtig für mich; der Zorn gegen die Eltern; er muss lernen, dass das natürlich ist. Ich war zornig gegen den Vater bei der Demütigung mit den Fausthandschuhen, vermutlich auch gegen die Mutter. Sonst kann ich keine konkreten Fälle erinnern. Aber ich denke, er hat oft Forderungen an mich gestellt, dass ich wie andere Jünglinge auf einen Baum klettern soll oder turnen oder dergleichen. [Ich kann Vaters Schwimmbasin nicht vorstellen; bin ich nie hingegangen? Vielleicht fürchtete ich, er würde zu Schwieriges von mir verlangen.] Und dann habe ich innerlich protestiert, man soll mich in Ruhe lassen. Der Junge in dem Buch macht Tonfiguren; seine Familie; und dann demoliert er sie, eine nach der anderen. Das hatte starken Appell für mich. So gewaltsame Wünsche oder Phantasien gegen die Eltern kann ich nicht erinnern; wohl aber gegen spätere Vaterfamilie; Hitler usw. Superman mit Strahlen, zerstört Tanks oder große Kriegsschiffe. – Er sagt: Sein Vater wird heute 80 Jahre; er wird ihn heute abend besuchen, mit der „ray gun“ (er zeigt mit Geste, wie er ihn bedrohen wird.)
XII / 1953 Ich berichte: Ich stehe oft auf, wie bisher, für kurz. Vorgestern Tension und etwas Schmerz in Muskel auf rechter Hüfte; ich stand trotzdem oft auf, aber saß nicht lang. Er: Die Prinzessin auf der Erbse. Meine Gefühle zu Inas Job: mit dem bewussten Willen war ich ganz dafür. In meinem Gefühl waren: schmerzliches Verzichten, weil keine Hilfe anwesend, oder umgekehrt, größere Unabhängigkeit und mehr Aktivität. Ich fühlte mich stark genug zu dem zweiten Weg. Vor einem halben Jahr wäre das Sache von hartem Willensentschluß gewesen; jetzt aber war ich psychologisch genügend vorbereitet, es so zu können. Als es dann wirklich gut ging in den ersten Tagen von Inas Abwesenheit mit meinen Gefühlen und Einstellung, und Selbstantrieb, ermutigte mich das sehr. – Vorgestern abend tanzte ich zur Mozartmusik, im unteren Zimmer; ich war so glücklich, zu sehen, wie mein Körper den Rhythmus fühlte und richtig Lust hatte, sich zu bewegen; fürvor Rührung kamen mir Tränen. Ina war auch sehr erfreut, und ich küsste sie. Er ist sehr angetan davon: „Dies ist wirklich etwas to celebrate“. Er kommt wieder mit der Idee, angezogen zu sein, um sich als Konvaleszent zu fühlen; aber ich sage: zu lästig für die so kurzen Zeiten des Aufseins. Er spricht auch von spazierengehen und ich das Auto fahren! Ich lache dazu, aber sage nur: „Vielleicht auch mal wieder, später“. – Er spricht von Drehen beim Sitzen auf Bett, und vom Aufstehen von Toilette, mit Händen auf den Knien. 🕮\(_{19}\)
[Voriges Mal kam der Doktor nicht.] Er sagt, ich mache guten Fortschritt. Das kommt hauptsächlich davon, dass ich freier träume; nicht mehr die Träume unterdrücke oder durch Schreien unterbreche. Ich sage: Aber immer noch keine Erinnerung aus der Kindheit von Angst vor dem Vater. Er meint, vielleicht waren wirklich keine drohenden oder beängstigenden Erlebnisse mit dem Vater. Man braucht nicht notwendig auf die Kindheit zurückzugehen; das Träumen ist die Hauptsache‚ es ist der Hauptzweck des Tiefschlafs; es gibt Auswirkung und Entspannung für das Unbewusste, auch wenn man die Träume nicht erinnert. Meine Spannung jetzt beim Aufstehen erklären würde. Er meint, ich habe eine ample Persönlichkeit, starke Gefühle und weite Möglichkeiten; und die werden jetzt freier, –Ende von Traum 97: Ich nehme kleine Orange ganz in den Mund. Mit Maue: Sie lässt mich Milch trinken, und wir genießen uns gegenseitig. Vielleicht Penis beissen. Das Trinken von Orangen mit dem Freund: vielleicht gegenseitig Penis beissen oder saugen?
Traum 102, erster Teil. Über „deprivation abend“ vor der Analyse; halb scherzhaft. Ich möchte Konsistenz gewinnen, nicht nur im wissenschaftlichen Denken, sondern auch in Haltungen. Z.B. ich bin zuweilen zaghaft, zuweilen mutig; das sollte in Harmonie gebracht werden. Er: Ambivalenz und Konflikt sind natürlich und allgemein; man soll nicht versuchen, eine Seite zu unterdrücken, so wie ich früher Gefühle von Aggression und Hostilität unterdrückt habe; die Eltern sagen oft einem Kind: Du bist böse. Ich: Sie schieben es auf Gott, der sieht alles. Ich selbst war dann strenger in der Beurteilung von was ich tat, als die Mutter; sie musste mich beruhigen und sagen, dass ich doch ein guter Junge war, auch wenn ich was Unrechtes getan hatte. Er: Erstaunlich, wie die Mutter versuchte, progressiv zu sein und aus der puritanischen Einstellung herauszukommen.
(Eine Sitzung ausgefallen.) Ende von Traum 102: mit Hanneliese auf der Straße, Kartoffelsalat und Ananas. Der Doktor sagt: die Ananas ist zweideutig: Penis oder Mutterliebe. Es scheint, dass mein Gefühl schwankt zwischen aktiver und passiver Rolle. Dabei aber immer etwas Zweifel: Was ist das Richtige? Keine Straßenschilder! Aber ich lerne jetzt mehr die zwei seitigen zu akzeptieren. Er sagt: Auch in der kulturellen Entwicklung ist zuerst strenge Scheidung der sexuellen Rollen; heute noch in Amerika, in Europa weniger, noch weniger in Griechenland und Renaissance, wo die beiden Sexkomponenten im Menschen klar erkannt und anerkannt waren. – (Vorher:) Wegen der Sorge, ob die Regenten der U. of Cal. meine Ernennung billigen werden, werde ich jetzt schon vorsichtig, gebe nicht mehr meine Unterschrift; dann schäme ich mich; dann fluche ich auf die Reaktionäre, die mich in diese schändliche Haltung zwingen, und auf Hook usw., die behaupten, dass kein nicht-kommunistischer Professor irgendwo in Amerika in Meinungsäußerung beschränkt wird. Er: Er hat gegen die Reaktionäre gesagt, dass jeder Schritt ein radikaler sein muss; ich: ich habe dasselbe über den echten Philosophen gesagt.
(Eine Sitzung ausgefallen Weihnachten.) Ich berichte: Am 26. zum ersten Mal hinausgegangen, zur anderen Wohnung. Es ging erstaunlich leicht. Und gestern nochmals zusammen mit Erna. Ich kann mich im Freien richtig bewegen, ohne Angst. Ein großes Erlebnis, die „wirkliche Welt“ zu sehen und das natürliche Gehen zu spüren. Ich frage, wodurch ist dieser große Fortschritt gekommen? Wodurch ist die unbewusste Angst vor dem Vater verschwunden? Ich erwartete Erinnerung besonders Ereignis aus der Kindheit, aber die sind nicht gekommen, nur lebhaftere Vorstellung der Kindheitsumgebung. Er: Das mit besonderen Erinnerungen statt nur in den Büchern, ist nicht notwendig; das Wesentliche ist, dass ich den kleinen Jungen jetzt akzeptieren kann mit allen seinen Eigenschaften und Gefühlen und dadurch merke, dass da keine besonderen Sünden oder Hostilitäten waren, die ich mir verbergen könnte, sondern einfach die (positiven und negativen) Gefühle jedes Kindes zu Eltern und dergleichen, und dass der Vater, auch wenn er über mich lachte, nichts Böses meinte; wahrscheinlich war der kleine Junge in Buddenbrooks ein wichtiger Punkt von „Ich steh’ allein auf weiter Flur“). Er schlägt vor, mal wenn ich möchte, will er mich im Auto herumfahren. Ich: lieber mit Ina, um unsere Zeit für unsere Aussprache zu sparen; er stimmt dem zu. Außerdem, sage ich, lockt es mich mehr, zu gehen, um meine eigene freie Bewegung zu spüren. –Ich gehe mit ihm hinaus (nur mit Windjacke) zu seinem Auto; wir schauen zusammen die Schwärme von Staren und die Landschaft an.
I / 1954 (Eine Sitzung ausgefallen Neujahr.) Ich berichte: Gestern der erste Spaziergang, ging gut. Viele Besucher. Mrs. Feigl, langes Gespräch über ihre Kindheit usw. Der Doktor meint, ich hatte für sie die Rolle des Analysten, zu dem sie sich aussprechen konnte. Ihre Kritik über die Analytikerin. Else Brunswik; sie sagte, jeder Patient ist zuweilen böse auf den Analytiker und bringt es heftig zum Ausdruck. Ich sagte ihr, ich könnte das nicht. Sie meinte, weil ich den Doktor zu gut kenne. Ich meine, wohl auch, weil ich seit Kindheit erzogen worden bin, dass man keine Zornausbrüche haben darf. Ich sage ihm ambivalente Gefühle über sein Kommen heute: (1) Ich freue mich darauf und bin ungeduldig darauf; (2) negatives Gefühl, dass er letzthin so selten gekommen ist; (3) er kommt schon wieder, ich möchte in Ruh’ gelassen werden. Er: Das kommt aus verschiedenen Lebensperioden: in der Adoleszenz will man selbständig werden und ist gegen Interferenz; in der Pubertät wünscht man Gefährten; in der Kindheit wünscht man und Hilfe. – Über Zorn noch: bei Intellektuellen und kommt das nicht so leicht; aber möglicherweise kommt das auch bei mir mal heraus. Er sagt, meine Entwicklung in der Analyse sei ungewöhnlich schnell gegangen; meine Bereitschaft, meine Haltung umzustellen, war eine große Hilfe.
Ich berichte: Zum ersten Mal auf Toilette gesessen; zum ersten Mal allein spazieren. Aber beim Sitzen tense. Er schlägt wieder vor, gekleidet zu liegen; aber ich fühle noch nicht so. Zuweilen nachts etwas Magensäure. –Traum 104: Der Mann im Bett in der erschreckt mich; der freundliche Mann im Garten; der erschreckende Vater und der der helfende Vater; das ist die analytische Intuition. –Ich gehe mit ihm hinaus und dann langes Stück in Richtung zum Institut allein.
Ich berichte: weitere Spaziergänge; aber auch kleiner Muskelschmerz und Magensäure. –Traum Nr. 106 von heute. Männer auf Pferden mit Flinten und Mann mit Messer. Der Doktor meint: Das geht vielleicht zurück auf die Zeit der Adoleszenz, wo mir vielleicht die Männer gefährlich vorkamen. [wirklich?]
zwei Wiederholungszeichen mit unklarem Bezug; er meint: etwa 12 Jahre, (als ich von dem Schutz der Familie in die reichere Umgebung der Knaben kam, empfand ich vielleicht ihre Grobheit usw. bedrohend). – Er fragt, mit wem ich besonders befreundet war als ich von der Familie wegging nach Freiburg. Ich erzähle wieder von Garthe. – Traum Nr. 100: Die Studenten spielen in der Klasse mit Pistolen; einer fragt mich über man servant. Assoziation: Professor Allen, der Studenten im Haus hat; vielleicht wäre es schön, das Chinesenpaar als Hilfe im Haus zu haben; zusammen männlichen und weiblichen Kontakt. Der Doktor erzählt von Ehepaar und Freund, ca. 40 Jahre, die Sexrelationen in alle 2 Richtungen haben! <<<<<<< HEAD 🕮bEs folgt eine hier nicht wiedergegebene unpaginierte Seite mit Bleistiftzeichnungen mit unklarem Bezug.🕮\(_{20}\) ======= 🕮{}cEs folgt eine hier nicht wiedergegebene unpaginierte Seite mit Bleistiftzeichnungen mit unklarem Bezug.🕮\(_{20}\) >>>>>>> c7c80c39407e99888090e637f457f1fb6f7677b9
[Voriges Mal kam der Doktor nicht.] Ich berichte: 18. und 19. mittags beim Sitzen ein wenig Muskelschmerz; etwas deprimiert, aber doch weiter aufgestanden. Am 20. zum ersten Mal spontan Entleerung (am Abend vorher Sex; möglicher Zusammenhang? Er meint ja). Am 21. endlich Schnee weg, allein spazieren. –Traum Nr. 107: (am Abend vorher war Hempel hier): Reise nach Berlin, mit Mutter, um Wohnung zu suchen; die Züge brausen vorbei; ein schönes schwarzhaariges Mädchen [Else Brunswik?]. – Nachher gehe ich mit dem Doktor zum Auto, und dann spazieren Richtung Institut, bis Querstraße, 10 min.)
Ich berichte über Djanes Besuch vorgestern. (Ich ging mit ihr spazieren. Sie war hocherfreut, dass ich mich frei bewegen kann. Ich sage, wie der Doktor und Ina geduldig gewartet haben, bis ich von mir aus so weit bin, aufzustehen, und später hinauszugehen. Aber nachher sagt sie zu Ina, sie hofft, nächstes Mal bin ich schon die meiste Zeit auf; und dann habe ich wieder so Gefühle, dass sie zu viel von mir erwarten.) Traum 108 von heute berichtet: freundliches, älteres Mitglied des Instituts spricht über Erziehungstheorie; vielleicht der Großvater und der Doktor vereinigt; die Idee, hier mit dem Institut und dem Doktor weiterzuarbeiten. – Nachher gehe ich mit ihm hinaus, und dann spazieren, nach W, 12 min.)
Ich berichte: 26. und 27. nicht ausgegangen, fühlte nicht so gut; gestern gegangen bis Mercer St. Ich frage, ob Nembutal und Dexedrin schädlich sind. Er sagt: Beide nicht in den Dosen, die ich nehme. Ich sage: Dann nehme ich es lieber, Nemb. bringt einen komfortabel zum Schlaf, und Dex. hilft, wach und heiter zu sein. Er: Ich könnte auch mal versuchen, wegzulassen, oder einzuschränken für eine Woche und sehen, wie es geht; vielleicht fühle ich mich zu komfortabel, vielleicht wäre es gut, wenn unkomfortable Gefühle herauskämen. – Ich erzähle, dass ich jetzt Djanes Drama lese, zuweilen bis Mitternacht. –Traum 109: Ich werfe den Stein zurück; David und Goliath, Rache am Vater. Traum 110: Ein neues Haus, Ofstad und Mises; ich finde Ofstad im Klo. – (Nachher fährt der Doktor mich zum Computer; ich gehe Maxwell allein zu Fuß zurück; im Auto bei den vielen Bumps fühle ich mich doch ungemütlich.)
II / 1954 Der Doktor fragt, ob das Bumpen im Auto voriges Mal mich sehr gestört hat. Ich: nicht zu sehr. Aber mal, als wir von Chic. wegfuhren, konnte ich es bald nicht mehr aushalten, und Ina musste die Matratze für mich herrichten; als sie später anderen erzählte, wie ich geklagt hatte, fühlte ich Resentment. – Ich berichte: In der Nacht 29.-30. schrie ich im Traum, Ina weckte mich auf, ich schlief aber so schnell wieder ein, dass ich am Morgen nichts von dem Angsttraum erinnern konnte. Er: Es war doch gut für meine Entspannung, dass ich den Traum hatte; und ein gutes Zeichen, dass ich bald wieder einschlafen konnte; das zeigt, dass ich es akzeptierte und mich nicht fürchtete, weiter zu träumen. Ich: Am Abend vorher Sex; dann las ich zu lange in Djanes Schauspiel: Man merkt, wie der Racheplan gegen den mächtigen Mann (eine Vaterfigur) geschmiedet wird, und man erkennt, dass die verliebten jungen Leute Halbgeschwister sind, ohne es zu wissen. Ich erzähle von meinem Gespräch mit Christiansen über D’Annunzio’s „Fuoco“; Christiansen war erstaunt, dass ich sagte, die tragische Schwierigkeit war selbstgemachte; die Geschwister hätten auswandern und sich heiraten sollen. Er stimmt mir zu. Wir sprechen über Inzesttabu bei Griechen, und Geschwisterehe der Könige in Ägypten. Er: Das war aber nur ein königliches Privileg. Ich: Kontrast zu meinem aufgeklärten Denken und Fühlen und Bewusstem, und doch Nachwirkung des Tabus der Kindheit: Verdrängung der Gefühle zu Schwester und Mutter. Er sagt, damit hatte ich mich doch im wesentlichen gemacht; was noch nötig war, war nur, wie jetzt in der Analyse, in die Kindheit zurückzugehen, die kindlichen Gefühle wieder nachzuerleben und dadurch zu überwinden. – Er fragt, ob ich wohl die Idee der Monarchie auch schon früh abgelehnt habe. Ich: Ja natürlich; ich wundere mich, wie sogar aufgeklärte Engländer noch daran hängen; aber die Erfahrung in Deutschland zeigt, dass solche Einstellungen sich schnell ändern; nur wenige Jahre nach der Abschaffung 1918 waren nurmehr sehr wenige Leute für Monarchie. – Nachher lange spazieren, 16 min.: bis zur Brücke.
Ich berichte: Spazieren bis zu 20 min.; danach nicht die frühere Müdigkeit, aber atemlos, auch zuviel unterwegs; und dann denke ich, das bringt Gefahr von Krampf . Er sagt: Das kommt nur durch Mangel an Gewohnheit an Bewegung (ich habe keine Alkalinreserve, daher schneller Mangel an Sauerstoff); mit Atem anhalten die Schwierigkeit besiegt, ist es Übersäuerung, und Krampfgefahr, dann ist Atem anhalten gut; wenn ich nicht Atem anhalten kann, ist es Sauerstoffbedarf, also zuviel Kohlensäure, nicht zu wenig, daher keine Krampfgefahr. – Ich berichte: Beim Tanzen fühle ich etwas freier; aber doch dabei und überhaupt immer noch Furcht vor Beugen und Twisten; ich taue zwar ein klein wenig beim Tanzen, aber habe immer Furcht, wo „die Grenze“ ist, wo plötzlich ein Schmerz eintreten würde, etwa durch Krampf. Er sagt: Er glaubt jetzt, wahrscheinlich hatte ich niemals Disksache; sie ist niemals bewiesen worden, und bei der Diagnose hat man früher die neuralgischen Anfälle nicht genügend gekannt. Er denkt jetzt, es war alles neuralgisch; und das ist jetzt permanent beseitigt durch die B12-Injektion. Ich. Diese Injektionen waren doch 52; trotzdem hatte ich mehrmals Schmerzen im Frühling und Sommer, besonders den einen beim Bücken, als er da war (März 53). Er: Das kam durch Überatmen und starre Haltung; bei leichter Bewegung, besonders rhythmisch, wie beim Tanzen, ist keine Gefahr von Krampf; vielleicht wäre es gut, Tanz und Ballett usw. in Television anzusehen, das regt das Gefühl für solche Bewegung an. Bei Leuten, die gebrochene Schulter oder sowas hatten und lange im Gips verband waren, ist auch nachher „Überprotektion“ gegen Heben des Armes; sie lernen es, indem sie mit der Hand an der Wand „hinabkriechen“, langsam mehr und mehr. Aber besser noch ist entspannte Bewegung, besonders rhythmisch. – (Er erklärt wieder ausführlich, mit Zeichnung, die neuralgischen Schmerzen; sie entstehen durch Fehler im Stoffwechsel von Sinnesnerv ganglien nahe dem Rückgrat; sie sind zu unterschei man kann sie unterscheiden von Disk dadurch, dass Paraesthesiastörungen dabei sind: numbness oder tingling, Störung beim Taktilen, Temperatur- und Schmerzempfindungen in der weiten Umgebung.) 🕮\(_{21}\)
Ich berichte: gestern abend deprimiert, weil Wirbelsäule druckempfindlich. Er: Das sind nicht Nerven, sondern periostemma; das ist immer druckempfindlich, besonders wenn man länger drückt . Ich: Wieso spüre ich es beim Gehen und Liegen und ein wenig, sogar ohne Fingerdruck? Er: Alle Menschen spüren oft etwas; ich nehme es nur übermäßig auf, „der Prinz mit dem Sandkorn“. Er sagt, es ist ein gutes Zeichen der Kur, dass ich doch zum Badezimmer ging und nachher schaute; man kann nicht erwarten, dass die negativen Gefühle nie kommen; das Wichtige ist, dass man genug Stärke hat, sie zu handle. Er sagt: Zärtlichkeit, Musik, usw. als Trost sind gut, man soll sie nicht verachten; aber besonders wichtig war, dass ich die Sache mit mir selbst durchargumentierte; anstatt 2 Figuren sollten da aber eigentlich 3 sein: das ich (die Wünsche), das Superego (das die Wünsche nicht erlauben will), und das bewusste, rationale Ego. Er sagt, ich schaute nur auf die Furchtgefühle; nun, wenn es Angst vor Kastration war, wofür will ich nicht kastriert werden, wofür will ich denn meinen Penis behalten? Diese Wünsche sind das Wichtige. Das muss erst richtig herauskommen, durch Träume usw. – Ich berichte, dass ich durch das spazieren gehen können zuweilen complacent wurde; ich empfand in einem Augenblick die Analyse überflüssig, eine störende Unterbrechung meiner Arbeit; aber das war nur so ein Gefühl; in Wirklichkeit wußte ich sehr wohl, wie sehr ich sie noch brauchte. – Was die Durch die Aussprache fühle ich mich beruhigt und gestärkt, und zuversichtlicher.
Ich berichte: täglich alleine spazieren, bis zu 20 min.; nachher nicht besonders müde, nur atemlos. Er schlägt weitere Unternehmungen vor: mit Auto fahren, um zu spazieren, oder zur Cafeteria im Institut, oder zu Konferenz, oder Konzert. Ich: vielleicht zum spazieren im Wald, oder Freunde besuchen; die anderen Sachen sind schwieriger, weil ich da nicht bequem sitzen und nicht jederzeit weggehen kann. – Ich berichte: jetzt meist Stuhlgang ohne . – Ich berichte Traum 112, 1. Szene: Männer und Frauen tauschen ihre Masken aus. – (Draußen sagt er zu Ina, ich käme beautifully along; auf allen Linien, wie eine Symphonie; das sei sehr exceptionally in meinem Alter, eine seltene Ausnahme, dass es so schnell ging (! Ich dachte immer noch, vielleicht wäre er ungeduldig, dass es nicht schneller ginge, und darum mache er weitere Vorschläge.) Ina sagt zu ihm: Sie mögen ihn wohl sehr gern, und er weiß es auch; und er stimmt zu. Ina sagt ihm, dass ich immer noch nicht weiß, was ich unbewusst fürchte; was soll ich tun, wenn später mal es wieder schlimmer wird. Er sagt, dann kann mich mit jemand anderem fortsetzen; die Einsicht selbst sei nicht so wichtig wie die Änderung im action pattern.)
Ich berichte: Am 13. 31 min. mit Ina spazieren; nachmittags Depression; abends kein Orgasmus. Er meint: Vielleicht kam irgendeine störende Assoziation auf, in Verbindung mit niedergedrückte Stimmung nachmittags – „Little Boy“ gelesen: Der Hund bellt nachts wütend, weil er ausgeschlossen ist; der Junge ist böse, weil andere ihn von Mutter und Nest ausschließen. Dabei kam mein Resentment endlich heraus, gegen die, die mich vom Institut ausschließen, der nährenden Mutter und dem Nest; ich schimpfte und fluchte 13. abends, als ich Ina erzählte, in Erinnerung an, was uns Gödel am 8. berichtet hatte, über den Mangel an Interesse unter den Institutsleuten für Verlängerung für mich und Einwendungen gegen meine Auffassung. Es tut gut, das Resentment herauszulassen. Es ist schwer für mich zu lernen, dass man sich Gefühle eingestehen und sogar sich selbst verbalisieren soll, ohne dass man sich schlecht vorkommen muss; dass man sie zwar nicht in zu Handlungen führen lassen soll, aber trotzdem sie anerkennen. Er: Wenn man sie ausdrückt, und nicht unterdrückt, ist sogar weniger Gefahr, dass sie zu Handlungen führen.
2. und 3. Teil (von 5) aus Traum 112: Gedränge in Station (Geburt und Entleerung); mit Woodger sehen wir die englischen Matrosen mit lächerlichen Mützen (Empfindlichkeit gegen Lächerlichkeit in Kleidung; lächerlich wie Woodger? Vaternachahmung bei Woodger, Gall usw.).
Ich berichte: alleine spazieren bis zu 30 min.! Aber langes Sitzen ermüdend. – Teil 4 von Traum 112: Freund mit Depression in Mayoklinik im Missionshaus. Er meint, ich scheine immer noch Hemmungen oder Zögern zu haben, das Homosexuelle zu erkennen; das Tabu dagegen in der Jugend ist 10 mal so stark wie gegen Hetero. Er sieht in diesem Traum eine Reihenfolge der Phasen: Beziehung zu Eltern; auto und anal; homo; vielleicht kommt dann in der letzten Szene hetero; ich sage: ja (Cello). Er sagt, ein Traum macht oft diese ganz fest Reihenfolge wie ein retirativer Tanz. (Ina fragt nachher: Können wir nach Californien gehen? Wie werde ich ohne ihn auskommen? Er: Ich komme gut vorwärts; nötigenfalls kann ich dort fortsetzen; ich habe eine gute Persönlichkeitsbasis, das gibt Stärke, Schwierigkeiten zu überwinden.)
Ich berichte: offzielles Offer von UCLA; ich bin geneigt anzunehmen, Ina mehr bedenklich aus politischen Gründen. Jetzt fühle ich nicht mehr, dass ich von der Mutter oder vom Nest ausgeschlossen werde (siehe 15.2.) Ich freue mich, zu sehen, dass ich mit Zuversicht dem Leben in neuen Umständen entgegensehen kann. – Schluss von Traum 112: beschädigtes Cello; die Stirnwunde von Fritz Becker.
III / 1954 Nochmal über Traum 112. Weitere Assoziation: Schwebebahn; Edens1John Henry Woodgers Frau hieß mit Vornamen Eden. Unfall; der Vorschlag: Ina ein Kind mit Professor G. Der Doktor sagt: Dieser Traum zeigt die verschiedenen Phasen, und die Konfusion und Unsicherheit, welches das „richtige“ ist, weil immer das Upperego dazwischenkommt und warnt. Er sagt: Ich war in der Freiheit des Denkens und Lebens eine Generation voraus, wie auch im ; aber da waren im Unbewussten immer Zweifel und Konflikte mit dem Superego. Es ist gut, wenn man die Fähigkeit für die verschiedenen erotischen Rollen alle behält; das gibt die nötige Varietät in der Monogamie. 🕮\(_{22}\)
Ich sage: gestern Kalifornien beschlossen, und telegrafiert. Er: Wir wollen sehen, was das Unbewusste dazu sagt; das braucht vielleicht einige Tage. –Traum 113, nur Bruchstücke (kurze und lange Säbel). –Traum 114. (Männer wollen mich schießen, in Alpenhütte; dabei Frau; wie mit Liebenstein und seiner Freundin). Konflikt zwischen homo und hetero. Ich sage, dass ich in Tagtraum selten homo erlebe. Zuweilen mache ich es eigens, aber es ist mir nicht gemütlich dabei und das andere ist mehr anziehend. Er: Wenn es nicht spontan ist, hat es nicht viel Zweck; aber es scheint, dass es ja doch oft in Traum vorkommt, nur schwach verhüllt; es ist gut, dass das ich so doch eine Befriedigung bekommt. Er meint, das Tabu dagegen ist immer sehr stark; die Furcht dagegen ist es wohl hauptsächlich, was die Angst vor dem Ausgehen hervorruft. So wie ich das Gehen mehr und mehr vermehrt habe, könnte ich jetzt soziale Beziehungen vermehren: zu Leuten gehen usw.
Über Gefühle von mir und Ina gestern über Widmung im Buch. (Meine Schwierigkeit zu schenken und Gefühle auszudrücken; ihre Schwierigkeit anzunehmen.) – Über Ausdrücken von Gefühlen als Kind zu Vater und Mutter. Vater ließ mich auf den Knien reiten; „Hoppe, hoppe, Reiter …“. Wieso konnte ich nicht meine Schwester nachahmen, die alle Gefühle ausdrückte? Er: Ich war wohl empfindlicher gegen Necken; aber das ist an der Oberfläche; ich hatte anscheinend strengeres Superego, strengere Tabus. Ich: Ich hatte eine gute Kindheit; warum dann trotzdem die Schwierigkeiten? Er: Ich lernte zwar später in manchen Dingen zu rebellieren und meinen eigenen Weg zu nehmen; aber vieles blieb unterdrückt; „you are the victim of your virtues“.
Ich berichte: Akt in Scheide, aber nicht bis zum Ende. Er sagt: Das ist guter Fortschritt. Ich frage: Wie lange geht Sexfähigkeit? Er: Oft über 70, manchmal 80; Samenbildung ist unwesentlich, die Muskeln machen doch dieselben Bewegungen bei Ejakulation. Er sagt: Frau hockend auf Mann geht auch gut; überhaupt viele Möglichkeiten. Ich sage, das täten wir zuweilen, aber dann kann ich nicht selbst den Rhythmus bestimmen. –Traum 117 (im Bahnhof, der Beamte wirft mir die Feder zu; ich springe auf die Straßenbahn.) Mein Schwanken, selbst Autorität anzunehmen. Er sagt: Eisenbahn oft männlich, Boot weiblich; es scheint, dass ich beides ohne Konflikt akzeptiere. Meine Erinnerung: von Rohdens in der Bergbahn.
Ich berichte: vorgestern Sex, überraschend; erst zögerte ich, dann zu Ina: aber heute nicht wie voriges Mal. Am nächsten Tag sagte sie, warum ich „Forderungen“ vermute, die nicht da sind; ich: nur Erwartungen. Das geht zurück auf Kindheit; die Erwartungen von Vater und Mutter. Ich übernahm nicht nur ihre moralischen Standards, sondern machte sie noch strenger; warum? Er sagt: Ich nahm diese kleinen Dinge als Tests; ich machte sie strenger aus Furcht vor den großen Übertretungen: Liebe und Todeswünsche. Über meine Zaghaftigkeit vor neuen Aufgaben, z. B. als Offizier im Krieg. Er: Das Superego hat verschiedene Gesichter; da ist noch getrennt erkennbar, was vom Vater und was von der Mutter kommt. Zum Schluß sagt er, er ist zuversichtlich, dass ich das Superego mehr unter Kontrolle bekomme.
Nichts Besonderes zu berichten. Ich muss mich bald an die Autobiographie machen. Benson schreibt: mehr Persönliches. Aber da zögere ich doch. Aber ich will soviel Persönliches hineinnehmen, wie nötig ist, um die philosophische Entwicklung zu verstehen. Er sagt: Wendepunkte sind von besonderem Interesse. Ich: Die sind bei mir nicht so scharf wie „Bekehrungen“, mehr eine stetige Kurve. Und meine Veröffentlichungen kamen gewöhnlich spät, erst wenn die Sache hinreichend ausgeklärt war; das gibt zwar klarere und emphatischere Formulierung, aber weniger lebhaft, als wenn geschrieben vor der Ausreifung (wie viele Werke der traditionellen Philosophen). Vielleicht sollte ich in Recorder sprechen; obwohl die Formulierungen für Feiglkonferenz sehr unbefriedigend waren; aber es hilft als erste Version. Er ist sehr dafür; er meint, später werde ich dann sehr vieles streichen, während ich jetzt denke, wie soll ich genug interessantes Material zusammenkriegen? Er sagt: Manches „Persönliche“ soll hinein, dabei kann ich doch das „Private“ weglassen.
Ich berichte: gestern Morrison hier; ich war viel auf; ich kann länger sitzen, wenn abgelenkt durch lebhaftes Gespräch. Ich frage: Wenn meine Angst kommt wegen Homogefahr, wieso ist sie nicht stärker wenn Besucher da ist? Er: Es scheint, dass ich das jetzt nicht mehr so fürchte, sondern akzeptiere. Aber mir ist das doch nicht klar; denn manchmal werde ich doch tense beim Sitzen. –Traum 121: Dubislav, Oheim Siebel, Washington Park (Næss).
Weiter Assoziation zu Traum 121: meine defiance von Dub. in meiner Aggression der Frau; def. des Vaters, durchgestellt durch Ohm Siebel, indem ich mit Ina die Bergbahn nehme. Neue Assoziation: Næss und mein Papierkorb; meine def. von ihm und von den moralischen Konventionen. – Ich berichte: Ich bin mehr auf, auch außerhalb der Mahlzeiten; anfangs, wenn Besucher da war; jetzt auch alleine am Tisch; ich fühle mich jetzt leichter beim spazieren; konnte mich mit Tenenbaum dabei unterhalten. 🕮\(_{23}\)
IV / 1954 (Voriges Mal ausgefallen.) Ich berichte über Besuch von Dean Dodd:2Paul A. Dodd (1902-1992); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_A._Dodd keine Vatergefühle; teils durch Analyse, teils weil er so umgänglich und nicht herablassend. Gespräch mit Paul; 2 Stunden aufgesessen; ich merke es nicht, weil Gespräch so aufregend. Der Doktor sagt: Die Tension kommt, wenn man sich mühsam zurückhält, aber nicht, wenn man aktiv teilnimmt. Besuch von Goodmans; viel auf, lebhafte Gespräche. –Traum 120: Dodo mit Penis; Assoziation: einseifen; ich wollte sie reiten lassen; Ewald und Freund Doppelkonzert; der Katheter: ich wollte in sie hinein. Der Doktor sagt: Ich umgehe den Zensor, indem ich die Homophase verwandle in ein zweigeschlechtliches Wesen; das ist auch der Grund, warum die Leute so fasziniert sind von Hermaphroditen und der Kopenhagener Operation.
Ich berichte: ein wenig Magenschmerz seit einigen Tagen, nur nachts. So gering, dass ich nicht weiß, ob es Übersäuerung ist. Er sagt, die beiden gehen oft zusammen. Ich: Ich kann keine gute Ursache finden; vielleicht Resentment über die Ablehnung meiner Auffassung durch van Hove3Vemutlich Léon Charles Prudent Van Hove (1924 -1990); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/L%C3 %A9on_Van_Hove und Siegert im Gespräch 2.4. nachmittags, oder über Myhills Kritik (in seinem ms für Schilpp)? Aber ich kann mir nicht recht denken, dass mir das unbewusst so viel ausmacht. Er sagt: Es ist Repulsion dagegen, dass ich etwas „schlucken“ muss (es ist kontraperistaltische Bewegung, sozusagen der Anfang von Erbrechen); dies kann entweder etwas sein, das mir von außen zugefügt wird, oder, hier wohl mehr wahrscheinlich, ein unbewusster verbotener Wunsch, z. B. auf orale Befriedigung (ich: Muttermilch? Er: oder vielleicht auch für Penis des Vaters), und dann protestiert das Superego dagegen durch Andeutung der Gegenbewegung, das wieder ausstoßend (so wie ein Krampf im Darm Protest sein kann gegen analen Wunsch).
Am Tisch gesessen. Ich berichte: Ich bin mehr auf; gestern langen Spaziergang im Wald. –Traum 118: Einstein in Barmen-Toelleturm. Assoziation: Gespräch mit Einstein; Beerdigung der „Frau“: über steinernen Turm, Onkel Gustavs Geschichte. Ich sehe keinen Zusammenhang. Er meint: Ich fühle mich jetzt frei genug, an Tod zu denken: Einstein ist alt; die Beerdigung; Onkel Gustavs Furcht, vom Turm zu stürzen.
Ich berichte: Langes Telefongespräch mit Neumann (über mein Entropie ms); nun habe ich erste Zweifel, ob vielleicht meine Auffassung verkehrt ist. 10.4. Oppenheimer begrüßt vor dem Institut. Ich möchte nicht weiter spazieren. In den letzten Tag war ich meist angezogen. –Traum 122 heute früh: in Gretes Haus alleine; ein Mann kommt die Kellertreppe herauf, ich schreie um Hilfe und wache auf. Nachher kurz ein wenig Magenschmerz. – Bei Tage fühle ich mich viel freier als früher; aber der Traum zeigt doch, dass noch die alte Furcht vor Homo da ist; der Wunsch, und dann der Protest des Superegos.
Ich berichte: in den letzten Nächten Magenschmerzen; niemals 12-2h. Aufregung über die Anklage gegen Oppenheimer; Vaterfigur. –Traum 119: Paul Ruthling in SF, ich streichle ihn, er gibt uns Häuschen. Der freundliche, hilfreiche Vater, der aber zu viel dominieren will. Oppenheimer, gibt uns Wohnung, aber zwingt uns, umzuziehen. Mein Vater freundlich, aber zu viel Drängen zu Aktivität.
Ich berichte: Magen besser, aber einmal im Traum geschrien, kann den Traum nicht erinnern. – Über die Anklage gegen Oppenheimer. – Noch zum Traum 119 von vorigem Mal. Die ambivalenten Gefühle: Dankbarkeit und „Ich bezahle dafür“; Ina lehnt so Oppenheimer Dank ab; wohl auch mein UmbewusstesUnbewusstes? so ambivalent zu ihm, obwohl bewusst nur der Dank. Mein Streicheln von Paul im Traum; meine Gefühle zu Ruthling und Oppenheimer, Vaterfigur; auch zu ihm. Er fragt: „Und das Upper Ego protestiert nicht mehr dagegen?“ Ich: bewusst merke ich es nicht; aber etwas davon ist noch da, wie das Schreien im Traum zeigt. – Vater in Ronsdorf; wir spielten „Haus“ im Wald; aber ich weiß nicht, ob das Kind den Vater als Geber des Hauses betrachtet, das Haus ist ein Teil der Natur. Er: Das Kind lernt, dass der Vater das Geld verdient, z. B. für Essen. Ich: aber bei uns wurde nie über Geld gesprochen.
Ich berichte: Magen meist gut. Ich bin mehr auf, und weite Spaziergänge. –Traum 115 (1) : mit Frau auf handgetriebenem Fahrgestell auf Schienen; Frau auf einem anderen; Felsblock im Weg. Wie oft schon: Wahl zwischen männlicher und weiblicher Gesellschaft; diesmal ziehe ich männliche vor. Er: Der hand car scheint in beiden Richtungen zu gehen; das scheint daher sexuell neutral zu sein. Ich: Nein, nach meinem Gefühl fahren wir deutlich in einer bestimmten Richtung, allerdings die Frau in der umgekehrten Richtung.
Ich berichte: abends oft wach bis 3h oder später. Am 23. wollten wir zum Film „Hitler“ fahren, aber das Sitzen im Auto machte mich schon zu müde, darum kehrten wir um. Wir wollen öfter ausfahren, damit ich mich daran gewöhne. Er: Sicher werde ich bald auch selbst fahren wollen. Ich zeige Fotos aus Kindheit und Barmen, die Agnes geschickt hat. –Traum 115 (2): ein Knabe klettert mutig die steile Leiter hinauf. Assoziation: abwechselnd Gefühle von Furcht und Mut bei den Spaziergängen, besonders den ersten allein; Klettern und Sex. Die Anziehung des Abgrundes beim Felsenklettern. 🕮\(_{24}\)
Traum 123 (1): Nur Anfang: Über Carola. Ich erzähle: kurz von Maue, die mir half, die Wohnung einzurichten. Dann die ganze Zeit über CW. Spannungen mit ihrem Mann; meine konfligierenden Gefühle inbezug auf Sex mit ihr (dass ich mit dem Abendzug wegfuhr). Heute verstehe ich: Das war die Wiederholung der Situation mit den Eltern als Kind; daher die innere Schwierigkeit, aber auch die Anziehung; ich wollte den Mann herausfordern und womöglich übertrumpfen. Die Skifahrt mit ihr. Nächsten Tag allein: Beinbruch; Strafe des Schicksals oder von mir selbst? – Zum Schluß: Nun habe ich nur über C. gesprochen. Er: eine fruchtbare Exkursion. Ich: Nächstes Mal kommen die Krebse dran. Er: Man braucht die Geschichte eben gerade wenn der Mann an der Klippe hängt.
V / 1954 Ich berichte über die 3 Tage Feigl-Konferenz. Ich saß fast immer auf, zweimal 3 Stunden. Hempels Zornausbruch gegen Unterbrechungen; ich hatte zweiseitige Gefühle: Erleichterung, dass es herauskommt, und Bedauern oder Mißbilligung. Gestern nachmittag relaxt, nur mit Feigl; abends Sex; trotzdem 11-12 starke Magenschmerzen; ich verstehe nicht wieso. Er: vermutlich oraler Wunsch und dann Zurückweisung durch Situation. Ich: wohl ein Wunsch nach Penis. Er: ja, oder Brust oder Scheide. – Über Gespräch mit Nagel, über unsere Analysen. Er ist skeptisch aufgrund der Bücher, scheint aber beeindruckt von meinem Bericht. Aber er sagt: Bei der Mehrzahl seiner Freunde hat Analyse nicht geholfen. Was soll man darauf erwidern? Gibt es eine Statistik über Erfolge? Er: Nein; das wäre auch schwierig, weil Urteil schwierig; der Patient will oft den Erfolg nicht zugeben; und die Fälle sind individuell so sehr verschieden. Ich: Bei Bohnert und Hempel denke ich, es würde sicher helfen; bei anderen denke ich, sie sind zu starr und gebunden, das würde lange dauern. Er: Bohnert würde besonders schwierig sein.
2 Tage private Gespräche mit Feigl. Nächte teils gut, teils Magenschmerz; am schlimmsten letzte Nacht, 11-3h. –Traum 123 (2): Bar-Hillel. Beziehung zu den „Söhnen“. Ina sagt, bei der Konferenz war ich so abwesend von ihr wie in früheren Zeiten. Johannes jetzt Pfarrer; hören nun die finanziellen Sorgen für ihn auf?
(Eine Sitzung ist ausgefallen.) Ich berichte: 2 Vorträge im Institut beschlossen; ich habe Vorlesungsraum und bequemen Stuhl angeschaut; die Tatsache, dass ich mir die äußeren Umstände nun schon vorstellen kann, macht mir die Sache mehr familiärer und leichter. Magen war mehrere Tage gut, die letzten beiden Nächte wieder Schmerzen. Er sagt wieder: orale Wünsche, und der ältere Bruder sagt, das ist nasty. –Traum 127: Ski laufen. – Fortsetzung von Traum 123: Mädchen von Grete. Krebse im Laden; rote und schwarze; der Mann wird ungeduldig durch meine Fragen (wie der Analyst).
Über Rand; Ina seit 3 Tagen sehr hilfreich zu ihr, aber dann auch sehr irritiert (das Abbild von Inas inkompetenter Mutter, Atlasgefühle). – Fortsetzung von Traum 123: Krebse, Kellner in Arkaden; Evas „rote Rosen“.
Ich berichte über 2 Vorträge am Institut; vorgestern vorher tense, aber es ging gut; heute schon nicht mehr tense, und lebhaft gesprochen. –Traum 124 (während der Feiglkonferenz): ich deklamiere die Odyssee, kann das erste Wort „5 griechische Buchstaben; vermutlich andra, erstes Wort im Eingangsvers der Odyssee“ nicht finden; bin bewegt bei „Rückkehr für sich und die Gefährten“. Er meint: Heimweh nach dem Wiener Kreis. – Er ist sehr erfreut, dass die Vorträge so gut gingen.
Er gibt mir Asterolsalbe für die Haut hinter den Ohren; es sei eine Art Fungus, wie Athletenfuß; für die verschiedenen Arten gibt es verschiedene Salben, man muss ausprobieren. Vorsicht bei Anwendung beim Augenwinkel; es schmerzte, wenn es ins Auge kommt. –Traum 126, erste Hälfte: ein Fuchs in Wiesneck; zwei junge Wölfe [Twins]. Ich in Uniform in Berlin, treffe Lini.
Ich berichte: Vor 2 Tagen nachts 4-6 Magenschmerzen; aus den Vorgängen und Gefühlen des Tages kann ich es nicht erklären: Er: Es hat keinen Zweck, angestrengt nach Erklärung zu suchen; wenn sie kommt, kommt sie spontan, eher durch Traum als durch Nachdenken. – Fortsetzung von Traum 126: Vorstellung beim Kaiser. Dann Traum 129: Ich muss mich selbst als Leutnant, Bohnert als Korporal und 8 Soldaten dem Kronprinzen vorstellen. Am Tag vorher hatte ich Fotos von Chacha bekommen: ich 1917 auf Skiern. Ich hatte überlegt, ob ich mich bei den Bossen im Institut vorstellen soll. Der Doktor erzählt Geschichte von dem Komiker Rogers; als ein Senator ihn dem Präsidenten Coolidge vorstellte, sagte er: „Entschuldigen Sie, ich habe den Namen nicht ganz verstanden“. 🕮\(_{25}\)
Im Zusammenhang Foto von mir auf Ski, weiter 1917 am Feldberg, berichte ich: meine Unklarheit über Gefühle zu Chacha 1913, und wieder 1917, als sie zurückkam. Mutter schlug beim Urlaub vor: zum Feldberg zusammen. Chacha und Grete besuchten uns, und wir liefen Ski zusammen. Zurück an der Front machte ich endlich den Beschluss, sie zu heiraten. Juni Verlobung, August Kriegstrauung. Erst heute verstehe ich konflikthaft Gefühle; damals meinte ich, alle Gefühle müßten immer klar und eindeutig sein.
VI / 1954 Ich berichte über Fahrt nach Philad. und Vortrag dort. Vorher in der Nacht kleine Schmerzen und Rücken und Magen, und am Tage allerhand Besorgnisse, wie es gehen wird, dann ging alles leichter als ich dachte. Bei der Rückfahrt sah ich mir die vielen Leute auf der Straße an und versuchte zu erraten, wie sie sind. Abends getanzt, besonders leicht. Ich dachte, jetzt geht auf einmal alles leichter; aber es ging doch nicht so plötzlich; der nächste Tag war nicht besser als die früheren. – Er schlägt vor, zu seinem Office zu kommen nächstes Mal; ich sage, ich will es erstmal überlegen und ihm ein andermal sagen.
Über den Vorschlag Pfeil der auf letzte Zeile des Eintrags vom 4.6. verweist. Ich frage, ob es ihm angenehmer wäre. Er sagt, für ihn ist es gleich, er möchte nur anregen, dass ich Weiteres versuche. Ich: Dann will ich zunächst andere Sachen versuchen, weil ich die leichter im Augenblick entscheiden kann. Er sagt, ich kann, wenn ich will, eines Morgens ihn anrufen zu Hause bis 8:20, dass ich 9h ins Office kommen will. Von 9h ab ist er gewöhnlich da, und sicher die Sekretärin. Mehrere Couches. Er hat getrennt sein Study und seine analytischen Zimmer mit Couch. – Ich zeige ihm, wie ich auf dem Bett sitzend mich hin und her drehe und seitwärts beuge, auch ein wenig das Rückgrat nach vorne und hinten beuge; das letztere ist noch immer etwas ängstlich; das Andere kann ich schon, ohne mich mit Händen aufzustützen. – Ich sage, ich möchte bald versuchen Badewanne; aber ich brauche ein Kissen oder Brett zum Rücken anlehnen. Er sagt, eigentlich wäre es nicht nötig, dass der Rücken überall unterstützt ist; er ist in sich selbst stark genug. Ich: Ich brauche aber subjektiv noch eine feste Anlehnung im unteren Rücken. – (Nachher sagt er zu Ina, ich werde in Kalifornien bald vieles wieder tun wie früher. Ina: Sie sind wohl ein Optimist? Er: Bei einer Person wie mir darf man optimistisch sein.)
Ich berichte: Am 7. war Autofahren ermüdend. Aber am 8. zum ersten Mal selbst gelenkt, 30 min., es ging leicht. Am 9. 34 min. Er sagt, das ist ein wichtiger Fortschritt. Am 8. abends zuammen, in Scheide, milder Orgasmus. Er sagt: Das ist gut; die Kurve geht nicht immer wie ein steiler Berg, manchmal flacher. Ich berichte: Seit 7. vorige Woche Magenschmerzen; letzte Nacht besonders schlimm, mit Übelkeit, stundenlang. Er sagt: Da ist immer noch nicht die Freiheit der Fantasien; das Superego sagt: für alle Sünden, auch nur geträumte, muss Strafe kommen; ich soll mir sagen: alles ist erlaubt, nichts ist unmoralisch; aber das sag’ ich mir immer auch schon.
Ich berichte: Magen auf einmal besser; warum? Ich kann selten Träume erinnern. Er meint: Das Superego gibt jetzt mehr Freiheit, es in Träumen auszudrücken, will aber nichts davon hören. –Traum 130: Burg, Ohm Höfler, Erna. Assoziation mit Höfler: „Beischlaf“; das Hosentürl. Er sagt: Gebäude ist oft der Körper, mit allen seinen Teilen. – Ich berichte: beinahe eine Stunde Auto gelenkt; es geht so leicht. Die Sorge vorher ist größer als die Schwierigkeit, es zu tun. Er: Hemmungen etwas zu tun können oft von Schuldgefühlen über Masturb. Ina erzählt: Die Mutter tat schweigend Ignatias Hand weg. Er sagt: Eltern sind meist sehr erleichtert, wenn man ihnen sagt, sie brauchten überhaupt nichts zu tun hierbei.
Ich berichte: gestern abend shower zum ersten Mal; unnötige Sorge vorher, vielleicht weil in Monterey unter dem shower Rückenknax; auch damals zu Beginn einer freien Zeit. Die letzten beiden Nächte wieder Übelkeitsgefühle. Das ist so enttäuschend. Er sagt: besser es nonchalant nehmen; nicht zu viel Beachtung geben. – Weitere Assoziation zu Traum 130: romantische Burg, andere Klasse in Schloßburg; ich mit Garthe in dem runden Turm in der Provence. Ich sagte zu Garthe: hier wollen wir leben. Der Doktor: das war propositioning. Idee mit Segelboot für Freischar. Homer im alten Griechenland. Der Doktor: Dies ist die seltene Ausnahme; bei den meisten Völkern strenge Tabus.
Weitere Assoziation zu Traum 130: der gefährliche Balkon; stattdessen sicheres Zimmer. Der Doktor meint: Balkon ist homo, wie beim Bergklettern; homo ist gefährlich; das Zimmer mit Ina war sicherer. Er sagt: Auch in dem Traum scheue ich meist weg vom homo, habe unsichere Gefühle. Es würde helfen: tagträumen; und der Mutter sagen: in ihrer alten Lebensform fehlte hier etwas Wichtiges. Ich berichte: Gestern las Bohnert hier, vielleicht geht Bohnert nach Spanien; ich dachte: wie schön, wenn ich mit könnte. Vielleicht brachte das die Magenschmerzen letzte Nacht. 🕮\(_{26}\)
Ich berichte: zuweilen noch Magenschmerzen, aber keine Übelkeit. Die letzten beiden Nächte kein drittes Nembutal. Meine größte Sorge bezieht sich auf das Bücken. Einerseits möchte ich es bald probieren; wenn etwas passiert, wäre es gut, seine Hilfe bald zu haben, bevor er in Urlaub geht. Gestern war ich in Konflikt, ob ich es versuchen sollte. Aber ich habe noch große Angst davor; besonders weil vorigen Sommer dabei der Schmerz kam. Ich habe es nicht versucht; mein excuse war und ist jetzt, dass ich heute zum Zahnarzt gehen will. Ich sagt, ob ich es jetzt mal probieren will; aber ich zögere sehr. Er sagt, ich soll es nicht als „besonderen Test“ auffassen, sondern als Teil des gewöhnlichen Tuns. Er fragt, ob ich noch andere Sachen so als besonderen Test auffasse. Ich: Das Einsteigen ins Auto erschien mir besonders riskant; aber das kann ich jetzt schon viel leichter. Er sagt : keine besondere Sache daraus machen; übrigens beugt sich der Rücken nur sehr wenig beim Beugen bei Erwachsenen, er bleibt ungefähr gerade, nur ein wenig gerundet, bei jedem Wirbel nur unmerklich. Er sagt, Beine anheben mit Kniebeugen, wie ich es tue, ist ja auch gut; allmählich werde ich dabei etwas mehr nach beugen. –Er sagt, ich kann zurückblicken auf so gute Entwicklung, so viele Dinge sind leicht möglich geworden; dies ist nur noch eine unbedeutende Kleinigkeit; er ist zuversichtlich, dass ich jetzt immer mehr ein normales Leben führen werde; er sagt: „nur Sie sind noch worried, ich nicht.“
Ich berichte: Ich war beim Zahnarzt; viele Reparaturen nötig. –Traum 131: Konferenz in den Bergen, ich zeichne Garten für Hempel. Assoziation: Konferenz in Davos, und andere. Ich träume oft von Konferenzen; warum viele Leute und nicht nur ein Freund? Will das Unbewusste es dadurch harmloser erscheinen machen, oder wünscht es sich viele? Der Doktor sagt: Ein Mädchen hat oft Beziehungen zu vielen Männern, weil es väterliche Zuneigung und Fürsorge wünscht; vielleicht wünsche ich die Zuneigung und Beziehung von vielen Vätern, weil ich von meinem Vater nicht genug bekommen habe.
VII / 1954Traum 132, auch Konferenz mit Hempel und Oppenheim (wie 131); und Hotelmädchen. Meine Eifersucht gegen Opp. wegen Hempel. Konflikt zwischen Mädchen und weiblicher Anziehung. – Letzte Sitzung vor seinen Ferien, 5 Wochen. Hat er irgendwelche Ratschläge? Er: Er gibt keine Ratschläge, ließ immer die Dinge sich entwickeln, sodass ich weiter ging, Schritt für Schritt. Er sagt, das hat sich gut bewährt, ich habe tatsächlich viele Fortschritte gemacht. Anfangs waren die Schmerzanfälle das Hauptstörende; ohne das wäre ich wahrscheinlich weiter so gegangen mit milder Neurose ohne besondere Sachen. Dann kam das gleich, dass B12 entdeckt wurde; damit konnten die neuAnfälle eliminiert werden; sollten sie jemals wiederkommen, so könnten sie ebenso sofort in einem Tag überwunden werden. Das Übrige waren die psychologischen Dinge; er sagt, ich habe mich da sehr gut den Aufgaben appliziert und dadurch Fortschritte gemacht. – Er schlägt vor, wenn ich etwas Abenteuerliches unternehmen will, das auch helfen würde, auf die große Reise vorzubereiten, so könnte ich auswärts übernachten, und dann vielleicht auch einige Tage in einem Resort leben. Ich sage: Das wäre aber höchst unbequem; ich bin doch faul und bequem.
oben und unten durch Striche begrenzt: 5 Wochen Ferien
abgrenzender Strich waagerecht
[vorher abends: zurückhalten; Wiederholungszeichen, Bezug unklar.] selbst; 2: Frau hat Jungen. – Mit Ina gesprochen. Assoziation: Mutter unwillig, dass ich nicht alleine Schuhe finden kann; ich fühle mich ungerecht getadelt.
Zum ersten Mal zusammen in Scheide ganz bis zum Org.
abgrenzender Strich waagerecht
Ich berichte über 5 Wochen, während er weg war. Keine besonderen . Ein paar mal nachts Magen, ein wenig Schmerz, ein wenig Übelkeitsgefühle. In den ersten Wochen war ich enttäuscht, dass ich keine Fortschritte machte; „Schulaufgaben“ nicht erfüllt. Ich glaubte, er hätte „Erwartungen“; gestern sagte ich zu Ina: der Doktor hat im Brief gesagt, ich sollte mal woanders übernachten; sie zeigt mir, dass er in wirklich nicht „Erwartungen“ ausdrücke, sondern Hoffnung, dass ich der Hitze entronnen wäre. – 2 Fortschritte (siehe oben): 2.8. Badewanne, 4.8. Org. in Scheide. Ina sagte, dass war guter Schritt vorwärts; über ihr Lob war ich ein wenig verlegen, wie bei der Mutter. –Isoniacid 3 Wochen genommen, spüre keine besondere Wirkung. Er: ruhig wieder weglassen; vielleicht könnte ich auch Dex. allmählich aufgeben. Ich: Aber einmal fühlte ich etwas deprimiert, als ich es vergessen hatte. – Einige Zeit 3 Nemb.; jetzt wieder runter auf 2; es macht mir nichts, ob ich einige Tage wenig schlafe. 🕮\(_{27}\)
Ich berichte: Gestern, trotz im Muskel gespürt, nachmittags 1 Stunde Auto gefahren; abends zusammen, Scheide, es ging sehr gut. Aber enttäuscht, dass das kurze Sitzen (10 oder 15 min.) beim Zahnarzt auf einem gewöhnlichen Stuhl mich übermäßig tense machte. Er sagt: Das ist nur, weil ich mir vorstelle, wie schwierig es für das Sp Rückgrat ist usw.; es würde leichter gehen, wenn ich mich dabei ablenkte durch Lesen oder Unterhaltung. – Über Mrs. Derl. Er kennt ihren Mann nicht. Er meint, dieser Weg durch Else Brunswik ist sicher gut, durch individuelle persönliche Beziehung. Dass sie nicht Med Dr. med. ist, würde jetzt nur wenig für mich ausmachen; ich könnte ja, wenn immer ich wünschte, einen Arzt sehen; wahrscheinlich nicht mehr als einmal im Jahr. Ich sage, vielleicht jährlich einmal allgemeine Untersuchung in Universitätsklinik. Er sagt, er ist gern bereit, ihr alles über mich zu schicken: Tests Mrs. Kupper (sie haben wahrscheinlich zweite Kopie, sonst kann sie leicht gemacht werden); er selbst würde ihr ein kurzes Summary über mich schreiben und dazu sagen, dass er gern bereit ist, über irgendeinen Punkt nähere Details zu geben. Ich sage, er soll es jetzt schreiben und auf meine Rechnung setzen. Er sagt, nein, es sei nur kurz; falls es wirklich mehrere Stunden wären, würde er es halb anrechnen; ich sage aber entschieden, er solle alles rechnen und zum vollen Betrag. – Ich frage, was, wenn ich nicht rechten Kontakt mit ihr bekomme; kann ich wechseln? Er: Gewiß, sie wird sogar eher merken als ich; aber das ist nicht zu befürchten; ich sei so anpassend, da ginge es sicher gut; ich hätte von Anfang an die nötigen Schritte für mich selbst gemacht; da genügt es, wenn da jemand ist, zu dem ich spreche; ich brauchte sehr wenig von der Seite des Analysten.
Er fragt mich über nicht-kontinentale Einflüsse auf Entwicklung der Mathematik; ich verweise auf ; und über die Motivierung unserer neuen Philosophie; ich erzähle, wie ich im Fieber Russells Buch las, und über Erlanger Konferenz usw. Am Schluß entschuldigt er sich, dass er meine Stunde für seine Interessen genommen hat; aber er habe allerhand gelernt.
Ich berichte; diese Woche zum ersten Mal alleine Auto gefahren; zum ersten Mal So, als Diane Hempel ankam; macht Spaß, so selbständig zu sein; dann mehrmals zum Zahnarzt. – Ina sprach sehr insistent mit Diane und Hempel über Notwendigkeit von Psychotherapie für ihn. –Traum 142, 2⁄3; das große Einkaufsnetz; Petrus’ Netz zum Menschen fangen; mein „missionary spirit“. Die ältere Dame; Frau Derl; das japanische Schauspiel: Kindheitserinnerungen, ganz vergessen, tauchen lebhaft wieder auf. Der Doktor sagt: Traumanalyse mit Assoziationen ist das beste Mittel für mich, damit ich auch in der Nacht so wenig Spannung und Angst habe wie bei Tage (ich hatte erzählt: diese Nacht sehr wenig geschlafen); er sagt: bei Tage habe ich schon weniger Angst als der Durchschnitt der Menschen (!); ich werde auch dahin kommen, das auch in der Nacht zu verlieren.
Zum ersten Mal ins Office, alleine gefahren. Ich berichte über den letzten Tag mit Hempel, Kemeny, usw. Am 21. wartete ich auf die Leute, hatte gesagt, sie sollen sich meist allein besprechen; fühlte mich trotzdem ausgeschlossen, besonders als sie erst später kamen; dann sprach ich „unter Dampfdruck“, ungeduldig und zu insistent, sagte Ina. – Gestern erzählte ich Kemeny, auf seine Frage, über Analyse; dass sie mir sehr viel geholfen hat; erzählte besonders von den psychologischen Wirkungen; er war beeindruckt. – Gestern abend Abschied von Hempel, Umarmung, auf Inas Anregung, dabei leichter Schmerz durch Druck seiner Hand auf meinen Rücken oben, ich erschrak: „au“; der heilige Rücken, und die Annäherung eines Mannes. Ina war immer abends lange mit Hempel allein; ich fühlte mich ausgeschlossen; vielleicht daher letzte Nacht Masturbation; nachher Selbstvorwürfe; Assistenzfantasie dabei; der Doktor sagt: das scheint aus ganz früher Kindheit zu kommen; ich: ja, Berührung durch die Mutter. – Er sagt zum Schluß: Das war ein guter Bericht!
Wieder ins Office. Ich berichte: Vorgestern morgen Inas Fuß verknaxt; ich war schockiert und zornig, dann schämte ich mich meiner Gefühle; gestern abend sagte Ina: lieber einen richtigen Menschen, als einen olympischen Gott! Gut für mich, dass sie so viel Verständnis hat. – Auch über Inas Analyse; sie war oft skeptisch über Wirkung, sieht aber jetzt selbst, wie viel es ihr geholfen hat; sie ist zugänglicher für Menschen. Aber immer noch abgeneigt, Hilfe oder Geschenke anzunehmen. – Er sagt, ich habe „alle Regeln gebrochen“, d. h. mehr Fortschritt gemacht als man erwarten konnte; das Meiste sei getan. Er will Brief an Else Brunswik schreiben, mit Kopie an den Analytiker in LA, um Bedenken wegen meines Alters zu beseitigen. – Wenn es in LA einige Zeit dauert, bis jemand mich annehmen kann, und ich mal eine Schwierigkeit habe, soll ich ihn anrufen; ich sage, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. 🕮\(_{28}\)
Letzte Sitzung. Zum dritten Mal in sein Office gefahren. Er schlägt einen leichten Ton an, um mir den Abschied leichter zu machen. Er hat angefangen, sein Buch zu schreiben. Er möchte mir eine Kopie des ms der ersten Version schicken, als „guinea pig“ für Comments. Er arbeitet aber nur wöchentlich ½ Tag daran! Ich rate ihm, zu Guggenheim-Moe zu gehen, und Rat zu fragen, eventuell auch über andere Foundations; er meint, da er keine Veröffentlichungen hat, muss er für ein Gesuch mindestens ein ms vorzeigen können; ich sage, er kann mich immer dort oder in ähnlichen Fällen als Referenz angeben. Ich sage, wie viel ich mich verändert fühle, und dass ich jetzt mit Zutrauen dem neuen Leben in LA entgegensehen kann. Er nimmt es alles leicht hin. Erst ganz zum Schluß, während ich sitze und dann stehe, sage ich: ich kann nicht ausdrücken, wie viel ich ihm verdanke, ich führe ein neues Leben; er: das Meiste hätte ich selbst dazu getan. Erst hierbei Pfeil nach oben habe ich Mühe, meine Stimme ruhig zu halten; auch, schon im Korridor, wo ich hinzufüge, wie dankbar auch Ina ihm ist. Er geht mit zur Haus Vorher, während ich noch liege, sage ich, ich werde ihn sehr missen; er sagt, er mich auch; das ist die einzige Andeutung von Gefühlen, die er sich erlaubt. – Er geht noch mit zur Haustür, ich sage good-bye und drücke ihm die Hand; er: „have a good trip!“.
Er sagte vorher, er würde gern gelegentlich hören, wie es mir ginge („wenn Sie den ersten Berg ersteigen, schreiben Sie mal!“). 🕮\(_{29}\)\L.A.// Dr. Kupper.\
IX / 1954OLos Angeles (Erste Besprechung, vermittelt durch Kaplan; 70 min.). Ich berichte über Rückensache. Er fragt nach Details des ersten Anfalls, ob da Schwierigkeiten des neuen Lebens in Amerika waren; ich: ich glaube nicht, ich war glücklich, hier eine Stelle gefunden zu haben. Über Vermont; Annemarie; die Anfälle, Ängste und Depressionen. Die Analyse mit Dr. Wallis; Wiedererweckung von Sex (er ist beeindruckt), psychologische Änderungen: starke Gefühle und Äußerungen, Musik usw.; Ängste beim Aufstehen. Dann nur langsamer Fortschritt; seit Dezember spazieren, seit kurzem Auto gefahren. – Er sagt: Das war eine gute Stunde, mit vielen wesentlichen Punkten.
Prinzipielle Fragen: Er selbst würde nur 1 oder 2 mal Zeit haben. Ich frage über fee; sage: bei Wallis 10 und 13; ich hörte: hier 25; vielleicht wäre er selbst zu teuer. Er sagt: Durchschnitt ist 15; für Professoren würde er 15 rechnen, auch seine Kollegen. Er schlägt vor: eine weitere Sitzung; inzwischen kann ich mir überlegen; auch ob ich bei ihm möchte oder jemand anderem, und wie oft. Ich: ja; aber er soll bestimmen, wie viel Sitzungen ratsam sind; wenn er kann, möchte ich gern mit ihm fortfahren. (Ich berichte auch über Else Brunswik und Mrs. Derl; er sagt, sie ist gute Analystin; ich: ich hörte von Kaplan, dass sie nur Traininganalysen macht, darum habe ich diesen Plan aufgegeben.)
Ich sage: 63 Jahre; ich hörte, dass das Alter häufig den Analytiker abschreckt, aber Dr. Wallis sagte, für mein Alter sehr guter Fortschritt. Ich beschreibe die Schwierigkeiten, die ich noch habe: Stehen sehr ermüdend, auch Sitzen auf geradem Stuhl; ich fürchte mich besonders vor Bücken. Ich erzähle wieder von dem plötzlichen Schmerz Frühjahr ’53 beim Bücken, und den Assoziationen. Er fragt: Kamen die spontan, oder auf spezielle Frage? Ich: Im Moment spontan, aber Suggestivwirkung früherer Bemerkungen nicht ausgeschlossen. Über Sex; neulich Scheide. – Meine schwankenden Gefühle über Fortschritte. Meine Projektion von „Erwartungen“ und „Forderungen“. Ina über Freud über Agoraphobie. – Im Mai 2 Vorträge gehalten. – Jetzt lebhaftere Sexgefühle, auch mehr Zärtlichkeiten ausgedrückt bei Tage. – Er fasst zusammen: „Sie haben die Eindruck, starke emotionale Wandlungen durchgemacht zu haben“. Ich: Ja; Djane über „Fellow Sufferer“. – Er: Eine Frau als Analytiker wäre nicht so gut für mich, weil mein Hauptproblem ist, dass ich nach 7 Jahren keinen Vater gehabt habe und jetzt Schwierigkeit habe, mit den Vaterfiguren; vielleicht zu früh selbst in die Vaterrolle gekommen. – Er will mich selbst weiter behalten; zunächst 2 Stunden; er will später entscheiden ob vielleicht mehr, es könnte sein, dass intensivere Behandlung gute Aussicht gäbe. Ich: Wenn das so ist, wäre ich gleich dafür, mehr Stunden zu nehmen. Er: Er kann jetzt nicht; vielleicht etwas später. Er: Dr. Wallis hat einen sehr guten Job getan, ich aber auch.
Ich berichte: Langen Disput mit Ina über Sproul-Allen-Reception; ich weiß selbst nicht, was eigentlich das treibende Motiv für mich war, hinzugehen; Besuch von Klopfer, Ina und ich kommen schnell in Kontakt mit ihm; mein erstes Seminar, ging ganz gut, aber doch müde nachher. Er: Ob ich über freie Assoziation weiß und das Rationale davon. Ich: theoretisch ja, aber es ist für mich nicht leicht. Er gibt die Vorschrift an: alles sagen, was einem einfällt, auch wenn trivial oder sensitiv (das heißt wohl: peinlich, wie Sex usw.) oder gegen Höflichkeit und dergleichen; als ich hereinkam, ging mir vielleicht allerhand durch den Kopf, stattdessen habe ich aber „kontrollierte Assoziation“ gebracht. – Ich erwähne nebenbei einen Traum. Er fragt interessiert, ob in der Zeit, wo ich hier war . Ich: Ja, mehrere; ich nehme meine Traumnotizen. Er wundert sich, ich erkläre mein schwaches Gedächtnis. Er: In bezug auf frühere Erlebnisse oder recent? Ich: Beides. Er: Wir wollen ein andermal sehen, ob da emotionale Ursachen dafür sind. Ich frage: Soll ich Träume nicht mehr notieren? Er: Für einige Zeit mal nicht; wir wollen sehen, wie es geht; wenn einem irgendetwas aus dem Traum einfällt, knüpfen sich dann oft andere Dinge an den Traum an. 🕮\(_{30}\)
Er fragt, was ich dachte, als ich hereinkam. Ich: Über „Regeln“: ob ich warten oder anklopfen soll (er hat Lichtsignal); ob ich Hand schütteln soll usw. Über Mutter: nicht viel verboten; unpersönliche, objektive Regeln. Über Vater: nicht streng, aber ich fürchtete seinen Spott. Agnes konnte besser erzählen, aufsagen usw. – Scheu vor Vaterfiguren, Dean in Chic., Ärzte usw. Daher auch vor ihm: Letztens war ich geknickt, weil ich nicht frei assoziieren konnte, wie „man soll“.
X / 1954 Ich berichte Traum zum ersten Mal (von voriger Woche, nicht aufgeschrieben): Mädchen singt Sta. Lucia, ich singe mit. – Er sagt: Er hat den Eindruck, es geht mir recht gut. Ich bestätige es. Er fügt hinzu, dass Dr. Wallis guten Job getan hat. – Er fragt, wann ich die letzte allgemeine medizinische Untersuchung gehabt habe; er ist erstaunt, als ich sage: Frühling 1952. Er rät: medizinische Untersuchung, schlägt Dr. Weinberger vor, weil ich sage, dass wir keinen Hausarzt haben. Er sagt, das ist ihm wichtig, um Möglichkeiten und Ziele der Therapie zu bestimmen. Er fragt, was meine Ziele dabei seien. Ich sage: Erstens Überwindung der Hindernisse (Stehen, Sitzen usw.) für Arbeit und Leben; wenn möglich, wäre wünschenswert, aber nicht notwendig, solche Verbesserungen wie: gutes Einschlafen ohne Nembutal, sodass ich auch abends mit Freunden sein könnte, und ohne Dexedrin. – Er gibt mit die Rechnung; er sagt: er übergibt sie persönlich, absichtlich. Ich frage: Soll ich auch Scheck persönlich geben? Er: Ebenso gut. Ich: Wohl damit ich den Eindruck habe, selbst den Akt getan zu haben.
Ich gebe ihm Scheck; sage dazu Pfeil, der auf die letzte Zeile des vorigen Eintrags verweist. Dazu Rechnung, wo ich meinen Namen und die Daten korrigiert habe; dazu erkläre ich: als Logiker will ich immer alles ganz genau haben. Über die Departmentparty gestern; zum ersten Mal Party seit 2 Jahren, schließlich sehr müde. Er fragt: Wann hatte die Rückensache zum ersten Mal hemmenden Einfluß auf Sex? Ich: 1945 noch nicht (Else); in späteren Jahren allmählich, nicht durch besonderes Ereignis. Ina glaubt, Scheu vor Scheide, aber bewusst nicht.
Ich berichte: Magenschmerzen gestern nach- und heute vormittag; Mutters Krebs. Vorgestern zusammen, in Scheide, gut. „Buchführung im Himmel“. Er: Es scheint, ich habe im Leben viel unter Ängsten gelitten. Ich: Eigentlich nicht, ich hatte meist ein glückliches Leben; erst heute erkenne ich die Hemmungen. Sehr spät Sex; vorher auch nicht Masturbation. Puritanische Einstellung der Familiedurchgestrichenes Komma. Er fragt: protestantisch? Ich: ja, aber nicht dogmatisch. Die Mutter war in vielem frei und offen, aber nicht im Sprechen über Sex.
Über meine Scheu vor autoritativen Männern; ich erzähle von Dr. Love in der Mayoklinik; von einigen schwierigen Lehrern; die Vorgesetzten im Krieg. Aber nicht immer unglücklich, meist glücklich. Haupausnahme: Krieg; und die Auflösung der ersten Ehe. Er fragt: Wodurch? Ich: Ich weiß nicht; ich dachte damals: wir sind zu verschieden. Über Chachas Beziehung zu Christiansen; ich verdrängte die Eifersucht. Er sagt: Wir wollen dem weiter nachgehen, warum ich dies und andere Gefühle so gänzlich verdrängte.
Ich erzähle von Sex am 12., wieder richtig schön; diesmal ungeplant. Über Fantasien dabei, diesmal und sonst: Frau mit langer Peitsche haut Jungen. Ich reite auf weißem Pferd; diesmal Penis in das Pferd, Öffnung im Rücken; dazu fiel mir am nächsten Tag ein: Bleisoldaten auf Pferden, mit pin! Die Frau ist ihm interessant; ich auf seine Frage: meist Arme und Beine nackt, manchmal auch Brust, aber Unterkörper bedeckt. Er: Der kleine Junge war sich nicht klar, was die Mutter da hatte, vielleicht auch Penis (Peitsche). Ich: Ina und ich sagen scherzhaft, zuweilen ist sie der Mann und ich die Frau; vielleicht wünsche ich mir auch das unbewusst. Er dazu: Er weiß nicht recht, ob da so ist; aber der Unterschied zwischen Wirklichkeit und Fantasie ist wichtig; beim Rücken kommt die Furcht, über die wirklich Gefahr hinaus; bei der Frau Unterschied zwischen der Wirklichkeit und meiner Fantasie. Er sagt zum Sex am 12: Dies ist wichtig; je mehr ich schon aktiv sein kann, umso mehr wird die Furcht hinten im Rücken verschwinden. Ich berichte über mein Tanzen zur Musik; beim ersten Mal voriges Jahr starke Gemütsbewegung mit Tränen und ich küßte Ina, weil die Musik mich freier machte. Er: Da ist mehr dahinter als dies. 🕮\(_{31}\)
Ich berichte: Am 15.6. bei Dr. Weinberger, er sagt: disc! Zunächst war ich zwar überrascht, aber nicht beunruhigt. Am 16. nachmittags aber Muskelschmerzen und etwas deprimiert, aber jedenfalls sind meine gegenwärtigen Schwierigkeiten psychologisch und meine Aufgabe ist, diese zu überwinden; wir müssen überwinden: Furcht inbezug auf den Rücken, und die damit verbundene Furcht für „die Front“ (d. h. Sex). Beim Weggehen sagt er: Die Ärzte tun manchmal unwittingly harm durch das, was sie sagen.
(22. hat er abgesagt.) Auf meine Frage sagt er: Er hat von Dr. Weinberger nichts Neues gehört, sondern genau das, was ich ihm voriges Mal berichtet habe; W. hat ihm gesagt: meine Rückensache ist teilweise psychologisch, aber teilweise auch organisch. Ich frage: Sagte er, es sei sicher ein Disk? K: Dies kann er nicht mit Sicherheit sagen, natürlich; jedenfalls gibt es Millionen Leute, die so etwas haben und doch unbehindert herumgehen und tätig sind; die Rückensache ist aber für mich der Punkt gewesen, auf dem sich meine schon lange vorher bestehenden psychologischen Schwierigkeiten konzentrierten, und dadurch herauskamen. – Ich berichte vom 22.: Gegen Abend etwas deprimiert, ich wußte nicht warum; später kam Ina und tröstete mich mit Zärtlichkeiten; ich glaube, es war hauptsächlich, weil er abgesagt hatte. Ich merkte sogar Gefühle von Resentment: „Eh so selten, und nun nimmt er mir noch eine Stunde weg.“ Nachts wachte ich auf, fühlte mich verlassen, und tröstete mich selbst; danach Gefühle, auch Schuld gegen Ina. Er sagt: Ganz natürlich; ein Kind, dem die Mutter sich nicht so viel widmet, wie es wünscht, will sich selbst trösten. Er fragt, was ich über Grund seiner Absage dachte. Ich: Rational dachte ich: vermutlich ein professioneller Grund; aber dann kamen andere Vorstellungen: Tennis spielen, weil jemand mir gesagt hatte [ich konnte mich nicht erinnern, wer; es war Kalish.]; dann eine seltsame Idee: er auf der Jagd; es fiel mir ein, dass Inas Doktor von Fuchsjagd gesprochen hatte, und sie hatte Gefühle dagegen. Er: Vielleicht war jemand, als ich Kind war, auf der Jagd? Ich: Der Vater ging zwar nicht mehr, hatte aber noch die Flinte; Blumbach schoß den Habicht, der wurde ausgestopft; da war auch noch ein ausgestopfter blauer Vogel, vielleicht hatte der Vater den geschossen. Der Vater spielte manchmal als ob einen Hasen schießen; das mochte ich nicht. Er: Der kleine Junge wollte nicht, dass der Vater ihn schießt. Ich: Es war mir nie klar, dass ich mich mit dem Tiere identifizierte, ich dachte, es war nur Mitleid. Mein Rätsel von der Schnecke: keiner schießt sie. Mutter war auch nicht für Jagd und sowas; später Neigung zu Vegetarismus. –Meine Abscheu vor dem Krieg. Ich konnte nicht ertragen, den am Bauch Verwundeten anzusehen. – Zum Schluß sagt er: Da ist Wichtiges aus der Kindheit zum Vorschein gekommen.
Ich korrigiere Dr. Wallis’ Vornamen: Kendall, nicht Kenneth, wie ich ihm vor Wochen mal sagte; ich vergaß inzwischen immer wieder, es ihm zu sagen. Kenneth war der Junge in „One Little Boy“; dies Buch las ich voriges Jahr. Geschichten mit dem kleinen Jungen bewegten mich stark. Wie er die Figuren von Bruder und Eltern mit Bomben bewarf. Der Hund Hamburger, der heulte, weil man ihn ausschloß. Ich fühlte mich ausgeschlossen vom Institut in Princeton durch die großen Bosse: z. B. Einstein und Neumann. Er sagt, alle Gefühle wie kleiner Junge, trotz eigener Reputation. Ich: Ja, so war es immer, besonders in früheren Zeiten; als Instruktor in Wien war ich zu schüchtern, Professoren in Deutschland zu besuchen. Ich lache über mich selbst. Er: „Sie scheinen sich wohl zu fühlen in diesen Tagen“. Ich: Ja, meine Stimmung ist gut; vor ein paar Tagen wieder Sex mit , das gibt gutes Gefühl, weil mehr aktiv. Auch in der Klasse bewege ich mich mehr und spreche freier. – (Vorher mal nach Aufzählung von allerhand Beispielen von Einschüchterung durch Vaterfiguren) Es hat keinen Zweck, mehr Beispiele zu bringen. Was soll ich denn nun sagen? Ich weiß, es gibt keine Regeln; aber ich muss doch immer überlegen, was das Rationalste und Zweckmäßigste ist. (Ich schaue das Bild von Freud an, das über mir an der Wand hängt) Der hat gesagt, frei assoziieren, nicht überlegen! Aber er war doch auch ein theoretischer Mann, vielleicht hat er es auch schwierig gefunden, das theoretische Denken abzuschalten. Ich las ein Stück in Johnsons4Ist vielleicht der 1954 erschienene 1. Band der Biographie von Ernest Jones gemeint.Biographie von Freud, wie dominierend er zu seiner Frau war, wie rücksichtslos! Aber vielleicht wünschen die Frauen das im Grunde? Vielleicht hätte ich auch früher, z. B. bei meiner ersten Frau, mehr entscheidend eingreifen sollen? –Er fasst zusammen: Also wieder dieselben Punkte wie schon bei unserer ersten Besprechung: immer ist es für mich das Problem: was ist das Richtige zu tun?🕮\(_{32}\)
XI / 1954 Der Doktor: Was war der erste Gedanke? Ich: Überlegungen im Wartezimmer, ob ich, wenn es länger dauern würde, anklopfen dürfte und vielleicht sogar hereingehen. Ich saß unbequem auf der kleinen Bank; ich dachte an denjerkim Rücken vorhin, als ich aus Royce Hallkam und die Stufe nicht sah; ich erschrak und dachte an frühere Rückenanfälle. Dies ist die ewige Frage: Was ist recht zu tun? Als Kind konnte ich Antwort von der Mutter bekommen; später wurde ich unabhängig und folgte dem eigenen Gewissen; aber manchmal fühlte ich doch: die Katholiken haben es leichter, weil die Autorität ihnen die Verantwortung abnimmt. Später habe ich zuweilen Dinge getan, sehr gegen die Konvention: Ina, und Maue. Ausführlich über unseren Beschluß für Kinder. Ich zu Gramm: mehr als Freundschaft. – Der Doktor fasst zusammen: Von dem Problem, ob ich durch die Tür gehen kann, bin ich gekommen zu den großen Fragen im Leben, die mit Sex zusammenhängen; vielleicht kein Zufall; es scheint, dass die jetzige Unfähigkeit zu Beschlüssen zusammenhängt mit damit, dass ich als Kind Fragen über Sex überlegte, die mir nicht beantwortet wurden; und jetzt hängt anscheinend die Unentschiedenheit zusammen mit dem Rücken. Ich: Ja, aber sie war vorher; der Rücken verstärkte sie nur; aber der Rücken ist wohl nur ein excuse dafür, nicht die Ursache. Er: Rückenangst, Unentschiedenheit und Sexprobleme in Kindheit scheinen eng zusammenzugehören; als ich gegen die Konvention handelte, war ich wahrscheinlich im Grunde doch nicht frei. [Vielleicht meint er: Es war nicht spontane Entscheidung, sondern rebellische?]
Ich berichte: Durch den jerk im Rücken am 1. (siehe oben) war ich erschreckt, und abends etwas down; Ina tröstete mich mit Zärtlichkeit, und zusammen, dadurch entspannt. Am 2. war mein Seminar; da ging es ganz gut. Aber am 3. etwas Fieber (bis 100.8); am 4.6. ohne Fieber, nur etwas müde; also keine richtige Flu, vielleicht nur „arrangiert“, um 2 ruhige Tage im Bett zu haben. –Als Kind „Buchführung“: vielleicht können Sünden durch gute Taten ausgelöscht werden. – Ich berichte , wie ich den Fluch gegen die Mutter an die Wand schrieb und dann eingestand. – Dann mit Oheim Siebel, wo ich falsch gesagt hatte „nein“; wochenlang darunter gelitten, und endlich ihm gebeichtet. Der Doktor sagt: Hier sieht man, wie ich Scheu und Furcht vor dem „Vater“ hatte, aber das Gewissen in mir selbst strenger machte, als der Vater gewesen war; ich needed einen Vater, denn die anderen bauten sich nicht so ein überstrenges Gewissen auf, weil sie sich stattdessen mit dem wirklichen Vater auseinandersetzten; ich sagte früher, dass ich in späterer Zeit moralisch und sexuell mich frei fühlte; aber dieses strenge Gewissen blieb doch wohl immer da und macht mir auch jetzt noch Schwierigkeiten.
Ich berichte: Am 6. abends etwas low; Musik, , ich fühle mich besser. Dann nachts Traum: (1): Ich steige in Eisenbahnwagen, zweistöckig; oben ist es ganz offen, schön zum Herumschauen, aber windig. Unten sind viele Leute, aber schließlich finde ich doch einen Platz. Assoziation dazu: Wir steigen in das Flugzeug in NY, ich später mit Leiter in berth; zu „windig“: Unser Mein Leben in Princeton war mehr sheltered; hier „exposed“ zu Gefahren, weil ich oft ausgehen muss. Traum (2): Ein junger Mann (Kalish?) spricht mir mir, er heißt Eckstein; ich sage: ich kenne einen anderen Dr. Eckstein in Topeka; der hat großes Haus, große Familie (Assoziation: er hat gesagt, er möchte später an die Westküste gehen, um mehr zu verdienen.) Der junge Mann schenkt mir ein mathematisches Instrument, vielleicht slide rule. (durchgestrichener Gedankenstrich Assoziation: Penis). Ich berichte weiter: Gestern vormittag beim Aufstehen Gefühl im Rücken und Schreck; trotzdem ½ Stunde gesessen (Helmers hier), aber tense, dann zurück in Bett. Ina fährt mit ihnen fort. Ich bin deprimiert und einsam, muss weinen. Ich bleibe ganzen Tag im Bett. Aber abends ein klein wenig getanzt. Nachts Traum (3): Ich betrachte in einem Laden Apparate für Colon Irrigator; einer einer hat viele Schläuche und Gefäße, für warmes und kaltes Wasser usw. Ich probiere ihn aus. Nahe dabei ist ein großer Tisch mit Leuten, auch vielen Frauen; es ist eine Party für Miss Schwarzkopf (Assoziation: Fräulein Schwarzkopf in Mainberg am offenen Feuer; ich habe kürzlich den Namen gelesen hier von einer Sängerin). Nachher schreibt der Laden auf meine Rechnung einen Betrag für diese Party; ich protestiere, weil ich nicht teilgenommen habe, sondern nur einigen Frauen zugenickt habe; dabei muss ich schließlich angeben, was ich zu der Zeit getan habe: Colon Irrigator. – Dr, Kupper: Die Träume sollten uns anzeigen, was der eigentliche Grund meiner Depression und Angst war; der Rücken ist ja nicht der wirkliche Grund.
Ich berichte 2 Träume vom 10.: (1) Kemeny (fast ms). (2) Ich fahre Schlick in einem Wagen mit 2 Pferden in einem Park, über Stufen; mal lehne ich mich rückwärts, bis ich ihn sehe. Assoziation: Sex. Assoziation zu Traum vom vorigen Mal: Der „Eckstein“ ist vielleicht er; zu Traum (3): vielleicht die Frage der Wahl zwischen Mann und Frau, wie in vielen früheren Träumen. Er sagt: In einem gewissen Alter als Knabe ist es ganz natürlich, dass man sexuelle Wünsche zu anderen Knaben hat; aber welchen purpose oder aim haben solche Träume in meinem jetzigen Leben? Warum habe ich solche Träume nicht voriges Jahr und vor Jahren gehabt? [Die Frage erstaunt mich, ich weiß nicht recht, auf was er hinaus will] Ich antworte: Zur Zeit als es natürlich war, habe ich es mir versagt. 🕮\(_{33}\) Da ist es doch verständlich, dass jetzt die Wünsche aufkommen, sozusagen, um es nachzuholen; voriges Jahr in Princeton habe ich auch viele solche Träume gehabt; ich vermute, dass ich sie ebenso auch durch mein ganzes Leben hatte, nur konnte ich sie früher nicht interpretieren. Er fragt: Warum aber der Wunschdurchgestrichenes Komma nach Sex mit einem Mann (oder auch mit einer Frau)? [Ich bin wieder erstaunt.] Ich antworte: Wenn man einen Menschen liebt, ist es doch klar, dass man mit ihm zusammen sein will, zunächst in freundschaftlichem Kontakt, dann auch körperliche Berührung, und schließlich möglichst enge Vereinigung. Er sagt: Meine Hauptschwierigkeit von Kindheit an war doch wohl, “to stand up“; das ist es, was ich jetzt durch das Liegen ausdrücke; was bedeutet das? Ich: Als Kind vielleicht zuerst das Gehen lernen, dann „aufstehen“ und „sich behaupten“ gegen den Vater und mit oder gegen andere Knaben usw. Er: Wie wird im Deutschen „Rücken“ metaphorisch gebraucht? Ich: „Rückgrat“, wie „backbone“, senkrechter Strich am linken Rand: bedeutet die Stärke des Willens, sich gegen Andere durchzusetzen. Er: Es scheint ganz klar, dass die große Rückengeschichte im Sommer 1952 durch die Furcht kam, wie ich in der neuen Situation am Institut, auf diesem sehr erhöhten intellektuellen level, bestehen würde; die eternalInterpretation in Termen von Sex hilft nicht viel, sie ist zu spekulativ; das Wesentliche war die Furcht vor dem „Bestehen“ in schwierigen Situationen seit der Kindheit; anscheinend war da immer eine Frau, die mir geholfen hat (früher die Mutter, jetzt Ina mit praktischen Dingen und im Sex), anstatt dass ich selbst „aufgestanden wäre“. (Ich glaube, er sagte noch etwas, dass der Vater gefehlt hatte, durch den sonst ein Sohn „Stärke erwirbt“; das war nicht klar.) Er fragt: War das etwas Ähnliches im Anfang der Rückengeschichte, Dez. 1936? Ich: 1936 war zwar schwierig, aber hauptsächlich am Anfang die Ungewissheit, ob ich Job bekommen würde, später der Konflikt mit dem Dean; eigentlich war das im Dez. 1936 schon nicht mehr akut. [Aber vielleicht war meine unterdrückte Indigestion über den Dean und Präsidenten da doch noch in mir am Kochen?] Er: Es ist aber klar, dass die gesamte Situation schwierig und konfliktvoll war: neues Land, neue Tätigkeit, viele Ungewissheiten und Sorgen, der Konflikt mit dem Dean, und alles zusammen; es wird klar, dass die Rückensache von Anfang an bedeutete: „Ich bin klein und hilflos, wie ich kann nicht aufstehen, man muss mir helfen“. –Ich: Auch schon vor der Rückensache hatte ich etwas, das mir erlaubte, mich von Manchem zurückzuziehen: die beiden Pneumothoraxe 1926 und 28; für viele Jahre danach sagte ich immer: ich kann nichts Schweres tragen, ich will abends nicht ausgehen usw. Er ist sehr interessiert.
Er sitzt heute im Stuhl hinter mir. Ich berichte Überlegungen zur Ursache der Rückensache: Im Tagebuch finde ich, dass Jan. 37, nach 2 ½ Wochen Unterricht aufgenommen, also nicht zu lange gelegen. Dann keine Schwierigkeiten bis Sommer 1938, Carmel. Das war Anfang einer freien Zeit für Research. Ebenso 1942 in SF und 1952 vor Princeton. Seine Annahme voriges Mal, dass die Sache 1952 kam durch meine Furcht vor der schwierigen Situation am Institut ist also wohl nicht die volle Erklärung, sondern nur einer der Faktoren; Aber ich weiß nicht, was die anderen Faktoren sind. – Über Lungenknax; Christiansen sagte: aus Schuldgefühlen. –Er sagt: Dies alles ist Bericht und Überlegung darüber, wie eine lecture, das ist nicht freie Assoziation! – (Ich versuche es freier:) Mein Zimmer in Wiesneck; Annemarie lernt Buchstaben; Schöndube diktiert mir; er macht uns alle nervös; er verwundet seine Hand mit der Axt; sein Bart, Cha liebte ihn, auch Christiansen hatte Bart. –Er sagt: Ich scheine heute eine anxiety zu haben; ich spreche um etwas zu vermeiden, mehr unfrei als sonst. –Ich bin enttäuscht, dass ich es nicht richtig mache. Ich sage: Wenn ich ganz frei sprechen würde, käme doch zu viel Irrelevantes. Er: Das ist eine Scheinrationalisierung; nächstes Mal werden wir es versuchen; wenn es wirklich irrelevant wird, kann er mich ja immer stoppen. [Nachher denke ich: Seine Kritik hilft so wenig, wie Frau Tschicholds Bemerkung: „Nicht so gehemmt tanzen, mehr frei!“]
Ich sage, dass ich crushed war nach der vorigen Sitzung, ein „Versager“; und Gefühle gegen ihn, dass er nur kritisiert, und keine positive Hilfe gab; wie Frau Tschichold (siehe oben Pfeil der auf die letzte Zeile des vorangehenden Eintrags verweist). Ich fühlte wie früher, wenn ein Anderer mich tadelt. Er sagt: Das Gefühl, dass Hilfe nur von einem starken Mann kommen kann. Ich sage: Ich erinnerte mich nachher auch, dass ich ein Gefühl von uneasiness hatte, als er sich hinter mich setzte; aber nur kurz, dann deckte ich es zu mit Überlegung, dass das die übliche Haltung eines Analytikers ist; aber es ist ja natürlich ungemütlich zu fühlen, weil man nicht mehr Auge sehen kann, wie ich zuweilen tue. Er scheint zufrieden, dass ich jetzt alles herausbringe. Er sagt, wir werden tiefer schauen und sehen, wie gerade die Rückensache zusammenhängt mit der Furcht vor Vater usw.; er sagt: Forderungen der Mutter; ich: doch wohl mehr Vater und Lehrer; die Mutter meist ermutigend, nur zuweilen schwierige Forderungen. – Er sagt: Am 26. wird die Sitzung ausfallen, wegen langem Thanksgg. Wochenende; ich: schade, ich hätte lieber sogar 3 als 2 Sitzung; z. B. letztes Mal, nach der Sitzung, als ich mir zu Hause alle Gefühle klarmachte, fühlte ich: wenn ich ihn nur hier hätte, um ihm gleich alles zu sagen! – Er sagte früher mal: Er hat in Buch für🕮\(_{34}\) von mir hineingeschaut, nicht viel gelesen (“Log. Founds“; vielleicht Enc. I/3 oder oder Beitrag in I/1?); die Sprechweise sei so sehr präzis, ganz anders als sonst bei Philosophen; darin zeige sich die Steifheit. Ich: Ja, mein Stil war immer steif; und die Leute hatten oft zuerst den Eindruck von Formalität und Hochmut, aber wenn sie mich kennen lernten, merkten sie, dass ich informal war. Er: Die Steifheit war ein Selbstschutz; auch die Steifheit beim Tanzen; es war aus Furcht; als ich dann, durch Rückensache und Alter nicht mehr so „gerade aufrecht“ mich halten konnte, war das ein Schreck; (ich glaube, er sagte dann:) Daher nahm ich Zuflucht im Bett.
Ich berichte: Gestern abend beim Zahnputzen plötzlich Rückenschmerz, nur momentan; aber ich erschrecke sehr. Schweißausbruch. Darum heute Office abgesagt, weil ich ja nicht diese Sitzung gefähr riskieren wollte. –Traum vom 21. morgens: Ich laufe Rampe in Haus oder Höhle hinunter, zementiert; dann mache ich weiten Sprung von Stufe zu anderer Stufe über Vertiefung im Lehmboden; ich halte mich mühsam lange in der Luft. Wie Hanno, der die Dickensche Länge ausdehnte. Wie bei Sex. Lehm: Spiel mit Agnes; ich fantasiere: ich pinkle auf den Lehm. Erinnerung: mit anderen Jungs gepinkelt über Lorbeerbaum; Agnes zetert. Ich kann nicht erinnern, wie Mutter Verbote sagte. Gespräch mit Freund (Bergmann), dass Freud sagt, man solle einem Jungen nicht Gasthof verbieten. Dabei errötete ich. Über Erröten in der Kindheit; Fritz „Koko“; auch wenn Mutter mich lobte. – Nächtes Mal wird ausfallen. Diesmal bricht er schon 12:38 ab; ich sage nichts dazu. [Ich denke: Diese Woche nur einmal, und dann noch verkürzt. Vermutlich, weil er diese Tage viel zusammendrängt. Vor einigen Wochen war ich auch , dass er 5 min. früher Schluß machte; aber dann letztes Mal setzte er 5 min. hinzu.]
(Voriges Mal ausgefallen, weil er verlängertes Wochenende von Thanksg. nimmt.) Meine Gefühle, ich im Wartezimmer warten musste, erst stehend, dann unbequem sitzend; schließlich angeklopft, da kam er gerade durch den Ausgang und öffnete mir. Auch Ärger voriges Mal, dass die Stunde abgekürzt wurde, wo eh nur eine in der Woche war; ich verteidige ihn gegen mich selbst, aber das Gefühl bleibt. Auch vorher mal, als er 5 min. früher schloß; aber beim nächsten Mal war es 5 min. länger. So ist Konflikt von meinem Vorwurf gegen ihn, und Rechtfertigungsversuch; aber das Gefühl bleibt dann doch. Ich wünsche ihn als gerecht und vollkommen zu sehen. –Diese Woche fühlte ich mich nicht gut; Nachwirkung des Rückenschmerzes am 21., und dann das Fehlen des Meeting, was ich als Beraubung empfand. –Traum am 27. (nach dem Tag, wo das Meeting ausfiel): Ich fürchte uniformierten Mann aus der Eisenbahn; ich verstecke mich im langen, schmalen Schlafzimmer, höre Schritte und jemand öffnet die Tür; ich schreie laut: „wer ist da?“ und wache auf. Furcht vor homo Annäherung. An dem Tag war Besuch von einem, der vielleicht homo ist [Suppes]. –Traum am 28.: Ich mit Freunden; wir klettern; wir sitzen in Haus, ältere Frau versorgt uns. Ich fahre in wheelchair zwischen vielen Leuten, lasse 3 Mädchen durch, treffe Freund, den ich „Caley“ nenne, der aber der Besucher vom vorigen Tag ist. Keine Zeit mehr für Assoziationen.] – Der Doktor fragt: Hatte ich sonst eine Krankheit oder etwas, das die Müdigkeit usw. diese Woche erklären könnte? Ich: Nein, es war wohl die Nachwirkung des Rückenschmerzes am 21. Und der Gefühle über das Ausfallen des Meetings. –Er fasst zusammen: Die Träume und meine Gefühle zeigen alle, dass ich Furcht davor habe, als schwach, hilflos, feminin, homo usw. zu erscheinen oder so zu sein; beinahe könnte man sagen, mein Zweck, warum ich zu ihm komme, ist, von ihm Stärke zu bekommen, diese Schwäche zu überwinden. Ich: Ja, nicht nur beinahe; der Rücken ist ja hier der Anlass; meine eigentliche Schwierigkeit kommt aus der unbegründeten Furcht, und mein Ziel ist, mit seiner Hilfe diese Furcht loszuwerden. Er: Diese Erwartung scheint vernünftig; er glaubt, ich werde die Furcht überwinden. Ich frage um prescription für Nembutal (oder: Motiv?) oder hat er Einwand, wie andere Analytiker? Er: Da ist vielleicht ein Einwand; ich soll lieber Dr. Weinberger anrufen.
XII / 1954Diese Woche fühle ich mich besser. Besonders nach der letzten Stunde. Ermutigt durch seine hoffnungsvolle Bemerkung am Ende. Und froh und erleichtert, dass ich meine Gefühle von Ärger usw. (über ausgefallene Stunde, und verkürzte Zeit) äußern konnte. Sowas ist sehr schwierig. Gefühle wie : ob wohl der Blitz doch treffen wird? – Über , schon, kürzlich; früh, konnte aber doch nicht schlafen, zweites Nembutal. Ich tadelte mich dafür. Die Mutter sagte: Gesund sein ist eine Pflicht. Über ihren Cancer. Über Großvaters Asthma, und Schulgefühle über Familie. Ich hatte ähnliche Gefühle über meine Familie. Die Mutter hatte mir ermöglicht, mich immer zu sehr zu entziehen. –Meine Ungewissheit 1917 mit Chacha. 🕮\(_{35}\) Schwieriger Entschluß, mich zu binden. 1913 mit Chacha: „Dies ist keine Verlobung“. –Er fragt: Wie kam ich heute, wo ich berichtete, dass es mir besser ging, auf einmal auf die Schwierigkeiten mit Chacha? Ich: Vom Denken an die Mutter sprang ich dazu über, ich weiß nicht, wieso. Vielleicht war die Ungewissheit in Jena 1917, weil ich gleichzeitig mit Chacha und Mutter zusammen war; vielleicht Konflikt der Zuneigungen? Er. Oder Furcht vor dem Blitzschlag? Ich: Eine ganz neue Aufgabe war für mich immer schwierig, besonders mit Leuten; z. B. als Leutnant zum ersten Mal kommandiert, oder in Wien zum ersten Mal die Klasse.
Zum Traum, den ich am 29.11. berichtete, wo ich in wheelchair fuhr, fiel mir ein: in den Jahren vor Princeton hatte ich oft Fantasie: bin amputiert, in wh-ch. zur Klasse usw., dabei heiter und tapfer. Wenn das Schicksal mir die Wahl gäbe, würde ich das vorgezogen haben, um nicht die ständige Furcht vor einem Rückenfall zu haben. –Frankenberger hatte Bein amputiert; aber immer noch große Schmerzen; später Selbstmord. – Solche Neigungen in der schlimmsten Zeit Sommer ‚52 in Vermont. Das Hauptmotiv dagegen war nicht die Arbeit, sondern Ina; das war ihr später wichtig, als ich es erzählte. – In Princeton Fantasien vom „Segelboot“, bei Schubertmusik; zuweilen so, dass ich abfuhr; oder so, dass ich bei dem Mädchen blieb. Der Doktor fragt: Was ist es mit dem Mädchen? Ich: Das ist Ina; ich entschied, bei ihr zu bleiben; aber abfahren und im Nichts versinken hatte doch immer noch Anziehung, wenn auch die andere Idee stärker war. –Er sagt, er kann nicht verstehen, warum gerade jetzt, wo ich mich besser fühle, diese „morbid“ Ideen auftauchen. Ich: Ich fühle mich heute wohl; durch Anderes angeregt, hätte ich anders assoziiert; jetzt kam dies in den Sinn und so sagte ich es; das scheint mir gut verständlich, denn alles das, obwohl nicht vorherrschend, ist doch immer noch im Hintergrund vorhanden. Die Idee vom w.-ch. war vielleicht auch angeregt, weil ich jetzt blauen Sticker habe, der mich berechtigt, auf dem Platz für die paraplegic Studenten zu parken; ich sah, wie einer mit w.-ch. ankam und mühsam sich in sein Auto schob.
Er sagt, nächsten Mo kann er nicht zur üblichen Stunde, könnte ich vielleicht Di? Ich: Nur, wenn nötig; nachmittags ist Seminar, das ist das interessanteste Ding in der Woche. Wir überlegen trotzdem vormittags; aber dann fällt mir Inas Klasse ein; Mo 9:10. Er fragt, wie es ist mit Seminar. Ich: Alle solchen Sache verursachen vorher eigentlich wenig worry, meist nur recht wenig jetzt; ferner ist da die Ermüdung durch Tension; mehr an schlechten Tagen. Pause, dann sage ich: haben sie noch weitere Fragen hierüber? Sonst will ich einen Traum berichten. [Ich wundere mich über die Frage; mir fällt ein, dass die meisten Analytiker besonderen Wert auf Träume legen. Ich dachte im Moment: Die Ermüdung beim Ausgehen usw. ist so eine alte Sache, darüber ist nicht mehr zu sagen. Erst nach dem Meeting denke ich, aufgrund seiner späteren Bemerkungen, dass er vielleicht wünschte, dass ich mehr darüber sage. – Ich dachte: Er hält den Traum sicher auch für wichtig; er wünscht sehr, dass ich es ausdrücklich ausspreche.] Ich: Ja, dies ist der erste Traum seit einiger Zeit. – Ich berichte Traum vom 9.: [Ich hatte ihn gestern Ina erzählt und schon dazu assoziiert.] In einer Menge von Leuten mit Kostümen usw., auf einem freien Platz. Ein Mädchen gefällt mir, groß und breite Hüften; ich springe von hinten auf sie huckepack. Sie sagt: nein, geh runter, aber nicht zornig. Ich gehe mit Bedauern herunter. Ein junger bull, mit Blumen geschmückt; vielleicht für Aufführung. Aber plötzlich sehe ich, dass die Leute vor ihm weglaufen, in einen drug store. Dann ich auch, zur Vorsicht. Draußen großes Gedränge. In einer Ecke sitzt ein Mann mit falschem weißem Spitzbart; ich denke: Er will wohl den Poincaré darstellen. – Später sehe ich den Eingang einer Höhle; darin steht ein langer Tisch; daran sitzen Leute. Ich denke: Hier muss Poinc. und die französische Regierung sein, oder französische Soldaten; aber stattdessen eine Dinnerparty, elegante Damen, die gut essen und trinken. [Assoziation Poinc.; ich sprach vor kurzem mit Mia Reichenbach über Rs Buch Raum und Zeit; ich dachte: ich stimme mit R. überein, ausgenommen über P., dessen Konventionalismus (dies ist der Mathematiker, nicht der Staatsmann) R. ablehnt, ich aber für wichtig halte. Es ist Sache der Betonung; ich betone die Freiheit der Wahl durch Konventionen in der Wissenschaft. –Die Höhle: Brief von Garthe mit Fotos. Über Guny Höhle, wo andere Soldaten wohnten; zu Weihnachten saßen sie am langen Tisch, tranken und sangen; ich musste eine Zeit dabei sein, dann ging ich auf mein Zimmer, zu lesen.] –Er fragt: Wie kommt es, dass die Kriegszeit so besonders häufig in Träumen auftaucht? Ich: Weil stark besetzt mit Emotion: Gefahr von Tod und Verwundung, obwohl wir nur selten kritische Tage hatten; die schwierige Aufgabe; Beziehung zu Vorgesetzten, zur Mannschaft; Kameradschaft, obwohl nicht so nahe wie mit wirklichen Freunden in der Studentenzeit. Er: „Sie scheinen den Punkt zu missen; ich weiß nicht, wie die Methode der Behandlung in Princeton war; Sie scheinen keine Idee zu haben, was der Zweck der Behandlung ist; Sie berichten Träume, und Gefühle, und Erinnerungen aus der Vergangenheit, aber Sie sagen nicht anything. Ich: Wie meinen Sie das, ich sage doch immer etwas. Er: Da ist keine Kontinuität von Meeting zu Meeting.🕮\(_{36}\) Ich: Das ist wahr; in Princeton in der Analyse war keine Kontinuität, streng gesprochen; aber doch ein Zusammenhang, indem gewisse Punkte immer wieder auftraten, z. B. Beziehung zu Mutter; zum Vater und Vaterfiguren, zu Frauen, zu Männern homo, usw. Er: Das ist alles an der Oberfläche; wir wollen hier tiefer gehen; z. B. was ist der unique feature vom camp Leben im Krieg? Ich: Sie meinen, was dabei für mich emotional wichtig war? Das ist nicht ein einziges Ding, sondern viele. Zuerst die Furcht vor Tod oder Verwundung . Er: Aber z. B. vom Leben im rest camp? Ich: Zuerst das Gefühl von relief, aus den Gefahren der Front heraus zu sein; dann das Leben unter Kameraden, der Drill, usw. Er: Das Charakteristische ist aber das Zusammensein von Männern allein; die Tatsache, dass so viele der Träume in die Kriegszeit zurückgehen, zeigt doch, dass in der Zeit für mich auch etwas war, was eine starke Befriedigung brachte; aber in meinen Erinnerungen bringe ich immer nur die unpleasant Seite des Lebens im Kriege.Ich: Sie meinen den Homofaktor? Er: „Ich weiß nicht, ob man es homo nennen soll; in einem gewissen Sinne ja. Aber ich meine etwas mehr Spezifisches; dass Sie den Wunsch nach etwas haben, was in ihrem Leben gefehlt hat durch Fehlen des Vaters. Sie fürchten sich vor Anstrengungen, vor Aufgaben, vor Männern, wie denen im Institut Princeton, wie eine Jungfrau sich fürchtet, vergewaltigt zu werden. Sie wünschen, Männern nahe zu sein, um von denen Stärke zu bekommen; Sie wünschen mich möglichst häufig zu sehen und fühlen sich hilflos, wenn eine Stunde ausfällt; Sie freuen sich, Gespräche zu haben mit lebhaften jungen Männern.
Schon aufgestanden, sage ich: Nun fühle ich mich ganz bewildered; früher sagte er mir, nur nichts planen für das Meeting, einfach kommen lassen, wie es kommt; aber heute sagt er, es ist zu wenig Kontinuität da; soll ich also doch überlegen, wie ich mehr Kontinuität schaffen soll? Er: Nein, nichts planen, nicht worry!
Ich berichte meine Gefühle über vorige Stunde: Resentment über seine derogatorischen Bemerkungen, dass ich den Hauptpunkt nicht sehe, dass die Kontinuität fehlt, usw.; das scheint mir unverträglich mit seiner früheren Direktive, dass ich nicht planen soll, sondern es von selbst laufen lasse; ich bemühe mich, mein Bestes zu tun hier, und ich empfinde es als unfair‚ wie er es kritisiert. Er: Waren Sie upset über das Wochenende? Ich: Ja. Ich erkläre, dass ich, Dr. Wallis folgend, das Wort „homo.“ im weiten Sinne nehme. Er: I commend you for standing up to me „Was in Wirklichkeit gemeint war, ist, dass Sie die Träume und Assoziationen nur so redeten wie ein ritual, in der Kirche [!], zu starr, dass Sie nicht auf den common designator der Träume achteten.“ Ich: Ich habe wohl darauf geachtet; aber zuweilen, wenn ich eine Erklärung versuchte, sagte er: nicht nach Erklärungen suchen, sondern unkontrolliert, frei assoziieren; darum habe ich dann nicht mehr versucht, to sum up und das Gemeinsame auszusprechen; er hätte mich bloß fragen brauchen, dann hätte ich ihm Folgendes gesagt, was ich jetzt denke, wenn ich eine Erklärung voriges Mal beiseite lasse: es gibt nicht nur eines, sondern mehrere Dinge, die immer wieder in Träumen und Assoziationen auftreten: die Zuneigung zu Männern, die Beziehung zu Vater und Vaterfiguren, zu Mutter und Mutterfiguren, zu geliebten Frauen usw. – Ich: Es ist doch gut, ein kurzes Wort wie „homo“ zu haben, um Gefühle bestimmter Art zu beschreiben. Er: Sie haben die Gefühle nicht, die sind verdrängt; Sie ersetzen sie jetzt durch ein technisches Wort, das ist nur ein intellektueller Ersatz dafür; moralische Prinzipien werden als Rationalisierung gegeben. Ich: Nein, da ist ein großer Unterschied zwischen früher vor der Analyse und jetzt; früher waren die Gefühle ganz verdrängt, da waren moralische Prinzipien als Rationalisierung; jetzt dagegen habe ich die Gefühle revived, z. B. meine Gefühle zu Garthe sind wieder lebendig geworden; wenn ich jetzt ein Wort wie „homo“ dafür brauche, ist das nicht Rationalisierung, sondern nur kurze Beschreibung; ich sehe wohl den Abstand vom Ziel, wie von einem Berggipfel, aber auch das schon Geleistete, den Unterschied zu früher; das ist sehr wichtig für meine Gefühle, weil mir das, wenn ich ungeduldig oder deprimiert werde, Trost und Halt und Zuversicht gibt“. [Ich spreche die ganze Zeit lebhaft und mit Gefühl.] Er: Nächstes Mal weiter; aber I commend you for standing up to me“.– Ich, beim Aufstehen: Ich fühle mich sehr erleichtert; gut, dass alles herausgekommen ist. –Vorher mal sage ich: Mir war neu, was er voriges Mal sagte, dass ich die Nähe von Männern wünsche, um Stärke von ihnen zu bekommen. 🕮\(_{37}\)
Ich sage: Ich war betroffen voriges Mal durch seine Bemerkung, dass mein Bericht über Träume und die Assoziationen dazu gewar wie ein Ritual; ich sehe keine Ähnlichkeit da: vielleicht sollte ich es also anders tun, aber wie? Und das ist doch inkonsequent damit, dass er früher sagte, ich solle nicht kontrollieren, sondern es laufen lassen wie es kommt. Was von beiden meint er nun? Er schweigt. Ich: Ich warte auf eine Erklärung, wie er will, dass ich es tue; oder vielleicht will er keine geben und ich soll irgendwie fortfahren? Er: Die letzten 6 Male [wirklich? ich dachte, nur 2] sei ich gekommen und habe gleich zu Beginn Argument angefangen, vermutlich aus Widerstand, um etwas zu vermeiden, wovor ich mich fürchtete, wenn ich unvorbereitet käme; ich bin jetzt gerade wie ein Kind. Ich: Gewiß, aber absichtlich; ich habe meine Tirade nicht unterbrochen, weil er gesagt hat, ich soll mich nicht beschränken und kontrollieren. Das ist doch wieder inkonsequent, mich dann dafür zu tadeln. (Hier werde ich wirklich ärgerlich und fühle: Es ist ja schwierig mit ihm zu reden; immer hat er was auszusetzen, wie man es auch macht.) Er: An welche früheren Situationen im Leben erinnert dies? Ich: In der Kindheit sicher manchmal, ich weiß keine Einzelheiten, wo man dachte: So und so wird man getadelt von Vater oder Lehrern. Dann besonders im Krieg: „Wie man’s macht, wird’s verkehrt“. Er: Er hat besonders das in der Kindheit gemeint. Ich: Ich erinnere nur allgemeine Haltung, nicht konkrete Vorgänge; der Vater tadelte mich oder verlachte mich, dass ich nicht eifrig und aktiv mit den Jungens spielte; wenn ich es aber tat und dabei Regel übertrat, z. B. im Steinbruch, dann wurde ich dafür getadelt. Wenn ich zu leichte weinte, verspottete er mich als Mädchen, was sehr kränkend war. Ich hatte Furcht nach beiden Seiten: zu aggressiv zu sein, oder zu schwach und weiblich zu sein. Ich hatte Furcht; auf den Zweig hinaus zu klettern, aus Angst vor dem Sturz, und nicht zu klettern, aus Angst dafür getadelt zu werden. Er: Das ist ein gutes Bild; so bleibe ich sozusagen mit einem Bein auf dem Zweig und einem Bein auf dem Grund stehen. Er sagt, es ist jetzt im Grunde dasselbe mit dem Rücken: die Angst, aufzustehen und zu gehen, weil das zu Aggression und dann Katastrophe führen könnte; und andererseits die Furcht, durch Liegenbleiben und Inaktivität weiblich zu werden. Es sei ihm besonders klar geworden, dass dies die Basis der ganzen Schwierigkeit sei, dadurch (1) dass es gerade kam vor Beginn der Zeit am Institut in Pr., mit den großen Vätern wie Einstein; und (2) dass Dr. Wallis so guten und schnellen Erfolg hatte, indem er mir versicherte, ich könnte sehr wohl aufstehen und gehen; aber er wolle jetzt noch tiefer kommen.
Ich: Warum ist es mir so schwer, schnelle Entschlüsse zu fassen, besonders Sachen, die lange binden? Gestern haben wir ein Haus gesehen, jetzt müssen wir uns schnell entscheiden. Die Tätigkeit als Professor ist nicht schwierig; aber der Entschluß der Bindung; aber auch der Lösung, z. B. zögerte ich es lange hinaus, bis ich in Prag resignierte. Wie ich voriges Mal sagte: Ich kann mich nicht entschließen, auf den Zweig zu klettern. Aber auch nicht, es zu lassen. Er: Es ist der Wunsch, ein Kind zu bleiben, die Scheu, die Verantwortung zu übernehmen wie ein Mann; darum auch die Schwierigkeit für mich, als ich in Amerika Anerkennung fand, die Führerrolle zu übernehmen; die Rolle als rebellierende Minorität in Wien war leichter. Er fragt: Was liegt dem zugrunde, wovor fürchte ich mich im Grunde? Ich: Vielleicht die Furcht, dem Vater zu widersprechen und eigenen Willen zu zeigen; vielleicht die Scheu, zu protestieren, wenn der Vater die Mutter von mir ablenkt. Er: Wer übernahm die Vaterrolle nach des Vaters Tod? Ich: Nur die Mutter; kein Onkel oder so; mal fragte sie Großvaterfreunde um Rat, ob sie mich besser sollte in ein Landerziehungsheim schicken; sie fragen, ob sie Schwierigkeiten mit mir habe; als sie sagte, nie, sie konnte mich zu Hause behalten. – Über meinen Bruder (Josua): Der Vater zwang ihn, ins Geschäft zu kommen; erst nach Vaters Tod konnte er seinen Neigungen folgen. 🕮\(_{38}\)
(anstatt 24.) Während ich hereinkomme, telefoniert er; währenddessen beschaue ich das Bild von Freud an der Wand. Dann sage ich: Jetzt sehe ich, dies sind Figuren, die auf dem Schreibtisch stehen, nicht imaginäre Figuren. Ein Mann, der etwas über dem Kopf trägt. Ein kleiner Junge, das bin ich! Obwohl die Mutter neben ihm steht, ist er so diffident, die Hände zurückgezogen: „Vorsicht, Vorsicht!“ Die Mutter sagt: Komm’ nur ruhig! Aber er: Ja, ich will ja mit Dir kommen, aber bitte nicht zu schnell, wir müssen aufpassen, dass nichts passiert. Hinter ihm steht der große dicke Moloch, mit Totengesicht, gerade dadurch bedrohlich; der konnte ja plötzlich den Jungen von hinten packen. – Ja, vorwärts schreiten ist schwierig. –Hauskauf ist unterzeichnet, schon am 20., nachdem am 19. wir das Haus zum ersten Mal gesehen haben. Ich war selbst erstaunt, dass ich so schnell Beschluss fassen kann. Aber in den Tagen danach allerhand Schwanken zwischen Bedenken und Selbstbestätigung. Wie beneidenswert die Leute, die sich schnell entschließen können; oder Geschäftsleute mit riskanten Beschlüssen. Das könnte ich nicht; darum bin ich ja auch nicht General oder Geschäftsmann geworden. Mein Vater konnte es; nicht riskant, aber doch stetig vorwärts, vom armen Jungen bis zum Fabrikbesitzer; immer Neuerungen und Weiterentwicklung; kein Schwanken. Aber ich war doch froh, dass ich nicht ins Geschäft gehen musste. Mein Stiefbruder hatte es wohl nicht leicht: den eigenen Vater als Boss zu haben. Wenn ich froh war, dass ich keinen unterdrückenden Vater hatte, machte ich mir manchmal Vorwürfe, als ob das eine Sünde wäre, eine Untat gegen den Vater. Denn wir wurden gelehrt: Nicht Taten, sondern die Gesinnung ist das Wesentliche; böse Gedanken ist ebenso schlimm wie böse Taten. Darum konnte ich mir auch nicht zugeben, mad gegen Ina zu sein. – Wenn ich mit dem Vater zu seiner Fabrik ging, faszinierten mich die Bandspulen: die gekämmten Fäden und das Schifflein geht hin und her. Später wollte ich „Maschinenerfinder“ werden; später Ingenieur; als Student Physiker, experimentell; nach dem Krieg theoretische Physik, schließlich Philosophie, immer mehr theoretisch und abstrakt. Wenn ich in Vaters Geschäft gegangen wäre, hätte ich mich um die Maschinen gekümmert, nicht das Geschäftliche; vielleicht hätte ich mich so dann doch gut mit ihm vertragen. (Vorher mal:) Ein Freund sagte in Wien: meine Diagramme [zum K-Z-System] sähen aus wie die Fäden auf einem Webstuhl. Er (zum Schluß): Dies war eine aufschlußreiche Stunde; zum ersten Mal Identifizierung mit dem Vater, bisher immer nur mit der Mutter, und zum Vater nur Gefühle von Scheu und awe und Unverständnis. Die Stunde fing an mit dem Beschluss zum Hauskauf; nur settled als Landbesitzer; und dann ging es zum Vater, der auch gut Beschlüsse fassen konnte und seinen Bereich stetig entwickelte, wie ein Band auf dem Webstuhl wächst. Jetzt fühle ich mich dem Vater näher und mehr verbunden.
Ich berichte: Heute tense und saure Muskeln; ich weiß nicht, woher; die Sorgen mit Hauskauf waren die ganze Zeit da und ich fühlte mich doch wohl; das ist es also nicht; auch Sex gut, seit Wochen schon, vor einigen Tagen besonders gut. Ich denke, es ist, weil ich heute herkomme; aber warum? Letztes Mal ging es gut; vielleicht Sorge, wenn jetzt nicht so gut, wird es ihn enttäuschen. Er ist schwieriger als Dr. Wallis; einmal während einer schwierigen Sitzung dachte ich: wie immer ich es tue, es ist nicht recht, wozu überhaupt fortfahren? Aber das war nur ein Moment. Nachher zu Hause dachte ich: vielleicht macht er es schwieriger, damit ich die Intuition mit dem Vater wieder erlebe; oder vielleicht muss es schwieriger sein, weil er tiefer graben will als Wallis. – Kurz vor Schluß sagt er: Voriges Mal war ich am Ende froh, und heute die ganze Zeit Klagen und moaning; was startelte das? Ich: Es fing an mit meinem Bericht über Muskeln; von da kam ich auf die vorangegangenen Sitzungen, wo es schwierig war; aber den Grund weiß ich nicht. Er: Vielleicht will ich testen, ob er mich likes auch wenn es nicht gut geht. Ich: Nicht bewusst; aber vielleicht so; wie ein Kind, das immer und unbedingt geliebt werden will. 🕮\(_{39}\)
Ich: Darf ich einen Traum berichten von letzter Nacht? Er: Freie Assoziation, dies ist ein freies Land. Ich: Ich wußte nicht klar, wie Sie Träume schätzen, weil Sie früher mal (10.12.) zurückfragten, ob es mir wichtig wäre. In Princeton war Traum immer erwünscht. Anyway, hier ist der Traum: ein heiliges Dokument; es birgt irgendwie eine Vorschrift für das Leben. –Traum vom Institut. Ich trage einen Mast, mit Segel darum gewickelt, auf der Schulter. Ina geht hinter mir. Alle zweifeln, ob ich die Schwierigkeiten bewältigen kann; ich bin zuversichtlich, dass ich kann. Ich muss eine Straße kreuzen; zum Glück fährt ein großer roter Truck auch langsam in Hausrichtung hinein; ich gehe neben dem Truck, dadurch bin ich vor Kollision mit anderen Wagen geschützt. Dann muss ich durch eine Menge von Kindern, die wild herumlaufen; Maue steht auch dabei. Ich mache es so, dass der Mast vorn etwas höher ist als hinten; so stoße ich kein Kind mit der Spitze, und der Mast macht mir doch einen Weg durch die Kinderschar. Schließlich sagt Ina: wie willst Du es machen, wenn die Zeit kommt, den Mast aufzustellen? Ich: Dann musst Du mir pfeifen; ich trage jetzt den Mast 2⁄3 vorn, 1⁄3 hinten, da ist er gerade im Gleichgewicht; dann kann ich ihn mit der Hand so drehen, dass er vorne hochgeht, und dann stellen wir ihn senkrecht auf. Irgendwo (aber auf dem Land! Kein Schiff und kein Meer weit und breit) tun wir es dann. – (Assoz. Der Doktor fragt über Dokument. Ich: In früherem Traum gab mir die Mutter einen Zettel mit einer Formel als Richtweiser durchs Leben. – Er: Woher der Mast? Ich: Gestern abend las ich in Buch von Moravia, der 12-jährige italienische Knabe, die Bande von wilden Jungens, der Mann im Segelboot will ihn verführen; das machen die anderen Jungen ihm nachher klar und denken, es sei geschehen und verlachen ihn. Ein Negerknabe trug den Mast hinunter zum Schiff. Die Geschichte bewegte mich sehr; wie die Sexdinge dem kleinen Jungen verwirrend waren, faszinierend und zugleich abstoßend. Er: Nun wieder zurück zum Traum; was ist mit dem Mast? Ich: Offenbar der Penis; ich bin zuversichtlich, dass ich alles kann, aber da sind doch allerhand Gefahren. Er: Was ist Gefahr? Ich: Von allen Seiten drohen Kollisionen; von hinten ist es besonders beängstigend. Er: Warum? Ich: Furcht vor dem großen Attack; als kleiner Junge Furcht vor dem Stock des Lehrers; vielleicht für Jungen ging Stock und Penis des Lehrers zusammen. Er: Ja; ist da nicht Angst vor der weiblichen Rolle? Ich: Ja; im Buch wurde der Knabe verspottet von den anderen Jungs, weil er in ihren Augen die Rolle eines Mädchens gespielt hatte. Er: Wie hängt das mit der Formel von der Mutter zusammen? Wollte ich vielleicht wie die Mutter sein? Aber dann doch auch wieder Furcht, wie ein Mädchen zu sein?
(Vorher mal:) Er: Was ist mit dem großen Truck? Ich: Ein Schutz; ähnlich wie die Mutter (auf dem Freudbild), die den Jungen an der Hand nimmt; aber hier ging ich selbständig, aber doch geschützt durch etwas Starkes; wie ein Freund, oder Vater, oder der Analyst. Er: Sprechen Sie von mir, fühlen Sie, dass Sie durch mich geschützt werden? Ich: Ja, sehr; wenn ich denke, was sollte ich tun, wenn die Ängste wieder stärker werden, so bin ich beruhigt, dass hier jemand ist, der mir hilft.
I / 1955 Ich berichte: Wir fuhren jetzt mit Gusti, die einige Tage da war; sie hat schwierige Entscheidung wegen Scheidung vor sich. Es wird mir dann klar, wie gut im Vergleich mit vielen anderen es mir und uns geht. Ich bin jetzt mehr willig, auf andere Menschen einzugehen; nicht mehr im Schneckenhaus, wie zuerst in Princeton. Auch vorher zu wenig Gefühle geäußert; Ina sagte in Wien, ich machte mich hart aus Furcht, wegen meiner dickenBacken zu weich und weiblich zu erscheinen. Er sagte voriges Mal: Ich wollte wie die Mutter sein, aber hatte auch wieder Angst davor, wie ein Mädchen zu sein. Mir fällt ein: Wie Otto Glantz mich mal als „Tante Rudi“ verspottete. Warum ist es beschämend für einen Jungen, wie ein Mädchen zu sein, aber nicht für ein Mädchen wie ein Junge zu sein? Zu dem Jungen gehört die aktive, aggressive Rolle, wie später als Mann im Sex. –Er: Also war ich über das Wochenende nicht sad? Ich: Nein, bestimmt nicht; im Grunde cheerful, wenn wir auch schwierige Probleme mit Gusti besprachen. Im Rückblick auf das vergangene Jahr dachte ich: Dies war ein gutes Jahr, und das sagte ich auch zu Ina. – Er: Diese Stunde war mehr in einem „philosophischen mood“ wie die Leute sagen. Ich: Ja, etwas spekulierend, aber auch hier und da freie Einfälle. – (Vorher mal:) Wir sind vom Hauskauf zurückgetreten; wir mussten 300 Depot aufgeben, aber wir haben uns nicht viel Kummer darüber gemacht; mehr darüber, ob wir das Richtige taten, erst mit Kauf, dann mit Zurückziehen. –🕮\(_{40}\)
Ich berichte: Zuweilen schwindlig die letzten 3 Tage, besonders im Liegen, wenn ich den Kopf drehe; am schlimmsten vorgestern abend. Ich hatte das früher zuweilen (in Prag); darum leg’ ich ihm nicht große Bedeutung bei. – Nach dem Krieg war ich leichter als früher schwindlig beim Klettern. – In Träumen springe ich gerne von hohen Stellen ab, schwinge durch die Luft. Habe Schwimmen immer gern getan, besonders in der Nordsee. Ferien auf der Insel. Mal trug ich die Mutter von der Sandbank. – Als Kind Karussell; man wurde ein wenig schwindlig, aber das war Vergnügen. Auf der „Kirmes“, „Palast der Iphigenie“; in manche Buden durften wir nicht als Kinder; Prostitution. – Zwischendurch schweige ich öfter; dann sag’ ich (bei Juist): was soll ich nun sagen? Viele Erinnerungsbilder fallen mir dabei ein, was wir gespielt haben usw., aber es scheint so unbedeutend. (Ich erwarte keine Antwort, und fahre dann einfach fort, ich glaube über Ronsdorf.) – Er fragt: Fühlen Sie sich nicht wohl diese Tage? Ich: Doch, abgesehen von dem Schwindel, meinen Sie, das ist doch ernster zu nehmen? Er: Nein, nicht medizinisch; er meine nur, weil ich etwas müde aussah (?); warum ich wohl so allerhand Reminiszenzen brauchte; er weiß nicht recht, was es alles bedeutet.
Ich berichte: Ich war nicht klar, was seine BemerkungPfeil, der auf letzten Satz im letzten Eintrag zeigt meinte; ich überlegte, warum er tadelt, dass ich Reminiszenden gebe, wie ein alter Mann oder wie einer, der sich nicht wohl fühlt. Dann dachte ich: Vielleicht war es nicht als Kritik gemeint, vielleicht projizierte ich das nur. Aber es hat wohl nicht viel Sinn, darüber zu spekulieren. Ich bin allgemein sehr empfindlich gegen Tadel, z. B. auch von Ina; vermutlich seit Kindheit. –Traum von heute morgen: Ich mit Ina und Hedi und Freunden; ein Richter liest etwas aus einem Buch und spricht darüber (vielleicht Scheidung?); (Ich weiß nicht mehr klar irgendwie betraf es Hedi. Dann kommt Atlee; ich gehe ihm etwas entgegen und erkläre ihm ruhig, was der Richter gesagt hat und was die Intuition ist. Dann sprechen wir alle darüber. – Später gehe ich mit Ina durch den Garten; er ist lang und schmal; auf der linken Seite eine Stützmauer, weil da der Hügel abfällt. An einer Stelle ist ein tiefes Loch neben der Mauer. Ich sage zu Ina, hier möchte ich nicht im dunkeln gehen, das ist ja gefährlich. –Assoziation: Am 7. nachmittags fuhren wir nach der Analyse zu Maggie: sie war übermäßig aufgeregt durch unfreundliche „rohe“ Bemerkung von Olaf am Telefon; sie sagt, wenn wir nicht gekommen wären, wäre sie weggegangen. Wir beruhigen sie und machen ihr klar, dass sie übermäßige Reaktion hat. Ich mochte Hedi ganz gern, und Maggie sehr gern. Der Traum meint wohl, dass für Hedi, eigentlich Maggie, der Richter eine Scheidung ausspricht, und dass ich sie dann für mich haben könnte. Das Loch aber weist auf die Gefahr hin: die Versuchungen der Beziehung zu einer anderen Frau. –Der Doktor fragt: Wie ist mein Rücken jetzt? Ich (etwas erstaunt): gut; ich fühle mich wohl; der Schwindel ist noch ein wenig, aber viel schwächer; manchmal etwas Muskelschmerz, z. B. heute früh, als ich Ina den Traum erzählte (ich glaube bei der Gefahr des Loches). – Er sagt: Warum beschäftigen sich meine Gedanken in letzter Zeit so häufig mit unavailable Frauen? Es scheint, ich fühle mich in Träumen und Fantasien jünger? Ich: Ja, oft in Tagträumen, als ein abenteuerlustiger 30-jähriger. Er fragt: Die Gefühle zu Maggie sind wohl nicht sexueller Art, mit Erektion und so? Ich: Zwar nicht Erektion, aber doch körperliches Gefühl, erotisch, sexuell gefärbt. Da ist nicht realistisch eine Gefahr, aber ich sehe, dass die Gefühle und Fantasien so sind, und verstecke es mir nicht und versage es mir nicht. 🕮\(_{41}\)
Voriges Mal zum Schluß sagte er: Warum ich wohl oft Gefühle für unavailable Frauen habe? Danach, beim Weggehen, dachte ich: die unerreichbare Frau, das ist meine Mutter. Manchmal dachte ich: Beziehung zu verheirateten Frauen ist leichter, weil nichts Ernstes daraus wird. Aber zuweilen wurde doch etwas Ernstes daraus. – Ich erzähle dann die ganze Stunde vom Tagtraum über Astrid. Er sagt schließlich: Das ist eine sehr interessante Fantasie, die manches aufzeigt, auf das wir bisher noch gar nicht gekommen sind; was machte diese Geschichte wohl so anziehend für mich? Ich: Die Schwierigkeiten, die ich schließlich doch überwand; die Zuneigung der Eltern; hier konnte ich dem „großen Mann“ eine Frau wegnehmen, ohne seinen Zorn zu erregen, sogar noch seine Dankbarkeit haben. Er: Hatte ich das Gefühl, dass ich sie save von der homo? Ich: So ähnlich; aber nicht „save“, als wäre es etwas Schlimmes. Parallel mit Ina, die lesbischen Neigungen; aber großer Unterschied: damals nahm Ina die Initiative, hier aber ich. Er: Dies alles kann wohl mit dabei sein; dies ist das mehr obvious; aber vielleicht ist da noch etwas Tieferes: vielleicht nehme ich sie als Teil von mir selbst, als Darstellung von etwas in mir; an ihr stelle ich dar, dass Homobeziehung nicht etwas Schlimmes ist, dass man es überwinden kann; als Adoleszent und später war ich ja sehr scheu, beinahe furchtsam mit Frauen, fand es leichter mit Kameraden; hier will ich mir zeigen, dass ich auch das Andere kann. – Beim Aufstehen muss ich lächeln. Das ist anscheinend neue Perspektive; ich kann noch nicht sagen, ob es mir plausibel erscheint, aber ich bin froh, dass etwas da ist, was weiterführen kann.
Voriges Mal, während des Erzählens über Astrid-Tagtraum hatte ich zuweilen Bedenken: soll ich wirklich fortfahren? Dies ist doch nur Fantasie, nicht freie Assoziation; aber es war doch, innerhalb des gewählten Rahmens dieser Fantasie, frei fließend. So ging ich dann weiter. Am Ende, als ich aus seinen Bemerkungen sah, dass es fruchtbar gewesen war, war ich froh; daher mein Lächeln am Schluss. – Ich habe ein wenig nachgedacht, aber nicht viel, über seine Deu Interpretation voriges Mal; da scheint allerhand dafür zu sprechen; aber ich bin mir noch nicht genug klar darüber. –Weiteres über Astrid. Da sind 1 oder 2 Episoden, wo ich selbst nicht so recht weiß, warum sie eine Gratifikation für mich bedeuten. Die erste ist beim ersten Abendessen, wo sie mich bittet, in der Küche zu essen. (Ich erzähle es ausführlich; auch, dass sie 2 Tage später mir beichtet, dass das nur Vorwand war, um mich zu testen. Ich erzähle schnelldurchgestrichenes Komma und fließend, lebhaft, wie vorher mal.) Er unterbricht: Diese Geschichte rollt nun an und an, aber es wird nicht klar, was denn der Punkt in der ganzen Geschichte ist. Ich: Ich weiß selbst nicht den Punkt. Vielleicht ist seine Interpretation auch hier anwendbar, dass Astrid mich selbst darstellt. Auch hier wieder kommt der maskuline Zug in Astrid zum Vorschein. Über Inas lesbische Beziehungen. Ich erzähle von unserem Besuch bei Schorli und Baby, und Schorlis Anziehung für mich. Das Mädchen in Ina: der „harte Knabe“. Ihre scherzhafte Rolle als Mann bei den Neumanns in Princeton. Meine Gefühle allgemein bei Neumann. Traum in Princeton vom Bademeister; homo Interpretation. Meine Konstitution. Inas Gefühl gegen Einnehmer5Im Eintrag vom 6.5.1955 vermerkt Carnap, dass er als Fehlleistung mehrmals Ina gegenüber das Wort „Einnehmer“ für „Einlauf“ benutzt hat. Auch an dieser Stelle ist offenbar Einlauf gemeint., auch gegen Laxative. Er: Es scheint, heute hat sich alles gedreht um die feminine, passive Seite in mir, einschließlich des Rektal-Analen, was nahe damit zusammenhängt. Wir wollen später das weiter verfolgen, und sehen, was diese Seite für mich bedeutet.
Ich berichte Masturbation; und vorher ohne scharfen Punkt; dabei Fantasie sad. – Weiter über Astrid: Bosse in der Kirche, ich gehe mit ihr. Ina fragt: Warum tue ich der Astrid das an? Ich empfinde es aber nicht als mein Tun, sondern als Schicksal. Mit Mitgehen ist vielleicht auch wieder ein Beispiel für die passive Rolle, von der er voriges Mal sprach. –Er fragt, wie es mir in diesen Tagen geht, mit Rücken und allem. Ich: Im allgemeinen gut; es variiert; mal vorige Woche war ich nach kurzem Spaziergang schon müde; aber meist gut; in der Stimmung fast immer gut. Er fragt, wie es mir mit Ina geht. Ich: Viel besser als in den letzten 2 Jahren; ich spreche Ärger aus anstatt ihn zu schlucken, spreche aber auch gute Gefühle aus; manchmal etwas Streit, aber alles geht leichter; ich bin sehr glücklich darüber; ich wollte, das wäre schon viel früher so geändert worden. Er: Wenn es im Psychologischen so gut geht, 🕮\(_{42}\) müssen wir überlegen, was jetzt unser Ziel ist. Ich sage: Was noch zu tun ist, ist Überwindung der Hindernisse mit Rücken: Tension und leichtes Ermüden, besonders, dass ich nicht stehen kann, nicht unbequem sitzen kann; und ganz besonders, dass ich mich nicht bücken kann. Er: Dann sollten wir auf die Rückensache konzentrieren; wenn es etwas rein Psychologisches wäre, müßte man überlegen, 5 Sitzungen die Woche zu machen, und dann dafür in die Kindheitserinnerungen usw. zu gehen. Wenn wir aber auf die Rückensache zielen, sollten wir dann ist es vielleicht eine Verschwendung von Zeit und Geld, so viel nach der anderen Seite zu tun. Mit dem Rücken ist es teilweise organisch; daher können wir nicht genau wissen, was man da erreichen kann. Ich: Mir scheint, sehr Vieles ist da psychologisch. Er: Ja; wenn ich mich besser fühle, kann ich mehr tun ohne zu ermüden usw. Ich: Was bedeutet es praktisch, auf die Verbesserung der Rückensache zu zielen? Ich dachte, das kann nur verbessert werden auf dem Umwege der Klärung von emotionalen Dingen. Er: Ja; aber wir können versuchen, direkter die emotionale Basis der Rückensache zu finden; ich soll versuchen, mehr zu tun mit Aufsitzen, Gehen usw.; vielleicht kommt dadurch heraus, welche Gefühle und Fürchte dahinter stecken. Ich: Hat es einen Sinn, die Tagträume zu steuern, gewisse zu vermeiden oder andere zu pflegen? Er: Tagträume sind zuweilen hilfreich; aber lieber nichts damit absichtlicht tun.
Ich berichte: Ich war etwas mehr auf diese Tage; weil er es riet voriges Mal, und wegen der Gelegenheiten: am 21. eine Party [], wo ich länger blieb als ich vorhatte, und gestern Besucher [Professor Abbagnano und Frau] bei uns. Im ganzen ging es gut; allerdings nach der Party recht müde, besonders zu Hause beim Ausziehen; und, bei Müdigkeit oft, ein wenig besorgt wegen Rücken. – Diese Nacht im Traum geschrien. Vom Traum weiß nichtich nur noch: Da waren quadratische tiles auf dem Boden (ich weiß nicht, ob im Haus oder draußen). Ich überlegte, auf welchen tile ich treten sollte (oder darauf und dann weitergehen?) um sicher zu sein. Ich versuchte (ich weiß nicht, ob wirklich oder nur in Vorüberlegung) einen tile nach dem anderen. Dabei war irgendetwas mit L-truth aber bei jedem kam die Gefahr (ich weiß nicht mehr was; vielleicht schon jemand nach mir), und ich rief um Hilfe. Nachdem ich aufauch beim letzten tile nicht Sicherheit fand, war ich verzweifelt; kein Ausweg mehr möglich. (Das war wohl der letzte, größte Schrei, von dem ich selbst aufwachte; Ina kam, um mich zu wecken, sagte, ich hätte mehrmals laut geschrien.) – Er fragt: Assoziation zu tile. Ich: Vor dem S.F. Haus flag stones, damit man nicht in den mud treten muss; die bilden einen sicheren Pfad, wie „der Richtpfad“ im Leben, wie „die richtige Formel“ der Mutter. Er: Was mehr über A.? Ich: Zur Party hatte ich neue Schuhe an; in denen ging ich sehr vorsichtig, weil sie glatt waren, besondern auf dem Teppich. Dann sah ich die tiles und dachte: vorsichtig, die sind slippery; aber sie waren in Wirklichkeit nicht. – Ich: L-truth hat für mich das Gefühl von großer Sicherheit und Gewissheit, weil wahr unter allen denkbaren Umständen. Gestern las ich ms von Freund [Rick Martin]; ich schrieb allerhand kritische Randbemerkungen; nachher schrieb ich ihm, ich hoffe, er wird nicht mad sein darüber; es tut mir leid, wenn ich an einem Freund Kritik üben muss. – Er fragt: Was war die Gefahr bei den t? Ich: Ich weiß nicht, vielleicht schossen Leute nach mir. Gestern abend spät las ich Geschichte von Bradbury [“And the Rock Cried Out“]: ein Paar aus U.S. in Südamerika, 1963, der dritte Weltkrieg ist zu Ende, U.S. scheint zerstört; „Das ist das Ende der Herrschaft der weißen Rasse“; plötzlich gibt’s keine Sicherheit mehr für Nordamerikaner: Die Indianer schießen vergiftete Pfeile; die Grenzwache nimmt ihr Geld ab; das Gas Station nimmt ihr Auto ab; der Hostel bedroht ihr Leben; am Schluss ist angedeutet, dass sie getötet werden. – Er: Also überall Gefahren, die aber nur außen sind; was war die Furcht in der Kindheit? Ich: Ich wollte auf dem rechten Pfad bleiben, um in den Himmel zu kommen, nicht in die Hölle; aber natürlich auch irdische Strafen und Belohnungen von Eltern und Lehrern. Er: Es scheint, ich lebe nur ein halbes Leben, immer Furcht und Verzweiflung. Ich: Wohl Beschränkungen, aber nicht Verzweiflung; die Grundstimmung in meinem Leben war nicht schlecht, auch jetzt meist nicht. Der Rücken gibt die Rationalisierung für die Beschränkungen; eine bequeme Ausrede. Ich war aber im Leben nicht immer zaghaft, sondern oft auch mutig, z. B. beim Klettern und Skilaufen [und im Verachten der Konventionen]. Er: Die „Formel der Mutter“ ist ein gutes Bild; ich wollte wie die Mutter sein und fürchtete mich, von ihrem Weg abzuweichen. Ich: Ja; aber zugleich auch eine Furcht davor, zu sehr wie die Mutter zu sein oder feminin zu sein; diese beiden Fürchte nach beiden Seiten machten es gerade so schwierig. Er: Ja, genau. 🕮\(_{43}\)
Ich berichte Traum von letzter Nach : (1) Syman R; ich nicke nur kühl zu ihm. (2) Flitner auf der Straße. (3) Feigl in Gruppe bei einem Meeting. Flitner wird Religion verteidigen, Feigl Positivismus dagegen. (4) Olaf auf Pferd in einem großen Bau; bei er ist durch seitliche Tür hereingekommen, flieht auf dem Pferd liegend; jetzt reitet er in Zirkeln, macht Kunststücke, steht auf dem Pferd, usw. [Assoziation: Als Soldat in Naumburg, ich stehe auf dem Pferd; ein anderer auf bückendem Pferd, wird dreimal hinuntergeworfen, dann biete ich mich an, das Pferd zu versuchen, werde auch abgeworfen; nachher sagt ein Kamerad. „Du wolltest Dich wohl dick tun“.] Der Doktor: Das geht nur so das und das und das und das, aber was hat das miteinander zu tun? Ich frage: Meint er ich, soll nach einem durchlaufenden Faden ausschauen? Er: Ja. Ich: Flitner, Feigl, und Olaf sind männliche Freunde; das ist wohl das Gemeinsame; auch die Beziehung zu den Kameraden im Krieg; vielleicht auch Syman R, obwohl ich ihn nicht mag, doch Respekt und Neid, dass er in seinem Alter noch so energisch; wie mein Vater. – Ferner bei Flitner und Olaf ist gemeinsam: meine Gefühle für ihre Frauen. Ich erzähle von Olaf und Eileen, in Chicago, auf der Couch. – Er unterbricht, weil die Stunde aus ist, und sagt: Wie die Geschichte mit den Kameraden im Krieg hier hinein gehört, ist noch nicht klar, vielleicht ergibt sich das später.
Ich berichte Traum (vor einigen Tagen): Einige Blätter Papier, die stellen verschiedene Möglichkeiten oder Aspekte dar; eins davon ist besonders wichtig; darauf steht am Schluss „& sometimes he takes it away“. Assoziation dazu: Bild im ad: ein kleines Mädchen schaut ein Baby an, zeigt auf was, was vielleicht der Penis ist; so schien es mir und Ina; aber später dachte ich, es ist nicht ganz am richtigen Platz, und es wäre auch zu erstaunlich. Der Schöpfer nimmt den Penis weg; vielleicht als Strafe für den Jungen; vielleicht vor der Geburt, und dadurch entsteht das Mädchen. Vielleicht war mal Drohung beim Verbot, mit dem Penis zu spielen? Aber ich kann mich nicht erinnern. Sicher wurde manchmal ein Spielzeug weggenommen zur Strafe. Die Mutter nahm mir „Madagaskar“ Buch weg, nicht zur Strafe, sondern weil zu gewalttätig oder ich zu klein. Und ich wünschte mir mal eine Flinte und bekam sie nicht aus ähnlichen Gründen. Das ist schon vergleichbar dem Penis. Als ich größer war, bekam ich doch die Erika-Pistole. –Der Doktor sagt: Also dies ist weit entfernt von Spontaneität, es ist wie ein Professor, der eine philosophische Vorlesung hält; die Steifheit zeigt sich auch darin, wie ich gehe und stehe; und dass ich hier niemals frei loslassen kann. Ich: Heute leider nicht, das habe ich auch bemerkt. Aber manchmal doch. Z.B. letztes Mal floss es doch frei. Und dann unterbrechen Sie und sagten: Das geht so das und das und das und das, aber der Zusammenhang wird nicht klar. Das sage ich als Kritik. Ich nahm mir also vor, in Zukunft nicht einfach fließen zu lassen, sondern zu unterbrechen und nachzudenken, um den Zusammenhang zu finden. Dadurch bin ich aber natürlich noch weniger spontan! Ich war voriges Mal durch die Bemerkung erstaunt und puzzled. Er: Das Gefühl scheint wie das eines kleinen Jungen, der fühlt: Man kann es dem Vater nicht recht machen. Ich: Ja. Aber war es voriges Mal nicht relativ frei? Er: Es war kein Gefühl dabei, wie es anscheinend doch in Princeton war. Ich: Die Sache mit dem Vater war allerdings so stark emotional, dass mir die Tränen kamen, als ich es dem Doktor erzählte; aber das war seltene Ausnahme; meist war es nicht emotional, sondern nur ruhiges Besprechen von Träumen, Assoziation dazu, Erinnerungen usw. Aber ich war mehr emotional bei Rorschach gestern und noch mehr bei TAT vor einiger Zeit und in Princeton. Früher wollte ich den Rorschach bei Ina nicht nehmen; ich sagte, vielleicht würde der Doktor ihn mal machen wollen; aber das war wohl nur ein Vorwand; ich glaubte Ina schon, dass ein richtiger Analytiker das gewöhnlich nicht tut. Nachher sprach ich noch mit Ina über meine Gefühle beim Test, und dass ich mehr Bewegung sehe als früher, usw. Und ich war in sehr guter Stimmung. Später Sex, besonders gut. –Er: Es scheint, dass ich jetzt in einem Zustand bin, wo nicht viel geschieht; der Rücken ist schlecht genug, um mich zu befriedigen, aber nicht so schlecht, dass es mich erheblich störte. Und ähnlich und . Der gute Erfolg hat auch die Folge, dass ich dann nachher weniger frei bin. Ich: Wieso? Ich dachte, jede freiere Handlung bedeutet Fortschritt. Oder ist es vielleicht so, dass ein guter Erfolg eine defiance des Vaters ist, und dass ich danach etwas erschrecke und mich zurückziehe? Er: Ach nein, das ist ja bloß Theorie, das ist nonsense [Er scheint also nicht viel von den diesen Freudschen Interpretationen zu halten.] Es ist vielmehr wie bei einem Katholiken; der hat in allem strenge Regeln, aber dann gewisse Feiertage, wo er Erlaubnis hat, gewisse Überschreitungen zu machen. So sei ich auch abwechselnd der „gute Knabe“‚ der die Regeln brav befolgt und sich beschränkt, und der „freie Knabe“, der sich einiges erlaubt, aber nicht zu viel; immer abwechselnd gut, frei, gut, frei usw. [Also doch nicht so verschieden von dem, was ich sagte; der Erfolg wird als Überschreitung gefühlt, und daraufhin muss ich mir dann wieder Beschränkungen auferlegen; was er ablehnte, war anscheinend nur der „Trotz gegen den Vater“.] Dadurch wird aber der Rücken nicht besser. Die Beschränkungen beruhen auf einem Aberglauben, der erzeugt die Ängste. –Ich: Und was kann ich tun, um das zu überwinden? Vielleicht mich mehr zwingen, auch gegen die Ängste handeln, länger zu gehen usw.?Er: Man kann nicht direkt etwas tun, um die Ängste loszuwerden. Aber größere Aktivität ist gut, auch wenn es nicht an sich den Zustand bessert. 🕮\(_{44}\)
II / 1955 Ich berichte: Nach der schlimmen Sitzung war ich deprimiert, unzufrieden mit mir, und unzufrieden mit ihm, dass es mir so schwierig gemacht durch kritische und depreciating Bemerkungen wie z. B. am 28.1. („das und das …“); das ist enttäuschend für mich und vermehrte noch die Hemmungen. Er: Ich empfinde es nur so; er hat in Wirklichkeit keine Herabsetzung gemeint. Dr. Wallis hat mir immer Unterstützung und Rat gegeben, und das war gut für die erste Phase; nun aber ist es ein Ziel, dass ich lernen soll, offensiv zu werden; darum gibt er mir nicht Rat, Aufforderung, Ermutigung, obwohl ich es oft wünsche und ihn danach frage. Ich: Auch Dr. Wallis hat das später nur wenig getan. Aber es war doch leichter, weil ich immer das Gefühl hatte, „accepted“ zu sein; Dr. Wallis sagte am Anfang, dies Gefühl ist eines der wichtigsten Erlebnisse in der Analyse; bei ihm bin ich unsicher, weil so oft Kritik kommt. Er: Es ist nicht als Kritik gemeint; seine Erinnerung voriges Mal: „Dies ist bloß Theorie, und Unsinn“ meinte: ich sage das nur so theoretisch, ohne es zu fühlen. Ich: Nein, gewisse Grundpunkte der Theorie sind mir durch so viele Erlebnisse bestätigt worden, dass sie jetzt ganz in meine Denkweise übergegangen sind; z. B. Liebe zur Mutter, Konflikt mit Vater, usw. Er: Aber meine Beziehung zum Vater ist nicht nur Konflikt, sondern auch Hochschätzung und Unterwerfung, wie ein Mädchen, das wünscht, dass der große Mann mit ihr alles tut, was er will. Ich habe im Leben immer jemanden gesucht, zu dem ich solche Beziehung haben konnte; dass sei vielleicht einer der Hauptzüge meiner Einstellung. Ich: Das habe ich bisher noch nicht gedacht. Ich habe mich sogar gewundert, warum ich keine älteren und fast keine gleichaltrigen Freunde habe, sondern meist jüngere; aber das spricht natürlich nicht dagegen, dass ich es vielleicht doch gewünscht habe. – In der Nacht nach letzter Sitzung ein Traum: (1) Ich stehe mit Frank und Freunden im Schnee; ich erwähne Hasse; auf Frage sage ich, er war besonders ingenious in Zahlentheorie und Analysis; aber danach habe ich Zweifel ob es stimmt. (2) Fritz Becker; ich begrüße ihn herzlich. Dann geht er hinunter zum Eingang einer Höhle; da steht ein kleines Mädchen; sie im Spiel: er fragt um Erlaubnis, in die Höhle zu gehen, und sie gibt sie ihm; und auch, später wieder hinaus zu dürfen, die gibt sie auch. –Assoziation: Fritz Beckers Sturz beim Klettern, Stirnwunde, usw., schließlich Operation und Gesundung. Der Doktor: Bemerkenswert, dass ich nach dem Tag, wo ich überwältigt war von den Schwierigkeiten mit ihm, den Traum hatte, der darstellte, welche Gefahren einem drohen: die Kastration. Ich: Meine Furcht, als ich dann alleine hinunterklettern musste, war arg; der Anblick der Wunde hatte mich arg erschreckt. – Beim Aufstehen sage ich: Ich fühle mich jetzt sehr relieved, dass ich es alles gesagt habe. Er: Ich bin auch froh darüber. Ich: Ich hätte gewiss alles gleich voriges Mal in der Sitzung sagen sollen; aber ich konnte nicht. Zu Hause machte ich mir meine Gefühle klarer; dann vermisste ich sehr, dass ich ihn nicht gleich denselben Abend sprechen konnte oder nächsten Tag. Nun ist es gut, dass es heraus ist.
(anstatt 7.) Traum (heute: Mendès-Fr. sitzt mit Ina und mir; er geht weg, kommt vielleicht morgen zurück. Wir gehen durch den Schnee, binden unsere Schuhriemen, kommen zu 2 Almenrestaurants. Im letzten kommen 2 Mädchen. –Assoziation: M. erinnert an den Doktor. M’s diplomatisches Lächeln, sogar zu Adenauer. Der Doktor: Sie meinen, ich lache zu Ihnen ebenso mit dislike? Ich: Beim ersten Mal, als ich kam, fühlte ich: das Lächeln ist ein freundliches Willkommen; aber dann dachte ich gleich dazu: es bedeutet nichts, ist professionelle Routine. Nicht: disl.; aber man wünscht, dass er einen persönlich mag, und das ist zuviel erwartet. – Zu M’s Weggehen: Vor einigen Wochen sagte er, im Psychologischen ist Gewisses erreicht, was wünsche ich weiter? Da dachte ich zuerst, dies ist Einleitung dazu, dass er die Analyse abbrechen will. Darum betonte ich dann, wie sehr ich sie noch brauche; weniger für die physikalische Behandlung, als für die denen zugrundeliegenden Ängste und inneren Hemmungen. Aber dann sagte ich mir: er wollte natürlich nicht abbrechen, sondern nur, dass ich das Ziel deutlich aussprechen sollte. – Ich erwähne alten Traum: Ich sitze mit bloßen Füßen im Wiener Restaurant und der Kellner kommt, ich bin in großer Verlegenheit. Der Doktor: Anscheinend fürchte ich sehr, dass in der Analyse Schamhaftes herauskommt. Ich: Früher glaubte ich das nicht; ich sagte zu Freunden: mir macht das Enthüllen in der Analyse nichts aus; aber jetzt merke ich, dass es das doch tut.
Zum Traum über Fritz Becker (siehe 4.2.): Das Mädchen vor der Höhle erlaubt ihm, hineinzugehen, und auch, wieder herauszukommen. Die Scheide. Wieso ist es eine Frage, ob man herauskommen darf? Geschichte des Soldaten in Naumburg: ein Soldat mit Mädchen im Heu, er konnte nicht mehr aus der Scheide wegen Scheidenkrampf. Chachas Scheidenkrampf in der ersten Nacht. Geschichte in Freiburg aus der Klinik: Draht mit Widerhaken in der Scheide. Starker Eindruck, erinnert nach über 40 Jahren. Der Doktor: Vielleicht haben diese Geschichten etwas zu tun mit meiner Scheu vor Scheide? Vielleicht rühren diese Geschichten an Vorstellungen, die sich der kleine Junge von der Scheide machte und von den Gefahren; hier scheint etwas zum Vorschein zu kommen, worauf er seit Monaten gewartet habe. Ich: Vielleicht Gefahr der Bestrafung, weil die Scheide verboten war, aber wie sollte der kleine Junge auf die Idee kommen, dass in der Scheide selbst eine Gefahr drohen könnte? 🕮\(_{45}\) Erinnerung aus Wien: Maina, ich zuerst impotent, bis ich es von hinten her tat; ich wußte nicht, warum, aber das ging besser. Der Doktor: Vielleicht war es, weil ich so nicht Scheide toface brauchte. Ich: Meint er, dass ich mir da vorstellen konnte, es sei ein Junge? Er: Das wissen wir nicht; das ist nicht nötig; das Wesentliche ist, dass es so nicht eindrücklich sichtbar wurde; ob Knabe oder Mädchen; der Unterschied etwas Beunruhigendes zu haben.Ich: Also die Tatsache, dass sie keinen Penis hat; die Gefahr, als könnte ich ihn auch verlieren. Er: Vielleicht kommen wir hier an den Punkt, der allen meinen Hemmungen und Fürchten vor der Scheide zugrunde liegt; und das ist auch verbunden mit der Furcht mit dem Rücken.
Traum: Mit Maina in Prag; Tor ist zugemauert, so müssen wir Umweg machen. (Vielleicht in Mexiko): Frau Schöndube fährt Auto; ich rufe „Bremse“ und später „Lenkrad“, aber sie fährt einfach los; zum Gück bleibt das Auto im Schnee stecken. Assoziation: Über Maina voriges Mal Geschichte in Wien, von hinten, vorne war „zu gefährlich“. Hier ist das Tor zu, so gehen wir hinten herum; aber ein vermauertes Tor wäre bedenklich, wenn man schon innen wäre und könnte nicht heraus. Wie früher bei der Höhle: das Problem, ob man auch wieder herauskann. In Wiener Zeit Bedenken von neuer Hei Ehe, weil man dann nicht mehr heraus kann. –Assoziation zu Frau Schöndube: Heiner fuhr sie mal zu schnell, Zusammenstoß, Hand verletzt; ich will ihr im Traum helfen, damit das nicht passiert. Die Mutter beschützen, damit ihr nicht eine blutige Verletzung geschieht, durch den Vater, der eindringt; oder hatte sie mal einen Penis und hat ihn verloren? Was dachte der kleine Junge? Blutige Wunde? Die Mutter sagte zuweilen: „Hierüber spricht man nicht!“ – Traum weiter: Ich frage Hotel Clark, wann Chacha mit kleiner Tochter ankommt. Ich sage zu Otto: Sie kommt mit der Tochter, die sie besonders liebt; ich denke dabei: das Kind ist von Otto, aber ich lasse mir nichts anmerken. Assoziation: Das Kind ist von „Broder“ = „Bruder“. Im Traum kein Schrecken darüber, dass Bruder und Schwester ein Kind haben. Also könnten auch Agnes und ich ein Kind haben. – Merkwürdige Vermischung: Erst Betonung der Gefahren, wie voriges Mal; aber zuletzt scheint es harmlos und alles erlaubt. Der Doktor sagt: Zuerst schien es Elaboration des Themas von vorigem Mal: die Scheu vor der Scheide; aber dann kam Anderes dazu; er sieht noch nicht, was der Zusammenhang ist.
In den letzten Wochen oft Magenschmerzen; Assoziation mit Mutters Krebs, aber nicht mehr wirkliche Besorgnis. – Vor 2 Tagen Sex (), nicht zum Ende. Aber gestern () gut. – Letzte Nacht Traum: In großem Schloß großes Treppenhaus. Ein schwarzhaariges, zart gebautes Mädchen; sie sagt, sie sei oft schüchtern; ich sage ihr: ich auch, kann oft nicht sprechen, darum verstehe ich sie gut. Sie küßt mich. – Wir gehen von dem Schloß in die Berge. Abends zurück; dunkel, nur die Bergspitze leuchtet. – Assoziation: Das Mädchen: Maina (sie war auch voriges Mal in einem Traum), in Elmau; auf der Dreitorspitze; ihre Karte kürzlich von dort. 1937 in Elmau; sie: alles oder nichts; ich wollte sie aber gerne im Arm halten; Ebenso manchmal Hanne. – Der Doktor: Hier kommt eine besondere Art Beziehung zu Frauen zum Vorschein; was ist der Zusammenhang mit dem Grundproblem von vorigem Mal? Ich: Bei Sex sind immer die beiden widerstreitenden Gefühle; ohne Sex scheint es weniger beunruhigend; nur zusammen liegen ist wie bei der Mutter.
Ich berichte: Gestern nachmittag ein wenig deprimiert, Ursache unbekannt. Abends Ina bei mir, etwas geredet, und Musik. Dann fühlte ich erleichtert und schlief gut. – 19. morgens Traum: Ich reite mit PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne, zu irgendeinem , oder sowas; und zurück; er legt den Arm um mich. Assoziation: PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne freundlicher Priester; er ist Metaphysiker, aber persönlich nett. Im Krieg mit anderem Leutnant zum Regiment geritten; Kritik vom Oberst. In Berlin, Medaille vom Oberst. Mit Reichenbach von Erlangen gewandert zu Hoffmanns Frau. Am. 18. im Office: ich lag auf der Couch; Matheson rückt mit dem Stuhl immer näher; später noch mehr. –Der Doktor: Warum liege ich im Office, wo es doch objektiv nicht nötig ist? Ich: Es war nicht nötig, aber ich war ein wenig müde und legte mich hin, als niemand kam; dann blieb ich liegen. Er: Warum dieser display? Ich: Die wissen eh alle von meiner Rückensache; z. B. wird ein Extrastuhl in das Klassenzimmer gebracht. Er: Warum? Ich: Ich konnte heute noch nicht 2 Stunden hintereinander auf geradem Stuhl sitzen. Er: Ich übernehme die Verantwortung. Ich: Es würde wohl nichts Schlimmes geschehen, aber ich würde übermäßig tense und müde werden. –Er: Wir wollen nächstes Mal noch weiter untersuchen, was eigentlich der Grund für dies display ist. – Vorher mal sage ich: 🕮\(_{46}\) Ich vergesse die Träume oft; ich würde noch mehr erinnern, wenn ich sie nicht Ina erzählte. Ich möchte mal versuchen, wieder Träume aufzuschreiben, wie in Princeton; oder rät er dagegen. Er: Alle paar Wochen bringe ich solche Fragen auf, wie ich es machen soll, z. B. wie man freie Assoziation macht, und ob dies oder das richtig ist. Anstatt einfach mit dem content weiterzugehen. Ich: Meint er, ich soll nicht sorgen, wie es richtig ist, sondern einfach tun wie ich please? Er: Ja. Ich: Gut, dann werde ich versuchen, wie es mit Aufschreiben geht.
Ich berichte: Wiederum mehrmals nachts Magenschmerzen; letzte Nacht Sex, gut, trotzdem nachts aufgewacht mit Magenschmerzen. Er fragt: Fürchtete ich Krebs? Ich: Nein, aber zuweilen kommt mir doch die Idee wieder, wenn auch nicht ernstlich; z. B. kürzlich, als der Magenschmerz auch bei Tage auftrat. –Traum heute morgen: Wir Professoren möchten einem jungen Mann helfen, der keinen Job hat; ich überlege, wir sollten vielleicht alle persönlich etwas geben, um ihn hier halten zu können. Assoziation: Montague, nächstes Jahr Instruktorship ist abgelehnt; ich möchte ihn gerne hier behalten. Gestern Departmentsitzung; Montague erstaunlich aktiv, während ich in seinem Alter so schüchtern und zurückhaltend war. –Ich berichte: Jetzt zuweilen mehr auf; z. B. bei Hausbesichtigung [Olatha St.] ; Er: Ich sei wie aber dann nachher müde. Letzte Nacht, nach Sex glücklich und relaxt, aber trotzdem nachts Magenschmerz; vielleicht nicht trotzdem, sondern dadurch? Wie er früher mal sagte: ich sei abwechselnd frei und gehemmt. Er: Ja, wie ein Katholik, der sich Freiheiten erlaubt, aber dann dafür Buße tun muss; es ist ein Ritual. Er fasst zusammen: Als Knabe fürchtete ich mich davor, die Rolle des Vaters zu übernehmen; das ist Grundschwierigkeit. Ich ging von der früheren Frau und Familie weg, und von Europa weg, während andere sich dem Hitlerregime anpaßten. Dann begann das neue Leben in Amerika; da wurde auf einmal von mir erwartet, eine selbständig und vielleicht führende Stellung anzunehmen, und davor schrak ich zurück; besonders Princeton Institut, der internationale Olymp, das schien zu viel; da legte ich mich hin, um nicht „selbständig aufstehen“ zu müssen. Aber andernteils will ich auch nicht zu passiv sein, weil ich sonst wie eine Frau würde. Darum nehme ich Mittelstellung: Ich sage, ich kann aufsitzen, aber nur so lange, usw. –Ich: Ja, so ist es, aber wie kann ich darüber hinaus kommen? Er: Ich wünsche mir, dass mir Väter helfen und Kraft geben [wie im Traum die Beiträge der Professoren für den jungen Mann]; besonders von ihm erwarte ich eine magische Kraftübertragung; es ist wahr, wenn er mir zureden würde, hier zu sitzen, sogar sich zu beugen, dies und das zu tun, so könnte er dadurch meine Leistungsfähigkeitvielleicht um 25 % erhöhen; aber das hülfe nichts, weil es nicht aus mir selbst komme, weil die Grundfurcht doch bestehen bliebe. Der Knabe kann nicht dadurch zum Mann werden, dass der Vater ihn immer an der Hand nimmt. Ich: Aber wodurch kann es besser werden? Er: Wie ist sie entstanden? Ich: Der kleine Junge muss sich gefürchtet haben davor, zu aktiv zu sein. Er: War es zuerst die Furcht davor, was man ihm tun könnte, oder die Furcht davor, was er tun würde?Ich: Das letztere! Früher hatte ich immer ein Bild von mir als im Grunde ganz friedlich, ohne Neigung zu heftigen, aktiven und gewalttätigen Aktionen. Noch in Princeton dachte ich: Wie unfair vom Schicksal, dass der kleine Junge, der sich allem fügte und niemandem was antat, gerade dadurch später im Leben solche neurotischen Schwierigkeiten haben muss. Aber jetzt habe ich erkannt, dass ich gar nicht so friedlich bin. Ich habe oft gewalttätige Fantasien, dass jemand im Auto den Berg hinabstürzen soll oder explodieren usw.; sicher habe ich auch als kleiner Junge oft heftige Zorngefühle gehabt und mir gewünscht, etwas Gewalttätiges zu tun. Er: Das glaubt er auch.
Ich berichte: Vorgestern guter Tag, besonders langer Spaziergang [54 min.], es ging leicht. Gestern aber etwas deprimiert, aus unbekanntem Grund, besonders gegen Abend; dann Musik, Tränen, ich fühle mich besser; überraschend ; während Musik Fantasie mit Astrid: erst traurig, weil bald Abschied, dann aktive Rolle. – So geht es hin auf und ab; voriges Mal sagte er: Freiheit und dann Beschränkung. – Ich sagte voriges Mal: gewalttätige Fantasien. Hierzu Beispiel: Weltregierung will Koreakrieg beenden, befiehlt beiden Seiten, zurückzuziehen; wenn sie nicht gehorchen, werden Schiffe versenkt oder explodiert usw.; ich bin der Boss oder der Exploder, oder der Unterhändler. Ich habe Bedenken, dass so viele umkommen; darum vorher Warnungssignale. Das Explodieren gibt Befriedigung; Enttäuschung, wenn es nicht möglich ist. Immer besonders starke Gefühle gegen die eigene Regierung, auch in Deutschland, am stärksten gegen Hitler. Er fragt: Warum? Ich: Weil das in der Familie ist, gegen den Vater.– Er fragt: Was ist der Zusammenhang in dieser Stunde? Womit fing es an, wohin führte es schließlich? 🕮\(_{47}\)Ich: Es fing an mit dem Hin und Her zwischen Freiheit und Beschränkung. – Es kam schließlich zu der Fantasie von gewalttätigen Akten gegen Regierung und dem selbst regieren wollen. Der Knabe wollte Verbotenes tun, und dann kam die Furcht, dass Strafe kommen würde, oder Selbstbestrafung als Sühne. Er: Überschreitung welcher Verbote? Ich: Z.B. die Mutter dem Vater wegzunehmen oder dem Vater etwas Gewalttätiges anzutun. Er: Vielleicht; wenigstens in der Theorie. Aber was waren die großen Tabus während meines Lebens, in Amerika?Ich: Die eigentliche Zeit der Rebellion war vorher‚ nämlich die Übertretung der Konventionen von Sexmoral, z. B. Beziehungen mit verheirateten Frauen, usw.) Er: Das war keine besonders kühne Rebellion; z. B. Beziehung mit einer Frau, nachdem diese die Einwilligung ihres Mannes erhalten, sozusagen „Überschreitung mit Genehmigung „des Alten“ [diese Worte sagt er auf deutsch]. Das sind wie die üblichen Überschreitungen in der Adoleszenz, zu viel trinken, schlafen mit Mädchen, usw. durch senkrechtem Strich am linken Rand markiert: wo der Vater nicht viel dagegen hat. Lockere Sexmoral in den Dreißigern ist ja ziemlich allgemein üblich. Das größere Tabu kam später; nicht mehr nur tun wie der Vater, sondern selbst ein Vater werden, ein Großer werden, vielleicht größer wie der Vater; z. B. prominent werden, die Führung einer Schule des Denkens übernehmen. Das ist die Schwierigkeit in der „konservativen“ Phase nach 40. –Ich: Aber wieso ist das ein Tabu? Die Handlungen gegen die Sexmoral, wenn auch üblich, waren doch öffentlich verurteilt; eine führende Rolle zu übernehmen, wird doch öffentlich gepriesen. Ein Tabu hiergegen kann wohl nur ein inneres Tabu sein, das aus der Kindheit stammt, nicht ein öffentliches. –Er: Ja, aber stärker als die öffentlichen [oder so ähnlich].
III / 1955 Vorgestern Traum: Mit Chacha durch enge Gassen; ich suche Waschraum „für Professoren“. Später in Klinik, ich schneide meine Hände ab. Assoziation: Frankenberger Bein amputiert; ich dachte manchmal: lieber Fuß amputiert als die ständige Angst für Rücken. Er fragt: Warum musste ich im Traum Glieder opfern, und im Leben viele Tätigkeiten aufgeben, um eine Katastrophe zu verhüten an Rücken oder Kastration? Ich: Der Rücken ist Symbol: „Die Stütze des Lebens bricht zusammen“; aber was ist es eigentlich, was ich fürchtete? Vielleicht ist Kastration auch nur Symbol? Er: Warum die Hände, was tat man mit den Händen? Ich: Masturbieren; noch immer Gefühl von „unrecht“ dabei. Über Phimoseoperation bei Johannes, vielleicht auch bei Gerhard. Über meine Rebellion gegen traditionelle Moral: Das war doch ernster als er voriges Mal meinte; denn meine Eltern waren puritanisch eingestellt; nach 1918 fielen bei vielen die traditionellen Moralschranken weg, aber die meisten wurden zynisch; ich und meine Freunde, wir wollten neue Wertungen; darüber ernste Überlegungen und Diskussionen.
Ich erzähle die ganze Geschichte mit dem Dean 1936: Im Januar, in Virginia; meine Indignation. Auf Smiths Brief nahm auch Hutchins die Seite des Deans; auch Nagel hielt Mißverständnis für wahrscheinlicher. September Rückkehr nach Chicago; ich machte keinen fight, gab resigniert nach. Nachher oft Konflikt in mir: hätte ich kämpfen sollen? Aber es war aussichtslos, und zwecklos. Aber der Stachel blieb in mir. Später zuweilen dachte ich: Warum bin ich seit dem Kommen nach Amerika weniger lebendig? Ich dachte, es ist die fremde (und weniger lebendige) kulturelle Atmosphäre. Ich fragte nicht mehr über die Vorgänge von 1936; ich glaubte, es sei für mich erledigt; aber die Verwundung war da. Es war so verdrängt, dass ich es auch Dr. Wallis nicht erzählt habe, und ihm nicht. Jetzt verstehe ich nicht, warum nicht; denn es war das emotional stärkste Erlebnis der Amerikazeit (vor 1952). –Er: 6 Monate nach dem kritischen Punkt, Januar 1936, war der Rückenkollaps. Es scheint, dass hier ein key Faktor zum Vorschein kommt.
Ich berichte: Am 7. abends habe ich Ina über voriges Mal erzählt; sie wußte nicht, wie stark ich nach 1936 noch über die Sache gefühlt hatte; ich habe anscheinend nicht darüber gesprochen. –Kleists „Michael Kohlhaas“; ein Freund (eher Student) empfahl es und gab den Inhalt an; ich fürchtete mich davor, es zu lesen, es würde zu deprimierend sein. An den letzten 3 Abenden habe ich es gelesen, mit starker Anteilnahme. „Ein rechtschaffener, aber sehr schrecklicher Mann“. Ich fühlte mit ihm, auch als er mordete und brandstiftete. Aber die Geschichte endet besser als ich damals fürchtete, nicht in Niederlage und Verzweiflung, sondern mit wiederhergestellter Gerechtigkeit, wenn auch mit dem Leben gebüßt. –Mein „Scipio“; auch der wollte sich nicht verteidigen. Merkwürdig unemotional geschrieben. Das Gefühl war da, aber unausgesprochen; mehr in dem, das Sc. nicht sprach. –Tante Fia; sie erzählte, wie ihr Mann dem Gegner „die Sache hinschiss“. –Der Doktor: Dies alles weist darauf hin, dass in der Kindheit etwas geschehen sein muss, was ich als Ungerechtigkeit empfand; und dass ich durch mein ganzes Leben hindurch das Gefühl hatte, dass mir etwas widerrechtlich geraubt worden ist. 🕮\(_{48}\) Dadurch auch die Erlebnisse 1936, und 1952. Dies muss etwas sehr Wichtiges gewesen sein. –Ich: Ich weiß keinen bestimmten Vorfall. Vielleicht bei der Geschichte mit den Fausthandschuhen fühlte ich, dass, weil wir beide gezankt haben, meine Bestrafung ungerecht war, aber ich sagte wohl nichts zu meiner Verteidigung. Aber ich weiß sonst keine einzelnen Vorkommnisse. Agnes und ich sagten oft gegenseitig, dass der andere „vorgezogen“ würde; aber die Mutter war sicherlich immer sehr vorsichtig, zu beiden gleich zu sein.
Ich berichte Traum (vom 7. morgens?): Ich laufe Ski mit Chacha; dann in Wald mit weniger Schnee; (Assoziation: Sex; mal auf Waldweg Ski gebrochen.) – In Bergbahnstation; der Mann will den Preis nicht sagen, Eli (oder Ina) scherzt mit ihm; ich denke: Vorsicht, er will uns betrügen. (Assoziation: Elisabeth in Davos; hier wieder sensitives Rechtsgefühl; Bergbahnstation in Barmen, Pinkeln, das Mädchen.) Im Wagen der Bergbahn; ich mache bäh, schiebe Ina hinaus. – Eine Frau fliegt mit Flugzeug, sagt: beim Landen aufpassen! (Assoziation: Sex.) – In Klassenraum sitze ich neben jungem Mädchen. Sie sagt, sie will fliegen; ich warne: gefährlich, besondern beim Landen. – Der Doktor fragt: Wie kam dies auf? Was ist der Zusammenhang von diesem mit dem vorigen Mal? Ich frage: Meint er, wie kam ich heute auf den Traum, oder wie kam ich auf die Assoziation? Er antwortet nicht. Ich: Da scheint ein Zusammenhang in dem sensitiven Rechtsgefühl. Geschichte von Auto Schöndube mit den Bäumen, der Vater hatte sein Wort gebrochen; ich konnte mit ihm fühlen. Der Doktor: Das bedeutet nur, dass es ein ähnliches Topic berührt [oder so ähnlich]. (Ich überlege schweigend: wieso „nur“? Ich erwarte das Schlußsignal. Da er schweigt, überlege ich, was ich noch dazu sagen könnte; da ich ihn nicht recht verstanden habe, worauf er hinaus wollte, fällt mir nichts ein. Dann sagt er die Schlußformel.)
(18. ist ausgefallen; dafür wird 23. eingefügt.) Feigl ist hier, seit 16. 3 Träume: Erster Traum (18.): Ich gehe mit katholischem Priester auf der Straße; wir verstehen uns gut trotz verschiedener Funktion. Dann sehe ich Frau auf Straße liegen, in Ohnmacht. Ich will ihr helfen, aber habe Furcht wegen Rücken; plötzlich Krampf in Wade. (Ich wache auf, habe wirklich schmerzhaften Krampf in Wade.) [Assoziation: Priester: Ulmer, Dr. Kupper (weil auch remote); Meehls religiöse Konversion. Die Frau: vielleicht Mutter: Attraktion zu Frau ist gefährlich, Rückenknax darauf.] Zweiter Traum– Am 18. abends: Magenübelkeitsgefühle, bis 4h morgens. Ich assoziiere: Am Tag vorher Erregung wegen Poppers Angriff. –Zweiter Traum (20.) mit Hempel im Haus einer Frau. Ich sehe einen Möbelpfosten 2x2. Sie ist willig, ihn mir zu schenken, aber zu impulsiv; sie hebt oben etwas ab, wo ein dowel darin steckt; unten steckt der Pfosten mit einer Verlängerung in etwas; sie ruckt zu heftig, da bricht das untere ab. [Assoziation: Mein Penis; Ina macht Erektion; aber immer dabei Gefahr: Rückenknax (oder von ihm Penis?). Ich will mit Hempel zum Vortrag von Einstein gehen. Ich sage: Es ist 20 vor! Schon zu spät! Der Vortrag beginnt um ½. Hempel sagt: Nein, er beginnt 12 Uhr, wir kommen noch zurecht. Wir gehen eilig hin. Dritter Traum (heute morgen): Ski laufen in den Bergen mit Freunden. Der letzte Abend. Ich sehe den Mond und gehe nochmal hinaus Ski laufen in der Nacht. Dann fahren wir im Zug. Kleines Mädchen Margund. (Noch nicht gesagt: Ich gehe zweimal mit ihr in Lindau spazieren. Sie ist aus „Anhalt“, das gehört jetzt zu Russland; ich sage zu anderen: ich weiß noch, dass es früher zu Deutschland gehörte.) – Ich zanke mich mehrmals mit Leuten im Zug; jedesmal kommt ein Freund und hilft mir. Jetzt ist da ein frecher Junge. Ich sehe sehe keinen Freund mehr. Der Junge macht einen Strick fertig. Ich fürchte, er will mir was tun. Ich warte auf aggressive Geste. Er steht auf; dann haue ich ihn mit Stock über den Kopf; er sinkt seitlich zu Boden. (Noch nicht gesagt: Ich versuche, den Hund auf ihn zu hetzen, aber der will nicht. Ich fürchte, er wird wieder aufspringen; kein Freund ist mehr zu sehen.) (Ich weiß nicht mehr, haue ich ihn nochmal? oder fürchte ich mich?) [Assoz. Feigl berichtet Poppers aggressive Bemerkungen; ich kritisiere seine Fußnote im Aufsatz; ich möchte ihn „über den Kopf hauen“.] 🕮\(_{49}\)
(eingeschoben, anstatt des 18.) Am 21. abends Abschied von Feigl, umarmt; er sagt zu Ina: zum ersten Mal! Warum hatte ich es nie getan? In Princeton Abschied von Hempel, mit Umarmung, kleiner Schmerz durch Druck der Hand. „Abschied nehmen ist halb sterben.“ Abends zog ich mich immer zurück, sehr müde; vom Aufsitzen, langen Gesprächen, vielleicht auch emotional? Der Doktor fragt: Wie ging es Ihnen diese Tage mit dem Rücken. Ich: Oft lange aufgesessen (nicht hingelegt vor den Mahlzeiten)durchgestrichenes Komma ohne große Ermüdung; aber abends sehr müde, trotzdem nicht leicht eingeschlafen. Freundschaft scheint mir etwas sehr Wesentliches im Leben; ich hörte von jemandem, er habe keine nahen Freunde, und ich dachte, da fehlt ihm aber etwas sehr Wesentliches. –Ich frage: vielleicht komme ich jetzt auf die Träume vom vorigen Mal zurück; oder hat er Comments zu dem, was ich gesagt habe. Der Doktor: Es strucks ihn wieder in meiner Geschichte, dass da alte Fürchte, wohl aus der Kindheit, zu sein scheinen, wie wir schon mehrmals fanden, die Furcht des Knaben, zum Manne aufzuwachsen, weil da Gefahren zu drohen scheinen; andererseits die Furcht, Gefühle zu sehr zu zeigen, oder gar Tränen und Bewegung, weil das zu weiblich ist; dies ist der alte Konflikt wieder. (Er erinnert an frühere Beispiele beider Arten: Furcht vor Autoritäten, vor dem Dean, vor den anderen Autos beim Fahren, usw.; Furcht vor passiver Rolle.) Ich: Bewusst merke ich nicht viel von einer Tendenz zu passiver Rolle gegenüber Feigl und Hempel, weil in der Philosophie und in anderen Dingen zuweilen, sie mich als den Führenden ansehen; und ich auch.
Ich: Was er voriges Mal sagte über die beiden Fürchte; das hat sich oft gezeigt; die Furcht vor der Aktivität ist wohl viel stärker. Aber kam sie auch zum Vorschein in dem, was ich über Feigls Besuch erzählte? Aber es war wohl allgemeiner gemeint. –Zum 3. der Träume, die ich am 21. berichtete; ich ergänze noch: ein Freund sagte, das Mädchen sei aus Anhalt; das sei jetzt in Russland, früher in Deutschland. [Assoz. „Anhalt“ = sich festhalten zur Unterstützung. Zu Russland: Brief von Hans Arnold; über Hanne; meine Besuche bei ihnen. Ina ist mein „Anhalt“ im Leben.] [Assoziation zum Hund: Maggies Hund Harry.] Assoziation dazu, dass ich dem Jungen über den Kopf haute: Traum in Princeton: ich schiesse Mann und Baby. Assoziation: Mein Vater und Agnes. Ich erzähle Geschichte aus der Kindheit: der Vers mit der Pfeife; der Vater zieht mit uns im Zimmer herum; lässt uns auf den Knien reiten, mit „Hoppe, hoppe Reiter“. Ich vergaß auf dem Hausplan den Stuhl für den Vater. –Der Doktor: Da hängt also vieles mit dem Vater zusammen. Ich: Ja, aber er war so freundlich mit uns; woher also die schweren Konflikte?
Traum von gestern morgen: Peachs; ein Haus und Leitern davor sind von einer Seite angemit rotem mud; vor jeder Lampe ist der Mond wie ein doughnut, durch das das rote Licht scheint. Am Tage kommt Peach und besprengt alles mit großem Wasserstrahl aus großem Schlauch, bis es sauber ist. Assoziation: Peachs Brief: Yami „Agnes“, Schwierigkeiten mit ihr; in Prag roter Gummiring . Hierzu fragt der Doktor noch nach mehr Assoziationen; ich: Gummiring wie Penis, wie Mond, wie weibliches Organ. Der Doktor: Es scheint, dass der Traum von Schwester Agnes handelt, und von ihrem Organ. Ich dazu: In Ronsdorf mit Agnes im Lehm gespielt; mit einem Jungen in hohlen Baum gepinkelt, Agnes zetert. Sie selbst tut, was sie will; mit mir ist sie streng. Sie „schnappte auf“; dann sagt Vater, du hast es läuten hören, aber du weißt nicht, wo die Glocken hängen; sie sagt: doch! – Erinnerung an früheren Traum (noch nicht berichtet): Ich sah 2 kleine Jungen mit mud spielen vor meiner Haustür, sie verschmieren die Fugen und das Schlüsselloch; ich verhindere sie nicht, sondern lasse sie spielen; sie machen auch Figuren: Männer oder Penis („Männlein“). – Ich sage: Mädchen sind unberechenbar; man weiß nie, wie sie auf Annäherung reagieren werden, und wenn sie protestieren, meinen sie es oft nicht; wirklich schwierig! Der Doktor: Und dazu noch haben sie keinen Penis! Ich: Einesteils gut, damit man hineinkann; ist es wirklich auch erschreckend für den Jungen? Denkt er, dass was Schreckliches geschehen ist?
IV / 1955 Gestern Magen ungemütlich. Dann nachts 3 Träume. 1. Traum: Feigl tut etwas … (was?). [Assoz. gestern großer Scheck von Feigl.] – 2. Traum: Ich erzähle von Marokko, zeige Casablanca auf der Karte; von dort gingen wir in Felsenberge und kletterten. [Assoziation: Mit Garthe. Schöne Zeit zusammen. Er verliebte sich in Lies6Elisabeth Helene Carnap (1989-1970), Lies genannt, Tochter aus erster Ehe von Joseph Johannes Carnap, später verheiratet mit Otto Heinrich Albrecht Wiebalck.; ich wollte es nicht bemerken, war wohl eifersüchtig; er war lebendig und gefühlvoll, das zog mich an.] Der Doktor Ich erzähle, wie die Pferde den Weg fanden; Hund und Esel; die Jagd; usw. Der Doktor: Dies ist bloß eine Reihe von Erinnerungen, aber was ist der Kernpunkt? Ich: Die ganze Stimmung, besonders meine Beziehung zu Garthe. Wir standen abseits von den anderen, sozusagen für uns. Er bedeutete viel für mich. Der Doktor: Also anscheinend meine Beziehung zu jungen Männern; …(nicht klar). Ich: Vielleicht meinen Sie: ich wollte die führende Rolle übernehmen, aber konnte es nicht, und darum erwartete ich die Freunde, die führende Rolle zu nehmen? (Es scheint, er meint sowas Ähnliches.) 🕮\(_{50}\)3. Traum. Ina und ich wollen Agnes besuchen, anscheinend aus Amerika, im Auto. Agnes wohnt jetzt in der Krim. Wir treffen sie draußen, mit Verwandten, gehen dann hinein. Eine ältere Frau und ein Jüngling sind immer dabei, und neugierig; so kann ich nicht persönlich mit Agnes sprechen. Auf dem Tisch liegt Vaters goldene Uhr für mich. Ich erkläre den Verwandten: früher wollte ich sie nicht mitnehmen nach Amerika, aber jetzt will Agnes, dass ich sie trage. [Assoz. Vaters Uhr ist Symbol seiner Stellung. Ich verlor die Uhr in Amerika, war deprimiert. (Assoziationen abgebrochen.)]
Ich berichte: Seit 1.4. tense, Muskeln gespürt, leicht müde; psychologische Ursache unbekannt. –Traum vom 2.: (1) Ein Mann (ähnlich Sellars) hält mich fest am Rist, auf der Couch; ich werde zornig und will ihn ins Gesicht schlagen. – (2) Ältere Frau, ich helfe ihr, viele Jacken usw. ausziehen. – (3) Eine nurse schenkt mir Orangenmarmelade. – (4) Ein Mann mit Pelzmütze will im Schlitten wegfahren. (Noch nicht beendet.) – Er fragt nach Assoziationen zu (1). Sellars war im Dezember hier, hielt mich manchmal lange in Diskussion. Vielleicht bedeutet es: Sexattacke. Er: Die Hand halten sieht doch nicht sehr nach Sex aus. Ich: Doch, ich würde ein Mädchen auch an den Händen festhalten. (Ähnlich zu früheren Träumen mit Bohnert.) Vielleicht mein Wunsch nach Attacke. Die Situation mit der Couch ist ähnlich wie hier in der Analyse; er hält mich fest durch Autorität und manchmal, wenn ich unzufrieden bin, kann ich nicht einfach weglaufen. Voriges Mal im Traum von Agnes der Jüngling erinnert mich an ihn: er hört immer schweigend zu, und ich wollte lieber allein mit Agnes sprechen; so ist es jetzt leichter für mich, mit Ina zu sprechen als mit ihm; Manchmal habe ich zu ihm ein Gefühl wie zu hoher Autorität, und manchmal wie zu Jüngling. Ich weiß aber nicht, was er über mich denkt. Mache ich Fortschritt? Ich hätte gern objektives Urteil. Dr. Wallis sagte einige Male, dass ich guten Fortschritt machte; das war große Ermutigung. Aber er will mir leider nichts sagen. Er: Doch, er wird happy sein, mir zu sagen, was er denkt: Die Frage ist nicht, welchen Fortschritt ich im äußeren Leben mache; es ist vielmehr, ob klar wird, wie die jetzigen Schwierigkeiten, die allerdings teilweise auch organisch bedingt sind, mit Dingen der Kindheit zusammenhängen. Ich: Ja, mir ist immer klarer geworden, wie stark es mit der Einstellung als Kind zusammenhängt, mit Beziehung zum Vater, und mit dem Problem, die Rolle des Mannes und Vaters zu übernehmen. Aber diese Einsicht ist doch wohl nicht genug; was ich erträume ist doch, dass sie Wirkung auf mein Leben hat. Er: Er hat den Eindruck, dass die Einsicht nur theoretisch da ist, in meinem Denken, nicht im wirklichen Gefühl; was fehlt, ist, dass in der Analyse wirklich Gefühle herauskommen; das war nur ganz selten, z. B. als ich über die Geschichte mit dem Dean sprach, und einige wenige andere Male; oft scheint es ihm, dass ich viel spreche, um nicht Gefühle herauskommen zu lassen, sondern im Gegenteil, um zu verhindern, dass sie herauskommen; aber das ist ja nicht erstaunlich, da ich ein ganzes Leben mir versagt habe, Gefühle herauskommen zu lassen; es scheine nach meinem Bericht, dass bei Dr. Wallis mehr Gefühle herauskamen. Ich: Das scheint so, weil der Bericht die Höhepunkte herausgreift; das waren doch nur ganz besondere Fälle.
Ich berichte: Am 6., nach Kaplans Besuch, ein plötzlicher kleiner Twitch im Rücken. Sorge, ob es etwas Ernstes ist; deprimiert. Am nächsten Tag fand ich im Tagebuch: nach Kaplans Besuch 7.9.54 auch etwas Rückenschmerz, und am nächsten Tag viel im Bett gelegen. Erstaunliche Parallele! Der Doktor fragt nach Beziehung zu Kaplan. Ich: Erst ausgezeichneter Student; später mehr freundschaftlich, aber nur selten gesehen; dann hier näher zusammen, aber Kaplan hielt immer eine gewisse Reserve. Der Doktor: Es scheint, ich halte immer die Reserve; ich sprach mit Feigl und Hempel oft über sehr persönliche Dinge. Der Doktor: Was hat es mit dem Rücken zu tun? Warum wollte ich demonstrieren, dass ich nicht stehen kann. Ich: Vielleicht fühlte ich, dass ich im Gespräch mit Kaplan zu aggressiv gewesen war; oder vielleicht ich fühlte, dass ich zu wenig aktiv gewesen war; wie ich gewünscht hatte; aber beides im Konflikt miteinander. Der Doktor: Meine Beklagung über Kaplans Reserve klingt genau wie meine Gefühle zu ihm, die früher mal zum Ausdruck kamen: dass er kalt und zurückhaltend sei, während ich Wärme und Nähe wünschte. Ich: Ja. Er: Wenn ich mehr über ihn wissen wollte, stellte ich nicht Fragen? Ich: Das ist doch nicht am Platz 🕮\(_{51}\) in der Analyse; ein Analytiker vermeidet doch über sich selbst zu sprechen. Er: Unsinn; nicht alle Fragen würden unbeantwortet bleiben; nur gewisse, wenn Gründe dagegen sprechen, z. B. dass Resistenz vermehrt werden würde. –Ich: Am Morgen nach Kaplans Besuch hatte ich einen Traum; ist es jetzt zu spät dafür? Er: Warum habe ich damit gewartet bis zum Ende? Jetzt erzählen, nächstes Mal besprechen. –Ich: Traum vom 7.: In Zelten im Gebirge, ich alleine in einem Zelt, Grete und jemand ein anderes Zelt, noch ein Mann in einem Zelt. Am Morgen packen wir zusammen; ich habe im Rucksack etwas, womit man bestimmen kann, ob etwas richtig ist oder nicht, vielleicht zum Messen, es hat zu tun mit Schuhen; ich möchte, dass Grete es benutzt, aber ich will sie nicht drängen. [Noch keine Assoziation.]
Ich berichte: Gestern Kaplans zweiter Besuch. Ich sagte ihm, wie ich bedauert hätte, dass wir uns während seines Hierseins (im 3. Semester) nicht häufiger gesehen hatten, ich hätte es so gewünscht, auch für persönliche Aussprache; ich hatte ihm gesagt, er wäre immer willkommen, aber hatte es wohl doch nicht genug zum Ausdruck gebracht, dass ich es mir wünschte; Kaplan sagte: ja; außerdem sei er natürlich zögernd, meine kostbare Zeit zu verschwenden. Ich frage ihn auch, wie ich in Chicago zu den Studenten war; er sagte: immer willig, diese Zeit zu geben für philosophische Aussprache, aber doch nur willig, man fühlte, dass es ein Opfer war. Ich frage ihn, wie oft er wohl in unserem Appartment gewesen wäre; er meint, nur ein oder zweimal! Aber das sei besonders eindrucksvoll gewesen. Ich war erstaunt, dass da so wenig war; obwohl mir klar war, dass ich reserviert war. Schließlich war ich froh, dass wir die freie Aussprache hatten, und uns dadurch näher kamen; und ich glaube, auch Kaplan war froh darüber. –Der Doktor: Es ist gut, dass dies herausgekommen ist; es zeigt, wiederum, wie sehr ich immer Furcht hatte, Gefühle zu äußern und anderen Menschen näher zu kommen, besonders Männern. Was war die Furcht? Ich: Offenbar Furcht davor, zu aktiv und männlich zu sein. Er: Aber auch Furcht, zu weiblich zu sein. Ich: Das sehe ich nicht so klar. –Er: Auch in der Analyse, wenn mir Gefühlen kommen, nehme ich immer einen Panzer (suit of armour) um mich, indem ich besonders akademische Sprache verwende. Auch wohl meine ganze Berufswahl, ins möglichst Abstrakte, zeigt das. Ich: Aber da ist doch auch eine einfachere Erklärung, nämlich dass von Kindheit an, Neigung und Begabung für theoretisches Denken da war. Er: Aber das war doch nicht allein da; in mir als Kind waren doch ganz besonders starke Gefühle, vielleicht mehr als bei meiner Schwester. Ich: Ja. Auch später noch, als Student, starke Neigung nach beiden Seiten: zum Theoretischen, aber auch zum Romantisch-Gefühlvollen, im Serakreis; Diederichs Brief über meine Berufswahl.
Ich: Voriges Mal einen Traum angefangen; gestern hatte ich neuen Traum. Welchen zuerst? Ich denke, zuerst den früheren, weil ich systematisch bin. Er: Ja, das ist eine Grundhaltung durch mein Leben. Ich: Ja; Ina nennt es das „Sammelprinzip“. Er: Ebenso auch, wenn ich irgendwelche Ausnahme mache, muss ich auch etwas dagegen sagen. Ich: Ich will immer eine Qualifikation machen, damit niemand mich angreifen oder widerlegen kann. Ich dachte früher: In theoretischen Fragen macht mir Kritik nichts aus. Aber im Grunde ist es doch immer mit persönlichen Gefühlen verknüpft. Popper schrieb scharfe Kritik; aber dann erstaunliche freundschaftliche Einleitung; Feigl sagt, er habe häufig gegen mich gesprochen, dass ich ihn nicht hinreichend anerkenne; vielleicht hatte er damals freundschaftliche Gefühle für mich, und wurde enttäuscht, als ich sie nicht erwiderte? Ryle schrieb sehr emotionale Kritik, ohne persönliche Beziehung; das wunderte mich sehr; kann es Eifersucht auf Einfluß auf junge Leute sein, auch ohne persönliche Beziehung? Gefühle zu Quine 1941; Eifersucht, als er sagte, er stimme nun ganz mit Tarski überein; es war mir, als ob er gesagt hat zu einem Mädchen gesagt hätte, die Affäre sei vorbei, jetzt habe er eine andere. Er: Ja, exakt so. Ich: Charakteristisch, dass ich sagte, „wie ein Mädchen“, das war also meine Rolle, die ich unbewusst fühlte. Er: Aus meinen ganzen Äußerungen heute ist ersichtlich, dass ich den springenden Punkt bemerkt habe: Ich suche nach Sicherheit vor Angriff; wieder die Furcht vor der passiven Rolle. 🕮\(_{52}\)
Ich berichte Traum 159 über den Doktor (Quadrattabelle, slide rule, Schwimmteich, Sonnenbad, die anderen umdrängen ihn; ich schicke ihm die Tabelle). Assoziation: Agnes redet so viel zum Vater; ich schweigsam; ich dachte: ich hätte auch etwas zu sagen. Später als Student: schüchtern mit Mädchen zu sprechen; in einem Gedicht: „aber ich kann denken!“ (warum nicht „fühlen“?) Gedichte habe ich nie gezeigt; ausgenommen eines, das zeigte Flitner mir 1937. Schwimmteich: Schwimmen mit Feigl, in Maine. slide r. ist Penis; Tabelle ist besser, als Superpenis. Zu standard devi: ich möchte wissen, wie groß objektiv meine Deviation von der Norm ist. –Der Doktor: Hier sind allerhand Erinnerungen usw.; aber der Zusammenhang ist nicht klar; es scheint, das hat etwas zu tun mit ihm. Ich: Ja, offenbar meine Beziehung zu ihm; aber ich weiß auch nicht, genau was. Vor einigen Wochen hat er etwas persönlicher gesprochen zu mir; das freute mich, und ich fühlte, dass es mir leichter macht, zu ihm zu sprechen; aber die Hemmungen sind natürlich doch noch nicht verschwunden. Er: Wie ging es mir diese Woche, mit dem Rücken usw. Ich: An einigen Tagen saure Muskeln, aber ich gab dem nicht mehr so nach; an anderen Tagen gut; gestern guter Tag: Kalish und Montague hier, wir alle zusammen; abends mit Ina, gute Stimmung, und guter Sex; vor einigen Tagen abends Mißstimmung, dann Sex nicht so gut.
Ich berichte Traum 160 (vom 19.4., über Regeln und Physik für Segeln, mit Ina und Singer; ich will ; ich rate Ina, das Segel nach dem Wind zu stellen). Assoziation zu segeln: (1) Gespräch mit Hertz 1918 über Physik des Segelns, er sagt: dies ist komplizierter als ich dachte; (2) Segelfahrt mit Hans Arnold, er macht es nach Gefühl; ich warne gegen Nazis, jetzt stimmt er mir zu: (3) Einsteins Boot kippte um, Olaf rettete ihn. –Der Doktor: Dies war in der Nacht nach der vorigen Sitzung, wo ich über Beziehung zu ihm sprach; dieser Traum ist wie eine Warnung zu ihm vor großer Gefahr; was ist die Gefahr und die drohende Katastrophe? Ich: Es bedeutet, wenn man nach dem Gefühl geht, wie Hans Arnold beim Segeln und die Nazis, so mag es zunächst gut gehen, aber dann droht die Katastrophe: das Boot kippt um, Deutschland wird vernichtet. Also Warnung: Man darf nicht den Gefühlen nachgeben, man muss rationale Regeln befolgen. In bezug auf Analyse bedeutet es: Sie ist intuitiv, nicht nach exakten Regeln. Diese Idee war vielleicht angeregt dadurch, dass Meehls Buch „Statistische vs. klinische Psychologie“ ankam; ich weiß nur Titel; ich dachte, es diskutiert vielleicht: exakte Regeln vs. Intuition; Kupper scheint sehr intuitiv, durch Jung beeinflußt. Gespräche mit Singer über exaktere Begriffe in Sozialwissenschaft. Für mich selbst bedeutet es: im Leben den Impulsen und Passionen folgen, ist gefährlich; man muss sie mit Vernunft im Zügel halten. –Der Doktor fragt: welche Passionen? Ich: alle möglichen; ohne Kontrolle würde ich ein Mädchen an mich reissen, einen Mann, der im Weg steht, niederschlagen; das auch schon in der Kindheit: zu Mutter und Vater. –Der Doktor: Welche Gefahr droht mir denn von Ihnen, in Analyse? Ich: Zunächst will ich nicht Kontrolle der Assoziationen aufgeben, damit nicht Schandbares enthüllt wird. Ferner: Er hat Macht über mich; ich fühle mich abhängig von seinem Approval und Disapproval, wenn ich es nicht gut mache; und tiefer: ich möchte, dass er mich gern hat, aber ich will doch nicht ein Liebesobjekt werden. Aber bewusst sehe ich keine Gefahr in der Analyse. –Weiter im Traum 160: Das Mädchen; wir warnen sie gegen Kinder; später 3 Babies. Assoziation: Maggie . Der Doktor: Da scheint aber kein Zusammenhang mit dem ersten. Ich: Nicht direkt; aber es ist auch über den Konflikt zwischen Wunsch und vernünftiger Überlegung. Ist noch Zeit für mehr hierüber? Ich schaute auf die Uhr (zum ersten Mal in der Analyse mit Dr. Kupper), es ist 2:50; ich sage: also heute schon keine Zeit mehr. Der Doktor: Jetzt muss ich wohl besonders kontrolliert werden? Vielleicht weil er weggeht (nächste Woche) [ich weiß nicht, ob ich diese Bemerkung richtig verstanden habe.] 🕮\(_{53}\)
V / 1955 (Inzwischen 3 Sitzungen ausgefallen, weil der Doktor weg war.) Ich: Ich war froh, dass er gestern anrief und sagte, dass heute wieder eine Sitzung sein wird. Ich war sehr kurz angebunden am Telefon; das bin ich oft; viel mehr als wenn ich jemand sehe. Nachher sagte ich noch „Ich bin froh“, aber da kam schon der Klick durch sein Abhängen. Zugleich war ich aber auch etwas besorgt, weil ich keine Träume hatte; wie ein Schüler ohne die Hausarbeit. Ich berichte: Gestern abend, als Ina abwesend war, plötzlich beim Tanzen kleiner Schmerz im Rücken; ich erschrak, schließe Bruch aus; im Bett tastete ich den Rücken ab und beruhigte mich allmählich. Später stand ich wieder auf und tanzte ein wenig, aber nach einer Minute war ich zu tense und empfindlich und legte mich wieder hin. Er: Was wollte ich wohl mit diesem Rückenschmerz demonstrieren? Ich: Vielleicht, dass ich ängstlich wegen der Besorgnis; aber das glaube ich kaum. Ich glaube eher: Am Telefon hatte ich gesagt, es geht mir „fein“; wenn ich nun berichte, dass ich auch ohne ihn auskommen könnte, so könnte er vielleicht sagen, dann brauchen wir nicht fortzufahren; und darum wollte ich ihm demonstrieren, dass ich noch schwach bin und Anlehnung brauche. Er: Vielleicht; aber warum ist es gerade der Rücken? Was ist denn da die Furcht? Ich: Es ist die alte Furcht, dass ich nicht aufstehen kann. senkrechter Strich auf dem linken Rand: Er: Aber es hing doch wohl mit einer Einstellung zu ihm zusammen; was fürchte ich denn, was mir von einem Mann am Rücken geschehen könnte?Ich: ein stab in den Rücken. Oder auch eines Mannes Annäherung von hinten. (Ich spreche zögernd, mit Pausen, und werde emotional dabei.) Es ist so schwierig, hierüber zu sprechen. Da ist die Furcht, weiblich zu werden; es geht da um so vieles, die ganze manhood ist auf dem Spiel; aber da ist doch auch der Wunsch danach, von jemandem, den man (ich unterdrücke „gern mag“ und sage stattdessen:) möchte, dass er einen gern mag. Er: Da muss eine Furcht aus der Kindheit sein, vielleicht von Einnehmer, die Furcht, dass jemand eindringen und einen hinten ganz aufreißen will.Ich: Ja, meine Mutter gab zuweilen einen Einnehmer, aber sicher niemals der Vater; warum sollte das denn so furchterregend sein? Wirkt es wirklich auf Kinder so erschreckend? Er: Vielleicht, Kinder haben ja alle möglichen Fantasien. (Ich mache dabei Fehlleistung „Einnehmer“, wie früher schon manchmal zu Ina.)
(zwischendurch mal:) Er: Er möchte meine Philosophie näher kennenlernen. Ich: Warum? Er: um zu verstehen, was mich dabei so anzog. Ich: Oh, das ist erstaunlich, ohne in die Einzelheiten zu gehen; es ist ein Feld, das mir sicher schien, weil möglichst unpersönlich; abstrakt, und entfernt vom wirklichen Leben.
Ich (beim Aufstehen): Ich bin wirklich froh, dass er zurückgekommen ist; und heute war eine gute Stunde, da ist allerhand herausgekommen, und ich bin sehr froh, dass ich es sagen konnte.
[Ina sagt nachher im Auto: Sie ist sehr froh, sie versteht gut, dass es wirklich Mut brauchte, das alles zu sagen; viele in meinem Alter kämen gar nicht so weit; und dies ist ein ganz wichtiger Schritt vorwärts. – Ihr liebes Verstehen rührt mich sehr; und beim Erzählen kommen mir Tränen; und ich bin sehr froh über das, was sie sagt.]
Ich berichte: Als ich letztes Mal weg ging, sieht er mich so freundlich an; ich war froh und erleichtert. Ich hatte nicht wirklich erwartet, aber doch gefühlsmäßig gefürchtet, er müßte disgusted sein mit mir nach dem, was ich gesagt hatte. Es war so schwer zu sagen, weil es sich auf einen selbst bezog. Er: Er merkte damals, dass es mich wirklich packte. Ich: Ja, sehr; abends als ich zu Ina davon sprach, kamen mir die Tränen dabei. Er: Das zeigt, dass wir hier wirklich zum Kern der Sache gekommen sind, aus der die ganzen Schwierigkeiten entsprungen sind; die Tatsache, dass das herausgekommen ist, und nicht nur theoretisch, sondern gefühlsmäßig erlebt, gibt Zuversicht, dass es überwunden werden wird. –Er fragt genauer nach meinem Gefühl, warum es so schwierig war. Ich: Es war so ein starkes Gefühl von Beschämung und Embarrassment, und die Furcht, wie er darauf reagieren würde. 🕮\(_{54}\)Er: Je schwerer es war, umso mehr Hilfe bringt es (oder so ähnlich). Er: Dem kleinen Jungen wurde sicherlich sehr eingeschärft, dass alles, was mit hinten zu tun hat, schamvoll ist, und dass man sich ja nicht da zeigen darf; oder überhaupt alles, was mit Entleerung zusammenhängt. Aber alles das muss einmal herauskommen. Ich berichte über meine Gefühle mit Einnehmer. Er: Er wünscht das noch? Ich: Ich glaubte, ich hätte es ihm schon früher berichet. Ich berichte genauer, schließlich auch über Dilator. Er: Als Kind muss ich wohl die Fantasie gehabt haben, dass ich submissiv sein muss, etwas in mich eindringen lassen muss, vielleicht etwas Männliches; um zu propitiate, damit mir dann erlaubt wird, selbst irgendetwas Männliches zu tun, wonach ich einen starken Trieb hatte, und das in meiner Vorstellung sonst nicht erlaubt sein würde. Ich: Aber wie seltsam, dass das Einnehmen zunächst erschreckend und später lustvoll sein konnte. Er: Furcht und Lust sind ja oft zusammen. Ich: Erst in der Analyse habe ich gelernt, dass widersprechende Gefühle zusammen vorkommen. Über Gefühle in der vorigen Stunde: Ich wollte es zwar alles sagen, hatte aber trotzdem doch nicht nur Scheu und Hemmungen, sondern auch starkes Resentment, und zwar gegen ihn, dass er von mir verlangte, dass ich so Schamhaftes enthüllen sollte, dass er mich dazu zwang. Er: Das warjustProjektion. Ich: Ja, gewiss; ich selbst verlangte es von mir; aber zugleich wollte ich dagegen protestieren, und ich fand niemand anderen zu tadeln dafür, so wendete ich mich gegen ihn; ich fluchte über ihn und war wütend: wie kann er mir das antun, wo ich ihm nichts zu Leide getan habe, mich zu solcher Demütigung zwingen; ich war voll Zorn, ganz unversöhnlich. Er: Er muss meinen Mut loben, dass ich das Resentment mir zugebe, und ausspreche, und auch gleich erkenne, dass es nur Projektion ist. Ich: Es war ein bißchen Mut dazu nötig; aber das war gar nichts im Vergleich zum vorigen Mal; da musste ich das letzte bißchen Mut zusammenkratzen, um es überhaupt sagen zu können.
(mal dazwischen): Er: In Princeton wollte ich etwas besonders Hohes erreichen; daher musste ich mich besonders niedrig prostrate, um die hohen Mächte zu propitiate. Ich: Ich bin immer noch nicht sicher, ob diese Interpretation richtig ist. Er: Er ist auch nicht sicher; aber sie scheint ihm plausibel; ich fürchtete mich so, Einstein gegenüber zu treten; wer weiß, vielleicht fürchtete sich Einstein ebenso, mir zu begegnen; die seltsamsten Gefühle geschehen in den Menschen. War es nicht so, dass ich in Amerika mehr Anerkennung fand als früher. Ich: Ja; aber das sollte einem doch wohl ein Gefühl Sicherheit geben, anstatt Furcht. Er: Er hat in seiner Erfahrung mehr Neurosen durch success als durch failure gefunden. Ich: Wirklich? Wie seltsam! Aber mir fällt ein, es gab die Männer, die mit einem Dragon kämpften und alles ging gut, solange sie Dragon zu kämpfen hatten; aber dann schließlich, als sie auf den Thron kamen, geschah etwas Schreckliches. Er: Ja, in manchen Legenden usw.; z. B. er wurde wahnsinnig oder irgendetwas.
[3 Sitzungen ausgefallen, weil es mir nicht gut ging.]
Ich: Ich habe so vieles erlebt in der Zwischenzeit. Am 21. Konferenzvortrag ging gut. Dann dachte ich schon, die Schwierigkeiten seien überwunden; aber nachmittags wieder Muskelschmerzen, vor Tarskis Besuch. Und nachts Übelkeitsanfälle. – Seine Erklärung am Telefon, dass die Schwierigkeiten verursacht sind durch die „delikaten Sachen“ in den letzten Sitzungen, gab mir Erklärung und Erleichterung und Ermutigung. Aber dann sein Rat, mehr aufzustehen und auch zur Konferenz zu gehen, brachte Schwierigkeiten. Ich fluchte auf Ina und auf ihn, wegen der zu hohen Anforderungen; ich hatte mir eigentlich gewünscht, er würde raten, es leicht zu nehmen. Aber im Grunde wollte ich doch um meiner selbst willen die schwierige Aufgabe lösen. Darum war ich sehr glücklich, dass ich es bei der Konferenz leisten konnte. – Diese Woche starke Schwankungen in Gefühlen. Es war eine schwere Zeit. Aber ich bejahte es doch; mir war, als wäre eine Eiskruste um mich am schmelzen; als wäre ich jetzt mehr lebendig als je zuvor. Und ich würde um keinen Preis mehr den früheren Zustand zurückwünschen [dabei Tränen]. Er: Er versteht sehr gut, wie schwer es für mich sein musste; ich soll nicht zu viel über die Analyse und mich grübeln, es bis zum nächsten Mal aus den Gedanken lassen. Ich: Ich vergegenwärtige mir immer gern alles, um es stärker zu durchleben; ich glaube, es ist auch nicht zu viel für mich; ich fühle, ich habe Schwäche, aber auch Stärke, sodass ich dies ertragen kann. Er: Doch lieber es jetzt beiseite lassen, damit nicht zu viel Erregung. 🕮\(_{55}\)
Ich berichte: Wieder mehr auf, fühle mich viel besser; bin in der Stimmung ruhiger als vorige Woche. Aber immer noch Magenschmerzen beinahe jede Nacht. Manchmal genau um 2h [wie die Sitzung hier]. Vorletzte Nacht stärkere Schmerzen, und Vomiting (aber nur kurz, nicht so schlimm wie zuweilen in Princeton). Vorige Woche mal nachts Schmerz im Rektum; erst dachte ich: Penis; dann erinnerte ich Dr. Wallis Bemerkung, dass viele Schmerzen in der Rückengegend zuweilen referred Schmerzen von Darmkrämpfen sind. Damals konnte ich nicht viel mit dieser Bemerkung machen. Jetzt dachte ich, was ich für Muskeltwitchen und Krämpfe hielt, z. B. bei Dalkeys Besuch neulich, war vielleicht eine Krampfbewegung des Darmes; das paßt gut zu den Gefühlen, über die ich hier vor 2 Wochen gesprochen habe: Meeting und Konflikt von Wunsch und Abschied vor passiver Rolle. Und die Rückenschmerzen Samstag nachmittags vor Tarskis Besuch. – Heute morgen Traum 166 (Familienbild der Mannesmanns; „Ich bin auch ein Vater“; Papierclip an der Vorhaut des Babys; der Besucher, für den ich keine Zeit habe.) Zu letzterem: Ich erwarte, dass viele Leute nach meinem Vortrag mich ansprechen würden und dachte: ich habe aber gar keine Zeit für sie; in Wirklichkeit kam keiner; und da war ich auch enttäuscht! Wie kindische Reaktionen man hat (ich lache darüber). Der Doktor: Es scheint, ich fühle mich jetzt besser und leichter. Ich: ja, sehr; heute zum ersten Mal bin ich hergekommen, ohne vorher ein Programm zu überlegen. Er: Ja, und es ging auch so! Ich: Heute morgen fragte Ina, wieso ich so heiter bin; ich: warum nicht; sie: sonst vor Sitzungen bin ich zuweilen besorgt; ich: nein, ich habe doch keine Sorge oder Furcht mehr, das ist jetzt alles anders und leichter. Ich habe das Gefühl: nachdem ich die vorige so schwierige Woche durchgemacht habe und die Sitzungen vorher, jetzt kann mich nichts mehr einschüchtern. Und dazu kommt: voriges Mal, als ich erzählte, wie schwierig es gewesen war, hat ich wirklich das Gefühl, dass er es verstanden, dass er es mitfühlen konnte; das bewegt mich sehr. Ich dachte dann: vielleicht ist er gar nicht so vollkommen überlegen, vielleicht hat er selbst auch Schwierigkeiten mit sich gehabt. Er: Sicherlich. Ich: Ja, wirklich? Er: Kann wohl irgendein Mensch, der ehrlich mit sich ist, sagen, dass er nie Schwierigkeiten hatte? Ich: Gewiß nicht; ich versuchte mir auch früher das zu sagen, aber voriges Mal habe ich es wirklich gespürt; und das war mir eine große Hilfe. Er: Es scheint, ich habe guten Fortschritt gemacht. (Ich setze mich auf.) Er: Auch der Rücken scheint besser. Ich: Ja, wie sieht er das? Er: Daran, wie ich so leichter mich aufsetzte. Er: Nächste Sitzung fällt aus; möglicherweise wird er an späterem Tag anrufen; sonst in einer Woche; er hat den Eindruck, dass ich inzwischen alleine gut ausgehen kann. Ich: Ja, gewiss.
VI / 1955 (Inzwischen eine Sitzung ausgefallen, weil Feiertag.) Ich berichte: Im allgemeinen besser, mehr auf usw., Stimmung meist gut; aber oft Magenschmerzen, besonders nachts; am 1.6. auch ab und an über den ganzen Tag, ich war in Spannung, weil ich seinen Anruf erwartete. Montag, als die Sitzung ausfiel wegen Feiertag, hatte ich zaudernde Gefühle: ich vermisste es, aber auch Erleichterung, dass eine schwierige Aufgabe vorüberging. In der Nacht darauf 2 Träume 167: (1) ein Mann bedroht mich mit erhobenem Stuhl, und ich schreie um Hilfe; (2 (2) ein Doktor kommt und schneidet mir die Zunge ab. Bevor ich (2) berichte, sagt er: Ich muss als Kind gefürchtet haben, dass, wenn ich wage, gewisse Dinge zu tun, eine schreckliche Katastrophe kommen werde: dass ich zerschmettert oder zerschnitten werde. Ich: Wie kann er wissen: „zerschnitten“, bevor ich den zweiten Traum berichte, wo genau das vorkommt! Nachher fragt er Assoziationen zu Zunge; ich: Herausstrecken der Zunge = der Penis. Er: Da müssen Wünsche gewesen sein von dem Kind, etwas Gewalttätiges buchstäblich: Gewaltiges zu tun, wo aber Strafe droht. Darum will ich dann alles nur halb tun, als bargain, um die hohen Mächte zu beschwichtigen; der Vater forderte den Jungen auf, los zu sprechen, sich zu behaupten, etwas zu tun, aber der Junge tat es mit Tränen, um gleichzeitig seine Unterwerfung zu bezeugen; so gehe ich jetzt zwar zur Konferenz, sage aber: nur so viele Minuten und besonderen Stuhl, um meine Hilflosigkeit zu demonstrieren, damit die Mächte genug haben und mich nicht vernichten; so konnte ich zum Dean in Chicago sprechen, aber nur zaghaft; aufstehen, aber nur beschränkte Zeit; sogar die Analyse nur halb. Ich: Wie das? Die will ich doch so gründlich wie möglich machen. Er: Als ich ihm telefonisch absagte wegen Rücken, sagte er: ich soll einen Arzt konsultieren; darauf sagte ich: ich weiß aber doch, dass es bloßpsychologisch ist; wenn es das war, wieso könnte ich dann wegen Rücken nicht kommen? Er habe es damals am Telefon nicht argumentieren 🕮\(_{56}\) können, aber da war doch ein Widerspruch. Ich: Ich weiß zwar, dass der Rücken nicht wirklich zerbrechen kann, aber die medizinischen Autoritäten, die von „gebrochenem Disk“ sprachen, haben doch meine Vorstellung verstärkt, dass da irgendetwas entzwei gehen kann. Er: Auch im Sex halb; nicht ganz impotent, aber doch halb. Das Geheimnis im Traum, das ich nicht preisgeben will, deutet wohl auf eine Sache hin, die ich noch nicht enthüllt habe, die aber tiefer geht als das neulich Enthüllte: Analwünsche und -fürchte, Furcht vor femininer Rolle; dies scheint im Gegenteil ein Wunsch, etwas sehr Männliches oder zu Aggressives zu tun. –Beim Abschied sagt er: Nun, ich hoffe, mit dem Rücken wird es bald besser gehen.
Ich gebe ihm den Scheck, danke ihm, dass er nicht die abgesagte Sitzung angerechnet hat. Er: Hatte ich das erwartet? Ich: Nein, aber Ina sagte mir, dass Freud und seine Anhänger doch immer anrechneten; aber auf der Rechnung ist dann eine Sitzung als wir hatten; ist das ein Kompromiss, sodass er doch eine angerechnet hat, vielleicht weil zu spät abgesagt , oder ist es eine Frage, wieviel Sitzungen wir wirklich hatten? Er: Das ist für die eine Sitzung, wo ich spät absagte, und er den Eindruck hatte, dass ich an sich hätte kommen können [das war vermutlich Fr, 13.5., meine erste Absage; damals sagte er am Telefon, ich soll mein eigenes Urteil gebrauchen.] für die anderen Sitzungen habe er Ersatz arrangieren können. Ich: Ina sagte mir in Princeton, dass ein Freudianer den Patienten mit Agoraphobie zwingt, doch in sein Office zu kommen; wie denkt er darüber? Er: Wenn er überzeugt ist, dass nichts Organisches vorliegt, würde er auch sagen, ein solcher Patient müsse zu ihm kommen. IchDie Tatsache, dass Dr. Wallis es mir leichter gemacht habe, und mir auch freundlichen Zuspruch und Ermutigung gegeben habe, mache ihn jetzt leiden, weil ich es jetzt gegen ihn halte, dass er das nicht tut; ich habe ja früher auch mich beklagt über den Kontrast. Ich: Ich hatte damals die Gefühle gegen ihn; aber später habe ich wohl verstanden, dass er es für richtig hält, die Rolle des Vaters zu spielen, weil Dr. Wallis die Mutter war; und noch später erkannte ich, dass das gut war. Ich frage: Was hatte, später korrigiert: „hätte“ er am Anfang in Princeton in meinem Falle getan?Er: Er wäre nicht in mein Haus gekommen; er hatte; später korrigiert: „hätte“ einen Arzt, wie z. B. Dr. Ford, aufgefordert, mich zu untersuchen und vielleicht wöchentlich zu sehen, um mir zuzusprechen, dass körperlich keine Bedenken dagegen wären, aufzustehen; er selbst, würde abgewartet haben, bis ich dann zu ihm gekommen wäre. Ich: Aber mein psychologischer Zustand war doch so, dass ich eine Menge Therapie brauchte, bis ich aufstehen konnte; ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bloß auf den Zuspruch eines Arztes hin hätte aufstehen können. Es dauerte auch mit Dr. Wallis’ Behandlung Wochen, bis ich die starre Lage auf dem Rücken aufgab, und Monate, bis ich auch nur im Hause herumgehen konnte. Ich weiß nicht, was ich dann getan hätte. Aber es hat wohl keinen Zweck, darüber viel zu spekulieren. –Ich berichte: In den letzten Tagen etwas auf und ab; Sa war ich glücklich, dass letztes Seminar gegeben und das akademische Jahr gut erfüllt ist; aber abends spüre ich „Muskeln“; später Erektion, aber kein Orgasmus; dann schlechte Nacht mit viel Störung durch Magenschmerz. Gestern abend, obwohl Nacht vor dieser Sitzung, ging es gut; zum ersten Mal keine Magenstörung, gut geschlafen. Heute morgen Traum 168: Ich klettere in einem großen Schiff herum; die Aufgabe ist, irgendwohin zu kommen. Er: Was ist die Aufgabe? Ich: (1) Die große Aufgabe des Unterrichts, die ist glücklich gelöst; die gefühlsmäßig wichtigere Aufgabe des Fortschritts in der Analyse. Er: Woher diese Situation, mit Klettern, Leitern, usw. Ich: Die Treppen und Leitern in einem großen Schiff sind faszinierend; Klettern ist etwas Schönes, besonders wenn es Routine ist; das ist der Sex, wie Musik und Tanz; ein Kind klettert gern, Treppen, Bäume, Zäune, usw.; Klettern auf der Mutter Schoß, dann da stehen, die Brust packen usw. Im Traum besah ich „la folia della flora“. Er: Warum diese Wort? Ich: petals einer Rose, weibliches Organ; dann noch Assoziation: „La follia“ . Gestern abend Esperanto gelesen; die Traumworte hatten ein ähnliches Gefühl.
Ich berichte: Die letzten Tage waren schwierig. Keine Schmerzen, nur manchmal „Muskeln“ gespürt, aber doch immer gespannt und ängstlich. Gestern abend, als ich allein war, musste ich mal weinen, und jedes Aufstehen wurde mir schwer. Das alles kam durch die letzte Sitzung. Ich war schockiert, dass er sagte, in Princeton würde er nicht zu mir gekommen sein. – Als ich es Montag Ina sagte, sagte sie, das ist im Einklang mit den Freudschen Prinzipien. Ich war böse, dass sie „gegen mich Partei nahm“, wollte es aber nicht zeigen. Aber später mal, wegen irgeneiner Kleinigkeit, schlug ich laut die Tür hinter mir zu, und war wütend; ich dachte, ich hätte sie ins Gesicht schlagen können. Dann war ich entsetzt über meine Reaktion. Nachts stellte ich mir vor, wie ich in Princeton lag, und dass er dann da stand und kühl sagte: Ich werde nicht kommen; ich wurde so wütend auf ihn, dass ich auf ihn los sprang und ihm mit der Faust ins Gesicht schlug; sank dann sank ich zu Boden und dachte, ich müßte sterben, voll mit Entsetzen darüber, was ich getan habe. 🕮\(_{57}\)Er: Was ist es denn, was ich fühlte, würde mir von ihm und auch von Ina geraubt, dass ich so sehr entsetzt darüber sein musste. Ich: Ich glaube wirklich, dass ich damals in Princeton nicht durchgekommen wäre mit nur medizinischer Hilfe, ohne psychologische Hilfe. Aber jetzt ist es anders. Jetzt brauche ich nicht mehr die Art von Hilfe, die Dr. Wallis mir gab. Er: An was erinnert es mich in der Kindheit? Ich: Vielleicht war ich nach einer Krankheit enttäuscht, als die besondere Fürsorge der Mutter aufhörte; vielleicht war ich in Versuchung, in die Krankheit zurückzukehren, um die Fürsorge und Liebe wiederzugewinnen. Er: Aber das Kind musste lernen, dass man nicht immer nur nehmen und nehmen darf, sondern auch Liebe geben muss, um Liebe zu verdienen.– Später er: Was immer Dr. Wallis für Gründe hatte, es ist doch so, dass seine Einstellung ihm jetzt die Aufgabe schwieriger macht. Ich: Ich glaube doch nicht: Dr. Wallis war nicht nur indulgent, sondern erwartete doch Dinge von mir, wenn auch schrittweise: Als Ina später in Princeton den Ganztagejob nahm, war ich imstande, mich positiv dazu einzustellen. Auch jetzt ist mein bewusster Wille, weniger abhängig zu werden. Aber da ist auch gleichzeitig das Kind in mir, das abhängig bleiben will; es ist ein Kampf. Am Anfang bringt er Stuhl mit schräger Holzlehne herein. Ich: Will er, dass ich darauf sitze? Er: Nein, zunächst aber darüber sprechen. Ich: Der Polsterstuhl würde wohl bequemer sein. Er: Er dachte, dieser, weil er festen Rücken hat. Ich: Ja, das ist gut; aber das Wichtigere ist, dass ein Stuhl nicht zu gerade ist. (Ich kann vom Sehen nicht erkennen, wie es mit diesem damit ist.)
Ich bringe mein Rückenkissen mit herein, probiere es aus im Polsterstuhl. Dann hole ich den Holzstuhl aus dem Wartezimmer und probiere ihn aus. Er ist nicht bequem; zwar nicht zu steil, aber zu hart (mein Ledergürtel drückt mich) und die Rückenlehne nicht hoch genug. Dann sitze ich bequem im Polsterstuhl als er hereinkommt. Ich: Ich habe beide Stühle schon ausprobiert. Er: Er wollte mir aber nicht den Eindruck geben, als zwinge er mich zu etwas. Ich: Nein, er gab nur Anregung; und hier sitze ich gut. Er setzt sich dann an den Schreibtisch. – Es geht nun mehr gesprächsweise; er stellt öfters Fragen und gibt Erklärungen. Ich schaue ihn oft an. So ist es viel leichter als beim Liegen, wo viel weniger Kontakt ist. – Er fragt über Gefühle zu Vater und Agnes; war da Zorn auf den Vater oder das Gefühl cheated zu sein? Ich: Ich glaube nicht, mehr Eifersucht. Er: Wie machte der Vater die demands für größere Aktivität von mir? Ich: nicht durch Kommandieren; sondern so, dass ich beschämt sein musste, als Schwächling und Feigling, wenn ich es nicht tat. – Er fragt, ob ich fühlte, dass ich von Ina durch pressure in die Ehe gebracht wurde. Ich: Nein, sie ergriff die Initiative; in Wien, der Brief, ihr erster Besuch; ich sagte, heiraten will ich nicht; sie drängte nie darauf. Erst viel später weiß ich jetzt, wie sehr sie sich Heirat wünschte. Ebenso über Kinder. Ina sagt, in Prag hätte ich es so formuliert: ich willige ein, „wenn es für ihr Glück notwendig ist“. Erst jetzt weiß ich, wie sehr sie es sich wünschte; und jetzt tut es mir leid. Er: Wieso? Ich: Ich meine, wenn ich damals nicht die Hemmungen und inneren Beschränkungen gehabt hätte, dann wäre es für uns beide schön gewesen, Kinder zu haben. – Er spricht von meinen übermäßigen Anforderungen an Ina. Ich: Sie sagte, ich sei ein „gentle tyrant“, ich erkläre, wie das gemeint war. [Ina sagt nachher, das war nicht von ihr erfunden, sondern von Mama in S.F.] Er: Kann es sein, dass da auch ein Antrieb ist zu bestrafen, verursacht von einem viel früheren Resentment von mir gegen ein Unrecht, das ich fühlte über mir geschehen, z. B. Druck auf Heirat; aber noch früher, etwas von der Mutter? Ich: Ich weiß nicht. Ich habe es noch nie so angesehen. Würde man bei einem Kind, das übermäßige Anforderungen stellt, auch vermuten, dass es aus negativem Gefühl kommt? Genügt nicht die Erklärung, dass das Kind etwa Liebe und Fürsorge über alles vernünftige Maß hinaus haben will? Er: Oft ist der negative Faktor dabei.
(Ich sitze im Wartezimmer in dem Holzstuhl.) Ich lege mich auf die Couch, sage aber, dass das Gespräch sitzend voriges Mal leichter war. Er. Warum lege ich mich dann doch hin? Ich: Heute fühlte ich mich zu Hause nicht besonders wohl, eine schlechte Nacht usw. Er: Und dann muss ich mich auf die Couch flüchten, wie beim ersten Mal hier? Ich: Nein, ich kann auch sitzen (ich hole ein Kissen aus dem Wartezimmer). – Er fragt etwas über mein Resentment gegen Frau oder Mutter (ähnlich wie voriges Mal). Ich erzähle von Heirat in Prag; ich wollte eigentlich nicht; Ina sagt, ich zog den ältesten Anzug an; ich kaufte keine Ringe, sondern ließ sie selbst sich einen kaufen. 🕮\(_{58}\) [Ina sagt nachher: das stimmt nicht; sie hatte ihn schon in Wien gekauft.] – Ich berichte Traum 170: Frau sitzt auf meinem Bett; ich fürchte mich, schreie um Hilfe. – Er: Ich habe bisher fast nichts über meine erste Ehe erzählt, Beziehung zu Frau und Kindern, usw.; er denkt sich, ich lebte wohl etwas für mich, abseits der Familie, ließ die Frau für die Kinder sorgen, beschaffte nur den Lebensunterhalt. Ich: Das auch nicht; mein Vermögen zerschmolz in der Inflation; dann lebten wir hauptsächlich vom Geld aus Mexiko. Er: Er glaubt, ich war innerlich nicht bereit und gereift genug, für die Aufgabe, eine Familie zu haben, die Verantwortung usw. – Er: War der Entschluß, nach Amerika zu gehen, mehr Inas Initiative? Ich: Nein; das wollte ich zuerst. Aber dann war Ina froh, dass der Ozean zwischen uns und den früheren Familien war. Er: Fand Ina es schwer, sich in dem neuen Land anzupassen? Ich: Nein, sehr gut; im Praktischen besser als ich. Wir beschlossen bald, hier zu bleiben und Bürger zu werden. Er: Ich muss damals in Chicago es empfunden haben, dass der Dean mich „kränkte“‚ dass ich mich ihm zu fügen hatte usw. – Ich erwähne, dass wir ca. 3 Jahre zuletzt in Chicago nicht mehr Sexverkehr hatten. Er: Warum habe ich das nicht früher erzählt? Ich: Ich glaube, ich habe; ich sagte, dass damals der Rücken als Rationalisierung diente. In den Jahren vor diesem Aufhören wurde Sex schon weniger häufig.
(Ich fahre wieder. Ich sitze im Polsterstuhl mit meinem Kissen.) –Er: Wie geht es mir? Ich: Jetzt im allgemeinen gut. Manchmal der Magen nachts; besonders schlecht mal vorige Woche, mehrere Stunden Schmerzen, auch vomit. Aber das ist nur psychologisch. In Princeton war es schlimmer. Immer mal einige Wochen Beschwerden damit, dann längere Zeit gut. Vor einigen Wochen war so ein ; jetzt hört es mehr und mehr auf. Er: Habe ich mal wieder allgemeine Untersuchung gemacht? Das wäre in meinem Alter doch ratsam alle halbe Jahre oder so. Ich: Nicht seit Weinberger [das war im Okt.]. Er: Ich habe wohl nicht über unsere Gespräche in den letzten Stunden mit Ina gesprochen? Ich: Doch, am 17. abends, Nochmal über die Heirat in Prag; sie war katholisch erzogen; für ihre Gefühle und Träume ist sie nicht richtig verheiratet. Ich habe ihr auch nicht klar gesagt damals, dass wir zusammenbleiben würden. Das hängt zusammen mit Traum 172 (in der Nacht nach dem 17.): Magdalena sagt, ich sei zu schweigsam, „das richtige Wort zur richtigen Zeit ist nötig“, und „Tun ist noch wichtiger als Sprechen“. Dabei Assoziation dazu: Meine Versäumnisse im Sprechen und Tun zu Ina früher. Und zu meiner Mutter, besonders in ihrem letzten Lebensjahr. Ich erzähle, wie sie mir sagte, sie habe Krebs; mein Besuch in Jena; ihr Brief, dass wir nicht mehr zu ihr kommen sollten; nach dem Tod wollte ich keine Gefühle zeigen (dabei kommen mir einige Tränen). Er: Es ist merkwürdig; er hat nach Ina gefragt, ich habe von Ina erzählt, nun auf einmal von der Mutter; dies und der Traum zeigen, dass ich Ina als Mutter nehme. Ich ja; besonders in den letzten 3 Jahren sehr; weil ich Hilfe brauchte; auch vorher. Das ist nur eine Seite meiner Beziehung zu ihr. Er: Wenn er sieht, wie ich mich seit Jahren von Ina abhängig gemacht habe, und wie sie darauf eingegangen ist, seit beinahe 20 Jahren, denkt er, das war nicht richtig. Ich: Gewiß, das sehe ich jetzt; ich bemühe mich, unabhängig zu werden, aber jeder kleine Schritt vorwärts ist schwierig. Aber Ina bestärkt nicht etwa meine Abhängigkeit, sondern hilft mir auch, darüber hinwegzukommen. Dr. Wallis fragte Ina, ob er mich auffordern sollte, zu seinem Office zu kommen (das war, bevor ich noch aus dem Haus ging). Ina sagte ihm, das ginge damals noch nicht, aber sie würde mich vorwärts drängen, mehr und mehr zu tun, zunächst im Haus (z. B. Toilette usw.). Und so kam ich allmählich so weit, dass ich aus dem Haus gehen konnte, und später Auto fahren, und ganz zuletzt zu Dr. Wallis’ Office.
(Ich fahre; ich sitze.) –Er fragt, ob ich irgendwelche Gefühle, Resentment oder dergleichen habe über das, was wir letzthin besprochen haben. Ich: Ich bin betrübt und beschämt über meine Schwäche, zu große Abhängigkeit, Belastung für Ina, usw. Er: Dazu ist kein Grund; dies sind natürliche Folgen aus unbewussten Fürchten, entstanden in der Kindheit, gegen die ich mich zu schützen suche; alle Menschen, auch die Analytiker selbst, haben mit solchen Schwierigkeiten zu tun, jeder in seiner Weise. 🕮\(_{59}\)
Ich: Ich habe auch etwas Gefühle von Beklemmung und ein wenig Resentment gegen ihn und Ina, weil sie „Erwartungen“ haben, zu viel auf einmal verlangen, wo ich mein eigenes Tempo der allmählichen Entwicklung nehmen will. –Er fragt über Beziehung zu Studenten; ob sie den Eindruck haben, dass ich schwer zugänglich bin, ihnen nicht genug Zeit gebe, usw. Ich: Nach dem Seminar gehe ich zwar gleich, weil müde; aber in Officestunde gebe ich ihnen gerne die Zeit; ich glaube auch, einige, die mich gut kennen, fühlen sich jetzt at ease mir mir. –Er fragt nach Beziehung zu Kollegen, welchen ich am nächsten stehe. Ich: Kalish persönlich; jetzt oft auch Montague für Diskussionen. Er erinnert mich, wie ich sogar Vatergefühle zu Kaplan hatte, wo in Wirklichkeit dieser dringend eine Vaterfigur brauchte, und seit vielen Jahren, seit Chic. sehr attachiert ist zu mir. Er (Dr. Kupper) hat seit 10 Jahren schon viel über mich gehört durch Kaplan; aber meine Sachen nicht gelesen, weil zu technisch. –Er fragt, ob er auch etwas Philosophisches fragen darf. Ich: Gewiß. Er: Ob ich glaube, wie einige meinen, dass Bergson gewisse Begriffe habe, die analog seien zu solchen von Freud. Ich: Es besteht eine gewisse Analogie zwischen Bergsons élan vital und Freuds Trieb oder ich. Aber die Analogie ist nicht sehr nahe. Verwandtes besteht allerdings psychologisch und historisch: beides sind Reaktionen gegen den Intellektualismus und Rationalismus des 19. Jahrhunderts. Aber Freud wollte eine empirische Wissenschaft aufbauen, während Bergson eine Metaphysik. Mein Einwand gegen Bergson ist nicht, dass er das Irrationale betont, sondern, dass er Quasi-Dichtung für Erkenntnis hält. Nietzsche war klarer und ehrlicher in der Trennung. Unter meinen Freunden als in der Studentenzeit waren mehr solche in Literatur, Geschichte usw. als in exakter Wissenschaft; und ich hatte viel von den Beziehungen mit ihnen. Brügmanns Zitat aus Rilke; Ina brachte mir jetzt das Buch.
(anstatt 27.) Ich berichte: Gestern bei Dr. Ford, allgemeine Examination; alles scheint normal, aber Magen X-ray soll gemacht werden. Der Doktor fragt, ob ich like Dr. Ford. Ich: Ja, er ist ruhig und nicht zu energisch, wie Dr. Weinberger. Er: Er sah, dass ich im Wartezimmer sogar auf der Bank saß (weil die Sekretärin auf dem Stuhl saß); es scheine, jetzt könne ich sogar überall sitzen, die Bänke seien ja ganz besonders unbequem. Ich: Ja, (mit Mühe:) mit meinem guten Kissen. Er: Es scheint, es geht mir gut dieser Tage. Ich: Ja, im allgemeinen fühle mich wohl; zwischendurch aber auch manchmal Zwicken; z. B. heute nach dem Lunch Magenschmerz. Und mit Sex in den letzten Wochen etwas zaghaft; nur zweimal. Er: Also wieder die Furcht vor der Scheide; das zeigt sich nun schon so viele Jahre. Ich: Ja. Ich rechtfertigte die Nicht-Häufigkeit durch Regeln: zuerst Lutherregel (er ist sehr amüsiert; ob wirklich Luther selbst das aufgestellt habe). In der ersten Ehe diente das diese Regel aber auch zur Rechtfertigung der Häufigkeit, weil meine Frau nicht viel Neigung dazu hatte. Dadurch gewöhnte ich mir auch an, es schnell zu tun. Durch Ina lernte ich dann, langsamer und mit mehr Genuss. Die Furcht vor der Scheide kann ich aber nur erschließen aus der Unhäufigkeit, besonders später; sie war nie bewusst. Im Gegenteil, besonders früher, in der ersten Ehe, und mit Maue, und am Anfang mit Ina, hatte ich den Eindruck, dass ich es eifrig wünschte. Später in Prag die chinesische Regel: für Geistesarbeiter alle 9 Tage. – Bewusst negative Gefühle hatte ich nur gegen das Spiel mit Klitoris; nur wenige Male, dann gab ich es auf. –Ina fängt jetzt wieder Analyse an, mit Dr. Pastron. Er: Das ist gut, das wird Spannungen zwischen uns beseitigen. 🕮\(_{60}\)
VII / 1955 (Jetzt immer sitzend.) Ich sage wieder, es ist leichter so im Sitzen. Ich frage, ob er vielleicht warten will, bis ich „stark genug“ werde, es wieder im Liegen zu können. Er: Nein; dies scheint ihm jetzt das Richtige; er habe keine bestimmten Regeln; wenn er mal anders denkt, wird er es explizit sagen. –durchgestrichener Gedankenstrich Ich erzähle, dass Ina neugierig war, ihn zu sehen, aber dann doch die Konsultation mit ihm nicht wollte, hauptsächlich, weil sie glaubte, ich hätte Gefühle dagegen. Er: Sie könnte auch selbst unbewusst Gefühle dagegen haben. Ich sage, dass Ina jetzt Analyse mit Dr. Pastron macht. Er: Das wird es auch leichter für mich machen, weil sie dort Auslass für Spannungen hat, die sich sonst gegen mich entladen; es könnte ganz gut sein, dass das mir hilft über die Sexhemmungen der letzten Wochen (von denen ich ihm gestern berichete). Ich frage, ob es wohl nicht gut ist, dass ich Ina vieles aus meiner Analyse erzähle. Er: keine strikte Regel; aber wohl besser, nicht zu viel; wenn ich Gefühle über unsere Meetings habe, besonders Gefühle gegen ihn, so ist es zwar naheliegend für mich, schon bei Ina Auslass und Beruhigung zu finden; besonders wenn es lange dauert bis zum nächsten Meeting; aber die Folge ist, dass mein Response zu ihm dann abgeblasst kommt und nicht so unmittelbar, wie es gut für mich wäre. (vorher mal:) Heute morgen Traum, aber ich konnte nicht ganz erinnern; nun habe ich nur alten Traum, von vor 2 Wochen; lohnt sich das oder ist der schon zu abgeblasst? Er: Wir wollen lieber über die Probleme sprechen. Über meine übermäßige Abhängigkeit von Ina. Ich: In Wien anfangs war es so, dass Ina es bedauerte, dass ich unabhängig war und sie nicht „benötigte“. Er: Vom Kleinkind an sind schon die Konflikte die zwei Gefühle: zur Mutter wollen und sich von ihr unabhängig machen. Das Kind resents dass es die Mutter needs; es will immer mehr unabhängig werden, und die Mutter muss ihm helfen dazu, anstatt ihn zurückzuhalten. Die richtige Liebe wants den Anderen, aber nicht so, dass sie ihn needs, weil das immer zugleich Gegengefühle mit sich bringt. Es gibt eine gesundere und glücklichere Beziehung, wenn jeder den anderen liebt und wünscht, aber nicht needs.
(anstatt 4.7.) Ich komme atemlos herein, ich sage: vom Fahren. Er fragt, ob ich alleine kam; ich: nein, aber ich hoffe, bald; jetzt geht die Bremse leichter. – Ich berichte: gestern, im Hospital, Magen X-ray; ich war zu schüchtern, den X-ray-Doktor zu fragen, ob er etwas von einem ulcer sieht. Dr. Kupper: Da ist ganz gewiss kein ulcer. Ich: Schließt er das aus der Art der Schmerzen, wie ich sie berichtet habe? Er: Ja. Ich: So auch Dr. Wallis; das sagte ich mir jetzt immer zur Beruhigung; aber doch auch etwas Sorge, vielleicht ein ulcer, vielleicht ein Tumor, vielleicht Krebs. Er: Wenn ein ulcer käme, müßte ich dagegen kämpfen und wohl vielleicht den Rücken vergessen. Ich: Vielleicht würde der Rücken eifersüchtig. – Auf seine Frage, jetzt keine Klassen, ich arbeite an meinen eigenen Sachen. Er: Was? Ich: Ein Band [Schilpp]: ich muss Erwiderungen schreiben. Aber das schlimmste ist die intellektuelle Selbstbiographie. Er: Ist das embarrassing? Ich: Nein, aber schwierig; ich schreibe lieber über Probleme. Ich weiß selbst nicht genug über die Motivation meiner Philosophie; ich habe schlechtes Gedächtnis. Er: Er hat das gemerkt; wie wenig ich über die erste Ehe und Beziehung zu den Kindern gesagt habe; auch über Anfang mit Ina, nur einige bloße Fakten; vielleicht ist alles das zu sehr mit Gefühlen besetzt, und auch schmerzlichen. Ich: Das ist sicher der Fall in Bezug auf die erste Ehe. Aber der Wiener Kreis war eine sehr glückliche Zeit: trotzdem weiß Feigl besser‚ was ich damals sagte, als ich. Er: Da waren aber auch sicherlich mehr Gefühle im Spiel, als ich jetzt sehe; Rivalitäten, Freundschaften usw. –Er: Es ist ihm jetzt klar, dass es besser für mich ist, nicht in zu tiefe Schichten hinunterzugehen, und zu versuchen, sie durch frühe Erinnerungen aufzuwecken. Stattdessen lieber an den heutigen Beziehungen arbeiten: zu Ina, zu Freunden, zu Kollegen und Studenten usw. Er glaubt, die Aufdeckung gewisser Dinge bei Dr. Wallis sei nicht ganz spontan gewesen, ich sei da hineingedrängt worden, er bezweifelt die therapeutische Wirkung davon; diese sei vielmehr gekommen durch den freundlichen support, den Dr. Wallis gab. Ich: Ich glaube aber auch durch das Erlebnis von Dr. Wallis als Stellvertreter der Eltern „akzeptiert zu werden, trotz aller aufgedeckter Gefühlsbeziehungen 🕮\(_{61}\) zu Mutter, zu männlichen Freunden usw. – Er sagt wieder, es scheine mir jetzt leichter zu sein, zu ihm zu sprechen. Ich: Sicherlich, weil ich ihn sehe, z. B. heute, bevor ich zu sprechen anfing, und bevor er sich hinsetzte, sah ich sein Gesicht war verdunkelt, wie durch eine Sorge oder dergleichen; das gab mir das Gefühl, dass er nicht so absolut erhaben ist, sondern menschlich, und das war mir eine Erleichterung.
Ich habe überlegt, obseine Frage gestern, ob ich allein gekommen sei‚ bloß eine Frage oder eine Suggestion war. Ich denke: mehr als eine bloße Frage; zwar keine „Erwartung“ oder „demand“, aber doch eine Suggestion, damit ich mir es überlegte. Ich habe es überlegt, auch zusammen mit Ina. Die Schwierigkeit ist, dass, wenn etwas schief geht, wie z. B. vorgestern mit der Bremse, dann müsste ich allein herumgehen, irgendwo telefonieren, warten usw.; ich weiß nicht, ob ich das schon könnte. Er: Ich scheine immer die schlimmsten Möglichkeiten ins Auge zu fassen; ich: aber waswas würde denn schließlich passieren? Ich: Ein Rückenknax, wenn ich zu müde werde; das ist zwar seit 3 Jahren nicht passiert, aber damals doch mit schlimmen Schmerzen; also nicht so unrealistisch, als ob ich fürchte, hinter der Ecke bedroht mich ein Drache. Er: Dann wäre ich ja insane; das Charakteristische der Neurose ist, dass das reale und irrationale Faktoren gemischt sind. Und es ist typisch, dass ich Ina oder ihn frage, ob ich das und das jetzt tun soll, anstatt mich selbst zu entscheiden. Das war im ganzen Leben so. Einer der wichtigsten Schritte im Leben ist der Beginn von Sex; wann habe ich angefangen? Ich: Nicht vor der Ehe, also nicht vor Alter 26. Er: Die natürliche Entwicklung ist die, dass ein Jüngling anfängt mit sich selbst, und dann mit Freunden, z. B. gegenseitige Masturbation; so etwas ist die natürliche und beinahe notwendige Vorbedingung auf Sex mit Frauen. Ich: Es war bei mir so stark verdrängt, dass ich nicht einmal bewusst mit Versuchungen zu kämpfen hatte; ich hatte die moralischen Werte der Eltern so sehr selbst akzeptiert, dass mir so etwas überhaupt nicht in Betracht kam. Er: Das zeigt, dass eine sehr starke, unbewusste Furcht immer da war, sodass ich nichts zu tun wagte, ohne „höheren approval“; auf allen Gebieten. Ich: Nur mit Beziehungen zu anderen Menschen und praktischen Entscheidungen; nicht intellektuell, da ergriff ich wohl die Initiative. Schlicks Suggestion war zwar nötig, mich nach Wien zu bringen; aber dann überließ er’s mir allein, weil er selbst sehr passiv war. Nicht nur wählte ich selbst die Topics meiner Vorlesungen, sondern ich wurde bald auch mehr aktiv in Zirkeldiskussionen als Schlick selbst. –In der Adoleszenz fehlte es mir Gefühlen und Fantasien; es fehlte aber an äußerer Aktivität und Beziehungen zu Menschen; Er: Was für Fantasien? Ich (nach einigem Überlegen): Ich lernte Esperanto, für mich allein, war begeistert über die Idee, verbunden mit Pazifismus; besuchte auch Kongresse, großes Erlebnis, quasi-religiöse Bewegung; aber mit lokalen Gruppen wollte ich nichts zu tun haben, und bei Propaganda war ich leicht entmutigt. Er: Vielleicht war es eher so: ich tat diese Dinge einsam, weil ich mich im Grunde vor Kontakt mit anderen Menschen fürchtete; als hätte ich einen firecracker in der Hand, und fürchtete, dass der Kontakt mit anderen es wie ein Streichholz zur Explosion bringen könnte. –Er: Was war wohl die Furcht in der Kindheit? Wenn meine Mutter jetzt hier wäre, die könnte sicher allerhand sagen, wie sie sich gewundert hat, warum ich nicht mehr aktiv war; jeder Junge ist doch neugierig und auf Abenteuer aus, z. B. in bezug auf die Schwester, und so; vielleicht würde die Mutter Ähnliches berichten wie Ina aus der Wiener Zeit, über meinen Mangel an Initiative. Ich: Aber waren es nicht gerade die Eltern, die die Initiative verboten, bei Neugierde inbezug auf die Schwester und Spiel mit dem eigenen Organ usw.? Er: Das auch; aber sie wollten mich doch wohl mehr unternehmend und positiv im Kontakt mit anderen Menschen. 🕮\(_{62}\)
Ich berichte: Heute alleine gefahren; am 9. schon eine kurze Fahrt zu Dr Ford. Beim Fahren anfangs tense, aber bald ruhig; und dann macht es Spaß, allein „das Schicksal steuern“. –Dr. Ford hat gefunden: Duodenalgeschwür. Zuerst war ich enttäuscht, weil er (Dr. Kupper) mir versichert hatte, es wäre nichts; aber Dr. Ford beruhigte mich: das sei etwas sehr Häufiges; außerdem dachte ich: da er Narben sieht, so habe ich schon früher solche gehabt, und die sind geheilt, da wird auch dies heilen. Er: Dr. Ford hat ihn angerufen, und es ihm mitgeteilt, etwas apologetisch und minimierend; Dr. Kupper erklärt mir: Ein Duodenalgeschwür bedeutet viel weniger als ein Magengeschwür; aus letzterem entwickelt sich in 1/10 der Fälle Krebs, aus ersterem aber nicht; die meisten Leute, die welche hatten, wissen es gar nicht. Er sagt: Es scheint mich nicht besonders zu berühren. Ich: Nein; am Anfang war ich zwar enttäuscht, und auch für einen Moment kam mir wieder Idee über Krebs usw. Aber dann sahe ich es ruhig an. – Die letzten 3 Tage waren nachmittags immer Leute da; teils Persönliches, teils Fachgespräche. Ich finde, dass ich gerne mit Menschen spreche. – Wir sprechen über die Furcht, die mein Leben lang mich gehemmt hat. Ich: Jetzt, seit der Rückensache, habe ich oft bewusste Furcht oder Sorge: nämlich, ob etwas mit dem Rücken passieren wird. Aber vorher war mir die Furcht nicht als solche bewusst. Ich sehe nur rückschauend, dass vieles gehemmt war; also muss da unbewusste Furch gewesen sein; aber ich kam mir selbst nicht vor als worrying und beängstigt; sondern im Gegenteil als optimitisch, besonders auch in solchen guten Zeiten wie Wien. Er: Aber da waren doch immer die Regeln und Einschränkungen, wie Vorsichtsmaßregeln, als ob eine Gefahr drohe, eine Katastrophe. Ich: Aber Furcht vor was? Er: Wir können das nicht genau erkennen, aber es hing sicherlich zusammen mit dem Problem der Männlichkeit; ich wollte nicht Gefühle zeigen, weil das mir als weiblich und schwach erschien; aber andererseits schien mir bei der eigentlich männlichen Tätigkeit, besonders Sex, eine Gefahr zu lauern, so dass ich sie durch Regeln einschränken musste; solche Einschränkungen und Aufopferungen sind oft rational, um die Götter zu vergessen, da z. B. vor der Ehe Sex ganz ausgeschlossen, und nachher sehr geregelt und eingeschränkt; immer, als ob der Blitzstrahl des Donnergottes droht; sogar anfangs bei ihm die Furcht, als ob er eine drohende, allmächtige, unmenschliche Gestalt wäre, anstatt eines wirklichen Menschen mit seinen Schwierigkeiten.
Zuerst schweige ich, als ob ich auf eine Frage von ihm warte. Er fragt: immer noch scared, wenn er hereinkommt? Ich: Lange nicht so wie früher; aber eine kleine uneasiness, ein Gefühl, dass ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. – Über Erna. Ich beneide sie um ihre Ungehemmtheit, obwohl das zu allerhand Schwierigkeiten führen muss. Sie meinte, Analyse scheint uns ja gut zu helfen; aber wenn man die den Quäkerglauben hat, braucht man keine solche Hilfe. Ich glaube, auch meinen Eltern half die Religiosität viel. Er fragt: Meine ich, dass das vielleicht eine mögliche Hilfe für mich wäre? Ich: Nein, nicht für mich; das theologische Element in der traditionellen Religion macht es mir intellektuell unmöglich. Er: Dafür habe ich mir dann eine eigene Theologie aufgebaut, eine Magie, mit Ritualen usw., um mich vor den vermeintlichen Gefahren zu schützen. Ich: Ich verstehe heute die Basis meiner Alkoholabstinenz; es war die Furcht, Kontrolle über mich zu verlieren; die Angst, die Impulse würden ungehemmt ausbrechen. – Über letzten Interc., . – Was für Kindheitsängste sind damit verknüpft? Er: Vielleicht fürchtete ich die Scheide meiner Schwester? Ich: Aber der Junge kann ja nicht sehen, dass da eine Öffnung ist. Er: Aber dass der Penis fehlt; es ist eine alltägliche Erfahrung in nurseries und Kindergärten, dass ein Junge, wenn er ein nacktes Mädchen sieht, plötzlich z. B. beide Hände vor seinen Penis hält, um ihn zu schützen. Ich: Erstaunlich, wie im Unbewussten die Kindesfürchte bestehen bleiben, trotz allen realistischen Denkens. 🕮\(_{63}\)
Gestern war Virginia bei uns; seit 10 Jahren nicht gesehen. Ich freue mich über die Anhänglichkeit; wir wollten nicht Philosophie, sondern persönliches Gespräch. Sie ist Dr. med., hat 4 Kinder; sie scheint so heiter alle Schwierigkeiten zu bewältigen. Ich war überrascht, dass sie später zu Ina sagte, sie sei in Analyse; ich dachte, sie sei die normalste Frau, die man finden könnte. Wo sind denn Menschen, die keine Hilfe brauchen? Der Doktor: Es gibt keine. Ich: Wenn man die Kinder richtig erziehen würde, würden damit nicht die meisten Schwierigkeiten vermieden? Er: Nein, die Schwierigkeiten sind unvermeidlich; teils angeboren, teils aus den Umständen. Ich: Aber könnte man nicht wenigstens das Meiste vermeiden, so wie viele organische Krankheiten heute viel seltener sind? Er: Ja, vielleicht. Ich: Aber ein langsamer Prozess, die Eltern zu erziehen. – Ich: Ina war gestern abend erschöpft durch Erna; ich war froh, dass sie zu mir kam, und ich ihr ein wenig Zuspruch und moralische Stützung gab, wie sie es mir so oft gegeben hat. Heute sagte ich zu ihr: „Heute fahre ich Dich zu Deinem Doktor“, nicht wirklich gleichzeitig uns beide. – Neulich, als ich zum ersten Mal alleine fahren wollte, kam sie auf einmal mit allerhand Bedenken. Meist tut sie mich ermutigen und antreiben; daher war ich erstaunt. Aber ich dachte daran, dass er mal gesagt hat: eine Mutter hat gleichzeitig beides in sich: das Kind selbständig zu machen, aber auch es zurückzuhalten.
(Diese Woche dreimal, weil vorige Woche nur einmal; morgen keine Sitzung, weil mein Vortrag im City College.) Agnes’ Kindheitserinnerungen: Johannes exerzierte mit uns Kindern; wahrscheinlich machte ich das nicht; ich hatte es ganz vergessen. Agnes’ Einstellung: konservativ (er sagt: Mid-Victorian), trotzdem mich schwarzes Schaf immer geliebt; abhängig von der Mutter, frigide; aber sie schildert Kindheit als sehr glücklich. Er fragt: Keine Aus ihren Hemmungen denke ich, da müssen doch auch solche in der Kindheit gewesen sein, an denen sie gelitten hat; aber das weiß sie wohl nicht mehr, ebenso wie ich nicht. Er: Sind gar keine sauren Noten dabei? Ich: nichts Unerfreulichesdurchgestrichener Semikolon bisher; höchstens dass der Ziegenbock mir ein Loch in die Hose machte; aber selbst das lässt sie weg, dass auch ein Loch in der Haut war und ich sehr schrie. Er: Wie geht’s mit dem Rücken? Ich: Gut; das alleine fahren geht leichter; ich sitze länger auf; wenn Besucher da sind, und vergesse den Rücken. Er: Es scheint, dass ich auch bei ihm mehr at ease bin, und leichter und spontaner spreche, als nurnoch vor einem Monat. Ich: Ja, das fühle ich auch; obwohl ich meist die schlechten Zeiten, wie im Juni die Tage um die Konferenz, zu vergessen geneigt bin. Ich frage, ob er mir diesen Fortschritt bestätigt, vielleicht als Trost, weil er im August einige Wochen weggeht? Er: Nein, dies ist wirklich eine sehr merkliche Änderung. – (vorher mal) Er fragt: wie ich mich hier fühle, im Vergleich zu Chicago. Ich: viel glücklicher; in Chicago nur als „Spezialist“ geschätzt, hier wirklich geschätzt, und die Atmosphäre im Department mehr kongenial. Nur ein Seminar; das ist etwas ; das kam durch competition zwischen Chic. und hier. – (vorher mal:) Er fragt, wofür Agnes Erinnerungen schreibt. Ich: Mutter schrieb Großvaters Biographie, später Büchlein über Vater; so ist es in der Tradition. Aber Agnes’ Noten nur für mich und Kinder.
Ich frage, wann er Ferien macht. Er: ca. 18.8. oder 19.8. – 11.9. – Ich gab Fr Vortrag im City College, populär; erst Zögern, dann lebhaft; auch allerhand Diskussion. Dann informelle Diskussion im kleinen Kreise von Lehrern. Ein Professor fragte mich über das Problem der Homosexualität. Ich sagte allerhand; was man unterscheiden müsse; keine moralischen Gesichtspunkte, usw. Er: Der hatte sicher selber mit dem Problem zu tun. Ich: Mia sagte mir, er habe klassische Psychologie studiert, sei jetzt Studentenberater. Er: Es ist ziemlich sicher, dass er selber damit zu tun hat, und es darum schwierig findet, die Studenten zu beraten; besonders wenn ein Student selbst nicht recht weiß, was mit ihm ist. 🕮\(_{64}\) Z.B. wenn einer von einem Mädchen zum anderen läuft, wie Don Juan; das ist oft, weil er unbewusst von seinem Homowunsch weglaufen will. Ich: Ich glaube, Freud sagte, der Don Juan Typ suche immer die Mutter unbewusst. Er: Das ist verwickelt; die Muttersuche ist auch oft dabei; aber tiefer liegend das homo; Er: Es ist merkwürdig, dass wir erst von seinen Ferien sprechen, und dann ausführlich von homo; das Persönliche spielt doch eine große Rolle, auch in der Analyse. Er: Seit ich like ihn, ist viel stärkere Wirkung da. Ich: Ja, das habe ich auch gespürt! –
Ich erwähne, dass ich immer Notizen mache, über unsere Sitzungen; dass ich überrascht war, als Ina sagte, das sei ungewöhnlich. Er ist auch erstaunt. Ich: Mir scheint es ganz natürlich; es sind doch wichtige Dinge für mich, die ich nicht vergessen und verlieren will; ich habe das Gefühl, wenn ich das nochmal durchlese, hat das die doppelte Wirkung. Er: Es ist aber auch wohl auch eine Form von Intellektualisierung. Ich: Ich schreibe auch Karten über alles Gelesene, und rate auch Studenten, das zu tun. Er: Vielleicht ist das auch, um gewisse Gefühle, die dabei waren, hinter dem Theoretischen zu verstecken. Ich: Ich finde es aber auch praktisch nützlich, sogar unentbehrlich. Er: Die Philosophen machen alles theoretisch, und unsere Richtung bemüht sich ganz besonders, alle gefühlsmäßigen Störungen auszuschalten. Die Studenten aber kommen zu Philosophie, wie auch zu Psychologie und zuweilen auch zu Sozialwissenschaft, hauptsächlich über emotionale Bedürfnisse. Es ist gut, das zu erkennen, wenn sie mit mir über ihre Probleme sprechen. (Vorher, über den Psychologen; ich: aufgrund davon, was der Doktor sagt, bin ich froh, dass ich ihm ausführlich geantwortet habe, so gut ich konnte; das mag ihmspäter eingefügt hinter zurückverweisendem Pfeil: PsychologenBeruhigung gegeben haben, dass es eine natürliche Sache und nicht eine moralische Frage ist.)
Gestern Næss hier, und Frau. Abends für mich dachte ich: Freundschaft ist eine gute Sache. Es war ein wirklich erfreulicher Tag. Ich freue mich, dass ich jetzt intensiver erleben kann. Ich berichte: Ich sagte zu Næss, dass ich meine Aggressionen unterdrückt hat . Er fragt, ob es wohl auch möglich wäre, ohne Verdrängung unaggressiv zu sein; vielleicht Gandhi; wir spekulierten darüber, aber ohne endgültiges Ergebnis. Ich: Wenn ich denke, dass Gandhi schon früh im Leben auf Sex verzichtet hat, zweifle ich doch, ob das ganz natürlich und gesund war; ob es nicht eher aus Kindheitserlebnissen kam, ähnlich wie bei mir. Ich: Næss sagte, Gandhi hatte wirklich gute Gefühle zu allen Menschen, auch Gegner, wie Engländer und die Mohammedaner. Ich: Bei mir war das Gefühl „für die Menschheit“ nur für eine abstrakte Idee, nicht für die konkreten Menschen; im Gegensatz zu Neurath wollte ich gar keinen Kontakt mit den Arbeitern persönlich; ich war nur „für die Sache der Arbeiterschaft“. Er: Es ist gut, dass ich jetzt „elastischer“ sein kann, d. h. persönlichen Kontakt mit Menschen; sozusagen „mich beugen kann, ohne zu fürchten, dass der Rücken bricht“ (nur metaphorisch). Wenn die Fürchte verschwinden, z. B. vor der Scheide, davor, weiblich zu werden, usw., kann ich viel mehr Dinge im Leben genießen. 🕮\(_{65}\)
VIII / 1955 Ich berichte: Gestern schrieb Ina Brief an Anny; mein Selbstfahren erschien da als verursacht durch die Referenz der Frauen; das ärgerte mich, denn ich wollte es nur mir selbst schulden, und auch dem Doktor, aber nicht den Frauen. Das Gefühl war, wie wenn Agnes und Mutter etwas für mich arrangieren wollten, was ich selber tun wollte. Er: Ja, mein Leben wurde zu sehr von Frauen dirigiert. Ich: Ich war erstaunt, in Agnes’ Aufzeichnungen zu lesen, dass ich „in der ersten Zeit“ ein Mädchenkleid trug; als ich später Hosen bekam, fand sie das häßlich. Er: Es kann wohl sein, dass das lange Zeit war, vielleicht bis zu 5 Jahren; das würde vieles erklären, z. B. dass ich in der Adoleszenz mich nicht traute, männlich zu werden und den Penis zu betätigen; das ist außerordentlich selten, und bedarf einer besonderen Erklärung. Ich: Ich glaube doch nicht, dass es so lange war; dann würde ich es doch wohl erinnern. – Ich: Letzthin ging es besonders gut mit Sex (ich erzähle es im Zusammenhang mit dem Selbstfahren); ich weiß nicht, ob das direkt zusammenhängt. Er: Er glaubt ja; das aktive selbständige Fahren stärkt die Initiative überall, besonders, und besonders wo sie unterdrückt war. – Ich: Gestern mittag, als Arne Næss sagte: „Einer von uns sollte schreiben an Else Frenkel-Brunswik“, hörte ich nur „Else“ und verstand Else Næss. Als er nachher sagte, „sie wünschte sich mehr als Du geben wolltest“, da erinnerte ich Traum: „Nein, umgekehrt“. Er war erstaunt, bis Ina verriet, dass ich etwas anderes meinte.
(anstatt 5., wegen Feigl Konferenz). Gestern Abschied von Næss. Er: Umarmt? Ich: Ja, und im Impuls auch gekonnt. Ich hatte etwas gezögert mit dem Umarmen vorher, ob das zuviel für einen Norweger ist. Er: Das sind kulturelle Unterschiede, z. B. zwischen Europa und Amerika. Ich: Ich dachte auch, in Amerika wohl nicht üblich; vielleicht sollte ich hier zurückhaltender sein. Er: Nein, es ist doch ein schöner Ausdruck zwischen nahen Freunden; um Zusammenhang Kaplan; das ist auch hier zuweilen zwischen Vater und Sohn; und ich sei doch für viele ein Vater (er nennt hier irgendwann auch Kaplan). Ich: Næss fand, dass ich im ganzen unverändert sei, aber viel freier im äußeren Verhalten. – Er: Ob ich zuweilen abends zu Parties gehe? Ich: nein; neulich war ich unentschlossen für die Departmentparty, aber schließlich entschied ich dagegen, weil (wie Ina sagte) ich dann mich bei anderen Parties nicht mehr damit ausreden kann, dass ich abends nicht ausgehe. Es ist nicht hauptsächlich wegen Rückenermüdung; das ist nur Ausrede; es ist, weil ich dann nachher nicht schlafen kann; auch nicht, wenn Freunde hier sind; auch nicht, wenn ich abends noch an Problemen arbeite. Er: Da muss doch irgendetwas sein, dass den Abend aufregend macht. Ich: So schon als Kind, „schwache Kopfnerven“, die Mutter hielt mich still. Er: Wenn ich mir als Knabe erlaubt hätte, abends mit dem Penis zu spielen, und später zu masturbieren, so wären die ganzen Schwierigkeiten mit den Abenden nicht aufgetreten; es ist doch immer die Angst um den Rücken, um Verstümmelung usw. Er: Ob ich mich vor dem Tod fürchte? Ich: Nein, aber vor Schmerzen, wie Krebs usw. Er: Das ist wohl auch wieder Angst um den Rücken und Verstümmelung. Das wird alles weniger werden, wenn ich mehr aktiv werde. Später, nach der „formalen Therapie“, würde er mich vielleicht mal bei einer Party bei Kaplan treffen. Ich: Das würde ich sehr gern; ich hoffe, dass ich dann entweder abends ausgehen kann oder er willig ist, nachmittags zu kommen.
Nicht aufgeschrieben: 8., 12., 15., 19. dann seine Ferien.
OLos AngelesaDer Anfang dieses Konvoluts ist im vorigen Band abgedruckt.Mit Ina zum Zahnarzt, 10h; und zu Fuß zurück. (Er schleift scharfe Kante ab; ich mache Verabredung für 19.6.) – 3:30-5:45 Champawat hier. (Über seinen thesis Plan. Ich mache allerhand Vorschläge. Er wird es ausführlich schreiben, damit es im department meeting am 31.5. besprochen werden kann.)
Korrekturen in Prob-Buch gemacht für Chicago Press. –TP gelesen.
TP gelesen. – 3:4:45 Dr. NorbertSzyperski hier, (Assistent an Institut für Betriebswissenschaft an der Freien Universität Berlin-Dahlem; Spezialist für Ökonomie und soziale Wirkungen der Automation. Er hat grant, Eisenhower-Fellowship für ein Jahr. Er ist interessiert an wissenschaftlicher Begriffsbildung, konnt kennt meine Einführung in symbolische Logik, Stegmüllers Bücher über Semantik und induktive Logik; alles aus eigenem Interesse; an Universität haben sie keinen Philosophen, der symbolische Logik unterrichtet! Der Hauptphilosoph ist Schüler von Heidegger. Er sagt, eine Reihe von Leuten in Ökonomie und Jurisprudenz interessieren sich für symbolische Logik. Er kennt Hempel-Oppenheim, Typusbegriff. Ich empfehle ihm Hempels concept formation1Gemeint ist wahrscheinlich: Hempel Carl G. „Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science.“ International Encyclopedia of Unified Science, vol. 2 no. 7. The University of Chicago Press, Chicago 1952, iii + 93 pp., und meine und Hempels Aufsätze über theoretische Begriffe; ich zeige ihm die 3 Minnesota Bände, und nenne ihm noch: verschiedene von Feigl, und die Congress Proc. Stanford 1960. Ich erkläre ihm, dass die Einheit mit zum Größenbegriff gehört; und Unterschied zwischen Klassen und Ganzem, und kläre andere Punkte auf; wo er nicht klar ist. Er ist aber intelligent und eifrig, und wird sicher noch allerhand lernen, trotzdem er bei NicolaibOriginal Nicolaus. Hartmann 🕮 Philosophie studiert hat. – Er will Morgenstern in Princeton besuchen; ich rate ihm auch, Hempel zu sprechen.)
1 ½Arne Næss kommt. (Er und eine Frau, die nicht auftaucht, sind die Nacht durch von Berkeley in deren Auto gefahren. Die Frau besucht ihre Schwester und sie wollen Montagnacht wiederum die Nacht hindurch zurückfahren. – Er hat die Himalaya Expedition verschoben auf nächstes Jahr, weil Pakistan ihm nicht Erlaubnis gegeben hat; der Berg ist meist Felsklettern, eine hohe, senkrechte Wand; darum hat er nicht gewählt; Pakistan sagt, das sie wegen der Kämpfe mit afghanischen tribes die Sicherheit nicht garantieren können. Er bedauert die Verschiebung; jetzt ist er 50; und das ist ja schon hohes Alter für so was. – Siri, Lotte, und Ragnar sind auf einem Schiff von des Bruders Kompanie abgefahren von LA Hafen (! er deutet aber nichts an, warum sie uns nicht besucht haben), nach Peru, und dann durch den Panamakanal nach Deutschland, und mit Eisenbahn nach Hause. – Er sagt, dass die Stanford und Berkeley departments ein Kolloquium haben für Philosophie der Wissenschaft. Da hat Jeffrey über induktive Logik gesprochen, mit Erwiderung auf Poppers Kritik; aber Jeffrey habe es nicht klar gemacht, z.B. gar nicht „The Aim“ benutzt!, überausführlich über de Finettis Theorem, was Arne und die meisten nicht verstehen konnten. Arne hat einen Vortrag gehalten über Kierkegaard.) – Abends erst ruft er Kalish an, und geht erst 9 ½ fort zu ihnen, sagt, er wird spätestens 12 zurückkommen (Ina hat schon das Bett für ihn gerichtet, im Wohnzimmer). Er bleibt aber doch über Nacht bei Kalish. 🕮
Mit Arne Gespräch 12 ½ – 1 ½. (Er hat ein kleines Buch geschrieben, über Erkenntnistheorie, und auch allerhand über prob. Dann aber hat er es vom Drucker zurückgenommen, und will allerhand darin ändern. Er fragt mich über Gewissheit der Evidenz. Ich erkläre ihm Jeffreys Idee dazu, und unsere Gespräche; ich sage, dass es noch eine offene Frage ist.). (Nachmittags geht Arne eine Stunde zu Montagues Haus, wo eine Party ist; dabei Montagues Mutter, Montagues neuer Freund, und 3 oder 4 andere junge Neger; außer Kalish niemand vom department. Montague spielt auf seinem harpsichord; Arne sagt, sehr gut.) 5 – 7 ½ Gespräch mit Arne. (Arne hat inzwischen „Aim“ gelesen; er stimmt mir jetzt zu in den Schlussbemerkungen, dass Humes Einwand nicht gilt gegen meine Methode. Er sagt, dass Hume auch gesagt hat, dass es Rationalität in praktischen Entschlüssen gibt. Er fragt, welche Art von Begründung ich geben kann für induktives Denken. Ich: de Finettis Gründe für die basic Axiome; Shimonys für Regularität; meine für Symmetrie.) 7 ½ – 9 ½ Essen und Gespräche mit Arne und Ina. (Arne erzählt von seinen 2 älteren Brüdern. Beide sind Millionäre in NYC. Der eine hat mit jemand anderem eine Schifffahrtsgesellschaft „Næss und …“, mit Millionen von Schulden für Darlehen z.B. von Öl companies; wenn das Geschäft schlecht geht in manchen Jahren, und wenn genug Fracht kommt für zweite Zinszahluung, so geben sie ihm mehr Öl zu transportieren . Dieser Bruder hat ein großes Haus mit Dienstboten usw., reist oft in der Welt herum, ist politisch konservativ. Der andere Bruder ist auch Millionär, eine investment company; er ist aber Sozialist und Marxist; seine Frau war vielleicht mal Kommunist, eine Amerikanerin. 🕮 Dieser Bruder glaubt, dass Sozialismus in der Welt kommen wird, aber in gemäßigter Form. Arne kritisiert ihn, dass er so fest an Castro glaubt, dass keine Handlung von Castro ihn davon abbringen könnte.) – Arne übernachtet wieder bei Kalish.
Vormittags Gespräch mit Arne. (Er hat noch Fragen über Induktion, „knowing“, usw., im Zusammenhang mit seinem Buch ms.) Nachmittags Gespräch mit Arne. (Zuerst alleine, über philosophische Fragen. – Dann über Persönliches und Politisches. Ich sage ihm, dass ich unsicher bin, ob ich die Kinder in Deutschland besuchen soll. Auf seine Frage sage ich ihm, dass ich nicht wirklich mich so nach ihnen sehne wie andere Väter, z.B. Paul Ruthling nach Marcella; sondern ein Wunsch, und ein Gefühl, dass ich sie besuchen sollte weil sie es sich so wünschen. Er meint, ob ich es nicht tun könnte in späteren Jahren, wo ich nicht mehr so eifrig darauf sein würde, die Zeit für meine Arbeit zu nehmen; aber ich denke, jetzt bin ich noch leichter imstande zu reisen als später. – Ich frage ihn über seine Bejahung von Gandhi, ob so etwas wirklich eine realistische Politik ist. Er sagt, das war natürlich in der besonderen kulturellen Lage von Indien; man kann das nicht einfach übertragen; aber die Grundidee ist wichtig: Wie kann man dem Gegner überzeugend klar machen, durch irgendeine radikale Handlung, dass man ihm nicht schaden will, sodass er Vertrauen bekommt. – Für dieses und anderes ist aber die Zeit zu kurz. – Über seine Stellung zu Siri sagt er nichts, obwohl Ina Andeutungen macht; vielleicht ist er sich selbst noch nicht klar. Er sagt aber, er möchte möglichst bald nach Norwegen zurück, um wieder mit Siri und Lotte zu sein.) Kalish kommt 8 ½ und holt Arne ab, der wieder bei ihm übernachtet, und morgen früh 🕮 mit der Frau, der das Auto gehört, nach Berkeley fahren will. In einigen Tagen wird er dann abreisen nach der Ostküste, wo er auf ein Schiff seines Bruders geht. (Arne sagt noch, wenn ich in Stanford bin, lohnt es sich, mit folgenden Kontakt aufzunehmen: Mates, Raynin, Christian Bay2https://en.wikipedia.org/wiki/Christian_Bay.) – Gebadet.
10 ½ zu Dr. Forde (die jährliche Untersuchung. Er sagt, alles, was er heute gesehen hatcOriginal ist., ist ganz in Ordnung. Ich lasse Urinprobe dort, und im lab Blutprobe, und Brust-X-ray wird gemacht. Über Ders wird er mir nächste sagen.) – Ich fahre noch ins Westwood Village; bei Desmond tausche ich die rotbraunen Hausschuhe gegen ½ Nummer kleinere um. Ich gehe auch eine Weile in Campbells bookstore, sehe mir paperbacks an. –
Mittags ca 3 Stunden bei Helmers. (Er zeigt mir sein neues Spiel, „Square Mile“3https://en.wikipedia.org/wiki/Square_Mile_(board_game), Entwicklung von real estate; von dem früheren Spiel „Summit“4https://en.wikipedia.org/wiki/Summit_(game) sind im ersten Jahr über 100‚000 verkauft worden, dafür hat er über 3000 $ royalties bekommen; für das neue wird noch größerer Absatz erwartet. – Monika fängt an Spanisch zu lernen in der Schule. – Ich sage ihnen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir nach LA zurückkommen in 1963, ist etwas größer als ½. – Sie sagen, Ojai sei sehr schöne Gegend. Aber in 1 Stunde Fahrzeit von LA scheint es kaum schöne Landschaft zu geben.)
In recorder diktiert (Brief an Kemeny; Bemerkungen zu Gaifmans „inst. relev.“) 🕮
VI / 1962 An Kuhns Problem gearbeitet (er hat ein Beispiel von \(\eta{}\)-Werten gefunden, das nicht durch eine lineare Kombination dargestellt werden kann.)
Brief an 2 Chinesen diktiert. –TPgelesen.
An pr. –TP gelesen.
An pr. –TP. (Um 7h bringt Honman das TP seiner Frau, und Ina bleibt in der Tür stehen mit ihm bis 7:30, für Gespräch über politische Aktion.) – Abends TP bis 9. – Geduscht.
Wir gehen zur primary Wahl, an Terryhill Street. – 11 zu Dr. Piper. (Er operiert kleine Stellen, rechts, 3 cm links vom unteren Ende des Ohres.) – Letztes TP gelesen bis 1 ½. –
3 ½ – 7(!) Diskussion mit 8 grad. Studenten hier. (David hat die ausgesucht, die mindestens in 3 Seminaren von mir enrolled waren. Außer ihm kommen: Champawat, Leiter, Annese, Söderström. Clifford, Friedman, Cocchiarella (Purtill war eingeladen, ist nicht gekommen, vielleicht schon weggefahren.) – Kein bestimmtes topic; sie sollen Fragen stellen. – David fragt, wie ich heute den „Logischen Aufbau“ machen würde. Ich sage: mehr primäre Relationen zwischen Sinnesdaten oder Komponenten davon. – David: Welcher Grund für Dingsprache ist der wesentliche, Intersubjektivität oder direkte Beobachtbarkeit? Ich: Vor Wien wollte ich auf „das Gegebene“ hinaus; durch Neuraths Einfluss kam Betonung von dem sozialen Charakter von Sprache und Wissenschaft, und daher Betonung der Intersubjektivität. Ich weise hin auf neues Vorwort zu „Aufbau“. – Cocchiarella interessiert sich besonders für „Aufbau“, möchte die neue Auflage kaufen; ich gebe ihm die Wahl zwischen dem, für $ 5, und einem broschierten Ex. der alten Auflage; er nimmt das letztere. – David fragt, was ich 🕮ich als Gebiete ansehe, die versprechend sind für Anwendung von symbolischer Logik und meiner analytischen Philosophie für einen jungen Mann zu bearbeiten, wo wichtige Ergebnisse zu erhoffen sind, in 5-10 Jahren. Ich: Die Männer in Psychologie und Sozialwissenschaft sollten einiges Logik lernen, Begriffs- und Theorienbildung; aber sie sind noch nicht reif für symbolische Logik in weiterem Ausmaß und für Axiomatisierung. Physik ist mehr als reif; sie steht da, wo Mathematik war um 1900; sehr wichtig, dass sie Logik und Methodologie lernen. Über die erstaunliche response der Physiker in Princeton, und zu Suppes Axiomatisierung, und Weyls Rezension von Reichenbach. David fragt: Was mit Semantik und Logik selbst. Ich: Da ist gewiss viel Arbeit zu tun an vielen Einzelproblemen; aber die Grundarbeit ist getan. Ausnahme: nicht-exakte Sprache; Entwicklung einer umfassenden modalen Logik wäre wichtig, dann auch Logik von „Se“ wie Church; und dann beides auch in Metasprache für Semantik; ich weise hin auf meine replies in Schilpp. – Friedman fragt nach Axiomatisierung von Metaphysik. Ich: Gewiss nötig, wo die Begriffe einigermaßen klar sind; z.B. Malcolm über das ontologische Argument, und die Diskussion darüber; Malcolm musste sein System von Modallogik mit Quantifikation angeben. – David: Wie steht es mit der Analyse von Wertaussagen? Ich: Ich habe die Erwiderung auf Kaplan geschrieben, ohne das Gebiet richtig zu kennen; es wäre aber eine lohnende Aufgabe für jemand, der mit Werttheorie und ihrer Anwendung in Politik, Erziehung, 🕮 usw. gut Bescheid weiß, so etwas zu unternehmen und gleichzeitig alle die wesentlichen Begriffe, „Verantwortlichkeit“, „Verpflichtung“, usw. zu explizieren.) In der Pause bietet Ina Kaffee und Dubonnet an, sie nehmen alle das letztere; ich lasse jeden sein 5 papers wählen aus einer großen Menge, die ich auf dem Tisch ausbreite (ditto replies und andere ditto Sachen). Mitten in der Diskussion kommt auf einmal Ina und sagt, dass es 7h ist! Es scheint mir ganz unglaublich! Sie nehmen Abschied von uns beiden; Ina sagt ihnen, dass der Abschied von ihnen mir schwerer fällt als der vom department. Sie waren sehr angetan und interessiert in der Diskussion, und bedanken sich sehr. Mir aber war es ein großes Vergnügen, und ich bin nachher nicht müde, sondern aufgekratzt.
Ich spüre auf einmal den Rücken (ich war zuerst aufgestanden, Heizung angestellt und Fenster im study zugemacht; dann Übungen auf dem Fußboden gemacht; und halb rasiert; dann stehe ich für die zweiten Übungen auf: tiefe Vornüberbeuge. Dabei spüre ich auf einmal ein Ziehen im Rücken, hinten in der Mitte, im Kreuz. Es erschreckt mich ein wenig, und ich lege mich hin. Dann stehe ich nochmal auf, mache stattdessen die Übungen mit erhobenen Armen rechts und links beugen, und mit halberhohen Armen rechts und links drehen, aber nur ganz sacht und wenig. Dann stehe ich nochmal auf, versuche wie es mir Vorwärtsbeuge geht, wenn ich die Hände auf etwas stütze; das geht; aber ohne Stütze fühle ich mich ganz unsicher und bin jittery. – Später rufe ich Ina. Sie ruft Kalish an, weil für heute Nachmittag 🕮 die Diskussion mit den Kollegen geplant war. Zu unserer Erleichterung rät er, abzusagen. – Später geht Ina zu ihrer letzten Spanischstunde (12-3); und stellt mir Butterbrot hierher.) – Nachmittags stehe ich mehrmals ganz kurz auf und gehe einige Schritte, aber sehr jittery. – Etwas an pr. gearbeitet. – Abends großes Nembutal, und Miltown; darauf gut geschlafen.
(Ina bringt mir Frühstück, und geht dann zu Dr. Palstrom, 9-10. Ich schlafe noch etwas länger, dann Übungen im Bett.) Später aufgestanden, noch recht jittery; aber zum study gegangen und am Schreibtisch gesessen. Ich bin froh, dass ich das wieder kann (gestern fühlte ich mich zu ängstlich), und krame einige Sachen. Ina kommt zurück, und ich gehe zurück ins Bett. – (Heute öfter kurz aufgestanden; kurz am Schreibtisch, oder Hände und Gesicht schnell abgewischt, oder Mund gespült, oder gepinkelt, usw. Ich bin nicht mehr so deprimiert über die Ängstlichkeit wie gestern, wenn auch noch sehr wacklig und darum vorsichtig; öfters Übungen im Bett.) – An pr (über \(\eta{}\)’s, und 2. Instanzrelation-Problem). – Nach Mitternacht, als Ina schon gegangen ist, stehe ich nochmal auf und hole mir vom Bridgetisch Kakao usw. in meine Blechschachtel für den snack zum Einschlafen. Während ich da etwas steif stehe und krame, kommt auf einmal der typische Schmerz im Rücken, (genau an der heiligen Stelle, und ich habe den Eindruck: von der typischen Art. Zuerst erschrecke ich, aber nicht sehr; dann sage ich mir: das war nur ein leiser Schmerz, und nur für einen Moment; darum gebe ich nicht dem Impuls nach, mich schleunigst hinzulegen, wie früher immer. Ich bleibe stehen und mache die Schachtel auf dem Tisch zu. 🕮 Wie ich schon gehen will, sehe ich meine Blechdose, die ich gerade gefüllt hatte, noch da stehen; ich sage mir, die will ich doch mitnehmen, wende mich wieder hin und hole sie. Dann erst gehe ich zum Bett und lege mich hin. Ich bin einerseits entsetzt, dass das nun wieder anfängt, wo ich glaubte, heute schon praktisch über den Berg zu sein. Andererseits überlegte ich, dass dies das erste Mal ist, wo mich der Schreck nicht ganz überkommen hat; es ist kein Schweiß auf der Stirn, wie sonst immer (oder war es vielleicht vor einiger Zeit auch schon mal so?) – Ich mache einige Übungen im Bett und versuche, mich ganz zu lockern.) Ich weiß nicht, ob Ina das Fenster im study schon aufgemacht hat. Ich rufe und läute, aber nicht sehr laut, weil es so spät in der Nacht ist. Dann stehe ich einfach auf, gehe ins study, sehe, dass das Fenster geöffnet ist, und gehe zurück. Ich bin sehr froh, dass ich das machen konnte; dass der Schnack im Rücken mich nicht so ganz entmutigt hat, wie früher immer. – Ich habe vorher schon ein kleines Nembutal genommen. Ich lege mich auf die linke Seite, Heizkissen im Rücken und dahinter ein Kissen. – Ich schlafe gut die ganze Nacht. Als ich morgens aufwache, ich glaube durch Ina, bin ich noch in derselben Lage! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich in der Nacht umgedreht habe oder überhaupt mal wach geworden bin, wie sonst immer. (Beim Aufwachen erinnere ich noch einen Traum. Ich ging in Barmen die steile breite Straße hinauf (bei der Bergbahn). Da kam von links, bei der Stadtanlage, aus einem Haus ein Mann mit Frau und kleiner Tochter, die er an der Hand hielt. Ich hatte den Eindruck, dass wir vorher irgendetwas zusammen unternommen hatten, und wollte sie jetzt wieder treffen, vielleicht für einen Spaziergang. Nach der Begrüßung ging aber die Frau ins Haus zurück; das tut mir leid. Während wir noch 🕮 sprechen, was wir nun unternehmen wollten, wachte ich auf.)
Ich berichte Ina von gestern Nacht. Sie sagt, sie hat auch allerhand Schmerzen in Muskeln, besonders im Gesäß, vermutlich rheumatisch durch das feuchte Wetter; vielleicht war mein Schmerz im Rücken auch von dieser Art. – Nach dem Frühstück rapple ich mich auf, gehe ins Badezimmer, wasche Hände und Gesicht schnell und spüle den Mund aus. Ich bin froh, dass es gut geht, wenn auch mit allerhand Zittern. – An pr (über \(\eta{}\)’s). – Öfters aufgestanden; Übungen im Bett; auch ein wenig Übungen im Stehen. – (abends Einlauf). – Wiederum kleines Nembutal.
Ich stehe auf, wasche mich und bürste Zähne im Badezimmer. – Übungen im Bett; und auch im Stehen und auf dem Boden sitzend, aber noch leicht, und noch nicht Vornüberbeugen. – Längere Zeit am Schreibtisch gesessen und geschrieben. – Zum lunch am Esstisch gesessen; ich fühle mich erheblich besser. – (2 ½) 3 ½ – 8 (-9) Haim Gaifman hier. (Er hat zuerst bei Kalish übernachtet, dann bei David; ist jetzt im Claremont Hotel. Er will mit dem polnischen Logiker Mischelowik (?) durchs ganze Land fahren; er hat für nächstes Jahr Stelle als instructor an Col.U., ½ Unterricht (3 Stunden), ½ research, und jetzt Sommer research, wo er aber nichts tut; zusammen über 9000. Er wollte eigentlich Assist. Prof. Stelle, hat aber keine gefunden. Die thesis ist praktisch fertig; Anfang Herbst wird er PhD bekommen in Berkeley. 🕮 Da er exchange-Visum hat, muss er nach dem nächsten Jahr für mindestens 2 Jahre dies Land verlassen, bevor er gewöhnliches Visum bekommen kann! Er will vielleicht mit Misch. ein Jahr nach Polen gehen, bevor er nach Jerusalem zurückgeht. – Sie wollen Auto für 300 kaufen, nur für diese Reise, dann verkaufen, weil es in NY nutzlos ist; Ina rät dringend, mehr anzulegen, damit es nicht unterwegs zusammenbricht. – Wir sprechen über unsere series, MIT Press und Cal. Press.; er wäre dafür, es Cal. zu geben, wegen Prestige. Ich sage: Vielleicht findet sich in Stanford Jeffrey oder sonst jemand, der die Arbeit mir abnähme; dann käme Stanford Press in Frage. Er meint, die ist doch unbekannt. – 5 – 6 ½ über pr-Probleme (siehe meine Notizen, nichts besonders Neues). – 6 ½ – 7 im Bett ausgeruht. Zum Abendessen 7-8 wieder am Tisch. (8h zu Bett; sehr müde, aber nicht zu sehr; ich bin froh, dass ich es schon wieder kann.) – Kühler Tag, wie letzthin oft; darum drinnen gesessen.
Wieder ganz auf, und angezogen. – Gekramt und gelesen. – Mittags zum ersten Mal wieder spazieren. – (Abends zum ersten Mal wieder nur 2 SC, nicht Nemb.; lange nicht eingeschlafen, aber dann gut geschlafen.
An pr gearbeitet. (§ 6; neuer Brief von Gold. – Ich nehme Ind immer abzählbar.) – Abends geduscht. 🕮
An pr gearbeitet.
An pr gearbeitet.
Haarschneider. An pr gearbeitet. – Mittags Ruth Kaiser hier. (Sie erzählt von ihrer Reise nach Mexiko mit Magda Jokl. Es hat ihnen sehr gefallen. Sie waren meist in einem Hotel in M. D. F., sind mit Bus herumgereist. Zuweilen auch in anderen Orten übernachtet. Auf meine Frage sagt sie, es wäre sicherlich sehr schön, dort einige Monate zu leben.) – Nachher langes Telefongespräch mit Jeffrey (siehe Notizen; auf Kosten seines A.F. contracts).
An pr. – 3 ½ – 6 bei Browns. (Sie haben einen netten, jungen deutschen Schäferhund „Tosch“, schwarz, schmal, zutraulich, und artig. George5https://en.wikipedia.org/wiki/George_W._Brown_(academic) erzählt, dass sein Sohn, 18-jährig, vor kurzem ein Mädchen von 18 geheiratet hat, ohne sich mit ihm zu beraten! Er war im College in S.B., hat eine Stelle als Mathematiker bei Go gefunden, die Frau wird auch arbeiten; später will er wieder zurück ins college. George ist besorgt, dass die Ehe nicht gut gehen wird. – George wird 1963-4 ein sabbatical haben; er will einen research grant suchen und für an seinen eigenen Ideen arbeiten; Myra sagt, dies ist eine einmalige Gelegenheit, für ein Jahr in Europa zu leben. Er überlegt, vielleicht zu wohnen am Lago Maggiore in Intra, weil da ein Computerinstitut von Euratom ist. Die Kinder könnten dann irgendwo, vielleicht in der Schweiz, in einer boarding Schule sein. – Ina sagt, dass ich gern mal einen Computer sehen würde. 🕮 George schlägt vor, gleich zu seinem data processing center zu fahren, und wir tun das. Er zeigt mir den IBM 709, und einen kleineren; und dann in seinem office, mit Wandtafel, erklärt er mir die Hauptideen der Operation, mit 2 Haupt memories: große magnetic cores für hohe Geschwindigkeit, und reels von magnetischem tape für gewöhnlichen Gebrauch. – Auf einmal ist es schon 6 ½; Myra hat die Kinder abgeholt und holt ihn hier ab. Er sagt ich soll wirklich mal herkommen oder anrufen; dann wird er mir gern Weiteres erklären; ich sagte ihm vorher, ich möchte gern verstehen, wie die neue Sprachen, z.B. Fortran oder Algol, arbeiten.)
An pr (wieder Arten von Teilsprachen). –
Ganzen Tag Korrektur gelesen, Preface und Bibl. für Prob.2–
11 zu Dr. Brann (die Hyg. reinigt zwei Zähne. Er findet zwei kleine Stellen für Rep.; Verabredung für 12.7.) –Zu Dr. Piper. (Die Stelle vom 5.7.6Gemeint ist wohl der 5. Juni. ist gut geheilt; er operiert eine neue Stelle, links auf dem Vorsprung des Backenknochens.) – Nachmittags an pr.
An pr.
An pr (für neuen Anfang von § 8) – Nachmittags an Kuhns ms (lineare Kombination; Matrizen). – Abends gebadet.
An pr (für neuen Anfang von § 8) – Nachmittags an Kuhns ms (lineare Kombination; Matrizen). – Abends gebadet.
Ich gehe 10 ½ – 1 (!) zu George Brown (Western Data Proc. Center). 🕮 Am 16. hat er mir schon den Computer gezeigt, und im office einiges erklärt. Heute im office, ausführlicher, besonders über die programs Sprachen. Er zeigt mir auf einem von der Maschine gedruckten Blatt wo noch vor den Ergebnissen das ganze Programm nochmal abgedruckt ist, und zwar links in der Maschinensprache, und rechts in einer Programmsprache, die der programmer für gemacht hat, zur Abkürzung. Dann auf einem anderen Blatt ähnlich, aber mit Fortran7https://en.wikipedia.org/wiki/Fortran, was große Vorzüge hat, weil es auf viele vorhandene Routinen hinweist, wie ‚\(*\)‘ für Gültigkeit, ‚LOGF‘ für Logarithmen (immer F am Ende, bei Funktionen), ‚EXPF‘ für exponentielle Funktionen, usw. Dann zeigt er mir seinen gedruckten MIT Vortrag; er erklärt dort anhand von Ackermannfunktion, wie man zwei Funktionen gegenseitig durch sich definieren kann, ohne dass Zirkel entsteht; er sagt, von Neumann hat aber betont, dass, wenn einer ein Programm vorlegt, wir kein Entscheidungsverfahren dafür haben, ob es zu einem Ende kommt. Er schlägt nun einen Fortschritt gegenüber Fortran vor: direkt solche rekursive Formeln in einigermaßen üblicher mathematischer Terminologie hinzuschreiben als Definition für gewünschte zu berechnende Funktion, und der Maschine viel mehr Entscheidungen zu überlassen über eine Menge mühselige, aber unwesentliche Dinge; die Maschine kann das nicht nur schneller tun, sondern auch ökonomischer, weil sie es so tun kann, dass verschiedene Teile der Maschine gleichzeitig arbeiten; er meint auch, man 🕮 wird in Zukunft 2 oder mehr arithmetische operations organisch einbauen. – Wir gehen auf meine Bitte nochmal zum Computer; dort sehe ich, wie die Maschine druckt; mehrere der langen Zeilen pro Sekunde. – Er zeigt mir auch einen Apparat mit Telefon, zum dial; damit kann er andere Maschinen anrufen, z.B. in Berkeley, über die gewöhnliche Telefonleitungen, und dann ein dortiges tape übertragen bekommen auf ein hiesiges. – Er sagt schließlich, dass er gern bereit ist, noch mehr zu sprechen, aber nicht nächste Woche, wo er verreist.) –
Nachmittags an pr (über das neue ms von Kuhns, gelesen und überlegt, für morgiges Gespräch.)
10 ½ – 1 ½ (-2 ½) Matth. & Kuhns hier. (Kuhns berichtet über seine Untersuchungen mit Matrizen; in einigen Beispielen findet er Beschränkungen für mögliche \(\eta{}\). Ich sage: Das gibt uns vielleicht Anzeichen darüber, wie \(\eta{}\) von Distanz abhängt. – Ich erkläre meine Überlegungen mit kontinuierlichen Funktionen, z.B. Normalfunktionen, anstatt der diskreten Zahlen \(\xi{}_{jl}\) für gegebenes Prädikat \(P_j\). Matthews nimmt meine Notizen mit, um es nachzuprüfen.)
An pr. (Änderungen in § 6, Teilsprachen).
An pr. 🕮
3-6 die Kollegen vom department hier für Diskussion – (außer David Kaplan, der frei hat, und Piatt. – Auch Mia und Doris sind dabei. Sie stellen Fragen. Abe Kaplan über meine politische Stellung. Ich: Ich bin Sozialist. Doris fragt in der Pause, was ich darunter verstehe, und ich definiere es, und gebe als Hauptgrund, dass Kapitalismus die Monarchie im Wirtschaftsleben ist. – Sie fragen weiter über Prinzipien von moralischer Begründung; warum es nicht recht wäre, einen Sohn zu bevorzugen. Ich: Hier gibt es ein methodologisches Prinzip, dass generelle Prinzipien vorzuziehen sind; das habe ich mir zuerst bewusst gemacht in induktiver Logik, Begründung für Symmetrie Axiom; es gilt auch in der Moral, vergleiche Kants kategorischen Imperativ, in der Politik (symmetrische Regel für Russland und USA), Ablehnung von Rassendiskrimination, in der deduktiven Logik (kein Vorkommen von Individuenkonstanten oder spezifischen deskriptiven Prädikatkonstanten in den Prinzipien), und in der Physik (keine Dingnamen oder Raum-Zeit-koordinierte Welten in den fundamentalen Gesetzen). – Moody fragt, was ich unter „Entitäten“ verstehe; ich: das nehme ich nur als Wort in informellen Erklärungen, um die lange Liste von Entitätenarten zu vermeiden. Er fragt, was man unter Nominalismus verstehen soll, welche Entitäten sind abstrakt. Ich: Schwierig, eine generelle Charakterisierung zu geben; praktisch so: materielle Objekte oder konkrete Sinnesdaten sind konkret; wenn sie durch Werte der Variablen sind, ist die Sprache nominalistisch;Sinn? das ist hinreichend, aber nicht notwendig; ich kann abstrakte Arten aufzählen, aber nicht allgemein charakterisieren.) –Mia bleibt zum Abendessen. (Ich frage sie nach Gegenden, 🕮 nahe zu L.A., wo es schön wäre zu wohnen für uns, und nicht zu teuer. Sie sagt: San ist zu heiß, auch die nahen Hügel, überhaupt alles im Tal, auch an der Straße nach Ventura. Ebenso Pomona und Claremont, obwohl es dort auch nette Gegend gibt; aber zu weit weg, etwa 2 ½ Stunden. Sie meint: Ojai auch zu heiß. Die Palos Verdes Halbinsel ist schön, aber vornehm und teuer; weiter nach Süden, Long Beach usw. hässliche Gegend; dann schöne Badeorte am Meer, aber auch weit weg; dort alles ziemlich flach.)
An pr (§ 6: 6 Arten von Teilsprachen.)
An pr (§ 6: 6 Arten von Teilsprachen.)
An pr. (Änderungen in § 6 beendet.) –
– 1:30 zu Dr. Brann. (An meiner unteren Zahnplatte ist von der Goldklammer, vorne etwas rechts von der Mitte, ein Ende abgebrochen; das scharfe Bruchende verletzt die Zunge; das war am 27. abends; obwohl es nur ganz kurze Zeit nehmen würde, konnte ich erst drankommen, und musste noch 40 Min. dort warten! Er schleift das Ende ab; es bleibt zwar eine scharfe Spitze; er sagt, das ist besser; aber er biegt es so, dass die Spitze dicht am Zahn anliegt; dadurch wird eine Verletzung der Zunge vermieden; er zeigt mir, dass ebenso das andere Ende auch eine scharfe Spitze ist.) – Abends geduscht.
An pr.– Nachmittags gelesen.
VII / 1962 An pr. (Analogieprinzip geprüft für 2 Familien.)
An pr.🕮
Über pr (Analogie in 2 Familien). –Mrs. Jokl kurz hier morgens (sie erzählt etwas von Mexiko). – Mittags Ruth Kaiser hier (sie will bald nach Israel abreisen, mit Sohn. Sie musste es verschieben, bis alle Erbschaftssachen erledigt sind.)
An pr.– 1-3 Helmers hier. (Ina gibt ihnen den Prospekt vom Rancho la Puerta, von Yvonne; sie hätten Lust, da mal hinzugehen; sie planten, nach Ensenada zu gehen, weil da schöner Strand ist, alt-mexikanisches Städtchen. – Ina zeigt ihnen Russells Brief; Mutzli sagt, wenn Russell erführe, dass Olaf bei RAND arbeitet, würde er entsetzt sein; Ina gibt zu erkennen, dass sie meint: mit Recht; Mutzli sagt, er weiß ja nicht, dass die Mehrheit der Leute in RAND radikale Pazifisten sind (!). Ina sagt: wir auch nicht; ist es wirklich so? Aber Olaf sagt nichts, ist kummervoll.) – Vormittags comments zu Poppers Stanford Kongressvortrag geschrieben.
 – 
An pr. (Analogie in 2 Familien).
pr (zurück zu AS§ 16: Analogie).
Vormittags Ruth Kaiser kurz hier, zum Abschied. –pr (Analogie).
pr (Analogie).
Dr. Brann (2 kleine Füllungen). –Dr. Piper (nachgesehen, gut geheilt.) [Vormittags Ina und Magda Jokl 🕮 bringen Ruth Kaiser zum Flugplatz, zum Abflug nach Deutschland und Israel.] – Nachmittags pr.
Nachmittags 3 ½ – 6 RalphSchoenman8vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ralph_Schoenmanhier (er ist Sekretär von Russell, Mitarbeiter in dessen Komitee von Einhundert. Seine Eltern sind jüdische Ungarn, in Burbanks. Er ist sehr aktiv mit Russell in den Demonstrationen. Er war schon dreimal im Gefängnis; ist dort von den Wärtern heftig ins Gesicht geschlagen worden, weil er nicht „Sir“ sagte. Er hat einen schwarzen Vollbart, schiefer Bart. Er arbeitet bei Russell als Vollzeitsekretär, wohnt in Wales in dessen Haus; wenn Russell in London ist, wohnt er im Haus gegenüber. – Er hat Festschrift für Russell geplant; Ayer ist der einzige Philosoph bisher; er möchte gern einen Beitrag von mir. Er sagt, Russell hat ihm meinen Brief gezeigt, hat ihm erzählt, wie er für mich die ganzen Definitionen aufgeschrieben hat. Russell habe sich sehr über meinen Brief gefreut; ich sage, dass ich erstaunt und gerührt war, dass er so langen persönlichen Brief schrieb. Er verspricht, uns eine Schallplatte zu geben, mit Deklaration (vermutlich von Russell?). – Er möchte, dass Russell vorgeschlagen wird für Nobelpreis für Frieden; voriges Jahr haben einige es versucht, war aber zu spät. Es muss vor dem 1. Februar sein; ich könne als Professor der Philosophie an das Nobelkomitee in Oslo schreiben.) 🕮– Inzwischen kommt Mia zufällig. (Sie ist sehr interessiert, und lädt ihn zu sich ein.) Sch. geht um 6, um irgendwo für Radio ein Interview zu geben; wir raten ihm, es auch bei KPFK zu probieren. – Mia bleibt hier zum Abendessen.
An pr (über Problem, ob es Ausnahmen gibt zum 2. Analogieprinzip.)
An pr (über Problem, ob es Ausnahmen gibt zum 2. Analogieprinzip.)
An pr. – Nachmittags 4-10(!) bei Mia (mit Wim, und Schoenman. Sehr angeregtes Gespräch. – Wenn keine Katastrophe kommt, ist er pessimistisch für die Menschheit; nicht so sehr wegen Beschränkung der zivilen Freiheiten (ich sage, dass ist hauptsächlich durch Angst vor Krieg und wird langsam verschwinden, wenn Weltregierung da ist), als durch Einförmigkeit der industriellen Arbeit und Inhaltslosigkeit des Lebens; der „Massenmensch“ und „Organisationsmensch“. Ich verteidige dagegen meinen (bedingungsweisen) Optimismus: Wenn wir Kriege abschaffen und die Wirtschaftsorganisation vernünftig einrichten, so werden die Menschen von selbst beweglich und schöpferisch, weil jedes Kind so ist, wenn es nicht unterdrückt wird. Wim stimmt mir lebhaft zu. Ich bin selbst erstaunt, wie ich lebhaft und mit Gefühl sprechen kann. – Schoenman sagt, dass so etwas wie sie in England tun, nicht leicht in Amerika möglich ist, aber sie denken, dass ihre Tätigkeit indirekt auch Amerika hilft, und ich stimme zu. – Ich sage, ich will vielleicht kleine Stücke aus meiner Autobiographie verwenden, um etwas für seine geplante Russell-Festschrift zu schreiben; aber das könnte ich erst im Herbst, wenn überhaupt; ich kann jetzt nichts 🕮 versprechen. Er sagt, er wird den ganzen Plan lieber verschieben, damit er noch mehr Beiträge bekommen kann. – Beim Abschied sagt er, ich soll ihn „Ralph“ nennen.)
An pr. (Schwierigkeit mit 2. Analogieprinzip.)
An pr..
An pr..
(Haarschneider). –YvonneFreeman hier zum lunch. (Ich sehe sie zum ersten Mal. Ina kennt sie vom gym, hat dann Kurs in Spanisch mit ihr genommen, in Hollywood. Ihr Mann ist Psychiater an V.A., adminstr. Stellung; er hatte „nervösen Zusammenbruch“; ist darum nicht in Privatpraxis gegangen. – Sie ist manisch-depressiv, jetzt in manischer Phase; spricht lebhaft und schnell, freimütig und unbefangen. Sie ist entzückt, dass ich nicht zu unzugänglich bin wie andere „berühmte Männer“. – Nachmittags kommt sie auf einmal herauf, mit einer Menge von Boxen für unsere Bücher. Ich sage: sie ist der aktivste und hilfreichste Freund. Sie sagt: „Ich liebe Dich“, und ich lasse mich dazu hinreißen zu sagen „Ich Dich auch“, worauf ich denke, wir gehen doch bald weg. Dann auf einmal gibt sie mir Kuss und Umarmung!) – An pr.
An pr. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½Abe Kaplan hier, später auch Iona. (Sie reisen ab in 10 Tagen, werden ein Jahr in Wellesley Universität sein. Er fragt mich um Rat, ob er annehmen soll, wenn er Ruf von Caltech bekommt. Ich: Vielleicht wird er sich doch dort vereinsamt fühlen; er sagt, es gibt dort keine Studenten, die Philosophie als Hauptfach haben. – Ich sage, vielleicht 🕮 sehen wir uns im Sommer 1963 in Mexiko; im September ist ja dort der Kongress. Er ist entzückt über die Idee. – Er fragt mich für Kandidaten für Dauer Ernennung im department hier für Ethik und Werttheorie; ich schlage Fromm vor.) – (Abends ruft Goheen an von Stanford, über Gordons Haus. Wir sagen, dass Ina wahrscheinlich Dienstag hinfliegen wird.)
12-10 (!) mit GajoPetrovic und Frau. (Sie sind mit dem Bus durch die Nacht gefahren, rufen an von einem down town Hotel; Ina holt sie Wilshire-Westwood ab. Frau … schaut gut aus, hat Literatur studiert und ist jetzt Lehrerin; sie haben zwei Kinder, die bei den Großeltern geblieben sind. Er ist Professor der Philosophie an der Universität Zagreb. Die anderen Philosophen dort sind Phänomenologen oder Heidegger Anhänger. Er ist durch Markovic am Empirismus interessiert worden, hat ein Jahr bei Ayer in London studiert; hat seine Doktorthese über Plekhánov gemacht. Er ist interessiert an Logik von (hat meine Logik und Syntax, kennt auch die meisten anderen Sachen; ich gebe ihm M & N2, Testab., und allerhand replies. Er ist viel stiller als Markovic, daher wird das Gespräch nicht so lebhaft; aber er weiß eine Menge; er ist nicht so an formalen Dingen interessiert, mehr an allgemein philosophischen Problemen, auch Ethik und politische Philosophie. Er hat Wittgenstein ins Serbische übersetzt. Nach dem lunch werde ich müde (ich kann mich nicht entschließen, ob wir sie verabschieden sollen, oder noch dahalten, oder noch für einen anderen Tag einladen.) Schließlich um 3 ½ sagt Ina, ich soll gehen 🕮 mich hinlegen; sie wollen gehen, aber Ina redet ihnen zu, und ich dann auch, noch zu bleiben. Um 4 ½ komme ich zurück. Später ruft Kalish an, fragt, ob er uns sehen kann, er ist heute allein. Ina sagt: ja, aber die Gäste sind noch da. Er sagt, oder wollen wir alle zu ihm hinaufkommen; Ina fragt mich, ich sage: ja! Etwa um 6 fahren wir hinauf. Wir sitzen in der Sonne auf der Terrasse, und schauen auf die Landschaft, aber die Berge sind nicht sichtbar. Wir sprechen über Leute, Politik; Don erzählt von Dobrosielski9vermutlich Marian Dobrosielski (*1923), polnischer Philosoph, Friedensaktivist und Diplomat, der kürzlich bei ihm war (nur übernachtet in LA), ein wenig über Philosophie. – Ich sehe die hinteren Zimmer zum ersten Mal; das große Schlafzimmer mit zwei Glaswänden, und Dons study mit Blick ins Grüne; Don sagt, es hat 34000 gekostet, das Teure ist der gute Platz; in anderer Gegend würde es vielleicht 25000 kosten. – Um 8h essen wir; Don richtet einen langen Tisch her, über 2 Bridgetische mit einer langen Holztafel darüber. Ina hat 3 steaks mitgebracht; Don brät 2 davon auf einem Holzkohlenfeuer auf einem Barbecuestand draußen. Kerzen auf dem Tisch; dazu wird aber noch eine Lampe an der Wand angemacht.) Nach 9 ½ fahren wir ab, bringen Petrovics’ zum Wilshire-Westwood, fahren nach Hause, 10h. Ich bin nicht besonders müde; ich freute mich, mit den Leuten zusammen zu sein; besonders auch, Kalish endlich mal wieder zu sehen.)
An pr. – Abends ruft Ina Goheen an, dass sie morgen hinfliegen wird; er will sie abholen. – Wir versuchen, in der Erinnerung die Beziehung und Spannungen mit Nancy in früheren 🕮 Jahren zu rekonstruieren; Ina hat beinahe noch mehr vergessen als ich.
(Ina fliegt nach S. Franc.; John Goheen holt sie ab am Flugplatz und hilft ihr, Häuser für uns zu besehen. Nachmittags 6h ruft sie mich an: die beiden Häuser, die wir ernstlich erwogen haben, sind aus: im einem ist innen zu viel hörbar, beim anderen ist eine kleine Eisenbahn zu nahe; aber sie haben noch mehrere andere in Aussicht; darum bleibt sie über Nacht bei Goheens.) – Ich an pr.
An pr.– Mittags zum Markt gegangen, heißes chicken gekauft. – Abends 10 ½Ina kommt zurück (in unserem Auto vom Flugplatz. Sie hat doch das Haus in Los Ninos gemietet, weil die freien einen anderen Mieter hatten. Es waren für sie zwei hektische, anstrengende Tage. Nancy fuhr mit ihr herum, zahlreiche Häuser zu besehen; Goheen war immer weg für Besprechungen, Sommerschule, usw.; er fährt in einigen Wochen für 3 Wochen nach Japan zu einer Konferenz. Keiner war beim Universitäts housing bureau gewesen; Goheens Sekretärin ging hin und brachte eine lange Liste; das war das Wichtigste. Davidson sei über emotional, ist oft gekränkt mit Goheen über department Sachen; war anscheinend gekränkt, dass Ina sich für seine Hilfe nicht genügend bedankt hatte. Sie meinten, Ina wäre auch nicht genügend appreciative zu Davidsons Student (der wenig getan hatte, aber Ina gab dann Goheen 10 $ für ihn), und zu Mrs. Schupp (die ist Professorswitwe, was wir nicht wussten) und zu Goheens Sekretärin. – Ina musste eine andere Fluglinie nehmen; aber Nancy verzögerte die Abfahrt so sehr, 🕮 dass Ina fürchtet, es zu versäumen. Dann fährt Goheen mit beiden zum Flugplatz, und sie kommt noch zurecht.) Sie erzählt von dem gewählten Haus; nicht viele Möbel, wir werden allerhand mitnehmen. Und über Leute; sie klagt, besonders, dass zwischen denen keine klare Verständigung war, wie wir dachten. Wir glaubten, Davidson hatte es klar von Jeffrey übernommen, und dann Goheen; das war aber nicht so. – Wir sind froh, dass wir wieder zusammen sind, und alles gut gegangen ist; und dass wir wissen, wo wir wohnen werden.
Mit Ina Fragen besprochen über das Haus in Los Altos. Gelesen und gekramt.
An pr. – 3:30-7(!) Dr. Rolf A.George hier. (Er hat schon beinahe den ganzen „Logischen Aufbau“ übersetzt) und auf tape diktiert; in seinem college haben sie es ihm frei transkribiert. Wir besprechen eine Menge terminologische Fragen. Er weiß gut Bescheid, und hat oft gute Vorschläge; kennt auch Goodman. Er will vielleicht später mal, vielleicht im November, nach Stanford kommen, und mir vorher ms schicken; zur Besprechung hierüber. Er hofft, dass das college ihm die Reise zahlt „für consultation“. Ich gebe ihm „Semantik und Formalisierung“, und Int Rev Ph 1950, und Ayer „Logischer Positivismus“; er hat: Logik, M&N2, Syntax; aber noch nicht Prob.
An meinen Notizen „Comments zu Popper von Stanford Congress Paper“ (ich lese nochmal sein paper; seine Auffassung ist komplizierter als ich dachte; da kann die Erwiderung doch nicht so einfach sein wie in meinem ursprünglichen Entwurf.) – Gekramt; Bücher aussortiert 🕮
Bücher aussortiert. – Gekramt.
Bücher aussortiert. – Nachmittags angefangen, die alten Sonderdrucke auszusortieren (die aus Chicago gekommenen; sie sind in vielen Boxen unten in der Garage; Ina trägt sie hinauf in die dinette; ich sortiere sie am Esstisch; 2 Boxen in 2 Stunden.
Wieder vormittags Bücher; nachmittags Sonderdrucke. – Abends ist Ina deprimiert; ermüdet durch die mühsame Arbeit des Packens von Büchern und SD; und dazu das Aufgeben dieses Hauses, und Sorge, wie es im neuen Haus und überhaupt in Stanford werden wird.
VIII / 1962 Vormittags beendet das Aussortieren der Bücher im größten Gestell (Wohnzimmer, Ostwand). – 3-5 David, Renée Kaplan und Jordan hier. (David sagt (1) sie waren entsetzt, zu hören, dass ich Korrespondenz und alte notes usw. weggeworfen habe; das department würde sehr froh sein, alle solche Sachen zu bekommen, für spätere historische Studien. (2) Wilson, Head des Komitees für reading room, und er haben überlegt, dass das department meine Bücher aufheben könnte und im RR aufstellen; mit Vereinbarung, dass ich mir holen kann, was ich möchte. Wir besprechen es lange, auch über Sonderdrucke. Sie wollen es mit Moody besprechen, und morgen Nachmittag kommen und mit mir besprechen. Ich bin sehr froh über die Aussicht einer besseren Lösung für 🕮 mein Bücherproblem. Ina ist böse, dass sie es nicht früher gesagt haben; jetzt hat sie schon 24 Boxen mit Büchern sorgfältig gepackt; und außerdem haben wir das Aussortieren dann nicht nach dem richtigen Gesichtspunkt gemacht!) – Abends geduscht.
11-12 zu Dr. Seiff (Sehfeldtest, wenig gerändert. Refraktionstest; ich glaube: auch ziemlich wie früher. Er empfiehlt Dr. Miller in Palos Altos, und will ihm schreiben. Ich soll in 3-4 Monaten zu ihm gehen.) – 3-5 David Kaplan, Furth und Wilson hier. (Sie sagen, ich soll ihnen alles an Korrespondenz, Notizen, mss usw. geben; wenn möglich, auch ein Lehrbuch meiner Stenographie. – Wir machen aus, dass ich Bücher, die ich ihnen schicke, einteile in G (als Geschenk, zur freien Verfügung) und C (die noch mein Eigentum bleiben, und die ich auch wieder zurückholen kann.) Sie wollen beide in Kartenkatalog aufnehmen, der aber viel einfacher ist als der für die Hauptbibliothek, wo die Katalogisierungskosten für jedes Buch $ 5 sind! Ferner sind David und Furth bereit, meine A-Bücher bei sich unterzubringen. Ferner wollen sie arrangieren, dass das department Exemplare meiner Bücher und SD zur Versendung aufhebt, sodass ich bloß Postkarte mit Adresse des Empfängers ihnen zu schreiben brauche.) – Nachher sehe ich meine B-Bücher nochmal durch und verteile sie auf C (siehe oben) und D (anstatt des früheren B, für storage beim Spediteur.) 🕮
Bücher sortiert. – 12-2 Ruth Anna hier. (Am 7. wollen sie und Putnam heiraten. Sie hat ihn kennengelernt beim Stanford Kongress, bei dem lunch, wo ich Putnam und Smullyan traf. Sie sagt, damals fand sie so anziehend die charming Weise, wie er mit mir sprach. Dann habe ging er für ein Jahr nach Europa, und so sahen sie sich nicht für über ein Jahr; sie schrieben sich Briefe; zuweilen gefühlsvolle, dann wieder reduziert auf Freundschaft; so ging es hin und her und war aufregend, und beide Seiten wurden oft böse aufeinander. Dann sahen sie sich in größeren Abständen, für Tage, oder 1 oder 2 Wochen nur. Erna10Erna Putnam, geb. Diesendruck, erste Frau Putnams, mit der er sich am 1.11.1948 verheiratet hatte war über das Ganze sehr empört; sie hat aber jetzt in Scheidung eingewilligt. Sie wollen im Auto nach Cambridge fahren, durch ganz Kanada. Da In Cambridge will sie versuchen, irgendwo eine Stellung zu bekommen. Putnam habe guten Kontakt mit jüngeren Leuten in Harvard, z.B. Dreben11Burton Dreben (1927-1999); vgl. Burton Dreben - Wikipedia; aber wenig mit Quine. – Ich sage, ich war enttäuscht über Putnams Aufsatz im Stanford Kongressbericht, den ich erst soeben bekommen habe; ich hoffe, dass er durch ihre thesis und Gespräche inzwischen verstanden hat, warum wir die Unterscheidung zwischen Beobachtungstermen und theoretischen Termen machen wollen.) – Aufgrund der gestrigen Besprechung sortiere ich jetzt so, dass viel mehr Bücher ins department gehen.
Sortiert und gekramt.
Sortiert und gekramt; alte mss durchgesehen. 🕮 12 ½ – 2 ½Karl Menger mit Frau Hilde und Tochter Eve hier. Er arbeitet für den Sommer bei Ramo-Wooldrige12https://en.wikipedia.org/wiki/TRW_Inc.. Sie wohnen in einem Motel am Ende von Sunset Boul., nahe am Meer. Er geht täglich schwimmen, im geheizten Schwimmteich. Er fährt zur Arbeit 20 Meilen durch Topanga Canyon; er hat Auto gemietet (Volkswagen, $ 190 monatlich!). Aus Spargründen sind sie mit Bahn gekommen, day coach! Sie wandern oft auf die nahen Berge, bis Höhe 1300‘. – Er hat in Wien Neider gesprochen, Thirring, dessen Sohn und jetzt Nachfolger, Frau Schlick, die besonders nett war, und Frau Hahn. Er hat Vorträge gehalten in Frankreich, Schweiz, und Italien. – Etwas über Mathematik gesprochen mit ihm und Tochter, die Chemie studiert. Ich erkläre ihm sein Missverständnis meiner Formulierung in Enc I/3, in seinem Aufsatz für Synthese Festschrift (siehe k dort). Er erklärt mir ein „interessantes neues Ergebnis: dass aufgrund des Sheffer-Striches die mathematische Implikation nicht wirklich definierbar sei! Ich lache ungläubig. Was er wirklich zeigt, ist aber nur, dass man nicht ‚\(C\)‘ (Lukasiewicz) allein definieren kann, sondern nur \(C_{pq}\); er gibt Verfahren an, mit zusätzlichem prim ‚\(I\)‘ derart, dass \(I(p‚q) = p\), um ‚\(C\)‘ allein zu definieren. Ich sage, die Entdeckung ist nicht neu; man hat mit definierbar immer das gemeint; also bestand kein Irrtum, wie er glaubt. – Seine Frau würde gern von Chicago weggehen, spätestens nach retirement. Aber er kann sich nicht von der großen Bibliothek und vielen Sachen in dem großen Haus trennen; sie aber sagt, dass ist durch das große Haus überlastet. – Es war nettes 🕮 angeregtes Gespräch; aber wir vermeiden, aufs Politische zu kommen; bei Erwähnung vondOriginal bei. Russell machte er eine abfällige Andeutung.)
10 ½ – 2 David Kaplan hier (über seine thesis. Er hat gute Fortschritte gemacht. Angeregt durch Bemerkungen von mir in Syntax über quasi-syntaktische Sätze in materieller Redeweise, baut er ein System, wo die Sätze 2 verschiedene Interpretationen haben: als Sätze über Entitäten, und als Sätze über Namen von Entitäten. Er nennt es die Methode von direkter Rede, im Gegensatz zu Frege-Church Methode von indirekter Rede. Ich: Das ist nicht leicht zu verstehen; vielleicht stattdessen: Methode von Namenrelationen; er braucht sich nicht abschrecken zu lassen von meiner Kritik in M&N; die betraf ja nur die unqualifizierte Namenrelation. Aber er meint „direkte Rede“ ist besser. – 2hWilson, Furth, und Mc D kommen, um Bücher abzuholen. (Mc D ist ein Student der Philosophie, der einen truck oder station wagon hat, und zuweilen für das department arbeitet.) – 4hMoody kommt (½ Stunde; er will uns versichern, dass das department wirklich die Zusage der „enthusiastischen Jünglinge“ billigt, und erfreut ist, meine Bücher zu bekommen; die, die zunächst mein Eigentum bleiben, werden mit einem weißen ‚C‘ markiert.
Ganzen Tag gekramt: Zeitschriften sortiert, usw. – 7 – 8 (– 10) Mia hier. 🕮
Ganzen Tag gekramt; Bücher und Zeitschriften. – Abends geduscht.
11 – 2 ½Hilary Putnam&Ruth Anna hier. (Wir sitzen im Patio; heißer Tag. Er erzählt von seiner Arbeit an einem Buch über Quantentheorie. Er nimmt die Birkhoff-Neumann Form an, mit Aussagenkalkül ohne das eine Distributivgesetz. Er meint, diese Form der Logik ergibt sich natürlicherweise aus der Behandlung und Interpretation der \(\psi{}\)-Funktion. Ich sage, dass ich eher bereit wäre, weitgehende Änderungen in den physikalischen Begriffen zu machen; aber er meint, das sei nicht gut möglich. Er ist gegen Einstein-Bohm Annahme von „hidden Variablen“; es müssten gewisse Kräfte sein, für die aber keine Gesetze bekannt sind. – Er ist sehr gern in MIT; sagt, eine viel bessere Atmosphäre im Ganzen, weil mehr wissenschaftlich, und auf research eingestellt, und sehr gute Auswahl von undergrad Studenten, und jetzt auch schon viele grad Studenten.) – Nachmittags gekramt.
10 ½ – 2 ½Arthur Benson hier. (Er wollte früh kommen; ich dachte, er hätte vielleicht philosophische Probleme, aber wir sprechen meist über die Bibliographie . Er zeigte mir chinesische Übersetzungen von Sachen von mir. Erst beim lunch sagte er etwas über seine thesis. Jetzt, nachdem das Sommerunterrichten vorüber ist, will er nochmal alles für die thesis Geschriebene 🕮 durchlesen, und dann entscheiden, was davon er wirklich verwenden kann, oder ob er ein neues topic nehmen soll. Ich rate ihm dringend, nicht zu ehrgeizig zu sein, sondern zu wählen, was am leichtesten ist und am schnellsten geht; und das Problem beschränken. Er stimmt im Prinzip entschieden zu; aber die Entscheidung wird ihm schwer. – Ich sage, dass wir nicht Zeit haben für einen nochmaligen Besuch, wir kommen kaum durch mit all den Sachen, die zu tun sind. Er kann das zunächst gar nicht annehmen, fragt wiederholt, ob er nicht kurz herkommen könnte. – Ich sage ihm, er soll sehen, ob er unter den G Sachen, die ich verschenken will, etwas finden kann. – Während ich weg bin, sucht er sich die Großvater Dörpfeld Biographie aus. (Die hatte ich eigentlich für die Universität gemeint; aber Ina sagt mir, er schien sich wirklich dafür zu interessieren; vielleicht aber mehr symbolisch, als ein Ding von mir.) –SD aussortiert.
Gekramt.
Gekramt. – Abends 7-10 Kalish. (Seit einem Monat ist er allein; Roselle hat eine andere Wohnung genommen, und hat einen anderen, jungen Freund, anscheinend hat sie die Trennung gewünscht. Sie scheinen sich aber freundlich getrennt zu haben, und freundschaftliche Beziehungen zu behalten. Zum Abschied hat er ihr ein Auto gekauft, finanziert durch Verkauf seines trucks. – Er erzählt von den Schwierigkeiten im department, jeweilige Zankausbrüche in den meetings, zwischen Montague und Abe, 🕮 und auch Montague und Morris. Einmal hat Abe als chairman das meeting abgebrochen, weil er es nicht mehr aushalten konnte. Er sagt, dass er schon gedacht hat, wenn es weiter so geht, würde ein Bruch erfolgen, entweder ein Zusammenbruch von Montague, oder das department würde Montague bitten, sich eine andere Stellung zu suchen. Er sagt aber, wenn die Wahl wäre zwischen Montague und Abe, würde er Montague unbedingt vorziehen, nicht nur wegen seiner Zusammenarbeit mit ihm, und Freundschaft, sondern auch, weil Montague der bessere Philosoph sei [?!]. Er sagt, nicht nur Morris, sondern auch Yost sei jetzt ernstlich kritisch über Montagues Verhalten. Andererseits sei Montague jetzt im Sommer normaler und ruhiger geworden. Kalish hofft, dass im nächsten Semester, wenn Montague (der in Europa bleiben wird, wahrscheinlich Amsterdam) und Abe beide fort sind, das department sich einigen wird, an Montague gewisse Forderungen zu stellen, über sein Verhalten, wenn er wiederkommt. Er gibt mir zu, dass die Studenten sehr eingeschüchtert sind durch Montague, manche weggehen, vermutlich andere darum nicht herkommen; Champawat hat Kalish dringend beschworen, Komitee chairman für ihn zu sein, anstatt mir, und ja nicht Montague. Ich sage, dass ich glaube, Montague hat schon so viel Schaden zu dem department getan, dass wenig Hoffnung besteht, es wieder zu reparieren, wenn er hier bleibt; und Ina drückt es noch pessimistischer aus. Aber er hat doch Hoffnung, – Er erzählt von Montagues Knaben Freund; das ist derselbe durch alle die Jahre, wo er hier ist; ein Neger, der grad school Lehrerexamen hat, aber keine Stellung annehmen will. Montague unterhält ihn ganz! Aber er nimmt zuweilen Auftrag, bei Parties zu helfen, z.B. bei Mrs. Jokl. Er hat anscheinend an gar nichts 🕮 Interesse, liest nicht, und Montague hilft ihm nicht, sich weiterzubilden; er besorgt das Haus für Montague. – Kalish ist nahe befreundet mit Morris, der Student war bei ihm als instructor, etwa 8 Jahre jünger ist; Morris und Ginger (Virginia) haben jetzt ein Kind, sie hat keine Anstellung mehr; sie haben oft Freunde bei sich oder gehen aus zu Freunden oder zu Konzerten usw., und stehen sehr gut miteinander; Kalish sagt, das ist die Art des Lebens, die er selbst gern haben möchte.) – (Kleines Nembutal genommen, aber konnte trotzdem nicht einschlafen; um 5 ½ noch wach!).
Ganzen Tag gekramt. – Mittags Mutzli und Monika kurz hier; sie bringen Boxen. – Später Yvonne, bringt auch Boxen.
11-3 David Kaplan hier. (Er bringt eine kurze Zusammenfassung, 5 Seiten, der Grundgedanken seiner thesis; und wir sprechen es durch. Es ist gut und klar; er hat ein anscheinend richtiges intuitives Bild von dem ganzen System; basiert auf meine Idee der Quasi-Intensionen, als Funktionen von Modellen zu anderen Entitäten. Im Unterschied zu meinem System denkt er aber, dass ein verzweigtes Typensystem nötig ist, bei jeder neuen Ordnung wird auch ein neuer deskriptiver Begriff eingeführt (z.B. „Glauben von Ordnung \(n\)“); und daher werden die Modelle immer reicher. – Er will meine Zeitschriften in seinem Haus unterbringen (er nimmt schon die meisten mit). Ferner sagen wir ihm, dass er das Bücherregal in 🕮 der Garage holen und behalten kann. Er will die A-Bücher in seinem office in einem verschließbaren Schrank halten. Er überlegt, meine mss. vielleicht in einer verschließbaren file box zu halten.) – Später kommt der Student McDaniel, und holt Bücher ab (A, C und G).
Vormittags manager von Mayflower Firma (gibt uns Auskunft über Kosten von storage und von Transport nach Los Altos.) –Helen, die Nachbarsfrau, arbeitet mit Ina Bücher Packen, über 3 Stunden; und dann weigert sie sich, Zahlung anzunehmen! – Ich sehe mse durch für Deposition beim department. – Abends arbeite ich seit einigen Wochen immer noch am Schreibtisch, bis 9 oder 10h.
(Ich telefoniere Dr. Mott. Ich berichte, dass alles gut geht, und dass wir bald umziehen. Ich frage nach einem Dr. in Palo Alto; er nennt Dr. Ed Adams, aber dann merkt er, dass der in Berkeley ist. Er kann nicht gleich einen Namen in Palo Alto finden. Ich schlage vor: Wenn ich jemanden brauche, werde ich ihm schreiben; er: oder anrufen.) – Gekramt.
Ganzen Tag gekramt. – Abends geduscht.
11 – 2 ½ vermeintlich letztes Gespräch mit Matthews und Kuhns. (K. hat weitere Ergebnisse über Dist. VI (MLC). Er wird mir später alles schicken. –M. hat gearbeitet an meiner Idee über \(\xi{}(\text{\blockade{}})\) als stetige Funktion; das will er mir in etwa 6 Wochen schicken. Er will auch weiter arbeiten 🕮 an Bearbeitung meines Vortrag von S. Barb. und mir das später schicken. Ich sage vom Philosophen Kongress in Mexiko, Sept. 1963. Er schlägt vor, dass ich ihm das in einem Brief mitteile, damit er daraufhin bei seiner Firma um Reisegeld ansuchen kann.
Immer weiter gekramt. – (Ina muss manchmal weinen; weil wir aus dem Haus müssen, und weil sie so schwer arbeiten muss, und kein Ende von Kramen und Packen abzusehen ist. Abends lade ich sie ein, eine Weile zu mir zu kommen; ich halte sie im Arm und tröste und beruhige sie, und das tut ihr gut.)
Weiter gekramt.
Mr. Moore, der neue Hausbesitzer kommt und besieht das Haus. (Er sagt, wir oder andere könnten noch sicher 3 Monate im Haus bleiben, vielleicht sogar 6. Auf Inas Frage sagt er, er würde $ 100-150 rechnen. Ich sage: Und wie für uns, wenn wir einige Tage im September bleiben? Er antwortet nur vage: irgendetwas, was wir denken. Ich sage: Vielleicht dann pro Tag? Er stimmt zu, nennt aber wiederum keine Zahl.) 1-3 Kalish hier. (Wir sagen, er kann den geraden Tisch im Patio haben, und die zwei braunen Bänke dazu; ferner eine Pflanze mit großen Blättern (Tabak?) von Mia, die jetzt im Patio steht und sehr hoch gewachsen ist; die will er in sein 🕮 Haus stellen. – Er erzählt von seiner Familie in St. Louis, die er jetzt besuchen will; sie sind sehr auf guten Status in der Gesellschaft, aber nicht moralisch puritanisch.) – Abends machen wir auf Inas Drängen endlich einen Beschluss: Wir wollen doch schon nächste Woche abfahren, vor dem Labor Day Wochenende!
Blasenanfall (siehe Notizen in folder „Gesundheit“! Von Mitternacht an spüre ich schon Drang zur Blasenentleerung, aber kann nicht urinieren. Überhaupt nicht geschlafen. Morgens fängt Druck und dann Schmerz in Nieren an. Warmes Bad hilft nichts. Schließlich will ich eilig zu einem Doktor. Dr. Schlumberger ist zu weit weg. Ina ruft Dr. Forde an; der ist fort; der Vertreter Dr. Burke empfiehlt Dr. Bank und ruft diesen an. Mit Taxi hin (Auto ist in Reparatur). – Macht mit Katheter endlich Erleichterung. Er glaubt, Operation ist nötig, will morgen X-ray machen. Er lässt Katheter drin). – (Jokls empfehlen Dr. Schlumberger.)
Zu Dr. Burke Zum X ray department in Dr. Burkes Gebäude. (Sie machen 6 X-rays, 5 mit Färbung von Nieren und später Blase durch Jod, gegeben einfach durch Injektion in Arm. –Dr. Burke erklärt uns die X-rays genau. Die Nieren sind normal. Die Blase aber zeigt Beschädigungen durch jahrelange Überspannung, weil Ausfluss erschwert war. Das Bild zeigt vergrößerte prostate. Er rät dringend zu von Operation. Wir sagen, wir möchten noch Schlumberger konsultieren. Er scheint 🕮 überrascht, aber stimmt zu.) – Nachmittags telefoniere ich mit Dr. Mott. (Er meint auch, dass jetzt wohl die Operation das beste ist. Er hat vor einiger Zeit Operation gehabt: Die rechte Niere ist entfernt worden. Ich soll morgen nochmal anrufen.) – Nachmittags Mia hier (sie fliegt heute Abend ab, nach Berlin; ihre Stiefmutter ist ernstlich krank. Ihr Bruder Heinz aus Brasilien wird auch dorthin kommen. Sie will auch noch London besuchen.) – (Wir überlegen, falls Dr. Schlumberger Dr. Burkes Meinung bestätigt, so wird es besser sein, die Operation noch hier machen zu lassen, und erst später nach Stanford zu gehen (Ina fügt hinzu: „wenn überhaupt“) .)
Vormittags zum Haarschneider. – 3 ½ – 4 ½ zu Dr. F. C. Schlumberger (der Urologe, bei dem Ina vor einigen Jahren war. (Siehe Notizen!) Er bestätigt Dr. B. Urteil: Die vergrößerte prostate muss operiert werden; je eher, je besser. Ich frage, ob er es tun will. Er will aber nicht, um Dr. B’s Gefühle nicht zu verletzen. Ich versuche, ihn zu bereden; aber dann gebe ich nach. Er ist aber bereit, bei der Operation zu „helfen“; so kann ich ganz beruhigt sein. Die Operation wird von vorne durch Einschnitt in den Bauch gemacht; in die Blase wird nur ein ganz kleiner Einschnitt gemacht, 🕮 etwa ½. Er will Dr. B. anrufen.) – Nachher telefoniere ich mit Dr. Mott (ich berichte, dass Dr. Schl. das Urteil bestätigt, dass die Operation nötig ist, aber nicht selbst die Operation machen will. Er sagt, er ist nächste Woche frei, und will mich mal im hospital besuchen.) – (Abends Ina telefoniert mit Dr. Schlumberger, sagt es mir aber erst nachher: Wir haben zu schnell nachgegeben; wir wollen doch, dass er es tut, zusammen mit Dr. Burke; diese Möglichkeit hat Burke selbst schon als eine von zweien suggeriert. Er gibt nach, und will mit Burke telefonieren.)
12-4 Benedikt und Raya Sobler hier. (Sie sind sehr lieb zu uns, und wünschen alles Beste für die Operation. Sie wollen mit Mrs. Thomson über Vermietung des Hauses in Los Altos sprechen, weil wir unsicher sind, wann (und ob überhaupt) wir hinkommen. – Sie erzählen von den Vorzügen der Gegend. Der Berkeley campus sei mehr ähnlich einem europäischen als UCLA: Die Studenten sind mehr bohemian gekleidet, mehr politisch aktiv; Stimmung ist mehr kosmopolitisch, weil viele Ausländer. Sie mochten Markovic sehr gerne; der brachte sie mit anderen besuchenden Jugoslawen in Beziehung. Orinda ist durch die Hügelkette abgeschützt, ähnlich wie San Fernando Valley, aber viel weniger, nämlich Sommer etwas wärmer, Winter kühler; es hat aber trockene Luft, 🕮 im Gegensatz zu Berkeley, und das findet er angenehm. – Sie haben ein Gastzimmer, und wir könnten immer da wohnen; oder einer dort, einer im Wohnzimmer, das sie nicht benutzen; sie seien immer im „Familienzimmer“. – Wir nehmen sehr herzlich Abschied, mit dem Wunsch, uns bald wiederzusehen, hier oder dort.)
3 Ina telefoniert mit Dr. Burke (er sagt, Schl. hat mit ihm telefoniert; er hat mit hospital gesprochen: Operation für We 29. Schl. werde dann bei ihm assistieren [!]. Ina: Wir wünschen aber, dass Schl. operiert und er, Burke, assistiert. B. gibt nach.) –
(Ina telefoniert mit Dr. Schlumberger; er nimmt nun offiziell an.) 12 ½ – 2 zu Helmers. (Mutzli ist übermäßig besorgt um mich; und Olaf zeigte vorgestern Symptome von Urin im Blut, aus Sympathie! Es ist ein nettes, heiteres Zusammensein, es tut uns allen gut.) – Allerhand gekramt. (Nachmittags die letzten 5 Boxen mit alten SD durchgesehen und aussortiert, das Meiste für G zum department.)
11-2 zuJokls (schönes modernes Haus an Bundy. Ich zum ersten Mal dort. Er gibt mir genaue Auskunft über die Prostataoperation, die er selbst vor einigen Jahren hatte, auch durch Dr. Schlumberger. Es scheint, dass man doch durch die Blase hindurch schneidet; die ganze Prostata wird beseitigt. Er sagt: Sie geben einem genug schmerzstillende und Schlafmittel, sodass man nicht unter Schmerzen leidet (das war meine größte Sorge) und nachts schlafen kann, obwohl die nurse im Zimmer sitzt. Die ersten Tage wird dauernd Wasser (durch die Einschnittöffnung) in die Blase geleitet, und durch Katheter heraus. Nachher fühlt man sich bequemer, weil man sich mehr im Bett bewegen kann; nach einigen Tagen auch aufstehen. Er wurde nach 10 Tagen entlassen; sie wollten ihm einen Rollstuhl geben; er ging aber selber die Treppen hinunter. 🕮 Er sagt, heutzutage ist es sehr selten, dass Komplikationen auftreten bei sonst gesunden Leuten; er kann sich an keinen Fall erinnern unter den vielen, die er weiß. Er sagt, Dr. Schl. ist sehr sorgfältig und gewissenhaft, und sorgt dafür, dass alle nötigen Vorsichtsmaßregeln gemacht werden. – Wir bleiben zum lunch dort.) – Nachmittags noch gekramt. (Ina geht zum Acc. Office; dann bemerken sie, dass aus Irrtum für mich für Juli keine Versicherungsprämie gezahlt worden ist, und sie geraten in große Bestürzung. Schließlich nehmen sie von Ina einen Scheck für die Prämie an, damit ich überhaupt versichert bin!) – (Ina muss ihnen telefonieren und schreiben.)
Letztes Kramen. – 3h zu St. John’s Hospital (21 St. und Sta. Mon. Blv., aber genügend abgelegen, sodass es still ist. Zimmer 438, ein SW Eckzimmer im N Flügel, großes, 5-teiliges Fenster in der abgerundeten Wand; gut und modern eingerichtet. Ich denke, das muss ein Zimmer für Hollywoodstars sein; Ina hatte nur erfahren, dass Einzelzimmer von $ 37 ab gehen; ich erschrecke: dies mag 70 oder mehr kosten! Ich schicke Ina hinunter: wenn es mehr als 60 ist, müssen wir ein anderes nehmen! Ina berichtet, dass es 40 kostet, und wir sind sehr froh darüber (die Versicherung zahlt für halb-privat, d.h. Zweier Zimmer). Während wir noch s, um 5:30!, bringen sie supper. –Dr. Mott kommt kurz, obwohl er im Umzug ist. 🕮\28.08. – 4.9. im Hospital.\
1hOperation der prostate durch Dr. Schlumberger. [Für diese Tage, siehe Notizen!]
Kurz – zum Abendessen aufgestanden und herumgegangen. Dabei kommt gleitet der Katheter heraus. Zufällig kommt gerade Dr. Schl. und führt ihn mit komplizierter Prozedur wieder ein.
Der männliche Pfleger, Mr. Farley, ist zum letzten Mal hier, aber nur den Tag über.
2h Dr. Schlumberger nimmt den Katheter heraus. Er zieht die Fäden aus dem großen, vertikalen Bauchschnitt. – Ich kann zum ersten Mal frei im Korridor spazieren gehen.
(Abends vergeblich auf den Dr. gewartet, bis 11h.)
12h Dr. Schlumbergers letzte Inspektion. Nach Hause (mit David Kaplan).
Zu den Mahlzeiten auf; und auch sonst allerhand; am Schreibtisch, auch auf dem Patio gesessen.
 – 
Ganzen Tag auf. – Sachen am Schreibtisch gekramt. 🕮
2 ½ – 5 ½David, Renée und Kind hier. (Wir sitzen im Patio. Ich erzähle, wie ich während der Operation die Ärzte sprechen hörte und wünschte, sie würden endlich operieren; und dann der Doktor auf einmal sagte: Die Operation ist beendet. – Wir sprechen ausführlich über das Problem, ob wir Stanford aufgeben sollen; Ina ist seit langem dafür, aber mir scheint, wir sollten nicht so viel Geld einfach fahren lassen; wahrscheinlich ist der Verlust an Zeit durch die Anforderungen des Centers nicht so hoch wie Ina meint. Ich erkläre meinen NSF grant, dass alles er bewilligt worden ist, mit Gehalt für 2 ½ Jahre. David hat soeben, in Abwesenheit von Montague, das Gesuch für das jetzt beginnende Jahr gemacht, wo er research associate ist. Dafür hat er die Regeln usw. von NSF genau studiert. Er sagt, er hat den Eindruck, dass das Ausschlaggebende nicht das einzelne Projekt ist, sondern die Person; wenn sie glauben, dass einer ein sehr fähiger Forscher ist, sind sie willig, ihm alles zu geben, und auch, ihm zwischendurch irgendwelche Änderungen zu erlauben, usw. Daher ist er confident, dass ich nach Ablauf der 2 ½ Jahre leicht weiteres Geld bekommen kann. – Sie sind seit Monaten dabei, ein Haus zu suchen. Er sagt, wenn wir von Stanford zurückkämen und dann erst, mit zeitweiser Wohnung, ein Haus suchen würden, so würden wieder Wochen oder vielleicht Monate von meiner Arbeitszeit verloren gehen. Jetzt könnten wir dagegen die nächsten Monate zum Haussuchen verwenden, während ich noch hier in angenehmer Wohnung bin und arbeiten kann. – Er fragt, was meine Hauptgründe sind, die für Stanford sprechen. Ich sage, in erster Linie das Geld, d.h. das halbe Gehalt ohne Unterrichtsverpflichtung. 🕮 Zweitens die Gelegenheit, mit Jeffrey und vielleicht einigen anderen in Stanford , z.B. Array, zusammenzuarbeiten; ich füge aber hinzu, dass ich in den letzten Jahren herausgefunden habe, dass Jeffrey bei weitem nicht die gute Hilfe ist, wie ich es erhofft hatte (geschweige denn die ausgezeichnete Zusammenarbeit wie mit Kemeny in 1952-3). Er ist gut, um ihm neue Ideen zu erklären, und auch einige Reaktion zu bekommen; aber das letztere nicht reichlig; er sagt selbst, er ist besser geeignet für eigene Arbeit, als dafür, sich auf die Ideen eines anderen einzustellen. Er ist besser bewandert in Gebieten wie Maßtheorie und Integrationstheorie als ich, und kann mir daher manchmal Fragen beantworten oder Begriffe erklären; andererseits habe ich hier Matthews und Kuhns, die in jenen Gebieten zwar nicht so viel wissen wie Jeffrey, aber in anderen mehr als er, z.B. Matrizen, Vektoren, usw. Andererseits haben sie weniger Zeit als Jeffrey. – Ich frage David, wie weit seine Argumente gefärbt sind durch seinen Wunsch, mich hier zu behalten. Er sagt, nicht so, dass die positiven Argumente, die er vorbringt, gefälscht sind; sondern nur so, dass er die positiven betont, und es mir überlässt, die negativen dagegen abzuwägen. – Die Aussprache hilft mir sehr, mir klar zu werden über meine Gefühle für und gegen. Ich wollte, er hätte alles dies schon lange vorgebracht. Renée sagt, das ist ihre Schuld; sie hat ihm abgeraten, zu mir zu sprechen, aus Besorgnis, ich möchte das als ungehörige Einmischung empfinden. Ich sage ihnen, sie sollen immer offen sprechen, ich könnte nie gekränkt darüber sein.) – Abends 6 ½ – 8 (– 10) Wim hier. (Er vermisst Mia sehr, die in Berlin ist und dann nach London 🕮 fliegen wird.)
– Nachmittags 6hKalish kommt kurz. (Er ist heute früh erst von St. Louis nach Hause gekommen. Er nimmt sehr Anteil an allen Berichten über Operation usw. Er hatte schwierige Probleme in der Familie, als Vermittler zwischen seiner konventionellen Schwester und deren rebellischen Tochter.)
Nachmittags Dr. Schlumberger (er findet alles fein: die Narbe, den Urin. Ich soll am 20. wiederkommen.) – Nachher fahren wir ein bisschen herum, in der Gegend zwischen Beverly Glen, Olympic und Wilshire, um die Häuser anzusehen.
– Abends telefonieren wir Jeffrey. (Auf meine Bitte will er mit Krauss sprechen und dessen Fragen beantworten. Ich sage, vielleicht komme ich sogar später als Anfang November. Daraufhin glaubt Ina, ich wolle ihm schon das „Geheimnis“ enthüllen, und sagt: oder vielleicht überhaupt nicht. Er ist erstaunt, aber wir klären die Gründe nicht mehr auf.)
Mittags Gordon Matthews hier (-4 ½!).
Mittags Mia hier. (Sie ist gestern Abend mit Jetflugzeug aus London hier angekommen. Sie erzählt von Russell, den sie in seinem London Haus besucht hat. Er war lebhaft und erzählte Geschichten usw. Schließlich, als sie schon gehen wollte, schlug er Whiskey vor und machte ihr eine viel zu starke Mischung. Er hat viele Besucher, gibt immerzu Interviews, schreibt Proklamationen usw. Bei ihm sind außer Ralph Schoenman, der ihn „Bertie“ nennt, noch mehrere secretaries beschäftigt. In den Ferien hat er auch mehrere Enkelkinder (in 10er Jahren) bei sich.) – Abends spät, im Badezimmer, als ich vom Klo aufstehe, 🕮 spüre ich plötzlich hinten im Kreuz einen leisen Schmerz von der alten, typischen Art. (Ich lass mich aber nicht erschrecken, suche meine Sachen zusammen und gehe ruhig hinüber ins Bett. ½ Miltown und großes und kleines Nembutal. Ich stehe auch nochmal auf, mir etwas zu holen. Trotzdem bin ich deprimiert, dass es mich so erschrecken kann. Mir fällt dabei wieder ein, dass ich vor der Operation, als Dr. Roman mir die Spinalinjektion gab, er auf einmal etwas sagte, und ich mir vorstellte, dass er meinte, seine Nadel sei abgebrochen, und die Spitze sei im Rücken steckengeblieben!)
Noch etwas jittery von gestern abends. Ich stehe aber auf und wasche mich im Badezimmer. Ina kommt und, auf ihren Vorschlag, esse ich Frühstück im Bett. Nachher aber mache ich alle meine Übungen, und ziehe mich an. Dann fühle ich mich schon wieder normal. – Mittags Kalish hier. (Wir sprechen auch über das Stanford Problem, und das Problem, hier ein Haus zu finden. Er sagt, dass Prof. Robinson auch ein Haus sucht; sie wohnen jetzt im Claremont Hotel; er glaubt, seine Frau ist eine Wienerin.)
Gelesen, und Karten geschrieben.
Gelesen.
Gelesen. – Abends rufen Hempels an (sie sind aus Europa zurückgekommen; sie fragen über meine Operation.)
11-4 Paul Ruthling hier. (Er hat Bekanntschaft mit Studenten und Professoren und Dean im Montana State College in Bozeman gemacht, dort Vorträge gehalten, und soll wieder hinkommen. Er überlegt, dass er sich könnte für Spanisch und Deutsch credits geben lassen, und ferner Kurse nehmen, um 🕮 einen BA und vielleicht auch MA zu machen. Sie haben gutes Programm für Ausbildung von Studenten, die für US oder UN in anderen Ländern tätig sein wollen; Dean Baty. – Ina versucht auch wieder, ihm Verständnis zu beizubringen für das, worüber Maria und die Töchter sich beklagen; aber er ist immer starr und unbeugsam in seinen responsen.) – Abends telefoniere ich mit Jeffrey (Dank für seinen ermutigenden Brief; ich frage, ob er 2 Tage kommen möchte; ich würde die Kosten mit ihm teilen. Er wird morgen wieder anrufen.) – (In den letzten Tagen abends nur mehr 1 großes Nembutal genommen; weniger geschlafen als vorher.)
Nachmittags zu Dr. Schlumberger (es hat gut weiter geheilt; nur noch ein kleines band aid. Er sagt, ich darf wieder Treppen steigen, und alles, was ich will. Weiter reichlich trinken. – In 2 Wochen soll ich wiederkommen.)
Richard Jeffrey kommt an. (Ina holt ihn am Flugplatz ab. Wir sitzen den ganzen Nachmittag auf dem Patio. Er versucht mir zu zeigen, dass es auch für mich und meine Arbeit gut wäre, nach Stanford zu kommen. Er meint, ich könnte selbst beschließen, wie viele Leute ich sehen will, wie viele Parties, Diskussionen, Vorträge, usw. Ich betone, dass mein dringender Wunsch ist, meine beiden mss für Band I fertig zu machen, und mich nicht, wie bei Haim in neue Probleme verleiten zu lassen. – Er und Edith haben anscheinend wenige Freunde dort, und überhaupt keine ganz nahen, mit denen sie ohne Rückhalt sprechen können. Mit Davidson versteht er sich nicht besonders gut. Relativ 🕮 am nächsten sind sie noch mit Myhill13https://en.wikipedia.org/wiki/John_Myhill und Frau.) Abends gehen Ina und Richard ins Kino (wir haben ihm gesagt, dass ich abends und nachts Ruhe haben muss, und wir ihn darum nicht hier übernachten lassen möchten. Er versteht das, und nimmt ein Zimmer im Drake’s Hotel, 6.-. Er nimmt unser Auto mit, und kommt morgens damit zurück.)
11-1 Gespräch mit J, im Patio. (Er meint, es wäre doch besser für mich, wenn ich mich nicht jetzt schon endgültig auf LA festlegen würde, sonst sondern erst mal die nördliche Gegend ausprobiere. – Auch über die Schwierigkeiten mit meinem Analogieprinzip (siehe Notizen im folder „Gespräche mit J“!). – Er erzählt, dass Myhill, noch in Berkeley, wegen Schizophrenie in einem mental hospital war; jetzt versucht die Immigrationsbehörde, ihn zu deportieren, weil er inzwischen in Europa war und dann seine Rückkehr „illegal“ war. Er ist Engländer, könnte wegen der Krankheit keine hiesige Bürgerschaft bekommen.) – 4:15 ich fahre mit J zum Flugplatz, (er fliegt ab 5:20 mit PAS). –
12-3 wir bei Mia und Wim, zum lunch. (Wim zeigt mit seinem neuen Projektor Dias, die Mia aus Berlin gebracht hat; und auch meine aus Deutschland).
Brief an Achinstein aufgesetzt (über sein ms „Varietät“, Einwände gegen \(c^*\)).
Mittags zum ersten Mal wieder spazieren. – Nachmittags Brief an Achinstein zu Ina in die Maschine diktiert, mit vielen Schwierigkeiten und Emotionen. 🕮
Mittags etwas längeren Spaziergang. – Ich sage Ina, dass ich jetzt in meinen Überlegungen mehr zu Stanford neige. (Ein wichtiger Punkt dabei: Ich möchte mich jetzt noch nicht fürs Leben auf LA festlegen; ferner die hohen Preise der Häuser hier. Auch die Aussicht, dass Hempel im nächsten Jahr dorthin kommt.). (Abends nehme ich jetzt gewöhnlich 1 großes Nembutal, reduziert schrittweise von 2 großen im Hospital und hier zuerst.)
Vormittags zum Haarschneider (Ina besteht darauf, mich zu fahren.) – Abends gebadet.
Über pr (nochmal Überlegungen zum Analogieprinzip für 2 Familien.)
Über pr.– 5-8 (!anstatt 7) department party in Moodys Haus. (Prof. Robinson und Frau; sie ist Wienerin; sie haben inzwischen eine Reise um die Welt gemacht, besonders Japan. Er sagt, es ist seltsam, zu sehen, dass die Rechenmaschinen gemacht worden sind von Leuten, die nicht die Theorie der Turingmaschine und die Theorie der rekursiven Funktionen kannten; ich: aber Neumann und Burks14vermutlich Arthur W. Burks (1915-2008); vgl. Arthur W. Burks – Wikipedia, die die erste mehr effektive Maschine bauten, kannten die Theorien, und so ist deren Kenntnis implizit in alle spätere Arbeit hineingegangen. – Prof. Price aus Oxford; andere fragen ihn über Wittgenstein; ich erzähle ihm dann von Wittgenstein in Wien, und dass Waisman sein Buch nie veröffentlichen konnte; auch von Mrs. Braithwaites Erzählung, dass Wittgenstein meinen Namen ausstrich; er ist interessiert, aber etwas zurückhaltend. – Herb Morris; wir erzählen uns gegenseitig von unsern Operationen. –Mrs. Siegel; Kalish stellt uns vor, aber ich wusste nicht, dass sie seine Freundin ist; daher fragte ich sie, ob sie Philosophin sei, und als sie sagte nein, sagte sie nicht, wieso sie zur party gekommen ist. Sie sagte, sie hätte ihr Kleid selbst gemacht; Ina sagte, sie schien eifrig, mit uns in Kontakt zu kommen. –Piatt war erstaunt, 🕮 wieso wir auf einmal aus Stanford wieder hier seien; er wusste nichts von meiner Operation; seine Prostataoperation war ohne Baucheinschnitt, nur mit teilweiser Entfernung; der Doktor habe gesagt, vielleicht müsse dann später nochmal mehr herausgeschnitten werden, aber dies sei vermutlich genügend für 8 Jahre. –Douglas Long sprach zu Price, dass er 1958 in Oxford studiert habe und auch bei ihm gehört habe; Longs Frau erwartet ein Kind nächsten März. – Prof. Keyt15David Keyt: https://de.wikipedia.org/wiki/David_Keyt ist hier für ein Jahr, mit kahlem rundem Kopf).
Katz „Probleme von Induktion“16Jerrold J. Katz. The Problem of Induction and its Solution. University of Chicago Press (1962) gelesen.
[Ina nachmittags zu Dr. Rosenfeld, wegen vorstehendem Knochen am Ende vom Rückgrat. Er sagt, es ist harmlos; wenn sie mal wünscht, kann es leicht wegoperiert werden.] Yvonne und Tochter Steffi kurz hier.
11-5(!) Benson hier. (Ich dränge ihn, lieber an seine thesis zu gehen, anstatt viel zu viel Zeit zu verwenden an unwichtigen Einzelheiten der Bibliographie. Z.B. hatte ich ihm angegeben: Rezension von Abriss in Vossischer Zeitung 12.6.30; er konnte das hier in der Bibliothek nicht bekommen, bat einen Freund in Berkeley; der fand es nicht unter diesem Datum; er wünschte, dass ich das nachsehe, schickt mir Expressbrief darüber, der nur 1 Stunde vor ihm selbst ankam! Ich konnte die Notiz nicht finden. – Ich erzähle ihm vom Ersten Krieg, meine pazifistischen Rundbriefe, die „Revolution“ in Berlin, 🕮 mein politisches Interesse in Berlin; später sozialistische Partei.) – Abends gebadet.
An pr. – 3:30 zu Dr. Schlumberger. (Alles gut geheilt; ich brauche kein band-aid mehr. – Ich soll in 2 Wochen wiederkommen.) – Wir fahren spazieren N vom Sunset: Chalon, Roscomare, Stradella, über den ridge; die Straße endet nicht, wie früher, sondern geht weiter hinunter in Bel Air Park, immer noch auf oder nahe die ridge, pro lot 27000 $! Hinunter zu Chantilly; viele Häuser sind abgebrannt.)
pr (Sachen für Krauss überlegt).
Peter Krauss hier bis 8. Er flog, wie vorgeschlagen, 9-10 her; dann aber musste er über eine Stunde auf Bus warten, weil die Sa selten fahren; er rief an von Trumans, und Ina holte ihn ab. Nach 12h hier. – Er ist nicht schweigsam, spricht gerne; aber doch etwas vorsichtig, man merkt innere Hemmungen, ausgenommen wenn er technische Sachen erklärt, was er gut kann. Er lebt mit einigen anderen Studenten in einem Haus; mit einem davon ist er nahe befreundet. Sie waren schon 6 Wochen in Mexiko, bis Yukatan, interessiert an den Ausgrabungen; aber klagend über Anstrengungen, Hitze, Magenbeschwerden usw. – Er ist stark beeindruckt von Tarski und die Spitzenleute dort, z.B: Vaught, Scott, Łos (visiting). Er scheint entmutigt und zuweilen deprimiert, weil er nicht ein „erstklassiger“ Mathematiker werden kann. Er sagt, in Tarskis Seminar wird die Diskussion oft so technisch und schwierig, nämlich zwischen den professors, dass die Mehrzahl der Studenten nicht mehr folgen kann. Er hat daher 🕮 den Plan aufgegeben, den Ph.D. in Berkeley im Komitee zu machen (auch wegen der hohen Anforderungen für qualif. exam); er beabsichtigt, 1963 nach München zu gehen, wo Stegmüller ihm eine Assistentenstelle angeboten hat, und dort den Dr. zu machen in Philosophie. Zuweilen aber sagt er, dass durch den Fortschritt der mathematischen Logik keine philosophischen Probleme mehr übrig sind. Daher ist er zuweilen in der Stimmung, die Universitätslaufbahn ganz aufzugeben, und in die Journalistik zu gehen! Und zwar politische. (Er ist ganz gegen Sozialismus, aber auch gegen Adenauer; er ist für ein geeintes Europa; aber Deutschland sollte nicht entmilitarisiert sein, sondern im Gegenteil auch Truppen innerhalb Nato haben, was es jetzt nicht habe. – Über mein AS. Ich gebe ihm Handschrift von §§ 14 und 15 über Attribut Raum, und methodologische Regeln für \(\gamma{}\) und \(\eta{}\). Er möchte am liebsten das ganze AS umformulieren auf der Basis von Tarskis neuen Begriffen, eine Verbindung von Topologie und Algebra; das liefere Methode für sehr allgemeine Theoreme. [siehe Notizen!] Ich schlage vor, das AS so zu lassen; er soll dann einen Artikel schreiben, um die allgemeinere Theorie im Abriss darzustellen. – Ich versuche, ihm klarzumachen, dass er begabt ist und jetzt schon allerhand weiß und kann, wie seine guten grades zeigen; er soll sich nicht mit den Spitzenleuten messen, und durch die Atmosphäre im Tarski Kreis entmutigen lassen. Er sagt, diese Atmosphäre ist scharf und tense; eine Haltung von competition; in den Diskussionen wird die Kritik oft sehr scharf. Besonders Tarski, wenn jemand ihn kritisiert oder Einwände bringt, wird gereizt und ausfällig; ich denke: 🕮 das ist wohl die Erklärung für Montagues ähnliche Haltung und scharfe Bemerkungen in Diskussionen.
Wir haben alle drei Tage Gespräche vormittags und nachmittags. Wir behalten ihn auch zum Abendessen. Dann leihen wir ihm das Auto; er wohnt ihm Hotel, Claremont. (Er erzählt auch Persönliches. Sein Vater war Ingenieur und Beamter der Staatseisenbahn; im Krieg musste er Eisenbahn organisieren für deneOriginal die. Rückzug aus Süd-Russland, und später den Rückzug aus Frankreich. Er litt unter der Brutalität der SS-Leute; z.B. wurde einmal ein Kollege und Freund erschossen, weil er eine Eisenbahnbrücke nicht rechtzeitig fertig repariert hatte. Nach dem Krieg sprach der Vater für 2 Jahre beinahe gar nicht zu Frau und Kindern. Als Peter 14 oder 15 war, fragte er den Vater oft, was er denn während des Krieges getan habe; der wollte nicht antworten, und so entstanden Spannungen. Das ist wohl auch mit eine Erklärung, warum er so leidet unter der Atmosphäre im Tarski Kreis.) – Am 6., am Ende des Nachmittagsgespräches scheint er deprimiert; Ina fragt ihn, und er sagt, da sind ja große Schwierigkeiten der Kommunikation zwischen uns. Ich sage ihm, dass ich das gar nicht so ansehe; dass man sich immer zuerst gegenseitig anpassen muss an Begriffe und Terminologie, und dass mir scheint, dass wir gut miteinander arbeiten können.
Er bringt Ina große Chrysanthemen. – Wir besprechen eine Reihe von Problemen, an denen er arbeiten soll; auf seinen Wunsch gebe ich ihm die Prioritätenordnung an. 🕮 Heute zum ersten Mal zeigt er mir sein großes Ringbuch, mit etwa 150 pp. Notizen, in Englisch ausgeschrieben, über alles, was er bisher im Zusammenhang mit meinem Projekt gelesen und überlegt hat. Er lässt mir hier: notes über „\(H\)refers zu Atom propositions \(A\)“; meine Definition davon in § 6 war verkehrt; darum hat er jetzt eine neue aufgestellt. Viele Definitionen und Theoreme. Ich zeige ihm, dass ich es inzwischen anders gemacht habe, in Zusätzen zu § 4, basiert auf Begriff „\(H\)refers zu Zahlenpaar \((m‚i)\)“.) – Mittags vor dem lunch machen wir Spaziergang. (Ich frage ihn nach sonstigen Interessen. Er ist interessiert an Musik, scheint auch gern zu Partys oder mit Freunden ins Cafe zu gehen; aber das habe er beinahe ganz aufgegeben, weil man in Berkeley ungeheuer arbeiten müsse, um überhaupt mitzukommen mit den Klassen.) – 6h Ina will ihn zum Flugplatz fahren; zuerst war ich etwas müde. Aber im letzten Augenblick sage ich, ich will doch mitfahren, damit sie nicht so allein zurückfahren muss; sie ist froh darüber, auch, dass mich die ganzen Tage nicht so von ihr entfernt haben wie früher zuweilen; und auch, dass es mich nicht übermäßig müde gemacht hat.
3-4 Mia hier (sie bringt ms für Russell-Festschrift, basiert auf Passagen aus meiner Autobiographie, auch teilweise aus dem im Druck weggelassenen Teil, sie hatte sich angeboten, das Material 🕮 in meinen galleys und ms anzusehen, und mich zu beraten, wie ich es verwerten könnte für den von Schoenman erbetenen Beitrag zur Russell-Festschrift. Ich schaue das ms an, mit langen Zitaten, und dazwischen langer verbindender Text, und sage erfreut: „Du hast schon alles richtig formuliert? Das ist ja hervorragend! Sicher viel Zeit gekostet“. Sie: „Ja, ich war sehr fleißig dran“. Dann bemerke ich, dass M.R. am Ende steht, und sehe im Text, dass zu „Carnap“ in der 3. Person referiert wird. Ich sage erstaunt: „Oh, Du hast es in Deinem Namen geschrieben?“. Sie: „Ja; ich dachte, das wäre das Beste, weil Du sagtest, Du hättest keine Zeit, selbst etwas zu schreiben.“ Ina und ich sagen, das dies aber wohl nicht das ist, was Ralph sich wünschte. Aber ich gehe in mein study, und lese das Ganze. Ich komme zurück und sage, das ist sehr schön gemacht; wenn wir das Bedenken über Ralphs Absicht beiseite lassen, ist es gut so; aber sie muss deutlich trennen in den Zitaten: was aus dem gedruckten Text ist (mit Angabe von Sektion), und was den „unveröffentlichten Notizen“. Wir einigen uns darauf, dass sie zunächst mal es Ralph schicken soll und ihn fragen, was er wünscht. – Nachher spreche ich mit Ina darüber. Es ist doch etwas seltsam, dass sie während der Woche des Schreibens mich gar nicht angerufen hat, um zu fragen, was ich zu dieser neuen Form sagen würde, sondern mich jetzt einfach vor ein fait accompli stellt; natürlich wäre es ihr sehr lieb, wenn ihr Name in der Festschrift unter den Autoren vorkäme; auch wollte sie Reichenbachs Namen am Anfang in guter Stelle anbringen, zusammen mit Russell und Carnap. – Sie spricht 🕮 auch von der Möglichkeit, es zu nennen „von Carnap, as compiled von M.R.“; aber wir haben Bedenken.) –Yvonne kommt kurz (sie bringt uns als Geschenk eine Menge verschiedener Marmeladen; aber Ina gibt ihr einige davon und die früheren Energie wieder zurück).
An pr (A-Postulat für beschränkten attributiven Raum). Wir beschließen, noch den November hier zu bleiben, und wir schreiben dem Center (der Brief sagt: die Erholung geht ganz gut; aber es scheint ratsam, noch 6-8 Wochen unter der Beobachtung meines Doktors hier zu bleiben. Olaf hatte Bedenken, ob das Center nicht doch Aufenthalt für die ganze Zeit verlangt; und Ina fand einen alten Brief von Dr. Tyler, dass das Center mir den halben Gehalt zahlen wird „für die Periode meines des Aufenthalts dort“. Wir warten nun ihre Reaktion ab; nötigenfalls können wir dann noch Mitte November fahren, oder auch Anfang November. Wir schreiben an Schilts, dass sie unser Haus in Los Altos sehr wahrscheinlich noch durch den November haben können.)
An pr.
Aufsatz von Lakatos (Schüler von Popper) gelesen. (Ein intelligenter, junger Mann; aber zu scharf, und zuweilen unverschämt, in der Kritik an Russell, Hilbert, Carnap.) – Abends gebadet.
Mittags Kalish hier. (Da Abe Kaplan eine Stelle in Michigan University angenommen hat, suchen sie jetzt einen prominenten Mann für Ethik. Da von Wright gerade ein Buch über Ethik geschrieben hat, wird er erwogen. Ich sage: Seine Bücher über Induktion sind 🕮 gut in seiner historischen Darstellung und Analyse, aber nicht immer befriedigend im eigenen systematischen Aufbau. Das Ethikbuch kenne ich nicht. Ich schlage vor, ihn zunächst mal für ein Jahr einzuladen. – Er spricht von dem Aufsatz, den er mit Montague schreibt; ein einfaches System der Prädikatenlogik mit Identitätsart, dass die Axiome auch im leeren Bereich erfüllt sind. – Er sagt Ina, dass er nach mit diesem Jahr 6 Jahre Assoc. Prof. ist; das ist die normale Zeit für promotion.) – An pr (englisches msAS von§ 14, angefangen zum Tippen fertigzumachen.)
An pr (§ 14 Revision fertig, § 15 angefangen. Ina fängt an, es zu tippen.) - Abends während des Essens Yvonne kurz hier.
An pr (weiter an Revision von § 15).
An pr (weiter an Revision von § 15; und ich finde die Lösung für das Problem des resultierenden \(\eta{}_{\alpha{}\beta{}}\) für \(P_\alpha{}\) und \(P_\beta{}\) von Prädikaten). – Schnupfen.
An pr (weiter an § 15). – 3 ½ – 6 Neblettund Champawat hier. (N. erzählt vom Fulbright Jahr in London; hauptsächlich bei Popper studiert. Anfangs schwierig; aber dann wurde er akzeptiert, als Vertreter der „amerikanischen Philosophie“, d.h. Carnap; er sprach dann oft in der Diskussion, berichtete über wirkliche Auffassung; zuweilen korrigierte er auch etwas in formaler Logik. N. besuchte auch das Seminar von Lakatos in Grundlagen der Mathematik. 🕮L. habe zwar allerhand gelesen, aber er sei schwach in formaler Logik. N. hat dann auch Deutschland, Österreich und Schweden besucht, aber keine Philosophen besucht. –Ch will bald sein mündliches Examen über sein Spezialgebiet machen. – Beide N. und Ch. unterrichten jetzt an LA St. Coll. – 5hFriedman kommt, bringt blanks für Empfehlung; nimmt dann an Diskussion teil. – 5 ½Ina kommt. – Ich frage, ob Neblett mir helfen will, ein Diskussionspaper für Minneapolis zu schreiben, um zu zeigen, dass der Unterschied zwischen meiner Position und Poppers nicht so „radikal“ ist, wie Feigl schreibt, dass Popper es hinstellt.)
An pr (§ 15 revidiert; lange Einfügung geschrieben, für Definition von „zulässige Region im attributiven Raum“.) – Vormittags beschließen wir, bis Ende Nov. hierzubleiben.
An pr (§ 15 Revision und Einfügung). – Nachmittags Myra hier. (Ihr Mann meint, dass Abe Kaplan vielleicht zu impulsiv in Michigan angenommen hat, ohne zuerst nach anderen Möglichkeiten in Kalifornien zu versuchen. Abe habe anscheinend die Absicht, nicht mehr so viel Vorträge zu halten, sondern Bücher zu schreiben; vielleicht sei sein Gehalt dort erheblich besser als hier.)
Mein Schnupfen ist schon viel besser. – An pr (§ 15).
An pr (§ 15). – Abends Kennedy am TV‚ kündigt Blockade von Kuba an. 🕮
An pr.
An pr.– Abends gebadet.
10 ½ – 12 ½David Kaplan hier. (Über seine thesis. Er zeigt mir Korrespondenz mit Quine; er hat ihm langen Brief geschrieben, weil Quine Church missverstanden hat.) –
12-2 Kalish hier. (Ich frage, wie ernst die Kollegen die Gefahr eines Krieges ansehen. Er sagt, Yost habe (auf die öffentliche Warnung von civil defense hin) wirklich Nahrungsmittel für 2 Wochen eingekauft, obwohl er kein shelter oder Keller hat. Er selbst weiß gar nicht, was er tun könnte, um sich auf die Gefahr vorzubereiten; vielleicht eine Pistole kaufen, für Selbstmord oder auch Selbstverteidigung. Ich sagte, dass ich voriges Jahr überlegte, eine kurze Entfernung von LA wegzufahren, um für Seminar herzukommen. Er: Er hat zu viele Klassen und andere Verpflichtungen. Er möchte auf keinen Fall ganz wegfahren, z.B. Arizona oder Mexiko; das würden die anderen doch übelnehmen. Ich sage, man kann doch vorbereiten: Mexiko Touristenkarte oder Pass; Reiseschecks; Transistorradio für Auto und außerhalb. Ich sage, dass ich selbst noch nichts davon tue; aber ich überlege wenigstens, was ich tun will, wenn die Gefahr größer wird. –
David Kaplans langen Brief an Quine gelesen und überlegt. Dittoes masters § 15 korrigiert. –Yvonne hier für lunch.
Ich lese Krauss’ Korrekturen von meinen Notizen „Analogie in 2 Familien“. – Mittags Mia hier.
Das Radio verkündet, dass Chruschtschow gesagt hat, dass er schon Befehl gegeben habe, missile Basen in Kuba abzubauen, und die missiles nach Russland zurückzuschicken, wofür Kennedy versprochen hat, Zusicherung 🕮 von Nicht-Intervention in Kuba zu geben. Wir sind sehr erleichtert, dass anscheinend die Krise vorbei ist. 12-3 zu Klopfers (er hatte schwere Operation im April, Polyp im Darm herausgenommen; dann trat Urämie ein, und er war lange Zeit bewusstlos oder nicht voll bewusst. Er hat beschlossen, dass dies sein letztes Semester von Unterricht ist. Nachher fahren wir alle zu einer Schule und bekommen polio vaccine in . – Krauss’ Korrekturen und comments gelesen, und überlegt.
Gearbeitet an meinen comments zu Popper (über content und pr, als Memorandum für Minneapolis.)
Zu Dr. Forde (wir beide bekommen anti-flu booster shots, subkutane Injektion.) Wir fahren nach S. M. für Besorgungen (eine neue Benrus Armbanduhr für mich, ca 36 $, eingetauscht für 12 Bücher voll von Sparmarken. – Ich hole Passportgesuchblanks in Reisebüro; sie geben sie nur sehr zögernd, weil sie eigentlich für ihre eigenen Kunden sind. – Einiges in stationary.) – Gearbeitet an comments zu Popper. (Ich merke, dass ich noch viel mehr daran arbeiten muss, während ich gestern schon glaubte, ganz nahe dabei zu sein, es zu diktieren in tape recorder, für Bill Neblett, zu tippen und zu bearbeiten.)
An comment zu Popper, (ich wollte schon diktieren in recorder. Aber mein stenografisches Skelett wird sehr geändert, und wächst immer mehr. Aber es wird auch besser dabei.) 🕮
XI / 1962 (Vormittags zum Haarschneider.) An comments zu Popper. –(Abends hier (Nachmittags Telefongespräch mit David; ich mache comments zu seinem Brief an Quine, aufgrund meiner Notizen.) – (Abends gebadet.)
An comments zu Popper. – Mittags Yvonne hier. (In den früheren Jahren hatte ihr Mann 60 T Einkommen. Dann bauten sie sich ein Haus für 120 T. Dann kam sein Zusammenbruch; und sie beschlossen, es schnell zu verkaufen, innerhalb 10 Tagen! Für nur 80 T. Sie sagt, dass sie und auch er wie Kinder sind in allen geschäftlichen Sachen. Sie retten damals 45 T, taten es auf Sparkonto. Aber da sie mit seinem jetzigen Einkommen nicht reichen, nehmen sie jährlich etwa 2 T von dem Ersparten. Soeben hat er ein zweites Auto gekauft, sodass beide unabhängig sind.)
10 ½ – 2 ½Matthews und Kuhns hier (letztes meeting. Beide bringen Ergebnisse und Fragen.)
12 ½ – 2 ½Mia und Wim hier. (Über die Kubakrise. Wir empfehlen ihnen die M. R. Ich spreche über Marxismus, und sage, dass die Voraussage der ständigen Verschlechterung der Arbeitslöhne nicht eingetreten ist, weil die Kapitalisten genug Profite machten, um die Löhne zu erhöhen; besonders in europäischen industriellen Ländern, die ihre Kolonien ausbeuteten. Heute gilt dasselbe mit Quasi-Kolonialisierung: in Bezug auf die politisch unabhängig gewordenen Länder in Afrika, die aber ökonomisch immer noch von Europa oder U. S. abhängen; und für Lateinamerika.)
An comments zu Popper (erster Entwurf endlich fertig; 18 pp. in Stenographie! Ich beginne, es zu polish.) 🕮
(Ina holt beim Zahnarzt meine reparierte obere Zahnplatte ab; $ 15.) Ich fahre zum Wahllokal. (Mc Daniel holt wiederum viele Kisten mit Büchern, Sonderdrucken, mss., und 6 Prager Briefordner, ab zum department.) – 3-4:40 Champawats mündliches qualifying exam. (In Philosophie der Wissenschaft; zuerst über seinen thesis Plan. Der Physiker Prof. Baños, klein, mit Bart, und der Mathematiker Prof. Strauss, hohe kahle Stirn, betonen die vielen Schwierigkeiten und Komplikationen im Projekt einer Axiomatisierung von Elektrostatik. Es scheint ratsam, die verwendeten Begriffe und Gesetze streng zu beschränken. Ch. antwortet auf die Fragen meist intelligent und richtig; zuweilen ist ihm nicht ganz klar, worauf die Frage hinausgeht.)
An comments zu Popper. Nachmittags angefangen, es in tape recorder zu diktieren. –Schwindelanfall (um 6h gehe ich ins Schlafzimmer für die Augentropfen, weil mir nicht sicher ist, ob ich sie um 4 genommen habe. Dann zurück zum Schreibtisch. Da sehe ich den Traubensaft stehen; den ganzen Nachmittag habe ich vergessen, davon zu trinken. Darum trinke ich jetzt kräftig. Danach, beim Diktieren, merke ich, dass meine Stirn schwitzt, und ich fühle mich etwas seltsam. Gegen 6 ½h wird es ärger. Ich schalte den recorder ab, und will ins Bett gehen. Ich rufe Ina, aber nicht sehr laut; sie hört nichts, weil sie Radio an hat. Ich stehe auf, vielleicht etwas zu schnell. 🕮 Dabei wird mir schwindlig. Ich mache einen Schritt zur Tür hin. Ich glaube, dann sinke ich auf die Knie, während ich mich noch an etwas festhalte, vielleicht an der offenen Tür oder am roten Tisch bei der Tür. Ich will wieder aufstehen, aber die Richtungen gehen mir durcheinander. Anscheinend falle ich dann hin, vielleicht für einen Moment bewusstlos. Im Sitzen auf dem Boden falle ich anscheinend nach hinten über, und mein Hinterkopf schlägt auf auf die untere Metallplatte des roten Tisches. Ich spüre den Schmerz im Kopf und hören den lauten Bums, und bin wieder bewusst. Ich verschiebe mich so, dass mein Kopf bequem auf der Platte liegt. Dann rufe ich laut „Ina, Ina!“ Da kommt sie auch schon, erschreckt durch den lauten Bums. Ich berichte ihr alles. Sie macht mein Bett fertig. Ich wollte mit ihrer Hilfe aufstehen und hinübergehen. Aber sie sagt: lieber nicht so hoch, wo ich so tief fallen kann; sondern auf allen Vieren kriechen. Ich hatte etwas Sorge daf davor, weil ich glaubte, etwas im Rücken zu spüren; vermutlich von dem heftigen Hinsetzen. Aber es geht sehr gut. Am Bett zieht Ina mich aus; Unterhemd und Hemdkragen sind ganz durchgeschwitzt. Dann lege ich mich aufs Bett. Ich drehe mich etwas, um zu sehen, ob der Rücken in Ordnung ist; ich bin beruhigt, dass da alles in Ordnung ist. Ich habe nicht mal Kopfschmerzen von dem Bums. – Um 8 ½ ruft Ina Dr. Forde an; die Ex sagt, er ist heute Abend nicht verfügbar; ein anderer Doktor Pacher wird uns anrufen „in einigen Minuten“. Er ruft aber erst 🕮 um 10 ½ an. Er sagt, wir sollen morgen Vormittag Dr. Forde anrufen, oder, wenn etwas Besonderes ist, während der Nacht ihn. – Ich fühle mich nicht schlecht. Aber trotz einem großen Nemb. bin ich meist während der Nacht wach (so scheint es mir).)
(Ich habe vormittags etwas erhöhte Temperatur: 99.4 ° F) (Ina telefoniert mit Dr. Forde. Er meint: möglicherweise ein flu. Ich soll heute im Bett bleiben. Wir sollen morgen Vormittag berichten; wenn es nicht besser ist, wird er herkommen.) Vormittags zuweilen etwas gegangen, auf Ina gestützt; auch zum Hocken (gewaltig, seit vielen Tagen nicht). Nachmittags mehr gegangen; später allein, auch zum Händewaschen. 8 PM: 99.7° F (98.6 ist die Grenze). 1 großes Nembutal; gut geschlafen, die ganze Nacht.
9 AM: 98.1, später 98.5. Ich telefoniere Dr. Forde: Ich fühle mich etwas besser. Er: noch im Bett bleiben, bis die Temperatur normal ist für 24 Stunden: er sagt: das polio vaccine hat keine Beziehung hiermit. – Ich trinke AM, dann Boysenbeerensaft. Bald nach einem Trinken von letzterem bricht Schweiß aus, auf der Stirn, und der Magen fühlt sich ungemütlich. Dann auf einmal heftiges Erbrechen; ich habe eine Wanne dafür bereit, aber es kommt mit großem Schwung aus Mund und Nase. Ich läute, und Ina kommt. Alles ist rot bekleckert: Pyjama an der linken Schulter, ein großes Stück vom Leintuch, und es trifft an der 🕮 Seite der Matratze. Später zeigt sie mirfOriginal mit. auf dem Pyjamaärmel etwas, das sieht aus wie geronnenes Blut. – Nach, 2h, Ina telefoniert mit Dr. Forde (und berichtet über das Erbrechen. Er: Blut aus dem Magen sieht nicht so aus, sondern so wie Kaffeesatz. Er sagt: einstweilen nichts trinken, nur Stückchen Eis im Mund. Dann abends Tee, und wenn ich etwas essen will, weiches Ei und trockenen Toast.) – 5h Ina ruft nochmal an; er ruft zurück nach 6h von seinem Haus in Malibu (Ina fragt: Könnte es eine leichte Gehirnerschütterung sein, von dem Aufschlagen meines Kopfes? Er: nicht leicht, weil der Zeitabstand zum Erbrechen so lang war, und weil ich keine Kopfschmerzen hatte.) – 7h esse ich (1 ½ weiche Eier (das erste war versalzen) und Toast.) – 7 ½zweites heftiges Erbrechen (vorher spüre ich Schweiß auf der Stirn; etwas Übelkeit; und dann kommt es auch schon.) – (Ina telefoniert mit Dr. Kulka; die meint, es ist wahrscheinlich gastro-intestinal flu. – Auch noch mit Mia, die wiederum mit Dr. Pierce spricht; und mit Olaf. Die bestärken sie, dass wir noch einen Doktor kommen lassen sollten heute Abend. Schließlich gebe ich nach. – Ina macht verschiedene Anrufe. Dr. Davis sagt, es hat keinen Zweck, heute noch zu kommen, weil er doch keinen Test machen kann; er will morgen 9h kommen mit einem Mann, der eine Blutprobe nimmt, um Darmgeschwür zu testen. Später sagt sie ihm ab, um morgen früh doch noch zu versuchen, 🕮 Dr. Forde zu bekommen. Es ist nun nach 9; trotzdem will sie noch versuchen, irgendeinen anderen Doktor für heute Abend noch zu bekommen. Aber das will ich nicht, ich sage, sie hat alles Mögliche versucht, und die Doktoren sind der Ansicht, dass es nicht so dringend ist, dass heute noch einer kommen müsste; darum scheint es mir vernünftiger, es aufzugeben und bis morgen warten.) Aber, ca 10h, kommt Dr. Kulka, selbst herüber (in Pyjama und Mantel; sie konnte uns telefonisch nicht erreichen); sie sagt, ein Dr. Halpern, den sie gut kennt, und der auch an UCLA arbeitet, wird selbst kommen! ca 10hDr. Halpern kommt. (Wir berichten alles. Er misst den Blutdruck, sowohl liegend wie sitzend, und sagt: es ist ein bleeding ulcer, ich habe schon eine Menge Blut verloren; ich muss sofort ins Hospital gebracht werden für Bluttransfusion. Ina sagt ihm, sie hat von einem der Doktoren erfahren, dass in UCLA, St. John’s und Sta. Monica Hospitälern kein Bett mehr frei ist. Er ruft Cedar of LebanonHosp. an; sie haben nur ein Bett in einem 5-Bett-Zimmer! Er nimmt es trotzdem an; er sagt, sie sollen spezielle nurse bestellen, und Blut für Transfusion bereit halten. Bei beidem sagen sie, es geht nicht so schnell; aber er besteht darauf, dass es dringend ist und gemacht werden muss. Er sagt mir dann: die Transfusionen 🕮 sind so dringend; wenn nötig, würde er ein Bett in den Korridor stellen lassen.) ca 11hAmbulanz kommt; Ina fährt mit; sie hat inzwischen schnell meine Sachen gepackt. ca 12h Mitternacht im Hospital. (Zimmer 204; nur 2 Betten. Das zweite ist durch Schirm an meinem Fußende abgetrennt. Ich glaubte, es wäre leer; erst dachte ich, dies sei ein Raum für Transfusion, und ich erwartete, sie würden mich dann in ein 5-Bett-Zimmer bringen. Dr. Halpern ist gerade angekommen; er ordnet alles an mit Transfusion; zuerst nur Glukoselösung, später Blut.) Um 1h fährt Dr. Halpern ab (er nimmt Ina mit; sie wollte in Beverly Hills, wo er wohnt, ein Taxi nehmen; aber er bringt sie noch nach Hause.)
–
Der zweite Patient geht fort. Aber abends kommt ein anderer, der die ganze Nacht durch laut hustet und sich räuspert. Er spricht wenig; seine Muttersprache ist Italienisch, aber er spricht meist Englisch. Vielleicht ist ergOriginal es. etwas abnorm oder schwer krank; die Verständigung mit den nurses ist immer schwierig. – Ich habe 2 oder 3 Nächte spezielle nurses; anfangs auch bei Tage. Darunter eine nette, Miss Wetter, von schwedischer Abstammung, in Amerika geboren. – Im ganzen bekomme ich 6 pints Bluttransfusion, aber in Abständen, und dazwischen immer Zuckerlösung. Dr. Halpern schätzt, dass von dem normalen totalen Blutvolumen von 6 quarts ich 2 oder mehr verloren hatte. 🕮
Ich ziehe um in Zimmer 202, auch 2 Betten. Der andere Patient ist ein alter polnischer Jude, Mr. Schuchman (beinahe 80 Jahre alt; im Alter von 20 nach Amerika gekommen, wenig Schulbildung, aber viel Erfahrung mit Menschen, er hat mit vielen Sachen gehandelt, meist Möbel; hat 3 verheiratete Töchter; seine Frau ist vor 6 Jahren gestorben, er fühlt sich sehr einsam; zuweilen lebt er bei der einen oder anderen Tochter, aber nicht zu lange. Meist hat er ein bachelor apartment. Er ist freundlich und nett; aber wir verstehen uns nicht leicht, wegen verschiedenem Akzent und Dialekt. Einmal in der Nacht schnarchte er so sehr, dass ich beschloss, ihn aufzuwecken; ich machte lautes Geräusch mit den klappernden Bettmetallstangen, und mit Rufen. Endlich wachte er auf. Ich sagte, sein Schnarchen verhindert mich am Schlafen, er möchte bitte seine Lage ändern. Er versteht mich gar nicht, fragt aber immer weiter, besorgt und freundlich, ob ich etwas benötige usw. Schließlich sage ich: Ihr Schnarchen, lautes Atmen, macht so viel noise, dass ich nicht schlafen kann. Darauf er: „Oh, the noises! Ist das Ihr trouble?“ Ich: Ja, das ist dies. Er: Ich kann ihnen helfen, einen Augenblick! und dann läutet er, und das Signallicht bei seinem Bett geht an. Ich: Nein, nein, läuten Sie nicht! Das ist nicht, was ich meinte. Aber es war zu spät. Dann kam die nurse 🕮 und fragte ihn, was er wünschte. Er: „Noise, ich brauche Sie nicht; es ist der Mann drüben, der hat trouble“. So wurde mir das Missverständnis klar. Ich erklärte ihr, dass sein Schnarchen mich wach hält, und sie veranlasste ihn, sich auf die Seite zu drehen.)
–
Dr. Halpern kommt jeden Tag, meist zweimal. Er hat 8 Patienten in diesem Hospital. Manchmal kommt er schon morgens gegen 7h! Er verkündet mir immer mit Freude den Fortschritt, gemessen am Blutdruck, und verschiedene Zahlen aus der Analyse der Blutproben, die gewöhnlich in 4 Stunden-Abstand genommen werden, auch nachts, ausgenommen an den letzten Tagen.
Mr. Schuchman verläßt das Hospital, abgeholt von seiner Tochter, die erstaunlich elegant aussieht. Neuer Patient: Daniel Miller. (Auch Patient von Dr. Halpern. 44 Jahre, seit 20 Jahren verheiratet, hat 2 Töchter von 6 und 9 Jahren. Er hat komplizierte Krankheit, tuberkulöse Pleuritis, verbunden mit Herzbeschwerden und anderen Sachen. Dr. Halpern will viele Tests machen lassen. M. ist ein lebhafter, begabter, energischer Geschäftsmann, war Verwalter eines Hospitals, hat air condg. Geschäft mit 2 anderen Partnern. Er ist der jüngste von 5 Geschwistern, aber er muss immer den anderen Brüdern Rat geben 🕮 in ihren Geschäften, auch jetzt, wo er krank ist geschwächt da liegt. Er ist lebhaft interessiert an politischen und weltanschaulichen Fragen; diskutiert oft lebhaft mit Ina über die Kubakrise usw. Er ist ein Unitarian. Er versucht mich zu überzeugen, dass ich selbst auch einer sei. Sie hätten keine Theologie und keine Dogmen. Manche seien so links wie wir, auch sozialistisch, im Unterschied zu ihm selbst; darunter sein Freund Dr. Fritschman, bekannt als Vortragender in vielen Kreisen. Fr. besucht ihn einmal, und M. macht uns bekannt; Fr. möchte uns näher kennenlernen, will in einigen Tagen wiederkommen, aber dann sind wir schon fort. M’s Frau besucht ihn oft abends zwischen 8 und 9, weil sie den ganzen Tag beruflich tätig ist. – Ich spreche zu M über das Buch von Heilbroner, „Die weltlichen Philosophen“17vermutlich Robert L. Heilbroner, The worldly philosophers: the lives, times, and ideas of the great economic thinkers, New York 1953, weil es aufklärt über Weltanschauungen der verschiedenen ökonomischen Bewegungen, und ich schenke es ihm zum Abschied. –🕮
Vormittags zur X-ray Abteilung. (Sie nehmen die erste Reihe von G-I (gastro-intern.) X rays mit Bariumsulfat, viele Aufnahmen, und auch viele Beobachtungen im Fluoroskop. Ich schlucke das Bariumzeug in einer dicken Flüssigkeit, und dann beobachten sie es im Magen, wie es langsam im Darm weiter geht.)
Dr. Halpern meint, dass ich wahrscheinlich Di nach Hause gehen kann; aber es kommt anders. Dr. Halpern sagte So: Der Blut count und der Blutdruck sind jetzt wieder normal. Ich darf jetzt mehr herumgehen im Korridor, auch allein. Die zweite Reihe von X-rays, geplant für Mo, haben den Zweck, sicher zu machen, dass es nicht ein neues Geschwür ist. Es ist aber sehr wahrscheinlich das alte Geschwür von 1955. Die schnelle Heilung macht es ziemlich sicher, dass es nicht malignant ist, weil sonst das Bluten weiter gehen würde.
Abends Einlauf, und Abführmittel, um das Barium hinaus zu schaffen.
Vormittags bringen sie mich wiederum zum X-ray department, nachdem ich nochmal einen Einlauf hatte. Aber sie finden gleich, dass noch Barium im Darm ist! Dr. Halpern ist dafür, dann die zweite Reihe für Mi anzusetzen, sodass ich erst Do nach Hause kann. Das ist eine Enttäuschung! 🕮Dr. Halpern: Ich soll weiterhin darauf achten, dass ich in kurzen Abständen immer etwas nehme (Milch oder Maalox), was die Magensäure neutralisiert. Auch in der Nacht, wenn ich mal aufwache. Aber das Wichtigste ist: Ich soll nicht zulassen, dass etwas „eats me up“; bei jedem Ärger oder dergleichen wird die Magenhaut durchblutet und gerötet, und mehr Magensäure wird produziert. In meinem Alter muss man damit rechnen, dass ein einmal blutendes Magen- oder Darmgeschwür immer mal wieder blutet. Aber wenn man acht gibt, kann man gleich etwas dagegen tun. Die blutende Stelle ist oft so klein, dass man sie im X-ray nicht sieht.
Nachmittags Kalish bringt Ina und bleibt kurz da. (Nur sehr kurz, weil im Moment als er kommt, die nurse mit den enema18Englisch für ‚Einlauf‘ kommt. Ich bitte sie, es zu verschieben; aber nach 10 Minuten kommt sie schon wieder, und so muss er gehen, weil er nachher eine Komiteesitzung hat.) – (Abends bleibt Millers Frau bis 9h, obwohl die nurse ihr sagt, sie müsse gehen. Dann kommt die nurse noch um 9:15, wo ich schon schlafen will, mit dem enema!) 🕮
Vormittags zweite Reihe der G-I-X-rays. (Mit Bariumenema). (Der Doktor lässt im Dunkeln meine Brille von seinem Schreibtisch fallen; er sagt, sie werden für Reparatur sorgen.) – Nachmittags sagt mir Dr. Halpern: (Weder die ersten noch die zweiten X-rays, noch die Fluorokopbeobachtungen zeigen ein Geschwür. Das ist aber nicht erstaunlich, weil Objekte unter 2 mm gewöhnlich nicht sichtbar sind im X-ray. Das Wahrscheinlichste ist, dass das jetzige Geschwür dasselbe ist wie das in 1955; falls das stimmt, ist es im duodenum, und in diesem Fall besteht keine Gefahr von cancer.)
Diätvorschriften
Thanksg. DayDr. Halpern: Ich kann heute nach Hause gehen. Diätvorschriften: (erste Woche: stündlich entweder Milch (abwechselnd) oder 2 Tabletten Maalox (oder Creamalin19https://www.webmd.com/drugs/2/drug-15579/creamalin-oral/details). Zweite Woche: Alle zwei Stunden das Obige. Dritte Woche: Kleine Mahlzeiten am Vormittag und Nachmittag, und beim Schlafengehen. Nachmittags ist meine Kaffee-Milch-Mischung erlaubt. In Zeiten von Beunruhigung oder Aufregungen oder Sorgen: zurückgehen auf das Stündliche wie in der ersten Woche. (Probanthin soll ich nicht nehmen; das ist schlecht für glaucoma.) Keinen citrus Fruchtsaft, ohne dabei zu essen; grape Saft und Apfelsaft regen nicht so stark den Magensaft an. 🕮 Dr. Halpern: dramamine für eine Woche weiter nehmen, gegen Schwindel und für relaxation. An Tagen, wo ich mich schwindlig fühle: 4 x. Ich frage, ob ich es anstelle von Nembutal nehmen könnte, um nicht mehr Barbiturat zu nehmen. Er: Es ist schwierig, von Barbiturat nach so vielen Jahren loszukommen; ich kann es aber versuchen. – Ich soll in etwa 2 Wochen in sein office kommen.)
Ich gebe Miller das Buch von Heilbroner; erhOriginal es. ist ganz gerührt darüber. Ina sagt ihm, vielleicht sehen wir uns mal außerhalb des Hospitals wieder.
Ina kommt mit David Kaplan (er hat ihr gesagt, er will unbedingt kommen und mich nach Hause fahren.) Es ist so schön, nach Hause zu kommen. Morli ist wild vor Freude. Alles ist so schön und ruhig. Abends kommen Helmers ganz kurz, bringen turkey dinner.
Zu den Mahlzeiten stehe ich auf. Nachmittags Kalish hier (er bringt wieder die teuren großen weißen Chrysanthemen.) Dr. Kulka bringt Blumen. Abends Helmers ganz kurz (sie bringt custard für mich). - Die stillen Nächte sind so wohltuend. Ich schlafe sehr gut. 🕮
Meist im Bett. Gelesen. Zu Mahlzeiten auf.
Vormittags kommen Dr. Kulka und Magda Jokl kurz. Sie bringen Blumen. – Mittags Mia und Wim zum lunch hier. Vorher sitze ich ein wenig oben im Garten in der Sonne, neben dem Orangenbaum.
Vormittags und nachmittags am Schreibtisch gesessen; ditto masters von § 15 korrigiert. – Mittags Yvonne hier (herzlich und übersprudelnd, wie immer). – 6h kurz Dr. Richard Freeman hier (Yvs Mann; ich sehe ihn zum ersten Mal. Auf Inas Aufforderung nenne ich ihn „Richard“. Er bringt Broschüre über ulcer, und Diätblatt. Er ist nett, aber etwas gehemmt.)
Kalish hier zum lunch. (Er fühlt sich einsam. Er beklagt sich, dass Leute ihn nicht mit einzelnen Frauen bekannt machen. Nachher trifft er Rosella; sie ist sehr attachiert zu ihrem äthiopischen Freund, der zornig und leidenschaftlich sein kann.) – Nachmittags Schnupfen. –Dr. Richard Freeman kommt kurz (Yvs Mann. Ich sehe ihn zum
Gelesen. – Nachmittags Brief an Chacha geschrieben.
Vormittags zum ersten Mal wieder etwas in recorder diktiert (Bemerkungen zu Popper). Und nachmittags 2 Stunden diktiert.
Vormittags und nachmittags diktiert (beide Seiten vom ersten tape fertig.) – Etwas oben im Garten in der Sonne gesessen. (Nachmittags Dr. Mott angerufen, Verabredung für Di.) – Nachmittags Yvonne und Steffi 🕮 hier (sie bringt meine Post, und eine Auswahl von Käse.)
XII / 1962 Vormittags am Popper paper gearbeitet; nachmittags fertig diktiert (im ganzen 2 und ½ Seiten). – Mittags mit Ina zum ersten Mal spazieren, bis zur Br Barrington. – Abends gebadet. –
Gelesen und gekramt.
Verschiedene Briefe usw. – Mittags alleine spazieren gegangen, bis Montana. – Einige Übungen wieder angefangen.
3 zu Dr. Mott. (Auf Drängen von Ina gehe ich zu ihm, um meine zwiespältigen Gefühle über Stanford zu klären. Ich berichte ihm über den Schwindelanfall beim Diktieren von comments zu Popper; und am Fr. 9. abends, wo kein Doktor erreichbar war, bis schließlich durch Dr. Kulka Dr. Halpern kam, mich ins Hospital brachte und Bluttransfusion machen ließ; blutender ulcer. 2 Wochen im Hospital. Ina war seit langem gegen Stanford; sie sah voraus, dass ich entweder den Erwartungen des Centers und der departments in Stanford und Berkeley zu viel nachgeben würde und mich dann über die verlorene Zeit ärgern, oder mit schlechtem Gewissen zu Hause sitzen würde, was mich auch bedrücken würde. Ich sagte dagegen: Man kann doch nicht einfach $ 8000 fahren lassen, vielleicht macht sie eine confusion mit 800. Aber sie sagte: Das ist alles Dein verdammtes Superego. Ich sage: Sie hatte recht, ich nahm es als eine moralische Obligation. Vielleicht sollte ich nicht. Er: Es ist sicher keine moralische Verpflichtung. Ich: 🕮 Wenn es das nicht ist, dann bin ich erleichtert. An sich möchte ich lieber das Geld aufheben, und dafür meine Ruhe und Unabhängigkeit haben. Ich erkläre, dass wir im stock market gut getan haben; und jetzt noch 2 ½ Jahre volles Gehalt von NSF bekommen werde, nur für research; und davon können wir auch noch sparen. Wir brauchen uns also finanziell keine Sorgen zu machen, und unser Haus hier können wir noch etwas behalten. Er sagt: Dann ist es wirklich das Beste, sich jetzt umzuschauen nach einem netten Haus, mit Garten für Ina; dann können wir nächstes Jahr mal eine Woche hinauf fahren, um Hempels zu treffen und andere Freunde. Ihm schien dies alles sehr einzuleuchten, nachdem er merkte, dass ich das am liebsten wollte. Dann sagte er: Aber es wäre wohl doch gut, wenn ich nochmal käme, zu derselben Zeit nächste Woche; um klarer zu sehen, was meine Gefühle jetzt sind nach diesen 2 Krisen. Ich: Oder was meine unbewussten Gefühle vorher waren, die dies einbrachten?) – Mit Ina zum Optiker an Bedford; wir suchen neuen Rahmen aus für Brille. – Abends beschließen wir, Stanford aufzugeben.
Ina telefoniert Doris (dass wir beschlossen haben, nicht nach Stanford zu gehen. Doris billigt das sehr und sagt, alle im department werden erfreut sein. Doris will mit Schefer sprechen, wie die Umstellung auf volles Gehalt zu machen ist.) – Gelesen. 🕮
Vormittags gebadet. – 12 ½ – 2 Kalish hier. (Ich sage, dass wir beschlossen haben, nicht nach Stanford zu gehen; er soll es den Kollegen mit meinen Grüßen mitteilen. Ina sagt aber: noch nicht so fest mitteilen! Sie will erst sehen, ob ich wirklich dabei bleibe.) – 3:30 wir zusammen zu Dr. Halpern. (Erster Besuch in seinem office, kaum ½ Stunde. Ich sage, dass ich mich gut fühle, keine Schmerzen oder Beschwerden. Er sagt, das Magengeschwür ist jetzt geheilt, und ich kann auf ziemlich normale Diät zurückgehen, aber 3 kleine Zwischenmahlzeiten machen. Meine Übungen langsam wieder aufnehmen. – Auf Inas Brief, dass er für den Hausbesuch bei Nacht uns sein gewöhnliches Honorar anschreiben soll, anstatt bloß $ 15, sagt er, dass er sich darüber amüsiert hat, weil das sein gewöhnlicher Betrag ist. Daraufhin sagt sie ihm, dass sie mich veranlasst hat, einen decent Anzug anzuziehen, damit er nicht denken soll, dass er uns weniger anrechnen müsse. Darauf lacht er.) – Dann besuchen wir Myra (wir haben Tee mit ihr. Iona Kaplan will ihr Abes Brief an Kerr20vermutlich Clark Kerr (1911-2003); vgl. Clark Kerr - Wikipedia schicken, d.h. eine Kopie. Ina kritisiert, dass er an Kerr geschrieben hat. Aber Myra sagt, dass das richtig ist, wenn er der Universität helfen will, Umstände zu verbessern. Sie selbst habe in Chicago aus ähnlichen Gründen nach ihrem Studium mit dem dean gesprochen, wenn auch wohl kaum mit Erfolg.) 🕮
Vormittags Haarschneider. – Gelesen.
Vormittags Cary Kuhns kurz hier. – Gelesen. – 6-7 Gordon Matthews und Betsy hier. (Betsy sagt Ina, dass jetzt auch ein anderes Kind, ein Mädchen schon in der Schule, Schwierigkeiten hat, anscheinend in Bezug auf Betragen in der Klasse.)
Ina hat starke Erkältung (sie kann kaum sprechen. Ich sage Klopfers und Kaplans telefonisch ab). – Wir fahren vormittags zur Gretna Schule, für unsere zweite Anti Polio vaccine. – Gelesen.
Gelesen. – Mittags mit Ina spazieren. –3 (nachmittags Mia bringt meine reparierte Brille, während ich schlafe.)
3 zu Dr. Mott (2. Sitzung. Ich berichte über Dr. Halperns Urteil und Ratschläge. – Ich bin jetzt mehr bewusst von meinem Alter. Meine Bemerkung, dass ich, um dieselbe Lebenszeit zu haben wie Vater und Mutter, im nächsten Frühjahr sterben muss. – Ich berichte negativ über Sex. Seit dem Versagen erscheint es mir als eine „Aufgabe“. Ich sage, dass die letzte Phase für mich immer eine große Anstrengung ist, atemlos. Er sagt, es ist nur psychologisch. – Über Freuds Weiterleben, trotz cancer und Schmerzen. Er: Das ist nicht normal; er fühlte, er müsste der Welt und sich selbst beweisen, dass er dies leisten kann; eine Wirkung der Ablehnung seiner Theorie. – Er kommt zurück am 2. Jan. Ich werde ihm dann telefonisch berichten und, wenn ich wünsche, eine Sitzung vereinbaren.) – 4-6 bei Klopfers, unangesagt. (Weil wir Sonntag abgesagt hatten wegen Inas Erkältung. Er schenkt uns sein neues 🕮 deutsches Buch, oder neue Auflage, über Rorschach. Sie reden uns sehr zu, uns Carmel mal anzuschauen, zur eventuellen Ansiedlung. Auf ihre Frage beschreiben wir, was für ein Haus wir suchen. – Ich erzähle vom Magengeschwür und Hospital; und er berichtet von seiner Darmblutung.)
Gelesen. Und Briefe. (Aber nur kleines Nembutal und Dram.)
Vormittags zum ersten Mal angefangen, Krauss’ ms „Alternative approach“ richtig zu studieren. – Nachmittags fährt Ina mich zu Dr. Schlumberger (letzter Besuch; alles in Ordnung. Auf meine Frage: Auslassung von Samenflüssigkeit wird wahrscheinlich von selbst langsam besser; der Kanal ist durch die Operation erweitert und wird allmählich wieder enger. – Ich soll in einem Jahr wiederkommen.) Zum Optiker (die neue Brille abgeholt; oben schwarzes Plastik, auch die Arme, unten Metall. Die obere Grenze der Lese area ist jetzt nicht mehr rund, sondern horizontal.) – (Abends kommt Ina und spielt mit dem Kleinen, gute Ere. Auf meinen Wunsch zieht sie sich aus. Ich möchte Musik; aber der Phonograf ist nicht mehr hier, und im Radio ist nichts Besonderes zu finden. Ina: Warum gleich so großartig planen, mal einfach spielen! (Schließlich zusammen, um, gut; seit .) Nachher bin ich noch munter, lese noch allerhand. (Großes Nembutal.)
12 Kalish hier (er hat ein dringendes Problem: seine Nichte, Studentin in Boston, ist schwanger geworden. Er muss vermitteln zwischen ihr und ihrer Mutter (seine Schwester in St. Louis.)) 🕮
Inas Geburtstag. – 1-3 Mia und Wim hier. (Ich zeige ihnen Abe Kaplans Brief an Präsident Kerr und Moodys Antwort darauf. Mia sagte vorher, wenn einer weggeht, weil er sich im department nicht wohl fühlt, hat es doch keinen Zweck, dass er sich nachher bei der administration beklagt. Ich sage: Der Brief ist keine Klage, sondern eine Warnung. Mia hat aber starke Gefühle gegen Abe; sein Buch über Strömungen der Philosophie sei oberflächlich und schlecht, und daher vermutlich seine Kurse auch. Sie kritisiert aber mit Recht, dass Abes Brief sagt, das department überbetone (Logik) und Wissenschaft, wo nach meinem retirement die Philosophie der Wissenschaft überhaupt nicht mehr behandelt wird.)
Krauss gelesen. – 2 ½ – 5 Kaplans hier (David, Renée, Jordan. Sie sind sehr froh, dass wir in LA bleiben. – Er zeigt mir einen Brief von Quine, der an seiner Interpretation von Church festhält, obwohl David ihm mit zahlreichen Referenzen gezeigt hatte, dass Church schon früher immer sagte, dass das Argument von ‚\(N\)‘ eine proposition sein müsse. David ist sehr enttäuscht über Quines Unwilligkeit, nachzugeben. – David gibt mit Noten von seinem jetzigen Seminar; das sind die Hauptideen des ersten Teils seiner thesis.)
Krauss’ ms gelesen, und dazu in Büchern gelesen. –
Krauss’ ms gelesen, und dazu Jeffrey’s Background. – Brief an Chacha geschrieben. Ina schreibt auch an Chacha, und die Kinder, und Maue, und ich kritzle etwas dazu.
Mittags Yvonne hier. (Sie erzählt von ihrer großen Kinderparty gestern.) 🕮
Ich lese Jeffrey’s „Background“ im Zusammenhang mit Krauss’ ms „Alt. Appr.“. – Abends geduscht.
Vormittags Davids ms „Notes über intensional logic“ gelesen (aber nur 7 von 20 Seiten, weil viel Kopfschmerzen über unklare Erklärungen und Notationen). Nachmittags 3-5 David hier (Ina sagt ihm schon, dass ich viel Kopfzerbrechen hatte. Ich spreche die 7 Seiten durch mit ihm. Zuletzt: Es ist unklar, was er mit „möglichen Zuständen“ meint; mir scheint, er meint etwas mehr ähnlich zu Tarskis Modellen; wenn so, so sollte er sie nicht „mögliche Zustände“ nennen, sondern „Modelle“.)
An Krauss’ ms „Alt. appr.“, und dazu in Büchern gelesen.
An Krauss’ ms „Alt. appr.“, und dazu in Büchern gelesen. Nachmittags angefangen, comments dazu zu diktieren in tape recorder (der tape soll nicht abgetippt werden, sondern an Krauss geschickt werden).
12 – 2 ½bei Helmers mit Freemans: Yvonne, Richard, Steffi. (Zuerst im Wohnzimmer mit Richard und Olaf. Richard hat als MA thesis in Zoologie an UCLA, als Student, Experimente mit Salamandern gemacht; in jedem Alter wachsen Arme nach. Beim Essen, ohne die Kinder, angeregte und lustige Unterhaltung. Besonders Yvonne erzählt ohne Hemmungen, und tauscht zwischendurch Zärtlichkeiten aus mit mir, und mit Olaf. 🕮 Mutzli und Olaf haben gestern und heute stundenlang gearbeitet für das dinner. Mutzli lacht viel, und erzählt Geschichten mit Olaf von vor der Heirat.) – Nachher gelesen.
Vormittags an Krauss’ ms, und Sachen gelesen. – Mittags Mia und Wim hier. – Nachmittags tape an Krauss zu Ende diktiert (bis |910. Das ist ¾ von einem track.)
Stegmüllers SD (Axiomatisierung der Mengenlehre) gelesen. (Notizen geschrieben für Brief und für 3 lange Fragen.)
Nachmittags in Burks neuem ms gelesen. – Abends gebadet.
Ich fahre allein (zum ersten Mal wieder) zu Dr. Seiff. (Druck ist erhöht: 20‚28. Darum jetzt abends spät und morgens früh beides: Ep und Pilocarpine. In 2-3 Wochen wiederkommen.) Ich bringe Ina Blumen (zum ersten Mal seit langem). – Nachmittags Burks gelesen.
Burks kommt im Auto kurz nach 12. (Frau und 2 Kinder sind im Hotel, downtown. Er fährt unseren Fahrweg herauf bis zur Garage. Ina sagt, er soll lieber auf der Straße parken, weil seine Bremse nicht gut ist. Beim rückwärts Hinunterfahren geht das linke Hinterrad auf das Mäuerchen hinauf, und danach wird die tailpipe umgebogen und gegen den tire gedrückt, sodass er sein Auto nicht mehr bewegen kann. Von der Clubgarage kommt ein truck und fährt es ab; Ina und er in unserem Auto hinterher. Dann kommen sie zurück. – Wir diskutieren von 1-2. Auf seinen Wunsch erkläre ich die n-Familien-Methode; er fragt, warum ich N* nicht im Falle mehrerer 🕮 Familien anwenden will. Ich: Weil dann Axiom A II ( replies § 26) verletzt würde. – 3-4 ich zu Bett. – Sie fahren nochmal zur Garage, weil weitere Reparaturen für notwendig erklärt werden. – Wir diskutieren 5-6. Dann kommt seine Frau, im Auto des Freundes aus Glendale. Wir sprechen ein wenig zusammen. Dann fahren sie ab, zur Garage, und nach Glendale. Er hofft, nochmal herzukommen.)
Etwas für Burks gelesen. – Nachmittags für § 16 (Analogie) überlegt. – 6 – 6 ½Richard Freeman und Stefanie kommen (sie bringen einen Knochen für den Hund. Wir sitzen im Wohnzimmer und plaudern. Er wollte nur schnell vorbeikommen, aber er fühlt sich anscheinend wohl hier und bleibt. Er sagt, Yvonne sitzt die ganzen Tage oben im attic, und arbeitet für Schlussexamina im Januar.)
10-12:40 Gespräch mit Burks. Ich nenne ihn jetzt „Arthur“. (Er macht meine apriori Ansicht über induktive Logik klarer. Dann über kausale Modalitäten; ich skizziere, wie ich semantische Begriffe definiere; und dann \(C\) einführen würde. Ich erkläre ihm auch, wie man den universellen Gesetzen weitere Vorzugsstellung geben kann. Er meint, das wird ein Wissenschaftler sicher tun; aber nur da wo er (implizit) meint, dass es sich um Kausalzusammenhänge handelt, also der universelle Satz kausal notwendig ist.) Seine Frau und 3 Kinder kommen schon um 12h; sie alle bleiben hier zum lunch bis 2h. (Dann fahren sie zu der Knotts Berry Farm.21ein Vergnüngunspark in Kalifornien: https://en.wikipedia.org/wiki/Knott%27s_Berry_Farm
XII / 1962OLos Angeles Es scheint, dass er weder hier noch bei San Francisco mit anderen Philosophen diskutieren will. Er will aber doch die Gespräche mit mir als Basis für Reisegeld von seinem grant nehmen.
– Er ist in diesem Jahr frei, für sabbatical, er will aber meist in Ann Arbor bleiben. Er hat außer diesem grant für Prob. noch einen größeren für Computerlogik, wo eine ganze Gruppe von Leuten mit ihm arbeitet.) –
I / 1963 Ina holt Gusti Kalmus am Flugplatz ab. (Wir sprechen vormittags und mittags zusammen. Sie berichtet mit Tränen über ihre Selbstvorwürfe; wir versuchen, sie zu beruhigen. Kalmus wollte gern nach Wien übersiedeln; Musik und Freunde. Aber Gusti fand die Menschen dort unerträglich, im Grunde noch Nazis. Sie will einstweilen in Los Alamos bleiben.) – Nachmittags über Modalitätslogik (Burks hat mich auf den Aufsatz von Kripke, JSL März 591Kripke, Saul A. „A Completeness Theorem in Modal Logic.“ The Journal of Symbolic Logic, vol. 24, no. 1, 1959, pp. 1–14., www.jstor.org/stable/2964568. Accessed 28 June 2021., aufmerksam gemacht, der die Vollständigkeit seines Modalfunktionskalküls beweist. Mir scheint das nicht verträglich damit, dass die Klasse der nicht-beweisbaren Sätze im gewöhnlichen Funktionskalküls, nicht rekursiv abzählbar ist, also auch nicht die entsprechende Klasse der Sätze \(\sim \!\square \alpha \). Siehe meine Blätter.)
Mittags mit Gusti spazieren (sie erzählt von Mexiko, wo sie vor einigen Jahren waren; sie rühmt Cuernavaca und besonders Tepoztlán.) – Burks ms gelesen (Postulate über Präferenzen, der nahe Zusammenhang zwischen pr und util. 🕮
12 – 1 ½ wir fahren mit Gusti zum Mount St. Mary College.– Nachmittags sitzen wir und sprechen über mögliche Reisen (Mexiko, Europa, Griechenland. Gusti sagt, Ina soll nicht dagegen sprechen, sondern mich ermutigen. Solange man sich noch an Menschen und Landschaften erfreuen kann, soll man es unbedingt tun. Sie selbst will im Sommer nach Europa reisen, und dann mit einer oder einer anderen Freundin in die Berge gehen.) (Ursprünglich wollte Gusti bis Freitag hier bleiben, dann zu Freunden in Del Mar bei San Diego; dann Sonntag abends wieder hierher für eine Nacht, und Montag ganz früh zum Flugplatz. Ina redete ihr zu, die Sonntagnacht nicht zurückzukommen, sondern in ein Hotel nahe dem Flugplatz zu gehen. Und dann wurde sie von Freunden in Tarzana eingeladen, heute dorthin zu kommen.) Nach 6h kommt der Mann ihrer Freundin und holt sie ab. –
An pr (§ 16). – Abends geduscht.
 – 
An pr (§ 16).
Kalish hier. (Wir sitzen zuerst oben im Garten in der Sonne, dann drinnen zum lunch. Er erzählt von der Zeit in St. Louis. Seine Geschwister stellten sich realistischer zu der Schwangerschaft der Nichte ein, als er erwartet hatte. 🕮 Aber es war schon zu spät für abortion! Der Liebhaber der Nichte war auch da, aber machte einen sehr ungünstigen Eindruck, sodass des Mädchens Mutter nicht für Heirat war, daraufhin sie aber umso mehr. – Er sagt, Richard kommt jetzt bald zurück aus Amsterdam.) – 3 zu Dr. Mott. (Ich berichte von Schlumberger, meiner Frage und seiner Injektion. Er vermutet, dass es Ergosterol oder so etwas war, was die Bildung von Samen und Flüssigkeit anregt. Er erzählt auf meine Frage über seine Nierenoperation vor einem Jahr. Seine Hauptsorge war, ob es malignant wäre; aber das war es nicht. Er ist am Abend nach der Operation schon zum Badezimmer gegangen, am nächsten Tag schon im Gang und auf Treppe, und nach 5 (4?) Tagen wieder nach Hause; alles dies auf seine eigene Idee hin; der Chirurg war sogar erstaunt darüber. Er sagt, er glaubt, das war das erste Mal, wo er durch Krankheit mehrere Tage Schule oder Berufsarbeit versäumt hat! – Ina hat im Sommer aufgehört, zu Dr. PrastonPalstrom? zu gehen. Sie hat in den schwierigen Zeiten, Hospital usw., mir sehr gut geholfen, aber sich sehr Sorgen gemacht. Sie sagt, ich sei „ihr ganzer Lebensmut“. – Ich sage, ich möchte noch einige Male wiederkommen; er sagt, dieselbe Stunde ist recht.)
An pr (eine neue Idee: Auch die Distanzfunktion muss normalisiert werden!) – 3-4 Senior hier (er rief an; Ina sagte ihm, mehr als eine Stunde würde für mich zu anstrengend sein. Darauf sagt er, er wird genau für eine Stunde 🕮 kommen; und das tut er auch: Nach ¾ Stunde bittet er Ina, für ein Taxi in 15 Minuten zu telefonieren. – Er war in Pasadena bei seinem Mathematikerfreund. Mit dem zusammen hat er ein kleines Buch geschrieben über die Gruppe der Ordnung 64, und allerhand Theoreme bewiesen; das wird von Macmillan gedruckt werden, ohne Kostenzuschuss! Er sieht besser aus als voriges Jahr; er sagt, Dr, Alexander habe ihm gesagt, er sei jetzt in Ordnung, brauche nicht mehr zu kommen. Er ist ruhiger und weniger aufdringlich als früher.)
An pr (§ 16 weiter). – Abends geduscht.
11 zu Dr. Seiff. (Sehfeld rechts etwas schlechter als im Sommer. Druck nicht so schlecht wie vor 2 Wochen, L 20, R 24 (anstatt 28), also wieder im Normalen. Ich soll in 6 Wochen wiederkommen.) – Haarschneider. – Mittags Yvonne hier. –
Jeffrey (kommt an 9:30 TWA. Ina holt ihn ab. 10¼-1¼ Besprechung. Hauptsächlich über Krauss ms „Alternative approach“. J. stimmt mir zu, dass am besten Krauss dies in einem späteren Artikel bringt, und ich in meinem Art. 2 „AS“ nur kleinere Änderungen mache. – Er will nächsten Herbst (?) vielleicht frei nehmen, und spring 1964 nach Princeton. – Er muss schon um 6 abfliegen, weil sie abends eingeladen sind. 🕮 Das hatte er vergessen gehabt. Ich fahre mit hinaus.)
Einiges vom Gespräch mit J. notiert. –\(\eta{}\)-Kurven im linearen Raum berechnet.) – 1-2 ½Helmers hier (ohne Monika. – Er war jetzt 5 Tage im Osten, hat Hempels besucht. Helmers wollen 2 ½ Monate nach Europa im Sommer, Mitte Juni durch August. Sie haben Hempels gefragt, ob sie während der Zeit hier in ihrem Haus wohnen wollen. – Er besucht Konferenzen in Paris und Oslo; im übrigen machen sie Ferien.)
(Weiter an \(\eta{}\)-Werten.) – Abends 7 ½ – 9 Gertrud und Kostja Zetkin hier. (Sie haben jetzt endlich ihre kanadische Bürgerschaft bekommen; aber der passport kommt erst in vielen Wochen; daher können sie zwar nach U.S., aber noch nicht nach Mexiko. – Sie waren bei Soblers in Orinda; sie sagen, damals mit uns im Malibu Haus hatten sie den Eindruck, es seien wertvolle Menschen, für die es sich lohnen würde, ihnen näher zu kommen; aber sie seien etwas enttäuscht; Kostja sagt, sie sind „Bürger“. Wir sprechen dagegen; ich frage nach Kostjas Kriterium; aber meint vielleicht mehr kulturell als politisch; es wird nicht klar; ich sage, vielleicht werden sie dann auch uns als „Bürger“ ansehen, da wir alt und bequem geworden sind.)
10 ½ – 1 (-4) Zetkins hier. (Sie erzählen von Leben in Kanada, und von ihren Reisen. Sie sagen, in Mexiko kommt man gut ohne Auto aus, weil viele Autobusse und busartige Taxis zu regelmäßigen Zeiten (z.B. jede Stunde von Cuernavaca nach Mexiko). 🕮 Nena in Oaxaca habe auch kein Auto gehabt; sie kommt per Bus aus Mexiko; von ihrem Haus geht sie zur elektrischen und dann in die Stadt. Ich kann mir das für uns aber doch schlecht vorstellen. – Sie sagen, Fromm unterrichte an der Universität Mexiko Psychoanalyse, dominiert die Schule, sodass kein traditioneller Freudianer ankommen kann. Seine Ansicht politisch sei anarchism, verbunden mit einigen vagen religiösen Ideen.) – 3 zu Dr. Mott. (Er über Ausfrieren des Magens für 15 Min. als Verhütung gegen Magengeschwürrückfall; es zerstört die Fähigkeit gewisser Zellen, Magensaft zu bilden und verringert die Beweglichkeit des Magens; es muss nach 6-9 Monaten wiederholt werden. – Ich über die russische Schlafmaschine. Er und Wechsler haben experimentiert in Staatsanstalt Camarillo mit einer solchen von UCLA gebauten Maschine, um Wirkung auf Schlaflose zu untersuchen. Aber die Maschine hat nicht die angekündigte Wirkung: Eine Person schläft nur ein, wenn sie eh schon bereit war für Schlafen, und sie wacht wieder auf, während die Maschine noch läuft. – Er sagt, Therapie hat oft besonders starke Wirkung, dabei auch störende, in einem halben oder ganzen Jahr nach Beendigung. Da muss man sozusagen mit sich selber fertig werden, um die Früchte der Therapie zu bekommen. – Ich frage, ob ich wohl weiter fortsetzen soll. Er: Er glaubt, das wäre gut, da in der Zukunft alles so unsicher ist und wir Beschlüsse fassen müssen usw. Aber vielleicht nur 14 tägig. Ich soll nächste Woche wiederkommen, 🕮 und dann will er es bestimmen.) – Überlegungen für Krauss.
Nachmittags Zetkins hier, bis 8 (9 ½).
Das alte ms „Three approaches“ durchgelesen (für Krauss). – Mit Kostja spazieren (beide haben am Vormittag oben im Garten in der Sonne gesessen und gelesen); lunch mit Zetkins. (Danach fährt Ina mit ihnen in die Hügel nördlich von Topanga.) 5 ½ – 8 mit ihnen hier.
Überlegungen für Krauss (Limitaxiome für § 19). – Nachmittags Krauss undNüsch hier, 4-5. (Krauss’ Freund Nüsch ist Mathematikstudent aus Zürich, hat bei Bernays studiert; Hauptgebiet: Maßtheorie und Wahrscheinlichkeit; in Zürich hat er noch bei Bernstein2Felix Bernstein: https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Bernstein studiert; aber da wird Wahrscheinlichkeit altmodisch unterrichtet, noch nicht auf Maßtheorie; deshalb hat er fellowship oder so etwas bekommen, um bei Neyman zu studieren. – Sie sind 2 Tage hergefahren in Krauss’ Auto, und haben sich die Landschaft angeschaut. – Krauss erzählt, warum er nach München zurück will, dort Dr. in Philosophie oder Logistik; das geht schneller als Dr. in Mathematik in Berkeley. Aber er ist nicht sicher, ob er dann in München bleiben wird. Jedenfalls wird er da zunächst mal Assistentenstelle in Logistik haben.) –
Besprechungen mit Krauss, 10 ½ – 1, 3 ½ – 6. (5 Stunden: hauptsächlich über sein ms „Alternativer approach“. Er erklärt mir verschiedene Begriffe, der Unterschied zwischen 🕮 Tarskis Objektsprache und meiner liegt hauptsächlich darin, dass meine Sprache genauer festgelegt ist: den Kardinalzahlen der Individuen, \(\not =\) für verschiedene Individuenkonstanten, und alle Individuen haben Namen. Für Tarskis Sprache gibt es aber viele wichtige Theoreme; meine ist nicht so gut untersucht. Andererseits geben meine Modelle besser die möglichen Fälle wieder; und sie sind darstellbar durch Satzklassen.) Nach 6 kommt sein Freund und holt ihn ab. Ich bin zwar müde, aber nicht zu sehr. Wir sind froh, abends für uns allein zu sein.
Krauss hier für Besprechungen 10 ½ – 1 und 3 ½ – 5. (Weiter über die Tarski Methode. – Dann über Strukturraum; er hat gestern Abend mein „Three approaches“ gelesen. Und über N-Strukturen, R-Strukturen, (mit bounded permutation). – Kurz vor 5 sagt er, ob ich um 5 aufhören will, wie ich gestern gesagt hätte. Ich bin erstaunt, und sage, ich hätte vorgehabt bis 6; vielleicht habe ich mich gestern versprochen? Kurz nach 5 kommt Nüsch; der Hund springt auf durch die Haustüre und packt ihn am Hosenverschluss. Er geht ins Badezimmer, und berichtet davon, dass ein Stück Haut am Penis abgebissen ist und ein wenig blutet. Seine Hose hat vorn einen kleinen Riss. Er fragt nach Jod. Ich kann keins finden und gebe ihm eine desinfizierende Salbe. Es ist mir sehr arg, aber er sagt, es wird nicht schlimm. Kurz nachdem 🕮 sie gegangen sind, kommt Ina und bringt sie wieder herauf. Sie gibt ihm Verbandsstreifen und sagt, er soll morgen zum Doktor gehen. Ihr ist es auch arg. Dann gehen sie.) (Ina sagt mir, dass Kostja gesagt hat, dass er an meiner Stelle nicht mit Krauss arbeiten könnte, der ist ihm unsympathisch, macht so ein arrogantes Gesicht. Da ist etwas wahres dran; aber andererseits erzählt Krauss mir auch, wie er nicht fähig ist, einige hochbegabte Studenten in Berkeley es gleich zu tun, und daß er deshalb seinen Doktor nicht in Mathematik machen will, sondern in München in Logistik.)
10 ½ – 1 und 3 ½ – 6 Besprechungen mit Krauss. (Er hat „Three approaches“ gelesen. Ich erkläre ihm ausführlich meine intuitive Auffassung vom De Fin. Theorem, aufgrund der Analogie zu endlicher Domäne.) – 5 ½Nüsch kommt (Ina gibt ihm $ 10 „für die Hose“, er will nicht zum Doktor gehen; ich nenne es „Schmerzensgeld“. (Ich spreche mit Krauss noch bis 6h.)) – Wir behalten sie zum Abendessen. (Anfangs bin ich müde. Aber dann werde ich lebhaft, erzähle von den Schwierigkeiten, wenn man auf Grenzgebiet arbeiten will, und beide Seiten einen nicht anerkennen. Über mein Entropie ms, Gespräch mit Physikern in Princeton, auch Pauli; Nüsch hat bei diesem studiert!) Zum Abschied sage ich Krauss, dass die Gespräche mir geholfen haben, und dass auch seine mse gut und klar sind; das freut ihn sehr. 🕮
3 zu Dr. Mott. (Über die 3 Tage mit Krauss. Kurz erwähnt: meine Kritik an Entropie. Darauf sagt er: Auch Psychoanalytiker haben den Begriff verwendet, als Maß der psychischen Energie, die in etwas investiert ist und davon nicht freigemacht werden kann; er meint, das ist schlechte Analogie. ( Er gibt mir psychologisch-psychoanalytisches dictionary, wo es steht.) Ich: Auch in Informationstheorie machen sie einen analogen Begriff; ich aber schrieb Kritik an physikalischem Begriff. – Ich frage, ob er überlegt hat, ob meine Idee von 2-wöchigen Intervallen gut ist. Ich Er sagt ja, das wollen wir versuchen. Also in 2 Wochen, aber dann um 2h. Ich: Das ist möglich, aber 3h wäre bequemer. Er: Es geht nur um 2h, weil er da jemand andern hat, der dieselbe Stunde in den anderen Wochen nimmt.) – Zetkins wollten nochmal kommen, kommen aber erst abends 7 ½, nach dem Abendbrot.
Vormittags sitzen Zetkins im Garten. Dann gehe ich mit Kostja spazieren, und wir haben lunch zusammen. (Sie sagen zu Ina, wir seien anscheinend mehr links als sie; vielleicht, weil wir in gewissen Punkten Russland verteidigt haben, wo sie oft kritisch sind.) – Gelesen.
Wieder an pr (§ 16: Analogie). – 4-6 Abe und Iona Kaplan hier. (Sie waren jetzt in Israel, zur Hochzeit von Karen; der Mann ist ein junger Botaniker und Chemiker; will in Israel bleiben, seine Familie ist schon 7 Generationen dort. Karen hat sich gut eingelebt, ist fließend in Hebräisch, und will dort bleiben. – Abe hat sein Buch beinahe fertig, „Einführung in die Methodologie 🕮 der behavioral Wissenschaften“. Er freut sich auf Ann Arbor, wo er viele Freunde hat, nicht nur in Philosophie, sondern auch in anderen departments. Im Sommer wird er in Harvard unterrichten. Dann fängt Michigan schon Anfang September an; so kann er nicht nach Mexiko kommen. – Am Anfang fragt er, was ich über seinen Brief an die Administration denke. Ich sage, ich war sehr beeindruckt, und stimme in der wesentlichen Haltung zu. Ina sagt, dass es den falschen Eindruck gab, als ob zu viel Wissenschaft in unserem department wäre, während in Wirklichkeit zu wenig Wissenschaft studiert wird; er stimmt zu. Ich sage, es war richtig von ihm, dass er nicht nur schweigend fortging, sondern der Administration eine Warnung gab über den schlechten Trend. Ich sage, dass ich aus den Schilderungen von Krauss ein Bild davon bekommen habe, wie im Tarski Kreis gezankt wird, und wie die Philosophie herabgesetzt wird. Abe sagt, er hört im Osten, dass die Westküste (Berkeley, LA, Stanford) verschrien wird wegen des formalism. – Zum Abschied umarme ich ihn wieder, und er küsst mich, und ich ihn.)
An pr (über \(\eta{}\)-Werte, für § 16.) –Zetkins kommen nach dem lunch! Nachher sitze ich bei ihnen mit Kaffee. Dann gehe ich an meine Arbeit. – 7-8 zusammen Abendessen. – Abends geduscht.
Zetkins ganzen Tag hier; vormittags im Garten, nachmittags mit Ina; abends 7-11 mit Ina ins Kino. Ich bin mit ihnen mittags; nachmittags zur Kaffeepause, und Abendbrot. – Gearbeitet an pr (proximity). 🕮
Zetkins hier zum letzten Mal, zum lunch. Ich auch nachmittags mit ihnen im Wohnzimmer, von 3 ½ ab, bis Abendbrot. (Ina zeigt ihnen uralte Fotos von mir, Agnes, meinen Kindern usw.; und eins von Sera Sonnenwende, was Gertrud sehr interessiert. Über Sozialismus, und ob für seine Einführung ein diktatorisches Regime nötig ist. Zetkin sagt, vielleicht ja; aber er findet es doch abschreckend, wegen der Wirkung auf die Menschen. Ich: Die über 40 Jahre in Russland haben doch die Menschen nicht geändert. Ich glaube, es ist für die Menschen besser, einige Jahre ohne zivile Freiheiten, als für Jahrzehnte hingezogen und mit der schlimmen Armut wie in Indien und Südamerika. Wir müssen doch froh sein, dass Russland und China schon sozialistisch sind; andernfalls würde es schlimmer in der Welt aussehen, und fast keine Chance für Entwicklung in Südasien, Afrika, und Südamerika.) – (Nach dem Abendbrot sehen wir alle TV „On the Beach“, nach der novel von Nevil Shute‚ Gertrud bei Ina, Kostja sitzt neben meinem Bett. Er versteht vom Gesprochenen gar nichts, ich wenigstens einen Teil (weniger als sonst mit Inas Hilfe); so sage ich ihm immer, was los ist. Ich ärgere mich, dass er da bleibt, obwohl er nichts versteht und sich überhaupt über das Stück ärgert. 8-10. Dann im Wohnzimmer kurz mit den anderen. Kostja reißt den Film herunter; ich sage, wie kann er ein Urteil geben, wo er doch nichts von den Worten gehört hat! – Herzlicher Abschied und Umarmungen; Gertrud küsst mich auf den Mund, Kostja küsst mich auf die Backe.) 🕮 Sie wollen morgen früh um 6h abfahren, wo noch nicht so viel Verkehr auf dem freeway. Sie wollen in Richtung Indio, vielleicht irgendwo campen, dann südlich zu Salton Sea, und später nach Ripley nach der Grenze von Arizona, wo sie Freunde haben.
An pr (proximity Einfluss, für § 16). – Mittags Kalish hier. (Er sagt, Montague, der seit einigen Wochen zurück ist, hat er nur einmal gesehen. Er deutet an, dass M. Personalitätsschwierigkeitenpersönliche Probleme? hat, und im department meeting mit dogmatischen Behauptungen auftritt. Er fühlt sich anscheinend recht einsam.)
An pr (endlich Skelett beendet für den schwierigen § 16 über Analogieeinfluss!). (Heute nicht zu Dr. Mott, weil von jetzt ab 14-tägig.)
An pr (angefangen englischen Text für § 16).
An pr (englisch § 16).
II / 1963An pr (englisch § 16).– Abends geduscht.
An pr (englisch § 16). (Ina mit Mia und Wim 5 – 9 ½ ins movie.)
An pr (englisch § 16).– Mittags Mia und Wim hier. (Heute auf einmal heiß, nach der kalten, regnerischen Zeit.)
An pr (englisch § 16. – Nachprüfung der früheren Gegenbeispiele gegen das Prinzip der Selbstenthaltenheit: \(\eta _{ij}\gt \eta _{jk}\).)
An pr (englisch § 16). – 2 zu Dr. Mott. (Ich berichte von meiner Arbeit; geht weiter, mit guter 🕮 Konzentration. Ina sagte heute mittag: Mir fehlen Anhänger, die, wie jetzt die von Reichenbach, nach meinem Tode noch meine Philosophie vertreten würden, und besonders die induktive Logik. Ich sage, dass Zetkins längere Zeit hier blieben, aber meist nur mit Ina waren; aber einige gute Gespräche hatte ich auch. Er sagt, es scheint ihm, dass ich berichte, dass es in den letzten Wochen uns gut gegangen ist. Ich bestätige das. – Aber ich spreche nicht lebhaft; ich sage selbst: Heute scheine ich nicht produktiv. Er stimmt zu und fragt, woher. Ich sage, die Sitzungen sind nicht viel in meinem sonstigen Denken, vielleicht weil der Abstand so groß ist. Er: Abgesehen vom Denken, was für Gefühle habe ich über die Sitzungen, vielleicht auch negative? Ich: keine starken Gefühle; ein wenig negativ gestern und heute, weil ich es als Störung empfand, weil es meine Arbeit unterbricht. – Ich sage dann aber doch, dass ich wiederkommen will, in 2 Wochen.)
An pr (über Prinzip von Selbstenthaltenheit).
10 ½ – 12¼Cocchiarella hier. (Über mögliche Probleme für thesis. Ich sage, dass ich nicht supervisor sein kann. Er weiß es; er will entweder mit Kalish oder Montague arbeiten. Wir besprechen Probleme: Modalitäten, theoretische Sprache, Beobachtungssprache und Intentionalität, Pragmatik. Er, Champawat und Neblett wollen zusammen sprechen über thesis Probleme, zur Anregung, und um nicht zu sehr zu überlappen.) 🕮 An pr (weiter englisch § 16).
An pr (Überlegungen zur \(\eta{}\)-Kurve). – Abends geduscht.
An pr (§ 16 englisch weiter).
Vormittags nehmen wir in einer Schule das Tropf-Zucker, gegen polio; Sabinoral, type III. (Dies ist das dritte; das erste und zweite haben wir vor Wochen genommen.) – An pr (weiter an § 16 englisch).
An pr (§ 16 englisch fertig geschrieben.) – Vormittags spüre ich plötzlich den Rücken (mehr nach der rechten Seite. Ich nehme ½ Miltown und Bufferin; es deprimiert mich etwas, aber ich bleibe auf. Später gehockt, und dann fühle ich mich besser.)
An pr (englisch § 16 fertig revidiert.)
An pr (dittoe masters korrigiert).
An pr (Skelett § 17 gelesen). – Abends gebadet.
11 zu Dr. Piper (zum ersten Mal nach Sommer 1962. – Er operiert 2 kleine Stellen im Gesicht, rechts vom rechten Auge, und 3 Stellen am Rücken: 2 oben in der Mitte und 1 weiter hoch ganz links. Ich soll in 2 Wochen wiederkommen.) – An pr (Skelett für 17 umgearbeitet.)
An pr (Versuch über Fortsetzung von \(\eta{}\) für s = 3; es gelingt nicht.)
An pr (Versuch über Fortsetzung von \(\eta{}\) für s = 3). – 3-5 3 Kaplans hier. – An pr ( Randbemerkungen aus englischem msAS§ 10-13 in meine dittoed Kopie übertragen.) 🕮
An pr (weiter Skelett für § 17 umgearbeitet.)
An pr (weiter Skelett für § 17 umgearbeitet.)– 2 zu Dr Mott. (Ich berichte, dass ich ständig in meine Arbeit vertieft. Das ist schön. Aber ich habe das Gefühl, dass ich mich sehr darin verspinne, und die übrige Welt vergesse. Wir haben letzthin seltener Leute gesehen. Er sagt, man muss sich dazu bringen, mehr zu sehen, wenn nötig ebenso kompulsiv wie man sich in die Arbeit vertieft. – Er fragt über das neu geplante Institut für learning Theorie in Stanford. Ich charakterisiere Suppes etwas, und seine Art von Lerntheorie. Er: Die heutigen Theorien übersehen etwas Wichtiges, wofür er sich interessiert: die wesentliche Rolle der Identifizierung im Lernen. – Beim Weggehen sage ich, ich will wiederkommen, aber ich habe mich noch nicht entschlossen, ob ich dies für längere Zeit fortsetzen will.)
An pr (Überlegungen über \(\eta{}\)-Gleichheit und Attributsymmetrie.)
11 zum Zahnarzt. (Zähne gereinigt. – Dr. Brann rät, eine Goldkrone auf den Ankerzahn vorn unten links zu setzen; ich will es im März machen lassen. – Beim Reinigen bricht die obere Platte; er will es bis morgen reparieren lassen, auf seine Kosten.) – An pr.
(Zahnplatte repariert zurückbekommen.) – An pr.🕮
(Ditto masters für § 16 korrigiert.) – Mittags Mia und Wim hier (über ihre Reisepläne für den Sommer: Israel, Griechenland, Italien, Spanien, Deutschland.) (Nachher geht Ina mit ihnen zum movie „Freud“.) –Ernest Moody ruft an und kommt 3¾-4 ½. (Er hat nichts Besonderes, wollte vielleicht nur sehen, wie es mir geht, und was ich zu verschiedenen Sachen im department denke. Er sagt, dass Robinson einen Mathematikstudenten hat, der Doktorarbeit über pr machen möchte, mehr in meinem Sinne, während Robinson an der üblichen Auffassung festhält; ich sage, ich bin bereit, mit dem Studenten zu sprechen. Moody betont, dass ich damit keine offiziellen Verpflichtungen übernehme. - Er fragt, was ich über Anforderungen in Logik denke. Ich: Man sollte weniger im Examen verlangen, nicht so viel Mengenlehre usw. von allen Studenten; auch die undergraduate Kurse nicht nur technisch, sondern auch philosophisch; mit letzterem stimmt er sehr zu, besonders für die einführenden Kurse 30 oder so; ich sage, ob er nicht Lust hätte, so einen mal zu übernehmen; er: vielleicht ja, mit Betonung auf geschichtliche Entwicklung, wie in Lewis und Langford. Er sagt, dass Montague leicht aufbraust, dass er es persönlich nimmt, wenn ein Vorschlag von ihm abgelehnt wird, neulich war er eine Minorität von 1; aber er, Moody, könne gut mit ihm fertig werden, weil er selbst nicht so emotional reagiert. – Ich sage, dass von Wright mir sehr vorzuziehen scheint gegen Wisdom; er fühlt auch so, und die Majorität, aber Morris sei sehr für Wisdom. Dieser ist jetzt hier. Moody sagt, dass verschiedene Universitäten an Wright interessiert sind für Dauerstellung.) Später kommt Ina und Mia und Wim dazu. –🕮
(Ditto masters für § 16 fertig korrigiert.) –
Gelesen.
pr. (Skelett § 17 fertig.)
3 Gesuche an NSF gelesen (Achinstein, Shwayder3vielleicht der Philosoph David Samuel Shwayder: https://prabook.com/web/david_samuel.shwayder/312268, Schick.)
pr (englischer Text § 17 angefangen.)
III / 1963 Gelesen: Achinsteins Aufsatz über confirmation Theorie und Periodizität (alles so umständlich! Ich wollte, er hätte es vorher mit mir besprechen können! Aber ich zweifle, ob es sich lohnt, eine Erwiderung zu schreiben.)
Angefangen, Erwiderung auf Achinstein (Varietät) zu schreiben. – Nachmittags pr (neue Idee für Zwischenreihe, mit proximity).
pr (neue Idee für Zwischenreihe, mit proximity). 12-2 Kalish hier. (Das Kolloquium hat jetzt alle 2 Wochen eine Sitzung; er selbst wird sprechen nächste Woche über Prädikatenkalkül erster Ordnung : Dana Scotts neuer Beweis für Kompaktheit, ohne Gödels Vollständigkeitstheorem zu benutzen, direkt modelltheoretisch; er sagt aber, ich brauche nicht zu kommen, er wird bald einen Aufsatz darüber veröffentlichen. – Er sagt, Robinson sei persönlich sehr nett, tolerant und verstehend; auf meine Frage: Robinson sei wirklich sehr hervorragend, schreibe jetzt sein drittes Buch, habe wichtige Sachen gefunden.)
11 zu Dr. Seiff. (Sehfeldtest, 🕮 beinahe ungeändert. Druck 16, 19, also weiter herabgegangen. In 2 Monaten wiederkommen, für Sehfeldtest.) – Gekramt.
An pr (weiter an proximity). – (Dr. Mott hat es auf morgen verschoben.)
1:45 zu Dr. Mott (verschoben von gestern. – Über Zank mit Ina über getippten Brief. – Feigl und 2 grads werden kommen für Konferenz; ich freue mich darauf. – Über Fortfahren hier bin ich unschlüssig. Sollen wir sagen, nächstes Mal soll das letzte sein, oder was rät er? Er: Wir wollen nach dem nächsten noch ein weiteres Mal machen; und inzwischen sehen.) – 3-4:20 zu Dr. Brann. (Er macht Abdruck für Goldkrone für Ankerzahn vorne unten, links von der Mitte.)
Seit einigen Tagen starker Lärm von Bulldozern. (Dr. Kulka hat ihr Stück schräg gegenüber verkauft; und der Käufer will anscheinend ein langes, schmales appartment building dort haben!) – An pr (weiter an proximity).
An pr (weiter an proximity).
Gelesen: Schick (über Konsistenz, für NSF Gesuch).
Für meine Urteile zu 3 NSF Gesuchen (Achinstein, Shwayder, Schick.) – 4 – 4 ½Frau Jokl und Dr. Kulka hier (unangemeldet).
An Erwiderung auf Achinstein (dafür studiere ich die Theoreme über \(N^*\) für Varietät der Instanzen, im alten Skelett von 1943.) 🕮
11 zu Dr. Brann (er setzt die neue Goldkrone auf den Ankerzahn, vorne unten links von der Mitte. Die untere Platte ist gleichzeitig vom lab zurückgekommen; die Klammer ist angepasst an die Goldkrone; ferner ist der Einzelzahn vorne in der Mitte erneuert worden.) – Weiter über Varietät der Instanzen.
Weiter über Varietät (für ms Erwiderung auf Achinstein).
Weiter über Varietät. – Nachmittags Myra hier (sie nimmt einen extension Kurs in Italienisch. Sie wollen ihr Haus vermieten für monatlich 500! Vielleicht heruntergehen auf 450. George fährt jetzt immer mit Motor scooter. Dazu wollen sie drüben ein französisches kleines Auto kaufen, und dann mit herüberbringen. Sie fliegen hinüber; schicken allerhand Sachen per Fracht; das soll etwa einen Monat gehen.)
An Erwiderung für Achinstein (über Varietät der Instanzen).
Krauss’ neues ms gelesen, über mein Axiom von Teilsprachen; Notizen gemacht. Nachmittags ca 1 Stunde in tape recorder diktiert (hauptsächlich, um klarzumachen, dass das Axiom nicht überflüssig ist; genau genommen bezieht es sich auf korrespondierende \(m\) und \(m’\), wie in § 16, p. 298 f.)
Weiter über Varietät. –Mittags Mia und Wim hier. – (Ina tippt schon einen großen Teil des Aufsatzes.)
Weiter an „Varietät“. – 2:30 zu Dr. Mott. (Wir wollen, wie voriges Mal geplant, nochmal Sitzung machen in 2 Wochen, und dann vielleicht aufhören; möglicherweise könnte ich dann später, 🕮 wenn und Reise bevorstehen und ich mich beunruhigt fühle, nochmal eine Sitzung machen.) – Nachmittags schreibe ich Skelett der letzten Sektion: über koordinierte Sprachen.
Eifrig an letzter Sektion über koordinierte Sprachen englisch, während Ina tippt; das Getippte revidiert (teilweise während Feigl schon da ist); – 4-8 Feigl hier (zum ersten Mal seit 3 Jahren; damals war er hier mit Feyerabend und Meehl, zu Besprechungen. Er hat soeben Vortrag in Temple Universität Arizona gegeben, mit gewaltigem Applaus, was ihm gut tut. – Er erzählt von Kasperle. Sie hat das ganze Haus redekoriert, Möbel erneuert usw. Er hat sein hi-fi jetzt sehr schön eingebaut, genießt seine Brahms Symphonien. Er sagt, es ist eine merkwürdige sadistisch-masochistische folly zu zweit bei ihnen; sie reden viel miteinander, berichten was sie erleben; aber sie muss ihn doch immer ducken; und er rächt sich, indem er sie vernachlässigt (sexuell). – Er hat ein schönes Vermögen aufgebaut. Er hat 17 Tausend Gehalt, dazu im Sommer für Centerverwaltung. Er hat ca 150 Tausend in stocks, und außerdem noch das Haus (Verkaufswert 25 Tausend), und Beteiligung in Mietshäusern; Gesamteinkommen zuweilen über 30 Tausend, sodass maximaleaOriginal marginal. Einkommensteuerrate beinahe 50 % ist. – Er erzählt von Popper. Der hat die prostate Operation verschoben, da sie nicht dringend nötig war. Er sagt, er hat zuweilen Herzbeschwerden, flutters usw. Er sei schwer paranoid. Popper habe sich selbst durch Feyerabend zum Center eingeladen, d.h. vorgeschlagen. 🕮
10 ½ – 1 erste Sitzung der Center Konferenz mit Feigl, Grover Maxwell und Wes Salmon (ich: „Wes“). – (Ich erkläre Sinn von pr als Faktor von util; sie haben Bedenken ut. hereinzubringen, es sollte rein theoretisch sein. Ich: utility kommt nicht vor in induktiver Logik selbst, wohl aber nötig für Begründung von Axiomen. Philosophische Grundlegung sollte erst betrieben werden, wenn schon genug von der Theorie entwickelt ist. Ich erkläre: induktiven Methoden sind Werkzeuge; sie werden ersetzt, wenn man ein besseres erfindet. Ich stelle oft mehrere Methoden auf, schrittweise verfeinert für 2 Familien. I. straight für \(rD\), II \(\lambda{}\), für \(Q\). III. Kombination von 2 Komponenten.) – Wir behalten alle zum lunch hier. – Nachmittags noch die übrigen copies von „Varietät“ korrigiert. Salmon Vortrag Wellesley Konferenz 1961 gelesen.
Zweite Sitzung, 10 – 12 ½. (Ich erkläre Bedenken gegen Salmons Induktionsregel im Wellesley Vortrag: Seine Regel für Schluss auf Limitsatz ist nicht gut, weil prob = 0; besser entweder Intervalle oder Schätzung. Meine Einwände gegen : nicht nur gegen Wetten mit content 1; sondern auch prob Werte, die total abweichen von common sense. (Beispiel: Wenn einer zum ersten Mal einen Mann mit einer gewissen Eigenschaft sieht, so 🕮 hält er es für sicher, dass der nächste Mann mit dieser Eigenschaft und genau dieselben anderen Zügen hat: Alter, Gewicht usw. usw.)) Wir sitzen im Patio; schöner milder sonniger Tag; wie gut, dass gerade jetzt die vorherigen kühlen Tage vorbei sind, und auch der Lärm der Bulldozer. – Nachmittags Salmon weiter gelesen. –
3. Sitzung, 10-1. (Ich kommentiere in Salmons Ableitung, dass die die einzige sei, die die Bedingungen erfüllt. Dann über Weite und Metrik im Attributraum. Über Metrik bei Farben und Tonhöhen. Bertrands Paradox; bei physikalischen Größen findet man oft eine natürliche Skala. Andernfalls lasse ich subjektive Wahl; das ist immer noch besser, weil consistent, als was wirkliche Personen ohne Anleitung tun; ich berichte aus Davidsons Buch über die Experimente.) – Nachmittags gelesen. – Abends gebadet.
(Keine Sitzung.) – Burks ms sec. 4, 5 gelesen (und Notizen gemacht für comments: dass ich mehr mit pragmatischer Auffassung der pr übereinstimme als er denkt).
10 – 12 ½ Sitzung. (Ich erkläre: anstatt Rechtfertigung, Gründe angeben. Das aber ist nicht möglich ohne Voraussetzungen, oder mit nur Deduktion vorausgesetzt, sondern induktives Denken muss auch vorausgesetzt werden. Also nicht als „Beweis“ von etwas, sondern nur als Selbstklärung. Aber mehr ist ja auch nicht möglich für Deduktion.) – Nachmittags soll Feigl uns um 3 abholen mit unserem Auto. Wir gehen um diese Zeit aus dem Haus, merken auf einmal, dass wir keinen 🕮 Hausschlüssel mit haben, und Ina hat alle Hintertüren auch gesperrt. Dr. Kulka kommt auch nicht. Schließlich hole ich sie. Später gehe ich mit ihr in ihre Wohnung, weil ich von 20-25 Min. Stehen und längerem Herumgeben müde bin. Dr. Kulka ruft Feigl an; er hat es verschlafen, hat inzwischen vergeblich versucht, uns anzurufen. Er kommt schließlich gegen 4h und wir sind dann 4:15 bei Jokls, (mit 45 Min. Verspätung. Wir sitzen auf der Terrasse draußen, später drinnen. Es kommen noch Dr. und Frau Friedman, Psychiater aus Wien; sie hatten Reichenbach gut gekannt, wussten aber nicht, dass er schon länger gestorben war. Später kam Salmon, blieb etwas, und fuhr dann mit Feigl zu Mia. Wir blieben noch bis nach 6.)
10-nach 1, 5. (letzte) Sitzung. (Salmon hat noch allerhand Fragen über Attributraum. Ich sage, dass allerdings es fraglich ist, ob wir das als menschlich apriori betrachten können; vielleicht als \(A\)-Postulate; vielleicht auch als Fakten, aber doch unterschieden von der Erfahrung über Häufigkeiten. – Kurz über Strukturraum und De Finetti Theorem. – Auf seine Fragen über universelle Gesetze, erkläre ich: Extragewicht auf die Grenzgebiete im Strukturraum. –🕮 Feigl fragt über quantitative Sprachen. Ich: Die Statistiker nehmen gewöhnlich Intervalle; dann ist es wie eine Reihe von Prädikaten. Wenn wir die genauen Werte der betreffenden Größen betrachten, ist es der Grenzfall für verschiedene Intervallgrößen; schon bei kleinen Intervallen kann man die Ähnlichkeit benachbarter Intervalle in Betracht ziehen durch größere \(\eta{}\)’s. – Maxwell fragt über theoretische Sprache. Ich: Ich würde für mein \(A\)-Postulat \(\mathfrak{W}= 1\) nehmen, nicht für die \(P\)-Postulate, wie ich früher dachte. Er: Was, wenn man die Postulate in Frage ziehen will? Ich: Dann muss man zu einer Sprache mit weniger Postulaten übergehen, nämlich die Fr auslassen. Der Übergang von der auf die Beobachtungssprache basierten induktiven Logik auf die basiert auf die theoretische Sprache ist eine Revolution; manche \(N\)-Werte werden stark geändert, z.B. für das Elm Experiment. – Ich sage, dass ich nicht viel gedacht habe über induktive Logik für theoretische Sprache; wohl aber für quantitative Sprache mit messbaren Größen für beobachtbare Körper.) Salmon bedankt sich ganz besonders, dass er so viel von den Gesprächen gehabt habe. – Alle zum lunch hier bis 2 ½. – Nach 5 bis beinahe 9 Feigl hier, für ein letztes persönliches Gespräch. (Er kommt wahrscheinlich zum Philosophenkongress nach Mexiko, und ist geneigt, auch früher zu kommen, falls wir schon im Sommer dort sind. – Auf meine Frage: Er würde sich freuen, wenn ich meinen Aufsatz „Pr und content“ für seine Festschrift geben würde; er sagt, er verdient ja keine Festschrift, aber 🕮 ein Beitrag von mir würde seinem Center helfen. – Er hat sehr gelitten durch die Kälte in Minneapolis, wegen der neuritis in den Füßen. Er möchte gerne in besseres Klima gehen. Aber Kasperle will nicht, weil ihre Berufstätigkeit dort sie aufrecht hält, und sie dort viele Freunde haben. Nur wenn Erik nach San Diego käme und Feigl einen Ruf nach Jolla bekäme, würde sie wohl einwilligen. – Er fragt mich, ob ich Rat wüsste mit seiner Impotenz. Ich: Das ist doch wohl rein psychologisch; mir hat die Psychoanalyse sehr viel geholfen.)
Brief an Burks (über 2 Sektionen seines Buch ms, wo er über pragmatische Auffassung von Induktion und meine Apriori Auffassung spricht. Ich schreibe, dass die Differenz mir nicht groß erscheint.)
Ich lese Krauss’ ms über Extension (er erklärt die Vorteile der \(\delta{}\)-Additivität.) – 7-8:40 Senior hier. (Er kommt von Berkeley und fliegt abends dorthin zurück. Er ist jetzt 72, aber noch sehr aktiv; er will vielleicht bei einem neuen Kurs über Chemie teilnehmen, der Teil der allgemeinen Bildung sein soll; vielleicht planen helfen, vielleicht auch Vorträge geben. – Seine Tochter in Berkeley hatte Operation für Gehirntumor; es scheint gut gelungen.)
Mittags Yvonne hier. (Sie zeigt uns auf der Karte, wo das Haus ihrer Mutter in Mexiko ist. Aber der 🕮 Hauptnachteil ist, dass es kein Telefon hat. Sie sagt, die Zuleitung würde $ 200 kosten.) – Ich lese Krauss ms, und seinen heutigen langen Brief; auch in Jeffreys „background“.
Ich lese meine alten Notizen über limit Axiome; und dazu Kolmogoroff über conpr (ch. V; auf der ersten Seite unglaublich schlechte Formulierungen und Symbolisierungen, zweideutig und zuweilen unverständlich!)
An pr. (Weiter über limit Axiome.)
An pr. (Weiter über limit Axiome.) Mittags Mia und Wim hier.
IV / 1963Weiter über limit Axiome. 2:30 zu Dr. Mott. (Er fragt, ob dies dann jetzt das letzte meeting ist, wie wir es als möglich überlegt hatten voriges Mal. Ich: Und was raten Sie mir? Er lacht nur. Ich: Dann denke ich, ich will hiermit schließen. Er sagt, ich soll auf jeden Fall vor der Abreise nochmal telefonisch berichten, wie es geht; und wenn ich will, kann er dann noch ein oder zwei Sitzungen arrangieren. – Ich erzähle von Feigl Konferenz, erfreuliche Diskussionen, persönliche Gespräche mit Feigl. Über Grover Maxwells Schockbehandlung; über Meehls Verfügung für Schockbehandlung, wenn er mal tiefe Depressionen haben sollte. Er sagt, er würde die umgekehrte Verfügung machen. – Über Mexikoplan. Er erzählt von Dr. Linden, der eine Zeit in Mexiko war, dann aber zurückkam; er durfte dort nicht privat Patienten behandeln, 🕮 und als eins der Kinder hernia bekam und schnell operiert werden musste, konnte er am weekend keinen Spezialisten finden. Er sagt: Wenn man in fremdes Land geht nur aus negativen Gründen, um vor etwas wegzulaufen, so wird man sich nicht glücklich fühlen; man muss Gründe haben, warum man dort sein will. Er fragt, ob wir wissen, wo wir wohnen werden. Ich: nein; die Verwandten haben das große Haus nicht mehr; Yvonnes Mutter bot uns ihres an für eine Zeit, aber das hat Nachteile. Wir werden zunächst in ein Hotel gehen und uns dann umschauen. Der Grund ist ein schwieriges Problem; aber für Ina würde es schwer sein, sich für längere Zeit zu trennen.)
Zusammen zum Wählen. – 11 ich zu Dr. Piper. (Er operiert 2 neue Stellen am Rücken links. Ich soll in ca. 2 Wochen zurückkommen; er kommt kurz nach Ostern zurück.). – Weiter an limit Axiom.
Weiter an limit Axiom, nachmittags tape recorder diktiert für Krauss (über limit Axiome; Beispiel gegen \(\delta{}\) Additivität.) –
Vormittags zu Ende diktiert für Krauss. –An Krauss ms „Carnaps Logik“ gelesen. (Er macht dabei einige negative Urteile über die „großen Nachteile“ z.B. davon, dass \(a_1=u_2\)\(L\)-falsch ist; dass alle Individuen Namen haben; und dergleichen. Er macht Konfusion mit „Interpretation“.)
TV Mann hier; er will das TV Montag abholen. – Überlegungen über limit Axiome (beschränkte \(\sigma \)-Additivität). Empfehlung für Church NSF geschrieben. – Gelesen. 🕮
Gelesen.
Brief an Basri (über sein großes ms; die Logik ist schlecht formuliert.) – An pr (limit Axiome).
Frau Nebel telefoniert (sie ist nur einige Tage bei ihrer Tochter, sie wird nicht nach Mexiko gehen, teilweise finanzielle Gründe, teilweise ihr Herz. Sie spricht auf meine Fragen allerhand über Diederichsens (siehe Notizen im folder „Grete“).) – Ich lese Leblancs Buch (er spricht immer noch vom „Gewicht der Individuen“, ohne den Sinn klarzumachen; meine langen Briefe über sein Buch ms haben wenig genützt!)
An pr (über limit Axiome; \(\delta{}\)-Additivität). – Mittags Mia hier (sie hat Kummer mit Frankie; er soll ein TP, seit langem überfällig; sie hilft ihm durch s usw.; sie möchte, dass er uns regelmäßig telefonisch berichtet, wie die Arbeit vorwärtsgeht.) – Leblanc gelesen.
An pr. (Nochmal gelesen in Halmos und My über die Lebesgue unmessbaren Mengen; die Beispiele beruhen immer auf \(\sigma \)-Additivität; in Wirklichkeit hat die betreffende Menge \(=D\); aber das will man nicht zulassen, weil es die \(\sigma \)-Additivität verletzten würde.)
11-3 Dana Scott, Montague und Kalish hier. (Dana sagt, dass er Krauss überredet hat, doch in Berkeley zu bleiben und Ph.D. zu machen. Er hat einen grant für ihn bekommen. Er will die thesis schreiben über 🕮 Gaifmans Problemmodelle; er schreibt mir die Formeln auf zur Bestimmung der Maße oder pr, aufgrund der für Formeln, für quantifizierte Sätze. Er fragt nach Beispielen, um Identitätsdefinitionen zu prüfen; ich schlage vor: Limessätze, z.B. der Physik, die haben 3 Quantoren. – Ich sage meine Bedenken gegen \(\delta{}\)-Additivität, und dass darauf auch die sog. Lebesgue-nicht-messbaren Mengen beruhen. Dana sagt, dass aber das Banach-Tarski Paradox und ein früheres von Hausdorff nur endliche Additivität benutzen! Er fürchtet daher, dass diese auch für meine nicht-archimedische -Funktion bestehen bleiben!) (Dana sagt, dass er Ruf nach Stanford angenommen hat, ins Philosophie Department, als Head der neuen „division für Logik“; Myhill geht weg, auch Davidson, weil Suppes chairman wird! In Berkeley ist zu viel Massenbetrieb. Kalish ist entsetzt, dass man das hier nicht gewusst hat, man hätte ihn doch hierher holen sollen! Wir sagen, dass Jeffrey keine promotion bekommen hat und darum (nach dem nächsten Jahr in Princeton) im Osten bleiben will.)
Gelesen. – Gelesen Statuten für Geschenksteuer und Erbschaftssteuer.
10 ½ – 3 M&K hier. (Zum ersten Mal seit November! Gordon hat vergessen, meine Notizen über lineare Kombination mitzubringen. Wir sprechen über unsere Probleme von diesen Kombinationen. Über meine Bedenken gegen \(\delta{}\)-Additivität, 🕮 gegen Lebesgue-nicht-Messbarkeit. Aber die Paradoxe von Hausdorff-Banach-Tarski von Maßfunktion.) – Gesprochen bis 2! weil ich die Zeit vergesse. Gegessen bis 3. – Notizen gemacht.
v. Wright‚ Präferenz, gelesen. Mittags Mia und Wim hier, zum Abschied. (Sie fliegen übermorgen ab, für Reise nach Israel, Griechenland, Italien, Spanien, Deutschland.) – Brief an Chacha geschrieben.
Gelesen (v. Wright: Buch über Logik der Präferenz, und Stanford Vortrag. Dadurch angeregt: Überlegungen über Wahl von \(\lambda{}…\))
An pr (v. Wright: Buch über Logik der Präferenz, und Stanford Vortrag. Dadurch angeregt: Überlegungen über Wahl von \(\lambda{}\)).
Gelesen: von Wright, Stanford Vortrag. –Pr (11). – Mit Ina Testament besprochen.
(Good, Stanford Vortrag gelesen.)
(Good, Stanford Vortrag gelesen.)– Angefangen, zu überlegen Änderungen im ms „Prob. und content“ (das Memorandum für die Minneapolis Diskussion im Dezember; jetzt habe ich es Feigl für seine Festschrift versprochen.)
10 ½ – 12 ½Edward L. Pugh [pjū] zum ersten Mal hier. (Er nimmt Lesekurs bei Prof. Robinson, hat Kapitel I-IV von meinem Prob. gelesen, und stellt Fragen darüber. Er kennt auch Savages Buch. Er ist groß und blond, ruhig, intelligent. Hat qualifying exam in Mathematik gemacht. 🕮 Er hat Frau und 2 Kinder. Gute research Stellung von Syst. Dev. Corp.4System Development Corporation in Santa Monica. Er möchte Doktorthesis machen in Grundlagen von pr. Aber Robinson kennt pr nicht genug; und die anderen Professoren sind Statistiker, nicht interessiert an Grundlagen. – Ich gebe ihm „AS“, 4 Teile; er soll es zurückgeben. Vielleicht kann er Teil II kopieren lassen; dann will ihm vielleicht die anderen Teile geben. – Siehe Notizen über Gespräch.) – 4 ½ – 5 ½Shufro hier. (Siehe Notizen über Gespräch. Er schlägt vor, dass ich meine Vermögenshälfte im Testament als trust einsetze. Er ist willig, zusammen mit Ina trustee davon zu sein; Einkommen geht an Ina für die Zeit ihres Lebens; danach geht das Kapital an Chacha und Kinder. Er schlägt seinen Freund Abraham Markus als tax Anwalt vor, für Testament aufsetzen.)
Gelesen.
An „Prob. und content“. (Ich mache viele kleine Änderungen. Ich füge einiges ein über Begriff von relativem content.)
11 Zahnarzt (vor kurzem war Silberfüllung herausgefallen; er füllt es provisorisch. Auf seinen Rat werde ich Goldkrone machen lassen; dies ist der Ankerzahn rechts unten, der die mittlere Klammer der unteren Platte hält.) – (Haarschneider. – Überlegungen über unmessbare Mengen (Hausdorff gelesen).)
Überlegungen über unmessbare Mengen (Hausdorff gelesen).– Ina über mein Testament (Shufro hatte vorgeschlagen, 🕮 dass ich meine Hälfte des Vermögens im Testament bestimme als einen trust, einzurichten nach meinem Tod; sodass Einkommen davon an Ina geht so lange sie lebt, und nach ihrem Tode das Kapital an (Chacha und) die Kinder gehen. Ina hat mit Magda Jokl gesprochen, und die hat gesagt, es wäre doch besser, wenn ich 30 Tausend jetzt schon auf Inas Namen eintrage, als ihr getrenntes Eigentum. Das ist die Grenze, die man ohne Geschenksteuer geben kann; das wäre vorteilhafter für Ina, falls eine starke Abwertung der Aktien eintreten würde. Ich sage, das scheint mir nicht nötig, weil sie doch die andere Hälfte allmählich aufbrauchen kann, und zugleich noch immer das Einkommen von meiner Hälfte hat. Sie wird sehr emotional; sie ist böse auf die Kinder, weil deren Existenz sie verhindert hat, Kinder zu haben. Ich sage ihr später, dass ich den Eindruck habe, dass sie einen Hass gegen die Kinder hat; sie sagt, nicht persönlichen Hass, aber doch resentment aus den genannten Gründen. Sie habe große Angst vor der Möglichkeit, einmal arm dazustehen, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig ist. Ich sage, sie braucht doch nicht solche Sorge zu haben, da sie die eine Hälfte frei zur Verfügung hat, sodass sie immer, wenn nötig, auch vom Kapital zehren kann. Ich sage, dass ich nur das Richtige tun will; und dass ich selbstverständlich in erster Linie für sie sorgen will, aber, da das Vermögen jetzt so unerwartet gewachsen ist, ich auch für die Kinder einen Teil sicherstellen möchte.) 🕮
Vormittags zur Prüfung für Verlängerung der driver’s license. (Erst wollte ich allein fahren, aber Ina will doch mitkommen. Die schriftlichen Antworten auf Fragen mache ich fast alle richtig; nur 1 Fehler (6 sind erlaubt). Dann Augentest; nur die Quadrate (nicht Lesen der entfernten Buchstaben, die ich auch kaum entziffern kann). Dann sagt er, ich müsse auch die Fahrprüfung machen. Ich war nicht darauf vorbereitet, weil es voriges Mal (ich glaube 1959) nicht gefordert wurde. Ich bin beim Fahren nicht so tense und nervös, wie in früheren Jahren. Aber ich mache einen sehr schweren Fehler. Ich fahre auf Washington Avenue, soll nach links fahren, bei einem Lichtsignal. Ich bin richtig in der Extrabahn für Linksturn. Als das Licht grün wird, fahre ich langsam geradeaus und warte, bis die ersten Wagen aus der Gegenrichtung vorbei sind. Dann fange ich langsam an, nach links zu drehen. Auf einmal schreit der examiner: „Heh, stop! Was tun Sie!“ Ich stoppe, und schon kommt ein Auto in der Gegenrichtung ganz eng an mir vorbei. Wenn er nicht geschrien hätte, wäre ich in diese Bahn gefahren und wahrscheinlich ein Zusammenstoß erfolgt. ErbOriginal Ich. fragt, ob ich denn den anderen Wagen nicht gesehen habe. Ich: Nein; anscheinend schaute ich in die Seitenstraße, in die ich fahren wollte. Später am Ende erklärte ich ihm, dass ich glaucoma im rechten Auge habe, wodurch das Gesichtsfeld beschränkt ist, 🕮 und dass ich wahrscheinlich in die Seitenstraße geschaut habe, um zu sehen, wo meine Fahrbahn dort ist. Wir fahren weiter. Zunächst war ich sehr erschrocken; aber dann fuhr ich ruhiger. Er ließ mich noch mehrere Linksturns machen, und die machte ich richtig. Ich glaubte, dass ich auch sonst die meisten Dinge richtig machte; zum Schluss ließ er mich in der Gasse neben dem Amt parken; dort saß Ina auf einer Bank am Haus. Dann sagte er, freundlich und ruhig, aber ernst: er müsse mir leider sagen, dass er dringend mir rät, das Fahren ganz aufzugeben! Er zeigt mir nach seinen Notizen eine ganze Anzahl von anderen Fehlern, die ich gemacht habe, meist ohne es zu bemerken. Es sind 27 Fehlerpunkte (den großen Fehler nicht mitgerechnet); Gewöhnlich würde die Prüfung dreimal so lange dauern wie diese, und die erlaubte Höchstzahl sei 20 Fehlerpunkte; sodass also bei voller Prüfungszeit, auch abgesehen von dem Hauptfehler, ich die Prüfung im hohen Maße gefailt haben würde. Z.B. beim ParkencOriginal Backen. in einem engen Raum an der curb, oder vielmehr nachher beim Herausfahren, musste ich weiter zurück und habe dabei die hinteren poles hart angefahren; bei einem Rückwärtsfahren mitten auf der Straße habe ich meist nach vorwärts anstatt rückwärts geschaut und nur ab und zu in den Rückspiegel, während man immerzu nach rückwärts schauen soll; ebenso beim Fahren in die nächste Fahrbahn rechts, habe ich nur in Rückspiegel geschaut, anstatt den Kopf zu drehen. Er sagt, es sei am besten, für Sicherheit, 🕮 wenn ich das Fahren ganz aufgäbe, meine Fahrgewohnheiten seien „sehr arm“. Aber erdOriginal es. wolle es nicht ausschließen, dass ich, wenn ich es notwendig fände, die Prüfung wiederholen könnte. In diesem Falle würde er aber dringend raten, dass ich einige Lektionen von einem professionellen Fahrlehrer nehme. Ich erkläre ihm das glaucoma im rechten Auge. Er sagt schließlich, dies sei nur ein Rat; die Entscheidung müsste ich selbst treffen. Ich sage, dass ich es sehr überlegen will. – Dann berichte ich es alles ausführlich der Ina. Sie meint auch, dass es dann wohl das Beste wäre, es aufzugeben. Sie sei gern bereit, mich immer zu fahren; und die Sicherheit für mich sei doch am wichtigsten. Ich finde es zunächst enttäuschend, dass ich wieder in die alte Abhängigkeit geraten soll, und es fällt mir schwer, die Idee des Fahrens ganz aufzugeben, das ich oft sehr gern getan habe. Aber ich überlege dann, dass ich selbst letzthin bemerkt habe, dass ich Dinge nicht sehe oder zu spät bemerke, z.B. kürzlich, als ich von Bringham in die San Vicente fuhr, wo ich zunächst die W-Bahn kreuzen musste, sah ich ein ankommendes Auto nicht, das dann plötzlich bremsen musste und mit lautem Hupen seinen Zorn zeigte. Und manchmal war es mir schwierig, die Farbe eines Verkehrslichtes zu erkennen. So muss ich mir wohl sagen, dass es wirklich vernünftiger ist, wenn ich das Fahren aufgebe.) 🕮 Nachmittags Myra hier. (Ihre 16-jährige Tochter hat soeben die Prüfung bestanden und eine license bekommen. Myra sagt, sie wird ihr sagen, dass ich meine license an sie abgebe. – Myra kommt aus der Italienischstunde. Sie sieht die italienische Übersetzung der „Syntax“ da liegen und liest das Vorwort vor, und übersetzt es. – Sie haben noch keinen Mieter für ihr Haus gefunden; für $ 475. Vielleicht wollen vier junge Geschäftsleute es zusammen nehmen. – Wir erzählen von der Möglichkeit, nach Wien zu gehen im Mai oder Juni 1964; sie sagt, dann müssen wir sie in Aspri besuchen.)
11 zu Dr. Werk. (Wir müssen lange warten. Er nimmt etwas Wachs aus den Ohren. Audiometermessungen zeigen, dass das Gehör in der wichtigen Zone noch nahezu normal ist; bei den höheren Frequenzen ist die Kurve noch weiter herabgesunken.) Weil er so viele Leute warten hat, fahren wir ½ Stunde in eine höhere Gegend von Pac. Pal. – Nachmittags weiter an nicht messbaren Mengen.
Weiter an nicht messbaren Mengen (Hausdorffs Darstellung des Paradoxes der Zerlegung der Kugelfläche studiert, und Notizen darüber geschrieben.)
(Weiter am Kugelparadox.) 1 ½ – 3 Helmers hier. (Sie berichten von ihrem Reiseplan in Europa: Konferenzen in Paris, Oslo, Stockholm.) 🕮
(Weiter am Hausdorff Kugelparadox. Ich finde, dass die \(rf\) von \(A\) oszilliert zwischen ½ und 1⁄3.)
Peter Krauss kommt an, für 3 Tage. (10¾-1¼ Besprechung. Ich erkläre meine Gründe gegen \(\delta{}\)-Additivität in gewissen Fällen . Er erklärt einiges über mögliche Extension von Maßfunktion.) Beim lunch: Der Brief von Präsident Kerr5Clark Kerr (1911-2003); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Clark_Kerr, dass UCLA mir einen Ehrendoktor in Laws anbietet. (Krauss bestätigt, dass er sein Doktorat in Berkeley mit Scott6Peter Krauss erhält seinen Ph.D. 1966 an der Universität Berkeley. Der 1. Advisor war Leon Albert Henkin, der 2. Dana Stewart Scott, siehe https://www.mathgenealogy.org/id.php?id=27955. machen will, thesis über pr Modelle. Er will im Herbst schon die qualifying examina machen, und zwar in Mathematik, nicht im Komitee. Er weiß noch nicht, ob er nachher in USA bleiben will, vielleicht in Industrie, er hat keine Neigung zum Unterrichten; oder nach Deutschland zurück, vielleicht als politischer Journalist. Vielleicht will er auch dann zunächst mal eine Zeit nach Südamerika.) 4 – 6 ½ Besprechung. (Weiter über \(\sigma \)-Additivität; die Menge \(Q_0\).) Ina behält Krauss zum Abendessen. – (Nachts kann ich lange nicht schlafen; um 3h nehme ich ein zweites kleines Nembutal; das hilft.)
10 ½ – 1 Gespräch mit Krauss (ich sage, meine A10: Ich will \(\sigma \)-Additivität annehmen für Protokollsprache, aber nur für \(\mathcal{M}\), und für \(C(H|E)\), wenn 🕮\(\mathcal{M}(E)\gt 0\): dann A11 soll besondere Bestimmungen treffen für \(C(H|E)\), wenn \(E\neq =\emptyset \), \(\mathcal{M}(E)=0\). Hierbei nahm ich an, dass A10 nicht in Konflikt ist mit meiner Methode im Buch (für diese Sprache). Vor dem lunch Spaziergang mit Krauss. – Ich hatte morgens überlegt, ob ich, weil ich müde war, vielleicht das Gespräch für Nachmittag absagen soll. Aber nach meinem nap fühle ich mich besser. Gespräch 4 – 6 ½. (Krauss spricht gegen die doppelten Axiome für \(\mathcal{M}\) und \(C\); er rät, entweder für \(\mathcal{M}\) oder für \(C\), und dann das andere definieren. Schließlich kommen wir darauf, dass es besser ist, weil üblich, mit Axiomen für \(\mathcal{M}\) anzufangen. Ich sage: dann auch Axiome für \(C\) und \(\mathcal{M}\) zusammen. Dann bleibt schließlich als Problem übrig: A11 oder Regeln für \(C\), wenn \(\mathcal{M}(E) = 0\). Ich zeige ihm § 6, Ende, in Jeffreys „background“ (dieser § fehlt in seiner Kopie!) und die entsprechende Stelle in Kolmogoroff, Kapitel IV, und Anhang mit Hinweisen auf Renyi7vielleicht der ungarische Mathematiker Alfréd Rényi: https://en.wikipedia.org/wiki/Alfr%C3 %A9d_R%C3 %A9nyi? und Gabor. Er will das studieren, und Scott nach weiteren Referenz fragen. Ich bin froh, dass er jetzt klarer versteht die Situation, und die Probleme, die noch gelöst werden müssen.) Wir behalten ihn wieder zum Abendbrot. (Heute bin ich ziemlich müde, nehme nachts wieder großes Nembutal.)
Besprechung mit Krauss, 10 ½ – 1. (Ich erkläre ihm meine Überlegungen zu Hausdorffs Paradox der Kugeloberfläche.) Nachmittags Besprechung 4-6. (Ganz spät kommt er auf einmal heraus mit der Frage, ob es zu viel effort für mich 🕮 wäre, wenn ich ihm comments zu seinem ms mache. Ich: gewiss gerne. Zu dem über „Carnaps Logik“ sage ich, dass es zwar im ganzen richtig ist, aber einiges irreführend. Ich bemerke auch wieder, dass er nicht „Begriff der Wahrheit“ sagen soll, wenn er den relativen Begriff meint. Er bleibt aber eigensinnig dabei, dass das dasselbe sei, weil „wahr“ bedeutet „wahr in Bezug auf das wirkliche Relationssystem“. Ich sage auch, was er über Interpretationen sagt, stimmt nicht immer; leider ist aber jetzt keine Zeit mehr.) Ina drängt zur Abfahrt (ich hatte gedacht: er wird ja selbst dafür sorgen, auf die Zeit zu achten; nachher erst sagt mir Ina, dass er schon lange gar keine Uhr mehr hat; es sei unnötig, da er ja leicht jemanden um die Zeit fragen könne!) Ina fährt mit ihm, er lenkt; er soll 4:30 am Flugplatz sein, für Abflug 7h. Ich sage ihm zum Abschied, dass es gut ist, dass wir jetzt gegenseitig die Sachlage geklärt haben; er sagt auch, er habe allerhand gelernt und sehe jetzt meine Absichten klarer.) – Heute recht müde; ich bin froh, dass ich jetzt nach den 3 anstrengenden Tagen mich wieder entspannen kann.
Einiges über Gespräche mit Krauss notiert. Weiter an Hausdorff Paradox gearbeitet.
Zu Dr. Seiff. (Nach 2 Monaten wieder zu ihm, für Sehfeldtest; rechts ein klein wenig vergrössert, aber meist ungeändert. Druck: 13, 20; beinahe genau wie früher. 🕮 Er sagt, da es so gut geht, brauche ich erst in 4 Monaten wiederzukommen.) Zum Optiker; die neue Brille vom November wieder besser angepasst. Ina fährt mich.
Noch Sachen aus Gesprächen mit Krauss notiert. – Gelesen. – Abends geduscht.
12-2 Kalish hier. (Er sagt, er wäre bereit, unseren Hund zu sich zu nehmen; aber im Juni ist er teils in St. Louis (sein Vater hat 84. Geburtstag), und teils in Berkeley für die Konferenz über Modelltheorie. Vielleicht könnte seine Freundin, Sue Holbrook, Studentin, für den Hund sorgen, oder ein grad. teaching assistant mit Frau könnte hier wohnen. – Er kommt nicht zum Kongress in Mexiko.) – Nachmittags angefangen, den content Aufsatz zu revidieren für Feigl Feschrift; Popper in „Conjectures“ gelesen. –
Weiter an „content“ paper. – 12 – 1 ½P. JoseAlvarezLaso und Vater Widman (?) hier. (Er ist Mexikaner, hat in Rom in der Gregoriana bei Bochenski symbolische Logik studiert, hat vor vielen Jahren schon meinen „Abriss“ und „Syntax“ auf deutsch gelesen. Er war vor Jahren zweimal in Chicago, und war enttäuscht zu hören, dass ich nicht da war. Hier entdeckte er zufällig in der library, dass ich in L.A. bin. Sein Freund W. rief gestern an. A spricht ein wenig Englisch, besser deutsch. Wir wechseln immer zwischen Englisch und Deutsch, dazwischen auch Spanisch und 🕮 Italienisch, und sogar etwas Latein! Er unterrichtet viel in Latein. Er hat auch in Barcelona studiert, dort Garc\'ıa Baca8Juan David Garcia Bacca (1901-1992); vgl. Juan David Garc\'ıa Bacca - Wikipedia kennengelernt, der ihn vielleicht als erster an symbolische Logik interessierte und auf den „Abriss“ hinwies. (G. B. sei jetzt in Caracas, Venezuela.) – Er war auch in Deutschland und Schweiz. – Er hat eine (Magister?) thesis über mich geschrieben, die er mir schicken will; und andere Aufsätze. – Wir behalten sie zum lunch. Ich sage, falls er wünscht zu beten, soll er es tun; er betet einige Momente schweigend; dann sagt der andere: „God bless you“, und ich nehme es an mit freundlichem Nicken. – Sie sagen, dass heute Freitag ist; Ina trägt die Salami fort und entschuldigt sich. Aber sie sagen, das ist nicht überall so streng; in Mexiko ist seit Beginn kein Verbot von Fleisch am Freitag. Ina erzählt von den viel strengeren jüdischen Regeln, und Fraenkels Besuch hier. Und dass Bochenski ziemlich weltlich war, und sogar mit seinen Oberen argumentierte, über die Erlaubnis, ein gutes Auto zu kaufen. – Alvarez sagt, wenn ich zum Kongress nach Mexiko komme, will er uns die Stadt zeigen; auch mich zu einer Mahlzeit einladen; da es im Kloster ist, kann aber Ina nicht mitkommen; oder er will uns beide ins Restaurant einladen. Er spricht von einem deutschen Philosophen Hartman9wahrscheinlich der Philosoph Robert S. Hartman: https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_S._Hartman, der zuerst in US war, und jetzt an der Universität Mexiko, in Axiologie.) 🕮
Ms „Content“ fertig revidiert. – Nach 4-7 zu Myra und Georg Brown. (Zuerst im Garten, dann im Zimmer. Über ihre Reisepläne. Er wird im Juli erfahren, ob er grant von ONR bekommt. Ich frage, ob er davon wirklich abhängt. Er rechnet uns vor: 2⁄3 Gehalt, und keine Konsultation erlaubt im sabbatical Jahr; weitere alimony Zahlungen, er hat dauernd für 8 Personen zu sorgen; er will die Hypothek auf dem Haus vergrößern. Ina bietet ihm ein Darlehen an; sie hat 11 Tausend auf der Sparkasse; er ist ganz gerührt, sagt, es ist gut zu wissen, dass man nicht allein ist auf der Welt; aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass er es nehmen würde; er hat einen Freund, der so reich ist, dass es ihm gleich wäre, wenn er es nicht zurückzahlte. Die 16-jährige, große Tochter Lea kommt, und gibt mir ohne weiteres einen Kuss.)
Jeffrey gelesen; Popper gelesen.
Popper gelesen. Ruytinx Buch gelesen. – Inas getipptes ms von Content-paper durchgesehen.
Feigl (presidential address, gegen Positivismus) gelesen. – Geduscht.
2 mit Ina zu Dr. Piper. (Die beiden am 4.4. operierten Stellen auf der linken Seite sind gut verheilt. Er sagt, wenn ich mal wieder etwas bemerke, soll ich ihn anrufen.) – Nachmittags NSF Gesuch von Martin (ich lese galleys, die beiliegen, von „Intension und decision“).
Gutachten für Martin an NSF geschrieben.
Verschiedenes von Watanabe gelesen. –🕮
3-5 David, Renée und Jordan hier. (Er wird im nächsten Jahr den Kurs über „gegenwärtige Philosophie“ geben, und zwar will er konzentrieren auf Wiener Kreis und logischen Positivismus. Ich gebe ihm Literaturhinweise.) – Watanabe gelesen.
Watanabe gelesen. –
Savage gelesen. – Nachmittags Richard Freeman und Tochter Stefanie kurz hier. Sie pflücken Loquats.
 – 
Savage gelesen.
Levi ms gelesen; Brief darüber. – Geduscht.
Gelesen: Savage, Ruytinx (Buch über Einheitswissenschaft)10vermutlich Jacques Ruytinx, La problematique philosophique de l’unite de la science : etude critique, Paris 1962.
10 ½ -1¼Besprechung mit M und K. (Kuhns berichtet über Berechnungen für \(k=3\). – Ich ausführlich über das Hausdorff Paradox der Kugel.) – 2 ½ lunch mit ihnen. –Ich ausführlich über das Hausdorff Paradox der Kugel.)
Ich ausführlich über das Hausdorff Paradox der Kugel.)– Mittags zu Helmers. (Sie sind eifrig an Reisevorbereitungen.)
Weiter an Hausdorff Paradox.
Einiges gelesen, für Besprechung mit Jeffrey.
Jeffrey hier. (Zum ersten Mal seit 12. Januar. – Er kommt 9:10 am Flugplatz an, nimmt Limousine über S. Mon., Wilshire, bis Anfang von S. Vinc. Dann zu Fuß. Sie wollen mit Zelt durch das ganze Land fahren, 🕮 über Yellowstone Park, nach Boston. Sommer 1964 wollen sie mit Kindern nach Griechenland, dann September zum Kongress in Jerusalem. – Wir sprechen über Myhills11John Myhill: https://en.wikipedia.org/wiki/John_Myhillms „Physikalische Sprache“ mit seinen „philosophischen Einwänden“ gegen mich. – Über Limitaxiome. Ich sage, dass ich als \(\mathcal{M}\) die \(\sigma{}\)-Additivität akzeptieren will; es bleibt das Problem, wie \(C(H|E)\) zu bestimmen, ohne \(\mathcal{M}(E) = 0\). Krauss findet, meine Methode im Buch ist mathematisch unhandlich. – Ich erkläre ihm das Hausdorff Paradox, das ihn sehr interessiert. – 7:30 fahren wir zusammen zum Flugplatz, dort 8:00; sein Flugzeug geht 8:30. Ich hatte ihm telefonisch gesagt, dass ich consultation 60 $ zahlen will; ich nehme an, dass er die Transportkosten von seinem grant decken kann. Jetzt sagt er aber, dass er in seinem grant jetzt keine Reiseausgaben mehr hat. Darum sage ich, dass ich consultation $ 90 zahlen will, nominell für 1 ½ Tage, davon ½ Tag Arbeit bei ihm zu Hause. Nachher meint Ina, dass sein Flugzeug vielleicht ein teureres ist, das mehr als $ 30 kostet. – Bei der Rückfahrt gerät Ina aus Versehen von Sepulveda auf Jefferson; bei der spitzen Gabelung muss man in Sepulveda links biegen. – Die Gespräche waren ganz gut. Aber er ist doch ziemlich langsam. Er sagt selbst zu Ina am Nachmittag, dass er „comatose“ sei; er hat aber das von mir angebotene Dexedrin abgelehnt; er ist gegen solche Sachen.) 🕮
12 – 2 ½Kalish hier. (Sie suchen eifrig nach Leuten für nächstes Jahr. Das department will Bar-Hillel einladen; ich bin sehr dafür. Auf seine Frage empfehle ich noch Hempel; ferner nenne ich Ruytinx.)– Gespräche mit Jeffrey aufgeschrieben. – Gebadet.
(Haarschneider). Dann fahren wir zusammen, Häuser ansehen. (Erst eines an Bowling Green, Magda Jokl hat telefoniert; es ist zu klein, und zu nahe an Nachbarhäusern. Dann Hanley, Deerbrook, Tigertail, die Gegend dahinter, damals Wald, jetzt viele Häuser, Kenter hinauf bis zum Ende.) – Briefe. –
VI / 1963 Über Hausdorff. – Nachmittags Bohnerts thesis gelesen.
10 ½ – 12 ½Abr. Robinson hier (zum ersten Mal; auf seinen Anruf hin; ich wollte ihn immer mal anrufen, aber verschob es immer wieder. – Er sagt, dass das department vorgestern beschlossen hat, Bar-Hillel einzuladen für das Herbstsemester; er glaubt, Moody hat ihm schon telegraphiert. – Er erklärt mir seinen Finitismus, und die Unbestimmtheit der Struktur des Systems der natürlichen Zahlen (siehe meine Notizen). – Er ist in Schlesien geboren, aber schon als Jüngling nach Israel ausgewandert, hat dort studiert zusammen mit Bar-Hillel. – Er fragt, ob ich im Dezember 🕮 beim APA meeting teilnehmen will an einem Symposium über (verwandt zu dem, was wir besprochen haben). Ich habe Zweifel, ob ich imstande bin, etwas Neues beizutragen; aber ich werde wohl in der Diskussion sprechen.) – 1 ½ – 2 ½Helmers hier. (Sie reisen am 5. ab; wir gratulieren Olaf und Monika schon zu ihren Geburtstagen, am 4.6. Sie gehen jetzt zu Freemans, für Steffis Geburtstagsparty.) – Nachmittags weiter Bohnerts thesis gelesen.
Weiter Bohnert gelesen. – 12 ½ – 1 ½Yvonne und Richard hier. – Nachmittags Korrektur gelesen von „Variety“.
Weiter Bohnert gelesen.
10 ½ – 1 ½Gespräch mit Bohnert. (Er ist für einige Tage hergekommen, hat Reisekosten in seinem budget von Air F. contract. Ich mache comments über seine These. Ich sage: wenn gegenwärtige Größe, so wäre es geeignet für Minn. Studies; er: Er hat damals eine Kopie an Feigl geschickt, lange bevor Band III herauskam (in diesem Jahr); anscheinend haben sie es nicht dafür erwogen. Ich: Ich bin bereit, es Feigl hierfür zu empfehlen; aber besser: es zu erweitern, und dann als Buch veröffentlichen.) – 2 ½ lunch (ohne Ina). – Gelesen.
10 ½ – 1 Gespräch mit Bohnert. (Weitere 🕮 comments zu seiner thesis. – Ich zeige ihm Myhills 4 Einwände gegen meine koordinierte Sprache. Ich sage, es lohnt sich nicht, zu erwidern. Er sagt: Doch! Myhill habe eine gute Reputation in mathematisch-logischem Gebiet, und Mathematiker haben oft Kritik meiner Auffassungen aufgrund von Missverständnissen. Wenn ich nicht will, sollen Jeffrey oder er eine kurze Note schreiben.) – 2 mit lunch mit Bohnert, auch Ina dabei. (Sie ist sehr interessiert wegen Feier morgen und dem lunch danach; sie hat ein Kleid gekauft, aber will noch etwas Hutartiges für lunch kaufen.) – Gelesen.
(Um 5 schon aufgewacht, obwohl oder weil ich Wecker auf 7 ½ gestellt hatte.) Ina fährt uns zum campus. (Ich gehe zu Royce Hall 194; Mrs. Cakene passt mir gown und cap an. Mehrmals machen Pressefotografen Aufnahmen von mir und Walt Disney und Stafford Warren12https://en.wikipedia.org/wiki/Stafford_L._Warren, die auch ihren Doktor bekommen. 10:30 Prozession aus (Süd-)front von R. H., beim flag pole über die Straße, dann mitten durch die große Menge, die in dem vertieften Quadrat („Parterre“) sitzt, nach links, schließlich auf die Plattform, wo, zu meiner großen Erleichterung, bequeme Stühle für uns „die offizielle party“ stehen (d.h. president, chancellor, deans, 5 6 regents, und wir 3 honorees), unter einem Schatten-gebenden canvas Dach. Dann werden die degrees verteilt, zuerst Bachelors, dann Masters, dann Doctors. Dann bekomme ich (hon.) L. L. D. (doctor of laws). 🕮 Präsident Kerr, auf dem Podium, liest die citation; dann hängt vice chancellor Sherwood mir von hinten die UCLA-hood um (blau und goldgelb), dann kommt Kerr vom Podium herunter, schüttelt mir die Hand und sagt einige freundliche Worte (die nicht übers Mikrofon broadcastet werden), dass die Universität es als Ehre empfindet, und dass er mir noch viele fruchtbare Jahre wünscht, und ich danke ihm. – Dann bekommt Disney den Doctor of Arts, und dann Warren auch L. L. D. (Er saß neben mir. Am Anfang, als wir saßen und auf den Beginn der Zeremonie warteten, erzählte er mir, dass er bis vor einem Jahr hier dean der Medizinschule war (und Professor von ), und jetzt Berater von Präsident Kennedy ist, für mental Gesundheit, speziell retardierte Kinder. – Dann hält chancellor Murphy die Farewell Rede für die Graduierten (er sagt, er hat sein vorbereitetes ms weggeworfen und will lieber über etwas Aktuelles reden, beeindruckt durch ein meeting vor 2 Tagen: die Notwendigkeit, dass die Graduierten und die ganze Nation sich klarmachen, was ihre Bürgerpflicht ist, dafür zu sorgen, dass endlich die alte constitution und die bill der Rechte erfüllt werden; er nimmt Bezug auf Birmingham, Al.13https://en.wikipedia.org/wiki/Birmingham‚_Alabama#Birmingham_civil_rights_movement Er erhält großen Applaus. Dann Präsident Kerrs Rede; ganz gut, aber nicht so eindrücklich wie Murphys. – Nach der Beendigung gehe ich zum Parking Gebäude; Ina ist schon dort; auch David der noch einige Fotos nimmt. Ich bin nicht so ermüdet, wie ich vorher befürchtet hatte; ich lege mich aber doch einige 🕮 Minuten im Auto hin. – Dann fahren wir zu chancellor Murphys Haus, Büffet lunch. Man sitzt an kleinen Tischen unter Sonnenschirmen, auf dem Rasen unten. Murphy oben hat Robert E. Altschuler gebeten, uns mitzunehmen. (Er ist Präs. der Alumni Assoc., und regent; ein Geschäftsmann, mit großem Interesse für die Universität. Er erzählt von einer Reise durchs Mittelmeer, auf chartered Boot: Ägypten, Israel, Griechenland, Italien, Spanien.) Vorher, nachher und zwischendurch kommen Leute und gratulieren mir; darunter auch Wes Robson und Katherine. 2h brechen alle auf. (Ina war ganz vergnügt; sie sah, dass keine Frau elegant angezogen war; und viele, darunter auch Frau Denny, unbe angezogen; daher hätte sie sich gar nicht solche Sorgen zu machen brauchen!) 2 ½ zu Hause.
Bohnert ruft an, und ich sage, er solle kommen. 10 ½ – 1 ½ Gespräch (über sein Projekt „logos“, siehe Notizen. Über allgemeine Fragen der induktiven Logik: Gibt es ein einziges rationales \(C\)? Ich erkläre, dass \(C\) von Parameterwert vielleicht frei gelassen werden muss. Kann man „rational“ nur für Glauben gebrauchen? Er stimmt mir entschieden zu, dass Vernunft auch für Handlungen und Entscheidungen gebraucht worden ist; von Neumann sagt ein Präferenzsystem, das nicht transitiv ist, ist nicht rational. Er hat keine Bedenken dagegen, logische pr zu erklären durch Verwendung mit util. für rationale Entscheidungen.) 🕮 1 ½ – 3 wir haben lunch mit ihm. (Er gesteht, dass er doch Dori getroffen hat; er fühlte sich so „einsam“. Als er fortgeht, sagt Ina: er geht wohl zu ihr, und er gibt es zu. Er sagt, trotz allem Schlimmen, was sie anrichtet, ist er doch emotional an sie gebunden.) Er nimmt allerhand Fotos. (Er will morgen früh nach NY zurückfliegen. Vielleicht kommt er nächstes Jahr mal wieder her.) –
Brief an Isaac Levi aufgesetzt (Erwiderung und sein ms und sein „response“ zu meinem Brief, über induktive Logik. Er meint, dass „qualified psychologism“ unentbehrlich ist für Anwendung der induktiven Logik.)
Ich spüre plötzlich etwas im Rücken ( während ich aufstehe und meinen Teller auf den Bridge Tisch hinüber stelle. Aber ich war vorher schon aufgewesen und hatte meine Übungen auf dem Boden sitzend gemacht. Ich erschrecke ein wenig, aber nicht viel, und kein Schwitzen dabei; es war auch nicht ein richtiger Schmerz, sondern mehr ein Ziehen im Rücken. Ina bringt mir Weiteres zum Frühstück, und wir überlegen, ob ich heute nachmittag zum Zahnarzt gehen kann. Ich glaube, es ist nichts Richtiges passiert; ich spüre jetzt im Darm einen Drang; das Ziehen war vermutlich ein Reflex vom Darm; ich hatte gestern Abend ein Ex-Lax genommen. Ich stehe ein wenig auf und gehe umher. Dann stehe ich nochmal auf gehe zum Badezimmer und hocke; danach fühle ich mich erleichtert. Ina telefoniert zum Zahnarzt und erfährt, dass, 🕮 wenn wir es heute absagen, ich erst am 8. Juli eine ganze Stunde bekommen kann! Ich gehe mal ins study und setze mich hin; später gehe ich mehrmals zum study und zurück spazieren. Dann sage ich Ina, ich kann heute zum Zahnarzt gehen; sie soll ihm jetzt telefonieren. Dann sage ich, sie soll schnell in die Spanischstunde gehen (11-12, es war 10-12). Sie sagt, ich soll versprechen, inzwischen nicht aufzustehen. Ich lehne das ab und sage, ich will öfters mal aufstehen, damit ich mich daran gewöhne. Sie geht dann.) – 3:30 bis 5 beim Zahnarzt. (Er macht den Zahn fertig für die Goldkrone; das Labor soll gleichzeitig die Krone machen und die Änderung der Zahnplatte, hoffentlich bis Fr. Inzwischen setzt er eine zeitweise Aluminiumkappe auf.) Ina fährt mich; es geht ganz gut, ich spüre nichts vom Rücken. Ich bleibe aber meist im Bett. Ina telefoniert endlich an Moore, den Hausbesitzer. Er sagt, dass das Grundstück wirklich schon in escrow ist, zum Verkauf an einen Gold; der escr. läuft bis Ende Juni; er meint aber, dass dann noch mindestens 2 Monate vergehen, bevor der Bau beginnt und wir hinaus müssen. Ina telefoniert an Gold. Die sagen, dass sie planen, to break groundca. 2 Wochen nach Ende vom esc., also Mitte Juli! – Ich nehme ein ganzes Nembutal, Miltown, Dram; gut geschlafen.)
Gelesen und gekramt. 🕮
Gekramt. – Einiges in Georges Übersetzung von „Aufbau“ gelesen.
Einiges in Georges Übersetzung von „Aufbau“ gelesen.– 11 ½ – 3 Kalish hier. (Er berichtet über department: Für dauernd haben sie Wisdom eingeladen! Er, Robinson und Montague haben Bernays vorgeschlagen (oder für zeitweise?); Hempel hat er genannt, aber wenig Zustimmung gefunden. Bar-Hillel hat telegraphiert: Er ist sehr interessiert, aber bittet für 10 Tage Zeit, um zu sehen, ob die Universität ihm Urlaub geben kann.) – Nachmittags kommen alle Freemans mit Gärtnerjungen, um sich nach Obstbäumen umzusehen; ich gehe aber nicht hinaus, weil meine untere Zahnplatte in Reparatur ist. – Abends geduscht.
11 zum Zahnarzt (er setzt die Goldkrone auf den Ankerzahn unten vorne rechts. Er gibt mir die Zahnplatte zurück für das Wochenende; er will dann neue impression machen, und danach die neue Goldklammer in die Platte einsetzen lassen.) – Ward Edwards14https://www.informs.org/Explore/History-of-O.R.-Excellence/Biographical-Profiles/Edwards-Ward gelesen, über Bestimmung von subjective probability15vielleicht dieser Artikel: https://www.jstor.org/stable/172877. –
12-3 Mia, Frankie, und Wim hier (sie erzählen von ihrer Europareise (Mia und Wim). Wim sagt, er hat sich in Deutschland wohl gefühlt; wenn er frei wäre, seinen Aufenthaltsort zu wählen, würde er in Deutschland leben wollen; besonders die jungen Leute dort seien mehr politisch bewusst als hier; mit seinem Bruder in Israel ging es viel leichter als er erwartet hatte. – Frankie meint, sein Freund würde bereit sein, mit Ina im Auto nach Mexiko zu fahren; da wir ihm aber auch den Rückflug zahlen müssten, so wäre wenig gewonnen.) 🕮
3 ½ – 6 Rudi und Ruth Ekstein16https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Ekstein hier. (Zum ersten Mal in diesem Haus! Er erzählt von Wien, wie er seinen Kindern das Gefängnis gezeigt hat, in dem er war; wie er mit Leuten gesprochen hat an der Straße, wo er als Knabe wohnte. Er blieb zu lange in Wien, nachdem Hitler einmarschierte. Wir sprechen von Flucht aus diesem Lande, wenn Krieg kommt; über Dr. Linden, der nach Mexiko ging, aber dann zurückkam; er erzählt als Gegenstück von einem mexikanischen jungen Psychoanalytiker, der ihn fragte, ob er ihm helfen könnte, hier Arbeit zu finden; der wollte aus Mexiko weg, weil er sagte, bald kommt die Revolution, und da werden die Massen alle Leute vom Mittelstand totschlagen! Er war einige Male in Mexiko, kennt eine Menge Psychoanalytiker da; er hält nicht viel von Fromm, der habe die Freudsche Lehre preisgegeben, spreche stattdessen nur über allgemeine kulturelle und politische Fragen, aber habe keine Theorie für Therapie. Vielleicht käme er nächsten März nach Mexiko; wenn wir dann noch dort wären, wäre es schön, sich zu treffen.)
Gelesen. – Nachmittags sehe ich die alten folder durch, ms „Physik“ für Gardner. (Das ist über 2 Jahre liegengeblieben! Ich will sehen, wieviel noch daran zu tun ist, und ob ich es vielleicht noch vor dem Auszug aus diesem Haus fertigmachen kann.)
An Gardner ms (angefangen durchlesen von getippten Revisionen in XIV). – 1 zum Zahnarzt (er nimmt Abdruck mit der kürzlich aufgesetzten Goldkrone, und schickt sie 🕮 zum Labor mit meiner unteren Platte. Es soll auch noch ein weiterer Zahn angesetzt werden.)
Am Physik ms für Gardner. – 3hMia kurz hier. (Sie glaubt, dass Postpakete nach Mexiko oder umgekehrt, ins Haus bestellt werden. – Sie hat Nigel beim Flugzeug für die Sachen, die sie selbst trugen, bezahlt, einschließlich eine große Zipperhandtasche, wie ich mit nach Mexiko hatte (außer Handkoffer); diese Sachen soll man beim Abwiegen nicht auf den Tisch stellen, sondern in der Hand, oder woanders auf dem Sitz lassen. Sie sagt, per Person 20 kg ist eine ganze Menge; Wim hatte sogar 2 Anzüge im Koffer.) – 5 zum Zahnarzt. (Die untere Platte ist vom Labor zurückgekommen, mit der neuen Goldklammer, die um die neue Goldkrone passt; und daneben ist ein Zahn eingesetzt worden. Er passt es an, schleift noch einiges ab. Ich bitte ihn, alle Zähne anzusehen, weil wir nach Mexiko gehen; er sieht alle durch, es ist alles in guter Ordnung.)
Überlegungen über Dez. Votrag (Logik höherer Ordnung). – Leblancs ms (Kritik an Goodmans „Grue“; es ist ziemlich wertlos. Ich setze Brief an ihn auf). –
(Ina bringt Morli zum vet, für Operation von Tumor.) – Durchsehen von Revision in „Physik“ ch. XIV beendet; Sk dann ch. XV angefangen.
An Gardner ms weiter (in XV Revision des Teils über Postulat \(A_T\) beendet, p. 32.) – Erna schreibt an Ina: Franz Stöger ist gestorben! 🕮 Ina ist erschüttert; er war erst 62 Jahre alt! – 4 – 6 ½zu Jokls (sie haben viele Leute da, mehrere aus Wien, darunter Weidmann, der ihren Garten angelegt hat; Dr. Cassidy, Kaminsky, Dr. Pollak, Physiker an RAND. Dr. Palstrom, rundliches behäbiges Gesicht, freundliches Temperament. Sie sprechen über Karl Kraus, und über Wien; Jokl sagt, es ist kommerzialisiert, andere sagen, sie haben sich dort wohl gefühlt. Dr. Cassidy sagt mir, er hat bei Feigl in Iowa studiert, verdankt ihm sehr viel, Interesse an Philosophie und Psychoanalyse. – Dann werden mit einem Projektor farbige Bilder aus Japan gezeigt, die Frau Jokl und Dr. Kulka aufgenommen oder gekauft haben; vieles ist eindrucksvoll, die alte Stadt Kyoto, Tempel, schöne Gärten, Landschaften.) – Auf unserer front porch sitzt Yvonne, sie hat schon ½ Stunde gewartet. (Wir laden sie zum Abendbrot ein. Sie ist hauptsächlich gekommen, um uns vom Haus ihrer Mutter zu erzählen; sie zeichnet Pläne vom Haus, unten und oben; ich bin entzückt von den vielen patios und Verandas, und dem geschilderten Ausblick vom oberen großen Schlaf- und Studierzimmer auf die schönen Berge. Sie hat heute nacht noch viel zu arbeiten, aber als sie meinen Eifer sieht, mir ein deutliches Bild von allem zu machen, berichtet sie immer mehr, bis 8:45.) 🕮
12 Ernst Moody kommt überraschend (er will das Haus 415 El Medio, wo seine Tochter Mrs. Gardiner mit 4 Kindern wohnt, verkaufen, weil er ein anderes riesiges Haus gekauft hat für sich und sie zusammen. Er denkt an etwa 30 T. Vielleicht 8 down17umgangsprachliche Abkürzung für ‚downpayment‘, 22 mortgage. Es klingt verlockend.) – 4h kommen wir zu dem Haus. (Er ist auch da. Die Tochter, blond und blauäugig, schaut jung und attraktiv aus. Das Haus ist in sehr schöner Lage, es ist das zweite Haus von der Ecke Asilomar, die oben am Hügel entlang geht und freien Blick auf den Ozean hat. Das Haus sieht von außen gut aus, ist aber drinnen abgebraucht; vom Wohnzimmer links ist ein Korridor mit 3 Schlafzimmern; das an der front wäre geeignet als study; Eckfenster mit Blick auf Ozean. Das mittlere Schlafzimmer ist sehr klein, die beiden Schlafzimmer und das Bad machen einen etwas dürftigen Eindruck. Der Garten hinter dem Haus ist nett, Rasen mit Bäumen und Büschen herum; aber von rechts ganz eingesehen von den Nachbarfenstern; und mitten im Rasen ist eine Blechkuppel: das ist der Einstieg zu einem fallout shelter! Er sagt, die Frau wäre von Teller überredet; dies sollte für beide Familien zusammen dienen.) – 4:45 wir fahren zu Mia und Wim. (Wir berichten von dem Haus. Um ihr Urteil zu hören, geht, nach Anruf von Mia, Ina nochmal mit beiden zum El Medio Haus. Sie berichten über ihre Eindrücke: Vielleicht könnte man etwas Befriedigendes aus dem Haus machen, wenn man noch 2 T🕮 für Änderungen und Verbesserungen hineinsteckt. Aber wir sind nicht sehr geneigt, so etwas zu unternehmen, wo das doch fraglich ist; und wir müssten selbst dabei sein, um es zu überwachen; Wim betont, dass ein Freund das nicht kann, weil doch immer Beschlüsse zu fassen sind. – Nach dem Abendbrot zeigt Wim die schönsten (ca. 80) von ihren farbigen Fotos von der Reise von insgesamt ca 400, davon hat er etwa 90 % selbst aufgenommen, oft sehr gut.) Ca. 9h fahren wir nach Hause.
(Wir haben farbige Fotos vom Mexikohaus von Verwandten von Yvonne bekommen; das Haus ist viel geräumiger und anziehender als wir dachten, und schöner großer Garten mit vielen Büschen.) Brief von Grete und Annemarie (Annemarie ist schon eine Woche dort, und wir wussten nicht einmal, ob sie noch in Deutschland wäre! Annette kommt mit verspätetem Schiff am 24. an. Vielleicht wollen sie mit Sven 2 Wochen zum Isthmus18https://en.wikipedia.org/wiki/Isthmus_of_Tehuantepec fahren.) – Ina geht mit Architekt Davidson und Magda Jokl, das Haus in El Medio zu begutachten. (Er sagt, es ist wert den Preis, aber man müsste dann 4-5 T noch anlegen für Verbesserungen. Mia sagt, Feuchtigkeit ist schlecht für ihr Rheuma; und möglicherweise würden sie wegziehen um näher zum College zu sein.) – 3-7 (!) Dr. George hier (über seine Übersetzung vom „Logischen Aufbau“. Anfang August werden sie übersiedeln zum Mich. State Coll. – Er glaubt, er hat entdeckt einen ernsten Fehler: Auf p. 124 spreche ich von Abstraktionsklassen für Fre (Fremd). 🕮 Aber da Fre nicht trivial ist, gibt es dafür nur Ähnlichkeitsklasse, nicht Abstraktionsklassen; er glaubt aber, ich habe in der weiteren Definition wesentlich Gebrauch davon gemacht, dass es Abstraktionsklassen wären.)
Ina bespricht mit Catherine Robson das Problem des Hauses an El Medio. (Catherine ist bedenklich über Wiederverkaufswert; sie meint, durch das neue California housing Gesetz gegen Diskrimination besteht Unsicherheit in Hauswerten. Sie glaubt auch, dass die feuchte Luft dort ungünstig ist; sie meint sogar, dass die Häuser dort noch innerhalb der Zone der Abrutschgefahr liegen; dass an El Medio, am Anfang auf der linken Seite keine Häuser stehen, rühre daher, dass das Gelände (oder sogar Häuser dort?) mal abgerutscht sind. Ferner hat sie allgemein Bedenken gegen Hauskauf, wenn einer 72 ist; weil das Haus dann auf einmal zu groß ist für die Frau, wenn der Mann stirbt.) Dies bestärkt noch unsere Bedenken gegen das Haus. – Ich prüfe § 88 im „Aufbau“ (wegen Georges Bedenken gestern. Ich finde aber schließlich, dass die formalen Definitionen in § 117 richtig sind, und dass der Text in § 88 richtig wird, wenn über anstatt „Abstraktionsklassen“ „Ähnlichkeitsklassen“ eingesetzt wird. – Abends sage ich ihm dies telefonisch.)
An Gardner ms (in ch. XV, neue Revisionen angefangen.)
Bohnerts Erwiderung auf Myhill gelesen. – 4:30 zu Dr. Mott. Ina fährt mich. (Ich berichte, dass das Haus verkauft ist, wir aber noch 🕮 bis Ende Juli hier bleiben können. Dann wollen wir nach Mexiko gehen. Wenn es uns gefällt, bleiben wir vielleicht bis April 64, wegen Wien. Über Einladung nach Wien für Mai 64. Dann vielleicht Gebirge, und Deutschland, um Kinder zu besuchen. Inas Bruder gestorben. Problem mit dem Hund nach Mexiko. Über Problem vom Testament. Shufro hat vorgeschlagen, dass ich bestimme, dass mein Vermögen (d.h. meine Hälfte des Ganzen) ein trust wird, von dem das Einkommen an Ina geht, solange sie lebt, und dann das Kapital an die Kinder und die erste Frau. Ina wird ihr Testament so machen, dass (nach ihrem Tod) ihr Vermögen, abgesehen von besonderen Vermachungen, an mich geht, oder, wenn ich nicht mehr lebe, an die Kinder. Ich sage, dass ich in erster Linie für Ina Lebensunterhalt sicherstellen will; dass ich aber auch einiges für die Kinder sichern möchte; dass ich gar keine Sorge habe, dass Ina verschwenderisch leben könnte, aber dass ich zuweilen mit Erschrecken sehe, wie stark negative Gefühle sie gegen die Kinder hat; ich verstehe das, weil sie keine Kinder hat, und ich schreibe mir selbst die Schuld dafür zu. Er fragt zuerst, ob Inhalt von Inas Testament wirklich ihrem Wunsch entspricht, oder ob ich das Ina vorgeschlagen hätte. Ich sage, ich glaube, dass sie das so will. Er sagt, es sei wichtig, dass ich ihr ausdrücklich klar mache, dass sie da ganz frei sein soll, z.B. auch, dass sie das moralische Recht hat, beliebig viel an Freunde oder charities oder sonstwas zu bestimmen. Dann frage ich ihn, weil Ina nicht für die Idee von dem trust ist, ob das wirklich das Richtige ist, ob sie das als Ausdruck von mangelndem Vertrauen ansehen könnte. Er sagt, das scheine doch das Richtige; aber ich sollte, um ihre Sorge vor Verarmung zu beheben, festsetzen, dass sie, wenn die Wirtschaftslage schlechter wird, und ihr Vermögen sich stark vermindert, sie das 🕮 Recht hat, auch vom trust Kapital zu nehmen. Ich hatte ihm vorher gesagt, dass Ina schon oft gesagt hat, wenn ich stürbe, würde sie auch nicht weiter leben wollen, sondern selbst ein Ende machen. – Zum Schluss sagt er, er geht fort für 2 Wochen, kommt 15.7. zurück; wenn ich ihn dann vielleicht nochmal sprechen wollte, soll ich anrufen. Ich: Ja, das möchte ich; könnten wir gleich einen Tag ausmachen. Er sagt: 16.7.) – Ich erzähle Ina abends einiges, aber das über das Testament lasse ich für morgen.
Vormittags spreche ich mit Ina über das Testament und Dr. Mott. (Sie wird heftig emotional, sehr zornig, und dazwischen wieder sehr traurig, mit Tränen, und lieb und es sei ihr schrecklich, dass die Kinder dann zwischen ihr und dem Geld ständen, das sie vor der Armut retten könnte. Es sei ein Zeichen von meinem Misstrauen, usw. Ich zögere lange, schließlich sage ich doch, dass Dr. Mott gemeint hat, da Selbstmord unter Umständen möglich sei für sie, so auch andere Handlung aus irrationalem Impuls. Sie sagt, ich sei eigensinnig. Ich sage, nein, ich will gern jeden Vorschlag erwägen; aber sie macht keine. Wir beide werden ganz erschöpft von der Sache.) – Nachher kommt sie auf meine Bitte mit auf den Spaziergang, um den ganzen Block. – Nachmittags am Gardner ms. – Abends sehen wir TV zusammen. Und dann sprechen wir noch, aber nicht direkt über die Probleme. Sie ist gerührt, wenn ich lieb zu ihr spreche und sie in den Arm nehme, und ist auch lieb und zärtlich.
Am Gardner ms. (XV fertig revidiert und durchgesehen.) – 6-7 Yvonne und Steffy hier. (Yvonne 🕮Yvonne erklärt die Farbfotos vom Mexikohaus und zeichnet Plan des Gartens. Sie erzählt von „Plänen“, ziemlich festen, z.B., 1965 wollen sie mit Kind nach Berkeley gehen für ein Jahr; sie will Katalanisch studieren, dafür gibt es noch keine Grammatik, vielleicht wird sie dann eine ausarbeiten! Währenddessen wird Richard in allerhand psychiatrischen Kliniken Vorträge geben und Patienten behandeln, alles frei! – Sie spricht von ihrem Gefühl zu mir, wie zu einem Vater, und doch nicht zu einem Vater; sie fragt, ob Ina mir erzählt hat, was sie gesagt hatte, und wiederholt es dann in Gegenwart des Kindes: künstliche insemination!)
An Gardner ms. (Einfügung überlegt: über determinism und freier Wille, aufgrund für Physikseminar Com. 23b (Dez. 1960). – 3-5 Kaplans hier (David, Renée, und Jordan. Er bringt Projektor, um uns den Film zu zeigen, den er beim convent aufgenommen hat. Er findet auf einmal, dass er den Film vergessen hat! – Wir zeigen ihnen die Farbfotos vom Corti Haus in Mexiko; sie sind beeindruckt. Sie haben beschlossen, im zweiten Semester nach Michigan, Ann Arbor, zu gehen. Ihr Haus hier werden sie vermieten für die Zeit. – Er meint, ich soll jedenfalls bei NSF für Reisegeld zum Kongress in Mexiko ansuchen, auch wenn ich keinen Vortrag halte.)
VII / 1963 Zweite Antwort auf Leblanc aufgesetzt. – An Gardner ms. (Ich finde, dass determinism und freier Wille 🕮 schon ausführlich diskutiert sind in ch. XII. – Ich überlege, ob ich über Quantenphysik noch mehr hinzufügen soll.)
Ich beschließe, nichts mehr hinzuzufügen \(\uparrow{}\). – Über Strukturcharakteristik. – 7 – 8 ½Mia beim Abendessen. (Sie ist indigniert über Feigls president address, und die Vorbemerkungen, dass er es alles schon in Wien besser gewusst habe. Er tue es, weil die Ablehnung des „Positivismus“ ihm großen Beifall bringt.)
An Gardner ms (weiter die getippte Revision in ch. XV durchgelesen. – 3 ½ – 5 ½ wir besuchen Heini & Dolly Schoendube (10539 Bellagio; ein fabelhaftes Haus, wie ein italienisches Barockschloss, mit Terrasse, Schwimmpool, schöner Aussicht weit über den eigenen Garten wie auf einen Park. Sie sagt, sie haben 18 Jahre darauf gewartet, dass dies Haus verkauft würde, und hat dann 3 Monate verhandelt, um den Preis herabzukriegen. Der Garten sei verwildert gewesen, sie bringen ihn jetzt in Ordnung. Das Haus haben sie innen neu dekoriert und „antike“ Möbel dafür gekauft. Sie wollen hier immer nur 1-2 Wochen sein; ihr Haupthaus bleibt das in S. B., das sie besonders lieben, weil es am Meer liegt. – Dolly nennt mich erst „Professor“, später sagt sie: „Ina“ und „Rudolf“, und wir sagen „Dolly“. Sie hat schwarze Brille auf, auch im Haus; endlich setzt sie sie ab; ich sage, das ist gut, ich sehe sie zum ersten Mal jetzt. Sie redet immer sehr lebhaft, über ihre Reisen in Europa, 🕮 Wien, die Oper, die Lippizanerpferde, usw. Aber die vornehme Atmosphäre: Der Butler empfängt uns an der Türe, und später bringt er Kaffee usw. – Zuerst sitzen wir nur mit ihm auf der Terrasse, sie ist noch im Haus mit Dekorateuren beschäftigt. Er erklärt die Geschichte von Diederichsens Geschäftskollaps von seinem Gesichtspunkt aus: Er habe vor vielen Jahren das Holzgeschäft besessen, Grundstück, Maschinen, Holzvorräte und alles. Um der Familie zu helfen, habe er es Walter gegeben (vermutlich als Partner). Die Geschäftslage in den letzten Jahren sei ungünstig gewesen. Walter geriet immer tiefer in Schulden; er habe den Gläubigern, Banken usw. falsche Bilanzen vorgelegt! Vor 4 Jahren habe Heini dem Walter schon gesagt, er solle den Gläubigern die wahre Lage sagen, solange er das noch könne ohne kriminelle Anklage! Aber Walter habe in ganz verrückter Weise immer weitergemacht, sodass jetzt die Schulden bei weitem die assets überwiegen; er habe nicht nur gegen die fremden Geldgeber, sondern auch gegen die Schwestern Schöndube Vertrauensbruch begangen und sie um ihren Anteil gebracht. Heini sei kürzlich wieder in Mexiko gewesen, habe nochmal viel (10 T Dollar?) hineingesteckt, damit Walter einen anderen Anwalt bekommt. – Er spricht sehr schlecht über Sven; „Mamajunge“ und „Halunke“; sagt aber, dass er anscheinend ein guter Architekt ist und guten Geschäftserfolg hat, und jetzt den Eltern hilft. Sie haben das Pedregal Haus vermietet für 5000 Peso monatlich ($ 400). 🕮 Davon müssen sie aber noch hohe Hypothekenzinsen zahlen, zahlen anscheinend auch an Chacha das Monatsgeld weiter. – Schließlich sagen sie, vielleicht sehen sie uns nochmal; er will auch Auskunft über Transport des Hundes und Regeln für Rückkehr einholen und uns telefonieren. Über nochmaligen Besuch sind wir aber zurückhaltend.) –Yvonne, Richard, und Steffi hier ½ Stunde. – Nachher sind wir beide müde.
Ms für Gardner beendet! (Die getippten Revisionen in ch. XV durchgesehen. Brief an ihn aufgesetzt.) (Gardner Buch über RT gelesen.)
Gekramt. – Abends geduscht.
Gekramt. – Endlich Brief von Grete über das Corthaus; „wir könnten uns denken, dass ihr Euch wohlfühlen würdet dort“; aber ½ Stunde Autofahrt von ihr entfernt.
Gekramt. – 12-2 Mia und Wim. (Wir zeigen ihnen Gretes gestrigen Brief über das Mexikohaus. Wir überlegen mit ihnen das Problem von Hund und Auto. – Nochmal Besprechung über mein Testament. (Ina hatte starke Gefühle gegen den trust, den Shufro vorgeschlagen hat. Wir finden aber jetzt, dass meine Kinder auf eine Erbschaft von Ina hohe Steuer zahlen müßten (beginnend mit 10 %. Daraufhin will Ina doch Idee vom trust wieder in Erwägung ziehen.)
Gekramt. – Abends sage ich Ina, dass ich denke, dass wir den Mexikoplan aufgeben wollen, wenn sich keine gute Lösung für Morli findet, dann denn dann würde sie dort nicht glücklich sein, und ich auch nicht. 🕮 Sie ist gerührt, aber sagt, dann würde ich das Gefühl haben, etwas geopfert zu haben, und das möchte sie nicht. Wir überlegen auch, ob vielleicht ein Student oder so mit ihr im Auto fahren könnte.
Gekramt. – Nachmittags zum Haarschneider, zu Fuß zurück. Blumen für Ina gekauft. – Ina telefoniert mit Neblett (er wäre bereit, mit ihr und Morli in unserem Auto nach Mexiko zu fahren; wir würden Ausgaben (und vielleicht etwas mehr) und Rückflug bezahlen, er würde vielleicht auf eigene Kosten einige Tage in Mexiko bleiben. So würde das Problem des Hundes gelöst, und wir hätten unser Auto in Mexiko, und wir könnten mehr Bücher und sonstige Sachen mitnehmen. Es wird zwar recht teuer, aber das wäre es wert. Später sagt Ina, dass das auch Motiv für diesen Plan war der Umstand, dass der Pilot das Recht hat, das Mitnehmen des Hundes in der Kiste im Personenabteil abzulehnen, z.B. wenn der Hund zu viel bellt. Anscheinend würde diese Entscheidung erst im letzten Moment getroffen.)
Gekramt; Bücher im Wohnzimmer sortiert. – 4-6 Zachary von U. Cal. P. hier. (Er will „Scheinprobleme“ zur „Aufbau“ Übersetzung hinzufügen, und will Meiner um Erlaubnis fragen. – Über die Prob. Series. Ich gebe ihm AS Teil IV. Ich sage, ich hoffe, dass ich nächsten Winter alles fertig habe. Ina sagt dazu, dass meine Schätzungen 🕮 gewöhnlich zu optimistisch sind. Ich sage, dass ich mich jetzt noch nicht endgültig entschließen will; dass ich aber die Press ernstlich erwäge, und zwar allein, ohne MIT Press. Ich sage, ich habe Sorge, wie viel mich die Herausgeberschaft Zeit kosten wird; natürlich muss ich selbst die Beiträge beurteilen; aber ich weiß nicht, wie viel Arbeit sonst noch hinzukommt, durch Korrekturen und Verhandlungen mit der Press. Er sagt, was immer sie mir abnehmen können, wollen sie gern tun. Ich sage: Ich schätze Umfang von Band I auf ca: 180 pp; die späteren dagegen meist 80-120. Ich lege Wert auf niedrigen Preis für Studenten. Er will überlegen sowohl Paperband wie „cold setting“, d.h. Fotografie von getipptem ms.; wenn typesetting, so monotype. Auf meine Frage sagt er: nachdem er die fertigen mse bekommt, dauert die Herstellung etwa 6-7 Monate, und bis zur Auslieferung ca 9. Ich sage ihm, dass ich heute den Absatz der weiteren Bände nicht mehr so pessimistisch ansehe wie früher; in den letzten Jahren ist das Interesse an dieser Art von pr sehr gewachsen.) – Ina ist zwar immer noch besorgt und erregt über all die Probleme der Mexikoreise, und deprimiert über das Aufgeben des Hauses, aber in den letzten Tagen nicht mehr so hostile; sie sagt, sie ist gerührt, dass ich so lieb bin (vielleicht weil sie sieht, dass ich bereit bin, 🕮 alle ihre Wünsche für das Mitnehmen von Morli zu erfüllen, und auch in der Frage des Testamentes und des trusts ihr entgegenzukommen.)
Gekramt Gebadet. – ( Bergmanns Aufsatz über Logik der Quanten gelesen.) – 2 ½ – 4 ½ wir beide zu Dr. Halpern (für generelles exam. Er findet alles in Ordnung. Er lässt Kardiogramm machen und Lungen-X-rays. Ich bekomme smallpox Injektion in Arm, und die erste von 3 Injektionen gegen typhoid und parat.; später Hepatitis kurz vor der Abreise: Hämoglobininjektion; das setzt die Anfälligkeit für Hepatitis herab für 60-90 Tage.) (wach bis 4 ½)
Gekramt. – Nachmittags für morgen vorbereitet (über Distanzmethode mit stetigem \(\xi{}_{lj}\); nicht viel zustande gebracht, weil schlecht geschlafen und noch Nachwirkung der Injektion.)
10 ½ – 3 Matthews &Kuhns hier, zum letzten Mal vor der Mexikoreise. (Er erklärt Überlegungen zur zur stetigen \(\xi{}\)-Funktion. Kuhns erklärt einige weitere Ergebnisse seiner Untersuchungen zum allgemeinen Distanzproblem, mit Hilfe von Matrizen.)
Wir besprechen nochmal das Testament, weil wir morgen zum Anwalt gehen. (Ina stimmt jetzt zu, dass ich, außer 10 T für Chacha, mein ganzes Vermögen, das aus stocks bestehen soll, in einen trust verwandelt 🕮 wird bei meinem Tode; sodass sie das Einkommen davon bezieht, nicht nur dividends, sondern auch die Bilanz von Gewinnen und Verlusten durch Verkäufe. – Ich bin froh, dass wir nun zu einer guten Einigung gekommen sind.) – Nachmittags ordne ich alte folder von Pr ein.
Folders gekramt. – 3-5 zum ersten Mal zu Abr. Marcus, empfohlen von Shufro; M. führt uns zu seinem Partner, Raymond Lee Kahn (dieser ist Spezialist für Testamente. Während einiger Minuten sitzt M. dabei. Dann, als klar wird, dass sie unsere Sache übernehmen wollen, geht er. Kahn ist überrascht und befriedigt, dass Ina die relevanten Fakten gut und übersichtlich zusammengestellt hat. Aber das Problem ist komplizierter als wir dachten dadurch, dass nur mein Gehalt seit 1954, weil in California verdient, community property ist; während alles vorher Verdiente, einschließlich der daraus durch Investitionen gewonnenen Dividenden und Gewinne, mein persönliches Vermögen ist. Er wird sich die Probleme überlegen, und dann werden wir nochmal conferieren. – Er macht einen ruhigen, verständigen, und kompetenten Eindruck, wenn auch nicht logisch ganz klar; er scheint auch die Komplikationen etwas überzubetonen, um den Betrag seiner Hilfe groß erscheinen zu lassen. Er fragt uns, ob wir nach Shufros Vorschlag Markus als alternate executor nehmen wollen, oder ihn, weil er schon unsere Sachen jetzt bearbeitet; und wir stimmen zu, dass wir ihn nehmen.) 🕮
Pr-folders eingerichet. – 2h zu Dr. Mott (2. und letztes meeting. Ich berichte von den Problemen der Mexikoreise; Ina denkt, dass wir doch wahrscheinlich länger als 1 oder 2 Monate bleiben werden, und darum wollen wir den Hund schon mitnehmen. Ihre Befürchtungen für Mexiko sind vermischt mit ihren starken Gefühlen darüber, dass wir dies Haus jetzt verlassen müssen, ohne ein anderes gesichertes Heim zu haben. Schade, dass das angebotene Haus in Pac. Pal. nicht geeignet war. Er sagt, der Hauptunterschied zwischen unseren Reaktionen im Leben kommt daher, dass ich als Kind behütet und versorgt war, und Ina nicht. Das wird durch spätere Erlebnisse nie ganz ausgeglichen. Er sagt, wenn sie sich in Mexiko nicht wohl fühlt, sollen wir zurückkommen und ein neues Heim hier suchen. – Er fragt, ob ich beabsichtige, nochmal zu kommen. Ich sage nein, unsere Zeit ist beschränkt; und ich glaube, ich habe alle mir wichtigen Probleme besprochen, und das hat mir gut getan.) –
12-2 Kalish hier (Ina fragt ihn, ob das department oder Moody denkt, ich sollte nicht nach Mexiko gehen, sondern wäre verpflichtet, hier zu bleiben, als Angestellter der Universität. Er sagt, nicht gar keine Verpflichtung; aber sie hätten gerne, dass ich hier bliebe. – Er sagt, Robinsons wollen nach Mexiko fahren; aber seine Frau scheine ihm, Kalish, immer langweiliger. – Er erzählt von der Konferenz in Modelltheorie in Berkeley; viele Leute, auch von Europa; viele blieben die ganzen 3 Wochen; darunter auch Church, Mostowski, Shepherdson19Wahrscheinlich der britische Mathematiker John Cedric Shepherdson (1926-2015): https://mathshistory.st-andrews.ac.uk/Biographies/Shepherdson/. Es war ein großer 🕮 Erfolg; aber Tarski sah unglücklich aus; er glaubt, es war weil Tarski der Mrs. Dyson20Verena Huber-Dyson (1923-2016); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Verena_Huber-Dyson (die vor einiger Zeit mit Tochter bei Kalish zu Besuch war; sie ist geschieden von dem Mathematiker) einen Heiratsantrag gemacht hatte, aber abgelehnt worden war.) – 3 ½ – 5 Lauter hier. Er kommt von S. Barbara, wird aber vom Herbst ab am Occ. Coll. bei Pasadena sein. Ich habe seinen thesis Entwurf, 20 pp., gelesen (jetzt zurückgegeben), und bespreche es mit ihm. Er will Analyse von Reichenbachs „nomologischen Aussagen“ machen, und schlägt für jede Definition von Reichenbach, nach sorgfältiger Analyse, verbesserte oder neue Definition vor. Zuerst schien mir es eine zu bescheidene Aufgabe für Ph.D.; aber Kalish sagte mir heute morgen, dass wir von L. wohl nicht mehr erwarten können; da hat er wohl recht. Darum sage ich L., dass mir der Plan gut erscheint, und er wird, nach Besprechung mit Kalish, weiter in dieser Weise daran arbeiten.)
10h beim passport office (ich komme zum ersten Mal down town, ausgenommen im Hospital letzten November. Wir bringen unsere ausgefüllten, schrecklich langen und umständlichen Fragebogen hinein. Sie werden uns die Pässe in etwa 7-10 Tagen zuschicken.) Dann zu Dr. Halpern. (Wir bekommen die zweite Injektion gegen typhoid; und ich gebe Blut- und Urinprobe.) – Ina geht in ein mexikanisches Büro an Wilshire (über den Hund im Flugzeug; sie kann wieder keine zuverlässige Auskunft bekommen.) – Zu Hause ist für Ina eine 🕮 Antwort von Hansi Stöger da. (Franz hat Selbstmord begangen, wie Ina schon dachte. Er litt unter Depressionen, und glaubte „er hätte bestimmt Krankheiten“, z.B. Prostata; er war lange im Rudolfinum Krankenhaus; Schlaftherapie und Schocktherapie halfen nicht. In einem unbewachten Moment stürzte er sich aus dem Fenster. – Obwohl Ina es schon angenommen hatte, erschüttert die Nachricht sie sehr. Sie bringt es in Zusammenhang mit den Depressionen ihrer Mutter.)
Ina telefoniert mit Western Air Lines; sie erlauben einen Hund auf demselben Flugzeug, für Gepäckrate (49 c per Pfund). Das wollen wir tun. – Gekramt. – Nachmittags report für NSF geschrieben.
Gekramt. – Mittags Richard Freeman zum lunch. (Ina fragt ihn über ihren Plan, 1965 für ein Jahr nach Spanien zu gehen. Er sagt, er wird hier wahrscheinlich dann resignieren, weil die Arbeit sehr boring ist. Ina sagt, ist das nicht ein zu großer risk? Er sagt, er hat immer Risiko geliebt, darum liebt er auch Wasserski; aber vielleicht könnte er doch Urlaub nehmen.) – Nachmittags überlegen wir, ob wir vielleicht als „rentistas“ nach Mexiko gehen sollten (dann brauchten wir nicht nach 6 Monaten zurückkommen. Ich frage Ina, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie länger als 6 Monate in Mexiko bleiben wird. Sie sagt: Das Haus hier aufgeben fällt ihr schwer; aber wenn es einmal aufgegeben ist, 🕮 fällt es ihr vielleicht schwer von Mexiko hierher zurückzukehren in die unsichere Situation; vorausgesetzt, dass wir dort etwas Befriedigendes gefunden haben werden.)
Gekramt. (Und in Küng Buch gelesen.)
Gekramt.
Gekramt. – 7 – 8 ½Mia hier. (Sie überlegt, vielleicht zum Philosophenkongress nach Mexiko zu kommen, falls es mit ermäßigtem Flug möglich ist.)
Gekramt. –
12 Mr. Cremmel (von Bryan) kommt, um unsere Sachen für storage abzuschätzen. (Er schätzt $ 186 für Einpacken und in storage bringen; dann monatlich ca 10 $; wenn alles direkt in ein anderes Haus gebracht würde, 150. Wir können für Stahl file box und einige andre Boxen bestimmten „Keep front“, bei Pappboxen auf den Deckel schreiben, das kostet nicht extra. In Stahl file box und in Kommode können alle Sachen drin bleiben. Wir sprechen von Mexikoreise. Er sagt: Viele bleiben dort; wenn wir viele Sachen kommen lassen wollen, fahren sie es im truck bis kurz vor der Grenze bei San Diego; dann kommt ein truck aus Tijuana, den wir in Mexiko City bestellen, und lädt die Sachen über, bringt es durch den Zoll (wenn wir dabei sind, sollen wir dem Zollmann $ 20 oder 25 geben, dann macht er keine Schwierigkeiten) und fährt es nach Mexiko City oder sonstigen Ort. Wir sagen ihm, dass wir dies Haus vielleicht noch einige Monate haben können; 100 Miete, während wir 🕮 weg sind. Er sagt, es ist doch sicher die 200 wert, wenn wir nach 2 Monaten wiederkommen und dann dies Haus haben, während wir etwas Anderes suchen. Wir sind selbst schon geneigt; sein Rat bestätigt uns noch. Er sagt, sie können die Sachen auch in unserer Abwesenheit abholen für storage, wenn wir ihm Schlüssel schicken; ein Freund von uns sollte dann dabei sein. – Er rät, während das Haus leer steht, einem Nachbarn 20 $ monatlich zu geben, damit er auf das Haus Acht gibt; er meint, oft bleiben Häuser leer, wenn die Leute verreist sind, aber wir sagten, dass hier die Jungens Zerstörungen anrichten. – Er ist freundlich und hilfreich.) – Abends geduscht.
10 zu Dr. Seiff (auch Ina. Er macht Messungen und gibt mir prescription. Vielleicht wird er nächstes Mal Refraktion genauer messen, und dann entscheiden, ob neue Brille.) – 11 ½ zu Dr. Halpern. (Wir beide bekommen dritte typhoid Injektion, und Hämoglobin gegen Hepatitis. Aufgrund von Brust X-ray, Kardiogramm, Blut- und Urinanalyse sagt er, dass alles normal ist.) – Wir kaufen Schuhe für mich (bei Desmond, sandfarben, schwedisches Leder und Kreppgummisohle, ähnlich wie die, die ich jetzt habe.) – Zur Bank (ich kaufe $ 300 American Express traveller checks.) – De Finetti 1963 gelesen.
D. F. Gelesen. Briefe–
Brief an de F. aufgesetzt. – 5 ½ – 8 ½Mia und Wim hier. 🕮 Wir besprechen unsere Probleme mit dem Haus, dass wir vielleicht die Sachen hier lassen, anstatt alles in storage zu schicken. Wenn nötig, d.h. bevor Frau Jokl und Yvonne zurückkommen Anfang Sept., ist Mia bereit, den Umzug der Sachen in storage usw. zu überwachen.)
Weiter am Brief für de F. (und einen an Savage). – 3 – 4 ½ zu Mr. Kahn. (Unsere Testamente sind fertig getippt. In meinem hat er einen Fehler gemacht: das Kapital des trustes sollte nach Inas Tod auf die 3 Kinder verteilt werden; er hat stattdessen alle 4 genommen; das wird neu getippt. Dann werden beide Testamente in Gegenwart von Kahn und 2 anderen Zeugen unterschrieben. In Inas Testament werden ebenfalls 2 trusts eingesetzt, aus Steuergründen.) – Wir kaufen für mich bei Desmond einen beige sweater, und Socken, für Mexiko. –
Gekramt. – 4 zu Dr. Brann (meine Zähne werden gereinigt (8.-); und er sieht alles nach, es ist alles in Ordnung.) – Ich gebe Scheck. – Nachmittags 1 Stunde diktiert, Ina tippt (Brief an de Finetti, erst halb fertig; sie beklagt sich, dass ich erst so spät damit komme.)
Briefe diktiert (langen Brief an de Finetti fertig, und Brief an Savage). – 12 ½ – 2 ½Kalish und Sue hier (sie ist seine Freundin seit einigen Monaten, blonde lange Haare; sie macht kindlichen Eindruck, sie macht ein kleines Giggeln bei jeder etwas scherzhaften Bemerkung. Sie will ihre Freundin Monika fragen, ob sie willig wäre, in unserem Haus zu wohnen.) – 5 – 5 ½Yvonne mit Steffi hier. (Sie ist 🕮 erschöpft von Examina und pneumonia21englisch‚Lungenentzündung‘, aber trotzdem lebhaft. Sie möchte uns am 7. zum Flugplatz fahren.) – (Abends telefoniert Dr. Kulka, um und bittet Ina, morgen eine Patientin von Culver City zur Klinik zu bringen, obwohl sie weiß, dass wir am Packen sind. Ina nimmt es an. Ich protestiere dagegen, sage, sie soll ihr sagen, wir sind bereit das Taxis zu zahlen; das wird Dr. Kulka zwar wahrscheinlich ablehnen, aber das macht ihr klar, dass sie unvernünftig viel fordert. Ina sagt ihr stattdessen, dass sie vergessen habe, dass sie mich morgen fahren muss. Darauf wird Dr. Kulka recht unwillig, und hängt ab!)
VIII / 1963 Gekramt. Ina holt die mexikanischen Touristenkarten ab. (Yvonne telefoniert, dass ihr hairdresser, ein geschiedener Mann, vielleicht willig wäre, in unserem Haus zu wohnen.) 6h Sues Freundin Monica Guthriekommt, um zu besprechen, ob sie hier wohnen will. (Sie macht einen guten und verständigen Eindruck. Aber ihre Schwester, mit der sie jetzt zusammenwohnt, wird erst Ende August heiraten, und möchte bis dahin nicht alleine wohnen, weil sie sich fürchtet. Monika sagt, sie könne aber am 15. hierher ziehen, also eine Woche nach unserer Abreise; möglicherweise auch früher.) (Der Mann, von dem Yvonne sprach, ruft nicht an.) Gebadet.
Gekramt. – 12 ½ – 1 ½Mia hier. – 3-5 David Kaplan hier. (Er hat im Sommer sehr fleißig an der These gearbeitet, und das System wesentlich 🕮 verbessert. Er hofft, im September oder Oktober eine erste Version fertig zu haben; und will dann, aufgrund der comments, von Montague und wenn möglich auch von mir, die Ausarbeitung machen. Er hat in Michigan gesagt, dass er sein Ph.D. haben wird, bevor er hinkommt; man hat ihm gesagt, das Gehalt hängt von dieser Bedingung ab! Mitte Januar werden sie umziehen. Ich sage ihm, dass ich in Mexiko nicht gut in der Lage bin, comments zu schreiben; dass aber Rückkehr im September oder Oktober wahrscheinlich ist, wenn auch nicht sicher. – Er will, falls dies Haus geräumt werden muss in unserer Abwesenheit, dafür sorgen, dass alle für das department bestimmte Boxen dorthin geschafft werden. – Er ist eifrig, uns zum Flugplatz zu bringen; wir wollen sehen, wie das mit Yvonne wird.)
Alte mss durchgesehen (Karten dafür geschrieben, einige in neue folders, besonders die, die ich hier behalten will. Andere für das department beschrieben; die wollen sie in einem Archiv verwahren.)
Neblett hier. (Er will im Haus wohnen. Er hat ein Appartment zusammen mit …; da muss er weiter Miete zahlen. Hier wohnt er umsonst, und wir bezahlen utilities und Telefon. Er wird Drucksachen hier aufheben; Rechnungen aufmachen und bezahlen; andere Briefe zum department bringen, etwa wöchentlich, dort wird David bestimmen, was nachgeschickt werden soll.) – Mittags Mia und Wim hier. – Weiter an alten mss.
(Ina fährt mich zum Haarschneider). – (Ellinor Charney telefoniert. Sie hat einige papers; sie wird sie Doris geben für mich, wenn ich zurückkomme. Sie sagt, sie hat neue Ideen ausgearbeitet, 🕮 für Analyse der natürlichen Sprache. – Ich telefoniere, dann mit Kalish: Für Es muss ein neuer Komitee chairman anstelle von Abe Kaplan bestimmt werden, vielleicht Montague. Ich bin willig, weiter Mitglied des Komitees zu sein.) – Gekramt (weiter Karten für alte mss geschrieben, bis abends 9h).
Gekramt (die letzten Karten für alte mss geschrieben; so können nun die meisten mss zum department gehen.) – Sachen gepackt (Medizin in Plastikbehälter. Schreibtisch umgeräumt. Mittags fühle ich mich auf einmal sehr müde. Nachmittags bleibe ich meist liegen; stehe aber oft für kurze Zeit auf, um Sachen zu sortieren. (Ina findet, dass das Gewicht unseres ganzen Gepäcks weit unter der Grenze ist; darauf beschließen wir, noch einen ganzen dritten Koffer mitzunehmen; wir nehmen dann auch mein Schreibbrett mit, das schon tief in einer Box verpackt war. Das Gepäck besteht nun aus 3 Handkoffern und der Zippertasche (in der sind viele mss und folder für meine Arbeit, und einige Bücher.)) \[Mexico]\🕮eHier beginnen die in (RC 025-07-03) ausgelagerten Blätter der Mexiko-Reise.\1963 Mexico (bis 21.9.) (6 ½ Wochen)\
7 ½ auf (seit um 4 ½ war ich aufgewacht, 5h auf die Uhr gesehen. Später nochmal eingeschlafen.) Das letzte Packen. Yvonne kommt, sie fährt Ina und Morli hinaus. David Kaplan kommt; er lädt einige boxen in sein Auto (G, A, M; letzteres sind alte mse für das „Archiv“). Ina fährt früher, um 11 muss der Hund schon eingeladen werden (in einen überall durchlöcherten Metallbehälter, in dem ein Pappbehälter ist, der nachher weggeworfen wird.) David fragt mich über den geplanten Vortrag für das Dezember APA meeting. Ich sage, ich bin im Zweifel; man könnte entweder technisch sprechen über Mengenlehre und Typentheorie, die verschiedenen Ergebnisse mit Übersetzbarkeit und Konsistenz und dergleichen; aber das ist nur für die Techniker, und ich bin damit nicht mehr so bewandert, darum möchte ich das nicht. Andererseits für die Philosophen könnte ich etwas sagen über Vorzüge und Nachteile beider Formen; das habe ich schon oft im Seminar gesagt; ich weiß nicht, ob das interessant genug ist. Er fragt, was ich von mir aus am liebsten täte. Ich: Natürlich über induktive Logik, weil ich da eigene Ideen habe; aber die anderen Programme sind wahrscheinlich schon festgelegt. Er sagt, Kalish ist im Programmkomitee; er könnte es wohl arrangieren. Darauf sage ich, wenn das möglich ist, will ich das andere aufgeben; er will es Söderstrom sagen, und ihm meine Gründe erklären.) 🕮 12 ½Abflug nach Mexico. (Western Air Lines, jet Flugzeug, einfach 92 $, Hund 62. Die 4 Stück Gepäck wiegen 100℔22℔ steht für die alte Gewichtseinheit Pfund (1 ℔ = 0‚5 kg)., also noch unter der Grenze von 110! Wir sehen wenig die Bucht, und dahinter baja california, aber meist sind Wolken unter uns, zuweilen fliegen wir durch Wolken, und es schwankt etwas; aber ich merke keine unbehaglichen Schwindel. Ich habe vorher ein dramamine genommen. Ankunft nach 3 Stunden Flug;OMéxico D. F. lokale Zeit (= CST) 4:30.) Wir haben im Flugzeug declaration ausgefüllt, dass wir nichts Verzollbares haben. Daraufhin geht alles ohne Inspektion durch, ohne irgendwas zu öffnen. Dann lässt Ina Morli aus dem Kasten. Dann erst gehen wir weiter und treffen die Wartenden: Annemarie, Annette, Grete und Walter. Herzliche Begrüßung. Dann gehen Ina und ich mit dem Hund zu einem Rasenstreifen an einem großen Blumenbeet, aber vergeblich. Dann fahren wir in 2 Autos, Walters und ein gemietetes. Grete mit Ina und Hund; ich mit Walter, hinten Annemarie und Annette. Wir fahren, nach Anweisung der senora, über Ixtapalapa, und dann weiter nach Osten herum, weil dort die Straße besser ist. Vorbei am Cerro Estrella. (Das große Dorf San Lorenzo. Auf einmal sehen wir das rote Haus. Wir fahren in den grasbewachsenen Fahrweg. Inzwischen regnet es. 🕮 So gehen wir schnell in den Garten und an der Gartentüre des Hauses macht uns die Senora auf, und wir begrüßen sie. Das Innere kommt mir so vertraut vor, das bay Fenster, die Treppe, das Esszimmer, der Blick auf den Garten, das Planschbecken, und dahinter das Gartenhaus. Hinter der Mauer Libradas Haus; alles erkenne ich wieder von den Farbfotos, die wir gesehen haben. Oben das schöne, sehr große Zimmer, wo ich wohnen und schlafen werde; wirklich mit Fenstern auf allen 4 Seiten, was ich Yvonne nicht hatte glauben wollen. Wir sitzen alle im Wohnzimmer und plaudern. Dann gehen Walter und Sven; Annemarie und Annette bleiben zum Abendbrot. Dabei haben wir 3 Kerzen auf dem Tisch! Wir fordern auch die Senora auf, aber sie sagt, sie hat schon gegessen, und geht jetzt zu Bett, um noch zu lesen. Sie sagt, sie wird von der Küche durch den Garten zu ihrem Zimmer gehen, „das Haus ist ganz Eures“, und sagt gute Nacht. (Annemarie erzählt noch von Ganzerts, die Grete mehrmals erwähnt hatte, und wir wussten nicht, wer sie waren. Es ist Anne Bauer, Annemaries gute Freundin, und ihr Mann. Leider mussten sie gerade jetzt abreisen, bevor wir kamen. Annemarie wünschte sich, dass Anne mich noch kennenlernen sollte.) Auf einmal werde ich doch ganz müde, und kann kaum mehr sitzen. (Beim Gehen vom Flugzeug zum Gebäude war ich einmal gestolpert, weil ich eine absteigende Stufe nicht sah; zum Glück ging es gut, weil 🕮 ich an Inas Arm eingehakt ging; ich beruhigte sie gleich; aber es war doch ein heftiger Stoß mit dem Fuß und daher ein plötzlicher Ruck im Rücken; ohne Ina wäre ich sicher hingefallen und hätte wieder eine Sehnenverzerrung haben können wie vor einigen Jahren.) – (Ina will, wie schon in L.A. überlegt, unten schlafen, weil der Hund die glatte Fliesentreppe nicht gehen kann. Oben ist noch ein Schlafzimmer auf der anderen Seite.) Abends Tagebuch geschrieben, meine Sachen ausgekramt. – Leider machen die cameons auf der Straße doch einen erheblichen Lärm. – Ich schlafe nur etwa von 3-6.
Wir überlegen, ob ich anderswo schlafen kann. Ich überlege den Alkoven oben; aber dann finde ich, dass da auch 2 Fenster zur Straßenseite gehen. Ina bestimmt dann, dass ich ihr Schlafzimmer unten nehmen soll, und sie schläft auf einer Couch im Wohnzimmer. –Annemarie und Annette Wir gehen mit Mrs. C. durch alle Gärten. –Annemarie und Annette kommen. Wir sehen auf einmal die 2 hohen schönen Berge, die meist mit Wolken verdeckt sind. – Mittags isst Mrs C. mit uns. – Nachmittags gehen Ina und Annemarie zum Einkaufen. Ich spreche mit Annette. (Sie will Töpferei und Keramik handwerklich lernen; das interessiert sie jetzt mehr als Musik, 🕮 weil sie Freude an praktischer Anwendung hat. Sie spricht über Eline und Christoph; deren psychologische Theorie sei zu einseitig. Ich sage, Leute haben oft verschiedene Blickrichtungen, wie Goethe und Newton; und Freud und Jung. Sie äußert Zweifel an der Psychoanalyse. Ich erzähle ihr von meinen Erfahrungen in Princeton, und das interessiert sie sehr. Sie ist aufgeweckt und intelligent, und hat ihr unabhängiges Urteil. Sie sagt, sie war ursprünglich sehr abhängig von ihrer Mutter. Durch die 5 Jahre in Rills Schule23Vielleicht das Max-Rill-Gymnasium und Internat in Reichersbeuren: https://www.max-rill- gym.de/schulprofil/schulchronik/ ist sie selbstständiger geworden. Anfangs war sie auch sehr eifersüchtig gegen Kühn; aber jetzt versteht sie, dass ihre Mutter das braucht.) – Ina und Annemarie kommen zurück. Annemarie und Annette planen, mit Walter auf die Insel zu fahren, Fr Nachmittag bis Mo. Grete und Sven bleiben zu Hause. Die Nächte Sa und So sollen hier sehr lärmig sein, wegen Fiesta. Vielleicht sollen wir dann für diese 2 Nächte in Svens Haus ziehen. – Ich schlafe unten in Inas Bett, und sie im Wohnzimmer. (Hier ist es wirklich viel stiller; man hört fast nichts von der Straße. Ich nehme großes Nembutal, kann aber trotzdem fast gar nicht schlafen; vielleicht 2 oder 3 Stunden. Das liegt aber wohl an der Höhe, an die man sich erst wieder gewöhnen muss. Das Bett ist gut, schmaler aber mit festerer Matratze als oben.)
Annemarie kommt, und fährt mit Ina und Librada nach Xochimilco zum Markt. – (Annemarie erzählt von Hanneliese, die oft sich unglücklich fühlt, und es für sich selbst hart und unerfreulich macht, „weil sie es nicht besser verdient“. Annemarie mag Werner gar nicht, 🕮 der jüngere Bruder …sei viel sympathischer, tüchtig und ehrlich; Werner rühme sich manchmal von Dingen, die nicht stimmen, und in seiner Ratgebung sei er zuweilen unverantwortlich. Über Johannes berichtet sie Gutes; er habe nicht mehr die frühere dogmatische Einstellung und Intoleranz, er sei gereift und gemildert. Mit Sabine hat sie sich früher schlecht vertragen, weil die über Andere moralische Urteile machte, kritisch und von oben herab. Jetzt ist sie aber eine tüchtige Hausfrau und gute Mutter.) – (Nachts etwas mehr geschlafen, wenn auch nicht genug; Mücken und Fliegen sind störend; oft höre ich nebenan die Senora schnarchen oder mitten in der Nacht Radio hören, wenn auch sehr leise.)
Annemarie kommt spät vormittags bis 6h nachmittags. Beim lunch ist immer die Senora dabei (gestern erzählte Ina von ihrem ersten Brief an mich, und vom ersten Besuch bei mir; auch die Senora ist entzückt davon. Heute erzählt die Senora von ihrem Vater, wie er in Chihuahua Obstbäume und Kühe usw. importiert und kultiviert hat, und viele zu ihm kamen, um von ihm zu lernen.) – (Nachmittags erzählt Annemarie von ihrem Institut, und ich erzähle, wie ich in Freiburg studierte.) – (Abends endlich geduscht; vorher war ich immer zu müde.)
Vormittags ist es sonnig, ich sitze mit Annemarie (im Gartenhaus auf der Schaukel, mit Blick auf Teich und Haus. Ich frage nach Beziehung mit Kühn. Sie scheint zufrieden damit, wie es ist. Er hat große Scheu vor Heirat. Und sie müsste dann nach Düsseldorf ziehen, was sie nicht mag. KonenKühn oder Konen? trinkt zu viel, und das kommt aus inneren Schwierigkeiten. Auf meine Frage sagt sie, er will keine Psychotherapie; das ist ihm zu theoretisch und künstlich. Ich erzähle von Morris’ Bedenken, dass dann die schöpferische Quelle versiegt. Dann erzähle ich von meiner 🕮 Therapie; dass das Ziel nicht ist, den Menschen in einen anderen Typ zu verwandeln, sondern die Hemmungen zu beseitigen, sodass das, was in einem selbst steckt, herauskommen kann. Die stärkeren Gefühle bei Musik und Blumen; auch Sex wieder. – Aber ich habe Zweifel, ob Konen dafür zugänglich wäre; er ist jetzt 58, 13 Jahre älter als Annemarie.) – Lunch mit der Senora. (Ich sage ihr, dass man fühlt, wie sie das Haus und den Garten und alles im Haus mit Liebe gemacht hat; sie freut sich darüber.) – Nachmittags fährt Annemarie uns zu Diederichsens. (Dort sind wir 3 ½ – 7 ½. Nettes Esszimmer und Wohnzimmer; dazwischen Kamin und Büchergestelle. Sven sehe ich jetzt zum ersten Mal wieder. Wir sprechen auch über politische Fragen, obwohl Walter sagt, wir sollten lieber nicht in sowas geraten. Ich sage dagegen, dass ich gern die Meinungen Anderer höre, auch wenn sie nicht mit meinen übereinstimmen. Ich sage, es wäre am besten gewesen, Deutschland neutral und entwaffnet zu halten; dann wäre auch Wiedervereinigung möglich gewesen; jetzt sei sie unmöglich. Walter sagt, Deutschland hatte das natürliche Bestreben, wieder unabhängig zu werden, und dann auch Waffen zu haben. Sven sagt, wenn er im Radio die eine Seite hört, stimmt er zu; und wenn dann ein Anderer für andere Seite spricht, findet er das auch überzeugend. – Grete zeigt mir den Artikel über mich im großen Brockhaus; kurz, aber erstaunlich korrekt und verständig, Pr wird genannt; und Hinweise auf Artikel „Logische Syntax“, wo mein Buch als einziges genannt wird, und „Semantik“, wo Semantik und M&N genannt werden; dabei kommen sogar logische Formeln vor. – Später sehen wir Projektion von Farbaufnahmen; von ihrer kürzlichen Reise nach dem Isthums24https://en.wikipedia.org/wiki/Isthmus_of_Tehuantepec; dann von Annemaries Haus und den schönen Ausblicken.) 🕮 Walter bietet mehrmals an, uns nach Hause zu fahren; aber ich bestehe darauf, dass er zu Hause bleiben soll. Er fährt uns zu einem Taxistand, (und macht mit dem Fahrer den Preis aus: 15, und 2 Tip. Er fährt durch mehr ländliche Straßen als Annemarie, die die größeren, schnelleren ausgesucht hat. Wir reden mit ihm, und Ina erkennt zuletzt einige Merkmale, und so finden wir im Dunkeln das Haus.) Ich bin müde, aber nicht zu sehr. Wir haben noch Abendbrot am Tisch (Librada ist sonntags aus.). (Kleines Nembutal, gut geschlafen.)
Annemarie und Annette kommen herüber, bis Abendbrot. (Wir sitzen alle vier im Gartenhaus, vormittags; nachmittags im Zimmer. Ich erkläre, wie durch UCLA meine finanzielle Lage viel besser geworden ist; und dann jetzt noch weiter durch NSF.– Annemarie hat ein gutes Einkommen aus der Bauer-Erbschaft für Annette, hauptsächlich aus dem Familien-Baugeschäft. Die Mexikoreise hat sie finanziert vom Kapital, nämlich aus einer gerade jetzt gekommenen Auszahlung. Das Haus auf der Eichhalde kostet mit dem großen Grundstück, das aber größtenteils steil und unbrauchbar ist, 200‚000 DM (= $ 50‚000!). Die Kauf-, Bau- und Mietpreise von Häusern seien hoch, und würden noch steigen, weil der Mieterschutz aufgehoben werden soll. Chachas Haus in Stockdorf hat mit Grundstück 40‚000 DM gekostet (ich glaube: 20‚000); sie schätzt den jetzigen Wert auf 100‚000 DM (= 25‚000 $); 🕮 es sei aber auch gut und solide gebaut. Sie meinen, dass manche Leute bis zu 1⁄3 ihres Einkommens auf Miete ausgeben. Meine Vorstellung von billigem Wohnen in Deutschland stimmt also gar nicht! – Über Grete. Sie sagen, dass Mädele und Nena, und auch Otto, sich immer noch von Diederichsens fern halten, weil sie böse sind auf Walter.) – (Kleines Nembutal, gut geschlafen.)
Annemarie kommt allein (Grete ist krank; sie hat wieder Darmblutungen; das hat sie schon lange. Inzwischen ging es besser; sie hat Behandlung mit Zellen von Tierembryos; Annette bleibt bei ihr.) 9:45 Abfahrt nach Cuernavaca.OCuernavaca Die alte Straße, schöne Landschaft, und einige Berge; aber keine Sicht auf Mexiko und auf die Vulkane. Bevor wir nach Cuern. kommen, biegen wir links ab, nach Tepoztlan. Annemarie kennt es schon; sie ist mit Diederichsens auf einen der Berge da gestiegen, wo eine alte Pyramide ist. An der Plaza lassen wir das Auto. Wir sehen auf der anderen Seite die Arkaden des Klosters. Wir steigen einen steilen, steinbelegten, aber vielleicht für camions befahrbaren hinauf zur PosadaIxtatepec25Der korrekte Name ist anscheinend „Ixcatepec“, ein Teil von Tepoztlan.; alte Gebäude, schön gelegen zwischen Bäumen. (Leider können wir nicht hinein, alles ist gesperrt; eine Frau kommt und sagt, wir sollen läuten, der care-taker ist da und wird es uns zeigen. Leider kommt aber keiner; ich hätte so gerne gesehen, wie die gerühmte Aussicht ist, die wir von der Straße ist; und wie die Zimmer und alten Kamine sind.) Wir steigen einen anderen Weg hinab. Ich freue mich, dass ich es machen kann; aber dann bin ich 🕮 leider doch müde, sonst hätte ich gerne noch das Dorf näher angesehen. (Die Häuser an der Straße scheinen recht ärmlich, nur am Dorfeingang 2 oder 3 nettere, vielleicht gibt es noch mehr solche. Aber es scheint wohl doch nicht für uns geeignet, weil weiter abgelegen als Cuern., und alles mehr primitiv.) Wir fahren zurück nach Cuernavaca zurück. Walter hatte Casa de Piedras als Hotel empfohlen, etwas außerhalb der Stadt nach Osten. Auf dem Weg dahin, aber noch innerhalb der Stadt, sehen wir „Villa Internacional“, (Annemarie sieht durch die das Ein Eingangstür, wo der Weg durch das Haus hinabgeht, eine Wiese mit Bäumen, was uns anziehend erscheint. Wir gehen hinein; sie sagen, es wird erst um 1 ½ Essen geben, und wir setzen uns auf bequeme Liegestühle auf dem Rasen unter Bäumen, mit Dach darüber. Nahe dabei ist ein Schwimmteich, und Annemarie geht schwimmen. Vom Eingang aus ist auf der einen Seite das Esszimmer, auf der anderen eine lange Reihe von vermutlich Doppelzimmern, jedes mit Eingang von dem zementierten Weg. Nach Dann essen wir; es gibt nur ein festes Menü; einfach, aber reichlich, und mäßiger Preis. Dann lege ich mich zum nap auf einen der Liegestühle; die anderen auch. –Ca 4h trinken wir Kaffee im Esszimmer. Annemarie versucht, die Bekannten von Grete anzurufen, die uns die Telefonnummer oder Adresse von Frau Beck (?) sagen soll, die Häuser zum Kauf oder Mieten vermittelt.) 🕮 Wir beschließen nicht über Nacht zu bleiben. (Ina möchte gern nach Hause. Ich hätte zwar Lust, C. mehr auszuforschen; aber ich bin doch ziemlich müde; und die guten Hotels scheinen recht teuer; wir würden 3 Zimmer brauchen, anscheinend gibt es nur Doppelzimmer, und die kosten meistens 8 bis 10 $.) Auf meinen Wunsch fahren wir zum Palacio de Cortez (auf dem oberen Arkadengang sind die Freskos von Rivera, und eine schöne Aussicht nach Osten, über die Stadt und die Berge um Tep.; aber die Vulkane sind nicht sichtbar.) Dann fahren wir nach S und O, sehen einige schöne Häuser auf den Hügeln, die wahrscheinlich schöne Aussicht haben. Dann fahren wir wieder durch die Stadt auf den Camino D.P. (de pago), zur Rückfahrt. (Schöne Fahrt hinauf, mit Blick auf C., und die Berge bei Tep. Dann oben plötzlich starker Regen, sodass man kaum die Straße und die Autos sehen kann. Dann auf der anderen Seite hinunter. Dann wird es dunkel. Annemarie fährt uns nach Hause, Ankunft kurz nach 7.OMéxico D. F. (Auf unsere Aufforderung bleibt sie hier über Nacht, im oberen Westzimmer, dem kleineren.)
Mit Annemarie im Garten gesessen. (Über Chachas finanzielle Lage. Annemarie sagt, dass Walter gesagt habe, dass sie Chacha mit den $ 100 einen ungewöhnlich hohen Zinssatz zahlen. Ich sage, vermutlich haben sie den Geschwistern nach dem Tode der Mutter eine hohe Verzinsung geboten, damit die ihr Erbteil in Walters Geschäft lassen sollten, was die anderen aber doch nicht getan haben. Annemarie glaubt nicht, dass es so ist, sie meint, Chacha wisse gar nicht, 🕮 wieviel Walter ihr schulde; wahrscheinlich sei sie nach dem Tode der Mutter nie genau zahlenmäßig informiert worden; mir und Ina scheint das unwahrscheinlich. Ich sage ihr, dass sie Chacha sagen soll, sie soll sich nicht für die Zukunft Sorgen machen; wenn die Zahlungen von Walter nicht mehr kommen, und Heini seine Zusicherung nicht einhält, ihr dann die Zahlungen zu machen, so werde ich, (soweit ich dann noch kann, gegenwärtig könnte ich sicher) ihr helfen; Annemarie würde dann auch helfen. Ich füge hinzu, dass Chacha dies nicht Heini sagen soll; das hat Annemarie ihr schon gesagt in Bezug auf ihre versprochene Hilfe. – Annemarie glaubt, dass Heini wirklich nichts mehr hat, dass er das ganze geerbte Vermögen schnell durchgebracht hat; einmal hat Rusche ihm mit einer großen Summe ausgeholfen, als er plötzlich hohe Spielschulden bezahlen musste.) –Ina hat Durchfall (Annemarie besorgt ihr Vioform26Ein Arzneimittel der Firma Ciba, das seit 1934 als als Standardmittel gegen Reise-Diarrhoe und verdorbenen Magen galt. aus einem nahen Laden. Annemarie und ich spüren nichts, obwohl wir auf dem Ausflug gestern dasselbe gegessen haben, ausgenommen ein Eiskrem.) – (Kleines Nembutal, Dramamine; sehr gut geschlafen; mir scheint, ich bin jetzt gut adaptiert an die Höhenluft.)
Annemarie und Annette kommen. Wir fahren ein kleines Stück die Straße nach S, dann links hinein, in Richtung auf den nahen Carro…Dann Fußpfad durch die Felder. Wir kehren wieder um. (Ein andermal wollen wir früher abbiegen; der Fahrweg scheint näher zum C. zu kommen.) – Nachmittags fährt Ina mit Annemarie, um das gear Schalten im Volkswagen zu lernen. (Sie findet es aber zu schwierig, da das Fahren 🕮 hier eh schon schwierig genug ist. Andere Autos, mit automatischer Schaltung, sind viel teurer zu mieten, vielleicht doppelt. Wenn wir mal Telefon haben, ist es am besten, ein Taxi zu bestellen.) (Annemarie spricht über die Möglichkeit, dass ich Deutschland besuche. Sie sagt, in ihrem Haus sind 4 Schlafzimmer: 2 für sie und Annette oben, d.h. ½ Stock höher als Wohnzimmer; 1 für Kühn½ Stock niedriger; und 1 für Gast beim Wohnzimmer (oder umgekehrt?). Wenn ich dort bin, könnte Johannes für einige Tage herüber kommen. Ich sage, ich würde gerne auch Johannes in Ringsheim besuchen. Sie sagt, das wäre aber wohl zu ermüdend für mehr als einen Tag; das Haus ist zwar groß, aber mit den vielen Kindern ist immer lauter Betrieb und Unruhe, und Johannes ist immer sehr beschäftigt mit Familie und Dienstpflichten. Den ganzen Samstag zieht er sich ganz zurück, auch vom Mittagessen, um die Predigt vorzubereiten.) – Sie gehen 5h weg, weil sie noch Vorbereitungen machen für die 4 Tage. Fahrt zur Insel, die morgen nachmittag losgehen soll. – (Gut geschlafen.)
Wir sind heute allein. (Ich lese Ph Sc.; und H. Strode, Timeless Mexiko, 1944, über die Geschichte von Mexiko; sehr gut über Cárdenas und die weitere Entwicklung.) – Abends geduscht.
10-4 Grete hier. (Wir sitzen im Gartenhaus und sprechen zum ersten Mal über persönliche Dinge. Mit Mädele und Nena sind die Beziehungen doch noch nicht wieder die alten; obwohl Nena teilweise mit auf ihrer Fahrt in den Süden war, sie hatte sich selbst 🕮 sozusagen eingeladen, und Sven finanzierte es für sie. – Sie ist beunruhigt, was sie durch Helga und Mädele gehört hat, dass Sabine gesagt habe, Chacha sei unzurechnungsfähig. Ich sage ihr, dass das nach meinen Briefen von ihr sicherlich nicht der Fall ist. Vielleicht bezog es sich auf stark emotionale Reaktion, oder jemand hat gewisse graphologische Urteile „unverantwortlich“ genannt. – Während meines naps spricht Grete mit Ina, und erzählt ihr von der geschäftlichen Lage. Sie sind böse auf Heini, weil der sich das Grundstück gesichert hat und jetzt sogar ein Gerichtsurteil erwirkt hat, dass alles Holz fortgeschafft werden muss, damit er über das Grundstück verfügen kann. Grete glaubt, dass Dolly nicht will, dass Heini arbeitet; er selbst habe gesagt, er habe überhaupt kein Geld mehr; Grete meint, er müsse Dolly Rechenschaft geben für alles Geld, das sie ihm gibt. Sie meint, Heini sei kein richtiger Geschäftsmann; er habe nur immer Sachen „gefixt“, mit Hilfe seiner Beziehungen zu hochgestellten Politikern; da er solche Beziehungen jetzt weder in Mexiko noch in den Staaten habe, so könne er diese Methode nicht mehr anwenden; und Dollys Vater glaube, dass Heini Dolly nur wegen ihres Geldes geheiratet habe; der Vater habe 40 Millionen, einstweilen bekommt Dolly aber nur Einkommen von bestimmten Sachen (?). –) 🕮
9-6 Ausflug mit Grete, die uns in ihrem VW fährt. (Wir fahren die Calz. Tuly. südlich bis Tuly; dann östlich nach Chalco, alles schlechte Straße. Dann gute Straße nach Süden. In Amecameca gehe ich mit Grete auf den Markt vor der großen Kirche, wir kaufen Obst ein. Weiter, schöne Landschaft; aber die großen Vulkane bleiben den ganzen Tag unsichtbar. Etwas weiter, wo die Straße von Ozumba auf unsere Landstraße kommt von O, fahren wir etwas seitwärts nach Westen, nach Tepetlixpa; das ist ein sehr altes Kloster mit Kirche; wir steigen auf das Klosterdach für Ausblick; danach in die Kirche, die düster und streng ist, ohne das übliche Gefunkel und Verzierungen. Weiter nach Cuautla, worüber wir in E. Keiffer „The hours in the sun“ gelesen haben. Die Stadt ist größer als wir dachten; wir fahren herum durch viele enge Straßen. Es liegt in der flachen Ebene, zuweilen zu heiß. Dann W nach Cuernavaca. Vor der Stadt gehen wir ins Hotel „Casa de Piedras“, wo Grete schon mal gegessen hat. Schöner Garten mit hohen Bäumen. Hier Mittagessen ($ 10 für drei, Bedienung ist eingerechnet, gut; es steht angeschrieben, dass man zum Abendessen Krawatte und Jacke tragen muss.) – Nachher lege ich an einem stillen Platz im Liegestuhl für meinen nap. Nach 4h fahren wir ab, durch die Stadt. Auf meinen Wunsch fährt Grete uns durch NW Villenvororte, sehr schön hoch gelegen, mit wunderbarem Rundblick, aber sicher sehr teuer; sie sagt, es gibt auch weniger teure 🕮 schön gelegene Vororte. Während wir noch dort oben sind, beginnt heftiger Regen, und wir fahren ab, über die neue Straße nach Mex. zurück; ca 6 ½ zu Hause.
11-6 Grete hier. (Wir sprechen über Annemarie. Sie sagt, Annemarie war entsetzt, dass Ina angeregt hatte, ob sie zu Johannes über Verhütungsmaßnahmen sprechen könnte. Grete meint, Annemarie sei recht schamhaft, („genant27Vermutlich „schenant“, was lt. Rheinischem Wörterbuch zimperlich, schüchtern, zurückhaltend bedeutet.“). Aber ich sage, sie scheine mir frank und unbefangen; vielleicht war sie nur entsetzt über die Idee, dass man zu Johannes hierüber sprechen könnte. Grete fragte, ob Annem. auch über Kühn zu mir gesprochen habe, und ich erzählte einiges. Sie sagte, Annem. wäre anscheinend oft unglücklich mit Kühn; er habe ihr nicht nach Mexiko geschrieben (oder erst kürzlich); er komme immer zu Annem., wenn es ihm nicht gut gehe, aber er vermeide sie, wenn es ihr nicht gut ginge, körperlich oder innerlich. Sie habe mal gesagt, sie brauche eigentlich jemanden, an den man sich wirklich anlehnen könne. Grete macht sich ernstlich Sorgen um Annem., weil sie fürchtet, dass die Beziehung eher schlechter als besser werden wird, dass Konen sie niemals heiraten wird, und dass Annem., wenn sie noch lange bei Kühn bleibt, die Chance verliert, einen anderen zu finden. Sie meint, es wäre gut, wenn Annem. bei mir die Möglichkeit fände, sich mal wirklich auszusprechen, was sie mit anderen nicht kann.)
Annemarie ganzen Tag hier. (Während meines naps spricht sie zu Ina auch über ihre Beziehung zu Kühn; nachher dann weiter mit uns beiden. Kühn hat allerhand Lebensängste; 🕮 Annem. muss, abgesehen vom Haus, das ganz ihm gehört, finanziell unabhängig sein; darum finanziert sie die Mexikoreise ganz aus Annettes Erbteil, ohne Beihilfe von ihm. Und wenn es ihr nicht gut geht, will er gar nicht zu ihr kommen; sie vermisst es sehr, dass er nicht ein Mann ist, in dessen Armen man Trost, Beruhigung und Stärkung finden und sich auch ausweinen kann. Es tut ihr gut, bei uns Verständnis hierfür zu finden.)
Annemarie und Annette hier. (Wir 4 fahren einen Fahrweg zwischen den Feldern gegenüber, bis Fuß des Cerro San Nicolás; dann einen Fußpfad steil hinauf; die Erde besteht aus zerbröckelter Lava und Asche. Da sitzen wir etwas; es ist zwar sonnig, aber man sieht nicht weit, wegen haze. Nachmittags sitzen wir auf dem Rasen im Garten. Wir sprechen über die Gründe für und gegen Mexiko in dem Fall, dass unsere Möbel schon in storage kommen, während wir noch hier sind. Dieses Haus kommt nicht in Betracht. Ich sage, Cuernav. ist klimatisch am besten, und nahe genug der Hauptstadt. Ina sagt, in C. würde sie aber sehr einsam sein; in der Hauptstadt auch, aber etwas weniger. Annemarie sagt richtig, dass es nicht genügt, wenn man keine starken Gründe gegen Mexiko hat; man soll nur hier wohnen, wenn man gute Gründe dafür hat. – Wir sprechen auch über unsere mögliche Deutschlandreise nächsten Sommer. Annemarie sagt, wenn wir nach Israel gehen, möchte sie auch; das habe sie schon lange geplant. Dann sage ich: Da kommen wir aus Athen. Da möchte ich gern einiges wiedersehen; und wir malen uns aus, wie wir zusammen auf die Akropolis gehen, usw. Ich betone aber, dass das einstweilen nur Träume sind. 🕮
Vormittags spazieren (die Landstraße nach W, zur Schule und weiter ins Dorf hinein). – Mittags kommen Annemarie und Annette. (Sie war in der Stadt einkaufen. Sie hat sich eine Goldhalskette gekauft, 80 $; als Geschenk von mir wünscht sie einen Beitrag dazu, und ich gebe ihr die Hälfte; eigentlich hätte ich ihr lieber ein extra Ding gekauft, und ich bin auch etwas erstaunt über den Luxuskauf. Als Geschenk von mir für Chacha hat sie eine vierfache Halskette aus glatten Silberkugeln gekauft; sie sagt, Chacha wird vielleicht daraus mehrere Ketten für andere machen, indem sie abwechselnd eine Silberkugel und einen Stein oder Holz auffädelt; Preis $ …Annemarie erzählt auch von ihrem gefallenen Mann Heinz Bauer; sie waren im ganzen viel weniger als ein Jahr zusammen meistens Urlaube im Krieg. Im Herbst 1943 haben sie sich verlobt, im Jan. 44 geheiratet, im Mai 44 wurde Annette geboren (Annemarie sagt scherzweise „eine Frühgeburt, 5 Monate nach der Hochzeit“); im Sommer kam Heinz und sah das Kind; im Herbst oder Winter fiel er im Krieg.) Ein sonniger Tag, aber die Berge im Dunst. Auf einmal gegen 6h kommen die beiden Vulkane heraus, Pop nur halb, schön sichtbar oben Schnee.
Gegen Mittag gehe ich wieder die Landstraße ins Dorf hinein. Auf einmal kommt Annemarie im Auto. (Sie hat Einkäufe für uns gemacht. – Ich sitze mit ihr im Garten. Ich sage ihr noch mehr über die Einsichten aus meiner Analyse und meine Angst vor dem Heiraten; das Hinausschieben der Karriere, Vater Schöndubes Missbilligung; Scholz, Reichenbach und Schlick; der Wiener Kreis. – Bei Tisch mit Ina nochmal über Analyse; ich glaube heute, wenn ich damals schon Therapie 🕮 genommen hätte, wäre trotz unserer Unterschiede die Ehe vielleicht bestehen geblieben; und später eine Ehe mit Maue möglich gewesen; und später Kinder mit Ina möglich gewesen.) – Nach dem Essen sitzen wir noch etwas zusammen. Dann muss Annemarie abfahren. (Beim Hinausgehen im Garten sagt sie: „Papa, ich danke Dir so sehr.“ Ich: „warum“; sie: „weil Du so ein lieber Mensch bist“. Es bewegt mich sehr. Ich sage, wieviel Freude mir das Zusammensein mit ihr und Annette gemacht hat. Auf einmal muss sie weinen. Ich lege den Arm um sie und sage: Es ist gut, dass man manchmal weint, man soll es nicht unterdrücken, und vielleicht sehen wir uns bald wieder.) Dann fährt sie ab. Nachher hat auch Ina Tränen.
Prob. gearbeitet (zum ersten Mal; weiter Englisch geschrieben in § 17, \(\eta{}\)-Gleichheit usw. Es geht leicht, weil ich das Skelett schon gut durchgearbeitet hatte.) – 5-8 Grete und Walter hier. (Sie erzählen von Annemaries Abschied; es fiel ihr schwer, zuletzt kamen doch Tränen. – Über Kühn. Walter tadelt ihn sehr, weil er so egoistisch sei. Ich sage, nach meiner eigenen Erfahrung kann ich seine Scheu vor der Heirat gut verstehen. Walter meint aber, dass Annemarie nicht nach Düsseldorf gehen will, auch ohne Heirat, weil Kühn sie vor den anderen Leuten nicht als zu ihm gehörig einführen würde! Grete sagt, dass Annemarie angedeutet habe, dass es ihr mit der Zeit immer schwerer würde, es zu ertragen, dass er sich ganz von ihr fernhält, wenn es ihr nicht gut geht. – Über Sven und Christel. Grete sagt, dass Christel zwei Gesichter hat; vor anderen war sie sehr gut zu Sven, aber sobald sie mit Sven wegging, überschüttete sie ihn mit 🕮 Vorwürfen über das, was er gesagt und getan hatte. Sie sagen aber sehr wenig. Vielleicht fürchten sie, bewusst oder unbewusst, dass die Sprache auf Svens Veranlagung kommen könnte. – Wir planen Ausflug nach San Miguel d’All.)
Ganzen Tag an Pr.
Ganzen Tag an Pr.
Grete und Annette kommen 8 ½für große Exkursion. (Wir fahren lange durch die Stadt; nach Abzweigung zur Madereria in einer elenden Gegend. Dann gute Zollstraße CP 57, nach NW, über Hochfläche, und durch ein breites fruchtbares Tal, nach Querétaro. Wir steigen aus, gehen durch den Marktplatz vor der großen Kirche. Vor der Front der Kirche fotografiert Grete eine Schar von Jungens, die aus der Schule kommen. Wir fahren durch die alte Stadt, durch enge Gassen, vorbei an alten Kirchen; 1 ½ zum Motel Casa Blanca, am 57, schon außerhalb der Stadt. Mittagessen (nur $ 7 für alle 4). Danach nehme ich nap in einem Liegestuhl auf der Wiese (dahinter ist die Zimmerreihe, scheint nett). Danach weiter auf 57, dann Seitenstraße W nach San Miguel de Allende‚OSan Miguel de Allende 4h. Bevor der Ort sichtbar wird, zweigen wir rechts ab zum Hotel Atascadero; das liegt auf dem Hügel über der Stadt, alles in mexikanischem Stil nett eingerichtet (Ina und ich je ein Doppelzimmer für P 85, Grete und Annette zusammen ein Doppelzimmer 140, zusammen P 310 = $ 25 mit allen Mahlzeiten!). 🕮 Wir nehmen die Zimmer, und fahren dann hinunter in die Stadt, durch enge cobble stone Straßen, steil hinunter, an einer großen Kirche vorbei, schließlich wieder aus der Stadt etwas hinaus, zum Instituto de Allende, der Kunstschule, in einem alten Kloster, wir sitzen im Kreuzgang mit Säulen und Arkaden um einen großen Hof mit Blumen und Springbrunnen. Grete besucht dort jemanden. Zurück ins Hotel. Wir ruhen uns auf aus, auf den festen einfachen Betten. Die Stadt und das Hotel gefallen uns, und ich bin froh, wie gut ich die ganze Unternehmung ausgehalten habe. – Nur Grete hat immer gefahren.)
Vormittags fahren wir zurück zur Landstraße, und dann diese nach rechts. Dort fangen die Häuser zu beiden Seiten schon oben an, und dann geht die Straße hinunter, alte Häuser, wenig neue, mit schöner Aussicht. Unten in der Stadt gehe ich in peluqueria, für Haare schneiden (4 P!). Dann warte ich auf die anderen auf der Plaza, gehe inzwischen in die gotische Kirche; dann auf einer Bank auf der Plaza liegend meine Augentropfen. Dann ins Institut. Die anderen sehen einige Klassen an, ich sitze auf einer Bank mit schöner Aussicht. Dann in den großen Garten des Instituts. Wir sitzen auf Bänken, die sind für Schüler, am Baum hängt eine Wandtafel; ich zeichne darauf die beiden Figuren vom pythagoreischen Lehrsatz, dazu \(a^2+b^2=c^2\) und \(\varepsilon{}\displaymath{\upsilon{}}\rho{}\displaymath{\eta{}}\kappa{}\)\(\alpha{}\). Grete erklärt die Figuren einer spanischen Lehrerin des Instituts. In die Stadt zurück. Ich gehe in farmacia; dort redet mich Frau und Mann an, weil sie auch Mela gekauft haben. 🕮 Er ist ein freundlicher älterer Mann, groß, Amos Murphy, war auch früher in L. A., S. Bayarea; ich sage: Philosophie in UCLA; er hat bei Tillich studiert, ich: Der ist mir zu metaphysisch, ich mache Grundlagen von Mathematik und Physik; er: Dann kenne ich wohl seinen Freund Struik; ich: ja, (über dessen politische Schwierigkeiten). – Mittags bringt Grete eine nette Frau Raksa Sayer mit, die am Institut und an der mexikanischen Kunstschule studiert. Ihr Mann ist research Ingenieur für elektrische Kraftanlagen, an der Universität von Color. in Fort Collins. Ich erzähle von Finnland 192128Carnaps Finnlandreise (zum Esperantokongress) fand 1922 statt., Wiborg29Wyborg oder Vyborg an der heutigen finnisch-russischen Grenze (sie sagt, es gehört jetzt zu Russland), Insel Walamo30Walaam, finnisch Valaamo, Insel im Ladogasee, und meinem bulgarischen Freund. Nachmittags auf dem Hügel hinter dem Hotel, große Villen mit prachtvoller Aussicht. Zurück, und wieder die andere Straße hinunter. Kaffee im Hotel San Francisco. Straße nach N hinausgefahren. Auf einem Hügel besehen wir großes, festungsartiges Gebäude mit sehr hohen dicken Mauern. Ein Mann, der da wohnt, sagt, das ist für Aufbewahrung von Mais und Samen. Aber mir scheint, es muss mal eine Festung gewesen sein; es hat gar keine Fenster. Zurück. (Vorher schon Bücher gekauft). Zurück ins Hotel. 🕮
Vormittags abgefahren (N, über Dolores Hidalgo, dann W und SW, schließlich durch schöne Berge. Kurven mit steilen Hängen beunruhigen mich, wie Grete so ; ich bitte sie, langsamer um die Linkskurven zu fahren. Von oben sehen wir GuanajuatoOGuanajuato im Tal liegen, und wir fahren hinunter. Noch hoch über der Stadt die Kirche Valenciana, gestiftet vom Gewinn der Silberbergwerke. Wir besehen das Innere. Außen in einem Nebengang mit Arkaden spielen Kinder mit einer Lehrerin, dasOriginal der. Grammofon spielt Brahms ungarische Tänze, und die Kinder tanzen dazu, gleich neben dem Kircheneingang. Hinunter in die Stadt, durch die ganze Stadt hindurch, enge gewundene Straßen und oft steil, dabei viel Verkehr als in San Mig. Wir suchen, auf Empfehlung von Tanay (den ich in S. M. gekauft habe, gegen Inas Rat) das Motel las Ambajadores. Es ist etwas dürftig im Vergleich zum Atasc.; aber wir nehmen doch die Zimmer, und essen dann ein dürftiges Mittagessen. Während unseres naps fährt Grete hinaus zu ihren Verwandten (Frau …Morril, geb. Baumbach, Schwester von Ottos Frau Chita) sie trifft die Mutter nicht an; aber die beiden Töchter kommen dann in großem roten, 6-sitzigen Auto, um uns die Stadt zu zeigen. Auf meinen Wunsch zuerst die Universität. Wir trinken Kaffee in der Studenten Cafeteria, dann gehen wir viele Treppen hinauf, auf Balkon mit Aussicht, und Aussengalerien 🕮 mit großem Lichtschacht; wir schauen von einer überdachten Treppe auf die große Treppe hinunter, die im Freien 3 Stock hoch geht. Ein merkwürdiges, aber interessantes Gebäude. Guter Ausblick über die Häuser und vielen Kirchen der Stadt; die Häuser mit flachen Dächern; die Stadt macht einen etwas arabischen Eindruck (das Tourbuch sagt: maurischer Einfluss, weil viele der Ansiedler aus Andalusien kamen. Die Töchter sprechen nur spanisch. Der Vater Morril (oder sein Vater?) war Angestellter an der Zuckerfabrik auf der Esperanza, als wir dort waren; Grete sagt, er hat uns damals gekannt. Er ist jetzt am Elektrizitätswerk in Guan; ich bemühe mich nach Kräften Konversation zu machen mit der Tochter Dora, mit hellen Haaren, die Volksschullehrerin ist; ich sage, meine Mutter war auch Lehrerin, und dann kam ein Mann und nahm sie, und ich bin der Sohn. Vielleicht wird eines Tages ein Mann zu ihr kommen; sie sagt, er ist schon gekommen, sie wollen heiraten; und ich gratuliere. Dann fährt sie uns in der Stadt herum, schließlich auf einer Straße am Berg entlang bis zum Denkmal von Pipila; dort sind viele Leute; man hat einen sehr guten Blick auf alle Häuser der Stadt, man sieht genau die Universität mit der großen Treppe; und auf die umliegenden Berge. Sie fahren uns zurück ins Hotel, und fahren dann fort. Wir ruhen etwas aus; dann fährt Grete uns mit Sicherheit durch das Labyrinth im Dunkeln zum Hotel Diego, zum Abendessen (75 P.) – (Gut Großes Nembutal, gut geschlafen.) 🕮
Wir fahren hinein zum Morril Haus. (Hauptsächlich weil Grete Frau M. noch sehen wollte; sie war gestern abend zurückerwartet aus Mexiko, ist aber nicht gekommen. Nur die Töchter Dora und Teresa sind da. Die Eltern, besonders die Mutter, haben die hacienda gekauft, die in Ruinen war, und haben sie langsam wieder hergestellt, ohne Kapital, aus ihrem (auch der Mutter) laufenden Verdienst. Ein Bach läuft gleich am Haus vorbei; alles ist voll grüner Büsche und Blumen. Ein langes Wirtschaftsgebäude hat der Sohn sich hergerichtet als Werkstatt; darin stellt er, mit einigen Arbeitern, elektrische Lampen her. Er selbst hat sich gerade ein neues Haus gebaut, nahe dabei, aber höher gelegen, mit großen Fenstern, mit Aussicht auf die Stadt.) – Wir fahren ab 10h, nochmal durch die Stadt; nach S über Irapuato nach Celaya; Carmen Kirche angesehen. Dann O nach Querétaro. Dort wieder in Casa Blanca gegessen; danach nap im Liegestuhl auf dem Rasen. – 3h abgefahren, an der Stadt vorbei, meter quota. (Grete fährt sehr schnell, auf guten Straßen 110 km (70 mi) und sogar darüber. Sie bemüht sich mehrmals, ein großes weißes Auto zu überholen; sie sagt, sie hat ihn früher überholt, und dann ist er doch nicht schnell weitergefahren, sondern immer so, dass sie dahinter war und ihn nicht überholen konnte, da hat sie sich sehr geärgert. Ich sage, sie soll ihn siegen lassen, aber sie überholt ihn doch; und dann er sie wieder. Sie fährt überaus schnell, sodass mir ungemütlich wird, aber holt ihn schließlich wieder ein, vielleicht hatte er inzwischen gehalten. Ina sagt, ich soll mich🕮 nicht mit ihrem Fahren intervenieren; aber mir scheint, dass sie zu emotional ist und sich dadurch zu zu hoher Geschwindigkeit verleiten lässt; einige Male überholt sie andere, wo es eigentlich nicht getan werden sollte. – Mehrmals starker Regen. – Hinein nach Mexiko.OMéxico D. F. Da ist die Straße, vielleicht Periférico, an einigen Stellen 20-30 cm hoch überschwemmt, sodass die Autos große Wellen machen und aufspritzen. Grete fährt mutig hindurch. Auf unser Drängen fährt sie uns zu dem sitio; aber wegen dem Regen sind alle Taxis fort. Nach langem Warten bekommen wir eins. Im Regen tragen wir unsere Sachen hinüber, und nehmen Abschied von Grete und Annette, kurz vor 7h. Im Taxi, im Dunkeln, über Ixtapalapa nach Hause (diesmal 20 P, aber kein Trinkgeld). Diesmal finden wir es leicht, weil wir die Merkmale der Straße schon kennen. 7 ½zu Hause. Herzlicher Empfang von Morli und Librada. (Ich bin sehr müde , schon den ganzen Nachmittag, und daher höre ich schlecht im Auto, besonders beim Reden, und bin recht schweigsam.) –
Geduscht. – Einiges geschrieben. –Pr gearbeitet. – 5 ½ – 8 kommen auf einmal Molina, Ruiz, und Aldama. (Sie kommen zum Hintereingang beim Esszimmer; Ina glaubt zuerst, es seien Männer für das Telefon, und ruft Librada. Dann lässt sie sie sie herein. Dann kommt sie zu mir herauf, wo ich bei der Arbeit sitze, und holt mich. R. und A. sprechen gut Englisch; M. nicht gut, aber er versteht es. R. übersetzt oft für mich, wenn 🕮M. Fragen stellt. Sie fragen erst, was ich mit dem Kongress vorhabe. Ich: Ich will nicht aktiv teilnehmen; ich nehme es als eine Gelegenheit, Freunde und Philosophen wiederzusehen, besonders Bar-Hillel und Feigl; die sind ihnen bekannte Namen. R. erklärt ausführlich und frank die Situation der Philosophen in der Universität. Das Centro entspricht ungefähr einem „department für Philosophie“. Dies ist geleitet von Maynes31Eduardo Garc\'ıa Máynez (1908-1993) und anderen, die konservativ eingestellt sind, Neuthomismus und Phänomenologie; Robert Hartmann gehört auch dazu, ist Phänomenologe, aber hat doch auch Interesse für Empirismus; Rossi ist der einzige für Philosophie der Wissenschaft. Sie selbst gehören nicht zu dieser leitenden Gruppe; sie sind zwar Professoren, aber nur für die Preparatoria oder sogar Secondaria. Sie sind alle drei eifrig für logischen Positivismus und Empirismus, haben meine Sachen eifrig studiert, und besonders M. ist seit Jahren damit beschäftigt, Sachen von mir zu übersetzen, und zwar seit längere Zeit die Syntax; er hat auch viele Werke gesammelt, 7 verschiedene Ausgaben der Syntax! Die Bände der „Erkenntnis“ usw. Vom „logischen Aufbau“ haben sie einen Mikrofilm. Sie sind überrascht, als ich sage, dass er vor einem Jahr neu erschienen ist. M. plant eine große Anthologie von logischem Empirismus, …Artikel; dabei soll dann eine Bibliographie vom logischen Empirismus sein; auch einige kritische Aufsätze. Ich sage: Es wäre wichtig für den Leser, wenn editorial comments über die verschiedenen Autoren dazu gemacht würden, wie Ayer es getan hat; auf den Kongress haben sie gar keinen Einfluss; der wird organisiert von den konservativen Leuten, wie Maynez usw. Ich sage, dass ich mit Enttäuschung bemerkt habe, dass Logik 🕮 und Philosophie der Wissenschaft im Programm vernachlässigt sind. Sie sagen, dass die leitenden Philosophen den Kongress hauptsächlich benutzen wollen, um sich selbst Anerkennung bei den internationalen Philosophenkreisen zu schaffen. – Wir sprechen auch über Russell. – Sie fragen nach dem Schilppband, sind gespannt auf meine Erwiderungen auf Popper und Quine. Ina spricht von der Autobiographie, und das interessiert sie lebhaft. Ich sage, dort habe ich direkt gesagt, dass ich Atheist und Sozialist bin. Sie selbst sagen aber nichts über ihre Positionen. – Sie wollen uns unbedingt für ein Dinner einladen, aber als wir erklären, dass für mich leichter ist, wenn sie herkommen, machen wir aus für Dienstag Nachmittag und Abendessen.)
IX / 1963 An Pr gearbeitet. – Nachmittags kommt Grete 5-6. (Sie liest vor aus Briefen von Chacha und Helga. Wir machen aus für morgen.)
An Pr. – 12 ½Grete und Annette holen uns ab; zu Svens Haus. Dort ist Sven. Das Haus ist modern gebaut. Er hat einen Schwimmteich zusammen mit seinem Partner Wiegand. Esszimmer, Wohnzimmer, 3 Schlafzimmer. Das Wohnzimmer hat eine große Glaswand zum kleinen Garten: eine Wiese mit Sträuchern, dahinter hohe Mauer, die mit Ranken bewachsen werden soll. Die Kissen auf dem Diwan haben handgewebte mexikanische Tiere oder Symbole. Ein offener Feuerplatz, einfach mit eisernem Kamin. Alles ist nett eingerichtet. Sven und Annette erzählen von ihrer gestrigen Besteigung eines Vorgipfels von Ixta, über 4300 m hoch. Sonst ist Sven aber recht schweigsam. Nach dem Mittagessen lege ich mich hin. Danach ist Sven schon wieder 🕮 fort ins Geschäft. Wir haben Kaffee und Gretes schöne Linzer Torte.) – (Grete und Annette fahren mit uns zu einem Haus, das Sven gerade fertig gebaut hat (auch im Pedregal; es ist auch modern gebaut, das große Wohnzimmer hat einen Kamin in der Mitte; dadurch geteilt in kleineres Esszimmer und größeres Wohnzimmer; die Längswand ist ganz Glas, man sieht aber nur auf eine Wiese, und gleich dahinter hohe Mauer. Ein Seitenflügel des Wohnzimmers ist library; mehrere Schlafzimmer; am Ende des langen, schmalen Hauses ist eine nicht überdeckte Terrasse, mit weitem Blick (auf die Vulkane bei klarem Wetter). Der Preis ist ca 44000 $.) Dann Einkäufe. Dann nach längerem Suchen finden wir endlich ein Taxi (der Fahrer weiß aber nicht einmal Ermita und Ixtapalapa! Er macht anfangs ziemliche Umwege. Dann fragt er in Ixt. nach der Calz. Tuly.; und dann, nach langer Fahrt, erkennen wir Merkmale. 15 P.) 6 ½ zu Hause; wir sind beide sehr müde.
An Pr.– 1hOfstads, Harald, Erna, der kleine Sohn Erling kommen überraschend. Sie sind im Auto aus Berkeley gekommen, W Küste hinaus, Guadalajara, San Miguel de A.; dort hat die 15jährige Tochter Marit ihren Fuß gebrochen oder verrenkt, ist dort im Hospital; sobald sie besser ist, will Harald sie holen. Das war am 28.8., als wir auch da waren! Sie haben hier in der inneren Stadt eine Wohnung gefunden, $ 6 pro Tag. Er hat Grete angerufen, Annette hat ihm gesagt, dass wir hier sind. Er ist für Kongress angemeldet, damit er Reisezuschuss bekommt. 🕮 3 ½ – 8 ½Molina, Ruiz, Aldama (sie zeigen Plan von M’s Anthologie; ich sehe es durch; bei einigen äußere ich milde Zweifel; aber sie geben gute Gründe an. Auf ihre Bitten verspreche ich, ihnen von LA Brief zu schreiben, dass es sowohl gut ist und das Ganze wertvoll wäre zur Veröffentlichung. Ich erzähle auf ihre Fragen allerhand über Wittgenstein, Neurath (Ina betont dessen Einfluss). M. ist 47 Jahre, R. erst 30, überraschenderweise 19! R hat nur hier studiert, spricht aber ausgezeichnet Englisch; er hat außer Professorengehalt von ca$ 120 ungefähr 10 mal soviel als Rechtsanwalt und Berater in einem Verlag; er zeigt Bilder von Frau (hübsch und intelligent aussehend) und 2 Kindern. M. ist nicht verheiratet, wohnt bei seiner Mutter. Er hat Englisch nur über Bücher gelernt, kann es daher nicht sprechen. Ich: so ähnlich ich; über meine Londoner Vorträge. Bei Tisch fragt er über Stellung zur Psychoanalyse; wir sagen ich sage: Theorie noch nicht gut, aber gute Ideen; und Praxis gut; wir sagen etwas über unsere Therapien, und wieviel ich davon bekommen habe. R. sagt, er hat lange Analyse genommen, 5 x wöchentlich, pro Stunde $ 12. Er fragt Ina nach ihrem Vornamen; sie sagt: Ina; ich: das ist von Ignatia. Nachher sagt er einfach „Ina“ zu ihr!)
An Pr. – 6-8 Padre Alv. Laso hier. (Er ist allein im Auto gekommen, er ist erstaunt, wie weit draußen wir wohnen. Er zeigt mir seinen alten „Abriss der Logistik“, offenbar fleißig gelesen, und seine Notizen dazu. Er war in (?). 🕮 Er hat verschiedene Philosophen aus Louvain getroffen; sie sagen, Feys sei gestorben; sie glaubten, Bochenski käme auch; er wusste nichts von englischen oder deutschen Teilnehmern. Er dankte mir nochmal für Logik und M&N (ich vergaß, ihm nochmal für seine beiden Bücher zu danken). Er kennt Molina und Ruiz nicht, wohl aber Maynez, der sei der beste Philosoph hier. – Er hat in verschiedenen Staaten von Mexiko Zweigstellen seines Ordens; er fliegt zuweilen herum in kleiner Cessna, Flugzeug-Taxi. – Wir sagen, dass der Kongress nicht genügend Logik und Philosophie der Wissenschaft im Programm hat; aber er verhält sich diplomatisch und sagt nichts dazu. Er möchte uns in ein Restaurant einladen; aber wir sagen, es ist zu schwierig für mich, und danken auch nochmal für die Einladung seines Bruders. Wir betonen, dass ich nicht für Kongress hergekommen bin, sondern um Tochter und Enkelkind zu sehen.)
Grete, Annette und Raksa Sayer kommen heraus und fahren uns zu Grete; dann kommt Walter zum Mittagessen. (Grete war bei Sanborn und anderen Drogerien gestern; sie waren aber nicht imstande, den mexikanischen Namen für meine Nachttropfen (Epitrate oder jetzt Epinephrinlösung) festzustellen. Grete ruft Dr. Weihmann an, einen Augenarzt, den sie kennt. Ich spreche mit ihm, und er rät, zu ihm zu kommen. Sie fährt uns in die Stadt.) 6-7 bei Dr.Maximiliano Weihmann (einer von 3 Brüdern, die dort praktizieren, mit verschiedenen Spezialitäten. Er untersucht das rechte die Augen ausführlich, misst auch den Druck rechts: 28, er sagt ca 25 ist die Grenze. Er sagt, der geringe Luftdruck in der Höhe bewirkt, dass der innere Druck im Auge größeren 🕮 Effekt hat. Er sagt, man muss mit den Augentropfen gewiss gewissenhaft sein, aber doch nicht Ängstlichkeiten haben, wenn man es mal nicht nehmen kann. Er sagt, Epitrate und Epinephrin sind in Mexiko nicht zugelassen. Andererseits gibt es hier ein Pil-Eseri-Ofteno con Metilcelulosa (Lab. Sofia); dies kombiniert Pilocarpin mit Eserin und ist gut, um als Abwechslung zu Pilocarpin genommen zu werden. (Er ist nicht ganz konsistent; mal sagt er, dies abwechselnd mit Piloc.; dann aber sagt er zuletzt auf meine Frage, vielleicht weil ich gesagt habe, dass ich noch genug Piloc. habe: ich soll dies abends und frühmorgens anstatt Epitrate nehmen, also zusammen mit Piloc. nach einigen Minuten!) – Er erzählt zwischendurch eine Menge von seinen Erlebnissen in 5 Kriegen, und seinem Interesse an mexikanischer Archäologie.) (Vor und während meines naps erzählt Raksa von sich; und auf Inas vorsichtige Fragen auch, wie unglücklich sie ist in Fort Collins; die kleinbürgerliche Atmosphäre usw. Sie hat 3 Kinder; der Mann hat MA in hydrological engineering; unterrichtet es, und arbeitet dabei für Ph.D. Sie kennen Basri’s; dessen Frau ist von Westindien, daher sind sie nicht so „amerikanisch“. Zuweilen kann sie es nicht mehr aushalten. Diesen Sommer hat sie ihrem Mann gesagt, wenn er sie nicht einen Monat nach Mexiko gehen lässt, verlässt sie ihn! Sie fährt jetzt mit Autobus zurück, Tag und Nacht; sie hat einem Taxi hier 50 P gezahlt zur Fahrt zu Grete! Dann aber ist sie doch nicht bei Grete geblieben, sondern einige Tage in ein Hotel in der Stadt, während sie Besorgungen machen wollte. Darum 🕮 hat sie jetzt außer dem Reisegeld nur $ 5! Daraufhin leiht Ina ihr $ 20. Ich sage ihr beim Abschied, wenn sie mal nach LA kommt, soll sie uns besuchen. Sie ist blond, mit schmalem Gesicht, sieht zart aus, kann aber anscheinend viel aushalten, und ist sehr entschieden mit dem, was sie will.) – Nach dem Dr. gehen Ina und ich zu Fuß zu mehreren Drogerien, die aber das Verschriebene nicht haben. Dann versuchen wir lange, ein Taxi zu bekommen. Endlich kommt eins, wo gerade einer aussteigt. (Er fährt uns im Dunkeln nach Ixt., Ecke der Straße nach Culych. und Calz. Tuly32wahrscheinlich Abkürzung für „Tulyehualco“; dort fragt er, was wir zahlen wollen. Ich frage, was er verlangt. Er fragt, was ich früher bezahlt habe; ich sage: 15 P; er sagt, da es dunkel ist, usw., 20; und auf Inas Anregung nehme ich das an.) ca 8h zu Hause. – Nach dem Abendbrot vermisse ich meine Geldtasche (mit Touristenkarte, Reiseschecks, und 700 P.) Wir mit Librada gehen mit elektrischen Lichtern hinaus, den Weg zur Straße; Ina geht die Straße einige Meter nach rechts, wo das Taxi gehalten hatte und ich ihn bezahlt hatte, und findet dort die Tasche!
An Pr. – Nachmittags kommen Männer für Telefon. (Sie gehen aber 3 ½ schon weg; um 4 ist Arbeitsschluss, und anscheinend kann es doch nicht fertig werden bis dahin. Ich bin enttäuscht. – Auf einmal kommen nach 5 wieder mehrere Männer und sagen, sie haben Auftrag, „den Telefonapparat terminar“. Gegen 6 sind sie fertig. Librada ruft die Senora an, und sagt Ina, dass es richtig funktioniert und Ina unterschreibt, dass alles in Ordnung ist. Nachher will ich daran gehen, Anrufe zu machen, aber da schon beim dialen (marcar) laute Musik und dazwischen eine Stimme. Librada erkennt die Stimme als die des Radioankündigers von der nahen Station; sie hatte vorher leise Musik gehört und glaubte, das wäre Radiomusik 🕮 im Zimmer der Senora.) – Ich rufe Ofstad an (seine Familie ist nach St. Miguel, weil es Marit schlecht ging; es war aber hauptsächlich Heimweh; jetzt ist sie besser; vielleicht kommen schon morgen alle zurück; ich schlage vor, dass wir uns Sonntag treffen. – Ich rufe Grete an (sie ist auch erfreut, dass wir uns nun sprechen können. Ich erzähle vom langen Tratsch mit Dr. Weihmann, und sie ist amüsiert.) –
10hRuiz und Aldama holen uns ab. (Wir fahren zur Universidad. (Oben am top vom unteren Gebäude von und Mathematik ist Aussichts gallery rings herum. Schöne Aussicht auf alle Gebäude der Universität, und die Umgebung. Auch das medizinische Gebäude, wo ich 1959 mit Chacha und Grete auf der Terrasse war. 12h Ruiz holt Prof. Gonzalo Zubieta Russi33(1924-2021) aus seinem office in diesem Gebäude; ein freundlicher älterer Mann mit rundem Kopf; er ist Professor für Mathematik und Logik, hat studiert bei Quine und Church; er sagt, er hat beim Logik Studieren oft mein Buch Syntax zu Rate gezogen. Er war auch in Münster bei Hermes. Ich glaube, Ruiz hat bei ihm Mathematik und Logik studiert. – Wir sehen auch Fromms psychoanalytisches Institut, ein Turm. Es gehört ist assoziiert zur Es ist assoziiert mit der medizinischen Schule, ist aber nur halb von der Universität finanziert.) – Wir fahren ins Zentrum der Stadt, zum ersten Mal. (Zum Torre? Latinamericano34korrekte Schreibweise ist „Torre Latinoamericana“‚https://en.wikipedia.org/wiki/Torre_Latinoamericana.; oben Aussichtsterrasse; schöner Blick über die Stadt und das Tal, aber die Berge sind im Dunst. – Dann auf dem Stockwerk darunter Restaurant Muralto. Ruiz besteht darauf, dass er uns einlädt; Rechnung für 4 ca 130 P. 🕮 Vorher ist Ruiz noch zu Fuß in 5 andere Drogerien gegangen, nachdem wir die verschiedenen Augentropfen auch im Sanborn nicht bekommen konnten.) Aldami verabschiedet sich nach 3h (seine Schwester feiert heute Hochzeit; trotzdem ist er nicht früher fortgegangen. Wir hatten beim Essen allerhand Gespräche. Ina erzählt über meine unwillige Heirat; von ihrem ersten Brief und erstem Besuch bei mir.) –Ruiz fährt uns zu seiner Wohnung (2 Treppen hoch, sehr einfach, überall Bücherregale. Ich nehme nap 3 ½ – 4 ½ auf seinem Bett. Er zeigt uns Bilder von seiner Frau und 2 Kindern. Sie ist blonde Spanierin, hübsches kluges Gesicht. Er schreibt ihr täglich, sie ihm auch. Er hat soeben die Antwort bekommen auf seinen Brief über den ersten Besuch bei uns mit M. und A. am 31.8.; er übersetzt uns einiges aus ihrer Antwort: dass wir, die 2 alten Leute, uns noch so lieb haben, und wie Ina für mich sorgt, sodass ich mich meiner Arbeit widmen kann. Er erzählt uns, wie er mit 21 zum ersten Mal geheiratet hat; oft Streit; und er hatte Depressionen und war verzweifelt, weil er in seinem Leben nichts zustande bringen konnte. Die Analyse, und die gegenseitige Liebe zu seiner jetzigen Frau hat ihn daraus herausgebracht. Er liebt Musik, besonders Bach fast ausschließlich, auf dem Klavier, auch die Orgelwerke.) (Während meines naps fahren Ina und Ruiz zu Wash. Air Lines; sie nimmt Flugkarten für 21.; mit dem Hund sind hier die Formalitäten noch umständlicher.) Wir fahren zum Hotel Del Prado; Feigl ist heute nachmittag dort angekommen. Ich begrüße auch Wes Salmon kurz. 🕮Feigl nimmt uns beide und Ruiz zum Kaffee. (Feigl hat weder Mitgliederliste noch Programm bekommen, weiß nicht einmal, an welchen Tagen seine 2 Vorträge sind. Er sagt, er will nach dem Kongress noch 3 Tage in Mexiko bleiben; aber nicht hier, sondern an die geliebte Meeresküste an einen Ort N von Acapulco. Ich sage ihm, dass Ruiz und Molina hier den logischen Empirismus eifrig vertreten, und von ihrem Anthologieplan, wo er ihnen besser helfen kann als ich. Ruiz nimmt wieder die Rechnung an sich, Feigl protestiert nur milde.) Feigl will später beim Cocktail meeting Ruiz anderen Philosophen vorstellen.) Ruiz fährt uns heraus, obwohl ich sage, wir können doch leicht ein Taxi nehmen. (Auf der Fahrt erzählt er uns, wie er mit einem Freund die sehr armen Indios im Norden von Mexiko, die Wachs herstellen für Hungerlöhne, organisiert hat, sodass sie mehr verdienten; und wie dann sein Freund dort ermordet worden ist; das ist die Grundlage seiner Gedichte in dem Büchlein, das er uns gegeben hat, mit liebevoller Widmung. – Er erzählt von seinen Besuchen in Kuba, und Gesprächen mit Castro; er hat diesem vorgeschlagen, als theoretische Grundlage anstatt des Marxismus den logischen Empirismus zu nehmen! Der hat ihm geantwortet, er könne sich nicht mit diesen Sachen befassen, aber die jungen Leute, die später die Leitung der Arbeit zu übernehmen haben, sollten alle sowas lernen, und darum solle Ruiz an die Universität kommen und dies unterrichten. Ruiz sagt, er habe es überlegt, aber dann entschieden, dass seine Aufgabe in Mexiko sei. Ich frage über Cardenas; er sagt, er habe eine neue Partei organisiert, die Fronte🕮electoral popular; das gehe in die richtige Richtung, aber in den nächsten zehn Jahren sei nichts zu erhoffen. Die führende Partei habe die Revolution verraten, und jetzt sei es sehr schwierig, die Lage zu ändern. Ruiz selbst kann kein Visum in die U.S. bekommen, wegen seiner Besuche in Kuba, und seiner Teilnahme an einer Demonstration vor der amerikanischen Gesandtschaft, als in Guatemala die Arbenz Regierung gestürzt worden war mit amerikanischer Hilfe.) 7:30 zu Hause.
10hRuiz und Feigl kommen. (Über Pläne für nächstes Jahr. Feigl sagt, im Sommer will er in die Berge, vielleicht auch AlpbachfOriginal Albpach.; mit Popper aber höchstens eine Woche. Dann wollen sie sehen: Griechenland, Israel, vielleicht Indien. Von Herbst 64 ab In Wien will er im Hotel Regina wohnen, Währinger Str. Er bekommt $ 2000 und Flug erster Klasse; er hat gebeten, dass man ihm nicht ein Ticket vorher schickt, sondern in Wien Scheck gibt, weil er mit Frau hinfliegen will, und nachher nicht zurückfliegen; der Direktor hat das ohne weiteres gebilligt. – Feigl will Sa bis Mo an einen kleinen Ort am Ozean, er schlägt uns vor, auch hinzukommen, aber wir sind skeptisch. – Mit Ruiz über Häuser. Er sagt, ein Haus wie unseres hier könnte ich in Cuern. für $ 12 T kaufen. Wenn wir mal für einen oder einige Monate herkommen wollen, könnte er uns sicher ein möbliertes Haus finden, hier oder auch in Cuern. Ich frage über Tepoztlan; er sagt, Fromm wohnt da, und auch der Direktor des psychoanalytischen Instituts, bei dem er in war, der habe ein schönes Haus da. Er fragt, ob er bei Fromm anfragen soll wegen eines Besuches von uns dort, vielleicht ist er nicht da. Ich sage, er möchte feststellen, ob er da ist, ohne für Besuch zu fragen. Er lobt 🕮 auch das Klima von Cuern., besonders für ältere Leute. Er sagt, dort sind gute Ärzte, und man kann leicht nach Mexiko ins Hospital gebracht werden.) – 2hOfstads kommen. (Erna war in St. Miguel; Marit muss aber noch länger dort bleiben. – Wir essen zusammen. Dann nehmen Feigl und ich einen nap in den oberen Zimmern. – Nachher fragt Feigl, ob ich bereit wäre, Leute zu treffen, hier oder in der Universität. Schließlich einigen wir uns, dass ich bereit bin, einen Nachmittag hinein zu kommen. Er will mit verschiedenen sprechen, vielleicht Diskussion über prob., Do oder Fr oder Sa (weil Di und Mi Annette hier.) Ina liest aus der Liste die Namen von Bekannten vor.) Ofstads wollen nach Hause fahren, weil Erling sich nicht wohl fühlt, etwas Schwindel, und vielleicht Fieber. Sie fahren um 6h ab. –
An Pr. – Mrs. Cor. wartet hier den ganzen Morgen auf die Telefonleute, sie kommen aber nicht (sie ist sehr aufgeregt über das Geräusch im Telefon und schreibt einen heftigen Brief an die Telefonleute, dass sie es so nicht annehmen kann und dass Ina kein Recht hatte, das gute Funktionieren zu bestätigen). –Molina und Aldama kommen für 1 Stunde (sie bringen mir das gedruckte Programm mit Namenliste. Wir sagen ihnen über den Plan der Diskussion mit mir, und dass Feigl die Leute befragen will; sie wollen sich mit Feigl in Verbindung setzen. M. ist Vorsitzender einer Sektion (Erkenntnistheorie und Logik?); er nimmt A. als Assistenten und Organisator; A. hofft, dass er aufgrund davon im Herbst die Erlaubnis bekommt, zu unterrichten.) – Nachmittags Pr.🕮
Grete bringt Annette her für 2 Tage. (Wir sitzen im Wohnzimmer, weil trübes Wetter. Annette erzählt von ihrem Freund Ferdinand, 22 Jahre; er lernt für Architektur (ohne Abitur), macht jetzt ein praktisches Jahr in Konstanz. Annette spricht auch über Annemaries Schwierigkeiten mit Kühn; aber Annemarie spricht nicht leicht darüber. Annette selbst hat selten Gefühle anderer Leute gegen sich s gespürt. – Sie bestätigt Inas Angabe, dass Annemarie selbst nichts von Heinz oder von Vater Bauer geerbt hat, sondern nur Annette. Sie findet, dass ihre Mutter sie nicht genug mitbestimmen lässt, auch wenn sie noch nicht mündig ist und daher nicht gesetzlich selbst bestimmen kann. – Ursula Robert-Rusche wird nach Mexiko kommen, und sie will dann mit ihr, mit der sie gut befreundet ist, einige Wochen nach Oaxaca fahren, zu Nena. Sie sagt auf Inas Frage, sie findet Mexiko so jung und aktiv und interessant; sie könnte sich denken, dass sie gern einige Jahre hier leben möchte, z.B. wenn sie verheiratet wäre und ihr Mann seinen Beruf hier ausüben könnte. Sie glaubt, Annemarie fühlt ähnlich; das Bewusstsein, mexikanisches Blut in sich zu haben, spielt da wohl auch mit. – Wir sprechen auch über Sozialismus; und ich erkläre den Nachteil des Kapitalismus durch Analogie mit der Monarchie: Männer können weittragende Beschlüsse fassen, ohne jemandem verantwortlich zu sein.) (Die zweite schlechte Nacht wegen Mücken.)
Mit Annette mache ich weiten Spaziergang (wir gehen den Fahrweg, der beim Nachbarhaus, bei km 19, nach S abgeht. Es ist ein guter Fahrweg, und vielleicht noch weithin gut. Er führt zunächst zu einer 🕮 Gruppe von Ranchos, genannt Granjas de Doctor Cabrera; bei jedem ist ein größeres 2-stöckiges Haus, und daneben ein oder mehrere kleine Häuschen, mit einer Mauer herum.) – Annette spricht über ihre Rückreise (das Frachtschiff fährt ab von Veracruz, nach S‚ dann nach N und Osten; ihre Fahrkarte geht von Tampico bis Deutschland; sie überlegt, stattdessen nach New Orleans zu fliegen und das Schiff erst dort zu nehmen. Dann könnte sie länger in Mexiko bleiben, und kürzere Seefahrt haben. Sie will auf jeden Fall vor Weihnachten zu Hause sein.) – Spät nachmittags kommt Grete. (Sie erzählt von den Spannungen zwischen Diederichsens und Böhmes, über Sven und Christel. Helga arrangierte eine Zusammenkunft von allen, aber ohne Christel, weil sie hoffte, durch offene Aussprache könnte Verständigung erreicht werden; das gelang aber nicht.) Grete hat Projektor und Schirm mitgebracht, und zeigt farbige Bilder. (Zuerst Aufnahmen von Chacha aus Deutschland, die ich noch nicht kannte: aus Stockdorf, Eichhalde, Johannes; Hannelieses und Linis Familien, Tannerhof. Dann Aufnahmen von Grete von der Fahrt von uns vieren nach San Miguel; ich bitte sie, mir copies von allen machen zu lassen. Auch noch Bilder von deren Reisen zum Isthmus von Tehuantepec, meist von Sven; und von Svens und Annettes kürzlicher Besteigung eines Vorberges vom Ixta.) Zwischendurch Abendessen. – Annette bespricht mit Ina ihre Gedanken über die Zukunft. Sie will für ihre Großmutter sorgen, aber sie möchte es von sich aus tun, nicht dass Annemarie es verfügt. Wenn später mal Annemarie nicht mehr verdient, möchte sie für sie sorgen, aber nicht von frei verfügbarem Kapital, sondern vielleicht durch von einem trust. Wenn ich mal sterbe, soll Ina zu ihr kommen! 🕮Und wenn Ina etwas passierte, sollte ich zu Annemarie ziehen!Diese (Annemarie) könnte nicht mit ihrer Mutter zusammenleben für mehr als 2 Wochen, wohl aber mit ihrem Vater!) – 9h sehr herzlicher Abschied von Annette. (Die Trennung fällt mir schwer, wenn auch nicht so sehr wie bei Annemarie. Der Abschied wird erleichtert durch den Gedanken, dass ich vielleicht beide nächsten Sommer wiedersehe.)
Vormittags Überlegungen für Nachmittagsmeeting. – Feigl und Mol. haben Diskussion für mich organisiert, über induktive Logik. Anfangs sollten es nur wenige sein, die nur die, die meine Auffassung kennen; vielleicht würden sie herauskommen. Dann sagte ich aber: besser soll einer hineinkommen als ein Dutzend heraus. Dann organisierte Molina mit Feigl ein Komitee, die beschlossen, wer eingeladen werden soll, und welche von diesen in der Diskussion sprechen sollten, und ein Hörsaal in der philosophischen Schule der Universität wurde bereitgestellt. Mol. und Ald. holten mich ab. 4h dort. Es hatte sich weiter herumgesprochen, und nun waren über 40 Leute da, und es mussten noch Stühle hereingeholt werden. – Es begrüßten mich: Schilpp, Bochenski, Ayer, Black, Church, Rich Martin, …
Die Sitzung geht für 2 ½ Stunden. Feigl ist Vorsitzender, Aldama Sekretär. Das Ganze wird mit tape recorder aufgenommen. Ich erfuhr erst dort, dass ich beliebig lange sprechen könnte. Ich sprach dann etwa ¾ Stunde (ganz frei, aber hatte ein Blatt mit Notizen dabei) ähnlich zu „The Aim“, aber ohne die Einzelheiten. Dafür ausführlicher über: Stufen der moralischen Bewertung, analoge Stufen der Rationalität des Glaubens. 🕮 Dann Diskussion (die für Diskussion ausgewählten sind durch Feigl bekannt gegeben und an die Wandtafel geschrieben. Ich schlage vor, dass zuerst allgemeine Fragen der philosophischen Basis diskutiert werden, und nachher mehr technische.) (Die Diskussion beginnt mit Ayer über die Forderung der totalen Evidenz. Ich: Vergleich mit der Waage; Unterschied zwischen Axiomen und methodologischen Prinzipien. Dann Black und andere über die Entscheidung von Rationalität. Ich: Ich will meine Ansicht darstellen, obwohl man mich vielleicht als Metaphysiker verschreien wird. Über „intuitive induktive Einsicht“ oder „induktiven common sense“. Man kann einen Anderen nur überzeugen, wenn er nicht „induktiv blind“ ist. Ist das schlimm? Die Situation ist genau analog mit deduktiver Einsicht. „Intuition“ ist hier nicht gemeint als unfehlbare Erkenntnisquelle. Hierüber, wie erwartet, kommen starke Proteste, aber auch Zustimmungen; Martin nickt mir wiederholt zustimmend zu; und das ermutigt mich. Später mehr technische Fragen, von Salmon und Martin.
Nach dem Schluss Applaus. Dann kommen noch verschiedene Leute, um Dank oder Befriedigung auszusprechen. Prof. Moreno von der philosophischen Schule, sagt Grüße von Garc\'ıaMáynez, und sein Bedauern, dass er nicht kommen konnte, weil in anderer Sitzung; er hoffe, dass ich zufrieden bin in Mexiko usw., und ich danke ihm, Aldama übersetzt, und ich sage einiges in Spanisch dazu. Rafael Ruiz kommt dazu und sagt, meine Darstellung und Diskussion 🕮 war ausgezeichnet, und diese Sitzung war der Höhepunkt des Kongresses.) – Ich hatte überlegt, ob ich nachher noch mit einigen zum Abendessen gehen könnte. Während der Diskussion fühlte ich mich wohl und munter; aber nach der Beendigung spürte ich, dass ich doch recht müde war. Mol. und Ald. bringen mich nach Hause. (Sie kommen noch hinein, um Ina zu begrüßen, und kommen dann jeder mit 2 Büchern von mir; ich schreibe bei beiden „meinem Freund …“. – Ich sage nachher Ina, dass es mir bei der Sitzung doch leid tat, dass sie nicht dabei war. Ich bin froh, dass das Ganze so gut gelungen ist, auch gute Diskussion.)
12-3 Ofstads hier. (Zum ersten Mal ist Marit dabei, 16 Jahre. Ihr Fuß ist noch im Gipsverband, aber sie kann darauf gehen. Wir sitzen zuerst im Gartenhaus, 2-3 am Esstisch. Wir hatten gehofft auf ganzen Tag; aber er hat Verabredung mit Frankena. Und am Sonntag müssen sie vieles packen und erledigen. – Er fragt, ob er mir sein Buch über Freiheit des Willens geschickt hat. Ich sage ja, und frage ihn nach seiner Stellung über Determinismus und Freiheit; ich stimme überein mit Schlick gegen Reichenbach. Er sagt: Freiheit hat viele Bedeutungen; wenn man aber die Bedeutung betrachtet, die wesentlich ist für moralische Fragen, Verantwortung und Erziehung, so ist kein Widerspruch zu Determinismus; ich sage, dass das ganz mit meiner Ansicht übereinstimmt. – Über die Frage, ob metaphysische Probleme ursprünglich sind , auch in Kindern, oder nur künstlich von Philosophen aufgebracht. Die Meinungsverschiedenheit in Wien, mit Feigl. Ich sage, die Norweger sollen empirische Untersuchung machen mit Kindern.) 🕮 Bei Tisch Überlegungen über Möglichkeit, nächsten Sommer Oslo zu besuchen. Sie sagen, Juli und August sind die meisten auf Ferien fort, außerdem oft Regen. Ferien von Mitte Juni bis Ende August. Mai und Juni sind schön, und auch September und vielleicht noch Oktober, obwohl im Durchschnitt nicht wärmer als die jetzigen Tage in Mexiko, die uns kühl vorkommen. Aber wenn sie es vorher wüssten, würden auch Erna und er und andere in Oslo sein. Ich sage, vielleicht möchte ich dann Annemarie und Annette mitbringen; sie würden sich interessieren, das Land kennenzulernen, und ich würde mich freuen, wenn sie meine Freunde kennenlernen würden. [Ich hätte dabei sagen sollen, dass wir alle dann im Hotel wohnen würden.]) 3h herzlicher Abschied; ich umarme Harald, ich küsse Erna, die dabei schnell ihren Kopf abwendet. –
Feigl ganzen Tag hier. (Vormittags sitzen wir 3 im Gartenhaus. Wir sprechen allerhand Persönliches. Auch über Pläne für nächsten Sommer. Wir sind noch unentschlossen über Wien. Feigl wird im Juni dort sein, und im Hotel Regina wohnen. Er meint, die Assistenten werden vermutlich gut unterrichtet sein in mathematischer Ökonomie, Statistik, und Informationstheorie.) – Nachmittags Feigl und ich im großen Zimmer oben, für philosophische Diskussion. (Zuerst über seine presidential address. Er erzählt von seinem Trauma, als Schlick seine „Erkenntnislehre“ widerrief, die für ihn die Bibel war. Ich sage, dass Schlick nicht seine realistisch-wissenschaftliche Einstellung aufgab, sondern nur die These. Er sagt, wie soll man Russells Beispiel widerlegen: „Die Welt hat vor 5 Minuten angefangen“; er meint, das müsse man doch induktiv widerlegen können. Ich sage, in gewissem Sinne ja. Es ist zwar ein Unterschied zwischen Begriffsgerüsten und daher eine praktische Frage, 🕮 aber man könne doch induktiv zeigen, dass das übliche Gerüst besser ist; dies benötigt sehr allgemeine induktive Regeln, verschieden von den Regeln, die man gewöhnlich innerhalb eines Gerüstes anwendet. Ich betone, dass ich, wie der realistisch eingestellte Wissenschaftler, die Aussagen der Psychologie über Andere und die der theoretischen Physik nicht nur „sozusagen“ nehme, sondern ebenso ernst wie die Wissenschaftler selbst. Trotzdem aber möchte ich lieber nicht von einer realistischen These sprechen, sondern von einer realistischen Einstellung, d.h. Bevorzugung eines Gerüstes. Er meint, ich habe durch Annahme des semantischen Wahrheitsbegriffes, und die deutliche Unterscheidung zwischen der Wahrheitsbedingung eines Satzes und die beobachtete Evidenz für den Satz einen radikalen Schritt gemacht. Ich sage, mir kommt das nicht so vor; ich sehe die Entwicklung mehr als eine stetige Revision an. – Dann über induktive Logik, über die „induktiven Einsichten“, die ich in der vorgestrigen Diskussion besprach. Auf seine Frage sage ich, dass es sehr wohl sein kann, dass wir später die jetzigen Forderungen der Rationalität auf einfachere zurückführen können, z.B. die Forderung der totalen Evidenz, über die Ayer schrieb und diskutierte; ebenso wie man lange vor Euklid eine praktisch angewandte Geometrie hatte vermutlich, deren Theoreme später durch Euklid auf sehr einfache und plausible zurückgeführt wurden. Was ich verneine, ist nicht die Möglichkeit einer solchen Zurückführung, sondern die einer Zurückführung auf nicht-induktive Einsichten, etwa deduktive, wie wir früher glaubten, z.B. Reichenbachs Zurückführung.) – (Abends sollte Feigl von Ruiz abgeholt werden; der kommt aber nicht und ist nicht erreichbar. Er telefoniert mit Uwe Frisch35vielleicht Uwe Frisch Guajardo: http://www.elem.mx/autor/datos/378, Ich gehe 9h zu Bett. Nach 10 kommen Mol. 🕮 und Frisch und holen ihn ab. Er will morgen für 2-3 Tage nach Acapulco fliegen, weil die Flugzeuge nach Zihuatanejo nur dreimal wöchentlich gehen. – Herzlicher Abschied.)
(Ich rufe Rafael an; er wird morgen kommen. Er sagt, dass Feigl nicht nach Acapulco ist, sondern mit Mol. und Alad. nach …S von Cuernavaca.) – An pr: (Ich schreibe Notizen für Umarbeitung von „Aim‚ aufgrund von der Diskussion am 12., und dem Gespräch mit Feigl gestern.) – 4-9 Sven hier. (Dies ist sein einziger Besuch hier. Er berichtet über die Heirat mit Christel. Er war früher mit ihr in Deutschland verlobt, vor Jahren, dann aber wieder entlobt. Christels Mutter schrieb, dass Christel doch immer noch an Sven hänge. Darauf lud Grete Christel ein, herüber zu kommen. Nach einiger Zeit habe er sich entschieden, dass er sie nicht liebe und daher nicht heiraten wolle. Daraufhin habe Grete ihn gedrängt, sie doch zu heiraten; er sagt sogar zweimal, dass Grete ihm sehr ernst gesagt habe, wenn er Christel nicht heirate, so sei es aus zwischen ihnen, oder: sie wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben [?!vielleicht übertrieben?]. Wir fragen ihn, ob er nicht doch zwiespältige Gefühle zu Christel gehabt habe; aber er bleibt dabei, dass er keine Liebe für sie gehabt habe. Einige Tage nach der Heirat sei Christel nach Deutschland gereist, um bei der Hochzeit ihrer Schwester zu sein. 3 Monate später fuhr er hin, um sie zurückzuholen. Dann hatten sie in Deutschland ihren eigentlichen Honigmond. Dann kamen sie zurück, in Svens neu gebautes Haus; vorher hatten sie bei den Eltern im Padregalhaus gelebt. Das Zusammenleben mit ihr wurde ihm unerträglich, und darum machte er die Scheidung. Sie war dominierend und wollte alles nach ihrem Willen bestimmen, und das wollte er nicht dulden. [Sein Bericht weicht in dem Punkt, dass 🕮 er Christel gar nicht geliebt habe, stark von Gretes Version ab; vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.] – Über Walters Geschäft. Er sagt, schon vor Jahren habe Walter zugegeben, dass er vor der Pleite stehe, und Sven habe ihn gedrängt, wie Heini auch, dass er einen Ausgleich mit den Gläubigern machen solle. Er habe aber immer sich noch Illusionen gemacht, er könne noch ein gutes Geschäft machen und dadurch sich retten. In Wirklichkeit konnte er aber immer nur ein Loch stopfen, indem er es woanders hernahm. Ich sage, dass Heini sogar den Vorwurf macht, dass Walter der Bank und auch Freunden eine falsche Bilanz vorgelegt habe, um noch Geld zu bekommen. Sven sagt, das sei wahr. Die positiven waren vielleicht nur 30 % der Schulden. Einige der Gläubiger wollten, das Walter ins Gefängnis käme; vielleicht, um Druck auszuüben, damit sie mehr herausbekämen, z.B. auch das Padregalhaus, das aber von Anfang an in Gretes Namen war. Der Anwalt habe aber kürzlich gesagt, die Sache stehe gut; d.h. es sei jetzt Aussicht, dass die Gläubiger einem Ausgleich zustimmen würden. Er weiß nicht, was für Pläne Walter für nachher hat; vielleicht Möbelherstellung, was er jetzt zusammen mit einem mexikanischen Tischler tue. – Er fragt, wie wir heute denken über die Idee, in Mexiko zu bleiben. Wir sagen, dass wir doch in L. A. etwas mieten oder kaufen wollen. Ina erklärt die Gründe gegen Mexiko. Es ist heute nicht mehr viel billiger als LA; sie lebt lieber ohne Magd; der schockierende Unterschied zwischen Reich und Arm. Ich sage, dass für mich Mexiko viel Anziehendes hat; dass aber Ina Recht hat, gegenüber meinen Träumen auf die Fakten der Realität hinzuweisen. Aber ferienweise, wie jetzt, werden wir doch wohl wieder herkommen. Ich umarme ihn zum Abschied. [Ich freue mich, die Dinge jetzt besser zu 🕮 verstehen; und ich glaube, die Aussprache mit uns hat ihm gut getan und wird ihn vielleicht auch dazu bringen, zu einem Analytiker zu gehen. Es scheint, er hat sonst selten Gelegenheit zu intimer persönlicher Aussprache.])
Rafael mit uns 11-9. (Auf meine Bitte telefoniert er mit Dr. Fromm, nachdem er zuerst dessen geheime Telefonnummer mühsam erfragt hatte; Fromm sagt ihm, dass er von mir weiß und sich freuen wird, uns zu sehen, morgen 4h, und beschreibt ihm die Lage des Hauses.) Nach Mittagessen und meinem nap, fahren wir 3 ½ – 7 durch Coyoacan, mit alten Häusern und großen Gärten, dann Periferico ein Stück hinaus, dann ein großes Stück die Straße hinauf, die zum Desierto da Liones führt. Erst über grüne, schön bewachsene Hügel mit Häusern, und dazwischen großen Wiesen, viel schöner als unsere flache Gegend an der Tuly., und schließlich hinauf in den Wald mit schönen hohen Bäumen, aber keine Aussicht mehr. Viele Leute wandern da zu Fuß hinauf; weiter oben sollen Picknick- und Campingplätze sein. (Dabei erzählt Rafael von dergOriginal dem. „gang“ von linksgerichteten Leuten an der Universität, unter jungen Lehrern in law, Politik, Ökonomie, und anderen Sozialwissenschaften, und Studenten in denselben Gebieten, aber auch in anderen, sogar auch Philosophie. Sie glauben, dass eine Revolution nötig sein wird, um Sozialismus oder auch nur Staatssozialismus durchzuführen, was aber noch Jahrzehnte dauern wird; inzwischen wird möglicherweise die Regierung schon milde soziale Verbesserungen machen, Landreform weiterführen, Aufteilung der Latifundien, usw., sodass ein starker Mittelstand entstehen wird, ohne den eine Revolution nicht möglich ist; viele Leute mit Universitätsbildung 🕮 sind dazu nötig.) Wir fahren wieder hinunter, und dann eine neue Straße zu Rafaels Neubau (Mimosa 48, Mex. 20; die ganze Gegend heisst Olivero de los Padres. Wände und Zimmerdecken sind schon fast ganz gemacht; das Haus ist schmal, aber sehr lang nach hinten; auf dem Dach will er noch ein Gastzimmer mit Terrasse machen, mit sehr schöner Aussicht nach SW auf Berge. Aber von den unteren Zimmern kann man nicht viel Aussicht sehen, weil die Mauer zum Nachbargrundstück sehr hoch gemacht ist, um gegenseitiges Hineinsehen zu verhindern. Ganz hinten haben die Kindern ihr eigenes Spielzimmer, einen abgegrenzten Teil des Gartens mit Schwimmteich für sich. Das Ganze mit Grundstück wird $ 24 T kosten; sein Architekt hat keinen contractor, sondern stellt selbst die Arbeiter an; wenn das Haus fertig ist, würde er es aber nicht für weniger als $ 36 T verkaufen. Er sagt, selbst bauen ist wesentlich billiger als ein fertiges Haus kaufen. Seine Frau wird jetzt in Spanien 2 Häuser verkaufen, die sie von ihrem Vater geerbt hat; dadurch hofft er weiteres Geld zu bekommen, um Haus und Garten fertig zu machen. Schulen und Läden gibt es aber da oben nicht; sie werden immer die Kinder zur Schule bringen und wieder abholen müssen.) 7h wieder zu Hause. Rafael bespricht einige Probleme mit mir von seiner in Arbeit befindlicher Doktorthese. (Sein Hauptpunkt wird sein die Unterscheidung verschiedener Sprachen: die Sprache des Gesetzes, auf mehreren levels, da z.B. konstitutionelle Gesetze über die Einführung gewöhnlicher Gesetze sprechen, also zu einer Metasprache gehören; und dann die Jurisprudenz, wiederum auf mehreren levels. Er möchte ein Gesetz selbst formulieren ohne „Muss-Operator“, 🕮 einfach als deskriptiver Bedingungssatz „auf die und die Handlung folgt die und die Strafe“. Ich sage, letzteres kann aber falsch sein auch auch bei einem gültigen Gesetz. Er erwidert, dass man unterscheiden müsse zwischen Wahrheit und legaler Gültigkeit. Ich sage schließlich, dass mir scheint, man könne auch diese Methode durchführen. Er sagt, die besten Sachen über Logik von law sind neue Artikel von Andersson.) Um 9h fährt er ab.
Vormittags Tagebuch, und Notizen geschrieben. 2 ½Rafael kommt, isst eilig etwas; dann fährt er uns nach Cuernavaca‚ 4hzu Dr. Eric Fromm. (Rafael hatte das vorgestern telefonisch ausgemacht. Straße Neptuno 9, eine stille Seitenstraße. Wir gehen vom Eingangstor in den Garten, direkt einige Stufen hinauf zur Veranda, die die ganze Länge des Hauses entlang läuft, mit Pfeilern; sehr schöner Blick auf den Garten und dahinter Grünes ohne Häuser, im Hintergrund die fernen Berge. Sie haben dies Haus vor 8 Jahren gebaut, für $ 24 T ohne das lot. Er ist 63, fährt Auto mit Hand hier, obwohl er auch anfangs entsetzt war über den Straßenverkehr in der Stadt. Er sagt, dass er Markovic und Petrovic gesprochen hat und schätzt. Ich sage, dass deren Ziel, Sozialismus und Humanismus zu verbinden, mich interessiert hat, weil ich selbst Sozialist und Humanist bin; und daher auch sein Buch über den jungen Marx. Er ist sehr interessiert und spricht von seinem Plan eines größeren Sammelbandes, mit Originalbeiträgen von Leuten aus vielen Ländern, besonders auch Polen und Jugoslawien, die er bei einer Konferenz in Dubrovnik kennengelernt hat. Er zeigt mir die Liste der Mitarbeiter, Russell ist unter den „möglichen“. 🕮 Er fragt mich, ob ich einen Beitrag schreibe, bis Ende des Jahres, 12-15 pp; auf meine Frage sagt er, 3-4 pp wären auch recht. Der Band heisst „… humanistischer Sozialismus“, er ist Herausgeber. Rafael sagt, dass es auch in Mexiko humanistische Marxisten gibt, und Fromm bittet ihn, ihn in Kontakt mit denen zu bringen; er fordert Rafael auch auf, einen Beitrag zu schreiben. – Fromm spricht über Buddhismus; ich sage, dass mich anzieht das Fehlen von Theologie, nur ein Weg des Lebens; das Bedenkliche sei die Theologie und die starren Dogmen, dies auch im Katholizismus und im üblichen Marxismus. Er sagt, der Talmud und die jüdische Tradition haben mehr betont die Ablösung von idols, als die Forderung des Glaubens an Gott. Ina sagt: Ist da ein klarer Unterschied zwischen Idol und Gott? Er sagt: Unter „idol“ verstehen sie den erstarrten Glauben; auch die Mystiker warnen gegen Worte und Dogmen; er liebt Meister Eckehart, und liest jeden Morgen seiner Frau ein Stück daraus vor. – Er berichtet über die jetzige Situation in Jugoslawien, Polen und sogar Tschechei, aufgrund seiner Eindrücke von der Konferenz Dubrovnik. Da sei eine junge Generation von nicht dogmatischen, humanistisch eingestellten Marxisten. Er hat gestern hier mit Schaaf aus Warschau gesprochen, der jetzt viel liberaler sei als früher, aber 2 Gesichter tragen müsse, als Philosoph und als Regierungsbeamter. – Über Zukunftshoffnungen für Lateinamerika. Er fürchtet, wenn gewaltsame Revolution komme, so würde U.S. Militär eingreifen, sodass ein schreckliches Blutbad entstände; Russland aber würde wohl vorsichtig genug 🕮 sein, nicht einzugreifen, sodass ein Atomkrieg verhütet würde. Das Beste wäre, aber nur schwache Hoffnung dafür, dass U.S. einsehen würde, dass man unblutige Revolution unterstützen müsse, um die blutige zu vermeiden; also anstatt All. p. Progr. ein wirklicher Druck auf Landreform, Steuerreform, usw., vielleicht auch Nationalisierung einiger Industrien, die jetzt amerikanischen Kapitalisten gehören. – Er ist pessimistisch über Russland, weil die Bürokratie alles reguliert. Ich sage, dass, wenn die Kriegsgefahr beseitigt würde, so würde auch die Unterdrückung in Russland weniger werden, durch Einfluss der Wissenschaftler, der Künstler und der Jugend. – Er redet uns sehr zu, dauernd oder zeitweise nach Cuarn. zu kommen; hier sei das beste Klima, kein Winter und kein Staub; einige Ärzte hier, und sehr gute Spezialisten in der Hauptstadt. Er sagt mehrmals, dass wir ihm schreiben sollen, wenn wir etwas planen; er wird uns sehr gern helfen, Auskunft über Häuser geben, einen Häuser agent nennen oder dergl. – Er sagt, seine Frau kommt später nach Hause; Rafael meint später, vielleicht war das Andeutung, dass sie uns zum Abendessen behalten möchten; aber Ina findet, es ist Zeit zu gehen, und so brechen wir auf, 7h. – Auf der Rückfahrt fragt Rafael Ina: „What was eating you?“, weil sie etwas aggressiv war im Gespräch mit Fromm und ihn jetzt kritisiert als fuzzy usw. Er vermutet, weil F. ein Analytiker ist. Ina sagt: vielleicht, aber sie hat doch allerhand an ihm auszusetzen.) – Rafael fährt uns nach Hause, und bleibt noch zum Essen, obwohl er zu Hause noch vieles zu tun hat. Bis 9h! 🕮
Vormittags Tagebuch und Notizen. – Nachmittags viele Telefongespräche. ( Das Problem, welche Papiere für den Hund nötig sind, taucht wieder auf. Anscheinend brauchen wir doch eine Gesundheitsbestätbescheinigung eines Veterinärs; vielleicht muss sie dann auch noch vom US Konsulat bestätigt werden. Die erteilten Auskünfte weichen immer wieder voneinander ab.) Der ganze Tag geht hin ohne Arbeit und ohne Leute zu sehen! – Korrekturlesen angefangen, von „Remarks on Prob.“ für Phil. Studies.
11 – 2 ½Molina und Aldama hier. (Sie kommen überraschend her. Sie erzählen, dass sie mit Feigl an einem Platz S von Cuernav. waren; aber nicht am See, geschwommen nur in einem swimpool. Mo waren sie anscheinend schon wieder zurück hier, da waren sie in Desierto de l. Leon. (wo wir auch auf der Straße hin waren). Sie haben mit ihm einen Plan gemacht für Konferenz hier in 1965 für Philosophie der Wissenschaft, nur ca. 40 Leute. Feigl will dann von Australien hierher fliegen. Feigl sei am Mi hier abgereist. – Ich frage, ob sie philosophische Fragen oder Probleme haben, die sie mit mir diskutieren möchten; induktive Logik, Syntax, Semantik oder irgendetwas. Aber sie scheuen sich anscheinend, technische Fragen zu besprechen. Mol. sagt, er sei jetzt hauptsächlich beschäftigt mit Philosophie der Geschichte und Sozialwissenschaften. Er fängt an, die Hauptpunkte seiner Auffassung zu erklären in sehr schnellem Spanisch; Ina sagt, wenn er langsamer spreche, könnte ich es vielleicht verstehen. Es geht dann auch ganz gut; nur manchmal lasse ich mir etwas von Ald. übersetzen. Er versucht, die Kulturen naturalistisch zu erklären, z.B. ethische und ästhetische Werte durch Assoziation von Emotionen mit bestimmten Erlebnissen, z.B., 🕮 dass Sex geheim gehalten wird, und für böse erklärt usw., erklärt er aus der besonderen Gefahr von außen während des Aktes, und darum Tendenz sich zu verbergen. Ich sage ihm, dass ich mit Grundauffassung übereinstimme, und Neurath immer die naturalistische Erklärung betont hat; aber ich wisse nicht, wieviel davon neu ist; ich rate ihm, Robert Cohen und Lazarsfeld um Literaturangaben zu fragen. – Sie fragen, ob sie mir später mal Fragen schreiben dürfen. Aber ich sage, es kostet mich zu viel Zeit, Antworten zu schreiben; Ina sagt aber, vielleicht könnte ich auf ein tape sprechen und es ihnen schicken; ich sage ja (obwohl ich Bedenken habe). – Ich erzähle vom Besuch bei Fromm; Ald. sagt, er mag seine Bücher nicht, und Ina stimmt ihm zu. Ich sage, das über den jungen Marx ist doch interessant; aber Ald. sagt, dass Fromm das letzte ms der Periode weggelassen hat und fälschlich sagt, dies seien alle mse der Periode; das letzte ist über Ökonomie und passt nicht in Fromms Linie. –Mol. will uns übermorgen zum Flughafen fahren. Ald. ist dann fort; darum verabschieden wir uns schon von ihm.) – Weiter Korrektur gelesen. – 5-7 Grete hier. (Es geht ihr schlecht; sie glaubt, es ist etwas an der Leber, vielleicht ein Rückfall von der infektiösen Hepatitis, die sie gehabt hat. Der Spezialist will nicht ins Haus kommen, und kann sie erst übermorgen sehen. – Über SvensBesuch bei uns am 15. Ob wir ihm geraten haben, einen Analytiker zu sehen. Wir sagen ja, weil es mir so gut geholfen hat. Sie erzählt, dass sie ihn gefragt hat, was er sich von einem Analytiker erhoffe; er habe gesagt: „dass er mir hilft, ein Mädchen zu finden, das ich heiraten kann“; sie macht sich etwas lustig darüber; wir sagen aber, dass das doch wichtig für Sven wäre, auch weil er allgemein gehemmt ist und zu wenig Menschen sieht. Wir geben ihr 2 Namen von Analytikern hier, die 🕮 Rudolf Ekstein uns geschrieben hat. – Sie sagt zum Abschied, wie schön es für sie war, dass wir hier waren. Sie fragt, wie ich über die Zeit in Mexiko fühle; ich sage, es war für mich eine sehr schöne Zeit, besonders das Wiedersehen mit Annemarie, und Annette; zum Abschied umarme und küsse ich sie sehr herzlich.) – (Schlaf gestört durch viele Mosquitos.)
Korrekturen fertig gemacht. – Brief an Chacha geschrieben. – Sachen gekramt; und Ina packt. Wir sind beide etwas nervös, und zanken. – 7 ½ – 10 Rafael hier. (Er bringt uns kostbare Abschiedsgeschenke: für Ina ein silbernes Armband; für mich eine fabelhaft elegante Aktenmappe aus schwarzem Leder, mit innen 2 Abteilungen und außen noch ein Fach mit zipper Verschluss; die Tasche ist verschliessbar, in 2 Stellungen. Wir sind entsetzt über die großen Ausgaben, die er gemacht hat; aber wir können nichts tun, als es annehmen; auf der Aktentasche sind auch schon meine Initialen RC angebracht. – Über Fromms Plan; ich dachte, er wollte von jedem ein Glaubensbekenntnis; Ina meinte, er hätte gesagt, er wollte etwas Theoretisches. Rafael sagt, er hat keinen deutlichen Plan, er würde vermutlich beides akzeptieren. Rafael hat ihm gesagt, er wolle eine logische Analyse von Sozialismus schreiben; und Fromm war damit einverstanden. – Er erzählt von seiner Frau Margarita, wie sie seine notes schon abtippt und ordnet, bevor sie noch fertig sind; seine weggeworfenen Gedichtentwürfe hat sie gesammelt, abgetippt, und in guter Ordnung zusammengestellt. Ich bitte ihn, sie zu grüßen und ihr zu sagen, dass wir sehr wünschen, sie zu sehen.) 🕮
Gepackt. – 12h kommt Rafael. Er macht einige Fotos von uns und sich. – Letztes Mittagessen. – Nach meinem nap, 3h rufe ich Grete an, und erreiche sie bei Sven (das Telefon ist wieder durch lautes Geräusch gestört. Sie sagt, dass der eigentliche Doktor erst in einer Woche zurückkommt. Ein Stellvertreter (?) sagt, dass dann umfangreiche Tests gemacht werden müssen, um festzustellen, was mit ihr ist; sie klingt bedrückt darüber.) – Kurz nach 3 kommt Molina, wir reden ihn als „Nicolás“ an, und der scheint sehr erfreut. Es werden noch einige Fotos gemacht mit ihm drauf. – Abschied von Librada; ich danke ihr für guten Dienst und Sorge um uns, auch Morli. – 3:30 Abfahrt vom Tuly. Haus, ich mit Nic., Ina und Morli mit Raf. voraus. Am Flugplatz. Ina hat erfahren, dass der kennel36englisch hier für „Hundetransporter“ für Morli erst mit demselben Flugzeug aus LA kommen wird. Nic. kauft für Ina eine Orchidee! Wir sitzen alle zusammen in Cafeteria, mit Hund. Später gehen Ina und Rafael und geben den Hund auf und kommen zurück. Dann brechen wir auf. Wir nehmen herzlichen Abschied; ich habe mich vorher schon sehr bei Nic für alle Hilfe bedankt. Ich umarme beide, Rafael sagt „mein Vater“, Nic. sagt „Maestro“! –Abflug von Mex. 6:20 (¾ Stunde Verspätung). Beinahe dunkel. Später in der Höhe haben wir nochmal Sonne. Später Abendrot. Am Fenster sitzt ein Jüngling, wir sehen nicht viel. Ankunft LAOLos Angeles 9:20 (lokal: 8:20). 🕮hEnde des ausgelagerten Teils zur Mexikoreise.\Rückreise aus Mexiko\ Yvonne holt uns im station wagon ab, (sie ist begierig auf unser Erzählen von Haus, Mutter, , und unserem Leben dort.) 10hzu Hause inChenault Str.
Die angehäuften Briefe gelesen. Sachen gekramt. Lange Telefongespräche mit Helmers und Mia.
Post gelesen. – 3-4 Mia und Wim. 3 ½ – 5 David. (Er hat erste Version der thesis beinahe fertig, will sie am Wochenende bringen.)
Sehr heiß (in der Stadt über 100 °). – Angefangen Durchlesen von ms§ 17 (in Mexiko geschrieben). –
Durchlesen von ms§ 17 (in Mexiko geschrieben) fertig. – Sehr heiß.– An pr. (\(C_j\) als lineare Funktion von \(s_1‚…‚s_n\); es geht nicht.)
Sehr heiß. – Briefe (Wiener Institut zugesagt). Gelesen, gekramt.
Telefongespräch mit Robinson (ich will nur in Diskussion sprechen.) 12 ½ – 3 Kalish hier. (Wir erzählen von Mexiko. – Er macht Programm für Dezember meeting. Er will arrangieren einen eingeladenen Vortrag (30-40 min.) für mich über „Gründe für induktives reasoning“. Außerdem werde ich erster discussant über Logik sein, falls das nicht kollidiert mit dem anderen.) – Feigls presid. address gelesen. 🕮
Feigl gelesen; Skelett für comments dazu geschrieben. – (Noch heiß, aber nicht zu sehr.)
X / 1963 Die Hitzewelle ist endlich vorbei; heute zum ersten Mal mittags spazieren. – Nachmittags David bringt seine thesis. (Alles bleistiftgeschrieben, ca 380 pp! Er sagt, er ist confident, dass die Beweise keine ernsten Fehler enthalten; meist sind die Theoreme intuitiv einleuchtend. Er hat Montague und Kalish Xerox Kopien hiervon gegeben.)
(Haarschneider, zu Fuß zurück.) – Angefangen, Davids thesis zu lesen.
Davids thesis gelesen (5 Stunden).
Davids thesis gelesen. – 3 Zahnarzt. (Gestern ist vorne unten Mitte links eine Porzellanfüllung herausgefallen. Er macht eine neue.) Zu Fuß zurück, Blumen gekauft. –
Vor- und nachmittags thesis gelesen. – Nachmittags Mia kurz hier (sie liest uns ihren langen Entwurf vor für Gesuch an NSF, für halbes Gehalt nächstes Jahr, zu ihrem sabbatical Jahr. Sie will 2 Bücher von Reichenbach übersetzen. Das Gesuch ist sehr ausführlich, gut motiviert.) –
Thesis gelesen. – 12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Sie erzählen von Europa. Mutzli erzählt Ina, wie sie wieder gelitten hat unter der Schwiegermutter, in deren Haus sie wohnten, und die auch mit ihnen in Mürren war; es ist nicht klar, wie viel davon übertrieben ist. Die halbe Zeit waren es Konferenzen, an denen Olaf teil🕮nahm, oder Vorträge, die er gab; die andere Hälfte waren Ferien. Sie waren entzückt von einem Farmhaus um Oslo Fjorde, wo sie mal bei Bekannten wohnten, 1 Stunde Bootfahrt von Oslo. Sie fanden das lange Leben in Hotels ermüdend und unerfreulich, meinten aber, wenn man irgendwo in Europa länger leben würde, wäre es sicher erfreulicher.) 4 ½ – nach 7 (anstatt 6!) Party bei Moodys in ihrem neuen Haus (großes Haus an d’Este‚ Riviera N von Sunset. Das Haus ist nicht besonders anziehend; sein study ist ziemlich dunkel, dafür das Schlafzimmer groß und hell; das würde ich lieber umtauschen. – Gesprochen mit v. Wright; er gibt Seminar über Werttheorie, eine u. d. Klasse über deontische Logik, und …– Mit Prof. Sobler und Frau; er kommt von Princeton, sie sagt „Hempel ist ein Engel“; er arbeitet in Ethik und Sozialphilosophie. –Abr. Robinson.– 6-7 Besprechung über Davids thesis mit Moody, Montague, Kalish, dann auch David selbst. (Siehe Notizen).)
Gelesen. – 6-7 David Kaplan hier. (Er meint, ich nehme die Responsibilität des thesis chairmans zu schwer. Er hat starke Bedenken gegen Moodys Idee, dass Montague co-chairman sein könnte; Montague habe immer die Neigung, wenn er in einer offiziellen, aber nicht wohldefinierten Stellung ist, auszuprobieren, bis zu welchen Grenzen er gehen kann. – David wollte mir das glossary für die thesis bringen, hat es aber vergessen.)
Gelesen (auch Martins neues Buch „Intension und decision“). – Nachmittags 5 ½ David (bringt glossary; über thesis.) 🕮\v. Wright\
Vormittags und nachmittags je 3 Stunden thesis gelesen (jetzt sehr viel schneller: 61 Seiten).
Vormittags und nachmittags thesis gelesen (seit gestern Nachmittag sitze ich dabei im Patio.)
Thesis gelesen; und Anderes gelesen. 1-2 Yvonne hier. (Sie sagt, alles geht schlecht. Mit ihrer Sonntagsschule in der episkopalischen Kirche hat sie Schwierigkeiten; und es hat auch nicht zu dem gewünschten Kontakt geführt. Mit ihrer Hilfe für Steffis Hausaufgaben geht es nicht gut. Und Steffi hat keine Lust, Klavier zu üben; sie tut lieber Melodien erfinden. Und Richard geht es nicht gut; er ist überarbeitet, weil 2 andere auf Urlaub sind, und sie glaubt, er spreche undeutlich, weil er vor einiger Zeit einen Schlaganfall gehabt hätte. Sie selbst ist sich unklar darüber, wie weit sie religiösen Glauben hat; wenn sie in Schwierigkeiten ist, betet sie immer, und das hilft ihr.)
Alte mss gelesen („Allgemeine Axiomatik“ von 1928). – Gutachten für Copi für ACLS37American Council of Learned Societies geschrieben.
10:45-3 v. Wright hier. (Über induktive Logik. Er hat „Aim“ gelesen. Ich gebe ihm ms „Justification“, von 1957, und Lenz’ SD. Siehe Notizen über unser Gespräch. – Beim Essen erzählt er, dass er Frau und 2 Kinder hat, Sohn 20 an Universität, Tochter 18 in Schule; darum ist die Frau zu Hause geblieben. Als er vor 8 🕮 Jahren in Cornell war, war er auch allein, und damals hat er ernstlich an Depression gelitten. – Er möchte nicht dauernd nach Amerika kommen, weil er Verpflichtung fühlt, da man ihm eine besonders gute Stellung gegeben hat, an Akademie, ohne aller Verpflichtung, aber mit Berechtigung zu unterrichten. Außerdem hat er auch Einwände gegen manches in Amerika; aber mit Kollegen und Studenten ist er sehr zufrieden, besonders hier, da hier von Reichenbach und Russell her schon die empiristische Tradition sei. Er war entsetzt, dass in Wien und in Deutschland die ganze empiristische Bewegung praktisch ausgestorben ist; außerdem auch Psychoanalyse; und die neue Literatur, Kafka usw.; durch Hitler seien diese Bewegungen ausgestorben, vielleicht weil sie besonders von Juden getragen waren. – Wir sagen, dass wir vielleicht im Mai nach Wien gehen, und erzählen von dem Institut; und vielleicht Ende August zum Kongress nach Jerusalem. Er wird hingehen, weil er Präsident der internationalen Union ist.) – Nachmittags Notizen geschrieben. (Und alte ms gelesen.)
Thesis gelesen.
Vormittags Thesis gelesen. – 3-7 David hier. Über seine thesis. Er erklärt, dass wirklich \(N\exists \equiv \exists N\). Über die Natur der bar Funktion; es entspricht nicht einem Symbol der Objektsprache! Über L-dot Intension einer Entität; das nennt er die essence der Identität; das wird definiert mit Hilfe von St-Ausdrücken, wie auch in M&N. ch. II. Er ist hocherfreut, dass ich nicht nur Interesse, Verständnis und Schätzung für die thesis habe, sondern dass ich schon einiges im voraus gedacht habe; und dass er mit mir Probleme besprechen kann, über die er sonst mit niemandem sprechen kann.)
Gelesen und geschrieben. – Nachmittags thesis.
10-1 David hier. (Weiter über Thesis. Ich sage ihm alle comments über das bisher Gelesene.) - Nachmittags Thesis gelesen. 🕮\(Dana Scott)\
(Gutachten für Copis Gesuch an NSF). – 4 Dana Scotts Vortrag („Past, Present + Future, im Mathematik Building. David fährt mich hin; Pat Wilson zurück. Der Vortrag ist über die Logik einer Sprache mit indexierten Ausdrücken wie „heute“, „gestern“ usw. usw., sozusagen ganze Zahlen als Koordinaten. Ich sitze weit nach rechts. Als er seine Axiome ganz links schreibt, ohne sie zu lesen, kann ich sie überhaupt nicht sehen. Ich frage ziemlich früh, was er mit „proposition“ meint. Er antwortet ganz klar, und ich frage zurück; er wird etwas ungeduldig. Später, in der Diskussion, fragt v. Wright nochmal nach den „propositions“; er betont zweimal, dass es keine Kritik ist, sondern nur klären will. Ich spreche dann und mache klar den allgemeinen Charakter der Sprache die er behandelt hat und wie verschieden sie ist von all den gewöhnlich behandelten Sprachen, weil der Sinn und Wahrheitswert eines Satzes abhängt vom token, in diesem Falle von der Zeit der Äußerung, in anderen Sprachen von location oder Sprecher (ich dachte, das wäre gut zur Klärung, er hätte das selbst am Anfang sagen sollen.)
An pr. (am alten Problem der Reihen von Prädikaten. Ich will prüfen, ob dies zu richtigen Werten von \(\gamma _j\) und \(\eta _i\) führt, vermutlich für \(\gamma =\)½und \(\eta _{ij}\) abhängig von Distanz.)
(Geduscht.) – An pr. – 5 ½ – 6 ½Dana Scott und Montague hier. (Dana wird März bis Mai 1964 in Warschau sein, mit Frau Irene; dann in Wien, vielleicht August zum Jerusalem Kongress. 🕮 Montague will vielleicht auch zum Jerusalem Kongress. – Ich frage Dana, warum er indexierte Sprache nimmt; für Zweck der Wissenschaftssysteme normale Sprache einfacher, z.B. mit integer Koordinaten. Er sagt, er wollte die Beschränkung auf successor Funktor, damit gewisse Arten von Sätzen entscheidbar werden. Richard sagt, eine indexierte Sprache ist doch wichtig für Erkenntnistheorie, und Metaphysik (!), z.B. „Ich sehe jetzt rot“.)
Ganzen Tag thesis gelesen.
10:45 zu Dr. Seiff. (Zum ersten Mal seit Mexiko. Ausführliche Untersuchung der Netzhaut mit Augenspiegel. Die Linse enthält „Katarakt spots“, die aber in der näheren Zukunft noch nicht Gefahr drohen. Ausführliche Messung der Refraktion; das will er nächste Woche nochmal nachprüfen. Über Dr. 4 wEocin Tropfen. – Ich brauche keine Sorge zu haben vor Höhen und dünner Luft, wie in Mexiko oder Alpen. Die Sauerstoffzufuhr ist zwar zunächst verringert, aber bei kontinuierlichem Aufenthalt produziert der Körper mehr rote Blutkörperchen, sodass wieder genügend Sauerstoff zugeführt wird; der erhöhte Druckunterschied zwischen innen und außen ist nicht wesentlich.) – Nachmittags thesis gelesen.iVertikal am rechten Rand: Tweedjacke gekauft; ca$ 50..
Ganzen Tag thesis gelesen.
Vormittags thesis gelesen, zu Ende! – 4 ½Mia hier. (Sie hat Kummer über Frankie. Er wohnt im Haus eines Analytikers, in oder bei San Francisco; er bekommt Zimmer und Essen, und tut dafür Reparaturen und dergleichen. Er hat seit Monaten nichts gearbeitet; sie hat ihm jetzt gedroht, die regelmäßigen Zahlungen an ihn einzustellen, wenn er nicht in absehbarer Zeit einen Plan für MA-These seinem Professor einreicht.) – 5 – 6 ½David hier ( ich sage ihm meine comments für das letzte Kapitel seiner thesis. Wir sind beide sehr froh, dass ich damit fertig bin. Ich habe 🕮 61 Stunden daran gegeben! Er sagt, Montague sagt ganz unbestimmt, dass er frühestens Ende November fertig sein wird mit Durchlesen! David fürchtet, dass er es vielleicht endlos hinausziehen wird, oder dann spät große Änderungen fordern wird, vielleicht als Nachwirkung davon, wie Tarski seine thesis!)
Noch einige Notizen zu Davids thesis geschrieben. – Nachmittags endlich wieder an pr (§ 18, \(\lambda{}\), angefangen das alte Skelett umarbeiten.)
An pr. – Mittags Mia und Wim hier. (Über unsere Pläne für Europareise.)
An pr (Einfügung in früheren § 16. Das Analogieprinzip, obwohl unsicher, weil es den Schluss von \(\eta{}\)-Instanzen auf \(\lambda{}\)-Bedingung möglich machen würde.)
Zu Dr. Seiff (nochmal Refraktion. Er gibt mir prescription für Brille.) – Wir gehen hinüber zum Optiker (bestellen neue Linsen38Amerikanisch-Englisch „lenses“ für Brillengläser). – An pr (§ 18).
An pr.– 1 – 2 ½Yvonne, Richard und Steffi hier. (Auf Yvonnes Aufforderung gibt mir Steffi einen festen hug, mit den Händen gerade in 🕮 meinem Kreuz, sodass ich beinahe umgesunken wäre. Yvonne bekommt zuerst die 2 harten Eier, die zusammen mit einem Apfel ihre lunch Diät sein sollten, und dann isst sie noch ein ganzes lunch mit kaltem Hühnchen und allem! Sie sagt, es geht ihr jetzt besser als vor einigen Tagen, wo sie telefonierte und deprimiert war. Dies ist das erste Wiedersehen mit Richard und Steffi, seit Mexiko; und wir erzählen vom Tulyehualco Haus, Labrada usw.)
An pr. – 12 ½ – 2 Helmers hier. Sie erzählen von Mürren, das Schweizer Dorf mit Blick auf Berner Oberland; sie empfehlen es sehr.
 – 
An pr.
Ina fährt mich zur Sup. Opt. Co. (Die neuen Gläser werden in die Brille eingesetzt; $ 30.94. Inzwischen gehen wir hinüber zu Dr. Seiffs office für das Versicherungsblank; sie werden es schicken.) – Ich zum Haarschneider, und zu Fuß nach Hause. – 5 ½ – 8 ½Kalish hier. (Sein Mädchen, 22, wünscht sich Mann und Kinder. Er hat ihr gesagt, dass er nicht heiraten wird. Er fürchtet aber, dass sie sich doch Hoffnung macht. Er meint, er müsse nun eine Frau von reiferem Alter finden und sie heiraten.) – 9 ½Fernruf von Mrs. Ascot (sie hat einen Käufer für das Haus. Aber er kann kein FHA Darlehen bekommen. Sie wünscht von uns Telegramm. – Wir telefonieren mit Catherine Robson. Sie hat Bedenken, weil wir dabei für die Schuld verantwortlich bleiben, „contract Verkauf“; und weil Anfangszahlung nur 150. Sie rät, dass wir uns erst den contract zeigen lassen. – Wir telegrafieren sie an Mrs. Ascot.) – Großes Nembutal, dann gut geschlafen. 🕮
An pr. – (Wir warten auf Anruf von Mrs. Ascot, besonders am Abend, aber er kommt nicht.)
7:50 laufe ich zur Haustür: Eilbrief von Mrs. Ascot. (Sie schickt den Vertrag. Aber er ist in manchen Punkten unklar. – Ina geht 12-1 in Catherine Robsons office, und lässt es sich erklären. Aber Catherine ist selbst nicht klar.) – An pr. – Abends machen wir zusammen Ferngespräch mit Mrs. Ascot (wir sagen, dass wir Bedenken über diese Art Vertrag haben, obwohl sie sagt, dass wir durch ein quit claim deed geschützt sein würden, den die Titel Co. vom Käufer bekommen, und, wenn er Zahlungen versäumt, anwenden kann, damit das Haus zu uns zurückkommt. Sie will versuchen, auf unseren Vorschlag, ob der Käufer für diesen niedrigen Betrag FHA qualification bekommen kann. Wenn nicht sind wir bereit, wird sie wieder anrufen; wir haben ihr schon gesagt, dass wir vielleicht bereit sind, ihn als Mieter zu nehmen für 123, und ihm option (Vorkaufsrecht) für das Haus zu geben.)
An pr. (englischen Text vom ersten Teil von § 18 fertig. – Nachmittags gelesen. Später ditto masters von § 17 weiter korrigiert; auch noch abends bis 9h.)
Ditto masters § 17 fertig korrigiert. – 12 ½ – 2 zu Mia und Wim. (Auf dem Wege schauen wir das im Umbau begriffene Haus an El Medio an. Das study ist groß und hat schönen Blick; das Haus hat praktisch 2 Wohnzimmer, und 2 ½ Bäder, was es für uns unnötig verteuert; aber es ist gegen vorher wesentlich verbessert. – Mia und Wim erzählen vom Ausflug nach Palm Springs, neue Seilbahn auf den hohen Berg; sie waren auch mit Auto zu einem Platz 5-6000’, wo sie übernachteten; .)
Wir rufen den banker in Scottsdale an. (Er sagt, dass das Haus nur an uns zurückgeht, wenn wir das verlangen. Wenn der Käufer 🕮 lange im Rückstand sein würde, so würden sie sich nicht an uns, sondern an die FHA wenden; und die haben gar keine Zeit, sich mit einer Reihe von Vorbesitzern auseinanderzusetzen, sondern sie verkaufen das Haus; daher sei es sehr unwahrscheinlich, dass wir nach dem contract Verkauf noch irgendwie mit der Sache behelligt werden. – Daraufhin beschließen wir, doch den contract Verkauf zu machen.) Wir– Zum Lunch Erna Putnam hier. (Wir sehen sie zum ersten Mal seit Stanford Kongress. Sie ist bitter gegen Putnam und Ruth Anna. Er habe sie plötzlich verlassen, kurz nachdem, und sie glaubt: weil sie nach Jahren auf einmal wieder einen Anfall bekam. Sie glaubt, dass es vielleicht doch eine Art von multiple sclerosis ist, wie der Arzt in Princeton damals glaubte. Sie ist teaching assistant. Französisch, gibt 3 Kurse, und nimmt dann noch 5 Kurse, weil man hier Wert auf die hiesigen Kurse legt: sie hat woanders schon MA gemacht. Aber hier verlangen sie nochmal beide exams: das von MA und dann das qualif. für Ph.D. Sie will letzteres machen, weil sie teacher werden möchte. Sie liebt zu unterrichten, und die Studenten mögen sie. Sie versucht rational zu sein, aber ist im Urteil und mit Projektion von Motiven sehr emotional. (Abends rufen wir Ms. Ascot an, dass wir den contract Verkauf machen wollen; sie akzeptiert unsere Bedingung, dass wir nicht mehr Kommission zahlen werden, falls der Käufer defaults oder verkauft bevor die Kommission abgezahlt ist. – Wir sind froh, dass sie zustimmt, also jetzt endlich die Sache erledigt hat.)
Gelesen. (Achinsteins Aufsatz über teilweise Interpretation. Er kritisiert Hempels und meine Auffassung; es scheint mir schwach. Es gehen ca 2 Stunden darauf!) – Nachmittags an pr (neue Idee für quantitative Sprache (normale\(C\)-Dichte Funktion als Summe von Normalfunktion für jeden beobachteten Wert, mal \(1/(\delta{} - \lambda{})\).) 🕮
An pr (quantitative Sprache; die Methode geht nicht.)
An Gardner ms.– Mittags Yvonne kurz hier.
An Gardner ms (ausführliches Beispiel für Ramsey Satz geschrieben.)
An Gardner ms (ausführliches Beispiel für Ramsey Satz geschrieben.)
An pr (über die Prinzipien der Linearität.)
An Gardner ms.
Ina telefoniert mit Hausbesitzer Gould (er hat Darlehen bekommen. Wahrscheinlich können wir noch hier bleiben bis 31.12., möglicherweise aber nur bis 15.12.) – An Gardner.
An Gardner ms. –
An Gardner ms. – 11h René ruft an (aber Ina ist schon fort, sie zu treffen). Sie sagt: Präsident Kennedy ist ermordet!– An Gardner ms. (Revision Kapitel 14 und 15 fertig).
An pr (neue Idee: für gegebene \(\gamma{}…\) und \(\eta{}…\), mit \((R_1 + R_2)…\).) – Gutachten geschrieben für Mias Gesuch an Guggenheim.
Wir fahren mit Kalish, Haus besehen nahe Benedict Canyon (Mr. Tossner; möbliert mit 3 Schlafzimmern herrliche Aussicht, hoch gelegen; aber möbliert, Miete 325!) – Gelesen. – (Langes Telefongespräch mit Olaf über Konsulatfragen); Ina fährt aus, einige Wohnungen ansehen. (Abends sagt sie, 🕮 ob wir nicht doch das heute morgen gesehene Haus erwägen sollten für den verlangten Preis; aber das scheint mir doch zu hoch; ich wäre aber bereit, bis zu 300 zu gehen.)
Ina sieht Mietwohnungen.) Gelesen.
Wir besichtigen Haus an Bowling Green. (Nur von außen durch die Fenster; nahe an Sunset; 2 Schlafzimmer und den39englisch für „kleines Arbeitszimmer“.) – Gelesen.
Mittags fährt Ina mich zu einem Haus, 2750 Mandeville Canyon (unmöbliert; angeblich Preis über 60 M, für Vermietung $ 325, vielleicht gehen sie herunter auf 300. Es gefällt mir sehr gut. Hinter dem Haus ist schöner großer Patio, von beiden Seiten nicht eingesehen, gleich dahinter geht der Berghang hinauf, mit dichtem Efeu, einige schöne Bäume. Hier ist das Tal viel breiter als bei Helmers, und man sieht auf beiden Seiten die hohen gewaltigen Hügel. Große Zimmer, viel Platz für alle unsere Buchgestelle (wenn die beiden hohen auch abgesägt werden). Alle Zimmer mit carpets; das große Haus würde viel Arbeit machen, vielleicht Putzfrau nötig, wöchentlich, das macht im Monat 50, und Gärtner vielleicht 40 (großer Rasen vor dem Haus). Also 90 extra! Das große Schlafzimmer nach vorne hat Straßengeräusch, nicht stark bei Tag, aber wohl störend nachts; es ist als study nicht geeignet, weil gar kein Platz für Buchgestelle, aber viel Kleider closets.) – (Wir überlegen: Dies Haus hat Vorteile gegen das im Benedict Canyon, weil keine Möbel, für die wir die belastende Verantwortung haben würden; andererseits hat das im Benedict höhere Lage, schöneren Ausblick, mehr Stille, und besser zum Spazierengehen.) – Gelesen.
11-3¼v. Wright hier. (Er hat mein ms von 1957 „Wie kann Induktion gerechtfertigt werden“ gelesen. 🕮 Ich erkläre Gründe für Axiome; er findet gute Fragen, siehe meine Notizen.)
Vormittags pr (Beweis von Humburg, Stegmüllers Student und für das schwache Relevanzprinzip). – 3h mit Ina zu Pac. Pal. (Haus von Mr. Garder an MonumentStr. besehen. Netter kleiner Garten, von porch schöne Aussicht bis aufs Meer, schönes Wohnzimmer. Aber kein guter Platz für study; wenn ich nicht im Wohnzimmer sitze, sondern das Schlafzimmer zur Gartenseite als study nehme, haben wir beide Straßenzimmer zum Schlafen. Sehr steile Straße.) Dann zu Mia, Wim und Frankie, später auch Frankies Freundin. (Wir überlegen unser Wohnungsproblem. Frankie meint, das Monument Haus sei doch zu sehr ein Kompromiss. Aber schließlich werden wir doch einen Kompromiss machen müssen.) – Zu Hause. (In Quines neuem Buch gelesen.)
Ina fährt mit Mia und Wim, Häuser zu besehen. Mittags holt Wim mich, zum Haus 509, 22ndStr.‚Sta. Mon. (eine ziemlich stille Straße, das Haus liegt zurück von der Straße, hinter dem Haus ist noch Garten; aber meist nur Rasen, am Haus einige Büsche. Dicht am Haus ein kleiner Platz zum Sitzen, der von den Nachbarn nicht direkt eingesehen wird. Ich würde das größte Schlafzimmer zur Gartenseite als study nehmen, ein wenig größer als mein jetziges; und das daneben als Schlafzimmer, kleiner als mein jetziges; Ina das Schlafzimmer zur Straße, groß und hell. Das Wohnzimmer hat großes Fenster auf den vorderen Rasen. Miete 285. Auf Inas Fragen erklärt 🕮 sie sich bereit, selbst den Gärtner zu zahlen; er hat wenig zu tun, außer Rasen mähen.) – Mia und Wim kommen zu uns für lunch. (Dann fahren sie mit Ina zu Häusern südlich von Olympic, aber das ist nichts, wie Ina vorhersah.) 4 ½ holen sie mich ab, wir fahren alle zur Westwanda Str., links ab von Benedict Canyon. (Die Hausnummer, die Ina telefonisch bekommen hatte, stimmt nicht. Aber die Westwanda ist enger Canyon, die Häuser dicht an der Straße; gefällt uns nicht. Im Kontrast zur Reevesbury, die oben davon abzweigt, und hinaufgeht, wo wir am 24. ein Haus besehen haben.)
XII / 1963 Ina telefoniert über Häuser. –Yvonne und Steffi kommen, gerade als wir weggehen. – Wir fahren zu Mia und Wim. (Mittagessen. Dann lege ich mich hin, und die anderen besehen Häuser; heute haben wir gedacht, wir wollen mal die Situation für Kauf ansehen. Später holen sie mich, und wir besehen das einzige Haus, das ihnen gefallen hat. Es ist an BollingenSt, zuerst Sunset weiter nach Norden; dann rechts etwas hinauf. Eine ruhige, horizontale Straße. Das Haus liegt an der oberen Seite; vom Wohnzimmer großes Fenster mit Aussicht auf das Meer, über die Dächer der gegenüberliegenden Häuser. Ebenso vom großen Zimmer daneben, das ich als study nehmen würde. Ein den, holzgetäfelt, großes Fenster zum backyard, würde ich als Schlafzimmer nehmen (Ina hatte umgekehrt gedacht). Ina hätte ein geräumiges schönes Schlafzimmer, auch nach hinten. Backyard kleine zwei Bäume, einer trägt Orangen, einige Büsche. Dazwischen kann man sitzen, uneingesehen von Nachbarn. Aber der Preis ist 48 M; Mrs. Wirth meint, sie würden vielleicht ein offer von 44 M annehmen. Aber das ist mir zu hoch. – Zurück zu Mias Haus. (Auf meine Frage sagt Mia, sie würde für ihr Haus 35 bis 36 M verlangen, wenn sie verkaufen wollte; ich sage, 🕮 das würde ich gleich annehmen.)
Quines neues Buch gelesen (Kapitel über Russells Typentheorie, sehr gut.) – Mit Ina zum Notar (für Ascots deal Dokumente), und zu Fuß nach Hause. – Vor 5h, im fahren wir, das Haus an 1061 Kenter anzusehen. (Es ist verschlossen und leer. Es liegt sehr hoch an Kenter, über den S-Kurven rechts hinauf; auf dem Kamm; freier Blick von der oberen Terrasse in beide Täler und die beiden Rücken dahinter. Die Sonne geht gerade unter. Es ist aber Geräusch von den Autos, sowohl von der Frontseite, die direkt an der Straße ist, wie von der Rückseite, wo man die Autos auf der S-Kurve sieht und hört. Nicht zu schlimm für Tageszeit, aber störend in der Nacht. Ferner 4 kleine Buben der Japaner Familie nebenan, die da herumspielen und rufen. Noch kein Garten angepflanzt, wildes dorniges Gesträuch, und kein Zaun! Ina ist entsetzt, dass ich so entzückt bin über die Aussicht, und weint beinahe darüber, dass sie die Aufgabe hat, dagegen zu sprechen und mich in das Haus an 22nd zu bringen, wo ich nur auf bloßen Rasen schaue.)
Ina fährt mich 11h zu Dr. Seiff. (Lesetest mit neuer Brille. Druckmessung. Alles in Ordnung; ich soll in 3 Monaten wiederkommen, für Sehfeldtest. Ina fragt ihn wegen der Funken im Auge; da es nicht zu weiteren Störungen geführt hat, hält er Untersuchung jetzt für unnötig.) – Nachher fahren wir zusammen zum Cold Water Canyon (er ist unten gesperrt, für mehrere Monate. Wir müssen weiter östlich hinauf, und finden nach langem Suchen eine Straße (Linda) hinüber, dann hinauf zu 🕮 zur Heather Rd; dort ist ein von Neutra gebautes Haus zum Verkauf für 39.7 M. Es ist an sich schön; leider ist die ganze schöne Aussicht jetzt versperrt durch ein hohes, dicht daneben gebautes Haus. Darum ist es nichts; andernfalls würde es aber auch nicht so billig sein.) 1 ½ wieder zu Hause, beide sehr müde. – (Nachmittags Verabredung mit Catherine Robson um 4 geht schief; wir warten erst oben, dann ich unten im Auto für ½ Stunde. Sie kommt und sagt, sie hat den Schlüssel nicht bekommen, konnte uns telefonisch nicht erreichen.)
Catherine Robson fährt mit uns zum Haus an Kenter Str. (Wir sehen zum ersten Mal das Innere. Hinter der Küche ist eine dinette. Das Wohnzimmer ist groß, aber wird wohl heiß, da das Dach nicht besonders isoliert ist, und 2 ganze Wände aus Glas sind; Catherine rät, air cooling einzubauen. Der Straßenlärm von den heraufkommenden Autos ist vielleicht nicht zu störend nach Mitternacht; aber vielleicht die hinabfahrenden Autos in der Frühe. Ich würde als study nehmen das NW Eckschlafzimmer, mit schöner Aussicht nach Westen, sogar bis zum Meer in der Ferne.) Sie fährt mit uns hinunter anderen Weg: Hanley geht ab von Kenter etwas oberhalb des Hauses, kommt unten durch das kleine Waldtal, das wir vor Jahren gesehen haben. (Sie zeigt uns ein Haus an Rochedale unterhalb von Deerbrook, aber zum Besehen müssen wir einen muss sie eine Verabredung für anderen Tag machen.) – Zu Hause macht Ina unzählige Telefongespräche um herauszufinden, ob Prof. Berlin in der Stadt ist, und ob er nachmittags zu uns kommen wird. (Wir erfahren, dass er mit Marschak war, vielleicht auch zum lunch; ich hatte Botschaft zu ihm geschickt, dass ich ab 3 oder 3 ½ Zeit hätte. Ich erwartete, dass er anrufen würde, ob und wann er käme.) 🕮\I. Berlin\– Plötzlich 4 ½ kommt Prof. Dr. Isaiah Berlin mit Marschak. (B. Ist Prof. für politische Theorie in Oxford, ganz theoretisch, in keinem department, und seine Vorlesungen sind nirgends gefordert. – Über Prof. RhinasESP; ich sage, der Begriff ist schlecht definiert. Ich Sie sprechen zu lange darüber. Dann wiegle ich ab und frage B., an was er arbeitet. Er sagt nur wenig. Aber dann möchte er mir eine Frage stellen: Viele Leute sagen, dass sie an determinism glauben, aber die Art, wie sie über Anderer Handlungen sprechen mit Empörung usw., stimme nicht dazu. Ich sage, ich glaube an determinism, aber das scheint mir vereinbar mit moralischem Lob und Tadel. Er meint: Gewiss vereinbar mit Bedauern, aber nicht mit indignation, über Bestrafung. Ich: In der Zukunft wird die Behandlung von Verbrechern als Erziehung aufgefasst werden, nicht basiert auf Recht, wie jetzt oft. Diese Gedanken sind ihm ganz vertraut. Er nennt griechische Philosophen und Spinoza und andere. – Kurz über Waismann. Er, zusammen mit Ryle und Hampshire, sind von Waismann beauftragt, für seine mss zu sorgen. Er sagt, das alte Buch ms ist noch vorhanden, aber er ist nicht sicher, ob Veröffentlichung sich noch lohnt. Ich: Ich glaube doch, zumindestens historisches Interesse, weil W. Wittgensteins Auffassungen klarer und systematischer darstellt als Wittgenstein selbst. Er glaubt, dass das ms schon in Arbeit ist, um für Druck vorzubereiten, durch den Mann, der Nachfolger von Waismann ist, für die Sammlung, die Ayer herausgibt bei Routledge. – Beim Abschied ist Ina dabei und erzählt von unserer Haussuche. Marschak sagt, man muss lange und gründlich suchen, um das Richtige zu finden. Er rät, bei 40 M Preis zwischen 15 und 20 M bar einzuzahlen, um mehr investment in reality zu haben, und kleinere Monatszahlungen. Ich sage, leider sind die Lebensrenten übermäßig teuer. 🕮 Marschak sagt: ja, sehr; das kommt daher, dass die Versicherungsgesellschaften herausgefunden haben, dass die Besitzer von Lebensrenten länger leben; vielleicht weil sie ein ruhigeres Leben führen; ich: vielleicht auch, weil besonders alte Leute in guter Gesundheit solche kaufen. – Auf der Straße beim Abschied frage ich B., ob er vielleicht mal nach UCLA kommt, das department wünscht ihn; er: er möchte schon, aber es ist schwierig, von Oxford Urlaub zu bekommen.)
(Brief an Chacha.) – 4 – 6 ½ (!) mündliches Ph.D. exam David Kaplan. (In meinem alten Seminarraum HB 2203. Montague, Kalish, Chang, und Anderson (Psychologe). Ina fährt mich hin. Auf Montagues Vorschlag gibt David zunächst eine summary der Hauptideen; aber es dauert ¾ Stunde, obwohl ich immer zur Kürze dränge. Chang lässt sich Verschiedenes erklären und macht Vereinfachungsvorschläge, z.B. nur ein\(\Delta{}\), ebenso wie nur ein\(\varepsilon{}\). Montague und ich stellen die meisten Fragen oder comments, und David erklärt vieles auf der Wandtafel. Am Ende macht noch Montague lange Bemerkungen, nicht Fragen, ohne Antwort von David. Dann endlich 6 ½ schließe ich. (Es wurden so nur technische Fragen beschlossen; ich hatte die Absicht, allgemeinere philosophische Fragen zu stellen, aber kam gar nicht dazu: Ist ein faktisch Allwissender total allwissend? Wie, wenn er noch Wahrheit oder Falschheit aller quantifizierenden Sätze weiß? Was fehlt? Antwort: modale Fragen und counterfactuals.)) Renée und David fahren mich nach Hause, sprechen noch kurz mit Ina. –
11h Catherine Robson fährt mit uns zum Haus an der Rochedale 710? (An von Hanley; von der Straße fährt man zur steilen stairway am oberen Haus vorbei zum unteren. Es hat zwei getrennte Gartenteile, 🕮 die wir beide kaum benutzen würden. Es hat vor dem Wohnzimmer eine lang am Haus entlang laufende porch, die nett zum Sitzen ist. In der Hauptrichtung (S) sieht man auf viele Rosen, Hecken und etwas Büsche und Bäume darüber, vom Nachbargarten, die die Aussicht über die ganze Stadt bis zum Meer hin fast ganz verdecken. Aber ganz am linken Ende hat man Aussicht auf den nahen Hang des Tigertail Ridge, Häuser und Gärten; das ist pleasant, aber nicht großartig, und nicht so panoramisch wie vom Kenter Haus. Der study würde in der SW Ecke sein, netter Blick nach S auf das Grüne. Für Bücherregale ist aber nur an der Rückwand Platz; und da ist ganz oben das Heizungsregister, da müsste man ein Metalldach anbringen, dass die heiße Luft durch das Regal nach vorne führt. Mein Schlafzimmer würde sein nach N, entweder NW Ecke, mit Fenstern auf beiden Wänden, oder vielleicht das daneben, mit N Fenster und großem Büchergestell an der ganzen einen Seitenwand. Vom Wohnzimmer schaut man durch die porch ins Grüne; nach W‚ wo die Aussicht ist über Fenster, so hoch, dass man beim Sitzen nicht hinausschauen kann! Catherine sagt, da könnte man leicht das Fenster nach unten zu vergrößern. Der Preis ist 39.5 M. Catherine meint, sie würden vielleicht auf 38 heruntergehen. Das ist sicher ein vernünftiger Preis, und für uns erschwinglich. – Nachmittags sagt David, als er das Haus mit Ina besieht (von aussen, aber auch im Garten und auf der porch), dass es wegen der steilen Zufahrt gänzlich abzulehnen sei; er meint, Ina würde sicher manchmal in etwas hineinfahren, besonders wenn es nass ist. – Nachmittags fährt Ina mit David herum. Dann holen sie mich ab zum Haus an Bowling Green. (Das ist heute zufällig offen. Die Inneneinrichtung ist sauber und hell, gut gepflegt, anziehende Zimmer, schönes study nach Frontseite mit , man 🕮 durch ein kleines Schlafzimmer; die beiden Zimmer sind getrennt nur durch eine halbe Wand; die andere Hälfte ist eine Harmonikatür. Von dem front Fenster sieht man über den Vorgarten mit Bäumen auf die Vorgärten und Häuser gegenüber; viel Grünes, wenig Verkehr auf der Straße. Ebenso vom front Fenster des Wohnzimmers daneben. Das andere Schlafzimmer geht zum Garten; ebenso daneben das „Familienzimmer“; ich sage, das würde Inas Wohnzimmer sein, wo sie mess haben kann, während das front Wohnzimmer immer ordentlich ist. Im Familienzimmer hat große Glaswand zum Garten, sodass man beinahe das Gefühl hat, draußen zu sein. Der Garten ist Rasen mit zwei großen schattengebenden Bäumen; man kann dann auch unter den Bäumen sitzen. David ist begeistert über das Haus; so viel Charme und gut gepflegt und viel Platz, und gute gegenseitige Trennung gegen Geräusch. Aber die Miete ist 300, ohne Gärtner; da ist viel Gartenarbeit, vielleicht würde Gärtner 35 kosten; dann wäre es 10 mehr als das Haus an 22nd Str! Das ist unser großes Problem.)
Vormittags gekramt und gelesen. (Ina besieht Häuser.) – Nachmittags mit Ina und Catherine ein Haus an Harvard Str. besehen. (Zum Verkauf für 39 M, vielleicht weniger.) Zwischen Montana Str. und Wilshire. Ruhige Straße; Kinder spielen vor dem Nachbarhaus, wenige Autos kommen vor. Schönes front Zimmer würde ich wohl für study nehmen; es hat 2 große Eckfenster; ich würde den Schreibtisch vor das linke stellen. Regale können stehen: längs der ganzen rechten Wand (einen Briefeinwurf verdeckend), und an der Hinterwand 2⁄3 Länge bis zum Heizungsregister. Das front Zimmer wäre unser Wohnzimmer. Ein Hinterzimmer würde als dinette genommen. Dann sind da noch ein kleines Schlafzimmer, und ein großes Schlafzimmer mit vielen Fenstern und Blick auf den Garten. Ein hoher Lbaum; darunter Patio Platz aus roten Ziegeln, wo man auch essen könnte; aber man sieht direkt hinein. – Es wäre wohl auch möglich, das große front Zimmer als study und zugleich Wohnzimmer zu nehmen, das andere front Zimmer als Esszimmer, und das Hinterzimmer neben der Küche als Inas study. – Catherine sagt‚🕮 und das Hinterzimmer neben der Küche als Inas study. – Gutes Spazierengehen möglich, weil wie beim Haus an 22nd alle Häuser etwas von der Straße, und Gehsteig; hier nur kleine Bäume.) – Nachher bin ich wieder ganz müde vom langen Herumstehen in dem Haus.
Ich lese. – (Ina fährt aus, Häuser zu besehen, später mit Mia und Wim. Sie finden aber nichts, was wirklich in Betracht kommt, sodass ich es sehen sollte. Eines war ganz oben an Chautauqua, zwischen 2 Nebenstraßen.)
Ina macht Angebot auf das Haus an Bowling Green: 285 mit Gärtner eingeschlossen (wie an 22nd Str.); die Agentin berichtet später, dass die Besitzerin, verärgert darüber, dass die Zeitung ihr ad gestern nicht gebracht hat, das offer glatt abgelehnt hat, ohne Gegenoffer zu machen. Wir beschließen, nicht höher zu gehen, sonder 22nd Str. zu nehmen sicher 30.11. Wir fahren hin um 1h, wie verabredet, aber die Besitzerin, Mrs. Black, ist nicht da. Später um 1 ½ treffen wir sie dort. Anstatt über die Bedingungen zu sprechen, die wir schon im wesentlichen vereinbart glaubten, messen wir alles aus für Bücherregale usw. Wir haben inzwischen überlegt, das vordere Schlafzimmer als study zu nehmen, und Ina ist bereit, den den zu nehmen, weil er, im Unterschied zum hinteren Schlafzimmer, eine Türe in den Garten hat, wo sie den Hund hinauslassen kann. Mir gefällt jetzt alles viel besser, auch der Patio Platz hinten ist nett, hat Büsche und Blumen daneben. Wir sagen, es gefällt uns gut, und wir würden, wenn wir es nehmen, mindestens ein Jahr Vertrag machen; könnten wir es so machen, dass wir dann auch verlängern können? Sie sagt ja, „mit Option auf zweites Jahr“; trotz unserer Fragen wird aber nicht klar, ob das uns nur schützt dagegen, dass sie es anderen vermietet, oder auch gegen Verkauf. Sie sagt Wir sagen, wir werden uns sehr bald entschließen und ihr Bescheid sagen; sie sagt, ja, und dann können wir über die genauen Bedingungen sprechen. – Abends 8h ruft Ina sie an, und sagt, wir haben beschlossen es zu nehmen, 285, Gärtner eingeschlossen. 🕮 Darauf sagt sie: Nein, das kann sie doch nicht. Ina widerspricht ihr; aber sie sagt, sie habe sich damals nicht committed, sondern nur gesagt, sie will es überlegen. Nach Ina berichtet es mir und sagt dazu, sie fühlt sich cheated. Ich bin auch schockiert. Ina sagt ihr zurück, wir haben dies die ganze Zeit als Übereinkunft genommen und daraufhin Vergleiche mit anderen Häusern gemacht. Wir sind beide enttäuscht. Ich hatte mich schon gefreut, dass ein Beschluss gefasst und alles gesichert wäre, und mir schon alles ausgemalt. Es ist für mich nicht in erster Linie der höhere Preis, als die Empörung über die Unehrlichkeit. Ina telefoniert mit Mia und Wim; Wim meint zuerst, so sind halt die amerikanischen Geschäftssitten; nachher meint er aber, sie habe das damals nicht festgelegt. Mrs. Black hat Ina jetzt auch noch gesagt, ihr Mann und der Boss im real estate office haben ihr geraten gesagt, Gärtner einzuschließen wäre ein zu niedriger Preis, dann würde es sich besser lohnen zu verkaufen; sie hat vorgeschlagen, 285 ohne Gärtner oder 300 mit Gärtner ; sie will, wie früher versprechen, einen refrigerator liefern, und die „notwendige Dekoration“ tun.)
Wir beschließen, das Haus für 300 mit Gärtner zu nehmen. (Ina telefoniert mit Mrs. Black; wir wollten es vom 15. ab nehmen; aber sie sagt, wir müssen es von heute oder morgen ab nehmen. Wir sagen: von morgen ab. Dann will sie auch das Malen aller Zimmer übernehmen. Ihr Mann will es selbst malen und wird heute anfangen, sodass wir Montag 16. einziehen könnten.) – 3h mit Ina zum real estate Fogel40In Los Angeles, am Wilshire Boulevard, in Sta. Monica gibt es noch heute einen Fogel Real Estate.strom, 3114 Wilshire, S. M., wo Mrs. Black arbeitet. (Sie schreibt fast den ganzen Vertrag mit Hand auf einem blank, was sie eben jetzt dafür in der Papierhandlung gekauft hat! Der Vertrag läuft vom 11.12.63 bis 11.12.64; mit Erlaubnis zum Untervermieten, wenn der lessor41englisch „Vermieter/in“ den Untermieter billigt. Wir haben Option zum Verlängern (aber das kann die Miete steigern). 🕮 Wir fahren zum Haus. (Dort ist schon ihr Mann bei der Arbeit mit Malen; ein einfacher freundlicher, mittelalter Mann; er heißt Dermott; seine Frau behält für ihre Geschäfte den Namen Black ihres vorigen Mannes, der vor 2 Jahren gestorben ist; von dem hat sie 2 Kinder. Wir sagen, wir möchten in meinem Schlafzimmer gern alle Wände weißlich, damit es heller wird, auch über die Tapete, ebenso im study! Ich messe noch mehr aus, besonders die Höhe der Wände; außer im Eßzimmer sind die Wände hoch genug für die 7-Fächer-Regale.) – Abends schreibe ich noch Briefe an Johannes, Hannelie, und Annemarie und Annette, zu dem getippten allgemeinen Brief.
Gekramt. Furigson mit Ina Überlegungen über Einrichtung des neuen Hauses. –Montgomery und Wilson kommen, holen das alte TV ab (für Montis Kinder).
Gekramt. – Meine obere Zahnplatte bricht (ein Stück vom Rand, mit 3 künstlichen Zähnen daran, bricht glatt ab. Ina bringt es zu Dr. Brann. Am Nachmittag telefonieren sie schon, und Ina holt es ab.) – Mit Ina Briefe (an Savage und Meiner).
Ina fährt mich zum Zahnarzt (bloß Edmachen der Klammer an der gestern reparierten oberen Zahnplatte). Dann zum Haarschneider. – Dann ins neue Haus (Dermott ist am Umstreichen der Wände; mein Schlafzimmer und study sind schon weiß gemalt; das sieht viel anziehender aus als die Tapete vorher. Wir messen einiges genauer aus.)
(Ich bemerke auf einmal, dass es fraglich ist, ob die Bücherregale unzerlegt (außer dem br), 🕮 entweder durch die Haustür, vor der eine Lattenwand für Ranken ist, oder von Garage aus durch den den ins study gebracht werden können. Es ist jedenfalls knapp, und wir haben nicht die genauen Maße für den Raum vor der Haustür, und den dahinter. Ina ist wieder ganz verzweifelt. Ich sage, wir wollen es ausprobieren mit einem Modell. Wir finden im Gartenschuppen eine Latte. Ina verzagt schon, weil die zu lang ist. Ich sage, die werde ich absägen. Sie sagt, wir haben nichts, um es darauf zu legen. Ich setze mich hin, lege die Latte über meine Beine, Ina hält sie fest, und so ist schon getan.) Dann fahren wir schnell zum Haus (und finden mit großer Erleichterung, dass beide Wege möglich sind. – Mr. Dermott hat weiter gemalt, auch die Decke im den; das macht es etwas heller und wohnlicher. Wir fragen, ob er bereit ist, nach dem Einzug verschiedene Sachen im Haus zu tun: das eine Regal wieder zusammenzusetzen, das TV an die Antenne anzuschließen, und dergleichen. Er sagt, gewiss. Ina fragt, wie viel er für die Stunde rechnet. Er will gar nichts; er liebt es besser auf freundschaftlicher Basis, sie könnten uns dann auch mal um einen Gefallen bitten. Wir bestehen aber darauf. Erst schlägt er 50 c vor, aber als wir protestieren, $ 2; und wir stimmen zu.) – Abends Anruf von Hempel in Stanford (er wird allein zum meeting kommen; später mal mit Familie. Er fragt für So. 29. nachmittags; ich sage: da bin ich vielleicht zu müde, lieber Mo. Jeffrey ist bei ihnen, und will herkommen. Wir sind entsetzt, dass er doch jetzt gekommen ist, obwohl Ina geschrieben hatte, dass es uns gar nicht passt. Er sagt, er müsste aus persönlichen Gründen herkommen, wegen Universität; er fragt, ob er mich doch am 19. sehen kann. Ich sage, 🕮\(zu 22nd Str. umgezogen\ gewiss, wir werden dann sehen. Abends fliegt er weiter; er kommt nur meinetwegen nach L.A. Ina ist nachher zornig, dass ich es angenommen habe.)
Inas Geburtstag. Ganzen Tag gekramt. (Ina ist deprimiert, zittert oft, ist Tränen nahe; sie sagt selbst, sie kann es nicht verhindern und schämt sich darüber. Das ist seit Wochen so, durch die Lösung des Hausproblems ist es nicht besser geworden.)
11 – 2 ½Kalish und Fishman hier. (F. hat 3 Jahre Seminar bei mir gehabt, er will kein Geld annehmen für seine Arbeit. Beide zerlegen das große Buchregal im Wohnzimmer, sägen das oberste Fach ab, von beiden Regalen und und kleben einen shipping Streifen auf die obere Kante der Rundung von allen 5 Regalen, zum Schutz der neu gemalten Wände im neuen Haus. Dann haben wir lunch zusammen.) – Ina packt noch bis spät in die Nacht.
Umzug in 22ndSt. (Wir stehen um 7 auf. Kurz nach 8 kommen 2 Packer mit dem van. Sie müssen alles zur Straße hinunter tragen. Nach einiger Zeit lassen sie darum noch einen dritten Mann kommen; der kann aber wenig tragen, und nimmt oft wenig oder Unnützes mit, z.B. eine box mit garbage von der porch. Ina hat praktisch alles schon gepackt. 10 ½ kommt Magda Jokl und hilft Ina noch. Die Regale kommen mit. (Das aus der Garage hat Kalish gestern mitgenommen, auf das Dach seines Autos gebunden.) Ein Drittel vom 904 Regal ist zerlegt; so geht alles gut durch die Türen. Gegen 11 fährt Frau Jokl mich ins neue Haus. Da sitze ich auf dem Patiostuhl, den Ina schon vorher hergebracht hatte. 12 kommen Ina und Magda wieder, und wir essen am Esstisch. 🕮\(Spediteur Bryan’sMoving& Storage, S. M. Der freundliche Mann, der im Sommer die Schätzung machte: I. H. Clemmer\ Die Packer haben ½ Stunde lunch Pause gemacht, kommen 12¾ und packen aus. Anfangs stehe ich immer wieder auf, um sie anzuweisen, besonders für alle Regale. Später lege ich mich aber auf Inas Bett, und lasse Ina das Anweisen tun; aber sie vergisst oft, aufzupassen, und dann werde ich ungeduldig und rufe sie, hinzulaufen. Um 2:45 ist das Auspacken fertig. Sie rechnen 6 ½ Stunden für 2 Leute, 15 $ zusammen, und 6 Stunden für extra Mann, 6.50 pro Stunde. Ich gebe ihnen 12 $ Trinkgeld, also je 4. (Olaf hatte gemeint, 2-4, Magda 5; ich gebe 4, weil es mühsam war auf dem steilen langen Weg an Chenault.) Sie sind sehr zufrieden. Ich liege auf dem Bett, ruhe mich aus. Nach einiger Zeit kommen Dermott und Mrs. Black, sie bringen einen großen refrigerator mit freezing compartment; und wir sagen, dass das neu gemalte Haus uns sehr gut gefällt. – Ich krame ein wenig am Schreibtisch. Aber dann ziehe ich mich aus und gehe in mein Bett. Es war sehr anstrengend heute. Das waren die 2 anstrengendsten Tage seit vielen Jahren. Ich bin froh, dass ich es so gut aushalten konnte. – 6 kommt Mia. Sie hilft Ina etwas beim Auspacken. Dann zusammen Abendbrot am Esstisch; ich sitze am rechten Ende, und erfreue mich am Blick durch das große Zimmer.
Gekramt. – 1 ½ kommt Mr. Dermott. (Er arbeitet viele Stunden, mit vielem Reden, aber dann sagt er, dass seine Frau gesagt hat, das Annageln des Läufers im Gang geht auf ihre Kosten. 🕮\(Jeffrey)\ Dafür braucht er über eine Stunde.) Nachher kommt Ruel Fishman (wir nennen ihn jetzt mit Vornamen; Mia hat von ihm erzählt, sie kennt ihn gut. –Dermott und Fishman zusammen stellen die Regale fertig auf. Dann installiert Dermott die TV antenna; dazu fehlt ihm ein Stück ca 2-3’; er fährt nach Hause, es zu holen. Hinterher geben wir ihm 4.– für 2 Stunden; er wollte nur 1 Stunde nehmen. – Fishman packt dann Bücherkisten aus, schleppt sie von einem Zimmer ins andere mit Kraft und Eifer. Ich sage, wohin die Bücher gehören, und er stellt sie auf. – Er sagt, er will unbedingt wiederkommen, er „insisted“.)
Richard Jeffrey ruft vom Lufthafen an und kommt dann 11¾ her. (Er hat Hempels Zettel mit unserer Adresse vergessen. Er hat soeben Helmer dafür angerufen. – In Stanford hat ein Komitee gegen seine Promotion entschieden, anscheinend weil Kreisel zur admin gesprochen hat gegen Jeffreys Richtung in der Philosophie der Wissenschaft. Er will erstens bald etwas veröffentlichen; zweitens aber auch sich im Osten umschauen nach einer Stellung. – Über Gespräche siehe meine Notizen; auch über de Finettis Priorität vor Kemeny. – Er will zum Jerusalem Kongress reisen; aber sein Griechenland Plan ist unsicher, aus Geldgründen. – Ich sage, dass Bar Hillel geschrieben hat, dass im internationalen Komitee oder im amerikanischen Komitee oder in beiden, die Tarski Leute ein übermäßiges Übergewicht haben. Jeffrey sagt, er will 🕮 mit Bar Hillel überlegen, wie man eine Gegenpolitik machen kann. – Er will über pr und uttl.. jetzt ein Buch schreiben, aber auch einen Aufsatz. Ich: Wenn es nur ein Aufsatz ist und nicht zu lang, kann ich es wohl doch schon in Band 1 der Series aufnehmen. – Abends nimmt er ein Taxi zum Flughafen. Die ganze Reise ist durch seinen grant gedeckt.)
Gekramt. – Nachmittags Ruel Fishman kommt (arbeitet 3 ½ Stunden sehr fleißig mit Bücherkisten schleppen, auspacken, Bücher aufstellen. Inzwischen hat Mia ihn auf Inas Wunsch hin überredet, doch Geld anzunehmen. Ich hatte geplant, ihm den Schilpp Band zu schenken, und ich war nicht sicher, ob er lieber Geld wollte.)
Vormittags gekramt und geschrieben. – Nachmittags Ruel Fishman hier (2 ½ Stunden. Er packt aus die letzten Kisten außer denen, die wir jetzt nicht auspacken wollen; und er ordnet verschiedene Gebiete alphabetisch. – Für die 4 Tage, zusammen 11 ½ Stunden, zahlt Ina ihm 23 $.)
Gekramt. – Dana Scotts AS gelesen.
11 ½David Kaplan kommt. (Er hat gefunden, dass er für die beabsichtigte Umformulierung der thesis viel mehr Zeit brauchen würde, als zur Verfügung steht. Am 15. Jan. reisen sie ab, am 17. beginnen schon die Klassen in Ann Arbor. Er hat die ersten 2 Kapitel umformuliert und ist jetzt am 3. Er schlägt vor, dass er für die übrigen, etwa ¾ des Ganzen, nur die ganz notwendigen Änderungen machen will. Er selbst gibt zu, dass dann die thesis nicht in „akzeptabler Form ist, aber er kann vor dem 🕮 20. Januar nicht mehr tun; und er muss die thesis dann abgetippt haben, weil der dean gesagt hat, dass er als „acting assistant professor“ keinen Urlaub nehmen kann. Ich sage, dass ich willig bin, die thesis so zu akzeptieren, Montague hat ihm gesagt, dass er es eigentlich so nicht akzeptieren kann, dass er es aber tun will, wenn ich als chairman dafür bin.) – (Nachmittags fährt Ina mit David und Fishman zum department. Fishman packt dort die A-Bücher, aber sie lassen viele Boxen mit mss‚ notes, Sonderdrucken usw. einstweilen dort. Dann bringen Ina und Ruel die Sachen her, und wir packen alles aus, und machen noch Änderungen in der Anordnung! Mit Fahrt hat F. 4 ½ Stunden gearbeitet, Ina gibt ihm $ 9. – Ich bin froh, dass jetzt keine Bücherkisten herumstehen, und die Regale ziemlich voll und lebendig aussehen.)
Ich telefoniere mit Montague über Davids thesis; und Davids Vorschlag, dass er nur die 3 ersten Kapitel wirklich fertig macht, und im Rest nur die notwendigen Änderungen macht. Montague überlegt es und schlägt dann vor, stattdessen auf meine Idee vom 6.10. zurückzugehen: David soll nur die ersten 3 Kapitel einreichen (damals hatte ich gemeint: die ersten 4, glaube ich). (Ich telefoniere dies an David, er soll es überlegen.) – Nachmittags Mia kurz hier. (Nach einigen anderen Gesprächen frage ich, wie sie jetzt über das Projekt denkt, und dass sie wohl von Ina weiß, dass ich Bedenken gegen ihren Plan habe, dass ich das Projekt bei UCLA sponsern soll. Sie sagt, sie hat inzwischen erst richtig verstanden, was das alles involviert, und daraufhin diesen Plan als unmöglich aufgegeben. Sie erklärt, dass sie 🕮\(APA Meeting)\ keine bösen Gefühle darüber hat, und ich sage, ich bin erleichtert, dass sie es versteht.)
12 ½ – 3 zu Helmers. (Sie wollen nächste Woche im Auto nach San Francisco fahren, wo Freunde ihnen ein apartment zur Verfügung gestellt haben.) – Korrektur gelesen für Verbesserungen in „Logische Syntax“.
Korrektur Syntax gelesen. – Quines Buch und meine Notizen gelesen über Mengenlehre mit Typen.
Vormittags v. Wright’s Buch gelesen, über Hempels Paradox von confirmation. (Danach entscheide ich, dass ich heute nachmittag nicht zu seinem Vortrag hingehen will. Ich müsste zeigen, dass seine Auffassung ungültig ist, nach der die Beobachtung eines nicht-Raben irrational ist für das Gesetz, dass alle Raben schwarz sind. Das könnte ich gut im Gespräch, und will das auch mal tun mit ihm. Aber in öffentlicher Diskussion kann man sich nicht leicht über so etwas verständigen.) – Nachmittags Überlegungen für meinen Vortrag Sonntag über Induktion.
(7 aufgestanden) Helmer und Hempel holen mich ab, zum Miramar Hotel. Dort ist APA Meeting (gestern von Wrights Vortrag über Paradox von confirmation, Hempel als Diskutant; ich war nicht dort; Hempel berichtet später, dass von Wright im Vortrag einen ähnlichen Fehler machte wie im Buch „Logische Probleme“ 1957, Hempel kritisierte dies, aber von Wright wollte es nicht zugeben; Montague und Suppes stimmten Hempel zu. – Heute 9:15 Symposium „Scope und Signifikanz von Sprachen höherer Ordnung. Da Montague noch nicht da ist, spricht Dana Scott als erster über „Axiomatisierung der komparativen Theorie der Typen“. 🕮\Meeting: Ich als erster Diskutant über Mengenlehre und mein Vortrag.\ Er hatte mir Formeln geschickt \((k)\) und im Brief erklärt; so konnte ich gut folgen. Dann Suppes. „Begriffsbildung und Sprachen höherer Ordnung“; er will zeigen, dass in learning Theorie Begriffe höherer Ordnung vorkommen; schwer verständlich. Dann Montague „Mengenlehre und Logik höherer Ordnung“; interessant; neue Ergebnisse über Modelle; siehe meine Notizen. –Ich als erster Diskutant: allgemeine Bemerkungen über Mengenlehre und Typentheorie; interessante Entwicklung in den letzten Jahren: Zwischenform zuerst in Quine 1956, und jetzt in seinem neuen Buch „Set th.“. Ich glaube jetzt, dass die Form der Zukunft weder die reine Mengenlehre (d.h., der Typen), noch die alte Typentheorie sein wird, sondern eine der möglichen Zwischenformen. – Weiter noch lange Diskussion bis 12:45!) – Nachmittags noch gearbeitet an meinen Vortragsnotizen für morgen, bis 7h!
Mein Vortrag „Rationality in induktivem Denken“. (Mia holt Ina und mich ab zum Hotel Miramar. Der erste Vortrag ist von Cartwright; mein Vortrag sollte 10:45 anfangen. Als wir ankommen spricht aber noch David Kaplan als Diskutant zu C’s Vortrag, David hat viele Formeln an der Wandtafel, und auf dittoed Blättern, aber er liest seine comments ab, schnell, mit Referenzen „17“ und „8“ usw., dass der Hörer kaum fähig ist, zu folgen. – Dann spreche ich von 11 bis ca 12. Ina sagt, anfangs sprach ich zögernd und langsam; erst allmählich kam ich in Schwung und sprach dann lebhafter. Das Neue im Vergleich zum Vortrag „Aim“ sind die Überlegungen aus ms „Justification“ von 1957: Gründe für Axiome der induktiven Logik brauchen 🕮\(v. Wright in Diskussion) (Hempels bei uns)\ nicht auf Erfahrung Bezug zu nehmen; sie müssen aber die Fähigkeit für induktives Denken voraussetzen. Ich sage, in letzterem bin ich vielleicht eine Minorität von ihnen. – Erster Diskutant ist v. Wright; er sagt, dass wir doch die Wahl einer \(C\)-Funktion nach Erfahrung richten müssen. Sein Schema, um dies klarzumachen, ist aber nicht klar. Daher ist meine Antwort auch nicht überzeugend. Er fragt nochmal; und ich sage dann wieder, dass ich glaube, das, was wir da zuweilen aufgrund von Erfahrung tun, könnten wir ebenso gut durch apriori Überlegung tun. – Hempel sagt dann, dass er auch zu der Minorität gehört. – Die Sitzung schließt ca. 12:45. Chairman war Moody, anstatt Mrs. Hungerland.) – Nachmittags 4 – 6 ½Hempels bei uns. (Heute nur über Persönliches. – Er fühlt sich in Princeton wohl, will nicht dauernd an die Westküste kommen. Er hat dort von Anfang an zugesichert: jedes 4. Jahr ein sabbatical (so wie dieses Jahr). Er hat gutes Gehalt, und für retirement trägt die Universität zu seinen 5 % noch 15 % hinzu! Trotzdem würde er, wenn dasjOriginal der. Gehalt gleich bliebe bei retirement mit 65 Jahren nur monatlich etwas über 300 $ beziehen. – Er schreibt jetzt eine größere Sache über explanation, deduktiv und probabilistisch.)
10-5 Hempel hier. (Vormittags über philosophische Probleme, in meinem study; meist induktive Logik. Ich erkläre den Plan der kleinen Bände und den Inhalt des ersten Bandes. Zu de Finetti’s Theorem erkläre ich den Raum für \(k=3\), und endliches \(N\). Ich sage: \(\lambda{}\)-Methode nicht mehr allgemein, sondern nur wenn kein Einfluss zu berücksichtigen ist. Verallgemeinertes \(\lambda{}\)-System mit verschiedenen \(\gamma{}\)’ Kemenys Beweis; dadurch fallen 2 frühere Axiome fort. Er fragt nach der früheren Forderung der Vollständigkeit der Sprache. Ich erkläre, dass das abgeschafft ist, 🕮\(Ende)\ und dass neue Methode für p Familien gesucht werde. Er fragt über quantitative Sprache. Ich sage: Ich habe Methode für Reihe von Intervallen einer Skala, wo Einheitlichkeit berücksichtigt wird. Das genügt für praktische Behandlung von quantitativen Größen. Die Behandlung von exakten Größenwerten anstatt bloß Intervallen muss daran ausgearbeitet werden. Die Schwierigkeit der Wahl einer Skala ist nicht so unüberwindlich, wie Popper und meinen; die Physiker finden gewöhnlich bald die beste Skalaform; nämlich die, bei der die basic Gesetze die einfachste Form haben. – Er fragt nach Wahl von C-Funktion, z.B. Wahl von \(\lambda{}\). Ich erkläre, dass der zulässige Bereich von \(\lambda{}\)-Werten schrittweise kleiner geworden ist. Ich selbst nehme gewöhnlich \(\lambda{} = 1\). – Über Analogie zwischen Überlegungen und Beschlüssen für Aufbau der induktiven Logik, und solche für Aufbau der Physik.) – Nachmittags über Persönliches. (Er hat Ina erzählt, dass Pete interesselos ist und nur mäßige grades hat. Er wird daher wohl kaum als grad. Student in Princeton angenommen werden. – Er hat für Jerusalem Kongress abgesagt; Ermäßigung für Reise oder Zuschuss wird wohl nur für Gruppenflug gemacht; und das würde es unmöglich machen, noch länger zu bleiben, Griechenland zu besuchen usw. – Wir fahren mit ihm zum Hotel Miramar (dort nimmt er die Limousine um 5h für das Flugzeug, das erst 6:30 abfliegt.))
I / 1964OLos AngelesaIm Seitenkopf steht (v. Wright). Langen Brief an Stegmüller (auch über Humburgs1Jürgen Humburgmss.) und andere Briefe.
Briefe; und gelesen.
Bücher aussortiert (zum Fortgeben ans department). – Gekramt
Bücher gekramt. –
Gekramt.
10 ½ – 2 ½v. Wright hier. (2 ½ Stunden gutes Gespräch, in meinem study im neuen Haus. (Siehe Notizen.) Nachdem ich ihm mehr über die \(\lambda{}\)-Funktion sage, was noch nicht veröffentlich ist, zieht er seine Einwände zurück, dass man aufgrund von Erfahrungen die \(c\)-Funktion anders wählen müsse. – Nachher beim Essen sprechen wir auch über persönliche Dinge. Ich erzähle von Johannes, dem Pastor, von Onkel Gustav in Helsingfors; er sagt, er hat den Namen in den Gemeindesitzungsberichten der finnischen philosophischen Gesellschaft gefunden, von den 90er Jahren. Seine Familie ist von schottischen Vorfahren; die wanderten aus nach den baltischen Provinzen, die damals zu Schweden gehörten, und einige später nach Finnland; ich erwähne Stackelberg, er kennt den Namen. – Wie er auf Einladung nach England ging; und später, nach Jahren, wieder zurück, hauptsächlich um die Kinder nicht in fremder Kultur aufwachsen zu lassen. – Zum Abschied sagt er, dass er zwar bei UCLA ein Dauerarrangement mit regelmäßigem Herüberkommen abgelehnt hat, aber doch 🕮 gern mal wieder herkommt. Er hatte Freude an den Studenten hier, und den Diskussionen. – Im August geht er zum Kongress nach Jerusalem. Wir sagen, dass wir wahrscheinlich nicht hinkommen.)
Mit Ina zu Sears&R. (Ich probiere den „secretarial Stuhl“ aus, auf Olafs Vorschlag hin; und wir kaufen ihn. Wenn er sich nicht als befriedigend erweist, will ich dann doch noch einen swivel Stuhl kaufen. Ferner kaufen wir ein großes file cabinet, mit 4 Schubladen. Beides im Ausverkauf.) – Nachmittags 3 ½ – 5 Zachary hier. (Er will contract aufstellen. Ich sage, dass ich hoffe, dass ich die mss für den ersten Band bis Ende April fertig habe. Siehe meine Notizen.) –
Arbeit am AS wieder aufgenommen (nach langer Unterbrechung: seit Mitte November; damals dann am Gardner ms gearbeitet; und dann kam Haussuche, Einpacken, Umzug, und hier wieder einrichten. – Jetzt fahre ich fort an AS§ 18: (795) \(\lambda{}\)-Methode für \(k=2\).) – Nachmittags Zachary kommt eben vorbei (bringt contract, und 4 Bände Neyman Symposium IV, geschenkt von der Press, und mss zurück.)
An AS gearbeitet.
An AS gearbeitet.– Von Sears kommen Sachen (großer und kleiner file Kasten, und typist Stuhl). – Mittags Yvonne hier (zum ersten Mal. Sie nimmt nur 2 Kurse, arbeitet fleißig dafür, und bekommt gute grades. Sie sagt, 🕮 dass sie mit Helmers nach deren Rückkehr von Europa im Juni nicht mehr guten Kontakt hat; vielleicht seien die über etwas gekränkt.)
Am AS. – Nachmittags Richard Freeman und Steffi (kommen für etwa 1 Stunde. Er sagt, seit einem Jahr schon, und besonders seit ihrer Rückkehr von Europa seien Helmers schwer zugänglich. Es fing vor einem Jahr an in Palm Springs. Auf einmal sagt Steffi: Maggie wurde einmal sehr böse, weil Monika Steffi fragte, ob sie ihre (Monikas) Zahnfüllungen sehen wolle. Richard sagte, er habe bisher den Grund nicht gewusst. Maggie hat besondere Gefühle über solche Sachen, darum verbietet sie Monika, irgendwelche Süßigkeiten zu essen, und einmal haben sie Monika so etwas angeboten. Er sagt, er hat Maggie gut helfen können, als ihre Mutter vor dem Sterben war, und dann sich der Tod unerwartet verzögerte. – Ich sage, wenn etwas zwischen Freunde kommt und man weiß nicht was, so soll man entweder sich unbefangen stellen, als wäre nichts gestört, oder mal ganz offen sich aussprechen.)
10 ½ – 12’ David und Renée und Jordan hier. (Renée hat das Haus noch nicht gesehen; sie findet es schön und hell. David hat mir meine Zeitschriften in weißen Kästen zurückgebracht. Sie reisen am 16. ab. Von seiner thesis werden Ozalid2https://en.wikipedia.org/wiki/Ozalid_(trade_mark) masters getippt, sodass er dann copies machen lassen kann. Er hat auch noch Kapitel 4, erste Hälfte umgearbeitet, und summary von Kapitel 5 geschrieben.) 🕮 1-3 Mia und Wim hier. (Wim sagt: „Das Haus ist aber doch sehr schön“, genau wörtlich wie Ina es vorhergesagt hat. Er setzt den von Sears gekommenen secretarial swivel Stuhl zusammen; er zeigt dabei gute Mechaniker-Geschicklichkeit. – Mia hat fleißig ihr Gesuch für NSF auf ditto masters getippt; das San Fernando Valley College will es akzeptieren.) – Nachmittags gekramt. – Abends ist Ina wieder in trüber Stimmung, voll Sorgen, die sich jetzt auf die Europareise focussen, aber anscheinend unabhängig davon schon vorhanden sind. Es wird mir heute schwierig, sie zu beruhigen.)
–
Am AS.
Vormittags am AS, nachmittags Mutzli (zum ersten Mal hier. Sie geht jetzt wieder ins gym, sagt, dass es ihr auch psychologisch gut tut. Sie findet das Haus schön.) Auf einmal Mia hier, 5-8. (Über die Europareise, Probleme mit Wiener Hotel. Sie ruft ihr Reisebüro an und lässt sich Zimmerpreise für Hotel Regina und France angeben!)
Am AS. – Nachmittags David kurz hier (er bringt noch Zeitschriften und Bücher, hat aber Post vergessen. Sie wollten eigentlich gestern schon nach Ann Arbor fliegen, aber Renée 🕮 hatte etwas Erkältung und Fieber; sie wollen morgen abfliegen. Herzlicher Abschied mit Umarmungen.)
Am AS (digression: 3 Prädikate, mit neuem Axiom: für zwei Teile der Familie wird \(\lambda{}\)-Methode genommen; \(\lambda{}\) eindeutig bestimmt durch \(\eta _{ij(23)}\).)
Am AS (3 Prädikate). – Mittags bei Helmers. (Über ihre Europareise. Mutzli amüsiert sich, dass wir nicht in einem Zimmer schlafen können.)
pr „Über 3 Prädikate“ beendet. – Zurück zum AS.
Am AS.
Vormittags SD gekramt. – Am AS.
Ina fährt mich zum Haarschneider; ich gehe zur Bank und zu Fuß nach Hause. – 12 ½ – 3 Mia hier. (Ratschläge für Europareise.) – An AS.
Mittags Mia hier. Nachmittags Wim. – Am AS.
Am AS. – Vormittags Mia und Wim einige Zeit hier (ich meist nicht dabei ; Wim repariert eine zweite Stehlampe.)
Am AS. –
,
Am AS. – Abends am Schreibtisch bis 9.
Am AS. – Mittags Richard Freeman (Yvonne wollte kommen; aber sie ist im Bett, erschöpft, obwohl die 🕮 exams über3Wohl vom englischen „over“. sind. Daraufhin ist er gekommen, vielleicht weil er dachte, dass Ina ihn braucht oder sonst enttäuscht wäre. Er spricht über seine Analyse; er scheint nicht sehr zufrieden damit, dass sie die Repression gewisser Dinge aufgehoben hat; er meint, das sei doch eine Beunruhigung, die ein noch teurer Preis sei als das Geld! Er war bei Hannah Fenichel. Er freut sich auf das Jahr in Spanien, das sie im Sommer 1965 anfangen wollen. Anscheinend werden sie dort das Meiste seiner Ersparnisse aufbrauchen (er hat zu Helmers gesagt: 25 T.))
Am AS. (Mittags, weil Ina noch nicht zurück ist, gehe ich alleine spazieren und nehme Morli mit. Sie zieht nicht mehr so ungestüm wie früher, sondern ist gut und folgsam.)
11-12 bei Helmers, (Olaf im Bett, mit Rückenschmerzen. Ich spreche mit ihm über Möglichkeit von disk; nachher sagt mir Ina, Mutzli hatte ihr gesagt, dass der Doktor disk vermutet, er möchte aber nicht, dass man es Olaf sagt.) – Am AS.
II / 1964 Am AS, § 18. (Über \(\lambda{}\)-System. Ich habe neue Idee: eine niedrigere obere Schranke für \(\lambda{}\) ergibt sich, wenn wir eine gewisse Forderung für Schätzung von rf annehmen.)
,
Weiter am AS (die neue Idee über \(\lambda{}\)).
Weiter am AS (die neue Idee über \(\lambda{}\)).🕮 (Endlich 11 pp. Skelett über die neue Idee fertig. Aber soll ich das wirklich ins ms AS aufnehmen?)
(Vormittags Yvonne bei Ina; sie bringt ihr Kleider zum Aussuchen.) – Am AS. (Obwohl ich mit dem Skelett von § 18 noch nicht ganz fertig bin, fange ich an, den Anfang des früher schon geschriebenen englischen ms des ersten Teils durchzuarbeiten, weil Ina schon mit Tippen anfangen möchte.)
Am AS.
Am AS (wieder am Problem der kleinen \(\lambda{}\)-Werte).
Am AS (wieder am Problem der kleinen \(\lambda{}\)-Werte). Endlich klare Ergebnisse: \(\lambda{}={1}/{5}\) ist schon zu klein sowohl für \(k=5\) als auch für \(k=2\).)
Am AS. (Angefangen, § 18 zum Tippen fertig zu machen, obwohl noch nicht alles englisch geschrieben ist. Ina ist ungeduldig, bald zum Tippen zuaOriginal sie. kommen. Sie fängt jetzt schon damit an.)
Am AS. (Weiter § 18 zum Tippen fertig gemacht).
Am AS. (Weiter § 18 zum Tippen fertig gemacht). (Ina mit Frau Jokl zum Kleider kaufen gefahren. Ich gehe alleine mit Morli spazieren, über ½ Stunde. Später alleine lunch. – Nachmittags kommt Ina; 2 Kleider: eines rot und braun, wollig, nett; eines schwarz, zipper funktioniert nicht ordentlich, darum will sie es zurückgeben.) 6 – 9 ½Kalish hier. (Zum ersten Mal in diesem Haus. Er Ich spricht auch für Interview mit Pastrom, und dann vielleicht einmal wöchentlich. Er stimmt meiner Idee zu, 🕮 dass vielleicht ich allein für kürzer nach Deutschland reise. – Er hat mit Susi Beziehung auf neuer Basis: nur mehr Freundschaft, und sie wohnt nicht mehr bei ihm; damit sie anderen Mann finden kann, weil sie sich Kinder wünscht. Er kann die Idee, kleine Kinder zu haben, nicht ertragen; er möchte eine Frau in seinem Alter finden, die schon Kinder hat.)
Endlich Brief von Sagoroff (wir hatten vor 4 Wochen angefragt um Verschiebung von Mai auf Juni; jetzt bewilligt er es.) – Nachmittags Mia hier. (Ich sage, auf Sagoroffs Brief hin werden wir also wohl nach Wien gehen.) Nachher sage ich Ina, dass ich Wien nur plane als Pflicht, um genug Geld zu verdienen für die Europareise.
(Ich dränge Ina, endlich auf dem Papier die Berechnung zu machen, wie viel Vorteil wir von der Wiener Unternehmung haben. Sie tut es. Es stellt sich heraus, dass sie immer schon Recht hatte mit ihrer Vermutung, dass außer ihrem Flugzeugticket nur unsere Wiener Ausgaben gedeckt sind, wenn man annimmt, dass wir auch für einen Teil der per diem Gelder Einkommensteuer zahlen müssen. Darauf sage ich ihr, dass ich dann vorziehen würde, alleine nach Deutschland zu fliegen, und gar nicht nach Wien. Ich berechne, dass das 1600 $ kosten würde, gegen $ 1500 Auslagen, wenn wir beide gehen, und erst nach Wien. Mir scheint, ein ganzer Monat Hotelleben ist unerfreulich, wie sie selbst immer gesagt hat als Argument gegen die Europareise. 🕮 Sie versteht meine Gefühle, möchte mich aber nicht gern allein fahren lassen und allein zu Hause bleiben.) – Nachmittags kommt Mia 5h – . (Wir sprechen alles nochmal durch, und ich erkläre ihr ausführlich meine Neigungen und Abneigungen. Sie meint, Ina könne mich doch ohne Sorgen reisen lassen, weil die Kinder für mich sorgen würden; sie lädt Ina ein, dann bei ihnen zu wohnen, aber nicht mit Hund. Sie sagt, wenn Ina aber sich gar nicht von mir trennen wolle, solle sie mich nicht zurückhalten, sondern mit nach Deutschland gehen, auch ohne Wien; das könnten wir uns doch leisten.) – (Nachts nach 3h Magenschmerzen; ich hole mir Milch und halb und halb; das hilft.)
Gutachten geschrieben (über Achinstein, für Promotion zum Associate Prof. Dann für NSF: Nagel, Kyborg.)
(Gutachten für NSF: Levi; Mia Reichenbach; den ganzen Tag!) – Wir überlegen immer noch über Europareise (noch immer kein Beschluss).
(Langen Brief an Springer.) – Ditto masters vom AS korrigiert.
(Morgens bei den Übungen spüre ich plötzlich den Rücken ein wenig. Ich mache aber einfach weiter. Aber mittags gehe ich nicht spazieren.) (Weiter ditto masters korrigiert.) 🕮 Nachmittags Magda Jokl hier. (Über unsere Europa Reisepläne. Sie meint, ich könnte gut alleine reisen, da die Familie doch für mich sorgen würde, mit transportation usw. Sie spricht auch über die Gruppenreise des County Museums; nur 360 $ Rundreise! Aber erst nach der season, im Sept. Da könnten wir sogar beide reisen.) – Auf mein Drängen hin hat Ina sich endlich entschlossen, Dr. Pastrom um eine Beratung zu bitten; (sie ruft um 11h an, aber er antwortet erst um 5: Verabredung für morgen 10.)
(Weiter ditto master korrigiert.) (Ina gehtzu Dr. Pastrom, endlich, nach langem Zureden von mir. Er findet, dass sie in schlechterer Verfassung ist als je vorher. Er rät ihr dringend zu, Therapie wieder aufzunehmen, zunächst einmal wöchentlich. Er meint, ihre Besorgnis um Geld steht für etwas Anderes, da sie in einigen Dingen bereit ist, eine Menge Geld auszugeben; wahrscheinlich ist es im wesentlichen Sorge um mich. Daher meint er, dass es doch am besten wäre, wenn wir zusammen blieben und darum nach Wien gingen. – Ich fühle große Erleichterung, dass Inas Ergehen nun in den Händen eines guten Spezialisten ist; ich machte mir immer Sorgen, ob wir nicht etwas versäumen, was für sie getan werden kann. Merkwürdigerweise fühlt Ina nicht dieselbe Erleichterung; wahrscheinlich, weil sie sich Sorgen um die damit verbundenen Geldausgaben macht.) 🕮
(An AS, § 18; zurück zum Skelett für Ende des §: Nachteile von kleinem \(\lambda{}\).) – 6-9 Lenzen hier. (Er ist wieder bei seinem Freund, dem Mathematiker Hall in Pasadena. Diesmal hat Alexander keine Zeit für ihn; darum kommt er eigens herüber, um mich zu sehen, Bus zum Flughafen, dann Taxi, ebenso zurück. Er zeigt mir Diagramme aus dem Buch, dass Hall und er jetzt veröffentlichen werden, über Gruppen von Ordnung \(2, 4, …‚64\); für jede dieser 6 Gruppen haben sie herausgefunden: alle invariante Teilgruppen. Er hat zwar Diabetes, aber merkt nicht viel davon, und ist im ganzen gesund. Eine Tochter von ihm (ich glaube: Mary), unverheiratet, ist im Januar in San Francisco gestorben an Gehirntumor. Die andere, Kate, ist verheiratet, wohnt in Berkeley. Er ist ganz allein in Chicago, wohnt im Windermere Hotel.)
(Ich lese Graefs notes über Montague Seminar „Axiomatisierung der Physik“ über mein \(T‚C\)-System.) – 4 zu Dr. Mott. (Ich berichte über Mexiko, Inas Sorgen vorher; dann den Verlust des Hauses, und Umzug, und jetzt Inas Beunruhigung über die geplante Europareise. Auch über Franz’ Selbstmord. Er sagt, er hat mit Dr. Pastrom darüber gesprochen; der kann auch nicht sagen, genau was die jetzige Depression ausgelöst hat; aber dass es jedenfalls eine Wiederholung des Kindheitserlebnisses ist, dass sie sich als unfähig fühlt für ihre Aufgaben und bedroht durch bevorstehende Gefahren und Verluste. Er meint auch, 🕮 dass es jetzt nicht richtig wäre, wenn ich sie alleine lasse. Aber wir bräuchten nicht den ganzen Europaplan aufzugeben; Dr. Pastrom habe Zuversicht, dass einige Zeit Therapie eine Besserung bringen werde. Er glaubt, wenn wir erst einmal in Wien sind, wird Ina es nicht mehr so negativ empfinden, sondern sich freuen über die Achtung, die man mir bezeugen wird. In Deutschland soll ich aber achtgeben, dass ich mich nicht ausschließlich den Kindern widme; Ina muss immer fühlen, dass sie für mich an erster Stelle kommt. – Zum Schluss frage ich, ob ich ihn wieder anrufen kann, wenn ich später nochmal eine Aussprache möchte. Er sagt, selbstverständlich; und falls wir wünschen, sei er auch bereit, mit uns beiden zusammen zu sprechen, entweder bei ihm, oder er wäre auch bereit, zu uns zu kommen.) Ich bin froh über die Aussprache; ich habe jetzt mehr Zutrauen, dass wir die Reise machen können; und es scheint mir jetzt, dass dann Wien das Richtige ist. (Erst auf Inas Fragen hinterher merke ich, dass ich Folgendes vergessen habe, ihm zu sagen: erstens ihre übermäßige Sorge in Geldsachenn und allen Ausgaben; zweitens meine Bedenken über den langen Flug, und über die Zeit in Wien.)
An § 18 (ich berechne numerisches Beispiel für Gründe gegen kleine \(\lambda{}\)-Werte.)
(Ina 10h zu Pastrom. Er beginnt Therapie, einmal wöchentlich.) –🕮 4 ½ – 7 ½ zur Party bei Robinsons. (Ina hat sich dazu entschlossen, mitzukommen. Sie wohnen in einem sehr schön gelegenen Haus hoch im Mandeville Canyon, 2909, in einer linken Seitenstraße, das höchst gelegene Haus. Ein horizontaler Pfad führt vom Haus zum swimming pool. Oberhalb ist steiler Hang, dichter Wald, das gehört ihnen alles, 2 ½ acres. Alle übrigen Gäste sind Mathematiker, die ich nicht (oder kaum) kenne: Prof. Swift; Vaugue aus Berkeley, der Peter Krauss gut kennt; ein Neger, vielleicht Assistent, der bei Boone gearbeitet hat; ein junger Mann (Abarid oder sowas), der nächstes Jahr nach Princeton zum Institut gehen wird, mit netter junger Frau; beide sind für Gedcare, sind bei Kaiser, er spricht heftig gegen die AMA. Aber meist ist es langweilig. Ich kann nur Leute verstehen, die nahe mir sitzen; es gibt nicht genug Sitze, um mal den Platz zu wechseln, weil alle in einem großen Kreis sitzen, wo nirgends mehr Platz ist, anstatt in kleinen Gruppen. Frau Robinson bemüht sich, alle zu versorgen und geht selbst herum, bietet gute Sachen an; aber als es dunkel wird, kann ich nicht mehr erkennen, was auf der Schüssel ist. Robinson fragt mich über das Dogma der Einfachheit von physikalischen Theorien, Jeffrey’s Ideen; er ist sehr skeptisch; ich sage, dass ich glaube, 🕮 dass trotz sicherlich großer Schwierigkeiten man schrittweise zu einer Explikation kommen wird.)
12-3 bei Mia und Wim. (Sie erzählen von einer schönen Fahrt über die „Rim of theWorld Straße“ am Mount Wilson hinauf, schließlich bis zu 8000” Höhe! Schön, Skiläufer auf den Hängen; dabei schöne Sonne, und schöne Ausblicke.)
Noch An § 18 (noch über kleine \(\lambda{}\)-Werte; Berechnungen.)
10 ½ Zahnarzt (ich: Zähne reinigen; Ina zu Dr. Brann). Dann Haarschneider (am San Vince). – Nachmittags und abends Mia hier. (Sie geht mit Ina einkaufen; auch für mich: Hemden und Pyjama. – Beim Abendessen wieder über die Probleme der Europareise. Ina drängt mich, auch meine Bedenken zu sagen, besonders die gegen Wien.)
An § 18 (nach den langwierigen Berechnungen über kleine \(\lambda{}\)-Werte, zurück zum Skelett.)
An § 18.
(Auf Gardners langen Brief über „analytisch“ in theoretischer Sprache).
10 ½ – 2 ½Matthews und Kuhns hier (zum ersten Mal seit Juli! Ich erkläre Forderung zur Ausschließung von großen und von kleinen \(\lambda{}\)-Werten, aus AS§ 18.) 🕮
Vormittags zum Reisebüro (Pac. Pal., Mr. Renato Redolfi. Wir machen reservation für 30. Mai über Paris nach Wien; TWA und Amkn. A.L.) – An § 18. Skelett zu Ende revidiert. Aber ich beschließe, anstatt der jetzt im Skelett stehenden ausführlicheren Erörterungen für Ausschluss von kleinen und großen \(\lambda{}\)-Werten, hier nur kurze Andeutungen zu geben; und das Ausführliche auf spätere Artikel zu verschieben.) – Ina ist sehr beunruhigt (vermutlich weil der Reiseplan durch die reservation jetzt so konkret nahe rückt. Ich sage ihr immer wieder, dass, wenn es ihr nicht gut genug geht, ich auch hier bleibe.)
An § 18 (englisches ms über große \(\lambda{}\)). –
Langer Brief von Feigl (er ist entzückt, dass wir im Juni anstatt Mai nach Wien kommen, und macht allerhand Pläne für gemeinsame Seminare und Kolloquien.) (Das bringt auf einmal wieder positive Gefühle in mir hervor über den Plan; in den letzten Tagen hatte ich manchmal gedacht, vielleicht sollten wir das Ganze aufgeben. Ich kann mir selbst nicht klar werden, wie stark ich es wünsche, da ich selbst auch Gegengefühle habe, unabhängig von Ina; und ich bin nicht klar, ob ich moralische Verpflichtung habe, die Kinder zu besuchen, wenn es mir möglich ist. Ich beschließe, nochmal eine Besprechung mit Dr. Mott zu machen, und ich rufe an und
mache Verabredung für nächste Woche Do.) (Nachts Magenschmerzen, bis 4 ½h; ebenso schon vorige Nacht. Ich besänftige es mit Half und Half Melba Toast; vorige Nacht ebenso. 🕮 Diese Nacht auch Heizkissen. Es fing an am 2. nachts; noch nicht Schmerzen, aber Säure und unbehaglich. Damals vielleicht die Erregung durch die Besprechung im Reisebüro. Und 4.3. ist Mutters Geburtstag.)
10 ½zu Dr. Seiff. (Sehfeldtest; wenig Änderung; Druckmessung: normal. Ich soll in 3 Wochen wiederkommen. Nachher erinnert Ina mich, dass wir in 3 Monaten nach unserem Plan schon in Wien sind.) – Zum office supply Geschäft an SM. (Wir kaufen fluorescent Lampe für meinen Schreibtisch. – Nachher noch Nahrungsmittel gekauft in Ralphs4https://en.wikipedia.org/wiki/Ralphs. Ina ist enttäuscht, dass ich nicht mehr Vorschläge mache.) – 4hHalpern angerufen (über die Magenschmerzen nachts. Er sagt: Jede Stunde entweder Maalox oder Nahrung, besonders Milch; ich soll morgen wieder anrufen.) – (Nachts etwas besser; Schmerzen schwächer und nur 1 Stunde.)
Dr. Halpern angerufen (berichtet: etwas besser. Er sagt: Eine Woche weiter stündlich etwas nehmen. Danach zwei-stündlich, wenn es besser geht.) – Dittoes korrigiert. – Nachts (bis 2 gelesen; nachher Heizkissen. Fast keine Schmerzen.) (Gebadet; vorher sitze ich auf dem Badewannenrand, um Wasser zu regulieren. Meine linke Hand rutscht aus, bis auf den Boden der Wanne. Nur mit Mühe hampele ich mich wieder heraus. Die Armbanduhr war eine Weile unter Wasser, hat aber anscheinend nichts geschadet.)
An § 18 (weiter englisches ms geschrieben.) – (Nachts bis nach 1h gelesen. – Mit Heizkissen; keine Schmerzen, und endlich wieder gut geschlafen.)
An § 18 (englisches ms.) – 4 – 6 ½Gerhard und Leontine Tintner5Leontine Tintner (1916-1994), Malerin, seit 1941 mit Gerhard Tintner verheiratet hier. (Er ist jetzt 🕮\Tintner\ an USC. Wir haben sie seit Chic. nicht mehr gesehen. Sie waren inzwischen ein Jahr oder 2 in Pittsburgh; er kennt Grünbaum dort. Er war ein Jahr in Ecuador, consultant der Regierung für ökonomische Planung, und gab Vorlesungen in Spanisch. Er war auch in Kalkutta, Indien. Diesen Januar war er in Wien, am Institut für adv. st. Er sagt: Sagoroff6Slavtscho Sagoroff (1898-1970), der erste Direktor des Wiener Instituts für höhere Studien ist persönlich sehr nett. Tintner gab 2 Seminare wöchentlich. Meist gingen alle Profs zusammen zum lunch in einem nahen Restaurant; aber es ist nicht verlangt, dass jeder immer mitgeht. Da er allein war, ging er meist mit hin. Ökonomiestudenten wissen sehr wenig in Ökonomie, aber sind sehr interessiert daran, mathematische Methoden kennen zu lernen. Jeder Professor hat ein office, und einen Assistenten. Die Profs an der Universität fühlen das Institut als competition, haben etwas Gefühle dagegen. – Sie haben hier ein Haus gekauft; zuerst gemietet: es sollte 40 M kosten; sie haben es schließlich heruntergebracht auf 36. – Sie haben 16-jährigen Sohn Philipp; er litt unter der Übersiedlung und Verlust des alten Hauses. Darum hat sie sich bemüht, schnell ein Haus zu finden, und hat sich nach wenigen Tagen Suchen entschlossen. – Er ist alter Freund von Marschak, und von George Brown; und sie kennen Brunners gut. – Ina sagt, dass ich abends nicht ausgehe. Sie sagen, sie möchten uns mal mittags bei sich haben.) 🕮 (Nachts keine Schmerzen, kein Heizkissen; gut geschlafen.)
Ich schreibe Entwurf von Schema für C-Methode für viele verschiedene Sprachen (vielleicht für spätere Artikel). –Ina wird immer mehr deprimiert und verzagt (jetzt mehr durch die Entdeckung, dass wir in den letzten Jahren nicht so viel gespart haben, wie wir dachten, und daher anscheinend mehr für Lebensunterhalt ausgegeben haben als wir dachten.) – (Nachts gut geschlafen.)
Weiter am Schema (Definition von distrib. Funktion für stetige Skala!). – Nachmittags an § 18 (ms revidiert für Tippen).
An § 18 (ms revidiert für Tippen).
12 zu Dr. Mott. (Ich sage: Als ich vorige Woche anrief, war ich noch ganz unentschlossen. Ich selbst hatte starke Bedenken gegen Wien: die Last der Tätigkeit am Institut, das unbequeme Leben im Hotel, usw. Ich wollte Wien nur aus finanziellen Gründen. Andererseits war ich mir nicht klar, ob ich nicht eine moralische Verpflichtung hätte, die Kinder zu besuchen, jetzt wo ich endlich fähig bin, es zu tun. In der letzten Woche ist aber Inas Zustand so viel schlechter geworden, oder vielleicht mir klarer geworden, wie ihre depressions und Ängste sind, dass ich jetzt schon stark dazu neige, die ganze Reise aufzugeben. Er fragt, ob meine frühere Idee, alleine nach Deutschland zu reisen, nicht noch in Betracht kommt. Ich sage, das scheint mir jetzt ganz unmöglich; ich könnte sie nicht wochenlang alleine lassen. Sie hat so wenig Lebenswillen; sie sagt, wenn ich sterbe, würde sie nicht weiterleben wollen. Er: Das ist nicht sehr abnormal, sondern bei vielen Leuten der Fall, besonders älteren Menschen, die lange zusammengelebt haben 🕮 und nicht viel Außenkontakt hatten; das zeigt sich darin, dass in einem großen Prozentsatz von älteren Eheleuten beide im Abstand von weniger als 6 Monaten sterben; meist nicht durch Selbstmord, sondern verringerten Widerstand gegen Krankheit, oder verringerte physiologische Energie; auch den Selbstmord in solcher Situation sollte man nicht als abnorm oder shocking ansehen, sondern ein stärkerer Grad der Abnahme des Lebenswillens. Er sagt, ich müsse von jetzt ab nicht mehr wie früher die Rolle des Entscheidungsmachers Ina überlassen, sondern mehr selbst übernehmen. Wenn ich entscheide, die Europareise aufzugeben, wäre es sehr gut, wenn ich klarmachen und aussprechen würde, dass wir damit nicht alle Reisen usw. für die Zukunft aufgeben. Ich soll ab und zu die Initiative ergreifen und dann auch darauf sehen, dass Pläne gemacht und ausgeführt werden. Ich: Ich habe auch das Gefühl, obwohl durch lange Gewohnheit es nicht leicht für mich ist. Ich möchte vielleicht die Einladung von Ann Arbor für Ehrendoktor annehmen; mir scheint, ich könnte wohl Ina für etwa 3 Tage alleine lassen. Er meint, solche Unternehmungen, dies oder Ähnliches, zusammen oder alleine, wären sicher gut und auch für Ina notwendig, damit sie nicht zu starke Schuldgefühle über das Aufgeben der Europareise bekommt. – Ich erzähle vom Entsetzen über die große Nachzahlung für Einkommensteuer. Ina war schockiert, und ihre Ängste um Geld sind dadurch noch erheblich verstärkt worden. Sie findet es jetzt sehr schwer, Sachen zu kaufen, Kleidung, Möbel, usw., immer ist die Geldangst störend dabei. Er sagt, auch hier müsse ich mehr die Rolle des Entscheiders übernehmen und dazu sehen, dass Dinge gekauft werden, damit das Nicht-Kaufen nicht zur festen Gewohnheit wird. – Er hat 🕮 seit meinem letzten Besuch nicht mehr mit Dr. Pastrom gesprochen, kann daher nichts Weiteres sagen über Diagnose und Prognose.) – 5 ½ – 8 Mia hier (wir sagen ihr, dass wir die Europareise aufgeben wollen. Ich betone, dass ich das nicht tue, um Inas Wunsch nachzugeben, sondern weil es in ihrem jetzigen Zustand sehr plagsam und unerfreulich sein würde, besonders in Wien, wo ich ohnehin schon allerhand Gegengefühle habe. Sie sagt, dass sie es versteht, und dass es gut von mir sei; zu Ina sagt sie noch, dass ich es ihr ja wirklich so leicht mache, wie ich kann, um Schuldgefühle zu vermeiden.)
An AS (englisches ms für § 18, am letzten Teil.)
(Von Ann Arbor Einladung zum Vortrag.) (Für § 18: Berechnung von Tabellen und Kurven für \(C_j(t)\) für verschiedene \(\lambda{}\)).
(Für § 18: Berechnung von Tabellen und Kurven für \(C_j(t)\) für verschiedene \(\lambda{}\)).
(Für § 18: Berechnung von Tabellen und Kurven für \(C_j(t)\) für verschiedene \(\lambda{}\)). – Lange Überlegungen für Absagebriefe an Universität von Michigan, Ann Arbor: (1) an Präsident, für Ehrendoktor; (2) Department, für Vortrag.
(Für § 18: Berechnung von Tabellen und Kurven für \(C_j(t)\) für verschiedene \(\lambda{}\)). (Brief für Matressen.)
Noch Briefe (sehr zeitraubend, weil auch Ina jetzt schwerfällig im Formulieren ist.) – An § 18 (\(\lambda{}\) gleich für Familien von verschiedener Größe).
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An § 18 (englisches ms weiter).
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An § 18 (Skelett umgearbeitet).
(Vormittags Brief an Annemarie, über Bruch mit Kühn🕮 und unser Nichtkommen). – Nachmittags an § 18 (Skelett). – Abends ruft Hempel an (sie kommen nicht diese Woche, weil er eben erst von der flu geheilt ist, und jetzt Toby damit anfängt. Er und Diane, ohne Toby, wollen später mal herkommen.)
An § 18. (Endlich mal wieder am englischen ms geschrieben.) Immer noch regnerisch; aber doch etwas spazieren gegangen.
Mia und Wim holen uns ab (für „eine Stunde Fahrt“, vielleicht auf den Mulholland, wo man Schnee auf den Bergen sehen kann. Wir fahren den San Diego freeway N, rechts hinauf zum Mulholland. Ich schlage vor, nach W zu fahren, was ich immer schon mal sehen wollte. Wir fahren über die Brücke, die den freeway kreuzt, und weiter. Schöner Blick aufs SFValley. MH ist noch lange paved, und geht immer höher. Auf dem höchsten Berg daneben ist eine Radarstation, Kontrollstelle für Nike Zeus missiles7https://en.wikipedia.org/wiki/Nike_Zeus; es ist nicht klar, ob die missiles selbst auch dort sind. Weiter gibt es wunderbar gelegene neue Häuser und Bauplätze an schon gebauten Querstraßen, manche mit Blick nach beiden Seiten (Mindestpreis 80 M!). Dann hört pavement auf, und wir müssen langsam fahren. Schließlich geht MH langsam hinunter; da sind wieder umfangreiche neue Ansiedlungen, manche Häuser haben immer noch schönen Blick; aber hier ist es doch wohl im Sommer sehr heiß. Dann kommen wir zur Topanga Canyon Rd., und fahren links hinauf. Auf der rechten 🕮 Seite sehen wir einen Park für Trailers, richtige „mobile homes“; alle sind sehr groß und stabilisiert, können aber woanders hingefahren werden; es kommt sogar gerade ein großer angefahren. Mia geht mit mir ins office; sie sagen, alle trailers sind Eigentum der Bewohner, sie vermieten keine trailers, sondern nur die Plätze dazu. Miete ist 60-85 im Monat. Dabei ist ein Community Gebäude. – Wir fahren die Straße weiter hinauf. An der höchsten Stelle ist nahe bei wieder ein trailer Park, „Topopanga“ (= top von podanga). Wir fahren hinein. Wir sprechen mit einer freundlichen älteren Frau; sie sagt, sie haben sich diesen großen trailer gekauft (1280 sq. ft., 18 M$, dazu noch allerhand für Waschmaschine, elektrischen Luft conditioner!, dishwasher, usw.; wir sehen von außen ein großes L-förmiges Wohnzimmer; ferner haben sie 2 Schlafzimmer, Küche, 2 Bäder; draußen ist ein schöner Patio, erhöht und überdacht. Auf der anderen Seite ein überdachter Autostand; die Siedlung hat einen sewer, und das Haus ist verbunden damit. Wir gehen zum office; ein Mann, der ein wenig deutsch spricht, sagt wieder, dass keine trailer vermietet werden; aber 2 wollten jetzt ihre trailer verkaufen, einer („double 10’er“) für 11 M. – Dann fahren wir den ganzen Topanga canyon hinunter. Vielleicht ist es bedenklich wegen Feuergefahr. – Ich sage, weil wir sie so viel weiter verführt haben, als sie geplant hatten, ladebOriginal hatte. ich sie alle zum Essen ein. 🕮 Wir biegen auf der Ozeanstraße nach rechts und fahren ein ganzes Stück zum „Sea Lion“; wir sitzen am Fenster, sehen direkt auf den Strand mit großen Steinen, und die ankommenden Wellen. Dann bezahlt Wim heimlich; ich protestiere sehr, dass sie mich beschwindelt haben; aber Mia will nicht nachgeben, sie seien so oft bei uns gewesen. 4h bringen sie uns nach Hause.) – (Abends rufe ich Professor Buck im Hotel Georgian an, gegen 10, weil er immer noch nicht geantwortet hatte; er ist gerade erst angekommen, wird morgen anrufen.)
11 ½ – 12 ½ wir fahren zu Professor Buck von NSF, ins Hotel Georgian, in Lobby. (Siehe Notizen. Ich sage, dass ich Gesuch um Verlängerung erwäge. Ob mein Alter im Wege steht, und ob für 3 Jahre, und ob volles Gehalt. Er sagt, die NSF hat keine Richtlinie; sie hält sie gebe viel Gewicht auf die das Urteil der Universitätsadministration. – 12 ½Moody kommt, um B. abzuholen. (Ina sagt, dass B. gesagt hat, dass das Urteil der administration wichtig ist, also vor allen seines.) Er sagt etwas vage: Ist da nicht etwas von der administration gekommen, dass dies „the last round“ wäre? Er glaubte sich zu erinnern, weiß aber nicht mehr genau. Ich: Vielleicht kam etwas vom Account. Off., weil Doris dort angefragt hatte, wie lange mein Gehalt noch laufen würde. Er: nein; er wüßte nichts von Doris’ Anfrage, „es war irgendwas“, aber er weiß nicht mehr genau was!) – (Nachmittags rufe ich Moody zu Hause an. Er hat im office in meinem 🕮 folder nicht das Dokument gefunden, von dem er sprach. Er will am Montag Doris danach fragen; jetzt sind gerade Osterferien.) – Nachmittags Rényi Buch gelesen. (Interessante Axiome für bedingte Wahrscheinlichkeit.)
Nachmittags Rényi Buch gelesen. – Brief an Chacha (dass wir nicht nach Deutschland kommen).
An AS (§ 18, englisches ms weiter.)
Morgens findet Ina einen alten Brief von Doris an mich (vom 12.6.62. Sie schreibt, dass Dean Dunn ihr gesagt hat, dass die geänderte Gehaltsskala angewendet wird, wenn genug Geld da ist. – Also hatte ich doch recht, dass dies die Universitätspolicy ist. Ich bin sehr erleichtert; Ina hatte mich mit ihrer Besorgnis doch etwas angesteckt, aber Ina gibt ihre schreckliche Besorgnis doch nicht auf. Sie macht langes Telefongespräch mit Mia. Später ruft Mia an, wir sollen zum Essen hinüberkommen. Ich bin dafür; aber Ina glaubt, dass Frankie jetzt dort ist, und wir sagen ab.) – An AS (englisches ms revidiert zum Abtippen). – Abends Ina bei mir im Bett. (Es ist nichts Ordentliches am TV, und sie will nicht Radiomusik anhören. Das half mir immer so viel in der elenden Zeit in Princeton; aber sie sagt, das hält sie nicht ab vom immer wieder Grübeln über Geldsorgen, den grant, usw. Schließlich singen wir zusammen viele Lieder; das tut uns beiden gut.)
An AS (englisches ms revidiert zum Abtippen.) – (Morli ist krank; sie stöhnt immer, besonders wenn sie liegt.) 🕮
An AS (englisches ms§ 18 beinahe fertig geschrieben, bis auf die letzten ca 5 pp allgemeine Bemerkungen.) – (Ina telefoniert abends mit Olaf über ihre Besorgnisse, dass die Gehaltsauszahlungen vielleicht ganz bald aufhören werden, wenn die Universität bemerkt, dass sie mehr ausgezahlt haben, als im budget vorgeschlagen war. Ich höre es nicht mit an; ich kann es schon nicht mehr ausstehen, nachdem sie immer wieder damit kommt, und ich ihr immer gesagt habe, dass nach Doris’ Brief von 1962 (siehe oben So) keine Besorgnis mehr nötig ist. Olaf glaubt auf ihre Suggestion hin, dass die Situation bedenklich ist und sagt, jemand, nicht ich, sondern vielleicht Kalish, müsse mit der administration sprechen, und ihnen sagen, dass sie mich in große Schwierigkeiten gebracht haben, wenn das Gehalt plötzlich aufhört!).
IV / 1964 Zum Haarschneider. – Dann zu Yvonnes Haus, um Post abzuholen, die sie vom department geholt hat. (Im Haus ist nur Mrs. Courtenage. Sie spricht sehr freundlich mit uns. Sie ist mit Eisenbahn bis Mexicali gefahren, 3 Nächte und 2 Tage, Pullman, Rundfahrt ca $ 60; dann Bus hierher. Sie sagt, dass Richard Freeman 10 Tage nach Mexiko kommen wird für einen Kongress, und Steffi mitnehmen wird, die dann länger bei ihr bleiben wird; und schließlich wird Yvonne hinkommen.) – Ich überlege, dean York anzurufen und vielleicht Verabredung zu machen, über mein geplantes NSF Gesuch. (Ich telefoniere Moody, um vorher zu erfahren, ob er mein Gesuch befürworten wird. Er sagt, in seinem Brief am 30.3. an administration hat er nicht nur angesucht um Wiederernennung für mich, sondern auch von meinem Plan 🕮 um Erneuerung anzusuchen, geschrieben; dabei hat er geschrieben, dass er kürzlich mit Buck Harris gesprochen hat, und dass dieser ihm gesagt hat, dass die NSFmein das Gesuch um Verlängerung willkommen würde. Er sagt, dean York ist heute und morgen sehr mit einer Konferenz beschäftigt; da könnte ich ihn wohl kaum vor nächster Woche persönlich sprechen. Er schlägt vor, dass er ihn anrufen wird, um ihm meine Fragen vorzulegen, was die administration denkt über Gesuch für 3 Jahre, Vollzeit oder Teilzeit (so hatte ich gesagt, er nennt es „Halbzeit“); und dann wird er mich wieder anrufen.) – Ina fährt noch mit Morli zum vet. ( Dr Sproul selbst ist nicht da; der Partner sagt, es ist eine Art dropsy‚ Flüssigkeit in der Bauchhöhle, Folge von schlechter Funktion der Nieren; das affiziert auch das Herz; und das Stöhnen kommt durch Zwerchfell, die Flüssigkeit drückt darauf beim Liegen und macht Beschwerden. Ina überlegt, ein Ende machen zu lassen. Ich denke auch, das wird schließlich das Beste sein, aber ich bin unsicher, ob Ina es nicht später bereuen wird; darum rede ich ihr zu, zunächst mal die Medizin vom vet auszuprobieren. Aber in der vorigen Nacht hat Morli so viel Störung gemacht, das Stöhnen, und immer von Inas Zimmer zum Wohnzimmer und zurück. Ich rate, sie in die Garage zu tun. Aber Ina findet das zu arg für Morli, wo sie doch gewohnt ist, immer nachts bei Ina zu sein.)
An AS (weiter ms§ 18 revidiert.) – 6 ½ – 8 ½Mia hier. (Wir zeigen ihr Doris’ Brief von 1962; 🕮 und ich sage, dass dies mich beruhigt, trotz der Formulierung in der neuen NSF-Broschüre. Sie stimmt zu und versucht auch, Ina zu beruhigen.)
An AS (§ 18 fertig zum Abtippen.) – Nachmittags gelesen und Briefe.
(Schwierigen Brief über Bohnert und Travis, Vergleich.)
Rényis Buch gelesen. – Briefe.
Moody telefoniert (er hat mit dean York telefoniert, der ist für research Sachen der grant division. Der hat ihm gesagt, dass Alter kein Gegengrund sei, und auch auf Delsasso8Vielleicht der Physiker Leo P. Delsasso: http://texts.cdlib.org/view?docId=hb9t1nb5rm;NAAN=13030&doc.view=frames&chunk.id=div00015&toc.depth=1&toc.id=&brand=calisphere und Knudsen9Vielleicht Vern Oliver Knudsen: http://www.pastleaders.ucla.edu/knudsen.html als Beispiele hingewiesen; er sagt, die administration hat keine Bedenken gegen Vollzeit, ich könne das machen, wie ich wolle; ebenso mit 3 Jahren. – Daraufhin scheint mir, dass es wohl nicht mehr nötig ist, dass ich auch noch mündlich mit York spreche.) – Überlegungen für neues NSF Gesuch. – (Nach 2:25 bin ich noch wach; ich höre Morli stöhnen, und dann Ina schnarchen. Ich gehe ganz leise in den Korridor, sehe unter ihrer Türe Licht, gehe leise in ihr Zimmer und will ihr Licht abdrehen; sie hat noch die Brille auf und ein Buch offen vor sich, aber schläft und schnarcht. Morli macht Töne, während ich hereingekommen bin; davon wird Ina wach. Ich drehe ihr Licht ab. – 20 Min. später höre ich Morli an meiner Schlafzimmertür, schließlich kratzt sie. Ich gehe hinaus, öffne Inas Türe und lasse Morli dort hinein. Sie fragt, und ich erkläre es, aber morgens erinnert sie nichts von meinem zweiten Hineinkommen.)
(Wir überlegen über Morli. Samstag hatte Ina schon halb beschlossen, sie fortzubringen zum Töten, und ich stimmte zu; aber dann gab sie es 🕮 doch wieder auf. Nach dieser Nacht denkt sie, es wäre doch richtig, es jetzt zu tun; sie ist dagegen, Morli nachts in die Garage zu tun, sie ist jetzt so verwöhnt, immer mit Ina nachts zu sein. Heute stöhnt Morli auch wieder, wenn sie sich hinlegt, und steht lange unentschlossen herum, bevor sie sich hinlegt. Ich stimme ihr zu, dass es das Beste ist; ich will mitfahren. Wir fahren zum City Pond („Humane Department“); ich will alleine Morli hineinbringen, aber Ina besteht darauf, dass sie sie führen will. Ein Mann nimmt sie an der Leine und führt sie hinein; ich frage, ob ich mitgehen soll, den Hund festhalten und beruhigen; der andere Mann dort sagte aber, das ist nicht erlaubt, es ist eh schon schwierig genug für alle Beteiligten. – Nachmittags ruft Ina dort an und erfährt, dass Morli heute morgen sofort getötet worden ist; sie machte sich Sorgen, ob man sie vielleicht stattdessen in ein medizinisches Labor geschickt hätte. – Bei der Rückfahrt vormittags hatte ich Tränen, aber Ina kann nicht weinen, sie fühlt sich „wie tot“, sagt sie. – Zu Hause hat man das Gefühl der Leere; es fehlt ein kleines lebendiges Geschöpf.) – Nachmittags an Gesuch für NSF. – Abends sehr müde (durch die Erregungen mit Morli, und später Inas Besorgnisse und Kummer.) (Nachts viel und gut geschlafen.) Abends singen wir wieder zusammen.
An NSF Gesuch. (angefangen, den Text zu
An NSF Gesuch (angefangen, den Text zu schreiben.)
An NSF Gesuch (weiter Text.) (Ina geht nachmittags zum department, spricht mit Doris über das NSF Gesuch, und auch über ihre Inas Besorgnis, ob die erhöhten Gehaltszahlungen richtig waren. Doris telefoniert mit Sekretärin von Schaeffer; die rät ihr, mit jemandem 🕮 im Accountg. Off. zu sprechen; das will sie am Montag tun. Doris meint, dass es richtig ist; aber Ina kommt nach Hause in Sorge, ob sie jetzt vielleicht eine große Untersuchung in Bewegung gesetzt hat. Ich versuche sie zu beruhigen, aber mit wenig Erfolg. Sie sagt sogar, ob wir vielleicht das ganze neue Gesuch aufgeben sollten! Ich bleibe ruhig, aber hinterher merke ich doch, dass ich mich geärgert habe, dass Ina dies angestellt hat. Andererseits ist es vielleicht gut, damit das Ganze geklärt wird und wir dann beruhigt sein können.)
Weiter am NSF Gesuch geschrieben. (Ina ist unzufrieden mit meinem Entwurf; sie hat recht, er ist recht lahm. Ich versuche, es besser zu machen; das kostet viel Zeit. Ich übernehme vieles aus dem alten Gesuch, um Zeit zu sparen.) – Brief von Chacha (sie und Annemarie sind sehr enttäuscht, dass ich nicht hinüberkomme).
Weiter am NSF Gesuch (bis abends nach 9h!)
Doris telefoniert (sie hat mit Schaeffer gesprochen. Der hat gesagt, dass ich einen Brief an ihn schreiben soll, genau die Fakten angeben mit meinen Gehaltserhöhungen; und erklären, warum ich für andere Zwecke weniger ausgegeben habe, sodass es bisher gereicht hat. Er will dann anscheinend bei der NSF ansuchen um nachträgliches approval. Er hat auch gesagt, dass diese Erhöhungen üblicherweise gemacht werden; zuweilen hat dann ein Mann bei der foundation angesucht um zusätzliches Geld, damit die Gehaltserhöhung gesichert wird; er sagt aber nicht oder weiß nicht, ob das Erfolg hatte.) Ganzen Tag am NSF Gesuch (bis abends 10 ½!). 🕮
Weiter an NSF Gesuch (wir beschließen, gegen Inas Bedenken, doch volles Gehalt; und jährlich 10 % mehr). – 4 ½ – 6 Angermann hier (Christophs Bruder. Ist seit vorigem Jahr Ordinarius der Geschichte in Köln, 37 Jahre alt.10Diesen Angaben zufolge sollte es sich um Erich Angermann (1927-1992) handeln. Er zeigt Fotos. – Er ist selbstbewusst, betont seine liberale politische Einstellung.) – Abends Ina fährt ihn zum Claremont Hotel).
Ina fährt zum department (sie bringt die von mir gestern abends korrigierten ditto masters zurück. – Sie bringt Doris Berechnungen von den Gehaltsbeträgen, die das budget übersteigen. – Ich setze langen Brief an Schaeffer auf, zur Begründung vom 1.1.65 als Anfangsdatum.)
Telefongespräch mit Schaeffer (1. Anfangsdatum 1.1.65 ist o.k.; er fragt, ob ich die Gründe im Gesuch angebe. Ich: nein; Buck, im Gepräch hier im März, hat gesagt: Extra Brief an ihn am Ende April. – 2. er sagt Ich frage nun auch noch über das große Problem, das uns seit Wochen beunruhigt hat: die Auszahlungen von höherem Gehalt , als im budget vorgesehen war. Er sagt, es ist nicht nötig, NSF um nachträgliche Erlaubnis zu fragen; vorausgesetzt, dass genug Geld vorhanden ist, und dass die Gehaltszahlungen im Einklang sind mit der Universitäts-Gehaltsskala.) So waren alle unsere Besorgnisse unnötig! ( Ich bin sehr froh und erleichtert. Ich hätte die ganzen Besorgnisse und Inas arge Bedrückung hierüber vermeiden können, wenn ich vor Wochen schon mit Schaeffer telefoniert hätte!) – Nachmittags zum department. (Ich mache die nötigen Unterschriften zum NSF Gesuch; Doris wird es morgen zu den deans für ihre Unterschriften bringen.) (Ina fühlt sich nicht wohl unter den vielen Leuten im department; auch das Fahren strengt sie an.) (Telefonanruf von der Bank in Phoenix: 🕮 Mr. Pacini sagt, der Käufer des Hauses ist schon monatelang im Rückstand. Er wollte fragen, ob wir daran interessiert sind, das Haus zurückzunehmen; wir sagen nein.)
Gekramt. – Brief an Chacha.
11(!)-3 M. und K hier. (Über MLC. Ein Orion Verfahren, um die lineare Kombination zu erläutern. Ich schlage K. vor, eine graphische numerische Tabelle aufzustellen für die Relationen zwischen den \(\eta{}…\), und den \(\xi{}…\); und dann vielleicht graphische Darstellung. – Ich sage ihnen, dass wir nicht nach Europa gehen, weil es Ina nicht gut geht.) – Nach dem nap kommt Ina zu mir ins Bett. (Sie berichtet, dass heute Dr. Pastrom besorgt war, weil ihr Zustand schlechter anstatt besser wird. Er will mit Dr. Wechsler11Möglicherweise der Psychologe Milton Wexler: https://en.wikipedia.org/wiki/Milton_Wexlerdarüber sprechen und ihr Montag telefonisch Bescheid sagen; vielleicht soll sie dann zu Dr. Wechsler gehen für consulation, weil dieser anerkannt ist und größere Erfahrung hat. Ina ist sehr beunruhigt; anscheinend weniger wegen des möglichen Ergebnisses, als über die Kosten! Wechsler soll zuweilen hohe Gebühren fordern. Sie will gar nicht hingehen. Ich sage aber, dass es unbedingt ratsam ist; ebenso wie man sonst einen Spezialisten konsultiert.) –
12 ½ – 2 ½zu Helmers. (Ich erzähle Olaf vom Telefonat mit Schaeffer; und er stimmt zu, dass jetzt alles im reinen ist. Ich spreche auch von Morlis Tod, dass wir es veranlasst haben wegen der Krankheit; ich wusste nicht mehr, dass Ina es ihm noch nicht gesagt hatte. – Mutzli macht bittere Vorwürfe gegen die Yvonne, dass sie lüge usw. Ich versuche ihr klarzumachen, dass das nicht bewusste Lügen sind, sondern dass Yvonne stark imaginativ ist. Mutzli ist sich anscheinend 🕮 gar nicht bewusst, wie sehr sie selbst oft übertreibt und falsch interpretiert.) – 4 – 5 ½Mia und Wim überraschend hier. Er richtet meinen Schreibtischstuhl hercOriginal er.. Mia fragt nach nicht-euklidischen Geometrien im Gravitationsfeld; sie wundert sich mit Recht, dass, wenn ein Dreieck \(\gt 180^\circ{}\) hat, das Nachbardreieck \(\lt 180^\circ{}\) haben muss.)
Ich fange an, die Revision von Gardners ms (ch. 26 über Ramseysatz, 27 über analytisch in Beobachtungssprache, und 28 über analytisch in theoretischer Sprache).
An Gardners ms (ch. 26 fertig; 27 angefangen).
An Gardners ms (ch. 27). – (Ina geht für Stunden zum department; 2 Mädchen dort sollen den Rest von § 18 zuerst mit Ina durchlesen, dann auf paper tippen, und nach Korrektur auf ditto master. Doris ist sehr freundlich und hilfsbereit.) (Nachmittags ditto masters § 18 korrigiert).
(ditto masters § 18 korrigiert). – 5-7 Mia hier. (Ina nachmittags zum department, und einkaufen). –
(Nachmittags telefoniert mit Dr. Richard Freeman. Er sagt, Schocktherapie wird besonders in Fällen von suicidal depression mit sehr gutem Erfolg verwendet. Wenn der Patient wirklich sehr unter seinem Zustand leidet, und besonders wenn Selbstmordgefahr besteht, ist es nach seinem Urteil unbedingt das Beste. In den allermeisten Fällen guter Erfolg; dass später Wiederholung nötig ist, tritt nur ein, wenn die erste Behandlung nicht zu Ende geführt wurde.) – (Ich berichte Ina später das Ganze; sie hat aber starke Bedenken dagegen, auch durch die Eindrücke von Trenton, wo sie es mit angesehen hat.) 🕮
(Ina ist zu Dr. Wexler. Er ist freundlich, aber macht keine Entscheidung. Er spricht von ihrer Frustration; fragt, warum sie mich geheiratet habe, und sie gibt ihm nur magere Antworten. – Er rechnet nichts für die Stunde; und das erfreut sie.) (Ina holt vom department die ditto masters von § 18; ich fange an, sie zu korrigieren.)
(Ditto masters korrigiert.) 12 – 1 ½Olaf Helmer hier allein (er ruft an, ob er kurz herüber kommen könne. Wir setzen zusammen auf ein budget für retirement; er nennt uns die Zahlen für monatliche Ausgaben, die er als ein „vernünftiges Minimum“ hält, für sich, zu 2 Personen, ohne Kinder. Es kommt zu monatlich 870, also jährlich 10‚440.)
(Wir warten vergeblich auf Soblers oder Anruf; schließlich essen wir 1 ½, und ich will mich hinlegen.) Plötzlich kommen Soblers, unangesagt, um 2¼. (Ich gehe trotzdem zu Bett, wegen Shufro). 3 (anstatt 3 ½) Shufro kommt. (Er plaudert lange, erzählt ausführlich über einige der 40 Klienten in LA‚ die er seit 28 Jahren regelmäßig aufsucht. – Ich sage, dass ich jetzt 20 M Gehalt habe, dass aber vielleicht Ende Dezember aufhört oder vermindert wird. Er meint, dass wir unseren Lebensstandard nicht erheblich zu vermindern brauchen, da wir vom Gehalt auch die Einkommensteuer für die Einnahmen bei ihm bezahlen: Dividenden und Verkaufsgewinne. Er beschreibt, wie er für sich und seine Frau ein budget plant, und am Ende des Jahres Übersicht über die Ausgaben zusammenstellt. Siehe folder „budget“.) 🕮
11 – 2 ½Soblers hier. (Sie erwähnen verschiedene Häuser in oder nahe bei bei Orinda, die sie angesehen haben und für uns geeignet halten, die zum Verkauf waren für 26-30 M.; 20 Minuten Fahrzeit zum Berkeley campus. Sie sagen, die politische Atmosphäre dort, auch in San Francisco, ist viel liberaler als hier; weil LA besiedelt wurde von retirierten Leuten, oft Farmern, während San Francisco mehr industriell wäre, und die labour unions seit langer Zeit stark wären. Sie laden uns ein, bei ihnen zu wohnen (Schlafzimmer mit Einzelsofa; sie bieten sogar an, dass sie selbst in ein Zimmer gehen, damit wir 2 getrennte Zimmer haben; aber wir sagen, wir wollen lieber in ein Motel gehen.)
Putnamsachen (und anderes) gelesen. (Vormittags Ina zu Dr. Pastrom ins Haus. Dr. Wexler, bei dem Ina am 25. war, hat mit Pastrom gesprochen. Er hat ihm gesagt, dass Inas Depressionen noch stark seien, und daher nicht leicht ität zu befürworten ist. Er ist „vorsichtig hoffnungsvoll“. Pastrom hat früher Schocktherapie gesehen, viele Fälle; aber ist dagegen; es sei nicht klar, wieviel Gedächtnisverlust eintrete, besonders bei längeren Reihen; anfangs sei er allerdings stark beeindruckt gewesen durch die raschen auffälligen Erfolge bei Patienten, die vorher kaum zugänglich waren. – Er hat vorgeschlagen, dass Ina einmal wöchentlich zu ihm kommen soll; wenigstens zunächst mal für 2 Monate.) Ina ist sehr 🕮 verzagt; ich sage , es ist doch gut, dass Pastrom mit Wexler gesprochen hat, und wir müssen nun abwarten, was die weitere Therapie helfen kann.
(An Putnam). 12 – 2 ½Kalish hier. (Er erzählt auf unsere Bitte über die Depressionen von Micheline damals. Sie war dann ca 2 Monate im UCLA Hospital; aber war Nachteil, z.B. wurde sie demonstriert für die medizinischen Studenten . Dann war sie ca einen Monat in einem privaten hospital; das war teuer. Später war Scheidung, und sie ging zu ihrem Vater nach Mexiko. Jetzt ist sie eifrig tätig als Vertreter einer Computerfirma, reist in Frankreich, England, Amerika, Südamerika. Anscheinend ist ihr das Auftreten vor fremden Leuten leicht. – Kalish wird vom 1. Juli ab chairman des departments sein; seine promotion ist hier gebilligt und braucht nur noch die Zustimmung von Präsident und regents.) – Als ich schon im Bett liege, kommt er nochmal zu mir. Er hat eine Vermutung über einen Faktor, der Inas Geld- und Ess-Sorgen erklären könnte. Sie hat ihm damals gesagt, dass sie resented, dass ich in meinem Testament einen fund für meine Kinder aufgesetzt habe; anscheinend war das kränkend für sie, und es erzeugte Sorge, dass sie dann nicht genug Geld und Essen haben würde. Nachher spreche ich darüber mit Ina. Sie glaubt, sie hat damals schon mit Pastrom über diese Gefühle gesprochen; ich rate ihr, es nochmal mit ihm durchzusprechen.) – Nachmittags über Putnam.
(Gusti ruft an; ob sie vielleicht doch hier über Nacht bleiben könnte, die Zeit wird so kurz sein; aber im Hotel. Ina sagt: Nein, es geht ihr nicht gut genug.) – Um 1 fahren wir zum Flugplatz. (Ina trifft Gusti, die von San Francisco kommt. Ich nehme zuerst 🕮 meinen nap im Auto und gehe dann zu ihnendOriginal sie., in United building. Dann gehen wir zusammen quer über den ganzen riesigen Parkplatz zum TWA building, und sitzen dort zusammen bis nach 4, wenn Gusti nach Albuquerque und Los Alamos fliegt. Gusti ist rührend in ihrer Liebe zu Ina und ihrem Zureden, dass Ina nicht die Hoffnung aufgeben solle, sondern irgendetwas unternehmen, um besser zu werden. Sie erzählt von einer befreundeten Musikerin Hambacher, die an schwerer Depression litt; alle möglichen Methoden wurden ohne Erfolg versucht, auch Schock; schließlich fuhr sie in die Schweiz, und kam nach einigen Jahren zurück, geheilt und munter; Gusti will sich erkundigen, was da so erfolgreich getan wurde. Zuletzt fragt sie auch nochmal, ob sie vielleicht über Nacht bleiben sollte. Ina ist schwankend, aber sagt dann doch, lieber nicht. Gusti sagt, dass sie oft englische Wörter nicht erinnern kann; vielleicht möchte sie schließlich nach Wien zurück, um in einer Deutsch sprechenden Umgebung zu sein; andererseits aber schimpft sie sehr über die Wiener .)
(Endlich den Brief über Putnam für Harvard fertig, abends nach 9. Ina tippt es, 2 enggeschriebene Seiten. Das Meiste meiner Zeit von 4 Tagen ist darauf gegangen!)
(In drugstore; zum Haarschneider.) – Nachmittags Stegmüller und die neue note von Humburg.
(Stegmüller und die neue note von Humburg.) (Einiges zum dittoed § 18).
An Gardners ms (endlich wieder, nach 2 Wochen . ch. 27: analytisch in Beobachtungssprache. Ich muss manches streichen und vieles korrigieren.) (Heute fühlt sich Ina 🕮 besonders schlecht; sie ist „frantic“ und ganz verzagt. Ich tröste sie, dass sie ja morgen zu Dr. Pastrom gehe. Aber sie sagt, das hilft gar nichts; sie weiß ihm gar nichts zu sagen. – Ich bedauere, dass heute sowohl Richard Freeman wie Dr. Jokl zum Psychiaterkongress nach Mexiko abgereist sind; ich denke, wir hätten doch mit ihnen konsultieren sollen. Aber Ina sagt, das ist ihr gleichgültig, die könnten doch nichts helfen.)
(Ina zu Dr. Pastrom ins Haus. Er findet auch, dass es ihr jetzt schlechter geht. Sie habe sich die Einwirkung von ihrer Mutter Zustand und Tod und von Franz’ Selbstmord noch nie richtig zugeben wollen.) – An Gardner ch. 28 angefangen. – (Schlecht geschlafen; der Magen, und Sorge um Inas Zustand.)
An Gardner. – 1-3 Mia und Wim hier. – Nachmittags Freges neues Buch gelesen.
Weiter an Gardner ch. 28 (über \(A_T\); viele Streichungen, Korrekturen; lange Einfügungen, die Ina tippt.)
Weiter an Gardner ch. 28 (Ina tippt allerhand Seiten von Einfügungen).
Gardner ch. 28 fertig (Brief an ihn über A-Postulate diktiert). – (Ändere Brief.)
Ina scheint es noch schlechter zu gehen als bisher. (Sie kommt spät zum Frühstück, und geht danach zurück ins Bett, aber nur darauf gekauert im Dunklen. Ich kann sie nicht dazu bringen, aufzustehen und etwas zu tun oder Dr. Pastrom anzurufen, aber auch nicht, sich im Bett bequem unter die Decke zu legen und auszustrecken.) –🕮 Nachmittags 4-10 Jeffrey hier. Er (14. ruft überraschend vom Flugplatz an. Er war in Stanford und Berkeley, hauptsächlich um einen Freund zu besuchen, Soziologe mit 11-jährigem Sohn, dessen Frau vor kurzem Selbstmord begangen hat, durch Springen von der Golden Gate Brücke. Ich erzähle ihm vom Gespräch mit Richard Freeman über Schocktherapie. Er hat einen Cousin in Philadelphia, Psychoanalytiker, der aber auch in gewissen Fällen Schock anwendet. (Richard ruft am Fr Morgen schon wieder an aus Princeton; er hat mit dem Cousin telefoniert; der empfiehlt 2 Psychiater: Dr. Stenberg, USC, und Dr. UCLA.) – Ich zeige ihm die Beweise von Humburg für das Prinzip der Instanzrelevanz. – Er wird nächstes Jahr NYCC sein, head von department ist P.P. Wiener; er wird aber in Princeton wohnen bleiben und commuten; er hat Freunde in Princeton und schätzt nicht das Leben in NY, besonders mit Kindern.
Gelesen und gekramt.
Wim kommt zu mir 10-11 (während Ina zu Dr. Pastrom geht. Wim hat mir Dr. Rossow gesprochen über Ina. Der meint, dass ich mit Pastrom sprechen könnte, um(oderIch sage um ihm zu sagen, dass ich mir ernste Sorgen mache, Ina könnte Selbstmord begehen. Ich sage ihm, Mott hat mir gesagt, er sei immer bereit, herzukommen und auch mit uns beiden zu sprechen. Er sagt, ich soll das unbedingt tun, und auch mit Pastrom. Er meint, wahrscheinlich wird Hospital nötig sein, nicht nur zur Sicherung gegen Selbstmord, sondern weil man dort stärke drugs anwenden kann, bei denen Überwachung nötig ist. Ich frage über Schock treatment. Er sagt, die Analytiker sind fast alle 🕮 ganz ablehnend; aber jedenfalls käme das ja auch nur in Betracht, wenn Ina im Hospital ist; es könne dann erwogen werden.) –Ina kommt zurück von Dr. Pastrom (sie hat ihm gesagt, dass sie schlimmer wird. Er sagt, er will einen Anderen konsultieren; vielleicht muss hospitalisation erwogen werden. Sie ist entsetzt darüber, sowohl die Kosten, als auch die den Freiheitsverlust. Es ist schwer, sie zu beruhigen. Ich sage, dass gut ist, dass man endlich dann auch stärkere Methoden erwägen wird, drugs usw.) – Nachher nur gekramt. Ich kann nichts Ernstes tun.
Telefoniert mit Richard Freeman (er ist nur einige Stunden hier, zurück vom Mexiko Kongress, und fährt zu einm Kongress in Washington, und dann nach Kanada. Ich frage ihn nach den beiden Dr.-Namen, die Jeffrey angegeben hat; er sagt, beide kommen nicht in Erwägung. Ich sage, Pastrom hat Hayman vorgeschlagen; er sagt, der ist gut, sehr freundlich („sweet und scholarly“). Er selbst hält für den besten: Dr. George Wayne, Psychoanalytiker, ungefähr 50, hat viel Erfahrung, auch mit Schockbehandlung; er besitzt selbst das Edgemont Hospital hier; das ist aber in Vermont, also nahe bei Cadano; wir sagen: DaseOriginal Da. ist für mich zu weit entfernt. Er: Hayman arbeitet an Westwood Hospital, Barrington, das ist näher, und er schätzt den auch hoch.) – Nur gekramt (folder Pr Probleme geordnet).
Nur gekramt (folder Pr Probleme geordnet). – 4-6 Mia und Wim hier. (Sie bringen zum Geburtstag: 2 Platten mit Interviews von Russell; schöne lange Schwertlilie, und eine große Kirschtorte. – Im Gespräch drängen beide wieder, dass ich bald mit Dr. Mott und Dr. Pastrom spreche solle. Dabei sagt Ina, dass 🕮 Dr. Pastrom ihr am Samstag gesagt habe, er wolle mich anrufen, um zu suggerieren, dass ich (!?) Ina hospitalieren solle. Sie habe energisch dagegen protestiert, und daraufhin habe er die Idee fallen lassen, und stattdessen (?) gesagt, er wolle mit Dr. Hayman konsultieren. Ina hat ihm gesagt, er dürfe mich nicht anrufen, wenn er es nicht gänzlich mit ihr verderben wolle.)
Ich telefoniere mit Dr. Pastrom (Ich: Ina sagte mir gestern, dass Sie die Absicht hatten, mich anzurufen, dass sie aber sehr dagegen war. Ich bin beunruhigt, weil es Ina jetzt schlechter geht; besonders auch, dass sie oft mit der Idee von Selbstmord spielt. Er: Ja, darum müssen wir vielleicht hospitalisation erwägen. Ich: Ja, aber die Schwierigkeit ist, dass sie eine solche Abscheu gegen hospitals hat, das scheint ihr wie confinement; sie sagt, sobald das geplant wird, will sie ein Ende machen. Er: Er ist dabei, mit Dr. Hayman eine consultation zu arrangieren; der kennt auch die medizinischen Methoden wie drugs und Schock, aber wird das nur anwenden, wenn alles versagt, er ist auch Analytiker. Dann will er wieder anrufen. – Über Wechsner sagt er noch: Er hat eigentlich vorgezogen, dass Ina zu einem anderen Analytiker gehen solle (!), aber sie wollte das zunächst nicht (!)). (Ina sagt hierzu: Sie hat damals ihm nur gesagt: Bei einem neuen ist es doch schwierig; es dauert lang, bis der sie gut kennt. Das hat er dann so verstanden, als würde sie lieber bei ihm bleiben. Mir scheint, sie war unentschieden.)
Gelesen und gekramt.
Gelesen und gekramt. (Dr. Hayman ruft an, Ina spricht mit ihm, seine Stimme gefällt ihr nicht; er sagt, wir sollen Dienstag 4 zu ihm kommen.) – (Nachmittags telefoniere ich mit Dr. Mott; 🕮 ich möchte gerne mit Ina zu ihm kommen für Besprechung. Er wird So, 31. anrufen.)
Die Schilppbände kommen an. – (10 Dr. Hayman ruft an, wir sollen heute um 1 hinkommen, anstatt erst am 26.) – 1 wir zu Dr Hayman. (Er spricht zuerst mit uns beiden; er macht ruhigen und vernünftigen Eindruck; er sagt, er wendet Schocktherapie sehr selten an, überhaupt nicht in den letzten 2 Jahren; die verschiedenen anti-depressant drugs seien die besten Hilfsmittel, wenn sie auch bei einigen Personen Nebenerscheinungen haben. Dann spricht er mit Ina allein. Er lässt sie Fragebogen ausfüllen, wo sie angibt, mit Graden 1 bis 4, ob sie „fear“ hat, „shy“ ist, und dergleichen, was uns sehr primitiv erscheint. Dann verschreibt er ihr Elavil12https://en.wikipedia.org/wiki/Amitriptyline, 3 mal täglich. – Ich bitte, ihn einen Moment allein zu sprechen, und sage, dass ich sehr besorgt bin wegen der Gefahr von Selbstmord; und er sagt, ich dürfe sie nicht allein lassen, und wenn ich mal fortgehe, soll ein Freund hier sein, und nachts in demselben Zimmer schlafen. Ich sage, dass wir das nie tun, und dass es für uns beide sehr störend sein würde; aber er sagt, das sei „up to you“.) – Wir fahren zum department (wir sehen Moody, Furth, und Kalish). – (Wim telefoniert. Ina hat ihm von Dr. Hayman gesagt. Er findet das ganz verkehrt, weil ständige Überwachung das Vertrauensverhältnis zerstört; ich bin froh, dass er meine Einstellung unterstützt; er gibt Beispiele von seinen Patienten; er hat z.B. in keinem Falle einen die driver license abnehmen lassen.)
(Ina zu Pastrom; sie würde es versäumt haben, wenn nicht gestern Dr. Hayman ihr gesagt hätte, Pastrom erwarte sie.) Gekramt, Schilppband gelesen. 🕮
Schilppband gelesen.
Brief an Feigl diktiert. – Gelesen und gekramt. – Heute beim Spaziergang bemüht Ina sich, ab und zu zu lächeln und ihr „erfrorenes“ Gesicht wieder etwas auftauen zu lassen. fEinschub auf späterem Blatt Einfügungen markiert mit siehe das übernächste Blatt!, dort mit (zum 25.). Der Einschub ist offenbar als Ersatz für den im Original hier stehenden Text intendiert: Beim Spaziergang bittet sie mich, das Lied vom Knochenmann zu singen; aber.Beim Spaziergang, auf dem Rückweg nach S auf der 24. Straße bittet Ina mich, das Lied vom Knochenmann zu singen. Ich bin etwas gehemmt auf der Straße und sage, ich weiß die Worte nicht genau. Mit ihrer Hilfe singe oder spreche ich dann doch einiges aus der 2. Strophe „ …, Du schön’ und zart’ Gebild, …, fürchte Dich nicht, ich bin nicht wild, sollst sanft in meinen Armen schlafen“.13Das von Franz Schubert als Lied (D 531) und Streichquartett (D810) vertonte Gedicht von Matthias Claudius „Der Tod und das Mädchen“, das vollständig lautet: „Das Mädchen: / Vorüber! Ach vorüber! / Geh wilder Knochenmann! / Ich bin noch jung, geh Lieber! / Und rühre mich nicht an. // Der Tod: / Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! / Bin Freund und komme nicht, zu strafen: / Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild. / Sollst sanft in meinen Armen schlafen.“ Sie wiederholt dann nochmal: „sollst sanft in meinen Armen schlafen“. Ich warne mit dem Finger, aber mit Lächeln: „Du darfst Dich nicht davon verlocken lassen!“ (Abends sage ich zu ihr: „Willst Du mich heiraten? Dann musst Du versprechen, bei mir zu bleiben für besser und für worse“; aber sie kann es noch nicht. gEinschub auf späterem Blatt Einfügungen markiert mit Einfügung auf separater Seite hinten, dort mit 🕮(25. abends).Zum Schluss sage ich: Jetzt wollen wir noch zusammen das Gute Nacht Lied singen „Der Mond ist aufgegangen“. Zuerst lässt sie mich allein singen; aber dann stimmt sie ein, und wir singen alle 4 Strophen.hHier steht im Original der folgende durch den vorstehenden Einschub ersetzte Text: Zum Schluß singe ich „Der Mond ist aufgegangen“, und bald stimmt sie mit ein..
Vormittags ist Ina sehr erregt (weil sie kaufen gehen muss. Sie sagt immer wieder, dass sie gar nicht weiß, was sie für warme Mahlzeiten kaufen soll; ich sage, sie kann es auf morgen verschieben. Aber sie besteht darauf, dass sie es heute müsste. Nachher gibt zu sie zu, dass sie noch einen Fisch und (), ein Stück da hat. Mal sitze ich lange mit ihr auf dem Sofa im Wohnzimmer; ich sage, sie solle mir, wie einem Analytiker, alles sagen über ihre Gefühle; aber sie sagt, da ist gar nichts zu sagen. Immer wieder kommt sie in mein study; beim dritten Mal sagt sie, sie sollte eigentlich nicht kommen und mich stören; ich sage, sie soll nur immer kommen, wenn sie wünscht. Sie ist böse auf sich selbst oder ihr Schicksal, dass sie nicht mehr genug Entscheidungskraft hat um einzukaufen. Sie schlägt mit den Fäusten auf den Tisch und sagt, „es geht nicht mehr, ich kann nicht mehr“. Ich glaube auch, einmal sagt sie: „ich muss mich aufhängen, ich kann nichts Anderes mehr tun“. Ich verweise sie streng, sie solle nicht solchen Unsinn reden. – Um 12h kommt sie, wie üblich, mit mir zum Schlafzimmer zum Tröpfchen Nehmen. Danach sage ich, 🕮 ich werde in ½ Stunde kommen, um mit ihr spazieren zu gehen. Sie sagt, sie will heute nicht. Ich sage, sie soll mich doch nicht alleine gehen lassen, gestern war es doch so schön zusammen. Aber sie will nicht. Ich denke, ich werde sie nachher doch noch überreden. Kurz vor 1h mache ich mich zum Spaziergang fertig. Dann schaue ich mich vergeblich nach ihr um und rufe; aber sie ist nicht da. Ich denke, vielleicht ist sie doch zum Markt gefahren; sie sollte aber doch nicht fortgehen, ohne es mir zu sagen. Ich schaue in die Garage, das Auto ist da. Ich denke, vielleicht ist sie allein ein bisschen spazieren gegangen und schaue vorne hinaus, und dann hinten in der ally, und die Margarita14vermutlich Marguerita Boulevard in Santa Monica Straße nach beiden Richtungen, aber ich kann sie nicht sehen. Dann werde ich ernstlich besorgt und schaue genauer in der Garage nach. Zuerst ins Auto, ob sie vielleicht versucht hat, sich durch Karbondioxide zu töten. Dann schaue ich weiter herum. Die Einfahrtstür ist geschlossen; durch die hintere Eingangstüre kommt nur wenig Licht herein, und die einzige elektrische Birne, nahe an der Eingangstüre, gibt auch nur spärliches Licht, sodass ich sehr wenig sehen kann. Ich schaue über den hinteren Teil des Autos hinüber und sehe etwas Weißes hängen, wie ein Sack an einem weißen Strick. Da erschrecke ich und denke, da hat Ina sich erhangen. Beim Hinsehen sehe ich aber nur den weißen Sack, also war das eine Schreckfantasie. Ich gehe ums vordere Teil des Autos herum und wieder nach hinten. Es scheint wirklich nur ein weißer Sack. Ich fasse ihn an, er ist lauwarm. Ich denke, Ina hat irgendwelche Essstoffe 🕮 aufgehängt. Ich drehe es, und plötzlich sehe ich Inas Gesicht! Und dann auch unten ihre dunklen Hosen (diese und das schwarze Haar hatte ich nicht sehen können). Dann sehe ich daneben auch die Treppenleiter stehen; auf der muss sie hinaufgestiegen sein, ich sehe die Wäscheleine (die mit glänzend weißem Plastik überzogen ist) hat sie sorgfältig mehrmals um den Balken gewunden und geknotet; und dann geht der weiße Strick herunter, und sie hat eine Schlinge um den Hals. Ich schreie sie an; ich versuche vergeblich, die Schlinge zu lösen oder sie zu heben. Dann renne ich in die Küche und hole eine Schere und renne zurück und schneide den Strick durch, während ich den linken Arm um sie lege. Sie sinkt auf den Zementboden. Ich löse die Schlinge; ich schreie sie wieder an, sie solle mich hören; mal glaube ich sogar, eine kleine Bewegung des Gesichts zu sehen. Dann laufe ich zum Telefon am Esstisch. Ich diale operator und sage: Hier ist ein Unfall, emergency; bitte schicken Sie einen Doktor oder Hilfe; sie verbindet mich mit Polizei; ich gebe Namen und Adresse an; ich sage: Meine Frau hat sich erhängt, ich habe sie heruntergenommen, sie ist noch warm, bitte schnell Hilfe. Der Mann sagt, sie werden sofort einen Wagen schicken. Ich frage: Soll ich noch einen Doktor anrufen? Er sagt: nein, sie sorgen für alles. Ich mache Haustür vorne und hinten auf, und Tür zur Garage. Dann gehe ich zu Ina zurück und versuche, die beiden Arme zu bewegen, um Atmung wieder anzuregen. Ich öffne ihre Bluse und versuche zu fühlen mit der Hand, ob das Herz 🕮iEs folgt ein Einfügungen überschriebenes Blatt, das die Einschübe zum 25. V. 1964 enthält, die hier an der vorgesehenen Stelle eingefügt sind. Danach folgt ein Blatt mit einer Einfügung zum 26. V. (Dr. Mott), die hier an die richtige Stelle gesetzt ist.jAm Seitenkopf steht die gedrängt geschriebene und durchgestrichene, weil durch den untenstehenden längeren Text ersetzte Einfügung: 6h Dr. Mott kommt ganz unerwartet (Mia hatte ihn angerufen ohne es mir zu sagen. Es tut mir gut, die schrecklichen Erlebnisse und meine Gefühle alle auszusprechen, auch meinen Zorn darüber, was sie mir angetan hat, aus Rachegefühl? Er: Da ist gewiss eine Menge Hostilität und Aggression, aber nicht Rache persönlich gegen mich, sondern gegen die Eltern, die sie wollte in keinem Falle eine Bürde für mich werden, und auch nicht ihre Freiheit verlieren..noch im Gang ist; ich bin aber zu aufgeregt, etwas zu spüren; ich lege mein Ohr auf die Brust, kann aber nichts hören. Dann höre ich die Sirene von der Ambulanz. Ich eile zur Haustüre und führe die Leute mit ihren Apparaten zu Ina: der eine hält ein oxygene Maske für Inas Nase, der andere dreht einen Motor an. Der Mann fühlt mehrmals das Herz an mit der Hand; nach einigen Minut ich frage, ob das Herz noch geht, und habe wieder Hoffnung. Er antwortet nicht. Schließlich, nach einigen Minuten sagt er „she’s gone“. Jetzt erst wird mir richtig klar, dass keine Hoffnung mehr ist und alles vorbei ist. Sie gehen ins Haus und telefonieren; einer nimmt mich am Arm, sie sehen wohl, wie der Schock mich getroffen hat. Ich sitze im Wohnzimmer; ein Mann nimmt Personalien von Ina auf. – Ich rufe Olaf Helmer an, in RAND: „Ina hat Selbstmord begangen. Könntest Du kommen?“ Er kommt schon bald her. Er macht viele Telefonanrufe für mich.) – (4-5 gehe ich zu Bett und ruhe mich aus. Endlich allein, kann ich mich mal ausweinen. Ich mache Ina bittere Vorwürfe, dass sie mir das angetan hat, und so unnötig. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht früher nach ihr gesucht oder ganz bei ihr geblieben bin.) Später kommt Ernst Moody kurz; er hat sich gleich gedacht, dass es Selbstmord war, und er stimmt mir zu, dass es keinen Zweck hat, zu versuchen, das zu verbergen, weil es sich doch herumspricht. Dann kommt Mia. Sie räumt auf, besonders die Küche und Inas Zimmer. Kalish kommt. 🕮kDer folgende Einschub steht mit Markierung auf einem vorgelagerten eigenen Blatt und ersetzt den oben in der Fußnote wiedergegebenen gestrichenen Einschub zum Besuch von Dr. Mott.(26. 6h abends) Dr. Mott kommt ganz unerwartet. Mia hatte ihn angerufen (sie erzählt mir später, dass sie das Erste von Benson hörte, noch bevor Mutzli, nach vergeblichem Anruf im College, sie zu Hause erreichte) nach 5h, und er sagte ihr, er würde sofort zu mir fahren. Ich erzähle ihm alles von den schrecklichen Erlebnissen, noch mehr Einzelheiten als irgendeinem Anderen; und es tut mir gut, das alles auszusprechen, auch meinen Zorn und meine Hilflosigkeit, dass ich sie nicht zum Leben zurückrufen kann; mein Zorn: „Wie kannst Du mir das antun!“ Ich sage ihm, dass ich gar nicht erfassen konnte, dass sie es wirklich getan hatte; ist das nicht eine enorme Hostilität, wie eine Rache gegen mich? Er sagt: Da ist gewiss eine Menge Aggression in dieser Handlung; aber ich habe nicht recht, dass diese Aggression gegen mich persönlich gerichtet ist; im Gegenteil, dieser Eindruck bei mir ist eine Projektion meiner Aggressivität gegen sie. Ich: Vielleicht hat er recht; ich habe sie sogar auf die eine Backe geschlagen, mit der Begründung vor mir selbst, dass ich sie damit aus der Ohnmacht aufwecken wollte. Er: Meine Aggression ist verständlich; aber Ina wollte nichts gegen mich tun; im Gegenteil, sie liebte mich so, und wollte auf keinen Fall eine Bürde für mich werden (ich dachte später: ja, so wie ihr kranker Vater viele Jahre eine Bürde für die Mutter war); darum war sie so entsetzt, als sie sich am Morgen unfähig fühlte, einkaufen zu gehen, und sich nicht abhalten konnte, immer wieder ins study zu kommen, aber dann sich dafür tadelt, dass sie mich stört. Sie glaubte fest, dass ihr Zustand immer schlechter werden würde; sodass sie dann keine Hilfe mehr für mich wäre und sogar eine Bürde, oder Hospital gebracht würde, wo sie dann völlig unfrei sein würde und nicht mehr über sich entscheiden könnte. Später fährt Mia nach Hause, und Olaf und Mutzli und ich 🕮 fahren zu Helmers zusammen. Später kommen Hempel und Diane an. (Sie haben auf Mutzlis Nachricht hin gleich Toby bei Freunden untergebracht und sind dann hergeflogen. Olaf holt sie vom ab; sie werden bei Helmers wohnen für 2 Tage. Wir essen alle zusammen; und ich bleibe noch bis 10 Uhr. Dann bringen Olaf und Hempel mich nach Hause, und warten noch, bis ich ausgezogen bin.) – (Ich schreibe im Bett noch Tagebuch (bis zu Mias Ankunft, vorige Seite unten). Dabei muss ich viel weinen, und alles Entsetzen kommt wieder hoch bei der grausigen Szene, wie ich Ina finde. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass wirklich alles aus ist; ich meine immer, Ina müsse hereinkommen, damit ich alles Schreckliche mit ihr besprechen kann, warum sie so plötzlich es tun musste, und warum sie mir gar keine kleinste note hinterlassen hat, um zu sagen, dass sie mich doch liebt, auch wenn sie das Schreckliche tun musste. Ich denke mir, sie hatte keine Zeit dazu, sie wusste, dass sie dies unbedingt richtig machen müsse, weil man sie nach einem verfehlten Versuch ins Hospital bringen würde; und das schien ihr das Allerschlimmste, weil sie dann nicht mehr über sich verfügen könnte, da sie doch nicht an Heilung glaubte.) – (Später, unter dem Leintuch, damit niemand mich vom Nachbarhaus hören kann, sing’ ich das ganze Lied „Der Mond ist aufgegangen“, das wir noch gestern nacht zusammen gesungen haben.) (Ich nehme heute ein großes Nembutal, während ich sonst nur ein kleines nehme; und nach einer Stunde noch 1 großes. Dann gut geschlafen. Beim Aufwachen habe ich das Gefühl, etwas Schönes geträumt zu haben, aber ich kann es nicht mehr erinnern. Und dann ist die Rückkehr zur grausamen Wirklichkeit bitter. Ich denke daran, dass Ina mehrmals am Morgen zitiert hat: „nun ging er“.) 🕮
10h kommen Olaf und Hempel. (Sie warenlOriginal war. beim mortuary an der Montana. Auf meine Bitte hat Olaf die ganzen Verhandlungen dort selbst geführt hat; auf meinen Wunsch hat er, trotz der Zureden des Anderen, darauf bestanden, dass der einfachste Sarg genommen wird und dass keine Zeremonie gemacht wird. Die Rechnung des mortuary ist $ 277 (ich glaube, dazu kommt noch die Kosten der Kremation) . Olaf hat auch darauf bestanden, dass keine Urne aufgestellt wird, sondern die Asche „verstreut wird“ (angeblich in einem Park); das würde hingeschrieben als „grave without record“.) Olaf hat auch mit unserem Rechtsanwalt Kahn ausführlich telefoniert (auch schon gestern; darauf hat Kahn an Shufro geschrieben, damit mit unseren stocks die nötigen Schritte gemacht werden; ebenfalls mit Scheckkonto und Sparkonto bei den hiesigen Banken.) Dann kommen auch Mutzli und Diane, und bald auch Mia, die sich frei gemacht hat. Yvonne erscheint mit 2 Boxen voll Esssachen! Mutzli und Diane und Mia sehen Inas Kleider und Wäsche durch (Mia weiß jemand, der solche Sachen nimmt und nach Israel schickt). Ich sage, ob sie nicht für sich selbst irgendetwas behalten möchten, aber sie wollen nicht. Ich sage, Yvonne würde sich sicher über Sachen freuen, und auf meinen Wunsch machen sie aus: die kleine schwarze Handtasche, einen großen und 2 kleinere dünne Schals (ich halte aber die rote mexikanische Tasche zurück, die Chacha für Ina gemacht hat; die möchte ich für Annemarie oder Annette aufheben.) Als nachmittags Yvonne wiederkommt, gebe ich ihr die Sachen als „Erinnerung an Ina“, und sie ist sehr gerührt, besonders wohl, weil sie merkt, dass Helmers Gefühle gegen sie haben (ich hatte gestern mehrmals Olaf gebeten, sie anzurufen; er sagte, ihr Telefon sei immer besetzt. 🕮 Aber ich selbst hörte, wie Mutzli abends in ihrem Haus zweimal, als Yvonne anrief, ihr sagte, sie habe gar keine Zeit.) – Nachmittags werden verteilt die Aufgaben, verschiedene Leute brieflich zu verständigen (Mia übernimmt den größten Teil; Hempel auch eine Menge, Kalish einige, und das department wird nachträglich Briefe an einige schicken); ich bin sehr froh, dass sie mir das abnehmen (ich selbst will an Chacha und Agnes schreiben bald, und dann auch an Grete, Maue, Erna und Schorli.) – 5h fahren alle fort, weil ich etwas allein sein möchte. – 6¾ kommt Dr. Mott (ich sage ihm, dass die Aussprache mit ihm gestern, und dann das Tagebuch schreiben abends mit Weinen, aber auch Vorwürfe gegen Ina, mir gut getan hat; ich muss diese Bilder und Gefühle aus mir heraussetzen, damit sie mich nicht unterkriegen. Er: Ja; eine ähnliche Wirkung hat das übliche Begraben. Er ist sehr einverstanden, dass ich gar keine Zeremonie haben will. – Ich sage auch, dass ich mich aber noch immer nicht ganz damit versöhnen kann, was Ina mir angetan hat. Er sagt: Ja, Hostilität, aber die vermeintliche „Aggression“ gegen mich war nicht da in Ina; das ist meine Projektion von meinem aggressiven Zorn gegen sie! Ich sage, dass Hempels mich aufgefordert haben, eine Woche nach Stanford zu kommen: sie werden noch bis Mitte August dort sein. Er sagt, das ist ein guter Gedanke; ich soll es so einrichten, dass ich, wenn ich wünsche, dann auch länger als eine Woche dort bleiben kann. Er fragt, ob ich noch an eine Reise nach Europa denke. Ich sage: Vielleicht, später mal; Feigl wird wieder in Wien sein von Oktober bis Mitte Januar, und hat neulich mal geschrieben, wir sollten doch vielleicht im Herbst noch hinkommen. Möglicherweise könnte ich das nun tun, in Verbindung mit Deutschland. Er denkt, das ist eine gute Idee, wenn 🕮 ich mal wieder so weit bin, dass ich Lust und Kraft spüre, so etwas zu unternehmen. Ich: Aber nicht sehr bald. Ich denke, ich müsste zunächst in eine kleinere Wohnung ziehen. Er: Warum so bald? Ich: Schon für uns beide schien sie jetzt zu teuer (300); für mich alleine doch auch viel zu groß. Allerdings scheue ich mich vor dem Umzug. Er: Vielleicht könnte ich den Packern sagen: Dieses ganze study soll so, wie es ist, drüben in das andere Zimmer gebracht werden. Ich: Das geht nicht so; ich müsste hier sorgfältig ausrechnen, welche Büchergestelle an welche Wände passen. Er sagt, es sei nicht gut, zu bald umzuziehen; es dauere mindestens 2, und vielleicht 3 Monate, bis man sich umstellen lernt auf das allein Leben; zunächst denkt man unbewusst immer noch „Wohnung für uns“ anstatt „Wohnung für mich“.) – Und ich gebe ihm Inas übriggebliebene anti-depressant Medizin; und zum Abschied den Schilppband („meinem guten Helfer und Freund“); ich sage dazu: keine moralische Verpflichtung, etwas darin zu lesen. – Olaf holt mich zu Helmers, 8h. Dort; Hempels und später Kalish. – 9h Feigl ruft an (er sagt, er möchte am liebsten kommen, aber es ist kaum möglich. Ich: selbstverständlich nicht; ich erwäge aber als vielleicht möglich, im Herbst eine Zeit nach Wien zu kommen; es wäre schön, mit ihnen zusammen zu sein. Er ist sehr erfreut und sagt, sie würden es so einrichten, dass ich am gleichen Platz wie sie wohnen würde, und dann würden sie gut für mich sorgen. Ich: Das ist aber nur eine Idee; aber ich will sie im Kopf halten. Er: Gut, das ist der richtige spirit. Ich soll ans Institut adressieren; sie werden bis ca. 10 Juli dort sein.) – Dann bringen Olaf, Hempel und Kalish mich nach Hause. 🕮
10h Olaf bringt Hempel her. (Heute ein philosophisches Gespräch über Induktion. Er fragt: Warum müssen wir die totale Evidenz nehmen? Ich erzähle aus Mexiko: die 3 mexikanischen Freunde; mein Vortrag und Diskussion in der Universität. Dabei stellte Ayer gerade diese Frage. Er fragt aber weiter, wie Ayer: Warum ist es vernünftig, für Bestimmung von Entschluß Ev die Wahrscheinlichkeit in Bezug auf die gesamte Evidenz zu nehmen? Ich: Unser induktiver common sense sagt uns, dass dem so ist; ebenso wie unser deduktiver common sense uns die einfachsten deduktiven Beziehungen lehrt. Ich erinnere ihn an das, was ich beim Dezember APA meeting, bei dem er anwesend war, über induktive Intuition gesagt habe. Er meint, trotz meiner eingehenden Darstellung der Analogie zwischen deduktivem und induktivem Denken schon in meinem Buch glaube er doch, dass da wichtige Unterschiede sind.) –Mutzli und Diane kommen zurück von mit ihren Einkäufen (sie haben auch, nach langem Suchen, die blauen, niedrigen Trinkgläser gefunden! Und Diane schenkt sie mir.) Dann kommt auch Olaf, der sich wieder für den Rest des Tages frei gemacht hat. Wir plaudern und essen lunch. – (Nach dem nap): Ernest Moody hier (er hat Telegramm an NSF geschickt, dass sie mir doch das volle Gehalt zahlen sollen, ohne Abzug vom TIA Einkommen.) Er spricht von verschiedenen Arten von kleineren Appartments; und auch von Haushaltshilfe.) Nach 4 kommen Mutzli und Diane. 4 ½ herzlicher Abschied (ich sage Diane, dass ich wahrscheinlich hinkommen werde und danke beiden herzlich.) – 5 Dr. Mott. Ich spreche über Zukunftspläne. Die Freunde 🕮 raten, eine Haushälterin zu nehmen (aber das will ich sicher nicht) oder wenigstens eine zeitweise Hilfe (das scheint wohl nötig). Ich überlege mehr das Problem, eine persönliche Beziehung zu finden; eine Gefährtin. Ina sagte, Gusti war sicherlich bereit, mich zu versorgen; aber sie ist zwar sympathisch und hilfreich, aber redet so viel wie Agnes. Ich überlege, Annemarie zu fragen, ob sie für den Sommer oder vielleicht auch länger kommen könnte. Ich frage ihn, wenn ich mal eine Frau fände, zu der ich Zuneigung und vielleicht Liebe fühlen würde, so würde ich Bedenken haben, weil ich nicht mehr zu Sex imstande bin; ich wundere mich, wie Russell und andere eine viel jüngere Frau heiraten konnten. Er sagt, da dächte ich verkehrt, das sei meine Furcht vor „Erwartungen“; eine Frau im reiferen Alter wünsche sich affection und Zärtlichkeit, aber intercourse ist ihr noch weniger wesentlich wie dem Mann. Ich sage, dass ich jetzt nur von einer Frau weiß, dass ich sie lieben würde, nämlich Chacha. Sie ist mir auch anhänglich; aber sie kann praktisch natürlich nicht nur nicht Ina ersetzen, sondern auch nicht einmal solche Dinge wie Auto fahren und tippen. Er sagt, dass sei nicht wirklich wesentlich, auch in LA; man könnte die wenigen Mal ein Taxi nehmen, und das koste höchstens 40 im Monat, also viel weniger als ein Auto.) – Ich gebe ihm Scheck für $ 60, und bedanke mich herzlich, dass er gekommen ist. Er sagt, er könnte auch Sonntag wieder kommen, wenn ich es wünsche. Ich sage, das scheint mir nicht nötig. Die 3 Aussprachen haben mir gut getan. Vielleicht möchte ich ihn später mal wieder treffen sprechen. Er sagt, ich soll ihn dann anrufen. Er dankt nochmal für den Schilpp Band. Vorher sagt er noch, dass viele Frauen von mütterlichem Typ angezogen werden von solchen Männern wie ich, die weltfremd 🕮 sind, aber bedeutende Arbeit leisten; dabei wie ein kleiner Junge: offen wie Kinder, und auch naive Fragen stellend, aber praktische Hilfe brauchen.) –Mia ist inzwischen gekommen. (Wir sprechen zusammen; sie wäscht auf, und kocht dann Abendbrot: ein Porterhouse Steak für uns beide, mit grünem Salat, und Kartoffelbrei; wie Ina, aber nicht so gut. Sie denkt, die Idee über Annemarie seit gut; vielleicht könnten wir dann später nach Deutschland fahren, und dann auch Feigls in Wien besuchen. – Sie will sich nach einer Haushaltshilfe erkundigen, die vielleicht jeden Tag für einige Stunden kommen würde, z.B. einkaufen, kochen, aufwaschen, und jeweils ein Zimmer reinigen. – Wir bringen zusammen die beiden roten Eimer mit Papier und garbage hinaus.) Nach 9h geht sie. – Ich zu Bett (ich schreibe Tagebuch: die Einfügungen auf dem Extrablatt; und den heutigen Tag. – Erinnerung an den Spaziergang am 25. und die Einfügungen zum Gespräch mit Mott am 26; ich verstehe allmählich Inas Grundstimmung besser, die sie zu dem tragischen Entschluss gebracht hat. Yvonne sagte gestern am Telefon als erstes: „Denke, dass Ina jetzt Frieden hat“. Pastrom hat auch gesagt, als er es hörte, (von Mia oder Mutzli?): „Jetzt hat sie Frieden“. 🕮
Endlich finde ich mal Ruhe zum Briefschreiben. (Ich wollte heute 3 Briefe schreiben; aber die Zeit, vormittags und nachmittags, ist nur kurz, und so schreibe ich nur einen, an Chacha.) Yvonne und Richard kommen mittags. (Yvonne richtet uns lunch, und arbeitet eine Menge: Staubsaugen usw. Sie sagt mir, und fragt um Zustimmung, dass sie sich aus Inas Sachen allerhand gewählt hat: 2 Kleider, die sie Ina geschenkt hatte, 2 die sie besonders gerne mochte; den Regenmantel, weil sie keinen hatte; ferner fragt sie jetzt extra noch um den beigen dicken wolligen sweater, den ich auch immer gerne an Ina sah; und den rotbraunen Rock; ich sage, dass ich froh bin, dass sie Freude daran hat und die Sachen zur Erinnerung an Ina nimmt. – Yvonne sagt, ihre Mutter hat mich eingeladen, umsonst in ihrem Haus zu wohnen irgendwann im Sommer. Ich bin gerührt, und danke ihr sehr, aber lehne es doch ab. – Ich frage Richard, ob Dr. Hayman wirklich so ein „kalter Fisch“ ist, wie Ina glaubte; er sagt: nein, er ist ein freundlicher Mann. – Sie fahren ab. Yvonne kommt schon zurück während meines naps und arbeitet in der Küche. Wir haben kurz Kaffee zusammen; dann gehe ich ins study und sie arbeitet weiter, bis 5h. – Ca. 6h kommen Mr. und Mrs. Podbog (die Nachbarn vom Eckhaus. Ina hat mit ihr zuweilen über den Zaun gesprochen. Wir stehen bei der Haustür zusammen. Sie sagen, sie haben jetzt eben erst erfahren, was geschehen ist, (vielleicht aus der Zeitung) und wollen fragen, ob sie etwas helfen können, oder ob ich zu ihnen zum supper kommen will. Sie scheinen nette Leute; Ina hat vor kurzem mir schon vorgeschlagen, ob sie mich mit der Frau 🕮 bekannt zu machen; das wäre gut für die Zeit, wenn sie/Ina nicht hier wäre! Er ist aus Galizien; ich sage, ich war als Skisoldat im ersten Weltkrieg in den Karpaten. Und ich kenne Warschau, wo eine ausgezeichnete Logikergruppe war. Er ist Ingenieur und arbeitet in solid state Physik, aber ist auch interessiert an Kommunikation, und an philosophischen Grundlagen. Sie fordern mich auf, irgendmal einfach hinüberzukommen. Ich sage, ich bin schweigsam und nicht sozial; aber später mal will ich mal kommen.) –Mia kommt (ich stelle sie vor; Mia sagt nachher, sie findet die Frau ausgesprochen nett. – Wir fahren zu Mias Haus. Abendessen, und nachher Gespräch bis 10h. Ich erzähle ihnen die Einzelheiten des schrecklichen Erlebnisses am Dienstag. Wim sagt, es ist ganz natürlich, dass ich zornig war auf Ina. Er war auch wütend auf seine Frau Il‚ als sie starb. Und Ina habe ja wirklich mich verlassen. Er macht mir klar, dass Ina viel ernster krank war, als ich dachte. Nicht genetisch vererbt, aber doch familienmäßig übertragen durch die Kindheitseindrücke; dazumOriginal daher. käme Zufall mit Bruder und Mutter. Ina war zwar noch klar im Denken, aber nur durch ungeheure Anstrengung, die ihre Energie aufzehrte, und nicht sehr mehr hätte fortgesetzt werden können; das zeigt auch der Gewichtsverlust, und der Schlafmangel trug bei zur baldigen Erschöpfung. Ina wusste, halb bewusst und halb unbewusst, dass sie bald einen Zustand erreichen würde, wo Hospitalisierung unvermeidlich wäre, und kaum eine Hoffnung auf Heilung. Und darum wollte sie um jeden Preis ein Ende machen, bevor dieser Zustand eintreten würde, 🕮 der ja wirklich schlimmer ist als der Tod. Vielleicht war Ina da ein wenig zu pessimistisch in Bezug auf den Zeitpunkt, aber sicher nicht viel; und ich war zu optimistisch, wenn ich mir Heilung als wahrscheinlich vorstellte. Er sagt auch, wie Dr. Mott, wenn ein erwachsener Mensch , zu einer Zeit, wo er noch ordentlich denken kann, beschießt, das Leben zu beendigen, so kann man ihn doch nicht auf die Dauer hindern (wenn man ihn nicht einsperren will, was wir ja nicht wollen). In gewisser Weise beruhigt es mich: Es war nicht etwas, das ich hätte vermeiden oder verhindern können; die Krankheit war da, und man konnte nicht mehr helfen. Ich sage: Aber ich hätte wünschte doch, ich hätte ihr den letzten Kampf ersparen können, irgendwie so, dass sie ruhig in meinem Arm gestorben wäre. Er sagt: Das ist nicht möglich; bei diesem Entschluss ist ein Mensch wirklich alleine, wie Ina immer sagte; und das muss er mit sich alleine abmachen. Ich beschreibe auch, wie sorgfältig Ina es getan durchgeführt hat, um nur ja nicht zu „bungle15https://www.dictionary.com/browse/bungle the job“. – Das Gespräch hat mir gut getan; und ich verstehe die Lage besser.) 10h Wim fährt mich nach Hause. (Tagebuch geschrieben bis 12h. Dabei finde ich wieder, dass ich einen Schritt weiter gekommen bin dazu, mich mit Inas Tat zu versöhnen.)
Vormittags Brief an Agnes. – 12-3 David hier (zum ersten Mal nach ihrer Rückkehr von Ann Arbor. Renée will mit ihm herkommen nächste Woche. Ich erzähle ihm die Entwicklung von Inas Zustand, und dass ich jetzt sehe, dass ihre Erkrankung ernster war als 🕮 ich dachte. – Er erzählt von Ann Arbor; er war erstaunt, wie wenig sogar die Logiker Copi und Burks von neueren Sachen verstanden. In Chicago ist Manley Thompson16Manley Hawn Thompson, Jr. (1917-1994), war von 1960 bis 1969 Chairman der Philosophie in Chicago. chairman; er hält die Waage zwischen den alten Leuten, McKeon, und den jungen, die eine „Revolution“ machen wollen, unter ihnen Chapelle.) – 5 Moody kurz hier. – 6h Richard Freeman holt mich ab. (Yvonne hatte geplant, mich zum Abendbrot zu ihnen zu holen. Nachdem wir abgefahren sind, sagt er mir aber, dass Yvonne zu Bett liegt, weil sie sich überarbeitet hat, und dass wir zu einem kleinen französischen Restaurant in Westwood Village fahren wollen. Ich sage, da hätte er mir doch absagen sollen, um bei ihr zu bleiben, und dann könnte ich ein andermal zu ihnen kommen. Aber das will er nicht. Das Restaurant ist geschlossen; und wir gehen zu „Ships Kaffee shop“, Wilshire und Glendon. Dort esse ich einen Shrimps Salat; erst nachher bedachte ich, dass ich Kaltes ebenso gut hätte zu Hause essen können. Er fährt mich noch lange herum im VA cemetary und im VA Park. Dann sage ich, ich möchte nach Hause.) 9h zu Hause. (Gebadet, zum ersten Mal; sehr vorsichtig.)
12-3 Kalish hier. (Er fragt, wie es kam, dass die Analyse mir eine so gute Überwindung der Neurose gebracht hat. Ich: Mutterbindung; gute Muttertransferenz Dr. Wallace in Princeton. Die Demaskierung lehrte Fortschritte. Verständnis der Bisexualität. Überwindung des Vaters; wie ich den Vater in der Ecke sah und anschrie; und dann zusammen mit Ina kam. – Über Dr. Mott.) – Inzwischen telefonieren Hempels von Palo Alto (ich sage, ich denke ernstlich an Besuch bei ihnen. Aber 🕮 jetzt schreibe ich an Annemarie, ob sie kommen will. Darum verschiebe ich alle Beschlüsse, bis ich von ihr höre.) – Brief an Annemarie fertig geschrieben. – Mia und Wim kommen mit dem Negermädchen Naomi GreynOriginal Hay. (Mia zeigt ihr alles. Sie soll am 4. nachmittags zum ersten Mal kommen. Ich habe Mia telefonisch gesagt, ich möchte lieber, dass sie nicht täglich kommt, sondern nur dreimal wöchentlich; damit ich weniger oft gestört werde.) – 6-9 zu Helmers. (Olaf meint, dass der Einbrecher vielleicht die Stahlkassette genommen hat; vielleicht ist er zum Schreibtisch gegangen. – Olaf steigt auf Dach und pflückt Zitronen für mich.)
VI / 1964 Vor- und nachmittags allein zu Hause, zum ersten Mal. (Es ist gut, dass es wieder ruhiger ist. Ich hole alle Sachen von Inas Schreibtisch, alte und neue Korrespondenz, , usw., und ordne sie in folders. – Yvonne ruft an, ob sie zum lunch kommen soll; aber ich möchte lieber allein sein.) – 6 – 9 ½Mia und Wim hier. (Sie meinen doch, dass es gut für mich wäre, morgen zu Moodys department Party zu gehen, um wieder in Kontakt mit den Philosophen zu kommen. – Wim versucht, den Badezimmer sink frei zu machen, es gelingt aber nicht. – Inzwischen rufen Paul und Gaby Oppenheim an; er ist überschwänglich, aber rührend bereit zu helfen, und lädt mich ein usw; sie hatten gerade mit Hempels Ferngespräch. – Auch Erna Putnam ruft an, bereit zu helfen usw.
(Moody und später Doris rufen an, ob ich zu der Cocktailparty in Moodys Haus kommen will; nachher gehen sie dann zu einem Restaurant für dinner. Gestern, auf Zureden von Mia und Wim, war ich einigermaßen geneigt dazu; aber heute früh habe ich mir überlegt, 🕮 dass es doch, mit den Frauen, eine ziemlich große Menge ist; und dass ich lieber zu Hause bleiben will, um mit Briefen und Kramen weiterzukommen. – Heute schreibe ich an Erna; und später an Grete, zum ersten Mal die Details, wie ich Ina fand.) – 12 ½ – 2 Wim kommt überraschend (auf meinen Vorschlag macht er uns Rührei mit Schinken, sodass ich damit schon eine warme Mahlzeit für heute bekomme.) 6 – 6 ½Mia und Wim kommen kurz, überraschend (sie bringen neuen beigebraunen Tisch für die Küche, und Wim ersetzt eine Birne im Deckenlicht im study.)
Briefe kommen, über Inas Tod (dabei: Bohnert, Nagel); Briefe gekramt. – 7 – 8 ½bei Helmers. (Er fährt sein neues Auto Skylark-Buick. – Ich schreibe in den Schilppband „Für Olaf und Mutzli, mit Liebe, C.“, und sie sind entzückt. Sie gibt mir noch mit: Rostbr für aufs Brot; sogar Pudding von dem heutigen, und eine Büchse Apfelmus.)
10 zum ersten Mal wieder spazieren (zum Haarschneider, und Mi). – Sachen gekramt. – 4h kommt das Negermädchen Naomi Grey zum ersten Mal zur Arbeit. 5 ½ kommt Mia (sie kocht das Abendessen, und das Mädchen vakuumt das Schlafzimmer, wischt Geschirr usw. bis 8:20; 4 1⁄3 Stunde zu 1.50 = 6.50; dazu 50 c.car fare; also zusammen 7 $. Während wir im Eßzimmer essen, ißt das Mädchen am neuen Tisch. Mia spricht zu mir einiges in deutsch; aber oft auch englisch, ganz unbefangen. Ich muss mich erst daran gewöhnen.)
Mit Olaf und Mutzli gefahren: 10 zu Dr. Seiff. (Nur Druckmessung, besser wie voriges Mal. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen, dann Sehfeldtest.) –🕮 Dann zu Kahn (11-12, Helmers warten draußen. Erst kommt Marcus herein, während wir warten draußen. Ich dachte, es wäre Kahn, und stelle Helmers vor. Markus ist grauhaarig, Kahn schwarz und jünger. Ich stelle beide dann dem Kahn vor. Er hat allerhand Fragen über Versicherungen, Auto, Einkommensteuer. Ich habe die Dokumentenmappe mit, und kann daher das meiste beantworten. Ich soll ihm allerhand Angaben und Dokumente schicken, weil er auch Auskunft vor Pr Court über mein ganzes Vermögen geben muss, oder für die Erbschaftssteuer; weil alles, was ich als Bürger von Kalifornien erworben habe, zur Hälfte Ina gehört. Die probate Periode geht mindestens 6 Monate, damit Gläubiger noch Ansprüche erheben können. Nach Inas Testament wird ihr Vermögen in einen trust verwandelt (in Wirklichkeit sogar 2, aus Steuergründen), von dem ich nur im allgemeinen nur das Einkommen beziehe.) Er sagt, wie ich– Nachher kommen Helmers zu mir, und Mutzli kocht uns Salat mit Schinken. Sie sagt, sie hat mit Entzücken gelesen den ersten Absatz der Autobiographie. – Sachen gekramt. .
Brief von Chacha (sie überlegt, ob sie kommen sollte, ob Annemarie oder sogar sie selbst herüberkommen sollten; sie sind rührend besorgt.) – Anruf von Goheen. – Yvonne kommt zum lunch. – 4-9 David (kommt mit Jordan mich abholen zu ihrem Haus. Lange gesprochen mit Renée. Sie hat überlegt, ob sie kommen sollte oder ob sie Ina einladen sollte, eine Zeit in Ann Arbor zu sein. Sie fragt: Warum brauchte es das? Ich: Die Potentialität bestand wohl schon immer; die Frage ist nur, was triggered es? Die hauptsächlichsten Faktoren waren wohl: der Selbstmord des Bruders 🕮 und der Verlust des Hauses. Sie fragt, ob wir wussten, dass sie am 28. zurückkommen würden. Ich: Ja, das sagte ich ihr immer, und sie schaute immer aus nach einem Brief von Renée. Ich sage, dass Mott mir klarmachte, dass es keinen Zweck hat, zu fragen: Würde es vermieden worden sein, „wenn ich dies oder das getan hätte“; wenn ein Erwachsener bei klarem Verstand beschlossen hat, bald ein Ende zu machen, so kann man nichts dagegen tun (außer einsperren, was man nicht will). Alle drei fahren mit, mich nach Hause zu bringen. Renée sagt, sie würde mich gerne öfter mal bei ihnen haben.)
Gekramt. – 4 (anstatt 3) Mia und Wim kommen. (Sie arbeiten fleißig länger als eine Stunde. Mia wäscht Geschirr, obwohl Naomi morgen kommt. Sie bringt meine Wäsche zurück, und gebügelte Hemden. Sie packen eine ganze box ein, in der das gute Porzellan war. Sie tragen Papier und garbage in die . Alles in der Küche wird in bessere Ordnung gebracht. – Dann fahren wir zu ihrem Haus. Mia tippt; Generalvollmacht für Agnes, dreimal, weil sie zweimal etwas auslässt. Dann Abendessen dort. Ich sage, dass Dr. Pastrom keine Rechnung geschickt hat, wie ich erwartet hatte; Wim sagt, ein Analytiker empfindet es als ein Versagen, wenn ein Patient Selbstmord begeht; vielleicht habe er darum mich auch nicht angerufen; Wim meint, ich soll nicht den ersten Schritt dazu tun. Ich sage, auch Dr. Hayman hat keine Rechnung geschickt. Wim sagt, auch da soll ich es dem Dr. überlassen, ob er eine Rechnung schicken wird oder nicht. (Ich finde im Scheckbuch, dass Ina dem Dr. Pastrom am 7. Mai den letzten Scheck gegeben hat, und dazu 🕮 hat sie notiert „einschl. 2. Mai“. Dann war sie noch am 9., 16. und 23. bei ihm.) Wim fährt mich nach Hause, 9h. – Abends telefoniert Hempel (er fragt, wie es geht. Ich berichte, dass alle Freunde mich gut versorgen; und dass Chacha geschrieben hat und überlegt, ob Annemarie oder sogar sie selbst herüberkommen solle; aber von Annemarie noch keine Antwort möglich. Er sagt, sie rechnen auf meinen Besuch; ich sage, es ist wahrscheinlich, dass ich komme. Wenn ich Genaueres weiß, will ich anrufen.)
2. Brief von Chacha (sie hat mit Annemarie telefoniert; die hat nur August Ferien; und zusätzlicher Urlaub sei nicht möglich, weil kein Ersatz vorhanden. Ich bin enttäuscht, dass sie also wahrscheinlich nicht kommen kann. Ich überlege, ob ich dann vielleicht im Juli für 2 Monate hinüberfliegen sollte.) – 11-2 Kalish und Dag Prawitz. (P. hat Bart, aber ist jung; instructor. Er ist Logiker; arbeitet an Beweisverfahren für niederen Prädikatenkalkül, anwendbar für Computer. Er sagt mir Grüße von Ofsted. Ich erzähle von meiner Vortragreise, und dass ich mal schwedisch sprechen konnte. Er war nur für ein Semester . – Ich sage, dass in der Zukunft die Logik sich vom Philosophiedepartment trennen wird, aber trotzdem Philosophiestudenten Logik studieren werden. – Über die Rechensprache Kenntnisse der Skandinavier; die große . Ich glaube: internationale Sprache ist der beste Ausweg.) – Wir 3 essen kalten lunch zusammen. – 3 ½ – 5 ½Mia und Wim hier. (Sie bringen Eßsachen, räumen den refrigerator aus und werfen vieles fort. – Ich sage ihnen, dass Annemarie anscheinend nicht kommen kann. Ich sage, könnte sie nicht vielleicht pro forma resignieren und später 🕮 wieder eintreten. Wim warnt aber, dass sie ja nicht riskieren soll, ihren job zu verlieren. Und ich sage, es ist nicht sicher, ob sie so wie Ina bereit wäre, so viel am Tag allein zu sein.) Wim nimmt das Auto mit. – Während des lunchs: Mrs. Black kommt (sie war einen Monat verreist. Ich sage ihr von Inas Selbstmord; sie wusste nichts, ist ganz entsetzt. Ich erkläre: ein Bruder und Mutter, sie hatte Angst davor; es kam ganz überraschend. Sie fragt: mit Schlafmitteln? Ich sage: Nein, die hatte ich fortgenommen, sie erhängte sich in Garage. – Ich sage, das Haus ist groß für mich allein, ist sie willig, mich vom Vertrag frei zu lassen? Sie zögert und sagt dann, wir werden sehen, vielleicht können wir etwas arrangieren. – Sie sagt, der Mann, den sie beauftragt hatte, den Garten zu wässern, hat es nicht getan. Sie tut es jetzt selbst. – Ich gebe ihr Scheck für Miete.) – 4:20-7:40 Naomi hier. (Mia weist sie an. Später kocht sie allein das Steak.)
Frau Jokl fährt mich zum deutschen Generalkonsulat (dort lasse ich für die neue Generalvollmacht für Agnes meine Unterschriften bestätigen; Gebühr $ 5. Dann Unterdessen erzähle ich ihr von Inas Depression; sie wusste davon, aber nicht, wie ernst sie war.) Dann zu Jokls zum lunch mit beiden (ich sage nur wenig über Ina; sie wird ihm vermutlich die Einzelheiten erzählen. Sie fordern mich freundlich auf, öfter mal zu kommen.) – (Brief von Annemarie. Sie ist bereit, ihre Sommerferien zu kommen; das sind aber nur 4 Wochen im August; Verlängerung schlecht möglich, weil kein Ersatz für sie vorhanden. – Ich meine aber, 4 Wochen ist zu kurz, vielleicht sollte ich dafür doch hinüberfliegen.) – 5 ½ – 8 ½zu Helmers. 🕮 Olaf holt mich ab, die ganze Familie bringt mich zurück. Ich sage, dass Annemarie nur 4 Wochen kommen könnte; das scheint mir, lohnt die Reisekosten nicht. Sie helfen überlegen, wie ich die Reise hinüber machen könnte.) – Abends schreibe ich an Annemarie.
Gekramt. – Mittags Moody kurz hier. (Ich schreibe meinen Namen in das Buch über Mykene und Kreta, das das department ihm schenkt zum Abschied als chairman.) – 4 N. – Mr. Dermott kommt (er ist aus Michigan zurück; seine Frau hat ihm von Inas Tod gesagt.)
Brief von Grete (Autounfall, dadurch Gallenblasenentzündung.) – Zweiten Brief an Chacha geschrieben. – 1 ½Doris kommt kurz (sie bringt mir Post. Ich gebe ihr $ 3 als Beitrag zum Buch für Moody. Sie will veranlassen, dass mein Gehaltsscheck für 1.7. wieder an die Bank geht, wie üblich.) – Nachmittags Post gelesen. – 5h Mia kommt (wir fahren an den Ozeanpark, und gehen dort etwas spazieren. Der schöne Blick auf das weite Meer; ich sage, immer wenn ich etwas Schönes sehe, vermisse ich Ina dabei. – Später kocht sie Abendbrot. Bis 8h.)
Boxen ausgepackt. (Alte Sachen über Einkommensteuer usw. – Alte Korrespondenz mit Agnes. – Korrespondenz mit Hanne; ich wusste so vieles nicht mehr über unsere enge Beziehung 1924-1926, wo sie abreist nach Guatemala.) 4-8 N hier. – Zum lunch Dr. Kulka hier. (Sie spricht gar nicht von Ina, nur von Mexiko, und von ihrer Forschungsarbeit mit Kindern; sie ist aber ziemlich langweilig.) 🕮
10 ½ – 6 Arthur Benson hier. (Zum ersten Mal in diesem Haus. Ich erzähle ihm von der Entwicklung von Inas Zustand seit vorigem Jahr; von Bruder und Mutter; von Dr. Hayman. – Er meint, ob ich nicht eine Haushälterin oder einen Studenten hier wohnen haben möchte. Ich: bestimmt nicht. – Er stellt Fragen im Zusammenhang mit seiner Arbeit. Er ist beunruhigt den modernen Gebrauch von „Sequenz“ in meiner „Semantik“. Ich sage, es genügt doch, wenn wir wissen, dass es eine exakte Explikation gibt; wir brauchen nicht immer darauf Bezug zu nehmen. Er ist auch beunruhigt dadurch, dass das übliche Sprechen von Relationen sie als externe nimmt; er möchte sie neutral nehmen. Er ist recht unklar in der Darlegung seiner Probleme; ich muss immer wieder zurückfragen, bis ich verstehe, was er eigentlich sucht. Ich warne ihn, nicht zu viel Zeit zu verwenden auf die Herstellung von Werkzeugen, die auch von anderen schon gemacht worden sind. Er kocht uns Rührei mit Salami; und wäscht alles Geschirr auf, während ich nap nehme.) – Nachmittags alle drei Helmers hier ½ Stunde (sie hat für mich eingekauft, und macht jetzt allerhand Ordnung und Reinigung). – Abends Bilanzen berechnet.
Weiter alte Briefe (vom ersten Weltkrieg und vorher) angesehen und fortgeworfen. – 4 ½ – 8 ½bei Mia und Wim. (Überlegungen, was für eine Wohnung ich suchen sollte für später. Wie es gehen würde mit Annemarie; hier, oder eher drüben. – Auf der Rückfahrt erzählt Wim mir von seiner Depression nach seiner Frau Tod, 1952. Und ich sage ihm, wie schwer es mir wurde, 🕮 und immer noch ist, überhaupt das Faktum von Inas Tod wirklich mir zuzugeben; und dass, wenn ich abends allein bin, dass ich nicht solche Fassung habe (composure) wie unter anderen; dass ich mich aber bei ihnen am besten fühle, weil sie beide Ähnliches durchgemacht haben.) – Abends noch mss von alten Vorträgen auf Karten notiert.
Briefe aussortiert in 2 Harmonikas (eine für Laufendes, die andere für Altes). – 4-8 N hier.
Die 2 Harmonikas fertig durchgesehen, vieles fortgeworfen. 5 – 8 ½Mia hier (sie fährt mit mir zum Ende von San Vincente, und wir spazieren wieder am Meer und sehen das apartmentbuilding an, das unten an der Ecke vom canyon steht; von der oberen Straße fährt man in die 2 Etagen für parking, die über den Wohnetagen sind. Eine Einzelwohnung kostet 365 monatlich Miete! Dann gehen wir noch auf der Adelaide entlang und schauen in den canyon hinüber, und zurück.)
Telefoniert mit ; und mit Oac. Ins. 1-2 mit Mia (zum Barrington Plaza, einige apartments angesehen, schöne Aussicht), dann lunch hier zusammen. – 3¾N. – Aufgesetzt den Brief an Kahn (mit Dokumenten und Angaben über Vermögen und Versicherungen).
Weiter am Brief an Kahn (auch Vermögensstand 1954). – 5-8 Olaf Helmer holt mich ab. (Wir fahren mit Monika die Chalonstraße hoch hinauf; dann nach N weiter über den Hügelkamm. Dort ist eine ganz neue gewaltige Siedlung; mit riesigen Maschinen 🕮 bauen sie neue Straßen und auf den Hängen treppenförmige Terrassen, auf denen Häuser gebaut werden sollen; mit schönem Blick weit hinaus. – Dann zum supper zu Helmers. Nachher kommen alle 4, mich nach Hause zu bringen. – Sie wollen vielleicht übermorgen nach Stanford; es ist noch unsicher, weil Mutzli sich noch nicht ganz wohl fühlt; morgen wird sie zum ersten Mal zu Dr. Mott gehen.)
Brief von Chacha (sie redet mir zu, bald hinüberzukommen; dass es für Annemarie nicht gut wäre, ihre Arbeit zu unterbrechen.) – Doris telefoniert; Brief von NSF: mein Gesuch ist bewilligt! Nachmittags langen Brief an Kahn (diktiert an Mia; Liste der assets für 1964 bis 1954; Liste der Versicherungen). –N 4-7. –Hempel telefoniert. (Ich sage, dass ich wahrscheinlich nach Deutschland fliegen werde Anfang August; und bitte sie, zu kommen. Sie wollen es tun, und mit Helmers besprechen, die jetzt hinfahren.)
11-3 Gordon Matthews hier. (Er kommt alleine, Kuhns ist fleißig, muss nach Washington. – Er tippt für mich P.S. zum Brief an Kahn. Wir wollen zum Postamt gehen; aber Dermott fährt uns hin. – Er hat die 2 Noten von Humburg handschriftlich übersetzt; er liest es mir vor, und ich mache keine Änderungen. – Es wird nicht klar, wieso die zweite Note wirklich beweist, was er will. – Er macht Linsensuppe heiß, und wir essen 2-3. Dabei erzähle ich einiges von Inas Depression, und von den letzten Tagen. Er ist freundlich und verständnisvoll. – Ich gebe ihm Schilppband „meinem lieben Freund“; er soll auch Kuhns sagen, dass er es nicht kaufen soll.) – Alte Briefe aussortiert; die meisten fortgeworfen. 🕮
Weiter alte Briefe sortiert. (Aufgrund eines Briefs von Grete vom 9.1.24 sehe ich Tagebuch nach: „hoch++“!)17Siehe TB 4. I. 1924R. 5 Mia und Wim holen mich ab (wir fahren Amalfi hinauf bis zum Ende; dann links eine lange Straße am Berg entlang bis zur Huntington , wo ich auch mal mit Ina gefahren war; und weiter; bis man im Tal unten links das Bay Seaside Camp sieht. Dort etwas spazieren.) Dann zu Mias Haus, und Abendessen, bis 9 ½.
(Noch keine Antwort von Annemarie.) – (Nachmittags und abends alte Briefe durchgesehen und aussortiert: von Sonja, Maina. Ich bin erstaunt, wie nahe, wie intensiv und lang dauernd die Beziehungen waren.)
(Kahn telefoniert, will allerhand Auskünfte auf meinen langen Brief hin. Auf meine Frage sagt er: Seine Gebühr für administration von Inas Vermögen wird das Gericht bestätigen; etwa 2.6 %!) – (Brief von Annemarie; sie macht mir auch Mut, hinüberzufliegen. Daraufhin beschließe ich vorläufig: 5. Aug. Ich schreibe Brief an Erna und Annemarie, um das mitzuteilen. – 5 – 8 ½Mia hier (sie macht beim Reisebüro Rento Reservation für mich: Flug über Paris nach München, 5.8!). – (Gebadet.)
Nachmittags gekramt. Briefe an Agnes und Gusti. Nachmittags N. – Brief an Rafael angefangen.
Brief an Grete; langen Brief an Rafael fertig. – 5 – 7 ½ Mia hier.
Heini hier 11 – 12 ½. (Er hat meine Adresse nicht gefunden, weil er anscheinend ein altes Telefonbuch benutzt hat. Er hat dann Grete angerufen; da war Missverständnis mit der Hausnummer: 🕮 Er meint, sie hat gesagt „506“, und so ist er damals an dem Haus gegenüber gewesen; dann hat er Grete geschrieben, und meine Adresse bekommen. Ich erzähle ihm vieles von Ina: Bruder, Mutter. Angst vor Hospital; Vertreibung aus unserem Nest, usw. Er sagt, in 1959 hat Ina mit ihm gesprochen , als er mit Chacha herkam; sie hat mit einiger Aufregung gefragt: warum musste denn Chacha überhaupt herkommen? Aber Chacha hat ihm dann später gesagt oder geschrieben, dass sie sich mit Ina gut verstanden hat, als Ina sie zum Flugplatz fuhr. Er sagt, er kann gut mit mir fühlen; als seine Tochter starb, war er furchtbar erschüttert (das hat mir damals auch Chacha geschrieben); aber die Zeit heilt Vieles. Er will nochmal herkommen, bevor sie am 3.7. nach S. B. zurückgehen. Ich sage, dass Annemarie nicht für länger herkommen kann. Er fragt, ob ich nicht ganz nach Deutschland zurückgehen will; er würde, wenn er Dolly nicht hätte, sicherlich nach Mexiko zurückgehen. Ich sage, das ist doch schwierig; inzwischen habe ich Freunde hier, und außer der Familie kaum welche drüben. Dann sagt er, vielleicht könne Annemarie doch für länger herkommen und hier auch etwas lernen. Ich sage, Chacha schreibt Annemarie, nach dem Auseinandergehen mit Kuhn, braucht die Stabilität der Arbeit.) – Das Kontobuch aussortiert. Bilanz für 26.5. aufgestellt. (Es kommt auf 210 M! Die stocks sind 185 M; im Kontobuch berechnete Ina für 17.4.: stocks für 154 M, schrieb aber dazu „ganz unwahrscheinlich, weil 27 M bar dort“).
Briefe gekramt. – 4 – 8 ½David Kaplan holt mich ab. (Ich sage, dass ich Anfang August nach Deutschland fliegen will, vielleicht für 6 Wochen; vielleicht auch Wien, wenn Feigl da ist. Sie finden das sehr gut. 🕮 Ich berichte, dass NSF für 3 Jahre bewilligt ist; sie sind sehr erfreut; David erinnert mich, dass er das immer vorausgesagt hat. – Ich sage David vom stock Markt; dass die stocks seit Januar ca. 20 % gestiegen sind; dass die Verkaufslinie (positiv oder negativ) gewaltig schwanken, sogar die jährliche, während die dividends ziemlich gleich bleiben. Er selbst sagt, dass es sehr günstig ist, wenn ich 3 Jahre noch nicht retirements benefits herausnehme, sondern im Gegenteil dazu zahle; er sagt, die benefits werden sich berechnet als ein Prozentsatz vom letzten Gehalt, der Prozentsatz ist prozentual zur Anzahl der Jahre. – Sie stimmen auch zu, dass ich zunächst das Haus behalten will, und mich dann in Ruhe nach einem apartment umschauen will. – René und Jordan fahren mit; auf meinen Vorschlag kommt sie noch herein und sieht Inas psychoanalytische Bücher durch; ich rede ihr zu, so viele zu nehmen, wie sie will; daraufhin nimmt sie ca. 25 Bücher. Ich wollte noch sagen, sie soll es als Abschiedsgeschenk von Ina nehmen; aber ich fühle die Tränen zu nahe, und sage nichts.)
Briefe gekramt. – 4 ½Mia und Wim hier. (Ich diktiere Mia einen Dankbrief an NSF.) 6 – 8 ½ wir alle zu Helmers. (Sie sind zurück von der Woche in Stanford. Alle 3 reden mir sehr zu, für den Flug nach Deutschland erste Klasse zu nehmen; aber es scheint mir übermäßig, 2 x 180 $zu Differenz zu zahlen, bloß für eine wenig größere Bequemlichkeit und Sauberkeit.)
Gelesen (im soeben angekommenen neuen „Handbuch mathematische Funktionen, mit Tafeln“). – Wim kommt 5 – 8 ½ (er hat Mia zum Flugplatz gebracht. Er löst im Auto die elektrische Verbindung der Batterie. Er schraubt meine Bettlampe auseinander, 🕮 er will neue Teile dafür kaufen.) – Abends zum ersten Mal Grammofon gespielt seit Inas Tod (Schuberts Quartett „Der Tod und das Mädchen“; besonders der zweite Satz ist besonders bewegend für mich, Variation über den zweiten Teil des Liedes: „Es ist so schön“; zugleich so traurig, und auch erlösend. Ich lese, dass Schubert zu der Zeit sehr krank und deprimiert war, eines seiner letzten Jahre; das Lied hatte er viel früher komponiert.)
Brief an Mrs. Courtenay geschrieben. – 3 ½ kommt Mrs. Bergson (sie wohnen 522, 21 Straße. Hempel hat von ihnen gesprochen und gesagt, sie sei ganz besonders nett. Sie hat fast weiße Haare, sie bringt ihren Hund mit, einen kleinen beagle. Ihr Mann war dies Jahr am Stanford Center und sie haben sich ganz besonders mit Hempels befreundet. Er ist economist, früher Columbia, jetzt Harvard, befreundet mit Haberl; interessiert an Russland. Um 4 will sie nach Hause; ich gehe mit, und sie macht mir einen café au lait. Dort ist eine 16-jährige Tochter … Ich spreche vom Plan, nach Deutschland zu gehen. Und hier Wohnungssuche, Problem: die vielen Bücher und Sonderdrucke usw. – 5.) 4 N.
VII / 1964 Gelesen und gekramt. – Mittags Olaf hier zum lunch. – 4 N.
Zum ersten Mal wieder an pr gearbeitet. (Zum ersten Mal seit 26.4., richtig 6.4.) Über Humburgs Kritik an (15-2); ich hatte „zugelassene Region im Attributenraum zu weit definiert“). – Ich sage Dermott, dass ich noch mindestens einige Monate oÜberklebte Stelle. Haus behalten will. –🕮 5 ½ – 8 zu Helmers. (Olaf holt mich ab; wir fahren auf den Westridge, noch weiter hinauf als neulich; sehr schöner weiter Blick herum. Ich erzähle von Næss’ Himalayaexpedition. Mutzli sagt, sie ist sehr zufrieden mit Naomi.)
Heini telefoniert (er hatte Brief oder Karte von Grete vom 26.; sie wird jeden Tag kräftiger, aber Operation werde doch wohl nötig sein.) – An pr (AS, § 19). – 4 N (als sie wegfährt, gehe ich zum Auto und begrüße Mrs. Gray, N’s Mutter.)
10 Helmers alle, bringen mir Eßsachen. – 10 ½ – 2 Matthews und Kuhns hier. – Nachmittags an pr. (Weiter überlegt über Fehler in (15-2), die zulässige Region im Attributenraum.) – Abends gelesen in der Biographie des Großvaters (das letzte Kapitel: im Ruhestand: seine Tochter führte den Haushalt und half ihm bei seiner Arbeit).
An pr (§ 19 Skelett weiter.) 5-8 Prof. Bergson und Frau holen mich ab, zu Helmers. (Ich sehe B. zum ersten Mal. Er ist interessiert an Wohlfahrtökonomie. Er will ethische Postulate dafür formulieren, um die wissenschaftliche Ökonomie anwenden zu können in economic policy. Dabei nimmt er an ohne risk, sodass er nicht quantitative util. Funktionen braucht, (die er „cardinal“ nennt) sondern nur „ordinal“. Er spricht von Hayek und Ludwig von Mises, die beide bezeugt haben, dass die russische Wirtschaft sehr wasteful ist, wegen künstlicher Preise und oft willkürlicher Beschlüsse. Oskar Lange habe dagegen geschrieben. Er selbst ist sehr 🕮 an der russischen Wirtschaft und Planung interessiert; er möchte genaue Faktenuntersuchung machen, ob die Produktivität der ganzen Wirtschaft geringer ist als es sein könnte. Ich frage, ob er wohl mehr mit Mises und Hayek übereinstimmt, und er sagt, im ganzen ja. – Später sage ich mal, dass ich mit den allgemeinen Prinzipien von Russells politischen Normierungen übereinstimme, wenn auch nicht jeder seiner Aktivitäten. Er ist gescheit, aber nicht sehr klar, weiß eine Menge, ist ernstlich interessiert, aber denkt anscheinend, dass das amerikanische System und die democratic party, sehr gut sind.)
Brief von Mia (die Rafael getroffen und Grete besucht hat, und von Rafael, und von Agnes (die erwägt fragende ).) – Etwas an pr. – 1-3 Heini kommt (er fährt mich nach Westwood Village, zu einem Restaurant hoch in einem Hochgebäude; aber die lassen mich nicht zu ohne Jacke! Dann gehen wir in Ships. Er erzählt von Grete, dass sie sich leicht mit Leuten verkracht; auf ihn war sie sehr böse wegen der Geschäftssache; auf Sven war sie böse, weil er sich von Ursula verführen ließ, als die bei ihm wohnte. Aber jetzt steht er wieder gut mit Grete und allen. Er sagt, sein ganzer Lebenszweck sei, Dolly glücklich zu machen. Wenn sie stürbe, würde er sicherlich nach Mexiko zurückgehen; mit den Amerikanern versteht er sich gar nicht gut, weil sie so ungebildet sind und man mit ihnen keine gemeinsamen Interessen findet; am liebsten würde er dann zu Nena nach Oaxaca gehen. – Er kommt noch mit zu mir her und zeigt mir seine Familie auf Fotoalbum; von jedem seiner Geschwister 🕮 hat er die Fotos von Kindheit bis Jetztzeit; auch von den Eltern frühe Bilder, die interessant sind. – Übermorgen gehen sie zurück nach S. Barbara.) – 6 – 8 ½Wim hier. – (In den letzten 3 Abenden habe ich gelesen in den Büchern vom Großvater und von der Mutter: über die Gefühle der Haltung der Familie vor und nach dem Tode der Großmutter, des Großvaters, und meines Vaters. Trotz der natürlich ganz und gar religiösen Sprache ist es mir doch sehr eindrucksvoll rein menschlich, wie gefasst und ruhig sie ihrem eigenen Tod entgegensahen; und andererseits auch, wie stark erschüttert die Hinterbliebenen waren, z.B. sagt der Großvater, dass nach dem Tode seiner Frau die Trauer um den Verlust ihn oft überkomme, während des ersten Jahres, so stark, dass er den Kopf hängen lassen musste und sich durch leises Weinen „Luft machen“. Es ist aber auch klar, wie sehr der Mythos des sich später Wiedersehens den Schmerz des Verlustes erleichterte; es ist ein hoher Preis, den wir für die Befreiung vom Mythos zahlen müssen.) – (Heute zum ersten Mal kleines Nembutal anstatt großes.)
Langen Spaziergang (zum Haarschneider; und einige Einkäufe dort.) – Brief an Rafael. – An pr (§ 19 weiter). – 4 N.
An pr (§ 19 weiter). – Brief von Siri: Ich soll nach Norwegen kommen! – 5 ½ – 9 bei Helmers. (Ich erzähle von Siris Brief, und Ofstads in Mexiko. Und von meiner Schwedenwanderung. Und vom Krieg, und Heirat; und 1923 Reise mit dem Baby nach NY, , und nach Mexiko.)
Endlich Brief von Annemarie; 5. August Reise passt ihnen. – 11:30 Frau Jokl holt mich ab. (Kurz zum 🕮 Zahnarzt, die gebrochene Platte gezeigt. Ich soll sie Montagfrüh hinbringen. – Drugstore. - Mittagessen bei Jokls. Beide sind froh, dass ich mich fest entschlossen habe, nach Deutschland zu fliegen. Sie wollen im Oktober hinüber; ihr Bruder in Nice ist plötzlich gestorben. Da sind Frau und Sohn. Und seine Schwester in Berlin ist plötzlich krank geworden. Sie spricht auch davon, dass ich nicht erster Klasse fliegen will; aber sie hatte sich so klargemacht, dass der Unterschied noch vergrößert wird durch die 20 % Reduktion in der economy Klasse.) – Nachmittags an pr.
Vormittags kommt Olaf kurz (bringt mir Brief; er sagt, Mutzli ist wieder schlechter, vielleicht muss wieder radioaktives Jod angewendet werden. Ich sage ihm, dass Mrs. Black telefoniert hat: es würde doch zu umständlich für sie, in das Haus zu ziehen, weil sie dann ihre Möbel in Aufbewahrung geben müsste und nachher wieder herausnehmen.) Kopie der Briefe von Grete. – An pr. -
10-2 Franz Oppacher hier. (Macht bei Juhos in Wien Doktorthese über „Analytizität in Carnaps Philosophie“. Juhos ist nur Titularprofessor, wenig Chance auf Promotion. Oppacher ist aus Innsbruck. Dort hat Dr. Rudolf Wohlgenannt (Mathers schreibt das, 6, ) ihn auf Logik und Empirismus hingewiesen. Er hat allerhand von mir gelesen, besonders M&N, er hat auch Logik und Syntax, hat Phänomenologie und Carnap gelesen, ist böse auf Popper, dass dieser in Wien immerzu gegen die Induktivisten redet, aber meine Philosophie entstellt. Oppacher selbst hat einmal in der Diskussion gegen Popper gesprochen. Er hat nettes schmales Gesicht, ist nett und genauso gescheit, wenn auch nicht brilliant und eifrig für die „gute Sache“; 🕮 Er ist erst 22 Jahre alt, aber nicht schüchtern. Er fragt erst nach Literatur über „analytisch“; dann, auf meine Aufforderung hin auch über Probleme, z.B. Quines Frage, woran man die meaning Postulates erkennt. – Er wünscht sehr, dass ich im Herbst nach Wien komme. Ich sage, wenn ich nicht dorthin komme, vielleicht kann er mich in Stockdorf besuchen; das täte er sehr gerne, und würde gern Dr. Wohlgenannt mitbringen; er wird wahrscheinlich 10.9. bis Ende September bei den Eltern in Innsbruck sein, und mir dann nach Stockdorf schreiben.) – 6-10 Wim hier. (Ich zeige ihm Mias Brief aus Mexiko, und lese aus Gretes Brief vor, über den Besuch von Mia, Rafael und Braut. - Später erzähle ich ihm, wie ich in den Biographien von Großvater, Vater und Mutter Trost gefunden habe; die religiösen Formen stören mich dabei; aber was für einen Preis wir zahlen müssen für das Aufgeben des Mythos, der ihnen ein wirkliches Wiedersehen mit den Abgeschiedenen verhieß! Da stimmt er sehr zu. Er erzählt, wie er an einem Lied von einem Sohn von Bach gehangen hat: „Gut, wann lässt das mich sterben“ oder so ähnlich, voll von Sehnsucht nach dem Abschied und Wiedersehen.) – Nachmittags an pr. -
Vormittags an pr.– Helmers kommen kurz und bringen Eßsachen; sie waren am Strand. – 4-8 zu David und René. (Sie stimmen mir gegen Mia zu, dass erste Klasse zu teuer ist. – Er sagt, das department hat sich einstimmig für Hempel interessiert; aber da Princetongehalt bekannt sind als besonders hoch, glauben sie, dass sie nicht damit konkurrieren könnten. Ich erzähle über Montagues Urteil im department meeting über Philosophie der Wissenschaft von Reichenbach, Russell, und mir. Ich sage, Feigl ist ausgezeichneter Lehrer, wenn auch nicht origineller Denker. –🕮 David macht jetzt vollständig Ferien, macht nichts an seiner thesis, liest auch kaum in Zeitschriften oder dergleichen, geht selten ins department, gibt täglich ca. 1 ½ Stunde für NY Times, die er mit Luftpost bekommt (nicht einzeln, sondern von einem Mann, der ein ganzes Paket schicken lässt; das bekommt er schon mit der Post aus LA am Mittag des Tages, für den die Zeitung ist!))
Gelesen und gekramt. – Nachmittags Frau Jokl fährt mich zum Zahnarzt (ich bekomme die reparierte Platte zurück). - Abends zum ersten Mal wieder TV (wegen der repubikanischen convention in San Francisco; aber es ist nichts los. Das ist erst Th.)
11 Kalish, 12 Montague. (Ich sage, dass ich am 5.8. nach Deutschland fliege, und dass ich einstweilen das Haus behalten will; und dass NSF grant iert ist. 1h fahren wir zu T am Ozean, etwas nördlich von Sunset. Sie wollen mich einladen, aber ich bestehe darauf, dass sie die Gäste sind. Montague sagt, dass er arbeiten will über philosophische Probleme: Mengenlehre, nämlich intuitive Gründe für oder gegen gewisse Annahmen. Ich sage, dass ich, entgegen Fraenkel, optimistisch bin, dass intuitive Einsicht uns noch viel weiterhelfen wird in über zusätzliche Axiome; z.B. Gödel gibt vom Bruch im doch einige Konsistenzen aus der Kontinuumshypothese an, die ihm implausibel erscheinen (ich vergaß, ihm zu sagen, dass ich sogar langes zu seiner Erwiderung auf Fraenkel stenografiert habe; ich gab es aber auf, weil es zuviel Zeit kosten würde.) Montague sagt mir Grüße von Tennenbaum. Montague hat das Ziel, UCLA pilosophisches department zur besten Stelle für Logik im Lande zu machen; 🕮 das sei jetzt möglich, weil ein Logiker (Kalish) chairman ist. Ich sage: Berkeley ist doch nicht leicht zu überflügeln. Montague: Nicht in den nächsten Jahren, aber Tarski wird in einigen Jahren in den Ruhestand treten, und Dana Scott ist fort.) – Nachmittags etwas geschrieben und gekramt. -
11-12 Mia hier. (Sie bringt mir langen Brief von Rafael mit Fotos von ihm (jetzt) und seiner Verlobten Olberta (sehr nett). Mia ist gestern aus Mexiko zurückgekommen, mit ihrem Bruder und dessen Familie; sie fahren aber alle schon morgen, auch Wim, im Auto nach San Francisco. Sie erzählt von Grete, von der sie sehr angetan ist, dass sie doch vielleicht eine leise Hoffnung habe, dass die Operation nicht mög nötig sei; aber jedenfalls, da es ihr jetzt gut gehe, wird die Operation, Entfernung der Gallenblase, die voll von Steinen ist, für ebenso ungefährlich angesehen. Sie hat sich gleich sehr gut mit Rafael verstanden, und schon bald, als er fragte, wie er sie anreden solle, gesagt „Mia“. Er hat ihr viel erzählt von seinen Gesprächen mit Ina ohne mich, von denen er jetzt auch in seinen Briefen an mich spricht; auch, dass Ina ihm allerhand Intimes über sie, Mia mitgeteilt habe, einschließlich ihrer Beziehung zu Wim und auch zu mir (vermutlich über ihre Gefühle und Ansprüche zu mir, bevor sie Wim kennenlernte). Das Mädchen Olberta ist 21 Jahre, studiert Philosophie, und Rafael war entzückt, dass sie meinen Namen schon daher kannte. Mia ist sogar umgezogen zu deren Familie, eine Senora Hansberg, die Mutter ist mexikanisch; mehrere Geschwister, die Schwestern alle sehr hübsch. Rafael hat sie gestern nach 🕮Queritarogefahren; aber ohne ihn sind sie in einem Auto mit Chauffeur gefahren nach San Miguel, und Pa; dort auf das alte ; und auch auf die Insel; alles in 3 Tagen. Rafael hat sie alle eingeladen zum Restaurant auf dem latein-amerikanischen Turm, wo er damals mit uns war.) – Nachmittags gelesen, geschrieben und gekramt.
Briefe geschrieben. 1 ½ – 3 Olaf bringt beide Hempels her (wir essen alle zusammen lunch. Sie wohnen bei Helmers. 4-5 mit Hempel gesprochen. Ich sage ihm, ich möchte ihm das Flugticket schenken; er sagt, sie benötigen es nicht.) 6h alle zu Helmers. (Ich erzähle von Marokkoreise, vom Schachspiel, vom Esel und Hund.) 9 nach Hause.
Vormittags mit Hempels hier. (Ich habe in seinen Schilppband geschrieben: „Für Peter und Diane, in liebender Erinnerung an alte Freundschaft in Wien, Prag, Santa Fé, von Carnap und Ina. Im Jahr der Trauer, 1964.“ Beide sind gerührt. Ich gebe ihm 60$ Scheck als Reisezuschuss; aber Diane ist zornig, dass er es annimmt; bis ich sie auch überrede. Später kommt Frau Rita Bergson und fährt uns zum market an der 26. Straße; dort essen wir lunch, dann hilft Hempel mir, Eßsachen einkaufen. – Nachmittags mit Hempel über philosophische Sachen. Induktive Logik. Ich erkläre: Wichtigkeit des \(\lambda{}\)-Systems; immer bleibt subjektive Freiheit, aber sie wird enger.) – Abends an Annemarie geschrieben.
11 Hempel kommt (über induktive Logik. 🕮 Ich erkläre meine Idee, wie man Probleme „erfinden“ könnte. Auch Unterschied zwischen „Definition“ von pr‚ und Bestimmung von Regeln für normierte Werte; analog zu „Definition“ von Temperatur, als Grad der Wärme, und Regeln. Hempel fragt, ob die „Definition“ nicht einfach die Aufgabe einer Explikation ist; das könnte man wohl sagen; aber es ist eine ungewöhnliche solche Angabe, sodass meaning und Zweck des Begriffs klar werden. Ich sage, es fällt mir schwer, zu verstehen, wie Nagel noch immer an einigen Tagen Zweifel haben kann, ob es überhaupt so etwas gibt wie logische pr. Ich bin durch die vielen Jahre der Arbeit daran, und des Erfolges der Arbeit ganz überzeugt, und es fällt mir schwer, mich in Anderes hineinzuversetzen. Nagel scheint mir auch ausführliche Aussprache vermeiden zu wollen, schon seit meiner Zeit in Princeton.) – 1h Helmer und Diane kommen (wirpOriginal sie. fahren zusammen zum kleinen französischen Restaurant in Lindbrook, zu dem mich Richard damals bringen wollte. Dies ist wirklich nett, gutes Essen, nicht zu hohe Preise.) 3h zurück. – 4 – 5 ½ Gespräch mit Hempel und Diane. (Über meine Wohnungsprobleme, weil ich nicht weiß, was aus mir wird, wo ich sein werde, usw. Sie meinen, es wär’ daher ganz richtig, das Haus zu behalten; und ich soll es später auf monatlicher Basis weiter behalten, bis ich deutlicher weiß, was ich will, und mir so etwas Entsprechendes suchen kann. Über Europa. Sie meinen, einige Monate könnte man wohl dort sein; aber sich für dauernd umzupflanzen, das wäre doch zu schwierig. Ebenso aber auch, einen Menschen von dort nach hier umzupflanzen.) – Abends an Agnes geschrieben. 🕮
(Die Badezimmertür hat sich verschlossen; auf meinen Anruf kommt Dermott und macht sie auf.) 11-1 Hempels hier. (Sie reden mir zu, auf der Reise einige Tage nach Princeton zu kommen; und dann vielleicht sogar dauernd hinzukommen. Ich sage: schlechtes Klima; aber sie sagen, mit air cond. geht es ganz gut; im Winter allerdings doch Schnee und Schlamm. Jeffrey will dort wohnen, weil er in NY unterrichtet; das wäre wichtig für mich. Und Hempels sind mir lieb und nah. Er sagt: für ihn ist großer Vorteil, dass er alles zu Fuß erreichen kann, 10 Min. zur Universität. Auch die politische Atmosphäre sei angenehmer als hier: in meiner Nachbarschaft hier haben sie allerhand Goldwater-Schilder gesehen. In Pr. sind zwar die meisten auch Republikaner, aber fortschrittlich, wie Rockefeller; ich sage: das ist mir aber doch nicht genug. Sie sagen, unter den Gebildeten gibt es alle möglichen Auffassungen.) 1h Helmers kommen, sie fahren uns alle zu Wohlstetters, Albert und Roberta. (Sehr schönes Haus, moderne Einfachheit, alle Wände nach Süden sind Glas, aber mit Vorhang davor, sodass es nicht so heiß wird (er sagt: etwa 10\(^\circ{}\) mehr als in SM.) Es kommen noch Dr. Mesteni und Frau (seine Eltern sind aus Griechenland); er kennt Bücher von mir, hat bei Nagel Logik und Philosophie der Wissenschaft studiert, arbeitet in einem Institut für Gesellschaft und Wissenschaft (oder so ähnlich), Beratung von Wissenschaftlern oder der Regierung über Organisation von Wissenschaft usw. Die meiste Zeit am großen Schwimmteich. Ich gehe auch hinein, das Wasser ist angenehm geheizt; ich schwimme lange und munter. Dann wird am Teich einiges gegessen; dabei eine große Menge von Salat. – 4-4¾ mache ich nap in ihrem Schlafzimmer. Dann bald Abschied; sie sind freundlich und laden mich ein, wiederzukommen.) 🕮 Wir fahren durch den Laurel canyon (sie wollten mich zuerst nach Hause fahren, auf meinen Wunsch: ich sage auf einmal: ich bin nicht müde, ich will mit zum Flughafen kommen; Hempels freuen sich. Herzlicher Abschied. Ich sage: nächstes Jahr in Mexiko! Ich habe ihnen heute morgen von der geplanten Konferenz für Sept. 1965 erzählt: beide möchten gern kommen.) Helmers fahren mich nach Hause. 6¾. -
Ich merke, dass ich gar nicht durchkomme mit Korrespondenz. (Doris sucht für mich eine typist; nachmittags und abends mache ich Notizen für Diktieren morgen.) – 6-8 supper bei Mrs. Bergson und Lucy. (Ich erzähle vom Anfang unserer Philosophie, Reichenbach, Erlangen, Wiener Kreis. Auch Pr 1936, mit ihren Vorurteilen.) Nachher fährt sie mich zum Ozeanpark, und wir spazieren am Meer entlang. (Es ist so schön! Dann muss ich immer denken: wenn sie doch hier wäre!)
Vormittags Briefe vorbereitet. – 3-7 Briefe diktiert (7). Zu Darlena Christiansen, 21 Jahre, im college, nettes blondes Mädchen, auch einiges deutsch diktiert; aber das ging doch langsam. Dann bitte ich sie zum dinner zu bleiben und zu kochen, Kobesteak und Karotten. Sie ist still, nett, unbefangen, 4 Stunden zu 2 $. Ich gebe ihr noch 2 dazu für Kochen und Aufwaschen; ich helfe abtrocknen.
10 zu Dr. Piper (er operiert einen kleinen Pickel, am linken Arm oben). 11 zu Dr. Brann. (Zähne gereinigt. Er findet eine kleine , will Gold inlay machen am 27.) Frau Dr. Jokl fährt mich; dann zu Jokls zu einem schnellen lunch. – Nachmittags die übrigen diktierten Briefe fertig gemacht. –Myra kommt, 🕮 um mich abzuholen (sie findet das Haus sehr nett. Sie fährt mich zu ihrem Haus. Unterwegs erzähle ich noch einiges von Ina; sie hat anscheinend schon vieles telefonisch von Maggie Helmer erfahren. George ist da. Er ist jetzt chairman von der ganzen School of Bus. Admin. geworden. – Beim Abendessen ist die 17-jährige Tochter Lea und 15-jährige Michaela und der kleine … Nachher sprechen wir noch bis 9. Myra sagt, sie möchte mir gerne etwas helfen; aber ich sage, so kurz nach der Rückkehr mit einer großen Familie hat sie schon genug zu tun. Beide zusammen fahren mich nach Hause.)
10 – 11 ½ zu Dr. Halpern (allgemeine Untersuchung, X-ray, Kardiogramm, usw. Er sagt, so weit ist alles in guter Ordnung. Über den Verlust von Ina sagt er: Man muss das Vergangene vergessen; und das kann man nur durch neue Dinge, besonders Arbeit; Depressionen, glaubt er, sind bloß verursacht durch defekten Stoffwechsel; nur weiß man leider nicht, wie.) – Zur Bank (Genehmigung des Kontos auf meinen Namen; 1080 $ Reiseschecks gekauft; 5$ nach Gummersbach geschickt. Alles das mit immerzu Stehen!) Und dann draußen 25 Min. auf Taxi gewartet; die Sekretärin telefoniert zweimal; ich kann schon kaum mehr aufrecht stehen. (Die 3 Taxis, Mietauto, 8 $.) Sofort ins Bett gegangen, 1¼-2 ½. Dann Butterbrot gegessen. - 5 ½ – 8 ½Olaf holt mich ab zum supper.
Vormittags geschlafen. Tippen angefangen, zum ersten Mal nach vielen Jahren; es geht nicht schlecht. – 3 Olaf holt mich ab. 🕮 Wir holen Mutzli und Monika. Mutzli muss 3:30 zu Dr. Frisch, auch an Loxbury) – 4-7 zu Dr. Mott (zum ersten Mal seit 28.5. Er fragt, wie es mir innerlich geht. Ich sage, ziemlich gut; eigentlich erstaunlich gut, verglichen mit der Zeit Ende Mai. Ich berichte vom Tag mit Hempels bei Wohlstetters. Plan der Europareise; ich bin selbst erstaunt, dass ich es allein wage, wo ich früher mir Sorgen machte über die Reise zusammen mit Ina. Ich will zunächst das Haus behalten, um jetzt nicht Umzug zu machen. Aber was nachher wird, ist mir unklar. Ob Annemarie doch herkommen könnte für ½ Jahr, ist sehr unsicher. Ich lasse zunächst alles offen, wo ich später leben werde. Ich kann mir schwer vorstellen, LA ganz aufzugeben, wo ich jetzt gute Freunde, besonders Mia und Wim, und Helmers; und für meine Arbeit ist es eher besser als in Europa. Andererseits lebe ich hier als Einsiedler, was gar nicht schön ist. In Deutschland könnte ich vielleicht mit Annemarie oder Chacha zusammen sein. Vor 4 Jahren in Mexiko mochten wir uns wieder sehr gern. Vielleicht ist das wieder so. Aber ich darf doch eine Mutter nicht von Kindern und Enkeln wegführen; und Annemarie scheint auch stark an ihre Arbeit gebunden, und auch Geschwister und Freunde, also kann sie höchstens zeitweise. So sehe ich nicht mal die Möglichkeit einer Lösung. Er sagt: Man muss auch in Betracht ziehen, was heute viele tun: hin und her gehen zwischen Amerika und einem Platz in Europa. Ich sage: Aber mein jetztiges Problem mit dem Haus hier, das ich durchbezahle, geht ja nicht für längere Zeit. Er sagt, die Leute nehmen oft eine möblierte Wohnung; es müsste in der Nähe von Läden sein, da Chacha nicht Auto fährt. Er sagt 537825 allgemein, ich tue recht daran, alles flexibel zu halten, und zu sehen, wie ich mich fühle mit Menschen und Umständen. – Er fragt, ob ich nochmal kommen will oder nicht, beides ist recht. Ich hatte es nicht vorgehabt; aber nach kurzer Überlegung sage ich ja. – Erst nachher fällt mir auf, dass ich die ganze Zeit über meine gegenwärtigen Tage, den Reiseplan und Zukunftsmöglichkeiten gesprochen habe, und gar nicht über meine Gefühle über Ina; ist das gut?) – 5 ½mit Helmers ins französische Restaurant (ich lade sie ein, mit tip 13 $). Sie bringen mich nach Hause und geben mir Obst usw. –Brief Geschäftsbrief getippt; an Annemarie geschrieben.
Briefe für morgiges Diktieren vorbereitet, und einige geschrieben. – 4-5 Mia hier (ihre Familie ist noch da, bis Dienstag. Sie fragt über Rafael, wieso „mein Sohn“. Ich erkläre ihr, dass wir mit ihm ganz andere Beziehung haben als mit den 2 anderen Philosophen; mehr persönlich. Mia fragt, er sei doch wohl kein Sozialist. Ich: aber sehr heftig, und politisch tätig, Gedichte für ermordeten Freund; auch theoretisch mehr kundig im Politischen als die beiden anderen, die aber auch Sozialisten sind; er hat bei ihr nichts davon erkennen lassen; ich sage, vermutlich weil sie mit einem Geschäftsmann als Bruder auftrat. Sie sagt, er hat ihr auch gesagt, er wolle seine Arbeit im Verlag, wo er monatlich die bekommt, aufgeben, um an UCLA mit seiner Frau zu studieren. Sie hat ihm aber abgeredet, eine so gute Stellung einfach aufzugeben, wo er gerade geheiratet hat.) – Briefe an Hanneli und Johannes geschrieben.
(9 ½ sollte Darlena Christiansen kommen, kommt aber nicht. Ich rufe an; mir scheint, ich habe sie aufgeweckt; sie sagt, sie hat Halsweh und ist im Bett.) Ich selbst tippe stattdessen, 10-1 und 4-7; 🕮 es geht heute schon allmählich etwas schneller, und weniger Fehler. (Lunch bei Dr. Kulka (sie schickt einen Studenten Schäfer, der in Swarthmore College studiert hat und oft meinen Namen gehört; er freut sich, mich zu sehen; er will im kommenden Herbst grad study in Michigan machen, auch bei Burks über induktive Logik. An Chenault Str: Bei unserem Grundstück ist schon der ganze Hügel abgetragen, ganz tief hinein, und der Bau ist schon begonnen. – Wir sitzen bei Dr. Kulka auf der Veranda. Jokls sind da. Dr. Kulka hat schon TV Subscr. gezahlt und wird es bald bekommen; sie kennen andere, die es schon haben. Sie hat ein Programm; die Preise sind TV h bis 2 $. Sie findet die Preise ganz annehmbar; man hat immer 6 und zuweilen 12 Min. Probezeit.)
Mit Frau Jokl zum Zahnarzt (Silberfüllung, links oben; wird heute fertig.) Dann zum Autoclub (sie schlagen vor, die den transfer auf EC zu verschieben, bis Verkauf gemacht wird); dann zu Soc. Sec. (Anmeldung von Ins Tod. Ich bekomme die funeral Kosten nicht ersetzt, weil Ina nicht „versichert“ war; sie hatte zwar eine Karte, wie jeder, der mal angestellt war; aber sie hatte noch nicht genügend Arbeitszeit hinter sich, anscheinend.) – Heute kamen gleichzeitige drängende Vorschläge von Feigl und Roh, dass ich zur Alpbacher Tagung kommen soll. Ich tippe gemeinsame Antwort (auch für Flitners und Chacha). – Abends bringen Mrs. Black und Dermott Brief von H. Zetterberg18Vermutlich Hans L. Zetterberg (1927-2014); vgl. Hans L. Zetterberg – Wikipedia aus Stockholm (K, Kommunikationstheorie, kennt mein Prob.).
(Brief an Eline, Chacha, Flitners). 1h Mia kommt. (Sie hat soeben ihre Verwandten zum Flugplatz gebracht. – Sie bleibt zum lunch.) 🕮– 4-7 zu Kaplans. (Ich erkläre meine Reisepläne. – Über Feigls Wunsch, an die Westküste zu kommen. David glaubt, Santa Barbara käme in Betracht. – Ich erzähle vom Schwimmen bei Wohlstetters, und vom wieder Tippen.) Auf der Rückfahrt wird das Auto überhitzt; zur Vorsicht fährt David schon beim Sunset vom freeway hinunter; auf einmal bleibt das Auto ganz stehen. Er geht zu einer Fi Station; sie kommen und sagen, das Auto muss ½ Stunde abkühlen; er bestellt mir ein Taxi (mit tip 2.25).
(Taxi hin und zurück.) 10 zu Dr. Seiff. (Lesetest, Sehfeldtest, im wesentlichen unverändert. Druckmessung. Ich soll nach der Rückkehr, in 2 bis 3 Monaten wiederkommen.) Dann zum Haarschneider. – 1h Mrs. Black kommt (sie fragt, ob ich Mieter gefunden habe. Ich: Prof. Lemmon; sie gibt offizielle Bestätigung. Ich sage: Er kommt nur für 6 Wochen, und ist jedesmal fort über das Wochenende. – Sie sagt, Prof. Zetterberg habe ihnen gesagt, dass ich ein „großer scholar“ sei. – Ich sage, ich werde ihr 2 Schecks geben, den 2. für 11. Sept., . Sie wird nochmal herkommen.) – Briefe an Kemeny, Jeffrey, Gaifman geschrieben. – 4 N. -
Walter schreibt: Grete hat Operation sehr gut überstanden; vielleicht kommen sie nach Deutschland! – 12-3 Mia hier. (Sie tippt Briefe für mich und will Hemd besorgen). – 5 ½Olaf kommt (ich gebe ihm geschäftliche Sachen, für Steuer usw.) dann 🕮zu Helmers für supper.
Die Dokumente von Kahn studiert (über Erbschaftssteuer usw.). –4 zu Dr.Yvonne ruft an, und kommt zum lunch. (Ich habe sie seit vielen Wochen nicht gesehen. Sie war lange in Mexiko. Sie klagt, dass ihre Mutter dem Kind Steffi ausreden will, dass der Vater Jude ist; da er doch an Christus glaube (was zwar nicht stimmt) so könne er nicht Jude sein. Ich erkläre Yvonne meiner Mutter Prinzip, die Ethik nicht auf Gottesglauben zu basieren; und dass ich dadurch von der Krise verschont blieb, als ich nicht mehr glaubte. Das interessiert sie sehr (ich sage aber nichts vom Schilppband). Sie betont beim Abschied wiederum, dass ihre eigentliche Liebe zu Ina war, und dass ich „als Bonus noch dazu kam; sie sieht mich als „einen Mann“ an, der alles über das Leben weiß! Ich: leider gar nicht.) – 4 zu Dr. Mott. (Zum zweiten und letzten Mal vor der großen Reise; ich: ich war nach der vorigen Stunde erstaunt, dass ich überhaupt nicht von Ina und meinen Gefühlen zu ihr gesprochen hatte. Ich schaue mit Beschämung auf die ersten Tage nach Inas Tod zurück, besonders meine Gespräche mit ihm; voll von self-pity‚ und schon so früh mit dem starken Wunsch, eine andere Frau zu finden. Er sagt, das ist natürlich bei solchen Menschen, die sich besonders geschützt bei der Mutter fühlten, dann aber als Kind mal einen Schreck bekommen haben, weil die Mutter mal fortging, als könnte sie verschwinden. – Ich sage, mir scheint, dass ich mit Chacha ganz besonders vorsichtig sein muss, um nicht „Erwartungen hervorzurufen“; jetzt ist es ja anders als 1959 in Mexiko, wo sie wusste, dass ich Ina hatte. Er: Ich habe mich oft von dieser Sorge, Erwartungen zu erregen, 🕮 zuviel abschrecken lassen; z.B. manchmal mit Ina, wenn ich noch nicht ganz sicher war, ob ich wirklich Sex wollte; es sei besser, nicht zu viel sich solche Sorgen zu machen. Von Annemarie würde ich sicher auch erfahren über Chachas Einstellung und Zukunftswünsche. – Mir fällt auf, dass ich langsam und jammernd spreche; ausgenommen über unser Singen mit Ina und mein späteres Singen allein in den Nächten.) – Abends nach langem wieder TV gesehen: Bilder vom Mond, aufgenommen von der neuen Mondrakete unmittelbar vor ihrem Fall auf den Mond.
VIII / 1964 Sachen zusammengesucht für Kahns Formulare (für Erbschaftssteuer, und inventory von Inas Vermögen; über Inas Anstellung in N.J.) – Eilig an Chacha geschrieben. – 4-7 Mia und Wim hier. (Mia tippt 2 Briefe für mich. Dann suchen wir zusammen Sachen aus für meine Reise, Schuhe, Wäsche, usw.) Dann zu Mias Haus, bis 9h.
Briefe geschrieben. – 5-8 mit Helmers (kleine Einkäufe in S.M; dann zu ihnen. Sie berichten, dass Yvonnes Mann schwer krank ist, mit Schlaganfall, in Universitätsklinik. – Wieviel Kleidung ich mitnehmen soll. Mutzli ist entsetzt, dass Mia und Wim mir raten, graue Socken zu schwarzen Schuhen zu tragen, die müssten schwarz sein; ich sage, so genau kommt es mir nicht auf die Eleganzregeln an. – Ich habe Inas kleinen Bär in einem Koffer gefunden; Mutzli sagt, Monika wird sich freuen, ihn von Ina zu bekommen.)
Brief von Annemarie: Ich soll doch zuerst nach Freiburg, vielleicht über Stuttgart oder Frankfurt (ich telefoniere zweimal mit Reisebüro: für Stuttgart müsste ich 6 Stunden in Paris warten; für Frankfurt nur 1 Stunde; aber dann müsste ich ganzen Tag und Nacht in Hotel 🕮qDie folgenden Seiten zur Europareise sind in (RC 025-93-01) ausgelagert. in Stuttgart sein; und das wäre, auch mit Annemarie, doch nicht so angenehm wie in Stockdorf, auch wenn vielleicht Chacha jetzt schon abgereist ist zu Frau Mettler. Dann Kabel an Annemarie „Änderung unmöglich“.) – 4 Dana Scott und Montague kommen (Dana erzählt von Wien: Erna war sehr bestürzt über Inas Tod, und hatte um die Zeit auch Nachricht, dass die Tochter einer befreundeten Quäkerfamilie in Chicago in einem Autounfall umgekommen war; Erna war gerührt, dass ich ihr so ausführlich und gut schrieb. Dana erzählt auch von Warschau und Prag.) – 5 Mia und Wim. (Sie helfen einpacken, bis abends 9!) – 5 ½Prof. Lemmon kommt (er fragt nach der Miete; ich sage: 75 für 6 Wochen; er sagt: das ist aber doch zu wenig; ich: Da ich es Ihnen angeboten habe, so will ich es nicht ändern. Mia zeigt ihm alles.) – 9 gehen sie; Abschied von Wim. – Nachts im Bett gesungen.
Endlich suche ich mal meine mss und Notizen für Arbeit zusammen. Und– 3 Mutzli und Monika kommen. (Mutzli hat eine sehr gute Methode, um Anzug und Wäsche zu packen; überall legt sie Bögen von einem wrinklefreien Papier dazwischen; so bringt sie sehr viele Sachen in den leichten neuen großen, leichten, grauen Koffer (von der Mexikoreise). Es stellt sich heraus, dass dann der neue kleine braune Plastikkoffer, den Wim gestern gebracht hat, genügt; der große graue zipper bag wird nicht mehr benötigt. Ferner stellt sich heraus, dass ich noch weit unter der Gewichtsgrenze bin; so nehme ich dann, außer dem § 19, Limitaxiome, (A), auch noch § 1-4, 6, 8 mit, und das „Schema“ ms.) 🕮\Reise nach Deutschland\ 5 Mia kommt; 5:30 Olaf (ich gebe ihm den folder „Auto“, und Anweisungen für Post.) 6 Helmers gehen weg; ich danke beiden sehr. Mia hilft noch allerhand für die Reise richten; kocht supper (und macht wieder alles fertig, weil morgen Nachmittag Lemmon schon einziehen will.)
und
6 ½ auf. Letzte Sachen gekramt. Mia und David kommen und helfen. 10 ½ Abfahrt zum Flughafen. (Ich bekomme wirklich den gewünschten Fenstersitz, den Rento für mich erbeten hat. Herzlicher Abschied von beiden. 2 Abflug.O[Flug] Wir fliegen erst noch ein großes Stück über das Meer. Weil das Flugzeug besetzt (und vielleicht Gegenwind), fuel stop in Winnipeg. Alle in den Wartesaal. Dort mache ich meine Übungen. Ich habe bald nach Abflug meine Schuhe ausgezogen und slippers angezogen. Über Hudson Bay und Labrador. Der Sitz ist ganz angenehm, obwohl der Rücken des Stuhles sich nur ein wenig zurückschieben lässt. Die Sonne steht lange am Horizont, dann geht sie unter um 6:30 (LA Zeit). Im dunkeln mache ich die Augen zu, und lehne den Kopf an an ein Kissen gegen die linke Wand. Erst nach 8 (LA Zeit) wird Abendbrot serviert, und bald danach fängt schon wieder Do. 6. die Morgendämmerung an. Dann sehen wir die Ostküste (ich glaube von Südgrönland; da ist aber anscheinend kein Eis. Über den Ozean, dann Irland, schließlich Frankreich.) In Paris mit einer Stunde Verspätung (7:50 anstatt 6:50 Pariser und deutsche Zeit); um 8h fliegt das beabsichtigte Flugzeug Air France nach München ab, 🕮 ich kann es nicht mehr erreichen. Im Pan Am Center geben sie mir ticket für jugoslawische Linie JAT nach München. Zum Postamt. Vergeblicher Versuch, Angermanns anzurufen, keine Antwort; nachher sagt der Mann mir die „richtige Nummer“, in Wirklichkeit die neue; aber auch dann keine Antwort. Telegramm geschickt. Ich kaufe Ansichtskarte und Briefpapier, wandle den langen Korridor nach außen zu; dann aber, mit Rollwägelchen die schwere Aktenmappe, Mantel und Jacke, wieder zurück. Auf eine Polsterbank im Korridor, wo viele vorbeikommen, aber niemand sich hinsetzt, lege ich mich eine Weile hin. Dann schreibe ich Brief an Mia. Wieder zum Postamt. Anruf Freiburg , keine Antwort. Ich gehe in den oberen Stock, man schaut über den hinaus. Dann ins Restaurant (dort ein Jugoslawe, fast genau so wie ich, der nach 55 Jahren wieder zurück nach Belgrad fährt). Zum Pan Am Center; dann zum Wartesaal unseres Flugzeugs; dort auf einer Bank Tropfen genommen.) 14h Abflug, über den Rhein, durch Bayern, Augsburg, München Ankunft 15:25. Lini und Christoph holen mich ab; Lini begrüßt mich sehr herzlich. Durch ihre Fürsprache lässt der Zollmann mich durch ohne Koffer zu öffnen. Wir fahren ¾ Stunde hinaus nach Stockdorf.OStockdorf (Dort ist Chacha, schon aus der Schweiz zurück, und Annemarie, inzwischen aus Freiburg schon hier angekommen. Herzliche Begrüßungen. Ich bin ganz eingenommen von dem 🕮 schönen Haus, das Wohnzimmer mit vielen Blumen, und dem Garten mit Reichtum an Blumen. Ich erzähle von Pech in Paris, Briefe sind da, von Flitners, Stegmüller und anderen.) Telefoniert mit Agnes, die anrief; und mit Hanneli und Johannes. – Sehr gut geschlafen die ganze Nacht (mit kleinem Nemb.)
Mit Annemarie den „Plan“ besprochen. (Ich werde in Freiburg nur bei ihr wohnen; nicht oben im Schwarzwald. Das beruhigt mich. Sie kann dann leicht mich zum Peterhof hinaufbringen, wo Johannes mit Familie sein werden; und dann auch zuweilen Johannes hinunterkommen, um ruhige Gespräche mit mir zu haben. Vorher werden noch Hannelie, Annette und Agnes nach Freiburg kommen.) – Nachmittags mit Chacha auf der Wiese gelegen. (Ich erzähle einiges von Ina, die Wirkung des Verlustes des Hauses; ihre Sorge immer, schon in S. Fé und später in Princeton, dass sie vielleicht würde die Familie unterhalten müssen; und die Enttäuschung, dass sie in LA keine Anstellung finden konnte. Wie sie früher immer so tapfer war, teils aus Überkompensation gegen Verzagtheit: mit Studium und Geld verdienen, und in den letzten Jahren die übermäßige Sorge um unsere finanzielle Zukunft. Das Gesuch an NSF im April; und der gute Erfolg kam im Juni, sie erlebte das nicht mehr.) – Abends telefoniert mit Roh; er kann aber morgen nicht hinauskommen. – Schlecht geschlafen (zwischen 3 und 4 aufgewacht und nicht mehr eingeschlafen).
Annemarie, Chacha und ich fahren nach Planegg für Einkäufe. (Eine Sommerhose für Anne, grünlichgrau, nur mit Bund, ohne Gürtel zu tragen, aus Trevira, das ist Mischung von Kunstfaser mit Wolle. Für die Riedheimer: bunte Kreide und große Papierbögen dazu; und Obst.) – Nachmittags mit Chacha in den Wald spazieren. (Ihr Einkommen: 400 DM von Walter, das sind Zinsen von ihrem Erbteil ihrer Mutter, das der Heini unrechtmäßigerweise in die Madararia🕮 gegeben hat, vielleicht um diese zu stützen, weil er selbst Teilhaber war. Ferner 100 von Angermann für Miete. Sie hat in Freiburg ein Altersheim angesehen; dort würde sie nur ein Zimmer haben, mit schönem Blick; Essen wird aufs Zimmer gebracht; das würde beinahe die ganzen 400 nehmen. Aber Angermanns waren sehr dagegen, sie wollen sie nicht gehen lassen. Lini will für sie sorgen.) – Lisi Flitner telefoniert aus Oberstdorf im Allgäu; (sie glaubte, ich bliebe noch lange hier und möchte gern mal herüberkommen; wir beschließen schnell, nicht, wie geplant, morgen zu fahren, sondern übermorgen; sie wollen dann 6-9 nach München fahren, wo Christoph sie abholt.) - Abends erzählt Chacha Erinnerungen von Lisi in Wiesneck und später (sie hat bestimmte Prinzipien, und kritisiert andere, die diese nicht einhalten.) – Nachts wiederum nur bis 3h geschlafen. Vielleicht hatte ich kein Nemb. genommen.
(Flitners telefonieren, dass sie Zug versäumt haben und erst 12:23 kommen.) – Ich höre mit Chacha das Erzherzogtrio von Beethoven; wir liegen zusammen auf dem Bett. Zuerst muss ich sehr weinen; dann werde ich ruhiger. Danach sprechen wir über Ina. (Ich erkläre, warum keine Zeremonie gemacht wurde. Und dass ich nicht wollte, dass Inas Leiche für wissenschaftliche Zwecke gegeben wurde; darum Krematorium. Chacha erzählt davon, was Broder über das Weiterleben der Seele dachte: wie Goethe sagte er, es könne doch nicht die Entwicklung auf einmal abbrechen; es gebe doch noch so viele weitere Möglichkeiten, die angelegt sind aber noch nicht verwirklicht sind. Ich sage: Das ist aber Denken aufgrund von Wünschen. Sie sagt, sie habe in den ersten Tagen (sie lebte dann einige Wochen in seiner Wohnung) 🕮 sofort seine Gegenwart gespürt. Er habe auch gemeint, die Seele würde vielleicht zuerst noch einige Zeit am Irdischen hängen, bis sie imstande sei, sich davon loszulösen und dann in einen anderen Bereich zu kommen. Er habe aber auch immer gesagt, man wisse nichts darüber, und würde es dann erst erleben, was geschieht.)
1h kommen Flitners, Wilhelm und Lisi, abgeholt von Annemarie und Eline. (Chacha umarmt beide und tauscht Küsse; daraufhin ich ebenso. Lisi sieht noch nicht gealtert aus. Wir fahren mit Annemarie und Annette zu dem Dorfwirtshaus Weber in Hanfeld, 20 Minuten Fahrt, durch Gauting nach S, nahe zum Starnberger See. Wir sprechen über Pläne. Schließlich einigen wir uns darauf, dass wir nach der Tagung vielleicht noch 4 Tage zusammen in Alpbach bleiben können, also 9.-12. September. Danach gehen sie dann mit Rohs nach Venedig-Lido, und wir zurück nach Stockdorf. Ich erzähle von den norwegischen Stränden. Es wird vorgeschlagen, dass ich vielleicht schon bald nach Rückkehr von Alpbach in den Norden fahren könnte: Hamburg und Oslo, weil es dann in Oslo noch nicht so kalt; ich müsste und dann zurück nach Stockdorf. Ich müsste ausfindig machen, wieviel es alles kostet.) Nach Hause. Nap. Dann zusammen Kaffee getrunken am runden Tisch. (Über mein Problem: Amerika oder Deutschland. Ich sage, ein Freund hat vorgeschlagen: hin und her pendeln, im Sommer Deutschland. Flitner sagt, er hat das auch von einem Freund gehört. Sie fragen, ob nicht aus finanziellen Gründen es nötig für mich wäre, nach Deutschland zu kommen. Ich: Nein, in den letzten 10 Jahren 🕮 hat sich meine finanzielle Lage wesentlich verbessert, und ich erzähle: weiteres Unterrichten, Sommer grants, großes NSF grant 3 Jahre, dann nochmal jetzt 3 Jahre verlängert. Schwierigkeit wäre das immer Hin und Her; und was inzwischen mit den Büchern? Ich bin auch nicht sicher, ob ich lange von UCLA abwesend sein darf. Und Transport der heiligen mss; Flitners sagen: copies machen lassen. Sie verstehen, dass es mir schwer würde, ganz von LA fortzugehen, weil sie selbst die Erfahrung gemacht haben, dass sie eigentlich von Hamburg fort wollten, aber kein anderer Ort hinreichend anziehend und vertraut war.) – (Abends sage ich Chacha, dass ich ihr monatlich 100 DM schicken lassen will, auf ihr laufendes Konto bei der Sparkasse, sodass es ihr die laufenden Ausgaben erleichtert; ich verspreche dies für 3 Jahre, also solange ich noch das ganze Gehalt bekomme.) – (Großes Nemb.; daraufhin geschlafen bis 5h.)
Annemarie fährt mich den ganzen Tag. Nach Riedheim.ORiedheim (Johannes und Sabine herzlich begrüßt; die 4 Buben; Hannelis Erika. Wir bringen ihnen die Melone, und bunte Kreide mit großen Papierbögen. Martin malt mir ein großes Bild. Später bewundert Matthias meinen blauen Scripto Bleistift, und ich schenke ihn ihm. – Mit Johannes gesprochen. Sein Streit mit dem Architekten über den Kirchenumbau. Da er 7 Jahre hier ist, scheint es an der Zeit, woanders hinzugehen; er hat Guatemala abgelehnt; auch Westberlin, wo jetzt sein früherer Pfarrer Schotzka aus Gauting das Ganze beherrscht; vielleicht will er eine Stelle in einem Vorort von Coburg annehmen. – Beim Essen sitzen wir alle rund um den großen Wiesnecker Eßtisch. Ich erzähle von meinen Tagen in 🕮 dem schönen Krempelsdorfer Haus, und von meinem großen Eindruck von Mutter Küstermann, am Piano, und unter den Bäumen hinter dem Haus, Gespräch bis tief in die Nacht. – Auch von der Segelfahrt auf der Bucht, und nachher das Liegen auf dem Strand, und dabei das Mädchen Sabine mit großen Augen beobachtend. Sabine sagt, das muss im Sommer 1938 gewesen sein; da war sie 9 Jahre. – Nach dem nap Kaffee; dann Besichtigung des Gartens, und Abschied. Ich sage noch Johannes, dass er und Familie im Schwarzwald meine Gäste sind. Am Anfang habe ich ihm 100 gegeben als Mitbringsel, und er gab es weiter an Sabine.) Ca. 3 abgefahren, über Stuttgart – Karlsruhe nach Freiburg‚OFreiburg zuAnnemaries Wohnung, Furtwänglerstr. in Littenweiler. Dort ist Hanneliese schon. Unsere Nachricht, dass sie erst morgen kommen soll, hat sie nicht erreicht. (Allerhand Erinnerungen an früher werden beim Abendessen besprochen. Ich erzähle auch von Hannelis Ausspruch: „Ich kann noch nicht in Schule, weil ich noch nicht tippen kann“. – Aber ich bin sehr müde. Aber es war für mich ein sehr schöner Tag. Ich bin froh, dass ich Johannes und Familie nun schon gesehen habe, und das Pfarrhaus. Und ich konnte während der Fahrt vieles mit Annemarie besprechen.)
(Gebadet) vormittags mit Hanneli. (Über Psychoanalyse, ihre und meine. Meine große Hilfe dadurch. Und Inas Interesse, theoretisches Studium, und dann auch Therapie. Dann über Inas Leiden, die letzten Monate, Wochen und Tage. Hanneli ist erstaunlich verständnisvoll, durch Einfühlung und psychologische Kenntnis; sie meint, auch graphologisch habe sie erkannt Inas starken Willen zu Hingabe, aber immer gehemmt durch Zweifel und Selbstbezweiflung.) – Nachmittags mit beiden, oder mit Hanneli. (Sie fragt, wie ich Chacha kennengelernt habe, und was mich an ihr anzog; ich sage: dass sie so natürlich war, und ganz von ihrem Eigenen heraus lebte. Die Urlaube mit Verlobung und Heirat.) 🕮 Abends ruft Hans Arnold an. (Sie können nicht in den Süden kommen. Ich sage, dann will ich nach Hamburg fliegen, Anfang Oktober oder wahrscheinlicher mal in zweiter Hälfte September; vielleicht auch nach Oslo, und dann zurück nach Stockdorf. Er sagt, ich kann bei ihnen wohnen „für einen Tag, oder für 2 Tage, oder für 3 Tage“ (!?). Ich rufe Riedheim an; Johannes ist in Konferenz; ich sage Sabine, wie schön es war, sie zu sehen und dass ich nun weiß, wie sie leben, und mich auf das Wiedersehen im Schwarzwald freue; Johannes war heute in München, er hat Erfolg gehabt mit der Frage vom Kirchenbau.) Telefoniert mit Agnes (ich bin bereit für sie von Mo, 17 –Sa, 22.)
Mit Hanneli und Annemarie über Psychoanalyse (Hanneli erklärt einige Dinge bei Leuten mit Hilfe von Analyse und graphologischen Begriffen. Annemarie kritisiert das sehr, und sagt, die Psychologen klassifizieren die Menschen und glauben dann, sie haben den Menschen selbst erfasst. Ich muss Hanneli verteidigen, aber gebe Annemarie auch zu, dass manchmal die Mittel der Theorie missbraucht werden. Annemarie glaubt, dass Hanneli ihre eigene Intuition durch die Theorie verdirbt.) – Wir fahren in die Stadt für Einkäufe; für mich eine dickere Wolljacke und eine schwarze Baskenmütze. Mit Hanneli ins Münster. – Nachmittags fahren wir zur Eichenhalde (das schöne Haus, , in dem Annemarie 7 Jahre gelebt hat; sehr schöner Ausblick. Jetzt sind die Zimmer leer; das Haus soll verkauft werden; für 200 T; aber es ist schwierig, weil die reichen Leute, die genug Geld dafür haben, diesen Stil nicht schätzen.) – Ich telefoniere mit Chacha, erzähle ihr, und danke nochmal für die schönen Tage in Stockdorf.
Gespräch mit Hanneli. (Sie erzählt von Ausbildung und jetziger Arbeit. Sie verdankt Werner viel im gemeinsamen Lernen von Psychologie und Graphologie; auch jetzt braucht sie noch seine Hilfe für schwierige Fälle 🕮 in Graphologie. Aber sie hat schon lang keine sexuelle Beziehung mehr zu ihm; er hat eine Frau, Sigrid, mit der er auch jetzt in die Ferien gefahren ist; es ist schwierig für sie, den Entschluss zur Trennung aufzubringen, da sie doch noch vieles gemein haben, und sich gegenseitig brauchen, und sie nicht genügend Selbstvertrauen hat für professionelle Tätigkeit ohne seine Hilfe. – Ich deute an die Gründe für meine polygame Phase: sie weiß von Maue und Maina. – Sie spricht zu mir heute ganz rückhaltlos und ohne Hemmungen, über ihre Erlebnisse, Gefühle, und Beschränkungen.)
Vormittags mit Hanneliese spazieren. (Zur Dreisam hinüber, dort auf einer Bank gesessen. Über Agnes, Dorothea und Irmela. Sie meint, Dorothea benötigt psychoanalytische Hilfe.) rEinschub, der auf der nächsten Seite eingetragen wurde.Nach dem Spaziergang sitzt Hanneli an meinem Bett. Ich sage ihr meine Freude, dass ich herübergekommen bin und sie alle erlebe. Was für ein guter und lieber Mensch sie ist. Sie sagt, sie kann nicht richtig glauben, dass jemand sie richtig liebt (!). Ich nehme sie in meine Arme und küsse sie sehr herzlich. Was für ein Jammer, dass so eine Frau mit warmem Herzen und Liebesfähigkeit keinen richtigen Mann hat!– Nachmittags fahren wir drei nach Wiesneck. (Wir besehen unser altes Häuschen von allen Seiten, und erinnern vieles. Daneben Gretes Haus, dann kommt ein soeben fertig gebautes großes Gebäude des Sanatoriums. Dann das alte große Haus. Dann Scheune und Kiechles Häuser. Wir gehen zu Fuß den Fahrweg am Hügel hinauf. Oben sitzen wir auf der Bank, wo man aufs alte Haus hinunter schaut. Dann geht Annemarie zurück und holt das Auto herauf. Ich gehe mit Hanneliese weiter. Wir können die Stelle des Hochzeitaltars nicht finden, da rechts vom Weg keine Büsche sind und alles zu steil erscheint. Am Sattel sind große Holzstapel. Bis dahin fährt Annemarie das Auto, dann gehen wir Pfad durch den Wald bis zur unteren Ruine, und zurück zum Auto, und im Auto hinunter. Wie voller Erinnerungen ist dies alles! Sie erzählen allerhand Geschichten. Beim Anblick von Gretes Veranda erzähle ich von meiner Kletterei.) – Wir fahren zurück, über Kirchzarten. 🕮 Abends kommt Annette vom Bodensee, von Ferdinand am Bahnhof abgeholt (man nennt ihn „Ferdinand“ und „Sie“. Allerhand Erzählungen von den Bergen und vom Skilaufen, mein Ski lernen, zuerst aus Buch, dann in Freiburg. Sie waren kürzlich im Montafon; ich dachte, da wäre ich mit Albrecht und Grete gewesen, aber das war anscheinend die Silvretta, mit Galtür.) – Nachher kommt Hanneli noch und bürstet meine Haut, und massiert mich; das tut gut. (Nachts schlafe ich immer noch nur 4-5 Stunden, und bin dann gewöhnlich am späten Nachmittag schon müde.)
Hanneli zeigt mir allerhand Übungen, Körperübungen und Atemübungen. (Ich zeige ihr meine Übungen, und erzähle vom Unfall 1960. Sie legt besonderen Wert auf tiefes Einatmen, starkes Ausatmen, und Übungen für Nackenmuskeln.) – (Über Geldfragen. Ich frage, ob sie beide mein Darlehen für die Eigentumswohnung vielleicht durch regelmäßige Zahlungen abzahlen könnten, nicht, weil ich das Geld brauche, sondern, weil eine Streichung der Schuld die anderen benachteiligen würde. Ich gebe ihr 20 für Rückreise per Bahn; sie ist von Freundin im Auto hergebracht worden. Ferner gebe ich ihr schon 100 für die von ihr geplanten 5 Stunden Psychotherapie; ich dränge sie, die Therapie auch wirklich bald zu nehmen, und gebe ihr darum schon das Geld. 🕮 Ich frage über Eline. Ich habe ihr Weihnachten immer weniger geschickt als den anderen; sie findet das richtig. Sie wissen nicht genau, wieviel Eline von Broder geerbt hat; sie meint, da sind nicht nur die Holzstatuen, sondern auch eine Menge Originalgrafiken in Mappen, die sehr wertvoll seien; außerdem habe Christoph vermutlich auch von seinem Vater geerbt, da Angermanns sich allerhand Gutes leisten konnten. – Ich ermutige sie, mir immer zu schreiben, wenn sie sich etwas besonders wünscht; nicht nur Nötiges, sondern auch Dinge, die nützlich und erfreulich sind, wie z.B. vielleicht die Therapietagung in Elmau, die aber vermutlich erst Ende Oktober ist, wie Annemarie meint.) – Annette fährt Hanneli und mich zum Bahnhof; sie fährt ab 12 ½nach Stuttgart. – Nachmittags zeigt Annemarie mir ein Fotoalbum (Chacha hat es zusammengestellt, meistens Bilder von Annemarie als Baby und Kind).
Mit Annemarie und Annette über die Möglichkeit, dass ich mal wieder eine Zeit nach Deutschland käme. (Annemarie sagt, ich könnte für länger nicht bei Chacha wohnen, weil das für Lini zu viel Arbeit machen würde. Vielleicht könnte ich eine Wohnung in Stockdorf nehmen, oder in einem Haus an der Straße nach München, von dem sie gehört hat, mit möblierten Wohnungen. Sekretärhilfe könne man sicherlich bekommen, auch für Englische Diktieren oder Abtippen, wenn man genügend bezahlt. – Ich sage, nächstens, wenn ich für länger in Stockdorf bin, will ich vielleicht mal sehen, wie ich dort arbeiten könnte.) – 4-7 mit Annemarie und Annette zum Studentenheim; dort ist Alexander Kressling19Alexander Kresling (1897-1977); offensichtlich auch Verbindung zu Carnaps altem Freund Folkert Wilken, vgl. Kresling Alexander – Detailseite - LEO-BWund Frau Ute20Helene Louise Gertrud Ute Kresling, geb. Wiebalck (1915-2015) (die Tochter von Lies Wielbalck21Elisabeth (Lies) Helene Wiebalck, geb. Carnap (*1889), Tochter aus erster Ehe von Johannes Carnap (1863-1936), einem Halbbruder Carnaps aus der ersten Ehe seines Vaters., ca 50, aber noch munter und unternehmungslustig. Er ist Leiter des Studentenheims, ein hoher Turm22vermutlich das Ulrich-Zasius-Haus. Er 🕮 ist aus Russland, jetzt Lektor an der Universität für russische Sprache und russische Wirtschaft. Ute hat mit ihm Wanderungen in Lappland gemacht. – Es wurde Tee und Kuchen gegessen, an einem großen quadratischen Tisch, mit Studentinnen und Studenten vom Heim. Ich hatte geglaubt, dass dann bald Fragen und Diskussion sein würden; ich sprach aber nur mit Herrn Möller neben mir, und mit Herrn Seniceur aus Marokko; und ein wenig über den Tisch hinüber mit einem Ungarn, der mir Schneebergers Broschüre über Heidegger gab.)
Wir bringen Annette zur Bahn; sie fährt nach Freudenthal zurück. (Wir überlegen noch, ob wir sie noch dort besuchen könnten. Bei der Fahrt nach Stockdorf wäre es zu zeitraubend. Vielleicht aber wäre es möglich in Kombination mit einem Besuch bei Stackelbergs in Tengen, mit einer Übernachtung dort.) – Zur deutschen Bank (sie bestätigen meine Unterschrift aufgrund meines Passes, und werden das dann an die deutsche Bank München schicken. Ferner kassiere ich Reisescheck 180 $). – 5-8 Agnes&Reinhard hier. (Sie sind im Auto aus Vollmerhausen gekommen. Reinhard wohnt im Hotel, wird morgen nach Metz und dann nach Paris fahren. Agnes wohnt bei Irmela. Reinhard ist so bewegt bei der Begrüßung, dass ihm die Tränen kommen; ich beruhige ihn, dass das bei mir auch leicht kommt. Ich erzähle von meinem Rücken, dem Unfall 1960, und zeige ihnen die Übungen. – Agnes hat ein Farbfoto von Ina mit Marni und mir in Princeton gefunden und mir mitgebracht. – Reinhard klagt, dass Erhardt23Gemeint ist wohl Ludwig Erhard (1897-1977), der damalige Bundeskanzler. dem EWV (common market) schon durchführen will, bevor die Unterschiede in die Steuer zwischen Deutschland und Frankreich oder Italien ausgeglichen sind. Dadurch ist Deutschland in gewissen textilen 🕮 Sachen unfähig, gegen die Konkurrenz von Frankreich und Italien anzukommen; das hat die Fabrik in Vollmerhausen unrentabel gemacht. – Reinhard morgen früh schon fort; er wünscht sehr, mich nochmal zu sehen. Er würde Zeit haben gegen Ende September. Er überlegt auch, mit einem französischen Schiff durch den Panamakanal zu fahren, und dann ein anderes Schiff zu finden, das ihn nach L.A. bringen würde; ich weiß nicht, wie ernst dieser Plan ist. Annemarie hat den Eindruck, dass Reinhard sich wirklich sehr wünscht, mich im September nochmal zu sehen.) – Ich habe einen rührenden Dankbrief von Hanneli bekommen; und einen mich stark bewegenden Brief von Hanne („Wer weiß es, was schwerer ist, das Gehen oder das Bleiben, über das Unwiederbringliche hinaus“).
Mit Annemarie Einkäufe (Flanellhemd, und Socken für mich, Leckereien für Irmelas Kinder), und dann zur Wintererstraße zu Agnes. (Irmela ist nicht da. Reinhards Schwester Erika begrüßt uns. Agnes geht allein mit mir in ihr Zimmer, für meine Augentropfen. Dann bleiben wir noch etwas allein. Sie gibt mir ein großes Foto von Ina und mir, aufgenommen von Trude Fleischmann; Inas junges Gesicht, so schön und hingebungsvoll, und doch auch schon traurig; ich muss weinen. Agnes erzählt mir von anderen Fällen von Schwermut: (1) Wilhelm Carnaps Tochter Eva hatte mehrmals Perioden von arger Schwermut; sie ist bei verschiedenen Ärzten in Behandlung gewesen; später war sie ganz davon geheilt, Agnes weiß nicht, wodurch. (2) die alte getreue Schwester Isolde, die viele Jahre Agnes’ Kinder behütete, wurde später schwermütig; sie musste „minütlich“ bewacht werden; zwischendurch kamen wieder bessere Zeiten; aber schließlich rannte sie aus dem Sanatorium heraus, mit nur einem 🕮 Mantel über dem Nachthemd, und in die Sieg, die damals Hochwasser hatte, und kam darin um; der Arzt schrieb „Unfall“, um ihre Reputation zu schonen, aber die nahe Beteiligten waren überzeugt, dass sie sich absichtlich ins Wasser gestürzt hatte; dies war umso erschreckender als die Schwester bis zuletzt sehr religiös war. – Sie erzählt von Gertrud Carnap, als ich von Inas Mutter spreche und ihrer senilen Schwäche, dass Friedrich von Rohden gesagt hat, vielleicht auf Berichte über Gertrud oder ein Foto, dass sie offenbar zu später Zeit, nach Jürgens Tod, in einem Zustand von dementia senilis war. Ich erzähle von Inas Kindheit, ungeliebt und von Hause „weggeschickt“, und ihrer Selbsterhaltung für Abitur und Studium. – 5h Agnes wird zu uns gebracht von Irmela Vonessen. Sie glaubt, ich hätte sie noch nicht gesehen; ich sage aber, dass wir 1937 in Vollmerhausen waren; da war sie 5 und Gerhard 4. - Agnes bleibt bei uns bis 7h. Agnes erzählt von den vielen Jahren, wo das Geschäft immer Verluste hatte (unklar, ob dabei auch Gewinne oder ob Gesamtbilanz solcher Jahre negativ war.) – Über die Bekenntniskirche; Wilhelm von Rohden sei führend in ihr. Ich frage nach Pastor Niemöller; sie sagt, er sei zu radikal und ehrgeizig, und gerät in politische Polemik über Deutschlands Wiederaufrüstung. Ich sage mit Lächeln, dass wir die Politik lieber beiseite lassen wollen. Sie spricht ziemlich wahllos über unzählige Menschen, manche mir gar nicht bekannt; ich muss mich immer bemühen, sie wieder auf Interessantes zurückzubringen. Sie weiß noch so viele Einzelheiten von unserer Griechenlandreise 1905.) – 7 ½ Annemarie und ich fahren Agnes nach Hause (dabei fängt Agnes an, eins der dreistimmigen Lieder zu singen, und Annemarie, am Lenkrad im regen Abendverkehr, 🕮 singt dazu die 2. Stimme;) ich brumme ein bisschen mit.)
10 ½zu Agnes, bei Irmela Vonessen. (Wir bringen Leckereien für ihre 3 Jungens: . . . , Nikolas, und Benjamin. Agnes erzählt noch von Vollmerhausen. Irmela und später Erika sind dabei. Ich bitte Agnes um Verzeihung, dass ich durch die Darmblutung und Hospitalaufenthalt ihre Goldene Hochzeit vergessen habe. – Ich unterstütze Irmela in der Wahl des Namens „Benjamin“. Agnes hatte damals heftigen Einwand erhoben, weil das jüdisch aussähe; ich sage: Unser Bruder Josua hieß doch so; Irmela sagt: Das hat sie damals auch gegen Agnes angeführt.) – Dann kommt Franz Clemens, (Er ist ein bisschen formell. Er spricht über seine Vorlesungen und Vorträge, und Arbeiten. Sie beziehen sich hauptsächlich auf die geschichtliche Entwicklung der Naturwissenschaften, im Rahmen der Geistesgeschichte. So hat er z.B. jetzt entdeckt, dass schon Paracelsus den Grundgedanken von Harveys späterer Entdeckung des Blutkreislaufs hatte.) – Nachmittags Briefe gelesen und für Briefe überlegt. An Flitner geschrieben, und ihm Agnes’ Schilppband nach Hamburg geschickt. – Langes Telefongespräch mit Chacha (vielleicht wollen wir auf den T.H. Ende September; ich sage: falls ich nach Hamburg und vielleicht nach Oslo gehe, werde ich dann im Oktober noch etwas länger bei ihr sein.)
Wir fahren zu Agnes, und fahren dann mit ihr über Günterstal nach Horben. (Diesmal im Gasthaus gegessen, weil es draußen kühl ist. Agnes erzählt von Fritz Dörpfeld; er war nach dem 2. Weltkrieg jahrelang in russischer Gefangenschaft, lebt jetzt mit seiner Frau Kläre am Tegernsee; er hat aber durch die Gefangenschaft 🕮 etwas abbekommen, kann nicht mehr so aktiv tätig sein wie früher; er bastelt, Ledersachen und dergleichen, die seine Frau da verkauft, hat wohl auch eine Offizierspension. Über Hedwig von Rohden; sie hat sich von der Freundin und Loheland getrennt, lebt ziemlich ärmlich, hat jetzt eine Arbeit oder Anstellung am Goetheanum in Dornach in der Schweiz. Wilhelm von Rohden hat eine hohe, führende Stellung in der Bekenntniskirche. Friedrich ist immer noch sehr tätig.) – Wir bringen Agnes nach Hause und sind nachmittags allein. Wir sitzen auf dem Balkon am Wohnzimmer. (Annemarie erzählt von Kön. Er hat niemals mit ihr eine Aussprache gehabt, über die Änderung der Beziehung. Dass er die andere Frau heiraten will, hat er nur brieflich mitgeteilt. Er will aber mit ihr eine freundschaftliche Beziehung beibehalten. Ich sage, er braucht offenkundig Psychoanalyse; aber er ist schon 57 Jahre, und das ist ja wohl etwas spät dafür.) – Nach dem Abendbrot, noch am Tisch, spreche ich mit Annemarie über meine Zukunft. (Ich sage: Hanneli hat geschrieben: „Wenn Du in Deutschland bleibst, müsstest Du in der Nähe von einem von uns wohnen, aber nicht direkt bei ihm; nahe genug, sodass man für Dich sorgen kann“ oder so ähnlich. Annemarie sagt: Ja, z.B. eine möblierte Wohnung mit Bedienung in der Nähe von Stockdorf. Sie sagt, Chacha kocht ungern; früher hatte sie immer ein Mädchen, und nach dem Krieg führte Annemarie den Haushalt in Stockdorf. Ich sage, die praktischen Erwägungen sind kompliziert; in meinen Träumen bin ich immer in Versuchung, die praktischen Probleme zu vergessen und mir eine Märchenwelt vorzustellen. Sie fragt: Wie sieht die denn aus. Ich: Hier Da sitzt Chacha, und hier sitze ich, und wir haben uns lieb, und es gibt keine Probleme. Sie sagt, ich soll doch einfach alles mal mit Chacha überlegen. Aber ich 🕮 sage: Da muss ich sehr vorsichtig sein, um nicht Erwartungen zu erwecken, die ich dann nicht erfüllen kann. Vielleicht ist diese Vorstellung von mir nur ein Hilfeschrei eines allein gelassenen Kindes. In Wirklichkeit brauche ich viel mehr Zeit, um wieder innerlich ins Gleichgewicht zu kommen; ich bin noch ganz durcheinander, und daher noch nicht fähig, wichtige Entschlüsse zu treffen. Sie sagt, die Mama wird das gut verstehen; vor meinem Kommen war sie sehr aufgeregt; aber dann bald wurde sie ruhiger und heiter. Annemarie meint, ich soll mal ruhig abwarten; ich werde dann sehen, wie es in Stockdorf wird, wenn ich nächstens einige Zeit dort zubringe; die Chacha sei auch gewohnt, viel allein zu sein, weil gewöhnlich Lini viel zu sehr mit anderem beschäftigtsOriginal geschäftigt. ist und nur zur Hauptmahlzeit und morgens kurz bei ihr ist. Ich sage noch, ich habe oft seltsame Gefühle, z.B. als würde ich der Ina untreu, als ich schon bald nach ihrem Tod im Geist nach einer anderen Frau suchte; ich bin eben noch sehr durcheinander. Annemarie: Das ist doch sehr verständlich nach allem, was ich erlebt habe, ich werde schon darüber hinwegkommen. Ich: Ja, das glaube ich auch. Zur Guten Nacht umarme und küsse ich sie herzlich.)
Agnes ganzen Tag hier. Vormittags mit ihr spazieren, nachmittags im Wohnzimmer. (Sie erzählt von vielen Verwandten. Sie liest mir und Annemarie Mutters Brief an uns zu ihrem 70, Geburtstag vor. Sie gibt mir ein Gedicht von Seneca („Die wir für verloren halten, sind uns nur vorausgegangen“). Sie sagt, sie hat mir ca. 1953 Erinnerungen aus meiner Kindheit geschrieben.) Agnes hat ein ganzes Paket Wolljacken und anderes für mich; ich nehme eine dicke wollene grosse Strickjacke, die für die Berge gut sein wird. (Agnes will mir auch noch geben: ein Buch von Hirtung, eins von Fechner, Klavierauszug von Brahms Requiem; 4 Lieder vom Birn, komponiert von Josua, und anderes. 🕮 Aber ich will mich nicht belasten.) – Abends Telefonanruf von Lini: Stegmüller kann nicht nach Kalifornien kommen, weil er dann wieder eilig zurück nach München muss. Sie hat mit ihm ausgemacht, dass ich am Montag 31. August zu ihm komme.
Vormittags im strömenden Regen fahren wir zu Agnes. (Annemarie geht zur Eichhalde. Ich bei Agnes. Sie bespricht wieder das Problem der alten Gräber und Grabsteine; in Gegenwart von Irmela sage ich, sie soll nicht soviel Gedanken, Mühe und Geld auf alte Gräber wenden, lieber auf lebendige Menschen, das ist mehr im Sinne unserer Mutter. Auch mit den Vorfahren: es ist gut, an sie zu denken wie sie lebten, anstatt an ihre Gräber.) Mittags alle zusammen (ich erzähle, wie ich vergeblich versuchte, nach Amerika zu kommen; und dann Einladungen von Chic. und, sehr überraschend, von Harvard, Angebot von Princeton und Vorträge dort, dann Angebot von Chic.) Nach dem Nachmittagsschlaf, mit Agnes langen Spaziergang im Wald, vielleicht ¾ Stunde.
Zu Agnes. – Annemarie fährt Agnes und mich die Wintererstr. nach W, bis zu Bänken, von wo man das Eichhaldenhaus oben liegen sieht. (Dort sitze ich mit Agnes, dann gehen wir zu Fuß zurück. Sie sagt, sie hätte gerne Näheres über Ina gewusst, aber wollte nicht fragen, weil ich vielleicht nicht darüber sprechen möchte. Ich erzähle dann einiges, aber nicht über den Tod. Dass Ina lange schon von Selbstmord sprach. Furcht vor Hospitalisierung. Der Psychiater. Nachts das gemeinsame Singen. Meine Billigung von Selbstmord, wenn unheilbar; aber mein starkes Sprechen dagegen in ihrer damaligen Lage, wo die Medizin ausprobiert werden sollte. Daher erwartete ich es dann nicht. Warum es dann doch plötzlich geschah, unklar; anscheinend fürchtete sie Hospitalisierung. Über Friedrichs Brief, wie quälend solche Zustände sind; wir müssen ihr nicht Vorwürfe machen, sondern 🕮 froh sein für sie, dass sie es überstanden hat. Agnes sagt, sie habe sich manchmal Sorgen gemacht, wenn es mir schlecht ging, ob Ina wohl bei mir ausharren würde oder zu einem anderen Mann gehe. Ich sage mit Entschiedenheit, dass das ganz undenkbar war; im Gegenteil, damals in S.F. und später in Princeton, hat sie überlegt, wie sie den Lebensunterhalt für uns beide verdienen würde; und dass sie immer treu und selbstlos ganz für mich gesorgt hat. In der Wohnung singt Agnes mir noch leise das Lied vom Knochenmann, und ich notiere mir die Worte. Ich sage ihr, dass Ina dies gerne sang mit mir in den letzten Wochen; dass ich sie manchmal aber warnte, sich dem Gedanken nicht zu sehr hinzugeben. Ich sage ihr auch von dem schönen Schubertquartett zu dem Gesang. Ich erzähle, dass ich oft nachts nach Inas Tod mir viele von unseren Liedern leise gesungen habe und viel dabei geweint; das tat mir gut. Sie sagt: Ja, das löst einen. Sie sagt, dass sie in manchen Liedern Trost und Stärkung gefunden hat. Ich sage, ich auch in „So nimm denn meine Hände“. Sie will mir vielleicht eine Kopie von den dreistimmigen Liedern machen lassen und schicken. Ich sage, ich wollte jetzt nicht, weil ich dann leicht weinen muss. Aber vielleicht können wir sie nächstes Jahr singen. – Zum Abschied beim Auto danke ich ihr; und küsse sie herzlich. Ich sage, es ist kein großer Abschied, ich denke, ich komme nächsten Sommer wieder. Sie weint nicht, sondern hält sich sehr tapfer, sicher um es mir leichter zu machen.) –
6 Kön bei uns (Walter Köngeter24Aufgrund der Angaben im Tagebuch vermutlich Walter Köngeter (1906-1969); vgl. Walter Köngeter – Wikipedia. Großer, dicker Körper, großer Kopf, großes rotes Gesicht, lacht gern. Über Griechenland und Wilhelm Dörpfeld. Seine starke Abneigung gegen Amerika. Ich: Es gibt aber auch Amerikaner, die da kritisch sind. Ich erkläre, dass ich froh bin, nach Amerika gekommen zu sein; denn in Deutschland würde 🕮\St. Peter, Johannes und Familie\ ich mit meiner Art von Philosophie überhaupt keinen Anklang gefunden haben. Aber ich stimme in vielem seiner Kritik an Amerika zu.) Ich bis 9h.
Vormittags mit Annemarie in die Stadt. (Zum Reisebüro; sie meint, wenn ich von München nach Oslo und zurück fliegen will, muss ich höchstens Kopenhagen – München zahlen; das sind $ 72; vielleicht weniger; sie können es nicht berechnen; ich soll in München zur Vertretung von PanAm oder einem anderen Reisebüro gehen.) – Nachmittags: Johannes ruft an von St. Peter. – Briefe geschrieben. (Annemarie in die Stadt, kauft Hemden für mich, und graues Kleid für sich.)
Wir fahren nach St. Peter und weiter hinauf zum Plattenhof, wo Jo, Sabine, Matthias, Thomas und Hannes sind. Die 3 Buben wohnen in einem zwei, Jo und Sabine in einem Zimmer (das wir nicht gesehen haben) im Plattenhof. Wir gehen hinunter zum See. Annemaries Liegestuhl wird für mich aufgestellt im Schatten eines Baumes. Ich spreche mit Jo, während die anderen schwimmen gehen. Kurz über die Schwierigkeiten der geplanten Arbeit in Berlin, und über die große Aufgabe. Johannes wird nach Berlin gehen, dort eine Predigt halten, und mit Leuten sprechen; dann erst werden von beiden Seiten die endgültigen Beschlüsse gefasst. – Sabine erzählt, dass sie und ihre Eltern mit Flitners nahe befreundet sind, und dass Wilhelm sich wünschte, dass einer seiner Söhne sie heiraten würde; ich sage: und dann bekam ich die Auszeichnung, dass mein Sohn Dich heiratete.) Wir fahren nach St. Peter und essen im Freien vor einem Gasthaus. Dann fahren wir hinunter ins Eschbachtal, durch das wir hinaufgekommen waren, und lagern im Schatten von Bäumen neben einem Bach. (Ich nehme meine Mittagsruhe wieder auf 🕮 Annemaries Liegestuhl. Dann essen wir einen vorzüglichen Mandelkuchen, den Sabine gebacken hat. – Mal sagt Annemarie: Damals in 1952 hattest Du die Rückengeschichte, und darum wolltest Du nicht, dass Johannes Dich besuchte auf der Reise nach Mexiko. Ich: Das war nicht wegen dem Rücken, sondern wegen psychologischen Schwierigkeiten; ich hatte eine Neurose; ich fragte Johannes: weißt Du etwas von Neurosen und Tiefenpsychologie oder Psychotherapie? Johannes: Nein [!] Ich: Nun, es war etwas Ähnliches zu dem, was Du beim Broder gesehen hast; d.h. Agoraphobie oder Platzangst; der Broder nannte es im Scherz die Krankheit der Philosophen, weil auch Rickert es gehabt hatte. Ich nahm dann eine Psychoanalyse; und ich habe sehr große benefits davon gehabt [dies Gespräch war schon vorbei unter dem Baum].) 5h fahren wir nach Hause; Johannes und Familie zum Plattenhof. – Ich lege mich etwas hin, recht müde nach dem ungewohnten, wenn auch sehr erfreulichen Tag im Freien. – 6 ½ (anstatt 6) Gerhard Kaufmann kommt, bis 8 ½. (Er gleicht dem Reinhard sehr. Er erzählt von seiner Arbeit; er ist speziell ausgebildet für technische Betriebsführung. Er sagt, Herbert Stussig sei hauptsächlich Theoretiker, und daher nicht geeignet für einen so kleinen Betrieb wie ihren, wo, im Unterschied zu Krupp, alles auf praktische Anwendung ankomme. Herbert sei auch hauptsächlich in vielen Ehrenämtern beschäftigt, und sein Einkommen aus der Firma sei daher eigentlich nicht in seiner Höhe gerechtfertigt; Reinhard stimme ihm aber in diesem Punkt noch nicht zu, beginne aber jetzt doch auch, Bedenken zu haben. Er sagt auf meine Frage, obwohl sie ihr Bestes in dem Strabergbetrieb täten, 🕮 sei nicht sicher, ob sie Erfolg haben würden; die Konkurrenz von Frankreich und Italien, von der auch Reinhard gesprochen hatte, sei sehr groß und mache ernste Schwierigkeiten. Er selbst wäre viel lieber in Australien geblieben.) – Mit Annemarie über Religion. (Sie sagt, Lini und Christoph gingen in Stockdorf oft in die Kirche. Zuweilen auch Chacha, aber nicht so oft. Sie selbst könnte nicht leicht über ihren Glauben oder Anschauungen sprechen, weil sie zu diffus seien und durch Formulierung leicht gefälscht werden könnten. Sie halte es auch für besser, es unformuliert zu lassen; aus demselben Grunde würde sie auch nicht wünschen, psychoanalysiert zu werden; manche Dinge lasse man besser in der Tiefe, ohne sie hervorzuholen.)
10-6 Jo hier. (Ich spreche meist mit ihm allein, im Wohnzimmer. Er erzählt, wie er zum „Glauben“ gekommen ist; nicht erst in der Gefangenschaft, wie ich meinte, sondern schon in der Flotte; die behielt sich größere Freiheiten, im Unterschied zu Görings Luftwaffe; daher gab es dort einen kleinen „Bibelkreis“ (10 oder 12 Männer, mit einem Flottenpfarrer in Uniform, wo rege Diskussion und Bibellesen stattfand.) Ich sage: Für mich ist es leichter, Deine Auffassung zu verstehen, als für Dich, meine zu verstehen, weil ich ja in der Kindheit und Jugend auch religiös war. Aber er sagt darauf: Er kann auch meine gut verstehen, weil er auch in Kindheit und Jugend „ohne Gott lebte“; denn in Wiesneck und in den Lietzschulen wurde nicht Religion gepflegt, sondern in diesen Schulen z.B. von Lietz selbst, nur etwas über die Religion gelehrt. Das war mir ein neuer Gedanke; aber da hat er wohl recht. Er sagt, 🕮 es war richtig von uns Eltern, dass wir die Kinder nicht in eine bestimmte Religion festlegten, sondern es ihnen frei ließen, sich zu wählen, was sie wollten. Und er ist stolz darauf, dass er seine Religion nicht einfach automatisch als Kind mitbekommen hat, sondern erst als Erwachsener mit Bewusstsein aufgegriffen hat. Er hat auch etwas über andere Religionen nachgedacht; ein Professor für vergleichende Religionen hat ihnen Vorträge gehalten über die Schwäche der anderen Religionen; ich sage ihm, dass die Anhänger der anderen Religionen sicherlich ähnliche Argumente zugunsten von ihrer haben. Er gibt auch zu, dass es verkehrt wäre, wenn ein Mensch behaupten würde, er habe nun mit Sicherheit die Wahrheit erfasst; er tadelt die Katholiken für diese Auffassung. Als Hauptargument für Gott führt er wiederholt an, dass man ohne ihn nicht verstehen könne, wie und warum gerade in dieser Form sich der Mensch und die anderen Lebewesen entwickelt haben; er fügt selbst hinzu, dass man aber nicht aus der Existenz des Menschen die Existenz Gottes gewinnen könne. Ich zitiere Laplace: „Diese Hypothese benötige ich nicht“. Er sagt, sie ist zwar nicht beweisbar; aber auf ihrer Grundlage, nicht als Hypothese, sondern als erlebte Wirklichkeit, fällt alles besser in seinen Platz und wird als Ganzes verständlich. – Nachmittags über Ina. Ich erzähle von den Depressionen; Bruder, Mutter, Vernachlässigung durch die Eltern, Vertreibung aus unserem „Nest“. Angst davor, eine Last für mich zu werden; besonders Angst vor Hospital. Der Psychiater mit Medizin; da, glaubte ich, jetzt hatten wir einige Monate Ruhepause. Ihr häufiges Sprechen von Selbstmord; ich billigte es unter anderen Umständen, aber nicht hier. Ihr Leiden, innerer Konflikt zwischen Sorge für mich und Sehnsucht nach Befreiung; das Singen; , Schlaflosigkeit; plötzliches Ende. Daher mein Schock, 🕮 trotz aller Vorkenntnis. Dann Lesen von Großvaters Biographie. Da ich den Groß mich mit dem Großvater verstehen konnte, dachte ich, ich werde mich auch mit dem Sohn verstehen. Und jetzt freue ich mich sehr, dass es wahr ist. Er fragt noch nach dem Gefühl des Staunens im Anblick des Weltalls; ich sage, das habe ich auch; Einstein nannte es „das kosmische Gefühl“; und auch die Bescheidenheit und Demut darüber, wie wenig wir wissen. – Ich sage ihm, wie ich mich freute, in seinem Tagebuch den Grundsatz zu finden: „Was man tut, das soll man ganz tun“. Das ist mir auch ein wichtiges Prinzip.) –(Ferienzuschuss für Johannes. Ich erkläre, dass ich finanziell jetzt gut dran bin, und dass ich jedem Geschwister für die Ferienreise jährlich helfen will. Ich möchte ihm 200 geben; er sagt, das ist viel zu viel; ich sage, da sie droben so einfach leben, sollen sie den Nutzen der Ersparung haben. Er sagt: dann 100; ich sage: wir wollen uns auf die Mitte einigen, bitte nimm es, es freut mich, es zu geben. Also 150 gegeben.)Ich finde wiederum schwarzen Stuhl (so schon vor einigen Tagen; damals sagte Annemarie, das kommt von den Blaubeeren. Aber jetzt habe ich mehrere Tage keine gegessen; allerdings gestern auch keinen Stuhlgang. Sie telefoniert ihrer Ärztin, Dr. Friedrich; sie sagt, wir sollen gleich hinkommen. Um 7h dort. Ich bringe Stuhlprobe, die Praktikantin nimmt Blutprobe aus dem Ohrläppchen. Nach Untersuchung, und Betastung meines Magens, wobei aber nichts weh tut, sagt die Ärztin, es ist keine Blutung, sondern immer noch Blaubeeren, man sieht kleine Beerenkörner im Stuhl und der Stuhl ist hart, aber weich.Sinn? Ich bin froh; ich glaubte nicht, dass es wirklich Blut sei; aber wollte doch die Beruhigung der Gewissheit haben.) 🕮
Wir fahren nach Plattenhof, den ganzen Tag. (Vormittags erkläre ich Johannes einiges über Psychoanalyse; wie es geholfen hat, nicht nur die Neurose zu überwinden, sondern vieles an Hemmungen und Spannungen loszuwerden; das starke Erlebnis von Musik und Bewegung; und ich konnte dann LA annehmen. Und seitdem kann ich andere besser verstehen, Studenten beraten, usw.) Mittags im Gasthaus in der Gaststube gegessen. Nachmittags wieder hinter der Kapelle auf dem Liegestuhl. (Wir sprechen, auch schon etwas am Vormittag, über seinen Glauben. Er versteht auch eine Anschauung der Welt „ohne Gott“, aber sie erscheint ihm dürftig und ärmlich. Er wird in der Schilderung seines Glaubens zuweilen sehr beredt, spricht mit prophetischem Eifer. Ich sage, möglicherweise wird die evangelische Kirche zerrieben zwischen den 2 Extremen: Katholizismus und weltlicher Auffassung. Er sagt: Vielleicht ja; aber das beweist nichts gegen den Glauben, denn er sagt nicht, der Erfolg werde die Wahrheit seines Glaubens beweisen. So ist er konsistent. Er sagt, er lehnt auch nicht das Bemühen eines neutralen Historikers ab, die Entstehung des Christentums aus Früherem, z.B. Gilgamesch Epos, zu erklären; aber der Glaubende sieht, dass das nur unwesentliche Züge erklärt. – Er macht keine Verurteilung Andersdenkender, weder der Katholiken noch der weltlichen Auffassung. Und er sieht, dass sein Glaube, wie Paulus sagte, „dem Weisen eine Torheit ist“ oder mir vielleicht „naiv“ erscheinen könnte. Ich sage: nicht naiv, aber doch seltsam. Aber innerlich freue ich mich, dass wir gut miteinander sprechen können, jeder den Standpunkt des anderen verstehend. – Zuweilen auch Annemarie und Sabine bei unseren Gesprächen dabei. Sabine lenkt zuweilen etwas ab; aber dann geht Johannes wieder auf das Hauptthema zurück. 🕮 Annemarie sagt mir nachher, dass sie mit großem Interesse zugehört hat aber absichtlich schwieg, um uns nicht zu stören; zuweilen sei sie sehr in Versuchung gewesen, dem Johannes zu sagen, dass er abschweife und nicht auf meine Frage geantwortet habe.) Auf einmal ist es 7h. Wir fahren im letzten Tageslicht und in der Dämmerung nach Hause. Ich bin müde; es war aber ein schöner Tag, in schöner Landschaft, mit guten Gesprächen.
Ganzen Tag zum Plattenhof (meist am Waldrand über dem Hof, wo man ins Simonswälder Tal hinunter sieht. Über meine Weltanschauung. Die Werte waren, nach Mutters Erziehung im Sinne von Großvaters Buch „Ethik“, nicht auf Theologie basiert. Daher wurde sie nicht erschüttert durch mein allmähliches Aufgeben des Glaubens. Ich glaube, wie Rousseau und Pestalozzi, an die natürliche, ursprüngliche Güte Gutheit des Menschen. Daher bin ich optimistisch auf lange Sicht, wenn auch nicht für die nächsten hundert Jahre. Die Menschheit ist in den letzten 400 Jahren gewaltig verbessert worden; wenn sie nicht durch Atomkrieg ausgerottet wird, ist kein Grund da, anzunehmen, dass sie nicht weiter verbessert wird. – Johannes sieht einen gewaltigen Unterschied zwischen seiner Auffassung, dass Christus die einzige Verkörperung Gottes gewesen ist, einerseits, und andererseits nicht nur meine atheistische Auffassung, sondern, nach ihm nicht wesentlich verschiedene davon [!] die Auffassung eines Gottesgläubigen, dass Christus nur einer von mehreren von Gott inspirierten Menschen war. – Ich gebe ihm zu, dass es ein ernstes Problem ist, die Tatsache zu erklären, dass die Gottesvorstellung unter allen Völkern zu finden sei; aber dass es doch jetzt ganz gute Erklärungen auf weltlichem Boden gibt. Er: Da war wohl Feuerbach der erste, der es versuchte? Ich: Ich glaube, dass die Erklärung von Freud besser ist, dass es aus einem Bedürfnis nach einem 🕮 idealisierten Vater kommt. – Johannes fragt, wie unsere Heirat geschah. Ich erzähle von Verwundung, Verlobung, Kriegstrauung, Zeit in Berlin, Jena, Wiesneck. – Erklärung der Scheidung: Früher glaubte ich, es sei Unverträglichkeit der Charaktere; nach der Psychoanalyse vermute ich jetzt, dass es durch neurotische Züge auf beiden Seiten verursacht war: meine Mutterbindung, und ihre Vaterbindung; und dass, wenn wir beide analysiert worden wären, die Ehe vielleicht nicht gescheitert wäre.) 6 ½ herzlicher Abschied von Sabine. – Abends telefoniert mit Chacha und Hanne (siehe Notizen). – Nachts heftiges Gewitter, das mich aus tiefem Schlaf aufweckt; dann kann ich lange nicht wieder einschlafen.
Annette ist da (sie ist mitten in der Nacht mit Zug angekommen.) Johannes kommt 10h (anstatt 9), weil er noch Sabine und die Jungen mitgenommen hat, die er um ½1 zum Mittagessen am Münster treffen will. Annemarie ist zornig, dass er das so spät sagt, sie wollte ihn doch zum Mittagessen hier haben.) –Gespräch mit Johannes, zeitweise auch Annette dabei. (Ich: In amerikanischer Terminologie bin ich ein „humanist“, d.h. das Ziel ist die Entwicklung der Menschheit; der Glaube ist, dass der Mensch dazu fähig ist, ohne übernatürliche Hilfe. – Er fragt nach meiner Wahrscheinlichkeitstheorie: Ich: das ist zu technisch; es gibt eine allgemein anerkannte Wahrscheinlichkeitstheorie. Ich nehme die auch an, aber glaube, dass daneben ein zweiter Wahrscheinlichkeitsbegriff auch nötig ist; und für den entwickle ich eine Theorie auf Basis von Axiomen. – Über Krieg und Entwaffnung. Ich sage: Die Russen sind ernsthaft für Entwaffnung, US aber nicht; denn die Russen fürchten die militärische Übermacht von Amerika, und sie glauben, ohne Waffen, nur mit Propaganda, würde ihre Seite 🕮 gewinnen; die Amerikaner glauben aber nicht, dass ihre Seite sicher gewinnen würde; ferner würde Entwaffnung zu sehr ernsten ökonomischen Schwierigkeiten führen, die die Russen, durch Planung, viel leichter bewältigen könnten als die Amerikaner, die heftig gegen Planung sind. – Johannes liest mir aus der „Stimme“, dem Organ der Bekenntniskirche, vor aus einem Beitrag eines Theologen, der sagt, dass eine friedliche Lösung des Problems von Deutschland nur möglich ist, wenn beide Teile sich gegenseitig anerkennen und dann mit einander verhandeln. Ich: Ich stimme dem entschieden zu; ebenso ist Amerikas Nicht-Anerkennung von China ein großer Fehler. – Ich sage Johannes, dass ich mich freue, zu sehen, wie ähnlich unsere Haltung ist gegenüber einem Problem, trotz der großen Unterschiede im Inhalt des Denkens: Wir beide bemühen uns, das Problem klar zu erkennen und dann so gründlich wie möglich durchzudenken, und so frei wie möglich von Vorurteilen. – Annette sagt, dass Lili Nebels Schwiegersohn, mit dem sie uns damals besuchte, ist ein Neger, aber mit sehr heller Haut; seine Eltern, oder einer davon, war viel dunkler; er ist Chemiker.) – Beim Mittagessen gerät Annemarie in einen Streit mit Johannes über Sabine (sie sagt, Sabine wolle dem Johannes nicht ganz Zeit freigeben, um mit mir allein zu sprechen; Sabine hat ihr gesagt, sie könne nicht ohne seine Hilfe mit den Jungens fertigwerden. Er sagt, Annemarie übertreibe; und ich versuche auch, ihre heftige Kritik etwas zu besänftigen.) – Nachmittags Gespräch mit Annemarie (über Sabine; sie sei oberflächlich und dumm, maße sich aber moralische Urteile über andere an (das war vielleicht hauptsächlich früher, als Annemarie und Sabine in Stockdorf waren). Sabine wolle verhindern, dass Johannes viel mit mir allein wäre; es wird aber nicht klar, was Sabines Motiv dabei wäre, wohl hauptsächlich unbewusst. Sabine liebt den Schwarzwald nicht, lieber Amrum, das aber 🕮 jetzt im Umbau ist; Johannes möchte gern Wanderungen dort oben machen, aber sie will nicht.) – Abendessen mit Annemarie und Annette.
10 Abfahrt, in der Stadt Abschied von Annette. (Über Karlsruhe, Stuttgart. Mittags Rast auf einer Wiese wird durch Fliegen gestört. Wir sehen Kirche und Pfarrhaus in Riedheim von weitem.) 4 ½Stockdorf.OStockdorf Wiedersehen mit Chacha. (Sie findet, dass ich nicht nur in Gesicht Farbe, sondern im Ausdruck viel besser aussehe als vorher. – Ich bin müde von der Fahrt. Darum erzählen wir nur einiges, ohne auf Wichtiges einzugehen. Chacha sagt, sie möchte mal nach T. H. für länger, mit Kur, wenn es nicht so teuer wäre. Ich sage, ich will es ihr schenken. Später sagt sie, sie möchte auch mal wieder nach Rom, und erzählt begeistert von ihrem früheren Aufenthalt dort mit Frau Eneb. Ich sage, sie ist auf jeden Fall eingeladen, sie kann wählen zwischen T. H. und Rom. Sie sagt, sie hat schon eine Kasse, mit Spargeld dafür; da sind die 300 von meinem Mitbringsel drin. – Chacha und Annemarie reden mir zu, im Oktober mit Chacha nicht nur kurz, wie ich dachte, sondern eine ganze Woche oder noch mehr zum T. H. zu gehen; Annemarie sagt, da haben wir ein schönes Zusammensein, und Chacha ist dann frei von Haushaltssorgen und dergleichen.
4-7 mit Annemarie bei Stegmüllers. ( Ich sehe ihn zum ersten Mal. Er hat großen, runden Kopf, breites gescheites Gesicht, spricht lebhaft und gut. Seine Frau, blond, mit Brille, aus Hamburg, spricht sehr lebhaft; 🕮 sie hat Kunstpsychologie studiert, auch etwas Philosophie; sie weiß gut Bescheid über den Charakter verschiedener Leute, über die Universitätspolitik usw. Er hat sich entschlossen, in München zu bleiben; hauptsächlich, um den Einfluss, den er hier hat, auch für andere Berufungen hierher, nicht aufzugeben; wenn er ginge, würde vielleicht ein Philosoph ganz anderer Richtung berufen. Er schildert, wie viele Schüler oder Anhänger von Heidegger jetzt in Deutschland sind und einflussreiche Stellen haben. Andererseits nimmt aber auch das Interesse an Logik sehr zu; vielfach aber in der Form, dass ein Mathematiker beauftragt wird, es zu lesen. – Über Humburg. Der hat spontan das Carnap-Stegmüller Buch gelesen, und hat Diplomarbeit über Richter und Carnap angefangen; er ist erst zu Stegmüller gekommen, nachdem er die Ableitung von einem Teil des Prinzips der Instanzrelevanz gefunden hatte. – Ich frage über Richter; er sagt, der hat in seinem Buch über Wahrscheinlichkeit auch einige philosophische Bemerkungen gemacht; die können aber wohl kaum als eine neue Interpretation von Wahrscheinlichkeit aufgefasst werden. Auf meine Frage, sagt er, er weiß von niemandem in München außer Humburg, der sich mit meiner Wahrscheinlichkeitsauffassung beschäftigt hat; vielleicht wisse Humburg welche. – Kurz über Dr. Essler, der mir geschrieben hat über Unendlichkeitsaxiom; er kennt ihn, aber nicht näher. Ich sage, dass ich einige Ideen habe, um das Unendlichkeitsaxiom als logisch-wahr zu interpretieren. Er ist interessiert, und ich erkläre die Interpretation mit Modalitäten. – Über Hintikkas ms. Ich sage, dass ich Ad nur für Familien anwende, wie im Preface gesagt; er scheint es nicht zu erinnern; und dass ich auch ein \(m\) mit positiven Werten für universelle Sätze habe, erwähnt im Schilppband § 26 reply. – Sie fahren jetzt mit Schiff hinüber, nehmen VW Auto mit, das er dann am Ende drüben verkaufen will. Sie haben Hempels schon mal kennengelernt; ich sage, dass er mein nächster Freund ist, und dass ich sie vielleicht auf der Rückreise besuchen will. Sie sagen, vielleicht könnten sie 🕮 dann nach Princeton kommen und mich wiedersehen. – Über Lorenzen. Ich sage auch, dass man zuweilen nicht recht weiß, auf was er hinaus will; er spricht Lorenzen spreche oft mit großer Heftigkeit, höre aber dem Gegner nicht richtig zu, und werde sogar ironisch gegen Formalisten wie Bernays.)
IX / 1964 (Vormittags zu Friseur). – (Ich erzähle Chacha von Johannes Nachmittags Spaziergang mit Chacha in den Wald. Ich erzähle von Hannelie, dass sie bald mehr auftaute, und glücklich darüber war. Chacha sagt, Hanneli ist oft verschlossen und kann sich nicht äußern, obwohl sie vielleicht im Grunde gerne möchte. Ich sage, ich habe den Eindruck, dass sie beinahe gar nicht mehr ehelich mit Werner zusammenlebt, und dass er nicht nur in den Ferien, sondern auch sonst meist bei seiner Freundin ist. Darum verstehe ich nicht recht, dass sie im Brief den Wunsch ausdrückt, dass ich ihn kennenlernen sollte. Sie sagt, sie hat ihnen vor Jahren mal ein paar Hundert Mark geliehen; sie mache aber gar keine Anstalten, es zurückzugeben. Ich sage, dass ich mein Darlehen nicht einfach aufgeben wollte, weil das ein Geschenk an Werner wäre; sondern Hanneli vorgeschlagen habe, es aus dem gemeinsamen Konto langsam abzuzahlen; andererseits will ich ihr gelegentlich für bestimmte Wünsche etwas schicken, und dafür soll sie sich ein eigenes Konto einrichten. Chacha stimmt dem bei. Ich erzähle auch von Johannes. Chacha klagt über Sabine, ihre moralische Überheblichkeit.
10 Abfahrt mit Annemarie und Chacha, über Partenkirchen nach Mittenwald. Steilgrad zu einem hoch gelegenen Hotel; auf der Terrasse Mittagessen, mit schönem Blick auf Karwendel. Dann geht Chacha Fußpfad hinunter, um mit Bahn nach Hause zu fahren. Wir fahren 2h ab, (über Seefeld, hinunter nach Zirl, dann 🕮\(Alpbach)\ nach Innsbruck. Dann im Inntal nach Osten, über Jenbach, wo es nördlich zum Achensee geht). Brixlegg, Bahnstation für Alpbach; steile schmale Straße, oft durch enge Tunnels oder dicht am Abgrund, hinauf nach Alpbach.OAlpbach Registriert im Sekretariat, dann zum Hotel Alpbacher Hof, etwa 5h. – Abendessen mit Franz Roh und Juliane (ich über Psychoanalyse; dass ich viel davon gewonnen habe; nicht nur Überwindung der Neurose, sondern Einsichten, und vor allem allgemeine Lockerung von Hemmungen. Rohs sind beide etwas skeptisch, Juliane fragt, wie es kommt, dass so viele Amerikaner zu Analytikern gehen; hier erkläre man das dadurch, dass das mechanisierte Leben der Amerikaner ihnen psychologische Schwierigkeiten verursache. Ich: Nein; es ist einfach so, dass drüben viel mehr Analytiker sind, und dass es üblich ist, zu einem zu gehen, wenn man psychologische Schwierigkeiten hat.) – Vorher: Feigls kommen zu meinem Zimmer; wir begrüßen uns sehr herzlich. Annemarie hatte sie schon gefunden. (Sie wohnen im Böcklerhof25Vermutlich ist der Böglerhof gemeint.; leider sind wir dadurch bei allen Mahlzeiten getrennt.)
9-12 bei Feigls Arbeitsgemeinschaft, über Wissenschaftsgrundlagen. Dabei Feyerabend. (Feigl fordert mich auf, gleich Stellung zu nehmen zur Kontroverse über Instrumentalismus und Wahrheitsanspruch von Theorien. Ich: Die Wissenschaftler sind doch im Grunde einig; das ist eine künstliche Kontroverse, die die Philosophen hineinbringen. Aber Feyerabend sagt, dass Bohr den Instrumentalismus vertritt: der Formalismus der Quantentheorie ist nur eine Rechenmaschine. 🕮 Ich habe den Eindruck, dass Feyerabend und einige andere die Kontroverse aufbauschen, während mehrere andere mir zustimmen. Nach der Pause (weil ich für die Tropfen auf mein Zimmer gehe) beginnt Feyerabend ein neues Thema: die Kopenhagen Interpretation; er erklärt gut das 2 Schlitzen Experiment und ein anderes.) Nachmittags lese ich Blochsms ( marxistisch-dialektisch, aber noch viel unverständlicher als bei anderen Marxisten, gegen Positivismus) und beschließe daraufhin, trotz Rohs Rat, seinen Vortrag nicht zu hören. (Der Vortrag dauert 1 ½ Stunde; alle sagten, auch Annemarie, er sei total unverständlich gewesen; und sehr aggressiv über den Positivismus.) Ich gehe zu Feigls Vortrag, setze mich ganz vorne neben eine Dame; die stellt sich vor als Frau Bloch! (Feigl trägt klar vor, aber spricht nicht so lebhaft wie sonst, oft zögernd und stockend. Kasperle sagt mir nachher, dass er in einer milden Depression ist, schon in Wien; teils wegen Neuritis in Füßen, teils weil er sich den jungen Leuten gegenüber nicht gewachsen fühlte, in Sachen wie Spieltheorie und dergleichen. Er erklärt die Stellung unseres Empirismus im Unterschied zu früherem Positivismus; über Sinnkriterien, Physikalismus, und dergleichen.) Plötzlich um 6:50 läutet der buzzer in meiner Tasche; die Leute schauen sich um, ich stelle mich dieser , Feigl unterbricht sich und schaut auf die Uhr, vielleicht dachte er, es ist ein Signal zum Aufhören. Einige Minuten später schließt er. Ich eile hinaus, noch vor den Schlußworten des Vorsitzenden, zu meinem Zimmer, für die Tropfen. – Nachher sitzen Annemarie und ich noch mit Feigl zusammen, und Annemarie spendiert ihnen und sich Cognacs, weil Feigl erledigt ist und eine Aufmunterung braucht; dann bringen wir sie zu ihrem Hotel, im Dunkeln, und gehen zurück. Annemarie mag Feigls gern; auch Roh, aber nicht Juliane; 🕮 sie sagt, die kuckt einem nicht auf die Augen; ich sage, das ist irgendeine Scheu oder Hemmung. – Abends mit Rohs und Dr. Hochkeppel. ()Er will mich interviewen für Radio. Da morgen sein letzter Tag ist, und ich da sehr beschäftigt bin, machen wir aus, dass er mich in Stockdorf anrufen wird. – Er war in Mexiko beim Kongress, aber nicht bei meiner Diskussion. Ich erzähle von den mexikanischen Philosophen.) Gegen 10h zu meinem Zimmer!
(Annemarie macht Ausflug auf Berghaus, allein, mit Stuhllift.) In Feigls Arbeitsgemeinschaft. (Feyerabend erklärt Bohrs Kon der Quantengleichung, und zum Schluss Einsteins Einwand gegen Bohrs Ableitung aus der Unbestimmtheitsrelation, Konklusion, dass die Einzelsätze, oder gewisse von solchen, sinnlos seien.) –Paneth (fragt mich, ob ich 1965 zu Kneales’s Konferenz kommen will. Ich: lieber nicht über Konfirmation von Theorien, sondern lieber über Einwände gegen meine induktive Logik, vielleicht auch Poppers Einwände:) (Feigl sagt mir aber: Popper ist so fixiert an seine Missverständnisse über meine Auffassung, dass ich unbedingt nicht mit ihm öffentlich diskutieren solle, wenn nicht vorher im Privatgespräch eine Verständigung erreicht worden sei, wie wir es für Juni in Wien geplant hatten.) – 4-7¼Round-Table Diskussion über Materialismus, Idealismus, Positivismus, aufgrund der gestrigen Vorträge von Feigl und Bloch; dabei noch: ich, Moser als Vorsitzender, Rohrmoser (auch ein Dialektiker, etwas marxistisch), Dellos (mit Moser ein Leiter der Tagung) Tlust (ein Marxist aus Prag), Feyerabend. (Ich lasse Feigl meist über Positivismus sprechen, nur ein (oder zweimal?) nehme ich das Wort : die drei ismen in ontologischer Deutung als Thesen über Realität lehnen wir ab; man kann diskutieren über die Brauchbarkeit 🕮 der 3 entsprechenden Sprachen. Ich merkte als Student, dass ich mit verschiedenen Freunden verschiedene Sprachen sprach. Auf die Frage nach meinem Standpunkt wusste ich keine Antwort; ich war ontologisch neutral und bin es immer noch. Die Thesen widersprechen sich; aber es ist nicht inkonsistent, verschiedene Sprachen zu sprechen. Jetzt bin ich nach 30 Jahren zum ersten Mal wieder in Deutschland; es fällt mir schwer, einiges zu verstehen, besonders unter Philosophen. In Amerika habe ich gern mit Philosophen anderer Richtung gesprochen, oft mit Pragmatisten, Marxisten, Neo-Thomisten; die alle haben eine ziemlich klare Sprache, und für die ersteren ist P die Sprache der Wissenschaft, aber wenn ein Philosoph eine Sprache spricht weit entfernt von der der Wissenschaft, so fällt es mir schwer, ihn zu verstehen. Wenn Philosophen verschiedener Richtungen mit einander sprechen wollen, wäre es ratsam eine Sprache zu nehmen, die nicht zu weit weg von der der Wissenschaft ist. ( Ich schließe, weil der Vorsitzende mir sagt, die Zeit ist abgelaufen. (Applaus.) –) Die letzte Stunde sind Fragen aus dem Publikum. Ich bin sehr müde; einmal werde ich etwas schummerig, beinahe bewußtlos; ich schließe die Augen und halte meine Hand dagegen für ca 5 Sekunden. –Flitner war schon dabei (er ist heute gekommen. Er fragt, wie lange ich bleibe; ich: am 11. fahren wir ab. Daraufhin telegrafiert er Lisi, auch zu kommen.) – Beim Abendessen mit Annemarie, Rohs, Flitner, Hochkeppel. (Ich erzähle von der Entropie in Princeton, wie die Physiker mich nicht verstanden. Über die allgemeine Anerkennung der symbolischen Logik in Amerika; und jetzt müssen wir warnen vor Übertreibung, gegen Idolatrie des Instrumentes; Abe sagte „päpstlicher als der Papst“). 9 ½ auf mein Zimmer.
Die Arbeitsgemeinschaften von Feigl und Kohler26Möglicherweise der österreichische Psychologe Ivo Kohler: https://de.wikipedia.org/wiki/Ivo_Kohler machen gemeinsame Sitzung. Zuerst Vortrag Feigl (über Determinismus. Außer der Hauptthese, dass Determinismus vereinbar ist mit Freiheit, 🕮 die er ausführlich erklärt, auch mit allerhand weniger wichtigen Nebenbemerkungen, spricht er dann leider sehr ausführlich auch noch über die zweite These, dass die Situation in der Quantentheorie nicht wesentlich anders ist. Dann mache ich einen Vorschlag: zunächst die Diskussion auf die Hauptthese zu beschränken, weil das das Wichtigste ist. Stattdessen spricht er noch lange weiter, im ganzen eine Stunde, ohne sich auf das erste zu beschränken, ohne die Diskussion anfangen zu lassen.) Dann Pause; dabei reden Roh und Flitner mir zu, die Lenkung der Diskussion stärker in die Hand zu nehmen; ich sage, das kann ich als Besucher nicht. (Trotzdem mache ich nach der Pause den Vorschlag, zuerst die Diskussion über Determinismus zu machen. Aber man sagt mir, das sei unmöglich, weil zuerst Kohler als Leiter der anderen Arbeitsgemeinschaft zu Wort kommen müsse. Er spricht ganz im Sinne der phänomenologischen Psychologie. Er sagt, von diesem Standpunkt aus seien die Sehqualitäten Rot und Violett mehr verwandt als blau und gelb, obwohl die Physiker dagegen sprechen (dies ist natürlich ein Missverständnis. In der Diskussion fragen Verschiedene, was all dies mit Determinismus zu tun habe. Darauf werden nur ausweichende Antworten gegeben.) Mir scheint, die Sitzung war gänzlich fruchtlos, weil kein gemeinsames Thema für die beiden Gruppen genommen war. Ich schließe aus der Unfruchtbarkeit dieser und der gestrigen Sitzung, dass es besser für mich ist, mich nicht in Gruppendiskussion einzulassen, wenn ich keinen Einfluss auf Thema und Durchführung habe. – Abends in der Dämmerung Spaziergang mit Roh. (Er schlägt vor, ich könnte ein Zimmer in ihrem Haus mieten. Ich sage, ich kann nicht für mich selbst kochen, und es ist wahrscheinlich 🕮 zu weit, zu einem Restaurant zu gehen. Er meint, ich könne mit ihnen essen. Aber ich sage, es wäre sehr verkehrt, so etwas auf längere Dauer zu tun, denn sie müssten doch ihre Privatheit haben.) – Abends gehe ich doch mit zum „Lustigen Abend“. Aufführung von Szenen zur Veräppelung der Gründer und Leiter von Alpbach.
Vormittags Feigls bei mir, später auch Annemarie. (Ich erzähle über Ursache von Inas Depression seit vor Mexiko. Schließlich der Psychiater, Sonntag Nembutal weggenommen, und der letzte . Annemarie sagt, die Mama habe ihr geschrieben, dass Ina sich erhängte; ich vermute, dass Heini es in der Zeitung gelesen oder von mir erfahren hat und es ihr geschrieben hat; oder vielleicht Grete.) – Mittags mit Feigls wir beide im Böcklerhof gegessen. (Dabei erzählt Annemarie, dass sie während der Ausbildung in München öfters bei Maue gewesen ist; sie habe auch mit ihr korrespondiert über die Frage, ob sie es den Kindern sagen solle; als Hauptgrund dagegen, meint sie, war nicht die Furcht vor Vorwürfen der Kinder, sondern die Sorge, dass dadurch die Liebe der Kinder zu Nutto gestört werden könnte.) – Nachmittags mit Feigls im Alpbacher Hof. (Kasperle sagt mir, dass Feigl vor einigen Jahren eine wirklich ernste Depression hatte, und dass sie der Ansicht sind, dass unbedingt Medizin dagegen angewendet werden müsse; und auch wenn nötig auch Schocktherapie; sie meint, dass bei den heutigen Verfahren keine Persönlichkeitsveränderungen eintreten. – Feigl sagt, nach dass er mit 62 Jahren volle Pension 🕮 bekommen würde, aber auch mit 65 Jahren abgehen könnte, mit etwas kleinerer Pension.) –Abends gehen wir alle zum
9-12 letzte Sitzung von Feigls Arbeitsgemeinschaft. (Feyerabend erklärt gut die Kontroverse Bohr-Einstein. Er erwähnt, dass einige auch versucht haben, die \(\psi{}\)-Funktion aus dem Phasenraum in den gewöhnlichen Raum zu übertragen. – Um 11h fordert Feigl mich auf, zum heutigen Stand des Sinnkriteriums zu sprechen. Ich erkläre kurz das Sinnkriterium im Artikel 1956, für theoretische Terme und Sätze. Dann meine jetzige PositiontOriginal Funktion.: nicht mehr „sinnlos“, sondern schlimmstenfalls „überflüssig“. Das ist eine große Liberalisierung, und ermöglicht auch, unvollkommene Theorien in frühen Wissenschaftsphasen, z.B. Theorie der Psychoanalyse, oder sogar in vorwissenschaftlichen Phasen zuzulassen . Dadurch fallen auch gewisse Einwände, die Feyerabend in früheren Diskussionen gemacht hat, fort. – Feyerabend spricht noch über Versuche, die Logik in der Quantentheorie zu ändern, z.B. Reichenbachs mehrwertige Logik, und Neumann-Birkhoffs Streichung des einen Distributionsprinzips. Er ist dagegen, und ich stimme zu. In Bezug auf „sinnlos“ weise ich hin auf Schlick und Martin Strauss.) –Nachmittags Diskussion mit Flitner, Rohs, und Annemarie. (Sie fragen über Sinnkriterium, und ich erkläre das Übliche. Für Flitner ist Natur = das nach naturwissenschaftlicher Methode Erfassbare; ich frage, welche Vorgänge der Welt liegen außerhalb davon. Flitner: die geistigen Vorgänge, z.B. Selbstbewusstsein, Reue, „ich bin“; das ist mir schwer verständlich. – Über Werte und Wertungen. Stevensons Buch. Glaube und Haltung; utinam-Sätze. Flitner stimmt vielem zu, aber da scheint doch eine absolutistische oder objektivistische Auffassung der Werte dahinter zu 🕮 stecken und ferner glaubt er, dass durch die Kulturentwicklung sich zunächst in kleineren Gruppen, dann Nationen usw., und schließlich in der Menschheit ein gemeinsames Wertsystem herausklärt; die Menschen „werden immer besser gewahr“ davon. Ich sage, dass ich mit dieser optimistischen Auffassung sympathisiere, aber das doch nicht als „gewahr werden“ oder „Erkenntnis“ auffassen möchte; es ist nicht klar, ob er es für Erkenntnis hält.)
Vormittags wir zu Feigls. (Er sagt, das Wiener Institut würde gerne ein Symposion machen, an dem ich teilnehmen könnte, über induktive Logik; gut bezahlt, und Reise bezahlt. Ich möchte aber keine solchen Sachen mehr übernehmen nach Alpbach; ich kann Leuten ohne Vorkenntnisse nicht die Grundideen meiner induktiven Logik in einem Vortrag klarmachen. Ich sage Feigl, dass ich jetzt leicht Flugreisen machen kann, und eventuell nach Minnesota kommen würde, für eine Konferenz über meine induktive Logik. Das freut ihn sehr. Aber er ist ja zunächst mal für ein Jahr weg.) Wir gehen für ½ Stunde spazieren, einen steilen Weg hinauf. Maria erzählt mir, dass Feigl ganz pessimistisch ist über seine Neuritis, und nicht mal in Wien einen Spezialisten konsultieren will. Da ist immer eine Wechselwirkung zwischen seiner deprimierten Stimmung und der Neuritis, und er meint, kein Arzt könnte helfen. Er klagt oft über Schmerzen; aber er nimmt nicht ein neues schmerzstillendes Mittel, das ihm sein Arzt verschrieben hat. Ich spreche nachher mit ihm und rate ihm dringend, einen Spezialisten in Wien zu konsultieren.) – Nachmittags wieder zu Feigls zum Kaffee. (Wir schreiben zusammen Karten an Mia und Hempels. – 6 – 7 ½Flitner bei mir. (Er hat einiges in meiner Autobiographie gelesen. Auf seine Frage erkläre ich ihm: die 2 Begriffe der Wahrscheinlichkeit, Keynes; Kontroverse mit Statistikern; es sind 2 verschiedene Begriffe. Aber 🕮 meine Theorie ist zunächst nur auf einstellige Prädikate anwendbar; aber ich habe Ideen, wie sie auf quantitative Begriffe anwendbar wird. – Er ist für Planung, aber scheut zurück vor den Gefahren. Ich sage: Neurath warnte auch vor den Gefahren.) – 7 ½ – 9 wir mit Flitner und Rohs Abendessen. (Flitner erzählt: Nohls Frau starb schon ca. 1930. Da er sehr wohlhabend war, konnte er sich dann leisten, einer Frau, frühere Schülerin, die auch Sachen schrieb, eine eigene Wohnung in seinem 3-stöckigen Haus zu geben; sie leitete dann seinen Haushalt und pflegte ihn vielleicht auch in kranken Zeiten; da war aber noch jemand für die Arbeiten von Kochen, Reinigen usw. – Ich sage: Das rauhe Klima in Süddeutschland, besonders München, ist ein großes Problem für mich, falls ich mich entschließen sollte, ganz nach Deutschland zu ziehen. Juliane bestätigt, dass es nette Dörfer, nicht zu teuer, oberhalb der französischen Riviera gibt. Ferner empfiehlt sie Hotel Enrotel in Garda am Gardasee, mit schönem Park, wo Wohnungen, vermutlich möbliert, verkauft werden, aber oft auch von den Besitzern zeitweise vermietet werden. Ich frage Flitner, wenn ich für einige Monate dorthin ginge, würde er dann auch vielleicht dahin kommen? Er sagt: wahrscheinlich ja. Alle sagen auf meine Fragen über die oberitalienischen Seen, dass es dort sehr schön sei; einige Orte seien jetzt zu snobistisch und teuer geworden, andere seien einfacher. Es gibt aber im Winter oft Regen oder Nebel, und zuweilen auch Schnee. Annemarie sagt, Agnes habe Schuhe mit Hufeisen, die gut gegen Ausgleiten im Schnee schützen. – Franz sagt, er habe lange nichts von oder über Maue gehört; wie es ihr ginge. Annemarie sagt, sie lebt allein, nachdem Gerhard verheiratet ist und in Stuttgart wohnt. Ich denke mir, sieuOriginal er. will damit andeuten, dass dort ja auch eine Möglichkeit für mich wäre.) 🕮
9 ½ – 11 ich zu Feigls. (Kasperle sagt, dass Feigl auch nach retirement nicht leicht von Minnesota fortgehen wird; erstens möchten sie dann noch in ihrem Be bleiben, und zweitens haben sie ja dort jetzt viele Freunde. Annemarie kommt, (sie ist mit Flitner nach Brixlegg gefahren und hat Lisi Flitner abgeholt.) Wir nehmen herzlichen Abschied von Feigls, ich tausche auch Küsse mit Feigl. – Mit Annemarie etwas spazieren gegangen. (Sie sagt, Feigl ist ihr sympathisch; aber er ist so schüchtern und zaghaft, er wird es schwer haben. Ich sage, dass ich erst jetzt von Kasperle erfahren habe, dass Feigls Depression vor 3 Jahren wirklich ernst war. Sie meint wie Kasperle, dass man doch alle medizinischen Mittel anwenden müsse.) – Am Esstisch umarme und küsse ich Lisi Flitner. Nachmittags Kaffee auf der Veranda mit Flitners, endlich wieder Sonnenschein. Annemarie geht auf großen Spaziergang, Dann gehe ich mit Flitners auf langen Spaziergang, (die Straße vor Hotel nach Osten, und immer weiter, teils flach, teils langsam ansteigend, bis zu einer schönen Bank, von der man das Tal hinuntersieht, und die Bergketten zu beiden Seiten. – Ich frage Flitner nach seiner Weltanschauung. Er schildert übermäßig ausführlich wie sich die Welt entwickelt hat von unorganisch bis heute, wo hier 3 Menschen sitzen und sich zu verstehen bemühen. Diesem Ganzen stehen wir mit Erstaunen gegenüber, vielleicht sogar mit Ehrfurcht, und wissen keine Antwort. Ich frage mehrmals: „Was ist denn die Frage?“ Aber das bleibt unklar. Er spricht von Aristoteles und von Schellings und Hegels Versuch eines Systems. Ich sage, wir müssen aber hier klar 2 Gebiete unterscheiden: 🕮 in Stevensons Terminologie: Glauben und Haltung. Das erste handelt von Fakten und Regelmäßigkeiten; das wollten wir „Weltbild“ nennen; das zweite drückt Haltung aus, aber hier gibt es nicht Fragen und Antworten. Flitner gibt zu, dass hier seine „Frage“ nur metaphorisch gemeint ist. Wenn Hegels Dialektik gemeint ist als Welthypothese, so ist sie nicht Metaphysik (in unserem Sinne), sondern versuchsweise Wissenschaft. Aber Flitner sagt, die „Sinngebung“ der Metaphysiker war gemeint, auch als Basis der Moral zu dienen. Dann aber bezieht die sich auf Haltung, nicht Glauben. Flitner spricht hierbei nirgends von Gott; und wir kommen zu einer Art von Übereinstimmung. Aber Lisi kommt dann dazu und betont die Unterschiede; sie sagt, dass wir durch die Quantifizierung das System das Künstlerische stören; und dergleichen.) – Abends beim Essen erzählt Lisi mir über Eva Bergemann (jetzt 70 Jahre, Dr. med. in Bern, in einer Forschungsstelle, ist jetzt nach NY gereist, um Till (?) zu besuchen; sie sei sehr aktiv und lebendig. Hans Rothe lebe in Florenz; er habe jetzt, mit ca 70 Jahren, seine Frau geschieden, angeblich, weil ein geistig Arbeitender nicht gebunden sein dürfe.) – Nach dem Abendessen sitzen wir im Seitenraum. (Roh oder Flitner fragen nach meinen nicht-wissenschaftlichen Beschäftigungen. Ich sage: Von Prag habe ich das Cello an Hanneli geschickt. Dann hatten wir in Amerika viele klassische Platten. Über Romane: Ich habe einige gern gelesen, die Ina mir empfahl, z.B. von Kazantzakis „Zorba“ und „Griechische Passion“. Sie sprechen von griechischen Inseln, Rhodos und Kreta. Auf Rhodos hat Flitner ihnen die Odyssee vorgelesen. Darauf zitiere ich „A\(\nu{}\displaymath{\delta{}}\rho{}\)\(\alpha{}\)\(\mu{}\displaymath{o}\iota{}\)…“. – Über Psychoanalyse. Sie fragen nach meinem Fantasieleben. Ich: Das hat eine starke Umwandlung erfahren durch die Analyse. Träume und besonders Wachträume sind viel intensiver. Ich 🕮 erzähle von Astrid; die ganzen Dialoge erscheinen Wort für Wort; ich bestimme nur das Thema, das Übrige läuft ab. Lisi sagt: Vielleicht war früher die visuelle Fantasie gehemmt, und die Hemmungen sind durch die Analyse verschwunden; ich sage: sicherlich ja. Flitner sagt, in den Irlandsagen dürfen die Männer nie Gefühle zeigen, etwa weinen oder so. Ich: Das war auch unsre Erziehung etwa; aber seit der Analyse muss ich oft weinen, zuweilen auch aus Ergriffenheit oder Freude, wie bei schöner Musik. Flitner und Roh stimmen zu, dass das viel besser ist, und erinnern an das 18. Jahrhundert.)
(Annemarie wandert allein, kommt früh nach Hause.) Ich gehe mit Rohs und Flitners 10-1. (Vom Hotel den steilen Weg hinauf, mehrmals auf Bänken gesessen, weit hinauf. Dies ist mein längster Spaziergang seit Mexiko. Gespräch mit Roh und Flitner; Roh presst Flitner, ob er die Gottesidee verwendet irgendwie; Flitner sagt immer wieder, er will keine ontologische Aussage darüber machen; es sei nur Sache seiner Haltung. Ich sage: Vielleicht wie Einsteins „kosmisches Gefühl“; Flitner betont aber, dass bei ihm nicht nur Erstaunen, sondern auch ein Gefühl der Verehrung dabei ist; aber anscheinend meint er nicht einen persönlichen Gott. Er verneint Rohs Frage, ob er es für sinnvoll hält, zu beten, um eine sichtbare Wirkung zu erlangen, z.B. Heilung von Krankheit.) –Nachmittags fährt Annemarie für uns denselben Weg hinauf, aber noch viel weiter und höher, zu einem schönen großen Bauernhof, wo man essen kann, und auch Zimmer. Rohs und Flitners überlegen, ob sie Weihnachten hierher kommen wollen, weil die Aussicht und die große Stille hier viel besser sind als in Alpbach. – Flitners und Rohs erzählen von Griechenland (ich sage, ich möchte so gerne mal Griechenland wiedersehen; Juliane sagt, der Frühling ist 🕮 schöner als der Herbst, wegen der vielen Blumen und Blüten; April oder Mai wäre am besten. Leider könnte Annemarie dann nicht mitkommen; sie sagt, ich könnte doch Hanneli mitnehmen; aber das gefällt mir doch nicht so gut (im Stillen denke ich: vielleicht Chacha).)
Annemarie fährt Rohs hinunter nach Brixlegg; sie fahren nach Italien für Mineralwasserkur für ihn oder beide. Vormittags mit Flitners spazieren (auf dem unteren Weg zur roten Bank, und dann weiter; Flitner legt ein Brett auf die Pfähle, zum Sitzen. Ich erzähle von der Entwicklung von Inas Depression, und besonders die letzten Tage. Beide sind sehr ergriffen, und mitfühlend. Dann kommt Annemarie, geht aber nach einiger Zeit wieder. – Ich sage noch einiges über die Psychoanalyse. Dann sagt Lisi, dass sie in der Ausbildung auch eine Zeitlang Trainingsanalyse gehabt hat, nicht nach Freudscher Methode, sondern anders (vielleicht Adler, Jung oder dergleichen). Sie fragt, ob es nicht schwierig war, dabei zu bleiben, da doch viele es nicht aushalten können. Ich: Ich wollte dringend dabei bleiben, zuerst, weil es für die Neurose einfach notwendig war; dann später, weil ich so viel davon hatte; es ist zuweilen fast zu aufwühlend, aber ich war entschlossen, es weiter zu machen. – Beim Heimweg kommen wir nochmal auf die Frage der Geisteswissenschaften. Flitner sagt, der Mensch besteht aus Körper, und „natürlich“ Seele und Geist. Ich: Wieso „natürlich“, die alte Unterscheidung zwischen Seele und Geist ist mir inzwischen gänzlich fremd geworden. Flitner: Mit „Geist“ meint er das ganze Gefüge der Beziehungen zwischen Menschen in der Gesellschaft, persönlich, kulturell usw., einschließlich richtig Leben usw., und zwar nicht nur das, was davon den Menschen explizit bewusst ist. Ich sage (vielleicht schon früher): die unbewussten Gedanken usw. sind viel umfassender als die bewussten; wie ein Eisberg; darum scheint mir die Umgrenzung der Psychologie auf das Bewusste, wie bei Ein phänomenologischer Psychologie, zu eng. Lisi sagt: Die Geisteswissenschaft kann nicht quantifiziert werden, weil vieles dort sich grundsätzlich der Messung entzieht, z.B. die Liebe. Ich: Alles kann mindestens indirekt gemessen werden, auch die Intensität von Gefühlen.) 🕮\(Stockdorf)\– Letztes Mittagessen mit Flitners. (Ich lege mich noch ½ Stunde hin.) 2h herzlicher Abschied von Flitners (ich sage, ich bin froh über das Zusammensein; „gute Freunde ist das Beste“; er: „ja, das ist eine Währung, die sich nicht entwertet“.) – Wir fahren ab, durch Innsbruck, Seefeld, Mittenwald, Murnau, nach Stockdorf;OStockdorf 6 ½ Ankunft (200 km). (Chacha und Angermanns. Wir erzählen. Ich rühme, wie gut Annemarie mich versorgt hat, und wie alle von ihr angetan waren. Abends ruft Heini an, langes Telefongespräch.
Chacha geht mit mir zur Apotheke und zurück. (Wegen Epitrate; aber es ist nicht in ihren Listen; er sagt etwas von Epinephrinlösung, die für Anästhesie bei einigen Sachen beigemischt wird.) – Später macht Christoph zahlreiche Anrufe bei Doktoren und Apotheken, aber vergeblich. – Nachmittags mit Chacha auf der Veranda. (Über Annemarie. Ich frage, warum sie das Abitur nicht gemacht hat. Sie erzählt alte Sachen, die ich inzwischen wieder vergessen hatte oder vielleicht auch nicht gewusst habe. Dass Rill sich in Annemarie verliebte, und daher Chacha bat, sie von Gebesee wegzunehmen, aber ohne es Andreesen27Alfred Theodor Andreesen (1886-1944), Leiter aller Hermann-Lietz-Schulen zu sagen. Annemarie kam dann nach Gaienhofen, wo Dr. Müller28Dr. Elisabeth Müller (1875-1948) Leiterin war, die streng und verständnislos war. Dann sollte sie in München auf die Schule, in Obersekunda. Aber inzwischen hatte sie vieles vergessen, und verfehlte das Aufnahmeexamen. Dadurch wurde sie entmutigt. Später wollte sie dann nicht mehr zurück; auch dann nicht, als ihre Freundin Anne das Abitur durch eine Presse machte, nachdem beide zusammen das Assistententraining durchgemacht hatten. – Auch über Kön.) – Abends zeigen Angermanns oben, mit seinem Bruder Gox, Dias (von ihrer Ferienreise nach Kärnten, Großglocknerstraße, und frühere von Johannes und seinen Jungens.)
(Gebadet). –Gerhard Gramm holt mich im Auto ab. (Ich habe heute früh überlegt, dass es für das Transportproblem doch ratsam 🕮 wäre, wenn ich Maues Vorschlag annehme, über Nacht zu bleiben, vielleicht auch für mehrere Tage, damit ich Augenarzt, Hochkeppel, Maina, und vielleicht Reisebüro noch erledigen kann. Chacha stimmt zu, und packen schnell den kleinen braunen Koffer und die schwarze Ledermappe. – Maue antwortet nicht auf Telefon; vermutlich sind sie alle in der Kirche. – Später mit Maue telefoniert; sie sagt ja, ich kann bei ihr wohnen.) – 10 ½Gerhard kommt; groß und wohlgeformter Kopf mit hoher Stirn, sieht gut und anziehend aus. Er fährt mich zu Maues Haus, München‚OMünchen Romanplatz 12. Dort begrüßt Maue mich, bietet ihre Wange zum Kuss und küsst dann auch meine. Bärbel wird vorgestellt, und ich nenne sie auch so; sie sieht nett aus, ruhige Augen, schaut einem ruhig ins Auge; still und sympathisch. (Ich erzähle von Alpbach, und Diskussionen, den Freunden, und Annemarie. Die beiden erzählen von ihrer Reise im Auto durch Dänemark und Norwegen: Oslo, Bergen, durch Gebirge herum. Gerhard über Russland; Berichte eines Bekannten von einer Reise; sein Institutsdirektor war zum Austausch dort; aber Privatpersonen können nicht leicht hinein. [Später geschrieben:] Hier doch wohl meine Erzählungen von meiner Analyse, wie wichtig es ist, Aggressionen herauszulassen, weil sonst auch tiefe Gefühle gehemmt werden. Maue ist erfreut, dass ich dies erkläre. Sie fahren ab 6 ½. Maue geht mit mir spazieren: zum im Dunkeln: zum Nymphenburger Schloss, und im Bogen wieder zurück, ½ Stunde. – 8 ½ – 9 ½ Abendessen. (Sie hat hier viele Bekannte und Freunde, will hier bleiben, nicht nach Freiburg ziehen, weil sie dort der Familie zu nahe auf der Pelle sitzen würde. Sie nimmt an, dass Gerhard, wenn er endlich das Doktorat gemacht hat, zunächst mal ins Ausland will, in eins der „Entwicklungsländer“, und dann Anstellung in Industrie, am liebsten in München, weil er sich hier heimisch fühlt, gern Konzerte besucht, und die Berge liebt. Er sei „faul“, tue nicht genug an seiner Arbeit; er lese noch zu viel Literatur, darüber usw. – Ich spreche von meinem Problem: LA oder Deutschland? Ich sage, ich habe mir vorgenommen, nicht zu bald einen Entschluss zu fassen, weil ich noch nicht wieder im Gleichgewicht bin. 🕮 Dem stimmt sie lebhaft zu. Sie fragt, wie ich mich mit Chacha verstanden habe; ich: sehr gut; vielleicht gehe ich mit ihr mal einige Tage zum TH29Vermutlich ist der Tannerhof in Bayrischzell gemeint.; sie sagt, Mengershausen habe zu sehr Prinzipien. Ich erkläre ihr, auf die Frage, was denn gegen LA spreche, die gegenwärtige Haushaltpraxis mit der Negerin und andere Probleme; sie sagt, ich passe doch gar nicht mehr nach Deutschland. Ich sage, die meisten gegenwärtigen Freunde seien allerdings in LA; aber einige alte in Deutschland: Flitner und Roh. Vielleicht ist sie auch etwas eifersüchtig auf Chacha.) (Um 10 gehe ich schlafen, um 11 erst Licht aus.)
Telefonieren wegen Augentropfen. (Christoph telefoniert mit pharmazeutischem Institut der Universität, Dr. Range; und dann rufe ich diesen an. In ½ stündigem Telefongespräch liest er mir aus allerhand Büchern über U.S. drugs vor, und beschreibt mir dabei nicht in großen, unnötig Details, die chemischen Substanzen und medizinischen Wirkungen. Schließlich kommt er zum Ergebnis: Epitrate = Epinephrine (das sei dasselbe wie Adrenalin) –Bitartrate (tratre sei weniger). Aber er rät mir doch, zu einer Augenklinik zu gehen, damit die Konzentration usw. nach Befund der Augen gewählt wird. – Ich rufe Universitätsaugenklinik an, zuerst den Oberarzt, und dann Fräulein Dr. Topell, und mache Verabredung.) Maue fährt mit mir im Taxi zur Augenklinik. (Fräulein Dr. Topell sagt, dass es in Deutschland ganz unüblich sei, das Epitrate zu verwenden, aber man könne es bestellen. Ich frage, was sie denn für die Nacht vorschlage; sie sagt Pilocarpin in Tropfen, das ist Pilocarpin in Öltropfen; das Öl bewirkt, dass das Pilocarpin langsamer und länger wirkt; ein Tropfen genüge, und zwar nur abends, anstatt Pilocarpin; nur wenn der erste Tropfen nicht ins Auge kommt, einen zweiten nehmen; das Auge fasse gar nicht mehr als einen Tropfen. Sie macht Druckmessung: R 26, L 22, also höher als zuletzt in LA. Sie schreibt Rezept, nimmt aber kein Geld, trotz meines Protestes. Wir bekommen 🕮 es dann sofort in der Apotheke beim Romanplatz, fertig.) – (Beim Mittagessen erzählt Maue von Christiansen; ihr alter Kummer, schon aus Briefen bekannt, dass er Nutto nicht erlaubte zu kommen; sie findet das unerhört. Ich sage: Aber er hatte doch eine Neurose! Aber das mildert ihr Urteil nicht; anscheinend hat sie keine Ahnung über Neurose und Psychoanalyse. Dann kritisiert sie Chacha sehr hart, weil die bei Einladung zu spät oder eine Stunde zu früh kam, oder nachmittags nicht wegging, obwohl Maue ein Abendessen für Gäste für 7 Uhr richten musste. Ich sage: Sie hätte es ihr offen sagen sollen, dass es ihr lieber sei, dass sie ginge; umgekehrt… sie erklärt selbst, dass das durch LEH und dergleichen komme, und ich stimme zu; Chacha und ich und manche unserer Freunde haben die konventionellen Regeln der Gesellschaft nie richtig gelernt. Sie: Das sind nicht bloss Konventionen, sowas muss man doch spüren! Sie ist ärgerlich, dass ich wie früher kritisierte Leute immer verteidige.) – 6 ½ langer Spaziergang (durchs Nymphenburger Schloß unten durch, und ein kleines Stück in den Park.) – Chacha telefoniert: Sie hat Magen-Darm-Beschwerden (liegt zu Bett, steht immer wieder auf, um sich Essen zu richten, damit Lini nicht zuviel zu tun hat, aber das wird ihr zuviel. Sie überlegt, jetzt schon zum TH zu gehen, um sich richtig zu kurieren; und ich soll dann nach Rückkehr von Hamburg auch hinkommen; jetzt nicht nach Stockdorf kommen, sondern Lini wird meinen Koffer herbringen.) – Beim Abendbrot spreche ich nochmal von Psychoanalyse (ich sage, dass es bedauerlich ist, dass die Gebildeten in Deutschland gar nichts von Psychoanalyse und Neurosen oder neurotischen Schwierigkeiten wissen, im Gegensatz zu U.S. Ihr Vorwurf gegen Christiansen, der Nutto jahrelang nicht zu sich kommen ließ, beruht einfach auf Ignoranz. Wie viel schlimmer muss es Johannes erschienen sein, als ich ihn auf seiner Hochzeitsreise nach Mexiko 1953 nicht nach Princeton lassen wollte wegen meiner Neurose. Maue sagt, sie hat das Gefühl, dass, wenn man sich mit solchen Dingen befasst, man irgendwie angesteckt oder unrein wird, oder dass man sich nicht so leicht einer Stimmung hingeben solle, indem man ihr den Ehrentitel „Depression“ gibt. Ich sage, dass es doch gut wäre, wenn 🕮 die Eltern mehr über diese Dinge wüssten, damit sie ihre Kinder besser verstehen, und ihnen in Schwierigkeiten helfen könnten. Zum Trost über Gerhards „Schreibhemmung“ erzähle ich von Hempel und seinem Perfektionismus. – Sie erzählt auch von den Kriegsjahren und wie sie geschuftet hat, damit die Familie immer genug zu essen hatte; ich sage, da war sie wirklich sehr tüchtig, und wir haben sie dafür bewundert.) – Vorher schon rufe ich Maina an (ob sie mich hier mal besuchen will, und sage, dass ich später, nach Hamburg, bei Chacha im TH sein werde. Sie sagt, da will sie lieber mal dorthin kommen für einige Tage; sie möchte auch gern mit mir über Amerika sprechen, weil sie hinüber reisen will, zu ihrer Tochter Almuth.) (Maue sagt beim Abendessen, sie habe doch beabsichtigt, mich immer um 8 zu entlassen, sie erzähle zu viel, und Gerhard habe ihr gesagt, all die Geschichten über den Mann Lütts, den ich gar nicht kenne, könnten mich doch nicht interessieren. Ich sage, es eilt doch nicht; es genügt, wenn ich mich um 9 zurückziehe. Aber dann plaudert sie doch noch bis 10!)
Dr. HochkeppelvOriginal Hochkeppler. hier (er macht Interview über meine Philosophie für Bayerischen Rundfunk, in meinem Schlafzimmer, mit Tonbandgerät, jede Spule nur 10 Min. 10 ½ – 12 Vorbesprechung; ich sehe die Fragen durch und mache mir Notizen dazu; einige werden gestrichen. 12 – 1 ½ Interview. Ich spreche zuweilen etwas zögernd, und mit Pausen, nicht fließend, wie in der Klasse; er sagt, das macht nichts, dann klingt es natürlicher; sonst denken die Hörer, es sei abgelesen. Nachher lädt ihn Maue zum Lunch ein. Er hat erst Literatur studiert, später Philosophie und noch anderes; war Journalist und anderes; ist jetzt freier Reporter am Rundfunk. Er wird mir 2 Ex. vom Transkript schicken; falls es gedruckt wird, soll ich eins davon revidieren und zurückschicken. Er hat mein Honorar auf Deutsche Bank überweisen lassen.) – Chacha telefoniert, dass TH einstweilen besetzt ist (sie fügt hinzu, dass Lini oft streng mit ihr ist, sie soll nicht so 🕮 sich nachgeben; sie sagt beinahe weinend: „Ich kann doch nichts dazu, wenn ich Bauchweh habe und es mir übel ist, gell?“ Und ich tröste sie; ich soll dies aber vertraulich nehmen. Sie sagt noch, es sei manchmal schwierig mit Lini; darum habe sie sich schon bei dem Altersheim in Freiburg angemeldet!) – Nachmittags mit Maue in die Stadt. (Pan Am: Flug morgen nachmittag nach Hamburg reserviert. – Apotheke: Maalox gibt es wieder nicht. – Bei Cook 100 $ Reisescheck einkassiert; – wieder Taxi nach Hause.) – Mit Sabine telefoniert ( wegen Johannes’ Geburtstag; aber der ist gerade bei Jugendgruppe. Sie meint, ihre Eltern kämen vielleicht heute von Amrum zurück.) Später 8h mit Johannes telefoniert (Geburtstagswünsche, besonders für Berlin, was erst nach vielen Wochen bedacht und entschieden werden wird.) –Eline kommt (sie bringt meinen großen Koffer, sortiert alle meine Sachen, packt den großen Koffer für Hamburg, nimmt meine getragene Wäsche zum Waschen mit, und bringt mir frisch gewaschene Wäsche. Sie sagt, bei meiner Rückkehr aus Hamburg will sie mich vom Flugplatz abholen und nach Bayrischzell zum Tannerhof fahren; das sei nur 1 ½ Stunde, mit Eisenbahn dagegen 3 Stunden; dann will sie gleich wieder nach Hause fahren; ich soll aber nicht später als 2h oder spätestens 3h in München ankommen. – Ich habe Bedenken, ob ich es annehmen soll, weil es soviel Zeit und Mühe für sie ist; es ist aber sicherlich für mich weit angenehmer als Eisenbahn.) – Ich telefoniere mit Hans Arnold Küstermann (ich frage, ob es ihnen recht ist, wenn ich morgen komme; er: gewiss, sie freuen sich darauf; er will mich selbst abholen.) – Ich setze mich noch ein wenig zu Maue, und esse Obst (ich bin schon sehr müde von dem fleißigen Tag, und sie sagt auch, wie viel ich heute geleistet habe; aber sie kann doch nicht Schluss machen bis 10:15).
Mit Maue gesprochen (ich breche ihre Erzählungen ab und sage, ich möchte lieber, über sie selbst hören. Auf meine Frage sagt sie, sie sei, als sie die Kinder katholisch erzog, selbst wieder zum katholischen Glauben zurückgekehrt, nicht um der 🕮 Kinder willen, sondern um ihrer selbst willen. Ich frage, ob sie daraufhin dann unsere Erlebnisse moralisch verurteilt. Sie: Nein, sie bereut es immer noch nicht; sie glaubt, Gott wird es schon richtig verstehen; die Kirche selbst ist jetzt viel liberaler; sie betone mehr die Nächstenliebe als bestimmte Regeln. Sie sagt, sie versucht nicht, das genau einzugrenzen, aber sie hat kein schlechtes Gewissen darüber. Ich frage über die Geheimhaltung vor den Kindern selbst. Sie sagt, ihr hoch geschätzter Kaplan hier hat ihr zugestimmt, dass sie recht damit tue; sie hat ihm einmal im Privatgespräch alles erzählt; da habe er nach seiner Stola gegriffen, aber sie habe gesagt: bitte keine Stola, dies hier ist keine Beichte, sondern eine persönliche Besprechung. Sie meint, Gittli würde alles verstehen; sie habe manchmal zu ihr gesagt, der Nutto sei eigentlich eine Art von Großvater für sie gewesen; sie könne sich eigentlich nicht vorstellen, dass Nutto und Maue in Liebe zusammengewesen wären; wenn die Kinder nicht da wären, würde sie annehmen, es sei nicht geschehen! Dagegen fürchtet sie, Gerhard würde es als arg schlimm empfinden. Ich sage, so viele Leute wissen es nun schon, durch den Wiener Kreis, und Roh, und meine Kinder; es scheint kaum möglich, es für immer geheim zu halten; und da wäre es doch besser, wenn die Kinder es von ihr erfahren. Dem stimmt sie entschieden zu; sie will es sich noch einmal sehr überlegen. Ich sage, vielleicht könnte sie es zunächst nur der Gittli sagen, und die dann über Gerhard fragen; ich selbst habe den Eindruck, dass Gerhard in seiner klugen und liebevollen Art es auch verstehen würde. Sie sagt, umso wichtiger wäre es, dass ich Gittli jetzt sähe; man solle so etwas nicht auf ein anderes Jahr verschieben. Sie will überlegen, vielleicht ich nach Basel fliegen und dort Gittli treffen, die im Zug hinkommen würde, falls ich nicht nach Freiburg kommen würde, z.B. weil Annemarie jetzt eh so viel Arbeit hat; oder vielleicht könnte Gittli doch in den Kartoffelferien im Oktober herüber 🕮 kommen. Jetzt Gittli kennen lernen wäre wichtig. Aber ob sie es den Kindern sagen soll, das will sie erst nach gründlicher Überlegung entscheiden, vielleicht auch mit dem Kaplan.) [Ich bin froh, dass wir endlich noch auf diese wichtige Frage zu sprechen kamen; aber das kam nur durch meinen Entschluss, und durch meine Insistenz. In den Tagen vorher ist schrecklich viel Zeit vergeudet worden durch unaufhörliche Erzählungen, sehr oft über Leute, die ich nicht kenne und die mich nicht interessieren; zuletzt hörte ich dann einfach nicht mehr zu. Dabei störte mich auch die manierierte Sprechweise mit all den Wendungen, die zum ersten Mal witzig klingen, aber, wenn sie zur Gewohnheit werden, ärgerlich sind. (Leider hat Gittli das schon in ihrem Briefschreiben übernommen, wie ich aus einem Brief von ihr an Maue sah, den Maue mir zeigte.) Diese kompulsive Art von Maue im Sprechen wurde mir zuletzt so irritierend, dass ich dachte, ich könnte es nicht einen Tag länger mehr aushalten. Zum Glück kam dann heute das erste Gespräch, in dem sie gleich einen vernünftigen, natürlichen Stil annahm.] – Im Taxi zum Flugplatz (etwas über 10 DM) (ich gebe Maue 50 DM, für meine Telefongespräche und ihre Rückfahrt vom Flugplatz; sie war noch nie auf einem gewesen. Ich bedanke mich für die schönen Tage; das klingt wie Abschied für lange; darum sagt sie: „Ich werde Dich doch wohl nochmal zu sehen bekommen“, ich bejahe vage.) 3h Abflug (mit Zwischenlandung in Stuttgart, Lufthansa). 5:40 Ankunft Hamburg.OHamburg (Wir kommen einige Minuten früher an. Ich stehe ca 15 Minuten draußen an der Fahrbahn, wo die Autos halten. Ich denke, dass Hans Arnold allein im Auto kommt, oder vielleicht mit Hanne; darum gebe ich nicht acht, als ein Auto kommt, und ein Mann und ein Knabe aussteigen undwOriginal in. eilig ins Gebäude gehen. Dann kommt später, als ich beinahe schon ein Taxi nehmen will, der Knabe heraus und sagt: „Großvater, ich bin Martin“. Hans Arnold und ich umarmen uns. Wir fahren hinaus nach Norden. Er sagt, dass er jetzt ein Kaffeeimportgeschäft hat, anscheinend mit gutem Erfolg; und dass er gesund ist 🕮 und leistungsfähig. Ich frage nach der Gefangenschaft, und sage, dass ich Gollwitzers Buch30vermutlich Helmut Gollwitzer: … und führen, wohin du nicht willst : Bericht einer Gefangenschaft‚ Bonn und München 1951 gelesen habe; die Leiden müssen ja groß gewesen sein: Unterernährung und zu viel Arbeit. Er sagt: So schlimm war es nicht; der Zivilbevölkerung ging es oft schlechter, weil alles zerstört und disorgansiert war. Er selbst habe genug Nahrung bekommen; er habe als Maurer gearbeitet. – Sein Sohn Arnold habe gutes Geschäft in Guatemala, Vertreter von deutschen Firmen, als Teilhaber und chef. Rüdiger sei später hinübergegangen, aber jetzt ginge es ihm auch schon ganz gut; er vermittelt Kaffeeexport nach Deutschland, auch für seinen Vater. Beide Söhne sind Guatemala Bürger.) Wir kommen an ihr Haus; halbkreisförmig; sie wohnen oben. Oben kommt Hanne (im Dunkeln sieht sie jung aus, weil das meiste Haar noch hellbraun, darum glaube ich zuerst, es sei eine der Töchter. Ich bekomme ein schönes großes Zimmer, davor ist ein Balkon, der als innerer Halbkreis vor allen Zimmern hergeht, zum Garten hin (S) und ruhig. – Hanne erzählt von ihrer schwierigen Zeit in Fahrenkamp. Später wurde Sabine sehr streng und kirchlich durch Pfarrer Schutzka; vielleicht war das ein Protest gegen die nicht-kirchliche Haltung der Eltern. – Als ich sage, dass ich vielleicht Sonntag oder Montag abfliege, sagen beide, ich solle doch länger bleiben, mindestens 2 Wochen, oder solange ich will. Ich fühle mich wohl bei ihnen, mehr als bei Maue.) – Nachts ist es kalt, weil ich das Fenster nicht schließe, und ich habe viele schwere Wolldecken. (Am Morgen sage ich Hanne, dass ich meine elektrische Decke, in Freiburg gekauft, nicht mitgebracht habe; sie rät, Chacha anzurufen, sie als Schnellpaket zu schicken; und das tun wir dann.)
Ich frühstücke mit Hanne allein. (Sie erzählt noch von Hans Arnolds Rückkehr; er sei jetzt sehr links, beinahe ein Kommunist; aber in Deutschland müsse dürfe man darüber nicht sprechen. – Sie meint, Johannes sollte, solange er noch in Riedheim ist, für Ruth einen Spezialisten in Heidelberg konsultieren; denn es käme vor in solchen Fällen, dass, wenn im 🕮 ersten Jahr die Gelenke sich nicht richtig bilden, besser gleich eine Operation gemacht wird, weil sonst später zuweilen mehrere schwierige Operationen nötig sind.) – (Tagebuch geschrieben, Briefe geordnet usw.). – Abends nach Tisch gutes Gespräch mit Hanne, Hans Arnold, und Gabriele. (Auch über politische und weltanschauliche Fragen. Gabriele ist die einzige, die aus der Kirche ausgetreten ist. Ich erzähle von Agnes’ Entsetzen früher über meine schrittweise Entfernung vom christlichen Glauben, und Mutters Toleranz; keine Krise, weil Ethik nicht auf Gott basiert war. Gabriele fragt: Worauf denn dann basiert? Ich: auf das Gewissen des Kindes. Sie: Ist denn nicht die Lebensanschauung der westlichen Welt ganz basiert auf Christentum? Ich: historisch ja; aber in den wesentlichen Punkten stimmen ja Buddhismus, Hinduismus usw. mit Christentum überein; Gandhi und Nehru. Hans Arnold sagt, dass er in Wirklichkeit ganz außerhalb der Kirche steht, nichts mit ihr gemein hat, aber nicht ausgetreten ist. Hanne sagt, sie betrachtet sich noch als eine Christin und will darum in der Kirche bleiben, aber sie kritisiert doch vieles, was die Kirche tut. Ich: Die christlichen Kirchen haben in der Vergangenheit viel zur Zivilisation beigetragen. Aber jetzt besteht eine große Gefahr, dass sie zum Hemmnis des sozialen Fortschritts werden; in den nächsten Jahrzehnten, wo die soziale Neuformung gemacht werden muss, werden die Kirchen wahrscheinlich meist auf der Gegenseite stehen, wenigstens in Amerika, und besonders die katholische Kirche; das habe ich zuerst erlebt während des spanischen Bürgerkriegs.) – (Hanne gibt mir eine Gummiwärmflasche für die Nacht; damit schlafe ich dann gut, mit großem Nembutal, wie immer seit Beginn der Reise.)
(Beim Frühstück ist Hans Arnold noch da, anfangs auch Martin und Gabriele. Dann noch politisches Gespräch mit Hans Arnold, der heute erst später zum Geschäft geht, und Hanne. Hans Arnold sagt: Entgegen marxistischer Voraussage, haben die Arbeiter in den industriellen Ländern jetzt gute Löhne; infolgedessen habe die SPD die Idee des Sozialismus praktisch aufgegeben. Ich: Anscheinend ebenso in 🕮 Frankreich und England. Die guten Löhne sind aber nur möglich, weil Kolonien ausgebeutet werden; ganz Lateinamerika ist eine Kolonie für U.S. Hans Arnold: „Das sagst Du? Dann wird wohl Hanne es endlich glauben, die es von mir nicht akzeptieren wollte.“ Ich spreche noch von der notwendigen Entwicklung in Lateinamerika, zu größerer unabhängigen Ökonomie von US. Hans Arnold: Eine wesentliche Ursache der ökonomischen Schwäche ist der Kontrast zwischen den Preisen für Rohstoffe und für Industriegüter; und ich stimme lebhaft zu.) – Nachmittags mit Hanne zur Post (Schnellpaket mit meiner elektrischen Decke aus Stockdorf abgeholt). – Etwas gelesen (Weizsäckerbuch). – Als ich zum Abendessen gehen will, höre ich im Korridor eine Beethovensymphonie von dem sehr guten Radio (das ist so ergreifend, dass ich in mein Zimmer zurückgehen muss; ich lege mich aufs Bett und muss sehr weinen und schluchzen, die Musik ist ergreifend schön; Martin kommt nochmal und fragt, ob ich zum Essen komme oder meine Augentropfen nehme; ich sage, ich komme in 5 Minuten. Als ich glaube, meine Fassung wiedergewonnen zu haben, stehe ich auf und gehe hinüber; aber dann merke ich doch, dass ich die Musik nicht hören kann, ohne zu weinen; darum gehe ich weiter und stelle das Radio ab. Spät am Abend erkläre ich es der Hanne.) – 10h gebadet.
Beim Frühstück Gespräch mit Hans Arnold allein. (Über die Lage in Deutschland; dass keine Partei wagt, öffentlich zu sagen, dass das Land jenseits der Oder nicht mehr wiedergewonnen werden kann. – Ich sage, wenn mal in Amerika Faschismus käme, würde es ganz schlimm.) – Mit Hanne Gespräch auf der Bank im Korridor. (Sie erzählt von den schwierigen Zeiten in Fahrenkamp, wo sie hart arbeiten musste, um genug Nahrung für die Familie zu haben; und ihre Schwägerin Ursula, mit der sie früher befreundet gewesen war, immer verlangte, dass sie auch dort mit ihren Kindern wohnen sollte. Später das lange Warten auf Hans Arnold. Sie erfuhr nach ¾ Jahren, dass er noch lebte. Später aber war zuweilen ein ganzes Jahr ohne Nachricht. Dann wurde er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt; sie überlegte manchmal, ob sie wohl nach 🕮 Russland gehen könnte, um bei ihm zu sein. Nach seiner Rückkehr war er erst sehr schweigsam. Auch jetzt noch spricht er nie über sie geschäftlichen Angelegenheiten. Und auch in Familiensachen, z.B. das Haus in Amrum, fasst er seine Beschlüsse meist aufgrund eigener schweigender Überlegung und hat nicht gerne, wenn sie oder die Töchter mit darüber sprechen und überlegen wollen. – Ich sage, dass ich durch die Psychoanalyse weniger schweigsam geworden bin und viel mehr Dinge ausspreche als früher. Sie sagt, dass ihre Freunde Heyse31Der Name erscheint im nächsten Eintrag in Langschrift. und Frau beide Analyse gehabt haben, aber sie anscheinend ohne Erfolg.) – 6 – 7 ½ mit Helga32Dem Kontext zufolge wohl eine Tochter von Grete und Walter Diederichsen. Im Netz findet sich ein Hinweis, wonach sie als Brustschwimmerin 1948 für Mexiko an den Olympischen Spielen teilnahm; vgl. Helga Diederichsen – Wikipedia allein gesprochen. (Sie erzählt, dass sie plötzlich fort musste, weil Range33Der Vorname erscheint im einige Zeilen später in Langschrift. Sachen unterzeichnet hatte, die dann nicht gedeckt waren oder so ähnlich; sie meint, das habe er zu Gunsten von Walter getan. Eine interessante neue Wendung: Sven habe seit langem schon Walter gedrängt, dass er einwilligt, den Gläubigern auch Gretes großes Haus und sein Boot zu geben; die Gläubiger weigern sich, einen Ausgleich zu machen ohne diese zwei Dinge; und für die spätere Reputation von Walter wäre es sicher besser; wenn Walter das täte, wäre Sven sie bereit, sofort sie zu unterstützen und Walter zu helfen, etwas Neues zu finden; Walter weigert sich dagegen; ich sage, ich kann es nicht beurteilen, aber mir scheint, dass Sven recht hat. Sven missbilligt auch, dass sie 2 Autos haben, und dergleichen. Er will jetzt stärkeren Druck auf die Eltern ausüben, vielleicht Weigerung weiterer Hilfe, bis Walter zustimmt, oder so etwas. Sie glaubt, wenn Walter Svens Rat angenommen hätte, wäre die Einigung schon längst gemacht worden, und dann für alle Beteiligten die aufreibende Wartezeit erspart worden. – Sie kaufen ein neu gebautes, einfaches, einstöckiges Haus für ca 215 T; Anzahlung 20 T, wovon die Hälfte von Sven geliehen ist; die andere Hälfte von Ranges Eltern, die sie hier besucht haben. – Helga macht Übersetzungen aus Englisch und Französisch ins Deutsche, z.B. Berichte von internationalen Kongressen, die in allen 3 Sprachen gedruckt werden; zuweilen schreiben die Autoren eine erste Fassung in deutsch, die sie dann revidiert. – Als Geschenk für die 🕮 Ausstattung des neuen Hauses gebe ich ihr 100 DM.) Abends kommt Range C (sie beschließen, nicht zu dem Dinner zu gehen, was sie ursprünglich vorhatten, sondern hier zu bleiben.) Wir sitzen alle beim Kaminfeuer im Korridor. (Dabei auch mal kurz ein politisches Gespräch. Range nimmt Stellung für Goldwater! Weil die jetzige Regierung Darlehen für andere Länder zu viel verschwendet, auch zu viel an kommunistische Regierungen, wie Jugoslawien; Goldwater würde es stattdessen tun lassen durch „freies Unternehmen“.) – Abends kommt Gerti im Auto aus Berlin. (Sie ist die jüngste Schwester, studiert Medizin, will vielleicht Kinderärztin werden. Sie spielt auch Flöte, zuweilen im Orchester. Chacha hat mir besonderen Gruß an sie aufgetragen. Sie ist offen, natürlich und symphatisch, gut aussehend mit dunklen Augen und schwarzem Haar. Sie ist interessiert an Musik, Literatur, und Kunst. Hanne sagt mir, dass beide Töchter kein besonders Interesse an Männern zu nehmen scheinen; aber doch ganz befriedigt zu sein scheinen in ihrem Leben.) – Ich gehe 10h zum Schlafen. (Aber ich höre noch lange Gespräch beim Kamin. Ich rufe 10 ½ Gerti, um mir zu helfen mit den neuen Augentropfen von München. – Hanne sagt am anderen Tag, dass Gerti noch bis 12 ½ bei den Eltern in deren Schlafzimmer war. – Gabriele kommt heute gar nicht nach Hause, erst Sonntagnachmittag.)
Gerti fährt uns in ihrem Volkswagen nach Blankenese, weiter unten an der Elbe (unterwegs sehen wir schon manchmal den breiten Strom. In Blankenese zeigen sie uns das Haus, in dessen oberem Stock sie bis vor einigen Jahren gewohnt haben, bevor sie in das jetzige Haus umzogen. Hans Arnold wollte näher bei seinem Kontor sein, von Blankenese war es die doppelte Fahrzeit; außerdem war die Wohnung dort zu klein für sie. Aber dort hatten sie einen sehr großen Garten, teils ziemlich wild, aber schön und geliebt. Anscheinend fiel es damals Hanne schwer, sich von dem Garten zu trennen.) Dann machen wir längeren Spaziergang, eine Stunde, 🕮 aber mit langen Pausen auf Bänken, durch Buchen und anderen Wald, zuweilen mit schöner Aussicht auf die Elbe. – Dann zum Mittagessen in ein gutes Restaurant in Blankenese; ich sitze am Fenster mit Aussicht auf Elbe und darin die ausgestreckte Insel, „der Schweinesand“.) – Nachmittags zeigt Hanne Bilder von ihrer Freundin Heyse (Haus in Nußdorf, Station Degerndorf am Inn, Abzweigung von Rosenheim, mit Blick auf Alpen, darunter Wendelstein Gebirge. Es ist schwer erreichbar, aber Freunde kommen doch im Auto hin. Aber sie selbst haben kein Auto, und können daher nur mit Taxi und mit 2 Eisenbahnen nach München kommen; daher ist es für sie unmöglich, an einem Tag nach München und zurück zu kommen. Hanne ist mal dort gewesen, weil sie mit beiden seit langem nahe befreundet ist. Sie sagt, ich habe sie damals in Krempelsdorf getroffen.
Briefe an Helmers und Grete. – Etwas mit Hanne über Inas letzte Zeit. (Sie sagt, Gerti hat ihr gesagt, aus ihrem Psychiatriekurs, dass eine ernste Depression immer ihren Kurs läuft, zum Ende oder zuweilen zur Besserung, und dass man weder mit psychologischen noch mit medizinischen Mitteln etwas Wesentliches daran ändern kann. Sie sagt, das soll mir ein Trost sein. Ich sage, mein Analytiker hat auch ähnlich gesagt . Ich erzähle von Inas inneren Konflikten, hageres Gesicht, usw.; von unserem Singen nachts.) – Nachmittags mit Hanne langen Spaziergang zum Elbufer. (Über Chacha. Hanne hat den Eindruck, dass Chacha sehr viel von Stockdorf fort ist und, wenn sie wieder dorthin kommt, immer mal wieder krank wird. Sie meint, dass das Zusammenleben der drei auf die Dauer doch zu schwierig ist. Sie meint einerseits, wenn Chacha dort bleiben will, wäre das Beste, wenn man Angermanns ermöglichen würde, vielleicht durch ein Darlehen, sich anderswo eine Wohnung zu kaufen. Andererseits aber hat sie Bedenken, ob Chacha auf die Dauer imstande sein wird, die Gartenarbeit zu leisten, auch die Transportationsschwierigkeiten zwischen Stockdorf und München zu lösen. Hanne meint, in dem Fall, dass ich mich 🕮 entschließen würde, mit Chacha zusammen zu wohnen für dauernd, dann würde vielleicht das Stockdorfer Haus eine gute Lösung sein, wo ich dann oben für mich still wohnen könnte; allerdings müssten wir dann doch jemanden haben für Einkäufe, Kochen, und Haushalten. – Hanne sagt, für einige Zeit nächsten Sommer könnte ich im Amrumhaus wohnen; der Trubel von Johannes’ Familie komme erst in den Sommerferien im August; für kurze Zeit könnte sie bei mir sein; mit Chacha könnte ich für längere Zeit dort wohnen. Es sei dort windgeschützt, weil der Wind meist von W kommt und das Haus nahe dem Ostrand der Insel liegt. Alles Einkaufen ist nur einige Minuten weit fort. Auch im Mai sei es schon schön dort. Jetzt wird oben Heizung eingebaut.)
Mit Hanne (über Maue. Ich erzähle, dass Maue und die Kinder wieder katholisch sind, dass sie sich aber keine moralischen Vorwürfe über das Vergangene macht, dass sie es aber den Kindern nicht gesagt hat, aus Sorge, sie möchten ihr moralische Vorwürfe machen. Jetzt aber überlegt sie es doch; sie meint, Gittli wird es verstehen; aber sie fürchtet Gerhards Urteil. Hanne findet es, wie ich, schwer verständlich, dass man den Kindern nicht alles sagt, und auch, dass ein Mann seiner Frau nicht alles sagt.) Mit Hanne und Gerti (über meine Psychoanalyse. Die Wichtigkeit der Aggression; Hemmung von Aggression hemmt alle Gefühlsausdrücke. Abfallen der Hemmungen; auch Steigerung der Intensität der Erlebnisse. Ambivalenz; Liebe und Zorn gehen zusammen. Hanne ist sehr interessiert hieran; auch dass hier eine sieht dafür, dass sie manchmal, als sie mit den Kindern allein war, da den Jungens einen Klaps gegeben hat, wenn sie frech wurden; und ähnlich für Sabine, wo manchmal Johannes verlangt, dass sie in einem solchen Fall das Kind um Verzeihung bitten solle! [Weiteres hierüber siehe 23., nachmittags]) 🕮 5 ½ – 7 mit Hanne spazieren, zum Reemtsmapark, (dort auf einer Bank gesessen. Noch einiges über Maue, siehe oben. Hanne erzählt, dass es ihr zu schwierig wurde, Sabine sexuell aufzuklären.) Maue ruft an. (Sie sagt, Gittli könnte Samstag 26. nach München kommen; oder irgendeinen Freitagabend, und dann Sonntag früh zurückfahren. Ich sage, diesen Samstag geht es nicht, ich habe Freitag noch Verabredung mit Flitners und einem Freund aus Bremen. Sie wird zornig und sagt, ich hätte doch gesagt, ich würde 5 Tage hier sein, und nun bleibe ich 10 Tage! Ich sage: „5 Tage“ war nur eine Schätzung; kann Gittli nicht Samstag 3. Oktober kommen? Sie: Ja. Ich: Dann werde ich bestimmt hinkommen für ganzen Samstag, wo immer ich auch bin, Stockdorf oder TH. Sie sagt, noch besser Freitagabend; ich: ja, vielleicht in der Pension. Sie: Nein, im Fürstenzimmer, Gittli hat dann ein Zimmer im oberen Stock.) – Ich studiere Fahrpläne und rufe Chacha an. (Ich sage: Das gute Flugzeug fliegt nur werktags; darum komme ich nicht Sonntag, sondern Montag; dann nehme ich Taxi zum Holzkirchner Bahnhof in München, und wir fahren mit Bahn nach Bayrischzell; sie stimmt zu. Sie sagt, man hat ihr gesagt, dass von Sonntag ab Platz für uns vorhanden ist.) –
MartinZu Flitners in den Jenischpark (Martin fährt mich in ihrem VW hin und holt mich später wieder ab. Wir gehen durch den schönen, sehr großen Park die ganze Länge hinab und wieder zurück, und sitzen zuweilen auf Bänken, 11-1. Sie meinen, Hans Arnold habe immer seinen politischen Standpunkt nach seiner Umgebung genommen: zuerst starke Neigung zum Nazismus, wenn auch nicht zum Antisemitismus, so doch für Eroberung von Lebensraum; dann in Gefangenschaft für und nachher für russischen Kommunismus; später dann, als Geschäftsmann wieder deren übliche Auffassung; ich sage: das letztere doch wohl nicht, denn er kritisiere die deutsche und amerikanische Regierung; sie: weil das jetzt üblich; ich: er ist aber für Pazifismus, gegen deutsche Aufrüstung usw.; sie: er hat keine 🕮 beständige Grundauffassung. – Ich: Zweimal habe ich erlebt, dass mein Land das reaktionärste Land wurde, und auch die größte Gefahr für den Weltfrieden. Meine Kritik der amerikanischen Kolonialpolitik in Lateinamerika; über Kuba: Castro wollte Hilfe von Amerika; nur als die abgelehnt wurde, wendete er sich an Russland; die jetzige Handelsblockade ist Brechung eines internationalen Vertrages; die Verweigerung von Nahrungsmitteln nach der Unwetterkatastrophe war unmenschlich. Wilhelm ist sehr interessiert. Er sagt, ein Nationalökonom hat ihm in Alpbach erklärt, wie die amerikanische Wirtschaftspolitik darauf aus ist, Europa in Abhängigkeit von Amerika zu halten.) – Nachmittags mit Hanne. (Noch über Psychoanalyse. Wie die Wahrnehmungen und Gefühle intensiver wurden: die farbigen Blumen; der „Tanz“ beim Mozart Minuet; der Blick aus dem Fenster, und später durch die Türe: die Tür, der Weg in den Wald usw. Inas Freude und Miterleben.) – Ich telefoniere mit Martha Hörmann (dass wir uns Freitag bei Küstermanns treffen wollen, und Lisi sie einlädt zum Übernachten.) – Ich telefoniere mit Friedrich und Marianne von Rohden (sie sind in Braunlage im Harz, kommen Samstag nach Lübeck zurück; ich sage, ich will sie Sonntag besuchen, ich werde Samstagabend anrufen.) – Abends ist Onkel Klaus, ein jüngerer Bruder von Hans Arnold, mit Tochter da. Ich ziehe mich vorher zurück auf mein Zimmer. Martin kommt und zeigt mir seine Aufsätze mit Illustration (über Riedheim, den Bauernkrieg des „Leipheimer Haufens“ im 16. Jahrhundert usw.) – Später kommt Hanne zu meinem Zimmer und sitzt auf der Sessellehne. (Ich bitte sie um Verzeihung, dass ich ihr in der schweren Zeit der Einsamkeit nie geschrieben habe. Ich kann sprechen, aber nicht Briefe schreiben. Sie versteht es aber gut; sie habe oft an mich gedacht, und innerlich nie den Kontakt verloren. Auch jetzt, vor meinem Kommen, wusste sie, dass wir uns gut verstehen würden. – Sie fragt, ob Ina alle Dinge in meiner Vergangenheit verstand und ob sie wohl Gefühle dagegen hatte. Ich: Sie enthüllte mir gleich zu Beginn ihre ganze Vergangenheit; und später ich ihr meine. Sie verstand alles, wollte alles genauer wissen. Sie hatte keine Gegengefühle; im 🕮 Gegenteil, sie war es, die mich oft daran erinnerte, dass ich Briefe schreiben solle an die Kinder oder Maue und andere. Sie erinnert mich, dass sie mir schrieb: „Gewähre es ihr, dass sie Dich verlassen musste“. Ich: Ich erinnere mich, dass ich noch am 3. Tag dem Analytiker sagte, dass ich es ihr noch nicht verzeihen konnte, dass doch noch ein Vorwurf in meinem Herzen war; erst nach Wochen kam ich darüber hinweg. Hanne erzählt, dass sie in den einsamen Jahren einen sehr eindrucksvollen Traum hatte: sie reitet über einen Bergesgrat mit steilen Abhängen (wie zuweilen in Guatemala); auf einmal stürz rutscht sie ab, kann sich aber noch halten, vor dem Abgrund. Sie meint: So ist im Leben ein Höhepunkt oft ganz nahe dem Abgrund; Hölderlin in der Zeit der höchsten Reife fiel in Wahnsinn; vielleicht musste Ina, weil sie sich auf der Höhe des Lebens fühlte, sich in den Abgrund stürzen. Sie sagt, durch meine Erzählung, dass Ina kein Geschriebenes hinterlassen habe, und dass sie anscheinend in großer Eile handelte, habe ihr klar gemacht, dass in ihr wirklich eine ernste Krankheit war; sonst wäre es ihr unmöglich gewesen, mich zu verlassen. Ich sage: Ich hadere nicht mehr mit Ina, aber doch noch mit dem Schicksal; ich sehe um mich so viele Ehepaare ohne die starke Zusammengehörigkeit wie bei uns; warum musste denn dann gerade unser Zusammenleben zerstört werden? Und warum so grausam? Wenn ich sie schon verlieren musste, warum nicht durch ein ruhiges Ende, wo ich in der letzten Stunde noch hätte ihre Hand halten können, und ihr sagen, wie ich sie lieb habe und wie viel sie mir gewesen ist? Sie: Das Leben ist nun so; man kann nicht immer einen Sinn darin finden; man muss das Vergangene hinter sich lassen. – Dann sagt sie noch: „Ich habe Dich sehr lieb“; ich küsse sie und danke ihr.)
Vormittags mit Hanne zur Elbe spazieren, in der Sonne. (Ich vergesse, mich dort nach einer Bank umzuschauen; so gehen wir hin und zurück, einschließlich eine Strecke am Strand entlang, ohne zu sitzen, ca 40-50 Min. – Nochmal über Maue. Ich sage, dass Maue mir nachher erzählte, dass Gerhard sie kritisiert habe, dass sie mich mit zu vielen Histörchen überschütte, oft über Leute, die ich gar nicht kenne, und dass sie immer am roten Faden 🕮 bleiben müsse. Ich füge hinzu, dass es mir an den folgenden Tagen zuweilen zu viel wurde; es war mein Fehler, dass ich nicht schneller und energischer eingriff, um meine Sachen zu Sprache zu bringen. Zum Problem, ob Maue den Kindern alles sagen soll: Hanne meint, es könnte sein, dass Maue sich entschließt, dass die Kinder alles erfahren sollen, dass sie aber selbst es doch zu schwierig fände und vorziehen würde, wenn ein anderer es sagte, z.B. Gittlis Mann zu ihr. Hanne sagt, ihr selbst würde es sehr schwierig sein, so etwas selbst den Kindern zu sagen, ebenso wie ihr die sexuelle Aufklärung zu schwierig wurde. Ich: Mir würde nichts zu schwierig sein, meinen Kindern zu sagen; aber vielleicht ist das auch nur, weil ich die Psychoanalyse gehabt habe.) – Nachmittags 4 ½ – 8 ½bei Flitners. Ich frage Flitner, ob er noch Fragen über meine Philosophie hat, vielleicht aus dem Schilppband. Er liest mir vor, aus der Autobiographie, p… über mein Wertesystem: Entwicklung der Persönlichkeit usw. Er fragt: Wie will ich diese Werte, die auch seine sind, begründen? Ich: Wenn Freunde in Wertungen Unterschied finden, können sie zunächst über damit zusammenhängende Tatsachen Fragen diskutieren; wenn die vollständige Einigkeit erreicht ist, können doch die Wertungen auseinandergehen; vielleicht kann einer eine „Begründung“ angeben, indem er sie als moralisches Prinzip angibt, aus dem die übrigen Werte abzuleiten sind. Man kann auch sich gegenseitig aufmerksam machen auf Unstimmigkeiten in einem System. Aber wenn alles sowas getan ist, bleibt nichts mehr übrig zu argumentieren; da gibt es aber noch Beeinflussung, Erziehung. Er: Aber es bleibt doch die Frage der Wahrheit. Ich: lieber „Gültigkeit“; aber darüber kann man doch wohl nur diskutieren, wenn man wenigstens im großen übereinstimmt. Er möchte aber doch irgendwie daran festhalten, dass gewisse Wertungen richtig, andere verkehrt sind; und er hat den Optimismus, zu glauben oder hoffen, dass die Menschen immer besser die „wahren“ Werte sehen; aber er gibt zu, dass das nicht kognitiv ist. Gefühlsmäßig stimme ich da 🕮 auch mit ihm überein; ich finde es aber schwierig, eine Formulierung zu geben, die uns beide befriedigt.) – Beim Abendbrot ist Lisi wieder dabei, und wir frischen Erinnerungen auf. (Aus dem ersten Weltkrieg: mein Besuch bei seiner Artilleriebatterie, wo ich eine Kanone abschoss. Dann Rückfahrt mit ihm und seinem Hauptmann; da sah ich Restauration „zur Rückkehr aus Mexiko“ und. – Sie erzählen von dem großen Bombenangriff auf Hamburg: er fuhr sofort aus Frankfurt nach Hamburg zurück; alle Züge wurden gestoppt und nur langsam über die Brücke gelassen. Dann war er in einem Bunker unter dem Bahnhof. Am nächsten Tag sah er dort auf einmal Anne, unter Tausenden Anderen, die auch zurückgereist war. Dann gingen sie zu Fuß mit Gepäck nach Flottbek zurück, zwischen den brennenden Häusern, der Himmel ganz schwarz vom Rauch; die Bombenwürfe hatten 1 km vor Flottbek aufgehört.) Hans Arnold holt mich im Auto ab. (Hanne und Gerti sind im Theater.)
Mit Hanne zur Elbe spazieren, in warmer Sonne. (Hanne sagt, dass es gut sei, dass ich in LA noch 2 Monate im Haus bleiben werde; man müsse die Erinnerungen nicht zu schnell aufgeben, sondern bewahren, sodass die Intensität des Schmerzes dabei langsam abnehmen kann. Sie erzählt von einem Bekannten, der nach Verlust seiner Frau sehr bald schon wieder heiratete; aber dann kamen später die beiseite geschobenen Erinnerungen heftig wieder hervor und brachten große Schwierigkeiten. Sie meint, die Tatsache, dass ich noch nicht wieder in den Straßen spazieren gegangen bin, zeigt, dass ich es noch nicht überwunden habe. Da sei eine Aufgabe, für die man sich genug Zeit geben muss. Ich erzähle ihr auch, wie ich mich wieder bald daran gewöhnt habe, in die Garage und in Inas Zimmer zu gehen; und von „Inas Tod“ als Zeitbezeichnung zu sprechen. Und ich bin froh, dass ich jetzt wieder leicht im Gespräch Redensarten von Ina oder dergleichen erwähnen kann, wie neulich „gefärbte Milch“; Hanne sagt, sie hat bemerkt, dass ich froh darüber war. – Über Beziehung zu Chacha. Ich sage, dass ich schon 1963 in Mexiko und jetzt wieder in Stockdorf gleich gut Kontakt mit Chacha 🕮 hatte und es mir wohl tat, dass ich so lieb und warm von ihr empfangen wurde. Sie sagt, sie habe immer angenommen, dass ich eigentlich nie aufgehört habe, Chacha lieb zu haben. Früher dachte ich, unsere Ehe sei auseinander gegangen, weil wir zu sehr verschiedene Typen seien; aber durch die Analyse kam ich dazu zu denken, dass das kein notwendiges Hindernis, wenn auch eine Erschwerung ist; dass wir wahrscheinlich zusammengeblieben wären, wenn ich, und besser noch wir beide, früher analysiert worden wären. Trotzdem aber will ich jetzt keinen Schritt machen, sondern abwarten, wie es sich in mir entwickelt. Und besonders bin ich vorsichtig in Äußerungen zu Chacha, um ja keine vorzeitigen Erwartungen zu erwecken. Hanne meint, das Zusammenwohnen von Chacha mit Angermanns ginge doch wohl nicht auf die Dauer; wenn sie zu Hause ist, wird sie immerzu krank, aber wenn sie anderswo ist, geht es ihr besser. Wenn ich für dauernd herüberkäme, wäre es wohl am besten und mit Chacha zu leben wünschte, wäre es wohl am besten, wenn wir nicht dort wohnten, sondern anderswo, bei München oder in Freiburg.) – 4-9 Martha Hörmann und Flitners hier. (Martha Hörmann hat nicht mehr das kleine, anmutige Gesicht, sondern ein volleres, etwas plumperes; ganz weißhaarig. Ihre Schwester Frieda kommt mit herein für einige Minuten. Ich sage „Sie“, wie in Briefen, und wie auch Flitners. Sie zeigt Fotos aus der Serazeit, und erzählt vieles. Sie weiß genau, wann und wo jedes Fest und jede Vagantenfahrt war, und wer dabei war; ähnlich wie Agnes. 8-9 sitzen wir am Kaminfeuer.) (Chacha telefoniert: Maue sagt, die Sache mit Gittli könnte um eine Woche verschoben werden; Chacha meint, das sei praktischer, denn sie habe Zimmer für uns im TH belegt von 28.9. bis 5.10.) 🕮
xMit Verweisungszeichen und Hinweis siehe oben an dieser Stelle positioniert.Mit Hanne zur Elbe spazieren. (Die Sonne kommt langsam durch den dicken Nebel; die Bänke sind nass, wir setzen uns etwas auf die Steinstufen; dann werde ich doch müde beim Heimweg. – Ich sage Hanne von Svens Vorschlag. Hanne findet es auch plausibel. Sie haben mit Bekannten aus Mexiko gesprochen (Buchenau und Böcker), die selbst Gläubiger von Walter sind, und die gegen Walter Vorwürfe erhoben haben wegen des früheren Hauses, und auch, dass das jetzige Haus in Contreras unnötig groß für sie sei; und warum Walter einen Mercedes Wagen habe, und dazu noch Grete einen VW. Sven hat gesagt, er habe keinen Mercedes gekauft.) – Mittags, mit Hanne und Gerti (auf Gertis Wunsch erzähle ich von Hannes Jugend. Das „Kind“, zart und verträumt, beobachtete die Menschen und wusste, warum sie so handeln 🕮 mussten. Die erstaunliche Energie und Ausdauer bei der Ausbildung in Buchbinderei. Sie erzählt von Karl Rienitz, mit dem sie sogar einmal verlobt war, und der ihr sagte, sie müsste Medizin studieren. Das Haus neben Reisessen an der Dreisam. Skilaufen mit mir.) – Nachmittags mit Hanne und Hans Arnold.Mit Helga telefoniert. (Sie wollte gern noch mal kommen, aber die Zeit ist zu kurz geworden. Ich sage ihr, dass ich in positivem Sinne über sie und Range berichtet habe an Grete. Svens Vorschlag für die Eltern, Haus und Boot aufzugeben, scheint mir zwar plausibel, aber ich kann doch wohl nicht gut darüber an Grete schreiben. Helga sagt: Nein, wohl nicht; aber vielleicht an Sven, der würde sich freuen über meine Zustimmung. Ich sage, dass ich aber Bedenken habe, weil Sven vielleicht erwähnen würde, dass er einen Brief von mir hat; sie meint, vielleicht könnte ich es so formulieren, dass es nicht anstößig sein würde; aber das scheint mir schwierig. Helga meint, die Eltern werden wohl kaum vor dem Frühling herüberkommen. Ich sage, dass ich vielleicht auch schon im Mai oder Juni komme und sie dann sehen werde. Ich sage, dass ich erst Hemmungen hatte gegen das Herüberkommen und jetzt sehr froh bin, dass ich es getan habe. Helga meint, wenn ich das Walter sage, könnte das ihm vielleicht helfen, seine eigenen starken Hemmungen auch zu überwinden; auf meine Frage sagt sie, dass die Hemmungen sich nicht auf Freunde oder Verwandte beziehen, da er keine mehr habe: sondern die Unsicherheit, wie ihn selbst das Wiedersehen der Heimat berühren und bewegen würde.) –
Gerti reist ab (nach Berlin zurück, in ihrem Auto, für weitere Examina bis zum März. Ich schenke ihr die kleine grüne elektrische Taschenlampe, mit der sie neulich mit Entzücken Hannes Augen durchleuchtet hatte.) – Eilbrief von Siri Næss (sie hätten mich gerne gesehen, verstehen aber meine Gründe, und hoffen für nächstes Jahr.) – Wir fahren nach Lübeck. (Hans Arnold, Hanne und Martin kommen mit, um mich hinzufahren; sie besuchen inzwischen Freunde dort. 1¼ Stunde Autofahrt, ½ Stunde durch die Stadt, dann ½ Stunde Autobahn, dann 15 Minuten, am Haus Krempelsdorf vorbei, nach Lübeck 12¼-6 ich bei Friedrich und Marianne v. Rohden. Strohkatenstr. 7. In demselben Haus habe ich sie mit Ina 1937 besucht, auf der Fahrt von Fahrenkamp nach Hamburg. Jetzt haben sie unten ein großes Zimmer angebaut, und oben sein Sprechzimmer, Wartezimmer und Behandlungszimmer eingerichtet. – Über die Kalzifizierung meiner Bandscheiben. Er meint, das sei ein sehr seltener Fall. – Ein wenig über meine Psychoanalyse; Beseitigung der Agoraphobie; kurz auch über: allgemeine Auflockerung, Beseitigung von Hemmungen, intensivere Gefühle bei Musik, leichterer Kontakt. – Ausführlich über die Entwicklung von Inas Depression; Zurücksetzung durch Eltern; Bruder, Mutter; Verlust des Hauses; ausführlicher über 1964, und besonders die letzten Tage. Er sagt: Wahrscheinlich hat sie sich doch sofort erhängt, die Leiche bleibt lange warm; der Tod ist momentan mit Erstickung, weil sie die Schlinge richtig gesetzt hat; wahrscheinlich hat sie es vorher schon oft überlegt gehabt, richtig mit Leiter und Springen. Er sagt, er hat hunderte von Fällen von 🕮 Depression gehabt; wenn Medizin nicht mehr helfe, ist Schockbehandlung das Beste. Gewöhnlich erfährt die Frau gar nicht, dass Schock angewendet worden ist, nur der Mann muss die Zustimmung geben. Zuweilen sind mehrere Behandlungen nötig, aber die Intervalle werden länger. Er besteht darauf, dass keine merklichen Persönlichkeitsveränderungen eintreten; die Männer würden das sonst berichten. Er sagt, er selbst und alle Psychiater würden wünschen, dass im Falle von schwerer Depression, wenn die Medizin nicht genug Wirkung habe, Schock angewendet würde bei ihnen selbst. Ich sage, dass die Psychoanalytiker entschieden dagegen sind; er sagt „natürlich“.) – Abendessen beim Kaminfeuer. (Hans Arnold fragt, ob ich, seit ich 1918 mich zum Sozialismus entwickelt habe, meine Ideen später eingeschränkt und geändert habe. Ich sage: nicht wesentlich geändert; ich habe nicht, wie einige andere, nach Hitlers Sieg die Zuversicht in den endlichen Sieg des Sozialismus aufgegeben. Wohl aber habe ich noch dazugelernt; besonders durch Neurath in Wien einige Grundgedanken des Marxismus: dass für Siege einer Idee es nicht hinreicht, dass sie wahr ist, sondern auch nötig ist, dass sie den Menschen in der gegebenen geschichtlichen Situation etwas Positives bringt, was sie benötigen; wie Marx es für den Sozialismus sah in der Arbeiterschaft und wir für unsere Philosophie in der durch die Industrialisierung bedingten Wichtigkeit von Mathematik und Naturwissenschaften. Hans Arnold: Man kann also wohl sagen, dass nur zwei Gruppen bei Anfang der Hitlerregierung deutlich sahen, dass sie zu einer Katastrophe führen würde, nämlich die marxistisch Geschulten und gewisse protestantische Kreise in Deutschland.) – Spät abends Hanne in meinem Zimmer. (Ich: 1924 ging sie mit mir auf den Feldberg, nach dem Tod meiner Mutter, und sie gab mir Verständnis und Trost; und jetztyOriginal jeder. wiederum nach dem Tod von Ina. Sie sagt, sie hat in diesen Tagen gespürt, und von Tag zu Tag mehr, wie wir Kontakt haben, als wären gar nicht 🕮 die langen Jahrzehnte dazwischen gewesen; bei ihr Guatemala, Krieg und Hans Arnolds Gefangenschaft. Und bei mir das lange Leben mit Ina. – Sie spricht nochmal davon, dass ich lernen muss „gewähre es ihr“; ich sage, zuletzt in LA hatte ich das Gefühl, dass ich es schon kann, aber ich muss noch mehr hineinwachsen. Hanne sagt, zuweilen hatte sie hier das Gefühl, als müsste sie mich nicht allein lassen, aber dann wieder dachte sie zuweilen, sie müsse mir auch Zeit geben, an Ina zu denken und traurig zu sein. Ich danke ihr für die Zeit hier. – Ich sage, ob sie wohl mal nach Süddeutschland kommen könne, um mit Chacha, Hanneli, und Annemarie mehr Kontakt zu haben. Vielleicht will sie es tun, aber sie kommt nicht leicht in den Süden. Ich soll Chacha herzlich grüßen, und ihr sagen, dass sie sie gern mal dort hätte. Sie schlägt vor, dass ich Chacha einen Flug nach Hamburg schenke. Sie fragt, ob ich möchte, dass sie mit zum Flugplatz kommt. Ich sage: lieber nicht. Sie sagt, auch für sie war diese Zeit ganz besonders schön.)
Hans Arnold fährt mich zum Flugplatz. Er sagt, er freute sich, mich dort zu haben. Ich sage noch, ich bin auch froh, dass wir uns politisch so gut verstehen. Das hatte ich nicht erwartet; leider stimmten seine Tochter und Hanne ihm nicht zu; sie seien durch die herrschende antikommunistische Einstellung ganz beeinflusst. Ich drücke Erstaunen aus; ich hatte gedacht, Hanne sei auch Sozialist. Er sagt, vielleicht würde sie das sagen; aber das Wort wird ja meist nicht im alten Sinne verstanden, sondern nur „für die SPD“, die ja selbst nicht mehr sozialistisch ist. Ich erzähle von Friedrich, der sich auf meine Frage auch als „Sozialist“ bezeichnete, aber hinzufügte „wir wählen SPD.“) – Schöner, ruhiger Flug. 11:00 über Stuttgart (nicht umsteigen, aber aussteigen) nach München.OMünchen Maue am Flugplatz und Taxi zum Holzkirchner Bahnhof (da war es gut, dass Maue dabei war, 🕮 der Taximann trug zwar den Koffer die hohe Treppe hinauf, aber dann gab es keinen Gepäckträger! Auch keinen Wartesaal. Ich kaufte Fahrkarten 1. Klasse, um bequem zu sitzen, und mich von den unbiegsamen Armlehnen des Flugzeugs zu erholen, und Maue kaufte Bahnsteigskarte. Sie plauderte mit dem Mann an der Sperre; als mein Eilzug hergebracht wurde, ca 2:15, verließ der Mann an der Sperre seinen Platz, alle die hinter uns standen mussten warten, und trug den Koffer zum nächsten Nichtraucherabteil; dann sagte ich, ich fahre aber erster Klasse, und dann trug er den Koffer noch etwas weiter, vorbei am erster Klasse Raucher bis zum Nichtraucherwagen. Dann setzten wir uns ins Abteil, und verzehrten Birnen, die Maue gebracht hatte. Maue erklärte mir mehr über Gittli; die könne sowohl diese wie nächste Woche Freitag herkommen. Ich sagte, Chacha habe nur von Reservation in TH Samstag bis Montag gesprochen; in diesem Falle wäre allerdings mein Herunterkommen am Fr. 2.10. unpraktisch; das würde uns nicht genug Zeit in TH lassen. So beschlossen wir Fr. 9. Maue bestätigte wieder, dass ihr lieber wäre, wenn ich schon Fr käme, damit wir den Samstag ganz zusammen sein könnten; Gittli würde dann Sonntag gegen 11h wieder abfahren. Ich bitte sie, Gittli schon vorher zu erklären, dass ich mich abends dann zurückziehen müsse. – Sie sagt, es habe ihr nachher leid getan, dass sie damals so zornige Vorwürfe gegen Chacha gemacht habe, weil sie mal kam und blieb, obwohl Maue für eine Dinnereinladung kochen usw. musste. Sie sagt: Man hat ja doch wohl Gefühle gegen einander; ich sage, das ist ja ganz natürlich und unvermeidlich.) 2:55-4:30 Eilzug nach Bayer. Zell.OBayerisch Zell Chacha holt mich ab und schleppt den Koffer. Dann fahren wir im TH Auto zum TH hinauf. (Chacha ist seit gestern hier. Sie klagt über mein abruptes Telefonat am 22.; ich erkläre, dass ich verärgert war über Telefonat mit Maue. – Abends auf meinem Zimmerchen. 🕮 Sie erzählt von Hanneli. Sie benötige mal einen Wechsel; sie habe Chacha erzählt, dass ich sie gefragt habe, ob sie mal zu mir hinüber kommen wolle; ich erinnere nur, dass Annemarie mir das mal vorschlug, worauf ich aber nicht einging. Chacha meint, das sei vielleicht eine gute Lösung für mich, und für Hanneli. Ich äußere mich zurückhaltend; sie ist lieb und einfühlungswillig; aber kann sie wird es für sie bei meiner Lebensweise nicht zu einsam sein? – Und ist sie nicht etwas kindlich-naiv für Gespräche mit meinen Freunden über Politisches oder auch über Psychologisches? Aber ich will es noch mehr überlegen. – Zur Guten Nacht küsse ich Chacha herzlich. Sie erhebt lachend den warnenden Finger; und dann sagt sie: „Wir können doch wohl nicht an dauerndes Zusammenleben denken, gell? Wir sind doch zu verschieden, oder?“ Ich: „vielleicht ja; ich weiß es nicht“. Es ist nicht klar, ob sie den negativen Ausspruch ganz ernst und bestimmt meint, oder mehr als Frage.)
Chacha zeigt mir ihr Dachkämmerchen in einem kleinen Haus neben dem neuen Doktorhaus oben am Berg. Dann gehen wir ins Dorf hinunter, für Einkäufe, und wieder hinauf. – 3-4 Dr. Mengershausens34vermutlich Dr. med. Johannes von Mengershausen, der Sohn des Gründers der Naturheilstätte Tannerhof1881 Untersuchungen. (Er sagt, dass, in Hinsicht auf mein Alter, alle Organe in guter Verfassung sind. Rückgrat zwar gebeugt, aber sonst in Ordnung. Er rät mir gymnastische Übungen, und viel Gehen. Gewicht 72‚5 kg; Atmungsvolumen 4400? ccm ist noch gut. Über Nembutal; ich sage, ich brauche es zum Einschlafen; zuweilen werde ich aber auch früh wach, gegen 3 oder 4, und kann dann schwer wieder einschlafen. Er: Das Einschlafen ist das Wichtige; hier soll ich aber um 10 anstatt 12 Licht abdrehen; wenn ich dann bis 5 schlafen kann, also 7 Stunden, so ist das schon genug; er verschreibt mir auf meinen Wunsch ein Nicht-Barbiturat „Nolulan“ Tabletten, auf der Dose steht: 1-2 Tabletten.) – Mit Chacha ins Dorf; wir trinken Kaffee und Kuchen; dabei liest sie mir Annemaries langen Brief vor; und Hannelis Briefe. (Hanneli hat plötzlich ein Karzinom im Uterus; es ist noch nicht klar, ob es 🕮 klein genug ist, um durch Auskratzung beseitigt zu werden, oder ob Operation nötig ist; sie hatte versprochen, nach Riedheim zu kommen, während Johannes und Sabine nach Berlin fahren; das ist jetzt unsicher geworden.) – Abends telefoniert Chacha mit Hanneli; sie will morgen zum Doktor gehen und uns dann wieder anrufen. – Abends erzählt Chacha allerhand Erlebnisse aus Mexiko 1927. (Wie der kleine Johannes mutig auf dem Pferd ritt; mit den Kindern im heißen Tecuman; die Ermordung des Vaters, der früher immer von den Rebellen geschont wurde, weil er immer unbewaffnet ritt. – Auch über Walters Geschäft. Sven hat auch zu ihr davon gesprochen, dass die Eltern das Haus aufgeben sollten; er sage, dass Walter auf diese Weise schon vor Jahren eine Einigung hätte haben können, aber durch sein Beharren sich selbst und Grete diese schrecklichen Jahre des Her verursacht habe).
Mit Chacha ins Dorf (Sachen gekauft). – Nachmittags mit Chacha 3-5 langen Spaziergang (die Fahrstraße hinauf; dann Fußpfad nach links hinauf; auf verschiedenen Bänken gesessen. Chacha erzählt von Ibiza;zOriginal Ibitza. dort war sie mit einer Schwester vom Tannerhof. Ihre langen Beziehungen zu von Mengershausen beginnend 1909, also bevor wir uns kannten; damals war sie mit Otto auf Dr. Martins Rat hier, weil beide Furunkeln hatten; das war bei dem alten Mengershausen35vermutlich Christian von Mengershausen (1881-1922). Dann nach dem Krieg öfters hier, bei dem jungen; einmal kam sie und verdiente sich den Aufenthalt, indem sie beide Graphologie lehrte (das war die erste Frau vom Johannes von Meng.).) Nachher ins Dorf hinunter, Kaffee getrunken, und wieder heraufgestiegen. Das Ganze war ein anstrengender Gang, teilweise auf holperigem, steinigem Pfad hinunter. – Abends Vortrag von Dr. Mengershausen über 10. Konvent des „Weltbundes für Ernährung und Schutz der Gesundheit“ (dieser Bund hat einen großen Gesetzesentwurf „Lex protectionis vitae“ ausgearbeitet, gegen Schädigung in Luft, Wasser, Boden, 🕮 Nahrungsmittel, Medizin usw.; international, hat ein Gremium von 400 Wissenschaftlern aus 91 Ländern. Sie sind für „Synthese von Zivilisation und Gesundheit“; im Unterschied zu Rousseaus „zurück zur Natur“. Sie machen gute Vorschläge, und wollen den Gesetzesentwurf allen Regierungen, besonders den Gesundheitsämtern, und den Vereinigten Nationen vorlegen. Der Dr. spricht verständig, und zuweilen eifrig. Sie wollen sich mit Organisationen von Verbrauchern und von Hausfrauen in Verbindung setzen.) – (10h nehme ich 2 von den neuen Schlaftabletten; um 2h schlafe ich aber immer noch nicht (imaginierte Gespräche mit Gittli und Gerhard) und nehme darum noch kleines Nembutal und Dramanin. Dann geschlafen.)
X / 1964 10 zur Gymnastikhalle (ich sehe aber, dass überhaupt keine Sitzgelegenheiten vorhanden sind; dort eine ganze Stunde herumstehen und dazwischen noch einige der Übungen zu machen wird offenbar viel zu anstrengend für mich. Als der Dr. Mengershausen kommt, sage ich es ihm und gehe zu meinem Zimmer.) – 11 ½ – 12 bei Frau Brockmann (etwas Gymnastik und Atemübungen, für die Wirbelsäule. Sie erinnert mich an Hanneli, sowohl im Gesicht, wie auch in der Sprechweise über die Übungen und ihre Wirkungen. Sie betont die Wichtigkeit der Nasenatmung; es sei schlecht, dass ich mir die Mundatmung so angewöhnt habe.) – Nachmittags langen Spaziergang mit Chacha (von der Alten Tann hinauf in den Wald; dann lange horizontaler schöner kleiner Pfad hinunter zur „Melkstatt“, wo die Hirsche und Rehe im Winter gefüttert werden. – Ich erzähle Chacha von Inas letzten Tagen; sie wusste schon von Heini, dass sie sich in der Garage erhängt hatte. Sie fragt nach der Depression und ihren Ursachen. Nachher zeige ich ihr Friedrichs Brief, der schildert, wie furchtbar quälend diese Zustände sind. Dann sagt sie: Dann wäre es doch vielleicht nicht richtig gewesen, sie zum Leben zurückzurufen, wie ich es versucht hatte. Ich sage: Nicht, wenn die Krankheit unheilbar war; aber vielleicht hätte die Medizin doch geholfen. Sie liest mir dann aus Friedrichs Brief die Stelle vor: „Nun hat sie alles überwunden. Stören wir ihren Frieden nicht!“ 🕮 Abends in meinem Zimmer sprechen wir noch darüber. Ich sage, anfangs grübelte ich immer darüber, ob das Tragische hätte vermieden werden können, wenn wir noch dies oder das getan hätten. Aber das hat keinen Zweck. Ich muss lernen, das Unabänderliche hinzunehmen, und mich der Gegenwart und Zukunft zuzuwenden. Und in der Erinnerung an Ina will ich versuchen, weniger an die letzten Wochen zu denken, und mehr an die frühere gute Zeit, besonders im Chenault Haus, und auch in Princeton. Chacha sagt, ihr ging es ähnlich; zuerst musste sie, wie durch Zwang, immer an die letzte Zeit von Broder denken; sie ist darüber hinweggekommen, und ich würde es auch.)
7:45 Bad (mein erstes hier! Mit Latschenkieferextrakt Bürstenbad.) – Ins Dorf, bei herrlicher Sonne. – Nachmittags Spaziergang über die Melkstatt hinaus; schöner Weg, meist horizontal. (Hinunter kommen wir auf Kuba und Castro zu sprechen. Chacha sagt, er sei doch ganz schrecklich, habe ein Balisten Gesicht, usw. Ich sage, sie soll doch nicht den Zeitungen dies alles glauben. Ich erkläre, was er Gutes für das Land getan hat, und dass Washingtons Verweigerung von Hilfe, und und sogar Blockade, ihn gezwungen hat, sich mit Russland zusammenzutun; aber mir ist nicht klar, ob das irgendeinen Eindruck auf sie macht. Heute morgen kaufte sie die Illustrierte „Quick“, die sie sonst nicht mag; hier fand sie die Bilder des jungen Paares in Griechenland (Kronprinz?) so anziehend; die jetzige Königin (oder vorige?) habe auch so viel Gutes getan mit Schulen, Krankenhäusern, Hilfe bei Erdbeben, usw. Wir gingen bergauf, und es war mir zu mühsam, dagegen zu sprechen. Problem: Wie wichtig würde diese politische Differenz in einem Zusammenleben sein?)
8 ins Labor (oben in der „alten Tann“. Blutprobe von der Fingerspitze, etwa 5 mal Tropfen, werden gemischt mit verschiedenen Jo). – 9:15 zweite Sprechstunde bei Dr. von Mengershausen. (Er hat nicht nur nicht die Ergebnisse der heutigen Blutprobe, sondern auch noch nicht 🕮 die von der früheren Blutprobe und der Urinprobe; über deren Ergebnisse will er mir noch Bescheid sagen. Er betont auch die Wichtigkeit der Nasenatmung. Ferner rät er, täglich mindestens eine Stunde spazieren zu gehen; durch die Bewegung bleibe der Körper gesünder. Er verschreibt mir noch die Entspannungsmassage, die Chacha mir pries; und ein Darmbad, wie ich sie früher (in Pistyan) mit gutem Erfolg als Anwendung bekam. Er empfiehlt die Rohkost sehr; und vor allem Vollkornbrot.) – Wir gehen zum Sessellift. Trotz des Nebels entschließen wir uns, hinaufzufahren die untere Strecke, die bis zur „Mittelstation“ geht, wo die Sudelfelder beginnen. (Da gehen wir spazieren, in eine Mulde, und hinüber den anderen Hang ein Stück hinauf. Schöner Blick auf Wendelstein; wir sind weit über dem Nebel, und die oberen Felder und Berge liegen im schönsten Sonnenschein. Ich glaube, ich bin 1910 auf diesen Feldern Ski gelaufen, aber natürlich mit Aufstieg zu Fuß.) – Nachmittags großen Rundgang (ins Dorf, dann links hinaus, über die Autostraße, die von Ursprung kommt, und auf einem alten Weg parallel zur Straße; dann zur anderen Seite des Tälchens hinüber (das nach Ursprung geht); dann kommen wir zur 2. Melkstatt. Dann hören wir einen Hirsch hoch am Berg röhren. Später treffen wir Prof. Flörke; er sagt, dass er soeben auch Röhren getan hat, um den Hirsch näher zu locken, was ihm aber nicht gelungen ist.) – Nach dem Abendessen informelle Diskussion im kleineren Kreise (Dr. Mengershausen bespricht verschiedene Untersuchungen von einigen Leuten, wie man die Aufklärung über gesundheitsschützende Produkte besser organisieren könnte.)
Vormittags neblig. Spaziergang. – Nachmittags immer noch Nebel; ins Dorf (Kaffee und Kuchen; telefoniert mit Rohs; ich kann am 11. zu ihnen kommen.) – Abends liegen wir auf den Betten und sprechen über alte Erinnerungen. 🕮 (Chacha spricht wieder von deraOriginal den. Verschiedenheit unserer Interessen. Ich: Ich glaube nach der Analyse, dass dies nicht unbedingt Hinderung von gutem Zusammenleben sein muss. Die wesentlichen Gründe lagen woanders. Z.B. meine Unreife; ich machte keine Bemühungen, mich um einen Beruf und Versorgung der Familie zu bekümmern. Ich war auch unbeholfen und gehemmt im Sexuellen. ChachabOriginal Ina. erzählt, dass ich es ohne Vorbereitung wollte; dass sie nie Orgasmus erlebte ( mit mir früher (erst später mit Broder; und dann mit mir in Davos); dass sie dadurch kühl wurde, und daher mir etwas fehlte; dass ich mich darum der Margret zuwandte; ich habe ihr erzählt nach der Bodenseefahrt mit Margret, dass sie nicht gewollt hätte, obwohl ich es wünschte. Als sie von Mexiko zurückkam und mich in Davos traf, wollte ich schon nicht mehr ernstlich; ich sagte, ich sei inzwischen so nahe mit Maue, und wolle diese im Engadin treffen; andererseits sperrte Broder sich von ihr ab. So geriet sie mit Gall zusammen, was sie jetzt sehr verärgert. Ich sage, es kam doch bei ihr aus einem inneren Bedürfnis heraus, und sie soll diese Person nicht so herabsetzen. – Ich erkläre meine Hemmungen durch den Mangel meiner Mutter an natürlicher Zärtlichkeit; vielleicht weil sie sich ihre erste, starke Liebe versagen musste, und die spätere Ehe mehr eine Vernunftheirat war. Gegensatz zu Maues spontaner Zärtlichkeit mit dem Söhnlein. Sie sagt auch noch, wie unpsychologisch ich war, als ich einmal Prof. Diepgen, ihren Gynäkologen in Freiburg, konsultierte, und dann, anstatt seine Ratschläge für Vorspiel durchzuführen, ihr die Ratschläge erzählte, sodass sie schon von vornherein eine Abscheu davor bekam. – Ich sage schließlich: Wir hatten uns wirklich lieb und hatten den besten Willen; leider genügt das aber nicht für gutes Zusammenleben. Vielleicht wäre es besser gegangen, wenn wir beide vorher analysiert worden wären.)
Vormittags spazieren zur Melkstatt. – Mittags sitze ich neben Frau Lohmann („Omi“, die Mutter der jetzigen Frau Anneli Mengershausen; sie spricht von der deutschen Jugendbewegung und Volkstänzen. Ich erzähle von den Freischaren Freiburg und Jena, und von Eugen Diederichs’ Kreis, wo ich schwedische Tänze 🕮 einführte. Draußen treffen wir Frau Anneli selbst, und ich sage davon. Sie ist begeistert für Schweden, „wäre beinahe eine Schwedin geworden“, erzählt von den Volkstänzen bei Skandi, wo jeder jetzt teilnehmen kann.) – 4:30 Darmbad (das ist hier nicht in einem Bad, sondern man sitzt auf einem hohen Sessel, der dann um 45\(^\circ{}\) gekippt wird, sodass man bequem halb liegt. 20 l Wasser läuft langsam ein; man hält es zurück, solange man kann. Während der ersten Zeit tritt dabei oft ein Zwicken im oberen Querdarm auf, vielleicht weil der harte Darminhalt den Abfluss hindert, wenn der Darm sich zusammenzieht. Später wird das besser. Dann macht der Darm immer wieder die Gymnastik der Zusammenziehung und Ausdehnung. Das ist ganz angenehm; aber man wird schläfrig dabei, wohl weil das Blut vom Kopf abgezogen wird.) Ich komme erst 5:50 auf mein Zimmer, sollte mich eigentlich ½ Stunde ausruhen. Darum bringt Chacha mir das Abendessen herüber. – Später fange ich ein Gespräch mit Chacha an über Möglichkeiten zwischen uns und wie sie ihr zukünftiges Leben wünschen würde. (Siehe extra Notizen.)
7:45 Moweva Ölbad. – 10: Gymnastik und Atem bei Frau Brockmann. – 11 ich telefoniere mit Maina (sie fährt nächste Woche schon nach San Francisco, zu ihrer ältesten Tochter Almuth. Die ist glücklich verheiratet mit einem Flieger, sie erwartet jetzt ihr drittes Kind. Maina fragt, wenn wir im Auto abgeholt würden, könnten wir sie nicht in Icking besuchen. Ich sage, dass wir mit Bahn fahren; dass ich aber vom Sonntag bei Roh bin und sie vielleicht dort sehen kann; aber da sie bald abreist, wird sie wohl kaum Zeit haben.) – Nachmittags mit Chacha ins Dorf (bei Haarschneider, auch Kopfwäsche, und Chacha Haarlinie rasieren; alles zusammen bloß 5 DM!). Zum Bahnhof: Hanneli kommt an! (Mit ihr gehen wir den großen Rundweg über die 2. Melkstatt. – Ich erzähle ihr von den Gesprächen mit Johannes ausführlich, und von Hamburg und Lübeck.) 🕮\Das Gestrichene ist notiert (auf Extrablättern „Hanneliese“)\ Nach dem Abendessen kommen Chacha und Hanneli noch kurz auf mein Zimmer (und sprechen noch über Erlebnisse in der Zwischenzeit).
10:30 Rückenmassage vom Bademeister Kormer, gründlich und gut. – 12h treffe ich Chacha und Hanneli auf der Autostraße (wir gehen noch etwas spazieren. Wir sprechen von der Möglichkeit von Hanneli kommt nach L.A. Sie will vorher Autofahren lernen, und besser Englisch. Sie dachte, vielleicht von Januar oder Februar bis zu meiner Reise nach Deutschland nächstes Jahr. Ich sage, wenn ich im Dezember umziehe, wäre ihre Hilfe besonders erwünscht in den Wochen vorher. Aber das ist wohl zu früh für sie. Sie erwähnt, dass Erika, die jetzt 12 Jahre ist, vielleicht in ein LEH kommen könnte; sie hat sie gefragt, was sie sagen würde, wenn Hanneli mit zu dem Großvater nach Amerika ginge für eine Zeit; Erika war gleich begeistert dafür; aber vielleicht macht sie sich jetzt nicht die Einsamkeit klar. Hanneli fragt nach den Flugkosten; ich: $ 740, wenn außerhalb des Sommers. – Nachmittags wir drei im Dorf Kaffee getrunken, dann schönen langen Spaziergang zum Paraplui; weiter gesprochen über den Plan von Hannelis Kommen. Ich sage, ob sie imstande ist, Alleinsein gut auszuhalten; dass ich fast immer für mich allein bin, meist sogar auch abends. Sie sagt, sie kann das gut; sie ist auch selbst gern allein. Ich sage, sie soll intensiv Englisch lernen, und um Zeit zu gewinnen, lieber weniger ertragreiche Arbeiten weglassen. Chacha sagt, vielleicht käme sie dann später auch mal für ein halbes Jahr oder so hinüber; aber ich gebe ihr zu bedenken, dass das eine arbeitsreiche Zeit werden würde, nicht eine Ferienzeit wie 1959 ihr Jahr in Mexiko. – Ich sage Hanneli, wir können dann in LA sehen, ob sie abends Kurse an der Universitätsextension machen will, vor allem in fortgeschrittenem Englisch; vielleicht gibt es auch etwas in ihrem Gebiet, Psychologie und Erziehungsberatung und dergleichen; beide sind entzückt über diese Möglichkeiten.) 7 ½ – 8 ½Volksliederabend (geleitet von Frau Anneli Mengershausen mit Gitarre; 🕮 es war angeregt von Frau Lohmann, ihrer Mutter, als die beim Essen hörte, dass ich Freude an Volksliedern habe; sie gab mir ein Liederbuch, in dem ich dann eine Reihe von Liedern anstrich, die ich gern habe, darunter: Ade zur guten Nacht, es freit ein wilder Wassermann, es dunkelt schon in der Heide, der Winter ist vergangen, und viele andere, auch solche, die ich nicht kenne. Auf meinen Wunsch setzen wir uns an die Wand ganz hinten, obwohl wir da die Texte nicht lesen können, weil ich fürchte, dass mir die Tränen kommen würden, besonders bei „Der Mond ist aufgegangen“. Als nahe beim Schluss jemand dies vorschlägt, flüstert Chacha mir zu: „Jetzt kommt die Probe für dich“; ich dachte, es würde wohl gut gehen; aber dann wurde es doch nicht gesungen. Ich habe immer mitgesungen, wenn ich das Lied kannte, oft auch zweite Stimme, die ich instinktiv fand oder die ein anderer Mann sang; am Anfang sang ich ganz leise, später etwas lauter. Und bei „Ade zur guten Nacht“ ziemlich laut, zweite Stimme, weil ich hier den Text gut wusste, und ich schon Mut bekommen hatte. Das Mitsingen freut mich sehr.)
Strömender Regen. 10 Atemgymnastik bei Frau Brockmann. – 11 ½ wir drei besuchen Frau Anneli von Mengershausen (sehr schönes Haus; im Wohnzimmer ganz großes Aussichtsfenster nach tal hin; daneben offene Küche, wo sie im Sommer meist leben. Oben vor den Schlafzimmern ein langer Balkon längs der ganzen Front des Hauses; am Ende davon des Doktors Schlafkoje in der Ecke, wo er alles nach öffnen kann; seine Bettstelle ist aber von unten her geheizt, sodass er auch im Winter dort schlafen kann. Sie spielt eine Platte von Marienliedern, 4-stimmig, bayerische Sänger, mit einigen Jodlern. Sie zeigt mir schwedische Kinder-Schulbücher mit Liedern und Noten. Ich frage nach Platten mit schwedischen Liedern. Sie weiß von Platte schwedischer Tänze, und zeigt mir eine, bezogen durch eine Firma bei Stuttgart-Mösern (?).) –🕮 Nachmittags Chacha sagt, dass Hanneli mit Temperatur und Schnupfen zu Bett liegt. (Wir überlegen, dass sie vielleicht einige Tage länger hier bleiben sollte.) cAm Seitenfuß mit Einfügungszeichen und Bemerkung zu oben an diese Stelle positioniert.4h mit Chacha zur Omi zum Tee, in ihrem Zimmer, auf demselben Stock wie mein Zimmer, aber zur Front hin. Sie zeigt mir Kazantzakis, „Die griechische Passion“, und ich erzähle ihr von „Zorba, der Grieche“, dem Kretabuch, von dem sie nichts weiß. Sie erzählt von ihrem Mann, der vor 10 Jahren gestorben ist, etwa 80 Jahre alt; in seinen letzten ca 8 Jahren betrachtete er sich „im Ruhestand“, aber war sehr tätig, arrangierte Konzerte, wo er selbst Einführungen zu den Werken sprach, Vorträge usw. in dem kleinen Ort in den Alpen, wo sie lebten. – Ich glaube, er war im diplomatischen Dienst. – Sie ist geistig rege und an vielem interessiert; sehr Kriegsgegner, aber vermutlich doch in konservativer Tradition; sie spricht von seinen Korpsfreunden, allerhand adlige Leute. Sie ist religiös interessiert; sie lehnt Niemöller ab, weil er in Südamerika „gegen Deutschland“ gesprochen habe. – Wie ich gerade zu Hanneli gehen will, bemerkt Chacha, dass eine Entspannungsübung angesagt ist, die gerade anfangen soll, und sie bringt mich zum Vortragssaal und geht zurück. (Ich sitze auf bequemen Stuhl, lerne aber zu spät, dass ich hätte die engen Schuhe, die ich wegen Regens an hatte, hätte ausziehen sollen. Der Doktor beschreibt, was jeder tun soll, bequem sitzen, alle Kleidung locker, Hände im Schoß, tief ausatmen, einatmen kommt von selbst. Dann Lockerung der Hände, der Arme, des Beckens, der Füße, der Beine. Dadurch erweitern sich die Adern, und die Glieder werden warm und schwer. Lange in diesem Zustand bleiben und ruhig atmen. Dann die Arme erheben, Fäuste machen, Arme und Finger hinaufstrecken, mehrmals beugen und strecken, wie am Morgen beim Aufwachen. Ich frage nach einem Buch. Er nennt Würten (oder Würtner36Würthner, Hans. Die Macht der Entspannung. https://www.booklooker.de/B%C3 %BCcher/Angebote/titel=Die+Macht+der+Entspannung&autor=W%C3 %9CRTHNER+HANS.), aber mit Vorbehalt. Er nimmt jetzt alles, was er sagt, allmählich auf Tonband auf; aufgrund davon soll eine Schallplatte gemacht werden.) 🕮– Wir überlegen, dass Hanneli mit ihrer Erkältung einige Tage länger hier bleiben soll. – Abends Gespräch mit Chacha auf meinem Zimmer (Ich sage, sie hat im Grunde recht, was sie vor einigen Tagen (Siehe Notizen!) –
Angefangen Korrekturen in Hochkeppels Interview. – 10:30 zweite Rückenmassage. – Heute morgen ist auf einmal die ganze Landschaft weiß verschneit. (Später regnet es, und der Schnee wird ein rutschiger Matsch.) – Ins Büro (Rechnung bezahlt, und 200 DM bar bekommen). Dann zu Hanneli. (Sie ist im Bett und anscheinend ganz vergnügt; es geht ihr heute schon etwas besser.) – Wegen Tropfen muss ich schnell hinauf zu meinem Zimmer. (Dort etwas gepackt.) – Nachmittags zu Hanneli. (Ich gebe ihr Scheck 1000 DM. Sie soll ihre jetzigen Reisekosten und alles für Vorbereitung auf Amerika dagegen anrechnen, besonders für Lernen von Autofahren und Englisch. [Siehe Notizen Hanneli!] Wir hoffen, uns in München oder Stockdorf noch zu sehen. – Chacha nimmt Fotos von mir vor der Alten Tanne, und später von Omi und mir. Sie sagt zu uns „Bitte näher zusammenrücken“; darauf sagt Omi: „Das fällt uns doch nicht schwer“ und legt einen Arm um mich; dadurch ermutigt, als Chacha sie zum Abschied geküsst hat, frage ich: „Darf ich auch ein Abschiedsküsslein?“ und küsse sie auf die Wange. – Der Himmel ist klar geworden, die beschneiten Berge glänzen in der Sonne; hier unten ist der Schnee verschwunden. Mit Chacha zu Fuß hinunter. Bahnfahrt im Dunkeln nachnach MünchenOMünchen (Eilzug 18:00-19:28. Christoph im Auto holt uns ab. (Er hatte einen Gepäckträger bestellt, der ist aber nicht gekommen; er schleppt 2 Koffer hinaus, Chacha einen. Wir fahren zu Maues Haus. Chacha packt einiges um, dann fährt sie mit Christoph nach Stockdorf.) Ich begrüße Maue und Gittli. 🕮Gittli ist lieb und ganz unbefangen. – Nach dem Abendbrot sitzen wir drei noch gemütlich zusammen und plaudern. Maue hatte gesagt, dass ich früh zu Bett gehe. Aber es ist so nett zusammen, und ich bleibe bis 10 sitzen! Ich erzähle allerhand von BZ und Annemarie, Hanneli, und Johannes; Hannelis Plan nach Amerika, usw.)
Vormittags mit Gittli spazieren (zum Hirschpark, wo noch Hirsche sind. Auf meinen Wunsch erzählt sie von Mann und Kindern, und dem Leben in Freiburg, Kappel und Sommer in Frankreich. – Dann sagt sie, vielleicht wäre es für Erika besser, nach Amerika mitzukommen, um nicht dem Dienstmädchen überlassen zu sein. [Siehe Notizen „Hanneliese“]) – Auf Gittlis Vorschlag habe ich heute früh Roh angerufen (vorgeschlagen, dass ich lieber mal von hier einen Tag zu ihnen käme; er stimmt zu und sagt, ob Maue mitkommen möchte, sie haben sie so lang nicht gesehen. Ich sage aber, lieber nicht, sodass wir mehr persönlich sprechen können.) – Nachmittags auf meinem Zimmer geschrieben. (Inzwischen haben sie unten Besuch von Maues ältestem Bruder Arnold, der Geschäftsmann in Spanien ist, mit Verwandten; er war 11 Jahre in russischer Gefangenschaft, ist jetzt wieder etabliert in Spanien, und reist herum in vielen Ländern. Sie klagen nachher sehr, dass er außer seinen geschäftlichen Dingen für nichts Interesse hat.) – Beim Abendbrot sage ich Gittli, sie könne ruhig laut beten, Johannes habe das auch getan (und ich erzähle die Geschichte von Pater Laso); sie sagen beide, eigentlich wird nur mittags gebetet, morgens und abends sind oft nicht alle zusammen da. – (Maue erzählt endlos von einem mir ganz unbekannten Herrn Zahr, den Nutto kannte, der Japanisch konnte und japanische Sitten studiert hatte.) Wir plaudern nach dem Abendbrot, bis es auf einmal wieder 10h geworden ist. – Oben mit Maue noch kurz gesprochen. (Ich sage, ich will möchte einen Wunsch vorbringen. Aber ich will sie 🕮 keineswegs drängen in der Frage der Enthüllung, weder ob oder nicht, noch wann. Sie sagt, sie hat schon für ja entschieden; darum habe sie heute auf allerhand in der Vergangenheit angespielt, so dass Gittli doch sehr den Eindruck bekommen musste, dass wir uns nahe gestanden haben; in Bezug auf Gittli habe sie keine Hemmung, die Besorgnis sei in Bezug auf Gerhard. Ich: Mein Wunsch wäre: Wenn ja, und wenn bald, so würde es mir eine besondere Freude sein, wenn sie das heute noch in einem Mitternachtsgespräch tun könnte, sodass ich noch persönlich die Freude erleben und sie in meine Arme schließen könnte; so oft heute konnte ich mich nur mit Mühe davon abhalten; und wenn Gittli es weiß, könnte sie helfen bei Gerhard; vielleicht raten, wie es ihm zu sagen; die Gleichaltrigen haben oft ein besseres Gefühl dafür. Das bestätigt sie; sie will sehen.)
Morgens 8 (während sie beide in der Kirche sind) finde ich an meiner Türklinke Maues Brief über das Mitternachtsgespräch mit Gittli! (Es war ihr eine schwierige Aufgabe, da bloße Andeutungen nicht genügten; aber dann war Gittli beglückt, weil sie die gespürte Verwandtschaft des Denkens nun verstand.) 9 ½ kommen sie aus der Kirche zurück. Ich gehe hinunter und begrüße sie. Ich umarme Gittli sehr herzlich und küsse sie. Wir drücken beide unsere Freude aus. Nachher sitze ich mit Gittli auf dem Sofa in meinem Zimmer oben. (Ich sage ihr, es ist unvermeidlich, dass sie auch Vorwurfsgefühle hat; und es ist nun ganz wichtig, dass sie diese unverhalten äußert. Sie sagt, ihre Vorwürfe richten sich mehr gegen mich als gegen Maue; ich sage, das ist ganz richtig, weil der Mann doch die Initiative hat. Sie: Es sind keine Vorwürfe wegen dem, was Du der Maue getan hast; die bekam Liebe und Kinder; sondern was Du dem Nutto angetan hast. Aber sie fügt hinzu, dass Maue ihr schon klar gemacht hat, dass da keine wirkliche, befriedigende Ehebeziehung bestand. Ich erzähle, wie Nutto immer befragt wurde und sein Einverständnis gab. Ich: Wenn die Ehe ohne mein Eingreifen weiter gegangen wäre, so wäre Maue wegen mangelnder Befriedigung immer mehr irritiert worden, und die Ehe wäre dann gescheitert. Sie betont, wie lieb Nutto zu ihnen war, 🕮 und ich stimme sehr zu. Später mal sagt sie: Durch diese ganze Geschichte ist dann im Grunde mehr Glück in Nuttos Leben hineingekommen, als wenn sie nicht geschehen wäre. Gittli sagt mal, dass es ihr leid tut, dass Maue zuletzt oft sehr unfreundlich gegen Nutto war, ihn auszankte usw.; ich sage, das sie wohl zu erklären durch die unbefriedigenden Umstände in der Situation. – Später mal sagt sie, dass ich durch die Trennung unserer Ehe den Kindern einen Vater entzogen habe, den sie nötig hatten. Ich sage, sie hat recht, und ich fühle heute, dass ich an ihnen vieles wieder gut zu machen habe. Sie sagt, das kann ich jetzt der Hanneli tun dadurch, dass ich sie hinübernehme, und noch mehr, wenn ich Erika auch mitnehme. – Ich erzähle ihr, wie Ina zu mir kam; der Brief usw.; und dass ich später den Brief an Maue schickte; dass wir uns in Salzburg trafen, und sie zwar sehr geknickt war über die Trennung unserer Beziehung, aber doch sehr verständnisvoll sagte, wie Ina eine besonders gute Gefährtin für mich sei. – Bei Tisch, als Maue mal hinausging, nahm ich schnell ihre Hand und liebkoste sie; als Maue wieder erschien, sagte ich zu ihr, mir sei wie einem Bräutigam, wenn die Brautmutter mal verschwindet. Gittli bittet mich, niemandem zu sagen, dass sie das Geheimnis jetzt weiß; auch Annemarie und Chacha nicht, weil sie nicht wünscht, dass diese darüber zu ihr dann sprechen. Ich sage ja, aber es sei doch schwierig mit Chacha, wenn die vielleicht direkt danach fragt; sie versteht das und sagt, in diesem Fall soll ich nicht lügen, aber ihr sagen, dass Gittli nicht darüber sprechen will.) (Wir sitzen noch zusammen. Inzwischen geht Gittli und packt ihre Sachen. Ich wollte mit zum Bahnhof kommen, aber Gittli sagt, der Abschied hier ist schöner.) Herzlicher Abschied, ich sage Grüße an Carl Max. – Nachmittags und abends mit Maue (Maue sagt mir mal, dass Gittli sie gefragt habe, warum wir nicht Heirat erwogen hätten; sie hat ihr dann gesagt, sie habe mir damals einen Korb gegeben, und auch jetzt wieder [?!]) (Beim Abendbrot werde ich ungeduldig, als Maue immerzu von fremden Leuten erzählt; ich sage: nun genug über diese Fremden, wir wollen lieber über Gittli sprechen. Später ruft Gittli an, sie sei gut nach Hause gekommen, und Maue erzählt ihr dies, und sie lacht darüber.) Nachmittags und abends arger Schnupfen. (Maue ruft Carl Max darüber an! Und dieser gibt ihr Anweisung, und daraufhin gibt sie mir drei Medizinen: 🕮Otriven Tropfen, Omeril Tabletten, und Esberitox Tabletten zum Lutschen.) Auf einmal ist es 10h, und wir sitzen noch am Esstisch, wo wir doch beide heute früh zu Bett wollten. (Ich sage Maue Gute Nacht, und gehe auf mein Zimmer. Sie kommt aber noch hinauf und redet noch weiter unwichtiges Zeug. 10:15 sage ich, jetzt muss ich noch Tagebuch schreiben; und dann geht sie endlich. Sie ist eine seltsame Mischung von: liebevoll, hilfreich, amüsant, und auch wieder irrational durch das Tratschen.)
Zu Maues ZahnarztCalbhenn37Im Einwohnerbuch der Stadt München für 1961 findet sich unter den Zahnärzten ein Theodor Calbhenn, Mauerkircher Str. 8(jenseits der Isar. Ich habe seit einer Woche empfindliches und geschwollenes Zahnfleisch um die 3 letzten natürlichen Zähne oben links hinten. Ein Klopfen auf die Zähne ist nicht schmerzhaft; daraus schließt er, dass keine Wurzelentzündung da ist. Er reinigt die Tasche unter dem Zahnfleisch und pinselt etwas Desinfizierendes hinein. Dann gibt er mir 2 Papiersäckchen mit Kavosan (von der Knox Co. in Los Ang., Zweigniederlassung Düsseldorf) zum Mund ausspülen. Übermorgen wiederkommen.) – Zu PanAm (sie empfehlen ihr eigenes Flugzeug, obwohl ich da in Frankfurt umsteigen muss.) Bei Cook Reisescheck eingelöst. Nachher stolpere ich vom Gehsteig hinunter (weil ich eilig zu einem Taxi will; es passiert nichts, aber es gibt einen argen Ruck im Rücken und das erschreckt doch immer noch.) – Nachmittags 3 ½ – 6 ½Humburg hier. (Er bringt mir die erste Hälfte seiner Diplomarbeit. Er ist gescheit und hat Ideen. Gutes Gespräch, siehe Notizen.) (Gittli hat an Maue telefoniert: Sie wird sich eine längst gewünschte Wildlederjacke kaufen von meinen 190 DM; sie und auch ausdrücklich Carl Max selbst schicken mir sehr herzliche Grüße.)
11 zu Rohs (Taxi 10.–. Ursprünglich wollte ich mehrere Tage zu ihnen kommen, wie ich telefonisch von BZ vorgeschlagen hatte. 🕮 Aber durch Lisi erfuhr ich, dass Juliane eifrig an einem Buch arbeitet; und vor dem Abendbrot musste er noch schnell ein ms von ihr revidieren, das er dann vor 9:45 zum nahen Postamt bringen musste. – Roh zeigt mir seine Bücher: eine Geschichte der bildenden Kunst von 1900 bis Gegenwart, und andere. Und auch seine Collagen; dies sind Bilder zusammengeklebt aus Stücken, die er aus alten Illustrationen aus Zeitschriften und anatomischen Büchern zusammengestellt hat; er hatte viele hunderte gemacht; in verschiedenen Städten sind Ausstellungen von ihnen gemacht worden; jetzt will er ein Buch „Metamorphosen“ aus ausgewählten zusammenstellen. – Über Sozialismus; ich erkläre meine Argumente für Sozialismus, durch Analogie zur Monarchie; sie sind beide sozialistisch im starken Sinne. Sie sind entschieden gegen die Aufrüstung von Deutschland, besonders jetzt die bilaterale Atomgeschichte mit Amerika. – Ich erzähle von Ina: ihr erster Brief und erster Besuch, ihre Mithilfe bei meiner Arbeit. – Er hat Einladung von einer Mäzenatin für abstrakte Malerei in N.Y., für beide hinzukommen und dort zu wohnen; er möchte es gern, fürchtet aber, dass die dann erwarten wird, dass er ein Buch über ihre Malerei schreibt; Juliane aber denkt, es würde zu anstrengend für ihn. Ich sage: Du willst ihn in Watte packen; genau wie Ina mich. – Sie fragen nach der Entwicklung von Inas Depression, und ich erzähle kurz einige Phasen. – Er fragt, ob ich jetzt positiv denke über meinen Entschluss herüberzukommen diesen Sommer. Ich: ja, sehr; ich war so zerschlagen; und da gibt es nichts Besseres als Kontakt mit anderen Menschen, besonders den Kindern, und Teilnahme an ihren Problemen, usw. – Über Flitners; dass ich sie in Hamburg mehrmals sah; er sagt, er freut sich immer, Wilhelm wiederzutreffen; aber lieber ohne Lisi; ich sage, mir geht es ebenso. Er sagt, Wilhelm habe leider Lisi zur Religion gebracht, die früher dagegen war, wie ihr geliebter Bruder Hans. Andererseits habe Lisi starke Hemmungen in Bezug auf Sex, und habe das auf Wilhelm übertragen. 🕮 Dieser habe viel zu spät eine Auflockerung erfahren und sogar eine kleine polygame Phase gehabt; da habe sie mit Scheidung gedroht, und er musste alle Beziehungen abbrechen! Ich sage, dass mir ihr Puritanismus zum ersten Mal klar wurde, als ich Flitners auf der Lindenhöhe besuchte; sie war unfreundlich zu mir, aber es äußerte sich nicht direkt, sondern durch heftige Reaktion in philosophischen Gesprächen; später erfuhr ich dann, dass sie böse war auf gewisse meiner polygamischen Erlebnisse. – Zum Abschied sagen sie, dass es gut sei, dass es nicht für lange sei. Ich küsse Juliane, und umarme Franz.) – Abends bei Rohs telefoniert mit Chacha (sie fragt, ob ich bei Maue gut versorgt werde; ich: ja, sehr; darauf fragt sie : Solltet Ihr nicht zusammen wohnen? Ich bin höchst erstaunt, als sich herausstellt, dass sie meint: drüben!); und mit Annemarie (ich erzähle, wie viele Menschen ich gesehen habe und in den nächsten Tagen sehen werde; und dass es sehr nett war mit Gittli.) – Ich erzähle Maue (sie schlägt vor, dass Hanneli doch hier wohnen könnte; sie würde ihr ihr Zimmer geben (wie auch der Gittli) und selbst dann im augenblicklich leeren Studentenzimmer im Souterrain schlafen.)
Mit Maue zum Zahnarzt Calbhenn (es ist ein wenig besser; er gibt mir 4 Kavosansäckchen, für Mundspülungen. Siehe Notizen!). Zu Panam (die Reservation wird im Ticket eingetragen; sie sagt, sie haben jetzt keine Zeit, um nachzuprüfen, ob die Hamburger Berechnung meiner Aufzahlung von 77 DM richtig ist; ich soll das mit dem Reisebüro in LA aufnehmen.) – Brief von Gittli (sie schreibt lieb und offen; sie fühlt es wie eine neue, aber erstaunlich erlebte Liebschaft (genau wie ich).) – Nachmittags mit Maue gesprochen. (Für sie und die Kinder besteht ein reichliches Vermögen, mit Mietshäusern in Freiburg, usw.; sie ist „beschränkter Erbe“, bezieht also nur das Einkommen; nach ihrem Tod geht das Vermögen an die Kinder; Carl Max hat gutes Einkommen; dem Gerhard kann sie gut aushelfen, wenn er es mal braucht. Auf keinen Fall soll 🕮 ich etwas an ihre Kinder vermachen, auch nicht in versteckter Form; denn sie will nicht, dass Chachas Kinder beschränkt werden, die es dringender benötigen. – Ich sage, dass ich dieses Weihnachen reichlichere Gelder geben will; ich kann ihr einfach einen Scheck schicken. Ich sage, ich werde den Kindern dann dazu schreiben, dass dies nicht gemeint ist als regelmäßig, sondern als etwas Besonderes, aus Freude über das Wiedersehen. – Ich sage, ich weiß augenblicklich selbst nicht, wieviel ich für die ganze Reise mit Geschenken usw. ausgegeben habe, und ob es, wenn ich es berechne, es übermäßig sein wird. In meiner gegenwärtigen Stimmung will ich freigiebig sein. Sie sagt, wenn ich weiß, ob ich im ganzen zu viel verplempert habe oder nicht (oder vielleicht, ob mein Vermögen erheblich gesunken ist oder nicht), soll ich ihr mal eine Andeutung darüber schreiben.) – Abends Gespräch mit Maue. (Ich frage, ob es wohl unmöglich ist für sie, am Samstag ein Mitternachtsgespräch mit Gerhard zu haben; ich will sie in keiner Weise drängen; aber wenn es geschehen könnte so, dass ich dann noch vor meiner Abreise es erleben und mit Gerhard selbst besprechen könnte, das würde mich sehr freuen. Maue sagt, das ist unmöglich. Sie findet es so schwierig; auch Gittli hat gesagt, dass es schwierig sein würde für Maue und sie sich überlegen will, ob sie selbst mit ihm sprechen solle. Mit Gittli sei es viel leichter gewesen, weil Gittli Liebe lebendig und stark erlebt hat. Dagegen mit dem „dünnblütigen“ Jungen, da wisse man gar nicht, wie er Liebe erlebe. Ich wundere mich sehr und frage, ob nicht Gerhard viel umgänglicher und leichter in menschlichen Beziehungen sei als ich. Sie sagt: Gewiss; aber es sei doch nicht sicher, ob er, wie Karl Max, so einer sei, bei dem einem „die Knöchel knacken“. Ich sage, vor unserer Beziehung würde sie mich doch wohl auch für sanft und wenig sinnlich gehalten haben. Aber sie kann, ebenso wie ich, nur sehr wenig erinnern von unserer Bekanntschaft vor dem Beinbruch. Sie fürchtet sich vor ihm, vielleicht würde er es nicht verstehen können und daher stark verurteilen. –Ich frage, wodurch sie wieder zum Katholizismus zurückgekommen sei; ob hauptsächlich der Kinder wegen; sie verneint das entschieden. Sie selbst habe das Bedürfnis gehabt, zu etwas zu gehören, wo sie einen starken Halt finden kann; 🕮 wo man immer im Angesicht des Todes lebte. Ich: Vielleicht war es eine Rückkehr zu ihrem Kindheitsglauben? Sie: Nein, den Kindheitsglauben hatte sie hinter sich gelassen; denn das war eben Erstarrtes und Unlebendiges; aber in der Kriegszeit gab es wieder einen lebendigen Katholizismus, unter dem vorigen Papst … Sie sagt, sie sei jetzt ganz da drin, nicht nur so gespielt, wie bei Chacha, die sich eigentlich nur gefühlsmäßig für Religion interessiere.) – Gegen 11h telefoniert Maue noch mit Gittli (sie sagte Gittli, ich fände nicht Zeit, jetzt ihr einen Brief zu schreiben; aber Gittli wünschte es doch so und habe gesagt, wenn man sich nach 30 Jahren wiederfindet, so ist das doch was Wichtiges und da müsse man auch was dafür tun. Ich sage, Brief ist aber zu dürftig; wenn es möglich gewesen wäre mit Gittli zu telefonieren, ohne dass zugehört wird oder Erklärungen abgegeben werden müssen, hätte ich es jeden Tag dreimal getan. Maue hatte mir gesagt, Gittli habe ganz allein vom Arztzimmer aus telefoniert, weil sie dort oft abends noch Geschäftliches erledigt. Jetzt geht sie schweigend weg, kommt nach einigen Minuten wieder und sagt: Geh hinüber, Gittli Gespräch. Ich gehe in Maues Zimmer, lege mich auf ihr Bett, und spreche mit Gittli. (Ich bin so froh, ihre Stimme zu hören, obwohl jetzt über das Fon etwas Hartes darin ist. Ich danke ihr nochmal und sage, dass der Aufenthalt in Deutschland eine nötige und sehr gute Erholung für mich war; und dass das Allerschönste dabei war, sie zu erleben. Ich bitte sie, Carl Max sehr herzliche Grüße zu sagen und ihm für seine zu danken. Ich danke sehr für ihren Brief (im Moment kann ich aber all die Punkte nicht erinnern aus dem Brief, zu denen ich etwas zu sagen gehabt hätte.) Sie sagte im Brief, sie habe noch so viele Fragen; kann sie jetzt eine Frage stellen? Sie sagt: Wie ist es mit meiner Philosophie? Es sei ihr seltsam und bedauerlich, dass so viele Philosophen sich jetzt von der Religion abwenden. Ich sage, das würde ich gern besprechen, aber das geht so kurz nicht, wir müssen es nächstes Jahr besprechen. Maue hatte ihr gesagt, dass ich sie gefragt habe, 🕮 warum und wie sie zur Religion zurückgekehrt sei; Gittli sagt, sie möchte die Frage umkehren: warum und wie ich von der Religion fortgegangen sei. – Nach dem langen Telefonat gehe ich zu Maue in mein Zimmer zurück und bedanke mich; ich bin so froh, sie noch gesprochen zu haben. Aber ich bin doch auch etwas enttäuscht; ein Telefonat kann doch nicht ein direktes Gespräch ersetzen.))
Maue zeigt mir Gittlis Brief, der gestern gekommen ist. (Gittli erzählt vom „Mitternachtsgespräch“ mit Carl Max am Sonntagabend. Er las den Brief (von Maue an Ina) und hielt ihre Hand immer fester; sie lag hinter seinem Buckel „löffelweise“; sie stimmten überein, dass Maue genau den richtigen Zeitpunkt gewählt hat: vorher war ich weit weg. Carl Max war dann sehr froh. Gittli schreibt, sie hat jetzt sehr viel zu tun. Sie ist aber doch mit CM in die Stadt gefahren und habe eine Wildlederjacke ausgesucht als Geschenk von mir, Ziegenleder hellbraun, und sie freut sich darüber. Sie sagt, die ganzen Tage voller Arbeit gehen ihre Gedanken doch immer wieder zurück zu dem Erlebnis in München.) – 9 ½Hanneli kommt (von ihrer Freundin in Bogenhausen, wo sie übernachtet hat.) (Ich spreche mit ihr über Auto lernen und Englisch lernen. Wir machen langen Spaziergang in den Nymphenburger Park. Ich spreche auch lange mit ihr Englisch. Sie hat ganz gute Aussprache, auch schon ein gutes Vokabular, und spricht ganz unbefangen, wenn auch manchmal langsam. Mit weiterer Schulung wird sie es sicher gut lernen.) Nachmittags packen Maue und Hanneli meine Sachen. Zum Abschied danke ich Maue nochmal herzlich, umarme sie und küsse sie, sie lässt es aber nur auf die Backe zu. – Mit Hanneli im Taxi (13.50) nach Stockdorf‚OStockdorf 5h. (Wir erzählen Chacha von unseren Überlegungen über Hannelis Amerikareise. – Chacha sagt mir später nochmal, wie wichtig es ist, dass Hannelis Gefühle 🕮 von Zurücksetzung und Minderwertigkeit geheilt werden durch diese besondere Gelegenheit für sie, mir eine wichtige Hilfe zu sein. Sie sagt aber auch, dass Hanneli leicht etwas vergisst oder vertut; ich soll ihr immer eindringlich sagen, wenn eine Sache, ein Brief oder ein Einkauf, wirklich wichtig ist.)
Vormittags mit Chacha im Wald spazieren. Dabei Gespräche und beim Mittagessen und Nachmittagskaffee, immer mit ihr allein. (Ich erzähle, dass ich Maue nach ihrem Katholizismus fragte; dass sie es nicht als Rückkehr zu einem alten, sondern Eintritt zu etwas Neuem empfindet; dass sie und Gittli in die Kirche gingen und auch bei Tisch leise beteten. Sie fragt, ob die Kinder es denn immer noch nicht wissen. Ich vermeide eine direkte Antwort und sage nur: Maue fürchtet ihre Vorwürfe, da sie ja katholisch erzogen sind; weniger von Gittli, die selbst Liebe stark erlebt hat; aber mehr schon Gerhard, der „dünnblütig“ sei. Ich frage, ob sie auch diesen Eindruck von Gerhard habe; sie sagt, ja, er habe nicht viele „Vitalkräfte“; ich frage: Bedeutet das „Sinnlichkeit“? Sie: Nein, es ist etwas Anderes; anscheinend meint sie so etwas wie starke Impulse, Fähigkeit sich zu entschließen und sich durchzusetzen. Sie sagt: Broder habe von Nutto gesagt, er sein ein „Schlappschwanz“, weil er keine Arbeit zu Ende bringen konnte, sondern nur damit spielte; sie meint vielleicht, das könne ein negatives Vorbild für Gerhard gewesen sein. Chacha sagt, sie könne es sich gar nicht vorstellen, dass sie ihren Kindern so etwas Wesentliches geheim halten würde. Ich: Ich auch nicht; und ich habe jetzt in Maue einen Keim des Zweifels gesät, vielleicht wird etwas daraus.) 6h Hanneliese kommt (per Eisenbahn aus München. Sie bringt mir drei verschiedene Ledertäschchen für Geld oder Noten, mit überwiegend geschmackvollen Ansichten von München in Gold und Farbe darauf gedruckt, als Mitbringsel für meine Freunde drüben! Wenn es keine weiteren Folgen haben würde, hätte 🕮 ich sie angenommen; aber mir scheint, ich muss unbedingt mit der strengeren Erziehung für drüben anfangen, sonst macht sie weiteren Unfug hier (etwa Mitbringsel für drüben) oder dann drüben.) – 7h Arne&Dizko Gangart kommt zum Essen (Christiane ist dabei, aber Lini und Christoph nicht ; und Hanneli. Er ist groß ( nicht?) blond, breites Gesicht; sie schwarz, mit Brille, auch breites Gesicht. Wir haben sie damals in Mexiko gerade versäumt; Annemarie hat von ihnen so viel erzählt, auch Chacha [der Anne jetzt monatlich 50 zahlt!]; da bin ich froh, sie zu sehen. Auch über die Hochgebirgstour, bei der Annette und Sven mit waren; sie sagen, ichdOriginal es. muss nächstes Mal auch zu ihnen kommen. – 8h kommen der Maler Hans Olde und Frau‚38Hans Olde (1895-1987), lt. NDB (Artikel über den Vater) Maler in Gauting, Oberbayern. und deren Freund, Dr. von Scheltema39Vermutlich handelt es sich um Frederik Adama van Scheltema (1884-1968), der sich in der NS-Zeit einen Namen gemacht hatte mit Studien zu nordischer Kunst.. (Olde ist Sohn des Mannes‚40Hans Olde (1855-1917); vgl. NDB-Artikel der Leiter der Weimarer Kunstschule war vor dem ersten Krieg. Sein älterer Bruder war bei der Braschoß-Gruppe, die beim Goethe-Fest war und zuweilen zum Serakreis kam; er selbst war jünger, aber auch zuweilen dabei; seine Frau war Österreicherin, aus Kroatien; Olde selbst war in der Marburger A.V., sehr befreundet mit Heinz von Rohden, der damals Vorsitzender war. Oldes machen jetzt immer noch weite Reisen, auch in Türkei und Griechenland, oft mit Zelt. Er kannte gut Brügmann und Kremers; sie sind noch befreundet mit Dita Smith. Scheltema ist aus Holland, jetzt seit langem in Deutschland; anscheinend Privatgelehrter, betreibt Kunstgeschichte der prähistorischen Zeit, besonders in Skandinavien.) Bis 10 ½!
Jo und Sabine kommen aus Jugoslawien (mit der Bahn. Sie waren mit einer Jugendgruppe, meist Mädchen, auf der Insel Krk, östlich von der Halbinsel 🕮 Istria. Auf der Rückreise haben sie die riesige Höhle bei Postojna besichtigt, die ich 1910 gesehen habe. Jo sagt, ich soll die Lösung von Hannelieses Problem bestände doch offenbar darin, dass sie weiter zusammenhalten müssten; aber ich sage, dass Werners Affäre nicht nur eine Ferienangelegenheit war, sondern anscheinend etwas Dauerndes ist. Dagegen meint er, ich müsse Werner sagen, dass er das aufgeben und wieder zu Hanneli zurückkehren solle. Damals in 1927, als Vater Schöndube Chacha einlud, mit allen Kindern hinüber zu kommen, wäre das auch verkehrt von ihm gewesen; und für uns wäre es besser gewesen, wieder ganz zusammen zu leben! Auf sein Zureden hin beschließe ich dann doch, heute Werner zu sehen, wie Hanneli wünscht.) 5 – 7 ½Hanneliese und Werner hier. (Ich sehe ihn zum ersten Mal. Ich frage, was er zum Prospekt von Hannelieses Kommen nach Amerika denkt. Er meint, das ist eine sehr gute Gelegenheit für sie, ihren Horizont zu erweitern. Ich spreche dann von der kritischen Situation in ihrer Ehe, und dass es vielleicht gut wäre, mal Ferien von einander zu haben. Er stimmt zu, dass Schwierigkeiten und eine kritische Situation da sind. Er oder Hanneli sagt, dass sie uns Eltern als Vorbild darin genommen haben, sich nicht an die Konventionen zu binden, sondern neue Formen zu finden. Auf meine Frage sagt er, dass wohl eine gute Aussicht bestände, dass die Ehe wieder in ein gutes Geleise kommt. Über Erika: Sie haben es noch nicht näher überlegt, aber er sagt, dass dies sich sicherlich gut lösen lassen werde, da sie eher an ihm hängt, und er sich um sie kümmern wird; in Riedheim und bei anderen Gelegenheiten, wo sie von den Eltern getrennt war, hat sie nicht zuviel Heimweh gehabt. – Er will versuchen, die Aufträge von Firmen, die bisher Hanneli ausgeführt hat, selbst weiter zu führen, 🕮 damit sie diese Firmen nicht verliere. Ich frage, ob Hannelis Einkommen nur für ihren Unterhalt verwendet wurde, während Erika von Werner unterhalten wurde; sie sagen, sie haben das nicht so getrennt, aber er meint, dass er dann für Erikas Unterhalt sorgen kann; Hanneli sagt halb im Scherz zu mir: und Du zahlst mir dann für die Arbeit, die ich Dir tue; und ich sage: gewiss. – Nachher noch etwas über ihre Arbeit und den Graphologenkongress jetzt in München. Ich empfehle ihm Machlo Broschüre.) Chacha kommt und plaudert noch mit. Dann Abschied; ich sage, dass ich mich freue, ihn kennengelernt zu haben; er küsst zum Abschied Chacha auf die Backe. –Johannes und Sabine kommen zum Abendessen, und wir plaudern dann bis 10h. (Sie erzählen von ihrer Reise und der Arbeit von Christians Gruppe, auch in Sizilien und Israel.)
11-1 Gerhard und Bärbel hier. (Wir sitzen im study und besprechen, auf Maues Anregung hin, seine Doktor Diss. Es stellt sich heraus, dass meine beabsichtigten Warnungen gegen zu viel Arbeit, entweder von neuen Problemen, oder durch qualitativ hohe Anforderungen als „magnum opus“, nicht nötig sind. Er ist sich dieser Gefahren ganz klar bewusst war. Er hat schon alle experimentellen Daten beisammen; noch zu tun: Konklusion daraus aufgrund von theoretischen Annahmen; und studieren einiger neuerer Aufsätze, die verwandte Probleme behandeln. Ich frage, wie lange es wohl noch dauert; er meint, vielleicht ein halbes Jahr, sodass es vor dem nächsten Sommer fertig würde.) Es ist auch nicht so, dass er zu wenig Beistand bekommt; außer dem Sche beraten ihn auch 2 ältere Assistenten oder Dozenten. – Er möchte nicht in die Unterrichtskarriere, aber auch nicht in die Industrie; sondern in private, aber von Bund und Land finanzierte Forschungsinstitute; 🕮 vielleicht auch mal in ein „Entwicklungsland“, z.B. Südamerika, vielleicht sogar auch Afrika.) – Mittagessen alle zusammen; Johannes und Sabine reisen ab (am 22. werden sie von München nach Berlin, am 26. zurück). – Nachmittags telefoniert mit Hanne (sie sagt, sie denkt täglich an mich), Maue, Annemarie. Gerhard brachte mir lieben Brief von Gittli (über Mitternachtstelefongespräch am 20; mit Karte von Carl Max und Foto von beiden). – Chacha packt meine Sachen. Sie behält einige Wäsche dort, um Gewicht zu mindern. Trotzdem stellt sich am nächsten Tag heraus, dass das Gesamtgewicht der beiden Koffer 20.3 kg ist (anstatt etwas über 19, wie Chacha mit der Waage gemessen hatte); Panam machte aber keine Schwierigkeiten.) – Abends fragt Chacha, ob sie noch zu mir kommen darf (ich sage: gewiss; ich glaubte aus einer früheren Äußerung zu erkennen, dass sie es nicht wolle (ich kann aber auch nicht mehr erinnern, wann und wie das war); wir liegen still zusammen, mein Arm ist um sie; dann streichle ich sie, Brüste und Bauch, weiter möchte sie es nicht; ich umklammere ihr Bein mit meinem Bein, und habe eine kleine Erektion, sie bemerkt es auch, aber kommt nicht mit der Hand. Ich sage, dass ich lange nicht bei einer Frau war; sie fragt, ob ich nicht versucht habe, Ina dadurch zu trösten. Ich sage, sie wollte später nicht mehr; aber ich denke bei mir: Hätte ich nicht doch bei Ina mehr probieren müssen?)
Letztes Packen und Abschied (ich sage Chacha Dank für alles, und dass ich mich bei ihr immer etwas wie zu Hause fühle.) – 9:30 Gerhard und Bärbel holen ab im Citroyen („Zitrönchen“) und fahren mich zum Flugplatz München-Riem.OMünchen (Dort fahren sie nach einiger Zeit ab, zurück nach Stuttgart; unterwegs erzähle ich von den schönen zwei Tagen mit Gittli; dass sie auch hören wollte über meine Analyse, und dass ich sie beruhigen konnte, dass Zornausbruch gegen Kinder nichts schadet, wenn sie das Gefühl haben, dass sie es verdient haben und auch fühlen, dass die Mutter sie liebt. Beim Abschied muss ich 🕮 denken an Gittlis geplantes Mitternachtsgespräch mit Gerhard, und wie schade es ist, dass ich dann nicht mehr dabei bin; zu Bärbel sage ich auch gute Wünsche für das Kind.) Bevor sie fortgehen kommen Maue und Gebhard (er ist Gittlis jüngstes Kind, ich glaube 9 oder 10 Jahre; er trägt ein bayerisches Hütchen, lange hellgraue Jacke und lange Hosen; sein Aussehen, sowohl Kleidung wie Gesicht, ist nicht besonders anziehend, und dazu macht er immer einen steifen Bückling. Aber ich unterhalte mich freundlich mit ihm während Maue fortgeht, um etwas zu besorgen; über „Maschinen“, d.h. Flugzeuge, und dergleichen. Im Moment, wo ich mich für Augentropfen hinlegen will, kommt Maue zurück. Danach ist es dann auch schon Zeit, für mich, hinauszugehen. Die beiden wollen hinaufgehen, damit sie Abflüge beobachten können. Darum wende ich mich zweimal um und winke mit meinem Arm.) Abflug 9:30 (Lufthansa)nach Frankfurt‚OFrankfurt an 12:30. Panam jetab 13:15. (Ich habe Fenstersitz, vorher belegt im Frankfurter Gebäude; Blick nach rechts hinaus, also ohne Sonne; die 2 Sitze neben mir sind frei, so auch bei den meisten anderen! So kann ich mich hinlegen, und auch mich hinlegen für die Augentropfen. Wir fliegen über Belgium, Kanal, Irland; meist Wolken unter uns; dann über dem Meer gibt es zuweilen Blick nach unten aufs Wasser. Über Irland fange ich an, meinen ersten Brief an Gittli zu schreiben; erst etwas zögernd, nachher eifrig weiter; auch, was sie von mir dem Gerhard sagen soll. Zuletzt noch über dem amerikanischen Kontinent, südlich fliegend, schließlich in Nebel. Zuletzt wird die Zeit knapp, ich muss hastig schreiben; auf einmal bemerke ich, dass ich noch Schuhe anziehen muss; dann eiligst Umschlag geschrieben, und Brief beendet, während wir schon landen und lange bis zum Gebäude rollen.ONew York5 PM = 10 PM deutsche Sommerzeit. Ich frage vergeblich nach Gepäckträger; das ist „Panam self service“; jemand gibt mir einen kleinen Gepäckwagen und ich lade meine Sachen selbst auf und rolle sie bis zum custom Tisch. Dann sehe ich oben Hempel und Student stehen und winke ihnen. Der Zollmann fragt, ob der Elektrorasierer, den ich schon im Flugzeug auf die Karte geschrieben habe, alles ist, was ich 🕮 eingekauft habe. Er fragt: Wo ist er; ich: in der Mappe; ich will ihn herausholen, aber er will ihn nicht sehen, sondern den kleinen braunen Plastikkoffer; ich fummele vergeblich mit dem Schlüssel; er: darf ich mal probieren? Er öffnet ihn leicht, schaut schnell hinein, wo nur folders sind, und sagt: das ist alles. Ein Beamter sagt 2 Negerporters, die einen großen Wagen haben, auch mein Gepäck darauf zu tun; sie fahren es durch große, selbstöffnende Türen hinaus, wo Hempel schon steht und ihnen was gibt. Ich frage, wo ein Postamt ist, aber das gibt es nicht, oder ob Hempel oder der Student Tyler Marken hat, aber sie haben keine. Tyler erfährt, dass oben eine Buchhandlung ist, wo eine Waage ist, vielleicht haben sie auch Marken. Ich bitte ihn, hinauf zu gehen, da ich gern möchte, dass er heute noch zur Post kommt, damit er ganz sicher Freitag in Freiburg ausgetragen wird. Er geht lange Zeit fort, und sagt dann, es ist erledigt, für 30 c. Wir gehen mit dem Gepäck zum Parkplatz. Der Student fährt uns zuerst nach Manhattan, wo ich die 6:15 PM Tropfen nehme (das ist äquivalent zu deutscher Zeit 11:10 PM). Dann fährt er zum riesig hohen U.N. Gebäude (vorher waren wir zwischen zwei Teilen der World’s Fair durchgefahren), später durch den Lincoln-Tunnel, und dann noch eine lange Strecke (im ganzen 2 ½ Stunden Fahrzeit) nach Princeton‚OPrinceton nach 8h (= 1 AM deutsche Zeit!). Wir essen etwas. Ich bin erstaunt, dass ich nicht noch viel mehr müde bin. Zwischen 9 und 10 PM (2-3 AM deutsche Zeit) endlich zu Bett!)
(Diane geht immer vormittags 9-1 zum Un. Mag., als editorial Assistentin.) Mit Hempel zu Fuß Prospect Avenue und (parallel dazu) Nassau nach W, bis Washington (die Ecke unseres Zahnarztes); zu seinem office (dort an Chacha geschrieben); dann zum lunch in den Stawobty Essraum, über Firestone Libr; dort sitzen wir mit NozickeOriginal Nozik. und einem anderen (wir sprechen mit Nozick über Alpbach, Sinnkriterium, 🕮 und theoretische Sprache. Hempel fragt: Sind wir sicher, dass der Physiker jede Theorie, die er hat, in eine solche Form bringen kann? Er muss doch vage Begriffe benutzen wie „unter normalen Umständen“, „vorausgesetzt, dass keine störenden Kräfte vorhanden sind“ und dergleichen.) – Nachmittags kommen Oppenheimers kurz her. – Nachher erzähle ich Hempels (vom Plan, dass Hanneliese nach LA kommen soll. Über Möglichkeit, in Sovereign Hotel zu ziehen. Dass ich nächsten Sommer wieder nach Deutschland will, vielleicht im Juni; Diane sagt: Aber bitte bleibe nicht dort! Ich sage, dass jetzt in Bezug auf persönliche Relationen Deutschland für mich stärkere Anziehung hat als Amerika.)
11-3 Bohnert hier. (Er spricht über die Vorzüge seiner theoretischen Sprache im Vergleich zu meiner: Da er keine theoretischen Konstanten hat, bleibt die Spache ungeändert, wenn neue physikalische Theorien genommen werden; daher kann er leichter induktive Beziehungen zwischen einer jetzigen und einer künftigen Theorie herstellen. – Er möchte seine Diss über Ramsey Satz zu einem Buch ausarbeiten; Quine hat ihm versprochen, es dann für Harvard Press zu empfehlen. Er hat mehrmals über seine Ideen vorgetragen; jemand hat danach auch schon etwas über Ramsey Satz gedruckt, und er möchte jetzt das Buch bald schreiben. Aber IBM will ihm dafür nicht Zeit geben. Darum möchte er doch gern einen Universitäsjob haben, um mehr Zeit für eigene Arbeit zu haben. Sein Gehalt war anfangs 14 M, jetzt 16 M. Er möchte bald mal an die Westküste kommen, und dann auch 2 Tage zu mir.) – 4 ½ – 8 ½Jeffrey (ich erzähle von Deutschland, Kindern und Freunden. – Er sagt, Popper hat auf Bar-Hillel und seine Kritik eine Erwiderung geschrieben; Bar-Hillel sagte ihm, Erwiderung lohne wohl nicht, aber er selbst würde vielleicht doch etwas schreiben, um zu zeigen, dass gewisse Bemerkungen von Popper nur für \(N\dagger{}\) gelten. – Ich erzähle von Bar-Hillels Vortrag „Verrat der Logiker“; meine Analogie: Verrat der 🕮cab-driver, die das Pferd durch Motor ersetzen, als Träger der Gedanken, auch gegen Gottes Willen. Er meint, BH sei durch Alter gemildert. – Ich erzähle von Humburg, der ihm seine Diplomarbeit schicken wird; darin Vergleich mit , und auch Humburgs viel einfachere Ableitung des Relevanzprinzips. – Er fragt, ob ich doch zuKneale’s Konferenz nach England gehen werde; ich sage, dass ich lieber nicht hingehen will, aufgrund der Warnungen von Paneth und Feigl in Alpbach.)
Mit Hempels Besorgungen (Reisebüro, in der Universität), gegessen, ich zu Fuß nach Hause; er hat office Stunde. – 5 – 7 ½Cocktail Party bei Hempels (Vlastos (chairman), Rorty (studierte bei mir in Chicago) und Frau, Hampshire ( Philosophie, interessiert in Griechisch), Baumol und Frau, Walter Kaufmann und Frau, Nozik, Thomas Kuhn.)
9 telefoniert mit Mia; Rückkehr Sonntag angekündigt.
9 ½ – 12¼ (!) meine Mitternachtserzählung (die alte Lady hatte Besuch von einer jungen Freundin; ich falle in Liebe, um Mitternacht sagt sie es ihr; am Morgen umarme ich sie: „verwandte Denkweise“; jetzt aber Korrektur: sie war die Tochter der Lady; im Mitternachtsgespräch sagte sie ihr, dass ich ihr Vater bin. Ihre Freude; ihre Kritik nur vom menschlichen Gesichtspunkt aus. Nachher noch: Problem des Bruders; vielleicht wird Mitternachtsgespräch sein zwischen Schwester und Bruder; wir müssen es abwarten. Ansicht. Über Chacha und Broder, Eline. Die Lebensweise und Wertsysteme in den 20 Jahren, Gespräch mit dem Bruder über Doktor Diss in Stockdorf.)
Diskussion über induktive Logik in Hempels office (mit Stegmüller, Nagel, Bohnert, Nozick, Oppenheim.) – Ich mache einführende Bemerkungen über 🕮 von \(\gamma{}\) und von ped.; Rationalitätsforderungen; anstatt der alten Rechtfertigungsdiskussion lieber Gründe für Axiome; dann über die Arten der zulässigen Gründe: die 4 üblichen Faktoren und meine Stellung dazu; Nagel versucht die Verwendung von vergangenen Erklärungen zu verteidigen, er bezweifelt, ob apriori Gründe genügen. Dann über induktiven common sense. Die meisten scheinen zuzustimmen. Paul Oppenheim redet unverständlich über Zusammenhang zwischen Symmetrieaxiom und Wahl von \(\lambda{}\); ich frage Hempel, ob er es uns erklären kann, aber er versucht stattdessen, es dem Paul auszureden; der aber kommt später nochmal darauf zurück.) – Nachher sitzen wir (außer Nagel, der mit Bedauern fortmusste, und Oppenheim) in Hempels Wohnzimmer. Dann 8-9 Abendessen. (Stegmüller erzählt von Lorenzen.)
11 ½ – 12 ½Richard Martin hier. (Er erzählt von dem gekauften Haus; es macht allerhand Schwierigkeiten. Ich bedanke mich wieder für sein freigiebiges Angebot, dort zu wohnen. – Er arbeitet jetzt an der Logik von Glaubenssätzen, ohne Operationen. Er sagt, er schreibt auch etwas über Ramseysatz, angeregt durch Bohnerts Vortrag.) 12¾-3 ½zu Oppenheims. (Dort sind außer uns: Frau des Statistikers Tukey41John Tukey: https://en.wikipedia.org/wiki/John_Tukey, Frau Rorty (ihr Mann hatte nicht Zeit); Prof. Berkmann42Vielleicht eher Valentine Bargmann, auch Einstein-Assistent: https://en.wikipedia.org/wiki/Valentine_Bargmann43Es könnte sich um Peter Gabriel Bergmann (1915-2002) handeln, einen deutsch-amerikanischen Physiker, bei Philipp Frank promoviert, früherer Assistent von Einstein. und Frau; Psychologe Brody und Frau. Bei Tisch sitze ich zwischen Gabi und Frau Berkmann; sie ist blond, hat Doktorat in physikalischer Chemie in Zürich gemacht; sie spricht von dem mangelnden Kontakt zwischen Professoren und Studenten.
Nach dem Essen höre ich, dass Berkmann zu Paul spricht über den zweit Einwand gegen den zweiten Hauptsatz. Ich setze mich zu ihnen. Aber bald 🕮 monopolisiert Paul das Gespräch so, dass ich nichts Vernünftiges mit Berkmann sprechen kann; ich hatte mich auf einen Endstuhl von dreien gesetzt in der Hoffnung, dass Berkmann sich in die Mitte setzen würde; aber Paul tat das und dadurch dominierte er das Gespräch. Das ging lang, und es wurde langweilig; außerdem machte das viele laute Sprechen der 10 Personen das Verstehen für mich schwierig. Ich dachte: Ich will nie mehr zu so einer großen Party gehen. (Ich besprach es später mit Hempels, wie es wäre, wenn ich mal wiederkomme; sie meinen, ich könnte wegen schlechtem Hören leicht sagen, dass ich lieber mit nur 2 Hempels zu ihnen zum Tee käme, anstatt der großen Mittagstafel, und dann Gespräch bis 3 ½, wo ich schon schläfrig bin.) – Dann spreche ich noch mit Brody, der jetzt auch für Paul arbeitet, über verschiedene Typen von Denkern und dergleichen; er ist auch interessiert an Fragen von statistischen Schlüssen für Psychologie; er sagt, dass viele Leute jetzt unbefriedigt sind von der Neyman Pearson Methode, z.B. Willkürlichkeit der Wahl von \(\alpha{}\), und dergleichen; und dass unter Statistikern und solchen, die Statistik anwenden, interessiert sind am Bayesian approach und einige auch an meiner Methode. Ich sage, dass der Unterschied zwischen Bian Methode, z.B. Savage, und meiner Auffassung nicht gross ist, dass wir im wesentlichen übereinstimmen.) –
Abends langes Gespräch mit Hempels (über Deutschland und Amerika, und was mich hier und dort anzieht. An einem Punkt wird Diane auf einmal sehr heftig gegen die Deutschen, die soviel klagen darüber, was sie im Krieg erlitten haben, und die sich nicht bewusst sind, wie schrecklich das ist, was Deutschland angestellt hat, besonders mit der Vernichtung von Juden; und dass die Nazi Denkweise doch noch immer in Deutschland bestehe; sie ist voll Hass gegen alles Deutsche! Ich sage‚ Evas Vater, Arendt44für Nachname Ahrends?, dessen Vater schon getauft war, und der sich daher nicht mehr als Jude fühlte, 🕮 der aber jetzt noch immer mit ihnen Korrespondenz hat; er ist jetzt in Amerika; sie verabscheut ihn. Ich sage, dass Hempel und ich doch auch Deutsche sind; sie sagt: nein, da wir aus Deutschland fortgegangen sind. – Sie bringen von sich aus die Frage auf, wie ich über Lini denke (siehe Notizen auf Blatt „Eline“); sie finden, dass sie bei Weihnachtsgeschenken und dergleichen gleich behandelt werden sollte.)
Gepackt. 12 Abfahrt im Auto, Diane fährt, zum Flugplatz Newark. 2:00 Abflug (non stop, Amer. Airlines, Flug 9, 5 ½ Stunden; über dem Südufer von Lake Erie, Südspitze von Lake Michigan und Teil von Chicago; über die frisch beschneiten Dächer von Denver, klarer Blick auf die Rocky Mtns, beim Überflug sehr plastisch die Berge, mit glänzendem Schnee aber nur auf der W Seite der Gipfel, über LA liegt dicker Nebel.) Ankunft LAOLos Angeles 4: 10 (Eastern Zeit 7:10, also nur etwas mehr als 5 Stunden, 15 Minuten früher als Fahrplan; heute hat Standardzeit begonnen sowohl in NY wie LA.) David und Renée holen mich ab und fahren zu meinem Haus; dort sind Mia und Wim. Kaplans fahren nach Hause. Mia und Wim packen aus und zeigen mir: Vorräte im Refrigerator usw.; das ganze Haus ist gereinigt worden, alles ist gut besorgt und in Ordnung. Um 6h fahren wir zu Helmers zum Abendessen. (Dabei erzähle ich vom Plan mit Hanneliese; über Alpbach, und einiges Andere.) 9 allein zu Hause; ich hatte mich ein wenig gefürchtet vor dem Alleinsein im alten Haus; aber es ist nicht schwierig. Ich sehe einige Post an, und schaue das ganze Haus wieder an. Ich fühle, dass ich jetzt ein anderer bin, dass es mir innerlich viel besser geht jetzt als damals vor der Abreise.
Brief an Annemarie, zum Geburtstag. Allerhand gekramt. 11h kommt Frau Kass. (Eine gebildete Frau, die Mia für mich 🕮 gefunden hat zum Kochen, Reinigen usw.; sie hat lange in Chile gelebt, ihr Mann ist dann gestorben; hier ist sie Haushälterin und „companion“ für eine Frau Sabersky, Tel. 270-4362.) – 2h gehe ich zum Country Mart (Bohnensuppe, Frankfurter und Sauerkraut, alles viel zu reichlich; ich gehe jetzt schneller und leichter als früher.) – 4-6 Mia und Wim hier (ich erzähle von Deutschland; besonders über Gespräche mit Johannes. Über Dianes heftige Gefühle gegen alle Deutschen; beide stimmen mir zu, dass die ganze Stimmung unter Gebildeten in Deutschland jetzt frei ist von Antisemitismus und dergleichen.) – Abends 8 ½Gusti Kalmus ruft an (aus Los Al., sie lässt sich über Deutschland erzählen; ich sage, dass Hanneli kommen wird, und dass ich nächsten Sommer wieder hinüber gehen will.)
Gegen 12 kommt Mrs. Black. (Sie hat Anfang Oktober ein ad in die Zeitung getan für das Haus, zu 325 $, und auch sofort lebhaftes Interesse gefunden. Jetzt hat sie es vermietet an ein Paar mit Kind; sie lassen fragen, ob ich wohl schon am 29. November ausziehen könnte, weil sie ihre Wohnung bis dahin haben. Das Ich bin entsetzt, dass dies schon entschieden ist. Sie erinnert mich aber daran, dass ich vor der Abreise sagte, ich wolle das Haus nicht länger, weil es für mich allein zu teuer ist. Sie sagte, sie würde Anfang Oktober keine Schritte unternommen haben, wenn ich ihr auch nur angedeutet hätte, dass ich längeres Bleiben hier erwägte. Sie hat schon den Scheck von den neuen Mietern angenommen, ist also gebunden. Ich habe den Fehler gemacht, ihr nicht sofort zu schreiben, als ich erwog, länger zu bleiben, mit Hanneli.) – Mittags wieder lunch gegessen im C. M.– Sachen gekramt.
Die Heizung funktioniert nicht (ich telefoniere Mr. Dermott, er kommt und findet, dass die pilot flame ausgegangen ist. Er fragt mich, ob er sein Auto in die Garage stellen kann und wieviel ich chargen will. Ich sage: Nichts, er hat mir ja auch oft geholfen. Er bedauert es, fEnde des ausgelagerten Teils zur Europareise.🕮\Reise nach Deutschland herausgenommen!\ dass ich sie nicht früher verständigt habe; inzwischen ist der l mit den anderen Leuten für ein Jahr unterzeichnet worden. Das macht es also definitiv, so schwindet meine Hoffnung.) – Briefe geordnet. 5 ½ – 8 ½zu Helmers. (Er gibt mir seine Abrechnung; und den Restbestand 40. \(\cdot{}\cdot{}\) bar.) Wir besprechen Problem von Wohnungssuche (ich bin dafür, nur etwas bis zum Mai zu nehmen; denn ich weiß heute noch nicht, ob ich nach dem Sommer 1965 allein sein werde oder nicht.)
Brief von Maue (über Gittlis Mitternachtsgespräch mit Gerhard, alles ist sehr gut gegangen; er war „erstaunlich lieb und verständnisvoll, ganz ohne Vorwürfe“; er will zunächst dem Bärbel nichts sagen; Maue legt mir noch die lieben Briefe von Gittli und und CM bei, nach dem ersten Mitternachtsgespräch). – 5-8 Mia hier (sie macht Abendbrot; tippt weiter den von mir angefangenen Brief an Hanneli).
10-3 Frau Kass (arbeitet zum ersten Mal hier. 5 Stunden zu 2 = 10; die Eßzeit wird anscheinend mitgerechnet.) Gittli schickt 2 Briefe zusammen (einen als Antwort auf meinen ersten Brief, den langen vom Flugzeug über dem Meer. Der andere ist an Maue („Oma“) und mich zusammen: Bericht über das Mitternachtsgespräch mit Gerhard; alles ist gut gegangen, aber er muss es noch in sich verarbeiten. Sie schreibt, er habe keine Vorwürfe , nicht einmal verborgene; dabei denke ich aber: er kann sie sich anscheinend nicht zugeben, so ähnlich wie ich immer vor Analyse. Ich bin froh, dass es gut gegangen ist; aber doch schade, dass ich nicht persönlich dabei sein kann, wie bei Gittli.) [Zum ersten Mal kein Nembutal, nur und .]
Sachen gekramt. Mittags wärme ich mir zum ersten Mal eine Mahlzeit auf (nämlich eine Hälfte von dem Hühnchen, das Frau Kass für mich gebraten hat). – Nachmittags finde ich Aufzeichnungen 🕮 von Ina (Jahresschema ihres Lebens; über Vater und Mutter; Briefwechsel mit Hansi: „Depression in der Familie“. Auch einige Gedichte, anscheinend aus der Princeton Zeit, eines „über ein Mädchen, das nicht war“, nämlich das gewünschte und nicht erhaltene Kind; es packt mich mal wieder arg; ich will es heute nicht lesen.)
XI / 1964 Allerhand Sachen gelesen. (De Finetti „Forsight“; viertes Berkeley Symposium, einiges in Bänden I und II.) – Mittags wiederum ¼ Hühnchen aufgewärmt. (Langes Ferngespräch mit Maina.)
Frau Kass. – Nachmittags kommt endlich die Post vom department.
Einiges gelesen; Sachen gekramt. – Vormittags zur Wahl gegangen. – Abends in Lemonts Anthologie gelesen.
Vormittags zur Post und Bank an 20th Str. (120.– abgehoben). – 3 ½ – 5 zu Kahn (Siehe Notizen. Hauptprobleme: Was als ty probe interpretiert wird; das hat später Einfluss auf tax, aber leider in zwei entgegengesetzten Richtungen!) (Taxi hin und zurück; 7.70).
Hanneliese schreibt: Sie will möglich bald kommen! 4 ½ – 8 David fährt mich zu ihrem Haus. (Über das Wohnungsproblem; sie raten, doch mal zuerst unmöblierte Wohnungen erkunden, telefonisch, ob sie für kurze Zeit vermieten. - Princeton hat David eingeladen für Herbst 1965; er ist, zu meinem Erstaunen, geneigt, hinzugehen, um auch die ihm noch unbekannte Ostküste und Privatuniversitäten kennenzulernen. Ich sage, halb im Scherz, vielleicht würde ich dann auch eine Zeit dorthin kommen. Mit Hempels, Jeffrey und David könnte es ganz schön sein.)
Nochmal Brief von Hanneli (wahrscheinlich Reise am 9. Dez.; das ist zwar recht spät, aber sie meint, früher kann sie den Führerschein 🕮 kaum schaffen.) – Frau Kass hier ½10-3. – Allerhand gekramt.
Zu Mia. – (Wir studieren Zeitungs ads für Wohnungen, und zwar zunächst unmöblierte, nach Davids Rat. Mia ruft verschiedene an; und es zeigt sich, dass eine ganze Anzahl keinen Jahresvertrag (lease) fordern. Dann besehen wir drei Wohnungen: eine an Gorham, erstes Gebäude rechts, keinen freien Ausblick; und 2 an Dorothy St. nahe südlich von San Vic.; das erste teuer– zweite billiger und schlecht; das erste ist ganz anziehend: 3. Stock, nach hinten, freien Ausblick nach SW, über ein nahes Gebäude hinweg, 27. – Dann lade ich beide zum Essen ein im nahen Restaurant „Love“ an S. Vic. Um 4h nach Hause. (Dann erst hingelegt).
Nozick über logische pr gelesen, und ihm Brief geschrieben. Und Brief an Hanneli. Endlich mal wieder spazieren gegangen, und viele Briefe eingesteckt.
Gelesen. (Frau Kass hier.) (Brief von Maue aus Freiburg, mit einigen Zeilen von Gittli; Bärbel darf immer noch nichts wissen!)
Gelesen. – Mittags zum Haarschneider; spät gegessen und genapt. Plötzlich unterbrochen 3h von Abraham Kaplan mit Kalish. (Sie bleiben nur kurz; er ist nur heute hier, hat abends Vortrag. Ich sage, dass es mir sehr leid tut, dass ich die Einladung nach Ann Arbor für Ehrendoktor ablehnen musste. Er sagt, ich soll sie für einige Tage besuchen, wann immer ich mal durchkomme, z.B. auf Weg nach Deutschland. Ich sage, dass ich wahrscheinlich bei Hempel in Princeton unterbreche; er sagt, ihr Haus ist nicht weit vom Flugplatz Detroit. Ich erzähle, dass Deutschland mir sehr gut getan hat, und dass ich nächsten Sommer 🕮 wieder hin will, Kinder und Freunde zu besuchen. Er sagt, dass er bald Großvater wird und in einigen Monaten nach Jerusalem reisen will. Zum Abschied gibt er mir einen Kuss „von Iona“ auf die Wange.) – Kyborg: gelesen.
Mit Mia und Wim. Auf Wohnungssuche (ein nettes gesehen an Idaho und 12th; aber eine Treppe hoch, und Schlafzimmer und study noch eine Treppe höher).
Briefe an Maue und Gittli getippt bis abends spät in Antwort auf ihre Mitternachtsgespräche mit Gerhard. – Abends zum Essen bei Helmers.
9 ½ Frau Kass fährt mich zu Dr. Seiff. ( Druck im Auge wieder normal; R 20, L 17; er meint, die Reise hat den Augen nicht geschadet; viel Bewegung verbessert Zirkulation und ist daher gut. Ich soll in ca. 3 Monaten wiederkommen, für Sehfeldtest.) – Frau Kass hier. – An Agnes getippt.
Nachmittags mit Mia und Wim nochmal auf die Wohnungssuche. (Diesmal ergibt sich nichts, was ohne lease verfügbar wäre. Daher sind wir uns einig, dass ich mich jetzt bald entscheiden muss. Ich will darum morgen nochmal mit Olaf die Wohnung an Dorothy Str. besehen. – Wim trägt mir auch schon 4 Boxen heraus, zum Sortieren der Bücher.)
Olaf kommt. (Mrs. Black ruft an; ich sage, dass Hanneli schon 9.12. kommt, um mir zu helfen für neue Wohnung; darum würde ich möglicherweise erst 11. umziehen; sie fragt, ob es nicht früher möglich wäre; ich sage, vielleicht; dann würde sie mir die entsprechende Miete zurückzahlen? Sie: Gewiss; ich: 10 $ pro Tag; sie stimmt zu. Ich sage, ist da nicht vielleicht eine Möglichkeit, 🕮 die neuen Mieter zu bewegen, vom Vertrag zurückzuziehen; sie sagt: vielleicht, es seien sehr nette Leute; sie hatten gesagt, sie hätten ein schlechtes Gewissen, dass ich nun ausziehen müsste; sie sind heute fort, aber sie will sie heute abend anrufen und sehen, was sie dazu denken; ich sage, mir wäre es sehr lieb, wenn ich den Umzug vermeiden könnte, darum wäre ich bereit, ihnen eine Kompensation zu zahlen. Sie sagt, da die neuen Mieter 325 Miete zahlen würden, müsste ich das aber auch zahlen. Ich sage, ich will es überlegen. – Um 12h rufe ich sie wieder an und sage, ich bin bereit, 325 Miete zu zahlen, bis Mitte Mai; meine Pläne für später sind noch unbestimmt, im Sommer will ich nach Deutschland gehen; wenn ich nachher allein bin, wäre das Haus zu groß für mich; wenn aber jemand bei mir ist, wäre es richtig. Sie sagt, da die anderen für ein Jahr Vertrag machen, und es vielleicht dann auf mehrere Jahre geht, ist das günstiger, außerdem würden die für Rasenbewässerung usw. sorgen; daher sei die Entscheidung schwierig; sie will mit ihrem Mann sprechen, und mich abends wieder anrufen.)
Inzwischen mit Olaf die Wohnung angesehen (Dorothy 11728 Manager Mr. Hurwit. Es gefällt ihm gut; heute gefällt es mir auch besser, weil die Sonne scheint; da ist das study schon ohne Heizung ganz gut per Sonne erwärmt, obwohl es draußen kühl ist. Es ist auch geräumig, hat viel Platz für Bücher im Wohnzimmer, und eine Menge closet Platz.) – Abends 6h ruft Mrs. Black an: dies Haus ist doch vermietet (die Leute wollen es für 3 oder 4 Jahre mieten; das ist eine so gute Chance, die sie nicht aufgeben können, wo ich es nur für 5 Monate will. – So ist meine leise Hoffnung schon wieder zerfallen!). –
Nachmittags und abends lese ich Gardners ms (chs 26-28, über Ramseysatz und Analytizität.) 🕮
Ich miete die neue Wohnung (111728 Dorothy, Apt. 304). Frau Kass fährt mich hin. Der Manager, Mr. Hurwit, in Wohnung 103, und Frau schreiben das Mietgesuch für die Metropol. Devel. Compn. Ich zahle 540 jetzt, für ersten und letzten Monat; lease 1.12.64-15.5.65; ich habe option, früher einzuziehen; und option, für weitere 6 ½ Monate zu Verlängerung, wobei ich dann am Schluss einen Monat Konzession bekomme, d.h. Mietfreiheit. Ihre Kinder studieren, MA in journalism oder movies an USC und anderes. Der Mann malt, er zeigt mir seine Malerei an den Wänden. Er besitzt selbst ein großes Miethaus anderswo, war im real estate, hat dort einen manager, und ist hier manager, aber hauptsächlich um Miete einzuziehen und Haus zu überwachen; er hat Magen großenteils herausoperiert, und Herzfehler; daher kann er keine Arbeit tun; das tut hier ein Maintenance Man. Er will mir für das Auto einen möglichst leichten Platz in der Garage geben.) – Nachmittags Mr. Bruyan kommt, (Schätzung für Umzug: der eigentliche Umzug ungefähr wie voriges Mal (das war 133); am Tag vorher Packen, er schätzt 2 Mann 5 Stunden, also 60 $, und dazu Behälter; er wird aber zunächst die leeren Boxen in der Garage benutzen. Also zusammen ca. 200, oder etwas mehr.) – Abends schreibe ich wieder Adresszettel, getippt, mit Bemerkungen über die neue Wohnung (und dazu kurze Brieflein).
Ich erhalte Bestätigung, dass mein Mietgesuch akzeptiert ist; daraufhin schreibe ich die 6 Zettel ab. (Dann Telefonate für Gas, Wasser, Elektrizität, und Telefon.) – 5 – 7 ½ Bücher sortiert (nur die oberste Reihe im Schlafzimmer!). – Heute schreibt Hanneli, dass es schwierig ist, schnell genug fahren zu lernen; sie hat die reservation vom 7. auf 16. Dez. verschoben; ich schreibe 🕮 ihr, das ist recht, sie könnte auch bis nach Weihnachten verschieben, wenn sie möchte.)
Weiter Bücher sortiert, im Schlafzimmer. –David Kaplan kommt zum lunch (er wird wahrscheinlich nächstes Herbstsemester nach Princeton gehen).
Vormittags endlich mal wieder spazieren (zum Postamt, ms an Gardner zurück geschickt; und zur Bank, Geld geholt). Nachmittags fleißig Bücher sortiert, im Schlafzimmer beinahe fertig. – 6h Mia kommt (sie kocht uns Abendbrot, und tippt einige Geschäftsbriefe für mich). –(Abends finde ich
Agent vom Automobilclub hier.
11-12 Paul Ruthling hier. (Wir sitzen im study. Er erzählt die alte Geschichte, wie Maria die Kinder von ihm abhält. Sie habe ein Verhältnis mit einem Indianer, der meist betrunken sei und sie dann verprügle. Sie verhindere wiederum den Verkauf der ranch. Darum will er vom Gericht eine Zweiteilung der ranch machen lassen, was aber Paul Kosten machen wird.) – (Frau Kass hier.) – 3-6 Ruel Fishman hier. (Er packt alle Bücher im Schlafzimmer.)
Brief von Maue (mit Gerhards erstem Brief an sie über die Enthüllung). – 10 ½Mia und Wim. (Wim bringt die Autobatterie meines Autos, die sich doch inzwischen erschöpft hat, zur repair station und lässt sie „quick charge“ geben , für 3 Stunden, und setzt sie wieder ein. Dann fährt er das Auto in die Garage bei der neuen Wohnung und parkt es dort. Mia und ich sprechen mit dem manager. Dann gehen wir drei in die Wohnung und überlegen Möbelanordnung, usw.) Wir drei fahren wieder zu meinem Haus, mit Besorgungen unterwegs. Nach 3h erst zurück. Mia macht uns ein lunch. Dann gehen sie. Sie haben heute sehr viel geholfen (sie können beim Umzug und in den 🕮 Tagen danach nicht helfen, weil sie für das verlängerte Thangsgiving Wochenende schon lange irgendwo reservation gemacht haben.)
10 ½ – 3 Ruel Fishman hier (packt Bücher, auch während ich fort bin; holt auch noch Kisten). – 12h Frau Jokl holt mich zum lunch dort (und auch Frau Kulka; als wir sie abholen, sehe ich unser altes Chenault Grundstück; nicht viel mehr als die Fundamente eines großen Hauses sind gebaut; das Nachbarhaus von E steht noch immer. – Jokl war in Frankreich und Schweiz. Ich erzähle ihr auf der Fahrt, dass ich mich mit den Kindern gefreut habe, und sogar Gespräch mit dem Pastorsohn zur Verständigung über unsere verschiedenen Weltanschauungen. Sie fragen nachher, ob ich Niederlassung in Deutschland erwogen habe. Ich: Ja, schon erwogen, aber noch kein Entschluss; vorläufig noch pendeln. - Sie sagen, ich sehe gut aus. Frau Jokl rät aber doch, wie Mia, morgen Dr. Halpern anzurufen.) – Abends Maina angerufen (aber ihr Schwiegersohn ist dadurch gestört, ich soll morgen wieder anrufen morgens). – Ersten Brief an Gerhard geschrieben angefangen.
Mit Maina telefoniert (auch kurz mit Almuth auf „Du“: sie und das Kind sind sehr wohl; Maina bleibt bis 4. Jan.) - (Den langen Brief an Gerhard (und Bärbel) beendet, 4 große Seiten handgeschrieben.)
8 – 11 ein Mann von Bruyan packt (allerhand Sachen in Küche, study, Badezimmer, Wohnzimmer; fast alle Bücher waren aber schon vorher gepackt). –Larry Kuhns kommt (für ½ Stunde, von RAND. Sie sind in dem neuen Haus, von Neutra45vermutlich Richard Neutra (1892-1970), renommierter österreichisch-amerikanischer Architekt gebaut, ich soll sie dort besuchen mit Hanneli.) - 5 ½ – 7 ½bei Helmers (er nimmt 3 Kisten mit Büchern mit, um sie für mich aufzuheben; auf seinem Regal im Wohnzimmer . – Für Mutzli will der Doktor 🕮 nächste Woche entscheiden, ob vielleicht der ganze Rest der thyroid Drüse herausoperiert werden soll!) – Noch am Schreibtisch gekramt, alles für Umzug fertig gemacht.
6 aufgestanden; 8 kommt schon der Möbelwagen, bis 10 ½ gepackt und eingeladen (es war schon fast alles gestern gepackt). Frau Jokl kommt um 8 ½ und hilft mir bis 5!
Umzug zu 11728 Dorothy‚ LA 49 (wie Chenault). Das Entladen und Heraufbringen und auf der hall um den Hof nimmt sehr viel Zeit, morgens 3 Leute, von 2h ab nur 2; eine Zeitlang kommen 2 andere, um zu helfen, die Bücherregale hochzuziehen; einfach bei Hand, ohne Rolle oder puclley! Zuerst, als sie fanden, dass der elevator viel zu klein war und die Treppen zu eng für die Regale, glaubten sie, das Zerlegung nötig sei. Aber ich drängte sie, doch pulley zu versuchen, und sie taten es dann freihändig! Dann große Schwierigkeit: die Regale gingen nicht durch den engen Korridor; sie sagten, ich müsse Schlafzimmer und study vertauschen, aber ich wollte sehr ungern das große study aufgeben; ich schlug dann vor, zu versuchen, ob es genüge, wenn von jedem der beiden Regale für das study eine Hälfte nur zerlegt würde. Und das ging wirklich! Da war ich sehr froh. Den Wiederaufbau eines Drittels vom 90” Regal im Wohnzimmer machte der Hauptpacker. Aber dann sagte ich ihm, das würde mir doch zu teuer, ein Student würde mir dabei helfen. Er sagte, er habe das auch überlegt und mir raten wollen. Dann kam 3 ½Ruel und half sehr tüchtig 2 Stunden. Er setzte die beiden Regale im study wieder zusammen; gestern schon hatte er hier allein gearbeitet und alle Birnen eingesetzt. Ferner stellt er überall Stehlampen auf und schaltet sie ein, sodass ich nicht mehr das Dunkel des Abends befürchten muss. - 5 ½ kam Olaf und brachte mir vom Laden ¼ Huhn warm; 🕮 dasselbe hatte er für seine Familie gekauft.) Zwischendurch hatte ich mal ½ Stunde auf der Couch gelegen und, vielleicht glaube, richtig geschlafen ein wenig. Trotzdem war ich am Nachmittag bald wieder ganz arg müde. Aber froh, dass alles schon hier ist, und alle Büchergestelle sogar schon aufgestellt.
11 – 1 ½Ruel hier. (Er bringt seinen Freund, den Cellisten Sharon mit; der lebt jeden Sommer in Salzburg, und spielt mit bei den Salzburger Festspielen; ich sage, dass ich als Knabe in der Jugend Cello gespielt habe, und dass ich besonders Bach liebte, z.B. die Solosuiten; er sagt, die liebt er auch sehr und spielt sie zuweilen in Konzerten. Er hat Ruel im Auto gebracht und hilft auch eine Weile mit. – Wir beschließen, das 48” Regal auch ins study zu bringen, weil die weißen Kästen mit Zeitschriften im Wohnzimmer nicht gut aussehen würden. Sie zerlegen es halb und setzen es hier wieder zusammen in 20 Minuten! Ich hatte vorausgesagt: 1 Stunde. Ruel packt dann viele Boxen aus, legt schon die Mehrzahl der Bücher, die die vorher im 9” im study waren, in das Regal an der langen Wand.) – Nachmittags Sachen aus dem Schreibtisch herausgekramt. – 7 kommen Olaf und Mutzli (sie können keinen Kochtopf finden, obwohl sie 2 große Schachteln Küchenzeug auspacken! Olaf meint, vielleicht ist eine box aus Versehen nicht abgeliefert worden! Sie haben mir von Wohlstetters Truthahnfleisch mit stuffing und Beilagen mitgebracht, und Mutzli möchte die Brühe aufwärmen; schließlich tut sie es in einen Wasserbehälter.)
Frau Kass zum ersten Mal hier (sie kann auch keinen Kochtopf finden!) – 1-5 Ruel hier (er glaubt nicht, dass die ungeöffneten Boxen Kochtöpfe enthalten. Daraufhin, als seine Frau um 4 mit dem Auto kommt, bitte ich sie, uns zum alten Haus zu fahren. Dort finde ich die Kopftöpfe hinter der Klappe unten im Herd; und dann findet Ruel noch 2 Boxen mit Büchern und reprints (hier ganz unten im Wäscheschrank!) 🕮
11 Tintner hier. Er ist etwas formell; vielleicht gekränkt, weil ich seine Einladung zum dinner nicht angenommen hatte. (Er möchte näher hören über seine Encycl. Monographie. Ich sage: für Gebildete, nicht Fachleute; nicht Inhalt der Wissenschaft, sondern hauptsächlich das Methodologische; vielleicht allgemeiner zuerst, weil sonst sehr wenig über Sozialwissenschaften, außer Neuraths Beitrag. Dann, was er möchte: Mathematik in Ökonomie; ich: Betonen des Methodologischen. Er möchte ein besonderes Kapitel über Statistik und prob. Da Nagel das rein theoretisch gemacht hat, soll er es mehr vom Gesichtspunkt der Anwendung bringen; das will er auch. Er meint, vielleicht könne er es in einigen Monaten oder in ½ Jahr schreiben; ich sage, das wäre sehr erfreulich. Er will mir dann die erste Version schicken. Er möchte gern etwas mehr Raum haben, etwa 100 Seiten; ich sage: wir haben an sich als Herausgeber nichts dagegen; aber der Verleger mag Bedenken haben; das muss Morris dann verhandeln.) – Rundbrief bekommen: Grete hat Oberschenkel gebrochen. Ich schreibe gleich einen Brief an sie. – Dann gehe ich 7h im Dunkeln zum Briefkasten, Ecke Barrington und San Vincente; es ist ganz nah, und gut zu gehen im Dunkeln.
Gekramt. – Gestern und heute Abend lese ich das alte, sehr kurz gefasste Tagebuch von 1926 und dann 1925 (ich bin erstaunt zu sehen, wie gut wir schon Gramms kannten vor meiner Beziehung zu ihr; und wie oft von da ab ich dann bei ihr oder beiden in Freiburg war, auch oft zum Mittagessen. Dann finde ich Maues „Märchen von den 6 Tagen“, über unsere 6 verwunschenen Tage in Hinterzarten zusammen, unsere erste Zeit der Liebeserfüllung, im April 1925. – Auch erstaunlich, dass ich mehrmals in Lübeck war, im Krempelsdorfer Haus, überhaupt Hanne damals viel sah, und ihr sehr nahe stand.) – Abends vergesse ich ganz die Zeit; ich gehe gewöhnlich um 11 zu Bett; aber es war einmal schon 12!
Alte Sachen und Briefe gekramt; vieles fortgeworfen. – Frau Kass hier. –
XII / 1964 Zu Dr. Piper (wegen Ekzem, das nach Jahren auf einmal wieder auftritt; vielleicht durch Erregung des Umzugs. Er verschreibt Salbe.) 🕮 Ich gehe zu Fuß hin und zurück. – Nachmittags Ruel Fishman und ein Theaterstudent Jacobson, 4 ½ – 8 (!) (Sie packen die letzten Kisten aus (mit wenigen Ausnahmen, und stellen die auf die Regale gelegten Bücher auf, noch nicht alphabetisch; so weißgOriginal wird. man, wieviel Platz jedes Fach nimmt. Da Jakobson nicht Philosophie studiert, will er keine Bücher von mir. Darum dränge ich ihn, Geld zu nehmen; aber er weigert sich, unterstützt von Ruel. Um 7 sage ich, wir wollen essen. Aber sie sagen, Frau Fishman wartet mit dem dinner auf sie.) –
11h Packer holen die leeren Kästen ab (aber die besseren, für die ich hoch bezahlt habe, behalte ich; die sind in closets verstaut). – Zum ersten Mal einen kleinen Spaziergang (nicht gerechnet der gestrige zum Doktor.) – (Heini telefoniert; er war bei Svens Verlobung; aber nicht mehr bei Gretes Beinbruch, davon weiß er auch nur durch den Rundbrief. Sie sind jetzt bis nach Weihnachten in Bel Air; er wird mal kommen, aber vorher anrufen.) – 6 Olaf kurz hier (er fährt morgen nach New York und New Haven für Vorträge; mit Hempels wird er aber nur telefonieren, weil die Zeit nicht ausreicht, er kommt Sonntag zurück.) (Abends finde ich Maues Bericht von Gittlis Hochzeit 1947, mit 20 Jahren! Und Fotos davon.)
12 zu Dr. Halpern (er betastet den Bauch, keine Schmerzen. Ich berichte: Zuletzt 1-2 mal Stuhlgang, meist nur einmal, aber doch immer ganz flüssig. Seit ca. 15.11. Er gibt Diätregel: gekochtes Obst ist auch verboten; Toast nur von weißem Brot; keinen Fruchtsaft; aber Eiscreme ist erlaubt. – Ich habe Stuhlprobe mitgebracht (in Einmachglas); erst wenn er Analyse davon bekommt, kann er sicher sein, dass nichts Ernstes vorliegt; er vermutet auch, dass es psychologisch bedingt ist.) – Frau Jokl ruft an bei Dr. Halpern, ob ich da bin; nachher rufe ich sie an; ich warte vor dem Gebäude; sie macht U-turn und wird prompt von Polizist auf Motorrad 🕮 erschnappt. Er gibt ihr ein ticket, weiß aber nicht wieviel es ist. Ich sage, ich will es dann bezahlen; sie will zuerst nicht, aber ich bestehe darauf. – Ich gehe zu Fuß vom Farmway zum market, kaufe weißes Brot und Käse, gemäß Diätregeln, und gehe nach Hause, 2:45. Ruel ist schon seit 2 da, (er hatte von früher her noch den Schlüssel. Er arbeitet noch bis 7 ½!) –Mia kommt 4-8 (sie sammelt alles herumgestreute paper im Wohnzimmer auf, stellt die Möbel richtig hin, und es sieht auf einmal richtig wie ein Zimmer aus. Sie bestimmt, dass allerhand Bettsachen zum Reinigen gegeben werden sollen, und andere fortgeworfen. Ich bitte sie, später auch Hanneli zu helfen, die ungeschickt mit Kleidern und Wohnungseinrichtung ist. Sie will es gern tun, besonders da sie nächstes Semester frei hat für ihr Projekt.)
9-3 (!) Frau Kass hier (Mia hat gestern aufgeräumt, jetzt kann sie den ganzen Wohnzimmerteppich mit Staubsauger reinigen, und mein Schlafzimmer.) – 3 ½ – 5 Ruel und Jacobson hier (sie rücken die 2 file Kästen rechts vom Schreibtisch an richtigen Platz. Sie bemühen sich vergeblich, den garbage disposal in Gang zu setzen; da stimmt etwas nicht.) – Abends noch Sachen gekramt.
Ausgegangen, etwas eingekauft. – Brief von Chacha. – 4 ½ – 9 ½ (!) Mia und Wim hier. (Er bringt allerhand Geräte, Lampen, Scheinwerfer usw. in Ordnung. Sie räumt vieles zurecht. – Ich sitze viel dazwischen; heutzutage werde ich schon nicht mehr so schnell müde wie früher.)
Langen Brief an Hanneli getippt. –Langes Telefonat mit Almuth, dann kurz mit Maina (siehe Notizen; Almuth sagt, ihre Mattheit liegt sehr an Schlaflosigkeit, will aber weder Psychoanalyse noch Medizin nehmen; das fing schon an, als sie noch mit Gerhard Bachmann war. Ich sage vermutlich könnte sie vielleicht der Mutter zureden, mal herzukommen, ich möchte mit ihr sprechen, ob man 🕮 ihr nicht helfen kann; sie ist sehr dafür. Dann kurz mit Maina, sie sagt, möglicherweise könnte sie Di kommen, sie will abends wieder anrufen. Ich sage, ich rufe dann an. Zusammen 24 Minuten.) – 4-8 David holt mich zu ihnen. (Er besieht zum ersten Mal meine Wohnung; sie gefällt ihm sehr gut. Drinnen sprechen wir über Problem eines Polsterstuhls, um den alten im study zu ersetzen; David sagt: zu einem billigeren Möbelhaus oder Sears Retail oder Disconthaus wie Atk gehen, wo wenig Leute zum Bedienen sind, sodass man Muße hat, alle durchzuprobieren; er findet die recliners sehr bequem, nicht zum Sprechen mit Anderen, sondern zum Ausruhen oder vielleicht Lesen; er meint dabei die ganz zurückgelehnte Lage, wobei eine Beinstütze auch hochgeht; ich meinte eigentlich: nur etwas zurücklehnbar, wie im Flugzeug, aber ohne Beinstütze. – David war jetzt in Austin Texas, hat Diskussion abgehalten, und sie sind an ihm interessiert; die Gehälter für volle professor sind 13-25 Tausend. Sie suchen nach „Pionieren“ (die willig sind, in die philosophische Wüste zu gehen). Er selbst zieht es nicht in Betracht.) – 8 ½ ich rufe Maina telefonisch an (sie sagt, sie will Dienstagnachmittag kommen, bis längstens Donnerstag. Ich sage von Okland mit West. Airl. 1230; Limousine Westwood-Wilshire, dann Taxi zu mir.)
(Frau Kass hier; sie macht Hannelis Zimmer fertig für Maina.) – Weihnachtsgelder überlegt; an Chacha geschrieben, und an Bank München.
(Mit Dr. Halpern telefoniert, dass es ziemlich besser ist, nur täglich einmal (heute sogar erst später, und weniglich).) – 10 ½zu Dr. Piper. (Es sieht viel besser aus; ich soll die Salbe weiter nehmen; dazu aber verschreibt er neue Pillen.) – Zur pharmacy (die neue prescription für Pillen, morgens und abends zu nehmen, gegen Übersensitivität der Haut; 25 $ bar genommen, sie haben nicht ). Nach Hause für Tropfen. – Schnell zum market (Milch und weißes Brot gekauft). Schnell lunch gegessen. Ich will mich 🕮 für ½ Stunde hinlegen, werde aber vom Telefon unterbrochen, aber ich komme zu spät hin. - 1:15 Frau Jokl holt mich im Auto ab (wir sind in 20 Min. schon am Flugplatz. Dann aber suchen wir sehr lange nach einem Parkplatz. Dann gehen wir hinein. Das Luftzeug ist schon 12 Minuten vor Fahrplanzeit angekommen; die Passagiere kommen schon den escalator hinunter. Dabei eine Frau mit welligem weißen Haar; sie spricht mit dem Mann neben ihr; trotzdem scheint sie mir ähnlich und ich schaue sie fragend an und als sie auch richtig schaut, sage ich „Maina?“ Sie hat nur eine kleine Handtasche. Sie erzählt beim Gehen und im FlugzeugSinn? sehr lebhaft von Tochter, Enkelkind, dem Schweizer, der ihr im Flugzeug gut zusprach, als sie Angst bekam, und vielem anderen.) In meine neue Wohnung. Wir essen etwas, und sprechen noch etwas, sind aber beide müde, und legen uns hin, 3-4; dann sprechen wir wieder. Um 6h im Dunkeln zum Markt, und zum Blumenladen (bunte Astern, weil die sie an die Gärten erinnern). ½7-8 Abendessen. Dann will sie eigentlich bald zu Bett, weil sie wenig geschlafen hat. Wir sprechen aber noch bis 10. (Sie spricht von ihrem Glauben als eine große Hilfe im Leben, da sie nicht verzagen kann , sondern immer Zuversicht hat, dass alles von der Vorsehung weise angeordnet ist. Ich erzähle auch mal von Ina; sie meint, ein richtiger Glaube sei ein Schutz gegen Depression; ich sage, vielleicht bei den üblichen depressiven Stimmungen, aber bei wirklichen pathologischen, tiefen Depressionen hilft nichts mehr. Ich erzähle, wie ich in den letzten Tagen etwas mehr Hoffnung hatte, obwohl sie seit Wochen von dem bevorstehenden Ende gesprochen hatte; so kam es doch als furchtbarer Schock. Sie erzählt von ihren Kindern und anderen. Bei Almuth sagt sie einerseits, dass die die beiden Jungen ganz ohne Schranken aufwachsen lässt, sodass sie zu wild sind und jetzt für sie, Maina, eine arge Belastung und Ermüdung; dass sie, Almuth, andererseits aber doch nicht die U.S. Bürgerschaft annimmt, als ob sie vielleicht doch noch an Deutschland hänge. Wenn Maina zu ihren Kindern von ihrem 🕮 Glauben spricht, so sagen sie, sie hätten doch auch einen religiösen Glauben; aber das ist etwas Vages, an das man sich wirklich festhalten kann.) (Ich komme wenig zu Worte, wie bei Maue. Aber es sind doch meist interessante Geschichten, und mehr relevant zu einem topic, wie hier der Glaube oder die Lebenseinstellung. Sie erwartet von ihren Kindern Toleranz gegenüber ihrer Stellung; es ist aber nicht sicher, dass sie selbst ihnen gegenüber wirklich tolerant ist. Almuths Mann ist ein schweigsamer Texaner, sehr guter, zuverlässiger Charakter, hat aber außer seinem Fach, dem Fliegen, kaum Interessen.)
Wir gehen zusammen zum Markt und kaufen allerhand ein. Bei der Rückkehr finde ich Hannelis Brief, dass sie die Reise vom 16. auf 21. verschoben hat; aber das ist ja nicht schlimm, es kommt nicht auf ein paar Tage an. – Wir wollen mit dem Bus ans Meer fahren, sitzen auf der Bank an San Vinc. über ½ Stunde, ohne dass irgendein Bus vorbeikommt; daraufhin geben wir es auf und gehen heim. Dann rufe ich die Businformation an und erfahre die Abfahrtszeiten (kurz nach 1, 2, 3). Wir essen und legen uns hin.Dann fahren wir mit dem Bus zur Ocean Avenue; (dort gehen wir lange spazieren, und sitzen auf einer Bank; Maina freut es sehr, das Meer zu sehen, sie hatte sogar Schwimmzeug mit, aber wir gehen dann doch nicht den steilen Weg, der hinunter führt.) Im Bus nach Hause. Dann schreibe ich Brief an Maue, und Maina arbeitet in der Küche. Dann gehen wir im letzten Tagesschein ½6 zum Laden „Nutrition“ bei den Barrington Plaza Türmen. (Dort gibt es viele anziehende Sachen; Hanneli wird ihre Freude haben. Wir kaufen Blaubeersaft, Boysenbeersaft, beides je 1.–, und Pfefferminttee.) Dann im Dunkeln wieder zurück.) – Abendessen. Dann sitzen wir noch auf dem Sofa (Maina fürchtet, dass Almut46Bisherige Schreibung: Almuth. Im Geni https://www.geni.com/people/Almuth-Armstrong/6000000179303287833 findet sich die Angabe Almuth als Tochter von Maina Bachmann, geboren 1925.sich ganz fest auf ihren Mann baut. Der Mann hat einen Sohn erster Ehe, zurückgeblieben und mit spastischen Schwierigkeiten, 17 Jahre, der jetzt von ihnen aufgenommen werden muss. Almut war in Elmau verwöhnt, weil sie als älteste Tochter von Maina Kontakt mit großen Musikern und anderen hatte und die Einstellung hat, dass ihr eigentlich Elmau 🕮 unbewusst als Paradies vorschwebt, was es ihr schwer macht, die Situation des wirklichen Lebens anzunehmen; sie ist schon über 10 Jahre hier im Lande, hat aber immer noch nicht die Bürgerschaft angenommen. - Ich erzähle von mir nach Inas Tod, und wie gut für mich die Reise nach Deutschland war, mich auf die Kinder und Freunde einzustellen, anstatt nur meinen eigenen Jammer zu betrachten. – Sie schlägt vor, Musik zu hören; aber ich sage, es ergreift mich zu sehr, da die Dinge, die ich immer mit Ina gehört habe; ich erzähle auch vom Singen mit Ina, und vom Volksliedersingen im Tannerhof. – Sie sagt, dass die Arbeit bei Almut für sie fast zu schwer war; von Anfang Oktober war sie dort; Almut sieht sie als die „große Mutter“ im Jungschen Sinne an, auf die man Kinder und alle sonstigen Schwierigkeiten abwälzen kann. Sie, Maina, hat selbst 1600 DM aus ihren Ersparnissen ausgeben müssen für die Reise! Dabei besteht ihr Einkommen hauptsächlich aus Vermietung von Zimmern in ihrem Ik Haus, das sie anscheinend zusammen mit Gerhard hatte (oder vielleicht aus geerbtem Geld gekauft hatte). Sie ist froh, dann Anfang Januar wieder nach Deutschland zurückzukehren; vorausgesetzt, dass nicht durch den spastischen Stiefsohn, wenn Almut nicht kräftig genug ist bis dahin, ein weiteres Bleiben dort nötig wird. – Mit allen Schwierigkeiten, und besonders mit dem langen Wachliegen in der Mitte der Nacht, scheint sie große Geduld zu haben. Da fallen ihr Ideen ein, sie denkt über vieles nach, auch über Zusammenhang zwischen lateinischen und französischen Wörtern, auch über Persönliches, usw. Ich sage, es wäre doch gut, einen Psychologen zu konsultieren; sie besteht aber fest darauf, dass es physiologisch sei; ihre ältere Schwester Manne habe dasselbe; es sei eine Schwellung der Darmschleimhäute, eine mangelhafte Zerlegung der Proteine oder sonstigen Nahrungsstoffe; dadurch trete eine Stauung im Darm ein, und dadurch eine Störung im Schlafen. – Sie ist froh über diese kurzen Ferienstunden bei mir; und Entspannung und Aussprache. Und wir verstehen uns gut; ich sage ihr, ich habe das Gefühl, dass sie an einer Kon leidet, auch in der Hinwendung zum Katholizismus. – Zur Guten Nacht küsse ich sie auf Kopf und Wange, und streichle den Kopf, und schließlich küsse ich sie auf den Mund.) 🕮
Wir machen reservation für West. Airl. 3:30; die letzte Limousine vorher geht vom Miramar 11:20! Ich erkundige mich nach Busverbindung; sie ist viel zu lang und umständlich. Ich sage, ich werde sie im Taxi hinbringen; sie sagt, dann fährt sie allein hin, dann sparen wir eine Taxifahrt; ich sage, ich muss sie doch richtig zum Luftzeug bringen, aber dann gebe ich nach. Ich gebe ihr 10.– für Taxi usw. (Gestern habe ich ihr Scheck 24.– für Luftticket gegeben, anscheinend ermäßigt, vielleicht durch Beziehung des Piloten.) Wir gehen zum Laden, sie kauft Mitbringsel für die Enkelkinder; dann zum Markt. Als wir zurückkommen, bin ich ein wenig müde; wir hatten überlegt, vielleicht nochmal zum Meer zu fahren; sie wünschte auch sehr, den campus zu sehen; aber wir geben es auf. Ich legte mich auf ihr Bett; sie saß dabei und fragte einiges (im Zusammenhang mit dem Buch von …Smith, „Man & his gods“, mit Vorwort von Einstein, den sie verehrt, um seines Kopfes und Gesichts willen; nachher schenke ich ihr das Buch.) – Kurz lunch. Wir beide legen uns kurz hin. 2:40 Maina fährt ab im Taxi zum Flugplatz, und fliegt zurück nach Berkeley. (Vorher sage ich ihr noch, wie schön sie ist in ihrem Wesen, weil einheitlich; der Unterschied der Weltanschauungen stört mich nicht, das ist nur in den Denkweisen und betrifft nicht das Wesentliche, das Menschliche. Ich habe ihr vorher auf Frage gesagt, dass die meisten meiner Freunde in Amerika mit mir weltanschaulich übereinstimmen; dass sie aber oft sehr interessiert sind an nicht-intellektuellen Dingen, z.B. Musik.) – 4h mit Almut telefoniert, 11 Minuten, 4.50 (Maina fliegt zurück; sie sagt, Robert ist soeben nach Oakl. weggefahren, sie will dann mit Bus heimfahren. Almut sagt, ohne die Mutter war es ja doch ziemlich schwierig, trotz Roberts da Sein. Ich sage, es hat Maina doch sehr gut getan, und ich habe mich sehr gefreut, sie wiederzusehen; ich danke, dass sie ihr 2 Tage, „Urlaub“ gegeben hat. Sie sagt, wir müssten uns doch auch mal sehen, und ich wünsche es auch.) – 6-9 Mia hier. (Sie weiß von Mainberg 🕮 und Elmau etwas; ich sage, dass Maina hier war. Sie erzählt über die Unruhen der Studenten in Berkeley.) (Es tut mir einesteils leid, dass Maina wieder fort ist. Es war so schön, sie hier zu haben; sie ist so lebendig und an vielem interessiert. Andererseits ist sie aber doch auch recht ermüdend, besonders wenn es mir nicht ganz gut geht; sie spricht so viel und schnell. Aber es geht mir doch nicht so auf die Nerven wie Maue, der sie in diesem Punkt ja sehr ähnlich ist. - Sie liebte ganz besonders die Indianderteppiche; sie zeichnete von einigen die Muster sich auf, aber mit Schwierigkeit; ich wollte, ich hätte ihr schnell einen zum Aussuchen geschenkt!)
Frau Kass hier. (Geschäftliches erledigt; folders gekramt.) – Abends nach dem Essen schaue ich die Indianerteppiche an, die Maina so entzückten. Ich beschließe, ihr den, den sie am liebsten hatte, zu schicken. Ich schneide eine kleine Kiste zurecht, sodass er gerade hinein passt; aber ich habe weder Weihnachtspapier, noch Packpapier, noch Bindfaden.
Montague und Lakatos‚ Dr. Imre, kommen 11:40 (anstatt 11:10). (Er ist Kommunist-Trotzkist aus Ungarn, war dort 4 Jahre im Gefängnis, dann nach England, wo Popper ihm Anstellung verschaffte. Jetzt ist er La Jolla, wird aber oft in L.A. sein. Ich sage, dass ich nicht zur Kneale-Konferenz kommen will, Feigls Warnung. Er fragt, wie Popper so wurde; ich sage, wie er Tischlerlehrling und elementary Lehrer war, und verbittert; schwere Zeit in NZL; dann Ruf nach London. Aber das machte ihn doch nicht sanfter, wie ich erwartet hatte. Er sagt, er habe sich in den letzten 2 Jahre sehr gebessert; hauptsächlich durch die Operation beider Augen; er hatte gefürchtet, blind zu werden. Ich sage, ich zweifle über diese Verbesserung; Feigl und andere haben mich in Alpbach gewarnt, nicht in öffentlicher Debatte mit Popper aufzutreten. Andererseits wäre ich bereit, mit Feigls Vermittlung mit Popper und anderen die induktive Logik zu diskutieren, etwa in Minneapolis. Er meint, vielleicht könne dann eine solche kleine 🕮 Gruppendiskussion in London gemacht werden. Ich bin skeptisch; aber ich erlaube ihm, Kneale informell über unser Gespräch zu informieren. Da er nett und zugänglich ist, sage ich ihm offen, dass ich den Ton seines Artikels zuweilen unpassend fand von Arist. Soc. 1960; ich lese ihm aus meinen stenografischen Notizen vor. Er entschuldigt sich, und gibt zu, so hätte er nicht schreiben sollen; es war in einer schwierigen Zeit geschrieben. Ich: Ich vermutete Ansteckung durch Poppers Haltung und Ton. – Er ist intelligent, nett und umgänglich, und ich nehme die Einladung beider an für lunch in Sand’s (Sunset und San Diego, im Motel, nett und nicht zu teuer.)) – Sachen gekramt; Bilanz.
1-3 Mia hier. (Sie ist etwas besorgt und erregt, weil sie mit Wim Schwierigkeiten hat. Er ist jetzt schon verärgert, weil Frankie Weihnachten kommt, und sie auch ihre gewohnte Weihnachtsparty mit ca. 16 Leuten nicht aufgeben will. Er ziehe sich immer mehr zurück, macht ihr unberechtigte Vorwürfe, und ist nicht willig, es zu besprechen. Allerdings scheint sie selbst auch nicht in der Lage, Dinge ruhig zu besprechen; sie wird sehr emotional und defensiv, wenn sie über die Beziehung spricht. Er wisse nicht, ob er mit ihr bleiben oder sich trennen soll; vielleicht wünsche er, dass sie die Entscheidung für ihn trifft. Er ist in Psychotherapie (aber ich soll nicht darüber sprechen); so hat er dort eine Stelle, sich auszusprechen; aber mit ihr kann er es anscheinend nicht. Das Ganze ist ihr arg; zuweilen ist sie nahe an Tränen; sie nimmt es auch zu ernst, wenn er ihr Vorwürfe macht, und verteidigt sich bei mir dagegen. – Es tut ihr aber wohl gut, sich mal mit mir auszusprechen.) – Nachmittags arbeite ich an dem von Hempel überarbeiteten Transkript von Hochkeppel. (Hempel hat es gut und sorgfältig gemacht; oft als ganze Seite neu getippt.) 8h ich rufe Hempels an (sie haben 11h. Ich danke ihm sehr für die gute Hilfe am ms. Er hatte Magen flu, schon vorüber; Diane Erkältung, noch nicht ganz 🕮 vorüber. Ich sage von meiner Darmverstimmung, durch Aufregung mit Umzug. Er fragt über Weiteres aus Deutschland, von Mitternachtsgesprächen. Ich sage, ich habe ihm langen Brief geschrieben, aber noch nicht direkt von ihm gehört, nur von der Mutter, die mir seinen Brief schickte. - Diane kommt nach Hause, und wird herbeigerufen. Sie fragen nach Wohnung und ich beschreibe es. Ich sage auch, dass ich 2 Tage Besuch von einer alten Freundin (Maina) hatte; und dass es sehr nett war. – Diane sagt: hugs und kisses, und nächstes Mal wollen sie anrufen. Es war vielleicht 12 Minuten.)
(Frau Kass hier.) Ich fahre mit ihr zu altem Haus an 22thSt.; es ist niemand da. (Die Telefoninformation kann mir nicht die Nummer geben, aufgrund der bloßen Adresse.) – Ich mache die Überarbeitung vom Hochkeppel Transkript, aufgrund von Hempels revisions, fertig. (Es scheint mir jetzt, wie Hempel, möglich, das Ganze zu veröffentlichen.) – Abends alte Maue Korrespondenz 1946-8 durchgesehen undfortgeworfen (manches mit Interesse gelesen, das meiste fortgeworfen, nur einige Briefe aufgehoben.)
10 ½zu Dr. Piper. (Es sieht sehr viel besser aus. Ich soll nur die Salbe weiter nehmen, und in einer Woche berichten.) (Ich gehe zur Savings Bank an Gorham, hinter dem Blumenladen; aber die können keinen Scheck einlösen; sie raten mir zur … California Bank, schräg gegenüber; aber die steht nicht im Telefonbuch. – Ich gehe zum Markt, einkaufen; und mache Gesuch von change. Das wird 2 Wochen dauern.) - Nachmittags Telegramm von Hanneli: Sie hat Prüfung bestanden, und kommt am 21. abends. – (Mia ruft an: Die Schwierigkeiten mit Wim werden größer; er will die Weihnachtstage fortgehen, weil Frank da kommt; und er macht ihr immerzu Vorwürfe und deutet an, dass die Beziehung am Abbrechen ist. Ich sage, sie soll sich nicht auf die einzelnen Vorwürfe verteidigen; er sagt sie heraus, weiß aber im Grunde selbst, dass sie nicht wahr sind. Er handelt wie ein Kind; und sie muss lieb zu ihm sein und ihn trösten wie ein Kind. Sie will es tun. Sie hat große Angst, wenn es auseinanderbräche; das Alleinsein wäre ihr arg.) –🕮 Abends lese ich weiter die Korrespondenz mit Maue aus der Nachkriegszeit (mehr und mehr schreibt Ina die Briefe; es ist sehr viel über Care Pakete, und von Ina eigens besorgte und gepackte Pakete; wie Gittli und Gerhard größer werden, kommen auch Briefe an sie und von ihnen; und selbstverständlich alles mit „Du“; das hatte ich vergessen vorigen August, als ich Maue fragte, wie ich sie anreden sollte; und da ist allerhand Besprechung mit Gerhard, was er wohl studieren soll, und so. Im ganzen hatten also die Kinder doch mehr Bekanntschaft mit mir als ich dachte.)
(Ich gehe vergeblich zum Haarschneider, der geschlossen hat, und vergeblich zur Un. Calif. Bank, die keinen Scheck einlösen will! Ich fühle frustriert; so verdammt viele Banken hier herum und alles zersplittert und daher nutzlos!) – Brief von Maria Lutman an Ina (Dank für Schilppband). – Weiter alte Briefe gekramt, aus Stockdorf (das meiste fortgeworfen, einiges aufgehoben.) 5 ½Olaf holt mich ab. Zuerst zum vorigen Haus an 22th (dort begrüßt mich ein Herr Joe W. Johnson sehr freundlich, führt mich in die Garage; ich sage, dass ich die Teppiche nicht mehr haben will; er gibt mir das Heiz tray für Teller und einen großen Papiersack mit kleinen Küchengeräten, darunter viele, die wir schon sehr vermisst haben; aber von der bed pan weiß er nichts; er meint, Mrs. Black sei in S. Dakota oder irgendwo; er fragt, ob sie entgegenkommend ist, und ich sage ja; ich erwähne auch Mr. Dermott, von dem sie nichts wussten! Ich sage, dass er immer bereit ist, irgendwas instand zu setzen.) Zu Helmers (seit ca. 10 Tagen ist Mutzli in der radioaktiven Behandlung, und zwar gleich am Anfang die ganze Dosis! Das war anscheinend upsetting für sie, psychologisch auch. Aber jetzt geht es einigermaßen. – Sie sagen, ich soll doch Hanneli nicht allein im Taxi kommen lassen; Olaf ist bereit; aber ich sage, das soll er nicht nach dem anstrengenden Tag noch tun; Frau Jokl ist bereit; ich werde sie Sonntag bei Dr. Kulka sehen. Olaf spricht von der Möglichkeit, research Professor an UCLA zu werden, nicht in Mathematik, sondern in einem neuen Institut für Public…, d.h. Voraussage, und anderes.) 🕮
(Zum Haarschneider. – Einkäufe im paper Laden.) – Nachmittags Briefe. – Abends das Paket an Maina fertig gemacht (zu dünnes Packpaier, dafür aber starke box, und Bindfaden herum, nicht dick, aber stark. Außen sind Absender und Mainas Adresse angegeben, innen nur und Er.)
Brief an Johannes und Gittli (über Weihnachten und Religion) getippt. Das ist die ganze Tagesleistung bis 8:30 abends! Dann erst Abendbrot.
12-2 Herbert Stussig47Wilhelm Herbert Stussig (*1900), Ehemann der ältesten Tochter von Carnaps Schwester Agnes. hier. (Er ist auf einem Rückflug von Australien, wo er Vorträge über Wissenschaftsorganisation gehalten hat, wird erst nach Weihnachten zu Hause sein. Ich zeige ihm alles in der neuen Wohnung, damit er Agnes ausführlich berichten kann. Er erzählt von einigen prominenten Wissenschaftlern in Deutschland, deren Vorträge er einführte, weil er Präsident des Verbands der industriellen Forschungsgemeinschaft ist; außerdem ist er Präsident eines Instituts in Aachen48https://de.wikipedia.org/wiki/DWI_%E2 %80 %93_Leibniz-Institut_f%C3 %BCr_Interaktive_Materialien, wo vor einigen Jahren zum ersten Mal Insulin synthetisiert wurde; er rechnet sich auch credit dafür an, weil er das Projekt bewilligt hatte. Er ist 64, läuft noch Ski, schläft nur 6 Stunden nachts, und scheint in guter Form. Er spricht , auf meine Fragen, sehr für Aufgeben von Barbituraten; Soludor sei ganz unschädlich und hauptsächlich für Einschlafen. Er habe ganz früher zuerst Medizin studiert. Dagegen ist er skeptisch über die Bedeutung der Vermeidung der tierischen Fette, die Cholesterintheorie. Ihre Firma hat jetzt 30 % einer chemischen Firma erworben, ich glaube in München, die größte Firma in Bezug auf Anzahl der produzierten Verbindungen; sie werden meist an wissenschaftliche Institute geliefert, in allen Ländern, auch das „rote China“. Ich sage ihm, dass ich den grant für 3 Jahre erneuert bekommen habe, und nenne ihm mein Gehalt; er sagt, er ist interessiert, um zu vergleichen deutsche und amerikanische Einkommen von Wissenschaftlern; in Deutschland ist von jedem Einkommen für wissenschaftliche Tätigkeit die Hälfte einkommensteuerfrei!) – Briefe für Weihnachten geschrieben. – 3h Mia und Frankie kurz hier (sie bringt mir Einkäufe und 🕮 wäscht Geschirr, usw.) – Für Mainas Student die Collegeliste durchgesucht.
Letzte Weihnachtsbriefe geschrieben. –Mit Mia zu Dr. Kulkas brunch, 2-3. Dort noch Jokls und einen Dr. LouisLauy? (Psychiater aus Berlin) und Frau. (Mia hat mit allen gemeinsame Bekannte, und erzählt lebhaft von Berlin, Israel usw. Mit dem Neubau auf unserem Chenault Grundstück sind sie immer noch bei den Fundamenten.) – Briefe geschrieben an Maina und Hanne; es kostet mich übermäßig viel Zeit.
Nachts sehr schlecht geschlafen; abends und morgens ein wenig erhöhte Temperatur, und die Hände fühlen sich etwas fiebrig. – (Mein Versuch, Wiebe und Frau abzusagen, gelingt nicht. Sie kommen her, bringen auch department Post und seine Diss. Ich sage: Der Plan für lange intensive Diskussion und dann essen zusammen; aber das wird mir zuviel; so wollen wir nur ein wenig zusammensitzen und plaudern; dann gehe ich zurück ins Bett. Er gibt mir seine thesis „Abstrakte Entitäten in Carnaps Philosophie“. Ich frage, was er kritisiert; er: er meint, dass die \(A\)-Postulate manchmal etwas über die Welt aussagen; ebenso auchhOriginal aus. Unendlichkeitsaxiom (siehe Notizen über Gespräch, im folder „Wiebe.) Er will jetzt Stellung suchen an der Pan. Amer; er bittet mich um Empfehlung für placement office. Er möchte an State Coll; die lieben die Gegend dort und haben ihre Freunde dort.) Frau Kass ist zum letzten Mal hier (sie sagt aber, falls Hanneli gerne einmal die Woche Hilfe hätte, kann sie es vielleicht arrangieren; dann soll ich sie es bald wissen lassen.) – Meist bin ich im Bett. (Temperatur gestern abend und heute morgen 100.6; heute abend 100.8.) – fährt Frau und Dr. Jokl mit mir zum Flugplatz; kurz vorher hatte ich 🕮 telefonisch erfahren, dass wegen schlechtem Wetter das Flugzeug um 8 anstatt 7:40 ankommen würde; es sei nicht sicher, ob Landung möglich sei, wegen Nebel. Um 8h kommen wir hin und erfahren: Das Flugzeug ist soeben in Las Vegas gelandet! die Passagiere bleiben dort über Nacht; wenn gutes Wetter ist, bringt dasselbe Flugzeug sie morgen früh herüber.) Sie fahren mich nach Hause; 8 ½ zu Hause. Aber erst 10 ½ruft Hanneli an vom Hotel in L. V. Alles ist gut gegangen; aber sie ist schrecklich müde.
Nach 7 telefoniere ich und erfahre, dass das Flugzeug ca. 8 von L. V. abfliegen und c. 9 in L. A. landen wird. Ich rufe noch mehrmals an und telefoniere mit Frau Jokl. Dr. Halpern kann ich nicht erreichen, in der Nacht habe ich zwar geschlafen, wurde aber gegen 3 wach und meine Pyjamajacke wird gänzlich durchgeschwitzt; ich beschließe schließlich, vorsichtig zu sein, und nicht mit zum Flugplatz zu fahren. Frau Jokl lässt Hannelis luggage am Flugplatz; dann rufen beide bei mir an, und kommen ca. 10h. Ich höre draußen ihre Stimmen und stehe auf. Herzliche Umarmung. (Hanneli ist zwar schrecklich müde, aber sie geht noch lange in der Wohnung herum, sieht alles an und bringt mir Sachen und plaudert. Gegen 12 geht sie zu Bett, und schläft durch bis 6. – 1 Uhr esse ich lunch, aber Hanneli schläft. 2-3 nap. Nach 3 Anruf von Prof. Aschenbrenner49Wahrscheinlich Karl Aschenbrenner: https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Aschenbrenner in Berkeley (ob ich an Howison Vortragseinladung interessiert wäre; nach meiner Wahl, entweder ein einzelner Vortrag oder 3, die dann zusammen veröffentlicht werden; entweder in diesem Jahr oder im nächsten. Ich sage, ich bin gewiss interessiert; aber in diesem akademischen Jahr ist es unwahrscheinlich, weil ich durch persönliche Umstände zu viel Zeit verloren habe und mich jetzt ganz auf meine Arbeit konzentrieren muss, die für Veröffentlichung fertig gemacht werden muss. 🕮 Er fragt, ob ich nicht etwas aus dieser Arbeit nehmen könnte. Ich: Die Arbeit ist über induktive Logik, prob.; es würde mich allerhand Zeit kosten, daraus etwas für das allgemeine Publikum zu machen. Er will mir jedenfalls schreiben, und dann kann ich es überlegen.) –Anruf von Dr. Halpern (ich: erhöhte Temperatur, aber sonst keine Symptome. Er: häufiges Urinieren letzte Nacht? Ich: ja. Er: dann vermutlich etwas in der Blase. Er ruft die pharmacy an, und die schicken Pillen, vermutlich eine Sulfatverbindung. Ich soll täglich 8 Gläser trinken, irgendwelche Flüssigkeiten. Wenn nach 2 Tagen nicht besser, wieder anrufen.) – Abends wäscht Hanneli mich im Bett ab. – Noch Temperatur abends.
Noch erhöhte Temperatur; meist im Bett. – Hanneli geht allein zum Westward Ho Market50https://calisphere.org/item/d9fda43fb9b8e7384ad645c7a28e8ca0/; sie spricht leicht mit Leuten, und findet das daher gar nicht schwierig, die Einkäufe zu machen. –Larry Kuhns kommt kurz und bringt ein Paket mit Gebäck. – Gespräch mit Hanneli über Faschismus, und meine schlimmen Vorahnungen mit Hitler; und mein Zusammenstoß mit Broder in Mai 1933, usw. – Abends Temperatur wieder normal.
Gebadet, mit Hannelis guter Hilfe. – Temperatur normal, aber doch noch müde; viel im Bett. – Nachmittags kommt Mia 4-6. (Sie bringt Marzipan und Notizbücher (für mein Tagebuch. Sie gibt Hanneli allerhand guten Rat in Preisfragen. – Wim war gestern in S. B.; daher abends nicht zu Hause; heute war er im office, hat telefoniert, will nicht nach Hause kommen, sondern über Weihnachten wegfahren, sagt aber nicht, wohin. Er ist böse, dass sie morgen die große Familienparty hat; aber das ist nun so schon seit vielen Jahren. Sie ist bekümmert.) –🕮 Abends packen wir Päckchen aus: Maue schickt eine Lupe mit Selbstbeleuchtung, und Zimtgebäck; Agnes den Zupfgeigenhansel und eine Xeroxkopie von BausingersBaußnerns? Dreistimmen Liedern; Hanneli hat von Chacha noch mitgebracht: Quittenschnitzen und Gebäck. Dann singen wir beide einige Lieder aus den dreistimmigen; aber ich weiß Melodien nicht mehr so gut wie ich dachte. Hanneli hat mir noch von meinen alten schwedischen Volkstanzheften mitgebracht: Lek und Phil.
Wir warten den ganzen Vormittag vergeblich auf Heini, der sein Kommen angesagt hatte; dann auch noch den Nachmittag. Schließlich gehen wir aber doch ½ Stunde spazieren, zum ersten Mal, auf der Dorothy. – Ich finde auf einmal im Münchner Scheckbuch noch den Scheck für Maue (ausgefüllt und unterschrieben, aber nicht herausgerissen; den wollte ich am 9. mitschicken und übersah es, und am 19. schrieb ich wieder, aber glaubte, der Scheck sei abgeschickt. Ich schreibe ihr jetzt schnell, aber doch langen Brief mit Dank, und lege den Scheck bei.)
Ruel Fishman und Jakobson (vom Theater department, mit Bart; sie kommen 10-2; um 1 essen wir lunch zusammen. Ich gebe Ruel den Schilppband, mit Dank hineingeschrieben.) – Nachmittags rufe ich Mia an; sie ist allein und bekümmert (Frankie und Mädchen sind kurz aus, kommen aber zurück, und so ist Wim natürlich noch nicht heimgekehrt; sie weiß auch nicht, wann er kommt. Ich frage, ob sie mal herüberkommen möchte; aber sie will jetzt gerade nicht.) – Mit Hanneli in den Nutrition Laden im Barrington Platz (wir besehen alles ausführlich, und sie bringt eine Menge Sachen nach Hause; viele Sachen sind aber sehr teuer.) –🕮
1-3 Helmers hier (zum ersten Mal. Hanneli kocht Rührei mit Reis und Salat. Mutzli sagt mir, sie sei ein „sehr netter Mensch“.) – 5 wir machen Spaziergang, 40 Min.
(11-4 Mia mit Hanneli zum Einkaufen von Kleidung für Hanneli, und Bettwäsche.)
10 Frau und Dr. Jokl fahren mit uns in die Stadt. (Zum deutschen Generalkonsulat. Zum notarisieren meiner Löschungsbewilligung für Fritz Dörpfeld.) – Dann zum Farmers Market, (großes Gedränge, unzählige Buden mit Eßsachen, Tieren, Körben, Geflochtenes usw. von vielen verschiedenen Ländern. Wir kaufen Shrimps.) Etwas spazieren in einem Park; dort ist eine Tiersammlung, in dem viele Saurier usw. umgekommen und für Jahrtausende erhalten worden sind.Sinn?– 4 David Kaplan holt uns ab, zu ihnen. (Hanneli bringt für Renée mit: Quittenschnitze und Gebäck von Chacha, Lingonbeeren, …– Hanneli erzählt von ihrem Psychologiestudium mit Werner.)
1h Hannelis erste Fahrstunde (Mr. Dickson von S. M. traffic school. Sie versteht ihn sehr schlecht.) – 4 – 6 ½zu Jokls (Hanneli schenkt Frau Jokl ein schönes Seidentuch aus Italien. Dort sind Dr. Leawy („Laui“) und Frau, Frau Munk (auch psychiatrist) und Frau Derni, 84 Jahre, noch sehr munter, sie ist bis vor 2 Jahren noch Auto gefahren.)
Auf Davids Rat fragen wir Ruel Fishman, ob er Hanneli Fahrstunden geben will. (Er fährt von vor 2 bis 4 ½ mit ihr herum, an den Ozean, Sunset, Bel Air, Benedict
XII / 1964OLos AngelesaFortsetzung des Eintrags am Ende des vorigen Konvoluts.Canyon usw. Sie kommt froh nach Hause, weil er alles gut erklärt hat, und sie fühlt, dass sie jetzt fahren kann. Nun studiert sie fleißig die Regulationen.) – Ein Freund von Peter Krauss bringt den geliehenen tape recorder zurück. –
I / 1965 12-3 Wim holt uns ab zu Mia. (Hanneli spricht immer ganz unbefangen mit, über Deutschland, die Sozialdemokratie, seine Freunde in Deutschland, über die psychologische Ausbildung von ihr und von Werner, auch psychotherapeutische Ausbildung usw. Er scheint gleich guten Kontakt mit ihr zu haben.) – 6:30 Olaf holt uns ab. (Mutzli hat ganz besonderes dinner gemacht: Linsensuppe, Huhn geröstet am Spieß unter Quarz Platte, Vanilleeis mit Schokoladensauce; ich esse ungewöhnlich viel, und Mutzli ist entzückt darüber.)
Briefe geschrieben. 1 Ruel hier zum lunch. (Dann fährt er mit Hanneli zum Lernen 2 – 5 ½! Auf verschiedenen freeways, und rückwärts Fahren, Parken, Umkehren usw. Jetzt fühlt sie sich schon viel sicherer nach all den Erfahrungen, auch im starken Verkehr.
Vormittags zusammen spazieren. – Nachmittags mit Maina telefoniert.)
2-5 Ruel (fährt mit Hanneli).
12 – 2 ½Kalish hier (zum ersten Mal in dieser Wohnung. Vorher im Haus, nur mal kurz mit Abe Kaplan. – Er war jetzt nicht in St. Louis; sein Vater ist voriges Jahr gestorben, Magenkrebs, und Operation, da war er mehrmals drüben. – Er klagt darüber, wie ungeheuer viel Zeit die Tätigkeit als chairman nimmt. 🕮 Es sei ihm auch nicht gelungen, die meetings friedlich zu halten, trotz großer Bemühung; anscheinend haben Montague und Meyerhoff sich nicht nur gegenseitig angefahren, sondern auch ihn! Meyerhoff habe daraufhin seine Teilnahme an meetings ganz abgesagt. – Er macht Hanneli Komplimente über Aussehen, gutes Englisch, Munterkeit, und sogar das Steak; da sage ich aber, dass es zu hart gekocht ist. – Wir sollen ihn mal besuchen.)
1 – 3 ½Heini holt uns ab. (Zum ersten Mal seit Juli. Ich habe mich, auf Hannelis Anregung hin, gut stattlich angezogen, und sie hat ihr neues grünes Kleid an. Er fährt uns zum Restaurant im Hotel Beverly-Wilshire, wo er den Besitzer gut kenne (er nennt ihn „Bruno“, spricht auch Spanisch und Deutsch mit ihm). Das Essen ist gut und lecker, aber nicht luxuriös. Hanneli ist ganz unbefangen zu allen Leuten. Heini winkt mehrmals anderen Leuten zu; darunter auch der Botschafter Spruille Braden1https://en.wikipedia.org/wiki/Spruille_Braden, mit Frau; er stellt uns vor, und spricht Spanisch mit ihm, wohl weil er ihn in Mexiko kennengelernt hat. (Nachher zeigt er uns Bilder mit seiner Farb-Polaroidkamera genommen von Bradens und Dolly, vor kurzem in Schöndubes Haus aufgenommen.)
11 – 5 ½Ruel Fishman zeigt Hanneli Sehenswürdigkeiten (Farmer’s Market, Griffith Park). Ich schreibe an Chic. Press; und stelle Sache zusammen für Einkommensteuer.
Mit Hanneli gegangen für Besorgungen (pharmacy, Bank). – Heini kommt kurz und bringt Hanneli den Gartenschlüssel, damit sie dort schwimmen gehen kann, während Schöndubes in S. B. sind. 🕮
Weiter in Whites thesis gelesen. (Er hat einen wichtigen Punkt missverstanden: dass nach meinem Programm die A-Postulate immer so gewählt werden müssen, dass sie nicht-kontingente Fakten betreffen.) und Empfehlung für ihn geschrieben.
Wir sprechen darüber, wie schön es jetzt für uns beide ist, zusammen zu sein. (Auch über Gautinger Haus und Stuttgart Wohnung. Es scheint, dass es noch ganz offen ist und unentschieden, ob sie nach Stuttgart zurück will; sie sagt, zurückgehen zu Ehe mit Werner sei ganz unwahrscheinlich, weil er die andere hat. Darauf frage ich, ob sie möglicherweise erwägen würde, nach dem Sommer wieder mit mir herzukommen. Sie sagt ja, und freut sich, dass ich diese Möglichkeit erwäge, und dankt mir. Ich sage, wenn sie sich wünscht, Erika mit hier zu haben, wollen wir das auch erwägen, und sie ist froh, dass ich es als Möglichkeit ins Auge fasse. Sie meint, dass Erika, weil Hanneli immer mit ihr vieles besprochen hat, gereifter und ruhiger ist als andere Kinder. Wir sagen aber zusammen, dass das alles noch von beiden Seiten offen bleiben soll; für mich wäre „Familie“ eine ganz neue Lebensform, und ich muss mir noch erst klarmachen, ob das für mich geeignet ist.) – Langer Spaziergang (40 Min.).
(Hanneli wäscht Wäsche im Keller, und defrostet die icebox.) Briefe geschrieben.
Erste Ausfahrt zusammen. Hanneli fährt aus der Kellergarage, zum Autoclub (komplizierte Geschichte mit der Autoregistration und transfer auf estate.) Dann am Ozeanpark entlang und durch SM canyon, nach Pac. Pal. zum PalTravel. (Renata erklärt mir, dass die Berechnung der Mehrkosten in Hamburg korrekt war. Wir fragen 🕮 über Möglichkeit für Flug NY– Deutschland im Mai. Die morgens abgehenden kommen erst lang nach Mitternacht in Deutschland an; das scheint ganz ungeeignet. Dann bleibt aber nur Nachtflug: Abflug NY abends, Ankunft Deutschland morgens; das ist zwar ermüdend, aber doch wohl das Beste.) Zurück über Sunset – Kenter – Bundy – Dorothy. (Hanneli fährt gut, vorsichtig, anscheinend entspannt und ruhig. – Abends 6 ½ – 9 bei Helmers; Hanneli fährt im dunkeln, ich gebe ihr den Weg an. (Mutzli sagt, ich soll mehr unter Menschen kommen; Wohlstetters würden mich und Hanneli sicher gern sehen. Sie helfen mir auch überlegen über Sekretärhilfe, damit ich nicht so viel Zeit an Korrespondenz verliere.)
Zum ersten Mal wieder an Pr gearbeitet. (Veranlasst durch Jeffreys Kommen, lese ich Humburgs Diplomarbeit und studiere den Vorschlag in seinem Brief vom 3.11., über einfachste Verlängerung der \(C_j\) Funktion mit Hilfe von Polynome.) – Ich überlege mit Hanneli, wie sie Werner helfen kann, die augenblicklich hohen Ausgaben für die Gautinger Eigentumswohnung zu bestreiten (ich gebe ihr einen Scheck für Werner auf 1000 DM, auf Konto, ohne jetzt schon die geplanten Monatszahlungen an Hanneli festzulegen.)
Weiter an Pr. (Humburgs Diplomarbeit fertig gelesen.) – Mittags in warmer Sonne spazieren.
Ich lese die neue Version von Jeffreys ms „Preference, credence, and utility“. – 6-9 Mia und Wim hier. (Mia zeigt Hanneli, wie man Steaks kocht. 🕮 Später eingehendes Gespräch über Hannelis Berufstätigkeit, Psychotherapie, die Natur der Graphologie, usw.)
10 ½ – 9 Jeffrey hier. (Er war in Palo Alto, will sein Haus verkaufen. Sein Vertrag dort ist im Sommer zu Ende. Er ist an NYCity College, als Assoz. Prof., wird im Herbst Assoz. Prof. tenure bekommen und ein Jahr später tenure bekommen, und dann 13‚500 Gehalt! Mehr als in Stanford. Er wohnt hier bei seinem Freund Gunderson.)
11:30 zu Brunners; dort auch Marschak2Möglicherweise der Ökonomist Jacob Marschak: https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Marschak (dessen Frau ist nicht gekommen. Wir sprechen Deutsch.) Das Haus liegt nett auf einem Hügel. Wir Männer sprechen zuerst einige Fachfragen (Brunner3Wahrscheinlich der Ökonomist Karl Brunner: https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Brunner_(economist) fragt über mein früheres Sinnkriterium für theoretische Terme. Ich: Das ist überholt; ich erkläre mein A-Postulat als konditional. Anstatt „sinnlos“ verurteilen wir gewisse Terme nur als redundant; ich verweise auf Aufsatz in Bernays Feschrift.) Bei Tisch sprechen wir über Deutschland und die Schweiz. Sie sagen, dass viele retirierten Leute oder Schriftsteller aus Deutschland sich jetzt in der Südschweiz ansiedeln, besonders Lugano. Brunner sagt, im Winter ist es da zwar oft schön, aber doch auch Sommer. – Alle drei sind nett, besonders die beiden Brunners.) – 4 – 7 ½Jeffrey hier. (Nochmal über D.F. für \(C\). – Und über Poppers neues Paradox, von dem er sagt, es zeige die Unmöglichkeit von \(c^*\). – Ich sage, ich will versuchen, ihm die Reisekosten von 3 Tagen zu zahlen; aber das wäre dann schon mit für 2 andere Tage in der Zukunft.) 🕮
(Hanneli mit Frau Brunner und Frau Moznik, Frau des Mieters, zu einer Gemäldeausstellung.) – 5 zu Piatt (Cocktail Party) zu Ehren von Malcolm4Norman Malcom: https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Malcolm und Wilson; Hanneli und ich sind auch die „Gäste“, auch für dinner.) Ich spreche mit Malcolm. (1. über Wittgensteins Entrüstung; er meint nicht mich, sondern Waismann! Ich sage ihm, wie Schlick und ich erschüttert waren durch Wittgensteins gehässigen Brief. – 2. Über seine und andere philosophische Diskussionen über ontologischen Gottesbeweis. Ich sage: Das Ganze war inconclusive, weil er Regeln nicht angab, ferner wäre es besser, Notwendigkeit primär nur auf Propositionen anzuwenden, und „Gott“ nur als Prädikat, und Existenz nicht als Prädikat. Er gibt mir in manchem recht. Ich erzähle ihm auch von Hartshorne.) Ich spreche auch mit Lakatos (er sagt, ich brauche nicht an Kneale zu schreiben, weil der ihm Vollmacht gegeben hat, mit mir irgendetwas zu arrangieren.) – Jemand fährt uns und Kaplans zum Restaurant Belltine. Dort dinner bis 10! (Piatt macht Toast auf Malcolm und Wilson, und später auf mich, rührend in seiner Verehrung. Ich setze mich neben Frau Dyson5Verena Huber-Dyson (1923-2012); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Verena_Huber-Dyson (sie war Frau des verstorbenen Physikers Dyson. Sie wollte uns damals ihr Haus in Palo Alto vermieten, aber aus irgendeinem Grund nahmen wir ein anderes; sie hat in der Schweiz Mathematik studiert, und ihren Doktor in Mathematik bei Spinner gemacht, jetzt unterrichtet sie hier mathematische Logik im department der Philosophie. Sie sieht gut aus, scheint nett und intelligent.) Links von mir sitzt Hanneli, und gegenüber Malcolm und Frau; (sie sagt, jeder, der nach Ithaca kommt, soll sie aufsuchen.) Robinson sagt, wieso ich hier auf einmal abends ausgehe; ich sage, ich werde bald nach Hause gehen, bleibe dann doch bis 10. 🕮
Ich schreibe Notizen über Gespräche mit Jeffrey weiter. Ich lese mit großem Interesse Jeffreys Buch ms „Value…“, besonders § 11 über ungewisse Evidenz (er schlägt eine Lösung vor, die sehr plausibel aussieht).
Ich schreibe Überlegungen zu Humburgs Vorschlag über einfachste Verlängerung von \(C_j\) (er nimmt De F.s Repräsentantion für \(C^\sigma \); aber mir scheint, er übersieht, dass Symbol noch von s, usw. abhängt).
(Haarschneider, Bank.) 12-2 Pat Wilson hier. (Er wird Professor in Berkeley für Bibliothekswissenschaft, will sich aber auch noch mit Philosophie beschäftigen. Er ist interessiert an Wertphilosophie; er sagt, es gefällt ihm nicht, dass alle Philosophen prinzipiell verschiedene Wertarten unterscheiden: ethische, ästhetische, usw. Ich stimme ihm zu: es muss eine Wertskala für einen Menschen geben, auf der alles misst; sonst könnte er nicht ein Dilemma entscheiden, wo z. B. eine moralische Pflicht kollidiert mit einem ökonomischen Wert.) – An Pr. – Abends mit Hanneli gesprochen (ich will ihr helfen, dass sie Werner regelmäßig Geld schicken kann, für Erika und für die Gautinger Wohnung; dabei kommen ihr Tränen, ich weiß nicht recht worüber. Am Abend sagt sie mir, es hat sie so stark bewegt, dass ich ihr so grosszügig helfen will. Ich sage, das ist doch selbstverständlich; sie ist mein liebes Kind, und ich bin so froh über unser Leben zusammen.)
Gekramt. – Humburg gelesen (und Überlegungen für Gespräch morgen mit M und K). 🕮\(Zetkins)\
10 ½ – 2 M und K hier. (Zum ersten Mal seit Juli. – Wir sprechen über Humburgs Diplomarbeit, und seine Ableitung vom Prinzip der Instanzrelevanz. – Über „Poppers Paradox“; Gordon sagt, das ist in Form bestimmt. Mir scheint es immer noch erstaunlich.) – Hanneli sagt, dass sie Kontakt mit Gleichaltrigen vermisst. Ich überlege, ob man Gruppen oder Vereine finden könnte, wo sie möglicherweise nette Leute treffen würde.
12 ½ (anstatt 11!)-2 ½Helmers hier. (Sie erzählen vom vorigen Wochenende, wo sie bei Wohlstetters in Palm Springs waren.) – 4 Gertrud und Kostja Zetkin hier. Sie sind schon gestern angekommen, haben aber erst heute angerufen. Er hat eine schwere Operation durchgemacht; ¾ des Magens ist herausgeschnitten worden. Er hat es gut überstanden; aber sie sagten, das war doch ein Schock für den Organismus, und er habe zeitweise Psychose gehabt, mit Halluzinationen und dergleichen. Er ist jetzt 79, sie 73 wie ich. (Hanneliese ist inzwischen mit Helmers gefahren, Sachen einkaufen.) Ich erzähle ihnen von Ina, die Entwicklung der Depression. Über meine Reise nach Deutschland. Sie sind erstaunt, dass ich Wohnen in Deutschland überhaupt erwäge; sie weisen mit großer Heftigkeit die Möglichkeit für sich selbst ab. – Jetzt planen sie, ohne Auto nach Baja Calif. zu gehen, per Bus, vielleicht auch mexikanisches Flugzeug. Sie sind sonnenhungrig; in Kanada war ungewöhnlich viel Schnee und Kälte. Ich erzähle von Næssens Fahrt nach B. Cal. 🕮
An Pr (zum ersten Mal wieder zurückgegangen zu meinen Notizen für, und Skelett von AS§ 19. Seit dem 13. habe ich öfters wieder längere Stunden an pr gearbeitet. Vom Text von § 19 ist noch gar nichts geschrieben; aber das Skelett ist beinahe fertig.)
10 Zetkins hier. (Ich spreche zunächst mit ihnen allein, Hannelie geht einkaufen.) Nochmal über Inas Depression; Problem von Schockbehandlung, Friedrich von Rohden, Friedman, Meehl, Mott; sie meinen: keine wesentliche Persönlichkeitsänderung; aber mit Ina war es nicht möglich gegen ihren Willen. – Ich bitte Gertrud, einige Schmuckstücke von Ina anzunehmen; sie nimmt einiges; auch Nembutal, sie nehmen 100, obwohl ich ihnen gern mehr geben wollte. – Vor dem Mittagessen gehe ich mit Kostja 40 Min. spazieren. Er sagt, Ina war so ein wesentliches Stück in ihrem Leben, schon immer seit Prag; bei der Nachricht von ihrem Tod hätte er eine arge Erschütterung erlebt; er hatte das Gefühl, als habe plötzlich das Leben keinen Inhalt mehr; sie war ein mutiger Mensch und eine Stütze für andere, ganz besonders für sie in Prag; sie sei einer der wenigen Menschen, der ein echter Sozialist war; während die meisten der Politiker, kommunistische und sozialistische, zwar bereit waren, sich für den Sozialismus aufzuopfern, aber auch andere aufzuopfern, waren sie doch nicht Sozialisten als Menschen, sie lebten nicht persönlich ein sozialistisches Leben; und das tat Ina. (Es ist nicht ganz klar, was er meint; vielleicht ihre starke Bereitschaft für Hilfe und innere Stützung.) Nachmittags fahren wir zur 🕮 Ozean Avenue, und gehen lange am Meer entlang spazieren. Gertrud zeigt uns Fotos von ihrem Häuschen; vor kurzem war es in hohem Schnee.
An Pr. (angefangen englisches ms. Von AS§ 19, über Limitaxiome; das ist die letzte Sektion.)
10 Zetkins ganzen Tag hier. (Später mit Kostja 40 Min. spazieren. 12 Mia kommt. Mittagessen alle zusammen; Hanneliese hat bass gekocht.) 4-8 Ausfahrt mit Zetkins zum Griffith Park. (Wir fahren hin Wilshire und SM, wie angemerkt auf dem Stadtplan von Ina (für Fahrt zum Cedars of Leb. Hosp.6Cedars of Lebanon Hospital 1962), dann Vermont zum Park, geparkt beim Observatorium. Dann langen Spaziergang schönen Weg den Berg hinauf. Über Inas cremation; keine Feier. Gertrud stimmt dem entschieden zu. Dann spreche ich für die Notwendigkeit, für uns Heiden Zeremonien und Fest zu entwickeln, wie unsere Kindweihen und die Serafeste. Ich erzähle vom Goethefest im Tiefurter Park, und der „Fischerin“; und unserer Aufführung davon bei Gretes Hochzeit mit meinen Melodien. Kostja hält nichts von Zeremonien, aber Hanneliese stimmt mir zu.) – 6 Rückfahrt über freeways, auf meinen Vorschlag. Nach mehrmaligem über den Hollywood freeway, und auf Brücken, und dann wieder zurückfahren, finden wir eine Abfahrt. Dann auf Zeichen „Ventura“ hinunter; aber das führt nur zum Vent. Blvd. Nach langem Herumfahren wieder auf V. Fr. hinauf. Nach langer Fahrt kommen Sepulveda und San D. Fr., aus Versehen fährt Hanneli schon ab zu S. D. Fr. North, 🕮\Zetkins\ darum müssen wir nochmal hinunter; dann geraten wir auf Vent. So. Fr.; dann wieder hinunter. Dann wieder hinauf auf Vent. N.; dann richtig Abweg, MarktS. Monica!, zum San Diego So. Endlich richtig auf der wohlbekannten Bahn. Ab zu Sunset, weil mein buzzer 7:30 losging; ich wollte vor dem Sunset dafür stoppen, aber auf einmal waren wir schon darauf. Dann zum Barrington Platz; geparkt und Tropfen; dann nach Hause.) 8 wir essen noch alle zusammen (aufgewärmten Fisch und Huhn); froh über das schöne Abenteuer, aber alle müde. Ich lobe Hanneli, dass sie so ruhig und unermüdlich durch das ganze Abenteuer uns gefahren hat.
An Pr.– Mittags Zetkins hier. Ich gehe mit Kostja spazieren. –Ruel Fishman kommt nachmittags. (Er und Hanneli bringen das neue file cabinet auf seinen Platz im closet; das war am einfachsten. Da muss ich dann aber im Sommer die Sachen aus dem Kasten neben dem Schreibtisch, die ich jetzt nahe haben will, aber dann absperren will, diese Sachen in den closet Kasten hinüber tun.) Er bringt Post vom campus; dabei Brief vom Präsidenten von Michigan Universität mit Einladung für Ehrendoktor‚ am 1. Mai! (Ich überlege es mit Hanneli; sie möchte sowas gern miterleben; aber: wenn wir dann zurückkommen, ist wieder es eine lange umständliche Reise, das würde nur lohnen, wenn wir dann erst im Juni fliegen würden, also zu hohen Preisen; oder aber: gleich weiter nach Princeton, und dann vielleicht am 10. nach Deutschland, zum billigen Preis, aber sehr früh. Dann müsste ich entweder 4 ½ Monate in Deutschland bleiben, 🕮 um Ende September ermässigt zurückzufliegen, oder früher, aber dann zum hohen Preis.)
An Pr.– Mittags kommen Zetkins. Ich gehe mit beiden spazieren (auf meine Fragen spricht Gertrud ermutigend (1) über Projekt, dass Erika nach dem Sommer herüberkäme; sie meint, in der großen Wohnung hier wäre das doch gut zu machen so, dass ich doch Ruhe hätte; und für Hanneliese wäre das doch sehr erfreulich.) Nach dem Essen nehmen wir herzlichen Abschied.
10-11 (genau) wir fahren zu Kuhns freeway, dann über Mulholland Drive. Hanneli freut sich, dass wir so schnell in die „wilderness“ kommen; leider ist aber Dunst über Tal und fernen Bergen. Punkt 11, wie geplant, Ankunft an Kuhns neuem Haus, von Neutra gebaut. Das ist Haus ist nicht groß; aber durch sorgfältige Planung und viel Offenheit nach außen (die ganze Nordwand ist Glas, und davor eine offene Terrasse) sieht es nicht klein aus. Es enthält 3 Schlafzimmer und study, und großes Wohnzimmer. Wir gehen etwas spazieren auf einem ungebrauchten Fahrweg unter dem Haus und langsam hinauf. Frau Pauline, rothaarig, ist munter und heiter; Hanneli findet sie ähnlich zu Frau Brunner. Gordon Matthews und Frau Betsy sind auch da (aber nicht ihre 4 Töchter; und auch nicht Larrys Sohn (10) und Tochter (7), von denen zeigt er Fotos im tiefen Schnee im Mai; 8000’ hoch.) – Pauline hat ein kaltes, reichliches Mahl gerichtet, mit allerhand leckeren Sachen. (Das Grundstück hat $ 4 M gekostet; heute vielleicht 8 wert; das Bauen hat ca 30 M gekostet; außerdem hat Neutra 10 % bekommen; 🕮 das ist sein üblicher Satz, anscheinend.) – 2h fahren wir zurück (25 Minuten; Gordons fahren uns voran, sogar eine Strecke über den freeway, damit wir uns richtig hinauf finden.) – Nachmittags an Pr. – Abends nochmal Überlegungen über Ann Arbor; Mia und Wim reden mir telefonisch zu, es anzunehmen, da es doch sehr gut von ihnen ist, mich nach der Ablehnung voriges Jahr jetzt wieder einzuladen.)
II / 1965 (9 – 4 ½ Negerin Ernestine King hier als Putzfrau, $ 12 pro Tag, unabhängig Stundenzahl. Auch bügeln.) – An Pr (§ 19, erster Teil fertig, über Reichenbachaxiom.)
Gekramt. – 11 ½ – 2 Kalish hier. Er findet auch, es wäre doch schön, Ann Arbor anzunehmen, weil sie nochmal einladen; aber dann nicht die lange Reise hierher wieder zurückmachen.)
5 Briefe in tape recorder diktiert. (Hanneliese von 12-6 in die Stadt, Kleider und Küchensachen kaufen.)
Hanneli kauft Sachen für Studenten. Ich tippe selbst den Brief an Präsident von Michigan University. – Nachmittags 3-6 9 Studenten hier. (Auf Vorschlag von Ruel Fishman veranstaltet. Tom Annese, Champ., John Clifford, Randolf Eberle, Ruel Fishman, (David Greff?), Hal Lauten, Bill Neblett, Stan Soderstrom; später auch David Kaplan. Ich erzähle von phänomenologischer Philosophie in Deutschland und jetzt in Wien; Alpbach: Bloch; Diskussion in Princeton über induktive Logik, auch Nagel. Er ist nicht mehr so ganz skeptisch. Goodmans „grue7https://en.wikipedia.org/wiki/New_riddle_of_induction“: der Physiker unterscheidet zwischen Raum Koordinaten und Zustandsgrößen; induktive Logik für Beobachtungssprache und theoretische Sprache; 🕮 Probleme der Skalenform, bestimmt durch Einfachheit der Gesetze. David fragt über Kriterium der Signifikanz; ich: stattdessen Redundanz nachweisen; heute mehr Toleranz in Bezug auf Metaphysik: die ionischen Naturphilosophen waren Vorläufer der Wissenschaft. Unexaktheit muss anfangs toleriert werden, z. B. in Freuds Theorie. Davids Fragen bringen gute, lebhafte Diskussionen. – Um 4h längere Pause; Hanneli gibt Kaffee, Torte; danach nehmen sie eifrig Bier.)
An Pr (§ 19 weiter geschrieben.) – 12 ½ – 2 Peter Brier8Es könnte sich um Peter A. Brier (*1935) handeln; vgl. Peter A. Brier (born March 5, 1935), Austrian English literature educator | World Biographical Encyclopedia (prabook.com) hier. (Er ist Neffe von Erna, sie schreibt sehr angetan von ihm. Er war 1950 mit Eltern mal bei uns in Urbana. Jetzt ist er vielleicht anfangs der 30er. Er hat Literatur studiert. Jetzt will er in UCLA am Theater department studieren, hauptsächlich Filmproduktion, Schreiben, und Regie dafür; er sagt, hier haben sie die besten Leute dafür, darunter auch der alte berühmte Sternberg, jetzt retiriert. Brier ist ziemlich selbstbewusst; aber er scheint auch Ideen zu haben, und ist geschickt im Sprechen. Er hat auch schon irgendwo unterrichtet als instructor oder sowas; englische Literatur. Nach einem Jahr will er dann versuchen, Arbeit zu finden, in Hollywood oder vielleicht in einer kleiner Gruppe, die privat produziert.
An Pr‚ ganzen Tag. – Mittags endlich mal wieder spazieren, weil nach regnerischem Morgen auf einmal die Sonne etwas herauskommt.
Telefoniert mit Abe Kaplan, und mit Diane Hempel, 🕮 dass wir Anfang Mai kommen nach Ann Arbor, und vielleicht dann auch nach Princeton und Deutschland, oder sonst vielleicht erst Ende Juni.). – 12 ½ – 3 zu Helmers. Olaf fährt mich und Hanneli auf den westlichen Bergkamm, und dann steigen wir ein ganzes Stück weiter hinauf, mit schöner Aussicht. – Mutzli gibt Hanneli Ratschläge für cholesterol-freie Diät, und leiht ihr ein Buch.) – 6-7 Monty Furth hier (er bringt mir seine Frege Übersetzung. – Wir kommen auf Plato und Meinong. Furth ist dafür, von unwirklichen Gegenständen zu sprechen; ich sage, das ist doch unnötig; er meint, es habe Vorzüge, nur habe noch keiner eine entsprechende Sprache wirklich aufgebaut. – Ich gebe ihm Freges „Zahlen des Herrn Schubert“ und Mikrofilm; er wird mit library sprechen.)
(Ernestine King hier, 9 – 2 ½!). – An Pr. (Ich entdecke, dass die \(C\)-Werte für beinahe leeres E doch nicht aus den Axiomen allein sich ergeben; man muss außerdem annehmen, dass \(C\) hierfür einen Wert hat.
12 – 2 ½Morandini hier. (Er erzählt von dem großen Projekt in Arizona, mit der Horizon Real Estate Co. Er verhandelt mit ihnen, ein kleineres Land (30 oder 50 Acker?) für das Institut zu geben‚🕮 schenken. Darauf wird dann das Western (nicht mehr „California“) Inst. Adv. St. gebaut. Und dann verkauft die company umliegende Strecken durch weitere Leute, die sich beim Institut ansiedeln wollen; und später wird dann dort die künftige „Universität“ geplant! Er möchte Ende 1966 mit research Projekten von verschiedenen Professoren dort anfangen. Ich sage ihm, dass ich für 3 weitere Jahre NSF grant habe, aber sehr interessiert bin an der Entwicklung.) Vormittags Furth, Einführung zu Frege gelesen. – Nachmittags an Pr.
10:45 zu Dr. Seiff (auch Sehfeldtest; war anscheinend variabel; in 2 Monaten wiederkommen.) – Zu Campbells Stationary (allerhand gekauft). – 3 ½ – 6 Mrs. Sobel (zum Tippen, zum ersten Mal. Sie ist hochschwanger, aber ganz munter. Sie tippt Briefe, die ich auf tape recorder diktiert habe.) – Abends mit Hanneli persönliches besprochen. (Ich sage, wie schön es ist, dass sie so leicht Kontakt mit Menschen findet, und alle mögen sie gern. Sie sagt, es schwankt bei ihr sehr zwischen Selbstvertrauen und Verzagtheit, seit Kindheit schon; auch mit der Mama. Und wenn sie nicht soviel Liebe und Zärtlichkeit bekam, wie sie wünschte, tadelte sie immer sich selbst und dachte: Mich kann doch keiner lieb haben. Ich sage ihr, dass die Menschen sie lieb haben, weil sie natürlich und unmittelbar reagiert. Sie sagt, aber doch kommen oft 🕮 Hemmungen und Minderwertigkeitsgefühle; sie habe schon gedacht, ob sie vielleicht in Deutschland im Sommer noch mehr Psychotherapie nehmen sollte, weil es dort nicht so teuer ist wie hier. Ich sage, das ist eine gute Idee.) – Abends gegen Mitternacht lese ich in Newsweek, dass Präsident Johnson einen Bombenangriff auf Nordvietnam befohlen hat, gerade zur Zeit als der neue russische Regierungschef Kosygin dort war und ihnen Hilfe versprach, wenn sie angegriffen würden. (Nachts werde ich dann gegen 2h wach und kann nicht mehr einschlafen, und bekomme Übersäuerung im Magen. Ich hole mir Milch, lese harmlose Sachen, und nehme noch ½ Noludar9in den 60er Jahren beliebtes Beruhigungsmittel vgl. Methyprylon – Wikipedia.)
An Pr. – Furth introduction zu Frege weiter gelesen.
Gutachten über Furth an Kalish aufgesetzt; nachmittags der Frau Sobel in Maschine diktiert. (Sie tippt vom tape recorder; aber der geht aus Funktion.) – Kalish kurz hier.
(Hanneli bringt zwei tape recorders zur Reparatur, und leiht einen kleinen.) Ganzen Tag an Pr (Umänderung der methodologischen Regel in § 19; Spaltung in zwei Teile: für \(m\) und \(C\).)
Ganzen Tag an Pr.– Mittags endlich mal wieder spazieren.
Ganzen Tag an Pr. – Mittags spazieren. (Abends Brief an Gittli angefangen.)
Ganzen Tag an Pr. – 6-8 Hanneli zur Tanzschule am Wilshire ( es hat ihr sehr gefallen. Aber 10 Stunden privat kosten 160! (wobei 10 Stunden in ganzer Klasse frei mit dazugegeben werden). 🕮 Ich sage, das ist doch enorm teuer; aber sie hat anscheinend solche Freude dabei gehabt; schließlich kommen ihr Tränen, und sie möchte nicht mehr darüber sprechen. Am nächsten Tag merke ich erst, dass sie gemeint hatte, es selber zu bezahlen! Ich sage, das hatte ich nicht gemeint; aber wir können das Monatsgeld erhöhen , sodass sie auch derartige Sachen davon zahlt, auch wenn sie allein ins Kino will oder dergleichen. Ich sage: ebenso mit Kleidung, wenn sie das selber bestreiten will, um unabhängig zu sein in ihren Beschlüssen, würde ich das Monatsgeld erhöhen.)
An Pr. – Nachmittags Frau Sobel tippt 4 ½ Briefe vom tape recorder, der von der Reparatur zurück ist. Sie sagt, Doris wird das Tippen von meinem grant zahlen; der Stundensatz ist von der Universität festgelegt, sie wusste ihn aber nicht; Doris hat ihr gesagt, sie kann ihre Fahrzeit mit einrechnen in die Stunden.) – Hanneli fährt 5-7 nach Hollywood („Europäische bachelorettes“, eine deutsche gebildete Dame aus Stuttgart hat eine Art Heiratsbüro. Sie rechnet jetzt nichts an, weil Hanneli noch nicht geschieden ist. Wenn es in der Zukunft dazu kommt, würde Hanneli vielleicht wieder zu ihr gehen.) – Abends langen Brief an Gittli fertig getippt („der Welt verkünden“).
Brief an Morris auf recorder. – Mittags Mia hier. (Sie rät Hanneli die Universitätshochschulische adolescent education🕮 aufzusuchen, weil die allerhand Kurse und Hobbygruppen veranstalten. Sie sagt allgemein: Es ist sehr schwer, einzelne Männer von mittlerem Alter zu finden; die geschworenen bachelors taugen nichts; und die anderen sind nur selten frei, durch Tod oder Scheidung. Aber Hanneli will ja nicht unbedingt einen einzelnen Mann, sondern mehr allgemein Kontakt.) – Abends noch an Agnes (zum Geburtstag) und an Maue geschrieben (damit endlich alles an Gittli und Maue fort kann).
An Pr. – Hanneli geht wieder zu der eleganten Murray Tanzschule, (und zahlt ein für 5 Stunden. Dann abends geht sie zu der billigen, nimmt dort auch ½ Stunde privat, und gleich danach eine Klasse.)
An Pr. – Mittags spazieren und Einkaufen. – (Hanneli will abends zu einer Party an der Tanzclubschule am SM Blvd., aber das Auto startet nicht!)
12 – 2 ½ wir bei Dr. Kulka. (Dort auch Jokls; ein holländischer Psychoanalytiker van der Heid, und ein Ehepaar Schäfer. Dieser arbeitet bei N. Am. Aviation (oder so ähnlich); macht movies über ihre Tätigkeiten für die Firma und die Regierung; dies sind die Eltern des jungen Mannes, den ich im Sommer 1964 bei Dr. Kulka getroffen habe; er holte mich im Auto ab, hatte schon auf der Schule Russell gelesen und später einiges von mir. Alle schimpfen über Amerika, und über TV. 🕮 In beiden Fällen sage ich: trotz der Gefahren bestehe auch Potentialität für Gutes; alles hängt davon ab, wie es sich weiter entwickelt. Es wird auch mit Recht über die AMA geschimpft; Dr. Kulka sagt, dass ¾ der Ärzte für Goldwater gestimmt haben! Ich sage Frau Schäfer, dass ihr Sohn mir guten Eindruck gemacht hat, geweckt und eifrig; vielleicht komme ich Anfang Mai nach Ann Arbor, vielleicht sehe ich ihn dann; sie sagt, er macht jetzt dort post?graduate study. Er ist erst 22, hat aber gerade schon geheiratet, ein Mädchen, das er seit langem kennt.) – An Pr.
Ganzen Tag an Pr (englisches ms für § 19). – Abends Hanneli Tanzklasse). – Ich schreibe endlich Brief an Chacha, wie gut es mir mit Hanneli geht; bis abends 11h.
An Pr. – An Einkommensteuer. (Beinahe den ganzen Tag.) – 6 ½ – 9 ½Kaplans hier (ohne das Kind. Für eine Zeit spricht David mit mir über Logik, und Hanneli mit Renée. David sagt mir, dass Lakatos morgen hier sein wird; und ich möchte ihn dann sprechen. Und dass Hintikka jetzt in Stanford ist, jedes Jahr für ein Semester! Ich sage, dass VanZangh’sms mich sehr interessiert hat; er sagt, dass dieser sehr poetisch begabt war, auch in anderen Gebieten; dass der Selbstmord wahrscheinlich zusammenhing mit einer unglücklichen homosexuellen Beziehung. 🕮 Ich sage, dass ich interessiert war an V. Z’s Axiom \(V=L\), also: alle Entitäten sind konstruierbar; ich glaube, das kann durch Beschränktheitsaxiome ausgedrückt werden, minimale Strukturaxiome. David sagt, Montague ist interessiert an Sprachen zweiter Stufe als Grundsprachen für ASe der Mengenlehre. Ich sage, das ist sehr interessant: Dann kann man die Extremalaxiome formulieren, sowohl Modell- wie Strukturaxiome. Mein Bedenken ist nur: Der Zweck der Mengenlehre ist, eine sichere Basis zu schaffen für unser Sprechen über Klassen; dürfen wir dann vorher schon in der Sprache voraussetzen, dass wir verstehen, was es heisst: zu sagen „für alle Klassen, …“? Vielleicht doch, weil es begrenzt wird auf die erststufigen Klassen der Anfangsdinge. – Über Einkommensteuer. David meint, eine neue Regel erlaubt, alle Reisekosten als Geschäftskosten vom steuerbaren Einkommen abzuziehen, auch wenn der Zweck der Reise kombiniert ist: für Geschäft und auch für Vergnügen oder dergleichen.)
Ganzen Tag an Vorbereitung der Einkommensteuer. – 12 ½ – 3 Lakatos hier. (Er sagt, dass Popper im April nach S. Louis kommt, um eine Compton-Gedenkrede10Arthur Holly Compton memorial lecture, 1965: https://www.worldcat.org/title/of-clouds-and-clocks-an-approach-to-the-problem-of-rationality-and-the-freedom-of-man/oclc/382595555&referer=brief_results zu halten; das department in La Jolla wollte ihn auch einladen. L. schrieb ihm im Auftrag des deans; da aber die Einladung nicht vom chairman (Putnam) kam, 🕮 hat Popper abgesagt, weil er argwöhnt, dass Putnam gegen ihn ist. Er fliegt dann gleich zurück nach London! L. sagt, Popper habe ihm gesagt, dass er aufgrund der mehreren Reisen nach Amerika jetzt genug gespart hat, sodass seine Frau für das Alter sichergestellt ist; das war ihm immer eine große Sorge. Er meint, Popper hasst den Nebel in London so, dass er an sich sicher gern nach La J. für dauernd käme, oder irgendwohin an die Westküste; er sei etwas um sein Herz besorgt. Vom Buch „Postscript“ liegen schon seit Jahren die vollständigen galleys vor, ca 700, also vielleicht 1000 Seiten; aber Popper hat gemerkt, dass er die Behandlung der Quantentheorie revidieren müsste, und dazu müsste er ein gründliches Studium unternehmen; und er weiß nicht, ob und wie er das schaffen kann; das habe ihm „sein Leben verdorben“.)
Ganzen Tag an Pr. – (Hanneli nachmittags Ausflug an den Ozean, mit Brier und Sylvia; abends geht sie zu einer großen Tanzparty beim Tanzklub, 8 ½ – 11 ½.)
Vormittags an Pr. Nachmittags Überlegungen für Besprechung morgen. (Hanneli ganzen Tag unterwegs; auch Kleid einkaufen für den morgigen Tanz.)
11-3 M und K hier. (Nochmal über Poppers Paradox. Dann K’s numerische Berechnungen der \({\eta }\)’s aus den \(\xi{}\)’s. – Wir sprechen aus Versehen bis 1¾. Dann wollen wir zum Essen gehen; dann sagt Gordon plötzlich, er 🕮 hat eine Verabredung, muss sofort weg! K. fährt ihn hin und kommt wieder zurück, und er isst mit uns bis 3h. Dabei sehen wir seine Dias an, von unserem Besuch bei ihm in ihrem neuen Haus; wir leihen einige, um uns copies machen zu lassen. – Gordon hat uns eingeladen, am Sonntag 7.3. zu ihrem Haus zu kommen.) – (Bei der Post ist ein Brief von Maue; sie hat von Gittli telefonisch von meinem Brief an beide gehört, über das Problem der Geheimhaltung; sie sagt, siebOriginal es. könne es nicht Chacha sagen, weil die immer unvorsichtig sei, und nicht Hanneli, weil die sich leicht bedrückt fühle und jetzt sich hier so gut fühle; sie sagt, Gittli plant schon eifrig für Wiedersehen, vielleicht in Kappel.) (Hanneli geht zu einem großen „Caribbean Tanzabend“, sie und Sylvia haben gestern Karten dafür bei dem International Student House gekauft; und sie hat sich ein neues Kleid dafür gekauft.) (Ich lese bis 1h, liege noch wach bis 3h, nehme dann das zweite halbe Noludar, und schlafe; Hanneli ist wohl bald danach nach Hause gekommen; sie erzählt am Morgen, dass es sehr nett war, sehr viele Eingeborene von den Inseln, meist Neger, die gut tanzten; es war gut, dass sie schon etwas noch dafür hatte aus ihrer Tanzstunde.)
An Pr. (Numerische Berechnungen über 3 Prädikate, aufgrund von Kuhns Ergebnissen.)
III / 1965 An Pr. (Numerische Berechnungen über 3 Prädikate, aufgrund von Kuhns Ergebnissen). – (Hanneli abends zur Tanzklasse im Klub.)
10-11 Yessner (Einkommensteuer) hier. 🕮 (Er ist überrascht, dass ich alles so gut vorbereitet habe. Er nimmt alle Notizen mit ins office. – Er wird die estate tax auch fertig machen; sie muss bezahlt werden innerhalb von 15 Monaten, also bis Ende August. Aber sie werden wohl erst im Juni fertig werden. Ich sage, dass ich vielleicht Ende April verreise; er sagt, sie können bis dahin nicht fertig werden; dann muss ich Kahn Vollmacht geben.) – An Pr (weiter an Kuhns). – (abends Hanneli Tanzklasse)
An Pr (weiter an Kuhns). – Mittags zusammen spazieren. – (Abends Hanneli zur Party im Tanzklub; kommt erst Mitternacht heim.)
An Pr (zurück zum ms§ 19).
An Pr (zurück zum ms§ 19). – Abends 6 ½ – 8 bei Helmers. (Es geht Mutzli jetzt viel besser; sie kann auch besser sehen für Autofahren. Der Doktor muss noch herumexperimentieren, um die beste Dosierung der Medizin herauszufinden. Sie geht regelmäßig jede Woche zu Dr. Mott.)
Hanneli ist erkältet (Schnupfen und Kopf. Sie geht vormittags einkaufen. Aber nachmittags beschließen wir, Matthews für morgen abzusagen, und Hanneli gibt für heute Abend den Tanzklub auf. Wir sagen auch Mia ab, als sie uns einlädt.) – Chacha schreibt von Küstermanns Autounfall (Hanne wurde aus dem Auto geschleudert in einen Graben; das war ihr Glück, weil das Auto auf sie fiel; sie hat Platzwunden im Gesicht. Die Straßen waren 🕮 verschneit, Hans Arnold wollte einen anderen überholen, kam aber nicht aus der Schneerille hinaus.) – Abends Brief an Hanne.
Hanneli noch schwach (meist im Bett; aber keine Temperatur). – An Pr.
Hanneli immer noch im Bett. (Aber nachmittags fährt sie zum Basket Market und bringt Essen nach Hause. – Werner schreibt ihr, ob sie über Scheidung mit mir gesprochen habe, und was ich dazu sage. Ich sage ihr, das muss sie ganz selbständig entscheiden; wenn es wirklich klar ist, dass er die andere Frau nicht aufgeben will, ist es wohl die natürliche Konsequenz; jedenfalls würde ich natürlich ihr helfen, nicht nur während sie bei mir ist, sondern auch, wenn sie mal wieder fortgehen will.) – Ganzen Tag an Pr. – (Notizen für Gutachten über David Kaplan geschrieben, zum Diktieren.)
11 ½ – 1 Lakatos hier. (Ich sage, ich will, wenn ich zur Konferenz komme, doch lieber nicht einen formalen Vortrag halten. Er meint, es sei aber auf jeden Fall gut, dass ich erscheine und diskutiere. Denn nach persönlichem Kontakt würden viele Leute, besonders jüngere philosophische Lehrer, interessiert sein, meine Sachen zu lesen. Er nennt mir viele, die hinkommen werden, darunter von Wright, Bar-Hillel, Hintikka . Er fragt nach Leuten, die mir verwandte Ansichten über pr haben, die würde er vielleicht einladen. Ich sage: Stegmüller, Hempel, Bohnert, Burks. Ich frage nach Unterkunft; er sagt: Zimmer und Essen gibt es in demselben Gebäude wie meetings: am Bedford Coll. 🕮 Er sagt, er kann mir versichern, dass Popper sehr freundlich sein wird; es wäre schön, wenn ich ihn besuchen würde in Penfield (?), das ist in grünen Hügeln.) – Angefangen, Frank zu lesen, für den Absatz für Cohen. – Einige kurze Briefe in recorder diktiert.
Frank gelesen, und einiges für ihn notiert (für Cohen). – Gelesen. – 7h Hempel telefoniert (ich sage, dass wir wahrscheinlich von Ann Arbor nicht zurückfahren. Er sagt, er muss 7.-10. nach Pittsburgh, zu einem Symposium über Physik, theoretische Sprache, meaning der theoretischen Terme usw. mit Nagel, Grünbaum, Salmon, Sellars, usw. Ich überlege laut, ob ich vielleicht hinkommen soll; er meint, das würden sie sicherlich sehr begrüßen. In Princeton könnten wir beide bei ihnen wohnen im Mai, weil dann Peter Andrew noch im dormitory wohnt; später könnten sie nur einen aufnehmen.
(Die Negerin Jewel Mercer zum ersten Mal hier. Sie ist ruhig und fleißig, 1.50 pro Stunde.) – Ich diktiere preisenden Absatz über Frank auf tape, für Boston vol.; und Briefe.
4-6 logisches Coll. Vortrag Tarski. (Über „Morse’s11https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Morse Mengenlehre“; ein junger Mathematiker, die Methode ist verwandt zu der von Bernays. Siehe \(k\)!) Nachher fahre ich mit Ruel Fishman, Champawat und Joel Friedman (der nach einem Jahr 🕮 in Berkeley wieder hier ist) zu Montagues Haus zur Cocktailparty. (Hanneli fährt allein im Auto hinauf. Ich komme zum ersten Mal in das Haus. Es ist eine große Menge von Leuten, wohl über 30, weil die Party nach dem Coll. noch öffentlich angekündigt wurde! Es ist sehr schwach beleuchtet, sodass ich auf 2 Schritt Leute nicht erkenne kann, und Professor Chang und Frau Dyson und Swift mir ihren Namen sagen müssen! Schließlich spreche ich auch eine Menge mit Tarski, erst lange stehend, dann auf meinen Wunsch doch hingesetzt, und einem jungen polnischen Philosophen, der an USC ist. (Er beginnt dort über Logik Kolloquium, und ich erkläre mich bereit für, meinen Namen für den board von Beratern zu geben; er versichert mich, dass es mir keine Zeitopfer verursachen wird); sie erzählen beide über polnische Philosophen jetzt und früher. Manches interessant, auch über Chwistek und Leśniewski und andere; aber leider entgeht mir vieles infolge des starken Hintergrundgeräusches durch die vielen redenden Leute; so muss ich meinen Kopf immer nahe zu Tarskis bringen, sodass das Gesprüh aus seinem Mund mich trifft! Ich denke wiederum, wie bei Oppenheims, dass es verkehrt für mich ist, zu Parties mit mehr als 8 oder 10 Leuten zu gehen!)
Noch 2 Briefe diktiert. (Hanneli bringt den tape recorder mit meinem Diktierten zu Frau Sobel; die will das eilig tippen, obwohl sie eben erst umgezogen sind.) – Ich spreche mit Manager Hewitt (die ganze Familie ist anwesend. Er sagt: keine Schwierigkeit mit Vermietung, falls ich ordentliche Leute 🕮 finde; denn die Co. verlässt sich auf sein Urteil. Ich sage: So will ich die Miete verlängern, bis 1. 12. 65; sie sagen, ich bekomme dann den vorletzten Monat frei. Ich frage nach seinem Malen; er zeigt mir noch ein Bild: 2 weiße Gartenmauern mit hohen Bäumen dahinter. Dann liest er mir einige Gedichte vor. Ich sage, wie er selbst gesagt hat, in Form und Technik sind sie nicht vollkommen; aber man merkt, dass es aus seinem eigenen Erleben kommt. Ich danke ihm auch in Hannelis Namen, dass er immer so hilfreich zu ihr ist. Ich sage: Vielleicht kommt Erika im Herbst mit.)
Hanneli fährt zu Frau Sobel und bringt das typescript von meinem Entwurf über Frank. Ich korrigiere es.) – Hanneli sieht zum ersten Mal allerhand in TV; zuerst aus Interesse an der Geschichte von den Unruhen in Selma12https://en.wikipedia.org/wiki/Selma_to_Montgomery_marches, und Governor Wallace; und dann sieht sie einen deutschen Film über Stalingrad; ich sehe die 2. Hälfte auch mit.)
Endlich wieder an Pr (§ 19). – Mittags Mia hier. (Sie klagt wieder sehr über Wims Eifersucht, als Frankie 2 Tage dort war, obwohl er meist ausging. Sein früherer Analytiker hat Frankie geraten, wieder Therapie anzufangen; es ist aber schwierig, weil dort keine guten Analytiker sind.) – Um 6h sehen wir am TV: Präsident 🕮 Johnsons Rede vor dem Kongress (für die neue Zivilrechte bill; er sagt, das ist bloss der Anfang; dann müssen auch allgemeine Verbesserungen folgen: Kampf gegen Krankheit, für Wohnungen und Schulen, und gegen Arbeitslosigkeit. Der Präsident sagt den Gegnern in den Südstaaten, dass sie ganz im Unrecht sind, zu meinen, dass die Unruhen nur zurückzuführen sind auf „Agitatoren vom Norden“. Leider aber sieht Johnson nicht, dass seine eigene Vorstellung dieser Art über die Unruhen in Vietnam genau so verkehrt sind!).
An Pr. (Lakatos wollte kommen, sagt aber ab wegen Migräne. Ich sage ihm, dass ich zur Londoner Konferenz kommen will.) – 8 Hanneli zur Tanzklasse.
An Minnesota Press ms gelesen („Prob. und Content Maß“13https://philpapers.org/rec/CARPAC-6, edited ms). – An Pr. – Abends Hanneli zur Tanzklasse.
An Pr. – (Abends Hanneli zu Peter Brier, mit anderen; sie haben eine nette Party, auch mit Tanzen, auf Teppich.) – Abends lese ich Minnesota ms fertig.
An Pr. – (6-11 Hanneli zu Vit.) – Abends studiere ich Yessners Einkommensteuererklärung. 🕮
An Pr. – 6 – 8 ½Mia und Wim hier. (Wim sagt, Russland hat erklärt, dass eine Genfer Konferenz keinen Zweck hat, bevor US aus Vietnam weggehe. Hanneli beklagt die sozialpsychologischen Folgen von Automation. Wim sagt, es hat keinen Zweck, moralische Fragen zu diskutieren; das Wichtige sind die Fakten und wohin sie führen.
10 fahren wir ab (durch Topanga Canyon; oben sehen wir uns den trailer park ausführlich an) zu Matthews (zum ersten Mal in deren Haus. Kuhns konnte nicht kommen; sie sind in San Francisco. Sie hat ein gutes Essen gekocht. Ich spreche eine Zeit lang auch mit ihm über die Probleme von Kuhns Beziehungen zwischen \(\xi{}\)’s und \(\eta{}\)’s.) Nach 2 abgefahren, über San Diego freeway; vor 3 zu Hause. – Nachmittags an Pr. (Über Sprache mit beschränktem Attributenraum; ich finde eine die Lösung; die \(C\)-Werte sind eindeutig bestimmt durch die ursprünglichen; daher auch die \(\gamma{}\)- und \(\eta{}\)-Werte; die letzteren sind nicht unverändert.)
An Pr (weiter über beschränkten Attributraum. Es führt zu seltsamen Ergebnissen.) Ich telefoniere mit Richard Montague über Reisezuschuss von NSF (er sagt, die verlangen nicht Ticket, sondern nachher Brief, wie ich gereist bin und wie die Konferenz war usw.; dann zahlen sie einen Betrag etwas mehr als Flugpreis Econ. Fed.) – (Abends Einkommensteuer fertig gemacht und Brief an Bank für die Schecks für estate.) 🕮
Vormittags weiter an Pr. – Nachmittags gekramt und geschrieben.
An Pr (über beschränkten Attributraum).
An Pr (Skelett geschrieben für den letzten Teil: das limit Verfahren in meinem Buch, und Ähnliches). – Gestern und heute haben wir bei Tage am TV gesehen: Luther King; der Marsch von Selma, und die Versammlung in Montgomery. – (Abends endlich die Briefe fertig gemacht, die ich heute von Frau Sobel getippt zurückbekommen habe; ich hatte sie vor 2 Wochen auf tape diktiert.)
Einiges über Lorenzen gelesen. – (Hanneli fährt mich zum campus.) 4 Vortrag von Paul Lorenzen (im Logik Coll.: „Grammar & logic“. Er erklärt, wie er sich denkt, dass seine „esoterische Sprache“ gelehrt werden kann: Sie ist keine natürliche Sprache, aber auch nicht Sprachsystem mit festen Regeln; sie wird durch Beispiele gelehrt. In dieser Sprache gibt es ein dialogisches Spiel, durch das die Bedeutung der logischen Verknüpfungszeichen und quantifier klargemacht wird. Das ist ganz interessant. In der Diskussion fragt Montague, ob er meint, hiermit seine Ablehnung der klassischen Logik und Mathematik gerechtfertigt zu haben. Er sagt: nein. Aber er fordert heraus, dafür eine ebenso vernünftige Begründung zu geben. Er ist nicht Finitist; bei ihm gilt auch: zu jeder natürliche Zahl n gibt es eine größere. [Siehe meine Notizen!]) –Tennath geht mit mir zum Ökonomie Gebäude; dort ist meine Post; er fährt mich nach Hause. 🕮– Ich kann lange nicht schlafen, bis 3h. (Ich habe abends noch über Vietnam gelesen; und wohl auch die anregende Diskussion mit Lorenzen. – Ferner ist mir der Gedanke gekommen: Vielleicht sollten wir doch eher im eher im Juni abreisen. (Die NSF könnte dann die Reise von LA nach London bezahlen, nicht nur von Detroit, und so würde ich für mich keine Mehrkosten haben durch Zurückkommen, nur für Hanneli. Dann hätte ich hier noch besser Zeit, nicht nur § 19 zu beenden, sondern auch noch Gardner ms zu revidieren. Nachteil: Wir fliegen hinüber zur erhöhten Rate. Und auch zurück, wie ich eh schon vorhatte; aber wenn wir bis Ende September bleiben, hätten wir doch wieder Ermäßigung, sogar für alle drei.))
Notizen über gestrige Diskussion geschrieben. – Um 5 holen wir Lorenzen ab in Rieber Hall, und fahren zu Robinsons, 5 ½ – 8 ½. (L. zeigt mir sein Buch über Differential- und Integralrechnung auf konstruktivistischer Basis. – Er ist jetzt 2 Monate in Stanford, macht mit Suppes Experimente mit Kindern, hinunter bis zu 8 Jahren, zum Lernen der Logik aufgrund der dialogischen Methode. Dann geht er für den Sommer nach Erlangen zurück. Im Herbst kommt er nach Austin, zu der Universität von Texas. Er fragt, wie ich das Leben in amerikanischer kultureller Atmosphäre aushalte. Ich sage, in Universitätskreisen ist das ja nicht so; die fortschrittlichen Amerikaner kritisieren das selbst auch. Hanneli sagt, auch in Deutschland gibt es ja genug Unerfreuliches. –🕮 Mit Lorenzen und Robinson noch weiter über Konstruktivismus. Beide sind auch lebhaft interessiert an Geschichte der Mathematik; Lorenzen will dabei herausfinden, wann und wodurch in verschiedenen Phasen der Geschichte die (falsche) Idee eines aktuell Unendlichen aufkam; zuweilen kam dies aus der Theologie. Ich: Ja, bei Cantor. Aber sie sagen: nicht wirklich; Cantors Vater und danach er selbst waren schon getauft; nur Fraenkel ist jüdisch-religiös, und das färbt seine Darstellung. Cantor wollte nur einfach Bundesgenossen suchen, wo immer er sie finden konnte. –Frau Robinson ist aus Wien. Sie hat ein fabelhaft elegantes und leckeres Essen gerichtet, aber zu reichlich. – 8¾ fahren wir nach Hause.) – (Sehr schlecht geschlafen.)
11 – nach 2 Dr. Jokl und Frau, und Dr. Kulka hier. (Sie erzählen von Tijuana. Wir sprechen über die Negerfrage und Vietnam. Dr. Kulka sagt, sie war skeptisch über Präsident Johnsons Aufrichtigkeit in der Rede vor dem Kongress über voting Recht für Neger; sie glaubt, er tut alles nur aus Opportunismus; sie glaubt, seine Erweiterung des Krieges in Vietnam zeige das. Ich glaube aber, er ist einerseits aufrichtig, andererseits aber voll der Vorurteile, die in seinen Kreisen üblich sind. – Auch über Zensur für Film und Theaterstück. Hanneli sagt, die Heranwachsenden müssen doch geschützt werden gegen verderblichen Einfluss; die anderen aber betonen die Wichtigkeit, dass dem Künstler keine Schranken gesetzt werden.) – Etwas von 🕮Savage gelesen, für Gespräch morgen.
11-3 Jimmie Savage hier. (Ich habe ihn mehrere Jahre nicht gesehen. Er sagt, er ist seit Herbst an Yale, Statistik department. Ich sage, zu seinem Brief vom Nov. 1963, dass ich ihm jetzt ganz zustimme in Bezug auf credit für für de Finetti für beide Theoreme über Kohärenz. – Beim Essen über Persönliches: Er hat wieder geheiratet, Frau mit 4 Kindern. Gutes Gespräch mit ihm über induktive Logik [siehe Notizen]. Ich sage: Im Herbst bin ich wahrscheinlich einige Tage in Princeton bei Hempel; könnte er dahin kommen? Er: Sehr gern, er würde auch gern mehr mit mir sprechen; er würde dann seine Frau mitbringen; beide haben sich in Stanford sehr gut mit Hempels befreundet. Wenn es aber nach Mitte September ist, könnte er nur Wochenende, vielleicht ein wenig verlängert, er unterrichtet nur an 3 Tagen.
Hintikkas neues ms gelesen (ich überlege, dass man noch einen Schritt weiter gehen könnte, nämlich nicht den Konstituenten, sondern ihren Strukturen geben; anfangs pr zuzuschreiben; deren Zahl ist viel kleiner. Spezielle Methode (analog zu und zu Hintikkas komplizierter Methode: den Strukturen der Konstituenten gleiches m geben.)) 🕮
An Pr. (anstelle meiner gestrigen Überlegung über Modifikation von Hint. Methode lieber eine andere: Modifikation der \(\lambda{}\)-Methode so, dass Symbol auch abhängig ist von der Anzahl Symbol der ungesicherten Attribute im Muster.)
IV / 1965 (Jewel Mercer hier.) – Weiter an Pr. (Weiter an der neuen Idee.) Brief von Agnes; daraufhin schreiben wir beide abends eiligst Briefe: an Gerhard Kaufmann zur Hochzeit und an Reinhard zum Geburtstag; beide sind am 5.4.
An Pr (weiter über die neue Idee. Es wird doch ziemlich kompliziert.) – Nachmittags kommt Mia, bringt mir ms. („Editor’s Preface“ zu ihrer Übersetzung von Reichenbach „RT und Erkenntnis Apriori“, als historische Einleitung. Sie möchte, dass ich es durchlese, ob es gut genug ist für Veröffentlichung. Sie will mir dafür das Hochkeppel Interview ms tippen; ich gebe es ihr mit, aber sage, das sollte eigentlich eine untergeordnete Kraft tippen.) – 6 ½ – 11 Hanneli hat Party von jungen Leuten hier. (Ich esse mit ihnen, gehe dann fort.) Peter Brier, ein Negerstudent von UCLA Ruddy …, seine Freundin Susi (die interessant aus Honkong erzählt, will Japanisch lernen), ein norwegisches Paar („Björk“, er ist Buchhalter; die beiden unterrichten abends in Tanz, .)
Mias ms fertig gelesen. – Sachen geschrieben und gekramt. Buch Stoll14https://www.britannica.com/contributor/Robert-R-Stoll/2865 gelesen (Mengenlehre, Gruppentheorie). 🕮
12 ½ – 3 Mia und Frank hier. (Wim lässt sich entschuldigen, dass er sich nicht wohl fühlt; Mia sagt mir nachher, dass er wieder sehr irritierbar und schwierig ist wegen Frankie. Ich gebe Mia ihr ms von der biographischen Einleitung über Reichenbach zurück, mit meinen Änderungsvorschlägen, und sage ihr, dass es sicherlich eine gute Hilfe für den Leser sein wird. Sie fragt mich, ob sie auch mir, wie einigen anderen, Dank aussprechen darf im Vorwort; ich sage, lieber nicht, weil das sonst interpretiert wird, als bestätige ich die Richtigkeit ihrer Schilderung in der historischen Einleitung, die ich aber in Wirklichkeit nicht beurteilen kann. – Frank erzählt, wie unerfreulich die Zustände an seinem college sind; er möchte fort und hat etwas Anderes in Aussicht, aber noch unsicher.)
An Pr. (im Zusammenhang mit Gespräch mit Savage. – Neue Überlegung über Optimum \(\lambda{}^\Delta{}\); das ist aber nicht für das ms.) (Hanneli abends zu einer Besprechung für Vorbereitungen für das große KPFK15https://en.wikipedia.org/wiki/KPFK Fest Ende Mai; da will sie mitmachen, vielleicht Sachen verkaufen.)
An Pr. (weiter an \(\lambda{}^\Delta{}\), einige Beispielberechnungen; aber dann doch Schluss gemacht, weil es nicht für das ms ist.) 12-1 Larry Kuhns hier zum lunch (ich spreche mit ihm über seine Kurve.)
1 – 3 ½bei Schöndubes. (Zuerst sprechen wir mit Heini allein. Er sagt, Grete 🕮 bzw. Walter kann die $ 100 nicht mehr an Chacha schicken monatlich, und fragt, ob er einspringen kann. Er sagt, er kann es nicht, er habe nur $ 800 monatlich überhaupt [?!]. [Siehe hinten Notizen auf Blatt „Chacha“.] Er drängt mich, einzuspringen. Da ich ihn gedrängt habe, dass er doch verantwortlich sei für das investment, das er ohne Chachas Einwilligung vorgenommen habe, so sei er doch wohl nicht nur für das Kapital, wie er jetzt sagt, sondern auch für die vereinbarten Zinsen verantwortlich. Daraufhin wird er auch energisch und sagt, ich habe Chacha und die Kinder immer vernachlässigt, usw. Schließlich, beim Fortgehen, sage ich, dass ich $ 60 monatlich zahlen will. – Gegen 2h kommt Dolly und wir gehen zum Essen; sehr vornehm und lecker; aber ich kann immer nicht erkennen, was auf der Schüssel ist. Dolly erzählt von ihren Reisen in München, Paris usw. Sie haben wunderbare Teller, in Panama gekauft, die stammen aus Dresden (?) oder München, und Paris. – Heini will bald wieder nach Mexiko fahren, wegen Walters Sache; er hofft, dass endlich eine Einigung zustande kommt.) – (Nachts bis 3 ½ nicht geschlafen; nach Lesen der Geschichte über Vietnam, und auch über Organisation und Tätigkeit der Vietkong.)
Hanneli bringt Post vom department. – Mittags kommt Mia (sie hat Fragen über das ms für Hochkeppel, das sie abtippt. Ich habe zweimal versäumt, ein großes Stück alten Textes auszustreichen, wofür ich dann neuen schrieb; sie findet darum „seltsame Wiederholungen“.) 🕮– Nachmittags Walks16vermutlich ein Text von Kurt Walk (*1932) neuen Aufsatz gelesen (über induktive Logik für Sequenz von Individuen.)
An Pr (angeregt durch WalkcVerweispfeil auf Walks Nennung in der letzten Zeile des vorangegangenen Eintrags, mache ich Notizen über \(C\) für Koordinatensprache.) – Nachmittags kommt Mia kurz (und bringt das ms vom Hochkeppel Interview, das sie abgetippt hat (zum Dank für mein Durchlesen von ihrer introduction zu Übersetzung von Reichenbach).) Dann lese ich das ms durch und mache es fertig für eventuelle Veröffentlichung.
10 ½ – 2 M. und K. hier. (Er erklärt seine Berechnungen. Dann erkläre ich Savage’s Idee: um aus dem \(\lambda{}\)-System herauszukommen, soll man eine projektive Transformation des Strukturraumes auf sich selbst machen. Wir überlegen, wie er das gemeint hat.)
Helmers Aufsatz „Soziale Technologie“17https://www.rand.org/pubs/papers/P3063.html zu lesen angefangen; sehr interessant (über Wichtigkeit, nicht Theorien zu verlangen, für praktische Anwendung genügt Operationsmethode aufgrund von Modellen). – 12 ½ – 2 Helmers hier. (Er erzählt von der Reise nach Paris, wo er über die soziale Technologie vorgetragen hat; es war eine Konferenz von 100 Leuten aus vielen Ländern, auch Jugoslawien und Polen. – Er arbeitet jetzt 2 Tage auf dem campus, in einem research Institut für …) – Nachmittags an Pr (über Analogieeinfluss für 3 Prädikate, Kombination von 3 Komponenten). –🕮 Abends Briefe an Maue und Gittli getippt, schon lange fällig.
Überlegungen für Bericht an NSF. – Nachmittags 5 – 7 ½bei Kaplans. (Im Regen hin- und zurückgefahren. – Gespräch mit David, dass die constitution hier lang überholt ist und die Bundesregierung mehr Macht haben sollte, und die Gesetze mehr einheitlich: Er ist aber sehr dagegen: Jede Gemeinde soll Freiheit haben, ihre Gesetze zu machen wie sie wollen. – Später über meine Absicht, die Arbeitszeit für NSF von 11 auf 9 Monate herabzusetzen. Er ist sehr dafür, damit ich mich freier fühle für Ferien oder sonstiges zu beliebigen Zeiten ohne schlechtes Gewissen. Aber er sagt, dass ich am Tage weniger zusammenbringe als früher, ist irrelevant. Jeder wird genommen mit seinen Arbeitsgewohnheiten und -fähigkeiten. [Siehe extra Notizen im NSF folder.])
Überlegungen für NSF report. – An Pr. (Hewitt nochmal gelesen, über „beliebige Permutation“.) – Abends esse ich allein (Hanneli zu Pitt, dann zu Tanzklasse).
Entwurf für Jahresreport an NSF geschrieben (nach Durchsuchen im ms von § 19.)
Mittags Mia hier (mit ihr spazieren, endlich mal wieder Spaziergang. Sie klagt über Schwierigkeiten mit Wim. Er erzählt ihr, wie er bei Stabssitzungen andere kritisiert; dann sagt sie: Ist das nicht ziemlich stark? 🕮 Dann weist er sie zurecht, dass sie ihn kritisiert! Jetzt wollen sie aber langen Ausflug machen bis nächsten Donnerstag, weil er Di und Mi zu einer Konferenz gehen müsse, irgendwo bei San Francisco. – Sie schlägt Hanneli vor, mal mit ihnen nach Santa Barbara zu fahren, wo sie Heini besuchen möchte.) – Ich an Pr (positives \(C\) für universelle proofs.) – 7hJeffrey telefoniert (über Philosophie-Konferenz und unser Kommen nach Princeton; ich sage ihm: erst Anfang Juni.)
(Hanneli zur Cornell Road N von Malibu See. Sie hilft bei Vorbereitungen für die große KPFKFair. Es ist aber nur ein Maler da, und nur ein kleiner Junge. Sie genießt es aber sehr; sie hat Hammer, Zwinge und Säge dabei; sie zieht Nägel aus den Brettern; dann malt sie die von dem Maler umrissenen Figuren aus.) – Ich gekramt. – Nachmittags Pr (das Ende des Skeletts für § 19 umgeändert.) – Abends Tabelle gemacht über Einkommen (die verschiedenen Arten, besonders auch Kapitalgewinne.)
Vor 12-2 zu Dr. Kulka. (Dort auch: Dr. und Frau Lewy, und Jokls. Dr. Kulka zeigt interessante Bücher, dabei auch eines von Dr. Cohen über L.S.D., „The Beyond Within“, auch über Gebrauch im Krieg; alle halten seine Ideen für höchst bedenklich. Später über Vietnam. Dr. Lewy 🕮 verteidigt Präsident Johnsons Angriff mit Bomben auf Nordvietnam, wenn wir nicht energisch eingreifen, verschlucken die Kommunisten alles. Ich sage: Die Leute dort wollen aber vor allem Frieden, und sie werden nur kommunistisch, wenn die Mehrzahl dafür ist. Auch Frau Jokl und Dr. Kulka sprechen gegen ihn. Er scheint Republikaner, und vielleicht sogar rechts – rep! Dabei ist er Psychiater.) – Nachmittags an Pr. (Änderungen im Skelett für letzten Teil von § 19.)
(Hanneli ganzen Tag nach Cornell Road; heute sind mehr Leute da; sie arbeitet fleißig, sonnt sich auch, und genießt es sehr, und kommt um 7h vergnügt und befriedigt nach Hause.) – Ich zeichne die Kurve des Vermögensanstiegs seit 1952 (wo wir mit Shufro anfingen; der stetige und schließlich ganz enorme Anstieg ist unglaublich.) – Etwas an Pr (Endteil von § 19).
Ich mache mit Renato Pläne und teilweise reservation für den neuen Reiseplan (nach Detroit und zurück; nach Newark, und NY– Deutschland). – Nachmittags einige Briefe diktiert (endlich mal wieder, weil für morgen eine neue typist, Miss Vonn, bestellt ist. – Abends sind hier: Bob Lee (?)18Robert ("Bob") Marcus Lee (1928-2012) (der Neger bei Montague) und eine Freundin von ihm, Hedi (aus Zürich, aber für dauernd hier, ohne Verwandte. Er hat MA gemacht in Geschichte, arbeitet jetzt für Ph.D. (thesis über die Neger, die zur Zeit des Bürgerkriegs nach Kanada kamen und dort blieben). Er fragt, wie ich zur Philosophie kam, und ich erzähle die Geschichte meiner thesis. 🕮 Er spricht von den vi Regungen hier im Lande, besonders unter der Jugend. Ich sage, Kapitalismus in der heutigen Form wird nicht mehr lange bestehen können. Wegen der Krise durch Automation usw. ist Planung nötig. Kapitalismus ist ähnlich zu Monarchie in den großen Entscheidungen, die gemacht werden von Männern oder Gruppen, die niemandem verantwortlich sind. Ich sage, die Jugend, besonders Studenten, in Lateinamerika sind schon viel bewusster über die nötigen Änderungen als die Studenten hier. Ich mache mehrmals spöttische Seitenbemerkungen über Goldwater; er sagt: In manchen Fragen hat er aber doch richtig gesehen, z. B. in Außenpolitik (!). Ich sage: Nein, der will in Vietnam nur noch schlimmer die überholte Politik fortsetzen; de Gaulle hat das schon besser gesehen als Johnson. – Sie gehen um 9.)
Zu Dr. Seiff. (Nochmal Sehfeldtest, und Druck; beides ziemlich unverändert. Ich brauche Ende Mai nicht nochmal hinzukommen.) – Zu Hause diktiere ich noch 2 Briefe. (Während meines naps kommt Miss Vonn; sie hört mein Diktat, kann es gut verstehen, und Hanneli gibt ihr den tape recorder mit, und die Unterlagen. Erst nachher sehe ich, dass sie $ 4 rechnet. Ich will aber doch, dass sie diese 5 Briefe tippt. Ich telefoniere mit Doris; Miss Vonn hatte schon angerufen, und Doris schickte ihr das blank; Doris will sehen, wie sie es arrangieren kann; ich sage, nötigenfalls zahle ich persönlich die Differenz.) – 6-9 Kalish hier. (Er findet, dass meine beabsichtigte 🕮 Reduktion des NSF Gehaltes auf 9 Monate nicht nötig ist, weil ich früher mehr als andere gearbeitet habe und man von jedem nur gemäß seinem Alter erwartet; es sei aber „honest“. Ich sage, dass ich von stocks genügend Einkommen herkommen lassen kann, um den Unterschied zu decken; auch, das Shufro sehr gut andere investments macht. Er sagt, ob ich ihn vielleicht zu Shufro vermitteln wollte, wenn er sein Erbteil vom Vater bekommt, und es hinreichend viel Bargeld enthält; das will ich natürlich gern.)
Miss Claire Vonn (bringt das Getippte zurück, und den tape recorder. Ich sage Sie sagt, sie tippt sehr viel schneller als andere; sie hat die 5 Briefe in einer Stunde getippt. Ich sage ihr, dass Doris gesagt hat, die Universität will nur 2.60 bewilligen; sie soll dann entsprechend die Stundenzahl um ½ erhöhen, damit sie doch $ 4 bekommt.) Briefe fertig gemacht; großer Haufen Post, den Kalish gebracht hat, durchgesehen.
(Jewel Mercer hier.) Ich wandere zu Dr. Piper und zurück (ich zeige ihm Ekzem; im Dezember war es unter seiner Behandlung bald verschwunden; jetzt seit einigen Wochen wieder da; auch zwischendurch manchmal. Er verschreibt neue Salbe „Synal“ oder so; sie ist sehr effektiv, braucht nur ganz dünn aufgetragen zu werden. In einer Woche soll ich wiederkommen.)
Briefe in recorder diktiert; eine an Feigl in Australien. – Mittags Kuhns hier. (Ich sage, dass ich, nach Jahren, wieder Zahlungen an beide machen lassen will, 🕮 und gebe ihm die verschiedenen Dokumente, die sie ausfüllen müssen; er wird 4.85 pro Stunde bekommen, und Gordon 5.10; dies sind neue Kategorien, analog zu faculty; ihr rank entspricht zu Assistenzprofessor. – Er sagt, der Eid ist unnötig, weil beide schon für extension angestellt sind.) – 4 ½ – 5 David Kaplan hier (auf meine Bitte. Ich überlege, Berkeley Howison Vorträge abzusagen, obwohl die Zusage schon getippt und unterschrieben ist. Solche Vorträge auszuschreiben, kostet mich zu viel Zeit, und ich muss unbedingt die prob Sache druckfertig machen dieses Jahr, weil ich schon im April 64 im Gesuch geschrieben habe: Das AS wird bald zum Druck gehen. David sagt, es ist dann wirklich besser, abzusagen, auch nicht einen Vortrag zu geben, wie Hanneli vorschlug, weil ich sonst doch immer die Bürde auf mir fühlen würde.) – Briefe diktiert.
Absagebrief nach Berkeley diktiert. – Beim Hinsetzen auf den kleinen Schreibtischstuhl falle ich zu Boden; aber es passiert nichts, nur ein Schreck. – Der erste Brief von Gerhard und Bärbel (mit Geburtsanzeige von Nikolaus).
An KPFK den ganzen Tag Vorträge und Diskussionen über Vietnam (wir hören allerlei Interessantes an; wieder gute Aufklärung über den Bürgerkrieg Charakter und die Vorgeschichte.) 🕮
An Pr (ich schreibe englisches ms von AS, nahe dem Ende von § 19.) – Vormittags am TV: press conference McNamara (er sagt, er kann nicht verstehen, dass so viele Leute die Regierung kritisieren; sind sie denn nicht imstande, die einfachen Fakten zu verstehen? Er macht den Eindruck von Aufrichtigkeit; vielleicht hat Stone recht, dass die Regierungsleute allmählich Opfer ihrer eigenen Propaganda werden, oder das wohl auch von Anfang an sind. Er beschreibt, wie wirkungsvoll die Bombenangriffe sind, zur Zerstörung fast aller Brücken und Eisenbahnen; auch Häfen.) – Abends Antwort getippt auf den ersten Brief von Gerhard und Bärbel, mit der Geburtsanzeige.
An Pr (§ 19 ms beinahe beendet.) Mittags Präsident Johnson am TV (Rechtfertigung der Bombenangriffe auf N Vietnam; er sieht gespannt und besorgt aus, ist manchmal kurz und abweisend im Antworten). – Abends Briefe getippt, bis 11h.
An Pr (englisches ms von § 19 beendet; im Mai muss ich es dann noch revidieren für Tippen). – Gekramt.
10:15 zu Dr. Piper. (Es ist etwas besser, aber noch nicht gut; ich soll mit Salbe fortfahren; und dazu 2 mal Prednison Tabletten, kleine weiße). – 12-1 Mia hier. (Dann sie und Hanneli zu Heini, der allein zu Hause ist, und, weil die Dienstboten heute frei haben, mit ihnen zusammen Essen kocht.) – (Nachmittags langen Brief an Johannes und Annemarie getippt). – Abends 7-11 hat Hanneli eine Party hier ( wir essen vorher; nachher 🕮\nach Ann Arbor\ gehe ich nicht mehr hinein. Peter kommt kurz zu mir ins study. Sie tanzen auch, in Strümpfen auf dem Teppich.) Nachher kramt Hanneli noch allerhand für die Reise; meine Sachen hat sie schon vorher gepackt.)
Letztes Packen. Hanneli fährt uns zum Flugplatz; dort lassen wir den Wagen stehen. Abflug nach Detroit 1:30. United A. L., Ankunft D. 7:40 PM standard time; 4 Stunden 10 Minuten Flugzeit. Zuerst ich am Fenster, später Hanneli. Schöner Blick auf die Sierra, Wüstenland; später auf die Rocky Mountains, wunderbare plastische Berge mit Schnee; Denver und die Ebene.) Ankunft 10 Minuten früh. Abe und Iona Kaplan holen uns ab; 20 Minuten Fahrt nach Ann Arbor.OAnn Arbor (Sie haben ein schönes geräumiges Haus gekauft, mit 3 Acker Grundstück, für 45 M; das ist erstaunlich billig. Sie haben ihr Schlafzimmer mit Ehebett für mich eingerichtet, trotz meinem Protest; sie richten für sich zwei Matratzen auf dem Boden des großen study.) Nach dem Abendessen gehen wir bald schlafen. Aber ich kann nicht schlafen, habe vielleicht anstatt Noludar ein Maalox genommen; nach 1 nehme ich nochmal ganzes Noludar. Der Hund neben meinem Bett leckt sich laut; mehrmals kommen Güterzüge vorbei mit lautem Pfeifen und langem Rattern. Vielleicht geschlafen 2-5.
V / 1965 Auf meinen Wunsch weckt Iona mich um 7. Wir fahren später zusammen zur Universität, dort 9h. Anpassen von dergown🕮 und cap; letztere sitzt etwas unsicher auf dem Kopf und verschiebt sich sobald ich nicke usw. Abe stellt mich vor zu Präsident Hatcher19Harlan Hatcher (1898-1998), von 1951-1968 Präsident der Univ. of Michigan usw.; dann werden Fotos genommen. Dann fahren wir mit Bussen zum sports stadium; dort ist die Feier. Wir sitzen unten auf einem Podium, ich in der ersten Reihe, Abe in der zweiten irgendwo oder dritten. Reston von NY Times macht die Ansprache, auch einiges über Präsident Johnson. Ich kann es leider meist nicht verstehen, wegen des Echos von den Lautsprechern in den höheren Reihen, die vom Feld bis ganz hoch hinauf liegen. Iona und Hanneli sitzen sehr weit weg, oben unter dem Dach, für den Fall von Regen. – Abe hatte mir gesagt, dass ich nach dem Programmbuch als dritter drankomme; ich dachte mir, dann kann ich ja von den ersten zwei sehen, wie es vor sich geht. Der leitende vice president hatte schon die Namen von anwesenden regents gelesen, und dann war jeweils der Mann aufgestanden, und man hatte geklatscht, und dann setzte er sich wieder hin. Auf einmal ertönte mein Name. Ich hatte, wie die meisten, die da saßen, das cap nicht auf; ich stand auf und dachte, das wäre wohl auch nur zum Vorstellen. Darum hatte ich mit der cap auch noch mein Programmbuch in der Hand. Aber er las weiter; jemand erschien neben mir und deutete vorwärts zu treten, sodass ich gleicher Höhe mit dem Präsidenten stand. Dann legte ich mein Buch auf das Podium, und die Zeremonie begann. (In den Regeln stand, ich sollte mich 🕮\in Ann Arbor\ in die Mitte eines weißen Kreises stellen, aber es war keiner da. Der Präsident las dann die „citation“, die ich schon im Buch gelesen hatte; ich wusste, dass ich hierbei ohne cap stehen musste, also war nun alles in Ordnung. Dann traten von hinten, wie ich es erwartete, zwei Professoren heran und hängten mir die neue hood über, gelb und blau, das Querband vorn in weiß. Dann trat der Präsident zu mir, händigte mir Diplom aus; inzwischen hatte ich mein cap aufgesetzt; und er drückte mir die Hand und ich sagte (leise „nicht für das Mikrofon“) „Danke sehr“. Dann ging ich zu meinem Sitz zurück und und setzte mich hin. Dann kamen die 5 anderen dran. Nachher die Grade: PhD, MA, BA, von den verschiedenen Schulen. Nur die PhD kamen vor; bei den anderen standen sie nur auf und ihre Namen wurden vorgelesen, viele hunderte. Dann wurde die Zeremonie, nach Gesang und Gebet, beendet. Ich ging mit Abe hinaus; wir fuhren im Bus in die Stadt zurück zum Admin. Gebäude, und warteten; später kamen die Frauen. Ich übergab Hanneli das Diplom und den gown, und ernannte sie zum Bewahrer der Symbole der Ehre; ich hatte das sorgfältig mit gelbblauem Band zugebundene Paket mit dem Diplom noch nicht geöffnet; das durfte sie nun tun. Dann fuhren wir nach Hause. – 6 ½Dinner im Inglis House, bei Präsident und Frau Hatcher. 🕮 Dabei auch Vizepräsidenten, deans, und Regenten. (Wir und Kaplans sitzen an einem Tisch mit regent … und Frau (sie links von mir, rechts Iona und dann der regent) und … und Frau. Es sind etwa 8 Tische, also etwa 60 Leute; durch das allgemeine Sprechen ist ein starkes Hintergrundgeräusch; daher kann ich oft nur die unmittelbar neben mir Sitzenden verstehen. Dazu ist die Beleuchtung wie üblich schwach, sodass ich immer Iona fragen muss, was auf den Schüsseln ist. Der regent scheint ziemlich töricht: Er erzählt eine endlos lange Geschichte, wie er versuchte, für den Prinzen Bernhard der Niederlande den richtigen Likör zu finden, und dann wollte er doch etwas Anderes. – Zum Schluss macht ein Vizepräsident eine zum Glück kurze Rede und sagt dann, es soll noch einer sprechen, den will er durch elimination bestimmen; die und die nicht; dann ist da ein Philosoph (ich erschrak und sagte ein Stoßgebet zum Himmel), da war es der war es aber auch nicht, und schließlich traf es den Neger educator Shephard; der sprach dann sehr nett, menschlich und kurz, auch scherzhaft. Dann standen alle auf, und man verabschiedete sich von den wichtigsten; zum Glück war Abe da, um aufzupassen, dass wir allen wichtigen die Hand drückten und Dank sagten. Wir gingen auch zu Shephard, Hanneli war schon bei ihm und bat um sein Autogramm; er bat um meines ins Buch neben meinen Namen; ich sagte ihm Freundliches über seine Rede und dass ich mich freute, dass wir zusammen den Grad bekamen; Hanneli hatte ihn schon aufgefordert, uns anzurufen, wenn er nächstens mit Flugzeug durchkommt.) – Nach Hause gegen 10h. –🕮\in Ann Arbor\
Vormittags Gespräch mit Abe, teilweise draußen auf dem oberen patio, mit schönem Blick auf Landschaft und Fluss. (Er ist sehr gern hier. Anscheinend gutes Einkommen, sodass er das Haus abzahlen kann, das für die Zukunft sicher ein gutes investment ist. Er unternimmt aber auch noch viele andere Sachen; z. B. in den nächsten Tagen 2 Tage in N. J., wo er Besprechungen hat mit Fürsorge Arbeitern, Erziehern und Lehrern usw. über Psychologie der menschlichen Beziehung, in Familie und Beruf. – Er ist sehr vielseitig interessiert, hat eine Menge Bücher über Mathematik, und Astronomie; er hat ein ziemlich großes Spiegelteleskop, das er mal von einem Professor gebraucht günstig erstanden hat hier. – Er fragt mich, ob ich die Berechnungen, dass es in unserer Galaxie so viele Planeten mit intelligenten Wesen gibt, ernst nehme; ich sage: ja; aber dass die Kommunikation mit anderen Planetensystemen doch sehr schwierig ist, wegen der großen Distanzen; ich mache ihn auf fragmentales aufmerksam, und sage, dass ich mit theoretischer Physik anfangen würde anstatt mit menschlichen Handlungen; er stimmt gleich zu, und sagt: z. B. die Zahlen Charakteristik für die Atome usw.; ich sage: Gerade das dachte ich. Für Anfang der Mathematik sagt er: Vielleicht Primzahlen, um klarzumachen, dass es nicht ein natürliches Phänomen ist. Er sagt, kürzlich haben die Russen geglaubt, eine Kommunikation aus dem Weltall zu bekommen, weil eine ziemlich regelmäßige Wiederholung dabei war; aber dass jetzt die meisten 🕮 glauben, dass es sich um einen unbekannten, nahezu periodischen natürlichen Vorgang handelt.) – Nach 3 ½ bis nach 6 Diskussion über induktive Logik ( dabei sind: Burks, Brandt (er erinnert mich, dass wir uns in Mexiko gesehen haben), Stevenson, Alston. (Copi ist in Japan.) Auch mehrere grad. Studenten (aber mehrere konnten nicht kommen, dabei auch Rosi Scheffer, weil heute ein Freund von ihnen in Detroit heiratet. – Ich erkläre meine Ansicht über Rationalität; die 4 Faktoren; inductive common sense; Axiom der Symmetrie. Brandt sagt: Ist das nicht nahe verwandt mit dem Prinzip der Gleichberechtigung der Individuen in der Ethik. Ich: doch wohl nur eine entfernte Analogie, weil es sich dort um Werte handelt. Er und andere: Hier geht es auch um Werte, nämlich Vernünftigkeit. Ich sage: Wenn einer in deduktiver oder induktiver Logik etwas Einfaches nicht einsieht, so ist es pathologisch; aber im Ethischen würde ich es auch für pathologisch halten, wenn eine Mutter ihr Kind tötet, aber nicht, wenn einer eine Gesellschaft mit Eliten vorzieht einer Gesellschaft mit Gleichberechtigung.) –Diesmal besser geschlafen. Abe fliegt morgen früh für 2 Tage nach NJ. Darum nehmen wir abends Abschied, mit herzlicher Umarmung und Küssen. Ich bedanke mich sehr herzlich für ihre Liebe und Fürsorge für uns und für die ganzen schönen Tage. – Diese Nacht schlafe ich besser.
Iona geht zur Kinderklinik für ihre tägliche 🕮\in Ann Arbor\ Arbeit; sie nimmt Hanneli mit.) – 10-2 Burks hier. – Gespräch über probability bis 12 ½. (Er fragt nach einigen Punkten in meiner Auffassung. Über Rechtfertigung der Axiome. Auf Wunsch erkläre ich ihm Reichenbachs Axiome, und sage, dass damit das Prinzip der Instanzrelevanz ableitbar ist. Über Axiome der Invarianz bei Hinzufügung von Individuen oder neuen Familien. Meine Methode für 2 Familien. Über die gesamte Reihe von Bändchen. – Er hat jetzt einen großen Teil seines Buches fertig. Er geht aber jetzt bald mit Frau nach Indien, als Berater für eine Universität für Unterrichtsfragen, und besonders Statistik und Computerprobleme. – Wir essen zusammen lunch, das uns „Mrs. B“, die täglich als Haushaltshilfe kommt, aufdeckt.) – 4h kommen Iona und Hanneli zurück; Hanneli ist sehr angetan, wie interessant es war, und wie lieb und gut Iona zu ihr war (Iona habe gesagt, hier hat sie noch keine Freundschaft gefunden, aber mit Hanneli hat sie sich gleich so nahe gefühlt; nachher sagt Iona es auch mir.) Hanneli legt sich hin zum Ausruhen; und Iona und ich setzen uns auf den patio. (Ich freue mich, mal allein mir ihr zu sein; die ganzen Tage war ich so in Anspruch genommen, dass ich schon dachte, sie würde sich vernachlässigt vorkommen. Sie sagt, sie hat sich gefreut und gewundert, dass ich so warm 🕮\nach LA zurück\ und gefühlvoll sei; vielleicht denkt sie an meine herzliche Begrüßung von Abe am Flugplatz. Ich sage, wie kommt es, dass sie wenig Freunde hat. Sie sagt, sie ist so scheu. Ich bin erstaunt und sage, ich hatte den Eindruck, dass sie leicht Kontakt mit Menschen hat. Sie sagt, es ist jetzt leichter geworden durch ihre Analyse. Ich sage, wieviel meine Therapie mir geholfen hat, dass ich jetzt leichter Gefühle zum Ausdruck bringen kann. Sie liebt ihre Arbeit, mit pathologischen Kindern, meist psychotisch, ohne Sprache; die Aufgabe ist, überhaupt erst mal in Kommunikation zu kommen. Der Staat hat nicht Geld genug, alle Kinder aufzunehmen, viele müssen in den Familien bleiben, obwohl die gar nichts mit ihnen anfangen können.) [Gestern war noch ein Ehepaar Engle oder Angle da; früher war er producer von Filmen in Hollywood gewesen, alte Freunde von ihnen.] – Wir packen. 6 ½ fährt Iona uns zum Flugplatz. Herzlicher Abschied, ich küsse sie auf den Mund. 7:20 Abflug. Bald wird es dunkel. 4 ½ Stunden Flug. In LAOLos Angeles 9:50 (Lokalzeit; andere Uhrzeit 11:50. Der Flug war ruhig; ein reichliches Abendbrot; nur wenige Sitze waren besetzt. Kurz vor der Landung kündigt der Kapitän an: Wir müssen in einer entfernteren Ecke des Flugplatzes landen; man hat telefonisch Nachricht bekommen, dass „ein Ding“ (d. h. wohl: eine Bombe) auf dem Flugplatz ist; es sei vermutlich nur ein prank, aber zur Vorsicht müsste alles untersucht werden. Wir gehen hinaus, werden in einen Wartesaal geführt. Nach Erst werden die, die weiterfliegen wollen, hinausgerufen, dann die mit Babys. Dann geht Hanneli zu dem Polizeimann und sagt, ich sei alt und fühlte mich nicht wohl, ob ich bald drankommen könnte; wir saßen die ganze Zeit ganz hinten, weil wir als letzte 🕮 aus dem Flugzeug hinausgingen. Bald führen sie uns in einen anderen Raum, mich zu einem Tisch; da sitzt ein FBI-Kapitän, ein Neger; auf seine Frage sage ich, was der Flugkapitän uns gesagt hat; ich zeige meinen Pass. Er fragt, ob ich mir denken könnte, dass jemand die Absicht hätte, mich umzubringen. Ich sage, das scheint mir ausgeschlossen, ich habe keine Feinde. Er fragt: oder jemand wollte mir vielleicht einen Streich spielen, um mich zu erschrecken. Ich sage, auch das scheint mir ganz unwahrscheinlich. Ich frage, ob sowas häufiger vorkommt. Er sagt nein, nicht häufig. Erst nachher fällt mir ein, dass Olaf erst vor kurzem Ähnliches erlebte, wo sie plötzlich in Halifax Zwischenlandung machen mussten. Als ich fertig bin, kommt auch schon Hanneli. Sie ist schon befragt worden. Dann gehen wir zu unserem Gepäck; ein Mann durchsucht alle Sachen, öffnet alle kleinen Kästchen und Beutel. Endlich ist das fertig. Wir gehen hinaus zu einem Bus und steigen ein. Dann wird noch lange gewartet. Schließlich fahren wir ab, eine erstaunlich lange Strecke, dann über eine Brücke, offenbar über die Sepulveda, und schließlich zum United A. L. Gebäude. (Das drüben war auch in UAL Gebäude, vermutlich für Frachtflugzeuge. Ich will einen Gepäckträger nehmen; aber Hanneli will nicht, es sei nur kurz zu gehen zum Flugplatz, wo sie das Auto geparkt hatte. (Wir bezahlen 5.25 für 3 Tage und 10 Stunden, vermutlich 1.50 pro Tag; leider denke ich nicht daran, die Quittung aufzubewahren für Nachweis von Reisekosten. Dann fährt Hanneli uns hinaus, auf der Century zum freeway, und in der Nacht, unbeirrt durch die vielen Biegungen und Abzweigungen auf der 🕮 Kreuzung mit dem SM freeway, zur Wilshire und nach Hause. Ich bin müde, aber nicht zu sehr; und wir sind froh, wieder zu Hause zu sein, um 11 ½. [Flugtickets hin und zurück pro Person 253 $! Michigan University bezahlt es für mich.])
An Pr. (Angefangen, das englische ms von § 19, das gerade vor der Abreise fertig geworden war, zu revidieren.) – Abends lese ich in Newsweek, dass Präsident Johnson 10 Tausend marines nach Santo Domingo geschickt hat, angeblich um die amerikanischen Bürger zu schützen, in Wirklichkeit, um den Sieg der Rebellen zu verhindern, die die vor 2 Jahren gestürzte Regierung von Bosch wieder einsetzen will gegen die Militärjunta. Ich bin zornig, dass er schon wieder mal in einen Bürgerkrieg eingreift, und wieder auf der Seite der Reaktionäre. Ich kann lang nicht schlafen, und muss noch ein zweites Noludar nehmen.
Ich telefoniere mit David. Er hat bei dem Chic. meeting, wo er vorgetragen hat, mit Roger Buck20Roger C. Buck vom NSF gesprochen. Meine Reduktion von 9 Monaten ist ganz meine Entscheidung. Ich soll aber jetzt schon um die entsprechende extension ansuchen, nicht erst in 3 Jahren.) - An Pr (weiter an Revision vom englischen ms). – Wir hören erfahren am TV, dass ich seit langem zum ersten Mal wieder ansehe, dass Präsident Johnson 20 Tausend Leute Soldaten nach Santo Domingo schickt! weil Gefahr bestände, dass die Rebellen von Kommunisten beeinflusst werden. 🕮
Zu Dr. Piper (besser, aber noch nicht ganz. Ich soll in einigen Wochen wiederkommen). –Shufro telefoniert. (Er sagt, die Regelung des estate wird noch lange dauern, vielleicht noch ein Jahr. Inzwischen wird das Einkommen dort versteuert, und mir dann ausgezahlt später, steuerfrei. Auf meine Bitte will er mir vierteljährlich Kontostand schicken.) –Theodor Schonmann telefoniert (er will mir Sachen über Russell foundation schicken.) -
An Pr (nachmittags fleißig weiter Revision (ms§ 19).)
An Pr (nachmittags fleißig weiter Revision (ms§ 19) ganzen Tag). – Mittags Mia hier. (Ich gehe mir ihr spazieren; sie schüttet ihr Herz aus über die Schwierigkeiten mit Wim: Heute morgen sind sie losgefahren; dann kam ein Streit, weil er ihr immer Boote auf dem Meer zeigen wollte, und sie aber wünschte, dass er lieber auf die Straße aufpasst. Plötzlich sagte er, er will nicht weiter, und ist umgekehrt. Und dann in sein Zimmer, und war nicht zugänglich. – Nach dem nap ist sie noch da. Inzwischen hat sie ausführlich mit Hanneli gesprochen, und die hat ihr klargemacht, dass er nicht erst fähig ist, andere zu lieben, wenn er sich selbst lieben kann; und das hat er anscheinend als Kind nicht gelernt, weil seine Mutter ihn nicht liebte. Hanneli sagt, so war es wohl auch mit Ina.) – Abends kommt Mia wieder, und fährt nach dem Abendessen (wo nur ich esse, Mia hat schon, und Hanneli will nicht) mit Hanneli zu einer Party mit 2.– Eintritt für KPFK.
Mittags telefoniert mit Kaplans in Ann Arbor (sie laden uns wieder ein für Rückkehr aus Deutschland, obwohl wir sagen, dass Erika mitkommt. Sie sagen, sie kann bei Jessica schlafen. 🕮 Ich danke auch nochmal für sein Buch; ich habe darin gelesen und mich gefreut, dass er dagegen warnt, die Methodologie und Modelle und andere Instrumente als Selbstzweck zu nehmen.) – An Pr (ms§ 19 fertig revidiert! Hanneli wird es morgen zum Tippen bringen.)
(Hanneli bringt ms von AS § 19 zum department; nachmittags holt sie schon die ersten ditto masters wieder ab; und die korrigierte ich dann.)
Ich fange an, Gardners ms des Buches zu lesen. – Nachmittags 3-6 Dr. Ryszard Wójcicki hier (war Student bei Lutman Kokoschinska‚21Maria Kokoszyńska-Lutman. Zu Wójcicki Info von MSzn http://hektor.umcs.lublin.pl/ zlimn/school/3/contact/rw.htm. unterrichtet jetzt dort, arbeitet an Habilschrift, gibt mir ms über mein Signifikanzkriterium für theoretische Terme. Er hat mehrere Einwände gefunden, einige ähnlich zu Davids, und andere interessante Regularitäten. Er ist jetzt damit beschäftigt, die ganzen Fragen mit Hilfe von Modelltheorie zu studieren. Er ist nett und intelligent; sehr interessiert an den Problemen. Ich versuche ihm zu erklären, dass ich aus Vorsicht nicht sagen will, dass der Beobachtungsgehalt einer Theorie der ganze faktische Gehalt ist; ein Blinder nimmt die Farben als theoretisch, wir als beobachtbar; auf anderen Planeten können Wesen sein, die dieselbe Struktur der theoretischen Physik haben als wir, aber mit anderen Sinnesaussagen. Darum möchte ich sagen: die elektrischen Felder und die Wellen darin gehören auch zu den Fakten der Welt, nicht nur die Testergebnisse. –John Kemeny telefoniert (Miramar Hotel). 🕮
Weiter Gardner ms gelesen. – 5 ½ – 8 bei Kalish. ( Dort kommen Black und Frau, Lakatos‚ Monty Furth, Montague und einige andere. Heute nachmittag hat Black Vortrag gehalten über „Die Kunst von Risikoschluss, oder: Ist die Philosophie der Induktion basiert auf einem Fehler?“. Ich ging nicht hin, weil ich dachte: Dieses Philosophieren über Induktion ohne ein System zu haben, wie gewöhnlich bei Black, Feigl usw., hilft nicht viel. Er sagt nun aber, er hat über die Hauptvertreter der induktiven Logik gesprochen: Bernoulli, Bayes, Laplace, und Carnap. Er sei dabei, ein Buch über Induktion (und pr?) zu schreiben. Er will es wahrscheinlich dieses Jahr beenden. Er fragt, wann die Reihe meiner Sachen erscheinen wird. Ich sage: Soeben habe ich § 19 beendet, aber wenn ich zurückkomme, muss ich das Ganze noch durcharbeiten. Ich bedauere, 🕮 dass ich nicht zu seinem Vortrag gegangen bin. – Montague sagt, es war freundlich von Hanneli, Bob einzuladen; ich frage, wie es mit dessen Zukunft steht; er sagt, er könne nicht Doktor machen, würde aber befähigt sein, eine Lehrerstelle an Elementar- oder Hochschule gut auszufüllen. Aber das sei ihm unmöglich gemacht, weil ein Polizeiprovokateur ihn zu Homosex provoziert und dann angezeigt hat; im Unterschied zu Diebstahl und Töten wird nie gestrichen; daher könne er nicht Lehrer werden. Montague sagt, ich müsse doch Isherwood22Könnte es sich um Christopher Isherwood (1904-1986) handeln? Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Isherwood kennenlernen, den Novellisten aus England, jetzt in Amerika lebend; wir würden uns sicher gut verstehen. Auf einmal sind alle fort, und Kalish muss auch schon gehen. So brechen wir auf, eine Stunde später als beabsichtigt.)
Vormittags Gardner ms revidiert. – 3-6 John & Jean Kemeny hier mit Kindern Jenny (Jennifer) und Robbie. (Sie sind soeben von ihrer Weltreise angekommen. Er war am Wiener Institut, dann 3 Monate in Israel, wo die Kinder in die amerikanische Schule gingen; dann einige Monate in Bombay Indien, wo sie deprimiert waren durch die entsetzliche Armut und anscheinende Hoffnungslosigkeit der Situation. Sie erzählen vieles Interessante aus den Ländern. (Siehe seinen Rundbrief.))
Überlegungen zu Hintikka. – 4 – 6 ½ (!) Vortrag von Hintikka über confirmation Funktion (er will zeigen, dass es möglich ist, anscheinend auseinandergehende Forderung für induktive Methode zu befriedigen: Elimination und auch Induktion bei Enumeration; Carnap und auch Popper (er gibt eine versuchsweise Definition für Grad von conf.; aber Montague fragt mit Recht nach intuitiver Begründung; ich sehe sie auch nicht. Dann seine eigene Methode mit Konstituenten; die einfachste generelle Hypothese ist immer \(w=c\), d. h. „im ganzen Universum sind keine anderen Zellen besetzt als in dem vorliegenden Muster“; und das ist auch die stärkste verträgliche Hypothese; somit hat Popper auch recht: man nimmt nicht die wahrscheinlichste, also schwächste. Er spricht gut, frei und klar. Nachher lange und interessante 🕮 Diskussion. Ich sage: Sein Vorschlag ist besser als \(m^*\); noch besser: noch einen Schritt weiter zum Himmel hinauf: Gleichheit der Konstituentenstrukturen. Er und David finden das interessant, und wir überlegen laut, welche Folgen es hat; es scheint noch besser, die stärkeren universellen Sätze zu fordern. – Nachher spreche ich noch mit verschiedenen (den Neger(?)) Harrad von Riverside (Prof.?), Lakatos (er fährt bald ab nach London).) – David fährt mich nach Hause.
(Hanneli holt Hintikka und Frau von Rieber Hall hierher.) 10 Hintikka (und Frau). Zuerst Gespräch mit beiden, dann mit ihm ins study. Gegen 11 kommt Gordon Matthews (Kuhns kann nicht, weil erkältet.) (Gespräch zusammen. Auch über meinen gestrigen Vorschlag, Konstituentenstruktur gleiches Gewicht zu geben. Ich erkläre meine Verallgemeinerung von Kemenys Beweis für \(\lambda{}\)-System, jetzt auch für verschiedene \(\gamma \)’s. Ich erkläre die \(\eta{}\)’s. Problem: Was ist die mathematisch einfachste \(C\)-Funktion für gegebene \(\gamma{}\)’s und \(\eta{}\)’s? Das ist ein Weg für Meisterschlüssel. Dieser würde auch das Problem für mehrere Familien lösen. Ich sage: \(m^*\), und diese „kombinierte“ Methode, und meine Modifikation davon setzen \(\gamma{}\)-Gleichheit voraus. Es wäre gut, hier zu verallgemeinern. – Er ist interessiert an Anzahlen für gewisse kombinatorische Fragen; ich zeige ihm Buch Riordan und das neue Tabellenbuch, und die Sonderdrucke von Forbe und Ondsbeck und Büchlein .) Beim lunch beide Hintikkas und Gordon. (Ich erzähle vom Onkel in Helsingfors, und vom Esperanto Kongress.) 🕮– Nachmittags ditto masters von § 19 korrigiert. (Abends geht Hanneli zum Tanzklub, zur großen Party.)
10 – 12 ½Hintikka hier für Gespräch mit mir. (Ich erkläre ihm einige Punkte meines Systems, und mathematische Methoden: de Finettis Theorem, und mein endliches analog dazu; Dichtefunktion \(\phi{}\), auch für \(\lambda{}\)-Methode. Meine Methode für positive Sütterlin m-Werte für universelle Gesetze nach erklärt; er ist an all diesem sehr interessiert, und versteht schnell. Ich zeige ihm de Finettis 2 wichtige Abhandlungen. – Abschied: auf Wiedersehen in London. – Siehe auch meine Notizen.) – Nachmittags ditto masters für § 19 korrigiert.
(Brief an NSF für Reisekosten entworfen.) Mittags Frau Jokl zum lunch hier. – Überlegungen und Briefe. (Abends telefonieren Oppenheims Glückwünsche.)
Hanneli hat zu meinem Geburtstag eine rote Kerze auf den Frühstückstisch gelegt, und 2 Päckchen schön verpackt: 2 elegante, schöne Schlipse, und Gebäck. Erika schickt einen Buchumschlag, sehr schön gemacht aus Wildleder. – Abends spielen wir Platte von Bachs Doppelkonzert; Hanneli liegt bei mir (zum ersten Mal).
10 – 12 ½Gespräch mit Kemeny. (Über Gaifmans und Humburgs mss. Über Kuhns Arbeit an linearer Kombination. Siehe Notizen.) Dann kommen Jeanund Kinder, und Mia zum Essen. (Mia zeigt Zeitungsbriefe von Professoren aus Schulen im Osten. Auf ihre Frage sagt Kemeny, dass er zwar nicht ganz mit Kennedy 🕮 übereinstimmt, aber doch mehr als mit den kritisierenden Professoren. – Kemeny erzählt von Dalkeys (?), die sich für 25 M einen ganz alten ausrangierten CourtGuard Cadillac gekauft haben, und ganz darin wohnen; er habe soviel Platz wie eine kleine Mietwohnung; und sie tun selber die meisten Arbeiten!) – Nachmittags an 2 Gutachten für NSF gearbeitet.
Vormittags zu Dr. Piper (ich soll in einer Woche nochmal kommen.) – Gutachten für NSF geschrieben. – 6 ½ – 9 ½David und Renée Kaplan hier. (Sie geben uns guten Rat über Vermietung: wir sollen doch das study mit vermieten; die Miete niedrig ansetzen: 175, oder mit study 200, und dann können wir mehr Auswahl haben, damit wir zuverlässige Leute bekommen; das study kann nicht abgeschlossen werden! Renée setzt das ad auf und nennt eine geeignete Zeitung. – Über Erikas Schule: Es sei sehr wichtig, dass sie zu Anfang des Schuljahres hier ist, besonders für 7. Jahrgang, weil das der Anfang von Junior Hochschule ist; bald formen die Kinder Cliquen und dann ist es gut, wenn Erika auch zu einer Gruppe gehört. Die Klasse ist nicht immer zusammen, weil die Kinder ganz verschiedene Gebiete nehmen. -)
Zweites Gutachten für NSF getippt (früher schon entworfen). – Nachmittags an Gardner ms (ch. 4-7).
Vormittags 11-2 Gespräch mit Kemeny, M. und K. (über Humburg Ableitung des Relevanzprinzips. – Dann meist über Savage’s Vorschlag von Abbildung von \(\Delta{}\) auf sich selbst, um 🕮 zu einer Sütterlin m-Funktion innerhalb des \(\lambda{}\)-Systems zu kommen. Sie versuchen etwas; aber die Integration des Quotienten führt auf einen Quotient von unendlichen Reihen!) (Wir hatten die Kemeny Familie zum lunch erwartet, aber er lehnt entschieden ab; Jean müsse mit den Kindern fleißig lernen, weil sie so viel versäumt hatten. Ich frage ihn zum Schluss, wie viele consultations Gebühr ich ihm zahlen soll; ich hatte schon mit Doris darüber gesprochen; aber er lehnt mit großer Entschiedenheit ab; aber ich sage, früher machten wir es so, aber er bleibt ganz fest; der eigentliche Grund ist mir nicht klar; vielleicht denkt er, dass ich wegen Alter doch das Geld nicht leicht entbehren kann; ich hatte ihm gesagt, dass ich das wieder für 3 Jahre bekommen habe, aber jetzt von 11 auf 9 Monate heruntergehen werde; er sagte, er sei wiederum ein Begutachter gewesen, und ich danke ihm.) – Nachmittags und abends am Gardner ms.
Den ganzen Tag, auch abends, am Gardner ms. (Vormittags telefoniere ich mit ihm und bitte ihn, die Situation auch B. B. mitzuteilen. Er sagt, vielleicht würde er mich in Princeton besuchen; aber ich sage ihm, dass ich diesmal nur 2 Tage dort bin, und daher die Zeit zu kurz; aber ich werde ihn anrufen; dasselbe soll er Bohnert sagen.) – Mit Hanneli die Sommerpläne besprochen; (sie schreibt dann an Chacha, dass sie telefonisch mit Johannes, Küstermanns und Agnes Pläne ausmachen soll; auch Stegmüller und Humburg fragen, wann sie Zeit haben.) 🕮
Ganzen Tag am Gardner ms. – 4 zu Dr. Mott. (Ich erzähle von Deutschland voriges Jahr, und vom Leben mit Hanneli jetzt. Und dass es mir sehr gut geht. Er sagt gleich, als ich hereinkomme, dass ich gut aussehe. Ich sage, dass ich immer noch die Erinnerung an Ina möglichst zurückschiebe; aber es ist nicht mehr mit Vorwurf wegen Verlassen, sondern mit Trauer, dass sie nicht miterleben kann, wenn ich Schönes erlebe. Er sagt, er hört über mich eine ganze Menge von mehreren Patienten; ich: Mutzli; er: auch Pat Wilson; dem hat die Analyse sehr gut getan; er sei jetzt in Bibliothekswissenschaft, will aber zu Philosophie zurückkehren. – Ich erzähle von Ann Arbor und Kaplans. Er fragt auch nach finanzieller Situation; ich sage: Gesuch von 64 ist bewilligt für 3 Jahre, fängt jetzt an; wird länger gehen als 3 Jahre, weil ich gebeten habe, von 11 auf 9 Monate herabzusetzen, damit ich mit gutem Gewissen lange Ferien machen kann. Er fragt, ob ich von den Aktien nehmen muss; ich sage: bisher nicht mal von den Dividenden und Verkaufsgewinnen, aber das werde ich jetzt tun. Er lacht: jetzt sei ich ein großer Kapitalist. Ich: Ja, und in Deutschland kam ich mir vor wie der reiche amerikanische Onkel. – Ich sage, dass auch Erika mitkommen wird, und Hanneli Scheidung machen wird. Ich sage auch, dass sie psychologische Beratung getan hat in Deutschland, auch mit Graphologie; dass sie aber vor allem gutes intuitives Gefühl für Menschen hat. Er Ich sage, ich habe von Mia gehört, dass jetzt $ 25 der übliche Betrag ist; aber erdOriginal ich. sagt: für mich bleibt es 20. – Wenn ich im Herbst wieder hier bin, soll ich ihm sagen, wie es mir geht.) 🕮
– Vormittags Yvonne plötzlich hier. (Ich hatte im Herbst mal angerufen, Hanneli hatte etwas hingebracht, aber ich hatte sie nicht gesehen. Sie ist zur Ph.D. Kandidat aufgerückt. Sie hat soeben ein Haus gekauft, an Dorothy Str.! ohne es vorher mit Freunden zu besprechen, für 37 M; sie ist überzeugt, dass, wenn sie in 2-3 Jahren PhD macht, kann sie es für 50 verkaufen, und hat dann Geld genug. Sie plant dann zu unterrichten an Pomona College, sie möchte am liebsten in Claremont wohnen. Sie nimmt jetzt Therapie bei Dr. Max Hayman, den ich mit Ina vor einem Jahr aufsuchte; er tut es umsonst, aus Freundschaft für Richard Friedman. Yvonnes Mutter ist hier und wird bei ihr wohnen bleiben; sie verstehen sich jetzt besser. Sie will Erika mit verschiedenen in der Nachbarschaft bekannt machen, die auch zur Paul Revere Schule23Mittelschule in Santa Monica; vgl. Paul Revere Charter Middle School and Magnet Center (paulreverems.com) gehen werden. – Es geht ihr jetzt anscheinend viel besser; sie ist lebhaft wie immer.) – Mittags Myra hier für lunch. (Sie rief auf einmal heute morgen an; vielleicht veranlasst durch Dr. Mott? Sie erzählt, wie leicht die Kinder drüben Französisch und Italienisch in der Schule lernten. Sie sagt auch, die Paul Revere Schule ist sehr gut. Und ihr kleiner Junge (Michael?) ist auch 12. Sie bringt mir als Geschenk: Gedichte von Marianne Moore; sie ist sehr berühmt; Myra sagt, sie ist nicht nur eine große Dichterin, sondern auch echt amerikanisch; aber ich kann nicht viel damit anfangen.) – Den ganzen Tag an Gardners ms (gestern und heute je 5 Kapitel.) Gusti Kalmus ruft abends an, sie wird im Sommer nach Jugoslawien und Wien gehen; ich schlage ihr vor, Erna zu besuchen, und gebe ihr ihre Adresse.
(Inas Todestag). 🕮
Den ganzen Tag an Gardner ms. – 6 ½ – 8 ½zu Helmers. (Eine alte Jugendfreundin von Olaf ist bei ihnen zu Besuch: Mrs. Rosenthal, früher Berlin, schon vor dem Krieg nach Südafrika ausgewandert, wohnt jetzt in Johannesburg. Sie erzählt von den riesigen Reservaten oder Naturschutzpark, wo sie oft lange hingehen, in camps in Hütten wohnen, und auf der Fahrt die wilden Tiere sehen. Die Elefanten sind gefährlicher als die Löwen.) – Ich sage Olaf, der jetzt 115 % angestellt ist, 60 bei Rand und 55 an dem sozialwissenschaftlichen Institut an UCLA, dass er sicher überlastet ist, und ich will Frau Jokl fragen, ob sie meine Post besorgen kann. – Helmers haben ein Grundstück in Oxnard am Strand gekauft und wollen dort ein kleines Haus bauen (das Grundstück war teuer; aber er meint, es ist doch gute Anlage, weil dort die Preise noch steigen; es ist eine Stunde Fahrtzeit von hier.)
10 zu Dr. Piper. An Gardner ms. – Mittags Mia hier. (Sie will eine Woche nach Denver zu Freunden.) – Nachmittags ditto masters von § 19 weiter korrigiert. – Abends Besprechung über Vermietung für 2 Monate an Prof. Andrew Whinston (aus Virginia, jetzt für 2 Monate bei Rand, in Logistik, Frau und einjähriges Baby kommen 3.6.; er zahlt 450: Monatsmiete 200 + 50 in deposit für breakage. Wir machen aus, dass ich ihm später schreibe, was er an utilities schuldet. Er ist ein ruhiger, etwas schüchterner Mann, macht zuverlässigen Eindruck; er wird Prof. Marschak sehen, bei dem er früher mal in Pittsburgh studiert hat.) 🕮eHier beginnt der in RC 025 – 93 –02 ausgelagerte Teil.
Ditto maters (§ 19 fertig korrigiert. Nachmittags bringt Hanneli sie zum department.) – Nachmittags Berechnungen für Reisekosten und wie viel Geld mitzunehmen. – Abends Frau Jokl und Dr. Jokl hier. (Sie will meine Post bekommen; aufheben, einiges nachschicken, Rechnungen bezahlen usw. Sie rät mir auch, wie Mia, ein Bankschließfach für meine Dokumente zu nehmen.)
Weiter Gardner ms revidiert (beinahe fertig). Briefe von Johannes und Stegmüller.
Gardner ms Revision beendet. (Es fehlt nur ein kurzes Stück am Ende: dass die klassische Physik verbessert werden wird durch Logik und Mengen, und axiomatische Methode; das nimmt mir einige Stunden!) – Gekramt für Reise.
Wir hatten vergessen, dass heute ein Feiertag ist, und viele Besorgungen geplant; das muss alles verschoben werden. – Ich diktiere Briefe in recorder (für Frau Sobler), und Sachen gekramt.
VI / 1965 Mit Hanneli zur Bank (Reiseschecks 2000; Sicherheitsdepositbox gemietet, alle Dokumente in Umschläge verteilt hinein gelegt) und zum Autoclub (Versicherung suspendiert für 3 Monate). Mittags Kalish zum lunch. – Briefe diktiert bis abends nach 11.
(Haarschneider und pharmacy; vieles gekramt.) Hannelis Geburtstag (ich habe sie gestern einiges von Inas Juwelen für sich wählen lassen, und anderes für die Geschwister mitnehmen.) – Gekramt und gepackt. Abends viele Briefe, getippt von Frau Sobel, fertig gemacht; 🕮\LA – Newark\ dann den ganzen Schreibtischkram, der seit Monaten hoch aufgestapelt war, durchgesehen, fortgeworfen, mitgenommen, oder abgelegt. Ich wollte noch baden (gestern um 11 war ich zu müde); aber das Packen geht bis nach 1h nachts! Hanneli hilft mir sehr, und kramt und packt die Koffer, auch meine Sachen meist selbständig. Schließlich abgerackert ins Bett gesunken.)
Noch zahllose Telefongespräche und letzte Sachen gepackt. Jewel Mercer kommt für Reinigung. –Frau Jokl holt uns ab. Anstatt 10h, 10:20 Abfahrt zum Lufthafen; 10:45 dort. Das Gepäck wird gleich draußen vor der Glaswand auf eine Waage gelegt, da ist ein Gepäckträger, der gibt uns den Gepäckscheck, und auch Sitzreservation. Dann gleich in Eile durchgegangen , im Warteraum auf Hannelis Zureden doch noch schnell die Tropfen genommen, in 2 Minuten, dann steigen wir als die letzten in das Flugzeug (Am. Airlines). Flug nach Newark, nonstop, etwas über 4 ½ Stunden. Ich wusste nicht, das N. J Sommerzeit hat, weil ich hörte, dass N.Y. es nicht hat, und hier darum 5¾ berechnet, wir kommen einige Minuten vor Startzeit an. Wir sehen unterwegs den Grand Canyon; dann durch den NW Zipfel von N. M., über den Michigansee; einige beschneite Köpfe vom Gebirge gesehen, aber meist fliegen wir über einer weißen Wolkendecke, und sehen die Erde nur durch viele Löcher:) Newark unsere Zeit 3 ½, Lokalzeit 6 ½, EDT. Hempel (mit einem Studenten, Aschen) holt uns ab. 🕮 Wir gehen mit dem Gepäck zum Wartesaal. Dann sage ich: Sind das alle unsere Koffer, die Zahl ist so klein. Hanneliese: Das sind alle. Ich, nach einiger Überlegung: Mein kleiner brauner Koffer fehlt; Hempel und Student gehen zurück und finden ihn, da ist kein Mensch, der auf die Koffer acht gibt, jeder holt sich, was er will. Autofahrt über eine Stunde nach Princeton;OPrinceton herzliche Begrüßung mit Diane (ich bekomme wieder P. A. Zimmer, Hanneliese bekommt Dianes Zimmer!)
Richard Jeffrey kommt herüber. (Er kennt Hanneli schon vom Januar in LA. – Über Konferenz London.) – Mittags Paul und Gabriele Oppenheim hier. (Sie gibt psychologische Sprachhilfestunden für Kinder und Studenten. Er arbeitet weiter; er sagt, mein „Aufbau“ dient ihm als Basis. Er fragt, wann englische Übersetzung erscheint; er ist überrascht, als ich sage, das ist schon längst heraus.) – Nachmittags fahren wir alle zum Universitätshospital und besuchen Peter Andrew (er sitzt mit uns auf der von im Salon; er lag wochenlang zu Bett mit einer seltsamen Krankheit „Mono-Nukleoritis“, infektiöse Blutkrankheit; ist jetzt schon erheblich besser; er will den Sommer über bei einem Senator arbeiten, er weiß nicht was; ich vermute: Bibliotheksarbeit. – Nächstes Jahr will er zur Rice University, Houston‚ Texas) – 6-9 Wir beide gehen zu Jeffreys. (Daniel und Pamela; Edith. Sie will auch mitkommen zur London Konferenz. Ich spreche mit ihm über seinen Vortrag, und er zeigt mir Inhaltsangabe. Ich sage ihm: Ich will sprechen über Gründe für Axiome, und induktive 🕮 Intuition; so werden unsere Vorträge nicht überlappen.)
(Mit Gardner telefoniert: Das ms ist schon unterwegs. Ich möchte, dass das Kapitel über Quantentheorie noch von jemandem gelesen wird, vielleicht Shimony an MIT. Er will Xerox Kopie machen lassen und dem schicken.) – Mit Hempel zur Universität, in sein office, und zurück. (Unterwegs erzähle ich ihm mehr über die Mitternachtsgespräche, und dass Hanneli es nicht weiß.) Mit Hempel Plan für Septemberkonferenz gemacht (2 Tage im Intervall, 1.-4. September; vorher will ich schon einen Tag hier sein für persönliches Zusammensein; nachher noch einen Tag für informelle Diskussion mit Konferenzleuten, vielleicht noch einen weiteren Tag für andere, z. B. Bohnert, Gardner. Hempel sagt, da muss er auch eine Abendparty machen; ich sage, das mag ich gar nicht, aber er sagt, das geht nicht anders.) – Zum Abschied sagt Diane, dass sie Hanneliese sehr gern mag (sie waren zusammen einkaufen, dabei auch eine Brosche für Toby von uns). –Jeffrey fährt uns nach NYONew York (zuletzt in der Stadt ist es schon dunkel; wir kommen nur kurz vor 9 an; sie hatten gesagt, sie würden die Reservation nur bis 9 halten!) – (Wir telefonieren noch mit Panam, die für uns Hotelreservation in London gemacht hatten, dass wir das Geld nicht schicken konnten; sie sagen, sie können weiter nichts tun; wir sollen in London Panam bitten, gleich beim Hotel anzurufen.) (Ich bade noch , ich bin sehr müde und fühle mich schläfrig, kann aber stundenlang nicht einschlafen; Auto Lärm von der Straße; schließlich nehme ich Ohrstopfer.) Hotel Belmont, 49 St. und Lexington, gut, teuer: 13 pro Person. 🕮
(6 ½ Wecken. Ich bemerke, dass ich Rasierkabel und Adapter bei Hempels vergessen habe. Ich telefoniere, ob das Hotel mir Rasierapparat leihen kann; nein. Der bellboy Spatkin rät mir, im Ike’s drugstore zu kaufen; der ist unten bei der lobby; er hat wirklich ein Kabel, das zu meinem Ryan-Lex passt; 2.25! wohl wegen Sonntag; er sagt, wegen elastischer Spiralschnur. Im Zimmer in großer Eile, schon angezogen, rasiert. Das aufs Zimmer bestellte Frühstück ist 20 Minuten danach noch nicht da; ich sage ab, sie sagen, es ist unterwegs; ich sage: keine Zeit mehr, ab!) Im Taxi zum Kennedy Lufthafen, 40 Minuten. Über die Brooklyn Brücke, Blick auf die U.N. Dort, nach Gepäck und Pass Erledigung, in Ruhe am Center gefrühstückt. Dann auf einer Bank Tropfen genommen, wie schon in so vielen Flugplätzen! und kurz vor 10 zum Flugzeug. (Wir haben keinen Fenstersitz bekommen! Da sitzt ein Geschäftsmann aus Milwaukee. Er fragt die Stewardess, ob er in erste Klasse hinübergehen kann; sie will fragen, sagt aber, das ist sehr zweifelhaft. Es geht doch. So haben wir auf einmal nicht nur 2 Sitze, einen am Fenster, sondern außerdem noch den dritten frei. Schöne Sonne, interessanter Flug über Long Islands Küste, später über Meer und Inseln: Martha’s Vineyard, Nantucket, über Kanada und vielleicht Neufundland; dann Ozean. Fast immer ruhig und sonnig, also unter uns Wolken und oft das Meer. – Über den ganzen Ozean, über Irland und England. Dämmerung ganz kurz, dann auf einmal dunkel. LondonOLondon Ankunft (9:35 abends, London Zeit = 4 ½PM NY Zeit, 6 ½ Stunden Flugzeit.) Wir telefonieren ans Hotel Ariel Airport Hotel🕮 an einem freien Telefonautomat ( und andere Hotels). Die Zimmer sind wirklich reserviert, obwohl wir kein Geld schicken konnten. Sie schicken Autobus des Hotels; in ein paar Minuten sind wir dort. Das ganze Hotel ist kreisförmig. Wir bekommen 2 Zimmer, jedes mit Bad und Toilette. Es gibt keine anderen. Aber keinen Zimmerschlüssel! Nettes kleines Zimmer. Da essen wir noch schnell etwas aus dem Flugzeug Mitgebrachten. Um 1h erst Licht ausgemacht. Ich bin sehr müde, kann aber doch lange nicht schlafen.
Unten im Hotel Frühstück. Der Bus bringt uns wieder schnell zum Lufthafen. Dort nehme ich meine Tropfen, wenn auch etwas verfrüht. Wir fliegen mit British Eagle Airline‚ 10:15 direkt nach Stuttgart. Nur noch ein anderer Mann als Passagier in unserer Klasse! Leider ist die Landschaft fast ganz mit Wolken bedeckt. Man macht uns eigens ein kaltes lunch. –StuttgartOStuttgart 12:30, 2 ½ Stunden Flugzeit. Gerhard und Bärbel holen uns im Auto ab. Sie bringen zuerst mich ins Kräherwaldhotel, damit ich mich hinlegen kann (dann Hanneli zur Wohnung Fr Platz, wo sie zuerst allein ist, bis Werner und Erika kommen.) Nach einer Ruhe, gehe ich zu Gramms, 3 ½ – 10). (Er erzählt von Doktorarbeit. Abends kommt er auf sein berufliches Problem, und daher bleibe ich länger als ich vorhatte. Er möchte mal 2 Jahre ins Ausland. Aber andererseits schlägt ihm sein Professor und der Institutsleiter vor, sein Arbeitsfeld 🕮 zu erweitern: jetzt nur beimBau? Planen; neben diesem könnte er noch andere Verwaltungsarbeiten übernehmen, z. B. gemeinsame Bestellung der verschiedenen physikalischen Institute, und dergleichen. Der Leiter meint, daraus könnte sich eine Art von Tätigkeit entwickeln, die es sonst noch nicht gibt, die aber später dann andere Universitäten nachahmen werden: ein akademischer Planungsrat, mit Professorenrang (glaube ich), der die Aufgabe hat, in anderer Weise für die physikalischen Institute zu planen, wenn die Anzahl der Studenten wächst usw.) – In den Gesprächen tauen beide gut auf, und wir sprechen dann ganz unbefangen miteinander. Er bringt mich im Auto nach Hause.
9 ½bei Gramms. Nach dem Frühstück fährt er mich in die Stadt zur Bank (2 eingelöst), und zurück. (Ich erzähle ihm von Maue, wie unbefangen sie mit mir zu anderen Leuten war; in Wien, ihre Bemerkung bei Schlicks Teegesellschaft; er wusste von Schlick und Feigl, ich erzähle auch von Neurath, und Frau Neuraths Besuch in München; Berlin nur kurz erwähnt.) Zum nap nach Hause 3-5. Agnes telefoniert (ich deute an, dass ihr Kommen nach Kappel wohl nicht gut ginge, und auch nicht mein Zusammenkommen mit ihr morgen; ich will lieber im Juli vor London nach Vollmerhausen kommen. Das nimmt sie mit Freude an. Sie sagt, falls das nicht gelingen sollte, so könnte ich sie später in Friedenweiler treffen oder in Freiburg, wenn sie (im August?) nochmal dorthin kommt.) Hanneliese telefoniert (das Handschalten am gekauften VW fällt ihr doch schwer, sie will lieber noch 1 oder 2 Stunden nehmen, konnte aber heute niemanden dafür finden. So will ich dann doch mit Zug nach Karlsruhe, und das Gepäck aufgeben; aber sie will dann doch mit mir hinkommen). – Ich erzähle meinen 🕮 Lebenslauf; und von meiner Mutter; wie sie das Buch schrieb, und wie sie uns unterrichtete. Und wie sie mich aus der Schule rausnahm für die Griechenlandreise. Von der großen Sippschaft in London. Nochmal von Maue, wie ich Lotte, Ilse und Koko kennenlernte, und unsere Beziehung für selbstverständlich genommen. – Ich schlage ihnen vor, ich möchte gerne die Kosten der Doktor Dissertation tragen. Er nimmt es. Beide nehmen es einfach und mit Freude an. – Sie fragen nach Verstehbarem über meine Philosophie; ich sage, er soll das Stegmüller Buch in der Bibliothek anschauen; wenn er vorhat, das Kapitel zu lesen, will ich es ihm gern schenken.) Um 10 kommen– Ich sage, ob nochmal eine Möglichkeit besteht, sie zu sehen; sie vielleicht in Kappel, oder störe ich dort ihr Zusammensein mit Maue. Nein, gar nicht, das wäre ideal, und da ist genug Platz. Ich sage, dass ich froh bin, dann wird mir der Abschied nicht so schwer. Sie bringen noch zu Fuß hinunter. Zum Hotel, 10h. – Ich schreibe noch bis beinahe Mitternacht.
8h Gerhard kommt ins Hotel und packt das letzte. Wir fahren hinauf zu ihnen zum Frühstück. (Ich sage, dass es etwas schwierig für mich ist gegenüber Hanneli, Annemarie und Agnes, den pretense aufrecht zu erhalten, dass er und Gittli nichts wissen, wo sie jetzt gesehen haben, wie hartnäckig Gittli und dann ich unsere Tage gegen Agnes Dazwischenkommen verteidigt haben. Gerhard sagt, wenn ich gar nichts darüber sage, wird ihnen klar, dass man wünscht, darüber nicht zu sprechen; das genügt ja dann. Ich sage, Gittli wünscht Geheimhaltung hauptsächlich wegen der Kinder; sie bestätigen es und sagen, sie will es ihnen allen zusammen sagen, wenn Gebhard alt genug ist. Gerhard sagt, dass es, unabhängig davon, ihm selbst auch lieber ist, wenn meine Kinder 🕮 nicht darüber zu ihm sprechen; es würde ihn befangen machen. Ich erzähle, dass Chacha der Lini schon früh gesagt hat, dass Broder ihr Vater ist, und dass sie doch zu mir weiter Papa sagen soll. Dass das für allgemein bekannt angenommen wird, ersah ich erst aus der Todesanzeige von Christiansen.) Erst 9:30 fährt Gerhard mit mir im Auto ab‚und fährt recht schnell durch die Stadt. Zum Glück weiß er, wo die verschiedenen Schalter sind. Er macht sich lustig darüber, dass ich erste Klasse nehmen will, aber ich bestehe doch darauf. Am Gepäckschalter erst komme ich darauf, dass man mir eine Rückfahrkarte gegeben hat, obwohl ich nur gesagt habe „nach Freiburg“. Gerhard saust nochmal zum Fahrkartenschalter zurück. Dann in Eile die große breite Treppe hinauf und zum dritten Gleis, und dann lange am Zug entlang, bis endlich die erste Klasse kommt. Herzlicher Abschied im Zug, Gerhard bietet mir spontan die Wange zum Kuss an und küsst mich ebenso. Abfahrt 9:54. (Der Schaffner sagt: „Sie bekommen dann Ihren Anschluss in Karlsruhe“. Mir hatte man gesagt: Karlsruhe an 10:58; D-Zug ab 11:46. Ich sage darum: „Dort ist ja reichlich Zeit“. Er: „Nicht gerade reichlich, aber Sie werden es schon schaffen“. Ich sage: „Ich fahre doch 11:46 weiter, nicht wahr“. Er: „Wollen Sie denn nicht den Rheinblick nehmen, Sie haben ja schon erste Klasse Fahrkarte.“ Ich: „Ja, gewiss, ich wusste es nicht, wann geht er?“ Er: „Um 11:03, auf Gleis 2“. Daraufhin beschließe ich, die Tropfen schon in diesem Zug zu nehmen, wenn er mal vor Karlsruhe hält. Er hältfOriginal hat. in Pforzheim, ¼ Stunde vor Ankunft in Karlsruhe. 🕮 Ich lege mich auf die ganze Bank, ganz als wäre das eine selbstverständliche, altgewohnte Sache; meine Tropfen und auf dem Tischchen, meine Mappe unter dem Kopf, die 2 Armlehnen hochgeklappt, (die eine musste ich mit einem Bein oben halten. Der Aufenthalt war einige Minuten, so hatte ich reichlich Zeit. Ich saß schon wieder auf, bevor er weiterfuhr. Karlsruhe an erst 11:06! 8 Minuten zu spät, 3 Minuten nach der geplanten Abfahrt von Rheinblick. Ich eile durch die Unterführung, muss unten lange entlang gehen, bis zur 4. Treppe; in Eile hinauf, oben steht schon der Zugführer und schaut aus, ob noch jemand kommt; er ruft mir entgegen: Wollen Sie Rheinblick nach Basel? Ich: Ja, nach Freiburg; er: haben Sie erste Klasse? Ich: Ja. Ich eile am Speisewagen entlang; alle Türen sind schon zu, ich öffne die erste und steige ein; ich gehe lange hindurch bis zum nächsten Wagen, um „Nichtraucher“ zu finden. Noch bevor ich saß, fuhr der Zug ab! So war ich doch froh, dass ich erste Klasse genommen hatte.) FreiburgOFreiburg 12:10 (anstatt 12:03). Mehrere vergebliche Versuche an den 2 Telefonkästen; es ist drinnen so dunkel, dass ich nicht sehe, dass jemand drin steht: also wird es unmöglich sein, die Anweisung zu lesen und die Menschen zu erkennen. Darum nehme ich schließlich ein Taxi, und fahre zum Haus Hofner. 12:35. Da ist Angelika, hübsch, gescheit und gewandt (sie sagt, beide Eltern sind vor 5 Minuten abgefahren, zu Besorgungen und um mich abzuholen! Sie telefoniert der Bahnhofsmission, und später nochmal; so werden sie benachrichtigt und kommen nach Hause, 1:20 🕮 gemeinsames Mittagessen mit Eltern, Angelika und Gebhard. Nachher ruhe ich mich eine Stunde aus. – 5 – 6 ½ mit Gittli und Carl Max in die Stadt. (Gittli hilft mir, einen Radiokasten für Gebhard zu kaufen, und eine Gürteltasche für Bärbel; sie hat schon mal Kleider gekauft für Angelika und Marianne, ob ich die vielleicht einem schenken will? Natürlich gerne. So habe ich dann wirklich etwas Schönes für alle Kinder. Und dann sage ich ihr, sie möchte sich überlegen, sich etwas Schönes zu wünschen, für ihren Juli Geburtstag.) – Ich sehe dann noch Vater Hofner, über 80 Jahre alt, der heraufkommt, mich zu begrüßen. – 7hwir fahren ab nach Kappel, mit Gittli und Gebhard. Durch das Höllental, Hinterzarten, Titisee, Neustadt, Stadt Straße Kappel, Dorf Kappel‚OKappel dann hoch hinauf zu ihrem Haus, wundervoll gelegen mit weitem Blick. Wir essen unten im Wohnzimmer am großen runden Tisch; dann gebe ich den Kindern ihre mitgebrachten Geschenke. Sie strahlen alle drei sehr.
Morgens mit Gebhard an seinem Radiokasten gebastelt. Später mit Gittli in den Wald spazieren. Nachmittags mit Gittli und Kindern zum gebauten, aber noch ungefüllten Schwimmteich spazieren. – Abends gebadet.
Mit allen zusammen spazieren, heute endlich Sonne. (Am Kaiserhof vorbei, wo die jungen Pferde sind.) (Gespräche gestern und heute: Gittli bestätigt Gerhards Aussage, dass sie es den Kindern nicht enthüllen will, bevor Gebhard groß genug ist. Später erkläre ich ihr, dass Chacha und Hanneli nicht taktlos sind, sondern sie handeln aufgrund eines anderen Konventions- und Sitten🕮systems, nämlich wie es unter uns und unseren Freunden bestand. Z. B. mit Chachas Nicht-Fortgehen, obwohl Maue kochen musste; sie hatte vielleicht die Einstellung, vielleicht hat sie es sogar gesagt, dass sie nur still da sitzen wollte, und dass Maue ruhig ihre Sache tun könnte. – Ich sage Gittli, wenn ich drüben mit Hanneli bin, die doch sicher jetzt gemerkt, wieviel dem Gerhard und der Gittli an meinem Besuch liegt, so kann ich doch nicht gut die Fiktion aufrecht erhalten, dass beide nichts wissen. Ich sage auch ihr wieder, wie dem Gerhard, dass Maue sich Illusionen darüber macht, dass nur wenige Menschen es wüssten. Sie selbst ist damals sehr unbefangen gewesen, mit ihren Geschwistern, in Wien, und in Berlin. Gittli sagt, dass sie die jetzige Geheimhaltung ihres Wissens hauptsächlich wünscht um Maues willen, weil die das Gefühl hat, als müsste sie sich meinen Kindern gegenüber rechtfertigen, dass sie sozusagen mich der Chacha fortgenommen habe. [Vielleicht meint sie das mehr als Grund dafür, dass Jo und Eline es nicht erfahren sollen; denn ich hatte ihr schon gesagt, dass Hanneli es schon lange weiß.] – Gittli sagt über Maue, dass die ihrem unaufhörlichen Geschichtenerzählen schon sehr belastend für sie und besonders für Gerhard ist, weil er nicht dazu kommt, ihr von seinen Sorgen mit Doktorarbeit usw. zu erzählen; er ist, wie ich, langsam im Reden und kann daher nicht gegen sie an; er sei manchmal zornig darüber, aber ohne es auszudrücken; auch wenn er nach München kommt, um alte Freundschaften aufrecht zu erhalten, sie dann aber seine Zeit mit gleichgültigen Geschichten ausfüllt. Sie fragt, ob es nicht vielleicht geraten wäre, dass Maue einen Psychologen konsultierte; ich sage: ganz gewiss; aber sie wird es nur tun, wenn ihr klar wird, dass da etwas in ihr nicht stimmt; und Gittli sagt, nein, das kann sie sicherlich nicht sehen. Sie meint auch, dass Maue den Gerhard nicht nur als Kind (wie ich wusste) 🕮 sondern auch später arg verwöhnt habe, ihm jeden Wunsch erfüllt und jede Laune erlaubt habe, sodass er jetzt noch Dinge, die nötig sind, die er aber nicht tun mag, liegen lässt. Über die Kinder sagt sie wieder, dass denen Scheidung und Ehebruch zwar aus anderen Familien bekannt seien, aber in der eigenen Familie ganz undenkbar seien. – Es geht sehr gut, mit ihr zu sprechen; sie versteht alles sehr gut. – Sie macht mir auch klar, dass die Spannungen, die jetzt wieder etwas aufgekommen sind zwischen Maue und Chacha, auf der gegenseitigen Eifersucht über mich beruhen.) – Abends kommen Carl Max und Angelika herauf. (Beim Abendessen verteidige ich Marianne, weil sie eine ungerechte Behandlung fühlt, obwohl alle Kinder später aufbleiben dürfen, dass Gebhard nicht früher zu Bett geschickt wird als sie. Sie kommt nach dem Essen um den Tisch herum zu mir und bedankt sich noch extra dafür, küsst mich und sagt: „Du bist ein lieber Opa“ [!].)
Mit Carl Max, Gittli, und Angelika spazieren, hinunter nach Süden. – Nachmittags begleiten wir die 4 Kinder zum Kaiserhof, und alle 4 reiten dann etwas. – Am Kaffeetisch mit Carl Max und Gittli. (Ich sage ihm, ich fand es rührend, dass sein Vater so freundlich zu mir war; bei seiner Einstellung muss meine Beziehung zu Maue doch ein großer Schock für den gewesen sein. Er sagt, der Vater hat ihm noch eigens gesagt, wie er sich gefreut hat, mit mir zu sprechen. Gittli erzählt ihm von meiner Aussage, dass Maue sich Illusionen mache, als wenn nur wenige von unserer Beziehung wüssten; und dass Maue sehr unbefangen darüber sprach. Z. B. Lotte in Zuoz. Gittli sagt, sie weiß von Wien und Berlin, aber nichts von Zuoz. Sie fragen, warum wir nicht geheiratet haben. Ich: meine Mutterbindung und die Ehescheidung durch Versagen der ersten Ehe; Maue wollte unbedingt 🕮\(nach Freiburg)\ Kinder; ich schreckte zurück vor dem Gedanken einer neuen Familie. Ebenso bei Ina; Maue warnte Ina, nicht zu mir von Heirat zu sprechen und noch weniger von Kindern. Ich erzähle die Gespräche mit Ina in Prag über Kinder; Gittli sagt: Aber wenn man Dich jetzt mit den Kindern sieht, ist es ja ganz anders. Ich: Das ist erst nach der Analyse.) – Abends geometrische Rätsel mit Gittli und den Kindern. [Nachmittags, wie ich die Frau am Kaiserhof begrüße, sagt diese zu Gittli: „Ist das nebend Ihr Vater?“, Gittli: „Nein, nein“; die Kinder achten gar nicht darauf; wenn sie mich gefragt hätte (so sagte ich nachher zu Gittli im Scherz), hätte ich vielleicht aus Versehen gesagt: „Ja, gewiss“.]
Großer Spaziergang mit der ganzen Familie, rechts hinauf, dann oben nach links hinüber, dann durch den Wald wieder zurück (im ganzen, mit Rasten, 1 ½ Stunde oder mehr! Dann etwas hingelegt.) – Mittags das Rätsel mit „der einzige Sohn von der einzigen Tochter meines mütterlichen Großvaters. Alle lachen nur, und wissen gleich die Lösung. Gittli sagt, mit solchen Verwandschaftsrätseln haben sie sich schon seit Jahren amüsiert. – Nachmittags gepackt. Abschied von Carl Max; er bleibt noch bis morgen hier, wohl um noch Ruhe vor den Patienten zu haben; ich danke ihm herzlich für die schönen Tage hier. (Er will Verabredung mit Prof. Lotti-… machen, und mit …) –Gittli und alle Kinder fahren mit mir nach Freiburg;OFreiburg sie setzt schnell die Kinder ab und bringt dann mich zu Annemarie und Annette (Abschied von Gittli ohne Küsse; sie ist betrübt.) 🕮\(Luisenhöhe)\ Beide bringen mich zur Luisenhöhe, und wir essen zusammen; dann fahren sie hinunter, nach 9h (weil Annette noch Ferdinand treffen will).
Vormittags beim Hinausgehen stolpere ich bei der Stufe hinunter, mit rotem Teppich oben und unten nahe beim Ausgang; (ich wäre beinahe hingeflogen, konnte mich aber noch auffangen; zuerst hatte ich einen Schrecken wegen Rücken; aber nichts schmerzt, und so ging ich einfach hinaus, und setzte mich eine Weile auf Bank unter den Bäumen. Dann ging ich auf den Spaziergang beim Engel vorbei, die Autostraße hinauf, und saß dann lange auf einer Bank.) – Nach 3 kommt Annemarie wieder, und bringt eine Menge Post. (Wir gehen auf einen langen Spaziergang, am Engel den Weg rechts hinein, nachher hinauf zur Autostraße. Sie fragt, ob Gittli und Gerhard es jetzt wissen. Nach einiger Überlegung erzähle ich ihr von vorigem Sommer, und dass sie wünschen, dass die Tatsache ihrer Kenntnis nicht verbreitet wird, oder wenigstens nur so, dass man nicht zu ihnen davon spricht; auch vom Mitternachtsgespräch, und dass später erst Gittli es dem Gerhard gesagt hat, und dass ich jetzt bei Gramms in Stuttgart war. Sie soll zu Hanneliese nicht darüber sprechen, da ich es ihr vielleicht erst später erzählen werde. – Sie (oder Chacha?) hat Brief von Grete Diederichsen bekommen; die hat schon mal Schiffspassage belegt dieses Jahr, weil Walter glaubte, er würde fertig werden mit dem Geschäft bis dahin; das gelang aber nicht; jetzt habe Grete wieder belegt und wolle unbedingt fahren, auch wenn Walter nicht fertig wird. Sie wird zunächst nach Hamburg kommen, zu Helga und Küstermanns; Hans Arnold sei sehr hilfreich zu Diederichsens gewesen, in Mexiko, und dann zu Helga. Sie ist nicht sicher, ob Grete zu Hanne noch so nahe steht wie früher; 🕮 jedenfalls Chacha nicht mehr; vielleicht nur durch die lange Trennung. – Ich erzähle ihr, wie fabelhaft Hanneli sich drüben bewährt hat, so schnell angepasst, und alles Schwierige besorgt, und mich jetzt gesunder gemacht hat als ich viele Jahre lang war. Annemarie freut sich besonders, zu hören, wie sicher und unbefangen Hanneli alles tut und regelt und erfragt, und wie sie gesellig ist, und Leute einlädt, und gerne tanzt. – Abends telefoniert sie mit Carl Max über die Arztverabredungen für mich am Mi, und das Mittagessen für uns dort am Fr.)
Spaziergang nach N, horizontaler Weg in den Wald. (Langes Gespräch mit einer gesprächigen älteren Dame (Wartenberg oder so), die alleinsteht, immer hierher kommt, im Krieg in Freiburg ausgebombt worden ist.) Mit Annemarie spazieren (Straße hinauf, und auf Bank gesessen (von meiner Mutter, ihrer Erziehungs- und den Schulungsideen. Brief von Dr. Scholz besprochen, den sie und Frau Husemann kennen, der in Amerika Philosophie der Wissenschaft studieren will. – Hanneli hat ihr telefoniert, dass sie mit Werner zum Rechtsanwalt gehen wird, für Scheidung. Ich sage Annemarie, dass ich geplant hatte, alle Ausgaben für Erika während des Amerika Aufenthaltes zu zahlen, dass aber Freunde (ich glaube Hempels) dagegen sprachen; sie sagt auch, dass es für später doch besser ist, dass bei der Scheidung vorgesehen wird, dass Werner verpflichtet ist, für Erika einen Beitrag zu zahlen. – Sie erzählt von Stackelberg, dass er ganz allein auf dem Hof wohnt, keine zahlenden Gäste hat, Bücher schreibt und Bilder malt, auch allerhand Reisen macht, mehrmals nach Malta, das ihm besonders gefiel.)) – (Nachts schlecht geschlafen.) 🕮
6 ½ geweckt, 8 ½ Annemarie holt mich im Auto ab, zum Loretto Krankenhaus, an der Mercystr. (nach langem Warten wird X-ray Durchleuchtung der Lunge gemacht, von Prof. Dr. Lutterotti24Markus von Lutterotti (1913-2010), vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_von_Lutterotti, den Carl Max empfohlen hat. Für Vor einigen Jahren ist Chacha bei ihm gewesen.) Dann in die Stadt; endlich Frühstück in einer Konditorei. Dann zum Notar (Unterschriftsbestätigung für mich und Annemarie, für die Bank in Jena.) Dann weitere Besorgungen für Mitbringsel von mir (auf Annettes Wunsch eine Platte von … -Singers, eine Fuge von Bach, mit Singstimmen ohne Worte anstatt der Instrumente. Für Annemarie ein weißes Jäckchen, 50 DM. Ich sage aber, für sie zusammen soll sie ca 150 bekommen; das Übrige will sie dann noch überlegen.) – 12 zurück zum Krankenhaus; sie sagen, der Professor wird erst gegen 1h Zeit haben. Wir fahren die Mercystraße weiter hinauf, vorbei am früheren Ruschehaus, das in einer engen Kurve der Straße liegt, bis oben auf den Lorettoberg. Dort sitzen wir auf einer Bank (mit einem alten Mann, der etwas plaudert.) 1hwieder ins Krankenhaus. (Nach einiger Zeit komme ich zum Professor. Er spricht ruhig und nett, macht guten Eindruck. Als ich sage: Philosophie, fragt er, ob Altertum, Mittelalter oder Neuzeit; ich sage: Grundlagen von Physik und Mathematik; er: die Grundlagen der modernen Physik, das ist doch wirklich das Interessanteste, was es gibt. – Über die Ergebnisse. Er sagt, es ist alles in guter Ordnung; ich frage wegen Vaters Schlaganfällen; er sagt, da ist bei mir keine besondere Gefahr, weil Blutdruck niedrig ist. Er tastet und horcht Lunge und Bauch ab; links unten ist die empfindliche Stelle; auf seine Frage sage ich, dass das schon lange so ist. 🕮 Er schickt mich nachher nochmal zum Labor, um noch eine große Blutprobe zu nehmen, für Cholesterol und anderes. Er sagt, auf meine Frage, ob sie die Ergebnisse bis Fr Mittag fertig haben können: nicht alle, weil einiges für 24 Stunden abstehen muss (sodass es auch nichts hilft, dass ich vorschlage, ob die im Labor abends Überstunden machen könnten, ich sei bereit, dafür zu bezahlen).) – Annemarie fährt mich zurück zur Luisenhöhe, und setzt mich ab, 2h. Mittagessen; und dann Ruhe im Bett. – 6 ½ kommt Annemarie wieder, und 7hFrau Husemann. (Sie ist ganz anders als ich sie mir vorgestellt hatte, nicht streng wissenschaftliches Gesicht, sondern mehr rund und freundlich. Sie ist aus Westfalen; sie habe schon auf der Schule meinen Namen gelesen bei Bavink, den sie selbst kannte, und der im letzten Weltkrieg 3 Kinder verloren habe. Sie und Annemarie erzählen von der Osterreise an die Riviera di Levante und die schönen Wanderungen dort. Ich erzähle ihnen von Hannelieses schneller Anpassung in Amerika und ihrer guten Sorge für Haushalt, und für meine Gesundheit, und jetzt als Reisemarschall.) Später kommt Hanneli an .
Mit Hanneli den Weg in den Wald nach N weiter hinunter gegangen. (Sie erzählt mir von den Besprechungen mit Werner über Scheidung. Er hatte es auch schon gewünscht. Sie sagte ihm jetzt, dass sie sich doch entschlossen habe, ermutigt dadurch, dass ich ihr voriges Jahr hier schon sagte, dass, wenn sie sich einmal dazu entschließen würde, so könne sie immer zu mir kommen, oder auch sonst ihr helfen. – Es gibt heute die Möglichkeit von Scheidung, ohne dass einer der Teile schuldig erklärt wird, wenn das Gericht den Eindruck bekommt, dass wirklich die Ehe nicht mehr geht, 🕮 z. B. wenn sie schon längere Zeit getrennt gewohnt haben. Werner bleibt sorgepflichtig und unterhaltspflichtig für das Kind; er braucht aber nicht zu zahlen, solange sie mit dem Kind bei mir ist. Sie hat ihm gesagt, dass sie, auf meinen Rat und ihren Wunsch, weiter mit ihm die Gautinger Eigentumswohnung zu gleichen Teilen besitzen will, und daher auch die Hälfte von Steuer usw. beitragen wird. –Sie denkt jetzt an weitere 2 Jahre in Amerika; vielleicht weil ich mal gesagt habe, das Herausreißen aus der Arbeit durch die Europareise möchte ich doch wohl nicht gern in der Zukunft jedes Jahr tun. Ich sage ihr, wenn ich wirklich nächsten Sommer nicht nach Europa reise, was ich noch nicht mit Sicherheit weiß, so könnte sie doch hinüberfahren, besonders, wenn sie vielleicht das Kind zu Werner bringen wollte. Sie meint, sie möchte doch das Kind lieber mindestens 2 Jahre in Amerika haben, für ein Jahr ist die Schwierigkeit des zweimaligen Umstellens doch sehr groß. Ich sage, auch wenn beide bei mir bleiben wollen, könnten sie, wenn sie wollten, eine kürzere Reise nach Deutschland zu reduziertem Preis machen; ich glaube, für 3 Wochen ist es weniger als 400 $ Rundreise pro Person. Sie meint, das wäre vielleicht dann eine gute Möglichkeit.) – 1hAnnemarie kommt herauf, und wir essen zusammen. – Nachmittags gehen wir drei spazieren, den Weg von der großen Linde nach W hinunter. (Ich erzähle einiges von Kappel, vom Rätselraten, von Mariannes Gerechtigkeitsverlangen und meiner Verteidigung. Annemarie sagt, Kinder wollen zwar manchmal gern bestimmte Regeln, aber die Mutter sollte doch immer das Recht haben, die Regeln zu ändern, wenn eine andere Situation eintritt.) – (Wir kommen ganz durchnässt nach Hause (trotz Regenmantels sind meine Hosen und Unterhosen unten triefend nass bis auf die Haut.) – Wir beschließen, erst am 22. statt am 21. abzureisen. – Abends 10h auf meinem Zimmer sagt Hanneli, (ich müsse doch planen, wo ich wohnen würde in oder nahe Stockdorf, während ich mit Stegmüller arbeiten wolle. Es stellt sich heraus, dass sie schon 🕮 an Chacha geschrieben hat in LA, sich nach einem Zimmer oder Wohnung umzuschauen und vielleicht auch etwas zu mieten. Ich hatte vergessen, dass Hanneli mehrere Wochen von jetzt ab in Stuttgart sein wollte; und hatte mir irrtümlich vorgestellt, dass in der Zeit des Zusammenarbeitens mit Stegmüller Hanneli mich immer nach Belieben im Auto fahren könnte. Mir fiel ein, dass ich in LA manchmal dachte, dass es besser wäre, ich erführe wörtlich, was sie nun in solchen praktischen Fragen an Chacha geschrieben hatte; aber wenn ich sie bat, es mir vorzulesen, wich sie oft aus; und natürlich wollte ich sie nicht bitten, mir den Brief zu lesen zu geben, weil sie doch auch Persönliches schreiben wollte.)
Hanneli fährt mit mir zum Loretto Krankenhaus (ich bekomme von der Schwester Corona die Ergebnisse der Untersuchung mit einem Brief an Hofner; ferner seine Rechnung 100 DM, und die Rechnung des Krankenhauses (50 DM). –Zu Hofners. Ich zu Dr. Hofner hinauf. (Er liest die Befunde, erklärt mir einiges, und verschreibt mir 2 Medizinen, für täglich morgens und abends. Prof. Lutterotti hat am linken Lungenhilus etwas gesehen, was zweideutig ist; es sollte nach einigen Wochen nochmal nachgesehen werden, am besten wieder von Lutterotti, oder von einem anderen; Lutt. fährt am 4.8. auf Urlaub. – Er sagt, dass der Blutdruck niedrig ist, das Herz gesund, laut EKG, sodass ich keine Sorgen zu haben brauche bei längeren Spaziergängen oder dergleichen. – Ich soll wegen Prostata doch mal wieder zum Chirurgen gehen, zur Untersuchung des jetzigen Zustandes. – Er billigt Noludar als Schlafmittel.) – Mittagessen mit der ganzen Familie um den großen Tisch, ich am Kopf, rechts ihn, links sie. Nach dem nap im Garten Kaffee getrunken; lustige Unterhaltung; 🕮 Gittli sagt, die Töchter wollen sie immer erziehen; ich sage: meine Töchter auch; ich mache den Kindern Kompliment, dass ihre Mutter so gut erzogen ist (Hanneli sagt mir hinterher, Gittli schaute etwas besorgt aus bei meinen kühnen Reden). Nachher kommt auch Carl Max; und wir alle nehmen herzlich Abschied; dabei küsse ich alle Kinder, was ich beim Ankommen vermieden hatte, und auch Gittli sanft, dann aber mit ihr allein im Nebenzimmer küsse ich sie herzlich. Sie fragt in Gegenwart von Annemarie und Hanneli, ob sie nochmal hinauf kommen könnte; Annemarie sagt, sie geht mit Hanneli morgen auf Wanderung, vielleicht kommt dann mittags Annette zu mir; das ist unsicher, und wenn nicht, will sie Gittli Bescheid sagen, sodass dann diese vielleicht zu mir hinauf kommt.) – Wir fahren hinauf. (Meine verlorene Barettmütze ist wieder gefunden worden.) Mit Hanneli spazieren (ich erzähle Hanneli, die mich schon kürzlich danach gefragt hat, dass Gittli und Gerhard jetzt alles wissen; von den beiden Mitternachtsgesprächen voriges Jahr, Maues Bedenken und schließliches Nachgeben; darum meine Freude, jetzt mit Gerhard und dann Gittli ausführlich zu sprechen. Hanneli erzählt mir, dass heute Marianne auch zu ihr gesagt hat, wie in Kappel zu mir: „Der Nappi ist ein lieber Opa“ , und danach „wir nennen ihn ja ‚Onkel Nappi‘ “, als ob sie meinte: Aber wir wissen ja, dass er nicht ein Onkel ist! Beim Abendessen sprechen wir (vorsichtig) noch weiter darüber; auch über Gerhards langes Verschweigen vor Bärbel.)
Mit Hanneli spazieren. (Ich überlege mit ihr den Plan, im August Gramms und Maue in Kappel zu besuchen. Sie hat Bedenken, ob das eine gute Kombination ist; ich habe auch selbst Bedenken, ferner auch, 🕮 ob die primitiven Bedingungen, z. B. kaltes und warmes Wasser in mein Zimmer hinaufbringen, nicht Schwierigkeiten machen, wenn die Kinder nicht als Helfer da sind, und ich nicht gern die Erwachsenen bemühen will. Wir überlegen, dass Gramms wegen Baby nicht leicht fortkönnen, und daher wohl das Kräherwaldhotel die beste Lösung wäre. Hanneli meint, ich könnte gleich mit ihr hinfahren, und sie mich einige Tage später nach Stockdorf bringen. Ich habe aber Bedenken, dass vielleicht Chacha ohnehin schon ein wenig als Zurücksetzung empfunden hat, dass ich zuerst Gerhard und Gittli besucht habe und erst nachher zu ihr komme.) – (Annemarie und Hanneli wandern von hier auf den Schauinsland. Oben wollen sie den Bildhauer Gutmann besuchen, und die Baustelle, wo Annemarie und Annette sich ein Wochenendhäuschen bauen wollen.) –Gittli kommt zu mir zum Mittagessen (da sie nicht zur Zeit kommt, gehe ich ihr entgegen, vom Engel die Autostraße ein Stück hinunter, bis zu einer Bank. Oben essen wir, dann nehme ich nap, und sie legt sich auf Hannelis Couch.) 3 ½ finde ich sie auf der Terrasse, und wir trinken Kaffee. Wir bleiben noch lange sitzen und plaudern; wie Kinder ihre Eltern erziehen. – Vorher schon hat Gittli mir erzählt, dass ihre Töchter Hanneli so schön und lieb finden, und sie selbst rühmt sie als herzlichen, offenen, warmen und mitfühlenden Menschen; das freut mich sehr. Ich deute ihr an, dass ich es Hanneli erzählt habe, aber erst nach unserem Besuch bei ihnen. Ich sage, ich will es ihr nachher ausführlich erklären, aber wir kommen nicht mehr dazu.) –Ich gehe mit Hanneli, Annemarie und Annette den horizontalen Weg nach S; wir sitzen dann lange im Gras; und wieder zurück. Heiß, und schließlich bin ich sehr müde. Zusammen Abendbrot; mit allerhand 🕮 lustigen Erinnerungen und Geschichten; über Feste und Aufführungen, die Fischerin mit meinen Melodien, Johannes distant Boxkampf usw.)
Morgens kommen Annemarie und Annette hinauf. Wir gehen mit ihnen wieder den horizontalen Weg nach S, sitzen im Gras; und dann zurück. Ganz plötzlich starker Regen, wie gestern. Annette läuft nach Hause und holt ihr Auto; wir stehen unter einem Dach, bis sie uns holt. Zusammen Mittag gegessen; dann Annemarie und Annette hinunter. – Nach dem nap finde ich Gittli bei Hanneli. Wir 3 trinken Kaffee, Hanneli und Gittli vertragen sich gut. – Hanneli fährt ab in die Stadt; (abends will sie mit Annemarie ins Theater, zu einem Ballett.) – Langen Spaziergang mit Gittli den Waldweg N links (ziemlich nass). (Ich erzähle allerhand aus der Zeit mit Maue, Lotte in Zuoz, Grete Bergmann als Säuglingsschwester in München. Das Ganze ging von 25-30. Nutto zum Arzt in Berlin, vergeblich; Nuttos liebe Fürsorge um die Kinder, seine Freundlichkeit zu mir. Später am Waldrand auf einer verborgenen Bank hinter dem Hotel gesessen. Über ihre Reaktion voriges Jahr bei der Enthüllung. Meine Vermutung, dass auch Gerhard ambivalente Gefühle hat trotz seiner Verneinung; mir scheint, dass er es Bärbel erst nach 3 Wochen erzählt hat. Über Ina, wie sie zu mir kam; wie Maue zu ihr sprach. Gespräch mit Maue und Neresheimers. Gittli macht sich Gedanken, ob Annemarie und Hanneli nicht etwas eifersüchtig sind auf sie; sie vermutet, dass Annemarie die Jerusalem-Reise und die Ostdeutschlandreise arrangiert, weil sie durch Hanneli als Reisemarschall ersetzt worden ist. Über Gittlis Töchter; ich frage, ob sie bei Enthüllung wirklich schockiert sein würden; Angelika hat doch vielleicht mit Begeisterung 🕮 romantische Liebesgeschichten gelesen. Sie sagt: Nein, das interessiert sie noch gar nicht, sie ist noch nicht 16 Jahre; das kommt erst später. Ich: Aber sie soll nicht warten, bis Gebhard reif genug ist, das dauert zu lange; es genügt, wenn die 3 Töchter genug verstehen. Gittli meint, es wäre doch wohl nicht gut, solange Maue lebt. Ich sage, es ist ja verständlich, dass Chacha es den Kindern erzählen wollte, zum Ausgleich gegen die Geschichte von Lini; Gittli gibt das zu.) Abendessen mit Gittli. Abschied in Hannelis Zimmer. (Ich sage ihr, dass ich oft schweigsam und verschlossen bin; aber ihr kann ich alles sagen und über alle Probleme sprechen, weil sie mich so gut versteht. Ich umarme und küsse sie herzlich zum Abschied.) (Über weitere Pläne: Ich sage, die geplante Zeit für Gramms und Maue in Kappel überlappt mit Elmau; sie meint, das könnte leicht zeitlich verschoben werden. Ich äußere auch einige Bedenken, ob das ein gutes Arrangement sein würde. Sie meint, ich könnte dort leicht mit Maue allein, und andermal mit Gerhard allein spazieren gehen. Dort sei dann auch Wiedersehen mit ihr möglich. Am 9.8. reist die ganze Hofner Familie nach Oberitalien.)
Vormittags mit Hanneli spazieren (über eine Stunde durch den Wald, ohne zu sitzen). – Mittags kommt Annemarie überraschend hinauf. Nachmittags mit ihr spazieren. (Über mein Testament. Ich frage über trust für Chacha; sie meint, es ist nicht absolut nötig, diese Methode zu nehmen, aber aus Steuergründen praktisch. Sie sagt, es wäre gut, wenn ich noch bei Lebzeiten an Hanneli Geld schenke, unter der Grenze für Steuer; was dann nicht ins hinterlassene 🕮 Vermögen hinein kommt. Ich sage: Die Vermögensteilung so, dass an Lini halb so viel kommt wie an jeden anderen; oder lieber so: der trust für Chacha wird nach deren Tod auf ihre vier Kinder verteilt. Sie spricht für das letztere. [Ich weiß nicht mehr, ob ich das erstere erwähnt habe.] Ich sage ihr, vielleicht bekommt jedes Kind von mir 20 M$ (ich lasse hierbei stillschweigend Inas Vermögen beiseite.) Sie erzählt von Bauer: Die Großmutter hat, außer dem Teil für die Kinder, auch noch je einen kleineren Betrag für alle Enkelkinder und ebenfalls für Annemarie bestimmt.) – Abends telefoniere ich mit Stegmüller: Er hat im Juni keine Zeit. Daraufhin überlegt Hanneli: ich könnte 2 Tage in Stuttgart bleiben, um Gerhard zu sehen; sie hat auch jetzt Dringendes dort zu tun. – Ich rufe Gerhard an 9:45; keine Antwort.
Morgens 7 ½ Gerhard telefoniert (der Kanalplan für August geht nicht; ich könnte aber jetzt 2-3 Tage nach Stuttgart kommen; er ist sehr dafür, er kann sich dann Zeit machen.) Hanneli sagt es dann Chacha telefonisch. –Abfahrt mit Hanneli von Luisenhöhe 10h, hinter der Stadt Auto nachgesehen, Abfahrt 11h. (Über Autobahn, schöne gerade Strecke durch das Rheintal, Hanneli fährt ruhig und schnell, bis zu 100 oder 110 km.) 1h30 an Raststätte Degerloch bei Stuttgart; kurz danach kommen Werner und Erika. (Ich sage Werner, dass ich froh bin, dass sie die Scheidung, die an sich eine traurige Sache ist, durch Verabredung regeln; manchmal gibt es da heftigen Streit, und das ist auch arg für das Kind. Er stimmt dem sehr zu.) –🕮 Wir essen alle zusammen zu Mittag. (Erika möchte gern nochmal zu dem Hof, wo sie geritten ist; Hanneli sagt ihr, wenn sie Englischstunde und Anderes gut macht, dann darf sie es. Sie freut sich auf Amerika.) Hanneli fährt mich zum Hotel am Kräherwald. (Ich habe diesmal ein Zimmer zur Seitenstraße, auf dem 2. Stock. Hanneli packt aus und fährt dann zu ihrer Wohnung.) Ich lege mich nur ½ Stunde hin, und gehe dann zu Gramms, 5 – 6 ½. (Nachmittagstee und Abendbrot bei ihnen. Sie gehen abends ins Theater. – Ich erzähle von Kappel, die hilfsbereiten Kinder; ihr Wunsch nach Rätseln [Denksport]; (Gittlis Kommen auf die Luisenhöhe, aber ohne Einzelheiten.))
Vormittags und mittags bei Gramms; nap im Hotel; 4 – 9 ½ bei Gramms. (Ich erzähle von Mariannes Bemerkungen zu mir, und später zu Hanneli über „den lieben Opa“. Gerhard meint aber, dass sie doch wohl nichts wisse, sondern mich nur „wie einen Opa“ nennt, und ihre Bemerkung nur bedeutet, dass sie weiß, dass ich nicht wirklich ein Onkel bin. – Mit Gerhard über seine und meine Erinnerungen an Griechenland; er ist zweimal dort gewesen und allein herumgewandert. – Mit Bärbel etwas über die Frage, ob die Enthüllung ein großer Schock für sie war. Sie sagt: Es war sehr erstaunlich, beinahe unglaubhaft, aber nicht schockierend; sie konnte es verstehen aus Maues starkem Verlangen nach Kindern. Ich nehme Nikolaus auf den Schoß. – Später nachmittags kommt Gerhard zurück aus dem Institut. Er liest mir aus der Zeitung vor, wie George McBundy mit den amerikanischen Professoren eine Stunde am TV debattiert hat, und sie alle schlagend widerlegt hat! – Telefoniert mit Maue: 🕮 Maue bestellt mir von Chacha, dass wir erst Samstag kommen sollen, weil das Haus außen angestrichen wird. Ich sage Maue, dass dann nächste Woche die Zeit zu kurz ist für mich um sie besuchen, weil ich schon am 1.7. mit Chacha nach Berlin fliegen will. Sie sagt, das macht nichts; sie ist froh, dass ich die Kinder besucht habe.) – (Lange nicht eingeschlafen.)
8 ½ – 2 bei Gramms (er erklärt mir einiges aus seiner Doktorthese; die Hauptaufgabe ist, die Zeit zu messen, während deren ein gewisses „\(F\)-Zentrum“ in einem Kristall angelegt ist, d. h. die Halbzeit des Abklingens. Man glaubte, es sei ca 1 nn = 10-6 sec; es stellt sich aber heraus: 10-8 sec. Auf meine Frage sagt er: Die übliche Messgenauigkeit in der Physik ist immer noch 2-3, höchstens 4 Dezimalstellen; und das genügt auch, um wichtige Fragen zu entscheiden, weil es sich da gewöhnlich um Fragen handelt. – Er stellt allerhand Fragen über die Organisation der amerikanischen Universitäten, und die Rechte der verschiedenen Verwaltungsbeamten und Professoren. Er hat sich Gedanken gemacht darüber, dass so viele Ausländer in Deutschland, z. B. Griechen, gar nicht durchkommen bis zu dem erhofften Grad, z. B. Doktor; er denkt, man müsste in solchen Ländern, z. B. Griechenland, eine Vorschule für solche Studenten einrichten, mit deutschen Professoren; das wäre billiger, weil die Studenten dort billig. Jetzt gibt Deutschland den Studenten Stipendien; stattdessen sollte man die Gehälter der hingeschickten Professoren bezahlen, was weniger ist. – Über Maueund ihre Kritik an Leuten, oder endloses Ratschen. Er sagt, er hat seine Münchner Freunde in Maues Haus eingeladen, einer war müde und schweigsam, 🕮 und das konnte ihm Maue nie verzeihen. Ich sage, Gittli hat auch mit mir darüber gesprochen. Mir scheint, dass das alles Symptome einer inneren Störung oder Beunruhigung sind.) – Am späten Nachmittag und Abend bis 10 ½ (!) wieder bei Gramms. (Ich erzähle ihnen, dass ich es Annemarie und dann auch Hanneli auf ihre direkten Fragen hin gesagt habe, und ihnen auch gesagt habe, dass sie und Gittli nicht wünschen, dass man sie daraufhin anspricht. Auch über Gittlis Kinder, für die sie hauptsächlich besorgt ist; ich meine, sie kann es den Mädchen eher sagen als dem Jungen. Bärbel meint, dass es für die Kinder doch auch weiterhin wichtig ist, ein Bild der Familie als unzerstörbar und unauflösbar zu haben. Ich sage: Auch wenn das Bild nicht richtig ist. Sie sagt, sie ist sehr gegen falsche Erklärungen zu Kindern, z. B. mit Storch usw.; aber dies sei eine andere Sache, dafür müssten die Kinder erst reif genug sein.
Vor 7 aufgestanden. 8-12 bei Gramms. (Frühstück zusammen. Er fährt fort, zum amt und Institut, ich bleibe bei Bärbel. Sie sagt, sie möchte nicht mehr als 3 Kinder haben, man wird so gänzlich aufgefressen, hat keine Zeit mehr für Eigenes, noch weniger für Beruf, den sie liebt. Sie berichtet mit Zustimmung, dass in den Oststaaten alle Babys in einen Kinderhort kommen und dort über tags versorgt werden, sodass die Mütter berufstätig sein können.) Ins Hotel (um 12 soll das Zimmer geräumt sein, aber Hanneli wusste das nicht und kam nicht. Schließlich packe ich alles. Ich gehe mehrmals hinunter, telefoniere zu Thost, Gramms, schließlich Hannelis Rechtsanwalt, aber 🕮 sie ist nirgends zu finden. Schließlich kommt Werner selbst, um meinen Umzug ins andere Hotel zu machen. Er sagt: Unten steht ein Auto wie Hannelis. Schließlich erscheint sie; sie hatte wirklich vor einer halben Stunde ihr Auto unten geparkt, war aber dann zu Gramms gegangen und jetzt zurück von dort.) Werner fährt den Weg, wir fahren hinterdrein, zur Pension am Herdweg‚ Herdweg 104. Das Haus liegt schön in Garten mit hohen Bäumen. Es ist 2h. Ich bin zu müde, in ein Restaurant zu gehen, Werner kauft Obst und Saft; wir essen in meinem Zimmer davon, und dann gehen sie. (Lege mich hin, schlafe auch etwas. Dann etwas gelesen und geschrieben.) Dann kommt Hanneli und Werner zu mir ½6-7. (Wir besprechen einige Fragen über Scheidungsvereinbarung. Ich freue mich, dass sie es in guter Zusammenstimmung ausmachen. Auch über die Gautinger Eigentumswohnung; Werner sagt, sie war ursprünglich auf 35 M bewertet, wird aber jetzt auf 100 M geschätzt; ist also für sie auch sehr gute Anlage. Die Schwierigkeit liegt, darin, dass im offiziellen Übereinstimmen das Kind einem zugesprochen werden muss; sie können nicht hineinschreiben, was sie wirklich vorhaben, nämlich, dass sie mit einander von Jahr zu Jahr bestimmen wollen, wo das Kind am besten sein wird.) Spät nachmittags 7 ½ fahren sie mich zu Gramms und kommen noch kurz mit herein. Dann fahren sie fort und ich verabschiede mich von Werner. – Ich bei Gramms bis nach 11:45. (Ich frage, ob sie Fragen haben. Sie sagen, alles interessiert sie über mich, und über die Beziehung mit Maue. Ich erzähle vieles aus Wien, z. B. „dem Doktor sein Fräulein“; Hahn unterhielt sich lange mit ihr; mal war sie schwanger dort; Lainzer Tiergarten, sie selbst hatte Fotos davon gesehen, auf Liegestühlen; Neuraths Frau; auch von Hinterzarten; oben im Wald; Bücher aus 🕮\nach Stockdorf\ der Romantik von Frauen; Scholastika; die Bekannten in Bamberg; Berlin, Gertrud in meinem Arm; Zuoz, und vieles Andere. Auf einmal ist es spät; ich nehme schnell Tagestropfen; und dann ist noch gut Zeit zum Abschied nehmen. – Vorher mal über ihre Einladungspläne; ich sage: Mexiko ist sehr interessant, klimatisch sehr angenehm, und vor allem nahe an LA.) – Gerhard hat heute früh meine obere Zahnplatte zur Reparatur gebracht, (es war plötzlich in ihr ein langer Sprung) nachmittags bringt er sie wieder mit.
Gerhard fährt mich heim zum Herdweg, 11¾! Nachttropfen 12:25!
Zu Schnell Frühstück (weil es doch berechnet wird). Gerhard holt mich ab (dabei packt er meine letzten Sachen, weil das Zimmer eigentlich bis 12 frei sein muss, aber sie erlauben die gepackten Sachen). Zusammen Frühstück, dann fährt er kurz ins Institut, und kommt bald zurück. (Ich erzähle ihnen, (oder vielleicht gestern schon?) dass ich es jetzt Annemarie und Hanneli erzählt habe.) – Nach dem Essen legen wir drei uns alle aufs Ehebett zum nap, Bärbel neben mir. Herzlicher Abschied. – Hanneli holt mich ab (wir holen das Gepäck ab, fahren durch Stuttgart; wieder bei Degerloch auf die Autobahn; durch die Alb, dann zur Donau; wir sehen den Kirchturm und das Hausdach von Riedheim. Schließlich München; dann nach Stockdorf‚OStockdorf 3 Stunden Fahrt von Stuttgart. 7h (dies ist das Jahr mein erstes Kommen nach Stockdorf. Ich erzähle von Hannelis gutem Einleben in LA, wie sie Selbstvertrauen und Freude gewonnen hat. Beim Abendessen AckermannsAngermanns?.
Mit Chacha spazieren in den Wald (ich erzähle ihr von den Mitternachtsgesprächen mit Gittli und Gerhard; 🕮 sie findet es unverständlich, dass Maue so lange gewartet hat. Sie selbst hat Lini schon ganz früh von Broder gesagt, und diese wiederum der Christiane schon als Kind; darum will diese mich nicht „Großvater“ nennen, sondern nennt mich „Vater“ wie Lini. Ich erzähle, wie gut sich Gittli und Gerhard entwickelt haben. Ich sage ihr auch, dass ich es Annemarie und Hanneli gesagt habe; und auch, dass Gittli und Gerhard nicht wünschen, darauf hin angesprochen zu werden.)
Mit Hanneli in die Stadt.OMünchen Zum amerikanischen Generalkonsulat. (Sie sagen zuerst, es würde nicht gehen, dass Hanneli Einwanderungsvisum nimmt, aber Erika Besuchsvisum. Man gibt mir eine lange Liste von Dokumenten, die ich für „Garantieerklärung“ beibringen müsste, über Bankkonto, Einkommensteuererklärung, Bescheinigung des Anstellers über Gehalt und vieles Andere, und ich kriege Sorgen, wie ich das alles zur Zeit beschaffen soll. Dann frage ich, ob ich den Generalkonsul sprechen könne, um ihm meine besondere persönliche Situation zu erklären, deretwegen es dringend ist, dass Hanneli für länger mit mir hinüber kommt. Sie sagt, der Generalkonsul ist nicht anwesend, aber sie wird den Vizekonsul Wilkinson fragen. Wir müssen lange warten, bis er uns ruft. Ein hagerer, netter, ruhiger, ernster Mann. Ich erkläre, dass ich Hanneli nötig brauche, und dass ich Ende August wieder hinüber fahren muss. Kann sie bis dahin das Einwanderungsvisum bekommen; er sagt: Er glaubt, wenn alles gut geht, schon früher: Das schwierige Problem scheint die Beschaffung des Besuchsvisums für Erika in Stuttgart; aber er meint, auch das würde in 6-8 Wochen fertig sein. Er hat meinen Brief 🕮 von Hanneli auf deutsch getippt, dass ich sie und Kind einlade, und für beide sorgen werde. Ich frage eigens, ob ich noch weitere Dokumente beibringen müsse. Er sagt: Nein, mein Brief genüge! Ich bin sehr erleichtert. Wir geben ihm zum Abschied die Hand .) – Zum Panam office am Lenbachplatz (ich wollte schon extra Tickets für mich nehmen; da macht das Fräulein mich aufmerksam, dass aufgrund meines ursprünglichen Tickets ich die Sache billiger machen kann. Sie überlegt, und nimmt dann Berlin als weitesten Ort von LA. So brauche ich jetzt nur die Differenz zwischen Rundreiseticket LA-München und LA-Berlin zu zahlen, ich glaube 90 $DM. Ferner dann für Chacha: München – Berlin und zurück, 160 DM. Später muss ich dann in London ein extra Ticket kaufen für die Rundreise: London-München-Hamburg-London.) – Zwischendurch gehen wir ins Künstlerhaus, gutes Mittagessen. Dann zur Deutschen Bank (ich hebe 2000 DM ab, und gebe Stockdorfer Adresse an.) – Nochmals zum Panam (alles wird berechnet und bezahlt.) Dann fahren wir heim.OStockdorf (Im Inneren der Stadt war arges Gewimmel von Autos; aber Hanneli verliert nie die Ruhe, trotz Handschaltung.
Ich studiere Brief von Kahn (Steuererklärung für Inas Vermögen; Brief an Hanneli diktiert an Kahn und glFS.) –Chacha ist krank (Leibschmerzen; sie liegt im Garten, da es schon schön warm ist, ist aber verzagt, weil die Hoffnung auf den Flug mit mir nach Berlin 🕮 dahinschwindet. Sie erzählt allerhand von Frau Mettler, ihre liebe Freundin, die ernstlich erkrankt ist; das hat vielleicht Chachas Erkrankung verursacht; Frau Mettler muss eine Operation durchmachen, ein anscheinend Krebs-erkranktes Stück des Darms muss herausgenommen werden.) – Sie erzählt allerhand von Heini aus früheren Zeiten. (Sie sagt auch, ob wir ihn nicht doch bewegen können, ihr die Zusicherung, dass er für ihr Kapital in Walters Geschäft einsteht, notariell zu erklären; sie sagt, wenn er stirbt, hat sie absolut nichts in der Hand, um ihren Anspruch geltend zu machen. Ich erzähle vom Gespräch mit ihm, wo ich mehrmals sagte: Chacha hat es mir anders erzählt, bis er schließlich zornig wurde und sagte, ich hätte nur für meine Familie gesorgt. Chacha sagt, sie hat ihm und den anderen Geschwistern ausdrücklich gesagt, dass die finanziellen Fragen nichts zu tun hatten mit unserem Auseinandergehen; hat ihnen auch von dem Schock in der Jugend mit einem Onkel erzählt, wodurch sie sexuelle Hemmungen bekam, und gesagt, dass das eine Rolle gespielt hat.) – Nachmittags mit Hanneli einen kleinen Spaziergang, mit dem Hund. – Nachmittags telefoniere ich von Angermanns Wohnung (die fort sind) lange mit Maue (ich erzähle von den wundervollen Tagen in Kappel, und zweimal mit Gerhard in Stuttgart. Sie sagt, sie ist höchst erfreut, dass ich bei denen zuerst war; ich sage, wie schon Gittli und Gerhard, sie soll es nicht so interpretieren; das gehe doch einfach nach praktischen Gesichtspunkten. 🕮 Manchmal will ich ihr noch mehr erzählen über die Kinder und Kindeskinder, kann aber gegen ihr eifriges Erzählen nicht an. Aber ich habe doch eine Menge berichtet.) – Abends geht es Chacha schlechter, und sie beschließt, nicht mit nach Berlin zu kommen. (Nachts hat sie Brechdurchfall.)
Vormittags ins Dorf, Haarschneider. – Chacha erinnert mich, dass ich ihr telefonisch von Stuttgart oder Luisenhöhe vorgeschlagen habe, dass wir nicht nur bis 15., wie sie bestellt hatte, sondern bis 22. in Elmau bleiben wollen! Das hatte ich damals vergessen, im Kalender zu ändern, und so habe ich es allen falsch gesagt. (Bei Anruf an Stegmüller und Maue berichtige ich es. Auf Stegmüllers Vorschlag will ich in seinem Seminar 22.7. über Wahrscheinlichkeit sprechen, vielleicht über Gründe für Axiome, Rationalität usw. Maue ist es sehr recht, wenn ich am 18. oder 19. zu ihr komme für einige Tage.) – Hanneli tippt Briefe für mich.
VII / 1965 Hanneli fährt mich zum Flughafen. (Abfahrt 10:10 anstatt 11. Nach 5 Minuten bemerke ich, dass ich den Regenmantel vergessen habe (den dicken nehme ich nicht mit); zurückgefahren und geholt. Unfall: Hanneli hält plötzlich, weil rotes Licht; ein riesiger truck, von der städtischen Reinigung, fährt krachend von hinten in unser Auto hinein und gibt uns einen gewaltigen Ruck. Die hintere Schutzstange und Schutzblech sind verbogen. Wir fahren 🕮\nach Berlin\ über die große Kreuzung und rechts an den Rand; der truck fährt ein Stück weiter und hält dann. Ein anderer Fahrer gibt Hanneli seine Adresse als Zeuge. Ein anderer Mann, vielleicht vom truck, biegt unser Schutzblech nach aussen, sodass das linke Hinterrad sich frei bewegen kann. Hanneli geht nach vorn zum truck; ich komme auch hin; sie sagt, der truck Fahrer ist ein anständiger Mann und gibt ihr schriftliche Bescheinigung, ich soll zurückgehen, weil unser Auto offen ist.) Später kommt sie mit einem vorgedruckten, von beiden Fahrern unterschriebenen Formular „die Stadtreinigungsbehörde bedauert, dass eins ihrer Fahrzeuge eine Beschädigung unseres Autos verursacht hat, und versichert, dass sie die Sache regeln werden.“ Hanneli sagt, Werner ist formell der Eigentümer unseres Autos und ist Mitglied des Autoclubs; ich rate ihr, den Club anzurufen, um Erkundigung zu fragen, welche Schritte sie jetzt tun muss. –Wir kommen Hanneli nimmt vor einer Eisenbahnunterführung eine falsche Straße nach rechts, und wir müssen dann allerhand Umwege machen, um wieder zurecht zu kommen. Ankunft am Flughafen: 12:43 anstatt 12:30. Ich gebe Gepäck auf, Hanneli parkt. –Abflug Ich gehe zu Fuß zum Flugzeug, komme als einer der letzten hin, finde noch Fensterplatz, aber über dem Flügel.) Abflug 13:00. (Panam .692). Meist Wolkenschicht unter uns, zuletzt etwas Landschaft, aber ich kann wenig sehen. Es geht über Fulda, Eisenach, Dessau. Ankunft Berlin-Tempelhof 14:50.OBerlinJohannes und Martin finden mich. Wir warten neben dem laufenden Band, bis das Gepäck kommt. Dann kommen noch Matthias, Thomas, Hannes. 🕮 Johannes fährt uns in seinem VW über Dahlem nach Zehlendorf. (Sie haben ein schönes Haus in einer Villenstraße. Gleich dahinter fängt der große Grunewald an. – Im Bett geruht. – Spaziergang in den Wald mit Johannes und Gerti Küstermann25Könnte es sich (wg. Dissertationsthema) um Gertrud Harig, geb. Küstermann handeln? Eine Person dieses Namens wurde 1967 an der FU im Sept. 1967 in der medizinischen Fakultät mit einer Arbeit promoviert, die zu Carnaps Angaben passt. (sie hat alle Examen hinter sich, macht jetzt Experimente mit Ratten über Flüssigkeitsaufnahme und Abgabe, für Doktorarbeit.) – Beim Abendessen (mit Gerti, ohne die Kinder) erzähle ich von Hannelis Bewährung in LA, und von Hanneli und Annemarie auf der Luisenhöhe. – 10 ½. (Lange wach gelegen.)
Mit Johannes langen Spaziergang durch den Wald (in großem Bogen um die ganze Krumme Lanke, einen langen, schmalen Waldsee. Über Hannelis Scheidung. Ich sage, dass sie es jetzt beschlossen haben; dass sie aber in Fakt schon ganz lange getrennt sind, außer in der Arbeit. Dass Erika ein Jahr hinüberkommen soll, aber dabei wahrscheinlich ein Jahr verliert; dass sie dann bei Werner und der anderen Frau sein wird, und dass Hanneli Einwanderungsvisum nimmt, und dass sie sich drüben wohl fühlt.) Nachmittags spricht Sabine mit mir über Hanneli. (Sie sagt, Hanneli hängt sehr an Werner, aus der Zeit, wie sie zusammen die Schwierigkeiten durchkämpften. Beide haben sich aber auch immer schon Freiheiten genommen, z. B. beim Fasching. Sie meint, die anderen Geschwister tun Werner unrecht; er habe Hanneli viel geholfen und sie hat viel von ihm gelernt. Ich frage, was sie denkt über gemeinsame Eigentumswohnung. Da sagt sie aber mit Entschiedenheit, das gemeinsame Behalten sei nicht gut; man soll unbedingt alle finanziellen Dinge 🕮 ganz trennen, weil die sonst die zwischenmenschlichen Beziehungen stören, die doch um des Kindes willen gut bleiben müssen. Ich sage, dass ich zuweilen an Werner Geld für Angelegenheiten der Wohnung geschickt habe; er lässt mir danken, aber ich habe nie eine Abrechnung gesehen. Ich sage: Sie möchten die Wohnung gemeinsam behalten, damit unter Umständen einer von ihnen sie dann ganz übernehmen kann. Sie sagt: Wenn aber Werner sie übernimmt, und es ihm dann geldlich nicht gut geht oder er krank wird oder dergleichen, so wird er nicht imstande sein, die Auszahlungen zu machen, und dann hat Hanneli den Verlust. Sie rät dringend dazu, dass die Wohnung jetzt verkauft werden soll, und der Erlös in gleichen Teilen geteilt wird. Werner sei ein Mensch von gutem Willen und auch ehrlich jetzt; aber wenn dann die andere Frau da ist, wird sie ihn dazu bringen, mehr ihr Interesse als Hannelis zu beachten. Johannes, der später dazu kommt, stimmt ihr im ganzen zu. Ich sage: Ich will es Hanneli telefonieren, aber erst von Vollmerhausen aus, damit sie nicht Sabine dafür verantwortlich macht.) – Nachmittags gut geschlafen (Sabine hat mir eine heiße Wärmflasche gebracht). – Nachmittags fährt Johannes mit mir im VWzum Wannsee. (Es ist ziemlich kalt. Wir steigen auf einen Hügel und haben schönen Überblick über den See.) – Abendessen mit beiden und Martin (er zeichnet mir die Zelte, die sie bei den Pfadfindern gemacht haben, mit Feuer drin.) Ich telefoniere mit Küstermanns ( ob ich Ende August kommen könnte, vor dem Flug nach NY 25.-30.; sie sagen, das würde gut passen.) – Abends schreibe ich noch im 🕮 Wohnzimmer (Sabine kommt zu mir, ob ich auch richtig verstanden habe ihr Sprechen über Hanneli und Werner usw.; ob es mich auch sicherlich nicht kränke; ich sage, nein, ich bin ihr sehr dankbar für ihre Offenheit, es hilft mir, die Dinge klarer zu sehen, und es freut mich, dass wir dadurch in näheren Kontakt gekommen sind.)
Vormittags Spaziergang mit Johannes. (Ich erzähle, wie guten Boden ich in Amerika für meine Ideen gefunden habe, was in Deutschland unmöglich gewesen wäre. Die wissenschaftlich strengeren Forderungen, und die Benutzung der symbolischen Logik.) Nachmittags Spaziergang. (Ich sage Johannes, dass ich ihm einiges aus meinem Leben berichten möchte, ich weiß nicht, ob er es schon weiß. Es stellt sich heraus, dass er über meine Beziehung zu Maue weiß, und auch über Maues Kinder. Ich erzähle ihm von den zwei Mitternachtsgesprächen, und jetzt von meinem Besuch in Stuttgart und in Kappel, und in Hofners Haus mit Annemarie und Hanneli. Auch, dass sie nicht wünschen, daraufhin angesprochen zu werden. Ich frage nach seinen Gefühlen, und dass er es sicher verarbeiten muss. Er sagt, er bemüht sich sehr, nicht pharisäisch zu urteilen, sondern zu verstehen, auch aus der damaligen Situation heraus, und dabei bescheiden zu bleiben, und sich zu nichts zu brüsten. Ich sage, ich würde auchgOriginal auch würde. keineswegs sagen, dass einfach alles damals richtig war; die Probleme waren ernst und verwickelt. Und es liegt mir auf dem Gewissen, dass ich den Kindern zu wenig gegeben habe.) Abends kommt Gerti und ich esse mit ihr allein das Abendbrot. Nachher🕮 6-7 mit Johannes zur Wochenendandacht (es wird gesungen, aber von beiden Liedern sind die Melodien mir ganz unbekannt, und auch schwierig für die Leute, scheint mir. Leider habe ich versäumt, mir ein Gesangbuch mit großer Schrift geben zu lassen; so kann ich nicht mitsingen. Ebenso bei dem Liturgiesprechen; da spricht immer der Pfarrer ein Stück, und dann sprechen die Leute, nach dem Gesangbuch, das nächste Stück; beides ist in alttestamenter Sprache, vielleicht aus Psalmen, jedenfalls sehr fern von der üblichen Sprache, sodass die Leute eigentlich Erklärungen brauchen würden. Dann eine einfache Ansprache des Pfarrers. Ich hatte schon erwartet, dass da von Gott und Erlösung usw. gesprochen wird, aber ich dachte, es würde über Probleme sein, die die in ihrem Leben finden. Es war über einen Spruch, dass „der Sohn des Menschen“ (!) die Verlorengegangenen sucht und findet. Aber es war in der Sprache immer nahe an der Bibel, gar nicht in der Sprache, die den Leuten geläufig ist. Ich denke, dadurch wird doch eine Kluft geschaffen zwischen dem, was in der Kirche geschieht, und ihrem wirklichen Leben. Trotzdem ist es schön, zu sehen, wie Johannes dies mit so tiefem Ernst und voller Hingabe tut; er ist auch so, dass er alles, was er tut, ganz tun will. Aber ich bin doch erstaunt und etwas enttäuscht über Zweierlei: die esoterische Sprache, und zweitens das Basieren der Ethik auf die Theologie, wo mein Großvater so kämpfte.) – Abends kommt Gerti, und wir zwei essen allein. (Sie erzählt von Bekannten, die sich für die Philosophie der Wissenschaft interessieren, und die auch von mir gesprochen haben. Sie fragt nach Semantik, 🕮 und einigen anderen Sachen, die ich ihr anscheinend voriges Jahr erklärt habe.) Später kommt Ulrich Hegel26Es könnte sich um Ulrich Hegel (* 2.5.1930) handeln, vgl. Ulrich Hegel (charite.de), verheiratet mit Barbara Schaeffer-Hegel (*10.11.1936), vgl. Barbara Schaeffer-Hegel – Wikipedia, ein Freund von ihr. (Er §hat Doktor in Physik gemacht, und ist dann zur Medizin übergegangen, will aber wahrscheinlich doch später lieber Forschung machen als ärztliche Praxis. Er will eine Zeit lang in einer Klinik arbeiten und fragt sie, welche Station am interessantesten ist. Mal sagt er „das war noch nicht die entscheidende Frage, zu der komme ich jetzt erst“; und dann fragt er über die Stadt. Ich sage: „Welche Enttäuschung! Ich dachte natürlich, die „entscheidende Frage“ würde sein: „Willst Du die meine sein?“ Beide lachen sehr. Erst am anderen Morgen höre ich von Sabine und Johannes, dass er anscheinend sie wirklich mal heiraten wollte, aber sie fand, dass er zwar nett und gescheit wäre, aber doch zu penibel in Einzelheiten, zu pendantisch. Einen anderen habe sie abgelehnt, weil ihr Vater sagte, sie solle nicht heiraten, bevor sie das Examen hinter sich hätte; er aber wollte nicht so lange warten und heiratete dann bald eine andere. Ich sage: Dann war es ihm also wohl auch nicht so sehr um Gerti zu tun. Sie meinen, Gerti sei nun doch schon 27; und vielleicht habe sie schon nicht mehr so stark das Bedürfnis nach Ehe und Kindern und würde es später noch weniger haben, wenn der Beruf sie ganz erfüllte (!). Ich sagte: Viele wollen aber beides vereinigen; sie beschließen dann, nur zwei Kinder zu haben. Aber darauf gehen sie nicht ein.) – Auf einmal ist es 10h, und ich gehe schlafen. 🕮
Beim Frühstück mit Johannes und Sabine über Gerti und Ulrich Hegel (siehe oben!).hVerweisungszeichen auf die vorangehende Seite am linken Rand.– (9 ½ gehen sie zur Kirche) ich schreibe etwas. Telefoniert mit Hanneli (ich sage ihr, dass mir der Gedanke gekommen ist, über die Eigentumswohnung, dass es vielleicht doch besser wäre, bei der Scheidung alle finanziellen Beziehungen aufzulösen (wie Sabine mir geraten hatte, aber das sage ich nicht). Ich möchte darüber mit Reinhard sprechen. Sie sagt, sie habe auch in dieser Richtung gedacht; aber wie? Ich: Man sollte die Eigentumswohnung jetzt verkaufen, und den Erlös teilen. Sie: Werner wird das nicht wollen, weil es viel mehr wert ist. Ich: Falls es mehr wert ist, würde der Käufer ja auch bereit sein, mehr zu zahlen. Ich sage, wir müssen mal sehen; ich wollte es ihr nur schon mal sagen, damit sie es schon überlegen kann.) – Nachmittags mit der ganzen Familie zur Schlittenbahn, wo viele Kinder spielen. Ich sage, dass ich Martin und Thomas (oder Matthias?) ihre Flugkarten nach Hamburg und zurück schenken will ( je 40; dazu 20 für Ferngespräche; ich gebe Sabine 100.) – Ich spreche mit Johannes über Begründung der Ethik (Großvaters Prinzip: nicht auf Theologie gründen! Das war gut für mich, weil es mir Krise ersparte, als ich den Glauben schrittweise aufgab. Aber Johannes meint doch: Wenn man nicht Gottes Wort als Basis nimmt, kann ja jeder seine eigene Wertebildung wählen, z. B. ein Nazi. Ich: Um einen (jungen, noch belehrbaren) Nazi umzustimmen, würde ich an sein Gewissen, seine menschlichen Gefühle appellieren; dem stimmt er zu.) 🕮
Johannes hat auf einmal allerhand zu tun für Beerdigungen. Ich schreibe am Esstisch, mit Johannes’ großer Schreibmaschine (endlich den Brief an Shimony, ob er das Kapitel über Quantentheorie für mich durchlesen will, und kurzen Brief an Gardner; und Adresszettel). – Nachmittags mit Sabine gesprochen, und nachher mit ihr und Gerti (über Hanne und Hans Arnold. Sabine klagt, dass Hanne oft „absolute“ Aussagen macht; d. h. wohl diktatorische Beschlüsse, oder Kritik an Sachen und Kleidung von anderen; ich wundere mich darüber, weil sie früher besonders sanft und rücksichtsvoll war (aber Chacha hat ja auch darüber geklagt). – Sie fragen über meinen Besuch in Hamburg bei Hanne 1924. Ich erinnere es nicht; aber dann stellt sich heraus, dass dort (und nicht in Berlin, wie ich glaubte) mein Besuch bei ihrem Verlobten Wilhelm war. Sie fragen auch über Hannes Eltern. Ich sage, ich weiß nicht, ob ich sie früher in Naumburg besucht habe; aber ich habe beiden Briefe geschrieben über Hans Arnold, weil sie entsetzt waren und der Vater sie beinahe verstoßen wollte. Sie fragen: Weswegen? Und plötzlich wird mir erst klar, dass sie vielleicht nichts von dem Verhältnis wissen, und ich sage, ich hätte vielleicht besser nichts sagen sollen. Sie sagen, doch, das war ganz in Ordnung (weil sie nichts ahnen). Ich wollte noch Johannes fragen, ob Hannes Töchter es wissen, vergaß es aber. – Später kommt Johannes dazu. Wir sind sehr vergnügt zusammen, und ich fühle mich wohl mit ihnen. 🕮
Vormittags mit Sabine in der Küche, (ich sage ihr, dass ich sehr froh bin, dass ich sie diesmal richtig kennengelernt habe. Voriges Jahr ist sie doch zu kurz gekommen, weil ich den dringenden Wunsch hatte, mit Johannes wieder richtig in nahen Kontakt zu kommen und daher mich ganz auf ihn konzentrierte. Sie sagt, sie verstand das auch damals und bejahte es, aber sie bedauerte auch, nicht mehr mit mir zusammen zu sein. Ich sage, jetzt kenne ich sie viel besser, und bin froh, dass Johannes eine so gute Frau hat, und bewundere sie auch, wie sie so ungeheuer viel Arbeit so gut und willig und froh leistet. Beim Abschied küsse ich sie herzlich und sage, dass ich sie jetzt in mein Herz geschlossen habe. Auf der Straße nehme ich von Johannes herzlichen Abschied mit Umarmung und Küssen. Beide sagen mir, dass sie viel Freude in den Tagen mit mir hatten. –Gerti kommt aus ihrem Institut, um in der Mittagspause mich zum Flugplatz zu bringen. Matthias und Thomas sind gerade aus der Schule gekommen und dürfen mit. Wir sind Punkt 12:30 am Flugplatz, wie vorgeschrieben. Gerti spricht mit einer Stewardess am Ausgang vom Wartesaal, dass ich nicht gut sehen kann; daraufhin erlaubt man ihr, mich die lange Treppe vom Wartesaal hinunter zum Platz zu begleiten, wo ein kleiner Bus steht; ebenso gehen einige andere (alte, oder mit Babys) jetzt schon hinunter. So kommen wir vor dem Hauptstrom ins Flugzeug, und ich nehme einen Fensterplatz hinter den Flügeln.) Abflug 13:00. Köln-Wahn an 14:25. Der Chauffeur Domsch holt mich ab (Reinhard ist verhindert und Agnes geht es schlecht, weil gestern ein Zahn ausgezogen wurde.) Knapp 1 Stunde Fahrt 🕮\nach Vollmerhausen\nach Vollmerhausen.OVollmerhausen– 1 Stunde ausgeruht. –Mit Agnes spazieren, (über die Eisenbahn hinauf, dann links zu Ursulas Haus, nur zum Sehen von außen. Sie erzählt, dass sie in den letzten Jahren hier Millionen (!?) Verluste hatten. Das Ganze wird jetzt verkauft an Regierungsstelle. Es hat sehr lange gedauert, jetzt wird aber bald der Abschluss kommen. Ihr Haus wird mit verkauft. Sie wissen noch nicht, ob sie bauen oder ein Haus kaufen wollen; jedenfalls möchten sie in Vollmerhausen bleiben. Seine Ehrenämter, besonders als Vorsitzender des Aggertalverbandes, sind in Gummersbach.)
Am Gardner ms gearbeitet (ich schreibe ihm Änderungen für ch. 29, aber ch. 30 kann ich erst später). – Abends 6 ½ – 9 ½bei Stussigs, mit Agnes. (Zuerst Reiner, der auf 2 Schulschiffreisen war, auch in Mexiko; und Mario, 13 Jahre. Herbert; ich frage über investments (er sagt, er stimmt Fortune Magazine zu: gleiche Teile in Aktien, Grundbesitz, Goldzertifikate). Er macht bald wieder eine Reise nach Australien und Neuseeland. Sie haben für dauernd eine Wohnung bei Grindelwald gemietet, da gehen sie wieder im Sommer hin. Er macht immer noch Bergbesteigungen, auch Skilaufen in den Alpen; er ist 65, Ursula 51. Cornelia studiert in Berlin; ich sage, dass Johannes es schon wusste, und beschreibe, wo sie wohnen. Er ist sehr aktiv in allerhand Ehrenämtern, auch bei Rotariern usw. 🕮 Er ist sehr geschickt in menschlichen und sozialen Beziehungen. Und dann wieder spricht er lange und ausführlich über seine Briefmarkensammlung von österreichischen Marken von Anfang bis 1938, und von kostbaren Marken von mehreren hundert M DM, die ihm genommen waren und im Krieg geplündert oder zerstört worden sind; „so viele kostbare Werte sind vernichtet worden“ (!).)
Mit Reinhard beim Frühstück. (Er stimmt zu, dass es für Hanneli besser ist, wenn alles Finanzielle getrennt wird. Er meint zuerst, dass man eine Eigentumswohnung doch wohl beliebig verkaufen könnte; als ich ihm aber erkläre, dass dies mit staatlichem Zuschuss gebaut ist, ist er auch zweifelhaft.) – Vormittags noch am Gardner ms, und Brief darüber geschrieben. – Nachmittags Vortrag für London überlegt (zuerst fing ich an, neue Notizen zu schreiben. Aber dann schienen mir die alten Notizen für APA meeting Vortrag in LA Dez. 1963 so gut, dass ich beschloss, sie wieder zu verwenden.) – 7-9 Gerhard Kaufmann zum Abendessen hier. (Sie müssen anscheinend ziemlich sparen, denn er sagt, darum ist Helga wieder in ihren Beruf gegangen (als Lehrerin?). Er fragt verständige Fragen über die Politik von Amerika und de Gaulle; ich erkläre, warum ich gegen den Vietnamkrieg bin; dass de G. weiser war durch Frankreichs Erfahrungen in Vietnam und Algerien, aber ich stimme ihm zu gegen de G. Ablehnung von England. Inzwischen wird klar, dass Agnes und Reinhard im Herzen noch für die Monarchie sind! Agnes hat einen „sehr guten“ Vortrag des österreichischen Thronerben Otto gehört. – Zuletzt sagt Gerhard seinen 🕮 Eltern ruhig, er möchte ihnen sehr raten, sich nicht ein Haus zu bauen, weil das der Firma sehr schaden würde (weil das Bauen jetzt übermäßig teuer ist; vielleicht meint er: Die finanzielle Belastung würde für die Firma zu hoch sein), sie sollten besser nach Bergneustadt ziehen, in Adolf Krawinkels Haus; er habe ja auch durch die Änderungen in der Firma von Vollmerhausen weg müssen. Er bittet sie, seinen Rat gut aufzunehmen, sie könnten dann ja selber entscheiden; aber es wäre ja besser, es jetzt auszusprechen. Sie stimmen zu, dass das besser ist, aber machen ein kühles Schweigen darüber, was sie dazu denken. Das weiß er ja auch eh schon. Nachher fragt Agnes, was sie dazu denken wollen; Reinhard sagt einfach: Da kümmern wir uns überhaupt nicht drum (!). Anscheinend besteht in dem Punkt schon eine längere Spannung zwischen ihnen. Vorher waren sie beide sehr freundlich mit ihm, und verabschieden sich dann auch in Frieden. – Langes Telefonat mit Hanneli (sie sagt, WerneriOriginal Gerhard. wird gegen einen Verkauf der Eigentumswohnung sein; er habe sich das immer als Rückhalt gedacht, weil er von der (privaten) Schule keine Pension bekommt, und die Wohnung als investment und auch als Wohnung für sich im Alter haben möchte. Andererseits sieht sie auch klar, dass es wünschenswert wäre, alle finanziellen Verbindungen zu trennen. Sie will es mit dem Rechtsanwalt von Annemarie in Stuttgart besprechen. Ich sage, beim Rückflug von London könnte ich in Stuttgart einen Aufenthalt machen für eine Stunde, und sie ist sehr dafür.) 🕮\Barmen und Ronsdorf\
Mit Agnes im Auto nach Barmen und Ronsdorf.ORonsdorf (11 Abfahrt. Über Wipperfürth, nahe bei Ronsdorf, am K, auf die obere Straße, durch Toelleturm, Kohlenstraße27Die Straße heißt heute Lönsstraße. hinunter, in Schubertstraße. Die ist auf beiden Seiten bebaut, und dichte Büsche verhindern die Sicht nach N zu unserem Haus. Kohlenstraße weiter hinunter, nach rechts in die Richard Strauß Allee, das ist unsere alte Beethovenallee. Auf einmal sehen wir unser altes Haus. Wir gehen durch den Garten hinauf, wo sich der Fahrweg hineinschlängelt, am Haus vorbei bis oberhalb des Hauses. Am Haus sind die NO Verandas zu Zimmern ausgebaut, und nach S noch ist das Haus noch erweitert, sehr groß. Oberhalb des Hauses stehen die hohen Eichen für eine Strecke nicht mehr, weil auf dem östlichen Nachbargrundstück ein Haus gebaut ist. Wieder die Kohlenstraße hinauf, in wenigen Minuten an der Kreuzung oberhalb Ronsdorf, dann die Staubenthaler Straße, links Friedhof; Barmer Straße, links reformierte Kirche, rechts gegenüber noch einige der alten Häuser, wo unser Vater geboren ist, links hinauf und weiter wieder hinter. Die elektrische Bahn existiert nicht mehr. Links in die Straße „In der Krim“, die frühere Waldstraße und den alten Fahrweg hinauf, der ganz eng um das ganze Haus geht. Lies Wiebalck kommt heraus, grüßt uns herzlich. (Wir gehen zuerst etwas durch Garten, alles ist hoch und dicht gewachsen, Obstbäume, und Quittenbaum, riesige Rhododendronbüsche am Haus und das Haus ist unversehrt; sie sagt, die umliegenden Häuser haben durch Bomben meist das obere 🕮 Stockwerk verloren, wodurch sie aber gewonnen haben. Das Tannenwäldchen ist noch da; aber Wilhelm hat es früher mal für sie beide verkauft, weil sie Kanalisierung bezahlen mussten. Wir besehen die Zimmer unten im Haus. Dann essen wir drei zusammen. Sie erzählt, dass Ute28(Heleme Louise Gertrud) Ute Kresling, geb. Wiebalck (*17.11.1915), die älteste Tochter von Lies Wiebalck ihr voriges Jahr geschrieben hat, wie nett und lebendig der Nachmittag war, wo ich zum Studentenheim kam. Sie sagt, sie mochte Annemarie so gern; sie ist erschrocken und betrübt, als ich erzähle, dass die Beziehung mit Kön zu Ende ist, und sie nicht mehr auf der Eichenhalde wohnt, wo Lies sie und Kön besucht hat.) Ich bekomme ein Bett für meinen nap. – 3 ½ – 5 Otto Kreitz und Lies’ Tochter Margunt29Elisabeth Henriette Margund Eggert, geb. Wiebalck, * 29.7.1919Eggert kommen zum Kaffee. (Otto ist noch der alte. Er wohnt ganz in der Nähe; hat seine Frau verloren; sein Sohn Otto hat die Versicherungsvertretung übernommen, er hilft noch mit dabei. Er erzählt gern und lacht gern, spricht dabei absichtlich eine etwas ungeschlachte Sprache; er ist ganz geschickt und gescheit, aber doch recht einfach in seinem Denken. – Auf meine Fragen sagt Lies (vorher schon), dass auch sie, wie Agnes und Reinhard, für die Monarchie ist (!); sie unterhalten sich ausführlich über eine neue Ehe, Verlobung, Geburt und dergleichen in den Königshäusern, und den Besuch der englischen Königin in Deutschland. Lies Tochter ist Turnlehrerin, sportlich und gewandt, und entschlossen. Ihr Mann30Paul Eggert (23.6.1919-14.8.1962) ist vor einigen Jahren in Mallorca umgekommen durch Sturz vom Pferde; sie ist schon zweimal wieder dorthin gereist mit den Kindern; sie liebt die Landschaft und wohl auch die Erinnerungen an die glücklichen 🕮\Vollmerhausen\ Zeiten zusammen dort, und die dortigen Deutschen haben ihr viel Sympathie gezeigt. Ihre Tochter Almuth31Almut Eggert (30.11.1948), 16, und zwei jüngere Zwillingsknaben kommen später auch. Agnes hatte mir vorgeschlagen, jedem einen Dollar zu geben; leider hatte ich mein amerikanisches Geld in Stockdorf gelassen, und Agnes hatte mir stattdessen 3 5-DM Stücke gegeben; als ich das Lies’ Tochter sagte, bevor die Kinder kamen, fuhr sie schnell zur Bank und brachte 3 Dollarscheine mit, anstatt der gewünschten Silberstücke; die gab ich dann den Kindern, und die waren entzückt darüber.) – Rückfahrt in ca einer Stunde.OVollmerhausen– Abends mit Johannes und Sabine telefoniert (die beiden Jungen sind gestern nach Hamburg geflogen, und gut angekommen.)
Briefe geschrieben. – Nachmittags 6-7 Hilde Carnap hier. (Sie wohnt allein in Gummersbach. Ihr Sohn Günter hat gute Anstellung und kann sie gut erhalten. Sie erzählt von ihrer Tochter Eva, die an starken Depressionen gelitten hat, vor Jahren Elektroschock bekommen hat, mit einer Wirkung, aber später Rückfälle; dann mehrmals mit Medizin behandelt; die Störung war anscheinend recht stark, sodass sie zornig auf Mann und Kinder wurde. Lange Perioden in Anstalt. Jetzt aber seit über einem Jahr geht es ganz gut; Mann und Kinder behandeln sie sehr schonend; sie selbst spricht nie von ihren früheren Zuständen; sie macht den Haushalt usw., aber fährt nicht Auto. Hilde ist froh, dass sie soweit gebessert ist, aber doch natürlich immer in Sorge um sie. Hilde ist Tochter eines Arztes, aber sie macht einige Aussagen über die Tochter, die etwas naiv klingen. Ich erzähle dann auch 🕮\nach London\ von Inas letztem Jahr und letzten Wochen, aber nicht mit Details. Ihre Erzählungen sind mir in gewissem Sinne beruhigend und tröstend: solche Krankheiten scheinen unabwendbar, die heutige Medizin kann fast nichts dagegen tun; sie sagt, in Deutschland habe man früher die Elektroschocktherapie viel verwendet, aber letzthin nicht mehr; man habe auch Insulinbehandlung erwogen, aber bisher nicht verwendet.) – Abends spät kommt Agnes nochmal zu mir (sie singt mir einige schöne Abendlieder, eins von Tersteegen. Dann singt sie einiges aus „Hört ihr Leut’ und lasst euch sagen“, in Erinnerung daran, dass Brügmann es so schön sang. Die Lieder mit der Sehnsucht nach dem „Heimkommen in die Ewigkeit“ sind ergreifend. Dann sagt sie noch, sie glaubt, dass Gott auch Ina verstanden hat in ihrem Leiden und auch in ihrem letzten Tun, und dass er sie doch aufgenommen hat. Ich danke ihr für ihre Liebe.)
Agnes hilft mir packen (ich habe zu viel gepackt und habe allerhand Sachen ausgeschieden, Unterwäsche usw.; die will Agnes nach Stockdorf schicken.) Beim letzten Mittagessen sagt Reinhard, dass sie beschlossen haben, in ein anderes Haus in Vollmerhausen zu ziehen, (das auch der Firma gehört; es werden aber noch Änderungen darin gemacht werden.) –Reinhard fährt mit mir im Auto zum Flughafen Köln Wahn und bleibt noch bei mir, bis ich aus dem Wartesaal herausgehe; obwohl ich ihm schon vorher sagte, er könne ruhig gehen. Dort Augentropfen. Abflug 3:15 (BEA 625), London an 5:00.OLondon (Ich habe äußeren Sitz; es ist aber auch nicht viel zu sehen, weil trüb und wolkig.) Popper und Frau Hennie32https://www.geni.com/people/Lady-Josefine-Hennie-Popper/6000000011242647563 holen mich ab (sein Assistent 🕮 Watson fährt uns nach London hinein, lange Fahrt, zum Bedford College. Erst sagten sie, man habe zu spät entdeckt, dass die Zimmer dort kein fließendes Wasser haben, und man wolle die Amerikaner in ein Hotel bringen, falls man Zimmer finden könnte. Man zeigt mir das Zimmer im College, das ich bekommen würde; es hat elektrisches Öfchen, Tischlampe, großes Fenster bis ganz unten, mit Blick auf einen anderen Flügel, Rasen und schöne Bäume; man bringt mir ein breiteres und vielleicht auch längeres Bett, und ich sage, dass ich bleiben will. Jeffrey wohnt 2 Türen von mir.) – Popper gibt mir mimeographierte Sachen: 3 alte Aufsätze von Popper, Jeffrey, Bar-Hillel; eine neue Erwiderung von Popper auf die beiden, und eine neue Note von Miller „Neues Paradox von Information“. – Jeffrey geht um 7 mit mir zum Abendessen im großen Eßsaal unten. (Neben mir Mrs. Barcan, und daneben Quine; ich begrüße auch Bar-Hillel und Shulamith. – Zum Klo muss man immer ein langes Stück Korridor wandern; Bad und Waschräume sind gleich gegenüber meinem Zimmer (dahin muss man mitnehmen in eine kleine Waschküche mit fließendem warmem und kaltem Wasser: Handtücher und Seife, Glas, Zahnbürste und Zahnpasta).
Vormittags Vorträge von Robinson und Mostowski, nachmittags: Bernays und Körner. (Lebhafte Diskussion zwischen Kreisel und Mostowski. Letzterer sagt, dass die Verwendung von Logik 2. Ordnung für AS der Mengenlehre 🕮 zwecklos ist; auch Bar-Hillel, gegen die vielen ontologischen Fragen, richtig, aber zu scharf.) – Abends (gehen die anderen zu einem Empfang bei Direktor der Schule von Ökonomie.) Ich schreibe und lese auf meinem Zimmer. Abends 2 Noludar.
Sitzung über induktive Logik (chair: Kneale, anstatt des erkrankten Braithwaite). 9:00 Vortrag Jeffrey: „Remarks on ind. Logic“. (In der Diskussion sage ich, dass seine Regel für Umformung von Glaubensfunktionen aufgrund unsicherer Evidenz einen wichtigen Schritt vorwärts bedeutet.) 10:30-11:15 mein Vortrag „Induktive Logik und induktive Intuition“ (im wesentlichen wie der APA Vortrag Dez. 1963, aber kürzer, weil hier die Zeiten genau eingehalten werden. Langer, starker Applaus. Die Diskussion muss leider bald abgebrochen werden (darin erklärt Miller sein neues Paradox; Suppes, Quine und andere machen Kritik daran. Ich sage: Es ist nicht zulässig, wenn man Objektsätze als Argumente von ‚P‘ nimmt, Ersetzungen oder Substitutionen unbeschränkt wiederzugeben; Ersetzung ist nur zulässig, wenn Ausdrücke L-äquivalent sind, faktische Gleichheit von Zahlenausdrücken genügt nicht; das ist ebenso wie in modaler Logik. Popper verteidigt Miller gegen Suppes’ Kritik, das sei bloß ein roter Hering33https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Herring_(Redewendung) usw. – Es wird beschlossen, dass noch eine besondere Sitzung angesetzt werden soll für weitere Diskussion von Jeffreys und meinen Vorträgen.) – Nachmittags ruhe ich mich lange aus. – Dann gelesen und 🕮 geschrieben. – Mit Jeffrey über Millers paper gesprochen, und über Poppers paper zu Miller. – Ich gehe nicht zur Nachmittagssitzung, gehe aber mit Jeffrey zum Kaffee; und später mit Quine und Hintikka zum Abendessen. (Ich sage Quine, dass ich seine Bemerkung las, vermutlich in der Diskussion mit Mrs. Barcan, und dabei ebenfalls dachte: Ich habe die Möglichkeit einer kontingenten Identität von Intensionen auch erst spät eingesehen.)
Vormittags Vortrag Freudenthal „Realistische Modelle von prob.“, nicht sehr klar. 11 Vortrag Hintikka (ich sage in Diskussion, wie in LA Kolloquium: ich schlage vor, anstatt mit Konstituenten zu beginnen, wie H., (wobei er aber jetzt sagt, Gleichwahrscheinlichkeit ist doch nicht ganz befriedigend) lieber beginnen mit Konstituentenstrukturen, durch die nur Anzahl der vorkommenden und der nicht vorkommenden Attribute angegeben wird, und vielleicht Gleichwahrscheinlichkeit für diese. Ich frage, ob folgende abgeschwächte \(\lambda{}\)-Bedingung erfüllt ist: \(C_j(t) = C_j(t’)\), wenn \(s_j\subset s_{j’}\) und unter den \(k-1\) anderen Attributen in \(t\) und \(t’\) dieselbe Anzahl von \(O\) ist; er sagt: synisch ja, und vielleicht auch genau.) Es ist schon 1:15, und um 2 beginnt Kyburgs Vortrag. Daher schnell einen Teller mit Brot und Käse geholt, und auf mein Zimmer gegangen; schnell gegessen, und ½ Stunde ins Bett. – Ich gehe 2 ½ (anstatt 2) zur Sitzung. Kyburgs Vortrag „Rule of detachment“, dann Bar-Hillel🕮 comments darüber. B-H ist zu polemisch. Schließlich sage ich: Der Unterschied zwischen denen, die Akzeptierungsregeln wollen und denen, wie ich, die keine wollen, ist nicht so ungeheuer, wie Kyburg es darstellt; es ist eine Frage von gradweiser Verfeinerung; zunächst spricht man üblicherweise von „akzeptieren“. Aber die Erkenntnissituation des Wissenschaftlers wird genauer dargestellt, wenn er seine Liste in zwei oder mehrere Stufen einteilt, wie Kyburg in seinem Buch; was ich tue, ist einfach eine weitere Verfeinerung: zu jeder akzeptierten Hypothese wird ein numerischer Index hinzugefügt, der auch gebrochene oder irrationale Werte haben kann; es ist dann ein Glaubensgrad, irgendwie interpretiert; ich würde ihn wie Ramsey durch Wahrscheinlichkeit explizieren. Kyburg sagt, dass er mit dieser Darstellung im Grunde einverstanden ist. – Kaffeepause; Jeffrey telefoniert nochmal mit Russell Foundation; endlich erreichen wir sie; Russell ist in Wales, für noch 2 weitere Monate; Schoenman34Ralph Schoenman (*1935); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ralph_Schoenman kommt Freitag zurück. – 5h Vortrag Mary B. Hesse „Ein Problem in confirmation theory“. Jeffrey hat mimeographierten Text; ich gehe unmittelbar vor dem Vortrag zu ihr und bekomme den Text. Jeffrey sagt mir, dass sie meine Theorie gut kennt und gern das „AS“ bekommen würde. Sie liest den Text ab, so schnell, dass ich mit Hören nicht folgen kann. 🕮 Ich setze mich hinüber ans Fenster, um mitzulesen, aber das gelingt auch nicht; inzwischen habe ich viel von der Einleitung verloren, dass ich gar nichts mehr verstehe. Als sie endet, macht der chairman, Jonathan Cohen, Bemerkungen dazu. Dann gehe ich hinaus, flüstere noch Jeffrey zu, dass ich kein Wort verstanden habe, und ob er vielleicht etwas dazu sagen will. Später sagt er mir, dass er auch nichts verstehen konnte, dass sie aber induktive Logik gut kennt, sodass sie auch eigene technische Beiträge dazu machen kann; sie kennt besonders meine Theorie gut.) Abendessen mit Jeffrey und Ruth Barcan. Sie fragt über meine Augen, (und ich sage: Glaukoma; sie sagt, ihr Mann (?) hat es durch accident im physikalischen Labor, in einem Auge; er hat zuweilen akute Anfälle, vermutlich wohl die andere Art; er kann den Augendruck mit dem Finger palpitieren, und wenn er fühlt, dass der Druck hoch ist, nimmt er Medizin, auch Pilocarpin, Esoterin (?) oder sowas. Ich erzähle ihr von Reichenbach. Sie meint, vielleicht sollte ich Operation haben, falls ich einen guten Augendoktor habe.) – Geschrieben und gelesen.
Heute besuche ich keine Sitzungen (sie sind über Mathematik in Sozialwissenschaften und dergleichen.) – Gebadet. – Mit Jeffrey zum Panam. (Ich gebe Reiseschecks für $ 150. Ich kaufe Ticket London-Stuttgart-München-Hamburg-London für $ 142). – Nachmittags David Watkins fährt mich (und Quine, Maxwell, und Yourgrau) zu Popper (in Fallowfield, PennBucks.) ca 30 Meilen west von London. 🕮 Etwas über 1 Stunde. Sie haben schönes, geräumiges Haus, unten großes Wohnzimmer mit Flügel (er sagt, er spielt und komponiert auch), und Arbeitszimmer, vom Schreibtisch schöner Blick über den Garten auf große Bäume, kein anderes Haus ist zu sehen; dahinter noch kleines Bücherzimmer, und er sagt, noch Bücher in anderen Kammern oben. Er führt uns stolz durch das ganze große Grundstück; er hat den früheren Tennisplatz und den Gemüsegarten auch in schöne Rasenplätze umgewandelt. Dazwischen und dahinter sind schöne Waldstücke mit großen Laubbäumen. Er hat vieles noch dazu gekauft, damit kein nahes Haus gebaut werden kann. – Frau Popper bemüht sich lieb um uns, und gibt uns schöne Wiener Bäckereien, mit Erdbeeren usw. Popper erzählt, wie er vor der Königin knien musste, und sie ihm mit einem Schwert auf beide Schultern tippte und zum Ritter ernannte; es ist nur ein Titel, nicht mit Privilegien verbunden. – Popper liest aus seinem Werk „Offene Gesellschaft“ eine Stelle vor, wo mit einer Geschichte eines königlichen Offiziers ein logisches Paradox verbunden ist; darüber wird dann dort und auf der Rückfahrt lange gesprochen; Quine und ich machen einige aufklärende Bemerkungen zur Natur des Paradoxes.) 5¾ Rückfahrt. – Abends noch mit Jeffrey und Edith, die heute morgen angekommen ist, langen Spaziergang durch den Regent’s Park, in dem das B. Coll. liegt. – Ich schreibe Eintrag in Schilpp Band für Russell und gebe es an Jeffrey, der es an die Wales Adresse schicken will. –🕮
Vortrag Salmon und comments by Hacking über „Probleme der Induktion“; Braithwaite als chairman. Ich mache verschiedene Bemerkungen in der Diskussion (auch über Anwendung der induktiven Logik auf Wissenschaftssprache, dabei vielleicht die Prinzipien von Jeffreys verwenden; das schwierige Problem der Wahl der Skalenform kann vielleicht so gelöst werden: Man nimmt die Skalaform, bei der die fundamentalen Gesetze die einfachste Form haben. – Invarianz in Bezug auf die Sprache gilt nicht allgemein. Die primären Eigenschaften müssen natürliche Eigenschaften sein, d. h. rein qualitativ, nicht gemischt wie Goodmans ‚grue‘. Ein Statistiker fragt, was ich über Fishers financial prob. denke; ich sage: ich finde seine Formulierungen schwer zu verstehen.) – Beim Lunch Gespräch mit Watkins und Bar-Hillel (W. will auf unsere Herausforderung klar machen, dass doch ein großer Gegensatz zwischen Poppers und meiner Auffassung besteht in Bezug auf Wahl der Hypothesen.; aber Miss Eva Wah kommt und nimmt ihn in Beschlag.) – Nachmittag nicht zur Sitzung, lange gesprochen mit Poppers Schüler David Miller (ich sage: zuweilen ist es so, dass man in teils modalem, teils gewöhnlichem Satz an gewissen Stellen einen beliebigen arithmetischen Zahlausdruck gleichzeitig einsetzen darf, nicht aber einen beliebigen deskriptiven Zahlausdruck. Er wünscht ein Beispiel; und nach einigen Versuchen konstruiere ich einen solchen Satz. Dies macht zum ersten Mal Eindruck auf ihn; er sagt, die anderen haben immer nur gesagt, man dürfe so etwas nicht in modalem Kontext, aber sie 🕮aber sie hätten es ihm nicht durch ein Beispiel klarmachen können. Er will nun seine Ableitung nochmal nachprüfen. Ich sage ihm, es erscheint doch als ziemlich unglaubwürdig, dass in den üblichen Wahrscheinlichkeitssystemen ein Widerspruch stecke, das hätte man doch sicher schon gefunden. Aber er sagt: In Freges System war auch ein Widerspruch, obwohl Frege glaubte, alle Axiome seien intuitiv plausibel. Kalmar spricht vorher auch mit Miller, aber nicht ganz klar; das machte gar keinen Eindruck auf ihn.) – Abendessen mit Popper und Gadi. (Popper sagt, er will morgen in der Diskussion nicht die Millersache vorbringen (es ist nicht klar, ob Miller ihm schon gesagt hat, dass er jetzt durch mich Zweifel bekommen hat). Er erklärt mir ausführlich, dass die (frühere) Polemik gegen mich erst dadurch entstanden wäre, dass Bar Hillel auf eine einfache, harmlose Fußnote von Popper unhöflich, scharf, und ganz verkehrt geantwortet hätte.) Kurz gesprochen mit: Tarski, Bernays, Hutten, Walk‚ Braithwaite, Juhos, C, Kalmar, Kneale, Körner, Mostowski, Shepherdson, S, Saokko. Außerdem waren da: Ayer, Good, Törnebohm35Vielleicht der schwedische Philosoph Håkan Törnebohm, siehe https://sv.wikipedia.org/wiki/H%C3 %A5kan_T%C3 %B6rnebohm, Toulmin, )
7 aufgestanden. (Koffer gepackt; zuletzt packt Edith Jeffrey noch meine Jacke hinein. Jeffrey trägt ihr und dann mein Gepäck hinunter.) Nach dem Frühstück zur extra Sitzung 9:30-12 in Raum B. Man gibt mir Telegramm von Hanneli: „München“ (d. h. ich soll 🕮 durchfliegen bis München; sie schickt es von Stuttgart, also wird sie selbst wohl im Auto nach München kommen.) Die Sitzung war gleich nach meinem Vortrag von Kneale vorgeschlagen worden, weil damals zu wenig Zeit für Diskussion war. Kneale schreibt meine 4 Punkte an die Tafel; aber die werden überhaupt nicht diskutiert. Kneale ist chairman. Zuerst spricht Popper (ca. 20 Minuten, das meiste ist Zeitverschwendung. Zuerst die überspitzte These, dass Wissenschaftler beliefs vermeiden sollen! Vielleicht meint er, dass es auf den subjektiven Grad von Glauben nicht ankommt. Dann die These „Glaube ist nicht transitiv“; was er wirklich meint, ist, dass mit \(p(a‚b)\) nahe an \(t\), und ebenso \(p(b‚c)\), so kann trotzdem \(p(a‚c)\) beliebig klein seinjOriginal sein klein.. (Das ist bekannt, und ganz zwecklos hier). Noch mehrere solche Sachen. Ich unterbreche und sage: Wozu diese ganz bekannten Theoreme; wir können ebenso gut arithmetische Probleme diskutieren, hier gibt es doch gar keine Kontroversen. Schließlich wieder lange seine alte bekannte These, dass höhere Prob. kein gutes Kriterium für die Wahl von Hypothese ist.) Ich erwidere (ich bin willig, seine These, dass Wissenschaftler Glauben vermeiden sollen, zu diskutieren, sobald Popper uns einen Wissenschaftler nennt, der das wirklich getan hat. Dann sage ich, wie in einer früheren Diskussion: Regeln von accept. ist eine über-vereinfachte Prozedur; schrittweise Vereinfachung der Regeln durch Teilung der Hypothese in 2 oder mehr Klassen; schließlich ich: Man füge zu jeder Hypothese eine Zahl.) Hurwitz und andere sprechen noch dazu; sie kritisieren, dass meine Theorie noch nicht praktisch angewendet werden kann. Ich erwidere: Man soll nicht so ungeduldig sein: für 2000 Jahre hatten Aristoteles und die PhilosophenkOriginal Aristoteles und die Philosophen für 2000 Jahre hatten.nur deduktive Logik nur für einfachste Satzformen; Frege führte erst quantifier ein; ich kann die auch schon behandeln. 🕮 Kneale oder jemand sagt später: Anscheinend ist nun in einigen Punkten Einigung erreicht (ich hatte früher schon gesagt, dass die Distanz von mir zu Popper kleiner ist als die von ihm zu mir). Zum Schluss fordert Kneale mich auf, ein Schlusswort zu sagen. Ich sage: nicht so viele Kontroversen; jeder soll nach seiner Methode versuchen; die Zukunft wird dann zeigen, wo die fruchtbaren Ergebnisse sind. –Mit Jeffrey im Taxi zum Hotel Westend; ich nehme Zimmer daneben im Astoria Hotel, Gloucester Platz 90, nahe Baker St. Mit Jeffrey zum Mittagessen. Dann mit ihm zum Panam (ich lasse streichen die Reservation für heute Abend nach Stuttgart, weil da kein Platz mehr für München ist; ich mache Reservation für morgen vormittag, und telegraphiere an Maue.) – Ich nehme ein Zimmer im Astoria Hotel, Gloucester Place 90. – Jeffrey bringt mich zu einem kleinen Restaurant; wir verabschieden uns, und ich esse dort zu Abend. Auf meinem Zimmer im Hotel funktioniert die Lampe am Bett nicht; die Frau stellt auch fest, dass in der Lampe etwas falsch sein muss; sie hat aber keine andere. So muss ich abends, wenn ich Newsw. lesen will vor dem Waschtisch stehen und Zeitschrift ganz hoch halten unter die Lampe. Nach einiger Zeit habe ich genug davon und nehme stattdessen ein Bad.
Mein elektrischer Rasierapparat funktioniert nicht, obwohl neben dem Waschtisch ein outlet ist für 110 und 220 Volt, letzteres für englische und für deutsche Stecker; es geht auch nicht mit dem englischen Adapter, den Jeffrey mir gekauft hat, den man in eine Lampenfassung einschraubt. So bleibe ich unrasiert auf der ganzen Reise heute. 🕮\nach München\ 8:10 Taxi zum Terminal der BEA (British European) Cromwell Road. 8:50 deren Autobus zum Flughafen. (Dort Passkontrolle; im Wartesaal wieder die Augentropfen) 10:05 Abflug (ich habe Fensterplatz, alles ist sehr besetzt. Neben mir junge Frauen von einer zahlreichen Gruppe; die Propeller machen aber so viel Lärm, dass ich nicht mit ihnen sprechen kann. Flug Nr. BEA 512.) München an 12:30.OMünchen (Maue hat mir einen Gepäckträger geschickt, weil manchmal keine da sind. Ich hatte geglaubt, Hanneli würde da sein, weil sie telegraphierte, ich solle durchfliegen bis München. Maue hat Stockdorf verständigt, aber Hanneli ist noch in Stuttgart.) Im Taxi, mit dem Maue gekommen ist, zu ihrem Haus. – Nochmal Mittagessen (im Flugzeug schon das erste). – Nachmittags telefoniert mit Chacha (sie ist vor einigen Wochen im Zug München-Stockdorf ohnmächtig geworden, wurde von Ambulanz nach Hause gebracht, wachte dann aber erst nach mehreren Stunden auf! Sie selbst erinnert mich daran, dass sie etwas Ähnliches hatte bei Johannes’ Hochzeit.) – Nachmittags und abends erzählt Maue viele Geschichten (einiges was mich interessiert, meist aber über unbekannte Leute. Ab und zu versuche ich auch, etwas über meinen Besuch bei Gerhard und bei Gittli zu erzählen.)
9 Frühstück. – Über eine Stunde. Spazieren im Nymphenburger Park. – 3 Mittagessen. – Nachmittags mit Maue zum Papierladen, und ein wenig spazieren. Abends mit Gittli telefoniert. – Abends bis beinahe 11 gesprochen. (Ich bin ganz erledigt davon. Ich überlege, dass es besser ist, wenn ich mich mehr zurückziehe zum Briefe schreiben.) 🕮\in München\
In den Park spazieren. (Heute kann ich endlich mal allerhand Geschichten vorbringen über Kappel, mit den Kindern, und Gespräche mit Gittli und mit Gramms; auch, was ich über unser früheres Leben zusammen ihnen erzählt habe; dass ich selbst überrascht war zu sehen, wie bald ich schon mit Gerhard und Bärbel zusammen ganz unbefangen sprechen konnte. Maue sagt, sie hätten auch in Briefen ihre Freude ausgedrückt über das Zusammensein.) – 3-6 Gespräch mit Humburg (das erste dies Jahr; siehe Notizen. – Es ist gut und erfreulich.) – Telefoniert mit Annemarie (über Bank Jena, sie soll 300 an Wilhelm von Rohden überweisen lassen; über Ronsdorf und Barmen, Besuch bei Lies, sie hatte davon schon von Ute Kresling gehört; über London.) Und mit Hochkeppel (er will mein ms unterbringen im „Merkur“ oder im „…“; er fragt, ob er mal ein TV Interview mit mir machen könnte). – Abends erzähle ich noch Geschichten über Gerhard und Gittli (sie wollte alle Orte wissen, wo wir waren.) – Nachts im Bett starkes Sodbrennen (eine Menge Maalox Tabletten helfen nicht; ich nehme Abführmittel; nachts, 2 oder 3 gehe ich leise in die Küche hinunter und hole mir Milch mit Sahne; die ganze Nacht fast nichts geschlafen. Früh um 6h zum Klo, große Entleerung.)
Ich fühle mich ganz erledigt nach der schlechten Nacht, und bleibe im Bett. (Ich dachte, es würde bald vorübergehen, aber das tat es nicht. Vormittags telefoniert Maue mit Carl Max, und er rät 🕮\in München\ „Kaffeekohle36https://de.wikipedia.org/wiki/Kaffeekohle“, 2 Teelöffel trocken in den Mund, und dann mit Tee hinuntergespült. Ich bin zu erledigt zum Lesen, was ja selten ist.) – Nachmittags bleibe ich noch im Bett. Temperatur ist 37‚6\(^\circ{}\). Maue telefoniert nochmal; er meint, es ist nicht einfach Sodbrennen, sondern eine kleine Infektion. (Ich esse den ganzen Tag nur Knäckebrot mit Tee oder Kaffee und Hafersüppchen.) (Nachmittags verschreibt C. M. Tabletten „Mexaform S“ für den Darm, 3 x täglich.) – Abends 37‚7\(^\circ{}\). (1 ½ Noludar genommen, sehr gut geschlafen die ganze Nacht).
36‚4\(^\circ{}\) Untertemperatur. Aber ich fühle mich viel besser nach dem guten Schlaf. (Heutigen Vortrag überlegt, aufgrund der Notizen über Rationalität für den Londoner Vortrag.) – Nach 2 kommt Christoph Angermann und holt mich im Auto ab; ½3 in Stegmüllers Seminarvorstube, mit ihm und einem Philosophen Husan (?) Fischer37Es könnte sich um Ernst Hugo Fischer (1897-1975) handeln, der seit 1956 apl. Professur im Fachbereich Philosophie der Univ. München war. Vgl. Ernst Hugo Fischer – Wikipedia (für indische Philosophie und Sanskrit; er hat mich mal bei einem Kongress getroffen, vielleicht in Mexiko; er geht dann wieder.) Dann kommt Fels38Eberhard M. Fels (1924-1970), hatte seit 1963 den neugeschaffenen Lehrstuhl für Ökonometrie und Statistik inne.. Paul Richter kannte er aber nicht. (Ich sage Stegmüller, dass ich gestern erhöhte Temperatur hatte und den ganzen Tag im Bett war, aber heute sei es besser. Trotzdem fragt er, ob ich Lust habe, nachher mit ihm und anderen in ein Café zu gehen; ich lehne ab, weil ich dann sicher müde sein werde. Auch am Ende fragt er nochmal.) 3:15-4:20 mein Vortrag; etwa 15 Leute dort. 10 Minuten Pause; ich trinke nochmal Kaffee. Dann Diskussion bis 6:15. (Um 6 läutet mein buzzer, nachher nehme ich gleich die Tropfen in dem Empfangszimmer. – Wir kommen erst nach 7 bei Maue an, und Christoph fährt heim. 🕮\in München\ Ich rufe Chacha an. Morgen muss sie für sich selbst kochen; darum will ich dann erst nachmittags hinkommen.) – Maue telefoniert lange mit Gerhard; sie sagt, er hat ihr erzählt über vieles, was ich mit ihnen gesprochen habe, auch z. B. über Agnes, objektiv, gute und schwache Seiten, auch über mich selbst, auch Schwächen nicht verheimlichend, z. B. „Verwechslungen der Gemahlinnen“.) – (Abends 11 Temperatur 36‚0!)
(Gebadet, während Maue Besorgungen macht.) Geschrieben. – Mit Maue gesprochen. (Ich mache mir während des Gespräches klar, mit großem Bedauern und einem Gefühl von Resignation, dass ich erleichtert bin darüber, dass ich bald fortkomme. Die letzten 3 Tage waren aber viel besser als die ersten zwei, wo sie mich ganz totredete und ich nicht zu Wort kam; letzthin habe ich doch allerhand erzählt, besonders auch über Gittli und ihre Kinder, und etwas über Gerhard und Bärbel. Nach den ersten 2 Tagen war ich total erledigt, weil Maue mich totredete. Dann habe ich etwas energischer versucht, zu Wort zu kommen. Ich überlege, was trotzdem so störend war, obwohl sie sehr liebevoll mich pflegte und verwöhnte; ich glaube, es hat zu tun mit ihrer Intoleranz und Dominierungsantrieb; sie wurde jedesmal ganz zornig, wenn ich jemanden verteidigte gegen ihre oft etwas willkürlichen oder unfairen Anklagen; sie selber brachte vor, dass Gerhard wie ich immer verteidigen wolle, und dass das doch unerträglich sei; sie erzählt auch, wie sie zuweilen ihren Mietern Vorhaltungen mache, wenn die ihre Dinge nicht in Ordnung halten oder nicht genügend ihre Hilfe würdigen. – Nachmittags wollte ich ca 4h in Stockdorf sein; aber beim Tee nach 3h ließ sie mich gar nicht los; ich dachte daran, dass sie ja wohl jetzt meist einsam ist und Bedürfnis nach Menschen hat. – Ich gebe ihr: 100 für ein besonderes Geschenk, sie weiß jetzt noch nicht, was; 20 für Telefon, 🕮\nach Stockdorf\ und 10 für Medizin; mehrere Medizin gingen aber auf ihren Namen und werden daher zu 80 % von der Krankenkasse erstattet.) – 4 ½ im Taxi nach Stockdorf.OStockdorf Da ist es auch kühl und regnerisch; aber wir sitzen auf der Veranda (ich erzähle Chacha, besonders von Berlin. Auch über meine zwiespältigen Gefühle über die Sprechweise von Johannes in der Abendandacht: So theologisch-biblische Wendungen, das müsse doch für die Leute ziemlich fremd sein; sie meint aber: Die, die dahin kommen, wünschen vielleicht so eine Sprache. Ich erzähle, dass Sabine sich selbst Vorwürfe macht, dass sie und die anderen Geschwister immer Werner Thost so kritisiert haben; das habe vielleicht die Beziehung zwischen beiden gestört.) –Telefoniert mit Hanneli (der Konsul hat gesagt, dass Besuchervisum für Erika Schwierigkeiten macht, wegen Schulpflicht; Immigrationsvisum ist einfach und schneller zu bekommen! Ich sage: Dann wollen wir das doch gleich versuchen! Das freut sie.) Beim Abendbrot sind Christoph und Lini dabei und noch etwas danach wird gesprochen über meinen Vortrag am Tag vorher. Christoph hat noch allerhand Fragen über credibility, und über Unterschied zwischen psychologisch und normativ und dergleichen. – Zum Gutenachtsagen sage ich Chacha: Es ist schön, wieder in Stockdorf zu sein. (Nachher im dunkeln grüble ich noch darüber nach: Warum fühle ich mich hier wohler und entspannter als in München ? Vielleicht ist es, weil hier die Atmosphäre gelassener ist; es gibt keine Ausbrüche von Zorn oder Gekränktheit, wovor ich bei Maue immer auf der Hut sein muss. Am nächsten Tag sagt Maue mir telefonisch: Sie hat mit Gittli telefoniert, und die hat gesagt: Mit Nappi ist gut diskutieren, da braucht man nie zu fürchten, dass ihm etwas, was man sagt, in der Kehle stecken bleibt. Sie würde so wünschen, noch mehr zu diskutieren mit mir. 🕮
Vormittags geschrieben. – Nachmittags nach 3 Frau Stegmüller holt mich ab, nach Landstetten. (Sie haben nette, kleine Wohnung gemietet; sie wollen sie über den Winter auch behalten. – Ich erzähle von der Londoner Konferenz. Nachher Gespräch mit Stegmüller. Er hat noch Fragen zu meinem Vortrag; und was aus dem \(\lambda{}\)-Axiom geworden ist; ich sage, ich nehme es nicht mehr als Axiom, sondern nur für bestimmte Familien. Über Veröffentlichungspläne; er hat mal früher die geplante Reihung von Aufsätzen gesehen. Über Goodmans Prädikate; ich erkläre, warum ich das Problem nicht als dringend ansehe. Stegmüller hat Ideen zum Problem der counterfactuals; das betrifft aber mehr die Frage, was die vernünftigste Gesamtannahme ist, wenn wir eine mit bisherigen Glauben unverträgliche Proposition annehmen wollen. Ich sage: Das ist ein methodologisches Problem; das muss unterschieden werden vom logischen Problem; für letzteres würde ich vom Sprecher Vervollständigung des counterfactual Satzes verlangen, da die übliche Formulierung unvollständig ist.) Abends noch Angermanns etwas bei uns.
Vormittags mit Chacha in den Wald spazieren, als nach trübem Himmel und Regen auf einmal die Sonne herauskommt. – Nachmittags 3-8 zu Stegmüllers gefahren (Frau St. fährt mich hin und zurück. Lang über den traurigen Zustand der Philosophie in Deutschland. Er sagt, als Heidegger unter dem Naziregime viel Einfluss hatte, hat er seine Schüler überall untergebracht; und jetzt sitzen sie überall und verhindern auch noch die Ernennung von vernünftigen Philosophen auf den zweiten Lehrstühlen. Und f überferner übt? die katholische Kirche schlechten Einfluss aus, sowohl politisch wie philosophisch. – Ich erzähle darüber, wie ich nach Amerika gekommen bin, die ersten 🕮 Einladungen; Chicago und Princeton; Institut Princeton, und UCLA; das interessiert beide sehr. Über induktive Logik: Er stellt Fragen über die \(\Phi{}_m\) und \(P_j^m\), über die Modelle; er hat gemerkt, dass in einem Theorem über „refers to“ etwas nicht stimmt. St. fragt Er fragt, ob es Arbeiten gibt über das Problem der Einfachheit von Funktionen und Gesetzen; ich sage, er soll mir die Frage nach LA schreiben, dann will ich in der Kartei nachsehen.) – Bei der Rückfahrt erzählt mir Frau Stegmüller, dass sie Kunstgeschichte und Psychologie studiert hat (und dann eine Doktorarbeit über Michelangelo geschrieben hat, in Psychologie, über Erklärung der verschiedenen Stile seiner Arbeiten in verschiedenen Perioden seines Lebens.)
Chacha hat Brief von Grete, dass sie auf einmal doch nach Deutschland kommen will, und am 5.8. schon in Hamburg ankommt! (Chacha überlegt, ob ich vielleicht Grete nach Elmau einladen könnte, oder, wenn das nicht geht, Chacha nach Hamburg mitnehmen könnte.) – Nachmittags 4-5 Dr. Hochkeppel hier (Tee mit mir und Chacha. Er bespricht den Plan einer TV-Aufnahme, hier im Garten oder im Zimmer. Er hat einen Entwurf von 4 Fragen. Ich könnte herumgehen oder auch sitzen oder beides. Ich soll mir keine festen Antworten vornehmen, sondern zwanglos sprechen, auch ruhig meine Antwort nachher einschränken oder sonst wie korrigieren. Er würde vielleicht 30 Min. aufnehmen, dann aber nur 10-12 Minuten herauswählen. Aber mit Vorbereitung der Apparate und dann wieder Abbau würde vielleicht von 9 bis 14 dauern! Ich habe zuerst Bedenken, ob ich der Geeignete dafür bin, auch z. B. weil ich nicht so gern so sehr allgemeine Fragen beantworte. Aber er sagt, das macht nichts; ich kann 🕮 ruhig dazu sagen, dass ich nicht gern oder nicht leicht solche Fragen beantworte, und dann irgendetwas dazu sagen. Ich sage schließlich zu; ich sage, ich möchte es vielleicht noch mit Stegmüller am Freitag besprechen. Chacha ist entzückt, dass vielleicht ihre schönen Blumen aufgenommen werden, wenn auch nicht in Farben. Das Ganze wird auf einen Film aufgenommen, und er wird mir dann eine Kopie davon geben.) – Mit Chacha spazieren (sie bringt meine Wäsche fort). – Abends mit Chacha. (Ich erzähle von Kappel und von Gerhard. Sie sagt, es ist gut, dass sie es nun wissen; es war ihr immer unverständlich, dass Maue es nach Nuttos Tod nicht den Kindern sagte. Ich sage, dass ich mich mit Gerhard und Bärbel und besonders mit Gittli sehr gut verstand; mit Maue natürlich auch, aber ihre unendlichen Geschichten gingen mir manchmal auf die Nerven; und sie mag dann gar nicht, dass man die Gelästerten verteidigt. Sie sagt, Gerhard tut das auch oft. Chacha sagt, Gerhard ist nicht nur im Aussehen sondern auch in seiner Art in vielem dem Johannes ähnlich. Sie sagt, mit Maue hat sie immer gute Beziehung gehabt; Gerhard ist öfter hier gewesen, Gittli natürlich seltener seit der Verheiratung; sie war bei beiden Hochzeiten und mag beide Kinder gern. Aber sie mag auch nicht, wenn Maue immer wieder bestimmte Geschichten erzählt, die ungünstiges Licht auf andere werfen, z. B. auf Hanneli; aber man kann es nicht abstellen. – Sie sagt, mit Hanne ist es schwieriger, die hat ihr kränkende Sachen gesagt. Aber sie möchte auch mit ihr gut stehen, wenn es möglich ist.)
Vormittags Briefe geschrieben. – 5 ½- Hanneli und Erika kommen kurz (sie sind aus Stuttgart gekommen, haben noch Sachen nach Gauting gebracht. Herzliches Wiedersehen. Wir planen die nächsten Tage und Wochen.) 🕮
Mit Chacha etwas spazieren (diesmal nur selten, weil das Wetter so schlecht ist. Chacha schreibt an Grete noch nach Mexiko, dass wir sie einladen, herzukommen und mit nach Elmau zu kommen.) – Abends fahren wir mit Angermanns und Hanneli zum Konzert im Nymphenburger Schloss. (Das Juillard Quartett spielt ausgezeichnet. Mozart, Webern (ein Moderner, seltsam), Haydn. Dann ½ Stunde Pause, wir gehen hinaus, und ich sitze mit Hanneli auf einer Bank. Nachher Schubert Quartett G-Dur; der langsame Satz ist sehr ergreifend, und ist eine der Melodien vom Segelschiff. Es kostet mich Mühe, meine Tränen zurückzuhalten.) (Ich bezahle die Konzertkarten für alle.)
Hanneli und Erika kommen im VW und fahren mit mir in die Stadt. (Zum Panam. Ich schlage Hanneli vor, für sie nur einfaches ticket zu nehmen, aber für Erika Rundreise. Aber sie sagt, das würde Erika sehr erschrecken; die stellt sich vor, dass Hanneli mit ihr nach Deutschland zurückfährt, und macht sich noch nicht klar, dass dann vielleicht eine längere Trennung von der Mutter geschieht; sie hat ihr aber jetzt von der Scheidung gesprochen. Ich nehme also 2 Rundreisetickets‚ Hochsaisonpreise, zusammen 1686 $, davon 986 $ = DM 3944 durch Scheck auf Bank München. Erst später zu Hause wird mir klar, dass ich dadurch beinahe mein Konto erschöpft habe. – Hanneli kauft Unterwäsche für mich. Wir drei essen im Künstlerhaus, eine Treppe hoch, sehr nett am ) Abends fahren beide nach München zurück; wird zu gehen, und dann zur Reitschule. (ich werde wahrscheinlich Erika 🕮 erst in London wiedersehen, wenn sie am 31.8. dorthin fliegen von Stuttgart und ich von Hamburg, und dann wir zusammen nach NY.) – Chacha telefoniert mit Nena, die in Hamburg bei Helga ist, über unsere Pläne für Grete in Elmau. – Um 10 telefoniere ich mitGittli und Maue in Freiburg (morgen gehen sie nach Kappel; Maue bleibt oben mit Gramms; Gittli kommt wieder herunter; sie ist vom 1. bis 8.8. wieder in Freiburg. Sie sagt, ich soll dann auch wiederum anrufen; sie habe sich für mein Geld ein schönes, nobles Kleid gekauft.) – Chacha näht einen blumigen Rock für Erika.
Mit Chacha ins Dorf (zu Dr. Einem, der ihr wiederum eine Kalkinjektion macht; zur Sparkasse, 210 $ Reiseschecks eingelöst). – Antworten für Hochkeppels Fragen für morgen überlegt. – 3 ½ – 7 Stegmüller und Frau hier, auch Angermanns dabei. (Über Graphologie. 5-7 im Arbeitszimmer mit Stegmüller gesprochen, über meine Antworten für morgen. – Er bringt nochmal das Problem der counterfactuals auf; ich sage: Ich würde zuerst versuchen, „anomisch für für Basisgesetze“ zu explizieren; dann auf dieser Basis erst counterfactuals, weil man dabei voraussetzt, dass alle wahren Basisgesetze bestehen bleiben sollen.) Abends rufe ich Roh an Flitners an (Flitner sagt, dass Leni mit Tochter zurückgekommen ist, und bei Dr. Hans Czapski in Tegernsee wohnt; sie sei zu elend, um Besuch zu bekommen, aber man könne anrufen. – Ich rufe Roh an, und sage ihm dies; er sagt, er kommt alleine hinauf, weil Juliane wegen Bronchien🕮sache 2 Wochen in die Klinik muss.) – Spät abends kommt Lini nochmal herunter (sie hat gerade ein Buch gelesen über die Collegemädchen in USA, freie Liebe, dope addiction, juvenile Verbrechen und dergleichen; wie wird das auf Erika einwirken? Hanneli habe mit ihr gesprochen, ob sie wohl Erika für länger als ein Jahr drüben behalten könne. Lini hat dagegen geraten, sowohl wegen der Schwierigkeit nachher hier in der Schule, als auch wegen Einfluss der Einstellung der Mädchen drüben. Hanneli habe auch gesagt, sie könne sich nicht dauernd ganz auf Erika einstellen, weil sie noch ein „suchender Mensch“ sei und eine gewisse Freiheit haben müsse.)
9h kommt Dr. Hochkeppel und 14 TV-Leute für die Aufnahme. ( Es ist leider draußen zu trüb, so wird es in study und Wohnzimmer gemacht. Um 11h beginnt die Aufnahme; am Schreibtisch, der im study vor das Ostfenster gestellt ist. Dann gehe ich langsam hinüber, verfolgt von den Kameras, ins Wohnzimmer, zu meinem großen Stuhl neben dem Sofa, auf dem Hochkeppel sitzt. Ich hatte schon Frage 5 gestrichen; nach einiger Zeit merken wir, dass die Zeit nicht ausreicht, und wir streichen auch noch die Frage über induktive Logik, für die ich mir eine ausführliche Antwort vorbereitet hatte. Von den Beispielen für Fortschritt in wissenschaftlicher Philosophie bleiben nur: Mathematik reduziert auf Logik; 2 Geometrien und Semantik; die „Scheinprobleme“ werden gestrichen. Von den Problemen für die Zukunft werden „theoretische Begriffe“ und „Kausalität“ gestrichen, und nur es bleiben nur induktive Logik (kurz) und „Wertaussagen“ . 🕮\nach Elmau\ Das Ganze ist jetzt 35 Minuten lang; mehrmals ist etwas wiederholt worden, z. B. weil ich lange hinunter geschaut hatte anstatt hinauf zu den Kameras; wenn die Wiederholungen herausgeschnitten werden, bleiben ca 29 Minuten; das sind 400 m, eine Kopie davon kostet DM 1.50 pro Meter, also ca 600 DM = $ 150. Hochkeppel will mir eine freie Kopie geben; auf meine Frage sagt er, dass UCLA eine Kopie gegen Bezahlung kaufen könnte, sie sollen dann an ihn schreiben. – Ich verspreche ihm eine Kopie des Schilppbandes, da er anscheinend dafür interessiert ist. Dieser ganze Filme wird dann für die TV Vorführung (ca. 23.9. im „wissenschaftlichen Bericht“ auf 10 Minuten reduziert. – Die Aufnahme geht bis 15 ½! Sie stellen alle Möbel wieder auf ihre Plätze usw. Der Regisseur bedankt sich, und ich mache ihm ein Kompliment über die feine team Arbeit der ganzen Gruppe, alles gut eingespielt, läuft glatt ohne Reibereien.)
VIII / 1965 Vormittags gepackt. – Nachmittags fährt Hanneli uns im VW Auto nach Schloss Elmau;OSchloss Elmau meist Regen, 3-5; in Partenkirchen Pause für Kaffee. – (Im Schloss haben wir 2 schöne Zimmer nach Osten; davor ist eine große Veranda, auch noch vor einem dritten Zimmer. Ich sage, Chacha soll sich eins wählen. Sie sagt, ich soll das mit Klo nehmen, weil ich‘s zuweilen nachts brauche, und es hat auch einen größeren Schreibtisch; Chachas Zimmer ist größer, und hat noch eine Couch; stattdessen kann sie dann für Grete ein Bett hineinstellen 🕮 lassen.) Franz Roh und Frau Hansmann39Es könnte sich um Liselotte Hansmann handeln, die vor dem 2. Weltkrieg in München zu einem Kreis gehörte, zu dem u.a. Franz Roh, Sigfried Giedion und Jan Tschichold gehörten. (klein, alt, Klavierspielerin). Abends Vorführung: Pantomimen.
Vormittags wir drei spazieren nach O, Richtung Ferchensee. (Die Sonne kommt manchmal durch, aber auch oft trübe). – Nachmittags wir drei nach Mittenwald. Mit Sessellift hinauf zum Gasthaus Sankt Anton, auf dem Kranzberg‚ unterhalb des Gipfels. Sehr schöne Aussicht auf Karwendel und Wetterstein. – Wir sitzen abends in Chachas Zimmer, mit Franz und Frau Hansmann.
Wir drei fahren wiederum nach Mittenwald. (Einige Zeit nach der Abfahrt bemerke ich, dass ich die Augentropfen vergessen habe, und wir fahren nochmal zurück, mit schwierigem Ausweichen. – In Mittenwald zur Bank (200 $ Reiseschecks eingelöst) und zum Haarschneider.) Wir kommen ½ Stunde zu spät zum Mittagessen! – Nachmittags mit Chacha langen Spaziergang (1 ½ – 2 Stunden, mit nur ½ Stunde Ausruhen auf Bank) wiederum Richtung zum Ferchensee. – Abends sehr schönes Konzert (Duos von Mozart, Händel, Stamitz, Mozart), eine Japanerin spielt Geige leidenschaftlich, eine Ungarin Viola d’amore (Frau H. sagt: sie habe 8 Saiten).
Der erste klare sonnige Tag seit langem! Wir drei gehen mit Roh spazieren (am Müllerhaus vorbei, etwas hinauf in den Wald, im Bogen nach links herum, wieder hinunter, zwischen Gasthaus und Wirtschaftsgebäuden durch zurück.) – 3h Hanneli fährt ab. (Heute Gauting, Stockdorf, München; morgen nach Stuttgart. Trotz ihrer Kalendertage war sie hier oben oft munter, unterhielt sich lebhaft am Tisch mit fremden Leuten. Ich sage ihr, dass ich 🕮 und Mama in dieser schwierigen Zeit im Geist bei ihr sind; sie soll auch immer anrufen, wenn sie eine Aussprache braucht.) (Brief von Gittli, auch Rechnung für Sachen; Brief von Maue: Carl Max ist bedürftig für spezielle Bedankung für Kappel und für Gittli Zeitfreigabe.) – Nachmittags wir zwei mit Roh und Frau H. Nach W am Müllerhaus vorbei zur Grabstelle von Johannes Müller und einigen Familienmitgliedern, (und auch Fräulein Schäfer, Müllers Sekretärin, und der Baltin? Frau Elsbeth Krause. Roh sagt mir später, dass Müller ein richtiger Nazi gewesen sei, der Gäste ausgewiesen habe, wenn sie von seinen Auffassungen abwichen; der Sohn Michael Müller, Theologieprofessor, den ich 1937 hier getroffen habe, sei noch schlimmer gewesen, sodass er nachher nicht Professor sein konnte.) – Abends Tanzabend, Chacha und ich schauen eine ganze Weile zu, von der Empore (besonders die Quadrille, mit Sieglinde und ihrem Mann, dem „Duce“ Mesierca40Sieglinde und Dr. Odoardo Mesirca)
Nochmal langen Spaziergang mit Chacha nach O, noch weiter als gestern auf den Ferchensee zu; aber wiederum nicht hingekommen. – Nachmittags mit Roh und Frau H. auf dem überdeckten Teil der W-Terrasse Kaffee getrunken, und langes Gespräch (auch über Religion, Franz versucht Chacha davon abzubringen; aber sie sagt, sie will nicht darüber diskutieren; jemand sagt, dass Gott und Liebe dies gemein haben, dass es nicht zu diskutieren ist. Ich stimme Franz zu in seiner Bemühung, Frau H. von ihrem Kulturpessimismus abzubringen, dass Radio, TV, Grammofonplatten usw. nur schlechte Folgen hätten.) Telegramm von Mia: Frank möchte in meinem Appartement wohnen; ich telegrafiere 🕮 an den Manager Hurwit, den Schlüssel zum Appartement an Mia oder Frank zu geben.) Chacha und ich telefonieren mit Grete, die heute aus Mexiko in Hamburg angekommen ist. Nachher ruft Hanneli uns an: Sie hat Hanne angerufen um die Nummer, und dann Grete angerufen; sie will Grete am 16. oder 17. im Auto heraufbringen; sie sagt, dass Hanne sie und Erika so dringend eingeladen hat, dass sie vielleicht nicht absagen kann, ohne Hanne zu kränken. – Abends kommt Chacha noch zu meinem Zimmer (heftige Gefühle der Freude über Grete, und der Erregung über Hanne; ich beruhige sie, und wir sprechen ruhig über vieles, Grete, Sven, Hanneli usw.)
Vormittags mit Chacha spazieren (über den Bach und dann in den Wald hinauf, um in Schatten zu kommen, weil es sehr heiß ist. Aber es ist steil und wird mir bald zu mühsam.) – Nachmittags warm und etwas schwül. Wir bleiben zu Hause und schreiben. – Abends mit Chacha in meinem Zimmer ums Haus herum spazieren und dann in meinem Zimmer. (Sie erzählt aus früheren Zeiten von den Kindern. Ich sage, Annemarie habe mal gesagt, Hanneli sei prüde; stimmt das? Sie meint: ja, etwas; die Erklärung ist nicht leicht; der Broder sei auch prüde gewesen, zuweilen erstaunlich, das liege so in den Norddeutschen; vielleicht auch Einfluss der englischen Fräulein auf Hanneli; als Hanneli in einem Kinderheim auf Föhr war, sei ein Mann durchs Fenster in ihre Kammer eingestiegen, sie habe nicht laut schreien wollen, um die Kinder nicht zu erschrecken; sie habe ihn nur mit 🕮 größter Anstrengung abwehren können, vielleicht sei daraus ein Trauma entstanden; andererseits habe sie starkes sinnliches Bedürfnis, z. B. beim Fasching habe sie es oft bestätigt.) – Später legt Chacha sich auf mein Bett, und nachher lege ich mich auch dazu, weil sie Trost oder Beruhigung braucht, und streichle ihren Kopf. – Wir telefonieren zusammen mit Hanneli und Lini.
Ich bleibe zu Hause, weil es sehr heiß ist. Ich schreibe eilig einen Brief an Gittli (und darin an Carl Max noch ganz besonderen Dank (Maue schrieb, er brauche das und habe sehr darauf gewartet). Ich … in größter Eile um Punkt 12 fertig, das ist Zeit der Ausleerung des Briefkastens unten. Ich lasse am Schalter noch „Eilbote“ dazu setzen; und dann sagt man mir, dass der Kasten Sa und So nicht ausgeleert wird!) – Nachmittags auf der gedeckten Terrasse an der W Seite Kaffee mit Roh und Frau H. (Wiederum Gespräch über Graphologie und sonstige Ausdrucksformen; Roh schätzt bei allen jetzt die Möglichkeiten der Deutung auf Charakter oder Fähigkeit sehr gering ein.) – Nach dem Abendbrot noch langen Spaziergang im dunkeln mit Chacha auf dem Weg nach O. –Hanneli telefoniert, dass Grete am 16. nach München fliegen wird; Hanneli wird sie dann gleich heraufbringen, und auch selbst über Nacht bleiben, wenn es geht. –Ich telefoniere noch mit Gittli, C. M. und Bärbel (sie fahren morgen schon, mein Brief wird ihnen vom Großvater nachgeschickt werden. C. M. sagt, ich soll in LA mit Arzt sprechen und ihm dann berichten.) 🕮
Vormittags hängt eine dicke Wolke im Berg; dadurch ist es kühler. Wir machen wiederum einen langen Spaziergang nach W. – Nachmittags bleibt Chacha auf der Couch; ich bringe ihr einen Tee herauf. – Ich habe im Teesaal ein geplantes Gespräch mit Dr. Marseille41https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_W._Marseille und Roh, dabei auch Frau H. und M’s Freundin, Fräulein … Auf M’s und Rohs Wunsch erkläre ich meine Auffassung über „bewußte Phänomene“. Ich sage, dass daslOriginal die. im vorigen Jahrhundert übliche Denken von Psychologie als Theorie der Bewußtseinsphänomene unzulänglich ist, und dass ich vermute, dass in der zukünftigen Psychologie der Unterschied zwischen bewußten und unbewußten Vorgängen, z. B. Zorn, nicht mehr als so wesentlich erscheinen wird wie heute; weil die Kausalfolgen von beiden im wesentlichen gleich sind. – Das Gespräch bewegt sich aber schließlich aufs Politische. M. sagt, dass er es erstaunlich und irrig findet, dass die liberalen Menschen in Deutschland Johnsons Vorgehen in Vietnam für verkehrt ansehen; man müsse unbedingt dem Kommunismus mit Entschiedenheit entgegentreten, sonstmOriginal sondern. werde ein Land nach dem anderen verloren. Der Kommunismus sei besonders gefährlich durch die Lehre, dass die Geschichtsentwicklung notwendig zum Sieg des Kommunismus führen müsse. Ich denke mir: Vielleicht war er früher ein Kommunist oder Trotzkist wie Hook, und darum jetzt so scharf dagegen. Ich will das aber nicht direkt fragen, sondern frage nur, ob seine Auffassung der von Hook nahesteht; er sagt ja, der sei ein guter Freund von ihm. Später sage ich, dass Washington eine größere Gefahr für Atomkrieg bilde als Moskau, weil die Russen, im Angesicht ihrer gewaltigen Unterlegenheit, sehr 🕮 gegen Krieg sind. M. meint, dass zwar Generäle Ideen vom Präventivkrieg haben mögen, aber Johnson nicht.) – Abends Konzert der Cellistin Frau Güdel, vielleicht Schweizerin (Couperin, den ich sehr gut kenne; Debussy; Strauß.)
Trübes Wetter. Später spazieren mit Chacha. – Mittags sitzen ich und Roh neben einem Italiener aus Venedig (Arzt in einem Hotel dort , der viele Sprachen spricht; wir sprechen Englisch mit ihm; er ist lustig und lebensfreudig, liebt Kunst und Musik und alle guten Dinge, und erzählt lustige Geschichten.) – Nachmittags beim Kaffee langes Gespräch 4 – 6 ½ mit Roh und Frau H. (Auf ihren Wunsch erkläre ich den Unterschied zwischen unserer Philosophie und der alten Philosophie. Die Nützlichkeit der Wissenschaftstheorie und der modernen Logik; dass es auch für Physiker wichtig wäre, diese Logik zu lernen, was sicherlich in der Zukunft gefordert werden wird. Die Gespräche mit den Physikern in Princeton über Entropie.) – Abends wieder neben dem Venezianer; auf der anderen Seite seine Frau, die aber weder Französisch noch Englisch kann.
aEs existieren zwei Einträge zum Montag, den 9. August 1965. (Dieses Datum fiel auch tatsächlich auf einen Montag.) Vormittags mit Chacha spazieren. – Nachmittags Gespräch mit Franz und Frau H. (Über Literaturkritik und Kunsttheorie. Ich sage, dass man in Büchern und ernsten Aufsätzen, die für Fachgenossen gemeint sind, nicht Dichtung und Metaphern schreiben solle, sondern eine wissenschaftlich-sezierende Sprache; die Kategorien dafür müssten allerdings erst entwickelt werden. Man muss wissenschaftliche Analyse eines Werkes deutlich trennen von Schrift für intensiveres Erleben. Roh stimmt im wesentlichen zu.) 🕮
Vormittags zu Hause geblieben (Chacha geht allein aus, und kommt zum ersten Mal bis zum Ferchensee.) – Nachmittags holt Roh den ungarischen Komponisten Ligeti für ein Gespräch. (Ich frage ihn, warum nicht mehr die Komponisten mehr Gebrauch machen von den Möglichkeiten der elektronischen Musik, die doch so viele neue Möglichkeiten bietet, z. B. Variation der Klangfarbe. Er sagt, es seien jetzt hunderte an der Arbeit dran; er selbst habe einige Jahre intensiv damit gearbeitet, an einem speziellen Institut dafür in Köln, und wolle das auch noch fortsetzen. Er selbst ist interessiert an Klängen, die zwischen musikalischen Tönen und Geräuschen stehen; wenn man nicht nur 4 oder 10 Melodiestimmen komponiert, entweder gespielt von z. B. von Geigern, oder elektronisch, sondern 100 Stimmen, mit 2 Intervalle, die sehr klein sind, oder länger, daher spielbar, aber so, dass die Änderungen in Tonhöhe nicht zugleich gemacht werden, so entsteht eine Kombination, die infolge der zufallsmäßigen kleinen Streuung bei Spielern, einem Geräusch nahe kommt, aber doch noch musikalische Art hat. Wenn man die unwillkürliche Variation in Tonhöhe und Ungenauigkeit in zwei Intervallen von Musikspielern ausschaltet, so hat der Gesamtklang doch etwas Anderes, Mechanisches an sich. – Ich erzähle, dass ich schon in den 20er Jahren in Wien Theremin42berührungsloses Musikinstrument von Lew Termen habe vortragen und spielen gehört. Warum sind nicht ähnliche einfache Apparate auf dem Markt? Er sagt, die Schwingungserzeugung ist einfach, aber man hat noch keinen hinreichend guten Lautsprecher (wirklich?).) Nachher leiht er sich den Schilppband aus für ein bis 2 Tage; er fragt, wie wir zu Wittgenstein stehen. – Abends 10h 20-11 hören wir in Rohs Zimmer Stegmüllers Radiovortrag über Erkenntnistheorie. 🕮\(Pasquinelli)\ Er macht es ganz geschickt, aber einiges ist doch wohl recht schwierig, z. B. Kants „synthetisches Apriori“. Er spricht auch davon, dass Theorien nicht einfach widerlegt werden, sondern nur mehr oder weniger bestätigt; Carnaps Bestätigungstheorie, aber zunächst nur für einfache Sprachen.)
Langen Spaziergang mit Chacha (ein Stück des Weges zum Schachenhaus, und dann horizontaler Weg nach rechts ab). – Als wir gegen 12 zurückkommen, steht begrüßt mich in der Eingangshalle Pasquinelli. (Ich hatte ihm geschrieben, dass ich in Elmau sein würde; nun ist er auf einmal hergefahren, ohne vorher zu schreiben. Beim Mittagessen wird er noch an unseren Tisch eingefügt, neben mir; Roh spricht Englisch mit ihm, und Chacha Spanisch. – Während ich ruhe, geht er spazieren. – 3 ½ – 4 ½ machen wir Spaziergang: Mühlenhaus, Schachenweg, Gutt, in weitem Bogen zurück. – Wir treffen Chacha zum Kaffee. – Später bleiben wir noch dort sitzen und sprechen; dann bringe ich ihn 5 ½ zum roten Bus; von Klais fährt er 6h nach Innsbruck und vielleicht weiter. Er sagt, die Herreise war ungefähr 7 Stunden. – Er ist jetzt ao. Professor mit gutem Gehalt; in etwa 3 Jahren wird er ordentlicher, ziemlich Routine, aber er muss dafür doch fleissig veröffentlichen, auch historisch; er will über Kepler, Galilei und Kopernikus schreiben. Später wird systematisch, vielleicht modale Logik; ich sage: Dort ist jetzt vor allem theoretische Arbeit erfordert, und weise auf Davids These hin; ich erkläre ihm, dass die modale Logik anscheinend viel komplizierter sein muss, als ich in M&N annahm. – Er möchte, dass ich mich in München ansiedle, und dann 🕮\Stegmüller\ oft nach Italien komme, oder im Winter in Oberitalien wohne. Er lädt auch Chacha ein, wenn sie nach Bologna kommt, ihn aufzusuchen; er wird ihr alles zeigen.) – Nachmittags zusammen Tee mit den Anderen. Dann etwas zusammen gesprochen. Um 5 ½ fährt er mit Bus nach Klais, von da mit Bahn nach Innsbruck und nach Hause.
10 Humburg kommt in seinem Auto. Vormittags sitzen wir auf dem Balkon vor unseren Zimmern. (Ich frage ihn um Bemerkungen zum AS. Siehe Notizen.) Mittags sitzt er neben mir am Tisch, zwischen mir und Chacha. – Nachmittags trinken wir alle zusammen Tee in der gedeckten Veranda; auch Stegmüller und Frau sind im Auto gekommen. Dann geht Chacha mit Frau Stegmüller spazieren und trifft dabei zufällig Lisi Flitner. – (Ich sitze dann wieder auf dem Balkon mit Humburg und Stegmüller. Humburg möchte, solange möglich, doch \(\sigma{}\)-Additivität beibehalten; lieber Normierung aufgeben; es ist nicht ganz klar, ob nur für Sütterlin M oder (anscheinend) auch für \(C\).) – 9 Konzert mit Cembalo von Frau Li Stadelmann43https://de.wikipedia.org/wiki/Li_Stadelmann (Händel, Rameau44https://en.wikipedia.org/wiki/Jean-Philippe_Rameau, Bach Italienisches Konzert. Letzteres kenne ich gut (von Cambridge) und erfreue mich daran; aber eigentlich habe ich doch Klavier lieber.) Chacha kennt Frau St. und ihren Mann, Indologe, der mal Bürgermeister von Gauting war. Sie, Roh und Frau H. gehen noch zum Teesaal, um mit Frau St zu plaudern; (ich gehe mit, aber im Anblick der vielen Menschen und des Geräusches entscheide ich mich anders und gehe fort.) 🕮\Elmau\
Lisi sitzt bei uns zum Frühstück. (Sie hatte die Idee gehabt, vielleicht Leni heraufkommen zu lassen; aber nun hat sie Bedenken, ob der viele Trubel hier nicht doch zu viel für sie sein würde.) – Vor- und nachmittags Gespräche mit Humburg und Stegmüller. (Meist auf dem Balkon bei meinem Zimmer; auch mal unter den Bäumen hinter der gedeckten Terrasse. Humburg macht allerhand comments, auch Vorschläge zur Verbesserung der Terminologie und Symbolik im AS. Siehe Notizen.) Wilh. Flitner kommt an. – Abends nehme ich noch Tagestropfen (für den Fall, dass es spät werden sollte) und gehe zu Chacha auf den Balkon hinüber, und lege mich zu ihr ins Bett; wir plaudern etwas. Dann streichle ich sie zärtlich und küsse sie. Beim Zurückgehen im Dunkeln stolpere ich über die äußere Türschwelle und schlage mein Knie an; aber es ist nichts passiert.)
Vormittags Gespräche mit Humburg und Stegmüller, nachmittags mit Stegmüller. Stegmüllers reisen dann ab, und nehmen Maina mit (so ist sie auf einmal fort, und ich habe mich nicht von ihr verabschiedet; Chacha erzählt mir dann, dass sie beim Abfahren auf einmal merkte, dass sie sich nicht von mir verabschiedet hatte, und Stegmüllers fragte, ob sie nochmal zurücklaufen könnte; Chacha merkte, dass Stegmüller zwar ja sagte, aber nicht gerne, und sagte Maina, sie würde mir ihre Grüße bringen; Maina habe dann auch gesagt, er weiß ja, dass ich ihn lieb habe; sie hatte vorher auch Chacha erzählt vom Abschied in LA; dass der Neger Taxi-fahrer ihre Träne sah und sagte: 🕮 „Ist es denn notwendig, dass Sie Ihren Mann verlassen?“ Dann fügte sie etwas wegen „Mann“ hinzu: Da ist gar nichts dergleichen geschehen; und Chacha sagte ihr darauf: „Da habe ich ja nichts mehr darüber zu sagen“.) – Abends Sommerfest im Eßsaal. Ich und Chacha gehen zusammen zur Polonaise, (die in der Eingangshalle anfängt. Chacha hatte mir aus Buchenblättern einen Lorbeer-Sieger-Kranz gemacht, hatte auch selbst einen Kranz, und Humburg hatte unter ihrer Leitung einen für sich gemacht. Die Polonaise ging dann die Treppe hinauf und in den Tanzsaal. Und herum in Schlangen, Paaren, Vierern und Achtern. Chacha ermutigte mich mehrmals bei einem langsamen Walzer zu tanzen; schließlich machte ich dabei so etwas wie Tangoschritte, das ging dann besser. Auch mal mit einer fremden Dame, weil die gerade mir gegenüber stand nach einer Polonaise, wo dann die Gegenüberstehenden auf einmal miteinander tanzen; aber nach einiger Zeit sagte ich dann doch, mir schien, ich sei zu alt dazu. – Humburg tanzte auch eifrig. – Um ½11 gehen wir auf unsere Zimmer. (Aber die Musik wird jedes Mal hörbar, wenn jemand die Saaltür öffnet; daher kann ich nicht schlafen. Endlich um 2h nehme ich die Wachs in die Ohren.)
Vormittags mit Roh und Flitners spazieren. (Roh sagt Flitner, er ist erstaunt und möchte eine Erklärung haben, warum Fli. immer noch an einem persönlichen Gott festhält. Ich sage, das ist keine gute Frage; alle Leute behalten gewöhnlich an Auffassungen und Ansichten fest; wenn einer seine ändert, so bedarf das einernOriginal der an. Erklärung.) – Mittags und abends mit Dr. Michels und Frau (er ist Ohren- und Nasenspezialist 🕮 in München; nette Leute.) – Nachmittags kommt Humburg nochmal, obwohl nicht eingeladen, zum Tee (Gespräch über Einführung der Mengenlehre in die Schule; Flitner ist zornig darüber, ich verteidige es. Humburg nimmt eifrig und gescheit Anteil am Gespräch. – Mit ihm auf meinem Zimmer und noch einigers besprochen. Er hat jetzt Assistentenstelle bei Stegmüller, obwohl dazu eigentlich Doktor nötig ist. Stegmüller weist ihm Arbeiten zu; z. B. jetzt: ein summary zu schreiben von meinem AS; ich sage, das würde mich interessieren, vielleicht kann ich es verwerten für summaries, die ich vielleicht zu den einzelnen Sektionen schreiben will.) – Abends mit Flitners und Roh im Teesaal. (Dr. Marseille kommt und liest uns aus Briefen von Russell vor. Es zeigt sich wirklich, dass Russell vergessen hatte, dass er nach dem Krieg befürwortet hatte, an Russland ein Ultimatum zu stellen, UN-Überschau zu akzeptieren und Androhung von Krieg; damals hatte Russland noch keine Atomwaffen. Später hatte Russell das vergessen und drohte Marseille und einem anderen, sie anzuzeigen wegen Verleumdung; nachher schrieb er, sie hätten Recht, er sei amazed darüber; was er damals veröffentlicht hatte und haben kein excuse dafür. Marseille hat seine 14jährige Tochter dabei, die ist soeben aus Amerika hergekommen.)
(Rechnungen durchgesehen und bezahlt. Ich reklamiere, dass der NL nach L.A. vom 5.8. nicht angekommen ist.) – Nachmittags beim Tee ist auf einmal Humburg wieder dabei. (Chacha lacht und schüttelt ihn 🕮 bei den Schultern, dass er immer wiederkomme; er fragt entsetzt, ob er sie stört; sie sagt: nein, er sei nett und interessant, aber er ziehe mich immer weg von ihr! Wir alle sagen ihm, er soll aber jetzt da bleiben, und Chacha fordert ihn auf, ihr Sacher holen helfen; sie ist erfreut, als er sagt, er kennt ihr Graphologiebuch und findet es sehr gut.) –Flitner erzählt Roh sagt, er hat gelesen über Freyer, der Autor gab verschiedene erstaunlich nazihafte Zitate an; Flitner sagt, er muss mal prüfen, wie die Zitate im Zusammenhang aussehen. – Diskussion über die Darwinsche Entwicklungslehre (ich verweise auf Mortimer Adlers „Beweis“, dass solche Entwicklung unmöglich sei, und verweise auf meinen Schilppband. Ich frage Flitner: Wenn wir in einem anderen Kontinent noch zeitgenössische Vertreter der Stadien der ersten Menschen und der letzten Vor-Menschen gefunden hätten und beobachten würden, so glaube ich, würde uns die Kontinuität eindrücklich werden, und die Tatsache, dass jede Zweiteilung nur durch willkürliche Grenzziehung möglich wäre; vielleicht würde man dann die metaphysische Ansicht, dass Menschen und (nicht-menschliche) Tiere prinzipiell verschieden seien, aufgeben. Er sagt, er fühlt sich nicht getroffen gegen diese Ablehnung metaphysischer Ansichten; er gibt Kontinuität zu, aber er wolle betonen, dass die Tiere eben nicht Menschen seien. Er sagt, dies habe nichts zu tun mit theologischen Argumenten.)
Di 17 Beim Nachmittagstee erscheinen Hanneli und Grete. Grete ist aus Mexiko herübergeflogen; ganz zuletzt in Mexiko hat sie noch unseren Brief bekommen, dass wir sie einladen nach Elmau 🕮\Elmau\ heraufzukommen; sie war einige Tage in Hamburg bei Helga und auch bei Küstermanns, ist heute um 2h in München angekommen; Hanneli hat sie am Flugplatz abgeholt und im Auto heraufgefahren. Herzliche Begrüßung.) Hanneli fährt schon wieder ab, sie fährt Flitner zu Rohs Haus in München, weil Flitner morgen zu seinem Zahnarzt muss. Chacha und ich gehen mit Grete spazieren. (Sie ist sehr erfreut über unsere Einladung, und besonders über das Wiedersehen mit Chacha.) – Hanneli schläft bei Chacha.
Grete, Hanneli, Chacha und ich spazieren. (Grete erzählt auch von der geschäftlichen Lage; der von Richter eingesetzte Syndikus macht alle Entscheidungen, nicht Walter; Walter treibt ihn vergeblich an, alles geht sehr langsam; ein Teil der Maschinen ist verkauft, andere müssen noch verkauft werden.) – Nach dem Tee fährt Hanneli ab; sie nimmt Flitner mit nach München, weil er wieder zum Zahnarzt muss. – Nachmittags mit Chacha und Grete spazieren (nach O, durch das Gut. Sie erzählt noch mehr.) – Abends sehr schöne farbige Lichtbilder von Elmau (gezeigt von Mesirca, und erläutert in gebrochenem Deutsch; Bilder von Gebäuden und Landschaft, Gräsern und Tieren, vom Fasching, vom Schnee usw.)
Mit Chacha und Grete spazieren. (Chacha sagt Grete, dass sie sich katholisch fühlt; auf meine Frage sagt Grete, dass sie von allen Kirchen los ist, auch von politischen 🕮\Leni\ Parteien. Sie fragt nach Johannes’ religiösem Standpunkt, und ich erzähle ihr von unseren Gesprächen.) – Um 2h telefoniert Leni (ich kann nichts verstehen, rufe Chacha zu Hilfe; Leni sagt, sie wird morgen um 10 in Mittenwald sein; später studiere ich mit Lisi die Fahrpläne, und Juliane ruft das Postamt an um Auskunft; sie finden, dass Leni im Bus von Mittenwald nach Klais kommen kann. Ich sage, dann wollen wir den Elmau Bus nehmen.) – Nachmittags wandert Chacha mit Grete zur Elmauer Alm hinauf. – Ich sitze mit Franz, Juliane und Lisi auf der Teeterrasse. (Auf Franz’ Frage über Zusammenhang von Rechenmaschine und symbolischer Logik erzähle ich, wie in Russland wegen der Rechenmaschine auch die neue Logik akzeptiert wurde, und dann auch die Semantik. – Ich berichte über die amerikanische Gewerkschaft, unpolitisch, kurzsichtig, immer für Rüstungsausgaben.)
Ich fahre mit Lisi im Elmau Bus nach Klais; dort kommt Leni Holtzmann an 10¼ aus Tegernsee, über Mittenwald. (Sie wohnt in Tegernsee bei Hans Czapski, der zwischendurch immer mal wieder als ökonomischer Berater oder Effizienzspezialist oder dergleichen für Firmen in Berlin und anderswo arbeitet. Sie ist vor kurzem aus Vilnus45Vilnius in Litauen, das alte Wilna, herübergekommen. Sie sieht noch erstaunlich gut aus, ist ungefähr in meinem Alter, hat noch ganz schwarze Haare und ein glatteres Gesicht, viel weniger Runzeln und tiefe Falten als ich. Sie ist aber blass, und noch müde, kann aber doch schon ganz gut spazieren gehen; Chacha findet aber, dass ihre Augen „erloschen“ sind, nicht mehr so leuchten wie früher.) - 🕮\Elmau\Mit Leni und Lisi spazieren, Richtung nach Ferchensee, dann am Wege gesessen. (Leni erzählt von den Schwierigkeiten, die Ausreiseerlaubnis zu bekommen; Schwierigkeiten, Bücher herauszubekommen, usw. Aber in den letzten Jahren war es doch nicht mehr so schlimm wie unter Stalin, wo alle Deutschen verdächtigt wurden; einmal waren sie und ihre Tochter schon unterwegs in die Verbannung nach Sibirien, als ein ihr befreundeter einflussreicher Mann ihre Freisetzung erwirkte.) Mittags saß Leni neben mir, und zum ersten Mal auch Flitners an unserem Tisch. – Nachmittags 4 – 5 ½ wir alle sitzen zum Kaffee unter dem Baum, Leni zwischen mir und Wilhelm. (Sie hat meist Deutsch unterrichtet, nicht Zeichnen oder Malen; sie kann auch fließend Litauisch und Russisch.) 5 ½ fahre ich mit Leni im Elmau Bus nach Klais (während der ganzen Strecke ist ein Lastauto vor uns; der geht nie in eine der vielen Ausweichstellen trotz heftigem Hupen unseres Fahrers, bis nach Klais hinein. – Leni sagt, sie will jetzt nicht, wie ich meinte, zunächst nur ausruhen und sich entspannen, sondern möchte oft nach München gehen, Kunst und Theater sehen, und Menschen treffen. Mal bei Tisch erwähnte ich die Kohlezeichnung von mir, von ca 1914, die ich damals an Chacha schickte, und wie sie mir eine Ohrfeige gab, als ich sagte, sie war nicht versichert; sie glaubt es nicht, aber ich sage, sie soll Lisi fragen; nachher tut es mir leid, dass ich so etwas vorgebracht habe.) Unten müssen wir an der Straße lange warten, bis das Postauto mit Verspätung kommt. Ich sage ihr mit bewegter Stimme 🕮 gute Wünsche, vergesse aber, mich nochmal zu bedanken dafür, dass sie die lange Reise meinetwegen gemacht hat. – Nachher bin ich etwas unbefriedigt von dem Zusammentreffen; der alte Funke zwischen uns war nicht mehr da; war es durch ihre Schwäche, oder lag es an mir?) – Abends sitzen wir noch mit Flitners und Rohs am letzten Tisch im Teesaal. (Franz erzählt von einem Vortrag eines Fucks46Es könnte sich um Walter R. Fuchs (1937-1976) handeln; vgl. Walter Robert Fuchs – Wikipedia, der erklärt habe, wie eine Rechenmaschine, wenn instruiert von Bach durch Thema und Kompositionsregeln, eine perfektere Fuge konstruieren kann als Bach selbst. – Ich erkläre auf Wunsch das „Plasma“ in der magnetischen Flasche, und das Ziel der Erzeugung von Energie wie in der H-Bombe, aber kontrolliert.) – Abends telefonieren wir mit Hanneli in Stockdorf, damit sie für Chacha und für mich Zeiten mit dem Zahnarzt ausmacht.
Flitners Geburtstag. Ich mit Rohs und Flitners spazieren (zur Kiesgrube, dann den ebenen Holzweg nach O. – Es kommt keine ordentliche Diskussion zustande; mir scheint, das ginge wohl besser unter uns Männern allein.) – Nachmittags wir alle trinken Kaffee unter einem Baum beim Mühlhaus. (Allerhand Erinnerungen werden von Flitners und uns ausgekramt.) – Abends wir alle und Ligeti im Teesaal. (Ich erkläre das Problem vom Kontursehen; wiederum wollen sie gar kein Problem sehen. Schließlich gebe ich Kellys Erklärung durch die Zitterbewegung der Augen. Flitner akzeptiert es. Ligeti aber meint: Es könne zwar so sein, aber vielleicht könnte es auch ohne Zitterbewegung so sein, das müsse man experimentell prüfen; 🕮\Elmau\ er meint, die Beziehung von Nachbarzäpfchen werde ja sicherlich erlernt, und dann auch auch die Eigenschaft „grün“, aber einige Nachbarstellen sind nicht grün, und das könnte zu stärkerer Reaktion führen. Ich gebe zu, dass es denkbar ist; aber, da die Zitterbewegung Tatsache ist, so scheint sie mir eine viel bessere Erklärung der stärkeren Reaktion an den Grenzstellen; denn stärkere Reaktion auf Änderungen ist schon bekannt.) Die Diskussion geht bis 10 ½!
Ich gehe mit Franz Richtung Ferchensee. (Ich sage ihm, dass meine Toleranz im Fall Pasquinelli gute Erfolge gehabt hat. – Über mögliche Sprachreformen, und Flitners starke Reaktion dagegen.) – Nachmittags wir alle unter dem großen Baum (Chacha macht Fotos.) – 5 ½ – 7 der moderne Komponist Georgy Ligeti spielt Tonbänder von 3 seiner Kompositionen aus den letzten Jahren. (Franz sagt, L. ist einer der 6 bedeutendsten modernen Komponisten in der Welt. Er spielt: (1) „Avanture“, eine Quasi-Oper mit 3 Singstimmen und Kammerorchester. Die Singstimmen singen nicht wirkliche Worte, es klingt aber so, als ob sie streiten oder klagen usw. (2) „Volumina“ für Orgel (ein Organist und 2 Registranten. Der Organist drückt oft alle Tasten eines angegebenen Intervalls nieder, mit sämtlichen Halbtönen; dadurch kommen viele Schwingungen hinein. Wenn der Registrant sehr schnell mehr und mehr Register zieht, so kann dadurch ein crescendo bewirkt werden, obwohl alle Orgeltöne immer dieselbe Lautstärke haben. Das Stück ist besonders eindrucksvoll, die Klänge sind 🕮 zwischen reinen Tönen und Geräuschen, wie Meeresbrausen oder heulender Wind; so gibt es Eindruck von großen kosmischen Volumen, die daher brausen oder zischen oder krachen.) (3) „Requiem“, mit 2 Chören und Orchester; der eine Chor hat 20 Stimmen (!), der andere 5; der erste Chor klingt daher auch wie ein brausender Sturm, auch wieder geräuschartig und auch mit Tönen.)
Vormittags gearbeitet am Programm für Princeton. – Nachmittags im Teesaal. Dabei ist Prof. Bock47Es könnte sich um Günther Bock (1898-1970) handeln; vgl. Günther Bock (Aeronautiker) – Wikipedia (T.H… (Es wird gefragt, welche Wissenschaft wird in der nahen Zukunft im Vordergrund stehen. Ich: Ist gemeint, welche zu großen Fortschritten führt? Nein, sie meinen, welche bei den Laien viel Beachtung finden wird. Flitner sagt: Die Pädagogik zieht keine Leute unter den Höchstbegabten an. Ich: Das wird sie vielleicht erst, wenn sie einmal in der Zukunft auf eine systematische Psychologie basiert sein wird; ebenso wie ich um 1910 die Chemie langweilig fand, weil bestehend aus Hunderten von Rezepten, während sie später interessant wurde durch den Unterbau der physikalischen Chemie, Ostwald usw. Ich stimme ihnen zu, dass die Biologie große Fortschritte machen wird; ich sage aber: auch die Physik. Ich spreche von denjenigen Fortschritten in einer Wissenschaft, die starke Wirkung haben durch Erschütterung der Weltanschauung, wie Kopernikus, Darwin, Freud; dazu füge ich auch noch Marx; Flitner ist zweifelhaft; ich sage, viele amerikanische Soziologen haben den Einfluss der Wirtschaftsordnung auf den „Überbau“, z. B. Religion, erkannt; ich weiß nicht, ob sie wissen, dass das von Marx stammt.) – Abends Klavierkonzert von Kempff (2 Vorspiele für Kantaten von Bach; 2 Beethoven Sonaten; 5 Schubert Impromptus; ich kenne die 🕮\nach Stockdorf\ von Beethoven und Schubert gut; besonders die Schubert erinnert mich an Ina, aber ich freue mich sehr daran. Er hat eine besondere Fähigkeit, Hauptstimme herauszuheben, und zuweilen auch noch eine zweite.)
Gepackt. – Mittags sitzen wir alle, auch Flitners, an demselben Tisch. (Roh und Flitner wünschen sehr, dass ich doch nächsten Sommer wieder herkommen solle. Flitner Vielleicht sollten wir dann einige Wochen zusammen in Griechenland sein; Flitner sagt, in Rhodos und Sitia gäbe es gute Hotels, mit demselben Komfort wie in Elmau, aber erheblich billiger! Aus Klimagründen sei am besten April – Mai oder September – Oktober. Sie sagen, 2 Jahre Intervall sei doch zu lang.) Nach dem Essen nehme ich Abschied von allen (ich danke Lisi nochmal für das Arrangieren von Lenis Besuch; sie sagt: „Dank, dass Du bist“ (vielleicht ein Zitat?).) Um 3h kommen aber doch alle noch hinunter, wo das Gepäck verladen wird; und wir nehmen nochmal herzlichen Abschied; ich küsse auch Roh und Flitner.) – Hanneli fährt uns nach Stockdorf. – Spaziergang in den Wald mit Grete und Erika. (Sie erzählt von Helga und Range. Helga habe ihr gesagt, das Kommen nach Deutschland sei für Range die Rettung gewesen. In Mexiko habe er anscheinend allerhand verdächtige Geschäfte gemacht, nachdem Walter ihn nicht mehr anstellte. Jetzt arbeitet Range bei einem Institut, anscheinend eine Firma, die Büromaschinen und Büroorganisation betreibt; er lernt das alles eifrig und unterrichtet die Angestellten in Englisch; daneben machen sie immer noch allerhand Übersetzungsaufträge. 🕮\Stockdorf\ Helga macht die Übersetzungen ins Englische im Unreinen, und Range revidiert es dann; er sei sehr geschickt dabei. Sie hätten jetzt ein nettes kleines Haus gekauft; dafür müssen sie monatlich Abzahlungen machen.)
Vormittags geschrieben. (Regen.) – Nachmittags mit Chacha zum ZahnarztKirmaier (er macht eine kleine Füllung, wo eine in Elmau herausgefallene war, vorne unten in der Mitte). – Abends telefoniert mit Stegmüller. – [Gebadet, Chacha hilft.]
(Hanneli und Grete fahren nach München.) Geschrieben. – Nachmittags mit Chacha allein Kaffee getrunken (sie findet mich traurig am Tisch sitzen und fragt: warum so traurig. Mir scheint es selbstverständlich; ich sage: Weil morgen doch der Abschied ist. Wir sind einig darin, dass Abschied immer traurig ist; sie freut sich aber auch, zu sehen, dass ich doch an ihr hänge; und ich lege meinen Arm um sie.) – 6h kurz mit Hanne telefoniert. – 7h mit Chacha und Grete und Hund spazieren durch die halbdunklen Straßen. – (Spät abends im Bett spüre ich Schmerzen um den rechten Goldfinger; mit der Taschenlampe sehe ich, dass eine starke rote Schwellung um den Nagel herum besteht, und schmerzhaft ist; ich wecke Chacha; sie sagt, es ist eine Entzündung, aber nichts Schlimmes.)
Der Finger ist noch schmerzhaft, und weiter geschwollen. (Chacha schmiert eine schwärzliche Salbe, „Ichthyol“ darauf, verbindet es und zieht einen schwarzen Fingerling darüber.) Gepackt; Hanneli packt den Koffer. – Abschied von Chacha und Grete (Ich habe Chacha gesagt, sie ist mir so lieb und vertraut, ganz selbstverständlich und natürlich, und ich bin so gern bei ihr; sie hat sich noch extra bedankt für die schöne 🕮\Hamburg\ Zeit in Elmau, die sie ganz besonders genossen hat.) – 1 ½ Hanneli fährt mich zum Flugplatz. 3 – 5 ½Flug nach Hamburg mit Landung Stuttgart. Fensterplatz rechts, über dem Flügel; zuerst allein, dann von Stuttgart ab ein Mann auf dem Sitz neben dem Gang; der Zwischensitz bleibt frei für unsere Sachen. (Ich halte Glas mit Apfelsinensaft, mache gleichzeitig mit der linken Hand den Tisch herunter, und dabei schwappt der Saft über, auf meine Bundhose; nachher Milch vergossen! Ruhiger Flug.) 5 ½Hamburg.OHamburg (Hans Arnold ist da; sehr bald kommt das Gepäck schon. Lange Fahrt im Auto. Wir sprechen über die politische Lage in Deutschland; und wir sind einig in der Verurteilung des Vietnamkrieges.) Hanne empfängt mich; ich bekomme wieder Gabrieles Zimmer, und bedanke mich sehr dafür bei dieser. (Es stellt sich heraus, dass Hannes Einladung von Hanneli und Erika aus einem freundschaftlichen, aber unvernünftigen Impuls entsprungen war. Nicht nur ist Arnold vorübergehend hier, den ich allerdings erst am nächsten Morgen sehe, sondern Hanne hat wieder zu schaffen mit ihrem alten Magengeschwür. Sie hat vermutlich zu viel Erregung gehabt mit Besuchen usw. und soll sich schonen und Diät halten. – Nach dem Abendbrot sitzen Hanne, Hans Arnold und ich noch lange am Tisch bis gegen 10 (es wird beiderseits viel erzählt. Hanne erzählt, wie Martin und Thomas Carnap im Flugzeug ankamen, zwar freudevoll, aber doch ganz selbstverständlich; beim Rückflug wurden sie gleich von einer Stewardess übernommen, und zusammen mit Müttern mit Babies und alten Leuten zu einem extra Bus genommen, und im Flugzeug gleich auf 2 Fenstersitze hintereinander kamen und von der Stewardess festgeschnallt wurden und während des Fluges festgeschnallt blieben und immer gut überwacht 🕮\Hamburg\ wurden; auf meine Frage sagt sie, dass wir, falls Erika allein nächstes Jahr nach Deutschland fliegen sollte, sie ohne Bedenken der Stewardess anvertrauen könnten, die sicher sehr gut auf sie achten würde. – Sie berichten noch von ihrem Leben, wie die Familien von Arnold und von Johannes zusammen gut im Amrumer Haus gelebt haben.)
Arnold Küstermann ist da. (Er ist anscheinend spät in der Nacht gekommen. Ich nenne ihn „Arnold“ und „Du“, auf meine Frage hierüber sagt er „selbstverständlich“; es wird festgestellt, dass ich ihn 1937 in Fahrenkamp als kleinen Jungen gesehen habe.) – Nachmittags mit Hanne spazieren (wir kommen aber nur bis zur Elbchaussee; da sind keine Zebrastreifen mehr für Fußgängerübergang, und ohne das erscheint es mir zu schwierig, so kehren wir wieder um.) – Auf Fragen von Hanne und Arnold versuche ich ihnen etwas über meine Wahrscheinlichkeitstheorie zu sagen. (Die Häufigkeitsdeutung; Keynes mit dem logischen Begriff; die unnötige Kontroverse; meine Anerkennung beider Begriffe, und Aufbau eines Systems für den logischen Begriff. Zuerst will ich gar nicht in dies topic hinein; aber sie fragen immer weiter, sodass ich schließlich doch dies erzähle.)
Vormittags Brief an Gittli geschrieben. –Hanne kommt zu mir für langes Gespräch über ihren Kummer. (Sie leidet seit langem darunter, dass Hans Arnold oft schweigsam ist, und über gewisse Sachen überhaupt nicht mit ihr sprechen will. Z. B. über Geschäftslage; er ist durch einen Partner, der jetzt aus dem Geschäft heraus ist, in große Verluste gestürzt worden, aber will ihr nicht darüber berichten. Dann merkte sie, 🕮 dass er Beziehungen zu einer anderen Frau hatte. Auf ihre Fragen leugnete er es bestimmt ab. Als sie dann herausfand, dass er sie belogen hatte, war sie ganz erschüttert und konnte es nicht fassen; das Lügen war ihr schlimmer als der Ehebruch. Sie wollte dann alles mit ihm durchsprechen, aber das lehnte er ab. Er war durch diese Schwierigkeiten dann auch in großer Spannung und Unruhe, und sie meint, das hat wesentlich beigetragen zu dem Autounfall, wo er ein anderes Auto überholen wollte wo es zu riskant war. Für sie waren dann auch die Tage im Krankenhaus und nachher schrecklich. Ich frage sie, ob nicht seine andere Beziehung vielleicht gekommen sei, weil sie sexuell kühl sei; das lehnt sie entschieden ab, sie sei gerade in den schwierigen Zeiten oft gern in seine Arme und sein Bett gegangen. Ich sage, sie müsse bedenken, wie er in der Einsamkeit der Gefangenschaft sich das Reden abgewöhnt habe und verschlossener geworden sei. Sie sagt, das tue sie immer, aber sie meint, das könne doch nicht sein jetziges Verhalten ganz erklären. Später sagt sie, sie erwarte nicht, dass er die andere Beziehung aufgeben wird; aber von jetzt ab wird alles offen sein.) Nachmittags mit Hans Arnold spazieren. (Über meine investments und Testament. Er meint, Anlage in Schweizer Banken sei so begehrt nicht wegen Stabilität der Währung, sondern weil die Banken dort die Erlaubnis haben, Konto mit Nummern anstatt Namen zu führen und die Regierung nicht Übergabe der Namen verlangt. Es wäre schon denkbar, dass der Dollar mal entwertet würde; aber das würde vermutlich auch alle europäischen Währungen erschüttern. 🕮 Trotzdem aber legten manche Familien in Guatemala und Mexiko ihr Vermögen lieber in Deutschland als in Vereinigten Staaten an, weil sie, wenn sie später hier zu leben planten, dann leichter darüber verfügen könnten. Darum würden wahrscheinlich meine Kinder auch recht daran tun, nach meinem Tode ihre Erbteile nach Deutschland kommen zu lassen. Zwischen 2 Ländern könne doch immer mal ein Zustand entstehen, wo die Bewohner des einen nicht leicht über ihre Konten usw. in dem anderen Land verfügen könnten. Er selbst sei jetzt Verwalter für mehrere Leute in Guatemala über ihre Anlagen in Deutschland. Ich fragte auch wegen Testamentvollstrecker, Annemarie oder Hanneli. Er sagte: Besser nicht eines der Geschwister, sondern ein Außenstehender, weil sie dann Urteil und Verfügungen als die eines neutralen leichter akzeptieren würden als die eines selbst Beteiligten. Mit der Idee eines Trustes für Chacha stimmt er auch zu; aber auch das sollte lieber in Deutschland angelegt werden.) Abends telefoniert mit: Stockdorf (Chacha, Grete, und Hanneli), und Friedrich von Rohden in Lübeck (sie kommen zufällig morgen nach Hamburg, da wollen wir uns treffen), und Helga (Verabredung für morgen).
Nach 10h fährt Hans Arnold mit mir zu Helga in Quickborn (ca 30 km von Hamburg. Er fährt lange im Ort; ich fordere ihn unzählige Male, vor und nach dem Unfall, auf, jemanden zu fragen; er ist eigensinnig dagegen; später sagt mir Hanne, dass das typisch für ihn ist, er hat starke Gefühle dagegen, seine Unkenntnis zu offenbaren. Während er 🕮 sich umschaut, vielleicht nach dem Namen der Querstraße, fährt er in eine Kreuzung hinein, während von rechts ein Auto auch hineinfährt, früher als wir; ich nehme als selbstverständlich an, dass er bremsen wird, er fährt aber einfach weiter und mitten in die Seite des anderen Autos hinein, eine fast unverständliche Kollision; er sagte mir nachher, er habe das andere Auto gar nicht gesehen. Das Vorderteil seines Autos ist stark eingedrückt, die Schutzstange ist zurückgeschoben; am anderen Auto ist ein entsprechender Teil der Seitenwand eingedrückt. Mein Knie stösst gegen die Unterkante des panels, und meine Stirn oben gegen den hochgekippten Sonnenschutz, an beiden Teilen keine Verletzungen. Hans Arnold geht zu dem anderen Fahrer, der mit Frau und mehreren Kindern im Auto saß, gibt anscheinend seine Schuld zu und zeigt ihm die Versicherungskarte. Das andere Auto fährt weiter, den Insassen ist anscheinend nichts passiert. Ein Mann kommt mit Werkzeugen und biegt und haut den fender so hinaus, dass alle vier Räder wieder mit dem Steuer frei bewegt werden können. Hans Arnold fragt ihn um Namen und Adresse (ich sage, ich kann ihm Geld geben, wenn er ihn bezahlen will, aber das will er nicht annehmen) und gibt ihm seinen Namen. – Dann sucht er wieder lange herum, ich bitte ihn mehrmals, anzuhalten, damit ich jemanden auf meiner Seite fragen kann, aber vergeblich.) Endlich findet er das Haus von Clagetsoder Clay’s?. (Ich begrüße Helga herzlich; ihr Mann Range ist beruflich fort; da sind die großen Kinder Marliese und Klaus, die ich von Mexiko her kenne, und die kleine Ingrid, Tochter von Range. Das Haus ist sehr nett, geräumiger als ich dachte; das Wohnzimmer ist sehr nett eingerichtet mit modernen Möbeln 🕮 und Buchregal an Eisenschienen in der Wand, ohne vertikale Stangen vorne. Schöner großer, gut gepflegter Rasen und schöne Blumen; sie sagt, dass der Garten doch viel Arbeit kostet. Der Verlag Schnelle48Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag_Schnelle, für den sie hauptsächlich arbeitet, ist zufällig in demselben Ort; der hat eine besondere Methode der Raumanordnung erfunden; die ganzen Büros einer Firma sind in einem großen Raum, getrennt nur durch wenige halbhohe Wände; keine Korridore. Sie will mir ein Buch über Maschinen-Lautschrift schicken, das bekommt sie anscheinend frei.) Wir fahren zurück, und gerade wie wir vor dem Küstermann Haus stehen, kommt Friedrich von Rohden über die Straße (er ist nach Hamburg gekommen, weil sie nachmittags Freunde besuchen, er hat einen früheren Zug genommen.) Wir vier fahren zur Elbchaussee, und über Stadt hinunter, und kehren ein im Restaurant Jakob, dicht an der Elbe, gegen den riesigen Kran der deutschen Werft (ich sitze am Fenster, wir sehen immer Boote vorbeifahren, auch ein Flügelboot, Aquafoil, dessen vordere Hälfte oberhalb des Wassers ist und das außerordentlich schnell fährt. Friedrich ist munter und erzählt allerhand; er ist noch im Garten tätig, hat auch noch Patienten, aber weniger. Marianne hat eine Art Lähmung in beiden Händen und kann daher manches nicht machen, was er dann tut. Er spricht auch von Wilhelm in Naumburg; ich sage, dass Annemarie in die Ostzone fährt und möglicherweise von meinem Konto an Wilhelm Überweisung machen wird. Eins von Friedrichs Augen funktioniert nicht mehr; trotzdem fährt er noch Auto, zu Besuchen, Konzerten, Theater, usw.; aber er will es doch bald aufgeben.) (Mal spreche ich🕮– Abends sind wir drei noch zusammen. – Arnold ist für Geschäfte nach München.
Hanne erzählt von vorigem Jahr, als Hans Arnold sah, wie mir das Zusammensein mit Hanne und die Aussprache über Ina usw. gut tat, sagte er zu ihr: Vielleicht habe sie eine Aufgabe bei mir in Los Angeles. Es ist nicht klar, ob er das ernstlich meinte. Als ich sie später fragte, ob sie damals an einen Besuch in Los Angeles gedacht habe, sagt sie: nicht wirklich, aber doch in der Vorstellung, vielleicht wäre auch mal ein Besuch möglich, wenn er mal wieder geschäftlich nach Guatemala gehen würde. – Ich frage sie auch über Hans Arnold als Testamentsvollstrecker; sie sagt, er sei in solchen Sachen gewissenhaft und auch geschickt in Beschlüssen über Anlagen. Sie fragt auch, ob Gerhard Kaufmann in Betracht käme; ich sage, ich mag ihn gern, weiß aber nichts über seine geschäftliche Geschicklichkeit. Ich sage, ich will zunächst mal die Kinder fragen und dann erst Hans Arnold, und sie stimmt dem zu.) – Abends telefoniert Hanneli (sie ist bei Inge mit Erika; alles ist gepackt und alles für die Reise ist fertig. Sie hat das Auto an Grete abgegeben, und will mit Chacha in die Schweiz und nach Freiburg fahren.) Später telefoniere ich mit Chacha und Grete, die nach Stockdorf im Auto aus München angekommen sind. (Ich danke Chacha und sage, sie hat es war so schön für mich in ihrem Haus und in Elmau; sie freut sich darüber und sagt auch, es war eine schöne Zeit. Ich sage Grete, dass ich bei Helga war, und Haus und Garten sehr schön fand, auch die Einrichtung; und dass ich mich gefreut habe, dass sie 🕮 nach Deutschland gekommen ist; das freut sie sehr.) – Wir sitzen abends spät am Kaminfeuer; Hanne zeigt mir Fotos vom Amrum Haus und den Grundrissen, und ein Buch mit Bildern von Amrum; sie sagt, ich müsse mal im Mai hinkommen. Aber sie haben soeben von einem Mann gehört, der die eine Hälfte des Hauses für nächstes Jahr für längere Zeit mieten möchte. (Hans Arnold telefoniert mit einem reichen Geschäftsfreund in Mexiko ca 12 Minuten; er befragt ihn über die Preislage hier; er meint, das Gespräch habe etwa $ 60 gekostet.)
Ich telefoniere mit Gerhard Gramm (Bärbel ist gerade unter der Dusche; ich sage, dass ich von Elmau aus oft an Kappel gedacht habe und immer mal schreiben wollte, aber nie dazu kam; und dass ich so gern an unsere schönen Tage in Stuttgart denke; er sagt höflich „danke sehr“, aber ich merke, dass es ihn wirklich freut.) Hanne packt meine Sachen. Hans Arnold und Hanne fahren mit zum Flugplatz (30 Min.) (Obwohl ich den Rasierapparat schon in die Mappe getan habe, ist noch ½Kg über Gewicht; daraufhin nehme ich noch die dicke Manilatasche „Corresp.“ auch in die Mappe; das Gepäck wird gleich aufgegeben nach NY, sodass ich mich in London nicht darum zu kümmern brauche.) 11:55 Abflug mit BEA (ich sitze am linken Fenster, daneben 2 Japaner); LondonOLondon an 13:15. (Ich sage, dass ich Panam weiterfliege; darum gehe ich gar nicht hinein, durch Pass- und Zollkontrolle, sondern bleibe ausserhalb der Grenze, sozusagen; mit anderen werde ich in einem extra Bus zu Panam in ein anderes Gebäude gebracht. Dort warte ich zuerst eine Weile, damit Hanneli 🕮 mich findet und wir zusammen für den Weiterflug registrieren können. Als aber Hanneli nicht auftaucht, registriere ich doch; dann frage ich, ob Frau Thost schon registriert hat, und sie sagt: nein! Man sagt, dass unser Flugzeug um 2:30 aufgerufen werden wird. Dann ist es 2:30, und Hanneli ist immer noch nicht da. Ich beginne, mir Sorgen zu machen; vielleicht haben sie ihr Flugzeug verpasst; ich frage an mehreren Stellen, ob Botschaft für mich da ist, aber da ist nichts. Ich überlege, ob ich, wenn sie nicht bald erscheinen, meinen heutigen Flug absagen soll, falls ich einen Sitz für morgen bekommen kann; ich überlege auch, Stockdorf anzurufen; aber nach meiner Erfahrung in Paris voriges Jahr dauert das lange, und es ist unsicher, ob Hanneli die benachrichtigt hat. Schließlich ist es beinahe 2:40, Zeit für meine Augentropfen; ich stehe auf, um eine geeignete Bank zu finden; auf einmal kommt Hanneli auf mich zu, und es gibt freudiges Wiedersehen. Dann zunächst die Tropfen. Hanneli erzählt, dass sie beide hinausgingen, um dann später um die Zeit meiner Ankunft wollten sie wieder bei BEA hinein, weil ich ihr gesagt hatte, dass wir uns dort treffen wollten. Da aber ließen sie sie nicht hinein, weil sie ja nicht mit BEA weiterfliegen wollte; Sie bat eine BEA Angestellte, eine Botschaft für mich hineinzutelefonieren; sie sagte, es sei dringend, weil ich alt sei und sie brauche und nervös werden würde; aber die sagte, sie hätte keine Zeit. Hanneli wusste auch nicht, dass ich draußen zu Panam gehen konnte, und dachte, ich müsste doch schließlich bei BEA herauskommen; sie telefonierte auch zu Panam, aber die sagten, ich sei noch nicht erschienen. – Wir glaubten, der Flug sei schon aufgerufen, und gingen 🕮oHier endet das Konvolut der Deutschlandreise.\[Deutschlandreise herausgenommen!] London-N.Y. (Di, 31.08.1965)\ lange Korridore entlang, und dann eine lange Rampe hinunter; aber unten sagte man, unser Flugzeug sei noch nicht ausgerufen, es werde mit Verspätung abgehen. Es wurde dann erst lange nach 3 abgerufen ). Abflug3:30, ½ Stunde Verspätung. (Sie hatten nun den beiden die Sitze neben meinem Fensterplatz zugewiesen, auf den tickets. Ich ließ aber zuerst Erika am Fenster sitzen. Aber bald sagte sie dann, ich solle dort sitzen, damit ich genug Licht zum Lesen habe; sie können auch vom zweiten Platz hinausschauen. – Wir sehen durch Wolkenlücken die irische See, und dann Stücke von Irland, und schließlich den Ozean. Später die amerikanische Küste, Inseln, Festland, vielleicht Labrador, dann vielleicht die Hudson Bay oder Meer zwischen den Inseln.) AnkunftNew YorkONew York kurz nach 6 (anstatt fahrplanmäßig 6:35, NYT), also Flugzeit 7 ½ Stunden, wie fahrplanmäßig. (Bei der Passkontrolle findet sich, dass ich mein Impfzertifikat vergessen habe; er schickt mich ins Doktorzimmer, und der sagt, wenn ich will, kann ich gleich eine neue Impfung haben, ohne Nachwirkungkontrolle, und ohne Bezahlung; das tue ich, und es ist in einer Minute erledigt.) Wir fahren unser Gepäck auf einem Wägelchen zur Zollkontrolle; der schaut fast nichts an. In der Eingangshalle finden wir Richard Jeffrey. (Er holt sein Auto, das dauert etwa 20 Minuten! Dann fahren wir endlich los, ca. 8h. Unterwegs gehen wir in einen Kegelklub und rufen Hempel an, dass wir nicht kommen; das kostet wiederum 20 Minuten. Dann findet Jeffrey, dass er verkehrt gefahren ist, und wir fahren ein langes Stück zurück, nochmal durch die Welt Fair, 🕮\Princeton\ und dann sehr lange noch auf Long Island; schließlich die neue Brücke mit dem italienischen Namen49https://en.wikipedia.org/wiki/Verrazzano-Narrows_Bridge, nach Staten Insel sic, und eine andere Brücke nach N. J.; und dann turnpike. Schließlich kann ich mich kaum mehr wach halten, und verstumme.) ca. 10h bei Hempels Haus. (Ich gehe hinein, begrüße alle 4, und nehme Tropfen.) Hempel fährt mit uns zur Nassau Innin Princeton.OPrinceton (Wir haben 2 Zimmer mit Verbindung, jedes mit Badezimmer und Kühlanlage.) – Gegen 11h sinke ich ganz erledigt, ins Bett.
IX / 1965 Vormittags bleiben wir im Hotel (geschrieben und gekramt), mittags zu Hempels zum lunch. – Nachmittags fahren Hempels mit uns zum Inst. Adv. St. (Wir besichtigen die sehr schön eingerichtete neue Bibliothek; sie finden im Kartenkatalog 17 Karten von Büchern von mir. Dahinter schöne Wiese und Bäume vor einem künstlichen See; dahinter die Wälder, in denen Ina mit Marni immer spazieren ging. Ich zeige ihnen meinen üblichen Spaziergang, quer über die Wiese vor dem Institut. Wir finden die beiden Häuser, wo wir damals gewohnt haben. Aber die Fahrwege sind geändert; an der Maxwell Lane sind eine ganze Reihe neuer Häuser für zeitweise Mitglieder gebaut, in schöner Lage. Dann fahren wir Mercer Str. hinunter, an Einsteins früherem Haus vorbei.) Zu Hempels zum Abendessen. (Nachher in meinem Zimmer die hier eingetroffenen Briefe gelesen.) 🕮
Vormittags Notizen für Konferenz geschrieben. – Nachmittags 3-6 mit AbnerShimony in meinem Hotelzimmer. (Er erklärt mir die Prinzipien der Quantentheorie, für das letzte Kapitel meines Gardner ms.; er ist gegen Bergmanns 3-Stufen Schema. Ich schreibe Notizen für Änderungen meines Textes, die ich dann in LA machen will. Er redet eifrig, kennt die Sache anscheinend gut, aber hört nicht gut auf meine Fragen. Er hat Sympathie für Bohms „verborgene Variable“, aber betont mit Recht, dass man nicht apriori für Determinismus entscheiden könne.) – Zum Abendessen wir bei Hempels.
Beginn der zweitägigen Konferenz für induktive Logik. 9 ½ – 12 ½ Sitzung (in einem Fakultätszimmer in dem modernen Gebäude südlich von Hempels office, gegenüber dem japanischen Gebäude. Wir sitzen um einen langen Tisch. Anwesend: Savage, Jeffrey, Shimony, Kyburg, Nozick, Smokler, Benacerraf, Morgenbesser, Leblanc, Richard Martin, David Kaplan. Wir sitzen in bequemen Polstersesseln. Hinter meinem Sitz ist eine große Wandtafel. – Mittags essen wir alle zusammen lunch in Nassau Inn. Ich bestelle das schnelle: Shrimps; als ich nach ¾ Stunde fertig bin, haben die anderen noch nichts bekommen. – Ich nehme nap. Auf meinen Wunsch ist die Nachmittagssitzung von 2 ½ auf 3 verschoben. – 3-6 Nachmittagssitzung. – 7 ½ große Party bei Hempels. Ich spreche längere Zeit mit Frau Jean Savage (sie erzählt mir, dass sie Sekretärin im Stanford Center war, als Savage da war, 🕮 und auch Hempels; sie haben jetzt zusammen 6 Kinder, 4 von seiner ersten Ehe, und zwei von ihrer früheren Ehe. Sie ist freundlich und nett; Hempel sagt später, sie wären mit beiden gern zusammen, aber sie sei ein wenig konservativ und konventionell. Auch gesprochen mit Paul und Gaby Oppenheim, Benacerraf, Rorty, Martin und Frau. 9 ½ Jeffrey fährt uns nach Hause. – Das war ein anstrengender Tag; ich hätte vielleicht doch entweder nicht zur Party gehen oder im Juni darauf bestehen sollen, dass die Party am Ende des 2. Tages angesetzt würde; ich schlug das damals vor, aber Hempel sagte, das ginge nicht, weil eine ganze Anzahl, vielleicht die Mehrheit der Teilnehmer, an dem Abend schon nach Hause fahren wollten.
Zweiter Tag der Konferenz. Vormittags Sitzung wiederum 9 ½ – 12 ½. Mittags gehe ich direkt auf mein Zimmer, esse schnell etwas Brot und Käse, Birne und Orange, allein. Die beiden anderen sind den ganzen Tag auf einer extra Busreise nach NYC, zur Worlds Fair. Dann ruhe ich noch im Bett aus. Nachmittags Sitzung 2 ½ – 4 ½. Während eines Teiles der Zeit sitzt Frau Savage in einer entfernten Ecke und hört. – Auf dem Wege zur Sitzung gehe ich einmal mit Leblanc, ein andermal mit Kyburg: dieser sagt, er arbeitet noch eifrig an Wahrscheinlichkeit, sowohl den mathematischen Aspekten, wie den philosophischen Grundlagen. –Abends 9-11 kommen Hanneli und Erika nach Hause, ganz erledigt. Nach der Sitzung gehe ich mit Hempel zu seinem Haus. 🕮 Ich erzähle ihm von Gerhard und Gittli, nenne die Orte, erzähle von Kappel und den Kindern und Rätseln, und Gittlis Beziehung zu Annemarie und Hanneli. – Abends zu Jeffreys (sie wohnen in der Wohnung ihres Freundes Harmann in einem faculty appartement Haus, das die Universität neu gebaut hat für junge faculty Leute; dahin kommen auch David und Renée Kaplan, mit Jordan; sie haben für dies Semester eine Wohnung in diesem selben Gebäude bekommen. (David erzählt von dem Film, der aufgenommen worden ist mit Kalish und ihm als Mitspielern; ich erzähle dann vom TV in Stockdorf. David sagt, dass im Philosophiedepartment an UCLA der Plan für das quarter eben fertig gemacht ist, von ihm und Kalish zusammen; jeder wird nur während 2 o. 3 regulären quarters unterrichten, und jeweils nur 2 Kurse.) – Abends 10 ½ kommen Hanneli und Erika von der W. F. nach Hause, ganz erledigt.
Vormittags gepackt; dann zu Hempel. Hanneli packt fertig. – Vor 12 holt P.A. die beiden von der Nassau Inn ab, mit dem Gepäck. 12 herzlicher Abschied von Diane (ich sage, dass ich beim Anblick des Instituts und der schönen Bibliothek dachte: Wie schön wäre es, hier mal 1 Jahr zu sein, und nahe zu Hempels; aber das ist unrealistisch; ich will nicht schon bald wieder umziehen.) P.A. fährt uns und Hempel nach Newark (12¼-1¼). Abflug 2:00 (Am. Airl. No 9, non stop) (meist über Wolken, sodass wir nicht viel sehen, besonders wenig von den Rocky Mountains; wohl aber etwas vom Colorado River, einschließlich Grand Canyon.) Dr. und Frau Jokl holen uns ab. 🕮 Ankunft L.A.OLos Angeles genau planmäßig 4:10 PM lokale Zeit = 7:10 NY Zeit; 5 Stunden Flug.) – Alle 3 Helmers kommen mit Hund, sie haben Massen von Esssachen für uns besorgt und empfangen uns herzlich. - Wir Ich und Hanneli sind froh, wieder „zu Hause“ zu sein; und Erika freut sich auch.
Sachen gekramt.
Weiter Briefe gekramt, Kontobuch eingetragen. Korrektur gelesen von galleys für Minnesota Press (Aufsatz „Probability und Content Measure“ für Feigl-Festschrift). (Registration für Erika wird auf morgen verschoben, weil wir noch kein Auto haben.) – (Abends TV: NBC: US Auswärtige Politik, vom Krieg bis heute; 3 ½ Stunden, ich sehe nur die letzten 1 ½ Stunden, 9 ½ – 11.)
Erikas Schulregistration, in Paul Revere Junior Hochschule (die Lehrer sagen: am besten zuerst in 7-ten grad, also die unterste Klasse; sie wollen dann sehen, wie es geht.) – Post weiter gekramt.
(Erika geht mit Jokls und ihrem Verwalter zum Marineland, sieht dressierte Delphine usw.) – (Hanneli hat endlich ihr Auto wieder in Funktion; sie fährt zum Philosophiedepartment, und bringt den großen Koffer voll und noch eine große box voll von Post mit.) Ich beginne die vom department gekommene Post durchzusehen. (Abends geht Hanneli aus, 8-10.)
Shimonys Aufsatz über Quantentheorie (1963) gelesen. (Vieles ist zu technisch; manches ist aber seltsam, z. B. immer wieder die Frage, ob zur Interpretation der Quantentheorie angenommen wird, dass es außer physikalischen Vorgängen auch 🕮 mentale Vorgänge gibt; von Neumann hat anscheinend angenommen, dass das nötig ist für Definition von „Messung“!) – 6-8 Helmers hier. (Auf Mutzlis Vorschlag hin war Erika den ganzen Tag bei ihnen, und spielt mit Monika; sodass sie sich an das Englisch gewöhnen sollte; Mutzli warnt auch, dass die Schulkinder oft die Vornamen von anderen lächerlich machen, und ich gebe dies weiter an Erika, damit sie darauf gefasst ist.)
Shimony Sachen gelesen, für Gutachten. – 11 ½ – 2 Mia und Wim hier. – Post gelesen, gekramt.
Sachen gekramt. – Nachmittags telefoniert mit Hempels, und Prof. Douglas-MIT wegen Shimony. (Vergeblich versucht, Feigl telefonisch zu erreichen.)
Hanneli bringt Erika zur Schule. (Sie erzählt nachher, sie hat fast nichts verstanden, was die Lehrer gesagt haben.) – Brief an Douglas über Shimony getippt.
Briefe getippt. Weiter gekramt.
Die Negerin Mrs. Mercer hier. – Hanneli spricht in der Schule mit einer Frau, Councellor; diese will mit Erika länger sprechen, damit sie die Situation kenne. – Als Erika aus der Schule kommt, sagt sie mir, heute ging es schon etwas besser mit dem Verstehen. 🕮
Gelesen und gekramt.
10 – 11 ½zu Kahn, mit Hanneli. (Er erklärt mir auf meine Fragen Sachen in Bezug auf die Steuer für den est.) – Mit Hanneli einkaufen in Westwood (wir bestellen ein Zeitschriften-Gestell für neben meinem Bett). – 6-9 zu Dr. Kulka. (Ich gehe mit Erika zu Fuß hin. Hanneli kommt mit dem Auto, verspätet, weil der neue Reifen nicht richtig sitzt und noch wieder richtig gemacht werden muss. Dann kommt Rudolf Ekstein50Rudolf Ekstein (1912-2005); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Ekstein für ½ Stunde; er erzählt aus Wien, wo er Freund sozialdemokratische Freunde wiedersah als Polizeipräsident und Justizminister. – Ganz spät kommt Mrs. Reiss; ihre Eltern sind aus Rumänien, ihr Mann war movie producer, starb dann plötzlich; sie hat 3 Kinder, der älteste ist nicht mitgekommen, weil er nach der Schule bis 9h abends in einem Markt arbeitet, 15 jährig. Die Frau ist sehr freundlich, lädt Erika ein, mit ihnen ins movie zu gehen, sie wird ihr die Geschichte vorher erzählen.)
Gekramt. – Hanneli und Erika gehen den ganzen Tag auf einkaufen (Kleidung für Erika; Möbel besehen).
Gekramt. – Politische Zeitschriften gelesen, besonders „Liberation“.
Gekramt. – Sachen für Kahn-Yessner zusammengesucht. – (Hanneli geht zum Gynäkologen Dr. Steinberg. Er meint, die starken Blutungen kommen zuweilen durch äußere oder innere besondere Beanspruchungen; es ist aber auch ein Myom da. – Abends sprechen wir nochmal davon, und es kommen ihr Tränen. 🕮 Sie sagt, auch beim Doktor heute kamen sie, als sie von der Scheidung sprach; vielleicht sollte sie doch nochmal Psychotherapie nehmen? Ich sage, das wäre sicher gut, ich könnte Dr. Mott anrufen. Aber sie sagt: Sie war früher bei einem Freudianer, und später bei einem Jungianer; und jetzt mag sie nicht mehr die Überbetonung des Sexuellen, und der Oral- und Analphasen in der Kindheit; außerdem möchte sie unbedingt einen, bei dem sie Deutsch sprechen kann. Wir wollen es noch weiter überlegen. Dabei sagt sie auch: Vielleicht wäre es dann gut, wenn ich ihr monatlich etwas Bestimmtes gäbe; davon könnte sie dann auch die Therapie bezahlen.)
Arbeit an ch. 30 vom Gardner ms begonnen (aufgrund von Shimony Aufsatz und meinen Notizen von unserem Gespräch in Princeton. Aber das über die „states“ ist mir nicht ganz klar . Ich suche Erklärung in Büchern von Frank und anderen; aber das ist auch nicht klar. Ich kann mein Nagel-Buch nicht finden; Hanneli holt es mir von Kalish.)
Zu Dr. Seiff (nach 50 Minuten Warten, nur 10 Minuten Tests! Anscheinend brauche ich neue Brille; er vermutet, dass das die Erklärung dafür ist, dass ich nicht mehr so gut lesen kann.) – Zum Autoklub (ich wollte Auto auf Hannelis Namen übertragen, aber 3 Dokumente fehlen uns!) – Nachmittags Prof. RicardoPascual51https://www.chicagotribune.com/news/ct-xpm-1985-11-17-8503190373-story.html von Universität der Philippinen hier, 3-4¾. (Hanneli holt ihn vom campus und bringt ihn zu Wilshire-Westwood, von wo er Bus zum Hotel downtown nimmt. – Er ist freundlich und vergnügt, nimmt meine Stimme auf tape recorder, 🕮 und Fotos von mir am Schreibtisch; nachher auch draußen auf der gallery von mir mit Hanneli und Erika und, auf meinen Vorschlag, auch von mir und ihm. – Er hat Rockefeller grant für Reise in Amerika und Europa; ich schlage ihm vor, Stegmüller und Pasquinelli zu besuchen. Wir trinken zusammen Kaffee; nachher ich mit ihm in meinem study. Ich zeige ihm Schilppband, den er schon kennt, und Aufbau\(^2\) und sage, dass englische Übersetzung erscheinen wird; er sprach nämlich über Problem, die beobachtbaren Dinge aus den Sinnesdaten zu konstruieren. Ich erzähle ihm auch vage über meine Wahrscheinlichkeitsinteressen. Ich frage, ob er an bestimmten philosophischen Problemen interessiert ist; er sagt vage etwas von Erkenntnistheorie und Methodologie der Wissenschaften. – Er sagt, in Philippinen wird Englisch als allgemeine Unterrichtssprache genommen schon in Mittelschule vom 4. Grad ab, und allgemein an Universität. Ich erzähle ihm etwas von Interlingua als „modernisiertes Latein“. – Er hat mit Abe Kaplan studiert, und will ihn jetzt besuchen; auch Hempel.)
Endlich angefangen an Gardner ms (Revision von ch. 30 über Quantentheorie, aufgrund von Gespräch mit Shimony in Princeton, 2.9. Ich habe endlich von Kalish das Buch von Nagel bekommen, meine K ist verschwunden! Ich lese eifrig und ausführlich darin. Dann schreibe ich stenografisch neuen Text.)
Weiter am Gardner ms (es geht sehr mühsam; ich fluche, dass ich soviel Zeit darauf wenden muss. Die Formulierungen in Büchern und in Shimonys Aufsatz sind leider auch nicht immer klar. 🕮 Nachmittags beginne ich, englischen Text zu schreiben.)
Weiter am Gardner ms.
Weiter am Gardner ms (englische Handschrift der Revision von pp 1-5 des Getippten fertig.)
Gardner ms, Revision von ch. 30 beendet, und abgeschickt.
Gekramt. –Tintner ms für Enc. zu lesen angefangen (es ist enttäuschend; sehr schlampig geschrieben; oft werden die technischen Terme nicht erklärt; manches ist kaum verständlich; auch viel zu viel technischer Kram, anstatt weniger Sachen wirklich klarzumachen.) – Nachmittags geht Hanneli zu Pugh, holt AS 1-16 ab, die hatte ich ihm geliehen und er hat sich xerox copies machen lassen; sie bringt ihm 17-19, zum Behalten.
Gekramt. – Tintner ms weiter gelesen.
Dr. Hesse SD’s gelesen.
X / 1965 Hesse gelesen. (Und Notizen darüber gemacht.)
(Hanneli und Erika gehen ans Meer zum Schwimmen.) Ich lese Notizen von Princeton Diskussion über induktive Logik, besonders Savage. (Sehr heiß.)
Alle Randbemerkungen aus ms§ 19 von AS ins ditto übertragen.
Gekramt. – 6-8 bei Jokls. (Dort auch seine Schwester, Frau Blumenstein52Im Netz finden sich verschiedene Belege aus Family Archives, wonach Magda(lena) Jokl, geb. Blumenstein, (1913-2009) einen Psychoanalytiker Robert Hans Jokl (1890-1975) heiratete und mit ihm Ende 1947 in die USA auswanderte und Jokl in Los Angeles gestorben ist. Sie z. B.:https://www.psyalpha.net/biografien/robert-hans-jokl/robert-hans-jokl-chronologie, aus Nizza, und ihr Sohn, der jetzt im September angefangen hat, am SM College 🕮 zu studieren. Er sagt, in manchen Gebieten hat er noch Schwierigkeit mit der Sprache, z. B. in Psychologie, wo der Professor allerhand Definitionen für psychologische Begriffe in neuer Terminologie.)
Gekramt. (Mit Hannelis Hilfe die neue Anordnung des Inhalts der File cnbs. Gemacht. – Sonderdrucke, alte Korrekturen 2 folders durchgesehen und umgeordnet.)
Gekramt. Die alten mss und Notizen über Entropie von 1953-4, in folder geordnet.)
Gekramt.
Gekramt. – Nachmittags kommt von Shimony Brief (andere Formulierung für Empfehlung des NSF, postdoctoral fellowship, 15 Monate . Mit Hilfe der Empfehlung, die ich für ihn am 13. Sept. an MIT für tenure geschrieben habe, schreibe ich diese Formulierung, 5 – 6 ½.) –Mia kommt (wir haben uns lange nicht gesehen. Ich muss erst noch die NSF Sache fertig schreiben. Dann klagt sie mir sehr über Schwierigkeiten mit Wim. Er ist wieder sehr zornig geworden, weil FrankiepOriginal Wim. Mia besuchen wollte; er hat eine sehr große tönerne Platte, Nachbildung des mexikanischen Kalendersteins, auf den Boden geschmissen, in Scherben; dann ebenso einen großen hohen Spiegel, und schließlich noch einen alten Schreibtischstuhl, den sie gern mochte. Er sagt dann zwar immer nachher es tut ihm leid, aber er verlangt doch, dass Frankie nicht ins Haus kommen soll, während er Wim da ist; er sei der Herr des Hauses, usw. Sie hat vor einiger Zeit mal mit ihrem früheren Analytiker gesprochen; das hilft zur Entladung, 🕮 aber es bessert doch nichts. Wim geht immer zweimal wöchentlich zu seinem Doktor; das scheint ihm gut zu tun; aber es hilft doch nicht, solche Ausbrüche zu vermeiden. Wim will gar nicht darüber sprechen; er sagt, er kann nicht Frankie und Mia zusammen ertragen; mit Frankie allein scheint es zu gehen. Ich weiß auch keinen Rat, außer dem trivialen: immer mal wieder versuchen, es zu besprechen, wenn er mal in ruhiger Stimmung ist, und auch dann nicht anklagen, sondern ruhig sprechen.)
Gekramt, gelesen.
Gekramt, gelesen. – Nachmittags 2-6 in KPFK: Internationales Teach-in an Univ. T (anfangs etwas langweilig; auch ein Vertreter der Saigon Regierung spricht. Nachher eindrucksvoll: ein Vertreter von Prinz Shanouk53Gemeint ist wahrscheinlich Norodom Sihanouk: https://en.wikipedia.org/wiki/Norodom_Sihanouk von Cambodia, der hinweist auf den Vorschlag zur Neutralisierung, den der Prinz 1958 gemacht hat, und der, wenn Amerika ihn nicht verächtlich beiseite geschoben hätte, die jetzigen großen Probleme und all das Unheil vermieden haben würde. Und zuletzt ein amerikanischer Reporter aus Prag, der jahrelang in SO Asien war, und der in Prag mit Vertretern der NLF gesprochen hat; er spricht sehr bewegend über deren Ziele und die totale Irreführung der Menschen hier im Lande durch Regierung und Zeitungen, und die Notwendigkeit, Menschen aufzuklären und umzustimmen.) (Hanneli und Erika waren den ganzen Tag einkaufen.)
(Ich telefoniere Mutzli; sie sagt, Olaf ist gerade abgereist, für eine ganze Woche, Vorträge in Washington, Harvard, usw. Sie sagt, er 🕮 ist überarbeitet, durch die zwei jobs; er möchte sich ganz den Überlegungen über Zukunftsvoraussagen widmen, am liebsten so, dass er dabei auch seinen Idealismus befriedigen kann. Sie überlegen, ob sie nicht in ein appartment ziehen sollten, die Instandhaltung des Hauses ist sehr teuer.) – Nachmittags angefangen „Reihe von Prädikaten“, (ein neuer Entwurf, wo in jeder Komponente nur ein verschmolzenes Prädikat auftritt.)
Ganzen Tag an „Reihe von Prädikaten“ (gegen Abend finde ich eine Schwierigkeit: ein Atomsatz bekommt zu großes Sütterlin m, weil er in einigen Komponenten abgeschwächt wird auf \(Q\), und dort dann höheres Sütterlin m bekommt!) – (Abends Hanneli fährt Erika zur ersten privaten Tanzstunde.) Abends Brief an Chacha geschrieben, nach Capri.
Weiter an pr. (Ich finde die Ursache der Schwierigkeit, und eine Abhilfe; es ist ähnlich wie in früheren Fällen von Disjunktionsprädikaten, wo wir den Sütterlin m-Wert immer dividieren müssen durch die Anzahl der möglichen Individuenverteilungen auf die Prädikate der Disjunktion.) (Abends Hanneli zur Schule, zu einem Elternabend.)
Weiter an pr. (Abends geht Hanneli mit Erika zur Tanzklasse.)
Von Hempel kommt das ganzes Gardner-ms. (Ich stürze mich gleich an die Arbeit: Bibliographie, und Hempels Änderungsvorschläge.)
Gestern kam ein Schreiben vom LA Superior Court über 🕮 Vorladung zur Prüfung für Geschworenendienst. (Voriges Mal kam ich leicht heraus, weil es ein S.M. Court war, und ich gerade von SM fortgezogen war. Diesmal bin ich besorgt; es wäre arg, wenn ich da immer weit in die Stadt fahren müsste, und die langen Sitzungen mitmachen, auf unbequemen Sitzen. Schließlich schreibe ich die Rückenschwierigkeit als Grund dafür, dass ich es nicht machen kann. Wenn sie verlangen, kann ich mir doch wohl von Dr. Halpern eine Bestätigung geben lassen.) – Ich schreibe eilig einen Brief an Maue (ihr Geburtstag ist schon übermorgen). – Dann wieder an die Arbeit am großen Gardner ms. (Hempel hat die ersten 12 von 30 Kapiteln gelesen, und eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen gemacht. Ich sehe dies durch, und modifiziere sie zuweilen. Ich habe den Eindruck, dass das ms jetzt doch ziemlich schlampig formuliert ist, weil ich damals, als Gardner mir die letzte Version schickte, nicht mehr die Geduld hatte, alles Ungenaue sorgfältig umzuformulieren; das wäre eine zu große Arbeit gewesen. Aber ich sehe jetzt, dass sehr Vieles etwas sorglos formuliert ist; und für Kapitel 13-29 hat Hempel schon keine Zeit mehr! Aber ich lasse es jetzt gehen.)
Weiter am Gardner ms. – (Hanneli und Erika gehen mit Frau Rees und Tochter und Freundin zum SM Pier, und nachher ins Kino.)
Weiter am Gardner ms. – (Hanneli und Erika gehen zum Strand, schwimmen; es ist sonnig, aber kühle Luft.) – Nachmittags telefoniert mit Gardner, und mit Feigls; auch Hempel versucht, aber nur Toby war zu Hause. – Abends am TV Lomax🕮 ein Neger, der oft interessante Leute einlädt zum Meinungsaustausch54vermutlich Louis Lomax (1922-1970); vgl. Louis Lomax – Wikipedia; Hanneli sieht ihn oft samstags an, von 10 ½ – 11 ½, er geht aber noch länger. Heute sind 2 interessante Leute da: (1) Prof. Frank Lindenfeld55https://geo.coop/story/life-well-lived-frank-lindenfeld-1934-2008, Soziologie, Cal. State College LA; er ist der editor des kleinen newsletters vom Universitätskomitee für Alternativen zu dem Krieg in Vietnam; er spricht auf Fragen und Einwände von Lomax und anderen Leuten sehr geschickt; erstaunlichermaßen hat er meist großen Beifall im audience, wo viele Studenten und junge Leute sitzen. (2) …, Autor, mit seiner Frau zusammen, eines neuen Buches über den Sobell-Prozess.56https://en.wikipedia.org/wiki/Morton_Sobell Er meint, er hat neue Fakten gefunden, aufgrund davon will er versuchen, eine Wiedereröffnung des Prozesses zu erwirken. Wir schauen es an bis 12:15!.)
Weiter am Gardner ms (meine comments getippt für Gardner, stundenlang. Und abgeschickt mit Brief.)
Weiter an Gardner ms (über Bibliographie; abgetippt und Brief dazu bis abends spät.)
11-nach 1 bei Dr. Rimer (zum ersten Mal. Er ist ruhig, überlegsam, sympathisch; lässt sich erzählen und stellt noch viele Fragen. Aber die Sachen von Dr. Halpern sind noch nicht da; und für den Lungen-X-ray haben sie auf einmal keinen Film mehr! So muss ich nächste Woche wieder hin. Auf meine Bitte: den ersten Flu-shot; den zweiten im Dez.) 🕮 (Sehr heiß.) – Nachmittags weiter am Gardner ms (ch. 30, Änderungen aufgrund von Shimonys neuem Brief). – Abends noch Empfehlungsbriefe getippt.
Am Gardner ms (in ch. 30, Änderungen aufgrund von Shimonys neuem Brief ausgearbeitet). – Wiederum sehr heiß.
Immer noch sehr heiß. Ganzen Tag an Gardner ms (meine Änderungen in ch. 30 zu tippen begonnen, bis abends.) – 6 ½Hempel telefoniert.
Immer noch heiß. – Immer noch an Gardner ms (die letzten Änderungen in ch. 30 fertig getippt, und noch Briefe an Gardner und Shimony getippt.). – Abends lese ich jetzt oft zusammen mit Hanneli Lomax-Buch über Geschichte der negroes in USA, das sie allein angefangen hat. – (Heute ist Hanneli nochmal zu dem Pianisten hinübergegangen (diesmal hat sie ihn selbst gesprochen, voriges Mal war es ein Freund, der auch da wohnt. Sie hat mit meinen 3 Ehrendoktoren versucht, ihm Eindruck zu machen. Er hat gesagt, er wird immer die Fenster zumachen, aber nicht jetzt bei 100\(^\circ{}\).))
Gekramt. – Tintner ms weiter gelesen.
Zum Zahnarzt (reinigen und nachsehen; er findet zwei Stellen, wo Füllungen nötig sind.) – Tintner ms weiter (schlechte Formulierungen, zuweilen unverständlich!). Kurz telefoniert mit ihm.
Weiter Tintner ms gelesen 10 zu Dr. Seiff. (Refraktionsmessung; die Abweichung von den jetzigen Brillen ist so klein, dass er vorschlägt, zunächst keine neuen Gläser zu kaufen.) –🕮– Mit Hanneli zu Bullock’s57https://en.wikipedia.org/wiki/Bullock%27s (Polsterstühle angeschaut. Ich entscheide gegen die recliner Stühle, die haben doch nicht genügend Vorteile; sie haben alle immer die Hebung des Fußteiles dabei. Aber gewöhnliche Polster gefallen mir. Wir wollen nächste Woche wieder hingehen, wenn der November „Stuhl des Monats“ zum Ausverkauf steht.) – Nachmittags geschrieben und gekramt.
9:40 zu Dr. Rimer. (Mrs. Spindet macht Lungen X-rays; den Dr. sehe ich gar nicht. Er wird mich dann anrufen, wenn er alle Ergebnisse hat.) – Tintner telefoniert (er fragt, ob Hanneli noch bei mir wohnt. Dann sagt er, es wäre vielleicht nett, wenn seine Frau58Leontine Tintner, geb. Roosevelt Camprubi (1916-1994) mitkäme und sie sich kennenlernten. Ich sage ja, und wir machen für Freitag 4h aus. Als Hanneli nach Hause kommt, gefällt ihr das aber nicht, weil Fr schon Mittag und abends etwas ist, und überhaupt, weil wir nicht mal dazu kommen, Jokl und Kulka usw. hier zu sehen. Sie ruft dann Frau Tintner an und sagt, es wäre doch jetzt zu viel, weil noch soviel Unruhe mit dem Einleben des Kindes, und Tintner soll allein kommen. Frau Tintner ist sehr freundlich und sagt, sie würde gern auch sich umsehen, um Erika mit anderen Familien, deren Kinder in deren Schule sind, bekannt zu machen. Aber Hanneli sagt ihr, einstweilen lieber nicht.) –Hempels Buch „Explanation“ ist angekommen (darin ein origineller Artikel, 159 pp. lang; es sieht sehr interessant aus, auch allerhand über statistische Erklärung.) – Hanneli und Erika gehen abends zur Tanzklasse. 🕮\(Tintner)\
Kalish telefoniert (über Schwierigkeiten mit Montague. Die full Professoren hatten eine Sitzung und wollen ein statement schreiben, für die records, und für die Kollegen, und für Dean. Montagues Verhalten mit Zornausbrüchen und Drohungen ist immer schlimmer geworden. Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass Robinson jetzt ganz ins Mathematikdepartment geht; Montague machte ihm beleidigende Bemerkungen, sogar in Robinsons Klasse! Dann hat er 3 assistant profs erst im meeting bedroht, dass sie nicht dürften gegen ihn stimmen, und dann, als sie es doch taten, jedem einzelnen nachher gesagt, dass er ihm dies nie verzeihen wird, und er wird ihre Karriere blockieren usw. Er versucht, grad. Studenten gegen ihren Willen dazu zu bringen, ihn als chairman für Doktorkomitee zu nehmen; er wollte auch David dazu bringen, ihn anstatt mich zu nehmen. – Er sagt, dass er einer der Hauptorganisatoren ist für das teach in an UCLA am 12. November; er sagt, ein Rundbrief wird jetzt an die ganze faculty geschickt.) – Purtills Gesuch an ACLS gelesen (und Notizen gemacht).
Weiter an Purtill (Tippen angefangen). – Nachmittags 4-5¾Tintner hier (er war im Sommer in Indien; vor einigen Monaten hat seine Sekretärin mir sein ms für Enz. Geschickt. Inzwischen habe ich es gelesen. Ich sage ihm comments; besonders: Es ist oft zu schwierig; er muss viele Erklärungen einfügen, lieber kleinere Sachen fortlassen. Er ist dankbar für meine comments. Ich sage ihm, wenn es nötig ist, soll er ruhig noch einige Monate später abliefern.) 🕮– Abends Erika zu Halloween Tanz.
Letzte Änderungen in ch. 30 gemacht, und an Gardner geschrieben. – Gutachten über Purtill für ACLS geschrieben. – (Hanneli geht abends zum großen Halloween Ball im großen Ballsaal der Studenten Union auf dem campus, allein; aber sie hat viel Spaß dabei.)
Umarbeitung von Londoner Vortrag (gestern angefangen). (Ich merke, dass ich doch viele Änderungen machen muss.)
XI / 1965 Weiter am Londoner Vortrag. – 1h zum Labor Dr. Grumer (im selben Gebäude wie Dr. Rimer und Dr. Piper. Auf Dr. Rimers Anweisung hinterlege ich eine Urinprobe; sie sollen eine Kultur machen, um zu sehen, ob und welche Bakterien da sind, weil Dr. Rimer in meiner Urinprobe rote und weiße Blutkörperchen gefunden hatte, was eine Infektion anzeigt.) – Nachmittags angefangen, das NSF Gesuch von Rudner59Richard S. Rudner (1921-1979) zu studieren (ich habe das Gefühl, dass ich schon mal ein Gesuch von ihm früher begutachtet habe, aber ich kann mein früheres Gutachten nicht finden, und merkwürdigerweise sind auch alle k-Karten mit einer Ausnahme nicht in der Kartei.)
Weiter an Rudner (er scheint ganz intelligent und gescheit, ist aber sehr an Goodman gebunden. Ich lese noch allerhand von ihm und mache dann Notizen für Gutachten.) – 1 ½ zu Dr. Brann (er arbeitet 40 Minuten an 2 (oder vielleicht 3?) Silberfüllungen.) Nachmittags GesuchNSF Gesuch von Robert Barrett angefangen. – Abends, während ich am Schreibtisch sitze, telefoniert Richard Montague eine ganze Stunde. 🕮 Er beklagt sich bitter über Don Kalish. Der hat mir neulich telefonisch gesagt, dass Richard mehrere jüngere Kollegen, die gegen ihn im department meeting gestimmt hatten, bedroht habe‚ er werde es ihnen heimzahlen; und nun habe Kalish die full Professoren, ausser Yost und Moody, die dies Semester nicht aktiv sind, aber in LA sind, zu einer Sitzung zusammengerufen, und sie haben beschlossen, einen Brief an Dean usw. zu schicken, damit es auf record ist, dass Montague emotional unstetig ist, sodass spätere Schritte, die er gegen Kollegen machen könnte, vorgebeugt werden. Er gibt zu, dass er oft Zornausbrüche hat in meetings. Aber er habe nie gegen andere eine Ungerechtigkeit begangen. Er glaubte, dass das Ganze eine unbewusste Rache von Kalish ist, weil er Montagues Überlegenheit erkennt. Ich sage ihm, das glaube ich auf keinen Fall. Kalish hat mir Andeutungen gemacht, er wollte verhindern, dass die jüngeren Kollegen sich Sorgen machen würden, ob ihre Karriere gefährdet würde, wenn sie gegen Montague stimmen. – Er wird nächstes Semester nach Amsterdam gehen, als visiting professor. Ich frage, ob erqOriginal es nicht vielleicht für ihn., wenn er wirklich fürchtet, dass man es ihm hier unmöglich machen wolle, nicht lieber fortgehen wollte. Er sagt, Amsterdam habe ihm ein Angebot gemacht, und Berkeley würde ihn sicher auch nehmen. Aber hier habe er doch ein Haus gekauft, und nun seien seine Eltern hierher gezogen, um nahe bei ihm zu sein; sein Vater sei schon nahe an 80, und die könnten nicht nochmal umziehen. Außerdem sei es eine Demütigung für ihn, wenn man ihn hinausdrängen würde. Ich sage, es ist gut, dass er ein Semester woanders ist; da kann er sich die Dinge ruhig überlegen; solche Dinge wie Prestige oder „Demütigung“ sind unwesentlich; wesentlich ist, dass man so lebt, wie es für einen selbst 🕮 Befriedigung gibt. Er entschuldigt sich, dass er mir so viel Zeit genommen habe; ich sage, es war gut für ihn, sich auszusprechen, er könne auch immer anrufen oder herkommen, wenn er es brauche. – Vorher sage ich mal, ob er nicht zu einem Analytiker gehen wolle; mir habe das sehr geholfen; er sagt aber, er habe es in Berkeley eine Zeit lang getan, aber es helfe doch nicht auf die Dauer.)
Den ganzen Tag noch für NSF Gutachten; nachmittags tippe ich sie und bringe sie zum Briefkasten. –
Endlich angefangen Umarbeitung von Londoner Vortrag „Induktive Logik und induktive Intuition“ für Druck. (Ganzen Tag daran.) (Hanneli ist ganzen Tag aus für Einkäufe, einiges für Erikas Geburtstag, und hauptsächlich ein zusammenklappbares Bett, bei Sears gekauft. Kaum ist sie wieder zu Hause, muss sie absausen zur Elternversammlung in der Schule, ohne erst zu Abend zu essen!)
Weiter am Londoner ms (basiert auf ein gutes Transkript vom tape recorder), ganzen Tag, auch noch abends bis 9 ½. –Erikas Geburtstag. (Ich schenke ihr Inas silbernes Armband aus Mexiko, und eine mexikanische Halskette aus bunten Beeren; Werner hat ihr Bücher geschickt, mit englischen und deutschen Seiten gegenüber. Nachmittags hat sie Dory hier. Es ist erfreulich, wie leicht und geläufig Erika mit Dory Englisch spricht.) 🕮
Ganzen Tag an London ms. (10-1 Mrs. Sobel ist hier und tippt ca. 2⁄3 des ms ab.) Spät nachmittags und abends schreibe ich noch einige Seiten darüber, wie die Intuition des Richtigen, Sütterlin m und \(C\)-Werte bestimmter Arten, usw; aber das wird etwas zu technisch, und Ausarbeitung würde zu lange nehmen; so nehme ich es nicht in den London Aufsatz, sondern hebe es auf für Artikel 1 in der Series.)
Am London ms, ganzen Tag. (Eine zusätzliche Seite am Ende getippt, Brief an Lakatos getippt. Nachmittags bringt Dr. Sobel den von seiner Frau getippten Rest des ms; und ich sehe das durch und korrigiere; viermal hat sie eine Reihe von Wörtern weggelassen. Trotzdem kann ich das Ganze doch in Umschlag und allem fertig machen.) – Mit Hanneli zu Dr. Kulka. (7 ½ anstatt 7, bis 9 ½. Herr und Frau Schaefer sind da; sie erzählt, dass der Sohn im Mai nicht zur Diskussion in Ann Arbor kommen konnte, weil er bei der Hochzeit eines Freundes war. Inzwischen ist er selbst verheiratet, 22 Jahre, seine Frau 23, sie studiert Psychologie. Er hat 4 prelim fertig, muss noch zwei machen. Es geht ihm gut; er ist immer noch sehr enthusiastisch in der Philosophie, muss als TA jetzt 4 Stunden wöchentlich unterrichten, und liebt das.) – Der Vater Schaefer hat in Italien Film gemacht, von verschiedenen Gegenden und daraus einen Film gemacht, und selbst dazu auf Tonband gesprochen; ein junger Komponist macht jetzt Musik dazu. –Prof. Leo60Leo Kuper - Wikipedia Leo Kuper (1908-1994); vgl. (Soziologe) und Hilda Kuper61Hilda Kuper , geb. Beemer (1911-1992); vgl. Hilda Kuper – Wikipedia (K) aus Südafrika, jetzt beide an UCLA. Sie sind vor einigen Jahren aus Südafrika fortgegangen, weil sie das Regime unerträglich fanden. Diesen Sommer waren sie 3 Tage dort, 🕮 bei Verwandten, ohne sich öffentlich zu zeigen. Sie sind liberal, scheinen auch Dr. Kulka zuzustimmen, als sie gegen den Vietnamkrieg spricht. Sie machen netten Eindruck.rUnterstreichung unter dem Satz getilgt.– Das Gespräch ist meist über LSD; Dr. Kulka sagt, viele junge Leute nehmen das heute, das ist sehr gefährlich. Sie hat selber zwei schlimme Fälle erlebt; einer wurde geisteskrank, einer beging Selbstmord. Schließlich erzähle ich von Gesprächen mit Huxley, Cholden, Abe; dass ich es auch wollte, aber Ina sehr entschieden dagegen war. Dass Abe es nahm.) – Abends mit Hanneli am TV (Lomax über LSD; ein sehr gescheiter junger Mann, früherer Harvard Professor, anscheinend herausgeworfen, der sehr dafür ist, dass junge Menschen es nehmen, um aus ihrem starren Ego herauszukommen; ein vorsichtiger Doktor, der solche Sachen nicht ganz ablehnt, aber sagt, man solle warten, bis genauer bekannt ist, unter welchen Umständen Gefahr besteht, er macht jetzt Forschung darüber; Steve Allen62https://en.wikipedia.org/wiki/Steve_Allen, der es erlebt hat und es auch ein ganz besonders eindrucksvolles Erlebnis nennt; bis nach 12h!)
Endlich Brief und ms an Lakatos abgeschickt. – Nach Lesen von Savage und Jeffrey mache ich Korrekturen an AS§ 9, (um de Finetti seine gebührende Kritik zu geben).
Im neuen Buch Raiffa-Schlaifer63Vielleicht https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/bs.3830070108 gelesen. –
Im neuen Buch Raiffa-Schlaifer gelesen.– Briefe getippt.
Brief an NSF aufgesetzt. – (Hanneli und Erika gehen den ganzen Tag einkaufen.) 🕮\Teach-in\
Brief an NSF getippt (für Reiseauslagen). – (Heute ist dasTeach-in auf dem UCLA-campus, im Ballsaal der Student Union, von Mittag bis Mitternacht.)64https://leonletwin.wordpress.com/1965/11/12/1965-11-12-vietnam-teach-in-ucla/–Vater Schoenman telefoniert (er wird zum T.-in kommen und eine Botschaft von Russell vorlesen, gerade nach Sweezy, wo ich eh dort sein will. Russell hat mit ihm telefoniert; er hat ihm vom Teach-in gesagt; da hat Russell nach mir gefragt. – Nach 5h; Hanneli und ich holen Dr. Kulka ab, zum Teach-In (im Grand Ballroom der Student Union, ein riesiges großes Gebäude. Die Zuhörerschaft wechselt immerzu, man kann leicht Platz finden. Wir sitzen in der 4ten Reihe. Eine Zeitlang sitzt Kalish neben uns, aber da ist keine Gelegenheit, miteinander zu sprechen. Von hinter mir begrüßt mich jemand; ich wende mich um, und obwohl sein Gesicht mir ganz nahe ist, kann ich ihn nicht erkennen; es ist Dr. Mott; später ist er verschwunden. – Wir hören nur 3 Sprecher. Zuerst Phil Kerby (Herausgeber von Frontier, Kommentator an KPFK. Er redet geschickt und witzig; macht sich lustig über die „Spezialisten“ die vorgeben, allein die „Fakten“ zu erkennen. 15 Min.) Dann 45 Min. Paul Sweezy, Mitherausgeber von MR; weißhaariger guter Kopf. Er spricht nicht lebhaft, manchmal langsam; aber er geht den Sachen auf den Grund. Seine Hauptpunkte: Vor 400 Jahren gab es keine „unterentwickelten“ Länder; die Not und Armut ist erst durch die koloniale Ausbeutung gekommen, 🕮 besonders die Kapitalisten; aber auch vorher schon, Unterwerfung durch die Macht der Feuerwaffen. Diese Entwicklung geht immer weiter. Unsere vermeintlich „großzügige foreign aid“ ist in Wirklichkeit 80 % militärische, nur 20 % ökonomische, und die letztere geht größtenteils in die unrechten Hände. Militärisch kann Amerika natürlich Vietnam unterjochen, aber nicht die ganze Erde; die Überbevölkerung wird bald Hungersnot in großem Umfang bringen; und dann werden die Völker nicht mehr die Ausbeutung dulden. – Er spricht klar, und ich habe wieder den Eindruck, dass die Marxisten eine große Überlegenheit haben dadurch, dass sie einsichtig erklären können.) – Dazwischen: Schoenman liest Russell’s message vor. Russell sagt auch, dass gar keine Möglichkeit ist, President Johnson und seine Leute zu überzeugen; die können nicht heraus aus der Rolle, die sie angenommen haben. (Das scheint mir vielleicht ein Einfluss von Ralph Schoenman in Richtung auf marxistische Ideen.) Schließlich hören wir noch kurz St. Sheinbaum (vom Santa Barbara Center, Ökonom, war consultant beim Diem regime. Er sieht klarer als die Regierungsleute; aber er hat nicht die Einsicht der Ursachen, wie die Marxisten.) – Wir fahren nach Hause; schnelles Abendessen, Dr. Kulka (dann fährt sie mit Hanneli zu dem psychologischen meeting, wo Lomax auch spricht.) 🕮
Nach dem Frühstück mache ich für Hanneli und Erika mein privates teach-in: Ich erkläre die geschichtliche Entwicklung in Vietnam. – Für Basic Books (Liste von Zeitschriften für reviews, usw.). (Hanneli und Erika fahren in die Stadt; kaufen Kleider in einem Negergeschäft, und besuchen deutsche Buchhandlung, für Material für Erikas Schule.)
Für Basic Books (Teil vom Fragebogen, Brief). – Langen Brief an Gardner über den Fragebogen.
Verschiedenes, und Briefe.
Verschiedenes, und Briefe.
Langes Telefonat mit Zachary. Daraufhin den Vertrag von Meiner unterschrieben und an Meiner zurückgeschickt.
Versuch über Primzahlverteilung (das bekannte Theorem mit N gibt er gar keine brauchbare Approximation). – Entwurf für Preface von Physikbuch geschrieben. – (Nachts Säure im Magen und Magenschmerzen.)
Wegen Magen: Diät gehalten (nach Hannelis Methode: zum Frühstück: geschälter Apfel, Dörrpflaumen und gequetschte Banane mit Milch. Mittags Kartoffelbrei mit etwas Erbsen, ein wenig Salat.) – Mit Hanneli zu Bullock (Polstersessel gekauft, charge all eingerichtet. Anzahlung 60 $ gemacht.) – Am Preface.– (Abends telefoniert Appartementreservation in La Jolla.) – (Abends Apfel und Banane; Mitternacht Milch und Kamillentee; gut geschlafen.)
Preface (englisch geschrieben nach Stenographie.) 🕮–3 Möbel kommen an (Schreibtisch für Erika, große Kommode, und aufgestellt ein Büchergestell); sie stellen es mit großer Freude auf und richten ihre Sachen ein. (Ich nehme das Drehgestell zu mir ins study.) – (Nachts Magenbeschwerden, nicht gut geschlafen.)
1-3 bei Mia und Wim (zum ersten Mal seit sehr langer Zeit. Wir sitzen zunächst draußen in der Sonne; über unseren Reiseplan nach San Diego. Über Meyerhoffs tragischen Tod65Meyerhoff ist am 20.11.1965 an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Meyerhoff. Über Deutschland, Stuttgart. Ich berichte von Erikas guten Noten in der Schule.) – Langen Brief geschrieben an Mary Meyerhoff (zum plötzlichen Tod von Hans in Auto accident). (Nachts immer noch ein wenig Magenschmerzen.)
An Preface für Physikbuch. (Englischen Text fertig gemacht für Abtippen.) – Nachmittags kommt Yvonne auf einmal. (Sie sagt Erika, ob sie mich sprechen kann; während Erika mich fragt, bleibt Yvonne draußen stehen und macht die Wohnungstür zu! Ich begrüße sie freundlich, und wir setzen uns an den Glastisch; ich drehe die Lampe so, dass sie nicht in ihr Gesicht scheint; aber, da keine Deckenlampe da ist, ist ihr Gesicht für mich völlig unsichtbar. Sie fragt, ob sie wohl zu Meyerhoffs Begräbnis mit mir gehen könnte; ich sage, dass Kalish mir gesagt hat, dass die Familie nur die nächsten Freunde wünscht, also nicht das ganze department, und dass ich nicht hingehe. Sie möchte gern hingehen, um damit gutzumachen und Gottes Vergebung zu bekommen, dass sie keine religiöse Feier für Richard gemacht hat, der selbst unreligiös war. Ich sage, sie braucht gar keine Vergebung, sie hat ganz recht gehandelt. Sie sagt, 🕮 sie hat jetzt 16 Monate „work of mourning“ getan, mit Hilfe eines Psychiaters; sie hat vieles aus ihrer Kindheit herausgeholt, und sieht jetzt manches in klarerem Licht. Sie ist Ina sehr dankbar, dass sie ihr schon vieles klar gemacht hat über sich selbst, z. B. ihr manisch-depressives Schwanken. Sie hat Maggie Helmer und Monika im Markt getroffen, und auch mit Monika allein gesprochen und sie über die französische Schule gefragt; Monika hat gesagt, sie hasst die Schule, sie kann den Lehrer nicht verstehen, und auch nicht die anderen Kinder, und sei böse auf das Ganze. Dann erzählt sie, sie habe auch einen ähnlichen Fehler mit Steffi gemacht, nämlich sie zur Großmutter geschickt für 3 Monate; dort ist sie mit Libradas Adoptivkind Julla in die Dorfschule gegangen; sie verstand auch gar nichts, und die anderen Kinder wollten nicht mit ihr spielen; nur mit Julla und Librada konnte sie sich gut verstehen. Zum Schluß, schon außerhalb der Tür, bricht sie in Tränen aus: Helmers wollten nichts mehr von ihr wissen, und nun auch ich nicht, wir hätten uns um sie nur gekümmert, um Richards Hilfe zu bekommen (in Wirklichkeit kannten wir den zuerst überhaupt nicht, und später akzeptierten wir ihn um Yvonnes willen; das sage ich dann auch). Sie wäre ganz verloren. Vorher hat sie mir schon gesagt, dass sie jetzt gute Zuflucht gefunden hat in der Presbyterkirche; sie hat da ein Amt dafür mit den Studenten auf dem Campus, und geht immer zur Kirche und ist da sehr tätig. Sie klagt auch, dass sie so oft angerufen habe und keine Antwort bekomme! Hanneli kommt zurück, und es wird ausgemacht dass wir uns Anfang Februar sehen wollen; bis dahin sei sie zu sehr 🕮 gebunden durch term papers, examination usw. – Vorher mal sagt sie, ich hätte von den vielen Sachen, die ich ihr von Ina gegeben habe, wünschte ich vielleicht einige zurück für Hanneli. Ich lehne das ab und sage, ich freue mich, dass sie sie hat, zur Erinnerung an Ina.) – Abends angefangen Tippen von Preface. (Die Nacht ist gut; keine Säurebeschwerden oder Schmerzen; gut geschlafen.)
Preface weiter getippt. (Haarschneider und pharmacy.) – Nachmittags zum Vortrag von Tarski („Was sind die logischen notions?“; Antwort: die Invarianten in Bezug auf jede Transformation. Dies zeigt er im Typensystem. Ich spreche nicht in der öffentlichen Diskussion; nachher frage ich ihn, wieso er auch über „Eigenschaften“ spricht, nicht nur über Klassen? Er sagt, er wollte damit andeuten, dass diese Überlegungen sehr allgemeiner Natur sind, und wohl auch auf intensionale Begriffe angewendet werden können. Ich sage, ich habe die „Quasi-Intension“ eingeführt, die David dann auch benutzt hat; ich habe sie extensional definiert: Eine Eigenschaft von Individuen ist eine Zuordnung von Klassen zu den Modellen. Das scheint er noch nicht zu kennen. (Morgen trägt er vor über: „Wie beweist man, dass eine Theorie nicht entscheidbar ist?“, aber da kann ich nicht hingehen, weil wir übermorgen abreisen wollen.) –Champawat fährt mich nach Hause; ich begrüße auch Söderström. – (Nachts kann ich lange nicht schlafen, nehme zusätzlich ½ Noludar; vielleicht durch das Lesen über die blutigen Kämpfe in Vietnam in der neuen Newsweek.) 🕮
Preface fertig getippt. – [12 Trauerfeier für Meyerhoffs auf dem campus; Mia war dort; ich bitte Kalish, den Kollegen zu sagen, dass es mich zu stark bewegt wegen der Ähnlichkeit zu meinem Schicksal voriges Jahr.] – Abends große Party hier:2 Neger (Holifield und Mrs. C. Gibson berichten über ihre Selbst-Hilfe Organisation. Außerdem sind hier: Mia, Wim, Helmers, Jokls, Dr. Kulka und Freund Dr. (?) Pollith (Chemieingenieur, war 1931 in Wien), Mrs. Hast, George und Myra Brown. Mrs. G. berichtet über eine inkooperierte Organisation für Selbsthilfe; sie wollen Geld aufbauen und H. über eine , kommerzielle Organisation. Die Grundidee ist, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, indem sie selbst Shopping Centers aufbauen, mit großen grocery Läden und anderen Läden; teilweise durch Kapital, das die Neger selbst beisteuern, und, wenn es einmal besteht, auch durch Anleihen von Banken oder Regierungsstellen; ferner überlegen sie: Ausbildungsmöglichkeiten und dergleichen. Sie sagen, durch die Dinge, die sie bisher eingerichtet haben, ist schon eine größere positive Stimmung von Selbstvertrauen unter den Negern entstanden; sie möchten, dass auch andere sich zusammentun und bei ihnen kaufen, wie Hanneli es schon getan hat. (Sie hat neulich 3 Möbel für Erika und allerhand Kleidung für beide dort in Negergeschäften gekauft; dabei hat sie sich mit den managers oder Besitzern unterhalten, wie die Geschäfte gehen usw., und die haben ihr erzählt, von Cooperatives und ähnlichen Organisationen und sie zu den Führern gewiesen; da ist sie zu denen gegangen und hat sich alles 🕮 erklären lassen, aber ohne viel zu verstehen. Dann hat sie diese Party gemacht, um andere interessierte Menschen zu informieren. Ich war zuerst etwas skeptisch, ob die wirklich so interessiert sein würden, aber es zeigte sich, dass sie es waren. Da waren viele Fragen und Besprechung. Hanneli hatte wunderbares buffet dinner hergerichtet, und auch Alkohol; und später machte sie nochmal eine Pause, sodass alle nochmal was bekommen konnten; dabei war Erika sehr nett und geschickt, ging immer herum und bot Sachen an. Ich frage auch mal, ob H. uns mehr konkret sagen könne, wie wir helfen könnten, vielleicht durch Anteile kaufen oder wie? H. antwortet, das Wichtigere sei der Kontakt und die Kommunikation, dass sie sehr froh seien, hier menschlichen Kontakt und Interesse gefunden zu haben, vielleicht könnten sie auch von einigen, die Experten in irgendetwas sind, Beratung bekommen in ihren Plänen. Schließlich fragte Hanneli, ob vielleicht Zeit sei, zu beendigen, aber H. war so angetan und froh, dass er sich gar nicht trennen konnte, sondern unaufhörlich weiter noch sprach (ähnlich auch am nächsten Tag telefonisch, wo er sich bei uns bedankte.)) Gegen 11 gingen sie; und wir vergaßen ganz, die überreichlichen Reste an andere zu verschenken, weil wir morgen auf die Fahrt gegen wollen. – 1 ½ Noludar, trotzdem lange nicht geschlafen.
Erika hat 4 freie Tage. (Wir hatten geplant, nach San Diego zu fahren und ich hatte telefonisch reserviert im Cove Hotel, La Jolla, obwohl die ganzen Tage heftige Regengüsse waren, mit Überschwemmungen 🕮 und einem Erdrutsch am Ozean. Heute scheint die Sonne, aber die Wettervorhersage: starke Schauer heute, aber morgen Aufklarung. Wir wollen lieber nicht in heftige Schauer auf dem freeway kommen, und sagen ab. Hanneli hat stark gearbeitet gestern (und ihre Tage sind vermutlich nahe). – Gekramt. – Mittags endlich mal wieder etwas längeren Spaziergang mit Hanneli gemacht. Ich habe ihr gute Komplimente gemacht über die Party, die ganze Idee, und die gute Ausführung; sie selbst ist sehr froh über den guten Erfolg.
Gekramt, geschrieben. – Weiter gelesen in Gardners Buch „Das ambidextrous universe“66Vgl. The Ambidextrous Universe - Wikipedia. – Nachts kann ich nicht schlafen; nochmal Licht gemacht und gelesen 3-4!
Gekramt, gelesen.
Gelesen. 5 ½ – 8 zu Mia. (Netter Abend, mit guten Gesprächen. Wim ist skeptisch über die Unternehmungen der Neger, die sie uns Mi Abend beschrieben haben; er sagt, die sozialistischen Produktionsgenossenschaften in Deutschland waren viel stärker und konnten sich doch nicht halten, weil die großen Firmen sie kaputt gemacht haben durch Unterbietung, z. B. bessere und billigere Fahrräder und dergleichen; Konsumgenossenschaften geht eher, aber auch schwierig. Im Prinzip denkt er, gibt es keine andere Lösung als eine sozialistische Partei, wie ich auch glaube; aber hier ist Schwierigkeit, dass die gelernten weißen Arbeiter einstweilen zu gut verdienen; ferner wird die Automation auch die weißen getrainten Arbeiter in Schwierigkeit bringen, und dann sind die Neger hilflos. – Er sagt, die MR war in den letzten Heften etwas langweilig.) 🕮
Gekramt, gelesen. – Abends langen Brief an Maue geschrieben, mit Weihnachtsscheck 800.
Änderungen in „Preface“ (aufgrund von Hempels Vorschlägen.) – Hanneli und Erika nachmittags ins Negerviertel, Sachen gekauft, und mit Leuten gesprochen; die sagen, dass heute Abend ein großes meeting ist. Hanneli überschlägt nach dem Heimkommen das Abendbrot, und saust wieder zu dem meeting. Gegen 11h kommt siesOriginal zu. zurück; ich stehe mit ihr in der Küche und lasse mir erzählen. Sie ist ganz angetan von der guten Einstellung und positiven Arbeit all der Menschen, und freut sich, dass ich ihr Erlebnis verstehe und mich mitfreue.
XII / 1965Prof. Grant kommt früh und bringt mir die Sachen (für Komitee für merit Gehaltserhöhung für Robinson67https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham_Robinson). Da sind ausgezeichnete Gutachten von Church, Kleene, Rosser, und Anders Spi, von hier: Chairman … und Hestenes68Vielleicht Magnus Hestenes: https://en.wikipedia.org/wiki/Magnus_Hestenes. Eine ganze Reihe von Büchern, sehr lange Liste von Aufsätzen; vielleicht die Mehrzahl über Aerodynamik.
Über
12h Prof. Ticho kommt (er holt das Material ab für Montag Komiteesitzung über Robinson). – 4 – 6 ½Prof. Jeremey Stone und Frau hier (Myra sagte mir, dass er sehr wünschte, mich kennenzulernen (siehe K!). Er ist Sohn von I. F. Stone (Wesley). Er ist begabt und vielseitig interessiert, spricht geschwind und geschickt, ohne Pause, sodass sich zuweilen kaum zu Wort kommen kann. Er ist interessiert an Philosophie, Physik (z. B. Reichenbach „Direction der Zeit“), Verifizierbarkeit und vieles andere. 🕮 Er sieht viele Zusammenhänge, aber manchmal etwas unklar. Seine Frau hat englische Sprachen studiert und arbeitet nun mit anderen an einem großen geplanten Wörterbuch, das besser werden soll als der Webster; Am. Heritage Verlag. – Ich erzähle, wie erstaunt ich war, dass in Amerika Telegrafie, Telefon und Eisenbahn in Privathänden sind, und zeigen, wie der consumer darunter leidet; er meint, nein, die Regierung gibt doch acht auf die corporations, sodass immer Wettbewerb ist; ich sage: nicht genug; als er es bezweifelt, sage ich, dass Consumers Union69https://en.wikipedia.org/wiki/Consumer_Reports, die er auch kennt, oft zeigt, z. B. dass drugs unnötig teuer sind. Er sagt: Sozialistischer Plan hat aber auch Gefahren; ich: ja. Ich sage: Ich bin Sozialist wie sein Vater; er meint, der Vater hat wohl nur in einem … Sinne (?). Er sagt, er wird nächstens nach LA kommen und Vortrag halten.)
Vormittags Preface beendet; Tippen angefangen. – 3 – 5 ½ wir drei bei Browns. (Der junge Sohn Jackie ist vielleicht 14, Michel älter. Beide springen in den Schwimmteich; auch Hanneli und Erika. – George hat tRufzeichen vor der Zeile.Katarakt (Trübung der Linse); er wird Operation machen, bei einem Prof. Straatsma an UCLA, der der beste sein soll für gerade diese Operation; vielleicht in Februar; dann kann er 6-8 Wochen nicht unterrichten usw. Vielleicht könnte er für mich ausfindig machen, wer der beste hier ist für glaucoma Operation.) – (Abends geht Erika mit ihrem Freund Jerry zum Schlittschuhlaufen; sein Vater fährt sie hin und holt sie wieder ab; Jerry zahle alles von Geld, das er soeben von Grasmähen verdient hat.) 🕮
Preface fertig getippt und an Gardner geschickt. – Mit Mia telefoniert (sie war bei Morris; sie haben ein großes altes Haus gekauft, O vom campus; sie haben einen 3-jährigen Jungen. Es war sehr nett mit ihnen. Ich sage, dass ich ihn immer gern mochte und schon dachte, ich sollte mal Kontakt mit ihnen aufnehmen. Sie haben ihr erzählt, dass Myra Meyerhoff mit ihnen besonders nahe befreundet ist, sie wohnte die ersten Tage bei ihnen; sie sagte, mein Brief habe ihr sehr wohl getan, es sei der beste Brief, den sie bekommen habe, er habe ihr gerade das gesagt, was sie nötig hatte.) – Ich lese mal wieder in Gardners Buch über Symmetrie. (Es ist sehr interessant und fesselnd.)
10 Komiteesitzung bei Prof. Ticho, Physik (dort ist auch der alte Prof. Grant70vermutlich Cliff Grant (1902-1995); vgl. J. A. C. Grant (universityofcalifornia.edu) (Politik) und der junge Prof. Mac Millan71Es könnte sich um William McMillan (1919-2002) handeln; vgl. William George McMillan, Jr. (universityofcalifornia.edu) (Chemie); Hestenes ist nicht da, und so bin ich der einzige Fachmann für mathematische Logik. Prof. Ticho sagt, das Budget Komitee hat gewünscht, dass ich dabei sei. Ticho fordert mich auf, und ich sage, dass ich den verschiedenen Gutachten von Church, Kleene usw. zustimme: Robinson ist fruchtbar und angesehen, findet neue Lösungen und neue Beweise; eine Schwäche ist: die Formulierungen sind oft nicht ganz sorgfältig und exakt; aber das ist wohl nicht wesentlich, obwohl es für Nicht-Spezialisten das Verständnis erschwert; er ist wohl besser als Lehrer für höhere Stufen, und sie stimmen zu. Sie fragen noch nach Nicht-Standard Modellen für Arithmetik und Analysis; ich erkläre, dass das die Modelle sind, die wenigstens die Elementaraxiome erfüllen; Prof. Grant (?) McMillan (Chemie) fragt: Das ist wohl ähnlich wie nicht-euklidische Geometrie? Ich: Ja; in beiden Fällen wurde viel gewonnen durch das Studium der neuen 🕮 Systeme; Grant: eine generalisation; ich: ja. Die anderen sprechen kürzer und sagen, die Universität soll alles tun, um ihn nicht zu verlieren. Der chairman Ticho sagt, ob wir uns einig sind, dann brauchen wir keine Abstimmung. Er fragt, ob der report wohl ausführlich sein müsse? Ich: Ich glaube nicht, da ja im Komitee und in den Briefen vollständige Einheit herrscht. Ich sage frage, wann ist das Dokument für Unterschrift fertig? Ticho sagt, er will es mir dann bringen; ich mache pro forma Einwendungen, aber er besteht darauf und ich danke ihm sehr.) – Mit Hanneli in das große neue Gebäude der Student Union (wo ich neulich schon zum Teach-in war) in den Students Book Shop (zum ersten Mal in diesem Gebäude, vielleicht sogar überhaupt). Ich freue mich, endlich mal Bücher anschauen zu können; ich sehe die Mathematikbücher an, finde auch Norman’s English; das ist aber doch wohl zu elementar; und nehme lieber stattdessen den großen Band von K und K ferner dictionary; ich kaufe für Erika Th-Bhart, Pocket 50 c., den Thorndike Teacher’s Wordbook haben sie nicht da; und das Ethymologische Wortbuch von Skeat72https://books.google.de/books/about/An_Etymological_Dictionary_of_the_Englis.html?id=l4I3TCuTX-oC&redir_esc=y. Ich freue mich, zu sehen, wie gut ich das lange Herumstehen (über eine Stunde) aushalten kann.)
Telefoniert mit Yessner (er sagt, dass 3000 ist die Grenze für Geschenke, wo keine Erklärung gefordert ist. Ich sage Hanneli, sie soll überlegen, ob sie hier ein Konto einrichten will für das Ganze, oder einiges in stocks lassen.) – (Hanneli geht nachmittags zurcredit union einkaufen, und abends zur credit union. Sie hat heute gefragt, ob ich bereit wäre, Geld 🕮 zu geben für die Selbst-Hilfe. Ich erzähle die Geschichte, dass ich Schlick Vorwurf machte, dass er einem Bettler Geld gab; es sollte besser so ausgegeben werden, dass die Institutionen geändert werden. Ich sage, dass ich bereit wäre, einen kleinen Betrag zu geben, vielleicht 20, aber nicht einen großen. Sie sagt, das sei aber doch jetzt so eine wichtige Sache, dass man ihnen hilft, etwas Positives anzufangen.) – Nachmittags Gardner Buch weiter gelesen.
(Einiges über Hausdorff Paradox (Messfunktion) überlegt.) – Entwurf für Brief an Lutterotti73Vermutlich Markus von Lutterotti: https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_von_Lutterotti geschrieben (über Lungen X-ray). –
(Von Gardner kommen die galleys vom ganzen Physikbuch auf einmal!) – 4-7 Prof. Priormit Frau und 16-jähriger Tochter Ann74Ann Prior (1949-2001) hier. (Bis 5 trinken wir Kaffee; sie erzählen, dass sie in England im Sommer ein Boot mieten, auf dem sie schlafen und essen können; damit fahren sie durch lange Kanäle, die teilweise hoch liegen, sodass sie vom Boot auf Dörfer herabsehen können. Erika spricht ganz munter mit. 5-7 gehe ich mit ihm in study. Er erzählt von seiner tense-logic; siehe (k), und Formeln im folder.)
Galleys gelesen. – Ich fange an, in Grünbaums Buch zu lesen (ich habe seit 1963 gewartet, ob er es mir schicken wird; aber jetzt habe ich es mir bestellt. Er kritisiert unnötig stark und endlos lange Reichenbachs „universelle Kräfte“, und ist erstaunt, dass ich und Nagel das aufklärend gefunden haben.) 🕮
(Hanneli und Erika vormittags und bis 4h zum Einkaufen.) – Ich lese weiter Grünbaum. (Manches ist interessant, z. B. über Milne, und über Whiteheads RT). – (Hanneli abends zum Theater: Darstellung aus der Negergeschichte; für 7 war alles ausverkauft, so musste sie also zur 10h Vorstellung gehen, waren aber vorher und nachher noch zusammen. Sie kam erst um 2h nach Hause.)
(Jerry holt Erika ab, er kommt herauf, aber seine Mutter wartet unten im Auto; er ist nett und gewandt, kommt barfuß. Gestern Abend hat Erika über 2 Stunden mit ihm telefoniert! Erika bleibt über Mittag dort. 5h holt Hanneli sie ab.) – Weiter Grünbaum gelesen und überlegt.
Mittags Brief von Gardner (er ist schon beim letzten Lesen der galleys, mit lautem Vorlesen; er legt Brief von B. B. bei, dass sie agonizing, wann sie die galleys bekommen werden; also scheint die von ihm vorgeschlagene dead line vom 15. Januar nicht akzeptiert; dabei habe ich in den letzten Tagen überhaupt keine galleys gelesen; B. B. hatte früher vorgeschlagen; 14. Dezember. Da wir Sonntag 19. für 5 Tage fortfahren wollen, so scheint mir, ich muss unbedingt die galleys vorher fertig machen. Den ganzen Nachmittag fleißig dabei; mir scheint, ich kann es bis Samstag fertig kriegen, vielleicht sogar bis Freitag, dann könnte ich Samstag noch die dringensten Weihnachtsbriefe schreiben, aber manche wichtigen Briefe bleiben einfach liegen!) 6h telefoniert mit Gardner (er sagt auf einmal: Seine dead line von Januar 15 ist angenommen und besteht doch noch! Und zwar für meine Sendung der galleys an ihn. Er sagt, er hätte den drängenden Brief von B B gar nicht schicken sollen, da er mich so aufgeregt hat. Ich bin erleichtert. Ich rufe Mia an: Wir können nun doch kommen, wenn auch nicht mehr für Abendessen.) 8¼-10¼beiwir drei bei Mia und Wim. 9-10 TV ch 28 „Russells Leben“75The Life and Times of Bertrand Russell, TV movie (1964). 🕮 Interview mit Russell über sein Leben und Tätigkeiten. Dazwischen Rückblicke auf Szenen, Bilder von Persönlichkeiten; und comments über Russell von jetzigen Männern: Julian Huxley, Michael Foot, Ayer und manchen anderen. Auch sein Haus in Wales, und seine Spaziergänge über die Hügel. Das Ganze ist gut gemacht und sehr eindrucksvoll.) – (Mia wird 17.12.-2.1. nach Argentinien fliegen, und mit ihres Bruders Familie zu einem Kurort in die Anden. Sie sagt, dass Raffael Ruiz geheiratet hat und eine nette, aber kleine Wohnung hat , sie weiß nicht, ob es das Haus ist, das damals im Bau war; er scheint immer mit ihnen Kontakt zu halten, wenn er nach Mexiko kommt.)
(Hanneli ganzen Tag zum SO; abends meeting der credit union.) Das neue Gesundheitsbuch studiert, besonders über emphysema. Dann (aufgrund des dadurch gewonnenen etwas über deutlicheren Bildes) langen Brief an Dr. Lutterotti, Freiburg geschrieben.
(Mrs. Mercer hier.) Brief an Agnes geschrieben. – Herumtelefoniert über portable TV (das haben wir vorgestern bei Mia gesehen, 19”, auf einem Tisch mit Rädern, leicht herumzuschieben; das hat uns gut gefallen. – Olaf weiß nicht viel Rat; die bekanntesten grossen Firmen sind: Zenith, RCA, Gen. El. – Ich frage Mia, die ruft Frankie herbei, der mit ihr nach S Am fliegen wird. Er sagt, wenn jemand wie ich große Filme sehen will, so ist ja doch die Farbe eine wesentliche Erhöhung des Genusses; er war kürzlich in San Franc. 🕮 in einem department store, wo sie einen eigenen TV Raum hatten, da saß er lange allein, schaute ein Farb TV an, schaltete die anderen herunter, und genoss es für eine Stunde; die Farben sind jetzt weit besser als früher. Der Nachteil für uns würde aber sein, dass Farb TV nach Verschiebung des Apparates in ein anderes Zimmer, immer de werden muss, entmagnetisiert, entweder mit einer Spule per Hand, oder automatisch im Apparat. Ferner sagt er, dass für einen älteren Schwarz-Weiß-Apparat sehr wenig trade-in gegeben wird, weil niemand die mehr haben will.)
Vormittags kommt ein Telefonmann. (Zufällig. Ich frage, was eine zusätzlich extension kostet, weil Erika gern eine hätte; 1.– monatlich; und Installation? Gewöhnlich 5‚-, aber wenn er jetzt den Auftrag gibt, nichts! Daraufhin entschließe ich mich gleich, und bestelle weißen Apparat.) – Weihnachtsbriefe.
Weihnachtsbriefe. – Vormittags wird weißes Telefon im Zimmer von Erika und Hanneli installiert; als sie nach Hause kommt, findet sie es und schreit vor Vergnügen, sie kommt herübergerannt und fällt mir um den Hals. – Brief von Maue: Sie wird Weihnachten wieder in München sein – (schnell noch Brief an sie erweitert, und zu dem an Gittli Zusatz gemacht.)
Reisevorbereitungen, Überlegung der Fahrtroute, Sachen gepackt. (Diesmal alles rechtzeitig getan, sodass wir alle rechtzeitig ins Bett kommen.)
(Die beiden stehen früh auf, wecken mich erst um 7, weil ich auf Hannelis dringenden Wunsch schon am Vorabend rasiert habe; aber morgens bedauere 🕮\nach San Diego\ ich, dass ich nachgegeben habe; ich muss mehr als ½ Stunde warten, nachdem ich alles fertig gepackt habe, allerdings Hanneli packt meinen Koffer. Sie hatten vorgeschlagen: Abfahrt 7:30! Ich hatte Gegenvorschlag: 8 ½.) Abfahrt 9:20 ( auf Hannelis Vorschlag nehmen wir nicht San Diego Freeway, weil da oft unterbrochen wird, sondern von diesem auf Sta. Mon. Fway Ost, und dann auf No 5 (zugleich 101); das ist dann schon die richtige Nummer bis San Diego. Aber lang immer noch durch sozusagen Vororte von LA, vorbei an Disneyland nahe bei Star Ave; dann Zitrusfruchtplantagen. Schließlich etwas hügelig, schließlich bei San Juan Capistrano, schöne, an Hügelhängen gelegene kleine Häuser, zum Ozean. Dann hört der Fw bald auf, oder richtiger: hat 2 mal AbbrecherUmleitungen?. Nette Örtchen am Meer.) Schließlich nach La Jolla.OSan DiegoL. J. Cove Motel (1156 Coast Blvd, Tel (714) 459-2621; Ankunft 12:20, 3 Stunden Fahrt. Ich hatte schon im November hier reserviert für Thanksg. Wochenende, dann aber abgesagt wegen Regen; jetzt wieder reserviert für 4 Nächte; kitchenette appartment: Wohnzimmer mit Balkon zum Ozean hinaus, der ganz nahe ist, mit TV, kitchenette mit refrigerator; ein Schlafzimmer mit 2 Betten für die beiden, mit Badezimmer, mein Schlafzimmer mit Dusche und Toilette, mit extra Eingang von der hinteren Galerie, aber auch Türe zu dem anderen Schlafzimmer; 🕮\in San Diego\ pro Tag 19.50; das scheint ganz preiswert für die schöne Lage und gute Ausstattung, und ruhige Lage. Allerdings ist es weit entfernt von den Hauptsehenswürdigkeiten: San Diego Bay, Point Loma, Zoo; man muss dafür immer durch die Stadt S. D. fahren; mit 3 Fw’s (oder „Highways“). – Wir essen zu Hause. Dann eine Stunde Ruhe. Dann nachmittags Ausfahrt: zur Mission Bay, die wir auf 2 Brücken kreuzen. Zur SeaWorld (da ist aber schon geschlossen, weil es um 5 schon dunkel ist. Nur etwas herumgefahren und dann zum Motel zurück. Spaziergang am Meer entlang, schön (im Dunkeln).
Zum Zoo (der größte der Welt. Sehr schön eingerichtet. Wir fahren in einem offenen elektrischen bus herum; der Führer erklärt alles (aber schlechte Akustik). Man sieht die meisten Tiere ohne Käfig, meist nur durch Wassergraben abgetrennt. Vormittags auch noch: in den Children’s Zoo, wo viele Tiere sich von Kindern petten lassen. Ein Babyelefant. Mittagessen im Restaurant. 1h im Auto gelegen und ausgeruht. Dann, nach Kaffeetrinken, gehen wir spazieren herum, sehen manches Interessante noch mal in Muße; Elefanten, die Erika füttert in den Rüssel; Kamele, Lamas, Bären, usw. (Bei Rückfahrt versäumen wir den letzten exit in der Stadt, fahren dann eine sehr lange Strecke ohne exit nach N, und fahren wieder hinaus wie vorgestern, bei L. J. Ave. (unterwegs Luftmatratze gekauft; 6h zu Hause.)) 🕮\in San Diego\
Ausflug nach Mexiko. (Gestern Abend haben wir es geplant, und da habe ich zu meinem Ärger gesehen, dass das Club Tourbuch von Kalifornien nicht mehr, wie früher, einen Abschnitt über Mex. enthält! Und ich ich habe das Tourbuch für Mexiko von unserer Reise 1963 nicht mitgenommen! Und als ich heute früh den Autoclub hier in S. D. anrief, antwortete nur eine Schallplatte, dass sie erst um 10 öffnen. Die Frau im office hier gibt mir ein Büchlein über S. D., das einige Seiten über Mexiko enthält, und dabei eine winzige Karte, die aber bis Ensenada geht. –Abfahrt 9:30, durch ganz Diego, dann nur ca 10 Meilen zur Grenze, wo keiner nach Pass oder Papieren fragt. Und gleich dahinter Tijuana 10:40. Wir fahren nicht durch die Stadt, weil man uns gesagt hat, dass die Läden dort alles nur für Touristen enthalten. Wir fahren auf Landstraße östlich an der Stadt vorbei auf Hannelis Wunsch fahren wir nicht nach Ensenada, sondern lieber ins Innere, um den Touristen zu entgehen und richtiger sic Dörfer zu sehen. Anscheinend Wir fahren eine Straße mit Schild Tecate; dann aber haben wir anscheinend unvermerkt bei einer Gabel aus Versehen den rechten Zweig genommen, denn auf einmal finden wir uns wieder nahe am Meer, und fahren nach S, immer hoch über dem Meer, auf und abwärts und mit viel Kurven. Wir sind also doch auf der Straße nach Ensenada. Wir schauen verschiedene größere Läden an, die weit von Orten an der Landstraße sind. Der größte ist Alex Curios, auf der linken Straßenseite. Dort zeigt eine freundliche ältere Frau uns allerhand Sachen. (Hanneli 🕮 wünscht sich besonders 2 große Bettspreads76Englisch für ‚Tagesdecke‘; zuerst frage ich nach Ponchos, aus je zweien dachte sie, könnte sie eine spread nähen; aber die Frau sagt: sie hat ganz große serapes77https://en.wikipedia.org/wiki/Serape, und zeigt uns die größten; Hanneli ist entzückt über die schönen Farbzusammenstellungen in Querstreifen, die durch viele Farbtöne gehen; so kaufen wir zwei. Erika kommt gerannt zu mir mit einem riesigen, einfach naturfarbenem Sombrero, aber die Mama redet es ihr aus, und sie nimmt stattdessen einen kleineren, aber doch noch richtig mexikanisch großen Sombrero mit nettem farbigen Muster am Rand, und sie ist sehr froh darüber und behält ihn die ganze Zeit auf dem Kopf, auch im Auto (1.50). Dann einen Satz von 4 Töpfen (casuelas) in einander, die sollen feuerfest sein, sodass sie vom Herd auf den Tisch gebracht werden können (zusammen nur 1.-, aber sehr nett, mit flachem Stiel als Handgriff) .) Schließlich fahren wir weiter. Die Straße aber führt schließlich vom Meer ab seitlich in ein Tal; ich denke zuerst, auf der anderen Talseite wird die Straße zum Meer zurückgehen. Aber stattdessen führt sie nach O oder SO in die Berge, mit tiefen Schluchten, die Straße oben am Hang, mit vielen Windungen. Zunächst taucht nach einigen Meilen nochmal das Meer auf, vielleicht 10 Meilen weit fort; Hanneli meint, vielleicht sei dies doch die Straße nach Ensenada; aber ich sage, die fährt immer nahe am Meer entlang; nach meinem Kärtchen vermute ich, dass es die Straße nach Guadelupe sein könnte; 🕮\(Mex.) in San Diego\ nach meinem Kärtchen ist das die einzige Straße, die vom Meer seitwärts fort ins Innere geht; sie geht dann weiter nach Tecate, und dann könnten wir von dort nach Tij. zurückfahren. Dann ist Hanneli dafür. Ich habe aber Bedenken; es ist nach 2, und um 5 wird es dunkel; selbst wenn meine Hypothese richtig ist, brauchen wir vielleicht 3 oder 4 Stunden, um über Guadeloupe und Tecate nach Tijuana zu kommen; es ist sicher, einfach auf derselben Straße zurückzufahren. Hanneli sagt, wir wollen Leute fragen; ein Haus ist nahebei, ich sage, dort will ich fragen; aber Hanneli geht hinter unser Auto und winkt einem Auto, das vorbeikommt; ich gehe auch mit, ein Mexikaner sitzt am Steuerrad und gibt uns Auskunft: Diese Straße führt nach Ensenada! Wir vergessen zu fragen, wie weit es noch ist, sondern bedanken uns nur auf spanisch, und er fährt mit Familie weiter. Wir überlegen, dass die Zeit mit Tageslicht nur noch kurz ist und beschließen, umzukehren und auf derselben Straße heimzufahren. Unterwegs steigen wir nochmal aus und schauen aufs Meer; Hanneli und Erika sehen Delphine, die aus einer herunterkommenden Welle herausspringen kurz bevor sie umkippt und schäumt. Der Himmel ist bewölkt, und im Zwielicht sieht Hanneli zu spät einen dip in der Straße, sie ruft „Achtung“ und bremst, aber das ganze Auto bekommt doch einen heftigen Stoß. Ich bin froh, dass sowohl unsere Knochen als auch die Federn des Wagens noch heil zu sein scheinen. Aber für die beiden ist die Hauptsorge: die geliebten Töpfe; wir halten, gehen zurück zum trunk; die Verpackung wird geöffnet, alles scheint heil zu sein. Dann fahren wir weiter. Wir fahren diesmal durch Tijuana; wir wollten auf Hauptpost , um zu fragen, 🕮\in San Diego\ wieviel ein Telefonfernruf an Grete kosten würde; aber es wird schon dunkel, und der Erfolg ist unklar, so geben wir es auf. Im Dunkeln zurück, in die Stadt S. D. hinein und durch die ganze Stadt, mit zweimal „Umsteigen“ auf andere F.w.’s, was diesmal ohne Fehler klappt. 6h im Motel, 3 ½ Stunden Fahrt vom Rückkehrpunkt, wenn die Viertelstunde Pause abgezogen wird. Wir sind alle müde, aber froh mit Eindrücken und netten Sachen, die Hanneli gleich aufbaut zu einem „Weihnachtstisch“.)
Siehe unten Einschubmarkierung (Heute morgen bei der Windmühlenübung plötzlich etwas im Rücken gespürt; ich lege mich aufs Bett und mache mir klar: es war kein richtiger Schmerz, vielleicht etwas Muskelziehen, weil gestern sehr ermüdend, und mehrere Stöße, wenn das Auto in ein Loch geriet. Aber ein bißchen plagt mich doch der Gedanke, ob nicht der eine ganz heftige Stoß gestern etwas an meinem Rücken getan hat. Ich mache mir klar, dass ich seit 11 Jahren keine Rückensache gehabt habe, aber manchmal erschrocken bin, wenn ich etwas „in der heiligen Gegend spürte. – Und ich stehe auf, bewege mich, beuge mich tief vornüber. Es ist alles in Ordnung. Es wäre aber sehr ungünstig, wenn etwas hier geschähe; ich müsste im Auto liegend fahren.
Vormittags am Meer entlang spazieren auf der Coast Blvd. aber zum ersten Mal nach O. (Zweimal sehen wir ein Felsentor durch das die Wellen kommen. Eine Menge Möwen sitzen auf einer Platte niedriger als wir, aber höher als das Meer; alle mit dem Gesicht gegen den lebhaften Wind; auf was warten sie? Warum fliegen sie nicht über den strandenden Wellen, die manchmal Tiere auf den Strand werfen? – Weiterhin eine Menge kleiner Häuser, die auf der anderen, rückwärtigen Seite sicher sehr schönen Blick aufs Meer haben. Es ist kalt und windig, und wir kehren um.) Früh gegessen🕮\in San Diego\– Mittags essen wir vor 12, sodass ich mich noch etwas hinlegen kann. Dann 1h fahren wir zum Hafen, und machen die Rundfahrt auf dem S. D. Bay Excursions Boat, 2 – 4 ½. (Wir fahren nach einer Seite bis in den Ozean hinaus, an der Stadt vorbei mit vielen Schiffereigebäuden und dergleichen, und schließlich die Loma Halbinsel, und am Ende, Loma Point, mit dem alten und neuen Leuchtturm und dem Denkmal von Cabrillo, der von Mexiko aus 1542 diesen Hafen entdeckte. Dann ebenso zurück, aber diesmal näher an der N-Insel. Auf beiden Seiten sehen wir viele Kriegsschiffe liegen, auch einen riesigen modernen Aircraft Carrier, der 400 Millionen gekostet hat und über 1000 Leute an Bord hat. Auch eine Menge Pat. Boote, mehrere „atomic“ (d. h. so angetrieben). Es ist deprimierend, dass ein reiches Land sich einfach beliebig viele solche Instrumente leisten kann wie keine anderen Leute, und dadurch die ganze Welt bedroht und reglementieren kann. – Nachher auch noch nach der anderen Seite ein Stück.) Dann fahren wir, auf meinen Vorschlag, zur Plaza S. D. Viejo (aber die Gebäude sind nicht besonders eindrucksvoll, und die Museen schließen schon um 5.) Daher nach Hause und früh gegessen. Wir sind alle müde.
Ganzen Morgen gepackt. (Wir fahren zuerst zur Prospect Ave, um 2 mexikanische Läden aufzusuchen; gestern abends hat Hanneli mir erklärt, dass sie doch gern den bunten Korb gekauft hätte im Laden am Plaza S. D. Viejo, wo ich sie anscheinend etwas davon abgebracht hatte. 🕮\nach L.A. zurück\ Leider existieren die Läden am Prospect nicht mehr.) – Wir fahren los 12:25 (zuerst überlegten wir, anders als bei der Hinfahrt, von Capistrano ab No 1 am Ozean zu fahren; aber es ist ein großes Stück nicht Fw, und dauert daher länger; daher fahren wir doch denselben Weg zurück. Wir fahren durch ohne jede Pause!) Zu Hause 3:05 Los AngelesOLos Angeles (2h 40 min Fahrt) noch schneller als die Hinfahrt. (120 miles registriert im Auto). – Viele Weihnachtsbriefe.
Sachen gekramt und Post gelesen. – Nachmittags mit Hanneli den Christbaum geschmückt. – 6h Erika kommt zur Bescherung. Zuerst singen wir eine lange Reihe von alten Weihnachtsliedern. – Ich muss zuerst meine Sachen ansehen; einen schönen neuen Schlips mit silber, rot und schwarz (oder dunkelblau); für Hanneli habe ich einen Umschlag mit Scheck, und die mexikanischen Sachen; für Erika: Sombrero, andere mexikanische Sachen … Dann essen wir, und nachher werden die angekommenen Pakete ausgepackt. Werner hat viele Pakete geschickt; dabei auch (mit Schiffspost) 2 schwere Sachen für mich, Keramiken aus Capri; eine viereckige Vase für Blumen oder Bleistifte und einen Aschenbecher. Erika ist sehr glücklich über ihre Sachen; sie reißt die Pakete mit Ungeduld auf, während ich mich scheute, die schönen Schnüren und Einpackpapiere und Schleifen zu zerreißen. Dann lesen wir Briefe vor: von Chacha, von Grete aus Mexiko, von Annemarie, Johannes. 🕮
Briefe vorgelesen. – 3-5 Arthur Benson hier. (Er berichtet, dass er bei einem klinischen Psychologen Therapie genommen hat, 3 mal wöchentlich, je 15 $; aber er hat es jetzt aufgegeben, er könne ihm nicht helfen, weil er zu intellektualistisch argumentierte, anstatt frei loszulegen; er glaube, dass Benson nur immer nur für andere etwas tun könne, aber nicht für sich selbst, besonders die Doktorarbeit. B sagt, er habe ihm einiges geholfen, aber er sei immer noch unfähig, die Thesis zu schreiben. Er hat aber tenure bekommen, sodass er wenigstens nicht mehr um seine Anstellung sorgen muss. Ich erzähle von meiner Analyse, und rate ihm schließlich, Dr. Mott um Rat zu fragen. – Er berichtet, dass er dieses Semester mit 4 Studenten (sie haben dort nur undergrad. Studenten) mein M&N gelesen hat und besprochen hat; ob ich mal zu ihnen kommen könnte? Als er mein bedenkliches Gesicht sieht, sagt er: Vielleicht könnten sie dann hierher kommen, für ¾ Stunde. Ich sage: ruhig für 1 ½ Stunde oder so, aber erst im Januar, wenn ich mit den galleys fertig bin; ich sage: am besten irgendeinen Nachmittag, 3 oder später.
Wieder zurück zu den galleys. – Hanneli und Erika singen, und ich brumme ein bisschen mit.
Den ganzen Tag an galleys (sehr fleißig, 15 galleys heute!) – Abends Gespräch mit Hanneli. (Heini 🕮 hat von der Möglichkeit gesprochen, mal nach Mexiko zu reisen. Wie schön wäre es, wenn Chacha auch käme. Ich erzähle, wie wir damals in Diederichsens großem Haus wohnten, und Chacha den Garten liebte, und viel herumreisen konnte, weil Diederichsens noch wohlhabend waren. Jetzt wäre es ein Problem, ob Heini und Sven es vielleicht finanzieren würden. – Über Erikas Reise nach Deutschland; sie meint, da sind große Probleme. Ich sage, ich habe beobachtet, wie die Stewardess gut für Kinder sorgt, die ohne Eltern reisen, da wäre Erika gut aufgehoben. Hanneli hat aber Sorge, wenn im Gedanken an mein Vermissen des Flugzeuges in Paris. Ich sage ihr, dass ich mir schon überlegt habe, dass ich Werner die Rundreisekarte nach Paris oder London bezahlen würde. Hanneli ist sehr glücklich über die Idee, dass Erika dann nicht plötzlich sich verlassen vorkommen würde. – Hanneli fragt, ob wir vielleicht ein anderes, gebrauchtes Auto kaufen sollten. Ich sage: Ja, vielleicht auch ein neues. Aber das würde sich nur lohnen, wenn sie noch einige Zeit hier bliebe; was schätzt sie so? Sie sagt, sie hatte das Gefühl, dass sie einstweilen auf unbestimmte Zeit hier leben würde; hier ist sie gut versorgt, ohne Sorge um Lebensunterhalt; und sie ist froh, dass ich ihr so ganz Freiheit gebe, ohne immer nachzufragen, warum sie so spät nach Hause komme. Ich sage, das ist doch selbstverständlich, dass ich eine Tochter in ihrem Alter nicht am Gängelband halten will.)
Den ganzen Tag galleys gelesen, bis abends nach 10. – (Hanneli geht den ganzen Tag, von mittags ab, nach SO; abends meeting.) 🕮
Mrs. Mercer ist hier (am Ende schenkt sie uns Gläser!) (Der schöne neue Polsterstuhl kommt an. Wir bestellten ihn vor Wochen bei Bullock, wünschten aber das teuerere Material; es ist gut und sieht auch schön aus, dunkelrot.) –(Beinahe ganzen Tag galleys)Galleys gelesen (aber nur 3; bei denen waren aber schwierige und umständliche Änderungen; ich habe eine ganze Passage getippt.) – Absagebrief an Popkin78Richard H. Popkin (1923-2005); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_H._Popkin in La Jolla getippt; (er lud mich und andere Emeriti ein, für Konferenz Ende Januar, jeder soll über die Lage der Philosophie sprechen, oder was er selbst heute über seine früheren Ansichten denkt. Das wäre ja ganz interessant; aber ich bin jetzt zu sehr beschäftigt, augenblicklich mit galleys, und danach will ich dringend an die AS Arbeit gehen.)
Ganzen Tag galleys. – (Hanneli fährt vormittags zum Kino Pico und Westwood79http://cinematreasures.org/theaters/1125 und kauft Karten für Erika und Jerry; dann holt sie Jerry in Pac. Pal. ab, mit Erika zusammen, und fährt sie zum Kino, um 1h. Um 3h holt sie sie wieder dort ab, dann sind die beiden noch hier zusammen, und am späten Nachmittag fahren sie Jerry nach Hause.)
I / 1966OLos AngelesGanzen Tag galleys. – Mittags 1 – 2 ½Olaf und Mutzli Helmer hier. (Er hat jetzt immer übermäßig viel zu tun. Aber er und einige Freunde und Kollegen überlegen die Gründung eines neuen Instituts, für Zukunftsplanung, basierend auf seineraOriginal basiert auf seine. Methode von Voraussagen mit Hilfe von Modellen; sie haben den Plan aufgeschrieben und hoffen, Finanzierung von foundations zu bekommen, und dann, wenn sie im Gange sind, hoffen sie, Forschungskontrakte von Regierungsstellen zu bekommen, z. B. die, die den Krieg gegen die Armut führen sollen. Sie wollen mit etwa 30-40 Wissenschaftlern anfangen; sie haben schon gute aus den wichtigsten Gebieten. Wenn möglich, wollen sie in LA bleiben, aber eventuell auch nach Nordkalifornien gehen. Darum haben sie einstweilen noch nicht angefangen, auf ihrem Grundstück in Oxnard zu bauen. Er hofft, wenn das wirklich in Gang kommt, dann nicht mehr die gegenwärtige Zersplitterung und Überarbeitung zu haben.)
(Hanneli und Erika nach Sta. Barbara, mit Heini, den ganzen Tag; dabei das deutsche Mädchen, für das Heini eine Anstellung am BH Hotel gefunden hat, und ihr Freund; diese fahren sie alle im Auto hin und (ohne Heini) zurück. – (Hanneli entdeckt, dass sie ihren Schwimmanzug in La Jolla gelassen hat.)) – Ich weiter an galleys, und Brief an Gardner. –Gusti Kalmus telefoniert (sie war im Sommer in Wien und Jugoslawien; das letztere war sehr schön, die dalmatische Küste; es scheint ihr gut zu gehen, sie gibt immer noch Klavierstunden.).
Feigl telefoniert (ich habe nicht auf seinen Brief vom 7.12. geantwortet! Ich sage, dass ich gern an Konferenz im März hier 🕮 teilnehmen werde, unter Umständen auch 2 Sitzungen am Tag. Er fragt, ob ich bereit wäre, im Mai zu einer Konferenz über Korrespondenzregeln nach Minneapolis zu kommen; ich sage: das ist nicht ausgeschlossen.) – Ganzen Tag galleys. – Abends 8h ein Vertreter Chandler von Enc. Brit. hier. (Der Preis für billigsten Einband ist 470! Er will mir für die alte 70 geben, und schließlich 100, also Rest 370, und noch das große 2-bändige 7-Sprachen dictionary (Preis 35) und einen großen Globus (19.50) gratis geben; ferner bis zu 100 research reports über irgendetwas gratis! Um 9h sage ich, ich will es überlegen; aber er sagt: Diese große Ermäßigung gibt er nur, wenn ich es jetzt mit ihm persönlich abschließe. Ich sage, ich will einige Minuten überlegen im study. Ich setze mich in den neuen schönen roten Stuhl und erwäge: es ist, zum ersten Mal seit 1929, eine ganz gründlich revidierte Ausgabe; pro Band ca 1000 Illustrationen, davon die Hälfte farbig (das glaube ich ihm nicht ganz); die alte Ausgabe hatte ich schließlich sehr selten benutzt, weil sie die neueren wissenschaftlichen und politischen Ereignisse nicht enthält. Es wäre schön, eine ganz neue Ausgabe zur Hand zu haben, wo man alles finden kann. Andererseits ist aber der Betrag mir viel zu hoch. Ich gehe zurück, und er sieht an meinem Gesicht, dass ichbOriginal ist. dagegen entschieden habe. Er sagt, sein Jüng hat ihn eben erinnert (?!): Bin ich vielleicht noch aktiv an der Universität? Ich: Ja, nicht Unterricht, aber research. Er: Dann kann er mir den Lehrerdiskont geben: Er zeigt es mir gedruckt: 260; aber dann nimmt er meine alte Ausgabe, und kein gratis dictionary und Globus. Nach einiger Überlegung akzeptiere ich. (Welcher Zauber: Er hat mich immer als Professor angeredet und hat doch selbstverständlich immer 🕮 an diesen teacher Preis gedacht, wollte es mir aber zum hohen Preis aufschwätzen! Ich schreibe Scheck, mit 4 % Steuer, und er rät mir, darauf zu schreiben, „Paid in full“, nachdem ich ihn aufmerksam mache, dass er 100 $ zu viel auf das contract paper geschrieben hat. Abschluss 9 ½.)
10 zu Dr. Seiff. (Sehfeldtest, der erste seit April; ziemlich unverändert. Er findet, dass die Linse mehr erstarrt ist, weniger elastisch, und etwas gelblich, sodass weniger Licht durchkommt. Vielleicht muss mal eine Operation gemacht werden: Entfernung der Linse, wie bei Katarakt! Das ist unabhängig von der glaucoma Operation, die vielleicht mal nötig wird.) –Galleys gelesen (ganzen Text und Bibliographie fertig; es fehlen nur noch Fußnoten und Vorwort. Das Fertige Luftpost an Gardner geschickt).
2 zu Dr. Brann. (Füllung ist herausgefallen. Er empfiehlt: Goldkrone; Verabredungen für 10. und 17. gemacht.) – Allerhand Liegengebliebenes aufgearbeitet (Buchungen; Rechnungen bezahlt usw.) – Ich kaufe Zeitung: Präsident Johnson hat große diplomatische Aktion im Gange, für Friedensverhandlungen.
Kahns Dokumente gelesen (Petition an Gericht für Genehmigung von endgültiger Abrechnung des estate). – (Chacha schreibt: Roh ist gestorben! (Nach kurzer Krankheit, aber an seinem alten Leiden, also wohl die Lebersache. Wie gut, dass wir 2 nochcOriginal noch 2. so nahe waren und so eine schöne Zeit in Elmau hatten.) – Sachen gekramt.
11 ½zu Dr. Rimer. (Zweiten flushot; ich frage auch über emphysema; ich sage, dass das Gesundheitsbuch das als ziemlich bedenklich beschreibt. Er sagt: In meinem Fall ist es einfach 🕮 ein gewisser Verlust an Elastizität, sodass die Lunge sich nicht mehr ganz leeren kann und dadurch weniger Sauerstoff zum Blut kommt; die speziellen Gefahren bestehen in diesem Falle nicht. Aber ich soll acht geben, wenn mal Husten oder pneunomia oder dergl. auftritt, ihm gleich berichten.)
Allerhand gelesen und gekramt. (Wigners Aufsatz über „Verletzungen der Symmetrie in der Physik“ gelesen.)
(Wigner und Gardners Buch über parity etwas gelesen.) – 4 ½ – 7 ½ Hanneli macht große Kaffeeparty mit Negern (Holifield diesmal mit Frau; er ist chairman vom board der credit union; neu: Rodrigo und Frau; sie sind aus Panama, er kennt auch Südamerika und spricht mit Mia darüber. Er ist vice president der credit union; [Mrs. Mercer und Bruder sind nicht gekommen; auch nicht: Helmers und Jokls.] Rome Ronconny und Mrs. Virginia Baskin; er ist an KPFK, Hanneli hat ihn voriges Jahr kennengelernt, bei den Vorarbeiten für die Fair; sie schreibt an einer Novelle, ist vielleicht seine Sekretärin an KPFK. Ferner Mia und Dr. Kulka. Zuerst nur allgemein Unterhaltung, dann stellt Ronconny Fragen, und es wird lebhaft diskutiert. Die Neger betonen immer, dass das Wichtigste ist für die Neger, wieder Zutrauen zu sich selbst zu bekommen und zu sehen, dass sie sich durch gegenseitige Hilfe aufwärts helfen können. Es stellt sich heraus, dass die Neger nichts von KPKF wussten! Das scheint mir ganz erstaunlich; Ronconny fährt nach Hause, um ihnen alte Programme zu bringen, und inzwischen sage ich ihnen das Wichtigste über die station. 🕮 Als Ronconny zurückkommt, macht er ihnen klar, dass sie durch KPFK diedOriginal das. wichtigste audience erreichen können; auch Vorträge geben, die zu privaten Diskussionen in Familien mit Freunden führen usw. Er rät ihnen sehr, nicht mit ABC anzufangen, sondern nur ganz kurz die wichtigsten allgemeinen Informationen geben bei einem Interview, und dann gleich zu den wichtigsten Punkten kommen.) Der Nachmittag war über mein Erwarten fruchtbar, und ich sage Hanneli, sie hat etwas sehr Gutes und Fruchtbares getan, diese Leute zusammenzubringen.
(Veranlasst durch die Formel und Figur der nicht-euklidischen Geometrie bei Einstein, lese ich mein altes Exzerpt von Flamm 1916.) – 11 zu Dr. Brann. (Er nimmt Abdruck für Goldkrone unten Mitte. Ich frage, ob der Preis jetzt höher wird als früher . Er sieht nach und sagt: 1963 hat er mir eine für $ 75 gemacht; jetzt wird sie ca 85, weil die Laborpreise gestiegen sind.)
Einiges gekramt und gebucht. – Mittags langen Spaziergang. – Gardner weiter gelesen, . (Über Ambidextrous; das Buch ist wirklich faszinierend, auch im Ausblick auf künftige Lösungen noch ungelöster Probleme.)
Allerhand gekramt. – Gardner Buch zu Ende gelesen.
Mrs. Anne Johnson von Acctg ruft mich an (sie hat mit Berkeley Acct. über Retir. gesprochen. Sie sagt, die haben eine Menge Fehler gemacht: Die annuity ist zu hoch berechnet, der Abzug für retir. hätte so nicht gemacht werden dürfen, auch 🕮auch mit der Krankenversicherung stimmt was nicht. Sie wird alles nachprüfen; die haben ihr versprochen, nach Nachprüfung mir genau zu schreiben, was verkehrt ist, und welche Korrekturen sie machen werden. Das werde ich Montag 17. bekommen. Wenn ich dann noch Fragen habe, soll ich mit ihr sprechen. Mittwoch 19. kommt einer aus Berkeley zum campus hier, der meinen Fall bearbeitet hat; wenn ich will, kann ich den dann sprechen.) – 3 – 5 ½Benson und 4 Studenten hier. (Sie haben mit ihm dieses Semester M&N gelesen, und stellen nun allerhand Fragen. Herbert Siegel, ein grad Student der Mathematik; er finde die Typenlehre übermäßig beschränkend, zieht Mengenlehre mehr vor; Charles Barth, Gary Ortega, und Miss Drewcilla Sansbury; diese 3 sind undergrad, major in Philosophie. Sie fragen auch über Realitätsfragen (meinem „Empirismus … Ontologie“). Und über Eigennamen von Individuen gegen description. Sie haben allerhand gelesen und besprochen, und scheinen gern zu diskutieren; aber vieles in meinem Buch ist anscheinend doch recht schwierig für sie.)
4 – 5 ½Prior hier. (Die Familie ist schon abgereist; er wohnt in einem Motel an S. M. Blvd. Hanneli holt gerade Post ab, und bringt ihn her. – Wir sprechen auch nochmal über seine tense Sprache; seine Bevorzugung hierfür ist, wie er sagt, basiert auf sozusagen positivistischen Gründen: diese Sprache ist näher am direkt Beobachtbaren. – Über Modalitäten. Er empfiehlt einen Aufsatz von Hacking; als er ihn gefunden hat in demJSL Heft 🕮 in dem weißen Kasten, sehen wir, dass ich den Aufsatz schon früher gelesen habe. – Über mein Gespräch mit Einstein im Schilpp Band über das „Jetzt“: Er sagt, vielleicht meinte Einstein einfach dieses „Jetzt“, das in der tense Sprache zum Ausdruck kommt, ohne etwas über „flow von Zeit“ und dergleichen zu sagen; also doch etwas, das in der objektiven Wissenschaft ausdrückbar ist. Ich: Ich hatte mehr den Eindruck, dass er etwas „Unaussprechbares“ meint in Bezug auf die Qualität des „Jetzt-Erlebnisses“. – Ich frage, ob er sich für prob. interessiert hat. Er: Nein, nicht bisher; er vermutet, dass ich mich dahin gewendet habe von den Modalitäten, weil es eine entsprechende, aber quantitativ verfeinerte Behandlung desselben Problems ist. Ich: nicht bewusst; ich kam wohl hauptsächlich durch Keynes auf die pr. – Es ist angenehm, mit ihm zu sprechen; er ist intelligent, verständnisvoll und tolerant. Ich erzähle ihm auch von Oskar Kraus in Prag.
Gelesen im angekommenen Buch „Boston Studies, Band 2“, zu Ehren von Frank. (Dabei auch meine Begrüßung, zusammen mit denen von Fürth, Peter Bergmann, Kurt Sitte, Nagel und anderen.). Ferner dort auch Schlesingers Aufsatz über Paradox von confirmation (manche falschen Sachen darin); zum Glück hat Hempel in seinen „comments“ dazu schon das Nötige gesagt.)
Weiter gelesen. Auch in Mostellers1https://en.wikipedia.org/wiki/Frederick_Mosteller eben gekommener Sammlung von prob puzzles2https://books.google.ca/books?id=JWMPAQAAMAAJ&hl=de&source=gbs_book_other_versions. ( auch, was ich nehme: „Paradox von confirmation“.) – Abends in Lomax TV Programm spricht Linus Pauling.🕮 Er sagt: Die Menschen selbst sind moralisch, aber alle Regierungen sind unmoralisch; dies auf den Einwand, ob er dies und das von den kommunistischen Regierungen verteidigen will. Dann aber sagt er: Nach dem 2. Weltkrieg haben Russland und China sich friedlich verhalten, und Amerika ist der Hauptfriedensstörer: in Korea und jetzt in Vietnam; er erklärt klar, wie Amerika die Genfer Abkommen verletzt hat, nicht Nordvietnam; und dass der Krieg, den Amerika führt, gegen eine berechtigte Revolution des Volkes gegen Südvietnam ist, und dass Nordvietnam nur ganz wenig beteiligt ist, und dass daher die NLF mit in die Verhandlung kommen muss.)
Gelesen. – Nachmittags kommt Mary Meyerhoff (¾ Stunde. Sie ist lebhaft und nett, fragt nach meinen Erlebnissen. Ich erzähle von den 2 Reisen nach Deutschland, von Hannelis Herkommen und jetzt Erika. Sie wohnt an Saltair, ganz nahe N von San Vincente. Sie hat jetzt für einige Wochen eine Freundin da, sodass sie leicht mal fort kann. Sie möchte nursery Schule lernen, um es später vielleicht beruflich auszuüben, wenn Miriam (1 ½ Jahre, sie wurde geboren am Tage von Inas Tod) mal ins college geht, und sie dann mehr Einkommen benötigt. Einstweilen ist die Pension sehr gut, weil Hans viele Dienstjahre hatte. Sie möchte, dass wir beim Spazierengehen mal bei ihr „drop in“. Hanneli war gerade am telefonieren und hat sie daher nur 🕮 kurz gesehen; aber sie sagt auch, sie findet sie nett.)
Gelesen in „Boston Studies“ von Putnam, Feyerabend). Nachmittag Mia (½ Stunde bei mir. Mit Wim geht es im ganzen erträglich. Aber jetzt müsste sie reservation für Reise April Mai machen; und er kann sich nicht entschließen, sie aber muss sich festlegen, weil der Board of Ed. verlangt, dass ein Urlaub entweder für Studium oder für research oder für Reisen ist; im letzteren Fall muss man mindestens 3 Monate auf Reise gehen und jede Woche an einem anderen Ort sein, bestätigt durch Karte, die man schicken muss! Sie hatten geplant, in Europa ein Auto zu kaufen und dann nach und durch Jugoslawien zu fahren. Sie wollten mit Schiff fahren; aber jetzt ist es schon spät; und wenn sie ohne ihn fährt, kann sie schon nicht mehr Einzelkabine bekommen, sondern muss mit 3 fremden Frauen in eine Kabine.) – (Nachmittags ist Hanneli fort, und abends wieder zur Kredit union.)
Vormittags telefoniert Kiddar (vom Retirement Off. in Berkeley, heute ist er an UCLA. Er entschuldigt sich, dass sie mich so lange im ungewissen gelassen haben; er wollte es kaum glauben, dass auf dem stub von den Schecks nichts steht, dass es annuities waren. Er will versuchen, in einer baldigen Sitzung vom Gov. Bd. des retirement Systems eine Änderung der Regeln zu erwirken; das würde es mir möglich machen, nicht ann. zu beziehen, sondern noch Beiträge zu machen.) – Gelesen; endlich auch mal 🕮in Jeffreys neuem Buch „Die Logik von decisions“.)
Vormittags zu Dr. Brann (er setzt die Goldkrone auf den Zahn unten vorne links.) Er Mittags Don Kalish hier (endlich, nach langer Zeit. Er ist übermässig überlastet, weil im vergangenen Semester Moody und Yost nicht da waren; so musste er nach Meyerhoffs Tod noch einen Kurs von dem übernehmen, also 2 Kurse geben. – Ich frage nach der Sache mit Kamp; Montague hatte mir gesagt, Kalish wollte dem nicht die versprochene fellowship geben und die Examina erlassen. Kalish sagt, selbstverständlich wurde all dies dem Kamp einstimmig bewilligt; das ist nur in Montagues Einbildung, dass er gegen Kamp sei. (Vielleicht war aber da doch eine zeitweilige Differenz.) Er sagt, Sue lebt jetzt mit einem Künstler (Architekt); aber sie sind noch immer befreundet, und sie kommt oft zu ihm und hilft ihm mit allerhand. – Ich erzähle, wie gut es geht mit Hanneli und Erika, und von Erikas guten Noten in der Schule. Er sagt, da sollten sie doch besser hier bleiben.) – Nachmittags die von Kalish gebrachte Post gelesen.
Gelesen; Briefe geschrieben. – Nachmittags Jokls hier. (Sie sprechen über Capote’s „In cold blood“; sie hat es in 4 Teilen im NYer gelesen, und sagt, es ist ausgezeichnet geschrieben und faszinierend.)
Gelesen. – (Abends geht Hanneli zu Myra. 🕮 Dort ist eine Party für Besprechung mit neuen Negerführern, darunter Brown, der Leiter von Bootstrap3https://www.kcet.org/shows/lost-la/operation-bootstrap-empowering-the-african-american-community-through-entrepreneurship. Hanneli selbst hat mit meiner Hilfe einen Einladungsbrief verfasst, mimeographieren lassen und an viele Leute geschickt; aber leider erst vor 2 Tagen; so waren nur 4 von diesen hingekommen. Sie erzählt und es war anscheinend wiederum eindrucksvoll.) Abends mit Erika zum Briefkasten, und kleinen Spaziergang um den Block.
Gelesen. – Mittags endlich mal wieder Spaziergang mit Hanneli, 30 Minuten.
Briefe geschrieben. –Die mitternächtliche Geschichte. (ca 12:10 ruft jemand an; Hanneli ist noch im Wohnzimmer und sagt, dass ich schlafe. Er sagt: Sie müssen mich dringend sprechen, wegen der Schwierigkeiten zwischen Kalish und Montague. Ich bin noch wach, habe vor paar Minuten meine Schlafpille genommen. Hanneli hat ihn noch nach Namen gefragt; er sagt zögernd „Dr. Savage“. Als ich zum phone am Schreibtisch komme, hat er abgehängt. Ich vermute, es ist eine Besprechung in Kalishs Haus und rufe dort an, viele Male, stundenlang. Es ist immer besetzt. Schließlich frage ich den operator, ob er wirklich spricht; sie sagt: nein, das Telefon funktioniert nicht, sie kann nichts tun bis morgen. Ich rufe dann nacheinander an: Savage, der sagt, er hat gar nicht telefoniert; Morriswirklich Morris??? der ist ja nicht in LA!?; nein, Morris ruft Sue und dann Montague, bei letzterem keine Antwort. Ich rufe Doris inzwischen an; sie sagt, Montague wollte gestern, d. h. 24., nach Europa abreisen. Morris sagt, er will die Polizei anrufen; die soll entscheiden, ob es harmlos ist oder ob sie zu Kalishs Haus 🕮 fahren wollen. 2:30 ruft er an: Die Polizei wird hinauffahren; und er auch. Er wird mir morgen berichten. – Endlich zur Ruhe, sehr müde; nach einer Weile werde ich unruhig; nochmal ½ Noludar genommen.)
9 ½ aufgestanden. 10 ½Kalish ruft an: (Als die Polizei und Morris kamen, war er am schlafen, zum Glück allein; er hatte sein Telefon abgeschaltet. Er weiß gar nicht, wer das Ganze angestiftet haben könnte.) – Gelesen, geschrieben. – (Hanneli wollte früh zu Bett, aber abends kommt ein Anruf von Pitt, und schon saust sie los, alle Müdigkeit vergessend.)
Langen Brief an Tondl (über tschechische Übersetzungen). – Abends lese ich in Newsweek, wie Amerika China mit Flugzeug- und Flottenbasen umringt, auf denen allen jetzt mit Hochdruck noch mehr gebaut wird; ganz besonders auch auf Okinawa. Das erhöht doch wieder sehr den Verdacht, dass die Absicht besteht, einen Krieg gegen China zu machen, um es vollständig zu vernichten. Es wird berichtet, dass die Militärs erklärt haben, Amerika wolle gewiss keinen großen konventionellen Krieg gegen China machen, weil das offenkundig zu große Opfer kosten würde; und sicherlich die Basen nicht für Atombombenmissileangriff gemeint seien, denn solchen Angriff könne man ebenso gut von den home Basen in Amerika machen. Das scheint mir eine sehr faule Ausrede; es ist doch einfacher, und genauer, und billiger, die missiles auf kurze Distanz zu schicken. Dass Amerika so etwas Schändliches ungestraft machen könnte und sicherlich auch schon mindestens in Erwägung zieht, ist so absolut 🕮 abscheulich und revolting, dass ich lange nicht schlafen kann.)
Jeffreys Buch gelesen. (Sehr gute Darstellung der Bayes’schen Deliberationsmethode, mit „desirability“ anstatt „utility“.) – 4 ½ – 7 mit Hanneli zu Dr. Kulkas neuem Haus in SM (etwas südlich von Pico, nicht weit vom Meer, mit Blick auf Meer und SM Berge und wunderschön hellen Zimmern und Terrasse. Dort kommen dann 2 deutsche Ehepaare: Alois Wierlacher mit Frau und kleinem Baby; er ist auch aus Wuppertal, jetzt Acting Assistant Professor an UCLA, deutsches department; er hat in Bonn studiert, war auf Austausch hier, muss daher wieder nach Deutschland zurück, bevor er wiederkommen und Stellung annehmen kann, die UCLA ihm angeboten hat. Als ich die Philosophie in Deutschland kritisiere, sagt er, dass in Bonn gute Philosophen seien: Landgrebe (den ich kenne, und der sicher vernünftig ist) und Martin; ich erzähle von Stegmüller, der eben beschlossen hat, in München zu bleiben. Dann Architekt Niels Stoermer und Frau; er ist interessiert an Stadtplanung, ist auch aus Wuppertal und da herum; sie haben eine Reihe Kinder, er hat Bart, sie waren in Mexiko, aber 4 Tage hin und 4 Tage zurück in Auto war doch zu viel für 2 Wochen Reise. Er hat kleines Häuschen gekauft bei Veteran’s Adminstration, und ist dabei, es zu erweitern und zweiten Stock aufzubauen. Beide Männer sind interessiert aneOriginal und. allerhand Dingen, Mexiko usw.; scheinen auch liberal, und gegen den Kalten Krieg.
Mittags Myra hier. (George geht am 1.2. ins Hospital, für Staroperatation. Ich frage, ob und wann wir ihn im Hospital besuchen können; sie sagt: lieber nachher zu Hause, wo es still ist, 🕮 und er allein ist. Ich sage, dass ich wahrscheinlich auch Staroperation habe; zwar kein Katarakt, aber Trübung der Linse.) Gelesen.
Überlegungen und Telefonate über Autokauf. – Spätnachmittags und abends Mia hier. (Sie will im nächsten Semester anstatt Reise im Philosophie department studieren, und zwar 297, selbständige Studien. Sie meint, am besten bei Kalish; der ist nicht zu erreichen, anscheinend bei irgendeiner head Konferenz. Ich rufe in Kaplans Haus an, um zu erfahren, wann sie aus Ann Arbor zurückkommen; da sind sie schon da! Ich frage David, ob er sie dafür annehmen will; das wird ihn keine Zeit kosten, weil sie zu mir kommen würde, wenn sie mal Fragen hat. Er sagt: Selbstverständlich nimmt er sie; und wenn sie ihn mal im office sprechen will, soll sie ruhig kommen. Mia ist sehr froh, dass dies nun schon geregelt ist; jetzt will sie beim Board of Education fragen, ob die dies billigen, und dann belegen; es ist schon etwas spät dafür. – Wim ist so sehr gegen die Reise, dass sie das ganz aufgegeben hat. Er ist irgendwo, angeblich für ein meeting; in Wirklichkeit, weil jetzt Frankie und seine neue Freundin bei ihr sind. Sie kennen sich erst seit 3 Monaten; er möchte gleich heiraten; die Freundin möchte aber nicht so schnell entscheiden, und Mia findet auch, dass das richtiger ist.) – (Hanneli geht zu Frau Haste; die hat kürzlich einen Buick 6 gekauft und ist sehr befriedigt davon. Hanneli hatte mit dem S Mann gesprochen, und der sagte, eine Frau in der Nachbarschaft habe einen Buick; und dann stellte sich heraus, dass es Frau Hast war.) 🕮
Langes Telefonat mit David Kaplan (über Autokauf. Er ist doch für V 8. Als ich sage, dass wir in erster Linie an Buick Spec. denken, arrangiert er für uns merkwürdige Vermittlung: Ich rufe den Psychologen Dr.Rose an, der nach David ein Kenner der verschiedenen Autoarten und ihrer Vorzüge und Nachteile ist; er ist sehr freundlich und sagt, er hat es einem befreundeten Mann George Laeser, Verkaufsmann bei Buick Laneson, 1665 Sepulveda Blvd, besprochen. Dann rufen wir den an; und dann fahren wir drei hin, 4 – 6 ½. Er ist sehr nett und hilfreich, fährt uns kurz herum, lässt dann Hanneli in einem anderen Wagen 12 Minuten herumfahren, besonders dass sie sieht, wie power steering geht; sie sagt, das ist wirklich eine enorme Erleichterung; auch power braking, aber das nehmen wir doch nicht. Dann lange Überlegungen drinnen über die verschiedenen Dinge, die wir wünschen. Schließlich gehen wir dann draußen herum, um die äußeren und inneren Farben an Autos zu sehen; das ist eine schwierige Entscheidung, weil nur wenige Farben zur Verfügung stehen, die aber natürlich meist nicht zusammenpassen; schließlich nehmen wir innen schwarz und außen Shell Beige, innen schwarz. Buick-Special, Modell 3469. – Wir sind sehr froh und erleichtert, dass der schwierige Entschluss gefasst ist. Das Auto wird in etwas 4 Wochen geliefert. Wir hatten schon Sorge, dass wir zu mehreren dealern gehen müssten und dann herumhandeln; das wird hier unnötig, weil David und Dr. Rose mir sagten, dass Laeser zuverlässig und ehrlich ist. Dr. Rose sagte mir vorher, dass er mit Laeser vereinbart hat, dass er mir nur anrechnet: die dealer Kosten + 180 $; das kommt in der Berechnung von Laeser heraus auf einen Diskont von 3 _ _ $.) 🕮
(Hanneli und Erika den ganzen Tag fort zum Einkaufen von Kleider für Erika, die heute den letzten Tag frei hat zwischen den Semestern.) – Ich lese Hintikka’s interessantes neues ms „Ein zweidimensionales Kontinuum von induktiven Methoden“. (Mit 2 Parametern: \(\lambda{}\) und \(\alpha{}\). Wenn \(\alpha{}\gt 0\), so ist c für universelle Sätze positiv.)
II / 1966 Levi ms gelesen (Kritik an Jeffrey’s neuem Buch; Missverständnis der Methode mit „ungewisser Evidenz“.) – Notizen geschrieben über Hintikkas ms für Brief.
(Mrs. Mercer hier.) Weiter an Hintikka. Angefangen, Brief an ihn zu tippen. (Lange versucht, wie früher oft schon, einen bequemen analytischen Ausdruck für zweistufige Formel in eckigen Klammern zu finden.)
(Weiter über Hintikka. Ich finde eine approx., wenn auch nur grob: Die \(1/\Gamma (x)\cong x\), und damit kann ich die Formel für \(p(h‚e)\) bestimmen. Ich finde, wenn Hintikkas \(\alpha{}\) viel größer als die Anzahl der K der Prädikate ist, ergibt sich ein Ausdruck ähnlich dem für \(\lambda{}\)-System, also bei nicht großen Mustern kann man ruhig die \(\lambda{}\)-Methode verwenden, und erst bei Voraussagen über viele Individuen, und besonders generellen Aussagen, kommt der Unterschied heraus.) – Mittags ist Mr. Brown hier (ein Neger, der für die Negerorganisation hier Verbindung mit Regierungsstellen in Washington macht. Er ist consultant in business Sachen, hatte am college als major Sozialpsychologie und Soziologie. 🕮 Er wird vielleicht für die Regierung nach Vietnam gehen, um zu sehen, ob da amerikanisches business helfen kann, wo die französischen Eigentümer jetzt Schwierigkeiten haben. Andererseits aber sagt er, er ist ein Rebell und radikal. Als ich sage, eine dritte Partei ist nötig hier, vielleicht bringen die Neger das zustande, mit den weißen Armen, und schließlich auch Industriearbeitern, die jetzt auch Standesideologie haben, stimmt er lebhaft zu. Er ist nicht so gewandt im Reden wie Hollifield, scheint aber doch allerhand zu kennen. Er will für Vietnam sein Französisch auffrischen und vielleicht auch Vietnamesisch lernen.)
Noch an Hintikkas neuem \(\lambda{}\)-\(\alpha{}\)-System. (Ich hatte vorher Fehler gemacht; es zeigt sich, dass doch nicht immer die Wahrscheinlichkeit von \(m\circ K\) die kleineren \(m\)-Werte stark übertrifft.)
Matthews und Kuhns hier für Besprechung. (Zum ersten Mal seit Mai 1965! Wir besprechen Savages Bemerkung in Princeton über zusätzliche Forderung für \(\eta{}\)’s betreffend Verlängerung von \(MI\)-Werten. Matthews macht auf meine Anregung Überlegung von Approx. für \(\Gamma{}\) mit Hilfe meiner Kurve \(D\). Er findet dafür eine erstaunlich einfache cubic Kurve \(D^*\). Kuhns bringt Ergebnisse eines Computers, Berechnungen von \(⟨s_i+\lambda \gamma _i⟩/(s+\lambda )\), für allerhand \(\lambda{}\)-Werte; die ganze Berechnung hat nur 32 Sekunden gedauert.) – Nachmittags arbeite ich weiter Matthews cubic Formel aus; (sie liefert für \(1/\Gamma ^{1+K}\) eine noch einfachere quadratische Formel!) 🕮
Weiter an approximation für \(\Gamma{}\). (Außer der von Matthews entwickle ich jetzt auch allein die für \(1-\Gamma{}(1+x)\) in Form einer Parabel; das wollte ich ihm bei unserer Besprechung vorlegen, aber vergaß es. Nun bestimme ich selbst den Koeffizienten, nämlich das wirkliche Maximum, aber etwas verschoben, sodass es für ½ gilt. Daher kommt hier ein numerischer, nicht einfacher Koeffizient heraus. Aber abgesehen von dem ist die approximation erstaunlich einfach, und auch gute der relativen Felder ist überall 1 %, ebenso wie bei Matthews Methode.) Ich hatte Brief an Hintikka angefangen; der blieb liegen wegen dieser mathematischen Arbeit; und der Brief an Chacha, zum Dank für Weihnachten, wird auch wieder verschoben!
Alles über die Beta Methoden von \(\Gamma{}\) approximation aufgeschrieben, und lesbar zusammengestellt.
Mittags Mia und Veronica Karp. (Ich habe sie vor vielen Jahren einmal oder einige Male gesehen. Sie wohnen jetzt schon lange in S. Barbara. Sie hat bei Marhenke studiert, und auch ihre qualifying exams gemacht (ich glaube); sie war auch teaching assistant. Sie überlegt, ob sie, da jetzt ihr jüngstes Kind in den Kindergarten kommt und sie dann mehr Freizeit haben wird, nicht wieder ein Studium aufnehmen sollte, vielleicht Philosophie oder klassische Sprachen, besonders Griechisch. Ich warne sie, dass das sehr mühsam ist, und wenn sie nur die alten Schriften studieren möchte, sie das leichter in einer Übersetzung kann. Sie ist nett und lebhaft, eifrig tätig für Friedenssachen. 🕮 Sie ist in Berkeley geboren und hat dort gern gelebt.) – Gestern und heute noch weiter das über die approximation fertig geschrieben. Heute ein neues Schreiben angefangen: „Aproximation für eine lineare Kombination“. Hier wende ich die neue approximation \((u)_n\) auf Kuhns Ergebnisse an, wo er für \(k\approx 3\), mit verschiedenen \(\eta{}\)’s, Lösungen mit 3 Komponenten gefunden hat.
Vormittags Mia und Frau Jokl kurz hier. (Sie sagen, TV 4im Kreis zeigt Sitzung von Fulbright Komitee. (Sie fahren mit Hanneli in die Stadt.) – Ich weiter an pr-Problem (ich schreibe System auf für Kuhns, als Maschinenberechnung, für k \(\simeq{}\)3, mit verschiedenen \(\eta{}\)’s).
Am TV (Fulbright Senat Komitee mit Kennan. Sehr interessant; er spricht verständnisvoll und warnend gegen weiteres Einlassen in Vietnam; die Mehrzahl der Komitee Mitglieder scheinen auf seiner Seite, darunter Dr. Urnse, Ch und andere; dagegen ist Hickenlooper4Vielleicht https://en.wikipedia.org/wiki/Bourke_B._Hickenlooper. – Zu Engle TV Laden, mit Hanneli (der Verkäufer ist mürrisch und nicht hilfreich. Er warnt, dass bei Farb TV das Tragen zu einem anderen Zimmer vermieden werden, sollte, weil es Schwierigkeiten macht; auch darf das Antennenkabel nicht aufgerollt werden, sondern muss gerade sein, ohne Windungen. Vormittags ist auch kaum etwas mit Farbe an.) – Abends Brief an Gardner (ich glaubte, ich hätte ihm längst geschrieben, dass ich einverstanden bin, dass er die Einzelkorrekturen nachprüft und ich nur die Sachen im großen, und Figuren und Formeln.) 🕮
(Weiter Überlegungen für Kuhns Computerberechnungen.) – Nachmittags 5 ½ – 7 ½ mit Hanneli zu (Larry’s) House of TV, 2001 Westwood, 3 Blocks S von SM Blvd, QR7-5717. (Wir schauen uns lange farbiges TV an; aber es kommt kein Bild, wo ich wirklich so entzückt von den Farben wäre, dass ich mir das TV wünschen würde. Nach langem Anschauen und Überlegen komme ich zum Entschluss, dass es doch nicht so richtig ist. Dann entschließen wir uns, schwarzweiß TV zu nehmen, und zwar 21” Portable, wie wir es bei Mia gesehen haben. Der freundliche alte Herr, vermutlich der Besitzer, der uns ruhig hat überlegen lassen, ohne uns zu drängen, sagt Zenith ist dafür das beste, das wird jetzt meist genommen. Im Schaufenster ist schon verkündet, dass kein Apparat hier zum regulären Preis verkauft wird, immer mit Diskonto. Modell M 2180, das ist beige, $ 180 (anstatt regulär …), remote speaker, mit Kabel 10, Rolltisch ist schon eingeschlossen, also zusammen 190 + tax 7.60:). Wir sind froh, dass wir nun den Entschluss gefasst haben, beim Farb TV wäre auch die doppelte Antenne erheblich teurer, jetzt können wir wahrscheinlich die bisherigen Antennen nehmen. Hiermit können wir auch nun auch leichter das Herumbewegen von einem Zimmer zum anderen machen.)
Nachmittags mit Dr. Kulka fahren wir zum campus: die Theatergruppe führt ein „musical“ auf „Oh what a lovely war!“ Über den ersten Weltkrieg. 🕮 (Pierrots, die sich in Soldaten verwandeln, und Mädchen, die sich verwandeln; die Gesänge der damaligen Zeit; und oben über der Bühne eine laufende Schrift, die Verluste ankündigt, und wie wenig durch den Tod so vieler Tausender gewonnen wurde. Der Hintergrund der Bühne ist ein movie Schirm, wo Landschaft oder Kriegsszenen erscheinen. Leider kann ich schlecht sehen und hören, weil unsere Plätze beinahe ganz hinten sind. Aber es ist doch packend. Nur denke ich: Die hingehen, sind auch schon gegen den Krieg, und die anderen trifft es nicht.) –BB schickt mit Luftpost die ganzen Seiten, 295 Seiten. Ich gebe mich eifrig ans Korrektur lesen (aber nur die allgemeine Anordnung, Inhaltsverzeichnis, Illustrationen, Formeln und dergleichen, Bibliografie, Fußnoten; das gründliche Nachprüfen der in galleys gemachten Korrekturen hat Gardner übernommen.)
Weiter Korrektur gelesen, bis 1 ½. Dann mit Gardner telefoniert (er sagt, wenn ich es morgen früh mit Luftpost abschicke, ist es Zeit genug. Auf meinen Wunsch wird er mir auch das Index ms schicken lassen.) – 4-7 Neger meeting hier (Brown und 4 seiner Leute kommen schon 20 vor 4; aber wir lassen sie ruhig im Wohnzimmer sitzen. Es kommen auch: Dr. Kulka, Gordon und Betsy Mathews, Yvonne, Mia‚ Albert Hurd (Assistant Prof. Mathematik UCLA, mit Frau) Frau Motzkin (Mann ist Prof. Mathematik UCLA), … Brown spricht hauptsächlich; er sagt, dass die von oben her eingesetzten agencies, die Geld haben, es falsch anwenden und oft Zwistigkeiten in der community hervorrufen; die lokalen Leute, die besser Bescheid wissen, werden nicht gefragt. 🕮 Man bekommt ein klareres Bild der Frustration, aber nicht von der faktischen Situation. Er sagt, wir, die Steuerzahler, sollen den representatives schreiben und diese Klagen vorbringen. Aber im Unterschied zum Vietnamproblem, wo ich klare Kritik habe und doch nicht schreibe, weil es sicher unter den hunderten und tausenden von Briefen verloren geht, wüsste ich hier gar nicht, welche spezifischen Punkte ich schreiben könnte. – Hanneli hat wiederum die Party sehr schön vorbereitet und gelenkt, und Erika hilft so nett, Sachen anbieten.) – Abends bis 10 Brief an Gardner mit Korrekturen getippt.
Das neue TV wird installiert (Zenith, 21”, auf Rollen gestellt; die Antenne kann in meinem Schlafzimmer und im Wohnzimmer verbunden werden.)
Über pr (weiter an Hintikkas neuem \(\lambda{}\)-\(\alpha{}\)-System) mittags spazieren.
Über pr (Hintikkas System. Es gelingt mir endlich, mit Hilfe der neuen approximation numerische Werte zu berechnen. Es scheint nun doch zu stimmen, was ich früher mal glaubte, aber dann verwarf, dass die \(C\)-Werte recht nahe an denen in meinem \(\lambda{}\)-System sind.)
Etwas an diesem Pfeil der auf die letzte Zeile des Eintrags vom 16.2. verweist. – Gekramt. – Brief an Agnes. –Hanneli Grippe, im Bett. Darum bleibt Erika zu Hause. – Am TV einige Stunden: Fulbright Komitee: Diskussion mit General Taylor, derfOriginal die. Johnson unterstützt.
Einige Stunden am TV: Dean Rusk vor dem Fulbright Komitee (esgOriginal er. ist schauerlich, wie er all die alten 🕮\(B.-H.)\ Mythen wiederholt: Angriff von Norden; Johnson ist bereit, alles für den Frieden zu tun, auch alle Truppen herauszuziehen, sobald Nordvietnam das tut, auch das Ergebnis einer Wahl anzuerkennen usw. Fulbright hört letzteres mit Zweifel und sagt, dann sollte der Präsident das öffentlich deklarieren. Er und wenige andere sagen, dass es ein Bürgerkrieg ist; aber die Mehrzahl stimmen Rusk zu, und machen ihm unglaubliche Komplimente: einer der voraussehendsten Staatsmänner, usw. Es ist widerlich!) – Langen Brief an Chacha geschrieben. – Abends 10 – 11 TV (Zusammenfassung der Komiteeaussagen im Senat); daraufhin konnte ich lange nicht einschlafen und wurde auch mehrmals wach.
Bar Hillel 11 – beinahe 2 hier. (Er wollte aber nicht essen; wir sprachen darum immer weiter, bis er endlich in Eile fortlief. Er und Shulamith sind einige Tage bei Robinsons. Shulamith kam nicht mit zu uns, weil sie am Sabbat nicht Auto fährt. – Ich spreche mit ihm über sein London ms; leider habe ich ihm zu spät geschrieben, jetzt ist es schon abgeschickt. Ich zeige ihm, dass er doch wohl die polnische Interpretation von „Abtrennung“ nicht ganz richtig dargestellt hat. – Über seine Bedenken über die „Nützlichkeit“ der Forderung der totalen Evidenz. Er sagt, dass er nur die Nützlichkeit verneint, aber nicht die Forderung ablehnt. Ich sage: Ist sie gültig? Er sagt: Es ist nicht üblich, diesen Begriff auf Forderungen anzuwenden. – Sein deutsches Radio ms „Der Verrat der Logik“. Ich sage: Das ist wie der Verrat der cab driver, die auch etwas Künstliches an die Stelle des Pferderückens gesetzt haben. –🕮 Über die Sprachtheorie von Katz und Fodor, deren Buch er bei mir sieht. Er sagt, sie lehnen auf der einen Seite die Logiker der konstruierten Sprachen (sie sagen „die Positivisten“) ab, und auf der anderen die britischen Philosophen der natürlichen Sprache. Sie wollen von beiden das Richtige annehmen, aber dann eine empirische Theorie der Sprache, einschl. Semantik, aufbauen. Er will einen Aufsatz schreiben und zeigen, dass ihre Methode nicht alles umfasst, z. B. nicht \(A\)-Postulate (und Logik, füge ich hinzu). – Ich frage ihn: Was meint Bohnert, wenn er mir schrieb, in 1964 schon, dass BH „zum Feind übergegangen ist“. Er weiß es auch nicht; vielleicht, weil er sich jetzt sehr für Analyse der natürlichen Sprachen interessiert.)
Überlegungen und Nachlesen für Gittli Brief an Gittli; und dann getippt.
Vor- und nachmittags getippt: an Hofners, Kinder und CM. Diese Briefe haben mich den größeren Teil von 2 ganzen Tagen gekostet!). –Joel Friedman telefoniert (er ist jetzt in LA, arbeitet mit Robinson an seiner thesis über Mengenlehre, von Neumann, Bernays Methode und Ähnliches. Er bittet mich um Empfehlungen.)
3 Arbeiten aus den letzten Wochen fertig gemacht und abgeschickt an Kuhns (MI Werte mit verschiedenen \(\eta{}\)’s; für Maschinenbereich) und 2 an Matthews (1. zwei Methoden von approx. von \(\Gamma{}\): seine, und meine neue; und Überlegungen zu Savages Forderung der Verlängerbarkeit von MI-Werten.) – Hanneli immer noch zu Bett, aber heute zum ersten Mal mit Erika zum Einkaufen gegangen. 🕮\(v. Wright)\
Brief an Hintikka (aufgrund langer numerischer Berechnungen für ein Beispiel zu seinem „Zweidimensionalen Kontinuum“). – Nachmittags Joel Friedman 1 ½ Stunde hier (er bringt blanks für mein Gutachten. Er sagt, er hat Linda, mit der er mal bei uns war früher, inzwischen geheiratet, und sie haben sogar schon ein Kind, das in Oxford geboren ist. Sie wohnen in S. M. – Über seine thesis. Zum Punkt der Sprache zweiter Ordnung, die er verwendet: Ich zeige ihm die Stelle in der Logik, wo ich Fraenkels Beschränktheitsaxiom formuliere; ich sage, dass ich in der Möglichkeit solcher Axiome und Theoreme einen Vorteil der reicheren Sprachen sehe.)
Den langen Brief an Hintikka fertig getippt.
BB schicken Index ms. (Ich mache mich gleich an die Arbeit.) – (v. Wright hält Vortrag im Coll. über Logik der Zeit. Ich gehe nicht hin, lasse ihm sagen, dass wir ihn gern morgen vormittag und mittag hier hätten; Kalish ruft aber nicht zurück. Endlich abends erreiche ich telefonisch v. Wright in Rieber Hall; er ist sehr erkältet und heiser, weiß noch nicht, ob er morgen kommen kann.)
(v. Wright telefoniert, dass er heute zu Hause bleiben will; und wir verabreden kurzen Besuch am Nachmittag.) – Weiter am Index. – 4 – 5 mit Hanneli bei v. Wright (in schönem Zimmer in Rieber Hall; großes Fenster und Tür nach Süden, zum Garten. Da er heiser ist, tue ich fast alles Reden. Wir haben ihm Früchte und 🕮 Obst Sachen gebracht; und einige Bilderbücher und Jeffrey’s Buch „Logik von dec.“ Ich erzähle über Jeffrey und sein Buch. Ich erzähle von 1964; dass ich mich doch entschloss, im Sommer nach Deutschland zu gehen, und es sehr gut für mich war. Dass Hanneli Weihnachten kam, und wir vorigen Sommer wieder drüben waren, und jetzt Erika mitgebracht haben. – Auch von Konferenz in Princeton im September, mit Savage und anderen. Das Physikbuch ist jetzt fertig. Ursprünglich Doktorarbeit in Physik; dann Geschichte mit Wien und Bauch nach dem Krieg, und Weyls Bemerkung über \(Z^2=Z\). – Über Entstehung des Physikbuches, und seine Heterogenität. Er will auch Montag noch hier sein und dann zu uns kommen.) – Großer Eile Index ms Korrektur gelesen, und Luftpost zurückgeschickt. (Nachher finde ich gelben Zettel mit noch 7 items, die ich hatte einfügen wollen; da muss ich morgen noch schnell Brief an BB schreiben).
12 – 2 ½ wir bei Dr. Kulka. (Dort zuerst wir allein, später Prof. Charles Nixon (Assoz. Prof. Politische Wissenschaft, UCLA); Spezialgebiet Afrika; sie waren kürzlich in Nigeria, früher in Ghana, Rhodesien usw. Ich frage, wie die Afrikaner sich zum Vietnamkrieg einstellen; er antwortet sehr vorsichtig und neutral, dass die einen so, die anderen anders denken. Seine Frau hat eine novel über Afrika geschrieben. – Später kommen Prof. Cuper und Frau, die wir schon kennen; sie sind aus Afrika. Und so sind allerhand Gespräche über den coup in Nigeria, den Nixon begrüßt, weil die Offiziere zu den besser Gebildeten gehören; 🕮\(v. Wright)\ ich frage, ob es nicht so ist wie in Südamerika, wo die Offiziersjuntas reaktionär sind, weil aus den Familien von großen Landbesitzern: er sagt: nein, in Afrika gibt es keine großen Landbesitzer, und es ist wichtig, dass die Führenden gebildet sind, damit die alten tribal Mächte schwächer werden. – Gerade als wir fortgehen, kommen Schaefers an. Wir sprechen sie noch kurz. Er hat jetzt seinen Italienfilm fertig, und hat Kopien an verschiedene europäische Stellen geschickt, wo Wettbewerb ist. Er will es auch bald mal privat fort vorführen; wir bitten, uns dann zu verständigen.)
v. Wright hier 10-2 (Hanneli holt ihn und bringt ihn auch zurück, obwohl noch geschwächt von flu. – Ich hatte ihm Kopie meines langen Briefes an Hintikka zu lesen gegeben, und er fragt über Beziehung zwischen unserer Methoden; er sagt, dass er Hintikka vorgeschlagen hatte, von den constituents zu noch allgemeineren überzugehen für Gleichverteilung; ich erzähle ihm, dass ich nach Hintikkas Vortrag hier genau das Gleiche vorgeschlagen habe: gleiches \(m\) für constituent Strukturen. Ich sage, dass ich früher schon, wie in Schilpp angegeben, positive \(m\)-Funktion von universellen Gesetzen hatte und erkläre: Extragewicht für Grenzgebiete Strukturraum; und dass Hintikka dazu geliefert hat, was ich noch nicht hatte: eine natürliche Methode um zu bestimmen, wieviel Gewicht jedes Grenzgebiet extra bekommen soll. Er fragt, was ich damit meinte im Brief, dass ich die \(Q\)’s nicht mehr so nehme wie früher; er sagt, er hat Prob\(^1\), aber hat kein Vorwort zu Prob\(^2\) bekommen (ich hatte ihm Nov. 63 „Remarks“ geschickt.) 🕮 Ich erkläre ihm, dass bei mehreren Familien neue Methoden angewendet werden müssen, und erkläre die Methode für 2 Familien. Er fragt, ob ich auch unendliche Anzahl von Prädikaten behandelt habe; ich sage: ja, die offene Familie von Farben, oder Äquivalenzrelation als Prim. – Ich sage, ich habe Hintikka die letzte Kopie von AS gegeben; ich hoffe aber sehr, es dieses Jahr für Druck fertig zu machen. – Ich frage nach seiner „Logik der Zeit“, worüber er hier vorgetragen hat. Es ist nicht Logik einer tense-Sprache; sondern ein neues Kommunikativ, das bedeutet „p and next q“; also eine Disk zu Reihe, weil einfacher. Er sagt, da haben sich interessante Beziehungen zur Modallogik ergeben: er nimmt als \(p\) und \(q\) Zustandsbeschreibungen; und die Modallogik hat es auch mit möglichen Zustandsbeschreibungen zu tun (ich habe es nicht ganz verstanden.))
III / 1966Leesch von Laneson-BuickCo holt uns ab. (Dort übernehmen wir das feine neue Auto, außen beige, innen Polster schwarz; Buick Special V 8, mit power steering, vorn und hinten Sicherheitsgürtel, bläuliches Windschild mit wiper und Spritzer. Es fährt sich sehr angenehm darin; bei dem dip in Barrington St., musste Hanneli früher immer auf ganz langsam abbremsen; jetzt fährt sie einfach drüber und es schwankt nur sanft, ohne Stoß. Sie ist sehr glücklich darüber, wie gut das Auto fährt; „das gibt einem ein ganz anderes Lebensgefühl“. Mr. Leser telefoniert auch gleich an den Autoclub und regelt die Versicherung und Registration.) – Nachmittags 4-5 zu Browns (er geht schon herum, hat ganz starke Brille auf, die wird aber durch Plastikkontaktlinsen ersetzt. 🕮 Er sagt, die Operation ist kein ordeal; es ging leichter als er gedacht hatte. Er blieb bei Bewusstsein, wenn auch gedämpft; die Augenmuskeln sind betäubt, sodass sie sich nicht bewegen. Er lobt Dr. Straatsma5Ein Bradley R. Straatsma findet sich im Personenverzeichnis von Carnaps Nachlass. sehr; er rät mir dringend zu, ihn mal zu konsultieren; danach kann ich dann entscheiden, ob ich dann zu ihm gehen will; er meint: nicht erst später, wenn Operation gemacht wird, sondern vielleicht schon gleich. Er sagt, der Dr. erklärt alles so gut, sodass man ein klareres Bild bekommt, und sagte ihm auch vor der Operation genau, wie die Operation gemacht wird. Er sei ganz besonders considerate, kam am Abend vor der Operation, als er schon im Hospital war; und später jeden Tag zweimal; da er Head der ophtalmologischen Abteilung ist, ist er ja nahe dabei. Er sei gar nicht emotional, habe eigentlich kaum Kontakt mit den dem Patienten als Menschen, aber seine Arbeit ist ihm ungeheuer wichtig.)
Feigl telefoniert (er wird 17. – 22. hier sein; ich soll noch Meehl Artikel lesen, der unterwegs ist.) – (Ich lese NSF Gesuch von John Wallace von Princeton; über Glaubenssätze und indirekte Rede; Wood und pragmatische Begriffe. Er weiß anscheinend gut Bescheid über Quine, Löwenheim Skolem Theorem, von dem er glaubt, dass es eine Schwierigkeit für Explikation von „Erklärung“ macht. Ich lese dafür Quine, Fraenkel und anderes.)
(Weiter an Wallace.)
Weiter an Wallace, den ganzen Tag. – Mittags Mia hier. (Mit ihr spazieren. Sie ist sehr froh, dass Wim auf einmal große Lust zur Reise bekommen hat. Sie haben dann gleich reserviert 🕮\(M. und K.)\ für Flug nach Deutschland; und einen VW station wagon nach Frankfurt bestellt, der wird dann später hierher geschickt. Von Frankfurt wollen sie zuerst beide nach Berlin, um ihre 87-jährige Mutter zu besuchen; und zurück nach Frankfurt; dann im VW über die Alpen nach Jugoslawien.
10 ½ – 1 Besprechung mit M und K. (Über Maschinenberechnungen für \(C\)-Werte für verschiedene \(\eta{}\)’s, mit Hilfe der \(\xi{}\)’s. Das will K. weiterführen. – Über meine neue approx. für \(\Gamma{}\), die ich an M. geschrieben hatte. – Über meine neue Überlegung, das für wir für einen beschränkten Attributraum ein proportional reduziertes \(\lambda{}\) verwenden müssen.) – Nachmittags noch an diesem Problem gearbeitet; besonders dies Pfeil zur darüberstehenden Zeile (reduziertes \(\lambda{}\)). – Abends besprechen wir Reisepläne für Osterferien: (Yosemite ist, wie ich feststelle, sehr hoch, also noch zu kalt. Vielleicht lieber Palm Springs?) –Olaf telefoniert (er hat Einladung für Konferenz in Paris im April; sie wollen alle zusammen vielleicht 5 oder 6 Wochen hinüberfahren, auf Schiff. Dann mehrere Wochen in Paris, wo Monika noch Französisch lernen soll mit einem tutor; und dann vielleicht herumreisen in einem Auto.)
Begonnen, Gutachten für über Wallace für NSF zu schreiben. – (Hanneli, Erika, Dory und noch eine Freundin fahren den ganzen Tag in die Malibu Berge, um mitzuhelfen 🕮 bei Vorbereitungen für die KPFK Fair.) – Frau Jokl holt mich 3 ½ – 5 ½ zu ihnen. (Ich bespreche mit beiden unsere Ferien- und Ausflugpläne. Sie meinen, Palm Springs selbst ist dann um Ostern schon zu heiß. Es gibt aber nette kleinere nahe gelegene Orte, die etwas höher liegen und nicht so heiß sind. – Frau Jokl sagt, die Gegend um den Mount Palomar ist schön. – Für Wochenende: Sta. Cal. Insel. Sie waren sehr gern dort mehrere Tage.) Frau Jokl erzählt, dass ihr Neffe einberufen worden ist. (Er ist Schweizer Bürger, aber als resident hier dienstpflichtig; er hat mir Schweizer Konsul gesprochen; sie sagen, das Schweizer Gesetz verbietet es Bürgern, in anderen Ländern Militärdienst zu leisten. Er muss sich bis August melden. Er hat aber Erlaubnis bekommen, nach Europa zu fahren, um es mit der Familie zu besprechen. Wenn er aber im August sich hier nicht meldet, wird er als fahnenflüchtig erklärt, und kann daher nie mehr nach U. S. zurückkommen.) – Nach 6 komme ich zurück; Hanneli und Erika sind auch schon zurückgekommen; sie hatten einen schönen Tag in den Hügeln, aber ganz müde von der Arbeit.
Gutachten über Wallace fertig gemacht und geschrieben getippt.
Gelesen und gekramt. – Nochmal an approximation für \((u)_n\) (Pochhammer-Funktion). –Hanneli ist wiederum mit Erika im Bett; hoffentlich nicht schon wieder die flu! 🕮
Weiter an approx. (den besten Wert für die Konstante \(c\) gefunden). – Hanneli immer noch im Bett. Sie meint jetzt, dass es doch wohl richtige flu ist. Sie telefoniert zu einem Doktor, den ihr Mrs. Hast empfohlen hat. – 3 ½ – 6 Luckenbach hier. (Er hatte mir geschrieben, dass er an Doktordiss arbeitet, über Feigls Philosophie, auch über meine. Ich telefoniere ihm, dass er herkommen soll. Er unterrichtet Philosophie am San Fernando College. Er ist eifrig interessiert und stellt eine Menge Fragen, beginnend mit Wittgenstein und Neurath, und Physikalismus; und ob ich wirklich zum Realismus gekommen sei, wie Feigl angibt. – Er hatte gleichzeitig an Feigl geschrieben, und der hat ihn eingeladen, zur Konferenz zu kommen.)
Gelesen. (Hanneli noch immer im Bett, aber sie fühlt sich besser. Sie macht mit Dr. O’Donnell Verabredung für morgen.) – Ich telefoniere mit Mia und Frau Kulka, für Vorschläge für Ostern.
(10 ½Hanneli fährt zu Dr. O’Donnell, den Frau Hast empfohlen hat. Er verschreibt ihr eine Medizin.) Mit Hanneli zum Autoclub (wir fragen nach möglichen Orten für die Osterferien; sie sagt, Idyllwild würde doch nicht zu kalt sein. Sie hat aber Prospekte nur von Palm Springs.) – Zum Uhrmacher (er sagt, meine Uhr, die still gestanden hat, laufe ja wieder; er misst sie an dem elektronischen Instrument und sagt, sie gehe richtig; bisher war sie aber immer täglich ca eine Minute zurück.) – Nachmittags telefoniert mit Gunderson über Arrangements für Feigl Konferenz. 🕮
Gelesen und geschrieben.
12 ½ – 2 ½Mia und Wim hier. (Sie haben ihren Projektor mit, und zeigen uns Dias von Idyllwild und der Wüste, wo wir Ostern hingehen wollen. – Mit Wim über die Kriegssituation. Er sagt, in der NY Times Sonntagsausgabe, die sie beziehen, hat ein Kenner gesagt, dass Russland anscheinend jetzt die Hoffnung aufgegeben hat, die amerikanische und Nordvietnam Regierung zu einer Konferenz in Genf zusammenzubringen; es wird vermutet, dass sie jetzt stärker Waffen nach Vietnam schicken werden, und sie fordern auch andere Länder dazu auf, um für Amerika den Krieg so kostspielig wie möglich zu machen.)
Feigl Sachen gelesen (für Konferenz).
Bar Hillel ms gelesen. – 11 ½ – 1 Kuhns hier (er bringt Ergebnisse von allerhand Berechnungen mit Maschine; MI-Werte für alle \(\gamma{}\)-Tripel bis \(s=4\), für die Komponenten der Methode mit ungleichen \(\eta{}\)’s.) Er lädt Erika ein, Samstag mit ihnen nach Disneyland zu fahren.
Feigl ms gelesen. – 2 zu Dr. Brann. (Er rät, den Zahn rechts der Lücke vorne unten Mitte ziehen zu lassen). – Weiter Feigl gelesen.
Für Feigl Konferenz gelesen (Feigls Schilpp Essay und mein reply; Feigl in Minn. II). – (Nachmittags Hanneli und Erika einkaufen für Erika: spring Sachen, und für die Osterferien.) – Abends 8: Feigl telefoniert (er ist bei Gunderson zum Abendessen; Meehl kommt erst morgen früh, 🕮\Feigl Conference in LA\ Grover Maxwell hatte flu, will aber morgen Abend ankommen.)
Vormittags Feigl gelesen. –Mia fährt mit mir zum „Dialog“ zwisch-en Feigl und mir, 1-3, im Heynes Bldg. Dort treffe ich: Kalish, Thomas Nagel und Frau, Mrs. Economos, Gunderson6Keith Gunderson (1935-2013) (Feigl trägt in seiner gewöhnlichen, lebhaften Weise vor, mit unzähligen Hinweisen auf andere Philosophen, Physikprobleme usw.; sehr anregend. Er kritisiert die physikalistische Theorie, dass sie die raw feels beiseite lässt. Meehl argumentiert gegen ihn, anscheinend; sein Punkt ist mir nicht klar. Feigl will aber anscheinend seine bisherige Identitätstheorie nicht aufgeben, sondern sucht nach einer Ergänzung.) – Zu Hause eine Stunde geschlafen. Dann wieder bis abends 9 ½ für die Konferenz gelesen. Hanneli geht ganzen Tag zu Schäfers.
9:30-12:30 Konferenz: erstes meeting. (Im Seminarraum 325 im dept. Econ.) Gunderson liest aus seinem ms über Kybernetik (ich bestaune, dass es mehr eine Sache von Ausschluss ist, ob wir Verben, die wir gewöhnlich für mentale Tätigkeiten verwenden, auch auf Maschinen anzuwenden sind. Ich selbst würde es ohne Bedenken tun bei solchen Verben, die in sich schon sich mehr auf die äußere Tätigkeit beziehen, wie schreiben, lesen, vielleicht auch rechnen, deduzieren, Probleme lösen; andere dagegen wie denken usw., lieber nicht; andererseits aber könnte doch wohl auch auf Maschinen anwenden: mehrere Wege probieren und dann sehen, welcher am besten geht und es dann durchführen.) 🕮– Nachmittags zu Hause geblieben; für morgen Sachen gelesen; Meehl über unvollständige Theorien.
Vormittags fährt mich Mia wiederum zum Konferenz meeting. 9:30-12:30 (Grover Maxwell liest ms über „Die philosophische Relevanz der Kausaltheorie von Perzeption“. Da ist oft die Rede von realism und dergleichen. David stellt kritische Fragen, und ich unterstütze ihn.) – Mittags fährt David mich nach Hause (da ist auch Renée und Jordan. Sie fragt mich, ob David schon mir gesagt hat, dass sie ein Kind erwarten im August. Ich sage: ja; erst nachher fällt mir ein, dass es nicht David war, sondern Kalish. – David zeigt zwei Negern, Bailey und Hall, von Bootstrap, sein Auto; sie sind bereit, es für 100.– zu kaufen. Ich gebe ihnen für diesen Zweck 2 Schecks (50 als donation, 50 als Darlehen), und sie appreciaten es sehr; er zeigt mir auf meine Frage, dass ihre Broschüre sagt „non profit corporation“, demgemäß kann ich die geschenkte Summe als contribution vom Einkommen abziehen für Einkommensteuer. –Nachmittags 3:45 – 6:30 zum meeting (Hanneli fährt mich hin; Travis zurück.) Sehr lebhafte Diskussion in dieser Schlusssitzung. Thomas Nagel aus Berkeley erklärt seine Auffassung. David spricht viel, immer gut. Ziemlich spät sage ich, dass ich meine Auffassung über die Natur des Problems aussprechen möchte; um zu erklären, warum ich nicht sehe, dass hier eine „puzzling und perplexing situation“ vorliegt. Ich sage: Wir stellen uns vor, dass eine Messperson schnell 🕮\(Feigl Konferenz)\ seine Sinnesempfindungen und Gefühle usw. niederschreibt, dazu auch Kalender und Uhr-Ablesungen. Andererseits schreiben Beobachter oder Registrierinstrumente nieder: sein beobachtbares Verhalten, und vor allem seine Gehirnzustände, bis zu Mikrobeschreibungen. Nachher nehmen wir als Wissenschaftler beide Beschreibungen und vergleichen sie; wir finden dann \(\psi{}\)-\(\varphi{}\) Korrelation wie sind Korrelation zwischen wissenschaftlich festgestellten Eigenschaften oder Größen von Systemen. Ebenso mit anderen Objekten. Und schließlich stellen wir eine Art dictionary auf; Richtung: eine Korrespondenz, und schließlich allgemeine Gesetze: wannhOriginal wenn. immer hier etwas von dieser Art, dann drüben etwas von jener Art. Das ist schwierig und umständlich; aber zunächst sind hier keine fundamental unlösbaren Probleme. Dann können wir als Philosophen Analyse die Methode des Verfahrens und den Sinn der \(\psi{}\)-\(\varphi{}\)-Korrespondenzen analysieren. Um ein neutrales Wort zu haben, würde ich vorschlagen, zu sagen, dass die entsprechenden Sätze \(P\)-äquivalent sind, oder systemisch oder nomologisch äquivalent; um zu vermeiden das mögliche Missverständnis, dass es sich um logische Äquivalenz oder Synonymie handle. Hier ist dann eigentlich kein tiefes ungelöstes philosophisches Problem mehr. Einige wenden ein: Hier nehme ich aber schon an, dass, wenn die Person schreibt „Ich sehe rot“, sie wirklich eine sensation von Rot hat; man könnte doch auch die Niederschreibung rein physikalisch-physiologisch erklären. Ich: richtig. Hier ist zunächst die Frage nach einem Entschluss über das basic framework. Ich sage hierbei nicht, dass wir das übliche, natürliche frw. akzeptieren, bei dem wir anderen Personen auch mentale Vorgänge 🕮\Feigl bei mir\ zuschreiben. Es ist ein Entschluss; denn wenn einer die solipsistische Haltung einnimmt, können wir ihn nicht widerlegen, da er es ganz konsequent tun kann. Sie sagen: Das ist doch nicht nur ein Beschluss, es ist doch falsch. Ich sage: Ich habe zuweilen mein Gerüst geändert; z. B. in Wien erklärte ich Sätze wie „Dieser Stein denkt“ als sinnlos; jetzt erkläre ich sie als falsch. –
9:30 – 1 Gespräch mit Feigl, Meehl und Grover Maxwell, David und Mia. (Über Meehls „Magenschmerzen“ in Bezug auf Theorien in früherem Entwicklungszustand. Ich erkläre, dass empirische generalisation aus der Theorie in den Korrespondenzpostulaten abgeleitet werden, und dann erst diese, nicht die Theorie direkt, an Beobachtungen nachgeprüft werden. Das weiß er auch, aber er möchte Regeln haben für den Fall, dass die Theorie diskonfirmiert wird; soll man die Theorie ändern, und welche Teile davon? Ich und Feigl machen ihm klar, dass es hier keine festen Regeln gibt; dass der Wissenschaftler nach instinktiven Gefühlen wählen muss, aufgrund des Grades von Vertrauen in die verschiedenen Teile der Theorie. – Ich frage auch nach der geplanten Maikonferenz; ich sage, an sich würde ich gerne teilnehmen; aber die subjektive Wahrscheinlichkeit ist doch ½.) Dann essen wir alle mit Hanneli (7 am Tisch). –
Feigl bei mir, 10 – 2 ½. (Ich berichte, wie gut es mir geht mit Hanneli; und er sagt, er ist erfreut, wie munter ich bin, besonders in den Konferenz meetings. Er selbst 🕮 hat sehr viel Vortragspläne, und Sachen zu schreiben, teilweise ausserordentlich gut bezahlte. Daher zweifelt er sehr, ob er mit uns nach Mexiko kommen würde, obwohl er es gern täte; Wahrscheinlichkeit \(\lt \) ¼. Mit seiner Neuritis geht es sehr viel besser; er bekommt zuweilen starke Vitamininjektionen, die sehr gut helfen. Er plant für Ende Mai Konferenz in Minn. Über die Struktur von Theorien, besonders die logische Rolle der Korrespondenzregeln. – Wir machen mittags langen Spaziergang. Er erzählt, wie er von Judith Economos entzückt ist, sie schrieb ihm Briefe, jetzt sah er Zeichnungen und Gemälde; sie habe wirklich starkes künstlerisches Talent. Er ist etwas verliebt in sie. Er sagt, sie sei sehr interessiert und begabt in Philosophie; sie verdiene ein individuelles Gespräch mit mir. – Er wird bis zum retirement in Minneapolis bleiben; das sind noch 5 Jahre (also 1971). Irgendmal ist er für eine Woche an die Universität Hawaii eingeladen (vielleicht nächstes Jahr); aber ich denke, da ist er dann ganz von den dortigen Leuten in Beschlag genommen, sodass es sich nicht lohnen würde für mich, dann dorthin zu gehen. – Es tut mir leid, dass unsere Zeit zusammen so kurz ist, und ihm auch. Am letzten Tag umarmen wir uns herzlich bei der Begrüßung und beim Abschied.)
Gelesen und geschrieben. – (Dokumente von Kahn studiert, und weitergeschickt an Shuffro.) –
10 zu Dr. Seiff. (Druck normal. Wenn die Augenlinsen sich noch stärker trüben, würde Operation in beiden Augen gemacht. Chance für Erfolg, d. h. Brauchbarkeit der Augen, ist gewöhnlich über 90 %, 🕮\Dr. Carr (Zahn ausgezogen)\ aber hier, wegen glaucoma, über 80 %. – In 2 – 3 Monaten wiederkommen.) – Mit Hanneli einkaufen (wir suchen vergeblich eine Flanellhose für mich; sie empfehlen stattdessen einen dichten Gewebewollstoff, der durch die Dichte doch warm halten soll; und gute Slippers, Desmond hat sie, aber nicht in meiner Größe; auch vergeblich zu Bullocks7https://en.wikipedia.org/wiki/Bullock%27s und mehrere andere Läden.) – Gelesen und geschrieben. Notizen über die Leute an der Feigl Konferenz gemacht.
10 zu Dr. Carr. (Im Linde Medical Place. Zahnziehung; dabei sitze ich auf einem halben Liege-Stuhl vor einem riesigen Fenster mit schöner Aussicht; es geht leicht und schnell.) – Zu Hause telefoniert mit Mrs. Johnson (sie sagt: Porter aus Berkeley ist da; sie verspricht, dass er mich bestimmt zwischen 2 und 2 ½ anrufen wird; dann muss er wieder abreisen. Ich warte auf, trotz Müdigkeit, bis 2:40; ich rufe an und erfahre, er hatte keine Zeit mehr gehabt. Hanneli sagt: Das war ihm peinlich, da ist er lieber fortgelaufen!) Nachmittags lange im Bett; dann etwas am Schreibtisch gekramt. (Abends ruft Dr. Carr nochmal an, um sicher zu machen, ob es mir gut geht.) –Richard Jeffrey telefoniert. (Ich beklage, dass ich ihm so lange nicht geschrieben habe; sage, dass es uns allen sehr gut geht; auf seine Frage: Erika ist die Beste in der Klasse! Ich berichte kurz von Feigls Konferenz. Ich sage: Wir spielen halb ernstlich mit dem Gedanken, im Sommer einige Wochen nach Mexiko zu gehen und dränge ihn, auch hinzukommen; er soll auch Hempels zureden! Er scheint ganz angezogen davon.) 🕮
Die Sachen für Feigls Konferenz durchgekramt, Karten für die Aufsätze geschrieben, usw. – Dabei fällt mir das alte ms „Über psychologische Begriffe“ von 1955 in die Hände (mit dem Diagramm der verschiedenen Zonen im Gehirn, dabei auch die retrospektierende Bewusstseinszone.) Ich bedauere, dass ich das nicht vor der Konferenz gelesen habe; das hätte mir noch gute Gedanken gegeben, besonders dies: dass der nachhaltende Dualismus, sogar bei empiristischen Philosophen wie Feigl, auch, wie der Dualismus Mensch-Tier, auf einer Verabsolutierung eines graduellen Unterschieds beruht. Darauf schreibe ich ein neues ms, 6 stenographierte Seiten, bis abends!
Fast den ganzen Tag, bis abends 11h, an Einkommensteuer gearbeitet!
10 zu Dr Carr (nur ganz kurz. Er sieht, dass es gut verheilt ist.) Dann zu Dr. Brann (nur einige Minuten: Er macht Abdruck, für Einsetzung eines neuen Zahnes in die untere Platte vorne Mitte, an Stelle des Zahnes, der am 25. ausgezogen worden ist.) – 3 – 4 Yessner hier (Über Einkommenssteuer. Ich habe alle Dokumente beisammen, und alle nötige Information für ihn aufgeschrieben; er ist erstaunt und erfreut, dass alles so gut vorbereitet ist. Er sagt, sie sind alle überbeschäftigt, weil für einige Zeit immer mehrere im office fehlten wegen flu. Darum ist er in Eile. Ich hoffe, er ist nicht überoptimistisch, 🕮 anzunehmen, dass die Steuerleute nicht erstaunt sein werden, dass ich plötzlich Töchter und Enkelin habe, die bisher nie erwähnt worden sind.) – Hanneli hat Brief an Grete geschrieben, dass wir überlegen, vielleicht im Sommer nach Mexiko zu kommen; und ich schreibe noch etwas dazu.
10 zu Dr. Brann. (Die neue Platte, mit eingefügtem Zahn anstelle des am 25. ausgezogenen, ist vom Labor zurück. Sie passt gut.) – Gekramt und gelesen. – Hanneli überlegt, dass es schön wäre, auch Dora Hast in die Berge mitzunehmen, damit Erika eine Freundin hat; und ich stimme zu.
Ganzer Tag gekramt. (Auch die Sachen, die Lakatos von Transkript von Londoner Konferenz geschickt hat; ich schreibe an ihn.) – Da Kalish mir sagt, dass Dana Scott vorhat, nächste Woche hier in der Gegend zu sein, telefoniere ich abends (spreche mit Irene: Sie kommen mit 6-jährigem Baby (zu Eltern oder Verwandten?) nach Riverside; und dann wollen sie uns in Idyllwild besuchen.)
Ich fahre mit Hanneli zur Public Library nahe S. Mon. Blvd. (dort ist Kopiermaschine, die für 25 c Negative macht; man bedient sie selber, es dauert 30 sec.; nachher riechen sie einige Zeit nach Salmiak), dann zum Coop an Barrington S. (für Voter Registration; heute ist der letzte Tag dafür!). (Dann bringt Hanneli Dokumente zur Bank in die safety box.) 🕮
IV / 1966 Gekramt und für Reise gepackt. (Mr.s Hast ruft nachmittags an: Dora hat German measles und kann nicht mitkommen (=Röteln); sie sagt, es dauert wohl nur ca 2 Tage, aber sie möchte vermeiden, dass das Kind uns ansteckt.) Wir alle packen bis spät.
Wir packen noch viele Stunden. Auf einmal ruft Mrs. Hast an: Der Doktor hat gesagt, Dora hat doch nicht die Röteln, kann sie noch mitkommen, sie wird in 10 Min. fertig sein; ich bin allein in der Wohnung, die beiden packen Sachen ins Auto; ich sage: ja, das ist schön. Erika war vorher fortgegangen und hatte mir nur gesagt, sie ist in 10 Min. wieder hier; anscheinend war sie hinübergegangen und hatte dort gesagt, es wird schon recht sein; aber Frau Hast wollte natürlich Hannelis oder meine Zustimmung. – Gestern Abend kann ich keinen Schlüssel zum file cabinet finden; wir tun aber allerhand wichtige Sachen hinüber, und dann drücke ich das Schloss hinein, in der Hoffnung, dass einer der Schlüssel, der vorher nicht ganz passt, dann passen wird; er tut aber nicht; ich beschließe, am Morgen alle Schlüssel nochmal zu probieren; vergeblich. Ich telefoniere mit einem manager wegen Schlüssel; er sagt, ich muss persönlich hinkommen und bar einzahlen, damit sie es bestellen können. –1h Abfahrt von zu Hause, zuerst zu Sears an 4550 Pico. (Dort schicken sie mich von einer Stelle zur anderen, hinunter und wieder hinauf. Endlich finde ich die office Sachen Abteilung, und file cabinets. Ich frage, ob ich Ersatzschlüssel bekommen kann; er schickt mich wieder ganz nach hinten in Nachbargebäude zu der Abteilung Parts & Repairs. 🕮 Die sagen, Schlüssel ist eine besondere Sache, das kann nur die Key Abteilung machen und schickt mich hinüber, wo ein extra kleiner Hausvorsprung ist, mit Fenster voller Schlüsseln; aber die Tür ist zu; inzwischen hat Hanneli mich gefunden; sie bemerkt, dass im Fenster ein Zeichen steht: bin fort für lunch, zurück 2:15; inzwischen ist es 1:45 geworden; wir stehen lange herum, dann, auf Hannelis Vorschlag, zurück zur Parts Abteilung, wo wir wenigstens sitzen können. – 2:10 gehen wir hinüber, 2:15 kommt der Mann. Er sagt, ich muss ihm den code angeben; ich sage: „2X15“, das steht auf dem Schloss, und dazu „Chic. Lock Co.“ Er überlegt hin und her; schließlich sagt ich , er telefoniert auch oder zum Parts Mann. Schließlich sagt er: Er kann nichts machen, ich muss einen locksmith holen, das cabinet aufzumachen und neuen Schlüssel zu machen. Ich sage: Ich habe das Ding von Sears gekauft, folglich muss er auch irgendwas tun, um ein verlorenes Teil wieder zu ersetzen. Da sagt er: Er ist nicht Teil von Sears! Er hat nur diese Bude, ist aber selbständig und daher nicht verantwortlich für was Sears mir verkauft hat. Wir gehen zurück zum freundlichen, älteren Parts Mann. Ich sage ihm: Sears muss mir doch irgendwie helfen. Er sagt: Es ist zwar nicht seine Sache, aber er will sehen, ob er mir helfen kann; er telefoniert mit dem manager, spricht mit mir, telefoniert wieder, sieht in einer Liste meine Nummer aus dem Katalog nach, kann sie nicht finden; ich sage: Ich habe es im Jan. 1965 bestellt. Er sagt, das Zeichen, was ich ihm berichte, bezeichnet nicht den code des individuellen Schlüssels, daher kann 🕮\(nach Idyllwild)\ danach der Schlüssel nicht gemacht werden; es bleibt nur übrig, einen locksmith zu rufen, der einen wax Abdruck macht und danach ein set von 2 Schlüsseln herstellt.) (Wir gehen dann endlich zu Erika und Dora zurück, die im Auto gewartet haben.) Abfahrt von Sears: 3:00, zurück S. Mon. F. y., das ist No. 10; dann bleiben wir einfach auf No 10, und das führt uns automatisch und leicht durch das Labyrinth der Stadtmitte auf den San Bernardino Fway. Hinaus aus den endlos gestreckten Vororten, zwischen Pomona und Claremont durch, aber immer im haze, sodass wir die hohen Berge links (San Gabriel Mn.s. und San Bern. Mn.s.) überhaupt nicht sehen können. Oberhalb Bernardino biegen wir nach Südosten ab in eine kleine Straße, die sich ungleichmäßig durch die Berge hinaufwindet, mit Zick Zack und Schleifen usw. Schließlich kommen wir aus dem haze heraus und sehen die schönen Berge, aber nur die nahe um uns, aber bis zum San Jacinto‚ in der Ferne der noch Spuren von Schnee zeigt.) –IdyllwildOIdyllwild, Blue Bird Lodge. (Großes Wohnzimmer, daneben Küche und Esstisch; und ein Bett; ferner kann das Sofa oder Hotelbett verwendet werden. Mr. Narell, der manager, und seine Frau helfen uns und beraten uns freundlich. Er bringt starke elektrische Birne für mein Zimmer und zum Austauschen.)
Wir fahren ins Dorf für Einkäufe. Nachher gehen die Mädchen für sich spazieren, und ich mit Hanneli. Viele einzelne Häuser im Wald, aber meist ohne Aussicht. – Das Zusammenschlafen der Mädchen im Doppelbett scheint 🕮 doch nicht zu gehen; es gibt noch ein weiteres Zimmer mit 2 Betten, das man uns für $ 30 geben will; da sind 2 Betten und da werden die Mädchen schlafen. Dora telefoniert ihrer Mutter, ob die bereit ist, das zu zahlen; und sie ist einverstanden. – Mittags essen wir an einem Tisch im Freien vor dem Haus. – Nachmittags fahren wir zum Humber Camp hinauf, die Straße nach Norden. (Da wollen die anderen ein andermal einen Pfad hinauf wandern zum Fire Lookout.) Wir gehen etwas im Wald herum, ohne Pfade. – (Abends telefoniert Dana Scott; zuerst, dass sie gegen 3 hier sein werden, weil sie vorher noch die Wüste sehen wollen; nachher schickt er Botschaft, dass sie vormittags schon kommen und für lunch bleiben.) – (Unterwegs hatte ich Erika das Amt als navigation officer übertragen, weil sie gestern gut den Weg durch das Dorf zur lodge gefunden hat; aber dann gibt sie nicht ordentlich acht, obwohl ich sie mehrmals mahne, sondern spielt stattdessen mit dem Windmühlenrad, das beide an Stangen zum Fenster hinaus halten; und dabei vergisst sie, die Straßennamen zu lesen; das irritiert mich sehr, und auf einmal platze ich gereizt heraus. Abends sagt Hanneli, vielleicht sollten wir doch wohl beide mal zum Psychotherapeuten gehen; ich sage, mit 75 können sie einen nicht mehr ändern; sie sagt aber, ändern ist nicht nötig, es hilft doch, wenn man mal Sachen herauslässt; sie habe auch manchmal Reizbarkeiten, zuweilen sei sie oft zornig über Erika geworden, wo der Grund in ihrer Kindheit lag, dass sie irgendwas nicht bekommen hatte, was sie wollte oder brauchte; auch ihre starke Anteilnahme an der Zurücksetzung der Neger gehe sicher zurück darauf, dass sie als Kind sich irgendwie zurückgesetzt gefühlt hatte. –) 🕮\Scotts& Jonas(Idyllwild)\
Hanneli und die beiden Mädchen fahren wieder zum Humber camp und finden diesmal den ten Weg, der hinauf führt zum Lookout. Sie gehen zusammen ein Stück hinauf, und dann die beiden Mädchen noch ein großes Stück weiter, wo schon allerhand Schnee herumliegt. Hanneli Sie kommen erst um 3 zurück. Hanneli hat dies so geplant, damit ich mit den Besuchern eine ruhige Zeit habe ohne Kindertrubel.) –Ca 10 ½ kommen Dana & Irene Scott, und ihre Eltern: Prof. und Frau Jona8Irene Schreier Scotts Mutter Edith hatte in zweiter Ehe Oswald Jonas (1897-1978) geheiratet., und Baby Monica. Im Gespräch ergibt sich: Ich habe Irene nur einmal gesehen als beide bei uns waren im Chenault Haus, im Patio. Und ihre Eltern habe ich in Chic. nicht wirklich getroffen; alles kam nur durch häufige Berichte von Erna. Jona ist jetzt 69; vor 4 Jahren wurde er am Roosevelt College retiriert, und hat dann an verschiedenen Stellen unterrichtet; jetzt hat er eine Full Professur bekommen in Riverside; er unterrichtet nicht nur Musiktheorie, sondern immer zugleich das Klavierspiel selbst; seine Frau ist auch Klavierspielerin, sie lernten sich als Musikschüler kennen. Es gefällt ihnen gut in Riv., er hat dort ein kleines Haus gekauft das schön gelegen ist, aber so weit fort, dass sein Assistent ihn immer fahren muss. Ich frage Scotts, ob sie wohl wegen der Musik nach S. Franc. gefahren sind; teilweise ja, sie gibt dort Klavierstunden. Aber auch, weil sie in Palo Alto nichts Passendes finden konnten; auch sie haben ein Haus gekauft. Er sagt, er fährt nur 45 Min. zur Universität (allerdings dann 65 mi/h). (Wir schreiben eine Karte an Erna zusammen; wir preisen sie hoch; Frau Jona sagt, dass sie zu eine treue und zuverlässige Freundin ist. 🕮 Wir fahren zusammen zum lunch in die Carriage; das Baby immer still und vergnügt dabei. Mit Mühe setze ich durch, dass ich die Rechnung bekomme; dafür verspreche ich, ihr Gast zu sein, wenn wir mal nach Riverside kommen, wozu sie mich herzlich drängen, auch zum Abschied wieder. – Zuletzt spreche ich nur wenige Minuten mit Dana über Fachfragen: Er erzählt von Tennenbaum9Stanley Tennenbaum (1927-2005); er gibt mir ein ms mit Krauss zusammen10https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0049237X08716720, über induktive Logik für offene Formeln und quantitativequantifying? geschlossene Formeln in Bezug auf beliebiges universe, mit beliebiger Kardinalzahl, auch Continuum usw., daher sehr abstrakt. Ich frage nach seinem Vortragstopic; er will behandeln den allgemeinen Charakter von solchen Beweisen, die zeigen, dass ein gewisser Satz in beiden Richtungen unabhängig ist. Von dem gewöhnlichen AS der Mengenlehre, wie zuvor Gödels Beweis für die Continuum Hypothese und eine andere für … Ich gebe ihm mein Exemplar von „Extremalaxiome“, er wird sich Kopie machen und es mir zurückschicken; er liest gut deutsch; ich weise ihn auch hin auf meine Logik, über Beschränktheitsaxiom. Ich sage ihm, dass ich nicht mehr Formeln an der Wandtafel lesen kann und darum lange nicht zum Colloq. gegangen bin; er will seine Formeln dittoen lassen und mir schicken. Um 2h fahren sie fort.) – 3h Hanneli und die Kinder zurück. – Später gehe ich mit Hanneli spazieren (wir geraten auf einen Fahrweg, einspurig, der führt ganz hinauf auf einen Hügel; da ist ein Haus. In der Tür erscheint eine Frau: Was wir hier wollen? Ich: Ist das privat oder eine Rangerstation? Privat! Ist der Weg auch privat? Ja. Ich apologisiere für trespassing, ich wusste es nicht. Dann kommt ein Ranger mit einem schönen deutschen Schäferhund, wie Morli. Der antwortet🕮\(Idyllwild)\ Wir sagen: wir kommen aus der lodge; wir sind im Wald herumgelaufen und so hierauf gekommen. Ich sage, dass ich aus LA bin, und nachher: von UCLA. Das beruhigt ihn. Er sagt: Es gibt Leute, die herumlaufen und sorglos mit ihren Zigaretten sind; darum muss er streng aufpassen. Hanneli hat einen Kieferzapfen in der Hand; er gibt ihr einen noch viel größeren und sagt ihr: sie darf sich beliebig viele nehmen von denen, die er da zusammengelegt hat. Er bringt sogar noch einen Papiersack aus dem Haus, damit sie ihre Finger nicht klebrig macht. Er lädt uns sogar ein, hineinzukommen zu einer Tasse Kaffee, aber wir lehnen doch ab. – Erst als wir diesmal den Weg verfolgen bis ganz unten zur Straße, sehen wir dort das Schild: „Privat; Kein trespassing!“.)
Wir fahren zum Fulmor Lake, aber da sind zu viele Leute, und noch zu einem anderen See, wo es aber nicht nett ist. (Wir sind in Versuchung, auf den Black Mtn. zu fahren, aber es kommt gerade ein Auto herunter und sie sagen uns, der Weg ist schrecklich, und mit unserem langen Auto kaum zu schaffen!) – Nachmittags fahre ich mit Hanneli zur Ant School. Wir sehen uns nur die Lage und die Gebäude von außen an; sie liegen sehr nett weit verstreut im Wald; etwas modernisierter Stil, aber doch alles mit dem hiesigen rötlichen Holz; es muss ganz schön sein, da zu leben.) – Nachher im Liegestuhl draußen. Ich fange an, das ms von Krauss und Scott zu lesen „Prob. für logische Formeln“. 🕮 (Es kommt mir ein Gedanke zu meinem Problem von nicht-archimedischem Maß: Wenn über Vergleich von Mengen von rationalen Zahlen mit verschieden Basen; siehe Notizen.) (Die Kinder hören nicht auf mit Schwatzen, bis ich um 11 Ende gebiete.)
Die Kinder schlafen zu lang; so fahren wir erst um 10h ab. Über Mtn. Center, aus den Bergen hinunter, durch ein breites Tal für Ranchen, dann in die Wüste. Wir halten mal und betrachten die wachs-gelben Blumen an der Spitze von hohen Kakteen. Eng windende Serpentinen hinunter in die große Wüstenebene; Palm Desert, Cathedral City (Einkäufe in grocery). Durch Palm Springs, fast nur Hotels, elegante Läden und dergleichen. Dann hinauf Seitenstraße zum Parkplatz; dann freier Bus zur TalstationValley Station (Elev. 2600’ = 790800 m.) Aerial Tramway(Höhenuntersch.Mtn. Station (El. 8520’ 2550 m (also Höhendiff. 6020’ = 1800 m).) Von oben weiter Blick auf das Wüstental, das aber im Dunst liegt, und andere Berge. Wir essen zu Mittag im Restaurant. Dann gehen die anderen auf eine kleine Wanderung durch die Wälder zur Rangerstation und weiter, während ich Ruhe nehme in einem Polsterstuhl. Dann will ich auf die Suche nach einem gehen, da treffe ich vor dem Haus Hanneli und dann die anderen. Ich gehe mit Hanneli zur Rangerstation; da liegen noch viele große Flecken 🕮 von altem dreckigem Schnee. Hanneli erzählt, dass die beiden Mädchen sich dort herum getollt haben mit Schneebällen, und haben die Ranger ihnen allerhand freundlich erzählt. Wir gehen noch etwas weiter. (Von hier gibt es einen Pfad bis zu Tahquitz Peak hoch über Idyllwild.) –Ca 6h fahren wir wieder mit der Seilbahn hinunter. Dann in Dunkelheit durch Palm Springs und den ganzen Weg wieder nach Hause gefahren.
Vormittags Hanneli und ich nehmen Sonnenbad teils auf Liegestuhl und teils auf Matratze, auf dem Bauch liegend; neben dem Haus, wo es windstill ist, das tut gut. – Nachmittags fahren Hanneli und ich los. Nach langem Suchen (weil Ortsplan falsch ist) finden wir den Scenic Drive, suchen aber vergeblich nach dem Scenic Trail, der nach der Karte in 2 ½ Meilen zum Humber camp führt; wir möchten ihn wenigstens ein Stück lang gehen. Hanneli steigt aus und geht zurück zu einem der wenigen Häuser am ScenicDrive. Währenddessen kommt ein freundlicher alter Mann zu Fuß vorbei, nach Aussprache unverkenntlich ein Scottsmann. Er sagt, dass wir richtig auf dem Sc. Dr. sind, an dem er selbst wohnt, und dass der Sc. Tr. bald nach nach einer Strecke rechts ab geht, mit Schild, und vorher schon der untere Teil von links herankommt, auch mit Schild. Er sagt, der Pfad sei zum Reiten angelegt (was ich aber hinterher nicht finde) aber zum Wandern sehr schön; er selbst komme soeben über diesen Weg vom Humber camp zurück. Wir fahren dann weiter, lassen das Auto an der Straßenseite und steigen hinauf. (Sehr gut gebahnter Weg, oft lange flach, dann wieder sanft ansteigend. Schön zu gehen; immer mal wieder sieht man 🕮 rechts oben den hohen Tahquitz Peak, auf dem der Fire Lookout ist, und links daneben den niedrigeren Lily Rock, ein Felsturm mit rundem Gipfel; beide sind aber nie ganz zu sehen, sondern immer nur durch Bäume. Nach einer Weile setzen wir uns auf einen Baumstamm zu Rast. Auf einmal taucht der Schotte wieder auf; er ist anscheinend inzwischen zu Hause gewesen und hat uns dann wieder eingeholt. Er erzählt, dass er retiriert ist; er war bei einer lumber company in den Philippinen, viele Jahre oder Jahrzehnte, hat dort auch geholfen, neue Bahnlinien für lumber zu planen usw.; nun ist er mit seiner Frau nach Amerika zurückgekommen. Sie ist Amerikanerin, und hat sich am Sc. Dr. ein Haus gekauft; seine Freude ist jetzt, täglich im Wald spazieren zu gehen, besonders hier zum Humber camp. Ich sage, ich kann das nicht so lang und so schnell wie er, er sei eben noch ein junger Mann (er ist vielleicht 60, oder auch 65). Dann geht er weiter hinauf. Wir gehen dann auch noch ein gutes Stück hinauf. Dann nach einer Rast wieder ganz hinunter (hinauf vielleicht 40 Min., also wohl beinahe 2 Meilen, also sicherlich den größeren Teil des ganzen Weges, der 2 ½ Meilen lang ist.) – Als ich zum Abendessen komme, herrscht Schweigen die ganze Zeit. Nachher erzählt Hanneli mir, dass da eine Verstimmung zwischen ihr und Erika war. Ich gehe in mein Zimmer und höre nebenan Erika schluchzen. Ich gehe hinauf und klopfe an ihre Tür; ich frage, ob sie vielleicht zu mir sprechen möchte, das täte manchmal gut zur Beruhigung. Sie steht in der Tür und versucht mir zu sagen, es sei eigentlich schon wieder gut; dabei aber verschlägt ihr das Schluchzen immer mal wieder die Stimme. Ich sage, wenn sie irgendmal den Wunsch hat, sich auszusprechen, auch zu Hause, kann sie 🕮\(Idyllwild)\ immer zu mir kommen, zu jeder Zeit. – Später geht Dora aus dem Wohnzimmer hinaus, hinüber zu Erika. Dann gehe ich in die Küche und spreche mit Hanneli. (Sie erzählt, dass , als wir zurückkamen, Erika sehr zornig war, und ihr Vorwürfe machte, warum wir sie beide nicht mitgenommen hätten und so lange ausgeblieben seien. Hanneli sagt ihr richtig, dass sie sie gefragt habe, ob sie mit uns kommen wollten, aber sie wollten lieber allein gehen. Und so gab es gegenseitige Vorwürfe. Hanneli sagt, dass Dora oft nicht mithelfen will in der Küche, und dass Erika sich dann mit Recht ärgert. Schließlich sagt sie, sie habe so leicht einen Ärger, und manchmal breche der heraus. Dahinter stecke eine allgemeine Selbstkritik. – Sie spricht auch von ihren Sorgen für ihre Zukunft, wenn ich nicht mehr da sei, dass sie ein Zeugnis nur als Krankenpflegerin habe, aber nicht als beratende Psychologin. Ich sage, dass sie genug von mir erben wird, um bescheiden davon zu leben. Sie fragt, aber was, wenn mein broker Bankrott geht. Ich erzähle die Geschichte, wie ein broker zahlungsunfähig wurde durch die Sch mit Gemüseöl; dass dann die anderen broker ihn unterstützt haben, sodass er nicht Bankrott erklären brauchte. Sie fragt auch über Inflation. Ich sage, dass die Leute das Wort gebrauchen für den jetzigen Zustand einer langsamen Wertverminderung des Dollars; dass aber eine Inflation in katastrophalem Ausmass, wie in Deutschland damals, hier sehr unwahrscheinlich ist, weil Roosevelt schon gewisse Maßnahmen getroffen hat; dass Haberler11https://en.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Haberler uns 1940 erklärt hat, dass keine amerikanische Regierung mehr so etwas zulassen würde. – Zuletzt erzähle ich ihr wieder, wie sie am Anfang in Amerika so fabelhaft alles zu meistern gelernt hat in so kurzer Zeit. Und damals ging 🕮ging sie so mit erhobenem Haupt herum, dass ich dachte, sie traut sich jetzt alles zu. Und ich erinnere sie daran, wie viel sie mir Gutes getan hat in meinem Leben durch ihr Kommen. Zuletzt nehme ich sie in die Arme und küsse sie herzlich und sage ihr, wie lieb sie mir ist. Sie freut sich sichtlich darüber. Wir sagen uns, dass es für uns beide wohl gut wäre, zu einem Psychologen zu gehen; besonders dringend für sie. Nachher, um 10 ½ merkt sie, dass Erika noch wach ist, und holt sie noch zu sich ins Bett zum „zusammen Kuscheln“. Dann geht Erika wieder in ihr Zimmer zu Dora zurück, und bald ist es still drüben.)
Ansichtskarten geschrieben. (Erika und Dora reiten aus für eine Stunde.) – Nachmittags fahren wir ein kleines Stück die Landstraße Richtung Mtn Center, nehmen dann eine dirt road, die aber ganz gut ist, nach links; sie führt langsam höher hinauf. Nahe am Anfang war ein Schild: Eine Meile weiter ist diese Straße gesperrt. Wir fahren und finden keine Sperre, mehrere Meilen hinauf. Dann lassen wir das Auto auf der Straße, die völlig unbenutzt ist, und steigen auf verschiedenen Wegen weiter hinauf in einem lockeren Wald, wo man überall viel Aussicht hat. Ich steige am weiten rechts, um auf einen ridge zu kommen, der aufwärts zum Gipfel führt; die anderen weit links. Ich gerate in dornige Büsche, finde mich aber hindurch und rufe den anderen zu, noch nicht nach rechts herüberzukommen. Erika steigt allein am allerhöchsten. Hanneli kommt zu meinem ridge herüber, dann auch Dora. Wir steigen noch etwas weiter, setzen uns auf einen Baumstamm und genießen die Aussicht. Aber La To und die niedrigen Berge sind wiederum im haze, wie alle Tage. Ich habe allerhand Steigung gemacht; das meiste 🕮 bisher seit Elmau, und vielleicht sogar mehr als damals. Ich bin froh, dass ich es leisten kann. Schließlich steigen wir wieder hinab. Dann fahren wir im Auto weiter. Nach einiger Zeit sehen wir rechts einen Hügel, auf dem riesige längliche Felsblöcke aufrecht stehen; ich nenne es „Stonehenge Tempel“, und Hanneli nimmt Fotos vom Auto und den Felsen auf. Als die Straße noch weiter herum geht, sehen wir links oben einen hohen felsigen Gipfel, von dem ein Kamm nach rechts läuft, langsam abfallend; ich vermute, dass der Gipfel der Tahquitz Peak ist. Unser Fahrweg geht dann steiler hinunter; er kreuzt einen bezeichneten Fußpfad. Auf einmal kommt ein großes Drahtgitter und darin ein verschlossenes Tor: Eintritt streng verboten! Dort kann man zum Glück gut umdrehen (die ganze Zeit hatten wir überlegt, was wir tun würden, wenn die Straße verschlossen ist, wo man, wie an den meisten Stellen, nicht umdrehen kann; dann hätten wir ein langes Stück rückwärts fahren müssen. Wir sind aber wohlgemut, obwohl die Sonne schon verschwunden ist. Weiter oben erscheint sie aber wieder. Bei der Rückfahrt sehen wir mit Freude wieder alle die uns schon bekannten Stellen, besonders wo unser Fußweg nach oben abgeht. Schließlich kommen wir wieder auf die Landstraße zurück, und fahren im Dunkeln nach Hause. – Abends „gehen wir aus“, was die Mädchen sich schon lange gewünscht haben, zur Carriage Inn. (Alles ist nobel, einschließlich der verdunkelten Lichter, und gute Preise, meist auch gute Qualität. Aber Doras Steak (top ) ist zäh! Hanneli und ich teilen zusammen 🕮\ (Idyllwild)\ eine Portion bestehend aus 2 Bachforellen, gut und mit guten Beilagen; ganze Rechnung 15.–.)
Um 9h Abfahrt (ungewöhnlich früh). Wieder hinunter in die Wüste. Bei Palm Springs Anfang: Straße nach links in Aqua CalienteIndian Reservn; zum Palm Canyon. Sehr heiss, aber ein munterer Bach fließt durch den canyon, und dabei stehen lauter Palmen, viele mit nacktem Stamm, viele mit verwelkten Blättern, herunterhängend, das sind Dattelpalmen. Wir gehen am Bach entlang und manchmal über den Bach auf einem Pfad; Vögel zwitschern unaufhörlich. Dann wieder zurück, zum Picknickplatz, noch im Canyon. An einem Tisch unseren mitgebrachten lunch gegessen. Dann macht mir Hanneli eine Lagerstatt auf trockenem Gras, wo ich 40 Min. rest mache. Dann wieder hinauf, und Sachen im Trading Station besehen. Dann setze ich mich draußen hin, und Hanneli und Erika suchen Sachen aus, ca eine Stunde. Ich bezahle 2 Teppiche, einen für Hanneli und einen für Erika, und einigen Schmuck.
Dann Rückfahrt. In den Serpentinen und auf dem höheren Plateau der Wüste wird mehrmals angehalten, und sie sammeln Zweige mit Blüten, Kakteen und dergleichen. Hier oben ist es nicht so heiß, eine angenehme kühle Luft. Sie sind entzückt über ihre Funde. Dann kommen wir aus der Wüste in der Ranchenland. Einen kleinen Abstecher zum 2 Zeilen durchgestrichen großen Lake Hemmet. Und dann sind wir um 7h schon wieder zu Hause, nur die letzte halbe Stunde im Dunkeln. – Abends suchen die Kinder im Zimmer Ostersachen, von Hanneli versteckt, und wir 🕮und wir sind noch am flackernden Kaminfeuer zusammen.
7 alle aufgestanden. (Viel gepackt, beinahe allerhand vergessen.) Abfahrt 11:30 (fabelhaft schnell auf den Fway 12:15, mit Ausnahme vom Kommen in die Stadt, wo es oft stockt, zuweilen bis zu völligem Halten; vom Stadtzentrum ab wieder schnell). Ankunft zuhauseOLos Angeles 2:30 (nur 3 Stunden!). – Ich fühle mich noch munter, packe zuerst noch aus; dann 1 Stunde Ruhe.)
Hanneli bringt Post von Frau Jokl (die es immer hier abgeholt hat). Post gelesen, und gekramt. (Abends Hanneli zum meeting).
Gelesen, Briefe geschrieben, und gekramt.
Brief geschrieben an Caws (Carnegie Corp.) für Feigls Center.
Yessner hat die Einkommensteuererklärung (für Fed. und Staat geschickt; ich sehe sie durch, und schicke sie ab, mit Schecks; in der Estim. für 1966 belasse ich zwar seine Vorschläge, weil keine Zeit mehr ist; aber ich will sie vielleicht später herab setzen, wenn klar ist, wieviel für Steuer vom Gehalt abgezogen wird.)
9 ½ – 2 ½Bar-Hillel hier. (Er ist gestern schon im eigenen Auto hergekommen und hat schon 2 Vorträge gehalten, einen an USC. Heute nachmittag an UCLA, im Colloqu., über „3 dogmas von Philosophie der Wissenschaft“; nämlich (1) dass explanation nicht zur reinen Wissenschaft gehört, (2) ebenso Voraussage; wenn das gesehen ist, so verschwindet die Kontroverse Hempel und über Analogie zwischen Erklärung und Voraussage (soweit im ); und (3) gegen Regeln von acceptance. Ich frage, warum 🕮 es so wichtig ist, ob sie zur reinen oder zur angewendeten Wissenschaft gehören. – Er wird bald an die Bearbeitung einer neuen Auflage von Fraenkel-BH, Set Th. 1958 gehen; ich will ihm einige Korrekturen und comments schreiben. – Er wird nicht oft jetzt herüber kommen. Die Fahrt hin und her nimmt doch lange Zeit, und er muss jetzt fleissig an verschiedenen Sachen arbeiten. Ende Juni gibt er 2 Vorträge hier bei den Linguisten; ich sage, vielleicht sind wir noch hier; mal wollen wir vielleicht nach Mexiko einige Wochen. Sie wollen aber im Sommer Spanien und Portugal sehen, weil sie diese Länder noch gar nicht kennen. Er ist jetzt Präsident von der internationalen Division für Geschichte Philosophie der Wissenschaft. Ich sage, dass im US Komitee übermäßig viele Tarski Leute sitzen, die dadurch alles zu einseitig beeinflussen. Er sagt: Tarski selbst hat in der international Assembly ca 10 oder 12 Stimmen, weil verschiedene kleinere Länder (vielleicht Chile und andere) ihm ihre Stimme gegeben haben. – Seine Tochter Miriam ist jetzt 19.) – Nachmittags an Shufro geschrieben. – Angefangen, comments für BH-Fraenkel Buch zu schreiben, aufgrund von Randbemerkungen.
Brief an retirement System (wegen der 3 zurückgekommenen Schecks) – weiter an comments für BH-Fraenkel.
11 ½ – 2 Mia und Wim hier (zum Abschied. Sie fliegen am 23. über London nach Berlin; dann nach Frankfurt; dorthin haben sie ihr Auto bestellt; dann fahren sie über die Alpen nach Klagenfurt und nach Jugoslawien, vielleicht noch weiter südlich nach Griechenland. Sie wollen zurückkommen am 28. 6. – Sie wollen Johannes in Berlin anrufen.) – Weiter an comments für Fraenkel Buch. 🕮\(Hermes)\
Weiter an Fraenkel Buch.
Vormittags zum Zahnarzt, eine Stunde (Vorbereitung für Goldkrone unten vorne Mitte). – Nachmittags Hermes gelesen.
10 ½ – 2 Hermes hier. (Er war nicht in Kiel, nur in den 30er Jahren in Münster; er kann sich nicht erinnern, ob er mich dort getroffen hat; vermutlich nicht. Aber vor einigen Jahren war er in Berkeley, und ist auch mal für Vortrag hergekommen; da haben wir uns vermutlich hier gesehen. Im Juni kommen Frau und 3 Kinder herüber; dann wollen sie im Auto das ganze Land ansehen, und dann von NY zurückfliegen. Er hat informell einen Ruf von Freiburg; er nimmt an, dass es bald formell wird. Dann wird er zunächst allein nach Freiburg gehen und Zimmer mieten und sich ein Haus bauen lassen; erst wenn das fertig ist, kommt die Familie hin. Ich erzähle ihm von Kreslings und dem Turm, und von Annemarie. – Über Frege-Sachen. (Ich sage, ich will meine Vorlesungsnotizen Xerox lassen; ferner den Text mal (aber ich weiß noch nicht, ob dies Jahr) auf Tonband diktieren). – Er war immer gegen Krieg; hat es im Weltkrieg fertig gebracht, wenn auch mit Schwierigkeiten, nie befördert zu werden; er ist erfreut, dass Kalish und ich gegen den Vietnamkrieg protestieren. – Er hat auch Physik studiert, und sogar Dr. gemacht mit Diss. über AS der Mechanik. Ich weise ihn hin auf deutsche Übersetzung von „Theor. Concs“. Er weiß anscheinend nichts über die heutige Auffassung von theoretischen Begriffen und Ramseysatz. Er sagt, in Deutschland ist „Naturphilosophie“ 🕮 meist noch im traditionellen Stil. – Ich sage ihm, dass Stegmüller Ruf nach Philadelphia hatte, aber schließlich abgelehnt hat.) – Nachmittags Mia kurz hier (sie bringt Terry, Mexiko, zurück; ich zeige ihr Fromms Buch „Soc. Hum.“ und schlage ihr vor, wenn sie nach Jugoslawien kommt, Markovic12Mihailo Markovi\'c (1923-2010) und Petrovic13Gajo Petrovi\'c (1927-1993) zu besuchen.) (Telefoniert mit Hintikka: Es passt mir besser nächste Woche! Er sagt: ihm auch.) Abends entdecke ich unter dem Haufen von „Drucksachen“, die während unserer Reise beim department angekommen sind, Jeffreys ms über Goodman und Brief!
Ich studiere JeffreysmsVerweispfeil auf die letzte Zeile des vorangehenden Eintrags (es ist sehr gut; er macht mich zum ersten Mal verstehen, warum Goodman glaubte, aus meiner Forderung von totaler Evidenz kämen so unglaubliche Folgen.) – Nachmittags fahren wir, mit Erika und Dr. Kulka, zu dem Bootstrap, ich zum ersten Mal. (Sie haben schon viel Arbeit getan, um eine große leere Halle umzuwandeln in eine Reihe verschieden großer Räume: ein großes office vorne; und weiterhin Unterrichtsräume für: tape punching für IBM Karten; die Maschine steht da, 3 andere sind versprochen, und mehrere andere Räume. Ich helfe Myra, die mit George schon vor uns angekommen ist, Einladungen falten für noch Versendung, damit Leute morgen und besonders übermorgen hinkommen; übermorgen soll groß gefeiert werden. Ich traf dort Bailey und Hall, die ich schon hier kannte; sie sind vice Präsidenten; und den Präsidenten Smith, und seine nette Frau.)
Vormittags Hanneli und ich zu George Brown. (Ich frage um Rat über allgemein investment Probleme, ob ein broker sicher ist, usw. Er erklärt alles und zeigt, dass Hannelis Sorgen 🕮 nicht nötig sind. Dies Land ist immer noch am sichersten. Die Börsenregeln sind jetzt viel strenger. Die Regierung wird keine katastrophale Situation zulassen; und man weiß heute, wie sie vermieden werden kann, und anderes. (Siehe Notizen im folder „Investment“.)
Vormittags Shufro hier. (Er ist freundlich und erklärt mir alles; auf Hannelis Wunsch ist sie auch dabei. Er ermutigt mich auch, mir ruhig irgendetwas, was ich mir wünsche, zu erlauben, z. B. Reise nach Europa zu dritt. Auch ihm immer zu sagen, wenn ich höhere Monatsüberweisung wünsche, entweder jetzt, oder später, wenn ich kein Gehalt mehr habe. Siehe Notizen im folder „investment“. Auch über Sicherheit gegen Inflation.) – Nachmittags Notizen für Begleitwort zu den tschechischen Übersetzungen meiner Artikel durch Tondl.
Begleitwort für Tondl geschrieben.
Brief an Tondl.
Zu Dr. Brann (Goldkrone aufgesetzt). – Nachmittags mit Hanneli alle Boxen durchgesucht (weil Morris einen bestimmten, langen Brief von Neurath wünscht; er ist aber nicht zu finden. Bei dieser Gelegenheit richte ich neue folders für alte Korrespondenz ein, für Kabinett III im closet.) Hintikka telefoniert.
Langen Brief an Jeffrey getippt (über sein ms über Goodman).
Gelesen und geschrieben.
Kuhns Maschinenberechnungen studiert (und in DiasterBlätter? zerlegt.) Hintikkas ms über Knowl. angefangen. 🕮\(Hintikka)\Mein neues Baby für Carnap extrem untypische Ausdrucksweise: nicht doch eher „Buch“??? ist da (BB schickt mir 2 Ex mit Luftpost, und 14 in Paket, aber alles zum department; für $ 3.28!)
Hintikka hier (vor- und nachmittags. (Hanneli holt ihn ab, 9:20). 10 ½ – 1 ½ Gespräch mit ihm und M. und K. (Ich erkläre Hintikka meine Vermutung, dass Größe und Distanzen der basic region im Attributraum die einzigen relevanten Größen sind; und dass darum vielleicht \(\gamma{}\)… und \(\eta{}\)… genügen; daher Ziel: die einfachste \(MI\)-Funktion, die zu gegebenen \(\gamma{}\)’s und \(\eta{}\)’s passt. Das tun wir durch lineare Kombination von \(MI\)-Funktion des \(\lambda{}\)-Systems. K. erklärt einige Ergebnisse, die er mit Hilfe von Matrizen gefunden hat. – Ich frage Hintikka, wie er zeigen kann, dass ein Wissenschaftler implizit positive pr für universelle Proposition anwendet; etwa durch imaginäre Wette, die ein gewisser FreundSinn??? entscheidet? Er: Nein, es zeigt sich schon im Endlichen, indem für wachsendes Muster in einigen leeren Prädikaten \(C_j\) bei \(j_j=0\) viel kleiner ist als im \(\lambda{}\)-System.) – Nachmittags nochmal 1 ½ Stunde mit Hintikka gesprochen. (Er sagt, dass er jetzt permanente Anstellung an Stanford hat, nämlich für winter und spring quarters. Er wird also Jan. 1967 wieder dort sein. – Ich zeige ihm unsere Approx. für \(\Gamma{}\) und \((u)_n\).) Ich fahre mit Hanneli und ihm zum Flugplatz. 🕮
V / 1966 (Hanneli und Erika gehen ganzen Tag zur KPFK-Fair, und genießen es sehr, obwohl es dort heiß ist.) – Ich lese Sonderdrucke.
Sachen gelesen.
Für NSF (Überlegungen für report; alle NSF Sachen in folders geordnet). – Nachmittags kommt ein Rechtsanwalt Novak und holt meine Unterschrift für den Brief des Komitees für concern über Vietnam.
Hintikka und Mary Hesse gelesen.
Gelesen Strolls Aufsatz über Frege14vermutlich Avrum Stroll: On the first flowering of Freges reputation, Journal of the History of Philosophy 4 (1966), 72-81. – An Feigl geschrieben.
Sachen geordnet. – Feigls Festschrift kommt.
(Ich lese Feyerabends biographischen Bericht über Feigl; eindrucksvoll mit all seinen Erfolgen. Feyerabend hebt Poppers Einfluss hervor und sagt: Es war ein Unglück, dass Poppers Buch zu spät erschien, nachdem der Wiener Kreis schon Wittgensteins Buch als Bibel akzeptiert hatte.) – Tintners ms ist angekommen. Das kann ich nicht lesen!
(Erika ist erkältet und bleibt im Bett.) – Hanneli und ich fahren zu Dr. Kulka (dort 4 – 6 ¼. Ihr Architekt Dillon konnte nicht kommen. Aber Rudolf Ekstein mit Frau und 19jähriger Tochter sind da. Er hat 4 Bücher von mir mitgebracht, zum Einschreiben; in „Testab.“, das er selbst gebunden hat, schreibe ich „To R. E., dem philosophischen Analytiker, R. C.“; er sagt, ich hätte „Psychoanalytiker“ schreiben sollen. Über spricht über Wisdom, der jetzt an der USC ist. Ich erzähle von der frustrierten Diskussion. Er sagt: Das ist typisch, er 🕮 scheut davor zurück, seine Ansicht deutlich auszusprechen; er hat die Diskussion mit Psychoanalytikern miterlebt, wo gar nichts herauskam. Er erzählt von seinem Wiener Studium. Er möchte so gern Klarheit und Exaktheit haben; er schätzt es hoch, spricht aber oft recht unklar; und manchmal weiß ich nicht recht, welche von 3 Interpretationen ich anwenden soll.)
An pr (weiter gearbeitet an der neuen Idee für Koordinatensprache. Es scheint gut zu gelingen. Bis abend 9 ¾ daran gearbeitet.) (Erika ist zu Hause, weil noch erkältet.)
(Weiter an pr. Aber da ist ein Fehler: Die Forderung der Reversibilität ist verletzt: \(m(1‚1‚2)\neq m(2‚1‚1)\)!.)
Mein neues Buch verschickt (14 Ex‚; ich tippe Adresszettel, Hanneli verpackt sie.) – (Nachmittags muss ich einen großen Haufen von statements von Sode durchsehen: Eintragungen von Papieren und Geld vom estate E. C. auf die beiden trusts, und eingelaufenes Einkommen auf mein Konto.)
9 zu Dr. Straatsma (Head von Ophtalmol. George Brown hat ihn mir dringend empfohlen; der hat im April seine Kataraktoperation gemacht. Er macht Lesetests; die Schwester macht Sehfeldtest. Es geht 9 – 11 ½; das weitaus Meiste davon ist Warten! Er sagt: Es ist Katarakt; mal wird Operation nötig sein . Ich sage, ich möchte ihn bitten, die Operation dann zu machen. Er will noch weiteren Test (1. 7.) und dann mit mir sprechen (11. 7.), und dann entscheiden über Operation; er wird dann auch an Dr. Seiff Bericht erstatten. – Siehe ausführliche Notizen in Health folder.)
Brief an B. B. (und lange Liste von Adressen für Versendung des Physikbuches.) Und Brief an Gardner. Getippt bis abends 10. 🕮
Überlegungen für NSF report. (Altes Gesuch und report 1965 gelesen.) – Im „Mind“ lese ich Körners gute Besprechung vom Schilppband.
Telefoniert mit Jeffrey (über sein Kommen); Gunderson (sie wollen Jeffrey einladen) und Benson (Empfehlung für Annese, der mich telefonisch gebeten hatte). – Lakatos’ Sachen von London Konferenz durchgesehen (ich finde zu meiner Überraschung, dass ich schon im November das Transkript von meinem Vortrag gründlich umgearbeitet habe, und von Mrs. Sobel tippen lassen, und an Lakatos geschickt habe; also brauche ich jetzt nur Diskussionsbemerkungen über Kyburg, Bar-Hillel, Savage, hauptsächlich über Regeln von Akzeptanz; und vielleicht später noch andere Diskussionsbemerkungen zu anderen Vorträgen, falls Lakatos solche schickt.)
Überlegungen für NSF report. (Dabei Notizen von Gesprächen mit M und K durchgesehen; auch mit Hintikka.)
Überlegungen für NSF report. (Dabei komme ich auf die Notizen über nicht-archimedische Maßfunktion; und studiere nochmal die Ergebnisse für Punktsequenzen ; hier gibt es Klassen von unendlich vielen Spezies.)
Überlegungen für NSF report. – 6 – 8 Helmers und Kalish hier. (Helmers sind vor einer Woche aus Europa zurückgekommen. Sie waren in Paris; dann im Auto durch Süddeutschland: Freiburg, Höllental hinauf, andere Seite hinunter; zum Rhein bei Schaffhausen und Zürich. Sie schenken mir ein schönes Hemd, in verschiedenen Tönen von Hellbraun. Kalish bleibt etwas länger. Er wird vielleicht die chairmanship bald aufgeben. Er rät mir, Mary Meyerhoff zum Tippen zu nehmen; sie ist sehr schnell und gut, auch mit Symbolen, hat 🕮\(Greene Vortrag)\ Logikbuch getippt. Oder vielleicht einen Studenten; manche Studenten werden von der Regierung 90 % bezahlt; dann bräuchte ich nur 10 % zu zahlen. –Hempel und Diane telefonieren lange (ich erzähle ihm vom Katarakt, und danke für Brief; er will zur Minneapolis Konferenz fahren, möchte mit Mary Hesse sprechen.) –David Kaplan telefoniert aus Denver (er ist dort bei einer Tagung von Philosophen und Physikern; nachher telefoniert Quine noch kurz, ich sage ihm, es tat mir leid in London, dass die Zeit so knapp war; ich hoffe, er kommt mal an die Westküste, ich würde sehr gern mal wieder eingehend und in Ruhe mit ihm sprechen.) – Nachdem die Gäste fort sind, rücken Hanneli und Erika erst mit ihren Geschenken heraus: 2 schöne Kissen haben sie genäht, Erika sehr fleißig; eines ist mit einem breiten bayerischen Band in der Mitte, wo gewebte bayerische Figuren in Rot drauf sind, das andere hat schöne abstrakte Linien längs und quer. Eine wunderbare neue bill fold, ein mittelgroßes Trinkglas mit Henkel, cans mit verschiedenen japanischen Früchten.)
Entwurf für NSF report geschrieben.
12 – 1 ½Vortrag Felix Greene (mit Frau Jokl, im großen ballroom von Students’ Union. Zuerst über die Beziehung von US zu China und Vietnam; dann über den Vietnamkrieg. Danach Bilder aus Nordvietnam. Er spricht sympathisch, ruhig und klar; gibt ausgezeichnete Erklärung der Gesamtsituation: Amerika will überall auf der Welt seine ökonomisch-militärische Dominanz aufrecht erhalten; genau wie früher die britischen und französischen empires, nur jetzt mit fast mächtigeren Mitteln an Geld und Waffen. Er betont immer das Wesentliche: Wie geht es den einfachen Leuten in einem Lande. Er hat eingehend mit 🕮Ho Chi-Minh gesprochen, und zeigt Bilder, wo beide mit einander sprechen. Bilder zeigen, wie viele Wohnhäuser in Vietnam zerstört sind; aber auch, wie überall die Kinder noch fröhlich spielen. Er erklärt, dass die große Basen von US in S Vietnam viel zu riesig sind, und daher offenkundig für dauernde Besetzung gemeint sind. Er glaubt, Amerika kann in Vietnam keinen militärischen Sieg gewinnen, auch wenn sie die Truppen noch so sehr vermehren, weil in Vietnam und auch in Amerika immer mehr Leute gegen den Krieg sind; und weil schließlich, wenn Niederlage drohen würde, China große Truppenmengen hineinschicken würde, wie in Korea. Er glaubt‚ sagt, dass die Führer in China zuversichtlich sind in Bezug auf den Ausgang eines Krieges mit Amerika, weil das Land so ausgedehnt ist. Er hält es für sehr unwahrscheinlich, dass Amerika dabei Atombomben verwenden würde, weil das sicherlich eine feindliche Haltung in Japan bewirken würde, und Amerika auf keinen Fall Japan als Verbündeten verlieren will. (Es tut gut, solche zuversichtliche Einstellung zu hören; aber ich bin doch zweifelhaft, weil gerade die amerikanische Regierung doch leicht auch unvernünftige und sie selbst schädigende Schritte unternimmt.)) Ich gehe noch schnell ins department, Post holen. – Nachmittags angefangen, Tintners ms zu lesen (dies ist die zweite Version, geschrieben aufgrund von meinen (und Morris’) kritischen Bemerkungen letzten Oktober. Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte viele Stellen angegeben, und spezifische Kritik gemacht, und oft Änderungsvorschläge; vieles davon hat er überhaupt nicht berücksichtigt, und oft unzulänglich geändert.)
Weiter an Tintner ms. (Nachmittags 5 telefoniere ich mit ihm, und sage, wir müssen das besprechen, weil doch noch weitere Änderungen nötig sind. Er will in einer Woche wieder anrufen.) 🕮
Für Besprechung mit Lakatos (lese ich London mss von Salmon und Kyburg (teilweise), und schreibe Notizen für Erwiderung auf Salmons Vortrag.) – Abends bis 10h angefangen zu tippen „Notizen für report zu NSF“.
Ganzen Vormittag weiter getippt „Notizen …“, (im ganzen 4 Seiten als sp.; die stenographischen Notizen waren noch viel länger! – 3 – 4 fertig getippt.) – 4 – 6 Lakatos hier (er will meine Diskussionscomments unbedingt bald haben; ich verspreche, sie ihm nächste Woche zu schicken. Er bekommt die royalties von der ersten Auflage; er will neuen Vortrag machen, nachdem auch die Autoren von der 2. Auflage ab royalties bekommen. Auf meine Anregung hin, will er auch nachprüfen des Verlegers Recht im jetzigen Vertrag, nach Belieben Teil abzudrucken, und will klarstellen lassen, welche Rechte die Autoren über ihre Beiträge haben. – Er war zum Denver Meeting eingeladen, und die bezahlten den Flug London-Denver und zurück. – Er sagt, Bartley15William Warren Bartley (1934-1990); vgl. William Warren Bartley – Wikipedia ist ein offenkundig pathologischer Fall; die Kollegen in La J. sagen das auch; er Lakatos hat Belege über seine Briefe an Bartley, wo Bartley behauptet, er hat keine Antworten bekommen. Bartley hat auch verhindert, dass Lakatos jetzt in La J. einen Vortrag hielt, wie geplant war [ob das alles wirklich wahr ist? Wir werden ja wohl sehen, wenn das Londoner Komitee berichtet.] – Er sagte, Popper hat immer das starke Bedürfnis, einen jungen Mann zu haben, der nicht nur ein Jünger, sondern auch ein Sohn sein würde; er würde dann von einem nach dem anderen, Agassi, Lakatos und noch andere; Feyerabend stand Popper nicht so nah. – Er sagt, Popper habe kürzlich wieder eine Herzattacke gehabt, er hatte schon mehrere, und es besteht ernste Sorge. –L. wird abgeholt und zu John O. Wisdom gebracht, der jetzt an USC unterrichtet. 🕮\(Jeffrey)\ Er meint, der würde mich sicher gern mal sehen.)
10 Jeffrey kommt. (Er ist gestern mittag mit Flugzeug abgeholt gekommen. Gunderson hat ihn abgeholt; er wird beide Male bei ihnen übernachten. Er finanziert die Reise von seinem grant; ich biete ihm an, einen Teil von meinem grant beizusteuern; aber er will das nicht, weil sein grant bald abläuft, und das Geld ungebraucht zurückgehen würde. – Gespräche über prob (siehe Notizen; über Hintikkas System; meine nicht-archimedische Maßfunktion, jetzt beschränkt auf Borelmengen; über Scott-Krauss ms; über seine Frage in einem paper, ob Kohärenz impliziert Moralität, und anderes.) 6h geht er zu Gundersons; dort wohnt er.
10 Jeffrey hier. Mittags gehen wir wieder spazieren, wie gestern. 5h fahren wir mit ihm zum Flugplatz.
Einiges notiert von Jeffreys Gesprächen.
Jeffreys Buch hinten mehr gelesen. (Ich bedauere, dass ich das nicht mehr vor seinem Kommen getan habe) In den letzten Tagen kam so viel dazwischen; da hätte ich ihm sonst noch viel mehr comments zum Buch machen können.
(Hanneli und Erika zur Synagoge, für die Feier für Myras Sohn Jack Ayer; sie bringen Geschenke; schauen stundenlang der Zeremonie in hebräisch zu, auch Jokl liest vor aus der Thora. Nachher Essen in einem Saal der Synagoge. Dabei oder danach tanzt Jokl lebhaft mit Erika.) 🕮–Ich arbeite an Hausdorff Paradox (anstatt der Sequenz von Punktmengen auf der Kugel betrachte ich eine Sequenz von Punkten, die aber angenommen werden als gehörend zu den 3 Arten \(A‚B‚C\); in meiner Darstellung Rot, Blau, und Grün. Ich will etwas vorbereiten für Computerberechnung, vielleicht einige hundert Punkte berechnen, sodass ich ein mehr anschauliches Bild über die Verteilung bekomme. Über Hausdorffs Formeln will ich entwickeln Formeln zur Bestimmung von geographischer Länge \(\alpha{}\) und Breite \(\delta{}\) von \(P\Phi =P\), wenn die Koordinaten von \(P\) gegeben sind.)
(weiter an Hausdorff)
Leroi Pitt hier, 10 – 5, zum ersten Mal. (6 Stunden, je 2.–. Er ordnet eine Menge von SD und box der mimeographierten Sachen in den file Kasten ein, von dem jetzt nun alle 4 Schubladen SD enthalten. Ferner ordnet er alphabetisch meine Bücher: Prob., Phil. of Sc. – Ich selbst sorte die I. L. Bücher aus; die meisten kommen in eine box ins closet; die wichtigsten lasse ich im Regal; so gewinne ich zusätzlichen Platz für Zeitschriften.)
(Zum Weiter gekramt. Dann weiter an Hausdorff. Es fasziniert mich so, dass ich lange Tage daran sitze, obwohl die zwingendere Sache der London discussions mss für Lakatos wartet!)
VI / 1966 (Hanneli vormittags zu Mrs. Robinson, da diese sagt, ihr Mann hat Ruf nach Yale angenommen! Sie ist natürlich unglücklich, dass sie das wunderschön gelegene Haus mit Garten und schönem Schwimmteich aufgeben muss.) Abends bis 11h daran gearbeitet! 🕮\(M und K) (Tintner)\
(Immer noch an Hausdorff gearbeitet. Ich finde eine neue, weit einfachere Anordnung der Punkte; sie ist besonders geeignet für Computerberechnung, weil hier die die Tripel immer zusammenstehen; so kann dann im Computerergebnis die Breite der \(b\) und \(c\)-Punkte auf denselben Zeilen stehen wie die Koordinaten des \(a\)-Punktes. Ich mache Überlegungen, bei welchen Punkten möglicherweise zum ersten Mal ein nahes Zusammenliegen zweier Punkte entdeckt wird. Es gibt nur ziemlich wenige Stellen, wo das vorkommt, meist nur \(a\)-Punkte. – Abends noch bis nach 10 daran gearbeitet.)
(Noch an Hausdorff; eine bessere Anordnung der Punkte in eine Sequenz gefunden. Einiges für Kuhns aufgeschrieben, für morgen.)
M und K hier 10 ½ – 2 ½. (Kuhns zeigt mir Computerberechnungen für verschiedene Dreiecke; einige der \(C_j\)-Werte sind erstaunlich, die will eriOriginal der. nochmal nachprüfen. – Ich zeige die Sachen über Hausdorff Paradox und spreche über Computerberechnung. Dabei schaue ich nochmal auf Hausdorff Formeln für Transformation der kartesischen Koordinaten; die Formeln sind viel einfacher als meine geographische Koordinaten!) – (Hanneli und Erika nachmittags zu Browns, auch schwimmen. Nachher zu Jokls, auch über amerikanische Landerziehungsheime für Erika.) – 4 – 6 Tintner hier. (Ich habe die 2. Version seines ms für Enc. gelesen; er hat an vielen der Stellen, die ich ihm im Okt. 65 eigens angegeben hatte, wenig oder gar nicht geändert, sodass die Sachen immer noch unverständlich sind. Ich bitte ihn, genauere notes zu schreiben und er verspricht, sich zu bemühen, schwierige Sachen entweder zu streichen oder verständlich zu machen. 🕮 Am Telefon hatte er mich gefragt, ob er Leontine16Leontine Tintner, geb. Camprubi (1916-1994), Malerin, seit 1941 mit Gerhard Tintner verheiratet; vgl. Tintner-Artikel in: Biographisches Handbuch der wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933, hg. von Harald Hagemann und Claus-Dieter Krohn, Bd. I, München 1999 mitbringen könnte, um meine Tochter kennenzulernen. Hanneli hatte ihr dann telefoniert, dass sie schon Anderes vorhatte. Sie kommen von Browns zurück und merkten, dass er noch da war; darauf gingen sie eiligst wieder fort, zu Jokls.) –
9 – 11 wir fahren nach Ojai, zur Happy Valley School (wir sprechen hauptsächlich mit dem jetzigen Direktor Dr.Gay Ray Jordan. (Er ist Philosoph, kennt meinen Namen, ist interessiert an asiatischer Religion, geht im Herbst ans State Coll., San Diego, für vergleichende Religionswissenschaft). Er erklärt die Prinzipien; sie sind ähnlich den Landerziehungsheimen. Wir gehen dann herum, besichtigen Gebäude, den großen Versammlungssaal, Klassenzimmer, mehrere Zimmer von Mädchen; alles ist sehr einfach, aber nett; die Mädchen machen sich oft selbst ein Bücherregal, einen besonderen Tisch oder dergleichen. Sie haben ca 90 Schüler, wollen nicht mehr. Sie würde in 8 Grad kommen, oder vielleicht in 9; sie wollen Test machen über ihren Stand in verschiedenen Fächern. Schulgeld 2400; gewöhnlich scholarship nicht im ersten Jahr, aber er denkt, sie würden vielleicht doch 500 bewilligen. Ich muss applies machen innerhalb 2 Wochen. Zuletzt sprechen wir auch noch mit Dr.? Jadar17George N. Jaidar folgte Dr. Jordan als Direktor; vgl. Besant Hill School Magazine, Summer 2017 by Besant Hill School of Happy Valley - Issuu; er wird von Herbst ab Direktor sein; Dr. Jordan deutet an, dass es unter diesem nicht ganz so informal zugehen wird wie jetzt.) 2 – beinahe 5 Rückfahrt, am Meer entlang; mehrere Meilen vor S. Mon. Canyon stehen wir meist! Das Auto wird heiß, wir sind hilflos.
Gearbeitet am ms für London, (handgeschrieben, nach stenographischen Notizen.)
Primary Election (S. Vic. 11740, auf dieser Seite, kurz vor Gorham.) – Nachmittags an ms für London. 🕮
Am London ms. – Allerhand telefoniert über Schule für Erika. (Mrs. Potter, befreundet mit Kuhns, nennt noch Ohaj V. Sch. und Chadwick in Palos Verdes).
Am London ms. (Ich mache stenographische Notizen: Ich will sagen, wir sollten die acc. nicht streng verbietenvergraulen?, denn wir alle machen in einem Punkt immer noch acc: Wir akzeptieren die Evidenzsätze, geben ihnen Glaubensatz Grad 1. Die Lösung ist nun von Jeffrey gefunden: Behandlung von ungewisser Evidenz.)
Am London ms. – Nachmittags den getippten report für NSF durchgesehen, abgeschickt, und Sachen notiert.
Am London ms. – Abends telefonieren wir mit Dr. Kulka. (Sie spricht für die H. V. School, im Vergleich zu der Ohaj V. Sch.) – (Erika geht vormittags zur Bar Mitwah eines Klassengenossen, und abends zu Abendessen und großem Tanz in das vornehme Haus der Familie, oben an Kenter, mit 35 Gästen; sie fühlt sich gar nicht befangen, und hatte sehr viel getanzt.)
Am London ms (englische Handschrift fertig: Diskussion zu Kyburg, Bar-Hillel, Salmon.)
Am London ms (ich finde Salmons Vortragstranskript und sehe, dass meine gestrigen comments, basiert auf Transkript seiner Bemerkungen in der Diskussion über Kyburg-Bar Hillel, gar nicht stimmen: Er will doch Akzeptierungsregeln für Hypothesen, nicht nur für Schätzung von rf; und gibt verschiedene Argumente dafür. Ich streiche darum alles gestern Geschriebene aus, und schreibe Erwiderung auf seine 2 Hauptargumente: Solche Regeln sind nötig, weil wir synthetische Aussagen als Lebensführer brauchen, und (2) ohne akzeptierte Gesetze ist wissenschaftliche Erklärung nicht möglich.) 🕮\(Bob Mathersund Familie)\
London ms endlich fertig (noch den ganzen Tag daran gearbeitet: englische Handschrift beendet und dann nochmal letzte Revision. Hanneli bringt es zu Mary Meyerhoff wieder zum Tippen.) [Hanneli letzten Mal zu Dr. Abrasom].
Bob Mathers mit Frau und Kind kommen 10 – 12 (ich habe ihn seit Dez. 1963 APA-meeting nicht gesehen; er scheint sehr wenig Kontakt mit dem jetzigen department an UCLA zu haben. Er hat erst jetzt von Ed Sayles über Inas Tod gehört! Er erzählt viel, ohne Pause, über seine Kurse, die jungen Leute im department, die ich aber gar nicht kenne. Er ist sehr erfreut, dass ich ihm das Physikbuch schenke („cordially, R. C.“). Er ist seit viertem Jahr Assoz. Prof., hatte aber tenure schon viele studieren bei ihm.)
(Hanneli und Erika ganzen Tag in Ojai; sie nimmt den Standardtest, um zu sehen, ob sie in 9. Grad kommen könnte.) (Mrs. Mercer hier; ich erzähle ihr mittags von Erika und von Bob.) (Problem mit Tippen vom London ms: Hanneli hatte es gestern zu Mrs. Meyerhoff gebracht. Heute spät nachmittags, nach Rückkehr von Oh. fragte Hanneli telefonisch bei ihr an, ob sie es abholen könne. Da sagte die, sie hat Besuch von Eltern und Bruder, und ist gar nicht dazu gekommen, zu tippen. Hanneli telefoniert herum ; wir wussten schon, dass Susan im department es nicht tippen sollte, Louise sagte es mir; die anderen Adressen, die wir wussten, waren entweder nicht erreichbar oder hatten keine Zeit. Schließlich Mrs. Sobel war bereit, es morgen zu tippen, und Hanneli brachte es zu ihr.)
Gekramt und gelesen. – Hanneli bringt die getippten Sachen zurück (ich begebe mich ans Durchsehen und Fertigmachen. 4:50 fertig, Hanneli steht schon in der Tür. Sie bringt es zum Postamt, „Spezial del.“ an Lakatos. Nachher bemerke ich, dass ich in Bibliographie Fehler gemacht habe; ich tippe es und bringe es noch abends zum Briefkasten.) – Erika bringt aus der Schule 2 besondere Zettel 🕮\(Doris)\ von Anerkennung.)
Nochmal ms sorgfältig durchgelesen (und daraufhin 3. Brief an Lakatos geschrieben, mit einer ganzen Liste von weiteren Korrekturen.)
Gekramt. Briefe geschrieben (langen an Gardner). – 4 – 6 Doris Drake hier (sie will studieren: Philosophie von Politik und Kunst; vielleicht auch politische Wissenschaft und Ökonomie. Sie ist stark interessiert an Problemen, und möchte denken; aber es fällt ihr schwer, zwei Namen zu behalten; ich sage: das ist noch viel schlimmer bei mir; ich habe die Philosophen, besonders Russell, verdaut, und das ist Teil meines Organismus, ich kann aber nicht angeben, woher die einzelnen Dinge sind. Ich erzähle von Schwierigkeiten, wenn man in verschiedenen Gebieten interessiert ist, mit meinem thesis Entwurf, den keiner annehmen wollte. Sie ziele nicht auf Ph. D., sondern MA. Sie hat keinen festen Plan. Ich sage auch, dass das nicht nötig ist; sie wird sehen, wie sich die Dinge entwickeln, und dann weiter gehen. Über Mary Meyerhoff; sie sagt, sie ist sehr begabt, lernt Dinge schnell; sie weiß nichts von Logik, aber konnte trotzdem manchmal Fehler in Kalishs Logikbuch ms entdecken; sie ist aber nicht sehr gut im Urteil und in Entscheidungen, manchmal ohne hinreichende Überlegungen, oder in Urteilen über Menschen. Ihr Vater ist Professor am Englisch department. Ihr Bruder war grad. Student in Philosophie, hat dann auch im department unterrichtet zeitweise zur Aushilfe.)
Langen Brief an Gardner. – 4 – 6 Doris Drake hier. Sie endet jetzt ihre langjährige Tätigkeit als administrative Sekretärin des departments, die von Louise übernommen wird. Sie will grad Student an UCLA werden; teilweise in Philosophie, 🕮 nämlich Philosophie von Politik und von Kunst, ferner in Politik und Ökonomie; sie sagt, sie möchte klarer werden in ihrem Denken über viele Dinge, die sie interessieren. Ferner will sie viel reisen und Landschaft und Städte sehen; sie besucht gerne Museen, auch das Weiße Haus und den Senat usw. Es ist erstaunlich, wie interessiert und unternehmungslustig sie noch ist. Sie klagt aber auch über schlechtes Gedächtnis; ich sage ihr: das ist nichts gegen mein schlechtes Gedächtnis.
Brief geschrieben. –Kuhns’ Berechnungen angesehen (über \(C\)-Werte für 3 Prädikate mit verschiedenen Distanzen.) – Langen Brief von Chacha (Annemarie hatte einen Autounfall, hat leichte Gehirnerschütterung.)
Briefe geschrieben. – Bar-Hillels großen Rezensionsartikel über Fodor-Katz Buch gelesen.
Bar-Hillels großen Rezensionsartikel über Fodor-Katz Buch gelesen.
10 – 1 ½Bar-Hillel hier. (Er ist hier mit Frau und Tochter Miriam; er hat sein Auto schon verkauft. – Ich habe soeben seinen langen Artikel über das Fodor-Katz Buch gelesen (noch nicht ganz); ich sage, wie tapfer er weiterkämpft, um den Linguisten klarzumachen, dass logische Syntax und logische Semantik wichtig für sie ist. Ich sage: Wichtigkeit der modernen Logik für die Philosophie ist nun ganz durchgedrungen (in U. S.), in Mathematik auch schon in weitem Ausmaß; die Linguisten werden wohl die nächsten sein; und schließlich müssen die Physiker es einsehen, aber das dauert noch lange (ich sage: ganz am Ende meines Buches sage ich: es war sehr wertvoll für Physik, axiomatische Methode und Logik anzuwenden.) – [Hanneli und Erika fahren den ganzen Tag nach Mission San Luis Rey bei Oceanside, wo die Indianer ihre Stammestänze aufführen.] 🕮\(Mia und Wim Rückkehr aus Europa) (B-H und Frau)\
Nachmittags mit Hanneli zum Flugzplatz; wir holen Mia und Wim ab, zurückgekehrt aus Europa. (Wir müssen endlos warten; Hanneli sieht, dass sie mit dem Zollbeamten immerzu verhandeln: Ihr Gepäck ist nicht mit angekommen; sie waren von Hamburg geflogen, in London umgestiegen in Panam, dann Polarflug hierher. Dann erzählen sie, während Hanneli uns heimfährt, von all den vielen Eindrücken: Westberlin ist großartig gebaut, ohne gegenwärtigen Zweck, aus Prestigegründen. In Frankfurt haben sie dann VW station wagon gekauft; der wird in einigen Wochen herkommen. In diesem neuen Auto sind sie nach Süddeutschland gefahren, von Freiburg über Titisee in die Alpen, dann Jugoslawien; dort nur die Küste (nicht Belgrad oder Zagreb); davon sind sie sehr angetan. Dann quer durch Oberitalien, am Mont Blanc durch den neuen Tunnel, nach Grenoble, zurück in die Schweiz, Zermatt und Berner Oberland; wieder nach Deutschland: Basel – Karlsruhe – Kassel – Hamburg. Bei uns werdenjOriginal wird. die von Hanneli eingekauften Nahrungsmittel eingeladen, und ich fahre wieder mit zu ihrem Haus; ihr Garten ist sehr schön instand gehalten, alles blüht herrlich, ein Gärtner hat das inzwischen besorgt. – Meinen einzigen Brief, nach Kopenhagen haben sie nicht bekommen, weil sie nicht hingefahren sind. Ich war gerührt, dass Mia mich so liebevoll begrüßt hatte, obwohl sie die ganze Zeit keinen Brief von mir hatten.)
Department Post. (Ich lese die Goodman-Nummer J. Phil., mit Jeffreys Aufsatz, den er anscheinend gekürzt hat.) (An Hausdorff-Paradox; Hausdorffs Formeln für Transformation von kartesischen Koordinaten.)
10 ½ – 2 B-H und Shulamith hier. (Zuerst im Wohnzimmer, sie erzählen von ihren Reisen seit der Londonder Konferenz. Sie schenken mir einen silber geschmückten Schlüsselring, 🕮 aus Indien, vielleicht Jahrhunderte alt (???). – Dann gehe ich mit ihm zum study (ich gebe ihm meine Korrekturen zu Fraenkel-BH, Mengenlehre 1958; wir sprechen über terminologische Fragen. Ich betone die Wichtigkeit des allgemeinen Terms „Struktur“, bei lattices, graphs, Gruppen, Relationen, Modellen, usw.) – Nachmittags 4 – 6 ½mit Hanneli zu Browns. (Hanneli und George schwimmen im Teich, aber weil keine Sonne mehr da ist, lass’ ich es lieber. Lea [Lēa] erscheint kurz; sie wird jetzt für ein Jahr nach Padova an die Universität gehen, mit einer Reihe anderer Studenten der U. of Cal. Sie hat schon gründlich Italienisch gelernt; das und Französisch als ihre Hauptsprachen. Sie freut sich sehr darauf. – Georges Augen scheint es ausgezeichnet zu gehen; er trägt Plastikkontaktlinsen; fürs Schwimmen legt er sie ab. Er fährt wieder Auto, und kann auch sonst alles machen. Ich erzähle ihm von Dr. Straatsma, und dass ich bald den langen Drucktest machen werde. – Sie wollen jetzt zu einer Tagung oder sowas nach Boulder, und dann etwas in die Berge.)
Gardner schickt mir Tolmans elende Rezension von Hempels Buch, und Nagels Brief (ich studiere das genau; Tolman ist wirklich elend in seinen heftigen Gefühlen gegen jede Formalisierung.) – (Hanneli hört von Heini, dass er sich scheiden lässt. Er war schon seit vielen Monaten in Mexiko. Jetzt ist er hergekommen, mit Otto, der ihm einige Tage helfen will, seine Sachen zusammenzupacken und nach Mexiko zu schicken. Grete schreibt, dass Heini nicht in der Hauptstadt wohnen will, sondern in Guadalajara, wo er Freunde hat.) 🕮\(Heini&Otto&Otto Jr.)\
Endlich Stegmüllers Brief vom Jan. gefunden, und sein Buch „Hauptströmungen“, 3. A., das ich auch im Januar bekommen habe. Ich lese einiges im Buch; dabei Hinzufügungen über mich, theoretische Sprache, Rechtfertigung der Axiome der induktiven Logik. Auch einiges über Wittgenstein; über diesen hat er ein ganzes weiteres Kapitel geschrieben „Wittgensteins Spätphilosophie“.) – Ich lese auch Stegmüller über Heidegger, besonders die Würdigung und Kritik; interessant seine Kritik an Heideggers Kant Interpretation, im Gegensatz zu Cassirer. Kant ist ein „Philosoph der Aufklärung“, des allgemein Gültigen, auch in Wertfragen.)
11 – 3 Heini, Otto&Otto Jr. hier (Heini hat sich geschieden; Otto ist gekommen, ihm packen zu helfen. Heini sagt, es ging nicht mehr; sie wollte nicht, dass er häufig für so lang nach Mexiko geht; aber das war wohl nur der äußere Anlass; er sagte auch, manche Freunde wollten ihn nicht besuchen, weil sie anscheinend Dolly nicht mochten; einen wesentlichen Ausschlag habe Dollys Reaktion auf einen Brief von Hanneli gegeben, (und er dankte ihr dafür), wo Hanneli von verschiedenen Negerorganisationen schrieb, z. B. Bootstrap, wo sie hingeht und mithilft; Dolly habe sich darüber aufgeregt. – Wir rufen allerlei alte Erinnerungen wieder hervor, von Deutschland und Mexiko, Heinis Zeppelinreise. Beide sagen, dass es Sven jetzt sehr gut geht mit seiner neuen Frau; Heini sagt: Ja, er hat sich sehr geändert. – Heini hat sich ein Haus in Guadalajara gemietet; er will dann auch viel am Chapalasee sein. Über Walters Geschäft: Der Konkursverwalter zieht die Sache hinaus, weil er ein gutes Einkommen davon hat. Er hat mit Regierungsstellen verhandelt, 🕮\(Eye Clinic Tomography)\ und hofft, dass die geplante Straße durch das madererin Grundstück bald gemacht wird; denn vorher kann er nichts verkaufen. Die Tatsache, dass noch einige Maschinen da stehen, nimmt der Vollstrecker als Vorwand, die liquidation hinauszuschieben; er hat nun Walter gedrängt, sie schleunigst irgendwie loszuschlagen. – Er sagt, Nena lebt gerne in Oaxaca; da haben sich viele Amerikaner, meist retirierte, angesiedelt; sie ist mit einigen befreundet. Das sind Leute, die sich auch für Archäologie und indianische Arbeiten interessieren. – Otto hat einen Augenarzt konsultiert, weil er bei einem Autozusammenstoß einen Schlag auf die Stirn bekam, und daraufhin die Augen nicht mehr richtig sich zusammen einstellten; Dr. Dokt hat gesagt, es ist nichts Ernstes, es wird sich allein wieder einstellen. Dann hat er ihm auch einen glaucoma Test gegeben, aber negativ; ich sage ihm, das soll er mindestens einmal jährlich prüfen lassen.) – Nachmittags Brief an Stegmüller geschrieben (endlich! auf seinen vom Januar).
Briefe geschrieben. – (Abends lesen wir Chachas Brief; sie wünscht, ich wäre dort, um ihr zu helfen für die Ansprache, die sie bei Annettes Hochzeit machen will, mit Rückblicken usw. Hanneli meint, ich soll etwas aufschreiben oder in tape recorder sprechen, und das Transkript an Mama schicken, zum Vorlesen. Ich sage, ich kann sowas gar nicht.)
VII / 1966 8 – 10 in Eye Clinic (UCLA) (für Tomography: während ich liege, hält die Schwester 4 Minuten lang den Druckmesser auf meinem Auge, während ich mit dem anderen eine rote Lampe an der Decke fixieren muss. Das geht ganz leicht. Währenddessen zeichnet der Apparat einen graph von dem Verlauf deskOriginal der. Druckes. Auch die Herzschläge. Dann muss ich🕮 Dann dasselbe auf dem anderen Auge. Dann muss ich ein ganzes quart Wasser trinken, innerhalb von 5 Minuten; dann 40 Min. warten. Sie sagt, die Magenüberfüllung ist leichter, wenn man herumgeht. So mache ich zweimal ¼ Stunde langen Spaziergang im langen Querkorridor; dazwischen nur zweimal gepinkelt, und das Wasser macht mir bald keine Beschwerden mehr. Dann wird der Tomographentest nochmal genau wiederholt wie vorher; es soll festgestellt werden, wie der innere Druck im Auge auf die viele Flüssigkeit reagiert.) Nachher kommt Hanneli mich abholen; sie war im department und auch noch schnell zu Hause. Dann versuchen wir vergeblich, den Ausgang am Tunnel zu finden, haben mehrere verschiedene Anweisungen hin. Schließlich kehren wir verzagt zur Augenklinik zurück. Ein freundliches Negermädchen geht mit uns und zeigt den Weg. Zu Hause lege ich mich 11-1 schlafen; dann Mittagessen, und dann nochmal hingelegt. –Quine’s 2 neue Bücher (Aufsatzsammlungen) angesehen.
9 ½ – 4 Leroy Pitt hier (SD eingeordnet; Bücher geordnet, usw. Er sagt: 5 Stunden; ich sage: Wir wollen es als 5 ½ rechnen; ich gebe ihm also $ 11. Er fragt nach dem neuen Buch; Hanneli hat ihm davon gesprochen; ich frage, ob er sich für Physik interessiert und etwas weiß; er sagt: Er weiß wenig; aber er wird sich sehr bemühen, es zu verstehen; dann gebe ich es ihm und schreibe hinein „mit meinen besten Wünschen“.) – Brief an BH (über Harvard Physikprojekt, die Kapitel 11 aus meiner „Physik“ abdrucken wollen) und langen Brief an Gardner. 🕮\(Mia und Wim hier)\
11 ½ – 2 Mia & Wim hier. (Wir fahren zur Ocean Ave, auch Erika, aber Hanneli bleibt hier zum Kochen. Dort spazieren; ich immer mit Wim, Mia mit Erika. Er erzählt noch allerhand von den starken Eindrücken, die er auf der Reise bekommen hat, besonders jugoslawische Küste und Städte). –Abends Nachmittags telefoniert Kalish und dann Chomsky (im Osten machen sie, angeregt durch MIT Professoren, zusammen mit Professoren von andern Universitäten, ein ad in NYT: Wir pledge gegen Johnson zu stimmen bei seiner nächsten Wahl, falls er nicht seine Politik in Vietnam entscheidend ändert. Ich sage: Er kann auch meine Unterschrift dazu setzen.) Kalish will morgen nachmittag an einer Demonstration nahe Coliseum teilnehmen, weil entweder Präsident Johnson oder Humphrey dorthin kommt, zur Governors’ Conference18https://www.nga.org/wp-content/uploads/2021/03/1966NGAAnnualMeeting.pdf, und Rede halten wird.
[Hanneli und Erika mittags zu einem Picknick bei Picks, die das Kleidergeschäft in Compton haben; barbecue in großem Garten mit vielen Gästen.] – 5 – 8 wir drei zu den 3 Schöndubes (im Hotel Cavalier, rechts an Wilshire, wo diese schon wieder abwärts geht. Heini gibt an Hanneli und Erika allerhand kleine Geschenke. Heini sagt auf meine Frage, dass jetzt gute Aussicht besteht, dass Walters Geschäft bald ganz abgewickelt wird. Dann wird er wahrscheinlich zunächst verschiedene Geschäfte auf Kommission machen; das hat er jetzt schon seit einiger Zeit getan; er sie wollen mal nach Deutschland reisen und Helga besuchen; aber er wird auf keinen Fall sich in Deutschland niederlassen, weil er dort ja gar keine Erfahrung hat und sich erst mühsam einlernen müsste. – Heini hatte schöne Blumen auf dem Tisch stehen, die hat ihm Dolly gebracht. Ich frage, ob er wohl bald mal wieder nach Amerika 🕮\(Chomsky)\ kommen wird; er sagt, wohl kaum; jetzt will er mal ganz sich in Mexiko ansiedeln.) – Nachts spät lese ich noch ein Gedicht in „Nation“ über daslOriginal die. verschwundene Vietnamesenvolk (in der Zukunft, wenn sie alle getötet sind); das bewegt mich zu einem imaginären Brief an den Präsidenten, woraus ich noch schnell etwas niederschreibe.
10 – 12 Noam Chomsky hier (ich sehe ihn zum ersten Mal; aber er sagt, er hat meinen Vortrag 1960 beim Stanford Kongress gehört. Er zeigt mir den Text von dem ad für NYT, zu dem ich schon gestern meinen Namen zugesagt habe. Und dann sprechen wir nur noch über Politisches: der Krieg, und die Negerbewegung. Er selbst ist zwar Sozialist, aber mit Beschränkung; er ist Anarchist, im spanischen Sinne. Ich zeige ihm Næss’ Gandhi Buch19https://www.biblio.com/book/gandhi-nuclear-age-naess-arne/d/1357007326; er sagt: Russland hat noch Staatskapitalismus, noch keinen echten Sozialismus, weil die Arbeiter nicht die entscheidende politische Macht haben.)
SD sortiert (viele mit von Ina geschriebenen Karten darin).
Am AS (seit langem zum ersten Mal wieder. Humburg comments überlegt, für die erste Sektion: Ich will \(C\) als Prinzip nehmen, definieren. Aber: Ich bemerke, dass ich dann doch viele Theoreme umkrempeln muss; und es graust mich vor der vielen Arbeit; und vor allem, dass ich dann genau im Kopf haben muss, wie die neue Methode geht, und auch spätere Beweise umkramen! Vielleicht kann ich doch ein Zwischending machen: Die Hauptsache stehen lassen; und nur sagen, wie man es auch anders machen könnte.)
Mit Hanneli Überlegung (über die finanzielle Auskunft, die die Ojai Schule haben will; dann telefoniere ich mit Jaidar🕮\(zu Dr. Kulka)\ und er sagt, was sie noch wissen möchten. Ich frage nach dem Test von Erika; er sagt, nicht nur war der Test sehr gut, sodass sie keine Bedenken haben über Springen zum 9. Jahrgang, sondern auch der Gesamteindruck, als Hanneli und Erika kürzlich dort waren.) – An Pr. (Einiges in sec. 2 von AS). –Mr. Ludwig vom Westside Comm…Vietnam kommt und zeigt mir neuen Brief (sie machen hunderte von Versammlungen von „Nachbarschaften“ in allen Schulhäusern der Westseite. Er sagt: Die Leute kommen alle sehr interessiert und wollen alle sprechen. Sie Ich gebe ihm Scheck $ 25. Sie haben Schwierigkeiten einen Sprecher für Johnson zu finden; auch die RAND Leute wollen nicht mehr; ich sage: Die stehen nicht auf unserer Seite, sie finden es nur ungemütlich, in einer Versammlung zu sprechen, die gegen sie ist). (Dokumente von estate, die Yassner mir geschickt hat, studiert, unterschrieben und an ihn zurückgeschickt.) Ruthling (und 31.8.).
10 ½ – 2 M und K hier. (Über Ks weitere Besprechungen von \(C\)-Werten für verschiedene Dreiecke. Einige Werte scheinen etwas unplausibel.) – Nachmittags noch darüber gearbeitet.
12 – 2 wir drei bei Dr. Kulka (dort Prof. Lewy?, retiriert?, Neurologe, und Frau; er hat weißes Haar; er muss auch Kataraktoperation bald haben; ich sage ihm von Straatsma, und dass die Operation nicht riskant ist; Hanneli meint, wir haben beide schon mal in Kulkas früherer Wohnung getroffen; er ist ziemlich schweigsam; ich sitze neben ihm und mache doch ab und zu Gespräch. Später kommt die Tochter von Frau Erika Roessler (die uns Auskunft über die Schule 🕮\(zu Marschaks, mit Brunners)\ gegeben hat; deren Mann ist vor einigen Wochen oder Monaten plötzlich gestorben, sie ist Sekretärin im deutschen department UCLA. Die Tochter: …, sieht anziehend aus, und scheint auch nett; sie war in der Verde Valley School in Arizona; sie sagt, das ist die beste Schule im ganzen Land; sie ist aber für uns zu weit weg, und ist auch noch teurer als die Schule in Ojai. Sie hat ihr 1-jähriges Kind mit dabei; ihr Mann, … ist librarist im department in ULCA; er ist schweigsam, ich glaube, seine Frau sagte auch mal, er sei schüchtern.) 4 ½ – 7 ½ mit Hanneli zu Marschaks (Brunner und Frau fahren voran, uns den Weg zu zeigen, steil hinauf, ganz hoch oben kleine Seitenstraße nach links in Grund auf die Spitze eines Hügels. Dort wunderbare Aussicht auf Marymount Coll. hinab und die ganze Landschaft dahinter. Wir gehen zu einem Ess- und Wohnzimmer hinten, von dem man aber keine Aussicht hat, wie von Garten und offener Halle. Es kommt noch ein französischer Mathematiker Schutzenberger (Inst. Poincaré, Paris) mit indonesischer Frau und kleinem Jungen. Er ist jetzt an RAND, sagt aber, sie geben ihm dort gar nichts zu tun. Er ist interessiert an prob., und Informationstheorie; für ihn (und Brunner und Marschak) erkläre ich den Unterschied zwischen meiner Informationsway und dem von Shannon. Er ist sehr lebhaft und gewandt, aber schwer festzulegen. Er möchte, wie Polya, auch von Wahrscheinlichkeiten von mathematischen Vermutungen sprechen; ich versuche, ihm klarzumachen, warum das große 🕮\(Dr. Straatsma) (Dr. Cheng aus Hawaii)\ Schwierigkeiten involviert, weil die gewöhnlichen Regeln nicht anwendbar sind; er versteht aber gar nicht den Unterschied zwischen analytischen und faktischen \(s\)-Sätzen. – Mal spricht Brunner davon, wie er Kalish auf dem campus gesehen hat für Frieden in Vietnam demonstrieren; ich sage, da bin ich auf Kalishs Seite; er und nachher seine Frau, macht die üblichen Argumente für den Krieg, sie scheint erstaunt, als ich sage, das ist ein Bürgerkrieg, und Johnson will gar nicht mit dem eigentlichen Gegner verhandeln. Aber schließlich lenke ich wieder davon ab.) –
Nachmittags 3 zu Dr. Straatsma (Hanneli geht mit hinein; es stellt sich heraus, dass es nicht möglich ist für mich, weiter zu Dr. Seiff zu gehen zur Routineüberwachung, und dann doch später zu Dr. Straatsma für die Kataraktoperation. Also muss ich mich jetzt entschließen!– Abends Hempels telefonieren lange.
Ich beschließe, zu Dr. Straatsma hinüberzuwechseln (ich rufe seine Sekretärin an und mache Verabredung für Th. 13. Oct. 11h. Dann schreibe ich langen Brief an Dr. Seiff, um es zu erklären.)
Dr. Chung-Yingüber dem Buchstaben u des ersten Namensteils hat Carnap in eckigen Klammern den Buchstaben a eingetragenCheng hier 10 – 12 ½, mit Freund Lung-ock Chungüber den Buchstaben u des ersten und des dritten Namensteils hat Carnap in eckigen Klammern den Buchstaben a eingetragen, Student Philosophie hier. (Cheng studierte mit Quine 1958 – 63; 64 Dr. Diss. über Induktion bei Williams, Harvard; unterrichtet in Hawaii, U. of Honolulu. Fragen über Synonymität, ontic commitment, Synonymie; auch interessiert an prob., siehe K!) Über Katz’ neues Buch. Er ist hier für internationales linguistisches Institut, kennt Chomsky und B-H usw.) 🕮\(Chomsky Tintner)\ Nachmittags Tintners ms gelesen (3. Version!) Manche der von mir vorgeschlagenen Änderungen oder Streichungen hat er durchgeführt, einiges auch nicht; aber es lohnt nicht, darauf insistent zu sein. Ich will nur eine größere Änderung vorschlagen: p. 88, über sampling und estimn.).
10 ½ – 2 Chomsky hier. (Ich spreche über internationale Sprachen, und dass es wünschenswert wäre, Experimente zu machen. Er sagt: ganz unnötig, da jedes Kind eine zweite natürliche Sprache im Alter von 8 Jahren sehr schnell lernen kann, in wenigen Monaten (!) (siehe meine Notizen!).
10-11 Tintner hier (über 3., letzte Version. Hauptsächlich nur über p. 88, Vermeidung der elliptischen Formulierungen).
An Pr (AS, § 1 und 2). (In den letzten Tagen spüre ich etwas Säure im Magen. Gestern Abend keinen Kakao Mitternacht, sondern Äpfel stattdessen, auf Hannelis Rat. Heute vorsichtiger gegessen, aber keine strenge Diät.)
An Pr (AS). – Nachmittags 4 ½ – 8 ½bei Mia und Wim. (Wir machen langen Spaziergang oben am Meer entlang, diesmal am Ende der Via de la Paz. Schön sonnig, Blick auf das blaue Meer, einige Segelboote. – Nachher gesprochen über anarchism; ich erzähle von Chomsky, Korsch Besprechung über Bericht der anarchistisch-syndikalistischen Verwaltung von Katalonien. Wim hat auch Kropotkin gelesen, und weiß mehr von den spanischen Anarchisten, von denen einige von den Russen ermordet worden sind. – Nachher gutes Abendessen. – Dann einige Bilder von ihrer Reise, besonders Jugoslawien, 🕮 schöne malerische Städtchen am Meer, mit blauem Meerbusen, römische Gebäude usw.) – (Nachher auf der Heimfahrt sage ich zu Hanneli und Erika: Von den Bildern bekommt man so Lust zum Reisen und schönen Gegenden; sollten wir vielleicht doch noch überlegen, vielleicht 3 Wochen oder so nach Mexiko zu gehen?)
Morgens oder mittags sage ich zu Hanneli: Ich habe die Reise überlegt, es scheint mir jetzt, ich kann es doch nicht! Weniger als 3 Wochen lohnt es nicht, weil es so weit ist; und 3 Wochen möchte ich jetzt nicht von der Arbeit fortgehen (da ich ja seit kurzem jetzt wirklich eifrig am AS arbeite). Hanneli sagt: Die arme Erika wird so enttäuscht sein; besser wäre es, wenn wir solche Möglichkeiten zunächst mal unter uns besprechen, bis wir klar sind, dass was draus wird! –An Pr (AS§ 2).
11 – 2 Prof. N.Yosida und Frau (er war 2 Jahre in Amerika, mit Ford Foundation grant; ein Jahr bei Quine. Er ist interessiert an Grundlagen der Mathematik; Hilbert – Frege; Syntax – Semantik; auch Physik; ich verspreche ihm mein Buch. Inzwischen unterhält Hanneli die Frau; nachher bringt sie beide nach Gardena zu Freunden. Siehe K!) – Nachmittags an Pr.
An Pr (AS§ 2 fertig.) – Für Erika hat Hanneli erkundet: Camp Tocaloma Foxboro; sehr anziehender Prospekt: in N. Arizona, 7000 hoch, 🕮\(Schulz)\ ein eigener See nahebei. 5 Wochen: 29. Juli bis 2. Sept., diese Zeit nur für Mädchen; 500 $. Erika freut sich sehr darauf, endlich wieder unter Gleichaltrige zu kommen. Der Preis schließt ein: Transport im eigenen Bus von LA dorthin, Taschengeld, Reiten, Ausflüge, Sportsachen usw. Beide fahren nachmittags gleich los, um nach der Liste Sachen zu kaufen; dabei ein rotes Hemd mit Aufschrift des camps, das sie dann nachher mit Stolz weiterträgt.
2 11 – 2 Dietrich Schulz hier. (Er ist begabt, und sehr vielseitig interessiert. Aber manchmal nimmt er seltsame Positionen, z. B. lehnt er das Äquivalenzprinzip in der Logik von \(c\) ab, weil er sonst keinen Ausweg aus Hempels Rabenparadox sieht. Er hatte ein Stipendium für dieses Jahr. Jetzt geht er zurück nach Bonn, wo er sich habilitieren will. Er ist in Freiburg aufgewachsen, wohnte in Herdern. Ich erzähle von meiner Studentenzeit, besonders das schöne Skilaufen. Er sagt, Weizsäcker hat doch religiöse Ideen, die oft in seine Philosophie der Wissenschaft hineinspielen; solange er über Physik spricht, sei alles klar; aber sobald er von den Prinzipien und dem Wesen der Wissenschaft spricht, werde er unklar, siehe K!)
Eifrig an Pr (AS§ 3 angefangen.)
Eifrig an Pr (AS§ 3 weiter. 🕮
und
Ich mache starke Vereinfachungen: Die Funktionen \(\Phi{}\) usw. werden ganz gestrichen; reelle Funktionswerte werden nur kurz nebenher erwähnt. Die Einführung der Modelle wird sehr vereinfacht.
An Pr. – Nachmittags 3 ½ – 5 ½Jokl’s hier zum Kaffee. (Über die verschiedenen Friedensbewegungen. Sie haben auch den Brief vom Westside Komitee bekommen, also wo ich einer der Unterzeichner bin; Frau Jokl sagt mit Recht, es gibt zu viele Gruppen; man zersplittert seine Beiträge; ich sage aber zugunsten dieses Komitees, dass sie anscheinend wirklich aktive Arbeit leisten, lokale meetings in Schulen usw. Sie sagt: Aber die politischen Kandidaten sind alle sehr vorsichtig; auch die, die so denken, wagen nicht mehr, offen zu sprechen.
An Pr (Großteil von Skelett für § 3 geschrieben.)
An Pr (§ 3, vieles wird verbessert und vereinfacht; die \(\psi{}\)-Funktionen werden fortgelassen.)
An Pr (§ 3 Skelett fertig.) – (Hanneli und Erika sind sehr gut mit allen Einkäufen, Packen usw. für Erikas Reise ins Arizona camp fertiggeworden, auch vieles. Aber gar keine Hetze heute; vor dem Abendbrot ist schon alles fertig!) 🕮\(Erika ab ins camp)\
[Erika fährt ab 6:15 morgens zum Tocaloma CampFoxboro Arizona, für 5 Wochen. Ich habe die 500.– vorausbezahlt.] – Weiter an Pr (AS§§ 1 und 2 in einen verschmolzen. Dann angefangen englisches ms von § 2 (der frühere § 3 über Modelle) aufgrund des Skeletts, das ich in den letzten Tagen geschrieben habe.)
Weiter an Pr. (Am neuem § 2). – Abends sehe ich mit Hanneli das UHF-TV: Norman Thomas20https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Thomas (Reminiszenzen über sein Leben; Periode nach Periode, über eine Stunde lang. Für jede Periode erscheinen 2 neue Leute, außer dem Leiter des Ganzen, die dazu beitragen und ihm Fragen stellen. Am Ende sehr deutlich und scharf gegen Johnson: Er muss sofort Waffenstillstand machen, und wirklich ernstlich bereit sein, auch mit dem Vietcong zu verhandeln, und wirklich dem Volk dort Selbstbestimmung geben, und wirklich versichern, dass er nicht dort bleiben will, was die großen Basen sehr zweifelhaft machen; er verurteilt ihn auch sehr scharf über S. Dom. Er sagt, dort war Johnson sogar der Anstifter der ganzen Entwicklung, mit seiner Unterstützung der Junta gegen Bosch.)
An Pr (vereinfachtes Schema für die Attribute: für jede Familie \(F_-^m\): space\(U^m\), Partition, Region der Attribute.) – (Der Pianist gegenüber spielt den ganzen Tag. Daraufhin schauen wir uns 🕮\(Chomsky und Frau)\ das front appartment an, das gerade uns gegenüber in der Ecke des Hauses liegt. Vorteil: Der Pianist ist nicht mehr zu hören; schöner großer Balkon am Wohnzimmer. Nachteil: Das Geräusch der Autos auf San Vincente, und zuweilen das Brummen eines trucks, der wieder anfährt; in der Nacht ist das viel zu laut, obwohl man es am Tage nicht sehr bemerkt. Zwei von den Schlafzimmern gehen nach Osten; das schaut man sehr schön ins Grüne, das die anderen Häuser ziemlich verdeckt; aber: Hanneli sagt, dass das nächste Haus ein Schild hat und zum Verkauf steht; und sie nimmt an, dass das aufgekauft wird von jemandem, der ein großes Appartmenthaus bauen will; dann würde man das Gehämmere gerade vor den Fenstern haben.)
VIII / 1966 Weiter fleißig an Pr (ich schreibe einige Seiten Skelett: Unterschied zwischen 2 Anwendungen der induktiven Logik, für \(L_O\) und \(L_T\); dieser Artikel beschreibt ein System für \(L_O\); aber auch für quantitative Größen, nämlich interval partition.)
An Pr (Übersicht über conceptual reply).
(Mrs. Mercer). An Pr (über \(IL_O\) für \(\mathcal{L}_O\) und \(IL_T\) für \(L_T\); anstatt Farbenraum die Frequenzskala für Bestimmung von \(\mathfrak{M}_1\).
11 – 2 Chomsky und Frau hier. (Allerhand über politische Fragen. Er hält es für klar, dass der Warren report über Kennedys Ermordung absichtlich gefärbt ist; und dass es zumindest 🕮 ganz gut denkbar ist, dass ein plot in Texas gemacht wurde, von Leuten der Rechten, die Kennedy hassten. – Über anarchism. Er meint, dass es gut möglich ist, z. B. Ordnung in einer Fabrik zu halten, ohne Zwang. Da muss natürlich ein Leiter sein, und alle müssen ihm folgen, solange er Leiter ist; aber die Arbeiter müssten das Recht haben, ihn jederzeit zu ersetzen durch einen anderen; er sagt, es ging sehr gut in den Kibbuzim; er lebte in einem von mehreren hundert Leuten; aber es gibt auch solche mit tausend oder mehr. – Über verschiedene Leute und Bewegungen. Er schätzt auch die „Nation“; MR: Er meint, die Herausgeber seien ihm zu stalinistisch. [Das gilt aber doch höchstens für den einen, der für China eintritt in dem Konflikt mit Russland; der andere war mehr für das jetzige Russland; beide bedauerten den Zwist. Er sagt, dass alle Zeitungen China ungerecht behandeln, er meint, sie fälschen die Fakten absichtlich, z. B. dass Tibet immer als Teil von China galt. Ich versuche mehrmals ihm klarzumachen, dass die weitaus große Mehrzahl der Zeitungen und politischen Leute wirklich glauben, was sie sagen; alle Menschen sind sehr geneigt, an ihren Vorurteilen festzuhalten, trotz aller gegenstehenden Fakten; ich sage, er ist noch zu sehr ein Rationalist; wir müssen eine Menge von Freud lernen. – Sie gehen jetzt bald nach San Francisco, und dann einige Wochen nach Japan; dann kommen sie zurück nach Berkeley, September bis Jan. 67; ich glaube, nicht Linguistik, sondern irgendwas Soziologisches oder derart. – Frau sprach mehr mit Hanneli; sagt aber nicht viel. Sie scheint aber nett. 🕮 Beim Abschied fragt er, ob er mich dann im Herbst mal sehen kann. Ich sage: unbedingt! Wenn immer er nach LA kommt, soll er anrufen; ich sage zur Frau: Ich hoffe, dann auch Sie etwas näher kennenzulernen.) – Nachmittags an Pr. – 7h telefoniert mit Abe Kaplan (wann kommt er mal? Das Physikbuch wartet auf ihn! Er sagt: Es ist keine Zeit mehr! aber am 10. kommen sie hier durch, auf dem Flug nach San Francisco; da will er kurz herkommen; ich sage: Da kommen wir lieber zum Flugplatz, dann haben wir mehr Zeit zusammen!)
An Pr (dabei auch: Entwurf für eine Diskussion über Goodmans ‚grue‘; vielleicht ins AS? Oder lieber als paper in eine philosophische Zeitschrift? Vielleicht ist letzteres besser, weil die Frage meist von Nicht-Logikern in Philosophie diskutiert wird.)
10 ½ – 2 M und K hier. (Kuhns hat neue Computerberechnungen gemacht. Dadurch, dass er ein höheres \(\lambda{}\) genommen hat (10 oder noch höher!), sind alle implausiblen Fälle verschwunden, auch die, die ich inzwischen in seinen Ergebnissen gefunden hatte, meist an dem squalsquared? Dreieck: Zeichnung. –)
An Pr (ich mache Unterschied zwischen reiner und angewandter induktiver Logik, analog zu den 2 Arten von Geometrie. Was ich früher „methodologische Regeln“ nannte“, will ich jetzt Regeln der 🕮\(A. Kaplan\ angewandten induktiven Logik nennen).
An Pr.
10 zu Dr. Piper. (Ausschlag, vor drei Wochen noch schlecht, jetztmOriginal jeder. einigermaßen gut. Er verschreibt wieder die Cortisonpillen und die Salbe Synalar, wie voriges Jahr; nächste Woche wiederkommen.) – [Hanneli fährt mit Frau Chomsky nach Watts.] – (Abends telefoniert mit David. 27 min. 1.20 Er sagt, argentinische Regierung unterdrückt die Universitäten, als Brutstätten des Kommunismus; Frondizi war Präsident der Universität und ist abgesetzt oder zurückgetreten; Chancellor Murphy21Franklin David Murphy (1916-1994); vgl. Franklin David Murphy - Wikipedia hat Kalish gefragt, ob das department willig ist, dass er eingeladen wird; natürlich ja. Ferner wird Meehl für ein Semester herkommen; der sei zum Katholizismus übergetreten, interessiert sich sogar auch für die katholische Theologie. – Renée und Tochter V geht es gut; sie hoffen, dass jetzt bald die Zeit kommt, wo sie nicht mehr nachts aufwacht und gestillt werden muss. Aber die Familie ist jetzt noch immer durch das Kind etwas durcheinander; wir sollen noch ein paar Wochen warten, bis alles mehr in ruhiger Routine ist.)
11 ½ – 2 Abe und Iona Kaplan hier (und Myra. Kaplans waren in La Jolla für mehrere Wochen; da war er an einem Institut für Behav. Scs. Ich gebe ihm mein Physikbuch; er ist sehr erfreut. Sie fliegen 🕮 heute nachmittag nach Ann Arbor zurück. Er ist sehr stolz, dass nach einer kürzlichen Umfrage bei Prominenten aller Gebiete das philosophische department in A. A. hoch stand sowohl für Fakultät als auch für gutes Programm; während UCLA ziemlich schlecht abkam, ganz besonders im Programm! Verständlicherweise! Ich sage ihm, dass Montague in Amsterdam ist, und sich überlegt, ob er überhaupt zurückkommen will; er hat sich mit Kalish ganz verkracht; ich erzähle die Geschichte mit der Drohung gegen jüngere Kollegen, und Kalishs Brief an chancellor oder dean. Ich frage, ob er wie ADA jetzt auch gegen den Krieg und vor allem gegen die Eskalation ist; er sagt: gegen die Eskalation, also vermutlich nicht gegen den Krieg. –Myra ist auch da. Abe und Iona begrüßen mich beide sehr herzlich; sie küsst mich zum Abschied auf den Mund! Sie sagt, sie sehnt sich doch nach LA zurück, wegen vieler Freunde, aber Abe scheint glücklich an A. A. – Er wird 68 – 69 das ganze Jahr an der Un. von Honolulu sein, und schon Sommer 67 und Herbst; also 3 Sommer, und im Sommer 69 wird er Direktor sein von der Konferenz für E-W Phil.) –🕮\(Watts Kalish und Susie)\
Ganzen Tag an Pr. (Entwurf geschrieben über 2 Hauptanwendungen der induktiven Logik: Beobachtersprache und theoretische Sprache; die erste diskrete Skalen; die zweite Kontinuum für Werte und sogar für Individuen.)
An Pr. (Anfang vom englischen ms des neuen § 2 durchgesehen und in Ordnung gebracht. Noch einiges über die 2 Sprachen.)
An Pr (angefangen englisches ms über die 2 Sprachen.) – Nachmittags 4 – 8 ½ (!) mit Hanneli zum Watts Summer Festival (dabei auch Kalish und Susie (das ist die Susan vom department, die dort mit Vi schon lange Zeit ist; dies macht mir Hanneli klar erst nach der Rückkehr! Hanneli sagt, sie ist 25 Jahre, sie sieht noch jünger aus, kindlich, lange blonde Haare wie gewöhnlich Dons Freundinnen; uns ist nicht klar, dass sie nun jetzt oder vielleicht immer schon Kalishs Gefährtin ist? Vor Jahren hieß eine Susie, aber doch wohl das war doch wohl eine andere?) Wir begrüßen irgendwo kurz Tiger Slavik; dann gehen wir eine lange Strecke zu Fuß die Straße entlang; Kinder fahren auf Karussells usw., bis zur Jordan High School; dort sitzen wir draußen lange und warten. Dann drinnen im großen Auditorium: Beauty Contests; dann Talent Show: Sängerin, Tanz, zuweilen beides zusammen. Eindrucksvolle Leistungen; leider Beleuchtung zu schwach für mich, 🕮 um die Gesichter zu sehen; Hanneli sagt, sie waren oft schön und anziehend. – Dann lange Fahrt nach Hause im dunkeln, wir sind alle müde.)
(Hanneli großen Teil des Tages zum Watts Festival; Dr. Luther King sollte kommen und reden, kam aber nicht.) – An Pr (über \(L_O\) und \(L_T\), theoretische Sprache.) Nachmittags sitze ich im Wohnzimmer, (schreibe am Bridgetisch, auf einem Sessel, mit lap board, weil der Pianist wieder so laut spielt! Aber die Lampe mit Metallglocke neben meinem Gesicht macht mich heiß.)
An Pr (weiter über \(L_T\)).
10 zu Dr. Piper (er schaut’s nochmal an, den Ausschlag. Im ganzen besser, der Fleck am Schenkel aber noch nicht ganz. Er verschreibt nochmal Prednison22vgl. Prednison – Wikipedia, aber jetzt nur morgens 1.) Sehr heiß; ich bin ganz nass durchschwitzt, als ich nach Hause komme. – An Pr– 7 – 9 Mia hier (Frank war einige Tage da; er ist Assistant Prof. in San Louis, das ist das einzige college, das keinen Dr. Grad verlangt; er möchte zwar lieber in größeren Ort, aber das wird kaum möglich sein. Jetzt ist er aktiv, diesen Sommer, im Job Corps in San Francisco; das tut er gern. – Wim hatte wieder Eifersuchtsanfälle.) – Langer Hochzeitsbericht von Chacha; Hanneli liest ihn vor; er ist ausgezeichnet geschrieben, schildert alles sehr lebhaft und anschaulich. 🕮
Ganzen Tag an Pr. (Über theoretische Sprache \(L_T\); ich glaube, ein großer Teil davon kann doch in der diskreten Sprache dargestellt werden.)
Ganzen Tag an Pr. (Neuen langen § 2 fertig, auch über theoretische Sprache.)
Ganzen Tag an Pr (neuen § 3 englisches ms angefangen; über Modelle.)
Ganzen Tag an Pr (weiter ms).
Ganzen Tag an Pr ( neuer § 3 ms fertig.)
12-2 Kalish + Jokl’s hier. (Sehr lebhafte Gespräche über die Friedensfrage. Ich gebe Jokls die Brochüre über die 3 Soldaten, die nicht nach Vietnam gehen wollen. Kalish sagt, sie wollen eine Auskunftsstelle einrichten für Gewissens objectors. Er selber war schon als Student ein entschiedener Kriegsgegner. Frau Jokl sagt: Ein Ausländer wie ihr Neffe, der französischer Bürger ist, wird, wenn er mit Immigrationsvisum kommt, hier nach einiger Zeit vor die Frage gestellt, ob er bereit ist für Einberufung, oder sonst muss er das Land verlassen; er möchte gern hier studieren, Medizin, weil hier die Medizinschulen viel besser sind; andererseits aber möchte er nicht nach Vietnam geschickt werden. Wahrscheinlich wird er sich entschließen, hier zu bleiben, und es zu riskieren; er war ärgerlich, dass sie ihn schon nach 6 Monaten hier vor die Entscheidung gestellt haben.) 🕮
(Angefangen, alten § 4 über Modelle, umgeschrieben als zweiten Teil des neuen § 3.)
An Pr. (Angefangen, englisches ms vom 2. Teil von § 3).
An Pr. (weiter englisches ms vom 2. Teil von § 3; es geht gut vorwärts.)
An Pr. (weiter englisches ms vom 2. Teil von § 3; zweiter Teil von § 3 beendet). – In den letzten Tagen abends kurzen Spaziergang mit Hanneli, im letzten Tageslicht.
Endlich mal wieder mittags kleinen Spaziergang mit Hanneli gemacht. (Anfangs war Brise, aber nachher heiß, und daher doch wieder durchgeschwitzt.) –
An Pr (die ersten 3 Sektionen vom AS sind fertig! Ich muss sie nochmal sorgfältig durchlesen; dann will ich sie auf ditto master tippen lassen.) Abends kurzen Spaziergang.
An Pr.nBezug der Wiederholungszeichen nicht völlig klar.
Pr. (Noch einiges am ms.) (Hanneli nachmittags und abends zur Credit Union; ich habe ihr Scheck 200‚- gegeben, für shares, auf ihren Namen.)
Briefe getippt (nach langem mal wieder, um das Eiligste zu erledigen).
IX / 1966 Allerhand gelesen, gekramt und geschrieben. (Ich finde Zettel, dass ich Yosida mein Physikbuch versprochen habe; dann sagt Hanneli, als ich sie an die japanisch geschriebene 🕮 Adresse erinnere: Ja, die hat sie aufgeklebt; und Erika war dabei und hat ihr Kompliment gemacht, wie schön sie das Japanische geschrieben hat! Yosida war hier am 19. 7.; am 29. 7. reiste Erika ab; also muss es dazwischen gewesen sein; ich habe damals versäumt, es ins Postbuch und in die SD Liste einzutragen.
Noch Briefe getippt. – 6h kommt Erika zurück aus dem Camp Tocaloma. (Sie erzählt sehr erfreut von allem, wie schön es war, und zeigt uns die Fotos, die sie aufgenommen hat. Hanneli hat noch (bei der methodistischen Kirche an Wilshire, wo Ina früher gearbeitet hat) die anderen Mädchen und Eltern getroffen und noch allerhand mit ihnen gesprochen; sie haben Erika sehr gelobt.)
Gelesen.
Kyburgs ms „Bets&Beliefs“ angefangen. (Er will starke Bedenken gegen subjektivistische und logischepr Theorie vorbringen. Er sagt: Der Glaubenszustand eines Menschen ist nicht so bestimmt; Intervall wäre bessere Beschreibung. Der Glaubenszustand ist zwei-dimensional; er nennt Keynes und meine .)
Weiter an Kyburgs ms. (Seine dritte Kritik ist Missverständnis. Man könne gewisse Voraussagen mit überwältigender pr machen; das ist praktisch Gewissheit; daher schlimmer Apriorismus!) Mittags kurz mit Erika spazieren.
Gelesen. – An Pr (einige Ideen über 🕮 meine Definition von von reliability von Schätzungen geschrieben. Mein Begriff gibt vielleicht zu große rel. für tautologische Evidenz; das sieht man an Kyburgs Beispiel in seinem neuen ms.)
Feynman’s Aufsatz gelesen (in Heft von „Physics Today“, das Gardner mir geschickt hat.)
An Pr. (Ich überlege, dass unsere alte Methode für 2 Familien heute unannehmbar ist! Denn Nachprüfung eines einfachen Beispiels zeigt, dass \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) nicht das Axiom der Invarianz bei Einführung einer neuen Familie erfüllt! Da wir diese Forderung unbedingt erfüllen wollen, bin ich auf meine frühere Idee zurückgegangen, dass eine Struktur für \(F_-^1\) und eine für \(F^2\), für dasselbe Muster, als induktiv unabhängig genommen werden; wobei \(\mathfrak{M}\) für ihre Konjuktion das Produkt der Einzel \(\mathfrak{M}\) ist.)
Vormittags und nachmittags Leroy Pitts hier, (im ganzen 7 Stunden. Er sucht Karten heraus zur Verschickung von SD „Con“. Er ordnet K- und k-Karten ein und schreibt neue guide Karten auf grünem Papier für k-Kartothek, weil ich die Namen auf blauem gar nicht mehr lesen konnte.) – Hanneli und Erika sind noch fleißig am Nähen für die Schule. (Abends geht sie mit Leroy aus.) 🕮
9 Hanneli und Erika zur Ojai School (sie fahren in nur 1 ½ Stunden hin! Da sie so früh da sind, kann Erika sich Zimmer oder (und?) Bett aussuchen und sich schon einrichten. Sie ist freudig erregt, aber hat doch sehr gebeten, dass Hanneli sie nächsten Sonntag wieder besucht. Erika wohnt in dem zweistöckigen Haus, das wir damals gesehen haben; es liegt etwas abseits, höher am Hügel. Eine nette ältere Hausmutter ist da. Direktor Jadar mit Frau und 2 Kindern wohnt in einem anderen Teil des Hauses.) – Abends machen wir noch kleinen Spaziergang.
An Pr (weiter an 2 Familien.)
An Pr (weiter an 2 Familien; es scheint richtig zu gehen, sodass die neue Methode, basiert auf \(\mathfrak{W}\), das Axiom erfüllt, dass die Werte ungeändert bleiben, wenn eine neue Familie in die Sprache eingeführt wird.) – Abends kleinen Spaziergang mit Hanneli.
An Pr. (weiter an 2 Familien, angefangen, englischen Text zu schreiben.)
An Pr.. (3 Seiten Englisch; stenographisches Skelett beinahe beendet.)
An Pr. (weiter an 2 Familien; ein allgemeines Prinzip für Irrelevanz. Die Methode ist aber leider kompliziert, und daher für \(\gt 10\) sehr zeitraubend, für wirkliche Probleme wohl nur mit Maschine möglich. Aber Kemeny hat ja immer gesagt, wir sollen ruhig gute Methoden konstruieren; das Rechnen tut die Maschine.) 🕮
An Pr. (Weiter an 2 Familien; eine richtige Lösung gefunden; und englisches ms (9 Seiten) für M und K geschrieben. \(E^1\) und \(E^2\) haben wirklich Relevanz zu einander; aber ich habe noch nicht herausgefunden, unter welchen Bedingungen positiv oder negativ. Ich bin aber froh, dass eine Lösung existiert; ich denke, sie kann auch leicht auf mehr Familien angewendet werden, aber ich wünschte, ich könnte noch Vereinfachungen finden.)
M und K hier. (Ich gebe Gordon mein englisches ms über neue Methode für 2 Familien, basiert auf \(\mathfrak{W}\).) –Nachmittags an Pr (auf Anregung der Mathematiker überlege ich noch Weiteres über 2 Familien; und auch über koordinierte Sprache, weil Gordon etwas über Walk’s Methode berichtet.)
An Pr (weiter an Beispielen für 2 Familien.) –¼ vor 4 – 6 zu Robinsons. (Wir wollten schwimmen, weil es heute wieder heiß war, wie gestern. Aber auf einmal kommt am Frühnachmittag ein Regen und kühlt alles sehr ab. Hanneli schwimmt aber doch, auch ohne Sonne. Ich sitze mit Robinson in Liegestuhl beim Teich. Nachher im Haus, mit Kaffee und Kuchen. Beide erzählen lebhaft von ihren Eindrücken in Russland. Moskau wächst sehr. Eigentliche slums gibt es nicht; wohl aber Gegenden mit klapprigen alten Holzhäusern; aber die werden nicht eigentlich 🕮\Tilly und Lejenhufund\ als slum angesehen, weil das früher so üblich war; jetzt verschwinden sie allmählich; es wird ganz gewaltig neu gebaut. Die Studenten können zwar Englisch lesen, aber schwer sprechen, und die Professoren auch oft nicht gut. Beim Mathematikerkongress in Moskau waren über 4000 Teilnehmer; da ist es unmöglich, mit allen zu sprechen, die man kennt und trifft; es ist auch sonst zu viel los, mit vielen Besichtigungen und Ausflügen; auch nach Yalta, und sogar Tbilisi. Dann waren sie zu einer Konferenz für Analysis in Helsinki. – Ich spreche auch mit ihm über Non-Standard Analysis; er erklärt mir einiges; er hat die Infinitesimale eingeführt, angeregt durch Ideen von Leibnitz.)
An Pr (2 Familien. Ich entwickle Formel für \(C_{II}(::).\): das ist doch ziemlich kompliziert, weil man doch eine Funktion berechnen muss für sämtliche \(Q\)-Strukturen, die mit den beiden \(P\)-Strukturen in \(E\) verträglich sind.) – 4 – 8 Tilly Neovius hier. (Ihr Neffe, Acting Assistant Professor Axel Leijonhufvud23Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Leijonhufvud in Ökonomie, bringt sie her, aus Van Nuys. Sie ist sehr unternehmend; reist hauptsächlich, um ihre Schwester Eva, die Nonne in Brasilien ist, zu besuchen; besucht aber inzwischen in den Staaten 2 Schwestern und ihre Kinder. Axel Leijonhufvud ist Sohn ihrer Schwester, nennt sie „moster“ (siehe K-Karte Leijonhufvud). Sie ist energisch, unternehmend, unermüdlich, munter, interessiert an allen früheren Freunden 🕮 und Bekannten; spricht von Mainberg, das sie besucht hat, die Stadt Schweinfurth weiß nicht, was sie damit machen soll; Berta (Brand) Holt, die sie mit Agnes besucht hat; Friedrich und Marianne; Ulmers; auch Leute, die ich kaum mehr erinnere. Sie oder ihre Mutter hat v. Wright in Helsingfors gekannt; Tillys Mutter war von deutschen Eltern, ihr Vater war schwedisch sprechender Finne, sie ging in die deutsche Kirche zur Sonntagsschule, und lernte dadurch von Rohdens kennen. Sie ist sehr glücklich darüber, dass wir sie freundlich empfangen (ich wiederum mit Kuss), und sie später drängen, doch noch zum Abendbrot zu bleiben. Hanneli richtet schnell was Nettes her. Tilly drängt mich sehr, sie in Stockholm zu besuchen, aber vorher Karte zu schreiben; ich sage: Vielleicht komme ich wirklich mal, z. B. wenn ich nach Helsinki gehen würde, wo man mich schon lange eingeladen hat; und so kommen wir auf v. Wright zu sprechen. – Wir haben weltanschaulich vielleicht nicht viel gemein, politisch sogar sicherlich sehr verschieden; aber sie ist doch menschlich bewegt und mitfühlend; sie erzählt auch, wie viel Gutes die Nonnen in Brasilien für die schrecklich armen Leute tun; und sie ist so ein anhänglicher Freund.)
An Pr (weiter an 2 Familien, auch mit numerischer Berechnung eines Beispiels für 3 x 3 Tafel; .)
An Pr. (Weiter daran. Aber ich muss wohl Rechenfehler gemacht haben, entweder in den Formeln, oder, wahrscheinlicher, im Zahlenrechnen: die 9 \(C\)-Werte summieren nicht zu 1!) - Abends langen Brief an Chacha und Grete getippt, 🕮 auf Chachas Brief hin, dass ein Plan besteht, dass Heini ihr vielleicht eine Reise nach Mexiko ermöglichen wird. Ich schreibe, dass ich gern beisteuern will, und vielleicht wir drei dann Weihnachten hinkommen würden.)
An Pr. (2 Familien; ich prüfe nochmal die Formeln durch, und bemerke einen Fehler; daher waren dann auch die ganzen numerischen Berechnungen verfehlt!)
An Pr. (2 Familien. Über \(2\times 2\) Fälle. Methode zur automatischen Aufstellung aller \(S^Q\) für gegebene \(S^1\) und \(S^2\).) (Hanneli macht sich Sorge um Leroy. Er hat angerufen, er sagt, er hatte einen Autounfall und fürchtet Gefängnis; bevor er Näheres erklärt, hängt er schon ab.)
Mit Dr. Kulka und Hanneli spazieren (am Ozean entlang, vom SM Blvd nach S, und dann auf den Pier bis zum Ende; dort sitzen wir und schauen auf die Angler und Segelboote. Sie erzählt von der Europareise; Kongress in Edinburgh, dann Reise in Schweden und Norwegen; sie ist sehr angetan von der Art der Menschen dort; alle Doktoren in Norwegen sind für die medizinische Versicherung, die dort schon alt ist. Sie sagt, alle Menschen verurteilen Präsident Johnson sehr scharf. – Nachher wieder zurück zum Auto. Am Ende bin ich doch sehr müde von dem langen, oft langsamen Gehen.) 🕮\Leroy Pitts Autounfall\
(Hanneli ganzen Tag in Ojai bei Erika. Erika liegt mit etwas Fieber zu Bett. In der Schule ist es ihr aber sehr gut gegangen. Sie hat nette Beziehungen mit Mädchen und auch Knaben, und jeder mag sie anscheinend gern.) – An Pr (über 2 Familien. Neue Idee, mit merged Attributen, sodass es immer eine \(2\times 2\) Situation ist; ich habe leise Hoffnung, es könnte zu einer Methode führen, wo \(C(H_{II}|E^1\cap E^2)\) nur abhängt von \(s‚s_1^1‚s_1^2\) und \(s_{IL}\).
An Pr (weiter an der Idee mit \(C(H{II}\cdot \cdot )\)). Es ist aber doch zweifelhaft, ob das so durchführbar ist; denn durch die beschlossene aber Irrelevanz scheint alles schon festgelegt, sodass keine Wahl mehr ist.) – Mittags mit Hanneli spazieren (endlich mal wieder nach langer Zeit. – Wir sprechen über LeroysLeroys Schwierigkeiten; und ich sage, ich bin bereit, ihm etwas zu leihen; erst spreche ich von 200; nach einer Weile frage ich, ob vielleicht 300 besser wären, und sie sagt ja. Nachmittags nach dem Kaffee rufe ich dann bei ihm an, nur die Tante ist zu Hause. Später ruft er mich zurück, und ich sage, dass ich ihm das Darlehen geben will; er braucht es erst zurückzuzahlen, wenn er mal eine gute Anstellung hat nach Beendigung des Studiums. Er ist sehr glücklich und dankbar. Inzwischen hat die Polizei ihn auch benachrichtigt, dass sie die Anklage wegen Verlassen des Unfallortes zurückgezogen haben; er hatte schon gefürchtet, er müsste dafür ins 🕮 Gefängnis. Dann rate ich ihm, vielleicht doch die Versicherung die Reparatur des anderen Autos zahlen zu lassen, dann sorgen die für alles, bis die Frau zufriedengestellt ist. Nachher telefoniert er noch von anderswo mit Hanneli, und lässt mir seinen sehr herzlichen Dank sagen.)
An Pr. (Weiter an 2 Familien.) – Mittags Spaziergang mit Hanneli.
An Pr (für 2 Familien, neue Methode mit 3 Axiomen. Vorteil: Ich brauche für \(\mathfrak{M}(E^{1‚2})\) nicht die \(\mathfrak{M}\)-Werte für sämtliche Q-Strukturen in Bezug auf die gegebenen Familienstrukturen \(S^1\) und \(S^2\), sondern nur die Anzahl \(\zeta{}_Q\circ Q\)-Strukturen \(S^Q\).)
An Pr (weiter eifrig an der neuen Methode; auch abends!)
An Pr (weiter eifrig an der neuen Methode; auch abends!)
X / 1966Weiter eifrig an der neuen Methode. Brief von Grete, auf meinen Brief an Grete und Chacha zusammen: Wenn Heini Chachas Reise finanziert, will ich auch zusteuern, und wir kommen dann auch Weihnachten. Sie schreibt überhaupt nichts von Heini! Wir sollten doch auch kommen, wenn Chacha nicht kommt. Walter ist sehr krank, hatte Leber- und Darmoperation!)
Hanneli fährt zu Erika nach Ojai. (Sie erzählt mir, dass Erika gestern Abend lange telefoniert und geweint hat, wegen Kummer über einen Knaben, der es nicht vertragen konnte, dass sie 🕮 mal mit anderen flirtet, und sich abgewendet hat!) - Eifrig an Pr (weiter die neue Methode für 2 Familien.)
An Pr. (Nochmal gründliche Überlegungen, ob wirklich unser gutes altes \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) (für die \(Q\)-quasi-Familien) aufgegeben werden muss, (auch nur als Komponente, geschweige denn als approx erste rohe Methode allein.) Ich berechne Beispiele.)
An Pr. (Ich finde allerhand Fälle, wo \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) das Axiom \(A11\), Invarianz in Bezug auf Einführung einer neuen Familie, zu meiner Überraschung erfüllt. Darauf prüfe ich die negativen Fälle nach, und korrigiere Rechenfehler: Sie stimmen auch überein mit der Forderung! Ich finde einen Beweis, erst beschränkt, dann etwas allgemeiner. Das sieht ermutigend aus.)
An Pr. (Ich finde den Beweis für ein allgemeines Theorem; eine Verallgemeinerung eines Beweises von Feller. Daraus geht dann hervor, dass \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) das Axiom \(A11\) erfüllt. Ich bin sehr erfreut, dass diese einfachste Lösung für das 2-Familien (und \(n\)-Familien) Problem, das heute von mir als unerläßlich angesehene Axiom erfüllt. Also ist auch die alte kombinierte Methode gerettet. Aber ich habe eine Vorliebe für \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) selbst, weil \(C\) dabei so höchst einfach wird.)
An Pr. (Weiter über 2 Familien. Ich überlege, wie weit es nötig ist, \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) zu ergänzen durch eine elar Funktion, die die \(P\)-Zahlen mit in Betracht zieht. Beispielberechnungen, schließlich mit \(\lambda{}\times 1\); zwar nicht so einfach, aber gibt ein realistisches Bild.)
An Pr. (Ich gehe zurück auf meine alte Idee, ob man \(\mathfrak{M}^{1‚2}\) so umformen kann, dass \(C(H_{II}|E)\) nur abhängt von \(s_{II}‚s_1^1‚s_1^2\) und \(s\). Ich versuche eine Funktion von diesen Zahlen für 🕮\Rogers Park\\((s+\lambda{})\cdot C(\cdot \cdot )\). Es wird ziemlich kompliziert.
An Pr. (Weiter an dem Problem. – 3 ½zu Mia und Wim. (Wir fahren mit ihnen in den Will Rogers State Park, die östliche Einfahrt vom Sunset, die ich noch nicht kannte. Man fährt zu einem höher gelegenen Parkplatz . In der Nähe sind Sportfelder. Wir spazieren dann weiter hinauf, an einem Pferdestall vorbei und immer weiter. Ich wundere mich wie gut ich es machen kann. Nach langem Aufstieg kommen wir auf den Gipfel, den höchsten Punkt weit herum, höher als westlich die Höhen über Pac. Pal., und östlich die Höhen über Amalfi, von wo man zur Huntington Foundation fährt. Keine Leute sind da oben, und wir sitzen lange auf einer Bank. Schließlich gehen wieder hinunter. Mia fragt mich aus über Frondizi, Husserl, das „Phänomenologisch-Analytische“, „intuition“ über Farbeneinheit, usw. – Zurück zu Mias Haus. – Später fährt Hanneli nach Hause, um für morgen vorzubereiten; ich mit Mia und Wim ins Restaurant Bellevue (S. M., Ecke Ocean Avenue und S. M Blvd; der manager und unsere Kellnerin sprechen deutsch, sind aus der Schweiz. – Nachher fahren sie mich nach Hause, Mia übersieht aber die Barrington und fährt auf einmal unter dem S. D. Freeway durch! Links hinein und umgekehrt.) Es war gut, mal wieder unter Freunde zu kommen; ich bin letzthin zu viel zu Hause geblieben.)
(Hanneli fährt ganzen Tag nach Ojai.) – Ich an Pr. (Ich beende die Untersuchung über die versuchte Form von \(C\)-Funktion. Es gelingt nicht. Ich hätte gar nicht so viel Zeit darauf wenden sollen; ich habe ja schon 1959 solche Versuche gemacht, mit Kemeny; der glaubte, dass man zeigen könne, dass es nicht geht. Ich schreibe die Ergebnisse auf und beende die Untersuchung von 2 Familien, die ich seit 8. 9. unternommen habe. Das Hauptergebnis war wichtig. Dass \(\mathfrak{M}^{1‚2}\), gegen meine Befürchtung, doch im Einklang ist mitoOriginal als. Axiom \(A11\). 🕮\zu Dr. Straatsma\ Gordon hatte das von Anfang an geglaubt; und nun habe ich einen allgemeinen Beweis gefunden, dass es so ist. Daher ist der neue Versuch, über den ich ein ms an Gordon gab, nicht mehr so wichtig: nämlich, 2-Familien Methode basiert auf Unabhängigkeit von \(S^1\) und \(S^2\), den beiden Strukturen.) – Abends kommt Hanneli zurück; sie berichtet Gutes von Erika.
An Pr (nach einem Monat Abschweifung über 2 Familien jetzt zurück zur dringenden Pflicht: AS-ms. Ich fange an das letzte Durchlesen der umgearbeiteten Sektionen 1 bis 3 (entsprechend den alten 1 – 4). Der Text scheint schon gut; es geht schnell vorwärts.)
An Pr. (Weiter revidiert.) – Abends bis 10h Brief an department Chic. getippt (über Howard Stein, mit Grüßen an alle.)
An Pr. (Den neuen § fertig revidiert. Leider kann Mary Meyerhoff jetzt nicht tippen; sie ist kürzlich aus Japan zurückgekommen und macht jetzt Psychotherapie; ich sage ihr (telefonisch), dass es mir sehr gut geholfen hat; aber ich verstehe auch, dass es sie sehr in Anspruch nimmt; sie nimmt jetzt zweimal wöchentlich, will später vielleicht 3 Mal.) – Abends mit Kalish telefoniert. (Er ist sehr eifrig tätig gegen den Krieg; er hatte heute eine Klasse von 12-jährigen Schulkindern aus Culver City; der Militärmann auf der Gegenseite hat im letzten Moment abgesagt! Er hat den Kindern, die durch ihre Familien ganz brain washed waren, erklärt, wie die Situation wirklich ist. Sie waren zunächst erstaunt, dann aber sehr eifrig, es wirklich zu verstehen.)
11hzu Dr. Straatsma (über 2 Stunden gewartet! Die nurse prüft Lesefähigkeit. Er nimmt Druck: gut normal, er ist sehr befriedigt. Ich sage auf Frage: Ich kann noch gut genug lesen und schreiben; er ist zufrieden. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen.) – (Nachmittags etwas an dem Problem des rotierenden gleichseitigen Dreiecks für Kolb Exp getan.) 🕮\M. und K. hier (ich zu Helmers)\
An Pr. (Kuhns Ergebnisse für 3 Prädikate mit verschiedenen \(\eta{}\)’s vom Computer angesehen. Ich berechne einige Tabellen, um zu sehen, ob der \(C\)-Wert bei konstantem \(s=6\), und \(s_1=0\), wenn mehr und mehr von \(P_\lambda \) auf \(P_\zeta \) verschoben werden, \(C_1(D_1\cdot \cdot )\) sich einigermaßen linear bewegt. Das tut er nicht; er bewegt sich nur immer in der richtigen Richtung, und erstaunlich starker Effekt; aber nicht linear, \(\Delta{}\) schwankt gewaltig, meist nicht in eine Richtung, sondern mit 2? Minimum in der Mitte.) – Abends kommt Hanneli (mit einem schönen tragbaren taperecorder, den Werner der Erika stiften will, damit er anstatt Briefe einfach tapes schicken kann. Aber er hat nur 5” Rollen; und sie hat einen riesigen Katalog von pre-recorded Musik; die Größe der Rollen steht nicht im Katalog; der Mann sagt ihr telefonisch, sie sind gewöhnlich auf 7”; aber sie könne den einen auf 5” überspulen. Mir scheint das bedenklich.)
M. und K. hier 10 ½ – 2. (M. bringt Walks ms24Es könnte sich um ein Manuskript von Kurt Walk handeln, entweder zu dem Artikel: An Extension of Inductive Logic to Ordered Sequences, in: IBM Technical Report TR 25.053, Wien 1965 oder Simplicity, Entropy, and Inductive Logic, in: Aspects of Inductive Logic, hg. J. Hintikka/P. Suppes, Amsterdam 1965. zurück und gibt mir Bemerkungen dazu. Ich mache Bemerkungen zu K.s Computerergebnissen; sie erfüllen das Analogieprinzip, aber sind aber die Dif\(\Delta{}\) bewegen sich merkwürdig. Er will dieselben Beispiele durch die Maschine tun mit größeren \(\lambda{}\)-Werten, zu sehen, ob sie dann plausibler werden.) – Sie gehen heute früher fort. Das ist Hanneli recht, da sie gleich nach Ojai fahren will. – Abends 6 ½zu Helmers. Olaf holt mich ab. (Ich hatte gerade heute Olafs Buch bekommen von BB, und hatte nachmittags mit Interesse darin gelesen. – Er war vor einigen Wochen in Pittsburgh bei einer Konferenz über sozialwissenschaftliche Methode und Technologie. Die Idee eines neuen Instituts wächst immer größer; er hat überall viel Interesse dafür gefunden. Andererseits bekommt RAND nächsten Jahr einen neuen Direktor; ein Ökonom, der seinen Ideen positiv gegenüber steht. 🕮\(zu Dr. Rimer)\ Daher würde er, auch wenn er bleibt, hier Unterstützung für seine Ideen finden. RAND wird sehr geändert werden; vieles wird nicht mehr für Militärzwecke sein, sondern für Wirtschaftliches und Regierungs- und Verwaltungsprobleme, städtische Erneuerung und dergleichen. Andererseits, wenn sie doch fortgehen wollen, müssen sie es wahrscheinlich vor Anfang nächsten Jahres entscheiden. – Er hat Hempels gesehen; Hempel habe nicht-bösartige Gewächse im Darm, die meist nicht stören, aber zuweilen Schmerzen und Krämpfe verursachen.)
An Pr (über koordinierte Sprache. Ich habe einige Ideen, angeregt durch Gordons Bemerkungen gestern zu Walk. Aber da sind doch immer noch Schwierigkeiten, um gleichzeitig die Schwierigkeit der Abhängigkeit der überlastenden Segmente, und dadurch Abhängigkeit und Beschränkung der Möglichkeiten Musterbeschreibungen, und ferner Forderung von Reversibilität.) – Nachmittags kommt Hanneli schon früh zurück, gegen 4, aus Ojai (Erika geht’s gut; heute nachmittag will sie noch arbeiten. Gestern Abend der Volkstanz war sehr erfreulich, jemand bringt einem Tänze richtig bei, von verschiedenen Ländern.)
An Pr (noch weiter an koordinierter Sprache. Ich glaubte, ich hätte eine Lösung, aber es geht doch nicht so einfach. Ich stelle Tabelle auf für \(m=3\) und 6 individuals, Prädikate 0 und 1, und zähle die vorkommenden statistischen Formen aus.) –Mittags kommt Larry Kuhns (und fixiert die Sachen an TV antenna.)
10:30 zu Dr. Rimer (für gen. exam. (zuerst muss ich eine Stunde warten; er telefoniert, dass er in St. Johns Hospital eine Stunde noch zu tun hat. – Dann gründliche Besprechung. 🕮\(Hempel Telefon)\ Er sagt: Alles ist in guter Ordnung, auch Herz, sodass kein EKG nötig ist; und der Blutdruck sehr gut im Normalen. Er plädiert auch für Benzedrin und Dexedrin, aber sagt, mit Hinsicht auf die dadurch erhöhte Herztätigkeit soll ich es auf das Minimum beschränken, das ich nötig habe; darum will ich jetzt bei der Dosis von je ½ Tablette morgens und nachmittags bleiben, wie schon in den letzten Wochen.) – Nachher noch zu Dr. Honsers Labor (Blut, Urin, und Stuhlprobe), und im basement Dr. Janes für X-ray von Brust.) Dann ist es schon 1:30 geworden, und ich telefoniere Hanneli, und sie holt mich ab. – Nachmittags einige Überlegungen zu Kuhns Berechnungen über \(\eta{}\)’s.
An Pr. (Einige neue Ideen zur koordinierten Sprache.) – Abends telefoniert Hempel (er berichtet über seine Darmgeschichte, von der Olaf mir erzählt hatte; es sind Ausbuchtungen, wo manchmal etwas hineingerät und sich entzündet; meist aber keine Schmerzen; man kann nicht operieren, weil es zu viele kleine Stellen sind. – Sie werden Mitte Juni – Mitte August 8 Wochen in Stanford sein. Dann will er öfter herüberkommen. Er will nicht zum Kongress nach Amsterdam. Aber vielleicht im Herbst term, wo er frei sei, mit Diane nach Europa! Ich sage, wir wollen im Sommer nach Deutschland; ich vielleicht nach Amsterdam zum Kongress.)
An Pr. (Noch Überlegungen zu koordinierter Sprache.)
An Pr. (Noch Überlegungen zu koordinierter Sprache.)
An Pr. (Endlich wieder zurück zum großen ms: Notizen für „applied I. L.“sonst meistens „international language“, hier wohl eher „inductive logic“ ??? geschrieben.)
An Pr. (Endlich wieder zurück zum großen ms: Notizen für „applied I. L.“ geschrieben.)🕮\(Teach-in)\
An Pr. (Am englischen ms geschrieben für neuen § 4: pure & applied I. L. Analog zu reiner und physikalischer Geometrie.)
An UCLA: Teach-in (vom University Vietnam Committee, wo ich auch beigesteuert habe) über Vietnam& die Nov. Elections. Ich und Hanneli hören: 3h Lawrence Sherman („Warum ich ein Friedenskandidat wurde“. Dies ist der congressman Kandidat in unserem Bezirk ? Ich habe auch 30 $ für seine Wahlcampagne beigesteuert. Er erzählt sehr gut, wie er Geschäftsmann war, in viele Länder kam, interessiert an Landwirtschaft und Ernährung der Bevölkerung; und wie er überall, besonders in Indien und Südamerika schrecklichen Hunger fand, weil die Landwirtschaft keinen Kunstdünger anwendet, und die reichen Klassen keine Bodenreform erlauben. Und so jetzt in Vietnam. Der ganze Krieg ist aus kolonialistischen Gründen, und die Rederei von Johnson über „Wohl und Selbstbestimmung der Völker“ ist Humbug. Wenn er gewählt wird, will er für Aufhören des Krieges kämpfen. Er macht sehr guten Eindruck; solide und zuverlässig, und stark motiviert. – 3:30 Robert Scheer, Haupteditor von „Rampants“, mit Bart; jugendlich-lebhaft, aber gut und wirkungsvoll, Autor des Buches „Wie U. S. in Vietnam involviert wurde“; er spricht über „Vietnam und die politische Rechte“; die Kommunisten gelten, seit dem Kalten Krieg, einfach als der „Feind“, als grundböse, und schuld an allem Übel; er spricht leidenschaftlich, stark emotional, aber sieht die Dinge richtig. 4 – 4:30 David Cattell, Professor Politische Wissenschaft, UCLA, Spezialist in Sowjetsachen. Er erklärt die 🕮\(mit Feigl telefoniert) (Erika hier)\ Beziehungen zwischen Russland und China; er sagt: jetzt gänzlicher Bruch, kaum reparierbar. Die Russen haben mit Zögern Vietnam Hilfe gegeben; sie möchten nicht wirklich in den Krieg verwickelt werden, aber konnten nicht anders, weil sie sonst ihren Einfluss in kommunistischen Parteien an China verloren hätten. China schimpft zwar heftig auf Amerika, aber will auch nicht in Krieg verwickelt werden und hilft weniger als Russland.) – Abends mit Feigl telefoniert (soeben war sein Brief gekommen, er fragt über Howard Stein; ich sage: Er ist sehr gut; ich schicke ihm Kopie meines Briefes nach Rochester University. Ich berichte über gute Ergebnisse von ärztlicher Untersuchung, und von Augenuntersuchung: zunächst noch keine Operation. – Er drängt mich, meine Ideen über „privacy“ auf tape zu diktieren; er will mir gutes Honorar dafür zahlen. Er sagt, Erna Löwenberg sei kürzlich in NY angekommen!)
An Pr. (Weiter an appl. IL.)
An Pr. (Weiter an appl. IL.)
(Hanneli nach Ojai, 4 kommt mit Erika zurück)
Wir sprechen über Jaidars Methode in Ojai Schule. Er ist oft streng; verbietet unnötig gewisse Sachen usw. Ich erzähle von Wickersdorf, wo die Schüler frei diskutieren konnten. Erika sagt, im Council können auch alle sprechen; aber er entscheidet dann einfach.) – Weiter an Pr (über ungewisse Evidenz, Jeffreys Methode). –Telefoniert mit Zachary (auf seine Frage sage ich, es dauert noch allerhand Monate.) – Abends feiern wir Erikas Geburtstag (anstatt am 5.11.; 🕮\(31: Erika zurück zur Schule)\ sie ist überrascht über die Ski und Stöcke, die Hanneli schon gekauft hat, als Geschenk von mir.)
(Hanneli und Erika den ganzen Tag einkaufen; allerhand neue Kleider für Erika, schönen schwedisch-artigen dicken Wollsweater, usw.) – An Pr (über ungewisse Evidenz; Überlegungen zu Jeffreys Methode.)
An Pr. über ungewisse Evidenz; Überlegungen zu Jeffreys Methode. Überlegungen, ob Jeffreys Methode, bezogen auf Kredenz, übertragen werden kann auf meine Methode mit \(C\) als Grundbegriff. Ich will trennen: den rein subjektiven Gewissheitseindruck der Wahrnehmung, wenn alle Erinnerungen beiseite gelassen werden, von der induktiven Wahrnehmung, die darauf folgt, und die ich nicht dem subjektiven Instinkt überlassen will, sondern durch Regeln regulieren will.)
An Pr (weiter zur Ausführung meiner Methode für unsichere Evidenz.) –Hanneli fährt Erika zurück nach Ojai, am Nachmittag, kommt 7 ½ wieder her.) Wir lesen in der Enzyklopädie zusammen über Mrs. Besant, die die Begründerin der Happy Valley School Foundn. ist; sie war sehr radikal und tätig im vorigen Jahrhundert, Aufklärer für Geburtenkontrolle, für Fabian Sozialismus, später sogar marxistisch. Aber schließlich nach Indien, tätig in der Freiheitsbewegung; und landete schließlich in der Theosophie; mit Seelenwanderung.) – Abends lese ich Vortrag von Weizsäcker, den Chacha mir geschickt hat. (Sie schreibt, die ist ernstlich krank mit Nieren- und Blasenentzündung; Hofner hat es diagnostiziert; darum will sie nach TH zur Kur.) 🕮\(Soblers)\ (Shwayder – Berkeley telefoniert.)
XI / 1966 An Pr (weiter Überlegungen zur unsicheren Evidenz.)
An Pr (weiter Überlegungen zur unsicheren Evidenz.) (am Skelett über ungewisse Evidenz.)
Professor Shwayder– Berkeley telefoniert ( Ob ich für ganzen term hinkommen könnte, oder mal Vorträge. Ich: term nicht möglich. Formale Vorträge, auch h, würden zu viel Zeit kosten (siehe Notizen). Wenn ich aber mal so in die Gegend komme, soll ich ihm schreiben, wenn ich für Vortrag bereit wäre.) –Raya&Benedict Sobler hier (12-2). (Sie sind sehr herzlich und freundschaftlich, sie laden uns beide ein, einige Tage bei ihnen in Orinda zu wohnen, wenn wir mal hinkommen. Jetzt sind sie auf einer Fahrt nach Mexico. Südküste entlang hinunter und dann nur nach Guadalajara, aber nicht in die Hauptstadt. Anfang Dez. kommen sie auf der Rückfahrt wieder hier durch. Lebhaftes Gespräch über die politische Situation. Ich sage vom Professorenkomitee, Kalish; ich gebe meinen Namen und Geld. Über MR; er meint, die folgen zu sehr die chinesische Linie, aber er ist auch kritisch über Russland; er meint, wenn Russland und China zusammen eine Linie erklärt hätten, deren Überschreitung sie nicht dulden würden, so wäre vielleicht doch Amerika nicht so weit hinein gegangen; aber ich bin skeptisch. Er liest gern die „Ramparts“, frischer jugendlicher Ton.)
An Pr. (Überlegungen zu § 4: vorausgesetzte Annahmen, auch phänomenologische, über Ähnlichkeit von Attributen.) – Abends sehen wir am TV: Danny Kaye als 🕮\(bei Mia: FrondiziFoglquis und Frau\ Hans Christian Andersen, 2 ½ Stunden! (Er ist Schuster und Märchenerzähler. Er geht mit seinem Lehrjungen nach Kopenhagen, verliebt sich in eine Ballerina, und glaubt, sie liebt ihn auch; als es aus ist, geht er zurück ins Dorf.)
An Pr (über Annahmen überlegt.).
3 ½ – 8 zu Mia, mit Hanneli (dort kommen die: Professor Risieri Frondizi, Professor Foglquistund Frau. (Frondizi erinnert genau die verschiedenen Male, wo wir uns früher gesehen haben. Er ist jetzt nicht exiliert, kann immer nach Argentinien und heraus; aber sehr viele haben jetzt gekündigt, vom Physikdepartment 90 %. Er hat scharf geschnittenes Gesicht, kluge Züge. Er arbeitet an Werttheorie; betont Unterscheidung zwischen gewünscht und wünschenswert. Fragt nach meiner research Arbeit. –Foglquist ist Professor für Spanisch, prominent, hat viele Reisen nach lateinamerikanischen Ländern gemacht; er ist schweigsam, kommt nur langsam heraus; seine Frau ist lebhafter; beide sind sehr gegen den Krieg, haben 3 Söhne: 16, 19, 23. Der von 19 ist aufgerufen worden, hat Gesuch um c. obj. gemacht; das ist noch nicht entschieden; inzwischen ist er deferred; er will vielleicht ins Peace Corps gehen. Die Frau unterrichtet Englisch an Mias College. – Die 3 gehen um 6. Wir bleiben noch sitzen. Um ½ 7 sagt Mia, ob wir bleiben wollen, helfen die Reste essen; sie hat sehr viel, und sehr leckere Sachen hergerichtet. Wir bleiben noch bis beinahe 8! Am Tisch noch lebhaftes Gespräch; Mia ist froh, dass ich meine Gründe erkläre, warum ich trotz Bedenken doch für Brown wählen will. Es bringt ihn doch zu Bedenken. Beim Abschied sage ich, ich fühle mich wohl hier und komme gern: liebe Menschen und auch gute Gespräche; sie lachen alle stimmen zu, und Hanneli sagt: „Ja, liebe Menschen“ und gibt Wim 🕮 einen Kuss, und er umarmt sie. Dann umarme ich ihn auch noch.) – Es war ein guter Nachmittag und Abend, und ich dachte, nun sind wir ja müde und froh, zu Hause zu sein. Um Aber um 9h bekommt Hanneli noch einen Anruf, und ist auf einmal wieder ganz lebendig, und fährt noch weg nach Osten!)
(Hanneli entscheidet, heute doch nicht nach Ojai zu fahren, und telefoniert Erika; die ist so beschäftigt, dass es ihr gar keinen Kummer macht.) Mittags 20 Min. spazieren. – An Pr (über Voraussetzungen und Postulate.). – Abends am TVLomax 10 ½ – 1 (!) zugesehen, ohne Hanneli. Ein Wissenschaftler von USC, Waylen oder so ähnlich, glaubt an die flying saucers, und dass sie von außen her kommen. Lomax sagt: in etwa 2 Wochen wird das Ehepaar von Exeter (worüber ich in Look gelesen habe) bei ihm erscheinen. – Eine junge Frau, sympathisch aussehend, kann hellsehen in die Zukunft; vor 4 Wochen hat sie bei Lomax gesagt, sie sieht ihn in einem großen meeting mit vielen Diplomaten von vielen Ländern, und Flaggen vieler Länder wehen um sein Haupt. 3 Tage danach kam ein Anruf von Genf: Einladung zu einem UN meeting; und als er in den Saal kam, und an der Wand all die vielen Fahnen von Nationen sah, erschlug es ihn beinahe! Sie sagt, Governor Brown wird gewinnen; in 1968 wird ein Republikaner zum Präsident gewählt werden, mit langem Namen, 8-10 Buchstaben! Ferner sagt sie: Oswald hat sicherlich nicht allein Kennedy ermordet, er dient nur als ein Köder; der Hauptmörder ist schon in den FBI files von früheren Sachen.)
Pr. (Weiter an § 4, langsam). – Abends TV 11: Süsskind25https://en.wikipedia.org/wiki/The_David_Susskind_Show: Han Suyin gegen einen Prof. …; sie spricht vernünftig über China und Vietnam 🕮\M und K\ verteidigt sogar die Rote Garde als jugendliche Teilnahme an Regierung und bestreitet, dass viele Professoren usw. abgesetzt worden sind; der Professor spricht höhnisch über ihre Argumente, verteidigt Ky, dass er N Vietnam verlassen hat, um nicht unter einem kommunistischen Diktator zu leben, und dass er für das Wohl des Volkes besorgt ist, wie auch Präsident Johnson! Nachher Stokely Carmichael26https://en.wikipedia.org/wiki/Stokely_Carmichael; sehr emotional, aber macht klarer, was er unter „Black Power“ versteht, dass er nicht für violence ist, wie Susskind ihm immer wieder zuschiebt, sondern nur für selbst defense, usw.)
An Pr. (Skelett über A-Postulate.) – Morgens vorher noch: zur Election. – Abends TV: Wahlergebnisse (Reagan gewinnt mit großer Mehrheit! Er spricht zu seinen versammelten Anhängern in einem großen Saal; er sagt, partisanship soll aufhören in Kalifornien, alle sollen zusammenarbeiten; offenbar hatten auch viele Demokraten für ihn gewählt, sagt er.)
An Pr (Skelett über Postulate).
An Pr (Skelett von § 4 beendet, über „reine und angewandte IL“. Englisches ms weiter geschrieben.)
Pr (weiter am englischen ms (§ 4.) – Abends sehe ich TV (4) Ustinov als Sokrates in „Barefoot in Athens“ (1 ½ Stunde; er spielt sehr gut, hat allerhand Gespräche, um Leuten ihre eigene Verwirrung zu zeigen, auch mit Spartakönig Pausanias).
10 ½ – 2 M und K hier. (Kuhns hat weitere Berechnungen von C-Werten für Dreiecke. Wir sprechen auch über Zusammenhang mit meiner \(\eta{}\)-Kurve in AS§ 16.) –🕮\(TV: Kennedy Ermordung)\– Abends mit Hanneli am TV IIin Kreis „JFKassassination. Ein minority report“ (Kritiker der Kommission; Mark Lane, Rechtsanwalt von Oswalds Witwe, hat an Warren Kommissionsuntersuchung teilgenommen, bringt ein Gewehr, Buch „Rush to Judgment“; französischer Journalist LeoSauvage, Buch „The Oswald Affair“; Harold Weisberg, Buch „Whitewash“; editor Penn Jones, Buch „Forgive my grief“; Historiker JacobCohen (mit Bart), verteidigt die Kommission; Kolumnist Jim Bishop (in weißer Jacke, moderat, schreibt ein Buch zur Verteidigung der Kommission; vielleicht in 2 Jahren. Sehr interessant: große Bilder werden projiziert, wo ich zum ersten Mal deutlich das ganze Bild aus der Vogelperspektive sehe, und größere Bilder von allen einzelnen wichtigen Stellen. Es ist erschütternd zu hören und sehen, wie Fotos, die die Kommission benutzt hat, gefälscht waren, aus 2 Teilen zusammengesetzt, um bestimmte Teile nicht sichtbar zu machen!)
Hanneli nach Ojai, bis abends 8! –Pr (Kriterium für prime Attribute; Goodmans Prädikate.)
Pr (englisches ms über diese Goodmans Prädikate weiter.) – (Hanneli hat Ohrenschmerzen.)
(Hanneli hat noch immer Ohrenschmerzen, geht auf meinen Rat zu Dr. Weck. Er sagt: In den Ohren keine Entzündung, aber ihre Halserkältung affiziert die Ohren mit.) – An Pr. (Ich bekomme auf einmal Bedenken, weil mein letztes Kapitel in „Physik“ Raumkoordinaten als Zustandsgrößen vorkommen! Vielleicht sind hauptsächlich die Zeitkoordinaten für Identifikation; vielleicht ist ein Individuum selbst aufzufassen als Dingmoment: \(({a‚t})\)?) 🕮\Mates\
Pr. (Weiter überlegt über Raumkoordinaten als Zustandsgrößen. Endlich finde ich die Lösung: Dies sind nicht absolute Koordinaten, sondern nur relative, weil uns nur die Distanzen der Partikel interessieren, nicht ihr absoluter Ort; im Gegensatz zu „Wo ist \(x\) jetzt?“ da will ich Antwort in einem mir bekannten festen Koordinatensystem, z. B. das übliche geographische.) –Hanneli geht es etwas besser; abends lässt sie sich nicht abhalten, und geht sogar zum meeting (self help am campus!).
Pr (weiter an § 4. Unterschied zwischen absolutem und relativem und absoluten Koordinatensystem fertig gemacht.) – Abends 11 – 12 ½TV11 im KreisLomax: die ganze Zeit der Neger und Frau aus NH., deren Geschichte in Look war: unter Hypnose haben sie in ein tape gesprochen, wie sie von Figuren aus einem Fl. Saucer entführt wurden.27https://en.wikipedia.org/wiki/Barney_and_Betty_Hill#Betty’s_sessions Lomax zeigt ihr Buch, das eben erschienen ist; darin ist der wörtliche Text der Aussagen, die die beiden getrennt unter Hypnose auf tape gesprochen haben.)28https://en.wikipedia.org/wiki/Barney_and_Betty_Hill#Interrupted_Journey
Pr (angefangen Teil \(C\) von § 4: ungewisse Evidenz.)
11 – 3 (!) Kalish und Mates hier. (Mates hat gestern Vortrag über „Sense data“ gehalten. Ich sage, ich sehe Schwierigkeit mit phänomenaler Sprache. Aber er sagt, philosophisch müssen wir doch annehmen, wie Berkeley gesagt hat, dass alle empirische Erkenntnis zurückgeht auf das, was „unmittelbar gegeben“ ist. Er ist darum besonders interessiert an meinem „Logischen Aufbau“. Er fragt, wie ich heute darüber denke; ich sage, ich würde den Aufbau heute auf physikalistischer Basis machen; verweisepOriginal er verweist. auf den Schilppband für nähere Erklärungen. – Ich frage, ob er auch so stark gegen den Vietnamkrieg ist, wie Kalish und andere Philosophen und ich auch. Er sagt: Nein; er ist in Berkeley im Philosophie department eine minority of One. Er ist anscheinend so entschieden antikommunistisch, dass 🕮 er dem Präsidenten alles glaubt: kein Bürgerkrieg, sondern eine Invasion vom Norden; die armen Vietnamesen möchten befreit werden von der kommunistischen Unterdrückung und dem Terror; wenn wir aus Vietnam fortgehen, würden wir sie einer blutigen Unterdrückung ausliefern! Kalish macht ihm ausführlich klar, dass die Vietnamesen vor allem den Krieg aufhören wollen, den sie so viele Jahre hatten; er meint, das Abstimmungsergebnis ist im ganzen echt, und die assembly wird eine demokratische Konstitution machen, und Ky wird die akzeptieren. Die NLF ist nur ein Werkzeug von Hanoi, usw. Auch in Europa glaubt er, die Russen würden ganz Europa besetzt haben, wenn die Amerikaner nicht gerettet hätten. Er sagt, Tarski habe ihm die Augen geöffnet über die Rolle der Russen in Europa! Dabei ist er freundlich, und hört auch uns an, besonders Kalish spricht sehr ausführlich; noch weiter, als wir mit dem Essen fertig sind, und ich schon müde werde; so geht das Gespräch bis 3h Uhr. Dann sage ich, er möchte entschuldigen, ich muss mich hinlegen. – Ich glaube, Kalish führte das Gespräch länger als wirkungsvoll war; oder ob es doch einen gewissen Einfluss auf ihn macht? Ich dachte hinterher an Bridgman, der auch so zwiegespalten war: gegen die Kirche, aber politisch konservativ. – Ich sage ihm beim Abschied, wenn er wieder nach LA kommt, soll er anrufen! Er sprach auch verständig über seinen Eindruck von den Menschen in Deutschland. Er meint, dass Peter Krauss zu dem armen Negercollege gegangen ist, um sozusagen Wiedergutmachung zu machen für das was Deutschland, ohne seine Schuld, in der Rassenfrage gesündigt hat. Ich dachte mir zuweilen, dass Hanneli vielleicht auch von ähnlichen unbewussten Gefühlen motiviert ist.) 🕮\David\
Pr (angefangen, englisches ms (§ 4 \(C\): ungewisse Evidenz.) (Hanneli ist heute nicht nach Ojai gefahren.)
Pr (weiter an ms, § 4 \(C\).)
11 ½ – 3 David Kaplan hier. (Zum ersten Mal seit langer Zeit. Veranlasst durch JSL Beitrag von einer Reihe von reviews von Aufsätzen über induktive Logik, hat er sich auf einmal wieder lebhaft für dieses Problem interessiert; besonders Hempels Paradox, und im Zusammenhang damit Davids eigenes Paradox. (Nicht sehr ernst gemeint, siehe Notizen unter Pr Autoren). Wir sind einig, dass man nicht Dinge als Instanzen eines Gesetzes ansehen sollte, sondern Sätze oder Propositionen; und ich betone, dass man nicht die Konjunktion „\(a\) ist ein Rabe und schwarz“ nehmen soll; sondern fragen nach der Relevanz von „a ist schwarz“, auf der Basis des schon bekannten „\(a\) ist ein Rabe“, für die Hypothese, Gesetz oder einzelne Voraussage. David sagt, dass er seit langem zum ersten Mal wieder mein Pr angesehen und allerhand gelesen hat; und dass er erstaunt ist, dass so vieles dort schon steht, über Relevanz und Anderes, und manches schon richtig gesagt ist, das heute viele, besonders die Popperianer, falsch formulieren. Auf seinen Wunsch erkläre ich ihm, was Popper meint mit dem „Induktivismus, gegen den er kämpft; und ich erkläre ihm, dass er Auffassungen kritisiert als wären sie meine und anderer „Induktivisten“, die heute kaum jemand mehr vertritt. Ich sage: Im Grunde hat Popper sehr gute Ideen; nur in der Polemik ist er schlecht.)
Pr. (ms: Regel 1 für Registration der Evidenz, mit positiver Zahl bei jedem Atomsatz der Familie und das Problem von Regel 2.) – (Unsere Pläne für Mexikoreise sind vielleicht unmöglich; es gibt keine Flugzeugplätze mehr, und sogar die Wartelisten sind schon geschlossen! Mia sagt, wenn wir Ostern hin wollen, sollten wir jetzt schon reservieren. Heini fährt um die Zeit von Dallas zurück im Auto; es wird überlegt, ob wir mit könnten; von El Paso ab sind es aber mindestens 4 Tage!) 🕮 Man kann von hier nicht nach El Paso fliegen; da müssten wir also im Auto hinfahren!)
An Pr.– 5-8 bei Mia und Wim. (Über die Lage in Deutschland; für Sozialdemokratie ist aber die Chance, an die Regierung zu kommen, doch sehr klein.) Abends TVLomax (Epstein, der Autor des Buches „Inquiry“, er hat es als MA These geschrieben; Lomax konfrontiert ihn mit dem Rechtsanwalt, der schon früher mal auftrat; er war beim Stab des Warren Komitees und versucht es zu verteidigen, gibt aber doch auch allerhand zu. Lomax sagt, die Anzahl der Zweifler wird immer größer.)
An Pr (ein neues Stück Skelett, zur Einfügung in neuen § 4 \(C\), ungewisse Evidenz: gleichzeitige Beobachtung mehrerer Modalitäten; \(Q\)-Attribute.)
Pr (weiter daran; englisches ms.)
(Hanneli nach Ojai.)– Briefe geschrieben: an die Bank: Überweisungen für Weihnachten; und langen Brief an Chacha getippt. (Abends schmerzen mich die Rückenmuskeln etwas, und es macht mir etwas Angstgefühle. Darum Lomax bald ausgeschaltet.)
( Rücken schmerzt zwar nicht, aber ich will ihn nicht zu müde machen durch Tippen; handgeschriebenen Brief an ChachaMaue; und Hanneli tippt eine alte Empfehlung für Council Studien .
Hanneli tippt Empfehlung für A. Benson für Pfeil, der auf die letzte Zeile des vorangegangenen Eintrags verweist, die ich aus alter Empfehlung gebaut habe. – An Pr. (ich versuche, eine Methode für ungewisse Evidenz zu entwickeln, aufgrund meiner Regeln für Bestimmung und Registration von unsicherer Evidenz. Ich vermute, dass ich einfach die Formeln des \(\lambda{}\)-Systems benutzen kann, z. B. 🕮\(C_j=\frac{s_j+\cdot \cdot }{s+\lambda }\), wobei aber sj eine Summe von Brüchen ist.
(Der obige Versuch scheint zu gehen, aber ich habe noch keinen allgemeinen Beweis gefunden.)
XII / 1966 An Pr (ich habe jetzt tatsächlich die einfache \(\lambda{}\)-Formel mit gebrochenem \(s_j\) abgeleitet, aufgrund der Regeln für Beispiele mit 3 Individuen und 3 Attributen.) – Abends bittet Hanneli mich dringend, ich soll doch wenigstens 1/10 meines Vermögens anderswie investieren, damit nicht alles „bei derselben Kompanie“ ist, da könnte doch, eventuell auch in kritischen Zeiten, etwas schief gehen. Ich will Shufro schreiben und um Überweisung bitten.)
10:30 zu Dr. Brann (Zähne gereinigt. – Der Sohn macht Inspektion und vermutet, dass ein Zahn links oben gezogen werden muss. Sie machen X-rays und wollen mir nächste Woche Bescheid sagen.) –Brief von Feigl (ich soll doch auch im März nach Hawaii kommen, wo er ein Seminar gibt, und auch Copi hinkommt.)
Pr (ich führe den Beweis durch, erst mühsam und kompliziert, dann vereinfacht; durch mathematische Induktion.) – (Hanneli will morgen gehen zu einem meeting bei Bootstrap, wo Linus Pauling und einige Leuten vom SB Center kommen; diese wollen zuerst panel Diskussion machen und dann können alle mitdiskutieren. Es ist aber gar nicht klar, ob es über die Negerprobleme geht oder über die Probleme der Democrats, an denen das Center arbeitet. Darum fürchte ich, dass es zu viel unausgerichtete Diskussion werden wird, alles durcheinander; darum bin ich skeptisch, ob es lohnend ist; ausserdem bin ich jetzt sehr in meine Arbeit vertieft. Darum will ich nicht mitkommen. Hanneli ist enttäuscht darüber, und das macht mich betrübt; aber abends erklärt sie mir, dass sie mich wohl versteht.) – Abends Postkarte an Meehl geschrieben, auf seinen langen Brief, dass „belief“ keine einheitliche Entität ist; über meinen Anhang C in M&N. 🕮 Anscheinend meint er, dass sich Explikation nicht lohnt.)
Kalish kommt kurz für Frühstück (er erzählt von einer Gerichtsverhandlung, die er kürzlich besucht hat; wo ein Richter einen Neger jungen Mann, vielleicht 22 Jahre, verurteilt hat, weil er im Zuhörerraum voriges Jahr, wo der Polizeimann Angeklagter war, der einen Neger im Auto erschossen hatte, Literatur verteilt hat, dass die ganze Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung radikal geändert werden müsste; der Richter tat es aufgrund eines Gesetzes von 1922 gegen „Syndikalismus“, das seit Jahrzehnten nicht mehr angewendet worden ist; der Richter behauptete, jetzt in California sei „klare und gegenwärtige Gefahr“, dass durch solche Literatur Unruhen entstehen würden. Kalish ist entsetzt über diese Ungerechtigkeit, wo das Gesetz doch klar unconstitutional ist. Er sagt, zunächst war er nur an dem Vietnamkrieg interessiert; aber immer mehr sieht er, dass das mit anderen Ungerechtigkeiten in der heutigen Gesellschaft zusammenhängt; darum ist er jetzt auch an der Negerfrage so interessiert. Ich frage ihn nochmal über Mates; er sagt, dieser ist für den Krieg, weil er meint, „Kommunismus müsse um jeden Preis ausgerottet werden“. Ich sage, das ist die Haltung, die früher zum Religionskrieg führte; er sagt: das ist wie Hitler gegen die Juden, weil die wollten „take over“. Ich: Das sagte er doch nicht von den Juden, die nur „die Kultur vergiften“ und „geschäftlichen Betrug“ machten, sondern über die Kommunisten. Ich: Dann glaube ich nicht, dass Mates wirklich früher ein Liberaler war.) (Nachdem sie fort sind, hatte ich das Gefühl: Vielleicht hätte ich doch mit ihnen gehen sollen; Kalish ist so lebhaft interessiert an allem. Da hätte ich so auch noch mit ihm mehr sprechen können.) [Hanneli, Mia und Kalish, aber ohne mich, gehen zum Bootstrap, meeting mit Leuten vom Center f. Democ. Inst. in S. B.29https://en.wikipedia.org/wiki/Center_for_the_Study_of_Democratic_Institutions , aber Hutchins30https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Maynard_Hutchins und Linus Pauling sind nicht dabei, wie sie gehofft hatten. Hanneli erzählt nach der Rückkehr, dass zuerst die Center Leute sprachen, aber oft die Neger sehr lebhaft dazwischen gefahren. Dann meeting Essen. Danach 🕮\O. Lacy\ teilten sie sich in kleine Gruppen, jede mit einem Center Mann, und diskutierten dann weiter. Hanneli war sehr angetan davon, wie guten Eindruck das Ganze gab von der Ungeduld der Neger mit den theoretischen Erklärungen der Gelehrten; auch Kalish sei sehr angetan gewesen.) – An Pr. (Ich entdecke einen sehr einfachen Weg, das Theorem zu beweisen: mit Hilfe von random Variablen.)
(Es regnet den ganzen Tag.) – An Pr. (Ich lese nach, was Jeffrey in Art. III und Munroe über random Variablen sagen, und bringe das Ganze in bessere Form.)
Pr. (weitere Überlegungen zur unsicheren Evidenz: Vielleicht könnte ich der Form halber Proposition \(O_1‚O_2‚\) usw. einführen für die erlebten Sinneseindrücke, die aber in der Sprache \(\mathcal{L}\), der Beobachtungsdingsprache, nicht durch Sätze ausdrückbar sind; das hätte den Vorteil, dass wir deutlich sagen könnten, was die gebrochenen Kredenzwerte uIIij in meinem System eigentlich sind; hier kann ich sagen: \(C(P_1 a_5|O_5)=u_{15}\).).
An Pr. (Ich stelle Jeffreys zweite Regel dar; und dann meine zweite Regel so, dass sie analog ist zu Jeffreys – Ich schreibe Skelett weiter.)
12 ¾ – 3 ½ (!) O. Lacy hier. (Er ist ein Neger, nett und unbefangen, gebildet und gescheit; er ist investment broker, besonders für Mut. Funds. Ich erkläre, dass Hanneli wünscht, dass ich einen kleinen Teil von dem, was ich in Aktien habe, anderswo anlege, um das Risiko zu vermindern. Er fragt, wie das Risiko bei Loeb ist; wenn die in Schwierigkeiten geraten, ob die anderen ihnen beistehen werden. Ich zeige ihm meine Vollmacht für Shufro; er sieht, dass dieser auch, nicht nur Loeb, Mitglied der Börse ist; er sagt, die Börse macht strenge Regeln über Geschäftsführung der broker; und wenn einer in Schwierigkeit gerät, wird die Börsenverwaltung und die anderen helfen soweit das möglich ist; damit nicht das öffentliche Vertrauen des Publikums erschüttert wird. 🕮\M & K\ Auf meine Frage gibt er aber zu: Wenn ein großer Krach käme, sodass viele broker gleichzeitig in Schwierigkeiten geraten, würde man doch wohl Verluste haben. Ebenso gab er zu, dass der Dollar immerzu an Kaufkraft verliert, und auch unter Umständen abgewertet werden könnte. Gerade darum preist er die M. F.s, weil sie den Anteil der Teilnehmer nicht nach Dollar alten Dollar berechnen, sondern zu jedem Zeitpunkt, wenn einer Anteile zurückgeben will, wird der Wert eines Anteils ermittelt, indem der Gesamtwert der Anlage durch die Anzahl der shares dividiert wird. Er bestätigt, dass ein Amerikaner nicht in einer kanadischen Bank Gold haben darf. Darum sind eben real estate und Aktien und M.F.s gute Anlagen. – Er will sich erkundigen, ob ich mit Hanneli zusammen ein gemeinsames account beim M.F. haben kann; und zwar so, dass ich nach Wunsch jedes Jahr ihr einen größeren Anteil überschreibe.) –
An Pr. (Überlegungen zu meiner Methode von ungewisser Evidenz. Weiter am Skelett darüber.)
M und K hier. (Kuhns bringt mir ein Diagramm über die zulässigen \(\eta{}\)-Werte im gleichschenkligen Dreieck. Ich berichte meine Methode mit unsicherer Evidenz.) (Hanneli hat in Auto stoß, Delle in der Tür.)
An Pr. (Skelett über random Variablen und expectn geschrieben; das ist sehr nützlich für meine Methode von ungewisser Evidenz.) (Hanneli nachmittags zum Charity meeting.) – 5-9 Brief an Gittli (der erste Seit Februar!) 1 ½ Seiten eng getippt; auch ausführlich über Gesundheit.) – Abends Lomax TV.
An Pr. (Skelett geschrieben für 2 Methoden mit ungewisser Evidenz: fingierte \(O\)-Proposition, die Sinneseindrücke des \(X\); dann seine Kredenz. \(\tau \) für eine Atomproposition über ein Ding interpretiert als \(C(P_5 a_1|O_1)=\, _-T\).) – (Hanneli ganzen Tag nach Ojai, um mit Erika einkaufen zu gehen.) 🕮\17. Erika und Becky kommen für Ferien\
An Pr (Skelett für stochastische Funktion fertig gemacht.)
An Pr (weiter über Skelett für stochastische Funktion; jetzt will ich sie doch „random Variable“ nennen, weil die große Mehrheit das tut; und in § 3 etwas über sie einfügen.)
An Pr. (Skelett für Einfügung über random Variable beendet, und ms angefangen.
An Pr. (ms fertig geschrieben für Einfügung in § 3, über random Variable.) – Gestern Brief von U. of Hawaii: Einladung für die Woche im März mit Feigl! (Wir überlegen, dass wir dann bis Ostern bleiben könnten, und Erika könnte für die Woche vor Ostern kommen.)
An Pr. (Skelett für Teil in § 4 geschrieben, wo die Sachen in § 3 soeben eingefügt über random Variable und expectation angewendet werden auf die Regeln für ungewisse Evidenz \(K’\).) –Hanneli (fährt nach Ojai, um Erika abzuholen, mit ihrer Freundin Becky.) –Abends (Ich merke doch, dass viel Geräusch vom Wohnzimmer herüberkommt, vom TV oder auch nur Gelächter. Hanneli überlegt einen Vorhang an meine Tür. – Später fragt Erika, wenn in den nächsten Tagen 3 Knaben kommen, ob dann einer von ihnen über Nacht hier bleiben kann. Wir überlegen, wo er schlafen würde; im Schlafsack in meinem study. Hanneli sieht mein bedenkliches Gesicht und sagt: Das geht nicht, der Papa muss zuweilen nachts ins Badezimmer. Ich drücke dann auch Bedenken aus, und Erika gibt es mit Bedauern auf. Ich überlege, ob ich zu unnachgiebig bin; aber ich vermute, dass die beiden Mädchen schon allerhand Störung machen werden in diesen 2 Wochen; da will ich nicht noch stärkere Störung dazu haben.)
Pr (in § Skelett über Verwendung der random Variablen für ungewisse Evidenz.) –🕮\Young\– (Ganzen Nachmittag und abend bis nach 10h Briefe an Familie nach Deutschland: gemeinsamen Brief an Chacha und Kinder in 4 Kopien; Briefe hinzugelegt an Chacha und an Annemarie; extra Brief an Agnes.)
(Beim Haarschneider langes Warten. Brief an Erna.) Mittags Peter Young und Frau aus Ojai mit Steve und 2 anderen Jungen. (Ich habe lunch und spreche mit den beiden. Er ist 56, war oder ist Lehrer in Ojai an der Ortsschule. Jetzt haben sie mehrere Knaben bei sich, die die H. V.School besuchen. Ich frage, ob da ein Unterschied ist zwischen Jadar und Jordan. Ich stimmte sehr mit letzterem überein, ähnlich deutschem LEH. Jetzt berichtet Erika, dass Jordan so strikt ist. Da fiel mir ein, dass beim Gespräch mit Jordan und Jadar Jordan sagte: Natürlich haben verschiedene Erzieher verschiedene Auffassungen darüber, ob man streng die Konventionen einhalten soll; und Jadar sagte lächelnd dazu: Ja, bei mir dürfen sie nicht so herumlaufen und anziehen, was sie wollen. Y ist sehr verständnisvoll; er sagt, es ist bedauerlich, dass Jadar so streng ist; er glaubt, aus eigener Unsicherheit. Wir stimmen sehr überein, dass für die Kinder wesentlich ist, zu spüren, dass man ihnen Vertrauen schenkt. Ich frage, sind unter den Lehrern nicht ältere, die dies verstehen und ihn beeinflussen könnten. Y: Jadar hat das Gefühl, er muss alles selbst entscheiden. – Er bittet uns, ihn aufzusuchen, wenn wir mal wieder nach Ojai kommen.) – Brief an Gerhard Gramm geschrieben (dabei entdecke ich, dass von meinem letzten Brief, 16. 12. 65, Original und Kopie hier sind! Vielleicht habe ich also seit meinem Besuch in Deutschland ihm keinen Brief geschickt!) – [Hanneli mit Steve, Erika, und Becky nach Altadena, um Ika, den Negerjungen, aufzusuchen; sie konnte nicht telefonieren, weil Ikas Vater nicht im Telefonbuch ist; als sie hinkommen, ist niemand zu Hause. Abends ruft Ika an.] – (2 andere Mädchen kommen nach dem Abendessen. Steve bleibt über Nacht; auf der Couch im Wohnzimmer.) 🕮\Hannelis Kollision\
Gelesen und gekramt.
Gelesen und gekramt. (Nachmittags kommt Beckys Mutter und noch ein Mädchen zu Becky; ich sehe sie aber nicht.)
Zu Dr. Brann. (Er findet: Die 2 letzten Zähne links oben müssen gezogen werden! Der erste davor wird auch nicht mehr lange halten; dann muss eine volle Platte gemacht werden.) – Gekramt für morgiges Kommen von Leroy. – (Hanneli fährt mit Erika und Becky nach Altadena, zum Hause von Gravelburg, das ist der Vater von Eich; dort ist Party, wo auch Steve und andere hinkommen. Abends fahren sie noch herum, um die Weihnachtsbeleuchtungen und Figuren von Häusern und Gärten zu sehen; so kommen sie erst um 1 ½ nachts hier an! Ich hatte inzwischen schon gedacht, dass man sie vielleicht überredet hat, dort zu übernachten.)
(Hanneli fährt, um Leroy 9:30 hierher zu bringen; inzwischen mache ich den Tisch frei und richte alles hier für seine Arbeit.) Ich warte immer länger, aber sie kommen nicht. Auf einmal ca. 12h ruft Hanneli an: Sie hat wiederum eine Kollision gehabt; diesmal bei einerqOriginal einem.Linkswendung; der andere Wagen kam unerwartet schnell angesaust, und sie stießen mit den Vorderecken schräg zusammen. Im anderen Auto war Frau, die fuhr, und Baby, denen ist nichts geschehen; Hanneli und Leroy haben die Köpfe vorne angestoßen, und jetzt ist ihr Hals und oberer Rücken steif. – Um 1 ½ kommt sie erst her. Da erzählt sie alles; sie hat doch Schock abbekommen, und ich tröste und beruhige sie. Der Polizeimann war ruhig und hat alles aufgenommen und besprochen; als sie später bei der Reparaturstelle war, hat er sie freundlicherweise noch angerufen und gesagt, dass Frau und Kind, die zum Hospital gefahren worden sind, untersucht worden sind, und keine Beschädigung erlitten haben; da war sie sehr beruhigt. – Sie hat bei Avis ein Auto gemietet, täglich $ 11, und 11c pro Meile. –🕮
Gelesen und gekramt. – (Hanneli und die Mädchen wollten nach Altadena zu dem Jungen fahren. Wegen Unfall schicken sie, nach langen Versuchen, durch Verwandte von Eich in Compton eine Botschaft, dass die dortigen Leute alle hierher kommen sollten, einschließlich Mittagessen. Keine Leute und kein Anruf kam! Hanneli saß da mit ihrem Essen; und Erika war wütend, dass keine Nachricht kam.) – Nachmittags schmücken die beiden Mädchen den großen Baum, stundenlang, sehr schön und mit vielen Sachen. Dann singen wir viele Lieder; ich brummel dazu eine zweite Stimme manchmal mit Hanneli. Dann das Auspacken der vielen Geschenke: Erika hat den gewünschten tape recorder bekommen. Werner hat unzählige Päckchen geschickt; auch 2 schöne Platten für mich: Bach, Brandenburgische Konzerte 3, 4, 5; und Schubert, Unvollendete Symphonie, und Mendelsohn, Italienische Symphonie. – Erst spät gegessen; und dann noch allerhand Sachen beschaut.
(Hanneli und Erika werden hatten geplant, dass der Vater von Eich sie abholen sollte; aber das ging anscheinend nicht; eine Schwierigkeit war, dass Eich hier die Autoschlüssel vergessen hatte, vielleicht in einer Jackentasche, und sie konnten den anderen Schlüssel nicht finden!) –Ich lese SD und Aufsätze in Feigl Festschrift. – (Hanneli und die Mädchen werden abgeholt von Eichs Verwandten in Compton zu einer großen Party in deren Haus. – Abends spät, nach 11, bringt Eichs Vater sie hierher. (Ich bin schon im Bett, und schaue Lomax an; Hanneli kommt auch zuweilen. Die Jungen und Mädchen sind sehr vergnügt zusammen; die Jungen fahren erst nach 12 ab.)
Gelesen.
Gelesen.🕮
Gekramt; Vorbereitungen für Leroy morgen.
Leroy hier (Er schreibt mit Hand (er sagt, er kann nicht gut tippen). Adressen für ca. 80 Sonderdrucke („Content measure“31Vermutlich der Aufsatz „Probability and Content Measure“: https://philpapers.org/rec/CARPAC-6), die ich seit vielen Monaten da liegen habe.)
Leroy nochmal. (Er hat es jetzt sehr schwer; muss den ganzen Tag im College sein; dann abends bis Mitternacht arbeiten; dabei noch für seine Klassen arbeiten; sein Onkel kann nicht mehr arbeiten, oder nicht viel; darum muss er jetzt dort Miete zahlen; er überlegt, ob er nach Jam. zurückgehen soll; er will aber auch an UCLAColl. für scholarship ansuchen, für Sophem.; ich erlaube ihm, meinen Namen als Adresse anzugeben, aber ich sage ihm, dass ich nur über Allgemeines sprechen kann, nicht über seine Kenntnisse; er versteht das. – Er ordnet Adresskarten zurück; dann schreibt er neue box für Zeitschriften, und stellt die älteren Jahrgänge ins closet. – Ich bespreche mit ihm, dass er ein andermal vielleicht K-Karten schreiben könnte.) – (Ich bemerke abends, dass meine Tagesaugentropfen, Isopto Carpine, zu Ende gehen; meine Drogerie ist schon zu; eine andere nahe (Cebra) ist noch offen bis 9 und hat auch die Tropfen, aber sagt, er kann sie mir nicht ohne prescription geben; ich soll den Doktor anrufen, dass er sie ihm telefonisch gibt. Dr. Straatsma ist nicht zu erreichen. Meine letzten Tagestropfen sind nur noch ein wenig Gesprühe; zum nehme ich die Nachttropfen früher; und am anderen Morgen nochmal die Nachttropfen, .)
(Steve ist hier bis nachmittags).
Ich lese den ganzen Tag; und etwas gekramt.
(5h Hanneli fährt Steve und die Mädchen nach Ojai; kommt allein zurück; die Mädchen feiern Neujahr dort, bleiben über Nacht und fahren morgen zur für 2 Nächte.) 🕮
(Hanneli fährt nach Altadena, kommt nachmittags zurück mit den Mädchen und Steve, der hier übernachtet.) Ich lese Adams32vermutlich Ernest W. Adams (1926-2009); vgl. Ernest W. Adams (universityofcalifornia.edu) Aufsatz über Messung; und Anderes. – Briefe durchgesehen, die schon lange auf Antwort warten.
(Alle packen eifrig, bis beinahe 12.) Abschied von Erika. (Sie sagt mehrmals, es sei so schön gewesen, und küsst mich zweimal. Hanneli fährt Erika, Beccy‚ und Steve nach Ojai; dort fahren sie zu Youngs und mit denen zusammen nach kleinen Ausflug in Richtung auf die Berge; dann zur Schule.) – Ich lese Gardners neuen Aufsatz im Sc. Am. über Symmetrie der Zeit (interessant, er kritisiert Plato und andere, dass sie sich von ihren Metaphern über Zeit irreführen lassen; aber seine Formulierungen sind auch oft bedenklich). –Brief von Hanne (sie fragt, ob sie im Februar einige Tage herkommen kann! Ich überlege mit Hanneli, ob es nicht schön wäre, dann auch Grete hierher einzuladen.) – Donald Davidson ruft an, dass Philadelphia den Jeffrey erwägt; ich schreibe langen guten Brief für ihn dahin.
Langen Brief nach Hawaii (Einladung für März akzeptiert) und an Feigl getippt. – Nachmittag zum Zahnarzt (Dr. Brann. Ich hatte vorgestern 2 kleine Metallstücke im Mund gefunden, die sicher Stücke aus einer Füllung waren; aber Hanneli konnte keine Lücke finden. Und Dr. Brann heute auch nicht; er vermutet, dass sie aus den 2 alten Zähnen kommen, die nächstens gezogen werden sollen; da gibt es schwer zugängliche kleine Füllungen gerade dazwischen.)
Gelesen und gekramt. – Abends 7 ½ kommen kurzrEintrag wird am Beginn des nächsten Konvoluts fortgesetzt.
I / 1967aFortsetzung des Eintrags am Ende des vorigen Konvoluts. Im Seitenkopf Erna.OLos AngelesFrau Jokl und Schwester von Dr. Jokl (aus Berlin).
Brief an Hanne getippt: Sie ist sehr willkommen hier. Brief getippt an BB, und langen an Gardner (vielleicht den ersten seit Juli?).
Gekramt. (Gestern und heute abends bis 10 ½ am Schreibtisch).
Langen Brief an Nagel (zum ersten Mal seit Jahren; er hat im Sommer Dank für Physikbuch geschrieben und comments; ich sage: Das mit dem Parallelenaxiom im Buch ist doch richtig). (Bestellungen Drucke usw.)
Von Meiner kommen 2 copies von „Aufbau“ 3. A. und von Tarski neue Auflage der alten deutschen Logik. – 4 zu Dr. Carr (2 dicke Zähne ausgezogen, oben links die zwei letzten hinter dem Ankerzahn mit Goldkrone. Er muss lange arbeiten, um alle Reste herauszuholen; nimmt dann Xray, um sicher zu machen, dass alles heraus ist.) Dann zu Bett gegangen; nachts keine Schmerzen; am anderen Morgen nehme ich schon wieder die Platte in den Mund, sie reicht nicht so weit nach hinten.) – Abends spät kommt ein Eilbrief von der sic Universität-Department nachgeschickt (sie hatten es Ina? schon gesagt). Es stellt sich aber heraus, es war nicht als Express aufgegeben, ich glaube, es kam mit Schiff, vom 7. 12. aus Moskau, ganz in russisch, mimeographiert. Ich kann einige Wörter lesen, hinter dem Namen steht „philosophische Bibliographie“, also will er vermutlich bibliographische Information.) – Nachts gut geschlafen.
11 ½Erna LöwenbergbOriginal Lowenberg. kommt. (Ein Freund, Dr. Haylin? Brown aus Sherman Oaks, bei denen sie wohnt, bringt sie; sie kennen sich seit Chicago. Sie ist noch ganz die alte: seit 1959 haben wir uns nicht gesehen; damals wohnte sie in Helmers Haus; sie erinnert sich, wie wir mit ihr vom Chenault Haus zu Soblers Ranch gefahren sind. Vorher war sie mal bei uns im S. M. Kanyon?, 55. Sie fühlt sich ganz wohl in Wien, obwohl sie, wie immer, schimpft über die 🕮 Regierung, die Sozialdemokratie, die Bürger usw.; aber ist glücklich über ihre Wohnung, über allerhand Organisationen, wo sie mitmacht; darunter auch Fellowship for Reconciliation. Sie will mir etwas darüber schicken, damit ich es Johannes schicke, sie glaubt, es gibt einen Zweig in Berlin. Beim Wir machen langen Spaziergang bis Bundy. Beim Mittagessen erzähle ich, wie Hanneli bei den Organisationen in Watts und Compton mithilft, wie sie spontan die Kontakte gemacht hat. Sie will dann morgen mal mit hinfahren. –
11-3 Erna hier. (Ich gebe ihr $ 20 als verspätetes Weihnachtsgeschenk; sie will es gar nicht annehmen; ich sage, es ist in Inas Sinne, sie hat Sorge wegen Auslagen für Deutschlandreise usw.; ich sage, ich bin jetzt gut versorgt. – Sie redet mir sehr zu, und auch Hanneli, sie in Wien zu besuchen; ich sage, vielleicht schicke ich ihr ein Ticket, damit sie nach München kommen kann. Sie hat damals mit Hansi Stöger ausführlich über Franz’ Selbstmord gesprochen; die hat gesagt, dass 2 Onkel auch Selbstmord begangen haben, sie wusste nicht, ob von Mutters oder Vaters Seite. – Sie hat in Wien Gelegenheit, amerikanische Zeitschriften zu lesen: Nation, Republik, Liberation, vielleicht Stone’s? Letter, den sie schon von früher her schätzt.)
Briefe getippt. – Gekramt. – Abends Feigl telefoniert über Hawaii.
Zu Dr. Carr. (Er findet, dass nach der Zähneausziehung alles sehr gut verheilt ist.) – Abends mit Hanneli überlegt über Sicherheit der Konten. (Ich sage ihr, dass ich noch auf Frau Mecklers? Antwort warte und dann an eine Schweizer Bank schreiben will. – Vielleicht will ich mehr auf Sparkonten tun; sie stimmt dem sehr zu, weniger wegen der Zinsen, als weil es von der Regierung gesichert ist. Ich sage: Andererseits Nachteil, dass man zu einer kritischen Zeit, wo alle Leute abheben wollen, vielleicht nicht sofort abheben kann und sie meint: beide Arten von Konten, Scheck und Sparen, haben also 🕮\(Leroy) (LeijonhufvudcOriginal hier und weiter unten Lejonhufvud.) (Dr. Kulka)\ gewisse Vorteile; dann ist es doch wohl am besten, beide zu haben. Ich erkläre ihr von meinen Überlegungen, zur Zeit der Kubakrise, wenn es kritisch würde, würden wir nach einem nahen, aber nicht militärisch bedeutsamen Ort gehen, z. B. Capistrano1San Juan Capistrano: https://en.wikipedia.org/wiki/San_Juan_Capistrano‚_California; zum Seminar würde ich jeweils fahren; dann würden wir Geld flüssig machen, Pässe und mexikanische Touristkarte besorgen, usw. Sie ist sehr interessiert, und findet das sehr richtig.
Leroy ganzen Tag hier. (Die neueren k-Karten werden aus den 5 Kästen aus auf dem deutsch in die Metallkästen auf den file Kästen rechts überführt; und die alten k-Karten aus diesem Ringpappkästen, die dann auf dem file Kästen stehen. Zum ersten Mal schreibt er auch k-Karten; es geht ganz gut.)
Axel Leijonhufvud2Sohn von Helene Neovius; vgl. Axel Leijonhufvud - Wikipedia hier 11 – 2 ½ bei mir alleine, ohne Essen! (Tilly schrieb mir, dass er seine Doktorthesis fertig hat! Darauf rufe ich ihn an, um dass ich schlechtes Gewissen habe, und ob er doch noch für Gespräch kommen will. Er kommt dann gleich um 11; im Gespräch vergesse ich völlig die Zeit; schließlich geht er; und dann merke ich erst, dass es 2 ½ ist. Ich dachte, es wären vielleicht 1 (nachher sagt Hanneli, ich müsse immer selbst aufpassen, und dem Gast ein Signal geben, wenn es Zeit ist zu gehen. – Langes Gespräch über Ökonomietheorie, woraus ich allerhand lerne (siehe K); er meint, wenn alle Glieder der Gesellschaft von den Präferenzen („Preisen“) aller anderen unterrichtet wären, würde sich immer ein Gleichgewicht einspielen; denn die Differenzengleichungen haben immer eine Lösung, wo die demand Kurve und die Preiskurve sich schneiden. Ich sage, da gibt es aber keine unique Lösung; und die wirkliche Lösung wird auch mitbestimmt dadurch, dass einer einen anderen schließlich überredet oder dergleichen; der consumer, auch wenn seine Einkäufe quantitativ? seinen Wünschen entsprechen auf der Basis der vorgegebenen? Preise, kann sich dann doch sehr übervorteilt vorkommen; die Lösung, die wirklich herauskommt, ist ja nicht notwendig 🕮fair. Ich sage, dass ich ein Ketzer sei, und den Glauben an das heutige „freie Unternehmungs“-System nicht teile, er sagt: in Russland und dass ich glaube, Planwirtschaft wäre besser. Er sagt: In Russland hat sie aber zu katastrophalen Zuständen geführt; er scheint völlig überzeugt vom Kapitalismus. – Ich leihe ihm 2 Bücher, auf seine Bitte, weil sie Fragen beantworten, die er mit stellt: Gardner, R T, und Ambid.) – (Hanneli ist mit Kulka in Ojai.) Sie kommen zurück 4 ¼, genau wie Hanneli mir telefoniert hatte. Hier war gerade ein Mann bei mir aufgetaucht, der Vater eines Mädchens, für das Dr. Kulka j und Schule sammeln? wollte. – 6 – 7 essen wir zusammen. (Dr. Kulka sagt, sie hat viel Lebensweisheit gefunden in den Upanishaden, und jetzt in Suzukis Zen-Buddhismus. Sie liebt auch Kazantsakis Fortsetzung der Odyssee, weil da im echt homerischen Stil die Lebensfreude des Odysseus geschildert wird, wie er wieder fortgeht, Helena besucht und dem Agamemnon fortnimmt, usw. – Über die verschiedenen Richtungen der Psychoanalyse in LA; das ist sehr interessant für Hanneli.) – (Abends telefoniert Hanneli lange mit Erika; diese war sehr enttäuscht, dass sie so bald abfahren musste, wo sie doch vorhatte, der Mama ihr Herz auszuschütten über die Probleme: Sie wird sehr leicht eifersüchtig wenn Eich mit einem anderen Mädchen freundlich ist; dann läuft sie fort und ist nachher abweisend zu ihm; Hanneli meint, sie fühlt sich unsicher, hat Selbstzweifel, ob irgendeiner sie wirklich gern mag; dabei gewinnt sie in Wirklichkeit leicht die Herzen aller Menschen.)
Überlegungen mit Hanneli über Hawaii. Abends diktiere ich ihr Brief an Nagrey?. – Ich krame am Schreibtisch.
Auf Hannelis Anregung hin gebe ich ihr Scheck 🕮\Heini\ über 200.– als zweites Darlehen für Leroy; er muss jetzt college fees zahlen und hat kein Geld. – Gekramt. – Hanneli geht kurz vor 7 abends fort (für die Theatergruppe); kurzdOriginal um. nach 8 ist sie schon wieder da und sagt: Das Auto in der Garage ist verschwunden! (Dies ist das von Buick geliehene Auto von 1961, während unser Auto dort für Reparatur ist. Sie ist dann gleich zu Hurwith? gegangen; Frau Hurwith war sehr freundlich und beruhigend, hat an die Polizei telefoniert; der Sohn ist mit Hanneli in der Nachbarschaft herumgegangen, aber das Auto war nirgends zu sehen. – Nach 9h kommen 2 Polizeibeamte und nehmen alles auf. Sie sagen, das Motiv ist entweder ein bloßer joy ride, oder sie nehmen es, um ein Verbrechen zu begehen. Das Auto wird in 98 % der Fälle bald wiedergefunden, und ist in 70 % unbeschädigt. Sie machen allerhand Telefongespräche und melden die Sache; die Beschreibung des Autos ist ihnen nicht wichtig, sie gehen hauptsächlich nach der Titelnummer?.)
Gelesen Patzig (Nachwort zu „Scheinprobleme“); er spricht gut und verständnisvoll über die Entwicklung meiner Ideen.) – Gekramt. – Hanneli findet auf einmal wieder das Auto in der Garage! Dann kommen wiederum 2 Polizeileute und lassen sich alles berichten; (aber weder gestern noch heute schauen sie in die Garage; wir dachten gestern, sie würden Fingerabdrücke nehmen.)
Patzig weiter gelesen. – 12 – 2 Heini hier. (Er hat Geburtstag, 68 Jahre. Er zeigt Bilder von dem Haus, das er in Guad. gemietet und mit eigenen Sachen eingerichtet hat. Er lädt uns ein, ihn dort zu besuchen; da wir dann das Hotel sparen, können wir uns ein Auto mieten. – Er will sich ein Hausboot auf dem Chapalasee bauen lassen; das wird liegen vor dem Haus eines Verwandten.) – Abends gebe ich Hanneli Scheck für 3 M (Sie ist sehr gerührt und erfreut.) 🕮\(Lanter)\
10 ½zu Dr. Brann. (Er besieht die Stelle, wo die 2 Zähne oben links hinten gezogen worden sind. Früher mal meinte er, es sei fraglich, ob es sich lohne, jetzt einen Zusatz an die obere Zahnplatte zu machen, weil der Ankerzahn vielleicht doch nicht mehr lange halten würde, und dann wird die eine „volle Platte“ nötig sein. Jetzt meint er aber doch, dass es sich lohnt; es kostet nicht viel, weil keine Goldarbeit dabei ist; und es wird der Platte noch mehr Stabilität (oder so etwas) geben. Also macht er die Abdrücke dafür.) – 11 ½ – 12 ¾ Gespräch mit Lanter. (Siehe Notizen in seinem folder, unter UCLA, Studenten). Er ist am letzten Kapitel, über Reichenbach „verifizierbare Wahrheit“. Ich erkläre die verschiedenen Möglichkeiten, die ich für eine Explikation lohnend finden würde. –Hanneli lädt ihn noch zum lunch ein (er erzählt von der Danforth Foundation, von der er ein fellowship hat für das Jahr; und früher Champawat; Hanneli überlegt, ob das für Leroy in Betracht kommt.)) – Auf TV Bericht wird mitgeteilt, dass die Regenten haben entlassen den Präsidenten Kerr!
Vormittags 10 – 1 Leroy bei mir. (Unwichtige Sachen. Um Platz zu schaffen im SD Kasten lasse ich ihn die Aufsatzsammlung von B-H, Quine (2), und Hempel durchsehen. Aber einige der SD, die wieder abgedruckt sind, behalte ich doch, weil meine Unterstreichungen und Randbemerkungen darin sind.) – Ich lese währenddessen weiter in Patzig’s ausgezeichnetem Nachwort. –
(Hanneli fährt nicht nach Ohai.) Ich lese den Anfang vom neuen AS-ms nochmal durch, und mache es fertig zum ditto master Tippen, was Mary Meyerhoff tun will. 🕮\bei Dr. Straatsma\
Weiter ms revidiert! – Nachmittags zu Dr. Brann. (Die obere Zahnplatte ist vom Labor zurück, mit Ansatz für die beiden ausgezogenen Zähne.) – (Jeffrey schreibt: Er hat gute Professur an U of Penn angenommen; ich hatte für ihn Empfehlung geschrieben.)
Weiter am ms revidiert. – (Abends nach 8 vergeblich versucht, Hempel zu telefonieren.) –
(Haarschneider). – Weiter ms revidiert.
10:15 – 1:15 (!) in Augeninstitut, im neuen Gebäude, SW vom großen medizinischen Komplex. Dr. Straatsma findet um 12h, also 4 Stunden nach dem Tropfen, den Druck noch weit im Normalen; also helfen die Medizin. (5 min. mit dem Dr., 10 min. mit nurse!) Nurse macht Sehfeldtest. Auf Frage sagt er: keine Bedenken gegen 3 Monate in Europa im Sommer; die Operation scheint nicht nahe bevorstehend, und hängt hauptsächlich von meinem Urteil über Arbeitsfähigkeit ab.) Revisions von AS§ 3 beendet (für Tippen). – 6 ½ – 7 Heini kurz hier (er war inzwischen in St. Barb. im Hotel. Heute wieder bei seinem Doktor. Er lädt uns wieder herzlich ein nach Guad. Er meint, nach Gretes Bericht, dass es Chacha so schlecht geht, dass sie am besten nach LA kommen sollte, um Spezialisten zu konsultieren, so wie er es immer tut. Dann soll sie nach Mexiko kommen, das wird er finanzieren, und sie zu sich einladen.) (Ich bespreche mit Hanneli: Ich glaube, Elmau tut ihr doch wohl, vielleicht braucht sie dann gar nicht so dringend einen Arzt. Und wenn sie stattdessen 1968 nach hier und Mexiko käme, hätte sie mehr davon als dieses Jahr, wo wir und vielleicht auch Grete nach Deutschland kommen.) 🕮
An Pr. (ms§ 3 für Tippen fertig gemacht.) – (Hanneli bringt unser eigenes Auto wieder hierher, das lange in Reparatur war nach der Kollision.)
Mittags zu Jokls. (Wir sitzen im Garten, obwohl es etwas kühl ist. Vögel kommen ganz nahe, sogar auf den Tisch. (Dr. Jokl spricht über ein Buch von Ardry, der zeigen will, dass der Schritt zur Entwicklung des Menschen aus dem Affen relativ sehr schnell war, und im wesentlichen in der gewaltigen Vergrösserung des Gehirns bestand.) – An Pr. (weiter an § 4 C, Skelett.) – Hanneli hatte großen Kummer mit dem Auto: Nachdem sie es von Cummings-Buick als vollständig repariert von dem Unfall zurückbekam, wollte sie hier in der Signalstation Öl auffüllen lassen. Der Mann fand, dass der Ölbehälter leer war; als er Öl einfüllte, kam es unten heraus: Da war ein leak. Wenn sie mit diesem Auto, das sie ja für gut hergerichtet ansah, nach Ojai gefahren wäre, wären die Lager durch Ölmangel verdorben worden und vielleicht großer Schaden im Motor entstanden! Sie lässt das Nötigste hier reparieren.
An Pr (weiter an Skelett § 4 C.) –Hanneli fährt nach Ojai. (Erika hat allerhand zu verkraften: das Zerwürfnis mit Eich, und allgemein Gefühle und Gedanken darüber, was die Beziehung zu Knaben bedeutet.)
An Pr. (ms englisch von § 4 A und B revidiert.) Mary Meyerhoff (kommt mit Tochter Miriam her, um mein ms zum Tippen zu nehmen. Ich gebe ihr zunächst nur § 1 und 2; 3 ist zwar fertig, aber ich will es noch behalten, weil ich in § 4 darüber Bezug nehme.)
Ganzen Vormittag an Briefen an Chacha und Morris! – Mittags fahre ich mit Hanneli zum Motel Ivanko (wir mieten ein einfaches, 🕮 aber ruhig gelegenes Appartment für 62.70 (mit Steuer) pro Woche, für Grete und Hanne; es liegt nicht nahe an Wilshire, sondern N von der alley, mit Ausgang zur Goshen. – Noch an Pr. Mary Meyerhoff kommt und zeigt mir § 1, getippt auf ditto master. – Abends kommt Telegramm von Grete: Ankunft verschieben von 4. auf 7. – Ich sehe spätabends am TV (28) Teil von Fulbright Committee hearing; besonders Reischauer3https://en.wikipedia.org/wiki/Edwin_O._Reischauer.
II / 1967 An Pr (am Skelett geschrieben für § 4 C.)
An Pr (an § 4 C, angefangen Skelett über Jeffreys Lösung des zweiten Problems). – Abends Telegramm von Grete: zweite Verschiebung, auf 11. – (Layise? telefoniert mir, dass Piatt gestorben ist.)
Mittags Mia hier. (Sie zeigt uns Micheners Buch „Hawaii“4https://en.wikipedia.org/wiki/Hawaii_(novel); und wir überlegen, vielleicht den neuen Film davon anzusehen.) – An Pr. (Weiter an Jeffreys Lösung; dann angefangen, Skelett über meine Lösung des zweiten Problems.) Telegramm von Grete: Sie kommen erst am 11.
An Pr (weiter am Skelett: über meine Lösung, und zweite Regel).
An Pr (weiter am Skelett: über meine Lösung und zweite Regel).
An Pr (weiter am Skelett: über meine Lösung und zweite Regel; auch rand. aufgrund von ungewisser Evidenz.) –Abends telefoniert mit Sambursky? in S. Barb., über Villa Serbelloni am Comer See; und mit Hintikka; ich kann nicht am 11.; er sagt, er kommt öfter mal wieder her im spring.)
Pr (Überlegungen für Skelett § 4 C). – 12 – 2 ½Myra hier (wir drei auch spazieren. Sie erzählt, dass George ein Angebot gestern angenommen hat, um als dean einer geplanten neuen „school of administration“ zu werden; diese Schule soll 🕮\Erika und Kalpane\ verschiedene departments umfassen: administration in Regierung, Geschäft und Schulen; Mitarbeit von department von Politik, education, und business administration. Er darf dann seine eigenen neuen Ideen praktisch ausführen. Dies ist auf dem Irvine campus, W. von S. Ana, nicht weit vom Meer; „nur“ eine Stunde von hier, das würde sie dann oft und leicht fahren, um mit den Freunden hier in Kontakt zu bleiben. Sie wollen ein Haus dort kaufen, groß genug, dass die Kinder immer mal zu Besuch kommen können.)
An Pr. (Im Skelett über unsichere Evidenz sehe ich eine mögliche Vereinfachung: Die Methode mit den uneigentlichen Propositionen \(O_1\), \(n\) für die Beobachtungseindrücke will ich nicht als zweite Alternative hinstellen, sondern das Wesentliche davon schon in die erste Methode aufnehmen; und dann diese Idee nur als eine alternative Interpretation angeben. – Ich lese die ersten 10 ditto masters, die Mary heute gebracht hat; sehr gut, fast gar keine Fehler.)
(Hanneli fährt nach Ojai, holt Erika und Kalpana [galbẽna] ab; nachmittags kommen sie hier an. (Kalpana ist 16 Jahre, Inderin aus Benares; der Vater ist vielleicht Regierungsbeamter; sie spricht sehr gut und schnell Englisch; nach dem Abendbrot spreche ich länger mit ihr allein. Sie ist still, sensitiv, hat aber auch starke Gefühle; sie vermisst sehr ihre Familie und Freunde. Sie sieht anziehend aus in ihrem sari; sie hat Erika auch einen geschenkt (oder ist das nur Stoff für einen.) – An Pr.
An Pr. (ich mache eine Vereinfachung in meiner Darstellung der ungewissen Evidenz.) – (Die Mädchen haben nachmittags bis 7h Besuch von einigen Jungen aus der Schule; sie schauen TV, spielen records usw.) – Arne Næss schreibt, dass er an die Westküste kommt! (Er sagt natürlich nicht, wann, wie lange und wozu.)
(Hanneli fährt mit den Mädchen zum Flugplatz.) Grete und Hanne kommen aus Mexiko. (Hanne schrieb aus Guatemala, ob sie kommen könne, und ich 🕮\Grete und Hanne\ stimmte sehr zu. Dann lud ich noch Grete ein, mitzukommen, wenn Sven den Flug bezahlen würde.) –12h kommen sie hier an vom Motel Evanhouse?. Sehr herzliche Begrüßung mit herzlichen Küssen. (Grete und Walter wollen schon im April nach Europa! Aber dann zuerst einen Monat in Spanien.) – Nachmittags wir 4 zum Will Rogers State Park, auf den schönen Berg gestiegen. (Es ist so schön, sie beide hier zu haben. Wir sind uns wieder nahe und freuen über den neuen Kontakt.)
,
(Nachmittags Hanneli bringt Erika und Galbena zur Schule zurück; Grete und Hanne fahren mit, glaube ich.)
–
Schöne Tage mit Grete und Hanne. (Mehrere Male fährt Hanneli sie zu großen Einkaufstouren, besonders für Kleider, vielleicht auch bootstrap oder sonst etwas dort. – Manchmal gehe ich vor dem lunch mit Grete oder Hanne spazieren. – Grete berichtet über die Pläne ihrer Europareise (im April durch Spanien, dort kommt Helma zu ihnen; dann durch Frankreich nach Deutschland.))
Hanne fühlt sich nicht wohl die letzten Tage. – Abends mit Grete und Hanneli gutes Gespräch. (Sie kramt eine Menge alte Erinnerungen aus; aus Wiesneck, besonders wie sie verliebt war in Albrecht; er hatte kaum mehr Gefühle für Manni; die war irgendwo in Schlesien oder so monatelang; Grete fragte ihn direkt: wenn er sie nicht mehr liebt, warum will er sie trotzdem noch heiraten; er sagte: Ein Mann bricht sein Wort nicht! Das war wohl seine Offiziersehrenbegriff; und so mussten alle drei darunter leiden. Ich erzähle, wie Chacha mir erzählt, wie sie der Mama gesagt hat: Wenn Grete nicht 🕮 bald einen Mann findet, dann sollte sie doch wenigstens ein Kind haben, sie ist doch für Mutterschaft geschaffen. Ich hätte erwartet, dass die Mutter das mit Entsetzen zurückweisen würde; aber sie fragte nur: „Aber von wem?“, darauf Chacha: „vom Rudi natürlich!“. [Nachher fiel mir aber ein, dass das vielleicht nicht in Wiesneck war, sondern in Mexiko?] Grete fragt, warum ich so dringend mit ihr nach Flensburg reisen wollte, um Walter kennenzulernen; ich: Ich glaubte, Du hättest mich gebeten, mitzukommen, um den Eltern zu berichten. (Im Tagebuch finde ich, dass Grete mich zu der Reise „eingeladen“ hat, aber nichts über einen Bericht.) Ich sagte, ich berichtete dann den Eltern, dass Walter ein sehr zuverlässiger Charakter sei; Grete lacht (wohl weil es ihr seltsam scheint, dass dies das Wichtigste ist). Ich: Dann schrieb ich aber auch, dass Du ihm geistig überlegen wärest. (Ich fügte nicht hinzu, obwohl es mir auf der Zunge lag: dass das vielleicht zu Schwierigkeiten führen könnte.) Grete erzählte, ich sagte damals zu ihnen: „Ihr lieben, schönen Menschen, habt Euch doch einfach lieb! Warum denn gleich ans Standesamt denken?“. – Grete überlegt, wo wir uns kennengelernt haben. Ich erzähle von Verwundungsurlaub, Mai 1917; ich fuhr gleich nach Wiesneck für Verlobung; dann nach Jena, wo auch Agnes war. Grete sagt: Ihr wart doch schon lange „versprochen“; ich: Wir hatten uns sehr lieb, aber ich wollte nicht an Heiraten denken; ich erzähle von unserer Blutsbrüderschaft; auf der Bank am Wald; Hanneli und Grete sagen: Die hieß auch immer die Verlobungsbank. Und dann erzähle ich 1913 in Jena, wo Chacha aus Reifenstein kam, vielleicht zum letzten Abschied; und ich konnte auf einmal nicht an Heiraten denken! Die Mutter war entsetzt; ich selbst war böse auf mich, und konnte es mir nicht erklären; erst viel später in der Analyse kam allerhand heraus; dabei wird Offenkundigstes? die zu starke Mutterbindung („wie sie auch bei Sven war“ fügte ich hinzu). Dann erzähle ich vom August 1917, Kriegstrauung; Grete wusste nicht mehr, dass sie mir Schillers langes Gedicht über die Entwicklung der Menschheit auf meine Bitte deklamiert hat.) 🕮\(Grete Abreise nach Mexiko)\
Vormittags alle ohne mich zum Flugplatz: Grete fliegt zurück nach M. Abends langes Gespräch mit Hanne und Hanneli. (Erinnerungen an meine Besuche in Lübeck und Fahrenkamp, auch über Margret. Wie Grete und Gall mit mir fuhren, und Grete auf einmal erfuhr, dass Eline von Broder ist; sie war böse auf Chacha, dass die es ihr und den anderen nicht in Mexiko erzählt hatte. Hanne erzählt auch von den Problemen des Lebens in Guatemala. Von ihren Eltern, wie ich sie bei denen in Nürnberg besuchte; das wusste ich gar nicht mehr.)
Nachmittags bringt Hanneli Hanne zum Flugplatz. Hannes Abflug nach Hamburg (über Seattle).
Gekramt. (Sehr vieles ist liegen geblieben.)
Beim Frühstück erzählt Hanneli mir (ein wenig über die Gruppentherapie gestern Abend. Und dann noch langes Gespräch über Leben und Analyse . Bei ihr, wie früher bei mir, kam der Sextrieb erst sehr spät heraus. Meine Beziehungen zu Frauen; sie ist sehr interessiert, und erzählt auch ein wenig von sich.)
M und K hier; 10 ½ bis nach 2.
(Hanneli nach Ojai) ich zu Myra (wir wollten ursprünglich beide hin; ich sagte gestern ab für Hanneli, und sagte, dass ich selbst doch gern käme. Jackie? war mit Magensache im Bett. Wir zwei aßen allein, und saßen dann noch eine Weile in der Sonne im Garten. Sie wollen nach Irvine übersiedeln, wo er dean wird. Aber so weit fort von Stadt und Freunden und Musik usw. ist doch auch ein Opfer.) 🕮
Vormittags zu Dr. Brann. (Große Füllung rings um die Basis des einzigen Ankerzahns oben links.) – 6 – 8 Jokls hier (lebhaftes Gespräch über moderne Musik. Jokl sagt, Stravinsky und Bartók schätzt er noch; aber andere nicht, das sei nicht mehr Musik. Ich erzähle von Franz’ Buch „Der verkannte Künstler“; wie man ähnlich über Beethoven und Brahms sprach; ich meine, die neue Generation müsse sich ihre eigenen Ausdrucksmittel suchen, unabhängig davon, ob wir noch mitkönnen.
Mittags mit Hanneli langen Spaziergang (sie erzählt von der Gruppentherapie gestern). – 6 ½Hanneli ab zur Marathongruppe.
(Hanneli war die ganze Nacht in der Marathongruppe, nach einem Tag ohne besondere Ruhe; und dann heute wiederum den ganzen Tag bis abends nach 9h! Dann nach Hause und ins Bett.)
Ich endlich mal wieder Briefe in tape recorder diktiert.– Mittags beim Spaziergang erzählt Hanneli über die Marathonsitzung. (Sie ist sehr angetan davon, wie Dr. Bach5Es könnte sich um Dr. George Bach handeln, Gründer und Leiter eines Instituts für Gruppentherapie in Los Angeles. Vgl. Artikel in TIME vom 9.7.1965 es fertig bringt, alle Leute einzeln in ihrer Art zu nehmen, sie aus ihrer Schale und Selbstgefälligkeit herauszuholen, jeden ganz individuell. Er übernimmt die Rolle eines Ehemannes, der selbstgefällig war und sagt diesem, er soll die Rolle der Frau übernehmen; Dr. Bach beklagt sich bei „seiner Frau“, wie er sich im Geschäft abplagen muss, und wenn er nach Hause kommt, ist die Unterwäsche nicht gewaschen, oder zerrissen, und vieles verkehrt usw.; und der Mann nimmt wirklich auf einmal die Seite seiner Frau usw. Er sei schließlich ganz aufgetaut, und wie verwandelt gewesen. Sie sagt, sie hat noch nie in ihrem Leben etwas so Packendes und innerlich ganz 🕮 ergreifendes und aufrüttelndes Erlebnis wie diese Sitzung erlebt; auch sie selbst sei richtig herausgekommen, und hätte sich stark erregt, und vieles ausgeschüttet, und in Tränen ausgebrochen! Sie bewundert ihn, wie er die Methode, die er angeblich selbst als erster vor vielen Jahren eingeführt hat, meisterhaft anwendet, sodass wirklich jeder Einzelne ganz stark bewegt wird!)
(Hanneli fährt aus und lässt den Fußhebel reparieren.) Ich weiter Briefe diktiert.
Weiter in recorder diktiert. Aber einmal funktioniert das Fußpedal schlecht (dann bleibt das rechte Rad stehen, und das tape hängt herunter; zuerst hilft kräftiges Hinuntertreten, aber schließlich auch nicht; so muss ich den Brief an Patzig kürzer machen, ich wollte noch allerhand sagen, warum ich Frege nicht aufgesucht habe usw.). Hanneli bringt den recorder nochmal zur Reparatur. – 2h Frau Pruppacher kommt. (Sie ist lebhaft, versteht schnell; Hanneli soll ihr nachmittags den recorder bringen, den Frau P. eigentlich hier selbst mitnehmen wollte.)
Nachmittags und abends bis 11 ½ an Einkommensteuer. (So habe ich das Wichtigste auf dem Papier, sodass ich nach der Rückkehr am 25. nur noch einiges zu überlegen habe, um für Norby am 28. fertig zu sein.) – Abends ca. 7: Hempels telefonieren (ich sage, dass Brief diktiert ist; meine Komplimente über sein kleines Buch. Sie sind entzückt, dass wir erst im Juli abreisen, um sie nicht hier zu sehen; sie wollen nicht bei Helmers wohnen, wenn sie für einige Tage herkommen; ich sage, wir wissen Motel nahe hier. Sie gehen im Herbst nicht nach Europa.)
Mit Hanneli zur California Bank (Traveller’s Schecks); und dann ich zur pharmacy. – Briefe von Chacha, und Hanne (die telefonisch 🕮\(Tarski)\ mit Chacha gesprochen hat. Chacha muss im in Stockdorf sein, um Angermanns Hund zu hüten. Darum hat sie Elmau Reservation verschoben auf … Juli bis … August. Hanne schlägt vor, dass ich, Chacha und Hanneli im August nach Amrum kommen, wenn auch Johannes mit Familie da ist.) – 4 – 6 Tarski hier (er sieht gut aus, ist 10 Jahre jünger als ich, spricht lebhaft. Er erzählt von Menschen und Zuständen in Warschau, Moskau, Tiflis (die kulturhochstehenden? Leute in Georgia wollen seine Logik in ihre Sprache übersetzen, die zu keiner bekannten Sprachfamilie gehört.))
Gekramt. – Abends Frau Pruppacher und Mann (Assistant Professor in Metereologie) ganz kurz hier (sie bringt die getippten Briefe und den tape recorder zurück.)
Hanneli sucht mit mir Sachen für Reise aus, und packt die Koffer. – Ich mache die getippten Briefe fertig. (Ich bespreche mit Hanneli ihren langen, guten Brief an Heini, dass er Chacha Geld auf Schweizer Bank, St. Gallen, überweisen soll; damit sie sich nun ihr eigenes Leben planen kann; sie hat es gut überlegt und drückt es gut aus.) Abends telefoniert Feigl von Gundersons, er ist soeben von G. am Flugplatz abgeholt worden und übernachtet bei ihm. –
Wir tun das Letzte einpacken. 11h Gunderson kommt und holt uns ab, zum Flugplatz. Mrs. Economos ist dort (sie hat Feigl hinausgefahren. Ich sage ihr, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, dass ich sie nicht aufgefordert habe, zu mir zu kommen, wie ich versprach vor einem Jahr bei Feigls Konferenz. Sie sagt, sie möchte zu mir kommen, um eine Zeichnung von mir zu machen. 🕮\(Singer) nach Honolulu\Flug 12:45 – 6:05 (lokal: 4:05) Flug nach HonoluluOHonolulu (Flugzeit war 5 ½ Stunden). Nagleyund Winnie holen uns ab, zum Hotel Islander 50! (Schlecht geschlafen, unklares Verweisungszeichen: Abends sprechen Leute im Nachbarzimmer 502, alles hörbar durch Verbindungstür; ich nehme Ohrstöpsel, damit geht es.Verweis EndeMiltonSinger und Helen kommen; ich und Feigl essen mit ihnen unten im Hotel im italienischen Restaurant; alles dunkel, schreckliches Essen, obwohl ich alles scharf Gewürzte vermeide, und nur große Schale Suppe esse, das ist scheußlich? stark gesalzene Brühe! Ich zahle für uns 4, mit Trinkgeld 15 $! Das schlechteste Restaurantessen, das ich jemals gegessen habe. Milton hatte Gallenblasenoperation, kam auf Rat des Arztes hierher zur Erholung.)
(Feigl war schon heute früh 7-8 im Ozean schwimmen!) Vormittags mit Feigl meinen Beitrag für sein heutiges Seminar besprochen; vorher um 10 ½ einen brunch gegessen in einem netten, nahen Lokal beim food shop.) – 4 ½ – 6 ½ unser Seminar (ca 40-50 Leute!) Feigl über „Problem von Theoriekonstruktion in Psychologie“. (Er spricht ausgezeichnet, entspannt und ruhig; gut und klar ausgedrückt, nicht mehr so viel alte Witze, die er früher bei seinen philosophischen Vorträgen oft machte. Alles richtig und treffend formuliert, nicht überspitzt; er macht auch auf die möglichen Bedenken aufmerksam, spricht überall für Toleranz auch anderer Auffassungen; er ist ein ausgezeichneter Lehrer; besonders hier für die grad. Studenten, die meist keine symbolische Logik können und meist nichts über Auffassung von theoretischer Sprache wissen. –Dann mache ich, aufgrund von Feigls Vorschlägen, ergänzende Bemerkungen, um die Wichtigkeit der theoretischen Begriffe zu betonen: die kinetische Gastheorie mit statistischer Mechanik. Dann kurz 🕮\(Honolulu)\ über zweites Prinzip der Thermodynamik, das nachher nur als Wahrscheinlichkeitssatz gilt. Schließlich über Freud: Ich halte die Theorie, obwohl noch unvollkommen, in vielem für gut konfirmiert; aufgrund eigener Erfahrung in Therapie; über unbewußte Wünsche, Gefühle, Motivation; dadurch wird vieles erklärt. Ich glaube auch dass hinreichende Konfirmation vorliegt für Geschichte der Freudschen Thesen, die zuerst ganz absurd erschienen: allgemeine Ambivalenz, allgemein ambivalente Sexualität. – Dann spricht auch Feigl noch über Freud, und dass da vieles konfirmiert ist. (Nachher sagt er mir, er hat sich ein wenig gewundert, was ich wagte zu sagen. Ich: Ich bin schon so alt, dass man ruhig sagen darf, dass man Therapie gehabt hat; an UCLA wissen es eh schon alle. Feigl: Er meint mehr über Ambivalenz und noch mehr das über Bisexualität; er selbst stimmt dem sehr zu, aber das mag für viele hier neu und erschreckend sein.)) (Hanneli und Feigl gehen zu Watanabes, ich esse zu Hause; schreibe noch Brief an Chacha nach Garmisch.)
Ich hatte die Absicht, vormittags zu Hause zu bleiben, um mein Seminar vorzubereiten; aber Feigl redet mir zu, mitzukommen, und ich entschließe mich schnell dazu. Winnies fahren uns (freeway nach N oder NO, nahe bei Universität vorbei, immer höher; Laub und Nadelwälder wie in Deutschland. Hinter dem Pass halten wir und schauen hinunter auf die Windward Seite der Insel. Am Pali Pass6https://en.wikipedia.org/wiki/Nu%CA%BBuanu_Pali ist ein starker Wind zusammen getr. Dann hinunter, durch mehrere kleine Tunnels, die kleine Seitenberge durchstoßen, hinunter ans Meer, wo auf einmal tropische Vegetation ist. Dann am Meer entlang, schöne und abwechselnde Landschaft, nach SO, um die östlichste Spitze der Insel herum, nach S. Zu einer kleinen Bay. Dort sind nur wenige Leute. Ich habe eben im Kalender entdeckt, dass Copi? mich heute, nicht morgen, mittags abholen will, zum lunch; ich telefoniere ihnen, entschuldige mich, und wir wollen später noch etwas Anderes ausmachen. Ich schwimme auch (zum ersten Mal seit Sommer 1964 mit Helmers bei Wohlstetters). Ich wundere mich, warum das Schwimmen auf dem Bauch so 🕮 mehr anstrengend ist als früher, sodass ich mich immer wieder zum Ausruhen auf den Rücken wende. Nachher kommt mir die Erklärung: durch die Verbiegung und Versteifung meines Rückgrates kann ich den Kopf nicht mehr so weit nach hinten beugen wie früher; dadurch bin ich genötigt, um die Nase immer über Wasser zu halten, meinen Rumpf am oberen Ende weiter aus dem Wasser zu heben! Ich schwimme bis zu einem kleinen Inselstreifen, weil ich einen Schwimmer dort stehen sah; aber dann sehe ich, dass es ganz aus Korallen besteht, wenn auch mit allerlei Grünzeug überwachsen. Frau Winnie hat mich gewarnt: Sie hat mal einen ganz kleinen Hautritz am Fußgelenk bekommen durch Korallen, da sind oft allerhand Gewächse mit Bazillen darauf; bei ihr schwoll das schnell ganz schlimm an, und sie musste in Eile ins Hospital gebracht werden und dort längere Zeit für Behandlung bleiben! Darum schwimme ich lieber gleich wieder zurück. Leider hatte ich, trotz Hannelis Vorschlag, nicht meinen Bademantel mitgenommen; nachdem ich den Körper abgetrocknet hatte, konnte ich dann in Feigls Mantel (nicht Bademantel) gehüllt mich umziehen die Badehose umziehen. – Dann fahren wir weiter, vorbei am Koko Head und Diamond Head, und durch die östlichen Stadtteile von Honolulu, (wo CopieOriginal Kopi. in einem schön gelegenen Haus wohnt, in einer Gegend, die die Universität für Fakultät zur Verfügung stellt (er unterrichtet nur an 3 Tagen).)) – Nachmittags nach dem nap, überlege ich mein Seminar „Rationalität in induktiver Logik“, aufgrund meiner Notizen für den Vortrag auf der Londoner Konferenz, Juli 1965. Winnie fährt mich und Feigl wieder zur Universität. 4 – 6 mein Seminar: „Rationalität in induktiver Logik“. Zuletzt auch noch über die induktive Intuition oder induktiven common sense. Ich erzähle, dass Hempel gesagt hat: nicht „ von einem“, er gehört auch dazu. In der Diskussion sagt zuerst Dr. Watanabe, dass er auch dazu gehört. Dann bringt er einen unverständlichen Einwand, nach hohen Komplimenten für Wahrscheinlichkeitsbuch von 1950 als . 🕮\(Honolulu)\Watanabe: Wenn mit \(P(A|B)\) aufgrund eines Gesetzes (auf Frage erklärt er: z. B. physikalisches Gesetz) bestimmt, so kann man nicht auch \(P(B|A)\) aufgrund des (oder eines?) Gesetzes bestimmen; das kann er beweisen. Ich: Was heißt „aufgrund eines Gesetzes bestimmen“? Ist es statistische Wahrscheinlichkeit oder logische Wahrscheinlichkeit? Er gibt keine befriedigend verständliche Antwort; ich sage: es tut mir leid, aber ich kann die Behauptung nicht verstehen! Dann ist eine lange Reihe von Fragen, meist gut und verständlich. – Nach dem Schluss der Sitzung kommt Watanabe mit Frau, sie begrüßen mich, ich erzähle, dass meine Tochter schon von ihnen erzählt hat, und dass ich seinen SD immer auf dem Schreibtisch liegen hatte, um ihn vor dem Herkommen zu lesen; aber ich konnte zuletzt keine Zeit mehr dazu finden. Ich sage, ich möchte mal gern mit ihm sprechen, welchen Unterschied er meint zwischen Konfirmation? und Klassifikation?, den ich und andere der Richtung nach seiner Ansicht vernachlässigen. – Wir essen mit Feigl auf unserem Zimmer; dann geht er für seinen Abendvortrag „Towards eine Philosophie for unser Age of Science“. – Ich gehe abends noch etwas spazieren mit Hanneli auf der Hauptladenstraße.
Mit Hanneli und Feigl zum Schwimmen gegangen, etwa 20 Minuten zu gehen, zu seinem, von 1958, wo er 4 Monate hier war, beliebten „Privat“Strand, wo aber doch schon allerhand Leute sind, und sogar ein Strandwärter auf einem Türmchen. Das Schwimmen geht heute etwas leichter als gestern, aber nur, weil ich nicht mehr gerade auf dem Bauch schwimme, sondern entweder auf dem Bauch mit schief gehaltenem Kopf, oder auf der Seite, oder am leichtesten auf dem Rücken, wobei ich mich dann auch zwischendurch immer beliebig lange still halte und ausruhen kann. Weiter draußen üben sie auf surf boards, einige auch in unserer Nähe, wahrscheinlich Anfänger. Ich gehe, auch durch die belebte Straße, zurück mit nichts an 🕮 als meine nasse Badehose, ein offenes Hemd, das außen hängt und den größeren oberen Teil der Hose bedeckt, und meine suede Schuhe! (Und viele gehen dort so, einer auch bloß in Badehose.) – Danach bespricht Feigl mit mir sein heutiges Seminar. – Mittags essen wir in Hannelis Zimmer, sie hat schönes Essen besorgt. – Nachmittags holt uns Townsend (grad. Student) und Frau (Schullehrerin) ab. – 4 ½ – 6 ½ (in Wirklichkeit: 6:50) Feigls Seminar „Current Issues of Mind-Body Monism“ (er vertritt vorsichtig die Identitätstheorie, sagt aber, dass vieles noch aufgeklärt werden muss. – Ich spreche dann (ganz ohne Notizen) 15-20 Minuten: Ich will nicht logisches Argument bringen, sondern nur Imagination anregen, die uns hilft, gewisse Vorurteile, die oft die Basis für Dualismus sind, loszuwerden. Dann die Fiktion von Antropoids mit 2 zusätzlichen Armen und Fingern, rechter Arm? für output, linker für input. (Siehe meine Notizen MSim Quadrat:40 vom 26. 3. 64.) Dabei auch über Beethoven und Freud (wie im ms), und sogar die große Verbesserung von Sex (vielleicht noch nicht im ms), um den Fehler des Schöpfers mit dem verschiedenen Tempo von Mann und Frau auszugleichen.)
Vormittags Winnie fährt uns auf die Höhen NW von der Universität. Schließlich langen steilen Weg hinauf. Die anderen vorne, verschwinden; ich gehe auch ein langes Stück hinauf, ganz langsam und stetig, es geht ganz gut. – Vor dem Seminar eine Stunde meine alten Notizen gelesen und etwas im Aufsatz „Empirismus, Semantik, Ontologie“. Am Ende des Seminars, während ich noch sitze, hängt ein junges Mädchen mir eine Lei um und küsst mich auf die Wangen, da ich das auch! 4-6 mein zweites Seminar „Semantik und abstrakte Entitäten“. (Ganz gut, aber nicht besonders; nachher allerhand Fragen, es scheint doch allerhand Interesse erregt zu haben.) – Nachher zu Winnies, auch Feigl und Hanneli, die bei Sofferl? war, und von dort von einem Studenten zu Winnies gefahren wurde. (Bei Winnies wird schöne Platte gespielt, Beethoven Quartett. Dann hat sie 🕮\Honolulu\ ein sehr feines Abendbrot gekocht: Hühnchen und , eiförmige Schale von Paneer? eingeschlossen, und Reis gemischt mit wildem Reis; nachher eine Creme mit Ananas. (Feigl wird zu seinem zweiten Vortrag gefahren: „Die meaning von wissenschaftlicher Erklärung“)), 7:40 ein Japaner fährt uns nach Hause.
Mittags holt Milton Singer mich ab (er und Helen haben ein möbliertes appartment untergemietet im Thi (Illi?)kai Hotel. Es ist nur ein Zimmer, mit kitchenette dabei, $ 12 pro Tag, also $ 360 pro Monat. Wir essen im Restaurant auf dem top des Gebäudes, 29. Stock, mit großartigem Rundblick auf Küste, Stadt und Berge. Ich erzähle ihm von Helmers Sachen über forecast, und Methode der Sozialwissenschaften; nicht notwendig quantitativ, sondern zunächst Modellebildung. Sie stimmt dem lebhaft zu, er bittet mich, Olaf zu sagen, dass er sehr gern diese Sachen haben würde. – Er leidet immer noch an Nachwirkungen der Gallenblasenoperation, dass er leichter müde wird, und auch spezifische Beschwerden. Er war sehr erfreut über das Wiedersehen, und dass ich heute doch noch zu ihm kommen konnte.) – 4 ½Winnie fährt uns zu Nagleys Haus. (Plötzlich stoppt das Auto, die Batterie versagt. Wir und 2 Jungens schieben das Auto, später nochmal dasselbe; zum Schluss fährt er, anstatt die Serpentinen, eine ganz steile Straße hinauf, ganz kurze Bl. Nagleys Haus liegt oben am R steil, unbebauten Abhanges, mit wunderbarer Aussicht. Zuerst oben auf der Veranda, die wie eine gallery vor 2 Seiten des Hauses geht; neben mir hocken Copi und Cheng auf dem Boden. Dann gehen wir, auf Frau Nagleys7Patrice McCarthy Nagley (6.4.1921-18.9.2015); vgl. Patrice McCarthy Nagley Obituary | Honolulu Star-Advertiser (staradvertiser.com) Vorschlag in das untere große Zimmer. Dort sitze ich mit Copi, Cheng und Frau; nachher geht Copi, und Winnie kommt. Dann viele 🕮\(nach Maui)\ weitere Fragen. Copi über Pragmatismus und Wiener Kreis; ich erkläre Neuraths Betonung, dass Philosophie dem Leben dienen muss; und dass wir wichtige Einsichten von den Pragmatisten gelernt haben. – Cheng und Winnie haben viele Fragen über induktive Logik. (Ist das Symmetrieprinzip in Bezug auf Prädikate gerechtfertigt? Ich erkläre die spätere Stufe: Metrik im Farbenraum. Sie fragen: Ist das denn apriori? Ich: Nein, aber doch Unabhängigkeit von der Empirie in Bezug auf beobachtete Häufigkeiten. Auch über Wahrscheinlichkeit von universellen Sätzen. Ich über meine Methode, mit Strukturraum (Tetraeder); Hintikka? System mit \(\lambda{}\) und \(\alpha{}\). Über Mehrheit der Skalen, z. B. für Temperatur; ich: die Physiker einigen sich schließlich auf die Skalenform, bei der die Gesamtheit der Gesetze am einfachsten wird. Was ist mit Einfachheit von Gesetzen, ist Kemenys8Carnap hat an dieser Stelle tatsächlich ‚Kennedys‘ geschrieben. Aus dem Weiteren ist klar, dass es „Kemeny“ heißen muss. Ansatz versprechend? Ich: Ich glaube ja; ich teile Kemenys Optimismus, dass wir Schritt für Schritt Lösung für die verschiedenen Probleme finden werden, auch in Bezug auf die quantitative Sprache der Physik.) – Wir hören, dass Mias Flugzeug 2 Stunden Verspätung hat, anstatt 7 ½ erst 9 ½ ankommen wird. Hanneli schlägt vor, dass ich darum nicht mehr mit hinausfahre, und ich stimme zu. Nagley will sie hinausfahren zum Flugplatz. Cheng und Frau fahren mich nach Hause.
Wir zwei mit Feigl und Mia Reichenbach fliegen 11 ½ – 12 nach Maui.OMaui Dort holt uns ab Feigls früherer Student und Freund Marsh. Wir fahren zu einem Mittagessen; dann durch die Landschaft im Mittelteil nach Kihei, zum Maui Lu Resort. Sie haben aus Versehen anstatt 4 Zimmer nur 2 frei! Nach allerhand Verhandlungen doch 3 Zimmer für heute, Hanneli und Mia zusammen. 🕮\(Maui)\ Später holt Marsh uns wieder ab, fährt uns durch einige kleine Orte bis schließlich zu seinem Haus, 3000 hoch, (an der Straße zu seinem obs observatory) rot gestrichen, schönes großes Wohnzimmer mit großem Aussichtsfenster. Dort sind wir zum Abendbrot eingeladen. (Die Frau ist religiös, Feigl hat mich vorher gewarnt, dass sie ein Tischgebet sagen wird. Sie spricht es ruhig und natürlich, auch „für die befreundeten Gäste und ihr Wohlergehen, und für harmonisches Zusammenleben aller Menschen“. Ich saß am Ende des Tisches, und sie an meiner rechten Hand (oder erst Hanneli?). Das Beten erinnerte mich so an Mutters Tischgebet, dass ich, ohne zu überlegen, danach meine beiden Hände zu den Nachbarn ausstrecke; nach einem Verwundern ergreifen diese sie und streckten ihre andere Hände aus, und so war auf einmal der Kreis geschlossen. Dann erkläre ich, wie es mir gekommen war plötzlich.) – Sie sagt, dass sie Schullehrerin ist, und das gerne noch fortsetzt. Ich erzähle, dass Mutter Lehrerin gewesen war und darum Erlaubnis bekam, uns zu Hause zu unterrichten. – Er zeigt uns seinen schönen großen Globus (Hammond), und einen Atlas (National Geographic Soc.) mit Karten von weit größerem Format als meine Atlanten, und sehr gut aussehend. Draußen hat er uns sein großes „camper“ Auto gezeigt, wo sie alle 5 darin schlafen können. – Später am Abend fährt er uns heim.
Vormittags gehen wir am Haupthaus vorbei, über den Golfplatz zum Strand zum Schwimmen. In der Ferne sieht man weißen Schaum liegen, wo das Korallenriff ist. Wir schwimmen also in der Lagune zwischen Strand und Riff. Heute geht das Schwimmen schon leichter, weil ich meist seitlich oder auf dem Rücken schwimme. Hier sind nur kleine Wellen. – 2h Marsh holt uns ab. Wir nehmen in seinem Haus einen kleinen Imbiss. (Zuerst lange durch die Felder, irrigation Gräben, 🕮 dann fahren wir die lange Straße bis zu den Oberservatorien auf dem Gipfel des Berges, am Rand des Kraters. Wir fahren bei allem herum. Dann in seiner Satellite TeachingStation. Das Hauptinstrument ist ein fotografischer Apparat, durch den ein Film geht, auf dem in kurzen Abständen Aufnahmen gemacht werden, bei jeder Aufnahme wird der Uhrenstand bis auf 4 Dezimalstellen von Teil von Sekunden mit angegeben; diese Zahl sieht man gleichzeitig auf der „Hauptuhr“ daneben ablaufen. Diese Uhr wird korrigiert anhand von Signalen, die sie bekommen, oder durch transportierte Uhren.) – Hanneli sammelt allerhand Lavagestein. Leider ist alles bewölkt, sodass wir nur den oberen Rand der Kraterwand sehen können; und zuweilen unten ein Stück der Seeküste.) In dem Observatorium bewirtet er uns auch mit Kakao und crackers; und wir lassen ihm Marzipan und eigenes Gebäck dort. – 6 ½ fahren wir wieder ab. Unterwegs 7 ½ meine Tropfen. Seine Frau singt jetzt in einem Chorkonzert in der Kirche; und da will er auch noch hin. (Erneut unterwegs fragt Feigl ihn, ob er nicht doch noch ein Doktor machen will, er hat nur BA. Er sagt, an sich wohl; aber mit Familie muss er jetzt mal zunächst ein ordentliches Einkommen haben, und das hat er in dieser Anstellung. Er hat Neigung zum Unterrichten; und ich sage ihm, ich glaube, er würde ein sehr guter Lehrer sein, weil er so klar alles erklären könnte, und offenbar es ihm Freude macht, Dinge zu erklären.) – Zum Abschied danken wir ihm alle dafür, dass er uns so viel Zeit gewidmet hat, und uns dadurch diese Tage zu schön und interessant gemacht hat. – 🕮\Maui\
Wir mieten ein Auto (japanisch; 6 $ pro Tag, + 6 c. pro Meile.) Feigl fährt uns: zum W-Teil von Maui, an der S-Küste entlang, nach Lahaina, und dann N entlang der W-Küste zur FlemingBeach (kenntlich an der Allee von jungen Tannen oder Kiefern, die von rechts oben auf unsere Straße herunter kommt. Es ist den ganzen Tag trüb, und fieselt immer ein wenig. Darum gehe ich nicht schwimmen (es ist zu schwierig, die nasse Schwimmhose auszuziehen, und den nassen Sand von den Füßen fortzukriegen, um eine reine Unterhose anzuziehen). Wir essen auf einem Tisch unter den Bäumen bei der beach mitgebrachte Sachen, und Saft.) Dann zurück nach Lahaina. Ich bin inzwischen zum Umkippen müde; aber die Autositze wären doch zu kurz, so muss ich auf den sehr begehrten nap verzichten. Wir essen im Restaurant. Dann fahren wir weiter zurück; besichtigen Petroglyphs, dann die Straße nach N nach Wailuku, nahe bei Kahului; von dort nach W durch ein sehr üppig bewachsenes Gebirgstal bis zum Ende der Straße, von wo man die Needle sieht. Ein Pfad führt weiter hinauf durch die ganz erstaunlich reiche Vegetation, die selbst an den steilen Bergwänden wächst, bis zu einem Punkt, wo die Needle sehr gut zu sehen ist. Dann wieder zurück, und hinüber zu unserem Hotel. ca. 6 h. Ich bin ganz erledigt. Aber Hanneli geht schwimmen in den Teich, und Feigl sogar ins Meer! Ich sinke um ins Bett und lese. – Abends esse ich mit Hanneli in ihrem Zimmer. (Sie sagt, sie ist in den letzten Tagen oft über kleine Dinge in einen gereizten Zustand gekommen, z. B. heute, als das weiße Kleenex mir grün erschien im grünen Auto. Sie meint, das ist irgendetwas in ihr, das bei unserer gegenwärtigen Lebensweise nicht erfüllt wird, und das kommt dann bei irgendwelchen Kleinigkeiten heraus. Sie sagt, wir sind 🕮 ja sehr verschieden im Temperament und Denken, ich so bedächtig und sorgfältig, und sie lebhaft und eifrig. Sie meint, es wäre besser, wenn wir beide nichts schlucken, sondern immer herauslassen, und ich stimme lebhaft zu. Und sie erkennt auch richtig, dass diese Gereiztheiten nicht wirklich über die kleinen Dinge sind, bei denen sie ausgelöst werden, sondern dass das nur Symptome sind, wo irgendetwas herauskommt, weil bestimmte Dinge, die man zum Leben braucht, nicht erfüllt werden. Ich stimme dem wiederum sehr zu, und sage, dass vor allem sie gleichaltrigen Verkehr braucht, und schließlich auch einen Lebensgefährten. Sie sagt, sie hat nie ein richtiges, normales junges Mädchen sein dürfen, die ihre Neigungen und Wünsche befriedigen kann; da waren immer Pflichten und Aufgaben; und als die Familie nach München zog, wurde sie oft eine „mütterliche Freundin“ zu Mama, wenn die Beziehung mit Broder schwierig wurde; und später die vielen Sorgen im Krieg, und der Beruf als Pflegerin; und dann die Ehe, und wiederum immer übermäßig viel zu tun, und Geldschwierigkeiten. Ich sage: Und jetzt nehme ich Dich sogar oft als „mütterliche Helferin“ und frage Dich, ob ich dies oder das anziehen soll, und auch wichtigere Entscheidungen; sie sagt, das sei ganz recht. Aber sie möchte gern mehr Selbständigkeit haben; sie ist froh, dass ich sie ihre persönlichen Angelegenheiten ganz für sich entscheiden lasse, und nicht immer nachfrage. Sie möchte vielleicht auch mehr Möglichkeit für sich entwickeln, psychologisch tätig zu sein.)
Letztes Frühstück in der großen, hohen Halle, mit Blick ringsherum. 11h Abfahrt im Hotelbus (frei). Abflug sollte 12:40 sein; wir sitzen unten bei der Gate 3 und warten endlos. Wir erfahren, dass noch keine Meldung gekommen ist, dass das Flugzeug von Kono abgeflogen ist. Da gehen wir wieder hinauf in die Halle, und dann noch höher zum Restaurant, wo 🕮\(Maui) (zurück nach Honolulu)\ wir die ankommenden und abfliegenden Flugzeuge beobachten können. Wir bestellen eine Menge sandwiches; immer wieder wird die Ankunft des Flugzeuges vorangekündigt, und später wieder abgesagt. Wir müssen endlos auf die Brote warten, weil so viele Leute da sitzen und bestellen. Wir halten Plastikbeutel bereit für alle einzelnen Butterbrote, falls wir das Essen plötzlich unterbrechen müssen. Endlich kommen die Butterbrote, aber im gleichen Augenblick wird angesagt, dass das Flugzeug da ist, und wir sofort zur Gate 3 ganz hinuntergehen müssen! Alles schnell in die Plastikbeutel, inzwischen geht Feigl die Rechnung bezahlen; Hanneli und ich gehen zur „Information“ in der Mitte der Halle, und das Fräulein dort telefoniert, dass sie auf uns warten sollen; Hanneli rollt dann den Wagen den schrägen Tunnel hinunter; an der gate steht schon niemand mehr; wir nehmen die Sachen vom Wägelchen und eilen, ganz bepackt durch die offene gate auf das Flugzeug zu. Dort ist schon kein Passagier mehr auf der Treppe zu sehen, als wir aus dem Gebäude kommen, wir eilen hinüber und die Treppe hinauf; eine Stewardess führt jeden von uns zu einem einzelnen Sitz; wir müssen uns sofort niedersetzen und anschnallen, und schon fährt das Flugzeug los, mit einer ganzen Stunde Verspätung; hier? hatten Feigl und Mia auch schon angekündigt, dass sie noch auf uns warten sollten. Wir waren heilfroh, dass wir es wirklich noch geschafft hatten! 20 Minuten Rückflug von Maui nach Honolu.OHonolulu– Wir nehmen ein großes Taxi (eigens für derlei?; er quetscht 7 hinein; der trunk hinten bleibt ganz offen, sodass der Fahrer keinen Blick nach hinten hat, außer vielleicht in einem Seitenspiegel). –Zurück ins Islander Hotel. (Diesmal nur Zimmer im 2. Stock, daher näher dem Straßenlärm. Ich 206, daneben Hanneli 205, aber ohne Zwischentür, dann Mia, Feigl. – Abends geht Feigl mit Mia und einer befreundeten 🕮\Sopherl\ Kiesler?, die wir nicht zu sehen bekommen, zu einem eleganten Abschiedsdinner aus, das Feigl ihnen spendiert.) Aber ich bin zu müde; und ich mag auch nicht wieder in einem dunklen Restaurant sitzen, mit Musik, sodass ich nicht gut die weiter weg Sitzenden verstehen kann. Daher nehme ich herzlichen Abschied von Feigl; es ist mir traurig, weil wir heute gar nicht mehr, wie wir gedacht hatten, zu einem ruhigen Gespräch hier gekommen sind, durch die verschiedenen Verzögerungen. Er sagt, er hofft sehr, dass ich im Frühjahr, vielleicht März, 1968 an der geplanten Konferenz seines centers in Honolulu teilnehme, oder wenigstens hinkommen werde. – Abends noch mit Hanneli ausgegangen, Essen einkaufen . Dann essen wir einfach bei uns. – Dann noch Ansichtskarten geschrieben.
(Feigl ist heute früh abgeflogen, über San Francisco heute noch bis Minneapolis). –Wir Da es immerzu regnet, machen wir Umbuchung: Abflug schon morgen Mittag, anstatt Sa, 25. nachmittags. – Mittags treffen wir im Restaurant (mit Mia) Sopherl Angermann (75 Jahre), (die Schwester von Angermann, Vater von Max und Christof. Ich mag sie gleich gern, sie ist warm und natürlich; sehr interessiert an medizinischen Dingen, hat auch sehr viel gereist, auch in Südamerika, Peru usw. Sie fragt über meinen Eindruck von Max; ich sage: Ich wunderte mich, warum er so sehr seine Leistungen betonte, was für mich nicht wichtig ist; vielleicht fühlt er sich unsicher? Sie sagt: Ja, wahrscheinlich, er lege aber im allgemeinen nicht so viel Wert darauf; Hanneli sagt, er war vielleicht overawed durch meine reputation. Von Christof sagt sie, dass er eigentlich mehr künstlerisch begabt ist, während Max mehr ein theoretischer Gelehrter ist; aber da Max größere Intelligenz hat, fühlt Christof sich immer zurückgesetzt, obwohl er seinen Bruder liebt. Sie meint, er würde nie die Doktorarbeit beenden; er klagt, dass er jetzt eine Woche brauchen würde, um auch nur wieder hineinzukommen. 🕮\Gespräch? (Winnie und Cheng)\ Christof und Eline wollen immer das Beste kaufen, mit Stereosystem, Kleidung usw.; sonst wäre es eigentlich nicht nötig, dass sie sich mit der Graphologie so abrackern. – Sie sagt, sie hat noch uralte Aktien in Österreich liegen; sie scheut sich, sie zu verkaufen, weil sie nicht weiß, wie der Verkaufsgewinn berechnet werden soll für die Einkommensteuer hier, weil inzwischen so viel Währungsänderungen in Österreich waren. Ich: Wahrscheinlich kommen die gar nicht in Betracht; wenn sie ihre Bank drüben beauftragt, sie zu verkaufen, so werden die den Gewinn in ö. S. ausrechnen und ihr mitteilen; das kann sie dann in $ umrechnen; es wird wahrscheinlich nicht viel Steuer sein, weil es so lange her ist. – Sie sagt, sie ist so froh, dass sie mich kennengelernt hat. Ich: Ich auch; darf ich sie fragen, obwohl Hanneli mich gewarnt hat, ich müsse warten, bis die lady es vorschlägt, mit „Du“ und „Sopherl“. Sie ist sehr erfreut darüber. Ich sage, dass ich von allen in Deutschland, auch Chacha, gehört habe, dass sie sie sehr gern mögen; darum habe ich mich schon darauf gefreut, sie kennen zu lernen.) Ich nach Hause, zum nap. Dann hinüber zu Hanneli, wo Sopherl noch ist; ich gebe ihr einen Kuss und streichle sie über den Kopf; ich sage: Vielleicht sehen wir sie nächstes Jahr hier wieder. – 3 ½ – 5 ¾Diskussion in meinem Zimmer mit Winnie und Cheng. (Zuerst . Über meine Erwiderung auf Strawson, über Explikation von „Warm auch durch Temperatur“. Er scheint zu betonen, dass die natürliche Sprache unvermeidbar ist; ich stimme zu, aber sage, dass sie doch in einigen Hinsichten Verbesserung brauchen könnte, z. B. im grammatischen Typ der Zahlwörter („zwölf Apostel“). Er meint: „Mir ist warm“ kann nicht ersetzt werden durch Satz mit .9Unleserlich, da die untere Ecke der Seite umgeknickt ist Ich stimme zu, weil hier eine subjektive Empfindung aus🕮 aber für den Zweck von objektivem Bericht ist die Sprache mit „Temperatur“ besser als die mit „warm“. Im ganzen ist mir nicht ganz klar, worauf er eigentlich hinaus will. Ich frage mehrmals, was die Hauptidee ist, auf die er hinsteuert. Dazu kommt, dass er chinesisch beeinflusste Aussprache hat und hastig spricht, sodass ich oft ein Wort misse. – Später Winnie über Ramsey Satz (siehe extra Blatt). –Ich verspreche, jedem von ihnen den Schilppband zu schicken. (Aber vom Verleger; wenn ich später mal herkomme, will ich meinen Namen hineinschreiben.) – Abends essen wir zusammen in Hannelis Zimmer, mit Mia. –Es hat den ganzen Tag richtig geregnet; darum wollen wir morgen heimfliegen. Abends noch Karten geschrieben.
Heute kommt auf einmal die Sonne heraus, nachdem wir wegen anhaltendem Regen den Heimflug verschoben haben! – Vormittags noch Karten geschrieben, und gepackt. – 12h Winnie mit Frau und Cheng kommen und holen uns in ihrem Auto ab; W. mit den beiden ladies, Ch. mit mir. (Ch. fragt mich über Tsha Hung‚ (ich sage, dass ich ihn in Wien gesehen habe, vielleicht später, als ich zuweilen von Prag nach Wien kam, und dass ich lange mit ihm korrespondierte; aber in den letzten Jahren war es nicht mehr möglich, ihm ein Buch aus Amerika zu schicken. Ch. sagt, dass er in Taipan studiert hat, und dort lasen sie die Artikel von T. H. über den Wiener Kreis und den Logischen Positivismus; vielleicht hat er auch mit ihm korrespondiert. Kurz vor dem Flugplatz wird angehalten; sie sagen zum Scherz, ohne Lei10https://en.wikipedia.org/wiki/Lei_(garland) wird keinem erlaubt, abzufliegen. Und so kaufen sie, vermutlich für teures Geld, einen weißen für Hanneli und einen roten von Nelken für mich, und ich bekomme wiederum einen Kuss auf die Wange von Carol Winnie. Dann zum Flugplatz. Unten nehme ich die Tropfen; dann finden Winnie und ich die anderen oben beim Essen, und ich 🕮\(zurück nach LA)\ esse auch noch schnell etwas. Dann wird eilig aufgebrochen, einiges noch in mitgebrachte Plastikbeutel getan für unterwegs; sie begleiten uns einen langen Weg, zu einem anderen Gebäude hinüber. Unterwegs schlage ich (in der letzten Minute) noch „John“ und „Chung“ vor, vergesse aber, etwas über meinen Namen zu sagen. Zum Abschied gebe ich Carol wieder einen Kuss auf die Wange. Dann zum großen Flugzeug. Zuerst bestehe ich darauf, dass Hanneli am Fenster sitzt, um noch die Insel zu sehen. Dann besteht sie darauf, dass ich am Fenster sitze, um gutes Licht zum Lesen zu haben. – Später sehen sie einen aufregenden Spionfilm, ich glaube in Prag spielend, auf dem Schirm und mit Kopfhörern, während ich NW lese, zunächst am Fenster, den letzten kurzen Teil vom Leselicht über mir an der Decke. Flug 1:45 – 6:40 (5 Stunden) = 8:40 LA-Zeit;OLos Angeles wir kommen sogar 20 Minuten vor dieser Zeit an. (Wir hatten vor, ein Taxi zu unserer Wohnung zu nehmen; dort sollte dann Mia abholen. Aber er kam auf einmal schon aus dem Gebäude heraus uns auf dem Flugplatz entgegen! Dann dauerte es aber lange, bis er wieder zum geparkten Auto ging und es brachte. Und dann half er noch, unser Gepäck in die Wohnung zu bringen. – Wir sind froh, auf einmal wieder „zu Hause“ zu sein.
Die Mappen mit Hawaiisachen geordnet. Später bringt Hanneli unsere Post, die man auf unsere Bitte am Postamt? aufbewahrt hatte. (Dabei ein Brief von Lakatos, dass er am 5.\.4. herkommen wird. Und, von David Miller geschickt, die mss. der Diskussion nach meinem Londoner Vortrag Juli 1965. Der zweite Band, wo dies hineingehört, liegt schon in galleys vor. Lakatos wünscht, dass ich meine Erwiderung möglichst bald abliefere, vielleicht schon, wenn er kommt!)
Angekommene Briefe gelesen. – Nachmittags 5 – 7 🕮\(Erika kommt)\Kalish hier (zum ersten Mal seit vielen Wochen. Er arbeitet jetzt gewaltig für die Spring Mobilzn for Peace11https://en.wikipedia.org/wiki/National_Mobilization_Committee_to_End_the_War_in_Vietnam, deren Höhepunkt die große Demonstration am 15. 4. in San Franc. sein wird. Er organisiert Autobusse und kleine Flugzeuge für billigeren Transport, damit alle willigen Studenten hinkommen. Er redet auch Hanneli zu. Sie hat Bedenken, weil noch nicht Bürgerin; ich stimme Kalish zu, dass diese Demonstration niemanden „verdächtig“ macht, weil sie schon Polizeierlaubnis hat, und die Polizei die Demonstrierenden gegen Störung durch Gegner schützen wird. – Ferner erzählt er und zeigt mir Aufruf für Verweigerung von 25 % der Einkommensteuer; als Demonstration dagegen, dass ¼ vom Budget für den Vietnamkrieg genommen wird. Er und Chomsky stehen schon unter den Unterzeichnern. – Er sagt, er ist jetzt nicht mehr reich, wie er dachte: von dem Vater hat er nur stocks oder dergleichen in der company geerbt, in der der Vater war; und diese zahlen jetzt kaum noch Dividenden.)
Briefe gelesen und gekramt. – (Spät nachmittags holt Hanneli Erika ab von Kuhn’s, die die Erika am 23. von Ojai abgeholt haben, als ihre Ferien anfingen; heute war Erika mit der ganzen Familie Kuhns im Disneyland.)
Briefe gelesen. – (Hanneli und Erika sind ganzen Tag fort zusammen einkaufen.) Nachmittags diktiere ich zum ersten Mal auf Hannelis neuem tape recorder (Panasonic, solid state, ca. 80 $. Es geht vielleicht leichter als mit dem alten Wollensak12https://museumofmagneticsoundrecording.org/ManufacturersWollensak.html, der immer Schwierigkeiten machte; ich gewöhne mich schnell daran, das Mikrofon in der Hand zu halten, wo ich dann sehr leicht stoppen und wieder weiter laufen lassen kann.) – Abend noch das Letzte von Einkommensteuer, die ich schon vor 🕮\(Erikas Osterferien Ende)\ der Reise zusammengestellt hatte; für Norby morgen.)
Norby (eine Stunde hier; ich gebe ihm alle Unterlagen.) – Briefe diktiert in Hannelis tape recorder (Panasonic); (mit Schaltknopf am Mikrofon in der Hand; das geht sehr gut.)
Nachmittags kommt Mary M. (Sie bringt die ditto master § 2, die sie inzwischen getippt hat.) – Gekramt.
Die von Lakatos geschickten mss der London Diskussion (zu meinem Vortrag dort 1965) zu lesen angefangen; Notizen für Erwiderung gemacht.
Gelesen. – In tape recorder diktiert.
IV / 1967 In tape recorder diktiert (diesmal in Erikas kleineren, auch von Panasonic.– Nochmal den ganzen langen Brief an Bynum über Frage? diktiert; gestern ist nichts auf das tape gekommen; vermutlich habe ich Play anstatt Record eingestellt.)
Vormittags Briefe diktiert (auf Erikas recorder, in Eile, weil sie ihn mitnehmen wollte, aber dann lässt sie ihn doch hier für mich, und nimmt Hannelises größeren mit, einstweilen, bis wir hier einen neuen für mich gekauft haben.) – 4 Hanneli und Erika fahren ab nach Ojai; Ende der Osterferien. (Jetzt hat sie keine Ferien mehr für 10 Wochen bis Mitte Juni: Sommerferien.)
Vormittags noch Briefe diktiert. 1 ½Mrs. Pruttacher? kommt (sie holt das Diktierte ab; ich gebe ihr einige Bemerkungen; Hanneli instruiert sie in Benutzung von Erikas tape recorder; den nimmt sie dann mit. – Nachmittags comments zu Watkins und Popper (½) geschrieben (Popper ist stellenweise vernünftig, aber dann doch wieder all die ollen Kamellen.)
Zur Municipal Primary Election. (Hauptsächlich für nomination zum Nordost education, und viele 🕮\(Lakatos)\ amendments. Das Wahllokal ist die Lobby in unserem Haus! Frau Horwit stellt mich vor einem Musiker und Komponisten Ray und Mrs. Church?, beide auch hier im Haus. R. fragt mich, in welchem Feld von Philosophie; ich: Philosophie der Wissenschaft, Grundlagen der Mathematik, und Logik.) – Ganzen Tag an Erwiderung auf Popper (in London Diskussion).
Ganzen Tag an Erwiderung auf Popper. (Gelesen in Enc. Phil. über Induktion und Intuition).
Überlegungen zu Popper.
Anderes gekramt (Post vom department.)
11 ¼ (anstatt 10 ½) – 3 (!) Gespräch mit Lakatos. (Über die mss., die ich in den letzten Wochen von David Miller in London in mehreren Etappen geschickt bekommen habe. Insbesondere Diskussionsbemerkungen zu meinem Vortrag von L. selbst und Popper. Bei L. selbst sage ich, dass er manche alten Sachen wieder vorbringt, oder Kritik, die nicht recht stimmt. In einigen wenigen Punkten schlage ich ihm vor, Sachen zu streichen, die auf Missverständnis beruhen. Vor allem mache ich ihm klar, dass meine Motivation ganz anders ist: In 1941 las ich Keynes wieder, und war sehr angezogen; ich nahm mir vor, zu versuchen, seinen logischen Begriff von probability genauer zu explizieren. Später wurde es mir klarer, durch Ramsey, de Finetti und Savage, dass pr einen Wettquotienten gibt. Daher war ich hauptsächlich an Voraussagen interessiert, nicht an Gesetzen; gewiss nicht an „induktivem Schluss von Beobachtungen auf Gesetze“; also bin ich ebenso wie Popper, gegen den inductivism von Keynes. – Dann über Poppers ungeheuer langes Essay, viel länger als meins! Hier auch bitte ich ihn, zu versuchen, dass Popper einige Punkte streicht, die klarerweise auf Missverständnis beruhen. Bei einigen Punkten schlägt Lakatos vor, dass ich es doch hier mal ganz klarstelle; bei anderen soll ich auf Früheres referieren.) – 🕮 3-4 Mittagessen (!) (Lakatos zeigt uns Fotos seiner Freundin Helene, undergrad student in London; sie sieht ernst und anziehend aus; aber er deutet an, dass die Beziehung nicht mehr lange bestehen wird. Er selbst ist nicht sehr glücklich an der Universität London; aber in Amerika könnte er nicht leben; er kann auch nicht Auto fahren. Für die gewaltige Arbeit als Herausgeber der Konferenz proceedings bekommt er nichts bezahlt! Über Popper erzählt er, dass dieser in den letzten Monaten mehrere Herzattacken gehabt hat, angina pectoris; Hanneli sagt, dass das Krampfzustände in den Adern des Herzens sind, die oft mit Psychologischem verknüpft sind. Lakatos sagt, dass Popper dann immer eine Pille nehmen muss, die dann ziemlich schnell hilft; aber man weiß nie, ob schnell genug. Popper macht sich ernste Sorgen um seine Frau Hennie; denn auf dem Haus liegt noch eine große Schuld; und die Ersparnisse von Poppers Gehalt sind klein, weil er erst spät Vollprofessor wurde. Popper sei in letzten 5 Jahren oder so weniger weniger empfindlich und streitsüchtig geworden, durch die Anerkennung seiner Bücher, und vor allem die knighthood von der Königin verliehen. Aber er behandelt oft die Studenten schlecht; einmal musste Lakatos eingreifen, es war ein Seminar von beiden zusammen.)
Überlegungen zu Erwiderung auf Hintikka.
(Gelesen und Überlegungen für Brief an Harvard über Hempel; ich betone hauptsächlich seine unübertreffliche Klarheit im Unterricht und Schreiben.)
Vormittags Brief an Harvard über Hempel getippt. – (Gestern Abend Anruf von Mrs. Morandini: Er ist an Krebs gestorben. Ich spreche längere Zeit zu ihr; dass ich meine Frau verloren habe, dass sie noch viel an Erinnerungen hängen muss, usw.; siehe K-Karte M!) Lange an Einkommensteuer.
Briefe in Recorder diktiert. – Gelesen. 🕮
10:15 zu Dr. Straatsma. (Ich komme erst kurz vor 1 dran. Ergebnis wie früher. Druckmessung sehr befriedigend. Er erwähnt Operation gar nicht.) – Nach 1h gehen wir hinüber zur Student Union (dort Tropfen genommen; ich hatte ganz vergessen, sie beim Doktor zu nehmen!) Dort ist im Gange: Vietnam Walk April 10 – 15. Der große ballroom ist nur spärlich besetzt (vielleicht sind die meisten fort zum Mittagessen. Wir hören das Ende des Vortrags von J. HughAnwyl (Pastor der Hollywood Congregational Kirche; er war in Cuba, will bald in Asien reisen.) Dann William Du Bay. (Katholischer Priester, aber jetzt suspendiert; er hat an den Papst geschrieben, er soll Erzbischof McIntyre absetzen, weil der die Arbeit der Priester in sozialen Fragen und Rassenfragen verhindert. Er ist jetzt Präsident der amerikanischen Federation von Priestern; er spricht aber zu pastörlich. Viele Geschichten von Männern, die in den ersten Jahrhunderten nach Christus sich geweigert haben, Waffen zu tragen.) –Rev. Fritchman (Unitaran Kirche; ich habe ihn im Hospital getroffen; später oft seinen Namen gelesen. Er spricht frei und lebhaft, und mit Entschiedenheit. Er ist für sofortigen Rückzug aus Vietnam. Er erwähnt die Einmischung mit amerikanischen Flugzeugen in Peru, Guatemala, Honduras, in den letzten Jahren, gegen die dortigen Rebellen. Er sagt: Das ist die große Gefahr, dass wir so etwas bald in vielen Ländern in größerem Maßstab tun, aus Angst davor, dass die Rebellion zum Kommunismus führt; obwohl in Südamerika in vielen Ländern Revolution nötig ist. Das kann zu einer ganzen Reihe von „Vietnams“ führen!) –Smullyan?Roberty? (spricht auch gut und entschieden. Vielleicht hat er diesfEin Pfeil geht zurück auf einer ganzen Reihe von „Vietnams“ führen!. gesagt.) 🕮– Danach Anfang eines Films (documentary film von CBS. Von Morley Safer13https://en.wikipedia.org/wiki/Morley_Safer. Über die menschlichen Kosten des Krieges in Vietnam. Leider kann ich gar nichts erkennen!) 2:30 zu Hause. –
Allerhand Briefe auf tape diktiert (es geht leicht jetzt mit Erikas Panasonic recorder).
Gekramt. [Hanneli nach Ojai bis morgen Abend. Abfahrt 2 ½. Um 4 ist dort dinner, und morgen ein Fest; Erika hat sich dafür ein Kostüm genäht.]
Briefe getippt. – Mittags ich zu Jokls. –
Von Patzig kommt Fregebüchlein (5 Aufsätze; gutes Vorwort von P. Vollständige Liste von Freges Schriften, aber nur weniges, das ich nicht schon in meinen k-Karten habe.)
Von Meiner kommt italienische Übersetzung vom „Logischen Aufbau“ und „Scheinprobleme“, mit langer Einführung vom Übersetzer Severino, Pasquinelli hat mir 1960 geschrieben, dass dies ein Kreis von Jesuiten ist.)
(David Kaplan telefoniert, dass David Lewis, ein höchst begabter junger Mann (er glaubt, 25, er ist aber schon assistant professor), arbeitet in vielen Gebieten; Hauptinteresse: Philosophie der Wissenschaft. Lewis hat mir interessante Ideen geschrieben, über ein sozusagen bestes \(\lambda{}\). Ferner gibt Lewis jetzt ein Seminar über den „Aufbau“; er möchte das alte ms „Quasizerlegung“ lesen. Wir machen Verabredung für Freitag. Hierdurch angeregt, sehe ich die Korrekturen im „Contin.“ durch und füge den Faktor ‚\(A\)‘ (anstelle des früheren ‚\(\gamma{}\)‘) noch auf weiteren Seiten ein; jetzt ist alles dort richtig damit korrigiert.)
Weiter an Korrekturen für Cont. (aufgrund von Mathews’ Notizen). – Nach dem Aufstehen vom nap komme ich zufällig mit der Hand auf den Bauch rechts von dem Geschlechtsteil; ich fühle eine 🕮\(Leistenbruch, Dr. Eisler)\ starke Anschwellung, die aber gar nicht schmerzt; auf stärkeren Druck mit der Hand geht sie zurück; daraus schließe ich, dass es ein Leistenbruch ist. (Ich rufe Hanneli, und sage es ihr. Sie sagt, ich brauche nicht so besorgt zu sein; das ist ganz harmlos; sie hat es auch gehabt, da musste es aber schleunigst operiert werden, weil sie schon schwanger war. Ich lese in den Büchern nach; sie sagen, es ist ratsam zu operieren, was sehr harmlos ist und unter lokaler Anästhesie gemacht werden kann. Ich rufe Dr. Rieger an; der ist nicht da; die verbindet mich darum mit einem Dr. Fredrik; er sagt, es ist harmlos; keine Eile; ich kann die Operation auch erst in einer oder 2 Wochen machen; er wundert sich, dass ich gar nichts gefühlt habe, als es geschah. So bleibe ich ruhig auf. Mehrmals kommt es wieder heraus, und ich muss es zurückdrücken.) – Weiter Korrekturen in Cont. – (Abends großes Noludar14https://de.wikipedia.org/wiki/Methyprylon; dann gut geschlafen.)
Korrekturen in Cont. beendet [die gelben Blätter von Mathews 1955 sind in folder „Contin.“, Abteilung Pr. Probl. \(\lambda{}\) .] – 1:15 zu Dr. Rieger, wegen Leistenbruch; er rät zur Operation, und schickt mich zu Dr. Eisele, ca. 3h, mit allen Papieren. (Dort Untersuchung und Befragung. Er erfährt vom St. John’s Hospital, dass kein Zimmer vor dem 7. Mai frei ist. Also wird beschlossen: 7.5. 3h ins Hospital, 8.5. 11h die Operation.) –
Gekramt. – (Hanneli findet den alten canvas Gürtel; der ist jetzt gut, um den Bruch zurückzudrücken; elend, dass ich 2 Wochen warten muss, weil keine Zimmer vorhanden sind!) – Langes Gespräch mit Hanneli (über meine Scheu vor Menschen; vielleicht würde Therapie gut für mich sein? Sie ist auch kritisch darüber, dass ich so oft skeptisch bin über Aussagen von Anderen; ich sage: Das ist die Haltung und Aufgabe des Philosophen. Sie sagt, es ist als freue ich mich immer, wenn ich bei Andern, auch ihr, etwas falsch finde in Aussagen, 🕮\(Abe Kaplan) (D.K. Lewis) (Dr. Bach)\ oder wenigstens Zweifel vorbringen kann.)
Gekramt.
Lewis ms über Verbesserung der Methode von „Logischem Aufbau“ gelesen. – Briefe diktiert auf tape.
10 – 12 David K. Lewis und David Kaplan hier. (Lewis, assistant professor, 25!, ist wirklich hochbegabt, wie David Kaplan mir gesagt hatte. Er hat ingeniösen Weg gefunden, um die Definition von Einheitsklasse und Qualitätsklasse im „Aufbau“ zu verbessern. Er hat studiert bei Goguen? und Shimony; und Jeffrey an MIT. Siehe Karte K!. Er hat Contin. gelesen, und überlegt ein \(\lambda{}\), das ist \(\lambda{}^x\) für eine geschätzte Bevölkerung, abhängig vom Muster; ich sage, dass ich Ähnliches versucht habe, aber heute weiß, dass sie nicht abhängig sein darf vom Muster.) –
Gekramt. – Mittags bringt Frau Pruppacher die getippten Briefe zurück, und ich mache sie fertig.
Morgens (und gestern abends schon) Schmerzen auf der rechten Hüfte. (Ich sage mir gleich, dass es nur rheumatisch ist, aber es ist viel ärger als sonst, sodass ich meine Übungen nicht machen kann. Es deprimiert mich, dass ich mich wieder so leicht erschrecken lasse. Hanneli reibt mir rechte Seite und Rücken mit Öl ein, und bürstet mich vorher. Nachher geht’s etwas besser; und später ist es harmlos, nur ein bißchen lästig.) – Etwas an den replies für London proceedings gearbeitet.
An meinen Erwiderungen für London gearbeitet.
An meinen Erwiderungen für London gearbeitet (auf tape diktiert: Erwiderungen auf Bunge und Watkins.) – Abends 7 ½ – beinahe 10 wir mit Mia zur Party bei Dr. George Bach. Nach 7 (Abe Kaplan ist da; er wird bei der morgigen Konferenz 🕮 von Bach den Hauptvortrag halten „Ein Modell für Selbstidentität“. Er ist sehr herzlich; er erzählt von Karen, die mit ihrem Israeli Mann jetzt hier im Lande ist; Iona hat ihre Arbeit aufgegeben, besonders auch, weil sie schon im Sommer für 1 ½ Jahre nach Honululu gehen. In seinem Modell will er darstellen, dass oft ein Mensch verschiedenartige Charaktere in sich vereinigt, sodass er in gewisser Beziehung wie eine Gruppe von Personen handelt. – Frau Bach setzt sich zu mir aufs Sofa und erzählt von ihrer Studienzeit in Chicago. Zu meinem Entsetzen sind im ganzen ca. 20 Leute da; dadurch ist vom allgemeinen Sprechen ein so lautes Hintergrundgeräusch da, dass ich nicht mit zwei anderen sprechen kann, und auch bei einem nur verstehe, wenn wir unsere Köpfe ganz nahe zusammenbringen. – Nach längerer Zeit bitte ich Hanneli, Dr. Bach zu bitten, zu mir zu kommen, weil wir bald gehen wollen. Er setzt sich neben mich, spricht lebhaft, fasst mit den Händen immer an meinen Arm oder Bein oder beides; ich frage, wie er dazu kam, die Gruppentheorie zu entwickeln. Er sagt, er hat allerlei Anregungen bekommen, aber im Grunde ist es seine eigene Idee. Er ist besonders interessiert am Ursprung der Aggressivität, und besonders am Gattenmord. Er hat mit vielen Gattenmördern gesprochen; einen fragte er, warum sei er nicht lieber von seiner Frau fortgegangen, als die Beziehung so schlecht wurde; der hat ihn ganz erstaunt angeschaut und gesagt: „Fortgegangen? Nein, gewiss nicht! Ich habe sie doch so geliebt!“ So ging ihm auf, dass Aggression und Liebe sich nicht ausschließen. Ich frage ihn, ob er Freudsche Ideen verwendet. Er: Nein, das geht in eine ganz andere Richtung; man schaut immer nur in sich selbst hinein; er will umgekehrt den Menschen helfen, sich mehr den Anderen zu nähern und offen zu machen. Ich dachte: der typische Unterschied zwischen dem extroverten Bach und dem introverten Freud! Er sprach auch gar nicht von „Ambivalenz“ bei den Frauenmördern. Er möchte gern, dass Hanneli in Deutschland zu Gattenmördern in Gefängnissen spricht; er kennt in einigen Staaten führende Beamte, Staatsanwälte und so, die sollen das vermitteln. – Nachher werde ich in das kleinere Wohnzimmer oben 🕮 gebracht, das auch zum Gang und damit zum großen unteren Wohnzimmer offen ist, und bekomme eine Riesenportion Steak, und esse eifrig das leckere, gute Fleisch; einige kommen an meinen Tisch, die anscheinend auch unten mit mir gesprochen haben; ich aber kann niemanden wiedererkennen. Abe stellte mir auch zwei frühere Studenten von ihm vor). Gegen 10 fahren wir ab, bringen Abe zum Beverly Hills Hotel, wo er wohnt und wo morgen die Konferenz ist.
(Hanneli vor- und nachmittags zu Dr. Bachs Konferenz. Bei der Aufteilung in Gruppen geht sie zu der, die „Gruppendramatik“ als Therapie besprechen und praktisch vorführen.) Ich diktiere an meinen Erwiderungen auf die Diskussion in London.
V / 1967 Überlegungen für NSF-Report. – Überlegungen zum Einkommensteuerproblem. (Ich werde in diesem Jahr beinahe 10 M mehr steuerbares Einkommen haben, dadurch dass ich das Einkommen von den beiden trusts bekommen habe, seit 1. 3. 66; aber das rechnet als bekommen am 28. Febr. 67, dem Endtermin des Geschäftsjahres für die trusts, wo sie die Zahlungen an mich berechnen und anmelden. Dadurch wird meine Einkommensteuer stark erhöht, beinahe um 4 M. Das letzte Stück ist in der 46 % bracket! Im Laufe von 1968 wird mein Gehalt von NSF aufhören, und in 1969 habe ich gar keines mehr. Ich hätte vielleicht vorher etwas tun können, um das trust Einkommen mehr zu verteilen; aber nun ist es mir schon ausgezahlt und Steuerbehörde berichtet worden, glaube ich; jedenfalls sagt Norby, mit dem ich telefoniere, dass man das nicht rückgängig machen kann. Nun überlege ich, ob es wohl gut wäre, wenn ich vom 1.7. ab auf 50 % Gehalt ginge; (jetzt 83.33 %, das ist 5⁄6). – Erwiderungen für London diktiert. Mary holt nachmittags den tape recorder.)
Überlegungen für NSF report. – (Nochmal Berechnungen der Einkommensteuer, für 67, 68, 69; bei Verlängerung von NSF würde aber in 69 große Steuererhöhung sein; das Gesamtergebnis der Verlängerung wäre eine Ersparnis 🕮\ins St. John’s Hospital (Bruchperation)\ von nicht mehr als 1600 in der Bilanz der 3 Jahre.) – Mary bringt schon das Getippte zurück.
Ersten Entwurf für NSF report geschrieben. – Die getippten replies für London gelesen.
Ich diktiere in recorder „Notes für NSF report“.
Endlich mal wieder ein wenig am ms „AS“: ich lese durch: § 3B ms, zum Tippen fertig. – 4 ½ zu Dr. Eisele (beinahe versäumt; die Sekretärin wollte mich nach Hause schicken, da kam er gerade an. Nochmal untersucht, und einiges gefragt. Er wird mich Sonntag im Hospital sehen.)
Weiter fleißig am ms „AS“ bis abends (3B und C zum Tippen fertig; in C allerhand Änderungen bei randomness) – Heute mal wieder längeren Spaziergang mit Hanneli, schöne Sonne. (Sachen gekramt; auch für Hospital.)
Gekramt. – 4h zum St. Johns Hospital. Ich gehe beim Haupteingang hinein; Hanneli parkt und trägt dann den Koffer herein. Wir müssen eine Weile warten, bis eine Dame uns in ihr office führt und dort die Papiere fertig macht; dann müssen wir noch viel länger warten, bis das Labor Zeit hat. (Dort nehmen sie eine große Menge Blut, 2 Ampullen mit? 10 cc Blut, und eine dritte mit ca. 5.) Endlich zum Zimmer. Einzelzimmer, aber klein und einfacher als das kleine feine Eckzimmer damals, das Eckfenster und ein Badezimmer hatte. Dies nur Waschzimmer mit closet; das große Fenster schaut nach NW: ein Rasen mit schönen hohen Palmen und dann Arizona St. Auch hier ist das Bett so, dass das obere Ende elektrisch hinauf und hinunter gebracht werden kann, und auch das ganze Bett. –Später erscheint Dr. Eisele kommt noch her. 🕮\(Dr. Eisele Bruchoperation)\ Gegen 6, als Hanneli schon fort ist, kommen Olaf und Mutzli Helmer; sie bringen einen Riesenstrauß von weißen und roten Nelken. Mutzli hilft mir mit dem Abendbrot, das um 6 ½ kommt. (Sie schlagen vor, am 18. eine Geburtstagsparty für mich zu machen, je nach meinem Wunsch nachmittags oder abends; sie will alle Leute einladen, auch Dr. Mott!) – Abends zum Schlafen geben sie mir Seconal15https://en.wikipedia.org/wiki/Secobarbital; es hilft nichts, dass ich sage, Dr. Eisele hat mir gesagt, dass ich mein eigenes Schlafmittel nehmen kann; 2 Stunden später kann ich noch nicht schlafen, und sie gibt mir ein zweites Seconal. Dann schlafe ich.
Der Anästhesist und Dr. Riemer (oder Kester?) besuchen mich. Ich Der Anästhesist sagt, dass er es für das Beste hält, ein Spinalmittel zu verwenden, damit Lunge und Herz nicht so stark beeinträchtigt werden. Ich werde ins Operationszimmer gerollt. Dann muss ich mich auf die rechte Seite wenden und den Rücken krümmen, so viel ich kann, die Knie ganz hoch ziehen und mich vorn? und den Kopf beugen. Und dann werden eine große Anzahl von Injektionen in das Rückgrat gemacht. Die Liege ruft mir wieder lebhaft in Erinnerung: Injektionen in der Mayo Klinik ca. 1943, die ich so scheusslich fand. Ich stöhnte laut jedesmal, es waren vielleicht 6-8 Injektionen (am nächsten Tag erklärt er mir, dass es bei meinem Alter schwierig ist, richtigen Stellen zwischen den Wirbeln zu finden (nachher fiel mir erst ein, dass ich ihm hätte sagen sollen, dass 3 Wirbel ganz verkalkt sind. Ich wurde zwar nicht bewusstlos, konnte aber, im Unterschied zu 1962, gar nichts hören oder sehen, konnte aber denken? über die Operation, und auch einiges träumen. Ich wachte auf, als Dr. Eisele mit lauter Stimme mich anrief: „Wach auf, Rudolf, es ist alles finished“. Ich wachte rchtig auf, sah ihn an und fragte mitgOriginal mich. großer Anstrengung „Ist die Operation wirklich beendet?“ Er sagte ja, und er wolle gleiche meine Fehlt hier Text?🕮 Ich sagte nach einem Moment: „Dr. Eisele, ich bin sehr glücklich, dass es beendet ist. Bitte sagen Sie meiner Tochter: Alle, alle meine Liebe, und ich fühle mich wohl.“ Und kurz darauf: Wissen Sie die Telefonnummer? Er sagte, ich denke, ich habe sie hier, aber können sie mir sagen? (Er wollte wohl prüfen, wie weit mein Gehirn schon wieder funktioniert). Ich (langsam und mit Emphase auf jeder Zahl: 478-487). Und dann fügte ich zum Scherz hinzu: „Und mein Name ist Car-nap.“ (Er hörte es als Karen Knapp, und fragte Hanneli zuerst nach Mrs. Thost, und dann nach Miss Knapp.) – Zuerst schlafe oder döse ich. Dann rufe ich Hanneli an und sie kommt nachmittags; sie ist froh, dass alles gut gegangen ist. (Sie sagt mir auch, wenn ich aufstehe, wird es oft zunächst weh tun; aber das ist im Grunde gut, weil der Schmerz das Blut und die Hilfsstoffe dahin schickt. – Abends 8 ½ geben sie mir Seconal; da ich um 10 noch nicht schlafen kann, lass’ ich mir noch eins geben.
Hanneli kommt vorbei. Auch Dr. Riemer und Dr. Eisele (er sagt, das Bett soll immer flach sein, und der Kopf nur auf einem kleinen Kissen. Denn die Heilstoffe von den Spinalinjektionen sammeln sich sonst alle im Kopf; und das erzeugt migräneartige Schmerzen. Ich kann aber immer aufstehen und zum Klo gehen, aber immer jemanden dabei. – Nachmittags kommt Mia her (sie erzählt von ihrer und Wims Reise nach San Francisco, und Feigls Vortrag dort bei der Psychologenkonferenz.) – Abends sehe ich etwas TV. – Ich bekomme wiederum ein Seconal, und später noch eins. 🕮
Dr. Eisele (er ist sehr befriedigt mit dem Heilen und dass ich keine Schmerzen habe. Ich kann heute immer mal wieder 15-20 Minuten auf sein, gehen und sitzen, und danach etwa 2 Stunden im Bett, immer noch ganz flach. Er fragt, wann ich nach Hause möchte; ich sage: „Je eher, umso lieber“. Er: Wenn es weiter so gut geht, kann ich vielleicht morgen nach Hause gehen! Er wird es morgen entscheiden. – Ich telefoniere es gleich an Hanneli, und sie ist sehr erfreut.) – Mittags ist Lary Kuhns hier, während ich zum lunch aufsetze, auf einem Lehnstuhl am Fenster. – Nachmittags kommt Hanneli sitze ich auf zum Kaffee an der Rückwand. Später kommt Hanneli. Man bringt heute das Abendessen schon um 5 ½. Ich sitze auf dazu, wieder am Fenster. Hanneli überlegt, ob sie dann das Marathon von Fr Abend bis Fr abends spät aufgeben sollte; ich: bestimmt nicht! Ich kann doch leicht für zwei kalte Mahlzeiten für mich selbst sorgen. Sie überlegt, ob wohl Jokls oder Helmers kommen könnten. (Abends ruft Olaf an, und ich sage es ihm; er meint, sie können es sicherlich irgendwie arrangieren.) Hanneli liest vor von Lini, dass Chacha nach Starnberg zu Dr. Zimmermann abgefahren, und am nächsten Tag sollen die Mandeln herausgeschnitten werden; und Brief von Erna aus Wien (das ist doch nicht „eine wirkliche“ Heimat ist). – (Abends nehme ich, von meinen versteckten Pillen, ein großes Noludar; das genügt, vielleicht hilft auch, dass ich heute so oft auf war. Ganze Nacht durchgeschlafen.)
10 Dr. Eisele kommt. (Da es mir so gut geht, und ich so viel auf sein konnte, frage ich, wann ich wohl nach Hause könnte. Er fragt, wann ich möchte; ich: sobald wie möglich, wenn Sie 🕮\(zurück vom Hospital)\ es billigen. Er: Dann kann ich heute nach Hause! (Er gibt mir Anweisungen für zu Hause: ca. 1 Stunde auf, dann ca. 2 Stunden liegen. Er erklärt mir, dass die Stelle bei meinem Bruch so hoch geschwollen ist, weil er eine doppelte … gemacht hat; anscheinend hält das dann fester, jedenfalls soll ich mir keine Sorge machen, dass es so geschwollen ist. (Es wird mir nicht klar, ob das dann immer so bleibt.) Er rät mir, für die nächste Woche oder länger, nicht Badewanne sondern shower zu nehmen; weil bei Wanne das Ein- und Aussteigen schwierig und die Gefahr des Ausrutschens größer.) Ich erkundige mich: Wir müssen bis 11h schon hinaus! Ich telefoniere Hanneli, dass ich nach Hause kann, und sie freut sich; sie soll schnell kommen und alles hier packen. Ich war heute morgen schon draußen lange spaziert, zum linken Ende, mit Aussicht nach Osten, dann den ganzen langen Korridor durch bis Aussicht nach W‚ und wieder zurück; dabei stelle ich mich auch der head nurse vor, beim floor desk. (Hanneli kommt und packt eifrig. Ich gehe nochmal zur head nurse und frage, wie viel ich wohl für Besorgen geben könnte; sie sagt, es sei gar nicht nötig, sie freue sich, wenn ich eine Dankkarte schicke; ich gebe ihr aber doch $ 8 für die 4 Tage. Ich bitte um boy mit Rollstuhl. Hanneli hat es wirklich bis 11h geschafft. Ich setzte mich in den Rollstuhl, den großen Blumentopf mit den Blumen von Kalish auf meinem Schoß, und die Blumen von Helmers in der Hand, und Hanneli trug den großen schweren Koffer; eine nurse fuhr uns. Auf mein Erstaunen sagte sie, sie haben zu wenig boys, und dann sehe ich auch andere Rollstühle von Nursen geschoben. Hinunter zum Hauptdesk; keine Zahlung nötig, weil Medicare und Ergänzungsversicherung (ich bin aber nicht sicher, ob das bedeutet, dass die wirklich alles decken; wahrscheinlich muss ich schließlich doch einen Rest zahlen.) Ich war sehr froh, dass ich um Rollstuhl gebeten hatte; der Weg war sehr lang, durch viele Korridors, bis schließlich in die neue, gedeckte Garage zum Auto. –Wieder zu Hause!– (Abends 6 ½ geht Hanneli zur Gruppe.) 🕮
Ich stehe abwechselnd für ca 1 Stunde auf (manchmal auch 1 ½) und dann lege ich mich wieder hin für ca 2 Stunden. Ich diktiere in Eile auf tape noch zwei Briefe: einen an Lakatos und einen an Verlag Reidel über Schächters Buch. – Hanneli fährt zum Marathon, abends nach 7.
Frau Jokl (Hanneli ist immer noch im Marathon, bis abends spät.) Frau Jokl telefoniert: Sie können nicht zu mir zum lunch kommen, Dr. Jokl ist hingefallen, sie muss ihn zum Arzt bringen, sie hoffen, es ist nicht wirklich ein Bruch; nachmittags telefoniere ich mit dem Neffen; er sagt, es ist ein Bruch am Hüftgelenk, wie X-ray zeigt; er wird ins Mt. Sinai Hospital gebracht; wahrscheinlich werden sie einen pin durch den Knochen treiben (wie bei Grete)! – Zum Abendessen kommen Helmers (sie kocht einen japanischen Fisch. Sie berichten, dass ihr Haus in Oxnard in ca 2 Monaten fertig sein wird; dann werden sie im Sommer dort wohnen.)
Gelesen, gekramt. – Geburtstagsbrief (zum 95ten) an Russell getippt. – (Hanneli besucht Dr. Jokl im Mt. Sinai Hospital, und bringt ihm Bücher von Kaplan und Carmen.)
Nachmittags werden die Telefone im study und in Hannelis Zimmer herausnehmbar gemacht; so kann ich künftig das eine oder andere in mein Schlafzimmer stellen. – Nachmittags zu Dr. Eisele. (Er besieht die geheilte Schnittwunde und ist sehr zufrieden. Ich kann künftig bis zu 2 Stunden auf sein, auch mehr, aber nicht über 3. Ich darf bis 10 oder 15 Pfund heben. Ich kann langsam anfangen, alle Übungen wieder zu machen. Ich brauche im Bett den Kopf nicht mehr niedrig zu legen.)
Getippte replies für London Diskussion revidiert. – (Luise ruft an wegen Frau Pruppacher; sie sagt, es ist exasperating wie schwierig es ist, in der Universität herauszufinden, was für Anstellung für 🕮 Frau Pruppacher möglich sind, und welche nicht; auch Luise hat zuerst falsche Auskunft bekommen, und nach langem Nachforschen erst das jetzt richtig Erscheinende: Als Nicht-Bürger darf sie nur gewisse Arten von Anstellung bekommen: nicht als senior typist, wohl aber als Übersetzer; man hat ihr empfohlen, sie als Übersetzer einzureichen, damit es überhaupt geht; nach einigem Zögern habe ich zugestimmt; Luise meinte, es ist üblich, dass bei solchen Regeln irgendwie ein Ausweg gesucht wird.)
Überlegungen für §… in AS: (Bemerkungen, dass Goodmans abnormale Prädikate, wenn eingeführt durch Definitionen in einer reicheren Sprache, machen keine Schwierigkeiten; wir müssen unterscheiden zwischen lokationalen und deskriptionalen? Begriffen.)
Weiter am ms AS. – Für meinen Geburtstag hat Hanneli die riesige rote Kerze auf dem Tisch, und zwei kleine.
Vorbereitungen für Leroys Arbeit hier morgen. (Das neue file cabinet von Sears ist gekommen; verschließbar; es wird rechts vom Schreibtisch aufgestellt werden; das dortige kommt dann ins Schlafzimmer.) Hanneli holt Erika ab fürs Wochenende.
Hanneli bringt Erika zu Dr. Bachs Haus (8h), für eine besondere Therapiegruppe für Jugendliche. –Leroy kommt den ganzen Tag (er hilft Kästen umstellen und Inhalt übertragen. Er ist gut mit praktischen Dingen, wie dem Um der Schubladen; aber bei meiner Durchsicht der Sonderdrucke bemerke ich, dass er viele alphabetisch nicht ganz richtig eingeordnet hat.) Beim Kaffee sprechen wir über seinen geplanten Vortrag (in der „Speech“ Klasse; er hat gewählt das Thema „Christus und die Liberalen“; er möchte zeigen, dass Christus, wenn er heute wieder erscheinen würde, auf Seiten der Radikalen wäre: für civils Freiheiten und Rechte, für Kampf gegen Armut; gegen den Krieg in Vietnam. 🕮 Aber im Gespräch wird klar, dass er nicht den Gottessohn meint, sondern die Person; Hanneli sagt: darum soll er lieber „Jesus“ anstatt „Christus“ sagen; aber in Amerika gilt das als Synonym. Hanneli und ich machen ihm klar, dass er eigentlich nicht etwas über bestimmte Aussprüche usw. sagen will, sondern über die ganze menschliche Einstellung, den Geist, in dem Jesus spricht. Ich mache ihm daran , dass diese menschliche Einstellung ebenso bei Gandhi ist. Es kommt nicht an auf die oder jene besondere Religion, sondern die Grundeinstellung; die teilte auch der Atheist Nehru.)
( Hanneli holt Erika vom Marathon ab um 2h nachts! Dann schläft Erika sich aus, den halben Tag. Sie erzählt nichts spontan, und ich will sie auch nicht fragen.) – Ich korrigiere die von Mary getippten ditto masters für das neue AS; sie hat sehr gut getippt, auch Skript und griechische Buchstaben, sehr wenig Fehler.)
Weiter ditto masters revidiert. – Nachmittags zu Dr. Eisele. (Er ist sehr zufrieden. Ich soll täglich in heißem Wasser sitzen. In einer Woche soll ich zur letzten Besichtigung kommen.)
An pr. (ms geschrieben über Goodmans Prädikate.) – (Abends Überlegungen und Pläne für Deutschlandreise, mit Hanneli.)
(Ich lege mich jetzt meist nicht mehr zwischendurch mal hin für halbe oder ganze Stunde, wie der Doktor meinte. Aber ich sitze im bequemen roten Polsterstuhl; da werde ich nicht müde.) – Weiter an pr (Sprache \(\mathcal{L}’\), wo Goodmans abnorme Prädikate definiert werden können; Formulierung der Beschränkung.)
(Fertig mit Revision von ms von AS, § 4, A, B.)
Endlich Brief von Lakatos (er legt zwei neue Seiten von Popper bei; ich ärgere mich, als ich sie lese: Er wärmt wieder auf seinen Einwand, dass meine Instanz Konfirmation keine prob. ist, und dergleichen.) 🕮\Hintikka hier\– 5 – 6 ich bei Dr. Jokl. (Er sitzt im Wohnzimmer, kann mit Rollstuhl herumfahren, hat keine Schmerzen mehr. Er hat in Kaplans Buch der Philosophiebewegungen gelesen; er sagt, Kaplan liebt Dialektik und Mystik; man weiß nachher nicht, ob man von irgend etwas überzeugt worden ist. – Ich sage von unserem Dilemma über den Charterflug, weil wir jetzt gehört haben, dass er mitternachts abgeht, und 12 oder 13 Stunden dauert; sie sind öfter mit Charterflug nach Europa geflogen; er nimmt dann für die Nacht im Flugzeug ein Schlafmittel; ich habe Bedenken, weil die Dunkelheitsspanne zu kurz ist.)
Notizen für Erwiderung auf Popper geschrieben.
Notizen für Erwiderung auf Popper geschrieben. –Telefoniert mit Jeffrey und Hintikka über ihr Herkommen vor dem Sommer.
Popper zum Diktieren fertig gemacht. –
Sachen auf tape diktiert.
(Hanneli telefoniert ein Dutzend Banken, bis wir endlich eine finden, die die First Reiseschecks der First National City Bank von NY, die nur bis heute verkauft werden für 2.– Gebühr bis zu 9000 $; wir kaufen bei der Heritage Bank, Wilshire, 1000 für mich und später 600 für Hanneli; müssen dafür aber zuerst Bargeld bei der California Bank abholen.) –Munic. Election. (Das Wahllokal ist wiederum hier im Haus, in der Lobby.) –
VI / 1967 12 – 2 ½Hintikka hier. (Ich erkläre meine Unterscheidung zwischen locational und desc Attributen, womit ich Goodmans Paradox lösen kann. Seine Lösung für Hempels Paradox, mit Ordnung der Q’s, schien mir zuerst unnatürlich; aber dann, durch Betrachtung der taxonomischen Ordnung in Zoologie, scheint mir, da ist wirklich eine Ordnung. Ich glaube, sie beruht darin: In der Wissenschaft werden Definitionen von Arten vorgezogen, die „natürliche Arten“ sind, indem die Individuen derselben Art viele gemeinsamen Regularitäten 🕮\(J. O. Wisdom) (M und K)\ zeigen; z. B. wissenschaftlicher Begriff „Fisch“, die die Wale ausschließt, ist besser.) Er geht zum Amsterdam Kongress, dann nach Helsinki, kommt er im Februar 68 zurück nach Stanford.
Hannelis Geburtstag. (Sie hat sich als Geburtstagsgeschenk von mir ein Kleid mit lebhaften bunten Farben gekauft.) 11 – 12:45 J. O. Wisdom (Ich kannte ihn noch nicht. Er ist dieses quarter an UCLA, vorher an U. S. C. Er hat Angebot von Professur irgendwo im Osten, erwägt es ernstlich. Hauptinteresse: Philosophie von Sozialwissenschaften und Psychologie, auch Psychoanalyse. ErhOriginal Ich. weiß anscheinend wenig von meiner Philosophie, z. B. wusste er nicht, dass der Schilpp Band schon da ist! Siehe K-Karten!) Er ist gut befreundet mit Popper. Ich sage, der benötigt Psychotherapie; mir hat es sehr geholfen. Er sagt, Popper ist ernstlich krank, macht sich Sorgen um Hennie.)
10 ½ – 2 Matthews und Kuhns hier. Ich frage: Wenn es für gegebene \(\eta{}\)-Werte verschiedene \(\xi{}\)-Matrizen gibt, so führen sie doch wohl vermutlich zu verschiedenen Werten von \(MI\) für \(\gt 2\). Vielleicht sind dann nicht alle solche Werte plausibel; vielleicht muss es dann hier eine zusätzliche Forderung geben, zunächst für \(m\)- oder \(l\)-Werte, und dann für \(\xi{}\)-Matrizen. Sie werfen die Frage auf, die Mischung der drei \(\mathfrak{M}\)-Komponenten darzustellen durch ein Urnenschema. M. schenkt mir Bücher von Feinberg über physikalische Gesetze.) –
Hanneli macht 2 große Veranstaltungen: 10 – 1 Reunion (Ausklang der Therapiegruppe); 3 – 7 geselliges Zusammensein, wobei Hanneli sie zu mehr aktivem Mitmachen bringt, als sonst bei Parties üblich ist: Stegreifszenen aufführen und dergleichen.) (Mittags gehen die anderen in Love’s? Restaurant; Hanneli führt sie hin. Nachmittags gibt es Erfrischungen und was zum Knabbern.) Hanneli ist erstaunt, wie wenig so etwas in Amerika üblich ist, aber sie freut sich, dass es ihr gelingt, 🕮\(Erika Abflug nach Frankfurt)\ die Leute in Bewegung zu bringen.
(Hanneli 10 – 3 nach Ojai, Erika abholen; Mr. Jaidar hat erlaubt, nach Rückfrage mit den Lehrern, dass Erika diese Woche die final exams nicht mehr mitzumachen braucht, er hat sich sehr lobend über sie ausgesprochen.) Dann wird hier weiter eifrig gepackt. 7 ½Hanneli fährt Erika zum Flugplatz (charter Flug direkt nach Frankfurt.) 10h kommt sie nach Hause, ganz erschöpft. – Ich 10h TV: Der Krieg im Midwesten ist ausgebrochen. (Israels Truppen sind tief in die Sinaihalbinsel eingedrungen, haben mit Flugzeugen viele Flugzeuge bei Kairo zerstört, usw.)
Gekramt und geschrieben. – Am TV: Israel hat Siege gewonnen!
Gekramt und geschrieben.
Wieder an pr (§ 4 D 2: Skelett neu geschrieben für meine Lösung des zweiten Problems mit unsicherer Evidenz: meine Regeln für \(C’\).)
[Hanneli fährt früh nachmittags ab, mit Mrs. Sapirstein, zum Wishing Well Hotel nahe bei Rancho Santa Fé, 2⁄3 des Weges nach San Diego. Dort ist Konferenz von Gruppentherapeuten; sie werden in Gruppen eingeteilt für Marathonsitzung von Fr Abend bis Sa Abend; dann am So noch Entspannung mit Gesprächen, Tanz, Gymnastik usw. ]
Ich weiter an pr.
An pr.– 5 ½ – 10 Wim holt mich ab zu Mia (wir sehen am TV die Verhandlungen im Sec. Council. Wir sprechen über die Zukunft von Israel. Sie haben ihren Reiseplan nach Deutschland aufgegeben, weil das hauptsächlich war, um Wims Bruder zu treffen, der mit Frau aus Israel nach Deutschland kommen wollte. Sie zeigen 🕮 projizierte Bilder: Aufnahmen von mir und anderen bei der letzten Party in Robsons Garten, spring 62; ihre und unsere Aufnahmen von Hawaii.)
An pr. – Abends kommt Hanneli vom W. W. Hotel zurück (es war eine gute Zeit, sie hat viel Anregung bekommen; Dr. Bach ging während des Marathons immer von ihrer Gruppe zur anderen und brachte Leben hinein.)
Ich bekomme von Lakatos ms, 49 Seiten! zur Londoner Diskussion; er schreibt aber dazu: Ich brauche nicht mehr hierauf zu erwidern. Ich lese einiges (es ist klar geschrieben; aber Grundirrtum: Er glaubte, ich wollte vor allem d. of c. explizieren; in Wirklichkeit wollte ich logische pr explizieren.) – Noch zu Dr. Eisele (Schlussuntersuchung: alles o.k.).
10 ½zu Dr. Brann (kleine Füllung).
An pr.
An pr (abends sehen wir am TV „Friendly Persuasion“ mit Gary Cooper; GE; Quakerfamilie in Indiana; die raiders vom Süden kommen zu plündern.)
An pr. (Skelett § D 42 beendet; „ungewisse Evidenz; die zweite Regel, mit quasi propositions, interpretierbar als Sinnesdaten.“
An pr. (Noch letzte Änderungen an D 42. – Abends bis 10:40 Lakatos ms gelesen. (Da ist manches über mich nicht richtig, vor allem, als wäre mein Hauptziel die Explikation von d. c. anstatt die von logischer pr.).
Briefe auf tape diktiert. – Mittags spazieren, mit Hanneli. (Dabei stellt sich heraus, dass sie eigentlich keine Lust dazu hatte. Wir machen aus, dass wir immer offen zueinander sagen, was wir wirklich möchten; Hanneli möchte unabhängiger sein.)
Briefe auf tape diktiert. – (Hanneli schreibt an Mama, dass sie manchmal gereizte Stimmung gegen mich hat, weil sie sich zu sehr aufopfert; und Dr. Bach hat ihr gesagt, sie muss selbst dafür sorgen, dass sie sich nicht ganz aufgibt, sondern 🕮\Jeffrey Hempel\ sich selbst ein befriedigendes Leben schafft.) Sie will auch nicht lange in Elmau bleiben, sondern sich dann nach ihren eigenen Freunden umschauen.)
Vormittags Briefe diktiert. – Abends spät mit J. telefoniert.
Jeffrey kommt her. (Hanneli hat ihm ein Zimmer reserviert in St. Regis Hotel. –
– Ganzen Vormittag über das Problem: Sollen wir \(P(\mathcal{L})\)Wahrscheinlichkeit von Gesetz \(\gt 0\) machen? Er ist dafür, und hat seine eigene Methode (wo das universe der Individuen ist endlich, \(N\), aber unbekannt; er schreibt jedem \(N=0‚1‚…\) eine Anfangswahrscheinlichkeit zu; universelles Gesetz (im Unendlichen) ist dann für alle diese Fälle, und in jedem Fall für \(N\) ist das ganz erfüllt.)– Ich klage über Lakatos’ langes ms als London comment.) – Mittags zusammen spazieren. – Nachmittags erzähle ich vom neuen AS, auch einiges über theoretische Sprache, über angewendete IL; über ungewisse Evidenz, auch Interpretationen als Sinneseindrücke.
Weiteres Gespräch mit Jeffrey. 12h fährt er ab (Taxi zu Wilshire-Westwood, dort Limousine zum Flugplatz.) – Nachmittags Notizen geschrieben über Gespräche mit J., und gekramt; Briefe nach Deutschland fertig gemacht.
Ganzen Vormittag noch getippte Briefe fertig gemacht. –Hempel kommt (Olaf bringt ihn vom Flugplatz zum Motel Ivanhoe, und dann hierher; ich begrüße ihn sehr herzlich, erst um 3, nach dem nap. (Er hat Angebote von Harvard! und von der Roosevelt Universität NY, wo nur graduate Studenten sind; formell braucht er nur ein Seminar zu geben; aber es wird erwartet Kontakt mit Physikern und Biologen; nur diese 2 Fächer und Philosophie gibt es! Er will lieber nicht hingehen; Nagel ging nach einem Jahr zurück zu Columbia. Er sagt, es würde ihm überhaupt schwerfallen, von Princeton fortzugehen, 🕮\(Hempel)\ wo sie jetzt viele Freunde haben.) (Wir sprechen auch über das Paradox von estimation?; er weiß auch keine gute Lösung. – Ich über Lakatos’ langes ms, angeblich von Londoner Diskussion. Er sagt auch, L. sei freundlich und anpassend, aber er hat Geschichten gehört, dass L. gewaltige Lügen erzählt, z. B. über Bartleys Verhalten; er sagt, die Atmosphäre im Popper Kreis ist schrecklich; keiner weiß, wann er aus der Gnade fällt und dann als verbannt gilt. – Ich erzähle ihm von Popper mit Millers „Paradox“. Auch über Geach’s erstaunlichen Akademievortrag, dass die Einsteinsche Auffassung keine Änderung von zulässt!)
Gespräche mit Hempel (über die Frage: \(p\) (ganz) \(\gt 0\). Ich sage: Ich, Hintikka und Jeffrey haben prob. Funktion dieser Art konstruiert. Aber ich bin immer noch unentschieden, ob diese Sache vorzuziehen ist. Hempel meint: Der Wissenschaftler hat es eigentlich nicht mit einer unendlichen Welt zu tun. Das bestärkt meinen Standpunkt, dass wir ruhig bei bei dem \(\lambda{}\)-System bleiben können.) – Mittags wir zu mit Hempel, Mia und Wim zur „Caro-Inn“ (San Vic., einige Häuser nach links). (Wims Bruder aus Israel ist nun doch nach Rom gekommen; sie haben inzwischen alle Flug- und Zimmerreservationen aufgegeben. Mia aber hätte doch Lust, es zu unternehmen, und ich stimme ihr laut zu, um auch Wim dazu zu bringen.) – Beim Kaffee mit Hempel und Hanneli (über investment Probleme; er hat auch alles bei Shufro, und ist sehr zufrieden. Ich sage: Die Geschwister meinen, es sollte nicht alles von mir in Amerika sein, sondern vielleicht etwas in der Schweiz; wir zeigen ihm die Papiere vom Schweizer Bankverein; der zahle aber Zinsen an Ausländer nur für Konto bis zu 20 M Franken (= $).) – Hempel hier bis 5 ½. 🕮\(Dr. Straatsma)\
Lakatos ms zu Ende gelesen, Notizen gemacht. – Gekramt, geschrieben. – Hanneli ist zwischendurch immer mal wieder eine Zeitlang auf.
Notizen für Brief an Lakatos geschrieben, über sein ms.
Gekramt (und allerhand telefoniert mit Equit. Versicherung). –Leroy kommt, macht Einkäufe und Küchensachen für Hanneli, und einiges für mich (Karten und SD einordnen). – 2:20 PM bei Dr. Straatsma. (Das Wunder geschieht: Nach wenigen Minuten spreche ich mit Dr. Str., er misst den Druck, besieht die Ergebnisse des Lesetests, den die (dänische) nurse genommen hat. Er sagt, es ist alles gut; ich kann ruhig nach Europa fahren. Dann macht die nurse noch einen Sehfeldtest, vielleicht nach einer Stunde. Dann wollte ich bei Hanneli anrufen, dass ich nach Hause komme. Aber die nurse sagt, der Doktor hat gesagt, ich soll noch warten. Sie macht zweiten Feldtest, mit größerem weißen Fleck; das sehe ich viel besser, und das Ergebnis wird deutlicher. Nach langem Warten (nach 6h!) kommt der Doktor endlich zurück, sieht das Ergebnis an, und sagt: Gut, dass der zweite Test gemacht wurde; jetzt kann er mich beruhigt fahren lassen für 3 Monate). Taxi nach Hause (es kommt bis zum Ausgang hinauf).
(Brief an Lakatos auf tape diktiert, sehr lang.) Abends telefoniert mit David; über die Aufbewahrung und Erledigung meiner Post (er ist sehr hilfsbereit; ebenso auch alle hiesige Post aufbewahren und erledigen, falls ich sie ans department nachschicken lasse.)
Lakatos Brief und anderes auf tape diktiert. –
Ganzen Tag Lauter’s16vermutlich Herman A. Lauter Diss. gelesen. –
(Nochmal an London Diskussion: Ich bemerke plötzlich, dass eine Seite im reply zu Watkins noch nicht fertig ist, und tippe es schnell neu.) – Dann ganzen Tag Lauter Diss., bis zum Ende. 🕮\Reise nach Deutschland\
VII / 1967 Vormittags mit Lauter (1 ½ Stunde Besprechung über seine thesis; er verteidigt gut seinen Gebrauch von „wahr“ im objektiven Sinne; ich hatte geglaubt, er meine manchmal „bekannt als wahr“. Ich unterzeichne das Komiteeblatt.) Briefe geschrieben und gekramt.
Briefe fertig gemacht; Sachen für Reise überlegt und gekramt. – Mittags 1 – 2 Mia und Wim hier (sie machen eine Reise, aber nicht nach Europa, sondern nach Kanada, vielleicht sie Weg? nach Alaska.)
Sachen für Reise gekramt (Frau Mercer? ist hier), wir haben telegraphisch erfahren, dass wir nicht abends 10 sondern Mitternacht am Flugplatz sein sollen; Abflug also auch 2 Stunden später! Darum haben wir Wim und Mia gesagt, sie sollen uns nicht fahren, wir wollen Taxi nehmen. – Abends 11h Taxi kommt; während der Mann im Wohnzimmer steht, machen wir alle Koffer zu, (ich vergesse, die file cabinets abzuschließen, und die Wärmflasche) suchen noch in Eile alles zusammen, und schon geht es ab. Vom Imperial Highway fährt man hinein zum Gebäude einiger kleinen Fluglinien, dabei Capitol Airline; der charterFlug mit Overseays National Airways‚17Der Name der Fluggesellschaft lautet Overseas National Airways. office: 550 Flower St., L.A., Tel. 624-2446).
11:40 dortPM dort. Wir gehen in den großen Wartesaal, und sitzen an der Wand auf kleinen Metallstühlen und warten endlos, 4 Stunden!
Mitternacht. In der Wartehalle (die O. NA kündigt von Zeit zu Zeit an, warum sich das Flugzeug noch weiter verspätet. (Zuerst sollten wir um 10h Abend dort sein, und das Flugzeug um Mitternacht abfliegen; das wurde vor einigen Tagen laut Telegramm verschoben um 2 Stunden.) (Zuerst hieß es, vielleicht gegen 2h, das Flugzeug sei angekommen, müsse aber genau untersucht werden wegen Verdacht von Schmugglerei (vermutlich kam es aus Mexiko). Das gab Heiterkeit, aber längeres Warten. Dann hieß es, jetzt wird das Flugzeug vom Hauptflugfeld zu unserem herüberkommen, 🕮\Flug nach Deutschland\ und dann „in no time“ fuel genommen haben, und dann Abflug. Endlich kam es, und viele gingen hinein, wir auch. Draußen warteten wir an der barrage?, wo wir durchmussten, aber es war noch zu früh. Nach einiger Zeit wieder hinein und hingesetzt. Man hörte die Gasolinepumpe draußen immer arbeiten, aber es nahm eine endlose Zeit. Inzwischen ging Hanneli öfters hinüber auf den Parkplatz, und später ich auch mehrmals; die kühle Nachtluft tat gut, und ich spazierte herum. Schließlich hörte das Pumpen auf, nach sehr langer Zeit. Nach weiterem Warten wurde verkündigt, dass ein leak im Wasserbehälter entdeckt worden war; die Kompanie würde keinesfalls, wie vielleicht andere, trotzdem abfliegen; nein, das käme bei ihnen gar nicht in Frage, die Passagiere für 12 Stunden ohne Trinkwasser und Kaffee zu lassen, daher müssten wir leider noch länger warten; um ca. 4h fühlte ich mich so müde, dass ich dachte: Ich kann jetzt nicht noch 12 Stunden sitzen auf den nicht weit zurückgelehnten Stühlen (wie Wim mir berichtet hatte) sitzen, und ging daher mit Hanneli zur SW Ecke des Saales, wo ein office war. Ich sagte dort den boys, ich wolle cancel meine Teilnahme an diesem Flug; neben uns saß eine Dame, die sagte, die boys hätten nichts zu sagen, es sei gerade niemand von der Fluglinie da; sie sei die Vertreterin des Klubs, und als solche erklärte sie mir, dass ich kein Geld zurückbekommen würde, da ja jetzt keine Passagiere mehr gefunden werden könnten, um meinen Platz zu nehmen; „wollen Sie, dass Ihr Anwalt einen Prozess gegen uns macht, oder vielmehr nicht gegen den Club, sondern die Fluglinie?“ Dann sagte sie, ich solle bitte noch dableiben, sie wollte einen Vertreter der Fluglinie herbeiholen. Inzwischen stieg ich über eine niedrige Barriere und setzte mich auf eine hölzerne Fläche; nach einiger Zeit legte ich mich hin, meinen Kopf auf den zusammengerollten Mantel gelegt. Nach einiger Zeit kam sie vom Flugzeug zurück und brachte einen Vertreter der Fluglinie, Mr. Leonard D. Ablieter, regionaler sales manager von O.N.A. (siehe links Mitte). Dieser sagte, 🕮 ich hätte kein Recht auf Rückzahlung, da die Fluglinie nicht an bestimmte Abflugzeiten gebunden sei, sondern nur verpflichtet, nach Möglichkeit den Abflug pünktlich zu machen; hier seien unvorhergesehene Umstände eingetreten. Ich sagte, ich sei durch das lange Warten so elend, dass ich einfach weitere 12 Stunden Sitzen nicht aushalten könne, mit meinen 76 Jahren, und früheren Rückenbeschwerden. Er rühmte die Bequemlichkeit der Sitze im Flugzeug und bot mir an, mich schon hinüberzubringen. Ich sagte, es habe keinen Zweck; aber wenn er mir irgend einen Platz zum Hinlegen verschaffen könnte, nötigenfalls auf dem Fußboden, so wolle ich mitkommen. Zuerst sagte er, da sei kein Platz. Dann überlegte er und sagte, er wolle versuchen, etwas zu arrangieren, und bat mich dringend dazubleiben. Ich sagte „gut“, und legte mich wieder hin. Er kam wieder, und sagte, er habe es arrangiert! Wir gingen beide mit ihm zum Flugzeug; er nahm mich am Arm und führte mich; ich sagte, es sei nicht meine Absicht, trouble zu machen, ich sei sehr froh, wenn wirklich etwas arrangiert werden kann; er sagte einige Angestellte hätten eingewilligt, auf ihre Sitze zu verzichten, solange ich liegen wolle; wir stiegen zum Flugzeug hinauf. Er zeigte mir die letzte Reihe rechts, 3 Sitze, nur ein kleiner Spalt vom Fenster ist sichtbar, und die Rücklehnen können nur wenig zurückgelehnt werden. Zuerst sitze ich auf, bis nach dem Abflug um 5 AModer 5:50? Dann hingelegt; ich liege sehr bequem auf dem Rücken, wenn auch mit Knien gebeugt. Hanneli tauscht mit jemandem, und bekommt den linken Sitz in der Reihe vor mir, gleich am Gang. Nach längerem Liegen sitze ich eine Weile auf, auf dem 1. Sitz meiner Reihe, und lese; links neben mir setzt sich eine Stewardess hin und schreibt. – Inzwischen ist Tageslicht draußen. 🕮\Frankfurt\Zwischenlandung in Boston, aber ohne Ein- und Aussteigen, für refuelling. (Die Stewardessen sagen, das ist jedes Mal so, da bis 1 ½ Stunde; uns hatte man gesagt: non-stop. Wir dürfen nur am Ausgang stehen und etwas Luft schnappen, aber nicht hinuntergehen. Die Stewardessen sagen, dass in Zukunft die Arbeitsperiode in Boston beendet werden soll, und neue Stewardessen kommen für den Weiterflug nach Deutschland; aber jetzt, wie bisher, müssen sie während des ganzen Fluges tätig sein!) Ich abwechsle mit Liegen und Sitzen; gegen Abend legt auch Hanneli sich ein paar Mal dahin, und ich sitze dann auf ihrem Sitz; das tut ihr gut; sie ist doch arg müde nach dem langen Tag von Kramen, noch Einkaufen, und Packen; und dann die lange Wartezeit am Flugplatz und nun die lange Zeit des Fluges. – Bald kommt auch schon die Dunkelheit. Dann fliegen wir über England, dann Brüssel (es wird vom Piloten angekündigt, aber wir sehen nichts.))
Schließlich (L.A. Zeit 6:00 PM, deutsche Zeit 2h Uhr nachts (8 Stunden Differenz) Landung in Frankfurt‚OFrankfurt also 13 Stunden ganze Reisezeit. (Kein Gepäckträger; Hanneli schleppt das ganze Gepäck zum Zoll hin; der schaut gar nicht hin, winkt uns nur mit der Hand weiter. Dann ein Gepäckmann bringt das Gepäck zur Straße (Hanneli eilt zu einem „Hoteltelefon“; das ist aber nur für ein bestimmtes Hotel in Wiesbaden!) 2 Taxis sind schon von anderen belegt; schließlich kommen noch weitere. Taxi zum Hotel Baseler Hof, 3h nachts. Unsere reservierten Zimmer (je 25 DM). (Ich frage Hanneli: Wollen wir um 10 aufstehen? Sie sagt: Nein, wer aufwacht, soll dem Telefonfräulein Bescheid sagen, und dann kann der andere anrufen. Ich sage: Wollen wir Flugzeug 14:04 nach München nehmen? Hanneli ist mehr für 16:45.) – Endlich gründlich geschlafen. Als ich aufwache, ist es 1h! Ich verstehe nicht, wieso? Es kann doch nicht nach 1h sein, es ist ja hell; dann fällt mir ein, dass wir erst um 3h nachts ins Hotel gekommen sind. Es ist also schon 1h mittags! Nach Weisung sage ich dem Telefonfräulein Bescheid. Um 1 ½ ruft Hanneli an, und kommt dann herüber. Ich habe inzwischen LH angerufen und 2 Flugscheine bestellt. 🕮\Stockdorf\ Inzwischen telefoniert Hanneli nach Stuttgart und Stockdorf. Ich gehe hinunter und bezahle die Rechnung. Der Mann ist etwas mürrisch; als ich ihn frage, ob er 300 $ Reiseschecks einlösen kann, sagt er: „Gewiss nicht“; höchstens 100.–; ich gebe ihm einen für 100 und frage nach dem Kurs, er nimmt ihn, rechnet aber noch 2 DM Kommission für das Hotel an. (Ich finde auf der Rechnung: 8 DM für Frühstück; er sagt, das ist obligatorisch; ich habe damals nicht bemerkt, dass 3.15 angeschrieben für Zimmer 121 im Restaurant (Cornflakes? und 2 Eier), wo wir gar nicht waren.) – In Eile gepackt. Endlich kommt der Gepäckträger; wir mit ihm über die Straßen zum Hauptbahnhof, wo der Schnellbus der LH (oder des Lufthafens) abfährt. In 20 Min. direkt zum Flugplatz. Abflug 16:45; Obst wird angeboten, ich esse einen Apfel (das ist heute meine einzige Nahrung, bis Stockdorf).OStockdorf Wir erzählen von unseren Abenteuern. (Hanneli hatte geschrieben, dass wir in Pension wohnen wollen, damit die Mama weniger Störung und Mühe hat. Mich hat sie aber doch wieder in ihrem Schreibzimmer einquartiert; Hanneli nimmt ein Zimmer bei . – Endlich wieder ruhig ins Bett gegangen, und gut geschlafen.
Zur Bank (Travellerschecks 300 eingelöst.) Haarschneider (und Kopfwaschen). Apotheke (Me und Supravit?; Normacol18https://www.medicines.org.uk/emc/product/1026/pil ähnlich zu Metamucil19https://en.wikipedia.org/wiki/Metamucil, Puder, Zahnpasta, Kleenex).
Nachmittags Gespräch mit Christoph (ich lese mir Berichte über die politische Lage in Deutschland. Er weiß gut Bescheid, und erklärt die Zusammenhänge.) 🕮\zu Stegmüllers (dort Dr. Essler) nach Elmau\
Nachmittags fährt Hanneli mich zu Stegmüllers (4 – 7). Dort auch Dr. Essler. (Ich erkläre das Problem der ungewissen Evidenz, aber nicht die Lösungen. Stegmüller fragt nach Erläuterung der „Rechtfertigung“ , die ich im Aufsatz im Minneapolis Band für meine Definition von „signifikanter Term“ gebe. Ich hatte anscheinend nicht klar genug gemacht im Aufsatz, was das Explikandum ist. Ich erkläre: Unser altes Explikandum war: „sinnlos, weil unzureichend verknüpft mit Beobachtungstermen“; meine Beispiele mit „Metaphysisch“ oder dergleichen hatte das anscheinend nicht klar gemacht.) Dr. Essler sagt, er möchte einen Begriff, basiert auf Wetten, definieren, der zwischen Kohärenz und strenger Kohärenz steht, und dann sehen, was für ein Axiom ihm entspricht. (Oder war es umgekehrt?).
Um Kurz vor 7 fährt Stegmüller mich hinaus; auch seine Frau fährt mit. Unterwegs fragt er über meine Psychotherapie, von der ich kurz im Brief geschrieben hatte. Ich sage: Agoraphobie, ursprünglich verbunden mit den Rückengeschichten; dann bald schon Wirkungen, Befriedigung in anderer Hinsicht. Er hat Behandlung angefangen; aber vielleicht möchte er zu einem anderen Doktor; ich frage, ob er Christoph fragen will, aber es kommt nicht dazu.)
Wir alle packen fleissig. – Hanneli (Hanneli fährt zu Dr. Zimmermanns Mandelklinik nach Starnberg20von Dr. Rudolf Zimmermann gegründete HNO-Privatklinik in Starnberg; vgl. https://www.hno-zentrum-starnberg.de/das-zentrum und lässt sich untersuchen, weil sie sich so schlecht fühlt; der Doktor sagt: Da ist Eiter. Am besten Operation! Für eine Woche sind aber alle Betten belegt; sie soll am 17. anrufen.) – Nachmittags 3 – 6 fährt Hanneli uns nach Elmau.OElmau (Chacha hat für mich nur Dusche gewünscht; sie glaubte, dies schließe WC ein; das ist aber nicht der Fall. Zunächst nehme ich Zimmer 121, 2. Stock, SO-Ecke, Fenster nach beiden Seiten, und Balkon, nach S. Aber dann ist Chachas Zimmer weit weg.) – Wir gehen spazieren, am Müller Haus kommt Frau Agnes Müller heraus, die es verwaltet, und 🕮 begrüsst Chacha und uns; sie ist vor einigen Tagen aus LA hergeflogen! Wir gehen weiter spazieren. An den beiden Bäumen, die oben zusammengewachsen sind, erzähle ich von Franz Roh, von dem wir gerade gesprochen hatten, dass wir ihn so vermissen. – Wir gehen um 9 auf unsere Zimmer. – Ich konnte keine Glühlampe mehr bekommen, und kann darum nicht lesen! (Hier sind alle Birnen 40 W.). Nach 10 gehe ich schlafen; abends trinken Chacha und ich Johannisbeersaft (wir haben uns ein ganzes Paket von Flaschen mit herauf gebracht.)
Mittags tauchen Flitners überraschend auf. (Sie haben von Hanne gehört, dass wir hofften, sie in Hamburg zu treffen nach Amrum; aber da sind sie nicht in Hamburg. So haben sie sich schnell entschlossen, für eine Woche herüberzukommen.
Vormittags gehe ich meist mit Flitners spazieren. Nachmittags nehmen wir alle zusammen Kaffee und Kuchen unter der Buche, und gehen dann meist zusammen spazieren. (Flitner berichtet mir über seine Bemühungen um Reform von Schulen und Universitäten, aber die Fachleute sind oft schwer zu Änderungen zu bewegen, und die Schulbehörden und Universitätsverwaltungen auch. – Ich erzähle ihm von der Wahrscheinlichkeitslogik, und ihrer Anwendung auf Beschlüsse, spezielle Wetten. Das alles erscheint ihnen sehr seltsam, besonders als philosophisches Problem. Ich sage, es wäre wichtig, wenn die Menschen sich gewöhnen würden, nicht einfach mit Ja und Nein zu denken, sondern ihren Glaubensgrad numerisch anzugeben; besonders wichtig für Geschworene; diese sollten wohl besser Professionelle sein; Flitner meint das auch. – Flitner weiß allerhand von Wiesen und Tieren im Walde, und unterhält sich mit Chacha über Bücher, die das schildern, z. B. von einem Waschbären, aufgezogen in einer Familie (ein englisches oder amerikanisches Buch), auch über Lorenz und dergleichen.) 🕮
Mal fahren wir einen Vormittag nach Mittenwald. (Während Hanneli noch Einkäufe macht, fahre ich mit Chacha im Sessellift zur halben Höhe. Ich hatte die Fahrzeit unterschätzt, es ist ca. 20 Min. So können wir nur in Eile zum Restaurant hinauf, einen Saft trinken, und zurück zur Bahn eilen. Dann fährt Hanneli uns nach Elmau zurück.)
Lakatostelefoniert mir, dass er am 18. um Zeit vormittags in Klais eintreffen wird. Ich schicke ihm LT (20 Pfennig pro Wort) dass Bar-Hillel am 18. an der Universität Vortrag hält über Carnap und Popper, dass ich vielleicht hingehe, und ob er nicht auch mitdiskutieren will. Er telegrafiert zurück, dass er es will.
Wir hören zuweilen abends schöne Konzerte. Ein Pianist spielt Tänze aus 4 Jahrhunderten von Scarlatti bis Bartok. Ein andermal ein Ex aus Tübingen („Amati“) ein schönes, mir gut bekanntes Quintett von Brahms, Violinsonate von Mozart.
Wir alle vermissen Franz Roh.
(Flitner hat ein unglaubliches Gedächtnis für Menschen und Ereignisse, er nennt die Freischärler und Sera Leute alle bei Namen, und weiß, welche noch leben und was aus ihnen geworden ist, und ihr Aussehen und ihre Eigentümlichkeiten; ebenso unzählige Professoren der Pädagogik, Psychologie, Philosophie und anderes, wo sie waren und wo sie jetzt sind, und über was sie geschrieben haben, wie und was. Er sagt auch manchmal, dass er eine historische Einstellung hat.) – (Lisi stellt oft sehr bestimmte Behauptungen auf, oder Werturteile über H und dergleichen. Wilhelm sagt, sie sei intellektuell sehr stark; aber ich bin sicher darüber. Zum Abschied küsst Lisi mich.) 🕮\(3 Tage Stockdorf und München)\
Eline und Christoph kommen, mit Erika und Christiane. Wir alle hören den Cellisten Hörschmann? wunderbar spielen vormittags; meist Sachen, die ich sehr genau kenne (Vivaldi, Bach Solosuiten, …) Nachmittags sitzen wir zusammen in der Teestube, weil es regnerisch ist. Später fahren Christoph und Eline heim. Die Mädchen bleiben oben bis Di.
Mit Hanneli will ich spazieren gehen (aber übersehe Eisenstufe beim Haupteingang; beinahe wäre ich hingestürzt, aber ich konnte mich gerade noch fangen; aber es gab mir einen argen Schock im Rücken. Hanneli sagt, es ist am besten, gleich locker weiterzugehen. – Am Waldrand setze ich mich aber auf eine Bank. Später gehen wir weiter, aber bald sage ich, dass ich lieber umkehren will, um mich noch etwas hinzulegen.) Nachmittags saust Hanneli im Auto nach Mittenwald, und holt ihren Koffer ab, den sie dorthin zur Reparatur gebracht hatte. – Chacha hilft mir für Stockdorf packen. – Gegen 9h Hanneli und ich Abfahrt nach Stockdorf‚OStockdorf Ankunft gegen 11h. Lini kommt noch herunter und hilft uns unterbringen (ich wieder in Chachas Schreibstube, Hanneli im Stüble.)
(Hanneli fährt allein im VW nach Starnberg zur Klinik von Dr. Zimmermann; sie telefoniert später, dass sie jetzt bald dran kommt, und dass sie in den nächsten Tagen anrufen wird, sobald sie wieder sprechen kann.) – Etwas mit Christoph über seine Doktor Diss. – 3 ¼Frau Stegmüller holt mich ab, zur alten Universität. Ins Dozentenzimmer; dort Stegmüller und bald auch Bar-Hillel und Shulamith (ich umarme ihn und küsse sie auf die Wange. Wir sitzen etwas zusammen und sprechen Deutsch. Er sagt „Sie“, aber ich sage „Du“, und erkläre ihm, dass das doch besser dazu passt, dass wir uns mit Vornamen nennen. Aber er kommt immer wieder mit „Dr.“, auch am nächsten Tag; dann gehe ich auch auf „Sie“ zurück. –Zum Vortragsraum. Ich sehe, dass Stegmüller und BH offenes Hemd tragen, keine Jacke und Schlips. 🕮\(BH Vortrag „Zu Popper und Carnap“)\ Es ist auch sehr heiß im Saal. Obwohl ich neben Lakatos eingeengt sitze zwischen senkrechter Rückwand und Schreibfläche, ziehe ich mit L’s Hilfe meine Jacke aus und später auch noch den Schlips.) –B-H Vortrag „Zu Popper und Carnap“. (Auf Stegmüllers Wunsch spricht er Deutsch; L. aber Englisch; er sagt, versteht Deutsch, kann es aber nicht gut sprechen.) (BH macht Poppers Hauptbegriffe klar, und betont auch die Mehrdeutigkeiten, und die seltsame Tatsache, dass „Bewährbarkeit“ und „Bewährungsgrad“ zuweilen als Synonyme genommen werden. Ferner, dass er meine d. of c. immer mit seinem Begriff gleichen Namens gleichsetzt, obwohl ich doch betont habe, dass sie verschieden sind. Seine Ausführungen sind sehr gut; in einigen Punkten bekomme ich zum ersten Mal ein Verständnis von Poppers Gründen für gewisse Behauptungen und gewisse Polemiken gegen mich. Auch über Unterschied im Interesse zwischen Popper und mir: Ich bin mehr interessiert an der Struktur eines gegebenen Wissenschaftssystems, Popper mehr an der Veränderung, dem Schritt von einer Form zu einer neuen. Dazu füge ich in der Diskussion eine ergänzende Bemerkungen hinzu: Dies ist richtig, und es ist (teilweise) vielleicht dadurch motiviert, dass ich vor allem an logischer Analyse interessiert bin, diese aber wohl auf einer bestehenden Struktur, aber weniger auf den Übergang zu neuen Formen anwendbar ist; darum scheint mir auch der Titel „Logik der Forschung“ etwas irreführend; die Forschung, das Auffinden von neuen Hypothesen ist, wie Popper selbst oft betont hat, nicht bestimmt durch feste Regeln, sondern Ergebnis von Intuition und Inspiration.) – Nachher nehmen Stegmüllers mich nach Hause, für Gebäck und Saft; und dann gehen wir zu Fuß 15 Minuten zum Restaurant „Moser –…“. Dort treffen wir: Dr. Essler (neben dem ich sitze, Humburg, BH und Frau, Mrs. Glatter? aus Amerika, dabei auch Boone (der sagt mir, dass … eine Formel für die Anzahl der Realstrukturen gegeben hat; ich sage, dass das schon einer vor 20 Jahren getan hat, ich kann aber den Namen nicht erinnern.) –Humburg fährt 🕮\(BH und Lak. in Stockdorf.)\ mich um 9 Uhr nach Hause; im Dunkeln fahren wir allerhand Umwege.)
BH und Lakatoskommen nach Stockdorf. (Wir 3 sitzen auf der Gartenveranda, umgeben von großer Blumenpracht. Lebhafte, gute Diskussion über die Änderungen, die Lak. in seinem ms für Proc. London aufgrund meines langen Briefes machen will. Ich kämpfe gegen den Term „antitheoretisch“, und BH unterstützt mich. Wir versuchen aufzuklären, wie meine Auffassung von Wahrscheinlichkeit und von Theorien sich gewandelt haben. Ich erkläre, dass nicht die \(T\)-Postulate, sondern nur das \(A\)-Postulat den Wert \(=1\) bekommt, und dass die Theorie, die angenommen wird, nicht als 3. Argument auftritt, wie BH vorschlug, sondern eine andere C-Funktion von C das zwei Argumente E und H bestimmt. Ich erkläre einiges über induktive Logik für Gesamtsprache als TC (wie ich es kürzlich im AS angedeutet habe). L. will doch seinen Aufsatz in die Proc. hineinnehmen, aber als Appendix; ich sage, warum sollte dann nicht jeder andere das Recht habe, auch einen langen Aufsatz hineinzubringen; BH sagt lachend: Das ist eben das Monopol des Herausgebers; ich sage auch lachend: sozusagen als Belohnung, wo er doch gar nichts für seine große Arbeit bekommt, obwohl der dünne erste Band von ca 240 Seiten $ 12.50 kostet! BH: nicht Belohnung, sondern das ist sein Recht.)
Beim Frühstück mit Christoph in Christianes Zimmer. (Er erklärt mir seine Pläne mit verkürzter Diss., und Chance für Anstellung in Würzburg. Ich erkläre mich bereit für finanzielle Hilfe. [Siehe hinten unter „Eline“ in Abteilung „Familie“!] –Humburg kommt 10 ½ (anstatt 9 weil sein Auto plötzlich eine Reparatur brauchte), und wir fahren nach Elmau.OElmau🕮\(nach Elmau zurück, mit Humburg)\H. fährt nach Klais zurück, um Zimmer zu suchen. Ich gehe zum Mittagessen, mit 10 Min. Verspätung. Dann sehe ich auf einmal Flitners am Ende des Tisches; sie reisen aber dann ab. Möglicherweise kommt Wilhelm zum Wochenende nochmal herauf. – Nachmittags mit Humburg spazieren. (Er erzählt mir die tolle Geschichte, wie er jetzt durch 2 Jahre hindurch Schwierigkeiten mit dem Gericht hatte, was Stegmüller mir schon im Brief angedeutet hatte. Mit einem Mädchen, mit der er schon lange befreundet war, kam es endlich zu Sex; und nachher sagte das Mädchen der Polizei, er habe Versuch gemacht, sie zu vergewaltigen! Sein Onkel als Rechtsanwalt versuchte noch allerhand Schritte, die aber die ganze Sache unnötig verzögerten. Dann nahm er einen verständigeren Rechtsanwalt; und der brachte es zuwege, dass die Sache schließlich von einer Frau als Richterin, entschieden wurde. Dabei zog der Staatsanwalt seine Anklage zurück, und daher wurde er „wegen Mangels von Verdacht“ (nicht wegen Mangels von Beweisen) freigesprochen. Das Ganze hatte ihn sehr mitgenommen; er fürchtete um seine Laufbahn bei der Universität. Ich sage ihm, dass die Psychoanalytiker sagen, dass fast alle Anklagen von hysterischen Frauen wegen Vergewaltigung falsch sind; ich erkläre ihm die Ambivalenz in dem Mädchen, Konflikt zwischen Wunsch nach Sex und Furcht vor Sünde oder Schande. – Abends Konzert: eine Sängerin Frau von Stein; Chacha gefällt ihre Stimme nicht; trotzdem stimmt sie am Ende in das Klatschen (der kleinen Anzahl die noch bis zum Ende bleiben) ein! Nachher sagt sie mir, dass Humburg ihr unsympathisch sei, oder wenigstens seltsam; er benehme sich oft seltsam und sei wohl sicher ein Eigenbrötler; ich denke, das stimmt wohl.) 🕮\(Elmau)\
Vor- und nachmittags mit Humburg spazieren. (Über verschiedene Probleme der induktiven Logik.) Auch über Probleme der Physik: Warum ist soviel Aufregung über die entdeckte Unsymmetrie? Er hat einen jungen Physikerfreund, der ihm Fragen beantwortet; er sagt, er wird den fragen; oder wenn ich in München bin, soll ich Humburg erinnern mal den Freund mitzubringen, damit ich Fragen stellen an ihn kann.) (Abends vergeblich versucht, Gittli anzurufen, wie gestern schon. Heute sagt das Fräulein in der Telefonzentrale um 8h: Es liegen so viele Anmeldungen von Ferngesprächen vor, dass sie trotz der 3 Leitungen lange Zeit brauchen bis eine für ich drankomme. Schließlich nach 9h komme ich dran; aber da ist keine Antwort!) (Hierzu vermisse ich den letzten Abend mit Flitner.)
Ich stehe früh auf und treffe Flitner um 8h zum Frühstück. Dann wiederum Abschied (sie werden nicht in Hamburg sein, wenn ich dort bin.) – Mit Humburg spazieren. (Er sagt, die Untersuchung von Krauss21Vermutlich ist Peter Krauss gemeint. und Krauss-Scott22Vielleicht ist gemeint: Scott, D. & Krauss, P., Assigning probabilities to logical formulas, in Aspects of inductive logic, eds. J.Hintikka & P.Suppes, North Holland, Amsterdam, 1966, pp. 219-259. sind sehr wichtig für induktive Logik, weil sie die wichtigen Hilfsmittel der Topologie verwenden, die die eigentliche Grundlage der Maßtheorie ist. Die große Allgemeinheit macht es möglich, wichtige Theoreme in viel einfacherer Weise zu beweisen, und dazu noch mit größerer Allgemeinheit.) – Nachmittags mit Hanneli telefoniert (mit Chacha; Hanneli fühlt sich viel besser, hat aber noch etwas Übertemperatur, 37.5; das ist aber schon Verbesserung, früher war es 38 und mehr. Am 18. war ihre Operation, am 25. will sie nach Stockdorf kommen und am 26. für eine Woche zum T. H.23Tannerhof, Naturhotel in Bayrisch-Zell. zur richtigen Erholung.) – Vor 7 Uhr melde ich schon das Ferngespräch mit Gittli an für nach 8. Um 8 melde ich, dass ich auf meinem Zimmer bin, und sie verbinden mich bald, aber da 🕮 ist keine Antwort. Sie fragt, ob sie es später nochmal versuchen soll; ich: bitte ja, nach 10 oder 15 Minuten! Nach 20 Minuten will ich sie nochmal erinnern; ich hebe den Hörer ab, aber sie meldet sich nicht; schließlich rufe ich mehrmals „hallo, hallo“; endlich meldet sich eine männliche Stimme mit „hallo“; ich denke zuerst, da ist ein Mann in der Telefonzentrale anstelle des Fräuleins. Aber dann frage ich „Ist das Carl Max?“ Er „Ja, ja“, ich: „Hier ist der Nappi“; wir begrüßen uns, er fragt, ob ich schon mal früher angerufen habe; ich: Ja, da war aber keine Antwort; er: Es hat nicht richtig geläutet, nur ein Klicken oder so etwas. Auf einmal ist Gittli da, und wir begrüßen uns herzlich; ich sage Glückwünsche; dann frage ich, ob sie mit Annemarie eine Lösung gefunden hat; ja, sie meinen, ich soll bei Annemarie wohnen, aber bei ihr essen und auch sonst sein, wann ich will; vielleicht kann Hanneli mich zu ihr bringen, wenn sie da ist; oder Gittli kann mich abholen, da sie jetzt 2 Familienautos haben. Ich frage: lieber erste oder zweite Hälfte von September; ich erkläre, dass wir anstatt charter mit gewöhnlichem Flugzeug hinüberwollen, und zwar Anfang Oktober, weil dann die niedrigere Rate beginnt. So haben wir jetzt längere Zeit. Gittli: Sie (und auch Annemarie) kommt am 6.10. aus Frankreich nach Hause; dann möchten sie einige Tage haben, um den Haushalt in Gang zu bringen; also vielleicht irgendein Datum vom 10.9. ab wäre ich sowohl ihr wie Annemarie willkommen. Schließlich sage ich ihr, ich habe noch eine Bitte, und sie sagt „ja“: ich will für Geburtstag 250 schicken, und für Mitbringsel für die ganze Familie nochmal 250; ich werde also Scheck für 500 schicken.)
1 3 Angermanns hier den ganzen Tag. Ich gehe mit Chacha die Straße hinunter, um ihrem Auto 🕮\(in Elmau) (Christiane) (BaeriOriginal hier und weiter unten Bär. und Frau)\ entgegenzugehen. (Schließlich setzen wir uns auf Baumstämme und bald fängt es an, etwas zu regnen. Ich fürchte, wenn sie sich verspäten, kommen wir zu spät zum Essen, und darum gehen wir zurück. Kurz vor dem Parkplatz holen sie uns ein.) Nachmittags gehen Christoph und Christiane spazieren (weit hinauf zur Wettersteinalm). Ich gehe mit Chacha und Eline zum Kaffee in die geschlossene Halle, weil immer Regen droht. (Ich erzähle, warum ich nach Prag ging, und später nach Amerika; und die Angebote von Chicago und Princeton. Sie fragen auch nach „dem“ Ehrendoktor, und ich erzähle von allen dreien.) – Nach dem Abendessen schreibe ich an Pasquinelli auf seinen Brief, den Angermanns heraufgebracht haben. Und dabei ruft Stegmüller an, um auch für 29. – 31. anzufragen. – Ich frage Christoph um Rat für Stegmüller über Analytiker, und er wird sich bei einer guten Kinderanalytikerin erkundigen. – Schließlich, nach 9h, fahren Christoph und Eline nach Hause. Christiane bleibt hier bis 27.; für sie ist ein Bett in Chachas Zimmer gestellt worden.
Wir sprechen mit Bernhard Müller über Zimmer für Stegmüller und Frau, und Pasquinelli (er will sehen, dass er es schaffen kann, für St. vielleicht Einzelzimmer mit hineingestelltem Bett.) Spaziergang mit Chacha und Christiane. – Abends Konzert: 2 Mozart Geigensonaten, gespielt von Seitz aus München, nachher geht Christiane ins Künstlerzimmer, und später wir auch.
Ich sitze in der Eingangshalle; da kommt auf einmal ein Mann mit weißem Schopf und offenem Hemd auf mich zu; ich erkenne ihn nicht; es ist Reinhold Baer (er erzählt, dass sie voriges Jahr zufällig Schloss Elmau entdeckt haben, als sie von Mittenwald herüberwanderten; dann waren sie den ganzen Sommer hier; er ist soeben retiriert, das sie schauen sich 🕮\(in Elmau) (Negersänger Smart)\ um nach einem schönen Platz um sich für das Alter niederzulassen. Ich erzähle von Inas Tod, und dass Flitner mir geraten hat, zu pendeln; oder, wenn in Deutschland ansässig, immer im Winter an einen oberitalienischen See zu gehen.
Jeffreys ms „The whole truth“ gelesen; er macht sorgfältige Analyse und Aufklärung vom Paradox der Individualisierung (Poppers „Udolpho“). – Nachmittags sitzen wir mit Baers, sie erzählen von allerhand Reisen und Bergbesteigungen, und häufigen Begegnungen mit großen Mathematikern, wie Weyl, Norbert Wiener, und anderen. – Beim Abendessen sieht Chacha an einem anderen Tisch den Neger Luis Edward Smart, der morgen Abend als Sänger ein Konzert geben wird; sie sagt, er sieht so nett aus, auch anziehende, menschliche Züge; das ermutigt mich, zuzustimmen als sie nach dem Essen sagt, wir wollen versuchen, ihn irgendwo zu finden. Wir finden ihn in der Eingangshalle beim Schalter; als er sich herumwendet, begrüße ich ihn und sage „We are looking fowd. sehr auf ihr Konzert morgen“, und geraten in ein Gespräch mit ihm. Dann schlägt Chacha ihm vor, mit uns in die Teestube zu gehen, und lädt ihn zu einem Aperitif ein. Er taut auf und spricht ganz einfach und natürlich mit uns. Später stelle ich auch persönliche Fragen: Wie es kommt, dass er so ohne Bitterkeit ist, wenn er doch wohl auch als Kind Demütigung erfahren hat. Ich sage, einige meinen, die Neger in Jamaika und andere englischen Besitzungen sind nicht so gedemütigt worden, und können daher ungehemmter sprechen. Er sagt einfach: Er kann keine Menschen hassen, es liegt nicht in ihm. Er ist gegen Carmichael24https://en.wikipedia.org/wiki/Stokely_Carmichael und „Schwarze Macht“, aber für die „schwarzen muslims“, die pazifistisch seien. Chacha sagt, das sie mexikanisch-indianisches Blut in sich hat, und daher Verwandschaft mit allen Menschen spürt. Wir sprechen da von 8 – 10! Zum Schluss fragt er, wann er uns morgen 🕮\(Elmau) (Christiane reist ab) (Werner und Erika)\ zum Frühstück treffen kann! Vorher hat er erzählt, dass er in Seattle, Wash. aufgewachsen ist.)
Beim Frühstück setzt Smart sich zu uns; Christiane sitzt bei ihm und unterhält sich mit ihm. Christiane läuft noch hinauf in den Wald, pflückt für die Großmutter Erdbeeren, erzählt von einem netten alten „Engländer“, den sie im Wald getroffen hat, der sie nach dem Weg fragte und ihr Beeren sammeln helfen wollte, was sie aber ablehnte! Später erlebten wir, dass dies Professor Frazer war. – 11 – 2 Werner und Erika hier. (Sie haben anscheinend Hanneli für mehrere Tage täglich besucht; und schließlich mit auf ihre Hütte genommen. Werner sagt, man kann jetzt bis zur Höhe der Hütte hinauffahren, und braucht dann nur horizontal zu gehen. Dann haben sie gestern Hanneli (in unserem VW) nach dem TH gebracht, und ist mit der Bahn wieder zurückgefahren. – Sie planen, dann im Sommer an die französische W-Küste zu fahren und Verschiedenes anzusehen, und dann auch an die spanische N-Küste, und sich einen schönen Ort zum Bleiben aussuchen. Erika war stolz, dass sie schon von Hanneli den Wohnungsschlüssel bekommen hat; sie kann dann in LA mit Taxi hinfahren und dort selbständig wohnen! – Ich gebe Werner Schecks für Erikas Rückflug, auf den United Club in Frankfurt. – Werner berichtet mir über ihre Absicht mit der Eigentumswohnung in Gauting; sie wollen es schließlich so arrangieren, dass die Wohnung Hanneli gehören soll; aber, um Schwierigkeiten zu vermeiden, soll die Wohnung offiziell einstweilen in ihrer beider Namen bleiben. Ich sage Werner mit herzlichem Dank für alle seine Geschenke an mich, und dass ich ein schlechter Briefschreiber bin. Auch, dass Erika immer sehr entzückt ist, wenn ein Päckchen aus Stuttgart ankommt. Er findet, dass sie gereift ist, und freut sich über ihren Drang nach Aktivität. 🕮\(Prof. Frazer (MIT)\ Werner und Erika bleiben zum Mittagessen; Werner sitzt am äußeren Ende des Tischs, rechts von ihm ich, und dann Chacha; links von ihm Erika, und dann Smart, mit dem sich Erika zu seiner Freude lebhaft unterhält. Nach dem Essen fahren sie ab. –Smart kommt nicht zum Abendessen. 8 ½ – 10 ist sein Konzert: Basslieder von Schumann, Schubert, Brahms …; zuletzt spirituals danach ist langer, anhaltender Applaus. Manche seiner Lieder waren sehr packend, z. B. Der Wanderer („Ich komme vom Gebirge her“), DerjOriginal die. Doppelgänger, Schumanns „Du bist die Ruh, …“; von spirituals „Deep, deep river“. Nachher gehen wir, mit vielen Anderen, ins Künstlerzimmer; ich danke ihm für das, was er uns geschenkt hat; Chacha schaut ihn strahlend an und drückt ihre Bewunderung in Gesicht und Worten aus; da schlägt er die Arme um sie zusammen und küsst sie; sie ist sehr glücklich! (Ich hatte vorher schon im Inneren gewünscht, er möchte es tun, und freuekOriginal freut. mich für sie.) Nachher stehen wir noch herum; da ist ein netter, älterer kleiner Herr dabei, der auch den Sänger lobt; auf Frage sagt er, er Prof. Frazerist teacher und Physiker, an MIT; ich sage, ich war an UCLA; später fragt er nochmal zurück, was mein Name wäre, ich sage „Carnap“; er: Haben Sie eine Verwandtschaft mit Rudolf Carnap? Ich: Eine ziemlich nahe Verwandtschaft, by identity; er lacht und sagt, er fühlt sich geehrt. (Er hat Untersuchungen über time gemacht, von vielen Gesichtspunkten; er hat eine Gesellschaft für die Forschung von Zeit gegründet und will in 1969 eine Konferenz machen, er wird mich auch benachrichtigen; er sucht nach einer Universität, die die Konferenz einlädt; vielleicht Hawaii oder Freiburg; im letzteren Fall wird auch Heidegger eingeladen; ich äußere Bedenken; er sagt, man hat ihm gesagt, dass es in Freiburg unumgänglich ist, Heidegger nicht einzuladen; das würde sonst eine Beleidigung sein. Er erzählt von einem besonderen Erlebnis heute früh im Wald; da hat er die leibhaftige Little Red-Riding-Hood (Rotkäppchen) getroffen, wie sie 🕮\(Elmau) (Pasquin., Stegm. und Frau)\ mit einem Körbchen in der Hand Erdbeeren sammelte; wir sagen ihm, das ist eine Enkeltochter, und sie hat uns erzählt von dem netten „Engländer“. Dann gehen wir in die Teestube hinunter. Dort sitzt schon Sieglinde mit Mr. Smart, den sie „Luis“ nennt; aber sie weist uns Plätze an, nicht neben ihm, sondern am Tisch, ihm gegenüber. Später schenkt sie Sekt aus, ich will nicht, und Chacha erklärt, dass es mir nicht gut bekommt. Nach einiger Zeit, wobei wir doch nicht mit ihm sprechen können, dringe ich zum Fortgehen; und Chacha sagt zur Erklärung, dass ich müde bin. Ich nehme mir wiederum vor, nicht hinzugehen, wie schon vor 2 Jahren, wo Franz Roh und Chacha mich bereden wollten, zu Musikern nach der Veranstaltung mit in die Teestube zu kommen.
Beim Frühstück und danach mit Smart; vor dem Schloß nimmt Chacha Fotos von uns. Dann nimmt er Abschied. – Abends telefoniert mit Hans Arnold Küstermann, dass ich schon am 4. (anstatt 5.) nach Hamburg kommen möchte, um am 5. mit Patzig zu sprechen. – Mit Hanneli telefoniert, in TH; Frau Krüger meint, sie brauche noch 4 Wochen zur Erholung.
11 ½Pasquinelli kommt. Er steht auf einmal in meiner Zimmertür. Er hat in Innsbruck übernachtet, dann nach Klais, dort Autobus Elmau. Wir machen Spaziergang; er erzählt, dass in 1 oder 2 Jahren alle meine Bücher ins Italienische übersetzt sein werden. Ich erzähle ihm vom Bar-Hillel-Vortrag und anderes. – Nachmittags wir mit Pasqu. unter dem Baum; dann kommen Stegmüller und Frau dazu. (Nach einer Weile geht Chacha auf großen Spaziergang; später wir über Gut den Rundgang. Nach dem Abendessen verabschieden wir uns von den Anderen. Chacha liest mir auf ihrem Zimmer eine nette Geschichte vor (von der Baltin Hueck-Dehio25https://de.wikipedia.org/wiki/Else_Hueck-Dehio, „Taft für Kragen“, der Pastor verwechselt es mit „Kraft für Tragen“, mit schönen Einführungsworten von Kempf, dem Klavierspieler.) 🕮
Gespräche mit Stegm. und Pasq. (über ungewisse Evidenz: das alte Problem, Jeffreys Lösung, meine Lösung; das überraschende Theorem mit Einsetzung der Summe der Brüche für \(s\), in die \(\lambda{}\)-Formel.)– Über induktive Logik in theoretischer Sprache: \(\mathfrak{m}\)-Verteilung; \(\mathfrak{m}=1\), nur für \(A\)-Postulate. Stegmüller fragt sehr nach Rechtfertigung meines \(A\)-Postulates für \(L_T\); ich will in LA sehen, ob ich ihm eine Kopie von Gordons Revision meines APA-Vortrags von S. Barb. schicken kann.) – Abends Konzert des Hauspianisten Ludwig (Klaviersonaten von Mozart, Schubert, Schumann, Brahms).
Vormittags Pasqu. reist ab; Frau Stegmüller fährt ihn bis zur Schranke. (Ich umarme ihn wieder; dabei küsst er mich auf die Backe, und dann ich auch ihn. Er ist sehr dankbar für die schönen Tage.) – Nachmittags regnet es; wir bleiben mit Stegmüllers in der überdachten Halle sitzen. Wir haben sehr persönliche Gespräche mit Stegmüllers: ich mit ihm, Chacha mit seiner Frau. (Er erzählt jetzt, wo es dem Abschied zugeht, noch viel konkreter seine Schwierigkeiten: schlimme Angstanfälle; oft Schlaflosigkeit in der Nacht; dann rennt er noch nach Mitternacht ruhelos in den Straßen herum. Aus seiner Kindheit: Die Eltern immerzu im Zank; er bemühte sich, die Mutter gegen den gehassten Vater zu schützen; so kam eine enge Bindung zur Mutter zustande. – Chacha hat den Eindruck, dass die Frau so viel redet, um ihrer eigenen Minderwertigkeitsgefühle zu entrinnen; sie glaubt, dass Frau St. keine lebendige Sinnlichkeit hat . Ich denke: Daher ist er wohl sexuell unbefriedigt; und vielleicht daher auch die Ängste. Nachher spreche ich mit Chacha darüber. Schade, dass sie beide erst aus sich mehr herauskamen unter dem Eindruck des baldigen Abschiedes. Sie scheinen beide so dringend Aussprache zu benötigen; vielleicht, wenn ich im September wiederkomme, können wir versuchen 🕮\(Winckler)\ ihnen noch mehr zu helfen durch Gelegenheit von Aussprache.) –Stegmüllers reisen ab. – Abends ruft Hanneli an. (Sie möchte herkommen und uns nach Stockdorf fahren. Aber ich bitte sie dringend, das nicht zu tun; sie soll sich nicht aus der Erholung herausreißen durch Überanstrengung. Und wir werden ein Mietauto nehmen.)
VIII / 1967 Es ist heiß. Wir setzen uns auf die Bank unter den Doppelbäumen. (Überlegungen über Stegmüllers.) – Nachmittags zum Kaffee, mit Baers unter dem Baum. (Gedankenaustausch über Haus kaufen oder mieten, oder Wohnung mieten. Chacha erzählt von Schr Bauen des Stockdorfer Hauses.) – Mit Chacha zum Gasthaus hinunter. (Wir sprechen mit Frau Richardsen26vermutlich Gudrun Irene Richardsen, geb. Müller (1910-2007), einer Tochter von Müller, über das Mietauto.)
Mittags sitze ich einem Herrn mit großem weißen Bart gegenüber: Gerhard Winckler und Frau (auf meine Fragen über Student Winckler in Mainberg sagt er: das war sein junger? Bruder Albrecht W., jetzt Doktor in Berlin. Er selbst ist 94, etwas schwerhörig, kann auch Leute nicht mehr erkennen, ist aber noch sehr munter und erzählt lebhaft. Er lebt seit einigen Jahren in Florenz, wo er vor Jahren als Hauptvertreter einer Firma tätig war; er ist schon oft in Elmau gewesen. Nach dem Essen versteht er erst, dass wir gleich abfahren werden, und da lässt er uns gar nicht los, ich muss noch nennen: Friedrich von Rohden und Marianne, Tilly ihren Besuch in LA , Otto und Seppl Ulmer, die er auch auch gekannt hat, usw. Wenn wir nach Florenz kommen, sollen wir ihn anrufen.) Wir können zum Glück noch mein Zimmer haben bis 3 ½ Uhr; Chacha liegt auf dem Balkon, ungestört durch ein gewaltiges Gewitter. – Bei der Abfahrt sind Baer’s noch dabei, und wir verabschieden einander mit besten Wünschen. –Richardsen, 🕮\(nach Hamburg)\ eine grauhaarige, gute Gestalt, fährt uns nach Stockdorf‚OStockdorf in 1 ½ Stunden in großem, ruhig fahrenden Mercedes).
Stockdorf. – Abendessen auf der Veranda, 2 – 3 Angermanns. (Ich erzähle über Elmau: Christianes Geschichte vom „netten Engländer“. Vom Negersinger Smart, unseren Gesprächen und wie er (durch meinen telepathischen Wunsch ermutigt) Chacha umarmt und küsst. Und dann die Geschichte von Professor Frazer, wie er das Rotkäppchen im Walde getroffen hat; und wie er mich nach RC fragt; und dann in der Teestube, die eifersüchtige Sieglinde.
Mit Chacha zu Bank und Einkäufe; es ist heiß. Lini sagt, es sei nur etwa eine Stunde Autofahrt von TH hierher. Darauf denke ich, ob wir Hanneli fragen könnten, herzukommen. Wir versuchen Anruf unzählige Male vergeblich; schließlich erfahren wir, dass die Leitung gestört ist. Durch Pension Tier? bekommen wir schließlich doch Verbindung mit Hanneli, und ich sage, ich würde mich sehr freuen, sie nochmal zu sehen; sie will kommen! Spät nachmittags kommt Hanneli in Stockdorf an. Sie ist munter und sagt, sie ist wirklich auf dem Wege der Besserung. Mit ihr und Chacha überlege ich meine Pläne: Hamburg, Amrum, Bergneustadt, München mit den jungen Gramms und dann, getrennt, mit Maue; auch Stegmüller; später Freiburg. – Chacha und Hanneli packen meine Koffer.
Hanneli fährt mich zum Flughafen; nur ¾ Stunde. (Ich kaufe Flugschein nach Hamburg, den ich schon telefonisch bestellt hatte, und auch schon nach Köln, und nach München ohne Daten.) Abflug 12:20 (25 Minuten Verspätung; das Flugzeug ist meist leer); HamburgOHamburg an 1:30 (nur 1 Stunde 10 Minuten Flugzeit, wie fahrplanmässig; meist über Wolken, keine Landschaften sichtbar.) Hans Arnold holt mich ab. – Hanne begrüßt uns; ich esse nochmal mit (im Flugzeug auch schon). 🕮\(Patzig)\ Nach dem nap, mit Hanne Kaffee. (Sie erzählt von Chachas Besuch hier und auf Amrum.) Chacha fürchtete sich ein wenig, herzukommen, weil Broder ihr gesagt hatte, Hanne sei feindlich gegen sie eingestellt. Jetzt haben sie sich sehr gut vertragen, was auch Chacha mir schon gesagt hatte. Ich bin sehr erfreut darüber. Hanne erzählt auch, dass Hans Arnold bedrückt sei, weil er einen großen Geschäftsverlust erlitten hat (durch den Fehler eines Prokuristen; sie und die Söhne meinen, er hätte den schon lang entlassen sollen, aber das will er nicht.) Später kommt Gabriele, die jetzt Ausbildung als Krankenpflegerin (?) macht; ich gebe ihr als Geschenk von Chacha eine große Radierung von Beckmann. – Abends rufen wir Johannes und Sabine an.
Vormittags 10 – 1 und nachmittags 3 – 6 Gespräche mit GünterPatzig (großes, breites Gesicht, blond, große Gestalt; lebhaft, spricht leicht und schnell; manchmal schweift er ab in unwesentliche Details. Aber er versteht schnell und gut. Er hat hauptsächlich des Historikers Interesse, die Philosophie zu verstehen, aber ist auch an systematischen Problemen interessiert. – Ausführlich über die Natur der Scheinsätze. Ich sage, ich sehe jetzt die griechischen Naturphilosophen als Vorläufer der Wissenschaft an, und Aristoteles als wissenschaftlichen Philosophen; seine Metaphysik ist vielleicht Logik und Semantik, oder vielleicht auch (vor-)wissenschaftliche Hypothesen, aber im Idealismus des vorigen Jahrhunderts, und in Heidegger und anderen Existenzialisten und Bloch ist viel Konfusion. Das gibt er zu. Wir verstehen uns im Laufe des Gespräches besser. Ich erzähle die Einstellung in Wien zu Brouwer, und dann die Heytings27https://de.wikipedia.org/wiki/Arend_Heyting Axiomatik; und dann aber H’s Betonung, vielleicht in Königsberg, dass es kein vollständiges System der Mathematik gibt; damit wären die Intuitionisten Vorläufer Gödels, wenn auch ohne Beweis.) 🕮\(nach Amrum)\– Spaziergang mit Hans Arnold, bis Elbchaussee. Auch über Vietnam, die „freie Systeme“. Aber Städteplanung beginnt. –Hanneli telefoniert aus Stockdorf (unsere Rückflugtickets sind verkauft! Ich sage ihr: Wenn David dicken Brief schickt, soll sie es aufmachen und aussuchen, was mir nachgeschickt werden soll).
Wir fahren im Auto nach NW durch viele kleine Örter, größere: Itzehoe und Husum bis … (9 – 11:45). Dann großes Motorschiff nach Wyk auf Föhr, wo angehalten wird; und dann, in großem Abstand parallel zur Südküste von Föhr, nach Wittdün, am S-Ende von Amrum.OAmrum Auf dem Anlegesteg wartet Johannes mit Ruth auf seinen Schultern, und Martin. Dann fährt Johannes uns im Auto nach Nebel, zum schönen roten Haus. (Alle gebrauchten Zimmer sind auf ebener Erde; ich bin allein untergebracht auf der einen Seite, mit eigenem Klo und Dusche, großem Wohnzimmer und kleiner Küche. Die Buben schlafen oben auf dem Heuboden. Ruth ist ganz munter beweglich auf ihrem Schieberad. Wir essen alle an langem Tisch. Dann ruhe ich. Dann Kaffee. Mit Johannes spazieren (zur Kirche am Friedhof herum, alte Waldsteige von Schiffskapitänen; früher gab es Robben und sogar Walfischfänger. Und dann einen Weg nach N zwischen den Feldern; rechts sieht man in einiger Entfernung, das Wattenmeer, und ich erzähle Johannes von meinem Eisgang ca. 1907 nach Ahh.) Nach dem Abendessen noch etwas plaudern alle zusammen (ich erzähle von LA, Charterflug, Stockdorf, Elmau, den Enkeltöchtern; Chachas lange Wege und Schwimmen; Hannelis Operation und noch lange nötige Erholungszeit in TH.) Abends geduscht. Trotz dem sehr langen Suchen finde ich meine Noludars nicht; so gehe ich ohne das zu Bett. Um 12 ½ bin ich noch wach, gehe nochmal auf Suche, und finde die Medikamententasche am plausiblen Platz, wo ich sie hingetan hatte! In der 🕮\(Amrum)\ Schublade des großen Tisches neben dem Bett! Dann doch nun 1 ½ Noludar geschluckt.)
Frühstück zu 10 um den großen runden Tisch vor dem Haus. – Am Schreibtisch in meinem Wohnzimmer. (Ich stelle das neue Programm zusammen, aufgrund der Telefongespräche mit Gerhard Gramm. Dabei bemerke ich, dass eine unausgefüllte Lücke besteht zwischen Bergneustadt und München (mit Gramms und Maue) andererseits ich von Maue gleich nach Freiburg fahre!) – Nachmittags zum Strand (wir fahren im Auto, ohne die besondere Erlaubnis, bis zum Ende der Straße; dann etwa 20 Minuten zu Fuß zu der großen Strandfestung (mit Sand und vielen Brettern gebaut); dort sitze ich bequem, gelehnt an Sandhügel und Schwimmring. Die Knaben radeln den ganzen Weg. – Abends liest Hans Arnold 2 Kapitel aus Weizsäckers „Die Tragweite der Wissenschaft“ über das Alter von Erde, Sonnensystem und Milchstraße, und „Welt“. (Ich sage, er müsse deutlicher unterscheiden, ob er mit der Frage meint, den Anfangszeitpunkt der Expansion, was nach dem Vorhergehenden zu vermuten wäre, oder den „Anfang der Welt“, wie er dann auf einmal deutet?; mir scheint, die Tatsache, dass wir nicht imstande sind, zu berechnen, was vor der Explosion war, gilt ja auch für gewöhnliche Explosionen und bedeutet daher sicherlich nicht, dass es sich um den Anfang der Welt handelt.) Schließlich spricht Weizsäcker über seine religiöse Auffassung; das ist recht unbefriedigend (er meint, dass die Auffassung der unendlichen Zeit und des unendlichen Raumes im „Scientismus“ nur aus emotionalen Gründen festgehalten wird. Und dann kommen Johannes und Sabine mit Verteidigung ihrer Theologie; Johannes sagt, alle menschliche Erkenntnis istlOriginal und. ungewiss und sollte nicht als absolut sicher hingestellt werden. Ich frage: Wie steht es dann mit der Theologie. Er: Er stimme überein mit Barth, dass der Mensch gänzlich unfähig ist, Erkenntnis über Gott zu haben; er kann aber ein Erlebnis haben, das er als ein „angeregt sein von Gott“ auffasst; aber da darf er nicht den Anspruch 🕮 erheben, dass dies Erkenntnis sei; es ist ein „Glaube“. Nach längerem Hin und Her zwischen ihnen und Hans Arnold, das ziemlich inhaltsleer unbefriedigend ist, scheint mir, ich muss eingreifen, um zu einem Ende zu kommen. Ich sage, dass in der heutigen Welt die westliche Kultur toleranter geworden ist, in der Anerkennung der Bedeutung von anderen, besonders indischen und chinesischen alten Kulturen. Die Hauptaufgabe ist, dass wir tolerant genug sind auf allen Seiten, um Zusammenarbeit zu ermöglichen, um Krieg auszuschalten. Diese Toleranz müssen wir haben; wir kommen entweder zu einer Einigung oder zur Vernichtung der Menschheit. Damit machen wir dann Schluss, um 11h!)
Nachmittags am Strand. (Ich gehe zu Fuß in Minuten: vom Auto zum Meer, Burg 20; später langer Spaziergang mit Hanne und Hans Arnold am geebbten Meer entlang nach S und zurück 30; schließlich zurück zum Auto 20.) – Abends in meinem Wohnzimmer, alle zusammen Gespräch bis nach 10 ½. (Sie fragen eingehend nach Bar-Hillels Ansichten über die Zukunft. Auch über Demokratie in Amerika. Ich erkläre, dass demokratische Formen nicht genügen, solange die Massenmedien in Händen der Großkapitalisten sind.)
Vormittags mit Johannes und einem Jungen im Auto nach Wittdün im S und dann nach Norddorf (in vergeblicher Suche nach einem Ersatzkasten zu Plasticant28https://de.wikipedia.org/wiki/Plasticant, bestehend aus kleinen Plastikstücken verschiedener Farben, die man ineinander stecken kann, um allerhand Strukturen zu bekommen.) – Nachmittags mit Johannes im Wald lange spazieren; meist Gespräch über Religion. (Er will das Wort „Religion“ nur für unechte Religion verwenden; vielleicht Sache, die nur intellektuell ist, oder auch ethisch; das setzt er in Gegensatz, nicht zur „echten Religion“, sondern zum (echten) „Christentum“; das Wesentliche liegt bei ihm darin, dass einer „sich von Gott selbst angeregt fühlt“, mit „Forderungen von Gott an ihn selbst“; das sei ungeheuer verschieden von bloßem „Gutes tun“, die Philosophen in der Ethik sich beschränkten. – Ich frage ihn auch, 🕮\(Amrum)\ warum wohl Annemarie sich scheue, zu mir über ihre religiöse Stellung zu sprechen; er weiß es nicht, weil sie hierüber nicht zusammen sprechen!) –
Vormittags an Hempel geschrieben (ich möchte mit Hanneli 2. Oktober in NY ankommen und einige Tage nach Princeton kommen.) – Nachmittags mit Hanne Gespräch (zuerst im Haus, dann noch im Watt. Sie legt Wert darauf, dass die Kinder gutes Benehmen lernen; sich bedanken, auch in Briefen; sich gegenseitig helfen, usw. Sie meint, Johannes habe nicht genug Fantasie, um zu erkennen, dass Sabine oft seine Hilfe brauchen würde, aber es nicht sagt; ich sage: Das ist Mangel an Einfühlung und Beobachtung, genau wie bei mir; ich habe oft früher mich selbst verteidigt so: Man soll mir sagen, was und wie ich helfen kann, dann will ich das ja gern tun; man soll nicht Wünsche verschweigen und dann mir (laut oder im Stillen) Vorwürfe machen. – Sie vermutet, dass die beiden jetzt Verhütungsmittel gebrauchen; sie hätte gewünscht, dass sie es schon nach Geburt der 4 Knaben getan hätten; vielleicht wäre Ruths Schwäche darauf zurückzuführen darauf, dass damals Sabine durch 4 Geburten geschwächt war.)
Telefoniert mit Friedel Paulsen (wir wollen uns Montag 14. in Husum treffen). – Nachmittags am Strand. Mit Johannes langen Spaziergang barfuß, am Meer entlang. Dann mit Sandalen über Strand und Dünen zurückgegangen. Mit Johannes im Wald spazieren; Gespräch über Christentum und Religion.)– (Eine schlechte Nacht; ich liege stundenlang wach, mitten in der Nacht. Ich spüre kleine Symptome auf der linken Seite der Brust, wie Seitenstechen; und am Herzen; ich mache mir Sorgen, dass mit dem Herzen etwas verkehrt ist!
Etwas Diät gehalten. Vormittags im Bett, nutzlos. Nachmittags mit Hanne Spaziergang (zur Windmühle und Straße in der Nähe des Wattmeers, mit Blick auf Amrum Nordspitze und .) 🕮\Husum: Friedel und Trudel von Rohden) (zurück nach Hamburg)\– Abends gebe ich Johannes 115 DM für die Kinder (zum Reiten, Ersatzplastikkasten usw).
Vormittags mit Johannes spazieren. (Über weltliches Weltbild, ohne Gott; besser nicht immer Namen „Gott“ einführen für Diskussion, sondern nur Prädikat „ein göttliches Wesen“.) – Nachmittags gehe ich mit Hanne langen Spaziergang: weiter südlich durch die Heide, den Pfad, den Chacha besonders liebte, ¾ Stunde gegangen; das macht mich doch ziemlich müde. (Aber Hanne geht nachher nochmal zum Strand zum Schwimmen!) – Abends fühlen sich meine Hände und die Haut auf der Brust vorne und links fiebrig an; ich frage Sabine nach einem Fieberthermometer, aber sie hat keinen; sie und Hanne fühlen Stirn, Augen und Hände von mir an und sagen, dass ich kein Fieber habe. Daraufhin beruhige ich mich, und schlafe gut. –
Abreise aus Amrum: Sabine fährt mich, Hanne, Johannes und Thomas nach Wittdün. 9 – 11 Boot über Wyk auf Föhr nach Dagebüll. Bahn 11:47 – 13 nach Husum.OHusumFriedel Paulsen und ihr (adoptierter) Sohn Synke P., und Trudel von Rohden, holen uns ab. (Die beiden Schwestern sehen fast ganz gleich aus, einen Kopf kleiner als Hanne, ganz weißes Haar, und alte Gesichter; Hanne ist ganz erstaunt, als Trudel ihr sagt, dass sie 2 Jahre jünger ist als Hanne. Sie freuen sich sichtlich sehr über meinen Beruf Besuch. Wir gehen zu einem guten Restaurant und essen gemütlich. Wir frischen allerhand Erinnerungen auf, und sie erzählen allerhand auf meine Fragen. Ich war 1924 bei ihr; anscheinend auf einer Reise nach vielen verschiedenen Orten, nach der Mexikoreise (vielleicht fiel dies zusammen mit meiner Reise nach Flensburg, um Walter Diederichsen kennenzulernen, aber dies könnte auch später gewesen sein). Damals gingen wir zusammen nach Husum und sprachen im Bahnhof noch zusammen. Trudel war zusammen mit Onkel Wilhelm während der letzten 6 Jahre seines Lebens. Als er starb 🕮\(nach Hamburg) [Gürtelrose]\ auf Leukos, waren Trudel und Tante Tine bei ihm. Ein Spezialist, den Onkel Wilhelm wegen seiner Augen aufsuchte (in München?) sagte Trudel, die Sehschwäche wäre einfach eine Alterserscheinung. Rugard ist seit einigen Jahren im Ruhestand. Seit seiner Reise nach Indien hat er viele Artikel geschrieben über Indien, zunächst vom ökonomischen Gesichtspunkt aus, dann auch allgemeinere. Synke sieht aus wie ein 20-jähriger, ist aber 40, etwas scheu. Er hat ein Geschäft für Bastler („hobby shop“ sage ich), hauptsächlich mit Holz, weil er Tischler war, aber auch alle anderen Materialien in allen gewünschten Formen und Größen.) – Sie begleiten uns wieder zum Bahnhof, und ich küsse beide zum Abschied. (Insgesamt 9 Stunden bis Hamburg, einschließlich Husum) 15-17 Bahn nach Hamburg;OHamburg dann S-Bahn, und zu Fuß in wenigen Minuten zum Haus. – Hier treffen wir wiederum Johannes und Thomas; (die müssen dann aber bald zum Flughafen, und fliegen nach Berlin.) – Ich bin zu müde zum Baden, und Hanne schlägt vor: morgen vormittag.
Gebadet (zum ersten Mal seit langem) und dabei auch schnell die Haare gewaschen. Dann lege ich mich aufs Ehebett und Hanne schneidet mir die Fußnägel (mit einem guten Clipper). Wie ich aus der Wanne steige, bemerkt sie zufällig, dass ich rote Tupfen oder Pickel habe auf einem schmalen langen, gürtelartigem Streifen auf der linken Flanke und vorne, etwas höher als die Leistengegend. Sie fährt mich zu einer guten Dermatologin, Dr. Gunhild Jannasch (2 Hamburg 55, Godeffroystr. 31). Diese wirft nur einen Blick auf die Stelle und sagt: Das ist eindeutig Gürtelrose; aber (bisher) nicht die heftige Art, die von heftigen neuralgischen Schmerzen begleitet ist, sondern die milde. Die ist bei jüngeren Leuten selten, aber bei älteren häufig. 🕮\(Besuch bei Helga in Quickborn, mit Walter und Grete) (Verlag Schnelle)\ Vermutlich hätte ich es schon 8 – 10 Tage, nach dem Aussehen. Ich brauche nicht im Bett zu liegen, soll aber keine Strapazen machen, z. B. spazieren nicht mehr als ½ Stunde. Die Krankheit ist erzeugt von einem virus; das Wichtige ist, die Stelle nicht zu reizen (wie ich es tat durch mein Frottieren, wenn ich abends showerte), sondern trocken zu halten, besonders wenn Bläschen auftreten, aufpassen, dass sie sich nicht öffnen, wodurch die Infektion noch mehr verbreitet würde, sondern mit Puder oder mit einem Creme sic, den sie verschreibt (mit aureomycin), der soll auf der Haut eintrocknen und dadurch eine Schutzschicht bilden. –Walter und GreteDiederichsen kommen gegen 1 und holen mich ab nach Quickborn. (Sie haben keine Karte für die Umgebung von Hamburg; manchmal erinnern sie einen Straßennamen, oder fragen Leute; oft merken sie nachträglich, dass sie verkehrt gefahren sind.) Dort finden wir Helga, und ihre Kinder Marlene, Klaus und Inny. (Es scheint, dass Range viel Erfolg hat. Er macht weniger Übersetzungen, und Helga braucht nicht mehr mitzuhelfen; er macht Vorträge, auch in anderen Städten, und in Hamburg bei verschiedenen Firmen Kurse in technischem Englisch. Helga erzählt über die Verleger Schnelle: (2 Brüder, Eberhard und Wolfgang; der erste ist mehr theoretisch eingestellt, auch an Logik interessiert, und habe allerhand von mir gelesen (wirklich?). Er ist jetzt in München; wenn ich es ihn wissen lasse, wo ich bin, z. B. in Stockdorf, so würde er sicherlich dort hinkommen, weil er sich dringend wünscht, mit mir zu sprechen; auch über eventuelle deutsche Übersetzungen von meinen Sachen, die er verlegen möchte. Helga zeigt mir ein Zeitschriftenheft und 4 Bücher; ich suche mir 2 Bücher aus und das Heft.) 🕮 Später kommen auch Hans Arnold und Hanne. Zum Abendbrot mit denen nach Hause. Ich bin ganz erledigt und schlafe sehr gut. Abends 38.2\(^\circ{}\).
In den nächsten Tagen meist im Bett bis zum ; aber zu Mahlzeiten auf, und zuweilen im schönen Halbkreisgang.
Ich telefoniere Chacha über Erkrankung (ich bitte sie, mir die elektrische Decke zu schicken, die ich 1965 dort gelassen hatte (ich hatte das vergessen und sehnte mich, als ich in Stockdorf unter den vielen Wolldecken lag, nach meiner elektrischen Decke in LA). Chacha sagt, Hanneli braucht immer noch längere Zeit für Erholung.) Ich telefoniere es auch an Sabine und Agnes (abends 37.6\(^\circ{}\)).
(Hans Arnold schmiert den entzündenten Streifen jeden Morgen und Abend mit der aureomycin Mixtur ein. Der Streifen ist 4-5 cm breit; die untere Grenze ist gerade über dem Nabel; die Länge geht von etwa links vom Nabel um meine linke Seite herum, horizontal bis beinahe zum Rückgrat. (Helga las aus ihrem Gesundheitsbuch vor, dass die entzündeten Stellen immer entlang einem einzigen Nerv liegen.) Abends 37.3\(^\circ{}\). – Gerti und Grete und Walter rufen an aus Berlin (ich höre sie ihr neues Spinett spielen; sie sagt, ich habe dazu beigetragen.) –Agnes telefoniert: (sie wären bereit, beide für 3 Tage herzukommen, um mich zu besuchen! Sie fragt Küstermanns nach Hotel.)
(Schlecht geschlafen; darum mache ich heute mehr Bewegung.) Von Chacha kommt die elektrische Decke! (Ich gehe im Gang spazieren und sitze am Schreibtisch.) – (Abends telefoniert Chacha: Jetzt ist Sven und Frau bei ihr, später Walter und Grete. Ich sage, dass Agnes und Reinhard herkommen wollen 22. – 24; daher will ich dann nicht mehr ins Rheinland. Ich frage, ob ich dann vor München, was für 19. geplant ist, noch zu ihr kommen kann; zuerst meint sie, da ist aber 🕮\(Junghans Uhr) (Friedr. u. Marianne)\ dann kein Platz; später sagt sie: Es geht doch, dann würde sie wieder ihr Zimmer für mich frei machen und Diederichsens oben in Angermanns Wohnung wohnen. Ich sage: Am 21. gehe ich zur Doktorin; sie wird vielleicht sagen, was sie denkt über Reise für mich; und dann will ich ihr Bescheid sagen. – Ich frage auch über Hanneli; sie sagt, die Leber funktioniert immer noch nicht gut; das hängt mit niedrigem Blutdruck zusammen; hat sie nun ihr Projekt schon ganz aufgegeben? Sie weiß es nicht.)
Temperatur nimmt ständig langsam ab; aber die Hände fühlen sich immer noch fiebrig, und ich „shivere“ leicht. Morgens Bad Waschung, vorsichtig, mit Hannes Hilfe. – Im Gang spazieren. Ich bin aber so dösig, dass ich weder lese noch schreibe. – Hans Arnold hat mir 3 Armbanduhren zur Ansicht gebracht: Estima Aut. mit Datum, 126; Eterna Matic, Stahlgehäuse von 350 herabgesetzt auf 198, weil sie schon getragen war und dann umgetauscht wurde; Junghans Electronic: Atochrone, transistorgesteuert, nur 9 bewegende Teile, 235 (= 60 $). 7 ½ – 10 abends Friedrich und Marianne von Rohden, zusammen mit ihrer Kusine Luise von Rohden, Schwester von Konrad29 Konrad von Rohden (1893–1981) war tatsächlich Mitglied der Freiburger Freischar, seine Schwestern aber hießen Ingeborg und Hildegard.Vermutlich handelt es sich um Luise Marx, die 1900 geborene Schwester von Friedrich von Rohden, Kusine von Konrad., der in Freiburg in der Freischar war. (Ich wollte sie in Lübeck besuchen; als aber meine Gürtelrose auftrat, schlug Friedrich vor, dass sie heute herkommen würden („für eine Stunde“) auf der Reise nach Helsingfors für 4 Tage. Er möchte Marianne sein Geburtsland und Kindheitsstadt zeigen. Ich erzähle von Tilly, (dass sie in LA war, und dann Brasilien, und dass sie sich sicherlich sehr freuen würde, wenn sie sie besuchen würden, aber sie können nicht), von Robert Winckler in Elmau, (er kannte? Albrecht sehr gut, aber diesen nicht), über v. Wright und Friedrich hat Diabetes; dadurch ist ein Auge schon ganz blind geworden, und er „kämpft“ nun für das andere. 🕮 Daher kann er nicht mehr Auto fahren; auch Marianne, da sie ihre Hände nicht voll gebrauchen kann; sie sagt: nicht Arthritis, sondern eine Art Lähmung; darum tue Friedrich alles Nähen, Hanne näht ihr einen Knopf an. Beide sind somit stark eingeengt, aber nehmen noch sehr an allem Anteil. Er sagt, sein Vater sei nicht in Lübeck geboren, wie ich geglaubt habe, sondern in Barmen, habe aber lange in Lübeck gelebt. Er erzählt von seiner Tätigkeit als Vorsitzender desmOriginal der. Lübecker Ärztevereins, des ältesten in Deutschland, der vor einigen Jahren sein 150-jähriges Bestehen gefeiert hat; er hat dessen Geschichte geschrieben und will sie Küstermanns schicken. – Ich erzähle vom Wiedersehen mit Friedel und Trudel von Rohden; er sagt, deren Geschäft geht nicht gut, sie leben recht eingeschränkt. – Später sitzen wir noch am Kaminfeuer bis 10.
Ich beschließe, von den 3 Uhren die Junghans Uhr zu nehmen. (Ich gebe sie Hans Arnold, auch Scheck 235 DM); und die anderen 2 Uhren zum Zurückgeben. Er bringt abends die Junghans Uhr wieder zurück. Sie haben sie auf die Sekunde genau eingestellt. Wenn ich eine neue Energieeinheit brauche, soll ich das Hans Arnold schreiben.) – Nachmittags fährt Gabriele mich und Hanne zu Frau Dr. Jannasch, zur Schlussuntersuchung. (Sie sagt, die Sache hat sich sehr gut entwickelt. Von jetzt ab soll die Medizin nur an den Stellen aufgetragen werden, wo noch Pusteln sind; für die übrigen Stellen verschreibt sie einen besonderen Puder. Sie zusammen mit der Assistentin putzen mit Öl die Schicht der eingetrockneten Mixtur fort. Sie ist erstaunt, als ich berichte, dass ich überhaupt keine Schmerzen gehabt 🕮\(Flitners)\ habe, und auch nur ganz mildes Jucken. Ich frage, ob ich wohl in einigen Tagen abreisen könne. Aber sie rät dagegen: Wenn man sich jetzt zu viel zumutet, so kann die Ausheilung dadurch gefährdet werden; darum besser diese Woche noch nicht reisen! So will ich dann mal auf Sonntag hoffen.) – Abends telefonieren wir: mit Grete (ich sage: ich kann erst nächste Woche nach Stockdorf kommen; sie wollen schon am 25. hin; ich hoffe, sie dort zu sehen.)
Mit Chacha telefoniert. (Ich kann erst nächste Woche kommen, frühestens Sonntag. Jetzt ist Sven mit Frau und Baby dort; die wollen bald in die Berge fahren, mit Kind; dann kommen Grete und Walter. Ich frage, ob es nicht zu viel wird mit mir, aber das lehnt sie entschieden ab. Über Hanneli: Sie hat wieder Beschwerden mit dem alten Nabelbruch; auf Mengershausens Anraten fährt sie zu einem Dr. in Tegernsee, der morgen eine kleine Operation machen soll; dort wird sie einige Zeit zur Erholung sein, und dann zum TH zurück.)
11 Flitners (hier, er bleibt für 1 ½ Stunden ich ich frage ihn, warum Franz Roh sich wünschte, Dirigent zu sein; ich dachte immer, das wäre eine ziemlich untergeordnete Rolle im Vergleich zu den Spielern; er: Nein, der Dirigent bringt das Ganze in eine einheitliche Gestalt; vor vielen Jahrzehnten war er mal in Milano und ging in die Oper; da war ein unbekannter Dirigent namens Toscanini; dies Zusammenspiel der einzelnen Sänger, mancher im Hintergrund, die verschiedenen Orchesterstimmen machten ihm einen unvergesslichen Eindruck. – Er zeigt mir eine von einem anderen, Heinrich Kanz30Heinrich Kanz (1927-2017), war Herausgeber von Flitners Ausgewählte pädagogische Abhandlungen, Paderborn 1967., besorgte Sammlung von pädagogischen Abhandlungen von ihm; Lisi sagt, ich soll die Bibliographie 🕮\(Agnes und Reinhard)\ beachten, wie fleissig Wilhelm geschrieben habe.) – Hans Arnold holt 3h Kaufmanns am Hauptbahnhof ab, und bringt sie in die Pension in Klein-Flottbeck. Später kommen sie hierher; (Agnes macht einen zarten, geschwächten Eindruck; Reinhard ist unternehmungslustig, will am 24. alleine nach Helgoland. Er hat zwar in Bergneustadt ein kleines Büro für sich, als Firmenältester, aber keine laufenden Verpflichtungen; aber Gerhard ist tätig in der Bergneustädter Fabrik, die Trikotagen31https://de.wikipedia.org/wiki/Trikotage macht; dorthin hat einer der Krawinkels32https://de.wikipedia.org/wiki/Leop._Krawinkel ihn „berufen“; sie waren beide in derselben Studentenverbindung, vor allem aber sind sie befreundet, und der Vetter schätzt ihn als tüchtig; sie wohnen jetzt in Vollmerhausen.)
Mit Agnes im Wohnzimmer gesessen (sie erzählt von allerhand Verwandten und Bekannten, sie wohnen in dem Krawinkelschen Haus, in dem ich mit Ina war, ich glaube, 1937. – Sie hilft finanziell mit, dass Onkel Wilhelms Bücher wieder herausgebracht werden. – Über Irmela und ihren Mann. Dieser geht nicht mehr in die Kirche, und drängt auch nicht darauf, dass die Kinder katholisch erzogen werden, was damals versprochen werden musste, um die katholische Trauung möglich zu machen. – Fritz Dörpfeld ist gestorben; Frau Kläre33Cläre Dörpfeld, geb. Schlamëus, *1897 ist aber gut versorgt, weil er den Autohof in Berlin verkauft hatte gegen eine Leibrente für sich und sie.) – Abends bis 11h Brief an Hanneli geschrieben (an Krankenhaus Tegernsee, wo sie die Nabeloperation haben soll.)
Mit Agnes spazieren. (Ich erzähle auch von Hofner Familie, wo ich wohnen sollte, aber jetzt nur über Tage sein werde, und von Gramm Familie, die nach München ziehen werden, und zu denen ich am 1. September gehe; ich sage, dass sie es jetzt alle wissen von ihrer Mutter, auf meinen Wunsch. Ich beantworte jetzt, im Unterschied zu früher, ruhig alle Fragen, die sie stellt.) – Nachmittags lese ich 🕮\(Sabine und Kinder nach Berlin) (Agnes und Reinhard Abfahrt)\ für uns beide aus Mutters Gedenkbüchlein den Brief vor, den sie uns zu ihrem 70. Geburtstag geschrieben hat; es ist schön, zu sehen, wie die Mutter die Beschwerden des Alters mit Ruhe trägt, gestützt durch ihren religiösen Glauben.) – (Abends kommt Sabine mit 4 Kindern, im Auto, von Amrum.)
Agnes und Reinhard kommen mittags. (Vormittags liege ich auf dem Liegestuhl auf dem Balkon in der Sonne. – Reinhard hatte gestern eine schöne Fahrt nach Helgoland.) – Nachmittags im Wohnzimmer Kaffee getrunken mit Agnes und Reinhard und Hanne. – Das Auto kommt (mit Fahrer Damaschke oder so ähnlich, der mich noch kannte, nach langem Abschied setzt Agnes sich hinein. Abfahrt. In dem Moment kommt Flitner daher. Nochmals langer Abschied. – Dann mit Flitners noch im Wohnzimmer gesessen. (Ich erzähle von Agnes; auch von vor zwei Jahren: Sie und sogar Reinhard sind für Monarchie.) – (Beim Abendessen wird beschlossen, dass die 2 älteren Jungen, Martin und Matthias, heute abends noch auf den „Dom“ Vergnügungsplatz dürfen, obwohl es schon 9h ist; Gabriele sagt aber, sie befürchtet Belästigung von Rowdies; und schließlich gehen dann die beiden Großeltern auch noch mit!)
Sabine und die 4 Kinder fahren im Auto ab nach Berlin. (Ich nehme sehr herzlichen Abschied von ihr; sie nimmt für Johannes’ Geburtstag von mir mit: die Gitarre, die Gabriele mir für 80 verkauft hat; ich habe auch beigetragen zum Kauf der Sicherheitssachen für Auto: Blinklaterne, Warnungssignal für Straße, usw.) –Nachmittags bringen Flitners Leni HolzapfelRange Cloyd hier. Er scheint jetzt gut zu verdienen, hat Mercedes Auto, reist oft in Deutschland herum, auch nach Schweden; er hilft den Mitgliedern 🕮\(Leni) (Eberhard Schnelle)\ ihre Artikel ins Englische übersetzen, für Veröffentlichung in England oder Amerika. Er hält Vorträge und Kurse in verschiedenen Firmen für die Angestellten, in technischem Englisch. Er sagt, wie schon Helga, dass Eberhard Schnelle ein theoretischer Denker ist und manches von mir gelesen hat; er möchte einiges in deutscher Übersetzung bringen; ich sage, dass meine Sachen doch wohl besser in philosophischen Verlagen erscheinen sollten. Schnelle ist nicht mehr in München, sondern jetzt hier; er wird mich vielleicht morgen mal anrufen wegen Verabredung.) – Nachmittags kommen Flitners vorbei und lassen Leni34Es muss sich um Helene Holzman handeln, Flitners Schwägerin; Carnap hat ihren Nachnamen in der ersten, durchgestrichenen Nennung des Namens vermutlich mit dem Namen des Mannes seiner Halbschwester Hildegard verwechselt, vielleicht weil deren Mann auch im Krieg umgekommen ist. hier. (Sie leben beide35Damit müssen Leni und ihre 1924 geborene Tochter Margarete gemeint sein. Die ältere Tochter und Lenis Mann sind ja 1941 in Litauen umgekommen. jetzt in Gießen. Die Tochter hat Forschungsauftrag für pflanzenphysiologisches Institut mit Anwendung auf Landwirtschaft; das geht noch einige Jahre. Sie erkundigt sich sehr, ob Hanneli in Amerika bleiben will; (erst nachher kommt mir die Idee, ob sie vielleicht gedacht hat, sie könnte Hannelis Platz bei mir einnehmen.))
11 – 1 Eberhard Schnelle36Eberhard Schnelle (1921-1997); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Schnelle hier, mit Range. (Er sieht jung aus, etwa 40, intelligentes Gesicht. Er hat anscheinend nicht wirklich meine Sachen studiert, wie Range meinte, aber ist interessiert am Wiener Kreis, auch Wittgenstein; hat Patzigs Nachwort zu „Scheinprobleme“ gelesen. Er macht Einwände gegen dessen Kritik. – Er erklärt, wie sie den Firmen Planung beibringen wollen. Ich empfehle ihm Helmers Schriften über Modelle in Sozialwissenschaft, auch ohne quantische Begriffe. Ich sage schließlich: Ich bezweifle, ob Planung von Privatunternehmungen wirklich die Rationalität für die Menschheit erringen kann, die ihm als Ziel vorschwebt. Er stimmt lebhaft zu. Er beklagt den starken Nationalismus in Deutschland, schon in den Schulen. Ich sage: das ist bei allen 🕮 Nationen so. Ich frage, ob es durch politische Einigung von Europa besser würde. Er sagt: Die ist kaum möglich, wenn sie auch DDR enthalten soll; weil die nicht mal möglich ist zwischen Bundesrepublik und DDR; die erste habe die stärkste Bewaffnung nach USA; die letztere die stärkste nach USR. Dabei wären in beiden Ländern Arbeitskräfte dringend nötig, die jetzt in den Armeen sind! Er sagt, die SPDnOriginal SDP. hat den Sozialismus ganz aufgegeben, strebt nur nach Stimmen, um die Regierung zu bekommen. Die Polizei schreitet ein gegen Studentendemonstrationen, die gegen die unsinnige Aufrüstung sind; ich freue mich, dass wir politisch so gut übereinstimmen. Er sagt, er sprach jetzt mit Frank37Es könnte sich um Helmar Frank (1933-2013) handeln, den Schnelle verlegte; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Helmar_Frank in Berlin; der wurde weiß vor Neid, dass Schnelle mit mir sprechen würde. Wenn ich mal wiederkäme, möchte er gerne, dass ich mit einem Kreis von jungen Wissenschaftlern, die mit dem Schnelle-Team arbeiten, sprechen würde. Ich sage, vielleicht ja (ich denke dabei nicht an Vortrag, sondern an Gespräch, wo die anderen mit Fragen kommen). Ich sage, wenn er mal nach LA kommt, soll er mich anrufen.) – Nachmittags ca. ½ Stunde spazieren mit Hanne. Nachher aber ziemlich erledigt, ins Bett; 37.2\(^\circ{}\). – Telefoniert mit Chacha: Wenn die Ärztin es erlaubt, will ich am 29. nach München fliegen; wenn niemand da ist, nehme ich Taxi. – Telefoniert mit Hanneli. Sie ist im Krankenhaus Tegernsee, hatte Nabelbruchoperation; sie fühlt sich auf der Besserung; hofft, bald zurückzukommen nach TH. Erika fliegt erst am 8. September. – Abends telefoniert mit Friedrich (Hans Arnold berichtet über meinen Zustand und Temperaturen. Friedrich sagt: Es ist sehr wichtig, dass ich mich noch für längere Zeit als Rekonvaleszenten betrachte; ich soll in München unbedingt unter Aufsicht einen Internisten sein, damit Blutbild und Herztätigkeit überwacht werden 🕮 noch für mehrere Wochen. – Er fand die Zeit in Helsingfors zu kurz; hat von Wright nicht gesehen.)
11 zu Frau Dr. Jannasch. (Sie sagt, es sieht gut aus; wenn ich will, kann ich morgen reisen; aber ich brauche noch Fürsorge, und muss mich als Rekonvaleszenten betrachten, noch für einige Zeit. – Nachher komme ich verschwitzt und doch etwas erledigt nach Hause (zurück mit S-Bahn). Küstermanns reden mir zu, noch etwas hier zu bleiben. – 4 ½ – 6 Flitner hier. (Über unsere Kriegserlebnisse im ersten Weltkrieg, beginnend mit Naumburg. Zum Abschied sagt er, ich soll doch häufiger herüberkommen; es ist ja nur eine Tagreise! Ich schaue bedenklich; die jetzige Erfahrung macht mich zögern, wiederrum eine Erkrankung in Europa zu riskieren.) – Abends telefoniert mit Gerhard Gramm (über Gürtelrose; darum Abreise verschoben; lieber gleich zu Euch. Ist das Euer letztes freies Wochenende? Ja, zunächst; aber Ende September könnten sie vielleicht schon 24. oder 25. zurückkommen; aber mir scheint, das wäre doch zu schwierig so nah vor unserer Abreise. Dann will ich Fr kommen; ich sage noch Bescheid.) –Telefoniert mit Chacha. (Ich sage: Ärztin rät, lieber Reise noch etwas verschieben. Dann ist es wohl besser, wenn ich nicht erst nach Stockdorf komme, sondern gleich zu Gramms, vielleicht Freitagabend, und dann Samstag und Sonntag. Sie sagt, das passt dann gut zu ihren Plänen; denn sie wollen über das Wochenende zu Matzerths? nach ; vielleicht wird auch Annemarie dorthin kommen. Wenn sie nach Stockdorf zurückkommen, werden sie mich verständigen.) 🕮
Zum Haarschneider (gleich hinter der S-Bahn; mit Haarewaschen; das letzte Mal war das in Stockdorf, 8.7.). Bei dem nap nach dem Mittagessen wache ich ganz durchschwitzt auf. Hanne überlegt, dass ich vielleicht im Unbewußten beunruhigt bin durch die vielen Programme, die mir bevorstehen. (Wir überlegen, dass das Pendeln zwischen Annemarie und Hofners zu anstrengend sein würde; alles lässt sich etwas verschieben, ausgenommen mit Gramms; wenn ich da jetzt nicht hingehe, müsste ich vielleicht Abflug 2. Oktober noch etwas verschieben, um Ende September Zeit mit ihnen zu haben. Dann könnte ich jetzt noch ruhig etwas länger hier bleiben.) –Telefoniert mit Hanneli (sie berichtet: morgen werden die Fäden herausgenommen; und in den Tagen danach wird sich herausstellen, wann sie entlassen wird; dann will sie wieder zum TH. Ich erzähle ihr, dass es mit mir auch nicht so schnell besser wird, wie ich erwartet hatte; ich habe jetzt auch Stockdorf aufgegeben und der Plan ist, am Freitag zu Gramms, für Wochenende; aber auch dafür bin ich jetzt ein wenig zweifelhaft. Wenn ich Gramms jetzt nicht machen kann, müsste ich es Ende September tun; Hanneli wäre es recht, wenn unser Flug nach Amerika etwas verschoben würde. In einiger Zeit hofft sie soweit zu sein, dass sie mir helfen würde, z. B. für Transportation zwischen Hofners und Annemarie; ich sage: Vielleicht wäre das trotzdem für mich zu anstrengend, vielleicht lieber Luisenhöhe; sie meint, wir würden dann schon eine Lösung dort finden. Sie sagt, wir wollen dann einander helfen, „brav“ zu sein.) – Beim Abendessen bringe ich folgende Idee vor: Durch das Urteil der Spezialistin lernten wir neulich etwas wichtiges Neues; vielleicht ebenso durch das Urteil des Internisten, den ich konsultieren soll; vielleicht findet der die Erklärung dafür, dass ich so schnell müde werde, manchmal friere oder schwitze, usw.; darum wäre mir 🕮\(zu Dr. Menzel)\ lieb, das Urteil des Internisten bald zu erfahren; vielleicht wäre das für mich schon relevant für meine Programmbeschlüsse mit München, Stockdorf, Freibug, usw. Nach einiger Beratung beschließen wir, zunächst Dr. Menzel zu konsultieren; [nach Gespräch mit Flitners nehmen wir an 2. Stelle Dr. Aschenbrenner.]
2 ½ –  Hans Arnold fährt uns zu Dr. Menzels Privat office. (Er besieht die Gürtelrose, auch er sagt, ich habe großes Glück gehabt; es ist meist sehr schmerzlich. Er nimmt den allgemeinen Befund auf. Ich sage, dass ich gern wüsste, wie es mit Blutbild und Herz steht; so wird er die Tests und das EKG machen lassen; leider kann er dann aber erst am Montag mir den Gesamtbefund mitteilen.) – Abends telefoniert mit Bärbel Gramm. (Ich sage, dass ich nun doch nicht kommen kann; sie scheint enttäuscht; sagt aber dann, wir wollen dann doch sehen, dass wir uns Ende September noch treffen; sie planen am 25. zurückzukommen; Maue wird immer mit ihnen in Verbindung sein und kann dann etwas arrangieren.) –Telefoniert mit Chacha. (Ich sage, dass ich erst Montag den Befund des Internisten bekomme. Sie sagt, Angermanns kommen am 5. zurück; und dann wäre es nicht nötig, in diesen Tagen dort zu sein. Sie sagt, dass Diederichsens geholfen haben, Hanneliese von Tegernsee nach TH zu bringen. Hanneli hat ihr auch gesagt, dass ich vielleicht von Hamburg direkt nach Freiburg fahren sollte. – Ich sage, dass ich nächste Woche ihr das Internisten Ergebnis mitteilen will.)
Nüchtern zum Röntgenlabor von Dr. Rausch (Röntgenschirmbesichtigung und Fotos von: Magen (mit Bariumbrei, 🕮\(Dr. Menzel sagt: Magenbruch!)\ Lunge von verschiedenen Seiten, vermutlich auch wegen Emphysem und früherer tbc.) – Dann weit hinüber gefahren mit Hans Arnold zum Amalie SieveringKrankenhaus38Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg-Volksdorf in …, das Menzel leitet. Dort EKG; eine Menge weiterer Blutproben, aber nur vom Ohrläppchen; Urinprobe von zu Hause mitgebracht. Dann endlich die erste Mahlzeit: ein Müsli im Auto. – Dann lange Fahrt zurück nach Hamburg, Hafengegend, und wieder hinein (45 Minuten; Hans Arnold schätzte bei Abfahrt: 20 Minuten., was mir ganz unglaublich vorkam, weil er dabei sagte: Wir kommen dann wieder durch das Hafenviertel.) – Auf meine Bitte findet Hans Arnold telefonisch heraus, dass Dr. Menzel schon morgen nachmittag bereit sein wird, uns die Ergebnisse mitzuteilen.
IX / 1967 Nachmittags 4 zu Dr. Menzel. (Ich berichte ihm noch, dass heute die Temperatur bis 37.2 ging, aber er gibt dem keine Bedeutung. Ferner sage ich, dass ich die eine Devid Pille heute morgen um 7 genommen habe; aber bis jetzt ist der Urin nicht verfärbt. Er schließt daraus, dass mein Magen nicht genug Magensäure produziert; und daher mein Mangel an Appetit. Er fragt, ob bei früheren Röntgenbildern schon festgestellt wurde, dass bei meinem Magen ein Magenbruch vorliegt; den bemerkt man hauptsächlich, wenn das Röntgenbild genommen wird, während ich auf den Kopf gestellt bin; dann ragt ein apfelgroßes Stück des oberen Magens durch eine Lücke im Zwerchfell nach oben hinaus; wenn ich den Kopf nach oben habe, nur ein pflaumengroßes Stück. 🕮 Er vermutet, dass das blutende Geschwür, dass man im 1962 im nicht finden konnte, vielleicht mit diesem Bruch zusammenhängt. Er fragt, ob man damals ein Röntgenbild gemacht hat mit meinem Kopf nach unten; ich weiß es nicht mehr. Er hat eine besondere Methode entwickelt, um solche Magenbrüche auszuheilen; dafür müsste ich aber für 3 Wochen inoOriginal ins. sein Krankenhaus kommen; nächste Woche könnte ich ein Zimmer haben; er selbst ist dann zwar fort; aber ein anderer Doktor würde die Behandlung machen nach seiner Methode. Ich sage, ich will es überlegen.
Mit Chacha telefoniert (ich will auf Raten von Professor Menzel 3 Wochen in dessen Krankenhaus; Du und Hanneli können dann mal hier bei Küstermanns sein und mich besuchen.) Hans Arnold telefoniert Dr. Menzel meinen Entschluss; und dann bestätige ich es noch persönlich. Ich sage auch: wenn Einzelzimmer nicht gleich möglich, nehme ich zuerst anderes Zimmer. –Telefoniert mit Gerhard Gramm (3 Wochen ins Krankenhaus, wahrscheinlich dann im Oktober noch länger hier bleiben: für Maue, Dich, und in Freiburg Hofners und Annemarie.) – Abends kommen Gerti und Hellmut Hartim? aus Berlin.
Nachmittags Wilhelm und Lisi Flitner hier. (Sie sind froh, dass ich nun zu Dr. Menzel ins Krankenhaus gehen will und ich erkläre den „Magenbruch“. Ferner schlagen sie vor: Wenn ich das nächste Mal wieder nach Deutschland komme, soll ich nicht zu so vielen verschiedenen Plätzen herumreisen, sondern stattdessen irgendwo eine 🕮feste Wohnung mieten, in einem schön gelegenen Ort, wo es auch ein Gasthaus usw. gibt, sodass alle, die mich besuchen wollen, im Gasthaus wohnen können. – Später wollen sie mich mal im Krankenhaus besuchen.)
Gerti und Hellmut fahren nach Amrum. – Nachmittags telefoniert Hanne für mich mit Chacha. (Sie ist aus zurückgekommen. Dort bei Ganzerts? hatten sie ein wundervolles Wochenende, sehr vergnügt, mit schöner Sonne und Schwimmen. Ich bitte sie, mir Pyjama und Medikamente zu schicken; vor allem eiligst die Augentropfen; ferner alle Bankauszüge, Scheckbuch usw. Der buzzer ist nicht dort; sie meint, vielleicht hat Hanneli ihn genommen, um ihn zur Reparatur zu bringen. – Chacha will dann bald herkommen; vielleicht doch mit Flugzeug, weil es nur 70 Minuten sind. – Morgen werden Angermanns zurückerwartet.)
Vormittags auf dem Balkon in der Sonne gelegen. – Schreibsachen zusammengekramt (für Packen für Krankenhaus). – Nachmittags Lisi hier. – Abends meine Mappen gepackt.
Hanne packt alle meine Sachen für das Krankenhaus. 9 ½ Abfahrt: Hans Arnold und Hanne bringen mich zum Anne Sieve. Krankenhaus. Ich komme auf Station 5, Zimmer 20, erste Klasse (obwohl einstweilen 2 Betten darin stehen; 2 breite hohe Fenster nach Süden, mit Ausblick auf große Bäume. ((Hans Arnold hat die Stehlampe mitgebracht und installiert sie; er arrangiert auch für eventuelle Verlängerung für Rasieren.) Prof. Menzel kommt mit Dr. Henrich; 🕮 ferner die Stationsschwester Erna, und die freundliche, junge Schwester Susanne. Hans Arnold berichtet, dass wir schon 5 (?) mal die Rollkur gemacht haben. Ich sage, dass die Haut des Gürtels immer noch recht empfindlich ist; aber gestern Abend habe ich zum ersten Mal ein Schmerzmittel Parkemed genommen, und daraufhin gut geschlafen. Prof. Menzel sagt, ich mache einen demprimierten Eindruck; warum? Ich: Auch abgesehen von dem Gesundheitsproblem ist es nun enttäuschend für mich, dass ich manches von meinen Plänen für diesen Sommer nicht ausführen konnte. Er fragt auch nach Psychotherapie früher (woher? Hatte Hanne ihm das gesagt?) Ich sagte: gegen anxieties im Zusammenhang mit meiner Rückensache und oft sehr schmerzhaften Anfällen. – Er und die Schwestern sagen nichts über meine Medizin. (Später sagen sie: Ich kann von meinen Medikamenten nehmen.) – Trotz Parkemed und Noludar schlecht geschlafen, weil Gürtelrose mich stört; mitten in der Nacht wechsle ich um zu ganz dünnem blauem Pyjama, der weniger stört.)
RK39vermutlich Abkürzung für „Rollkur“. Überraschend kommt Hanne für einige Stunden. (Sie bringt mir gelbe Rosen, und Weintrauben.) – Von Hanneli kommt Brief und Päckchen mit Augentropfen. – Abends telefonieren Chacha und Hanneli. (um 8h; da hatte ich gerade schon abgeschaltet! Hanneli meint, wir könnten später alles richtig in München und Freiburg arrangieren, ohne Überanstrengung.
Prof. Menzel und andere kommen Ein Assistent aus Iran kommt zu meinem Bett und gibt mir Injektion in Arm, für Röntgenaufnahme; er sagt, sie verursacht manchmal Übelkeit, aber nur Gefühl, nicht Erbrechen; das tut es aber nicht, wohl aber 🕮 stechende Empfindung auf der linken Flanke der Brust, als hätte er dort hineingestochen, und geringer an anderen Stellen. Dann werde ich zur Röntgen Abt. gefahren, auf Rollstuhl, und dort Aufnahmen von Gallenblase gemacht. Dann geben sie mir Brei zu schlucken, und ich muss eine Stunde später wieder hinkommen. Dann wiederum Aufnahme von Gallenblase. – Später kommen Prof. Menzel und Dr. Reisch, der Röntgenspezialist, und einige andere zu meinem Zimmer und besprechen die Röntgenbefunde. Es wird festgestellt, dass Steine in der Gallenblase sind. Dr. Menzel sagt wiederum, dass ich Eindruck von Depression mache; er will etwas dagegen verschreiben. Ich sage, ich bin zwar introvertiert, aber meist nicht deprimiert, sondern heiter; das Ergebnis der Gallensteine ist aber natürlich etwas bedrückend; er: Eigentlich nicht, weil sehr viele Personen das haben, und nur wenige so, dass es einmal operiert werden muss. Dr. Menzel fragt auch nochmal über meine Psychotherapie; wiederum sage ich, dass es da keine Medikamente gab. –
Rollkur RK 7. (Die Schwester bringt mir die Rollkurmedizin. Als ich sie getrunken habe, und sie mein Bett einfach wie gewöhnlich gemacht hatpOriginal habe., sagt sie, jetzt soll ich rollen; erst auf Rücken, dann links usw. Ich sage: Da muss aber doch erst eine Rolle aufs Bett gelegt werden, ich glaube, sie war rot. Sie wundert sich, schaut umher; dann nimmt sie die beiden Kopfkissen, die einen weichen Inhalt in großen Überzügen haben, überlegt einen Moment, rollt dann beide Inhalte in eine feste runde Form als Masse zusammen, und zieht einen der Überzüge darüber; so ist auf einmal eine relativ feste Rolle da. Auf dieser mache ich dann die 4 Körperlagen, jede 5 Minuten. – 🕮\(Prof. Menzel, zum letzten Mal) (Lisi)\–Prof. Menzel kommt zum letzten Mal. (Er fragt, wie es geht; ich sage, im allgemeinen gut; aber Verdauung schlecht, und ich esse wenig. Ich sage, für mehr als 3 Tage keine Entleerung; dann wahrscheinlich Erhärtung; zu Hause mache ich dann Einlauf; er hatte an Zäpfchen gedacht, will aber erwägen. Er meint, ich sehe besser aus; vielleicht könne ich bald im Garten spazieren gehen; ich: vielleicht jetzt schon im Flur etwas gehen; er meint, ja, als Vorübung für draußen. Er kommt erst in 4 Wochen zurück. Ich bin erstaunt; aber er erinnert mich, dass er es mir am Anfang gesagt hatte; heute morgen hat auch Küstermann ihn angerufen und sich auf Dr. Menzels Abreise bezogen. Er sagt, diagnostisch ist die wesentliche Arbeit getan. Weiterhin könne dann ohne ihn die Behandlung ohne ihn weitergehen. Ich frage, wie lange er mir rät, noch zu bleiben; er: 1 bis 2 Wochen. Die Rollkur wird einfach fortgesetzt; im übrigen wird noch auf allgemeine Stärkung gezielt. Er sagt, ich scheine heute in besserer Stimmung (das ist richtig). Er fragt, wie ist es mit dem Appetit. Ich: Ich esse immer sehr wenig. [Ich sage nicht, dass die ganze Einstellung des Essens mir sehr konservativ und langweilig vorkommt; z. B. immer nur das schwammige Weißbrot, niemals Toast, Grahambrot, oder irgendein nicht-weißes Brot!] – 4 – 6 Lisi hier. Bringt Transistor zurück. (Viel über Jenaer Erinnerungen; wir bedauern, dass keiner etwas wirklich Lebendiges über Jugendbewegung und speziell Sera geschrieben hat. Sie sagt der Schwester Irmgard viele meiner Wünsche über das Essen; und dass ich 11 ℔ abgenommen habe und wieder zunehmen muss. Auch über Frege; sie will versuchen, herauszubekommen, ob noch Aufzeichnungen über Freges Vorlesungen existieren. 🕮 Lisi erklärt der Schwester, wie wichtig es ist, dass ich gewiss zunehme, und spezifiziert: Kaffee verkehrt, Rührei anstatt in Schale, Grahambrot usw. – Lisi leiht mir kleinen japanischen Transistor, bringt eine Menge Briefpapier usw. Sie wollen Montag wiederkommen mit Martha Hörmann.) – Abends frage ich die leitende Schwester Erna, weil ichqOriginal es. jetzt 4 Tage keine Entleerung habe; sie schlägt Zäpfchen vor, aber ich sage, das: nicht genug zum Aufweichen; dann kommt sie mit einer Glyzerinspritze und spritzt eine ganze Menge gleich in mich hinein; ichrOriginal es. soll es noch etwas eingehalten; sofort entsteht ein gewaltiger Drang; ich dränge es immer wieder zurück. Schließlich gehe ich hinaus, große Entleerung; ½ Stunde später nochmal. Daraufhin besser geschlafen.
Zum ersten Mal esse ich reichliches Frühstück (mit Kaffee verkehrt, , Rührei, Grahambrot und Marmelade. Ich freue mich darüber.) Dann mache ich allerhand Übungen. – 9 ½ ein neuer Doktor Henrichsen kommt (er sagt: Gürtelrose ist noch nicht richtig analysiert, man hat noch keine Kenntnis dieser genauen Virusart; sie scheint verwandt mit Windpocken. Ich sage, dass ich die als Kind hatte; er: Wahrscheinlich dadurch bekam ich dann die mildere Art. Man hat immer noch kein Antibiotikum dagegen. Er sagt: Die Schmerzen, die ich noch habe, werden wir wohl bald abmildern können; aber die Empfindlichkeit der Haut, etwas Jucken usw., das wird wohl noch viele Wochen andauern.) – 12 – 3 Hanneli hier. (Sie ist erfreut, dass ich jetzt energisch gesund werden will: viele Übungen mache, usw. Zum ersten Mal draußen spazieren, mit ihr, an S und SW Seite meines Gebäudes. 🕮\(Flitner, Lisi und Martha Hörmann)\ Ich berichte über Dr. Menzels Fragen, wer Küstermann ist; sie vermutet nach seinem Verhalten in seiner Sprechstunde, dass er sich mir gegenüber etwas befangen fühlte. Sie meint, ich könnte dem jetzigen Dr. Henrichsen, der als großer Stellvertreter vielleicht auch sich etwas minder fühlt, seine Aufgabe erleichtern durch unbefangenes Gespräch. Auch dem netten Jüngling, der mich immer zur Röntgenabteilung brachte und mir jetzt oft etwas bringt. Diesen könnte ich z. B. bitten, mir ein Bad zu geben und meine Füße zu waschen. – Sie stimmt meiner Idee zu, dass Chacha vielleicht gar nicht mehr herzukommen braucht, wenn ich in etwa einer Woche reisefähig bin; dies würde auch das schwierige Problem beseitigen, dass es unmöglich scheint, eine Pension in der Nähe des Krankenhauses zu finden. Sie ist im ganzen sehr erfreut, dass ich in so viel besserer Stimmung bin, und alles tun will, um möglichst bald gesund zu werden.) –
6 – 7 ½Wilhelm Flitner hier. (Erinnerungen an Klopfer, Krieg usw.; Sera Sommer 1910, ich war angezogen durch Fränzels Beschreibung im Almanach der Freistudenten. Ich lernte Schwedisch in Freiburg, und als ich zurückkam, lehrte ich die schwedischen Tänze.)
Vormittags nochmal kurz zur Röntgenabteilung. – Nachmittags 3 – 5 Lisi und Martha Hörmann hier. (Schon alle hatten Spaziergang. Nochmal über Frage, ob jemand über Jugendbewegung, speziell Sera schreiben könnte; aber es gibt anscheinend keinen. – Über Fränzel; Lisi sagt, er sei schizophren; auf meine Frage sagt sie, dass sie es buchstäblich meint; aber ich vermute, sie meint es nur als offensichtliche Übertreibung. 🕮\(Helga)\ Sie bringen mir 3 Grapefrüchte. Eine Flasche Johannisbeersaft, ich biete Marzipan an. – Sie nennen sich „Du“; ich nenne Martha „Sie“, aber küsse sie doch zur Begrüßung und Abschied auf die Wange und bedanke mich herzlich für ihren Besuch.)
Dr. Henrichsen. (Er sagt, auf dem gestrigen Röntgenbild sieht man deutlich die Spuren von früherer tbc; aber das ist ausgeheilt; es scheine alles jetzt in der Lunge in guter Ordnung. Ich frage nochmal Emphysem, ob es gefährlich oder bedenklich sei. Er sagt, in meinem Alter ist natürlich alles ernst zu nehmen; aber da ist keine Gefahr für nahe Zukunft, es sei häufige Alterserscheinung; ich sage, ich hatte den Eindruck aus Büchern, dass es, wenn vergrößert, gefährlich werden könne; er sagt, davon ist vorläufig kein Anzeichen; ich füge hinzu, vielleicht solle man als Laie nicht Bücher lesen, die einen erschrecken. Auf seine Frage sage ich, dass ich jetzt besser schlafe und meist mit einer Tablette auskomme. Zum Abschied sagt er, ich soll täglich weiter spazieren.) –
–Helga Cloyd kommt (gerade vor dem Mittagessen. Nach dem Essen machen wir langen Spaziergang im Schwesterngarten. Ich erzähle von Gespräch mit Schnelle; sie sagt, er ist nicht direkt ein Sozialist, möchte aber für engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Ländern arbeiten. – Sie sagt, Walter will und kann nicht nach Deutschland zurück; aber Grete würde viel lieber in Deutschland leben; sie fühlt sich hier sehr wohl, und es tut ihr leid, wieder hinüber zu müssen. Sven macht sehr gutes Geschäft mit dem Riesenbau für VW in Pueblo; das soll die zentrale VW Fabrik für Zentralamerika werden. – Zum Abschied gebe ich ihr ein Mitbringsel: 100 DM.) 🕮
11 ½ – 1 ½Hanne hier. (Im Schwesternpark spazieren. Mittagessen. Dann im Schwesternpark spazieren. Wir lesen nochmal Gittlis Brief. Danach scheint es besser, dass ich zuerst mit Zug nach Freiburg fahre, später vielleicht Hanneli mich nach München; dort zu Maue, wenn die jungen Gramms wieder das Baby übernommen haben. – Abends Hanneli telefoniert (ich sage ihr, dass Chacha nicht mehr herkommen soll, sondern ich käme nach Freiburg mit Bahn; sie meinte, sie kann mich nun von Freiburg noch im Auto später nach Freiburg sic fahren. Ich sage, TH kommt mir zu anstrengend vor.)
Dr. Henrichsen (er findet, „dass alles gut vorwärts geht“. Er überlegt Entlassung für nächste Woche; er will noch einiges nachprüfen.) – Allein spazieren. Nachmittags nochmal lange allein spazieren (22 Minuten). 5 ½ – 6 ½Wilhelm Flitner hier. (Sie gehen jetzt für mehrere Wochen nach Norditalien. Dann besuchen sie Juliane Roh am Lago Magg. Er sagt, ich soll doch in einem Jahr wiederkommen; aber ich sage, das ist zu anstrengend.)
Dr. Henrichsen (er sagt, ich habe nur halbes Frühstück gegessen; es wäre gut, mehr zu essen; er fragt nach Gewichtsverlust; ich sage: seit Mai ca. 5 ½kg. Ich frage wegen Wannenbad. Er sagt, das kann ich ruhig nehmen. Wasser schadet der Haut von Gürtelrose 🕮 schon nicht mehr; auch auf dem Rücken; natürlich nicht heftig reiben. Ich sage, dass ich jetzt spazieren gehe, 15 – 20 Minuten. Er sagt spontan, er meint, ich könnte wohl am 21. oder 22. das Krankenhaus verlassen. Ich: Wir hatten geplant: Ich 19. oder 20. zu Küstermanns; dort gepackt, dann 22. Abreise (nach Freiburg mit Bahn). Er sagt: Das ist recht; er möchte nur nicht, dass ich zu bald schon wieder große Reise mache.)
Mein Pfleger, Karsten Mayer gibt mir, ein Wannenbad (nachher klippt er mir Zehennägel. Später schenke ich ihm die Broschüre von Weizsäckers „Bedingungen des Friedens“; ich sage ihm, dass ich auch, wie Weizsäcker, für Frieden bin. M. hat im Sommer hier praktiziert; er will Sozialfürsorger werden.) –Hanne kommt (zusammen spazieren; dann Mittagessen. Sie sagt, vielleicht wird Grete mich noch hier besuchen. Dr. Hinrichsen kommt herein. Ich frage ihn, ob ich Röntgenbilder und Bericht am Ende bekommen kann; er sagt: ja; die Röntgenbilder werden zwar meist behalten, aber er glaubt, dass er sie an einen Arzt auf meinen Wunsch wird schicken können; ebenso auch EKG.– Mit Hanne im Garten spazieren. Später nochmal alleine spazieren. Hanne fragt über Briefe an mich; ob sie Diskretes schreiben kann. Ich sage: Diskretes auf Extrazettel!) – 7htelefoniert mit Sabine (zu Johannes’ Geburtstag, aber er ist nicht zu Hause. Ruth geht es gut, aber sie ist . Ich sage Sabine, es ist ihr Verdienst, dass Ruth alles so ruhig auf sich genommen hat.)
Dr. Henrichsen (oder ein anderer?) (sehr bestimmt, dass ich nur noch 2 x anstatt 3 x 🕮 die Tropfen vor der Mahlzeit nehmen soll, die den Magensaft anregen sollen. – Er fragt, warum ich die starke Lampe an habe bei Tageslicht; ich: Glaukom und Katarakt. Ich zeige ihm die beiden Arten von Augentropfen; er sagt, in Deutschland muss auch auf der Flasche stehen, was der Inhalt ist; aber leider steht es meist nicht mit Maschine geschrieben!) –
3 – 5 Hans Arnold hier. (Langen Spaziergang zusammen. Er hat schon mein Programm überlegt, und mit Hanne besprochen, die Tage dann mit Hanneli und Annemarie und Gittli alles? regelt.) –
Viel Hanneli telefoniert (ich sage: ich komme am 21. abends nach Freiburg. Sie sagt, sie und ich werden bei Annemarie wohnen; sie kann mich immer fahren wohin ich will. Ich sage: Später will ich nach München zu Maue und Gramms, das soll sie denen schon mal mitteilen; sie sagt: Die Daten können wir dann in Freiburg beschließen.) –Nachts Schmerzen am Rücken (an der Stelle der Gürtelrose. Das ist sonst selten; ich nehme die beiden Nachtpillen (Noludur) und Parkemed (das schmerzstillende Mittel von Frau Dr. Jannasch); schließlich gegen Mitternacht eine milde Wärmflasche, die ich in der letzten Nacht nicht mehr genommen hatte, auf den Unterleib; das hilft; schließlich gut geschlafen.)
Dr. Henrichsen kurz hier. (Über die Schmerzen heute nacht. Er sagt, so etwas kommt vielleicht noch manchmal; aber die Hauptsache ist vorüber, und ich werde es sicherlich nicht ein zweites Mal bekommen.) wiederum einen schönen Spaziergang in der Sonne, ½ Stunde. –
Chacha telefoniert lange. (Sie hofft, dass 🕮\(Grete, Walter und Helga) (über Wohnstift Ammersee)\ Hanneli nun endlich doch erholt ist; aber Hanneli, wie sie selber, sei ja immer labil mit dem Magen, wenn es Gefühle gibt. Sie bittet mich, ihr zu versichern, wie gut ich ihr bin; sie braucht es sehr! Ich soll Küstermanns nochmal Chachas ganz besonderen Dank sagen, für alles, was sie für mich getan haben; ich glaube, besonders auch, dass alles so arrangiert wurde, dass Chacha nicht nochmal herkommen musste.) – 5 kurzen Spaziergang (es fängt an zu tröpfeln). – Nachts nochmal Parkemed und Noludar.
11 – 1 ½Grete, Walter und Helga hier. (Sie erzählen von der Aufregung von Hanneli über Erikas Abreise; schließlich ging alles richtig: Werner brachte sie nach Frankfurt. Grete sagt, Hanneli und Chacha sind immer noch sehr labil mit dem Magen bei emotionalen Störungen. – Über das Wohnstift Ammersee: Grete und Walter haben es zusammen mit Chacha besichtigt, und sind ebenfalls sehr angetan davon. Sie sagen: Das Stockdorf Haus mit Garten ist eine zu große Belastung für Chacha. Angermanns möchten näher nach München ziehen. Sie meinen, dann soll Chacha das Haus verkaufen; sie fragen, ob ich dann der Chacha das Einkaufsgeld für Ammersee geben oder leihen könnte; ich sagte: Sicherlich, ich hätte das auch schon überlegt; das wäre das kein Problem. Sie hatten überlegt, vielleicht mit Hans Arnold, dass Chacha für das Stockdorf Haus etwa 120 M DM bekommen könnte; dann bekäme sie die H zahlungen als Einkommen für sich, wenn ich die Einzahlung für Ammersee geben würde. – Ihnen gefällt die Ammerseesache sehr gut; besonders auch, im Unterschied zu dem Freiburger Altersheim, dass man unter gebildeten Menschen ist, und nicht immer nur ganz alten; da seien auch Professoren, die noch in München unterrichten. Ich sage: auch für mich selbst gefällt es mir gut; aber ich würde doch eine Universitätsstadt wie München vorziehen 🕮\(vom Krankenhaus zu Küstermanns)\ wegen Bibliothek und Leuten. Ich frage Walter: Wenn er mal nicht mehr Geschäfte macht, würde er Mexiko oder Deutschland vorziehen? Er sagt: Er schwankt, wie vermutlich ich auch. (Siehe Zettel).)
HansDr. Hendrichsen(hat mir ausführliche „Epikrise“ geschrieben, d.h. Bericht über Befund und Behandlung; ferner in großem, geschlossenen Umschlag gibt er mir die Röntgenbilder. (Später sehen wir sie an, mit Gabriele zusammen, die besonders daran interessiert ist. [Da ist aber keine EKG Kurve dabei; vielleicht hat er mir gesagt, dass er die später an Dr. Menzel die später an meinen Dr. schicken wird?])
Hans Arnold kommt, mich abzuholen. (Er bringt ein großes und 4 kleine Päckchen von gutem Kaffee für die Schwestern mit. Ich habe alles schon gut geordnet; er packt schnell die Wäsche usw. in den Koffer) ich gehe zum „Aufnahme“ Kontor, und gebe dort Scheck für die zweite Woche (ca 750 DM).
(Küstermanns Haus) Mittags mit allen (auch Gabriele) über Chachas Zukunft. (Sie stimmen ganz mit Diederichsens überein, dass Chacha, wenn Angermanns ausziehen, das Haus in Stockdorf verkaufen soll; und dass dann das Wohnstift Ammersee das Beste ist. Sie sagen, dass bei Nymphenburg auch ein Wohnstift derselben Organisation gebaut werden soll; ich sage, das würde mich sehr interessieren, wegen Nähe zur Universität. Ich sage, dass ich 🕮 gern für Chacha die Einzahlung von 20 MDM machen würde; vielleicht auch eine füreine für mich. Hans Arnold meint, von den Zinsen und Abzahlungen des Stockdorfer Hauses könne Chacha dann die Pensionsgebühr im Stift bezahlen. Chacha sei jetzt selbst schon klar überzeugt, dass der Garten über ihre Kräfte geht.) Ich danke allen sehr herzlich für die Liebe, Fürsorge, und Beratung und Hilfe für mich. (Hanne erwähnt, dass Hans Arnold kein Testament gemacht hat! Ich sage, wir taten es sozusagen zufällig, bevor wir 1963 nach Mexiko gingen. Nachher erst wurde mir klar, welchen großen Vorteil ich durch die Existenz von Inas Testament hatte: Vermeidung von vielen Komplikationen vor Gericht, und viel Ersparung an Erbschaftssteuern usw. Darauf sagt Hans Arnold, er will daraufhin jetzt auch eins schreiben!) –
(Abends telefoniere ich mit: Agnes, Annemarie, Gittli). Küstermann haben, vielleicht durch Heises, gehört von 2 Wohnstiften in München, (ähnlich dem am Ammersee; siehe Zettel.)
Hanne hilft mir baden und haarewaschen (ich kann jetzt schon wieder einfach Wasser kommen lassen auf die Stellen der Gürtelrose, auch auf dem Rücken; aber in der Nacht hat mich das Jucken und die Schmerzen noch sehr gestört, weil ich keine Noludar?tropfen mehr hatte.) – Nachher liege ich im Bett und Hanne sitzt bei mir. (Sie sagt, sie spürt immer Hemmungen beim Schreiben von Briefen an mich, wegen Hanneli. Neulich habe ich ihr mal gesagt, sie kann etwas beilegen auf besonderem Zettel. Jetzt sage ich aber: Eigentlich 🕮\(Sven und Waltraut)\ sollte es doch als selbstverständlich gelten, dass meine Briefe, die ich bekomme, ebenso wie die, die Hanneli bekommt, als persönlich und privat gelten, und dass höchstens einige Stellen daraus vorgelesen werden. Sie meint, Hanneli habe einen besondere Unlichkeit gegen Hanne; das habe sich damals gezeigt, wie Hanne in Hannelis Zimmer sich hinlegen wollte, aber Hanneli das sehr hart zurückwies. Mir scheint, wie Hanne es jetzt erzählt, dass damals besondere Gefühle waren und damit auf beiden Seiten etwas missverstanden wurde. Hanne fragt, wenn Hanneli mal nicht für mich sorgen könne, vielleicht zeitweise durch Krankheit oder irgendwas, ob sie, Hanne, dann nicht doch zeitweise für mich sorgen könne, da man doch das meiste in heiten kaufen könne. Aber ich sage, für längere Zeit würde es doch nicht gehen.) – Abends 7 – 10 Sven und Waltraut hier. (Ich sehe sie zum ersten Mal Sie scheint ganz gewitzt, erzählt nett von dem Verhalten des Kindes usw.; Hanne sagt mir nachher, dass sie aus einer ganz einfachen Metzgerfamilie kommt, die irgendwo in einem kleinen Ort nahe Hamburg wohnen. Sven habe ich vermutlich seit 1963 in Mexiko nicht mehr gesehen. Er zeigt Fotos von dem riesenhaften VW Werk bei Puebla. Anscheinend haben sie Aussicht auf weitere große Aufträge. Er spricht auch über den Leitartikel von Augstein im Spiegel; ich sage, dass A. Recht hat in Bezug auf große Gefahr eines Konfliktes zwischen Amerika und Russland, wenn Johnson in Krieg mit China gerät. Er sagt, sowohl in und bei Mexiko City großer neuer Zuwachs an Industrie ist, ist nichts davon militärisch, sodass für Russland kein Grund bestände, das zu bombardieren.) 🕮\(Eisenbahn Hamburg –Freiburg)\– Hanne fragt, wann ich in Krempelsdorf war usw., über Skilaufen in St. Anton; über meinen Besuch in Flensburg, um Walter zu sehen; dabei erzähle ich, dass Grete, als sie mit Helga in Chicago war, erzählte, ich sei ein Rebell gewesen, z. B. mit der Idee des Nichtglaubens; ich sagte, ich hätte aber für Helga hinzugefügt, dass ich zwar damals einen „Bekehrungsfimmel“ hatte, aber inzwischen mehr tolerant geworden sei.)
Hanne und Hans Arnold packen Reisesachen. Wir fahren zum Bahnhof Altona. Zug „Helvetia“. Internationaler Europa? Transport?, 1:00 Hamburg – Frankfurt – Freiburg (– Zürich). (Hans Arnold spricht noch mit dem Zugführer, und einer Warte? Frau, und dem Fräulein im Speisewagen, dass sie mir helfen sollen! Aber ich gehe doch nicht in den Speisewagen. Anfangs ist das Abteil leer, aber später doch immer 4 Leute. Die ersten Tropfen um 4h, 40 Minuten Verspätung, wenn endlich mal in der Reihe gegenüber zwei benachbarte von den 3 Plätzen leer werden; die zweiten Tropfen abends gegen 7h leicht, wo meine Reihe leer ist. – Die Fahrt ist sehr ermüdend für mich; das Unterhemd stört mich, die Haut juckt. Anfangs lese ich viel; aber nach 4 ½ ist nicht mehr genug Tageslicht da, obwohl ich Fensterplatz hatte. Die juckende Haut und das stille Sitzen sind sehr ermüdend und plagend.) – 20:50 endlich (pünktlich) in Freiburg;OFreiburg die Frau hilft mir hinaus. Draußen kommen Hanneli und Annemarie. Ich schnell ins Bett.
Mit Annemarie und Hanneli über die verschiedenen Wohnstifte. (Annemarie sagt, sie würde entschieden diesen am Ammersee vorziehen, nicht in München, wie ich der Universität wegen. Draußen sei es sehr viel schöner und stiller als in der Stadt. Ich sage, dass ich Chacha helfen möchte, für 3-Zimmer Wohnung; ich frage Annemarie, ob ich ihren Rechtsanwalt fragen sollte in Bezug auf „beschenkte Erben“; sie meint: nein; 🕮 ich soll vor allem mit Lini sprechen; die wissen Bescheid über die verschiedenen Projekte, Eigentumsrechte usw.) – Nachmittags: Gittli kommt (zuerst haben wir zu viert Tee zusammen, und besprechen den Zeitplan für mein Treffen mit Gerhard. – Dann sitze ich mit Gittli in meinem Zimmer; ich zu Bett, um das Jucken zu vermeiden; sie sitzt bei mir. Sie erzählt von allen Kindern. Angelika will Krankenpflege und Heilgymnastik lernen; sie schildert sehr gut die verschiedenen Charaktere der Kinder. 3 von den Mädchen sind nun schon in einer französischen Familie gewesen und können fließend Französisch. – Dann auch über die Konflikte zwischen Maue und Gramms in Bezug auf das Haus am Rosenplatz. Sie haben sich so geeinigt: Gramms wohnen unten, Maue oben. Gramms haben die allgemeine Verantwortung für Haus und Garten; andererseits wird Maue täglich das Kind für einige Stunden hüten. Dadurch kann dann Barbara wieder in der Schule tätig sein, was sie sich sehr wünscht. (Aber von zweitem Kind wird vorläufig nicht gesprochen, obwohl Gramms theoretisch zustimmen, dass es nicht gut ist, einzelnes Kind zu sein. Für Maue ist es unverständlich, dass eine Frau einen Beruf vorzieht anstatt ein zweites Kind aufzuziehen.) Gittli muss zwischen den beiden Seiten vermitteln; jede Seite wirft ihr vor, dass sie, Gittli, die andere Seite verteidige, während sie in Wirklichkeit sich nur bemüht, beiden Seiten den Standpunkt der anderen Seite verständlich zu machen.) –Carl Max kommt (er besieht meine Gürtelrose und liest den Befund „Epikrise“; dann kauft er schnell einen neuen Puder, der noch besser gegen das Jucken hilft. Er ist sehr lieb und fürsorglich; er will die Sache morgen genauer studieren.) – Ich kann lange nicht schlafen, um Mitternacht nehme ich noch ein Noludar.
8 – 10 mit Annemarie. Über ihre Reise nach Ungarn. Über Agnes und Reinhard (und Kirche). – Lakatos Korrektur gelesen. – Nachmittags zu C. M. für Untersuchung. 🕮 Er liest den Befund von Dr. Menzel in Hamburg, und schaut die Röntgenbilder an. Die Begriffe von Magenbruch (hiatus hernia) sindsOriginal ist. ihm geläufig, und auch die „Rollkur“ (das ist also nicht eine Erfindung von Dr. Menzel, wie ich glaubte.) Er findet auch das EKG gut. Er bestätigt auch, dass die Gallenblasensteine an sich nicht etwas Ernstes sind, solange man eine passende Diät einhält. Er gibt mir zum Schluss Medikament zur besseren Durchblutung, auch des Gehirns, und Sauerstoff Atmung (aus der Sauerstoffbombe).
9 ½ (nachdem Hofners aus der Kirche zurück sind) – 11 ich zum Frühstück bei Hofners (Hanneli und Annemarie fahren inzwischen in die Berge). Dann ruhe ich aus im Garten, Halbschlummer. Dann ihnen verteile ich die Mitbringsel, die Gittli für mich besorgt hat (vom Scheck im Juli): für Gittli ein Kleid (zum Geburtstag im Juli) und eine Brosche?, die zu einer vorhandenen Halskette passt; ebenso für jedes Mädchen einen Schmuck (Brosche oder Armband), für Gebhard goldene Manschettenknöpfe, und für CM ein großes, gut illustriertes Buch über den Maler Nolde (von der Husumer Gegend). (Ich wundere mich etwas über soviel Schmuck; aber für Mädchen in dem Alter ist das wohl wichtig?) – Ich erkläre auf CM’s Frage, was „symbolische Logik“ sei, die Logik der Relationen (mit einigen Verwandtschaftsbeziehungen als Beispielen). Gebhard kommt mit Fragen der Physik (über Atome, Atomgewicht, Moleküle, die Sonnenenergie usw.) – Ausführliches Mittagessen um den großen Esstisch (ich kann gegen die Sonne die Töchter nicht erkennen; aber dann rate ich doch richtig: Marianne mit breitem Madonnengesicht, dunklem Haar, großem Busen; die beiden anderen blond, Bärbel mit Hornbrille.) – Als Gittli mich um 3h nach Hause bringt, kommen gerade Hanneli und Annemarie zurück. (Lange ausgeruht.) – Am Abend mit Hanneli und Annemarie gesprochen (über das Problem von Thosts? Hitzinger Gautinger?Eigentumswohnung. 🕮\(Freiburg)\ Annemarie schlägt vor, dass ihre Schwägerin Lore Bauer in Stuttgart Werners Entwurf für die Vereinbarung durchsehen und begutachten soll. Aber sie sagt telefonisch, sie selbst kann es nicht machen. Sie nennt Werner einen Rechtsanwalt, der das machen könnte.) (Das Gespräch wird manchmal etwas emotional, besonders auf Annemaries Seite. Ich vergesse im Eifer des Gesprächs, mich hinzulegen und werde dann von argem Jucken geplagt; ich kann viele Stunden lang nicht schlafen.)
8 ½zu Hofners zum Frühstück; dann im Garten gelegen. Meist mit Gittli gesprochen. (Sie bestätigt meine Vermutung, dass sie mir rät, mit Maue gar nicht erst über das Problem der 3 Töchter zu sprechen, weil Maue das lieber gar nicht berühren möchte; Gittli hat das Problem auch noch mit CM besprochen; sie sind entschieden der Meinung, dass die Töchter im gegenwärtigen Alter kritisch eingestellt sind zu Eltern und allen; auch denken sie, dass sie ihre Unbefangenheit mir gegenüber verlieren würden, weil die neuen Tatsachen sehr stark mit ihrem Ideal über „gute Familie“ kollidieren würden. Ich will mich dem fügen, obwohl ich nicht sicher bin, dass es zutrifft. – Später erzählt Hanneli mir, dass Gittli auch mit ihr über dies Problem gesprochen hat auf einem Spaziergang; und über das Problem des Konfliktes zwischen Maue und Gerhard. Hanneli denkt, dass ein starker innerer Konflikt zwischen Maue und Gerhard besteht; nicht bloß seine Ungeduld und Vorverurteilung von Maues Geschichten erzählen und Kritik von Leuten; vielmehr eine tiefe Differenz der Hauptwerte im Leben!) –
8 ½zu Hofners. Mit Hanneli. – Nach dem Frühstück mit Hanneli schönen Spaziergang im Park. (Heute früh fühlte ich mich elend, weil das Jucken immer noch so arg war; 🕮 aber jetzt merke ich, dass das doch nicht dagegen spricht, dass mein allgemeines Befinden erheblich verbessert ist. Das fühle ich auch daran, dass ich leicht und munter vorwärts gehe und keine Ermüdung von dem Spaziergang spüre. – Vormittags liege ich wieder im Garten, und Gittli ist die meiste Zeit bei mir. (Ich frage nochmal über das Problem des Hauses. Sie sagt, alle Beteiligten sind sich klar bewusst über die psychologischen Schwierigkeiten in einer solchen Situation; gerade deswegen hat Gerhard darauf bestanden, dass die Trennung der beiden Wohnungen streng gemacht wird, warten, dass ihre Wohnung durch eigene besondere Glastür vom Eingang abgetrennt ist. Gittli sagt: Aus diesem Grunde wäre es unerwünscht, wenn die ganze Frage nochmal von neuem aufgeworfen würde; insbesondere Maue würde es sicher als kränkend empfinden, wenn das jetzige Abkommen, bei dem sie sich zu so viel Arbeit mit dem Baby verpflichtet, ohne besonderen Grund aufgekündigt würde.) – Auf einmal: Gerhard telefoniert aus Avignon an Gittli; sie müssen Reparatur an ihrem Skoda Auto machen lassen, aber es wird ein oder 2 Tage brauchen, bis die neuen Teile dort eintreffen. Er hat immer gewünscht, dieses ganz besondere Auto zu haben; trotz Warnungen wegen dieses Nachteils.) – Beim Mittagessen erzähle ich, wie Hannelis Schlagwort „Mama“ in Amrum und Hamburg einschlug; es wird auch hier mit Vergnügen aufgenommen. – Nach dem Mittagessen gibt mir C. M. eine Injektion nach einer neuen Methode, die von den traditionellen Medizinern noch skeptisch angesehen wird: die „Kaiha? Blutinjektion“ (dazu entnimmt er aus dem Arm eine Blutprobe von etwa 10 cm weg; dann mischt er in einer Ampulle hinein; und dann injiziert er das Ganze auf der Brust vorne links, im Bereich der Gürtelrose. 🕮\(Freiburg)\ Die Theorie ist etwa so: Die Blutprobe reagiert auf die injizierten Stoffe, und die Ergebnisse, in der lokalen Injektion, rufen dort lokal gewisse Änderungen hervor.) – 6 ½ – 9 ½Werner Thost hier (über die Gautinger Eigentumswohnung. Er ist eigens von Stuttgart herausgekommen, und fährt nachher wieder nach Hause; er hat Schätzung des Verkaufswertes der Wohnung von 2 verschiedenen Maklern machen lassen; sie sind für 100‚000 und 95‚000; aber er zeigt mir die Schätzungen nicht auf meine Bitte (!); er lässt sie aber hier. Er sagt, die sind nicht hinreichend detailliert, das wird er noch machen lassen. Er sagt, die Wohnung auf freiem Markt schon jetzt, nicht erst in 2 Jahren, wie Hanneli meinte; in 2 Jahren ist der Termin, wo man keine Grunderwerbssteuer mehr zahlen müsste für den ursprünglichen Erwerb der Wohnung; weil sie dann nominell 5 Jahre darin gewohnt haben. Die Wohnung war ursprünglich auf 35‚000 Preis angesetzt; davon sind 15 M abgezahlt, 20 M noch geschuldet.
Spaziergang mit Gittli im Möslepark. (Auch über Maue; und meinen beabsichtigten Besuch bei Maue und in Stockdorf; sie scheint erstaunt, dass ich nochmal nach Stockdorf will; sie macht eine Bemerkung, dass Maue vielleicht etwas mehr Zeit erwarte oder wünsche als nur ein paar Tage, da ich ja mit Chacha schon längere Zeit in Elmau gewesen sei ( da taucht die alte Sache mit der Eifersucht um die bewilligte Zeit also auf!). Über Maue ihre Einstellung zu Konvention; sie sagt, Maue sei in der Stadler?familie aufgewachsen in einer Atmosphäre, die frei war von altmodischer Konvention und sogar ausdrücklich in Opposition dazu; und dann sei sie in die Gramm Familie gekommen, wo die alten Konventionen noch bestens gewahrt wurden. Und dann sei sie bei mir wieder in eine nicht-konventionale Atmosphäre gekommen, die ihr lieber sei. Sie wolle sie auch jetzt in ihrem Leben noch haben. Dabei würde sie aber unterscheiden: die unwesentlichen bloß formellen Konventionen von denen, in denen sich Rücksichtnahme auf 🕮\(Gramms; Gall)\ Andere ausdrücke, z. B. dass man rechtzeitig zur verabredeten Zeit komme, und bei Mahlzeiteinladungen auch nicht zu früh komme und dergleichen; dies Ganze richtet sich vermutlich gegen meine Ansicht, die ich wohl früher mal zu ihr geäußert hatte, vor 2 Jahren, dass ich bedauere, dass Maue wieder in die alte Atmosphäre mit Überbewertung der Konventionen zurückgefallen sei. –
Nachmittags und abends mit Annemarie und Hanneli da (über Gautinger Wohnung als Sicherung für Hanneli: Sie erklärt, dass diese Wohnung vielleicht für sie selbst mal sehr geeignet sein könnte; jedenfalls sei es leichter, Umtausch von einer Eigentumswohnung gegen eine andere zu machen, als eine neue zu erwerben.)
Wir erfahren von Gittli, dass Gerhard und Familie Barbara heute nacht um 4h angekommen sind und jetzt schlafen. –
12 – 2 Mittagessen mit Gramms bei Hofners. – Nachmittags mit Annemarie zu Hofners; mit Gramms auf der Terrasse (Gerhard erzählt von seinem Job als Leiter der „Geschäftsstelle“ der Sektion Physik der Universität München. Die Arbeit scheint ihm sehr zuzusagen. Auch über die Probleme vom Zusammenleben in Maues Haus. Ich sage Barbara, dass ich mich freue, dass es dann doch für sie möglich wird, wieder in die Schule zu gehen. Sie freut sich besonders auf das Singen mit dem Kinderchor. Ich finde sehr gut Kontakt mit Gerhard und mit Barbara.)
8 ½ – 10 ½ Frühstück mit Gramms bei Hofners. – 11h sie fahren ab nach München. – 11 – 12 mit Gittli und Hanneli langen Spaziergang im Mösle. 3 – 5 Helmuth Gall hier. (Er ist noch ganz der alte. Er spricht über Theologie usw. in pietistischer?-metaphorischer, nicht-dogmatischer Weise, sodass ich zustimmen kann, ohne die Aussagen genau abzuwägen. Er bringt noch allerhand lebhafte Erinnerungen vor.) – Abends 7h telefoniert 🕮\(Freiburg; Irmela)\ Gittli, dass wir heute die Injektion vergessen haben. Hanneli fährt mich schnell hinüber, in Pyjama und Mantel.
Mit Annemarie nach Wiesneck gefahren. (Wir gehen den alten Fahrweg hinauf, sitzen wieder lange auf der Bank wie voriges Mal. Allerhand Erinnerungen. Beim Sattel wiederum Tropfen genommen, während ich auf dem Baumstamm liege und dann wiederum den Pfad auf der Ostseite zur Burg, und schräg hinunter, um den Berg herum. Beide Fahrten am Gerber?haus vorbei, am Anfang des Ibentals.) – Auf Rückfahrt zu Hofners für Injektion. (Unterwegs erzähle ich Annemarie von Reise mit Garthe nach Spanien und Marokko.) – 4 ½ – 6 ½Irmelaund Franz hier. (Sie erzählen von Sommerreise nach Jugoslawien. Über ihre Ausbildung in Psychotherapie; sie kennt Ideen von Freud, Adler und Jung; Rorschach usw. Ich erzähle von Klopfer, dessen Namen sie kennt. Sie ist sehr interessiert an diesen Dingen.)
X / 1967 Vormittags mit Annemarie im Wald hinter Günterstal spazieren. (Über Sprachen, Esperanto, meine Reise mit Atanasov nach dem Helsinki Kongress durch die baltischen Länder.) – Nachmittags besprechen wir zusammen den Vertragsentwurf (den hat ihm Rechtsanwalt Madel in Stuttgart nach Besprechung mit Werner . Durch Missverständnis ist mein Name anstatt Hannelis als Partner hinein .) (Ich entschließe mich, die Sache zu machen, falls die erwartete Schätzung des Wertes durch die Gemeinde eine plausible Basis bildet; Hanneli liegt anscheinend sehr viel daran, diese Wohnung zu behalten als Rückhalt und Investitionswert. Ich sage, dass ich dann in meinem Testament bestimmen werden, dass der entsprechende Betrag von Hannelises Erbteils abgezogen werden soll.) 🕮\(FreiburgDorothea Gerhard Kaufmann)\
Zum letzten Mal zu Hofners. (Frühstück letzte Injektion; mit Gittli im Park spazieren und dann im Wohnzimmer, ich auf der Couch. Gittli über Barbara Gramm: Sie sei die beste Frau für Gerhard. Aber sie beanspruche sehr viel, und Gerhard gebe dann immer ihren Wünschen nach; z. B. der kleinere Tisch im Wohnzimmer, der zu niedrig ist für Gerhards Beine und dergleichen. Sie sagt aber dann selbst, dass eine Schwester, ähnlich wie die Mutter des Mannes, seine erwählte Frau immer etwas kritisch betrachtet. Sie bedauert (natürlich) auch, dass durch Barbaras Einfluss Gerhard seltener zur Kirche geht; aber sie geht zuweilen auch mit zur katholischen Kirche.) (Nach dem Mittagessen habe ich endlich Gelegenheit, CM zu sagen, dass ich ihm sehr gerne noch ein Geschenk für die laufende Behandlung machen möchte. Er will zuerst gar nicht; aber ich gebe ihm 100 DM und bestehe darauf, dass er sie bitte annehmen möchte, vielleicht für ein Buch oder etwas Grafik an die Wand. Dann nehmen wir herzlichen Abschied.) Gittli fährt mich nach Hause. – 4 – 6 Dorothea, Agnes’ Tochter aus Hannover, hier mit 2 Töchtern 14 und kleiner40Es muss sich um Angelika (*21.1.1952) und Christine (*29.7.1957) handeln.. (Ein Chauffeur fährt sie, nach Freudental. Sie hat Beschwerden mit Rückenbandscheibe, wie ich früher; mein Bericht über meine verkalkte Scheibe tröstet sie etwas.) – 7 – 9 Gerhard Kaufmann hier. (Er erzählt von seiner neuen Tätigkeit. Er ist besonders beschäftigt mit den Strickmaschinen, Auswahl und Anwendung. Er kommt sehr gut aus mit den Krawinkels; ist praktisch unabhängig von seinem Vater, und wohl absichtlich nach Vollmerhausen gezogen, um Abstand von ihm zu haben.) 🕮\(Stuttgart: Rechtsanwalt Madel, Werner) (nach München)\
Gepackt. Herzlicher Abschied; Annemarie wünscht, dass wir nächstes Jahr wiederkommen (aber ich sage allen, dass das wohl nicht sein wird). 11h Abfahrt im Auto. Nach 2 Stuttgart;OStuttgart zumPark Hotel (Werner hat uns 2 nette liegende Einzelzimmer genommen, zu 23 DM). Ich lege mich kurz hin; dann (mit gutem Anzug und Schlips angezogen) zummit Werner Thost zum Rechtsanwalt Madel; dabei jüngerer Kollege Gertling; 3 – 6. (Wir besprechen den geplanten Kontrakt. Es steht noch aus, den Preis festzusetzen; er rät, in Gauting persönlich Erkundigungen einzuziehen; z. B. bei dem Architekten, der es gebaut hat, oder bei der Genossenschaft oder Gesellschaft, die diese Häuser macht. Ich lasse hineinsetzen, dass ich 5 M zahle, wenn wir uns geeinigt haben, weitere 15 M, wenn Vertrag geschlossen und Vormerkung im Grundbuch ist, und den Rest innerhalb von 3 Monaten;) Sitzung bis 6h!) Werner fährt uns wieder ins Hotel; wir essen in meinem Zimmer mitgebrachte Sachen, während ich schon im Bett liege.
Mit Werner Frühstück im Hotel. (Heute früh hatte ich schon den ersten Scheck für ihn geschrieben über 5 M. Aber dann kamen mir doch wieder Bedenken, wie er, wenn dann der Verkauf nicht zustande kommt, imstande sein würde, mir dies zurückzuzahlen; er hat nur bescheidenes Gehalt, und will dann außerdem doch dabei seine neue Eigentumswohnung in Stuttgart anzahlen. Das sage ich ihm, und er stimmt zu, dass wir die erste Zahlung noch verschieben bis wir sicher sind, dass wir zu einer Einigung kommen, oder noch besser, bis Vertrag unterzeichnet ist.) Abfahrt nach München, 11 h. Ankunft in München 1 ½ h: wie verabredet 2 zu Maue, Mittagessen mit Maue; dann fährt Hanneli nach Stockdorf. – Nach meinem nap mit Maue geschwätzt; ich unten auf dem Sofa liegend. (Maue sagt, wie gut Gittli bei den Verhandlungen geholfen hat zur gegenseitigen Verständigung.) – Später kommt Gerhard. 🕮\(München, Maue und Gerhard)\ Abendbrot mit Maue und Gerhard. Angeregtes Gespräch. (Ich erzähle von Freiburg und Amrum, mache manchmal auch eine neckende Bemerkung zu Maue. Ich hatte vorgehabt, über Sonntag, 8. hier zu bleiben wegen Gerhard; nun sagt er aber, dass er (natürlicherweise) das ganze Wochenende nach Stuttgart fahren will. Darum überlege ich jetzt, schon Sonntag nach Stockdorf zu fahren.) Nachher noch lange geplaudert; erst nach 10 ins Bett. (Gerhard hilft mit elektrischer Decke.)
8 ½mit Maue und Gerhard Frühstück, in Muße. Später telefoniere ich mit Stegmüller (er sagt, es geht ihm sehr schlecht; er kann nicht gut schlafen, und bei Tag ist er von Ängsten und Depressionen geplagt. Ich rede ihm zu, vor der Vereinbarung in Stockdorf schon mal hierher zu kommen.) –Mit Chacha telefoniert. (Sie sagt, dass Weizsäcker jetzt bei Heisenberg im Planck-Institut ist. Sie fragt, ob ich ihn angerufen habe aus Freiburg wegen Treffen in Hinterzarten. Ich sage: nein; er sagte, dass nur Treffen während Mahlzeiten möglich sei und falls ich das wolle, solle ich anrufen; aber das schien mir zu kurz, und außerdem ging es mir ja nicht gut. Sie sagt, ob es mir recht ist, dass sie ihn jetzt anruft und fragt, ob er einen Abend nach Stockdorf kommen könne; und ich sage: Sicher, das würde mich freuen. – Die Altersstifte: Sie sagt, sie würde nicht nach München ziehen; die Stadtluft ist ihr schrecklich, und ebenso wie ich die Universitätsnähe schätze, was sie gut verstehen kann, schätzt sie die umgebende schöne Landschaft draußen.) –Mit Maue: (sie klagt, wie unvernünftig Barbara sei in der Ernährung des Enkels, oder ihn draußen kalt liegen lässt, oder dergleichen. Es ist schwer zu sehen, wie viel davon zutrifft, vermutlich doch einiges, aber wohl Übertreibung. Die beiden sind ja sehr verschieden in der Einstellung zum Leben, besonders zu Kindern; aber Maue 🕮\(München, Humburg, Maue)\ betont immer wieder, dass Barbara die für Gerhard am besten geeignete Frau ist von allen, die in Betracht kamen.) – 4 – 6 Humburg hier. (Zuerst am Tisch mit ihm gegessen und Kaffee getrunken; dann lege ich mich ins Bett, und er sitzt daneben. Er gibt mir zwei große getippte Hefte über 2 Proseminare über Wahrscheinlichkeit die er und andere Assistenten zusammen gehalten haben, und macht kurze Bemerkungen zu den Kapiteln (die habe ich dort stenografisch notiert.) Er hat sich inzwischen mit Esperanto beschäftigt und ist sehr interessiert daran. Ich erkläre ihm, dass Ido mehr Aussicht hat, akzeptiert zu werden, weil es direkt lesbar ist, und nenne ihm Bücher. [ einige Sachen davon schicken!] Er hat Psychotherapie angefangen mit einem Doktor in seiner Heimatstadt zwischen Stuttgart und Ulm; da fährt er jede Woche hin. Es hat ihm anscheinend auch gut getan, auch mit allerhand Pillen. Ferner hat er Gipserei? und Malerei angefangen; ich sage: das ist sehr gut für Selbstausdruck, was das Wichtigste in der Therapie ist.) – Beim Abendessen mit Maue und Gerhard kam zur Sprache, dass Stegmüller vielleicht nach Stockdorf kommen wird, entweder So oder Mo. Ich sage zu Maue: Ich hoffe, ich habe Dir doch schon gesagt, dass ich schon Sonntag nach Stockdorf will anstatt Montag. Sie sagt: Nein, das hatte ich noch nicht gesagt! Ich entschuldige mich sehr; ich erkläre, dass ich beschlossen hatte, den Sonntag über noch hier zu bleiben in der Meinung (die jetzt als irrig erkannt ist), dass Gerhard Samstag und Sonntag hier sein würde; aber es ist ja klar, dass er da zu Barbara und dem Kind fahren will! Ich bin sehr bedeppert durch mein Vergehen; Maue scheint betroffen, beruhigt mich aber dann.
Maue klagt über Gerhard (dass er nur unwillig ihr die Steuererklärung aufsetzt, und oft zu spät, sodass sie Strafe zahlen muss, und einmal sogar der Gerichtsvollzieher schon da war.) –
12 – 1 mit Maue Spaziergang (5 Minuten von hier ist der Anfang des Baues vom Altersheim Nymphenburg (schön gelegen; zwar die Front (N Seite) zur Straße mit Straßenbahn, aber die Gegenseite mit Blick auf Nymphenburger Schloss); die Allee am Kanal entlang zum Schloss, hindurch, dann ein Stück durch den Park; die Straße zurück. Maue erzählt von Verwandten und anderen, von Kindern von Leuten, eine ist nach Mexiko gegangen. – Immer wieder kommen die Klagen und Kritik an Barbara, und an Gerhard; ich versuche ihr zu 🕮\(München, Gerhard)\ erklären, dass Gerhards Opposition gegen seine Mutter vielleicht die Reaktion auf seine frühere zu starke Bindung an sie war. Sie interpretiert es immer als die böse Einwirkung von Barbara auf ihn. Sie wirft beiden auch vor, dass sie Maues Fürsorge verschmähen, was in Wirklichkeit ja auch nur ein Ausdruck ihres Strebens ist, unabhängig zu sein.) – Abends erzähle ich Gerhard und Maue die Geschichte, wie ich Hannelis Schlagwort „O. K. MannMama?“ in Amrum, Hamburg und Freiburg verbreitet habe.
Frühstück mit Gerhard und Maue. (Zum Abschied sage ich Gerhard für ihn und Barbara herzlich gute Wünsche für die kommende schwierige Situation, wenn sie hierher ziehen werden. Ich sage, dass ich trotz der von allen erkannten großen Schwierigkeiten doch denke, dass eine gute Chance ist, dass es gut geht, weil doch alle guten Willens sind.) Ich nehme herzlichen Abschied von Gerhard, er küsst mich spontan, und wir umarmen uns. Auch Maue sagt nachher, dass Gerhard mich sehr gern mag.) 🕮\München (Besprechung mit Hanneli und Werner)\ 10 – 2 Besprechung mitHanneli und Werner über ihren Wohnungskauf (ich lege mich ins Bett, und sie sitzen bei mir. Sie zeigen mir die verschiedenen Schätzungen, und erklären den Unterschied zwischen Bauwert, Mietwert, und Verkehrswert. Nach längerer Erörterung sage ich, dass ich willig sein würde, Wert von 78 M zur Basis zu machen, aber das scheint Werner zu niedrig. Später sagt Hanneli, ihr scheint der Wert von 82 Mfair; und nach einigem Hin und Her nimmt Werner dies an. Also für die Hälfte: 41 M; nach Abzug der halben Restschuld von 10 M bleibt zu zahlen: 31 M. In dem Kontrakt wollen wir aber ansetzen 21 M, und den Rest inoffiziell begleichen. Ferner werden wir zahlen: Rechtsanwalt, neue Grunderwerbssteuer von 7 % und einen Teil der Schätzungsgebühren. Ich will bei der Deutschen Bank ausfindig machen, wie viel ich hier habe, und danach die erste Zahlung soll gemacht werden, wenn wir vom Rechtsanwalt Madel erfahren, dass er den Antrag für Vormerkung und Auflösung an das Grundbuchamt gemacht hat.) – (Nachmittags juckt es mich wieder sehr und ich bleibe im Bett. Gittli ruft Maue an; sie haben heute ihren 20. Hochzeitstag. CM sagt Maue, dass ich das Vis ano?, wenn ich starkes Jucken habe, nicht nur nachts, sondern nach jeder Mahlzeit nehmen soll.) (Maue erzählt allerhand aus der Vergangenheit; darunter ausführlich über den hofen, der so viel für die Kinder bedeutet hat; jetzt ist er eingegangen, weil die Leiterin? gestorben ist; das wurde geleitet von 4 leiblichen Schwestern, die einiges von Montessori wussten, soll aus der Weisheit und Liebe ihrer Herzen wussten, wie man mit Kindern umgehen muss.)
Maue badet mich, ganz unbefangen. – Ich frage sie über 🕮\(München, Maue) (nach Stockdorf); Stegmüller und Frau)\ die finanzielle Lage der Kinder und Enkel. Sie sagt, dass außer Gramms Vermögen auch noch Hofners da ist; so ist gut gesorgt für Leben und spätere Ausbildung der Kinder, und keine Hilfe von mir aus nötigtOriginal möglich.. – 11h Hanneli kommt im VW. Freundlicher Abschied von Maue; ich bedanke mich sehr für ihre liebevolle Fürsorge und Pflege. [Sie ist bisher erträglich und zuweilen erfreulich gewesen. Viel seltener als früher erzählt sie von Menschen, die ich nicht kenne, und die mich nicht interessieren, und geht mehr auf meine Interessen ein, besonders wenn ich Fragen stelle. Ich gebe ihr 300 M, und sie nennt allerhand Sachen, die von meinen früheren Geldsendungen oder Schenkungen erstanden sind.] – 11 ½ – 12 ½Hanneli fährt mich nach Stockdorf.OStockdorfIn Stockdorf Mittagessen, wir zwei mit Chacha und mit Angermanns. Von allen Seiten wird berichtet; ich über die Gürtelrose. 4 ½ – 7 Stegmüller und Frau hier. (Er wollte Philosophie sprechen. Aber ich sage, jetzt ist dringender sein Zustand. Er ist ganz erschlagen von Mangel an Schlaf, obwohl sein Doktor ihm zahllose Beruhigungs- und Schlafmittel gibt; oft rennt er nachts in den Straßen herum. Er leidet auch an starken Selbstzweifeln über seine Fähigkeiten. Ich sage ihm, er müsse sich immer vorhalten, dass er der beste Philosoph unserer Art in Deutschland ist. Mal sagt er, dass die Ängste ihn oft plötzlich und kurz überfallen, wie ein Blitzstrahl. Es ist meist freischwebende Angst. Er erzählt von den Eltern; er ist an die Mutter gebunden, aber er sie hat ihn nicht ermutigt, sondern immer kritisiert. Mit dem Sex gehe es jetzt meist nicht. Ich erzähle aus Princeton: meine Wachträume, besonders im Dunkeln; die Erlebnisse mit der ganzen Verwandtschaft; die erschütternde Nacht als ich den Vater in der Ecke stehen sah, aber die Mutter auf mir hatte und liebte; und wie hierdurch meine sexlose Zeit von 3 Jahren beendet wurde. Er sagt, er weiß nicht, ob er dies noch lange so aushalten kann. Ich rate ihm, aufgrund seines 🕮\(Stockdorf)\ Krankheitszustandes, hauptsächlich Schlaflosigkeit, dass er ein Jahr Urlaub ansuchen könnte, oder wenigstens ein Semester. Er will es überlegen.)
(Chacha sagt mir über Hannelis Gautinger Wohnung, sie sei in einer ungünstigen, sozial niederen Umgebung; sie wundert sich, dass Hanneli diese kaufen will.) –Wir besprechen die Altenheimstifte (Lini findet die Wettersteingebäude sehr teuer. Chacha zieht diese bei weitem vor, weil in schöner Landschaft und frischer Luft. Sie sagt, wir würden es machen, wie sie es mit Broder hatte: dass sie nur zu vorbestimmten Zeiten kommt zu mir kommt, und dass ich bei ihr oder mit ihr essen kann, wenn ich will.) Telefoniert mit Hochkeppel (siehe Notizen). –
5 – 7 Stegmüller noch mal bei mir. (Er spricht noch mehr von seinen Schwierigkeiten, Konflikte mit der Mutter, die immer den Vater beschuldigte. Alle Triebregungen wurden als Sünde hingestellt, sodass er während der ganzen Jugend keine Selbstbefriedigung tat. IchuOriginal Er. erzähle dann auch allerhand von mir, besonders über Princeton: das Erlebnis mit Mutter und Vater; Bisexualität aller Menschen; meine ersten Aufstehen? vom Bett. Das Tanzen, die lebhaften Blumen. Das alles interessiert ihn sehr; es gibt ihm Zutrauen, dass vielleicht auch seine Therapie endlich Wirkung hat. Er berichtet auch die Anfälle von Selbstkritik, dass er nichts könne und nichts geleistet habe; ich betone seine besondere Begabung und Leistungen: er hat Dr. in Ökonomie mit etwa 21 gemacht, und in Philosophie mit 24. Ich glaube, das Gespräch hat ihm gut getan. Ich sage auch, dass Christoph gute Urteile über seinen sydikard, , bekommen hat. Er geht mit vielem Dank.)
Hanneli fährt Chacha und mich nach Dießen am Ammersee zum Alterswohnstift. (Schönes Gebäude, schöne EinrichtungAusrichtung?. Wir besehen 2-Zimmer-Wohnung. 🕮 Sie sind schön gemacht; da die Zimmer leer sind, schauen sie sehr geräumig aus. Im Badezimmer ziemlich kurze Sitzwanne, gut gebaut, mit Anhaltegriff, und Handdusche für Gebrauch während man darin sitzt. Für einen kleinen Kühlschrank ist Platz in der Küchennische, aber man muss ihn selbst kaufen. Wir sprechen zuerst mit Frau Schake, im Empfangsbüro; die zeigt uns auch Wohnungen. Später mit Frau Grossmann, der Direktorin; sie kennt Lini und sagt, dass sie ihr guten Rat für organisatorische Dinge gegeben habe, und auch graphologische Urteile. – Mittagessen im Esssaal: Ich finde das Hintergrundgeräusch von den vielen sprechenden Leuten etwas störend. Das Essen ist ganz gut. Aber Chacha sagt, sie würde nur Mittagessen hier nehmen; dann morgens und abends sich selbst versorgen, und mich, wenn ich will. – Bei der Rückfahrt sehen wir in Gauting das Haus mit Hannelis Eigentumswohnung, wo sie früher mit Werner gewohnt hat, und die sie ihm jetzt mit meiner Hilfe abkauft. – Abends telefoniert mit Johannes und Sabine; und mit Hanne, die heute nachmittag erst mit Hans Arnold aus Amrum zurückgekommen war; ich danke ihnen nochmal herzlich; ich sage, durch die Gürtelrose war ich oft ungeduldig und irritiert; sie sagt aber, sie habe sich gewundert, dass ich nicht irritiert war, sondern ruhige Haltung bewahrte!
Während ich, vor Kälte zitternd, herumlaufe, wird mir erst richtig klar, dass ich doch seit Jahren beschlossen hatte, keinen Winter in Deutschland zu verbringen! (Chacha sagt, Dießen sei wärmer als hier, weil es am See liegt; aber das scheint zweifelhaft, und macht sicherlich wenig aus); dann stoße ich aus Versehen ein Glas Wasser auf dem Schreibtisch aus, und rufe Chacha zu Hilfe, die Papiere vor dem Wasser zu retten; da sagt sie: Du brauchst wegen der Augen jemanden, der ganz nahe bei Dir ist, sodass Du um Hilfe rufen kannst.) – Hanneli fährt Chacha und mich zum Wohnstift Gondrellplatz (dies ist das Mutterinstitut von Dießen. Es liegt am Rand der Stadt; nach einer Seite fangen die Häuserreihen an, nach der anderen 🕮\(Stockdorf)\ Seite sieht man flache Felder und weitherum einen Wald, aber nicht nahe genug zum Spazierengehen. Am Haus ist der Anfang der Straßenbahn Nr 9, die fährt zum Hauptbahnhof, Stachus, Marienplatz und Bogenhausen. Aber Chacha sagt, sie kann hier nicht leben; sie muss nahe zur Natur sein. Ich würde Gondrellplatz vorziehen, weil dann leichter Leute aus der Stadt, besonders von der Universität, zu mir kommen könnten; nach Dießen ist die Autofahrt von der Universität doch ¾ bis eine Stunde. Die Wohnungen sind ähnlich wie in Dießen. Aber die Loggias ragen halb aus der Hauswand hervor, und sind daher von oben mehr eingesehen als die in Dießen. Hier wird man auf die Wahlliste gleich gesetzt wenn man den Fragebogen einschickt! In Dießen erst, wenn man einen beträchtlichen Teil des ganzen Geldes eingezahlt hat. – Nachher fahren wir noch zum Nymphenburger Schloss und zu dem angefangenen Bau eines Altersheims, das ich schon mit Maue besehen hatte; wir finden aber, der Straßenlärm ist zu groß.) – Mittags mit Angermanns auf ihrer Veranda. Lini rät mir zu, doch nach Dießen zu ziehen; da würden sicher Freunde gerne im Sommer hinkommen, und im Dorfe wohnen, wo Gasthäuser und Pensionen sind. – Beim Nachmittagskaffee mit Chacha auf der Veranda. Ich sage ihr, dass ich vermutlich doch auch nach Dießen ziehen werde (da ist es ja auch für mich schön. Sie fragt, ob wir uns wohl gut vertragen werden. Ich sage: Ja; wir sind ja beide jetzt toleranter geworden. Ich erinnere sie aber auch daran, dass ich ein Einsiedler bin, und daher jetzt auch Hanneli bei mir meist allein ist.) – Abends 8 – 10 sitze ich oben bei Angermanns. (Ich sage, Christoph soll die Themen wählen. Er spricht nicht von der Dissertation. Sie fragen wie und was ich studierte. Ich erzähle einiges von Frege. Und später von meinem Diss. Vorschlag K-Z-System bei Wien und Bauch. Auf Wunsch erkläre ich etwas über induktive Logik, Popper, Lakatos ( die ja hier waren im August), Keynes; Wahrscheinlichkeit als Beziehung 🕮 zwischen 2 Sätzen; die Experimente von Suppes und Davidson, wie erratisch das induktive Denken bei Laien ist. Über Klopfer. Sie erzählen von Montenegro, wo sie im Sommer waren.)
Mit Hanneli nach München. Zur Deutschen Bank. (Ich hebe 11 M bar ab und gebe sie Hanneli für Werner. Dann mache ich Überweisungsantrag für 20 M an Heimstätten-Organisation für Werner, auszuführen sobald das Geld aus LA kommt sie Nachricht von LA Bank haben, dass mein Scheck über 7 M$ gedeckt ist; sie sagen, das dauert gewöhnlich 3 Wochen, weil die Bank in LA so langsam arbeitet. Also keine $ Schecks mehr an Bank München schicken! Sondern die Bank LA beauftragen, Überweisung zu machen!) (Zu Panam. Es stellt sich heraus, dass die von Hanneli durch das Verkehrsbüro in Freiburg gemachten Reservationen für Panam und LH gar nicht gemacht worden sind. Der Mann schlägt uns vor: Flug über Paris oder London. Wir nehmen letzteres; da ist Abflug zur selben Zeit; Ankunft NY eine Stunde später.) Dann zu LH (sie machen Rückzahlung für das nicht benutzte Ticket Hamburg – Köln – München. Erst um 3 h zurück! Sie haben sich schon Sorgen um uns gemacht.)
Über Geschirrspülmaschine mit Chacha und Angermanns gesprochen. (Jetzt hat Eline keinen Platz. Wenn sie jetzt gekauft würde, so würde Chacha sie unten haben; wenn dann Chacha auszieht, z. B. nach Dießen, würden Angermanns sie bekommen. Ich sage, dass ich jetzt durch Hannelis Wohnungskauf und die baldigen Zahlungen für Dießen für Chacha und mich stark belastet bin; aber wenn sie später mal den Wunsch haben, sollen sie mich fragen; dann will ich sehen, ob ich es ihnen geben kann. Sie sprechen unbestimmt von Preisen, von 1000 oder 1200 DM.) – Abends wieder telefoniert mit Maue und Gittli (die gerade bei ihr ist, um zu helfen, die neue Küche für sie im oberen Stock zu installieren. Gittli bedankt sich nochmal sehr für das Armband 🕮\(Abflug: London, NY, Princeton)\ und sagt, wie sie sich gefreut hat, mit mir zusammen zu sein; ich danke nochmal sehr ihr und CM. Dann mit Maue; ich sage, Chacha wird ihnen die Biografien von Großvater und Vater schicken, zum Behalten; wenn sie nicht bald kommen, soll sie telefonisch erinnern. Sie sagt, sie drei zusammen haben über mich sehr lobend geredet, weil ich gut Fragen stelle, auf die man gern und gut antworten kann. Ich erzähle kurz von Dießen und Gondrell, und dass Chacha nicht in die Stadt will, und dass ich dann wahrscheinlich auch mit ihr nach Dießen ziehen würde.) [gebadet]
Herzlicher Abschied von Chacha und von Angermanns. – Beim Lufthafen gibt Hanneli das Auto zurück, und es wird alles in Ordnung befunden. – 11:40 – 13:25 Flug nach London (BEA 643). – Ab 15:00 (Panam 103) nach NYONew York 23:00 (Lokalzeit 18:00 anstatt 17:00) (München – NY 11 Stunden , dazu 20 Min.): wir haben keinen Fenstersitz. Aber mit 2 Deckenlichtern kann ich doch lesen. Das Jucken ist viel weniger als ich gefürchtet hatte.) Nach langem Suchen findet Hanneli Jeffrey, 12h (lokal 7). Er fährt uns in etwa 2 Stunden nach PrincetonOPrinceton (Ankunft 2 AM‚ lokal 9 PM.) Bald ins Bett. (Zuerst schlafe ich gut; dann bin ich viele (vielleicht 5) Stunden wach, und dabei Jucken, aber nicht zu schlimm.) 8 aufgestanden (anscheinend als erster im Haus).
Wir erzählen von Deutschland, vor allem auch von den Altersheimen Diessen und Gondrell (über die Vorteile und Nachteile für mich. Einer der Hauptpunkte ist meine Sorge um meine Augen. Chachas Hilfe scheint unentbehrlich. Und sie will unbedingt aus der Stadt heraus, in freie Landschaft. Andererseits graust mir vor dem Winter in Deutschland; und Hempels verstehen das gut. Sie wünschen sehr, dass ich in Amerika bleibe; die Klimas von Princeton und Minneapolis sind aber abschreckend; also wohl nur Südkalifornien. 🕮\(Oppenheims) (Hempels, Jeffrey)\ Das Gute an Dießen ist aber, dass ich es jederzeit verlassen kann, und dann mein Einkaufsgeld zurückbekomme. Wir überlegen auch, ob die Senior Bürger communities in Kalifornien in Frage kommen.) Paul und Gaby Oppenheim kommen herüber für ½ Stunde am Nachmittag. (Er ist 83!, sie in den 70ern; beide sind noch erstaunlich frisch und munter. Sie übt immer noch ihre Arbeit mit Kindern aus, die Sprechschwierigkeiten haben.)
Jeffrey hier vor- und nachmittags. (Mit ihm (Er zeigt mir sein neues Logikbuch; darin verwendet er die Bethschen tableau oder semantischen trees, in einer von Smullyan vorgeschlagenen vereinfachten Form; er sagt, nach dieser Methode ist die ganze quantitative Logik, sowohl mono wie poly, vielleicht einfacher und daher leichter zu lernen als in der Methode der „natürlichen Deduktion“.) Mit beiden über meine induktive Logik. (Ich erkläre beiden meine Überlegungen über assumptions?, logische und phänomenologische. Hempel sagt, dass gewisse Fundamentalsätze in Physik ähnlich sind, z. B. Stetigkeit und Dreidimensionalität des Raumes, die er „fundamentale Annahmen“ nennt. Ich: Vielleicht sollten wir also diese und eventuell noch weitere von ähnlichen Größen, als „bindende Voraussetzungen“ bezeichnen; aufgrund davon wir dann \(B\)-Wahrheit definieren, was \(L\)-Wahrheit und \(A\)-Wahrheit einschließt.) Wir besehen EsslersViell Eschers? Buch mit den seltsamen Bildern, die oft in zwei verschiedenen Weisen räumlich interpretiert werden können. (Er schenkt es uns vor dem Abschied.)
Gespräch mit Hempel (über physicalism. Er sagt mit Recht, dass dies teilweise über Sprache, aber auch über Dinge spricht, ähnlich „wahre Naturgesetze“; das ist klar, diese These ist empirisch. Er sagt: Siehe Zettel bei: Philosophische mss, folder „Dualismus.) 🕮\Ankunft LA\Abfahrt mit Taxi 3:20 nach Newark Flughafen (21.20 inkl. tolls; er fordert 23.20; ich bestehe aber auf der Vereinbarung zwischen Hempel und dem Taxi office.) – Abflug 5:00 PM (Am. Airl. 23) (Wir haben durch Hempels Bemühung schon jeder Fensterplatz bekommen! So kann ich gut lesen; und auch später, nachdem ich mit Hanneli getauscht habe, beim Deckenlicht. Von LA Während langer Zeit steht die Sonne beinahe unbewegt in niedriger Höhe über dem Horizont. Meist sehen wir nur Wolken unter uns. Flugzeit 5 Stunden. Ankunft LA (E.T. : 10:00 anstatt Fahrplan 10:15) Lokalzeit 7:00PM.OLos Angeles
Gekramt (alles aus den Reise foldern herausgenommen in oder richtig abgelegt) Post gelesen.
Leroy kommt. Hanneli fährt mit ihm zum campus und holt viele Schachteln voll aus Davids office. L. sortiert einiges. Ich lese Briefe, bezahle Rechnungen, usw.
Leroy ganzen Tag hier. (Er öffnet einen großen Teil der Briefe; sortiert und ordnet die Sachen von Loeb und von der Bank, usw.) (Abends lange telefoniert mit Mary Meyerhoff.) (Abends ruft Erika an; sie freut sich schon sehr auf Herkommen am Donnerstag.)
Gekramt. – Abends 6 – 8 Mia und Wim hier. (Er wollte seinen Bruder diesen Sommer in Europa treffen. Als der Krieg ausbrach, sagten sie alle Reservationen ab. Dann kam aber überraschend der Bruder doch nach Rom.)
Telefoniert mit Feigl ausführlich. Er sagt über den Honolulu Plan für nächsten März: Nagel hat ihm mitgeteilt, dass er erhebliche Beträge zur Verfügung hat, um Reisezuschüsse 🕮 zu geben. –Hanneli, anscheinend beeinflusst durch unser Gespräch mit Hempels, sagt, vielleicht würde sie mit mir ins Gondrellhaus ziehen, wenn ich das lieber als Dießen wollte, um mit Universitätsleuten leichter Kontakt zu haben. Ich bin ganz überrascht, und gerührt über ihre Liebe.
Gekramt, und Briefe in tape recorder diktiert.
Zu Dr. Brann (reparierte untere Zahnplatte zurück. Er findet 2 kleine Löcher, die Füllungen brauchen.) – Briefe in recorder diktiert.
(Frau Mercer kommt zum ersten Mal wieder.) Gekramt und gelesen. –Hanneli sagt, dass sie vielleicht mit mir ins Gondrellhaus gehen würde; später sage ich ihr, ich bin sehr gerührt darüber, und gebe ihr einen extra Kuss.
Mit Hanneli zu Dr. Pieper (wegen Gürtelrose. Er verschreibt einen spray und Vitamin B Tabletten.) Nachmittags kommt Erika (für ein verlängertes Wochenende); dabei ist Jim (der ist im letzten Jahr der Schule; er hat sie und seine jüngere Schwester und ein anderes Mädchen hergefahren; er hat lange Haare, darum nennt Hanneli das „Hippie“; aber Erika sagt, er sei kein Hippie, weil er ordentlich und sauber ist. Er will dann zu einem college in NH. gehen.)
(Hanneli und Erika gehen Sachen kaufen; auch Kleiderstoffe, von dem sie sich selbst in Ojai ein Kleid nähen will.) Gekramt und gelesen.
Gekramt. –Haim Gaifmantelefoniert (er ist jetzt für das „Jahr der Logik“ zum mathematischen department gekommen. Abends wird Erikas Geburtstag gefeiert (viele schön eingepackte Pakete von Hanneli und 🕮\(B-H)\ von Werner sind da, mit Kleidersachen, Schmuck, und allerhand schönen Sächlein; Erika packt es alles mit Eifer und Begeisterung aus.)
(Hanneli und Erika machen Sachen fertig; Erika näht noch etwas; und sie packen dann.) – 4 – 6 Kalish hier. (Er berichtet über seine Tätigkeit und Erlebnisse für den Frieden. Er meint, bei der großen Demonstration in Washington seien 150 000 Leute gewesen; die Zeitungen schätzten zwischen 50 und 100 Tausend. Er ist sehr eifrig und opferbereit. Aber er ist ganz fassungslos, wie die Menschen so einfach Falschheiten ausstreuen und die anderen sie glauben. Er ist zu rationalistisch, so wie ich früher war, vor Neurath. Er müsste aufgrund von Freud verstehen, wie außerordentlich groß die Neigung zur Selbsttäuschung ist; und aufgrund von Marx verstehen, dass das jetzige Verhalten von USA im Grunde zu erwarten war; das Erstaunliche war vielmehr, dass Roosevelt sich mit Stalin verbündete und nachher auch vertrug, was ich nicht erwartet hatte.) – Abends mal wieder lange TV angesehen (auf meinem Bett: Sullivan; später Lomax, dabei ein ausgetretener katholischer Priester.)
Briefe diktiert. – 2hHanneli bringt Erika zurück nach Ojai.
Winnies ms (über mein \(A\)-Postulat) gelesen (und Notizen für Brief geschrieben). – Gekramt.
Vormittags Leroy hier. Nachmittags Bar-Hillel (er sagt, Israel muss die Araber in nicht nur dulden, 🕮 sondern wirklich als gleichberechtigt behandeln; aber das ist schwierig zu erreichen, weil gegenwärtig beide Seiten mit Recht argwöhnisch sind. Er hofft sehr, dass ich mal ein Jahr zu seinem neuen Institut nach Jerusalem komme. Wir berichten ihm über die Überlegungen über die Altersstifte in und bei München. – Er will auch versuchen, mir einen Assistenten zu finden.)
Briefe in recorder diktiert. – Gelesen. – 5:30 die neue show PBL an TV eingekreist:28. (Dies ist der Anfang. Die Ford Foundation hat eine Menge Geld gegeben. Diesmal: Kommunikation zwischen Schwarzen und Weißen, in Chicago, allerhand Stimmen, Gespräche, und Geschrei.)
Leroy hier vormittags. – Gelesen. – Briefe diktiert.
Briefe diktiert. – Neue Formulierung geschrieben über „instrumental“ im Physikbuch. –
9 ½ – 11 Champawat hier. (Er hat fellowship für dieses Jahr, und will seine thesis schreiben. Weniger Betonung von AS, mehr über Testverfahren, wie Wissenschaftler es anwenden. Er fragt allerhand historische Fragen über den Ursprung verschiedener Gedanken bei mir oder im Wiener Kreis; ich rate ihm, Feigl zu fragen.) – 3 ½ – 5 ½Almuth Armstrong hier. (Sie wird gebracht von ihrer Kusine Helke …, Tochter von Dieter und Agnes Müller, die das Müllerhaus leiten. Wir erzählen, dass wir ihre Mutter am Müllerhaus getroffen haben. Helke hat streng gescheitelte schwarze Haare, fest anliegend; das sieht sehr stilisiert aus. Almuth hat lose, blonde Haare. Nach einiger Zeit geht Helke mit ihrem Baby fort. Almuth erzählt vom Tod ihres Vaters, letzten Frühling, und von seinem 🕮 tragischen Leben. Er brachte aus dem Krieg, wo er Arzt an der Ostfront war, eine russische Pflegerin Shura mit; sie hatten sich verliebt; nach einiger Zeit machte er Scheidung von Maina und heiratete Shura. Sie aber war so eifersüchtig, dass sie ihm nicht erlaubte, Maina oder die Kinder überhaupt zu sehen. Als Almuth zu Sylvias Hochzeit nach Deutschland kam und ihn anrief, sagte er: „Das ist ja schön“ und hing sofort wieder ab. Sie sagt, er hing sehr an seinen Kindern, und auch noch an Maina. Die Trennung hat ihn zermürbt, und er ist schließlich an einem Leberleiden gestorben. Zur Beerdigung ist aber Maina und alle ihre Kinder doch einfach hingegangen. Almuth arbeitete vor Jahren an der U.N. in NY. Dort wurde sie Um Geld zu verdienen, arbeitete sie eine Zeitlang als Stewardess bei der Tiger Line; dabei lernte sie ihren Mann kennen, der dort Pilot war. Sie hat später viele Reisen gemacht, auch nach Japan und anderen asiatischen Ländern; das liebt sie sehr. Sie spielt auch viel Klavier. Sie ist in vielem der Maina ähnlich: lebhaft, erzählend mit starken Gefühlen, stark liebend und stark verurteilend. Sie sagt, Maina hat ihr Vieles von Elisabeth erzählt, und von mir. Ich erzähle, wie Elisabeth und dann ich auch Maina kennen lernten, als sie 17 Jahre war. – Sie sagt, dass Maina bald mal herüberkommt. Ich sage, dass Maina herkommen soll, und sie soll mitkommen. Dem stimmt sie gleich lebhaft zu. Zum Abschied will ich sie auf die Wange küssen, aber sie küsst gleich mit dem Mund, und nochmal. Sie sagt, wir müssen auch mal ihren Mann kennen lernen; der sei so ein lieber Mensch, und alle mochten ihn gern. – Dann wird sie von einer Freundin abgeholt, die oben an Kentstraße wohnt.)
Nachmittags Mia hier. (Sie bringt eine Kopie für mich von dem Buch für Russell, herausgegeben von Schoenman; darin ist ihr Beitrag „Rudolf Carnap, The cross currents, hauptsächlich Auszüge aus meiner Autobiographie über Einfluss von Russell. 🕮\(Simpson aus B.A.)\ Schoenman hat Einleitung geschrieben, voller Verehrung von Russell, und betont ihr gutes Zusammenarbeiten.)
Gelesen (Putnams Beitrag im Russell Band, über Russells Logizismus (er müsste deutlicher klar machen den Unterschied zwischen mathematischen und empirischen Sätzen.)
Briefe diktiert. – Gelesen (Kreisels Beitrag im Russell Band, auch über Kontinuumshypothese).
Hanneli nach Ojai (ganzen Tag, bis abends 8, weil die Autobahn so dicht gedrängt voll war.) – Briefe diktiert. – Gelesen.
Ich tippe selbst Brief an Stegmüller (weil Chacha geschrieben hat, dass er so entmutigt ist.) Andere Briefe diktiert. – Jeffreys neues Buch „Logik“ gelesen.
Jeffreys neues Buch „Logik“ gelesen. Abends Brief an Gittli geschrieben.
9 ½zu Dr. Brann (2 kleine Füllungen oben, ich glaube rechts). – In Landés? „Dy“ gelesen. – Hanneli erinnert mich, dass die Probleme der Altersstifte dringend sind; so schreibe ich gleich einen Scheck für 20 M DM für Dießen an Elisabeth, und beauftrage die Bank hier, an mein Konto in München 4 M$ zu überweisen, damit ich Scheck für Altersstift am Gondrellplatz (für 11 M DM) schicken kann. (Ich vertippe mich, und dann tippt Hanneli das Ganze nochmal ab!)
Zu Dr. Piper (nur eine Minute). –
Nachmittags Prof. Thomas MoroSimpson hier, mit Church. Siehe K! Sie kommen viel zu spät, und S. ist nicht loszubringen, obwohl Church von 6h ab leise Andeutungen macht. Erst um 7 gehe ich hinaus, um für ihn David anzurufen; dann komme ich zurück mit Hanneli und bleibe stehen; schließlich sage ich, dass sie bereit ist, sie zu fahren, dann endlich gehen sie. 🕮
Ich lese den Aufsatz von Oberschelp über Anzahl der Struktur. (Sehr interessant; er macht wichtige Fortschritte; gibt 3 Stufen von approximation.) –Leroy hier.
Gelesen. –Leroy hier. – (Ich mache Berechnungen über Oberschelps Berechnung von Strukturanzahlen.)
11 ½ – 2 zu Dr. Kulka. (Da ist Frau Stein, die Witwe eines Herzdoktors, den wir, glaube ich, früher mal dort getroffen haben; sie sagt, er war so bekümmert um seine Herzpatienten, dass er sonntags nie fort wollte und auch keine Ferien machte; so hat sein eigenes Herzleiden zum Tode geführt. –Familie Ekstein; sie waren in Wien. Er erzählt auch von früher; er war 2 Wochen im Gefängnis, unter Dollfuß; er erbittet meine Widmung in englischer Übersetzung vom „Aufbau“ und in „Physik“.)
Leroy hier (aber nicht für mich). Abends kommt Hurwitt? (er berichtet, dass Mr. Dopson? ihn als manager entlassen will, er hat anscheinend laute Kinder von auswärts, die mit hiesigen im patio spielten, streng hinausgejagt; sein Rechtsanwalt rief D. an, aber der sagte, er wolle es nicht diskutieren. Ich sage, wir wollen Brief schreiben, vielleicht mit anderen zusammen. Aber er sagt, besser jede Familie getrennt. So setzen wir abends zusammen ein langes Schreiben auf.)
Dieser BriefvPfeil, der in die letzte Zeile des vorigen Eintrags verweist. war umsonst geschrieben. Mrs. Hurwitt ruft an, die Firma hat sie verständigt, dass sie noch bis Ende Dezember hier bleiben können. – Ich lese allerhand Sätze in dem Hintikka-Suppes Band „Aspekte von induktiver Logik“.
Weiter darinwPfeil, der in die letzte Zeile des vorigen Eintrags verweist. gelesen. (Der Aufsatz von Suppes taugt nicht viel. Über totale Evidenz; aber der von Hilpinen über Generalisation ist interessant.) 🕮Erika zum Marathon für Jugendliche) (wir 3 zu Kuhns)
[Gestern, heute und morgen vergeblich Yvonne telefoniert, um sie zu einem lunch einzuladen; sie ist anscheinend für das Wochenende fort.] – Briefe diktiert. Gelesen und gekramt.
Gelesen und gekramt. („Intelligentes Leben im univers“ weitergelesen.) – Nachmittags Hanneli holt Erika ab, für Wochenende, besonders das Marathon.
[Ganz früh bringt Hanneli Erika zum Marathon für Jugendliche, in Dr. Bachs Haus, von 8 AM bis lange nach Mitternacht!]
Wir mit Erika zu Kuhns. (Ich mache zuerst Spaziergang mit K., erzähle von Gürtelrose, von Gespräch mit Bar-Hillel und Lakatos. Nachher zeigt er mir cartoons von ihm in RAND, gezeichnet von Judy Economos, eine ganze comicbook-Stil-Geschichte von Larrys Kampf für die Tautologie gegen den elenden? „Star“; das alles gezeichnet in ca. 20 Minuten. Er sagt, sie hat ihre Diss. beendet und schon den PhD bekommen. Nachher sitze ich mit Larry auf der Veranda; dort ist es windig, darum später im großen Wohnraum, von dem aus man auch durch die Glaswand auf die Landschaft hinaus schaut. Dann wir alle am langen Esstisch; Hanneli und Erika über das Marathon und Gruppentherapie; Pauline sagt: Zu welchen conclusions über Werte und richtiges Handeln sind sie denn gekommen; und wir versuchen klar zu machen, dass dies nicht das Ziel ist, sondern die Lockerung der Hemmungen.) – Nachmittags fährt Hanneli die Erika wieder zur Schule (um 5h ist schon wieder Arbeitsstunde!) – Abends TV (Lomax; ein Aron Katz von Rand verteidigt den Vietnamkrieg sehr geschickt: die Verlängerung des Krieges komme bloss von der Friedensbewegung; Ho Chi Minh liest von picketing41https://en.wikipedia.org/wiki/Picketing am Weißen Haus und am Pentagon, und stellt sich vor, wie die Demonstration in Petersburg 1917 schließlich zur Revolution führte. Im Dezember 1968 wird Johnson, der im November wiedergewählt wird 🕮\(Jokls hier) (zu Dr. Obermayer)\ ein Angebot von Waffenstillstand und Verhandlungen machen; diesmal wird Ho Chi Minh darauf eingehen, weil dann seine Illusion über die Wirkung der Friedensbewegung sich aufgelöst hat.)
12 – 2 ½Jokls hier. (Sie empfehlen uns einen anderen Dermatologen, Dr. Obermayer, der bei ihr früher mal die Gürtelrose erfolgreich behandelt hat. – Ich frage, was eigentlich diexOriginal den.Entzweiung mit Dr. Kulka verursacht hat. Sie sagt, Dr. Kulka bat sie, Weihnachtspäckchen bei ihr abzuholen und den verschiedenen Leuten zu bringen. Das wollte sie tun; aber sie sagte, sie kann da nicht parken, Dr. Kulka möchte bitte die Päckchen hinunterbringen. Sie sagte, sie könnte es nicht, hätte keine Zeit. Frau Jokl sagt wieder, es ginge nicht anders. Daraufhin sagte Dr. Kulka zornig: „Na, wenn Sie nicht wollen, dann nicht!“ und hängte ab. Sie wartete immer mal darauf, ob sie nicht mal wieder anrufen würde, aber sie tat es nicht; es tut ihr leid um ihren Mann, der Dr. Kulka schätzte und gerne mit ihr sprach. Ich sage, ob ich nicht versuchen könnte, mit Dr. Kulka zu sprechen; sie sagte, ich wenn es irgendeiner könnte, dann nur ich; aber es dürfe nicht aussehen als veranlasst von ihr; Dr. Kulka habe abgebrochen, und darum müsse sie auch den ersten Schritt tun. Ich sage, ich will es versuchen, aber erst, wenn ich Dr. Kulka persönlich sehe.)
(Briefe an Chacha und Maue mit Weihnachtsgeldschecks.) Gelesen.
Gelesen.
10 zu Dr. Obermeyer (Wilshire, nahe Western, in strömendem Regen. – Er sympathisch, erklärt ruhig, und ist vertrauenswürdig. Er sagt, es ist keine Entzündung mehr vorhanden, nur noch einige Übersensitivität der Nerven;) am besten ein Seidenhemd.)
Nachmittags Briefe diktiert. 🕮\(Dr. Rimer)\
XII / 1967 (Haarschneider). –Zu Dr. Brann (Schwellung des Zahnfleisches am Einzelzahn links oben; er empfiehlt Spülen mit heißem Salzwasser, alle 2 Stunden).
Am prob ms (zum ersten Mal seit der Rückkehr am 17.10. – Jeffreys Lösung für unsichere Evidenz. Ich bin sehr froh, endlich wieder etwas Ernstliches zu tun.)
Am pr ms. (Weiter an Jeffreys Lösung).
Am pr ms. (Meine Lösung angefangen.) – In den letzten 3 Tagen bin ich wieder mittags spazieren gegangen mit Hanneli. Ich nehme den spray, auf Rat von Dr. Obermeyer, jetzt nur spärlich: morgens früh und abends, nur vorn, und ganz dünn. Das geht auch ganz gut. Seit Samstag bin ich auch wieder richtig angezogen; vorher immer Pyjama und Robe.)
Gekramt. – Fragebogen für Wohnstift Gondrell Platz. in München geschrieben.
11 ½zu Dr. Rimer. (Ich berichte von Gürtelrose Hospital in Hamburg. Ich zeige ihm den Brief von Dr. Hendrichsen; den will er kopieren und übersetzen lassen. Er meint auch, die Gürtelrose ist jetzt im wesentlichen geheilt; aber es kann doch noch Wochen dauern. Er scheint dem hiatus hernia keine besondere Bedeutung zuzuschreiben.)
Am pr ms.
Am pr ms. – Nachmittags kommt Mrs. Ruth Glockson zu Hanneli (beide wollen in Palm Springs Gymnastik machen. Sie wird Hanneli im Auto hinfahren.)
Am ms pr (wiederum neue Formulierung der zweiten Regel 4 – 2 für unsichere Evidenz, mit Quasipropositions). 🕮\(J. C. Brown)\Hanneli ist eifrig dabei, ihre Sachen zu packen und für mich Vorräte für 3 Tage zu besorgen. Am Frühnachmittag fährt sie ab. (Zu Mrs. Steiger in Hollywood; dieyOriginal der. fährt sie im Auto nach Palm Springs zu Dr. Bach’s Meeting und Marathon.)
11 ½ – 3 zu Mia und Wim.
(Wim holt mich ab, fährt mich wieder zurück. Dort gehen wir in der Sonne spazieren. Über die politische Lage; ich bringe Mia auf ihren Wunsch das Heft Newsweek über Negerprobleme. Über Situation in Deutschland: Wim sagt, Kiesinger ist Nazi, es war schlecht für die SD‚ in die Koalition zu gehen. Er begrüßt eine geplante Spaltung der SD Party, wo dann der linkere Teil wirklich sozialistisch sein wird, auf marxistischer Grundlage; ich sage: wie der linke Flügel der englischen Labour Party; er: Nein, der kommt vom Fabian Sozialismus, ist nicht wirklich beeinflusst von Marx.) – 4h: Gordon bringt mir Zeitschriften (ich bin ganz verschlafen). – (Abends Magenschmerzen, zuweilen plötzlich und kurz, vielleicht Blähungen).
11 ½ Taxi zu Jokls (ihr Auto geht nicht, und Fred ist dann nicht da; aber er wird mich zurückbringen. Schöne Sonne, schöne Blumen im Garten, aber die Luft doch kühl. Gutes Gespräch mit Jokls, über Politisches, die Welt, und Menschen. – Nachher kommt Frau Jokl noch mit auf die Rückfahrt.)
Frau Mercer kommt, anstatt Mi, um mir Mittagessen zu kochen. Um 2h kommt Hanneli zurück (ganz erschöpft, aber sehr angetan über die Tage, und dass sie es gut gemacht hat.) –
10 – 11 ½Dr. J. C. Brown hier. (Er hat Bücher von mir gelesen, obwohl er hauptsächlich engineering studiert hat, mit Ph. D. an Purdue. Er sagte schon am Telefon, er wäre sehr interessiert daran, dass ich in Syntax Teil II die Syntax von I in I selbst formuliere. Er versucht, eine ganz neue Basis für Physik zu machen! Mit basic Partikeln von nur einer Art; ein Partikel der üblichen Art, 🕮\(Dr. Rimer)\ auch ein Photon, besteht aus einer Wolke von primären? Partikeln. Er will alles erklären durch die Kollision (wie elastische Kugeln) der primären Partikel (creation). Alle Änderungen von Bewegungen entstehen nur durch Kollision; es gibt keine Fernwirkungskräfte! Ich denke: Wenn er wirklich aus diesen einfachen Annahmen die bekannten Gesetze von Gravitation, Elektromagnetik usw. ableiten kann, ist er ein Genie; aber ich bin zunächst mal sehr skeptisch; es scheint mir recht unwahrscheinlich, dass einer, der nicht hauptsächlich in theoretischer Physik arbeitet, eine so fabelhafte Lösung finden könnte.) – Nachmittags lese ich in seinem großen research Bericht „Advanced Physics“, 235 pp; eine erstaunliche Mischung von interessanten Ideen und praktischer Naivität: Er zählt unter seinen Postulaten nur 4 über die ; die übrigen 64 sind über Mathematik und Geometrie, die aber sind wie üblich: absoluter Raum und Zeit, euklidisch.)
Weiter in Brown’s „Physik“ gelesen. (Er berechnet genau die Wirkung der Kollision. Ich denke: Wie wird er aber aus schwirrenden Teilchen eine Wellenbewegung, nämlich Licht, konstruieren; auf einmal fällt mir ein, dass man dies ja auch in der kinetischen Gastheorie gemacht hat, nämlich die Schallwellen! Vorher dachte er: Er kann doch sicherlich nicht aus einer Art von Partikeln die ganze bekannte Physik erklären! Jetzt bin ich nicht mehr ganz so ablehnend, weil ich verstehe, wie er diesen wichtigen Schritt machen kann.) – Abends nach dem Essen und später wieder Magenschmerzen; diesmal besonders stark. (Ich leihe Hannelis Heizkissen, und abends spät nehme ich Schmerzmittel von Dr. Carr: grau-rote große Kapseln; ich kann lang nicht einschlafen, schließlich aber schlafe ich ganz gut.)
Leroy (ordnet K-Karten ein, schreibt K-Karten, und anderes)
(Ich habe deutlich lokalisierte Schmerzen unter dem Ende des Brustbeins.) – 3h zu Dr. Rimer. (Er sagt: 2 Möglichkeiten für die Schmerzen im Magen: entweder 🕮 von Übersäuerung, oder von den Gallensteinen. Auch hiatus hernia am Zwerchfell kann mit beteiligt sein. Diät: sehr wenig Fett, mehrere kleine Mahlzeiten, keine großen; jede Stunde Gelusil 1 Eßlöffel.) (Ich habe ein wenig Schmerzen, fühle mich sehr müde, gehe nachher wieder zu Bett.) – Weiter J.M.?. Brown’s „Physik“ gelesen. – Leroy ganzen Tag hier, arbeitet für Hanneli.
9 ½ (Prof. Dr.!) LLeroy? kurz hier. (Er bringt mir eine gebundene Kopie seiner thesis. Er ist jetzt, infolge des Ph. D., Assistant Prof. mit tenure!) – Sachen gekramt. – Abends kommt Erika (mit Jim, der sie heute morgen in Ojai mit seinem Auto abgeholt hat, und noch ein Freund.)
Vormittags mit Hanneli zu Fedco (ich werde Mitglied, weil ich Mitglied von CSEA bin und noch Gehalt beziehe . Es ist in Cienega, südlich von Washington. Wir kaufen für mich: neue Hausschuhe, aus hellem Leder, sehr schön; und Sandalen, aber mit hinterem Streifen.) – Nachmittags Briefe diktiert. – Abends Brief an Carl Max geschrieben.
12 – 2 Kalish hier. (Ich frage ihn wegen Geschenk meiner Bücher an Universität, ich möchte das für Steuer ausnützen. Er sagt: Piatt hat alle seine Bücher geschenkt, und auch für Steuer benutzt; aber da musste die Schätzung von einem Buchhändler gemacht werden; das war sehr teuer! Ich sage: Warum nicht ein librarian, ganz roh?; da sind keine kostbaren Sachen ausgenommen Leibniz’ mathematische und philosophische Werke. Er will sich erkundigen. – Über die Peace & Freedom Party. Ich sage: Meine Bedenken: McCarthy; für beides habe ich Sympathie; was ist wichtiger? Kalish: Das kann man kombinieren! Jetzt für die Partei registrieren, damit sie aufs ballot kommt; später wieder umregistrieren, um für 🕮McC. zu stimmen, wenn das dann möglich ist; ich sage, er soll seine Ansicht über diese schwierige Frage, die er sich sorgfältig ausgedacht hat, niederschreiben und für drucken lassen!) – Nachmittags kommt wiederum eine party registratorin (von Kalish geschickt; ich lasse mich für P&FP registrieren, und gebe ihr Scheck von 20.–; auf ihre Frage erlaube ich auch Benutzung meines Namens.) – An Carl Max langen Brief Weihnachtsbrief, Dank für seine?.
Den ganzen Tag mit Hand Weihnachtsbriefe geschrieben: an Gittli, Chacha und Annemarie, Agnes , und Maue.
Weihnachtsbriefe an Küstermanns, Johannes, Angermanns, Gerhard Gramm. [Hanneli rät mir: nächstes Jahr wieder wie früher einen allgemeinen Berichtebrief, und dann an jeden einige persönliche Zeilen; es wäre gerade diesmal gut gewesen, wo ich so allerhand über Gesundheitsstörungen zu berichten hatte!] Ich habe diese zwei Tage von morgens bis abends nichts Anderes getan als Briefe geschrieben!]
Mittags Jim hier. (Ich sage ihm, ich würde ihn gern mal singen hören, mit Gitarre; er will es mal tun.)
Geschäftliches geschrieben.
Leroy hier. – Geschrieben, gelesen.
Vormittags eine Weile zu Jokls. – (Erika hat schon den ganzen Weihnachtsbaum, 2 ½m hoch, sehr schön geschmückt, mit langen Bogen von hängenden Ketten.) 6 Bescherung. (Eine gewaltige Menge von Paketen werden ausgepackt, viele von Hanneli und Erika gepackt. Erika hat in einer riesigen würfelförmigen Schachtel immer kleinere Schachteln verpackt für die Mama, bis schließlich ein ganz kleines Fläschchen Parfüm herauskommt.) – Heute vormittag, im Auto bei der Rückfahrt, berichtet Erika, dass sie unzufrieden ist mit der Schule oder sich selbst (die Schule verlangt nicht genug, und sie sei faul, und letzten Test habe sie ganz versagt, weil sie sich nicht vorbereitet hatte. 🕮 Und überhaupt leiste sie jetzt nichts Ordentliches. Wir überlegen zusammen, ob das an den Lehrern liegt, oder ob sie sich gegen irgendetwas sträubt. Abends kommt sie nochmal zu mir ins Bett und dankt dafür, dass ich und die Mama so geduldig seien. Ich sage ihr, ich mache mir keine ernsten Sorgen, weil ich weiß, dass sie nicht von Natur faul ist; das ist jetzt eine Störung durch irgendeine andere Ursache, vielleicht emotional; ich erinnere mich gut, wie sie hier in Schule ging und sehr eifrig bei ihren Arbeiten war; abends noch stundenlang lag sie auf dem Teppich und schrieb an einem Essay oder nähte an einem Kleid. Am nächsten Tag spreche ich beim Abschied auch nochmal davon, und sage, ich bin zuversichtlich, dass sie es überwinden wird, aber natürlich gehört dazu auch ihre eigene Anstrengung; sie sagt ja, und sie will auch darüber hinweg kommen; sie hat heute telefonisch mit Jim darüber gesprochen; der hat geschimpft, das dürfe sie nicht, aber auch gesagt, er wird ihr helfen wird. So geht sie guten Mutes und vergnügt los.) –4h Hanneli
Ich lese Feynman „Charakter der physikalischen Gesetze“. Faszinierend seine Darstellung des 2 holes experiment mit Elektronen, die zwar, Kugeln, immer an einer Stelle auftreffen; aber die Häufigkeitsverteilung ist nicht, wie bei Kugeln, die Summe der Verteilungen mitwenn? nur einem Loch offen ist, sondern die Inferenzkurve wie bei Wasserwellen! –h nachmittags: Hanneli fährt Erika nach Venturafährt Erika nach Ventura, zur Familie Mrs. Dorothy Langworthy, Jims Mutter; sie fahren morgen früh in die Mammouth Mts. zum Skilaufen; sie haben ein Haus gemietet, kochen für sich selbst.) 🕮\(erbrochen)\
(Feynman weiter gelesen.)
In den letzten Tagen schöner Sonnenschein; mittags gehe ich immer etwas spazieren, um 2 blocks.) In Flitners Buch „Ausgewählte pädagogische Abhandlungen“, lese ich Kapitel 11 über die Reformbewegungen im 17. Jahrhundert (interessant, als Vorläufer der Aufklärung, Comenius’ Enzyklopädie Plan; Pläne von Sprachakademien, die die Volkssprachen überwachen sollen, Republik der Gelehrten usw.)
10:45 (– 1:00) bei Dr. Straatsma (er sagt wiederum, die Operation wird gemacht, sobald ich es wünsche; ich muss es einige Zeit vorher sagen. Zuerst am rechten Auge, das „weniger wertvolle“; später am anderen. Begründung: Es könnten Komplikationen eintreten, wenn ich auf einmal eine andere Krankheit bekomme, Lungenentzündung oder irgendetwas.)
Gelesen. – Nachmittags 3 Briefe diktiert in recorder.
Gelesen.
12 ½ – 2 ½Mia und Wim hier. (Mit beiden spazieren. Später zeige ich Wim die interessanten Fotos aus Freuds Leben im Life book „The Mind“; sie interessieren ihn sehr, und so schenke ich es ihm. Sie haben auch registriert für die PFP Partei; das scheint schlecht organisiert; Mia hatte die größte Mühe, telefonisch zu erfahren, wo man registrieren kann. Und der Registrar hatte vor seinem Haus nur ein Schild „Registrieren für die PFP jetzt!“ ohne „hier“ oder „Wahlregistrar“.) – Abends am TV Lomax gesehen ab und zu nach 11. Nachher wird mir im Stehen auf einmal schwindlig, und ich lege mich hin. Später nehme ich 1 ½ Noludar, es schmeckt sehr bitter, und mein Magen fühlt sich ungemütlich. Dann, obwohl ich im Bett liege, auf einmal Schwindel; längere Zeit ist es ist da oder kommt bei der kleinsten Kopfbewegung. Dann wir mir übel, und auf einmal muss ich erbrechen, mehrmals; zum Glück habe ich die Pinkel can schon da. Als es nach einiger Zeit immer noch nicht besser wird, 🕮 klingle ich für Hanneli; sie hatte schon geschlafen. Sie sagt: Schwindel kommt von mangelnder Blutzufuhr zum Gehirn; Hinlegen hilft meist; nicht plötzlich aufstehen! Das Erbrechen kam wohl, weil die Noludar sehr scharf ist; neulich blieb es ihr in der Kehle stecken und brannte richtig. Dagegen hilft: tief atmen; nach dem Ausatmen warten, bis wirklich Lufthunger auftritt. Dann tief einatmen, Brustkorb weit ausdehnen, das wirkt gegen die Tendenz des Magens, sich zusammenzuziehen und zu verkrampfen. Da ich vermutlich das Schlafmittel mit ausgespuckt habe, und jetzt lieber nicht den Magen durch Noludar wiederum reizen will, gibt sie mir ein Zäpfchen für rektal als Schlafmittel. Um 2:45 bin ich noch wach; ich nehme ein Noludar, (weil mir auf einmal einfällt, dass ich das erste Noludar wieder ausgespuckt habe und aus Angst vor weiterem Erbrechen kein anderes Noludar genommen habe; dass ich ein Zäpfchen genommen habe, fällt mir erst nachher ein.)
I / 1968 Gelesen. – Abends hören wir TVPräsident Johnson sagen, dass er ein Gesetz vorbereitet, um unnötige Dollarausfuhr ins Ausland zu verhindern oder zu besteuern; darauf überlegen wir, dass wir rechtzeitig Geld hinüberschicken wollen, für unsere Wohnstift Wohnungen, und für sonstige Zwecke in Deutschland. Hanneli bringt auch wieder Sparkonten in der Schweiz in Erwägung, vielleicht für 3 oder 5 Jahre festgelegt; man kann von es vorher zurücknehmen, aber dann werden die hohen Zinsen verringert.
Gelesen.
Briefe vorbereitet (alte Notizen für Revision von „Syntax“ studiert, weil Springer die neu drucken will; Briefe diktiert.)
Nachmittags mit manager Mrs. Wilma Reich gesprochen. (Siehe Notizen in folder Wes Apts. Ich sage, dass ich mein Sicherheitsdeposit als Miete von Januar nehmen will. Auf meine FragezSatz wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.
I / 1968OLos AngelesaSatzanfang am Ende des vorigen Konvoluts. Im Seitenkopf steht (Dr. Piper, Dr. Rime).sagt sie, dass keine Absicht besteht, die Miete zu erhöhen.)
Briefe diktiert.
(Hanneli nach Ojai. 12 – 10)
Gelesen. Briefe diktiert.
Briefe diktiert. Gelesen.
[Nachts Magendruck; etwas schmerzhaft; 3h Maalox1https://en.wikipedia.org/wiki/Maalox genommen und nochmal ½ Nembutal]
(Vormittags Hanneli zu Frau Jokl; ihre Gymnastik angewendet, und englische Terme dafür gelernt, damit sie es morgen Dr. Bach erklären kann.) Ich lese Putnams Artikel (über „Grundlagen der Mathematik“, nämlich, dass es keine gibt. Sehr intelligent und kundig; aber oft heftige Thesen, die fragwürdig sind.)
Nachmittags zu Dr. Piper (spray aufhören, wenn zu Ende; Vitamine fortsetzen; sagt nichts von Wiederkommen, vermutlich weil ich, anstatt nach 2 Wochen, erst nach 6 wiedergekommen bin, weil ja mit der Gürtelrose doch nichts zu tun ist.) Zu Dr. Rimer (ich soll noch 1 Woche viel Maalox nehmen; dann 2 weitere Wochen die beschränkte Diät fortsetzen; danach allmählich zu normaler Diät übergehen; auch er sagt nichts von Wiederkommen.)
(Hanneli vormittags zu Dr. Bach; sie und Mrs. Gluckson führen dem Stab ihre Gymnastik vor; die soll dann im Marathon angewendet werden.) – Nachmittags Briefe fertig gemacht, die Frau Proppacher getippt hat.
Über pr (Überlegungen des Problems der Distanzen, mit Verschmelzung zweier Attribute. – Nachmittags getippte Briefe fertig gemacht.
Über pr (weiter). – Abends fährt Hanneli zu Dr. Bachs Haus, für Marathon. (Da will sie und Mrs. Gluckson Gymnastik machen. 🕮\(Hanneli im Marathon)\
(Hanneli ganzen Tag im Marathon.) Mittags Mia hier. (Sie richtet meinen lunch. Vorher langen Spaziergang, bis zur Bundy. Sie klagt wieder über Wim. Er erzählt ihr auch, wie aggressiv er in den Stabsitzungen ist.) – Abends nach 10 kommt Hanneli zurück. (Obwohl sie übermüdet ist, ist sie so angetan vom Erfolg, dass sie an meinem Bett stehend mir noch lange erzählt: wie sie immer mehr Leute aufgeweckt hat, es auch mitzumachen; und nachher haben ihr viele gesagt, wie gut es ihnen getan hat.)
(An pr weiter.) – Mittags mit Hanneli spazieren. (Nachts Magenschmerzen; 2 oder 3 mal Darvon.)
(Über pr weiter. Ich brauche keine neuen Parameter! Wenn die \(\gamma{}\)’s und \(\eta{}\)’s gegeben sind, so sind die Parameter \(E_{12}\) usw. eindeutig bestimmt; dieselben Parameter werden für beliebiges s genommen. Zunächst hat sich kein Hindernis dagegen ergeben.
(Weiter an pr. Die älteren folder durchgesehen, von 1959 – 62. Ich finde keinen Grund angegeben, warum die früheren approaches mit Parametern \(E_{ij}\) für Verschmelzung \(P_{ij}=P_i\vee P_j\) aufgegeben worden sind.)
(Weiter an pr). Gekramt. – 6 am TV: Präsident Johnson „State of the Nation“ Ansprache zum Kongress; 1 Stunde; nach ½ Stunde habe ich genug.
(Weiter an pr; alte folder durchgesehen.)
Überlegungen über Mengenlehre (altes ms „Über Gabelbarkeit der Mengenlehre“ gelesen, das ich zu Fraenkels Artikel in Stenographie schrieb.) – (Nachts gegen 3h heftige Magenschmerzen; zweimal Dar genommen.)
Ich lese Hochkeppels Interview mit mir, im „Monat“ vom Mai 1967, und abgedruckt in Club Voltaire, Band III. 🕮\(mit Gaifman zu Kaplans) (Zetkins)\
Haim Gaifman holt mich um 11h (anstatt 10 ½) zu Kaplans. (Er ist hier visiting associate professor, hofft in Jerusalem auch bald associate professor zu werden. Er gibt hier einen Kurs in Mengenlehre; das department hat ein „Jahr für mathematische Logik“, und ihn dazu eingeladen. – Bei Kaplans ist die kleine Valery, jetzt 1 ½ Jahre; sie schaut mich so aufmerksam an. Beim Essen sagt Renée, dass ich nicht Sahnekäse und Schinken essen sollte; lieber den Doktor um Liste für Diät fragen. – Sie und David haben nicht für die Friedensparty registriert, obwohl sie es gern getan hätten; sie glaubten, dann könnten sie nicht in der demokratischen Partei bei den primar mitmachen; ich sagte, ich hätte Kalish dringend geraten, einen Brief hierüber an alle Freunde zu schicken. Sie fragen, was ich tun werde, wenn Johnson doch Kandidat wird; ich sage: Republikaner, wenn ein vernünftiger da ist, sonst demonstrations vote für McCarthy. Sie haben genau dasselbe vor. Ich sage, für Rockefeller würde ich stimmen; sie meinen: für Romney2https://en.wikipedia.org/wiki/George_Romney_1968_presidential_campaign sollte man wohl auch. – Wir sind alle erstaunt, dass Haim meint, die Vietnampolitik der Regierung sei doch richtig. Ich mache Hypothese: So wie Kemeny anti-kommunistisch ist, weil die Ungarn unter einem kommunistischen Diktator gelitten haben, so ist Haim natürlich gegen die Sowjetunion; vielleicht daher stark anti-kommunistisch. Er lehnt es zwar ab; aber David bringt zusätzliche Evidenz für meine Hypothese.)
Nachmittags Gertrud und Kostja Zetkin hier. (Zum ersten Mal seit Winter oder spring 1965, also beinahe 3 Jahre. Sie haben inzwischen Reisen nach Europa gemacht, sogar nach Libya in Nordafrika, wo höchst interessante Tempel usw. aus der römischen Zeit sind. Ich erzähle von Plänen für Wohnstifte Dießen und München. Sie waren in Mexiko, auch in Oaxaca, das ihnen besonderen Eindruck gemacht hat; sie haben dort Nena kennengelernt. 🕮\(Zeisel)\ Zetkins erzählen von amerikanischen jungen Leuten, die sich an ihrer bay angesiedelt haben, und Gelegenheitsarbeit tun; etwas hippie ähnlich gekleidet, aber anscheinend fleissig arbeitend; vermutlich darunter auch draft evaders3https://en.wikipedia.org/wiki/Draft_evasion_in_the_Vietnam_War. Ferner hat sich ein einsamer Norweger dort angesiedelt; sie mögen ihn sehr gern; im Sommer geht er mit einem Assistenten nach Alaska, um für Uranium zu prospekten. Im Winter wohnt er in ihrer Gegend, ganz allein. Hat mehr Bücher dort als ich, darunter auch welche von mir!)
Ich lese Montague’s ms „Pragmatik und intensionale Logik“. (Er spricht auch von meinem Vorschlag von Quasi-Intension, ohne diesen Term; er sagt, ich machte den Fehler, die möglichen Welten zu identifizieren mit den Modellen; David Kaplan habe meinen Vorschlag akzeptiert in seiner Diss.; und dadurch leide sein System auch an gewissen Nachteilen bei Iteration von empirischen Eigenschaften von propositions; vielleicht meint er: Iteration von belief. Ich will mal mit David darüber sprechen. Mir war immer klar, dass meine modalen Sprachen die Schwierigkeiten mit iteriertem belief nicht bewältigen können; darum beschränkte ich die Sprachen so, dass solche Iterationen nicht vorkommen.) –
10 – 11 Hans Zeisel hier (er ist jetzt Professor an der Law School, U. of Chicago; dort ist man interessiert an seinen Studien über die sozialen Umstände und Wirkungen des Rechts. Er hat ein Buch über Jury geschrieben. Ich erzähle ihm von meiner Idee, dass die Juroren nicht ja oder nein sagen sollten, sondern ihre subjektive prob., gemessen am Wettquotienten. Er sagt: Die Hauptschwierigkeit ist, dass die jury eigentlich nur Tatsachenfragen beantworten sollte; dass aber immer auch Werturteile mit hinein kommen, nämlich ob die Tötung oder sonstige Tat moralisch gerechtfertigt erscheint. Er sieht Feigl öfters mal. – Er fragt mich über Physikalismus; Polanyi in Oxford vertrete die These, dass die biologischen Gesetze 🕮\(Zetkins)\ nicht zurückführbar seien auf physikalische, im Prinzip. Ich: Das wird in der Zukunft entschieden werden; aber man hat schon so vieles reduziert, dass es mir wahrscheinlich erscheint, dass man schließlich alles zurückführen wird; vielleicht sind da doch mehr Gefühlsgründe, ähnlich zu denen von Driesch im Vitalismus, bei den Gegnern des Physikalismus. – Er ist lebhaft und an vielem interessiert; es ist gut mit ihm zu sprechen.) – 3 – 8 Zetkins hier. (Kleinen Spaziergang. – Ich leihe ihnen allerhand Bücher, teils für hier, teils zum mitnehmen. – Er erzählt mit Empörung, dass ein Mann jetzt eine Biographie von Rosa Luxemburg veröffentlicht hat, wo eine Menge Briefe von Zetkin an Rosa veröffentlicht sind, ohne seine Erlaubnis. Ich sagte: Das ist doch nicht so schlimm; ich nahm an, dass es politische Diskussion war; Gertrud sagt dann aber: Kostja hatte mit Rosa eine intime Beziehung, und die ganzen Liebesbriefe und viel Persönliches ist da veröffentlicht. Er überlegte, als er Deutschland verlassen musste, was er mit den Briefen tun solle; er überlegte Vernichten, aber das tat ihm doch zu leid; er wollte sie weder in Deutschland noch in Russland lassen, und gab sie einem Institut in Warschau; dort hat der jetzige Autor sie unter all den historischen Dokumenten auch gefunden. – Sollen um 6 fortgehen, aber Hanneli bittet sie, hier zu bleiben, und wir essen um 6 ½. Dann um 7 sehen wir TVim Kreis4 Brinkley4https://en.wikipedia.org/wiki/The_Huntley%E2 %80 %93Brinkley_Report.)
ms J M Brown über neues Physiksystem zu Ende gelesen. (Sehr ingeniös gemacht, mit nur einer Art von Grundpartikeln, „brutinos“; ich bin aber nicht genug versiert, um es zu beurteilen.) –Shimony ms über „Wissenschaftliche Inferenz“ gelesen. –Schlechte Nacht: Ich wache auf 3h mit Magenschmerzen, mache Atemübungen und große Übungen, 2 \(\times \) Darvon gegen Schmerz; 🕮\(zu Dr. Kulka) (Zetkins Abschied)\ inzwischen lese ich; erst vor 7 kann ich wieder schlafen. Auch Maalox genommen.
3 – 8 Zetkins hier zum letzten Mal. (Ich erzähle ihnen von Chomsky und seinem Anarchismus; in Spanien sei das gut durchgeführt worden; aber ich glaube, Planung muss im wesentlichen zentral sein. Aber da sind verschiedene Grade möglich. Ich erinnere Kostja daran, dass er mir Rosa Luxemburgs Büchlein über die russische Revolution damals geschenkt hat; der Herausgeber spricht in der Einführung über die Unterschiede zwischen ihrer demokratischen Idee von Sozialismus und Partei, und er wollte die Partei auf die Elite beschränken und einen kleinen Kreis führender Männer. Ich sage, ich bin heute pessimistisch über Durchführung des Sozialismus in der Welt, weil die Arbeiter in den industriellen Ländern nicht arm sind, und die „Kolonien“, z. B. Südamerika für USA, machtlos sind; und Washington jede Revolution dort sofort unterdrücken würde. – Sie leben jetzt immer sehr einsam; er sagt, er verlernt das Sprechen. – Sie wollen Soblers nicht besuchen; liebe Menschen, aber doch im Grunde keine Gemeinschaft. Sie erinnert daran, dass sie Kontakt mit der Freischar hatte; sie will wohl die gemeinsame Basis in der Jugendbewegung betonen. – In Hannelis Gästebuch schreiben sie nur ihre Namen; wir bestärken sie darin; Gertrud sagt zu mir: Du weißt ja schon, wie viel Du uns bedeutest. – Wir nehmen herzlichen Abschied, mit allseitigen Küssen.)
11 ½ – 2 zu Dr. Kulka (zum Glück hatte Hanneli Melba Toast und Magercremekäse mitgenommen; sonst hätte ich kaum etwas zu essen gehabt. Später kommt Frau Gisela Stein; ihr verstorbener Mann war Dr. in Wien, aktiv in sozialdemokratischer Partei. Wir sprechen meist über Politik; Dr. Kulka ist sehr besorgt, ob Johnson vielleicht den Zwischenfall mit dem „Pueblo“ intelligence Schiff bei Nordkorea5https://en.wikipedia.org/wiki/USS_Pueblo_(AGER-2) benutzen will als Vorwand, Krieg zu erklären, und dadurch große Rechte zu 🕮\(David, Gaifman)\ bekommen für Unterdrückung von Friedensbewegung. – Wir machen langen Spaziergang in Richtung zum Strand, aber nicht ganz hin.)
Shimony ms gelesen. (Hanneli ist nach Ojai; sie berichtet, dass es Erika viel besser geht; sie ist jetzt wieder fleissig in ihren Arbeiten. Sie möchte gerne im Sommer mit Jim und einer Lehrerin Francoise… reisen, entweder hier im Lande, oder noch lieber nach Deutschland; Jims Mutter wünscht es für Jim, und wünscht sehr, dass Erika mitkommt, weil sie guten Einfluss auf ihn hat; sie würde einen großen Teil der Ausgaben für Erika decken. Nach ausführlicher Besprechung mit Hanneli sage ich auf ihren Vorschlag, dass ich bereit bin, 350 $ dazu zu geben; ich sage aber auch, dass ich dies Jahr weniger Einkommen habe, und dass ich erst im Februar von Shufro das Jahresstatement bekomme, von dem ich sehe, wie es mit meinem Vermögen steht.
Allerhand gelesen.
10 – 1 ½David und Gaifman hier. G. erklärt die Hauptidee von Cohens Beweis, dass die Negation der Continuum Hypothese auch verträglich ist mit dem Zermelo-Fraenkel AS der Mengenlehre. Er erklärt es gut und klar. Dann sprechen wir allgemein über Vorteile und Nachteile der der Akzeptierung der Continuum Hypothese. (Siehe meine Notizen in folder „Mengenlehre“.) Auch Bemerkung über die ungeheuere Größe von power sets von unendlichen Mengen; dadurch wird die continuums hypothesis zweifelhaft, und einige finden sogar den Begriff von power set bedenklich.)) – Notizen geschrieben, Überlegungen . Gelesen. 🕮\(Dr. Rimer) (Mia hier)\
Philosophische Zeitschriften gelesen, und gekramt.
II / 1968 Überlegungen über investment in Deutschland und Schweiz, weil Präsident Johnson vielleicht später Überweisungen verbieten oder besteuern will. (Wir schreiben an Chacha, sie möchte Frau Gettler fragen, ob es dort so etwas wie „Mutual Funds“ gibt. Ich schreibe an Shufro, er möchte mir von Loeb 7 M schicken lassen.) – Nach 7h telefoniert Hempel. (Sie fragen nach meiner Gesundheit. Sie wollen zum APA-Pacific Division Meeting 1. 8. – 4. 9. nach Honolulu; vielleicht vor- oder nachher zum Stanford Center; und auch nach LA. Ich sage: Alles hängt von meiner Gesundheit ab.)
Salmons Aufsatz über meine induktive Logik gelesen (sein Vortrag beim APA meeting); Notizen k geschrieben.
Leroy ganzen Tag bei mir. (Hanneli heute und morgen in Gruppe von Mrs. Selver, für body awareness und dergleichen.)
Bynum-Frege gelesen. (Hanneli hat flu; mit Fieber zu Bett geblieben; sie hatte geplant, nochmal vor- und nachmittags zu Mrs. Selver zu gehen.)
Hanneli fühlt sich etwas besser; sie geht einkaufen (und trifft Maggie Helmer im nutrition Laden). – Bücher gekramt. Briefe diktiert.)
4 zu Dr. Rimer.
Am pr-ms (endlich mal wieder, seit 6. 12. Über R 4 – 2, die 2. Regel für \(C’\) für Quasi propositions.)
Am pr-ms. – 3 – 6 ½Mia hier. (Wir sprechen die ganze Zeit zu dritt über ihre Schwierigkeiten mit Ismar. Er ist oft kritisch und zornig gegen sie; und es ist unmöglich für sie, auch mal 🕮 in einer ruhigen Zeit alles durchzusprechen. Er will sie als Mutter haben, die für ihn sorgt und ihn liebevoll behandelt, aber er ist überempfindlich gegen Kritik. Er ist auch unwillig, an den Kosten des Hauses, des Essens, Telefon, Elektrizität usw. teilzunehmen; aber er ist immer bereit, Reparaturen und Gartenarbeit zu machen; sie darf auch nur selten mal Freunde einladen. Hanneli meint, vielleicht wäre es besser, wenn sie nicht so übermässig nachgiebig wäre zu seinen Anforderungen, sondern zuweilen mal auf ihren Rechte bestände. Sie regt auch an, ob Mia nicht mal wieder Therapie nehmen möchte. Aber Mia ist gegen beides. Sie könne nicht auf irgendetwas bestehen, um nicht die ganze Beziehung zu riskieren; und sie wolle nicht wieder allein sein; sie habe vorher erfahren, wie schwierig es ist, einen Gefährten zu finden.) – Nachher sage ich Hanneli, wie stark beeindruckt ich wiederum war über ihre psychologischen Einsichten; und dass ihre Bemerkung über Therapie mich wieder daran erinnert hat, dass sie neulich mal es auch mir vorschlug. Sie sagt, wie wichtig ihr die Therapiegruppe geworden ist; Dr. Bach betont immer: Das Problem ist „Information“, d. h. die Parteien müssen einen immer wissen lassen, was in ihnen vorgeht, was für Gefühle sie zueinander haben, und besonders auch, wenn etwas beim anderen sie ärgert. Ich sage: Dass das ist wirklich sehr wichtig.
An pr.
10 – 11 Heini hier. Er ist im Auto aus Mexiko gekommen . Er redet uns sehr zu, nach Mexiko zu kommen und auch ihn zu besuchen.) Er fährt Hanneli nach Ojai und S. B. Sie kommt abends mit Autobus zurück.) – Ich an pr.
(Verlag Olms hat mir Angelelli „Freges kleine Schriften“ geschickt, mit Rechnung 30 $ für 340 S! Ich gehe mit Frege k-Karten durch und trage die Bynum Nummern ein. Ich stelle fest, dass ich alle 9 wichtige von den 🕮 in dem Band enthaltenen Sachen schon habe. Ich überlege daher, das Buch zurückzuschicken.)
Wieder zurück zur pr.
Ganzen Tag an pr. (Theorem über zweite Regel.)
Ganzen Tag an pr. (Theorem über zweite Regel.)
Ganzen Tag an pr. (Über alternative Regel).
Ganzen Tag an pr. (Über alternative Regel).
Ganzen Tag an pr. (Ich merke, dass doch noch allerhand Arbeit zu tun wäre. Darum beschließe ich, diese §§ 4 C und D über ungewisse Evidenz aus dem großen ms „AS“ herauszulassen, und zurückzulassen für einen späteren extra Artikel!)
11 – 2 Mia und Wim hier (lebhafte Unterhaltung über die geplante Reisesteuer nach Europa. Über die erstaunlichen Erfolge der Vietcong in den Städten von Vietnam. Beide gehen mittags mit mir spazieren. Wim empfiehlt mir 2 Artikel im letzten MR.)
Ich tue die ganzen Papiere, teils schon englisches ms (), teils Skelett und Notizen, in eine braune Mappe für späteren Artikel „Uncertain Evidence“.
Nachmittags zu Dr. Rimer. (Auch über Gallensteinoperation. Er ist dafür, aber will, dass ich zunächst noch kräftiger werde und Gewicht zunehme.)
An pr (eine neue Idee für 2 Familien; die zweite Komponente ist Produkt der \(\mathfrak{m}\)-Werte für die (anstatt bisher immer: für die E, d. h. Musterbeziehungen. Angefangen 18. 2.)
Gekramt. (Frege-Karte vervollständigt).
Gekramt. – Investmentprospekte in Deutschland studiert.
10 ½ – 2 Haim Gaifman hier. (Über Artikel mit Humburg. Dieser soll den ersten Aufsatz schreiben, 🕮 dabei aber angeben, dass G. die erste Lösung hatte. Nachher will G. dann einen weiteren Aufsatz schreiben, um weitere Ergebnisse seiner Methode anzugeben. – Über Peter Krauss; er sagt, dieser ist jetzt doch unglücklich an dem Negercollege in Florida. – Er ist lebhaft und intelligent.) – Nachmittags Erika und Jim kommen. (Er bleibtüber (Abends gehen sie aus, Abendessen und movie.) Er bleibt über Nacht hier, mit Schlafsack im Wohnzimmer.
Vormittags (während Jim noch schläft, in Hannelis Zimmer) langes Gespräch mit Erika und Hanneli über Schulwechsel (Erika möchte von der H. V. Schule fort. Sie sagt, die Zeit ausserhalb der Unterrichtsstunden ist total festgelegt. Sie möchte die Hausaufgaben machen, wenn sie will, und oft nur kurz, und dann Zeit haben für ihre eigenen Interessen; entweder in einem Schulfach; oder Bastelei und Batikarbeit und ähnlichem Bedrucken von Stoffen, oder sich Kleider nähen, und auch Kontakt mit anderen Mädchen und Knaben. Sie meint, nächstes Jahr könnte sie schon Führerschein für Auto bekommen, und dann selbständig zur Schule fahren, aber hier wohnen. Wir überlegen, wie das geht. Hanneli ist besorgt um meine Ruhe; ich sage, mit 2 Türen geht das gut, nötigenfalls kann ich meine Türe noch polstern lassen. Sie will also nur noch in Tagesschule. Sie sagt, Jaydar und die Lehrer sind viel zu sehr abhängig von dem Schul dorm, der genau über alles bestimmen will und viel zu viel durch Regeln festlegen will; z. B. wann und was für Hosen die Mädchen anziehen dürfen zu verschiedenen Zeiten und dergleichen. – Sie sagen, Universitäts high school ist an Barrington, nur ein Block S von Wilshire; dahin könnte sie sogar nötigenfalls zu Fuß gehen. Wir beschließen, allerhand Informationen einzuziehen über Tagesschulen in LA, und dann weiter zu überlegen.)
Gekramt. – 5 – 6 Kalish hier. (Er ist immer noch übermässig beschäftigt. Im department ist jetzt David 🕮\(Kalish) (M und K, und Gaifman)\ vice chairman, bekümmert sich besonders mit Studenten. Kalish selbst nimmt kaum jemals richtige Mahlzeiten, muss immer herumsausen und zwischendurch ein Butterbrot essen. – Zur Präsidentenwahl: Er würde nötigenfalls für Nixon stimmen! Denn der ist neu im Amt und könnte sich eher zu einer Kompromisslösung bereit finden als Johnson! Er glaubt, dass im Sommer Negerunruhen ausbrechen werden, und hofft, dass Neger-, Friedensbewegung zusammen arbeiten können.)
Post gelesen. –Tondl hat mir 2 Ex. geschickt und dazu Brief. Er dankt nochmal sehr für mein herzliches Begleitwort (wo ich für Verständigung zwischen West und Ost spreche, und für Einheitswissenschaft, für eine Wissenschaft, in der kein Land ein anderes ausbeuten kann, ebenso keine Klasse!)
Ditto masters korrigiert (§ 3 A, B, schon vor dem letzten Sommer von Mary getippt.)
Ditto masters korrigiert (§ 4, A, B, schon vor dem letzten Sommer von Mary getippt; das ist alles bisher Getippte.
M., K. &Gaifmanhier für Besprechung (10 ½ – 2). (Ich zeige G. die irregulären numerischen Ergebnisse von unserer Methode mit \(\xi _{jl}\) anstatt \(\gamma{}_j\), die Kuhns mit Computer berechnet hat. Er stimmt zu; er hat allgemein Bedenken gegen meine Idee, von unten her anzufangen mit gegebenem \(\eta{}\)’s; er sagt, man muss von oben anfangen, nämlich vor Verteilung im Strukturraum. – Aber er meint, unsere frühere Methode von ca 1960 mit je 2 Prädikaten verschmolzen in jeder Komponente könnte doch vielleicht gut sein. –G. berichtet, dass Tarski gestern nach seinem Vortrag im Gespräch sich für Johnson und den Vietnamkrieg ausgesprochen hat; Kalish hatte mir schon gesagt, dass Tarski und Church reaktionär seien. Tarski sagt: Auch wenn es eine Weltregierung gäbe, und in einem Land 90 % für Kommunismus stimmen würden, müsste die Weltregierung dagegen 🕮\(Felix Greene bei Lomax)\ eingreifen, und es mit Weltpolizei verhindern, weil es Unterdrückung sei!) – Nachmittags gekramt. Und Notizen vom Gespräch geschrieben.
11 – 2 Mia hier. (Wim war sehr ruppig zu ihr, hat in der Wut ihre Bluse zerrissen usw. Er geht schon lange nicht mehr zum Analytiker. Oft hat er solche heftigen Anwandlungen; sie sucht ihn zufriedenzustellen, soweit sie kann. Hanneli sagt ihr, dass sie für ihn die Mutter vertritt; und sie soll nicht zu nachgiebig sein; im Grunde verlangt er unbewusst, dass die Mutter auch feste Grenzen zieht.) – Abends in Lomax Show Felix Greene6https://en.wikipedia.org/wiki/Felix_Greene (er sieht sympathisch aus, graue Haare, große Stirn, verständnisvoll; er spricht leicht, sehr vernünftig; er sieht die großen Zusammenhänge: Die Kluft zwischen den überreichen USA (6 % der Einwohner, aber 2⁄3 des Reichtums) und den armen unentwickelten Ländern wird immer größer; es werden immer mehr „Befreiungskriege“ ausbrechen, Revolutionen gegen unterdrückende Regierungen, die meist von USA unterstützt werden; unsere Regierung redet immer nur „für Freiheit und Demokratie“, aber unterstützt überall die anti-kommunistischen Generäle und reaktionären Schichten. Er sagt, er hat großen Film von Nordvietnam gemacht, für CBS; aber sie haben nur wenig davon benutzt; der Film ist jetzt sein Eigentum, und wird in Kinos gezeigt, jetzt auch in LA. siehe Sa. 9.!)
Gekramt. Briefe diktiert.
(Zum Westward Haus: zurückregistriert für demokratische Partei, damit ich für ballot und primary stimmen kann). Gekramt und Briefe diktiert.
Gekramt und Briefe diktiert.
Gekramt und Briefe diktiert (einen kurzen Brief an … und einen großen Teil des langen Briefes an Bynum musste ich nochmal diktieren, weil ich anscheinend nur die Play Taste hinuntergedrückt hatte!). 🕮\Vietnamfilm\ Nachmittags kommt Mrs. Turman (zum ersten Mal. Sie wohnt ganz nahe, in Barrington; sie wird das Diktierte tippen. Aber da sie Kanadierin ist, kann sie nicht von der Universität angestellt werden, und ich muss daher das Tippen selbst bezahlen.)
(Hanneli fährt vormittags nach Ojai und holt Erika ab. Erika geht nachmittags zum Zahnarzt. Dann kommt Jim hierher in seinem Auto. Abends essen wir alle zusammen. Ich frage Jim nach den Plänen für Europareise; sie wollen nach Frankreich, Deutschland, Italien, oft in Zelten. Jim schläft hier im Wohnzimmer für die Nacht, in seinem Schlafsack.)
Beim Frühstück mit Hanneli und Erika über das Problem der Schule. (Erika möchte im Herbst unbedingt von H.\.V. Sch. fort; die Beschränkungen sind zu gross. Z. B. ist sie jetzt begeistert für Batiken und Malen auf Stoffen; sie sagt, in der ganzen Woche kann sie nur 3 Stunden dies tun. Abends können sie nicht in das Bastelzimmer gehen, weil kein Lehrer da ist, es zu überwachen. Jaydar möchte vielleicht mehr Freiheit geben; aber der Alten board lässt das nicht zu; und viele Eltern wollen auch strengere Regeln, weil sie die Schule verantwortlich machen für das, was die Kinder tun.) – Nachmittags mit Hanneli und Dr. Kulka zum Kino Granada (9000 Sunset), Felix Greene‘s „Inside N. Vietnam“ (4¼-6¼). Ich bin erfreut, dass ich die Gesichter deutlich sehen kann; wir sitzen auf meinen Wunsch in der 6. oder 8. Reihe. Zuerst Schoenbrunn’s Ansprache an Geschäftsleute „Wie wir in den Krieg gerieten; sehr klare kurze Zusammenstellung der Hauptfakten seit der Zeit im II. Weltkrieg, als Ho Chi Minh in seinem Befreiungskampf gegen die Japaner unser geschätzter Verbündeter war; wie zuerst Frankreich, und später Amerika die Vereinbarungen mit Ho Chi Minh brachen, und halfen, Frankreichs Kolonialregime wieder herzustellen. Alles frei gesprochen; sehr klar und präzise. Dann Greenes Film. Wie praktisch alle Städte außer Hanoi und Haiphong zerstört sind; das tägliche Leben des Volkes. Reparaturen von Straßen und Brücken. Tägliche hunderte von Luftangriffen; oft gegen einen Ort, der keine militärische Bedeutung hat. Ho Chi Minh tritt auf, in einem Dorf 🕮\[Gespräch mit Dr. Kulka über Frau Jokl; mein Versöhnungsversuch gelingt nicht.]\ spricht er zu den versammelten Leuten. Die Menschen, Frauen, Männer und Kinder, sehen sympathisch aus, menschlich und lebendig; sehr oft singend. Greene spricht zu ihnen durch Dolmetscher. [Über Greene, siehe So, 3.!] – Nachher Dr. Kulka bei uns. [Später bringe ich das Problem der Entzweiung mit Jokls auf; ich betone, dass es meine Initiative war. Sie sagt zuerst, sie bedauere lebhaft den Bruch wegen Dr. Jokl; an Frau Jokl liegt ihr nicht so viel; und Frau Jokl habe ihr ein Unrecht getan, indem sie ihr Hilfe mit dem Auto verweigerte. Ich: Von Frau Jokls Seite sieht es anders aus; sie war wohl bereit, die Pakete auszufahren, aber sagte, dass Frau Kulka selbst die Pakete hinunterbringen müsste; Frau Jokl hat mir gesagt: Dr. Kulka hat unfreundlich gesagt: „Also dann nicht“ und aufgehängt, daher müsse Frau Kulka auch den ersten Schritt tun und sie anrufen. Sie besteht aber auf ihrer Seite; es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Frau Jokl ihr ein Unrecht antat; damals bei ihrer Reise nach Japan sei sie auf einmal zu ihr gekommen, in Japan, und habe gesagt, sie habe den Plan ihrer gemeinsamen privaten Rundfahrt durch Japan aufgegeben und doch für die Gruppenexkursion sich angemeldet. Dr. Kulka hatte dafür nicht genug Geld; Frau Jokl habe ihr Geld geliehen, dann aber später sie beschuldigt, sie habe zu wenig zurückgezahlt. Sie ist empört darüber; aber mir scheint es ganz wahrscheinlich, dass Dr. Kulka, die leichte Konfusion macht, sich dabei verrechnet hatte. Sie sagt, Frau Jokl sei sehr egoistisch; ich sage dagegen, wie sehr hilfreich sie zu mir gewesen ist. Jedenfalls ist also nichts zu machen; sie ist sehr eigenwillig und anscheinend leicht gekränkt. Hinterher erklärt Hanneli mir, dass das aus einem Minderwertigkeitsgefühl kommt; sie ist ängstlich, ob man sie kritisiert, weil sie selbst unbewusst weiß, dass sie vieles verkehrt macht. – Wir fahren sie nach Hause.]
Brief von Cohen, er möchte „ms über statistische Mechanik haben“ (er hat von Feigl darüber gehört. Ich schaue die alten Entropie mss und Notizen durch. Da ist ein Brief von Cohen in 1960 mit zurückgeschicktem ms und Angaben von Literatur, die ich noch verwerten sollte. Ich tippe Antwortbrief, dass ich damals sorgfältige Durcharbeitung plante; aber heute bin ich schon zu weit fort von dem Gebiet; 🕮\(Jokls) (Dr. Rimer)\ ich glaube nicht, dass ich nochmal daran arbeiten werde.)
Am TV: Fulbright Committee befragt Rusk7Dean Rusk, damaliger Aussenminister der USA: https://en.wikipedia.org/wiki/Dean_Rusk über Vietnamkrieg. (Meistens sind die Senatoren äusserlich höflich zu ihm. Aber einer sagt, dass, seit er vor 2 Jahren bei ihnen war, ist die Stimmung im Komitee geändert: Jetzt ist die Mehrzahl ernstlich zweifelhaft am Krieg. Sie fragen, ob es wahr ist, dass der Präsident plant, weitere 200‚000 Soldaten hinzuschicken; sie mahnen ihn ernstlich, dem Präsidenten klar zu machen, er soll keinen solchen Beschluss fassen, ohne es vorher mit Kongressführern zu besprechen.)
Gelesen und gekramt.
Ganzen Tag für Einkommensteuer gearbeitet, mit Hanneli zusammen. (Ich finde, dass BB statement über royalities (für IRS) um mehr als 500 $ zu hoch ist, und ich diktiere Hanneli einen Brief, um das aufzuklären.)
12 – 2 ½Jokls hier. (Ich berichte, dass mein Versöhnungsversuch mit Dr. Kulka ganz fehlgegangen ist. Dr. Jokl sagt, sie ist überempfindlich, und entstellt die realen Fakten, und ist schwer von ihren Ansichten abzubringen.) – Ganzen Nachmittag mit Hanneli an Einkommensteuer.
12 ½zu Dr. Rimer. (Er möchte Gallenblasenoperation noch verschieben; in meinem Alter sind doch immer risks dabei, und er möchte abwarten, bis Schmerzen auftreten, die deutlich von den Gallensteinen kommen; ferner auch, damit ich noch kräftiger werde. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen.) – An Einkommensteuer.
(Hanneli vormittags und mittags zu bootstrap.) – Nachmittags mit Hanneli Einkommensteuer. – (Abends Feigl telefoniert (Flugplatz, zurück aus Honolulu).
Nachmittags mit Hanneli Einkommensteuer.
Etwas an Einkommensteuer. – Gekramt und gelesen. 🕮\(Norby) (Erika und Jim hier) (Oppacher gelesen) (Ich zu Mia, Wim, Frank)\
9 – 10 ½Norby hier (Einkommensteuer besprochen; zum ersten Mal Hanneli dabei. Er sagt: Für medical Ausgaben wird jetzt 3 % meines Einkommens abgezogen, auch für mich selbst! nicht nur für die dependents, wie bisher.) – Ganzen Tag noch Notizen für Steuer geschrieben, Sachen umgeordnet usw.
Überlegungen Hannelis über Einkommensteuer für die Zukunft. (Sie macht Vorschläge zum Umordnen einiger Abteilungen im Kontobuch). – Abends: Etwas steckt zwischen den Zähnen vorn unten Mitte, sehr schmerzhaft. Hanneli bringt es mit einer Nadel heraus.
Briefe diktiert. –Oppacher thesis gelesen (das Kapitel über Analytizität in theoretischen Sprachen. Veranlasst durch Finden seines Briefes von 1966, als er die Diss. schickte.)
Oppacher Diss. (von 1966) gelesen. – Nachmittags kommt Hanneli aus Ojai zurück, mit Erika und Jim. (Jim bleibt hier, schläft mit Erika im Schlafzimmer, Hanneli im Wohnzimmer!)
Weiter Oppachers Diss. gelesen (da sind erstaunliche Missverständnisse, besonders über die A-Postulate: sie seien willkürlich, keine klar adäquaten Forderungen wie für Axiome der Konsistenz usw.)
11 ½ – 2 ½ ich zu Mia und Wim. (Hanneli fährt mich hin und macht noch Spaziergang mit uns, Frank fährt zurück. – Ich frage Frank über Dollarentwertung; er sagt, sie kommt ziemlich sicher bald, und zwar Gold Preiserhöhung auf 2- oder 3-fache! Dann alle Währungen in Europa machen dieselbe Abwertung in demselben Maß; nachher sind dann die Austauschraten wieder wie vorher. Preise von Sachen sind dadurch nicht wesentlich berührt; das hängt von Konjunktur ab; aber wegen der jetzigen Unsicherheit meint er, es wäre ratsam für mich, einige Monate abzuwarten. Siehe Notizen in folder Invest Eur. Nachmittags fährt Jim die Erika nach Ojai zurück. –🕮 Abends mit Hanneli über Erika und Jim gesprochen. Gestern, wo ich erstaunt war, als sie erst um 2h nachts nach Hause kamen, waren sie in Lokal am Hollywood Boulevard, in der Nähe von Sunset Strip; dort gehen die Jugendlichen hin, Hippies und so, aber besser gekleidet als am Strip. Da ist Musik und italienische Küche, vielleicht etwas Tanzen. IchbOriginal Ob. frage, ob sie sich nicht Sorgen macht um Erika, mit Sex, auch bei der geplanten Europareise zusammen. Sie sagt: nein; es ist gut für Erika, Liebesgefühle und Zärtlichkeit zu entwickeln; und sie haben ruhig und offen miteinander über Sex, Schwangerschaft usw., gesprochen. Erika habe keinen Wunsch danach, und Jim respektiert das, obwohl er selbst schon vor längerer Zeit Sex erlebt hat. Aber Werner macht sich sehr Sorgen; er wird ein tape schicken, damit sie seine Überlegungen und Gründe ausführlich hören kann.)
1:45 zu Dr. Straatsma. (Lesefähigkeit im linken Auge wird ganz langsam schlechter; im rechten geht es schon gar nicht mehr. Druckmessung ist sehr befriedigend, ganz im Normalen. Über Operation; ich sage, Gallenblasenoperation wird vermutlich später in diesem Jahr nötig sein; ich dachte, die Operation lieber verschieben bis nachher. Er stimmt zu.)
Briefe diktiert.
Überlegungen zur neuen Auflage von „Syntax“ (Springer hat es im Brief vorgeschlagen, und wünscht neues Vorwort; ich soll auch die beiden Artikel angeben, auf die im alten Vorwort hingewiesen wird; ich will im Vorwort auch über Semantik sprechen, und Bücher angeben.) – Abends langes Gespräch mit Hanneli (zuerst über die ungewöhnlich hohe Telefonrechnung; ob sie oder Erika vielleicht manchmal vergessen, dass es long distance ist, und weiter plaudern über Unwichtiges. Sie sagt sofort, sie will diese Gespräche selbst bezahlen, aber das lehne ich natürlich ab. Und sie macht wirklich klar, dass sie bewusst jetzt ganz nahen Kontakt mit Erika halten will, weil die in einer schwierigen Periode ist. Und nun hat Werner zwei kleine Rolle tape geschickt, auf denen er alle seine Bedenken, Mahnungen und Warnung gegen Sex 🕮\(Gespräch mit Hanneli)\ gesprochen hat. Er sagt, seine Eltern waren sehr streng in solchen Fragen; und nun macht er sich sehr Sorgen und mahnt Erika: nur ja nicht Sex. Hanneli dagegen schenkt ihr Vertrauen; und aufgrund davon erzählt Erika ihr auch alles, wie sie mit dem Freund zum Strand gegangen ist, und sie sich da sehr herzlich geküsst und gekost haben; und wie sie ein andermal, bei Mädchen, die es nicht wollten, eine Zigarette geraucht hat; und so allerhand. Erika weiß Bescheid über Sex, und über Schwangerschaft und Verhütung; und gegenwärtig will sie es gar nicht; aber Jim würde es sehr gerne tun, aber gibt ihr nach. Ich bestärke sie darin, dass sie Recht hat, dem Kind Vertrauen zu zeigen; wenn sie das nicht mehr täte, würde Erika ihr auch nicht mehr so offen erzählen. – Hanneli macht sich Sorgen über ihr eigenes Leben; sie wird im Sommer 48; sie ist unbefriedigt, dass sie keinen richtigen, soliden Beruf hat, oder auf einen solchen hin studiert. Ich sage, vielleicht wird doch etwas aus der Arbeit mit Dr. Bach; sie hofft das auch, aber weiß es nicht sicher. Über unser Leben hier zusammen. Ich sage, es tut mir leid, dass ich so ein Schweigsamer bin, sie bräuchte mehr Unterhaltung, Gespräch und Aussprache; sie sagt, sie ist froh, dass sie immer zu mir kommen kann sich auszusprechen wie jetzt; und ich bestärke sie sehr darin. Sie macht sich auch Geldsorgen; ich sage ihr, das braucht sie nicht; es ist höchst unwahrscheinlich, dass das amerikanische Wirtschaftssystem einen Zusammenbruch erleidet.)
Vorwort für Springer geschrieben (für neue Auflage der Syntax, mit Erklärung von Semantik).
Im Delius Buch über „Synthetisches Apriori“8https://ixtheo.de/Record/1788453220 gelesen. – Ganzen Nachmittag 8 getippte Briefe fertig gemacht. –Norby telefoniert, dass ich etwa 13 M bar zahlen muss im April für Einkommensteuer! Daraufhin schreibe ich an Shufro, damit er 6 M hierher überweisen lässt.
Vormittags Vorworte und Briefe diktiert. –🕮\(Präsident Johnson beendet das Bomben, will nicht nomination!)\ Mittags kommt endlich von BB die korrigierten Steuerberichte über meine Honorare; ohne comment oder Brief, keine Entschuldigung; sie geben jetzt genau dieselbe Zahl an, wie ich ihnen schrieb. – Von Norby kommt schon das ausgefüllte Steuerformular (nachmittags überlege ich, ob ich seine hohe Einkommenschätzung für 1968 herabsetzen soll ; ich lasse es aber schließlich.)
Norbys ausgefüllte Steuerformulare durchgesehen und Notizen gemacht. – 6h Präsident Johnson spricht (½ Stunde: (Er wird das Bombardieren aufhören über den größeren Teil von Nordvietnam, hofft, das Ho Chi Minh zu einer Genfkonferenz bereit ist; er hat England und Russland gebeten, mit ihm die Konferenz zu machen, wenn Ho Chi Minh zustimmt. Er selbst will die Präsidentschaft weder suchen noch akzeptieren! – Später einige comments von anderen. Ich glaube, dass Ho Chi Minh sicherlich nicht jetzt Besprechung machen will, sondern erst, wenn der neue Präsident im Amt ist.)
IV / 1968 Viele comments am TV über Johnson. (Auch Kennedy spricht; er liest ein Telegramm vor, das er abends an Johnson geschickt hat; darin sagt er, er will sich mit Johnson zusammen für die Einigkeit im Lande bemühen, so wie Johnson es gesagt hatte, und möchte ihn besuchen.) Nachmittags die inzwischen getippten mss für die zwei Vorworte fertig gemacht.
TV berichtet von Saigon: (gestern haben die amerikanischen Flugzeuge Nordvietnam bombardiert; wie Johnson sagte, nicht auf Hanoi, aber doch bis 80 mal südlich davon; und der Gesamtbetrag an Bomben in diesem Tag besonders hoch, höher als vorher! Also war Johnsons Beschreibung der „deescalation“ Schwindel!) – Abends TV: Ergebnisse von Wisconsin Primary (McCarthy 55 %, Johnson 15 % (); Republikaner: Nixon 80 %!) –
Informationsmaterial für neue Auflage der deutschen „Syntax“ geschrieben. 🕮\(King ermordet) (Erika kommt für Osterferien) (M, K, G)\
(Sachen für Springer diktiert.) Buch Delius gelesen (über „formal-analytisch“ und „material-analytisch“.) – Abends will ich alleine abendessen (Hanneli ist zur Gruppe); da sehe ich im TVMartin Luther King in Memphis sprechen zu einer begeisterten Menge von Schwarzen; er spricht lebhaft und anfeuernd: „Wir werden den Umzug machen, und dann dies und das; und später die Demonstration in Washington; und wir werden erkämpfen …; keiner kann uns mehr aufhalten, wir werden gewinnen.“ Dann kommt ein Kommentator und sagt: Heute nachmittag ist King ermordet worden! Er ging aus seinem Hotelzimmer auf den Balkon hinaus; auf einmal ein Schuss; er war durch den Kopf getroffen und bald gleich tot. Ich war ganz erschüttert, weil mich seine Ansprache so stark bewegt hatte. (Dann kam Johnson und sagte lobende Worte; er wollte heute Abend nach Hawaii abfliegen für Treffen mit Leuten aus Saigon; das hat er auf morgen verschoben.)
Einiges an TV über M. L. King. –Delius gelesen. – Nachmittags Wahrscheinlichkeitsüberlegungen für morgen. (Gewichtigkeitsmittel von 2 \(\mathfrak{M}\)s, aber mit Strukturen ohne Musterbeschränkungen). – Abends 9h: Jim bringt Erika her (für die Osterferien).
Besprechung mit M, K, und G. (Über Browns ms „Physik“; Gordon sagt, er macht doch einige richtige Fehler, aber stimmt zu, dass er intelligent und ingeniös ist; er will mit Melkanoff9Wahrscheinlich Michael A. Melkanoff: https://dl.acm.org/profile/81100608271 sprechen, ob der bereit ist, B. zu beraten. – Wir gehen zurück auf unsere alte Methode mit Verschmelzung von je zwei Prädikaten, verbesserte Form von G. Ich habe im Januar einige Blätter hierüber geschrieben, Gordon nimmt sie mit.) – Nachmittags Überlegungen über 2 Familien, mit Strukturaxiom, aber doch analog zur alten Methode: lineare Kombination von 2 Komponenten. – Abends langes gutes Gespräch mit Hanneli🕮mit Hanneli: (Sie zeigt mir Erikas langen, dicken Aufsatz über Italien, mit vielen Bildern; über Bevölkerung, Arbeitszweige, Landschaft, Kunst. Sehr sorgfältig ausgearbeitet. Hanneli erzählt, dass sie auch Aufsätze geschrieben hat über ein erdachtes Mädchen, das ihr Leben verpfuscht hat und ins Meer geht, zu ertrinken; und über ein anderes Mädchen und ihre Schwierigkeiten mit Jungens. Es ist erstaunlich ge in Inhalt und Ausdruck dieser Aufsätze; Hanneli liest mir auch einiges vor. Hanneli erzählt auch von sich selbst, ihrem starken Miterleben in der katholischen Kirche. Sie sagt, Jim hat es wirklich schwierig; seine Beziehung zur Mutter ist oft nicht befriedigend, und er zweifelt oft an sich selbst. Durch Erikas Einfluss hat er das Rauchen und drugs und Sex aufgegeben; jetzt hängen beide sehr aneinander. Werner hat lange Sachen auf tape gesprochen, nicht an Erika, sondern an Hanneli, über die Gefahren von Sex, besonders auf der geplanten Reise im Sommer, wo Erika und Jim immer zusammen sind. Aber sie versucht, ihm zu sagen, dass es gut und notwendig ist, der Tochter Freiheit zu geben; sie vertraut darauf, dass Erika aus einem Entschluss den richtigen Weg für sich gehen wird. Es freut mich sehr, dieses gute Gespräch mit Hanneli zu haben; ich erzähle auch gelegentlich etwas aus meinem Leben dazu.) (Jim holt Erika um Mitternacht vom Marathon ab; das war von morgens 8:30).
Vormittags etwas an pr. – Beim Mittagessen rede ich Erika sehr zu, doch heute nachmittag mitzukommen; ich will auch hingehen, und für sie ist es doch wichtig im Zusammenhang mit ihrem gestrigen Marathon der Jugendlichen. Dr. Bach’s „Confrontation of the generations“; ein meeting der Jugendlichen, die gestern (von 8:30 – Mitternacht) im Marathon waren, zusammen mit den Eltern; es soll 1:30 – 5 sein; in Wirklichkeit 1:30 – 9! (Dr. Bach nimmt jeweils eine Familie vor; Eltern und Kinder 🕮 sitzen dann nahe bei ihm; ich sitze dicht bei ihm, damit ich besser sehen und hören kann. Bachs Assistent Marshall sitzt dabei; er stellt die Familien vor. Dann fängt eines der Kinder an, Klagen oder dergleichen vorzubringen; und die Eltern (die in Marshalls Therapiegruppe teilgenommen haben) antworten darauf. Wenn die Klage zu allgemein ist, sagt Bach: „Gib Beispiele“. Es ist erstaunlich und erfreulich, wie offen hier die Familienschwierigkeiten erörtert werden; meist stellt sich heraus, dass ein Mangel an Kommunikation der Hauptfehler ist; die Kinder, besonders die Heranwachsenden, klagen, dass sie bei den Eltern kein Gehör oder wirkliches Verständnis finden. Offenbar auch ernste Schwierigkeiten, wo ein Junge darauf besteht, dass er „grass“ (marijuana) und sogar pot (drugs) nicht aufgeben will (von Zigarettenrauchen wird viel weniger gesprochen; es scheint allgemein anerkannt, dass die Jugendlichen das selbst entscheiden, dass sie rauchen. Auch hier beim meeting.) Auch die Schwierigkeiten zwischen den Eltern kommen offen heraus; das ist sicherlich schon in der Gruppe ausgesprochen und durchgesprochen worden, sodass hier weniger darauf eingegangen wird. – Um 6 wird ½ Stunde Pause gemacht; Dr. Bach führt mich zu seinem Schlafzimmer und lässt mich auf seinem Ehebett schlafen ausruhen; Hanneli bringt mir K. Nachher geht es weiter. Zu meiner Überraschung kündigt Dr. Bach unter den Familien, die drankommen werden, auch „die Familie Thost“ an; das hatte ich nicht erwartet. Dann sitzen wir drei auf dem Sofa, Erika in der Mitte zu meiner Rechten. Erika fängt an, dass manchmal traut sie sich nicht, mich um etwas zu bitten, sie fühlt sich schuldig dabei. Ich: Warum schuldig, fragen ist keine Sünde, wir überlegen es dann in der Familie. Erika: Ich fühle mich gross genug, ich möchte einfach mitbestimmen. Ich: Gewiss, Du kannst nicht einfach selbst bestimmen, aber Du hast eine Stimme unter dreien. Sie: Aber manchmal sind Schwierigkeiten. Ich (oder Dr. Bach): bitte Beispiel! Erika: Z. B. in der Wohnung; ich kann nirgends meine geliebten Arbeiten tun, Batik usw. Ich: Ja, das ist ein Problem mit der Farbtupfen und so, wegen carpet; aber wir müssen dann 🕮versuchen‚ eine Lösung zu finden; vielleicht gibt es ein Zimmer im Keller von unserem Gebäude; das könntest Du als den haben. Dr. Bach: Denk’ mal, Erika, dann bekommst Du einen eigenen den ganz für Dich. Hanneli Erika sagt, dass ihre Mutter ihr viel Freiheit gibt und Vertrauen schenkt. Hanneli sagt, dass ich ihre die Kinder ohne die engen Schranken der „bourgeoisie“ von Kindheit an aufgezogen habe, und sie erzieht Erika in demselben freien Geist; sie spielt an auf die damalige Jugendbewegung. Dr. Bach fragt mich, wie ich mich dazu stelle. Ich sage, ich stimme Hanneli zu , dass es das Beste ist, Freiheit und Vertrauen zu geben; zumal, da ich finde, dass Erika für ihr Alter ungewöhnlich gereift ist; (daraufhin sagt Hanneli Obiges über meine Erziehungsideen als sie ein Kind war.) Ich sage, für mich ist es ja leichter, die Freiheit zu geben; ich bin 2 Generationen entfernt von Erika, und da ist die Generationenspannung nicht so groß; und außerdem habe ich die Verantwortung nicht zu tragen wie die Mutter. Als wir fertig sind, spricht Dr. Bach ein paar Worte, wie erfreulich es ist, dass in dieser Familie die Probleme besprochen und zusammen gelöst werden; und dann bricht, zu meinem höchsten Erstaunen, ein langer schallender Applaus los. – Nachher war ich aber doch müde und konnte nicht mehr so gut auffassen. Das Ganze ging bis 9h anstatt 5h! Dr. Bach stellte mir verschiedene Leute mir vor und sagte, ich sei ein sehr prominenter Philosoph; 2 Männer wollten mir die Hand schütteln und ihrer Freude Ausdruck geben.) Endlich um 9 fahren wir ab. Unterwegs sage ich Erika, wie gut es doch war, dass sie mitkam, und sie sagt auch, dass sie froh ist und vieles dabei gelernt hat; ich sage, so viele Leute machten sehr unklare comments in der Diskussion, und ich war sehr erfreut, dass ihre Bemerkungen immer klar waren.
Etwas über pr (2 Familien, mit Strukturaxiom; Vergleich mit der alten Methode.) – (Mittags sagt Hanneli mir, dass Erika und Jim auf Campingtour bis Mi gegangen sind, in die höheren Berge hinter Ojai.)
Allerhand SD gelesen. – Vormittags am TV: Martin Luther Kings Trauermarsch (150 Tausend! Von Atlanta zum Morehouse College, und dort in der Kirche Ansprache von Abernathy10https://en.wikipedia.org/wiki/Ralph_Abernathy; sehr ergreifend alles.) 🕮
An pr (Überlegung über basic Annahmen für IL). – Nachmittags allerhand gelesen. (Erika war einige Tage mit Jim Camping in den Bergen.)
An pr.– Gelesen.
Gelesen. – An pr. – Abends langes Gespräch mit Hanneli und Erika (Erika wünscht sehr, ihr eigenes Zimmer zu haben. Ob wir nicht umziehen könnten (!). Ich sage, das würde für mich sehr viel Zeitverlust bedeuten, bis hinterher wieder all mein Kram eingeordnet ist, und wo ich dann immer lange nach Sachen suchen muss. Vielleicht könnte Erika in der Nähe ein Zimmer finden; da sie mit Farben arbeiten will, für Stoffbatik usw., vielleicht ein den oder Studio. Aber sie möchte dann dort auch wohnen und schlafen, und auch sich etwas kochen können. Erika sagt gleich: Eigentlich darf sie nach den Vorschriften noch nicht allein wohnen; aber wenn jemand nachsehen kommt, wird sie einfach sagen, sie wohne dort mit ihrer Mutter, die sei nur gerade nicht zu Hause. Sie will auf einmal nicht nach Europa fahren diesen Sommer; anscheinend hat sie sich gerade sehr mit Jim gezankt am Telefon; ich sage, vielleicht fahren wir dann alle mal nach Mexiko, da wird auch Annette hinkommen. Aber Erika ist heftig dagegen: Alle die Tanten dort, sie mag sie nicht leiden und sie geht auf keinen Fall dahin. Dann macht sie wieder ein langes Telefongespräch mit Jim (der in Ventura ist); sie schreit ihn an, und dann weint sie wieder sehr. Nachher sagt sie auf meine Frage, ob da Probleme sind: Sie hat ihm gesagt, dass sie ihn hasst, aber dann wieder, dass sie ihn liebt, und alles gleichzeitig. Sie ist sehr impulsiv und heftig, und ändert schnell ihre Entschlüsse. Sie möchte im Sommer am liebsten Geld verdienen, damit sie mehr unabhängig ist und sich allerhand leisten kann.)
Erika mit geschwollenen Mandeln und Fieber im Bett. – Scholz’ SD über „analytisch“ gelesen.
Schleicherts11Hubert Schleichert (1935-2020); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Schleichert Buch ms „Semantik der Physik“ gelesen. (Über Physik weiß er gut Bescheid; aber mit der Semantik hapert es; z. B. seine Erklärung und Diskussion von 🕮\(ich bei Helmers) (Ralf Schoenman am TV)\ Tarskis Definition der Wahrheit ist ganz konfus, weil er die Anführungszeichen schlampig behandelt; er kommt zu das ist ähnlich wie bei Black.) – Nachmittags weiter in Helmers Buch „Soziologie“ gelesen. 6 – nach 8 bei Helmers. (Sie haben Er war diese Woche im Osten. Es ist beschlossen worden, das neue Institut zu machen in Middletown, Conn.12https://en.wikipedia.org/wiki/Institute_for_the_Future, assoziiert mit, aber doch unabhängig von, Wesleyan Univ. Das ist ungefähr Mitte zwischen NY und Boston, etwa 2 Stunden von NY. Sie laden mich ein, wenn ich mal in den Osten komme, in ihrem Gastzimmer zu wohnen. Sie haben eine glänzende Reihe von Namen als trustees, teils große Geschäftsleute, teils Wissenschaftler. Ein Präsident, der das ganze Geschäftliche tut. Sie haben ihr Ventura Haus schon verkauft; ihr Haus in Mulholland stehtcOriginal zu. jetzt zum Verkauf, für 64 M. – Auf ihre Fragen erzähle ich von den Altersheimen bei München. Reinhold Baer und Frau waren bei ihnen; er ist auf Vortragsreise; ein Semester in der Universität von N. M. Sie haben erzählt, dass sie mich in Schloss Elmau getroffen haben, und lassen sich davon erzählen, vielleicht wollen sie auch mal hingehen.) – Abends 9 ½ – 10 ½TVim Kreis9, die Show von Buckley13https://en.wikipedia.org/wiki/Firing_Line_(TV_program); er diskutiert mit Ralph Schoenman (Schoenman ist sehr persistent; B. versucht oft, meist vergeblich, ihn zu unterbrechen. Schoenman gibt marxistische Erklärung des amerikanischen Imperialismus in Vietnam, Lateinamerika, und überall. Er berichtet über die Sitzungen von Russells Tribunal, er selbst ist in Vietnam herumgereist, er und andere haben bezeugt, dass besonders Schulen, Kirchen, hospitals bombardiert werden; über Napalm und die antipersonellen Bomben. Buckley kann immer nur ganz kurze Zwischenbemerkungen machen; seine erste ist: Wann haben sie zuletzt eine kommunistische Regierung kritisiert? 🕮 Gleich am Anfang berichtet Buckley: Dies ist der junge Mann, der nach Presseberichten den alten Russell ganz captive hält. Dagegen sagt Schoenman: Er ist meist auf Reisen; so kann sein unheilvoller Einfluss nur telepathisch zustande kommen; außerdem gibt Russell oft Vorträge, öffentliche Diskussionen, besonders auch an TV; da kann jeder sehen, wie selbständig er denkt und noch sehr alert ist. Die Zuschauer, die man nicht sieht, geben manchmal Applaus zu Buckley, aber keinen oder nur schwachen zu Schoenman.)
Vormittags langen Brief handgeschrieben an Chacha geschrieben zum Geburtstag. –Erika geht es schon erheblich besser; sie ist meist auf dem Sofa im Wohnzimmer.
An pr (Skelett über „Annahmen“, alter § 5, beendet). – Erikas Temperatur ist beinahe normal.
An pr.–Erika kommt zu mir und sagt, (ob es wohl gut wäre, wenn sie und Jim und dann beide zusammen zu Dr. Bach gingen? Es kostet pro Stunde $ 24. Ich sage: Das ist recht, das kann jedem von Euch und auch für die Beziehung zwischen Euch, von Hilfe sein. – Es stellt sich aber heraus, dass Dr. Bach erst nächste Woche kann.
An pr (ich füge noch hinzu, dass man auch universelle Gesetze als Annahmen nehmen kann; sogar auch dann, wenn \(\mathfrak{m}=0\); und gebe dann das Limitverfahren kurz an, wie in AS§ 19.) – Hanneli schreibt für uns an Lini (auf deren Vorschlag, wegen Platz Wohnstift; und wir legen 6 Schecks für 40, 240.–DM bei.)
Gespräch mit Hanneli über Erika. (Ich sage, dass ich zwar im Prinzip mit ihr übereinstimme, dass es am besten ist, Kindern große Freiheit und Selbstbestimmung zu geben. Aber ich habe doch starke Bedenken inbezug auf den Plan, dass Erika und Jim zusammen nach Europa gehen: Ich glaube, doch, dass unter den Umständen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Sex kommt, nicht sehr klein ist; ich kann mir doch 🕮\(zu Dr Kulka)\ vorstellen, dass unter solchen Umständen die Versuchung für Jim sehr gross ist, und dass Erika seinem Wunsch nachgibt aus Liebe zu ihm. Hanneli sagt, dass das wohl so ist, dass aber Beschränkung von ihrer Seite gar nichts helfen würde; das würde im Gegenteil Erika dazu drängen, es doch zu tun, aus Zorn gegen die Beschränkung; nämlich es irgendwann und irgendwo hier mal zu tun, auf einem Ausflug mit Jim. Erika hat ihr erzählt, dass sie gelegentlich auch Zigaretten rauchen mit anderen zusammen probiert hat; das würde sie nicht erzählen, wenn sie erwartete, dass Hanneli mit Entsetzen und Verboten reagieren würde. Sie sagt, es ist heute eben gar nicht mehr möglich, die jungen Menschen durch Verbote zu beschränken; wenn sie etwas wollen, tun sie es doch auf jeden Fall, wenn nötig heimlich. Und es ist besser, wenn es nicht heimlich ist; sie hofft, auf diesem Wege in nahem Kontakt mit Erika zu bleiben.) –pr (ms für 4 C „Basic assumptions“; ganzen Tag.)
Ganzen Tag pr (ms für § 4 C). – Erika ist meist auf jetzt.
12 – 2 mit Hanneli und Erika zu Dr. Kulka. (Dort der Architekt Woblin (?), der ihr Haus gebaut hat, und Frau …, später Herr und Frau Schäfer. Ich sage, ich bin noch unentschieden zwischen McCarthy und Kennedy; McCarthy scheint mir im Charakter besser, aber vielleicht hat doch nur Kennedy eine wirkliche Chance, Präsident zu werden. Sie meinen, auch McCarthy; er habe sehr viel Anhang gefunden. – Wir hatten gehofft, diesmal auf der Veranda sitzen zu können, aber es ist zu kühl. – Nachmittags kommt Jim (Hanneli sagt mir, er bleibt wahrscheinlich über Nacht. Erst zum Montag lunch sagt man mir, dass er schon abends wieder nach Hause gefahren ist.) 🕮\Erika zum Doktor, wegen Mandeln)\
Vormittags Briefe fertig gemacht. Nachmittags an pr. (Mittags kommt Erika endlich klar heraus, warum sie nicht in Ojai Schule bleiben will: Jaydor habe ganz versagt; er hat nie Zeit, mit den Schülern zu sprechen; sie hat ihn mal angerufen, um eine Verabredung, wann sie etwas Bestimmtes mit ihm besprechen will; er hat sofort gesagt: jetzt keine Zeit und ist später nie mehr darauf zurückgekommen; alle „hassen“ ihn! Das hat sie früher immer beschönigt, auf meine Fragen hat sie früher gesagt, es sei immer noch nicht richtig; aber erst jetzt stellt sich heraus, dass sie sehr unbefriedigt ist. Aber sie sagt auch: Sie will überhaupt nicht mehr boarding Schulen, weil man da nicht genug Freiheit hat. Dass sie herkommen will, hängt wohl auch damit zusammen, dass Jim jetzt in Ojai seinen Abschluss macht.) – (Noch Erika mit Hanneli zum Halsdoktor. Er sagt: Operation der Mandeln ist jetzt nicht nötig, hat was zum Anschmieren verschrieben; sie soll in einigen Monaten wieder zu ihm kommen.)
Ganzen Tag an pr. (12 Erika zu Dr. Bach, zur Einzelstunde (24 $); er hat ihr vorgeschlagen, auch zu seiner Jugendgruppe zu kommen; und sie möchte auch mal zusammen mit Jim zu ihm kommen, wegen der Probleme zwischen ihnen beiden. Ich sage, ich habe soviel Gutes aus Therapie bekommen, dass ich anderen immer zurede dazu.)
Ganzen Tag an pr. (Nachmittags Erika zur Jugendgruppe unter Dr. Marshall; er bringt sie heim.)
Vormittags an pr. – Nachmittags Post vom department.
(Hanneli fährt mittags ab nach Kairos, Well Wish. Hotel (für Dr. Bachs meeting, mit Marathon; und sie will Kontaktgymnastik zeigen für großen Kreis (30 Leute.)) Inzwischen versorgt Erika mich. Abends kommt Jim; aber ich bekomme ihn nicht zu sehen bis Sa Nachmittag. 🕮\(Erika und Wim hier)\
Haim hier 16 11 – 2 ½. (Meist über axiomatische Mengenlehre; er denkt ziemlich intuitionistisch; power menge ist ihm allgemein sinnlos; daher auch quanti Continuumshypothese sinnlos!) Wir gehen zusammen spazieren . Dann lunch, auch Jim dabei, den H. schon kennt. Wir sprechen über die Situation von Israel (H. sagt, dass beide, US und Russland, ihre Stellung im Nahen Osten nicht aufgeben wollen, weil politisch und strategisch wichtig; daher ist wenig Hoffnung und Verständigung zwischen den dortigen Ländern, so lange keine Verständigung zwischen US und Russland besteht.) – Abends kommt Erika in mein Schlafzimmer; ich vermute, dass sie gerade zurückgekommen sind; sie hatte mir gesagt, dass sie heute Abend ausgehen wollen; aber sie gehen jetzt erst los. – Ich kann nicht einschlafen; gegen 1h nehme ich nochmal 100 mg Noludar, und später nochmal Calm; aber um 2 ½ bin ich immer noch wach; Erika sieht mein Licht und kommt noch herein, um zu sagen, dass sie zurück sind; sie waren in einem guten Restaurant, aber ohne Tanz, am Hollywood Boulevard.
DST14daylight savings time; Uhren werden eine Stunde vorgestellt. – Nach 11 kommt Wim, holt mich zu Mia. (Schöne Sonne; langer Spaziergang zusammen auf der Straße mit Blick auf den Ozean; nachher sitzen wir auf der Plattform draußen. Wir sind alle erfreut, dass in Deutschland Links-Studenten Bewegungen im Gange sind; das gab es früher nie. Sie wollen im Juni nach Europa.) 3h zurück. –
Jim noch hier, mit Erika. – Ganzen Tag pr. –Jim und Erika zusammen zu Dr. Bach. (Gestern waren sie beide bei Kalish; sie hat ihn auch um Rat gefragt über Pillen; und Jim über draft. Kalish hat sie zu Steve geschickt, dem Mädchen im department; die hat ihm die Adresse 🕮\(Erikas Probleme; Jims Probleme)\ eines draft counsellordOriginal Counsiller. gegeben; dann war er bei dem. Er möchte Status als conscientiousobjector haben; aber man sagt ihm, das wird schwierig sein; eventuell muss er dann noch vor Gericht gehen, dazu würde er dann einen draft Rechtsanwalt brauchen; ferner hat er eine Art von Asthma; aber es ist unklar, ob das genügen würde.)
Ganzen Tag an pr (ich mache einen deutlichen Unterschied zwischen \(B\)-Postulaten, das sind Sätze in \(\mathfrak{L}\), und anderen \(B\)-Prinzipien, z. B. über Ähnlichkeit von Attributen und dergleichen; das ist nicht ausdrückbar in \(\mathfrak{L}\), sondern nur in der Sprache der IL; das ist eine offene Sprache.) –Erika alleine zu Dr. Bach. Abends erzählt Hanneli mir, dass sie sich offen mit ihm ausgesprochen hat. Er hat ihr auch geraten, mit den Pillen schon anzufangen, jeden Monat während 3 Wochen täglich; wenn man anfängt, beginnt die Wirkung erst nach einem Monat. Man bekommt die Pillen aber nur auf prescription eines Arztes. Kalish hat ihr einen Arzt genannt.) – Mittags sagt Jim über seine Probleme mit der Schule. (Er hat jetzt ½ Jahr einen Bart getragen; zweimal war es veranlasst durch die Rolle in einem Schauspiel. Jetzt hat Jaydor gesagt, er darf nicht zurückkommen mit Bart. Ich sage, riskiert er dann nicht sein Hochschuldiploma. Er: Das bekommt er dann nicht; aber er hat erfahren, dass er durch zusätzliche Kredite im ersten Collegejahr das Äquivalent zu einem diploma bekommen kann. Also will er doch ins College? Neulich sagte er, nach Schweden, weil er im college, um draft Verschiebung zu bekommen, auch im Sommer belegen müsste. Er: Er ist noch unentschlossen. Ich sage ihm, ist es wirklich wert, das diploma preiszugeben, bloss um nicht den Bart für kurze Zeit aufgeben zu müssen? Später meint Hanneli zu mir, dass Jim starke Gefühle hat gegen Aufgeben von Bart; vielleicht würde er dann zu jung aussehen.) Um 2h herzlicher Abschied von Erika; auch Jim schüttle ich freundlich die Hand und sage ihm gute Wünsche für seine Pläne. Hanneli sagt, dass er gerührt und dankbar war, dass sie und ich soeOriginal zu. freundschaftlich zu ihm waren und mit ruhig überlegten; er hat 🕮 anscheinend bei seiner Mutter keine Möglichkeit für ruhige Aussprache.) –Abends langes gutes Gespräch mit Hanneli (ich sage ihr, dass ich Erika lieb habe und starken Anteil an ihren Problemen nehme; dass ich aber auch jetzt Bedenken habe gegen ihr hier Wohnen; ich wünschte so, Jaydor wäre vernünftiger, sodass sie es dort aushalten könnte. Sie sagt, Erika überlegt jetzt, mit einem größeren Mädchen, vielleicht eine Studentin, wenn sie eine richtige finden kann, ein kleines 2-Zimmer-Appartment zu mieten, in der Gegend S von SM Boulevard; da haben sie heute nette Häuser gesehen. Ich sage ihr von meinen neurotischen Zicken, dass ich hier manchmal nicht schlafen konnte, während sie hier waren, obwohl sie ganz leise waren; ich erinnere mich, dass ich im Chenault Haus mal einen Freund aufnehmen wollte, es aber zu störend fand, was mir sehr leid tat. Sie sagt auch, dass Freitag eine Besprechung mit Paul und Francoise sein wird bei Langworthys, um Beschluss zu fassen für Europareise.)
V / 1968An pr (angefangen § 4 C, über basic Annahmen, ms zu revidieren.)
An pr (§ 4 C fertig revidiert). – (Abends Hanneli zum Bootstrap meeting. Sie sind sehr besorgt: Alle jungen negroes sind verzweifelt und zu allem bereit; sie wollen gar nichts mehr mit Weißen zu tun haben. Wenn nicht bald entscheidende Verbesserungen gemacht werden, besonders in Arbeitslosigkeit, werden wahrscheinlich gewaltsame Ausbrüche kommen.)
Briefe diktiert. Gelesen. (Hanneli 6 – 11 ¾ zu Longworthys in Ventura; Besprechung mit Francoise über Erikas Europläne; Francoise wäre bereit, in Frankreich 1 oder 2 Wochen mit Erika und Jim zu reisen, aber sie hat kein Geld für Italien.) Ich hatte nicht richtig verstanden, dass dies als Abendbesprechung gemeint war, und begann nach 10, mir Sorge um Hanneli zu machen. 🕮\(Gittlis Brief über Angelikas Verlobung)\
Bücher gekramt (die vielen „Kollektivbücher“; ich sortiere einige aus für department.)
Gekramt, gelesen.
Briefe diktiert. – Abends liest Hanneli mir Maues Brief vor (Moro Bernstein will sie besuchen; ich erzähle vieles über Maja, Schlick, Maue bei Schlick, Maues unkonventionelle Einstellung; Frau Neuraths Besuch bei Maue mit Baby; Feigl und Familie bei Maue in München.)
An pr (Überlegungen für nächste Sektion: Teilsprachen). –
An pr (angefangen Skelett von „Teilsprachen“.) – Abends langes Gespräch mit Hanneli über Gittlis Brief (Angelika hat sich mit 20-jährigem Studenten verlobt; Gittli ist sehr unglücklich; Angelika kommt nicht mehr zum Essen, sondern bleibt in ihrem Zimmer; dem Hans haben sie das Haus verboten; und die beiden haben Gebhard aufgehetzt: Hans hat ihm einen verschließbaren Kasten für verbotene Leckereien geschenkt und Zigaretten und Schnaps hineingetan. Sicherlich sind das Reaktionen gegen des Vaters zu strenge Regeln.)
An pr (über Teilsprachen).
Gekramt, gelesen; Post angesehen.
M, K, G hier 10 ½ – 2 (Gordon gibt mir Notizen über „2 nahe Prädikate“ zurück, mit allerhand Fehlern korrigiert. Gordon macht Einwand gegen mein \(\mathfrak{m}\) als Maß für Erfolg einer \(C\)-Funktion in einer gegebenen Weltstruktur; weil besser, eine Wettbilanz zu nehmen, anstatt Fehlerquadrat von Schätzung (richtig). Über Brown’s ms (brutinos15https://www.researchgate.net/publication/291345207_The_Fine_Structure_Constant_Photon_Structure_Matter_Waves_the_Schrodinger_Equation); Gordon hat Melkanoff gefragt, der hat keine Zeit; sie meinen, ich soll Brown vorschlagen, an Feinberg oder Pauling zu schreiben.) – Nachmittags Notizen gemacht.
(Abends Hanneli mit Kulka und Frau Stein zu einer Party von Bootstrap; dort viele in afrikanischen Gewändern.) 🕮\(Hempel telefoniert) (mein Geburtstag Mia und Wim hier)\
Ganzen Tag an pr (weiter am Skelett über Teilsprachen.)
Ganzen Tag pr (ebenso).
Ganzen Tag pr (ebenso).
Ganzen Tag pr (ebenso).
Hempel telefoniert (zum Geburtstag. – Sie kommen vielleicht nach Hawai für APA meeting (er ist angesagt für großen Vortrag, aber sie sind jetzt zweifelhaft. Vielleicht im Juni nach Mex.; oder 2 Wochen England. –Toby hat plötzlich heimlich geheiratet, den orthodoxen Juden, und ihnen erst nachher gesagt; sie hatten ihr früher gesagt: „aber auf keinen Fall vor Beendigung des Colleges“ (!); ich sage: Die neue Generation will keine solchen Beschränkungen, es ist darum besser, ihnen Freiheit zu geben und Verbindung aufrecht zu halten; das tut Hanneli; ich erzähle, dass ich mit Johannes gut über seinen Glauben sprechen kann, das ist gut, um sich gegenseitig zu verstehen; er sagt: Der Mann von Toby nimmt die Bibel ganz wörtlich; ich: Da können wir uns die Hand schütteln: Johannes tut das ebenso. Der Mann ist ein chassidischer Jude, eine besonders strenge Sekte; er ist grad. Student in Biologie. Im Juni gehen sie vielleicht nach Mexiko; oder aber 2 Wochen nach England.) – Weiter an pr.
An pr. – Abends Brief an Maue geschrieben.
Hanneli hat auf dem Tisch: die große dicke rote Kerze, und Sachen für mich: ein beiges Hemd mit Ärmeln, eine Flasche deutschen schwarzen Johannisbeersaft, und anderes. 11 ½ – 3 Mia und Wim hier. (Ich fahre mit beiden zum Ozeanpark, und wir gehen oben spazieren am Rand des Absturzes, wo man schön aufs Meer schaut. Über die politische Lage; ich sage, ich werde wahrscheinlich für McCarthy stimmen, am 4. Juni; ich glaube, das Wichtige ist, dass Kennedy und McCarthy zusammen Humphrey übertreffen; wenn so, dann ist Zeit genug für beide, sich vor der convention zu einigen, sodass ihre Stimmen zusammen gegen die von Humphrey rechnen. –🕮\(bei Kaplans)\ Über Konflikt der Generation; ich erzähle, dass Toby Hempel heimlich einen orthodoxen Juden geheiratet hat. Wir sind einig, dass Armut und Arbeitslosigkeit nur dann wirklich überwunden werden können, wenn die Gesellschaftsordnung geändert wird; Wim ist entschieden gegen das „garantierte Minimumeinkommen“, weil es Wohlfahrt ist und daher herabsetzend wirkt. – Beim Mittagessen auch wieder über die Generationen: Problem von Jim; ich habe ihm geraten, doch die wenigen Wochen noch zur Schule zu gehen, damit er das diploma bekommt, aber er wollte seinen Bart nicht aufgeben, was die Schule verlangt. Jetzt sagt aber Hanneli: Er hat sich nun doch rasiert, weil das nötig war für einen job. Ich: Wieso ist der job ihm wichtiger als das diploma, das doch gut für college ist; aber Hanneli berichtet, dass er eigentlich nicht aufs college möchte, sondern nur seine Mutter ihn drängt. Wim sagt: Viele Leute haben Angst vor der akademischen Karriere. Ich: Das ist der Fehler ihrer Lehrer in der Schule; die haben sie abgeschreckt anstatt angezogen zum Lernen; für mich war „Lernen“ immer etwas Anziehendes, weil meine Mutter es anziehend gemacht hatte. Jim: Das ist aber auch Typensache; ich sei eben stärker für Intellekt; Jim wahrscheinlich nicht. Ich: Ja, vielleicht mehr für Kunst und Musik. Wir sind uns einig, dass es verkehrt ist von Eltern, ihre Kinder zu drängen in gewisse Laufbahnen, die ihnen nicht liegen. – Sie werden Ende Juni nach Israel fliegen, um seinen Bruder mit Familie zu besuchen, wie schon mal vor Jahren; damals hat Bar-Hillel ihnen Universität und anderes gezeigt sehr freundlich.) – Nachmittag Gutachten für Bunges Projekt beim Canada Council aufgesetzt und getippt. –
Feigl telefoniert (am 21. 6. Konferenz induktive Logik; ich sage: es geht mir viel besser; nicht unmöglich, dass ich hinkomme. Juli fliegen sie nach Südamerika. Er will bald schreiben.) – 11 ½ – 2 ½ mit Hanneli bei Kaplans, David und Renée. (Er berichtet, dass er dabei ist, Explikation zu konstruieren für: 🕮 „A glaubt von B, dass er ist P“, was verschieden ist von der „intentionalen Interpretation“ von „A glaubt, dass B ist P“. Damit benutzt er den Begriff von „Standarddeskription einer Person“. Ich sage, dass ich letzteres auch überlegt habe; entweder mit Raum-Zeit Punkt der Geburt, oder mit einem beliebigen Raum-Zeit-Punkt der Person. – Später frage ich beide zum Problem McCarthy – Robert Kennedy. Er ist für Kennedy, sie für McCarthy! Seine Hauptgründe für Kennedy: Dieser ist willenskräftig und aktiv, McCarthy nicht und das ist unbedingt erforderlich für Präsident; ferner: McCarthy würde wahrscheinlich gegen Nixon verlieren; und aus diesen Gründen hat er klar keine Chance in der convention; die Gefahr von Humphrey ist ernstlich, daher müssen wir alles tun, damit Kennedy viele Delegierte bekommt, sonst kann er in der convention nicht gegen Humphrey aufkommen. Die Gründe machen mir starken Eindruck. Aber ich muss es noch überlegen; zum Glück werden wir die Ergebnisse der primary in Oregon haben, bevor wir in der California primary stimmen. – Wir alle über gegen der Generation und Unabhängigkeitsdrang. Hanneli sagt, dass Erika hierher kommen wird, und Universitätshochschule besuchen; und dann möchte sie mehr unabhängig sein und vielleicht mit einer oder mehreren Studentinnen wohnen. Renée sagt dagegen: Heute haben Studentinnen haben heute meist sehr hitziges Sexualleben; da würde sich Erika hineingezogen fühlen, weil die jüngeren einer Gruppe immer die älteren als Vorbild nehmen, auch wenn sie heute entschlossen ist dagegen. Renée nennt uns eine Psychologin, die sich besonders für Jugendliche interessiert und berät.) –
Tennessens16Vermutlich ist Herman Tønnessen (1918-2001) gemeint; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Herman_T%C3 %B8nnessen. Gesuch an Canada Council (ich muss Gutachten diktieren; über empirische Semantik und die „Praxeologie“ der jugoslawischen und tschechischen Philosophen; Zusammenarbeit mit Næss, Ofstad17https://en.wikipedia.org/wiki/Harald_Ofstad, Gullvag18https://no.wikipedia.org/wiki/Ingemund_Gullv%C3 %A5g; ich preise die Gruppe, Tennessens anregende Schriften, aber sage auch: oft unklar nicht klar genug.) – Briefe diktiert. 🕮
Briefe fertig gemacht. – Überlegungen für NSF report. –Hanneli berichtet, dass Dr. Bach sehr angetan ist von ihrer Gymnastik (er rechnet sie jetzt zum Stab, hat ihr Institutsschlüssel gegeben, rät ihr, sich zu erkundigen, wie es mit Gesetzen steht, ob sie verdienen darf, und Versicherung eingehen kann, für den Fall, dass bei der Gymnastik etwas passiert. Ein Ehemann, der früher mit seiner Frau zusammen nicht auftaute, wurde hier auf einmal lebendig! und sagte es ihr.)
Ganzen Tag Überlegungen für NSF report.
Noch Überlegungen für NSF report. – Gekramt.
Auf tape diktiert „Notes für NSF report; und inzwischen noch umgearbeitet. –
Vormittags bringt Mrs. Turman schon die getippten „Notes“. Ich schicke sie sofort ab an Kalish. – An pr (ich fange an, eine neue Methode für verschiedene Distanzen zwischen Prädikaten, eine Modifikation der alten Methode von 1957 – 59, die ich zugunsten der Methode mit der\(\xi _{ij}\)-Methode aufgab, die Kuhns weit verfolgt hat; die aber zu recht irregulären numerischen Ergebnissen führte.)
An pr (weiter an der neuen Methode.) – Es ist sehr heiß.
An pr. (weiter an der neuen Methode).
An pr. (weiter an der neuen Methode).
6 Olaf Helmer kommt, Abschied zu nehmen. (Sie haben letzthin nur 3 Stunden in der Nacht geschlafen, sind ziemlich erschöpft. Für sein Haus hat er noch keinen Käufer gefunden, für 63 M. Er bestätigt, dass das neue Institut eine freiere, mehr akademische Atmosphäre haben wird; es wird gar nicht militärische Probleme 🕮\(Olaf Helmer nimmt Abschied) (Primary Cal.) (Robert Kennedy geschossen!\ behandeln, sondern nur soziale; die Ergebnisse werden veröffentlicht, nicht geheim gehalten. – Er ist am meisten geneigt für McCarthy, wie ich, aber denkt, man muss wahrscheinlich für Kennedy stimmen, und schließlich vielleicht für Humphrey.)
Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).
Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).
Abends telefoniert mit Mia (über die Wahl am 2. 6. Sie ist geneigt für McCarthy. Ich sage: Ich auch, aber ich überlege doch ernstlich Kennedy, weil David meint, nur der hat eine, wenn auch nicht große, Chance, in der convention durchzukommen, aber McCarthy hat gar keine. Aber stimmt das auch noch nach McCarthys Sieg in Oregon?)
Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).
VI / 1968Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).– 9:30 PM (1 Stunde TV, McCarthy und Kennedy werden interviewt. Beide nicht polemisch; aber jeder scheut sich, sehr ausgesprochen seine Ansichten zu sagen, sodass keine klaren Unterschiede herauskommen. Beide betonen die Erfahrung, die sie haben.)
Telefoniert mit Kalish Pfingsten. Hannelis Geburtstag, (aber wir wollen es erst in einer Woche feiern, wenn Erika hier ist.)
Telefoniert mit Frau Jokl und Renée (über die Fragen bei der morgigen Wahl.) Gekramt. – Nachmittags an pr.
Primary Election f. Calif. (ich wähle für Kennedy, auf den dringenden Rat von Prof. Arnold Kaufmann, den Kalish mir empfohlen hatte. Später aber ruft Kalish an: Er hat es sich anders überlegt und wird doch für McCarthy stimmen!) – Ganzen Tag an pr.– Abends am TV Schätzungen der Ergebnisse: Kennedy 52 %, später 48; McCarthy 42. – Spät abends wird angekündigt: Kennedy ist geschossen worden, mehrere Kugeln ins Gehirn. 🕮\Erika heim für Ferien\ Er ist ins Hospital gebracht worden (vom Hotel Ambassador in LA, wo sein Hauptquartier war; die Ärzte operieren, aber geben wenig Hoffnung.)
Der Attentäter von Kennedy ist ein Jugendlicher aus Jerusalem. Die Ärzte haben 4 Stunden Gehirnoperation gemacht; aber einige Kugeln oder Splitter sind noch im Kopf geblieben. Er ist jetzt dauernd bewusstlos.) – An pr. (Abends wird berichtet, dass Kennedy, nach Operation, immer bewusstlos ist.)
Kennedy ist gestorben (am TV bringt Cronkite allerhand Szenen aus seinem Leben). – Arne Næsstelefoniert: aus Berkeley: Er will morgen abends herfliegen (Hanneli ist nicht zu Hause; als sie heimkommt, zeigt sie mir die Botschaft, die sie mir geschrieben hatte, aber irgendwo auf dem Esstisch hinlegte, nicht an meinen Platz: dass sie Fr Nachmittag schon nach Ojai fährt, weil Erika wünscht, dass sie abends bei einer Vorführung oder dergleichen mit dort ist; außerdem und dass sie am Mo Zahnoperation haben wird.) Ich rufe Berkeley an, aber seine extension ist besetzt; ich lasse Nachricht. 12h ruft er zurück: ich sage: Hanneli und Erika und Operation Montag; also bitte verschieben: auf Dienstag oder besser noch einige Tage später. Hanneli hört mit zu. (Erst nachher fällt ihr ein, dass die Operation am Mittwoch!) Dienstag ist.) – Nachmittags Briefe diktiert.
Briefe diktiert. – Gekramt. –
(Hanneli fährt nach Ojai, zur Abschied Commencement Feier.) – An pr. – 3h Hanneli mit Erika hier. (Sie ist glücklich, dass endlich die Ferien da sind, und sie die ersehnte Freiheit hat.) Später kommt Jim; er bleibt über Nacht (bis Montag).
Sa, 09. 06. 1967 Jim (Sie berichten, wie ein Schüler der Ojai Schule die Abschiedsrede gehalten hat: „Alle Schüler haben Freiheit und Selbstbestimmungsrecht usw. Ja, das sind 🕮\Arne Næss hier\ die wundervollen Prinzipien der Schule. Leider aber entspricht die Wirklichkeit dem nicht; die Wünsche der Schüler werden wenig gehört, und gar nicht berücksichtigt. Den Direktor bekommt man gar nicht zu sehen von persönliche Beratung usw. usw.“ Er bekam eine stehende Ovation!) –
11:05 Arne Næss kommt an (ich fahre mit Hanneli zum Flugplatz. Er kommt an mit PSA, Gebäude 6. Hanneli bleibt mit Auto stehen. Ich gehe hinein, dann durch den Tunnel, und auf den escalator. Auf einmal ruft Arne von unten; dann kommt er auch noch auf den escalator, und dann gleich mit dem anderen wieder hinunter. Wie wir zum Auto kommen, ist Hanneli nicht da. Wir warten lange; sie ist inzwischen auch ganz nach hinten und hinaufgegangen, obwohl das Auto vor dem Gebäude stand. Wir fahren heim.) – (Arne erzählt: Er war eingeladen zu einer Konferenz über Methodologie in Denver, veranstaltet von Yourgrau; auch Popper war dort. Dann blieb er ein Semester in Denver. Dann 1 oder 2 quarter in Berkeley. Er muss eilig zurück, übermorgen für final exam und grading der papers, und Registrierung der grades. – Er sagt, erfOriginal sie. war zuletzt in LA in 1962, vielleicht August, im Chenault Haus, mit Siri und Ragnar; das erste Mal in LA war 1954 oder 55, als wir im Haus im SM Canyon wohnten. – Ich danke ihm für norwegisches Buch über Himalaya Expedition „Opp Stupet“; für Übersetzung der Bildtitel haben wir keine Zeit; eine englische Übersetzung wird gemacht; er hat einen Artikel über die Philosophie des Bergsteigens geschrieben, wird aber nur 10 copies bekommen (von einer indischen Zeitschrift); ich bitte ihn, mir eine leihweise zu schicken. – Ich erzähle von den Wohnstiften in München und Dießen; dass ich mit Chacha gut befreundet bin. Er: Ja, wieder heiraten wäre vielleicht gut. Ich: das doch nicht; wir sind beide zu individualistisch; aber nah beieinander wohnen. Vielleicht 1969; vielleicht zuerst nach München; Hanneli ist bereit, dort mit mir zu wohnen; da habe ich Stegmüller und einige seiner Schüler. Er findet das eine gute Idee.) – Abends zusammen bis 9h. 🕮\Kalish und Alita hier. Næss’ Buch „4 Philosophen“; (mit ihm besprochen.)\
Gespräch mit
6 – 8 Kalish und Alita hier (ich sehe sie zum ersten Mal; sehr elegant, lange aufgesetzte Wimpern! Sie scheint sehr jung und zart, fein; das ist wohl gerade, was er immer wünscht. – Kalish will Montag nach Boston fahren, um im Gericht mitzuhören, wenn das Urteil über Spock19Vermutlich Benjamin Spock (1903-1998); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Spock und Genossen ausgesprochen wird; und dann mit den Führern der Bewegung besprechen, was für Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Er fragt Arne, ob er vielleicht ein Jahr nach Norwegen kommen könnte; Arne denkt, das wird gut gehen; die Studenten verstehen gut Englisch. Ich vermute, dass Kalish vielleicht, je nach dem Urteil, für ein Jahr aus dem Land gehen möchte, wenn Gefängnis droht. Alita sagt, ob sie auch mitkommen könnte; Arne sagt, vielleicht, er müsste sie sprechen, um mehr über sie zu wissen; sie sagt, ohne sie würde Kalish nicht gehen. Ich sage: Lieber sich eine amerikanische foundation angehen, denn hier ist viel Geld vorhanden; in dengOriginal der. europäischen Ländern aber nicht. Sie ist grad. Student (oder gerade BA gemacht) in History oder Englisch.) – Wir sprechen noch zusammen bis 9h; dann ziehe ich mich zurück.
Gespräche mit Arne. (Da Kalish Arnes Buch „Vier moderne Philo-sophen“ gerade bekommen hat, ist meine Kopie wohl auch im department bei der Post; darum fährt Hanneli hin und holt sie. Arne bezeichnet mir einige Seiten, zu denen er gerne meine Reaktion hören möchte. Ich lese diese Seiten (siehe 2 Blätter Notizen!); und dann mache ich comments dazu. (Siehe 2 Blätter Notizen!). (Er macht sich ein wenig lustig über die simple Form meines „ethischen creed“‚ wie von jemandem, der an „der Schwelle von adulthood steht“; er will jetzt nicht zugeben, dass das spöttisch ist; er verweist auf denhOriginal die. lobenden Satz, dass mein Leben im Einklang mit den verkündeten Werten steht.) – Abends sprechen wir noch Persönliches, und Erinnerungen, bis 9h. 🕮\Arne Abschied (Hanneli Zahnoperation)\
Wir bringen Arne zum Flugplatz (9:45 PSA); er steigt aus und sagt mir entschieden, wir sollen gleich weiter fahren. Ich steige mit ihm von den Hintersitzen aus; ich füge mich seinem Wunsch, und setze mich neben Hanneli vorn. Wir fahren ab; mir ist das Herz schwer vom Abschied. Nach einer Weile sagt Hanneli: „Du wolltest wohl lieber gleich nach Hause fahren?“ Ich: „Nein, er wünschte es ja so, da habe ich mich gefügt; ich hatte bestimmt vorgehabt, mit ihm hinaufzugehen.“ Sie: Ich glaube, das hat er nur gesagt, um es Dir zu erleichtern, falls Du nicht länger dort bleiben willst. Ich war enttäuscht! Mein alter Fehler, Aussagen Anderer buchstäblich zu nehmen. –Erika findet abends ein 2-Bett-Zimmer Appartment im selben Block, auf der anderen Seite der Straße, für $ 145; jetzt wird sie eine Studentin oder sonst jemand suchen, der mit ihr da wohnt.
An pr (weiter über drei Prädikate mit verschiedenen Distanzen. Endlich gelingt die Lösung; die Koeffizienten der Komponenten \(B_{ij}\) sind einfach Gleichung; das scheint sehr plausibel.) –Erika hat Kummer (man hat ihnen gesagt, dass Hanneli mit Polizei oder auch Gericht impliziert werden kann, wenn sie eine unmündige Tochter irgendwo ohne Aufsicht wohnen lässt! Vielleicht auch, wenn sie Erika erlaubt, abends oder über Nacht zu Jim zu gehen. Wir wollen es mit Kalish besprechen, wenn er aus Boston zurück ist.)
An pr (neuen approach zu den 3 Prädikaten; dieselbe Methode, aber viel einfacher, weil ich die \(\Upsilon{}\)-Gleichheit schon früher einführe. Heute angefangen, und abends schon beendet; dasselbe Ergebnis Gleichung.) (Hanneli vormittags Zahnoperation; die starke Anästhesierung hat sie ganz runtergebracht.)
10 – 2 IngemundGullvåg hier. (Er war eine Zeitlang in Princeton. Jetzt ist er mit Frau (die Mikrobiologie lehrt, auch an Universität Trondheim) auf der Fahrt nach durchs Land: auch New Mexiko und Arizona. Er gehört zur Gruppe 🕮\Gullvåg\ mit Næss, Ofstad, Tennessen. Er sagt, die anderen Freunde haben sich auch gewundert, dass er Næss in seinem Buch außer mir und Wittgenstein auch Heidegger und Sartre behandelt. Nach Næss’ „possibilism“20https://trumpeter.athabascau.ca/index.php/trumpet/article/view/907/1339 muss man alle philosophischen Systeme nebeneinander betrachten. Er selbst ist besonders interessiert an empirischer Pragmatik, z. B. über Behauptungen. Er wird mir sein norwegisches Buch schicken, von dem er mir ms zeigt: nicht nur Übersetzung einer Reihe von Artikeln, sondern ausführliche Einführung über mein Leben und Auffassung. Ich hatte früher Bedenken geäussert, ob „theoretische Begriffe“ nicht zu technisch wäre. Jetzt, nach dem Übersetzen, hat er selbst einige Zweifel; aber er hat Erläuterungen hinzugefügt. – Er ist nett und gescheit; nicht sehr gewandt in formaler Logik (er fragt etwas über Modallogik). –Er wünscht sehr, dass ich mal nach Norwegen komme, auch Trondheim; sie haben dort ein großes Haus altes Haus, da soll ich bei ihnen wohnen.)
An pr (weiter; jetzt pr-Gleichheit, früher eingeführt; dadurch starke Vereinfachung der Determinanten. Aber, unter Umständen wird \(B_0\), der Koeffizient für \(^\lambda \mathfrak{m}\), \(\lt 0\)! Vielleicht Rechenfehler?) – (Hanneli und Erika nach Watts, Bootstrap; dann bringen sie einen Mann mit vielen Kleidern, usw., afrikanischer Stil, nach Claremont, wo jemand Sachen verkaufen will; Frau Stein fährt auch mit.)
Mit Feigl telefoniert (er war 2 Wochen im hospital für Tests wegen Polyneuritis in Füßen; das ist jetzt wieder schlimmer geworden; sie fürchten, dass da etwas verkehrt ist mit den Nerven im Rückgrat, aber wissen noch nicht, wie sie es heilen können. Darum wird er jetzt keine Reisen unternehmen, und auch bei der Konferenz für induktive Logik, die jetzt bald bei ihm anfängt, nicht sehr aktiv sein. Er plant einen weiteren Band von 20 Broschüren von der Encyclopedia of Unified Science; er hat mit Chic. Press verhandelt; ich glaube, etwas über Biologie; ich erzähle von Næss’ Besuch und seinem Buch „4 Philosophen“; er ist auch erstaunt, dass er Heidegger 🕮\(Jokls hier) (Postamt: wegen Uhr)\ und Sartre einschließt.) – 11 ½ – 2 Jokls hier. (Ich gehe mit ihnen spazieren im Ozeanpark. Sie wundern sich, als ich sage, dass ich vielleicht nächstes Jahr nach Deutschland übersiedle, in Altersheim. Sie sprechen von den neuen „Oceanpark Gardens“, auch ein Altersheim; wir wollen es mal anschauen. – Ich berichte über Feigls schlechten Befund; Jokl sagt auch, bei Polyneuritis ist kaum etwas zu machen. – Über Erikas Plan, die 2 letzten Schuljahre in eins zusammenzudrängen; Frau Jokl hält das für sehr unratsam, weil man sich dabei überarbeitet. – Über die legale Schwierigkeit, dass Erika nicht ein Zimmer mieten kann, solange sie unter 18 ist, und dass die Eltern strafbar sind; sie sagen auch, dass die einzige Lösung ist, wenn eine Familie ein Zimmer vermietet und sozusagen beaufsichtigen.) – An pr. – Abends lasse ich TV Sullivan21https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ed_Sullivan_Show beiseite und bleibe bei Hanneli sitzen; (wir sprechen über Zukunftspläne; Hanneli betont auch wieder, dass ich hier ja gute Freunde habe. Ich frage nochmal: Würde sie wirklich bereit sein, mit mir zum Gondrellplatz zu gehen? Sie sagt: vielleicht für ein Jahr; und währenddessen finden wir dann jemanden Leute, die ich brauche: eine Frau, die dafür sorgt, dass meine Wäsche gewaschen wird, und dann durchgesehen und nötigenfalls geflickt; eine Tipphilfe, vielleicht Student als Assistent, usw.)
Ich telefoniere mit Postamt (weil Scheifra geschrieben hat, dass meine Uhr nicht angekommen ist; auf dem Postamt halten sie kein Register über solche Sachen, mein Zettel von ihnen ist der einzige record! Sie werden tracer ausschicken; ich werde in etwa einem Monat Bescheid bekommen (!). Meist werden die Sachen beim Empfänger gefunden!) – An pr (nah Prädikate).
An pr (frühere Sachen gelesen; ich bin erfreut zu sehen, dass mein Versuch vom Januar 1968 auch zum Ergebnis führt, dass Gleichung führt, was ja sehr plausibel erscheint, da Formel die untere Schranke für \(\eta{}\)-Werte ist.) 🕮\G hier (wir drei vergebliche Fahrt in die Stadt)\
11 – 2 ½Gaifman hier. (Ich erkläre ihm meine Versuche für Familien mit verschiedenen Distanzen, für Prädikate; und spezielle Bestimmung der Koeffizienten \(B_{ij}\) durch die Werte von \(\eta _{ij}\). Er ist zuerst skeptisch; aber ich erkläre ihm, dass dies nicht ein „Aufbau von unten her“ ist (d. h. beginnend mit kleinem s); die allgemeine Form ist vielmehr bestimmt von oben her (in früheren Jahren hatte ich angefangen mit Dichtefunktion \(\delta{}\); auch Mischung dreier Funktionen); nur nachher die Bestimmung der Koeffizienten wird aufgrund der \(\eta{}\)’s gemacht, weil wir eine Ahnung haben, wie diese sein müssen, roh genommen. Er macht allerhand gescheite Bemerkungen, z. B. dass mein „Anpassungsfaktor“ auch eine prob. ist, und gibt gleich die Formel dieser pr. Aber hier und bei vielen anderen Bemerkungen formuliert er es zuerst verkehrt, und erst nach einigen Fragen und Zweifeln wird es schließlich richtig! Er ist psychologisch eine seltsame Mischung von großer Begabung und intuitiver Fähigkeit zu erfinden einen Weg, gemischt mit Unachtsamkeit im Denken und Formulieren.) – Nachmittags noch Überlegungen dazu.
Vormittags sortiere ich eine Box von Büchern, die ich bei Helmers aufgestellt hatte, und die Hanneli dann geholt hat: einige für department, andere für Feigl; und Hanneli wünscht einige, z. B. Nietzsche; den sie in der Jugend mit Begeisterung gelesen hat, Shakespeare englisch und deutsch, Ibsen, und dergleichen. – Nachmittags gekramt; und einige Briefe diktiert.
Langen Brief an Tondl diktiert (über Umwandlung dort, und Friedensbewegung hier). – Nachmittags wir drei vergebliche Fahrt in die Stadt. (Wir hatten Verabredung bei Mike Hannon, Rechtsanwalt, in der Stadt, nahe 1stSt. Auf dem Hollywood freeway setzt auf einmal der Motor aus, anscheinend zu warm geworden; wir müssen mitten in starkem Gedränge einige Minuten still stehen; dann geht es wieder; Hanneli fährt zur Vorsicht ganz langsam am rechten lane bis zum nächsten exit; dort hinaus in eine gas station; der Mann sagt, wir müssen eine Stunde warten, bis der Motor abgekühlt ist, 🕮\Mia und Wim hier (Abschied vor ihrer Reise nach Israel) (zum Rechtsanwalt Hannon)\ sodass der den Kühler aufmachen kann. Wir gehen über die Straße, da ist ein großer Hügel mit Bäumen; wir sitzen auf einer Bank und plaudern und essen Äpfel; wir lesen Merkenthalers Brief aus Japan vor. Dann können wir auch schon bald weiterfahren, immer noch recht vorsichtig und rechts, nach Hause.)
11 ½ – 2 Mia und Wim hier. (Am 28. fliegen sie nach Zürich, und von dort direkten Flug nach Israel. – Sie will meine buzzer versuchen, in Zürich reparieren zu lassen, oder einen oder 2 neue zu kaufen.)
pr (neues ditt. 1 – 3 in Ringbinder getan; angefangen, Randbemerkungen aus ms zu übertragen.)
An pr. (Ich mache Korrekturen am AS aufgrund von comments, die Kuhns vor einigen Jahren aufgeschrieben hat; meist sind sie aber nicht mehr relevant für das neue BS. – Ich übertrage Randbemerkungen im ms für BS, auf die dittoes §§ 1 – 3.)
Weiter Randbemerkungen übertragen. – Aufsatz von Bohnert: gelesen, über Ramsey Satz (gute Verteidigung der R-Methode gegen Bedenken von Scheffler und Maxwell).
An pr. (Ich schaue die weiteren Sektionen von AS an. Es scheint, dass nach § 6 (Teilsprachen), den ich schon ganz neu geschrieben habe im Skelett, weitere meist ohne große Änderungen bleiben können. Ich überlege, die alten Sektionszahlen schon für ab § 5 ab (basic Annahmen) beizubehalten, was ja viele Komplikationen vermeidet.) – Nachmittags mit Hanneli und Erika zum Rechtsanwalt Michael Hannon (Dr. Bach hatte ihn empfohlen für Beratung in Fragen der Gesetze für Jugendliche. Die Eltern haben die Verpflichtung, sorgfältige supervision und Kontrolle zu bewahren über die Kinder. Erika soll darum bei der Schule und ihre Adresse angeben. Wenn Erika mit einer mutigen Studentin zusammenwohnt, 🕮\Dr. Brann / Dr. Hagen\ so wird nicht leicht etwas schief gehen, solange nicht Nachbarn wegen lauten Parties oder Unmoral Anzeige bei der Polizei machen. Wenn so, so würde ein Beamter des juvenile department der Polizei kommen und die Situation anschauen und eventuell Anzeige erstatten. Dann beschliesse das department, ob es beim Gericht Antrag stellen soll, dass das Kind ein „ward of the court“ wird. Wenn bei der Untersuchung der Wohnung mit der Studentin oder beim boyfriend Marihuana gefunden wird, so wird es ernst: Da kann unter Umständen deportation für Mutter und Kind beschlossen werden, wenn die Polizei es der Immigration Behörde mitteilt; damit ist diese Behörde oft schnell bei der Hand. Ferner ist sehr schlimm für den boyfriend wenn sie zusammen mitten in der Nacht gefunden werden; das führt zu Anklage für „statutory rape22https://en.wikipedia.org/wiki/Statutory_rape“, was ein ernstes Verbrechen ist, wenn das Mädchen unter 18 ist. Aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Polizei eine Wohnungssuche macht; meist nur aus anderen Gründen, z. B. Verdacht von Marihuana. – Honorar für ½ Stunde: 20.–; die Sekretärin sagt: Telefonische Anfragen sind frei.
(Nachts bricht ein Zahn ab, vorne unten Mitte; bei mitternächtlichem Kauen von crackers) 9:45 zu Dr. Brann (er sagt: der Zahn ist abgebrochen an der gum Linie, muss gezogen werden!) – (Ich revidiere An pr (ich revidiere nochmal die Sektion „Basic absns.“; das nannte ich bisher § 4B; jetzt umgenannt § 5 wie früher; dabei entsprechen D5-1 und T5-1, die einzigen D und T hier, den früheren gleich-genannten; das vereinfacht die Referenzen hierher in späteren Sektionen.)
Nachmittags zu Dr. Hagen (der abgebrochene Zahn vorne unten Mitte, der erste von rechts nach der Lücke, wird gezogen. Es geht ohne Schmerzen, und erstaunlich schnell und leicht. Ich dachte, sie wären immer noch an den Vorbereitungen, bis ich auf einmal den langen schwarzen Faden sah. – Dr. Hagen sagt nachher, der nächste Zahn wird wahrscheinlich auch nicht lange halten; vielleicht kann er durch eine Füllung etwas verstärkt werden, aber wohl kaum für sehr lange.) –🕮 Abends sind ein Negerpaar hier (anscheinend nicht verheiratet) Les Millerund Barbara(genannt „Barb“) (er macht Verkäufe (und vielleicht auch Einkäufe) von Negerkleidung nach afrikanischem Stil; er selbst trägt eine solche Bluse. Wir sitzen alle am Esstisch, auch Jim dabei, der zuweilen mitspricht, woran ich erkenne, dass er den slang besser versteht als ich; mir ist der und besonders Negerakzent nicht geläufig; Jim sagt, er hat vorigen Sommer in Watts Kinder unterrichtet. Les nannte seine Firma „House of Nations“; der Profit davon geht zu Bootstrap. Er spricht sehr positiv von Stokely Carmichael23US-amerikanischer Bürgerrechtler Stokeley Carmichael (1941-1998); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Stokely_Carmichael; was der will als „black power“, ist Bewaffnung der Neger im Ghetto mit Schießwaffen, zur Verteidigung. Er ist in Alabama aufgewachsen, hat als Kind sehr gelitten unter den Zuständen, ist aber schließlich durchs College gegangen. Beide haben Kinder von früheren Ehen und leben jetzt zusammen.) – Gegen 10 Uhr, als ich schon im Schlafzimmer bin, kommt mir die Idee, dass ich Jim doch mal zureden sollte, morgen und übermorgen zu Dr. Bachs Marathon und Elternsitzung zu gehen. (Erika sagte, er wolle jetzt doch nicht. Ich sage ihm, das hat sicherlich gute Wirkung, sich auszusprechen; ich erzähle von meiner Therapie, und dass Ina dann auch eine nahm, und dass wir nachher sagten, das war das beste investment, was wir jemals gemacht hatten. Jim sagt, dass er auch schon Psychotherapie gehabt hat; damals hat es seine Mutter bezahlt; aber jetzt sagt sie, wenn er nicht zu Hause wohnen will, muss er auch selbst für alles sorgen. Es wird klar, dass es hauptsächlich eine finanzielle Frage ist. Ich sage nachher: Ich will die Hälfte ihm geben, seine Mutter wird ihm die andere geben. Dann sagt er, er will es nicht geschenkt haben, aber ob ich es ihm leihen würde. Ich leihe ihm dann $ 35 (30 für Marathon, 5 für Sonntag meeting). Nachher, als ich schon zu Bett gegangen bin, kommt Erika; sie ist so froh, dass Jim mit ihr zum Marathon kommt, und hatte schon vergeblich versucht, ihn zu überreden; sie dankt mir sehr herzlich.) –🕮\M, K, G.\ Heute ist ein Brief von Lini gekommen. (Sie ist sofort nach Erhalt des neuen Prospektes zum GondrellGollwitz?platz gefahren und hat Kontrakte für uns abgeschlossen; für 2 2-Zimmerwohnungen, die 3-Zimmewohnungen waren schon alle weg! Während voriges Jahr die 3-Zimmerwohnungen ca 20.000 DM kosteten, ist jetzt der Preis für 2-Zimmer 30‚000; für Hanneli etwas kleiner 28 M! Ich muss also noch weiteres Geld nach Deutschland schicken. Sie sagt, ich hätte auf die Schecks schreiben müssen „zur Verrechnung“, ohne das wäre es zu riskant, solche großen Schecks mit Post zu schicken.)
10 ½ – 2 M, K und G hier. (G. kommt später doch noch; gestern hatte er mir gesagt, dass er sein Auto Peugeot nach Hollywood bringen und dann mühsam mit Autobus wieder herkommen muss, also vielleicht nicht mehr kommen würde. – Über meine neuen Versuche, „verschiedene Distanzen“ vom Mai und Juni, 2 Distanzen; aber der Koeffizient \(B_0\) ist in manchen Fällen \(\lt 0\); ich habe es mit Determinanten gemacht. M will es nachprüfen. – Dann über neue Methode für 2 Familien mit Formel anstatt \(E\); G. sagt mit Recht, dass 2 Strukturen für 2 Familien nicht induktiv unabhängig sind; trotzdem bleibt aber bestehen, denke ich, dass das Produkt der 2 \(\mathfrak{M}\) / als Komponente mehr plausibel ist als für \(E\). –)
(Heute ist Dr. Bachs Familien meeting; ich wollte eigentlich mit hingehen, und hatte auch Jim dazu überredet. Es war unsicher, ob es 1h oder 2h anfängt, ich hatte von früher her 2h im Kalender stehen. Hanneli wollte gegen 11h Erika anrufen, um die Zeit zu erfahren. Gegen 12h gehe ich zu Hanneli, die gerade mit Erika telefoniert, schon längere Zeit, und frage, wann es anfängt; dann fragt sie erst, und sagt: um 1h! Ich bin ganz entsetzt; warum hat sie das nicht früher gefragt?! Jetzt ist keine Zeit mehr zum Essen und Umziehen; und wollte gern pünktlich hinkommen, damit ich wieder, wie voriges Mal, einen Platz nahe bei der „Bühne“ bekomme, damit ich jeweils die betreffende 🕮\Dr. Straatsma\ Familie besser verstehen kann (immer noch schlecht genug). Ich bin ärgerlich, und sage, es ist mir zu anstrengend, ich will lieber gar nicht hingehen. – Sie fahren ab (auch wieder ziemlich spät; aber später erzählen sie, dass viele Familien noch viel später kamen.) – Nach dem Essen und einem langen nap fühle ich mich besser; ich telefoniere einem Küchenhelfer bei Dr. Bach eine Botschaft: „Mein Herz ist mit Euch. Bitte sprecht aus frank24Englisch „to be frank“: „offen sein“ und ohne Hemmungen! Das ist gut für Euch, und für alle anderen. Liebe, Großvater.“ – Nachmittags endlich (seit Weihnachten zum ersten Mal) einen Brief an Gittli geschrieben. – Abends spät, zwischen 10 und 11, kommt Hanneli zurück. (Sie hat Erika gleich bei Jims Wohnung abgesetzt; sie ist jetzt meist nachts bei ihm. Sie sagt, sie waren sehr erfreut über die Botschaft; und als sie „dran kamen“, wiederum als letzte Familie, las Dr. Bach meine Botschaft öffentlich vor!)
VII / 1968 1:30 zu Dr. Straatsma. (Alles wie früher. Ich sage, dass ich denke, wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres die Gallenblasenoperation zu haben, und dann auch die beiden Augenoperationen. Er stimmt zu; ich soll es ganz entscheiden, wie ich will; er ist nur im August fort, nachher wieder hier. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen. Verabredung: 7. 10., 1:30.) – Abends gute Aussprache mit Hanneli (sie sagt, dass ich sie doch häufig kritisiere, was mir nicht bewusst war; und neulich habe ich Kalish zweimal korrigiert in der Aussprache eines griechischen Fremdwortes! Ich sage: Sie ist überempfindlich wenn ich Fragen stelle, die gar nicht als Kritik gemeint sind; sie sagt: Ja, sie hat sehr darunter gelitten als Kind, weil sie immer als das dümmere angesehen wurde. Ich sage ihr, wie froh ich bin, dass sie zu mir gekommen ist, und nicht Annemarie, die doch ziemlich hart ist, und oft unbeweglich in ihrem Denken.)
An pr (endlich wieder am ms: 6 über Teilsprachen angefangen. Es geht gut.)
An pr (weiter an ms§ 6.)
Independence Day. An pr (weiter an ms§ 6.)🕮\Gaifm.\
An pr (weiter ms§ 6; da tauchen Probleme auf über konservative Teilsprachen; da muss ich noch Skelett umarbeiten.)
10 ½ – 2 ½Gaifman hier. (Auf meine Frage gibt er genauer an, welche Annahme noch gemacht werden muss zusätzlich zu den Axiomen (einschließlich Regularität, aber ohne Reichenbachs), damit das Prinzip der Instanz Relevanz ableitbar wird. Auf seine Fragen erzähle ich viel vom Wiener Kreis; er ist besonders interessiert an der politischen Einstellung, und dass wir alle entschiedene Anti-Nazis waren. Auch über Prag, und meine Bemerkung in der Fakultät, als Bezugnahme auf Einstein (das letztere hatte er schon gehört, aber in verwirrter Form.) – Über Existenz als Prädikat; ich sage: Sogar Kant selbst gebraucht Ausdrücke wie „\(x\) existiert“, und über meinen Brief an Purtill. Er sagt, in der sog. „freien Logik“ wird aber dieser Begriff oft gebraucht; ich: Das sollte aber nur getan werden für Deskription, wie Russell es tut. Er sagt, man spricht dort von Individuenkonstanten als „denoting“ und „nicht-denoting“, z. B. „Pegasus“. Ich: Es scheint mir ratsamer, „Pegasus“ als Abkürzung für eine Deskription zu nehmen, aber nicht als primitive zuzulassen.)
Sachen gekramt. – An pr (ich mache Änderung in Definition der 4 Teilsprachen in § 6: die Transformation \(\tau _n\) wird zunächst angewendet auf Atompropositions; und durch die wird \(\xi ’e\) das \(\sigma \)-Feld geändert.) – Abends 6 ½ – 8 Miss Kathy Ferguson hier. 🕮\Dr. Rimer\ Erika will zu ihr ziehen und das halbe apartment nehmen, für $ 70, an Kiowa St. Sie hat MS in Mikrobiologie, arbeitet an UCLA in einem Labor. Ihr Vater ist in der Luftwaffe und war damals in Japan; da ging sie dort auf eine sehr gute Schule für die Militärfamilien. Später in Utah; da hatte sie ein Pferd.
Ganzen Tag an pr. (§ 6 nochmal neu entworfen: die Transformation \(T_n\) zunächst für Atompropositions.) (Hanneli hilft Erika umziehen zur Kiowa, zu Kathy Ferguson. Abends hilft auch Jim dabei.)
Vormittags zu Dr. Rimer. (Ich berichte, dass ich mich viel besser fühle. Und dass ich die Augenoperation vielleicht im Herbst machen möchte; und vielleicht Gallenstein Operation auch dann? Vielleicht in der Erholungszeit nach der zweiten Augenoperation, wo ich doch nicht arbeiten kann. Er rät mir zu Dr. Willy Bonker, Prof. UCL; jetzt Beratung, und später Operation; er will dem schreiben und dann soll ich mit dem eine Beratung verabreden.) – Nachmittags an pr (§ 6 die Teilsprachen. Jetzt \(T_n\) definiert sowohl für \(\{Z\}\) wie für Atompropositions.)
Ich mache Vorbereitungen für Leroy, der um 10h kommen wollte und den ganzen Tag für mich arbeiten; auf einmal telefoniert er erst nach 10, dass er mit Fieber im Bett liegt und Durchfall hat. – Also zur Arbeit an pr (weiter an § 6 Teilsprachen ms geschrieben.) 🕮
Wieder in schwarzen Sandalen, ohne Socken, spazieren gegangen; die Hitze ist nicht mehr so schlimm, weil eine Brise da ist. – Abends kommen Les Miller und Barbara. Schon um 6 ½ (Erika hatte angerufen, dass sie und Hanneli erst nach 7 kommen würden; aber dann kamen sie doch schon kurz vor 7; Hanneli will mit Les und Barb deren Pläne besprechen und die afrikanische Kleidung; er sagt, er könnte viel absetzen, wenn er nur Lieferungen bekommen könnte; ich verstehe oft nicht, was er sagt; anscheinend kommen die Stoffe teilweise aus Afrika, teilweise von amerikanischen Firmen.) –
Leroy hier 1 – 6. (Er will jetzt Immigrationsvisum ansuchen. Ich erlaube ihm, mich als sponsor zu nennen; er soll mir aber dann genau sagen, worüber sie Information wollen.) Ich lese Sachen.
Vormittags und Brunch bei Kuhns. (Langen Spaziergang mit ihm. Er arbeitet viel an Garten und Haus, verbessert immerzu noch etwas. Beim Essen erzählt Pauline, dass ihre Eltern immer noch im trailer reisen, oft an dem See in den Bergen; der Vater ist schon ca 75. Ich frage, ob er was von Altersheimen weiß; ja, sie spricht von „New Horizons“ bei S. B. Und von einem bei Laguna Beach, SC Longbeach und von Chobbs in Washington. Wir erzählen von Dießen und Gondrellplatz; und dass unsere Bevorzugungen verschieden sind; 🕮\Dr. Brann / (Erika: rotes Auto)\ wir erwähnen auch, dass wir von Altersheimen am Oceanpark Ave gehört haben, wir wollen sie besichtigen; sie sagen, das wäre doch ideal, nahe am Ozean, an Rand und UCLA. Ich sage, ja, ich sollte doch wohl nahe zu Hospitälern und Doktoren sein; ich berichte von den geplanten Augenoperationen. Ich, Princeton hat auch große Anziehung für mich, wegen Hempel und Jeffrey; aber das Klima schreckt mich ab: die leichte Hitze besonders.) – Nachmittags am pr (ms für § 6 weiter.)
An pr (§ 6 Teilsprachen, weiter am ms.)
11 zu Dr. Brann. (Kleine Füllung im Zahn neben dem gezogenen; Abdruck für Ergänzung des gezogenen Zahns.) – An pr (§ 6).
Abends 9 – 10 Erika und Jim (sie wollen ein „Problem“ mit mir besprechen mit mir besprechen, weil Hanneli nicht zu Hause ist und schnelle Entscheidung nötig ist: Erika möchte ein Auto kaufen, englische Art MG, roter offener Sportswagen, 17 Jahre alt, „nur“ 885 $. Jim sagt, diese Wagen sind sehr geschätzt, und dieser scheint sehr gut erhalten; ein Privatmann will ihn verkaufen; ich sage, man muss erst mal gründlich untersuchen lassen. Im Consumer Report finden wir sehr wenig darüber: Er sei heute nicht mehr so sehr beliebt wie früher; in großen Städten wie LA kann man noch alle Teile bekommen. Aber er hat gear stick, also mit Hand schalten! Mein 🕮 zweites Hauptbedenken: Es ist sehr unpraktisch, eine seltene Art zu haben, besonders bei Fahrten ausserhalb der Stadt; und das Handshiften ist so lästig; Erika sagt: Einige ziehen es vor; ich sage: Ihre Mutter konnte es auch, weil sie es ursprünglich in Deutschland so gelernt hatte in 1964; als wir aber 65 (und auch 67?) in Deutschland waren und einen VW nahmen, klagte sie doch sehr darüber, besonders im Stadtverkehr. Jim sagt Ich sagte Erika: Wenn sie es mal leid ist, darf sie nicht kommen und sagen, sie will einen anderen kaufen. Jim sagt: Er ist jederzeit bereit, sein Auto gegen ihres zu tauschen. Schließlich stimme ich zu, vorausgesetzt, dass das Urteil des Mechanikers gut ausfällt; (und Hanneli einverstanden ist; ich weiß nicht sicher, ob ich dies ausdrücklich gesagt habe; aber es ist ja eigentlich selbstverständlich). Jim sagt, die Auto dealer nehmen keinen privaten Scheck; ich: Ich oder Hanneli kann morgen bei der Calif bank einen banker’s Scheck holen . Dann telefoniert Jim mir noch den genauen Namen des Besitzers, und Telefonnummer. – Nach 11 kommt Hanneli nach Hause. (Ich berichte alles, vermeintlich große Neuigkeit. Es stellt sich heraus, dass Hanneli schon ausführlich mit Erika darüber gesprochen hat heute, und gesagt hat die beiden selben Bedenken: importierter Wagen und Handshiften! Hanneli bittet mich, sie zu unterstützen in ihrem Widerstand; es ist nicht leicht für sie, gegen den Rivalen Jim aufzukommen, der sehr starken Einfluss auf Erika hat. Ich sage ihr das natürlich zu; es missfällt mir, dass Erika mir überhaupt nichts von Hannelis starken Bedenken gesagt hat.) 🕮\(Milovanovic)\
11 – 12 Dr. Milovanovi\'c (K) aus Universität Sarajevo besucht mich (er ist ca 40, bosnische Ingenieursschule, interessiert an business Entscheidungen. Möchte Logik darauf anwenden. Er kennt anscheinend symbolische Logik und angeblich sogar meine „Logische Syntax“; aber recht unerfahren in logischen Dingen, und oft unklar, teilweise wohl auch durch seine Isolierung. Ich zeige ihm Sachen v. Wright über deontische Logik, und mein „Aim“ im Kongressband.) –Mittags mit Erika und Hanneli (Erika stellt es jetzt so hin, als sollte das rote Auto nur nominell für uns gekauft werden, aber dann würde Jim es gleich übernehmen. Ich: Wir haben doch gestern doch ausführlich über meine Bedenken gesprochen; da hättest Du mir nicht vorenthalten sollen, dass Mama die gleichen hat. Nachmittags sagt mir Hanneli: Erika hat jetzt nachgegeben, und das Projekt ist aus. Sie wollen sich nach gebrauchten einheimischen Autos umschauen.
pr (über konservative Teilsprachen. Ich will \(A\)- und \(B\)-Äquivalenz zwischen propositions von \(\mathfrak{L}’\) und \(\mathfrak{L}\) unterscheiden.) –Bohnert telefoniert: Er wird morgen Vormittag ankommen. –
Zu Dr. Brann (ergänzte obere Platte zurück). –Herb. Bohnert ist inzwischen angekommen. (Er hat Anstellung als visiting lecturer an Mich. State🕮\(Bohnert)\iDie folgenden drei Einträge stehen auf dem Blatt (RC 102-03-06), das von Carnap aus dem ursprünglichen Konvolut ausgelagert wurde.University (für agriculture); etwas weniger Gehalt als bei IBM; dafür aber auch mehr Freizeit; er will vieles lesen, um sich wieder aufs Laufende zu bringen. Ich zeige ihm Purtill Korrespondenz und SDe. Er bestätigt, dass „\(x\) existiert“ jetzt häufig verwendet wird und auch „notwendiges Wesen“ und „wesentliche und unwesentliche Eigenschaften eines Individuums“. – Nach dem Mittagessen (mit Mrs. Mercer), fahren wir ihn zum Ivanhoe Motel; dann steige ich auf Bundy aus und gehe zu Fuß nach Hause; 4 – 7 wieder Gespräch mit B. (er erklärt Ramsey’s Idee (in demselben Artikel über „Theorien“25Vielleicht handelt es sich um diesen: https://philpapers.org/rec/BOHCBR) eines robot, der beobachtet und dann eine einfache Theorie macht mit Raumstellen, vorwärts- und zurückgehen, hypothetisch allgemeine Gesetze und dergleichen; B. sagt, der robot hat zuerst eine Art phänomenale Sprache (nicht Dingsprache), und dann baut er die Theorie der „objektiven Welt“ auf. Sehr interessant.) – Er hat Gardner kennengelernt und sagt, er ist persönlich sehr nett und umgänglich.
Vor- und nachmittags lange Gespräche mit Bohnert. (Auch über Putnams Kritik meiner Aussage, dass die theoretischen Konstanten nur eine unvollständige (oder teilweise) Interpretation bekommen. – Über Ramsey Methode für individuelle Begriffe (wie „Cynthia“ in seinem Artikel).
Vor- und nachmittags lange Gespräche mit Bohnert. (Ob ich noch am Logizismus festhalte. Ich: Sicherlich! Sind da 🕮\Bohnert\ triftige Einwände? Er glaubt auch noch daran, aber berichtet Einwände von anderen, Putnam und MeyerhoffMayhill? und andere. Sie sagen, Logizismus hat schrittweise mehr und mehr seine These einschränken müssen. Es wird nicht klar, in welcher Weise; jedenfalls halten sie \(\epsilon{}\) für eine nicht-logische Konstante. Ich: Wenn irgendein Ergebnis über \(\epsilon{}\) gefunden wird, z. B. ein neues Theorem in einem AS der Mengenlehre, so wird es gefunden durch bloßes Denken, am Schreibtisch, nicht im Labor, und ohne Erfahrungsergebnisse zu benötigen. – Aber ich sagte auch: Schon in Wien vertrat ich die Auffassung, man solle Mengenlehre nicht als AS aufbauen; bei anderen AS (z.B. Physik oder Geometrie wollen wir undefinierte Prim haben, die wir dann beliebig interpretieren können, sodass die Axiome erfüllt sind. Aber für ‚\(\epsilon{}\)‘ haben wir nur eine Interpretation. Folglich stellen wir nicht Axiome im gewöhnlichen Sinne auf (wie bei Gruppentheorie oder dergleichen), sondern Primsätze oder Regeln. – Nach dem lunch mit Bohnert spazieren (ich berichte von den beiden Wohnstiften in Deutschland, und dass ich für Chacha in dem einen und für Hanneli und mich in dem anderen Einzahlungen gemacht habe; aber wir wollen auch hier Altersheime am Ocean Park ansehen. – Ich frage nach Zeitschriften; er liest Nation, Liberation, RampartsjOriginal Rampars., Stone, Time und Newsweek, diese aber schnell und mit Auswahl.) – Abends herzlicher Abschied, ich umarme ihn wieder. 🕮\(X-ray von Gallenblase in Universitätsklinik). Champavat\
Notizen geschrieben über Gespräche mit Bohnert. – Wieder zurück zum ms pr (am Skelett für R 6-1).
An ms pr (Skelett für R 6-1 und für Regel für nicht-konservative Teilsprachen). – Nachmittags Corti Broschüre zu Ende gelesen (Interessantes aus seinem Leben). – (Für X-ray morgen: 5 PM letzte Mahlzeit; später 6 Pillen (für Färbung der Gallenblase).)
Wir fahren zum medical Parkplatz bei Westwood, dann kommt ein offenes Wägelchen, gefahren von einem Neger, das immer herumfährt und uns zur Klinik bringt. 8h zu Radiology, X-ray von Gallenblase, allerhand films, liegend und stehend; und weiteres sieht der Dr. auf screen. (Im Auto esse ich Apfel, das erste Essen seit gestern Nachmittag 5h.) – 3 ½ – 5 ½Champavat hier (über seine These. Auf Rat von David will er konzentrieren auf Beobachtungssprache; Explikation von „beobachtbare Eigenschaft“ und dergleichen. Er sagt, dass ein Sammelband meiner papers sehr wünschenswert wäre; ich sage: Feigl plante es, aber konnte die Zeit nicht finden; der Herausgeber müsste Einleitung schreiben, um die Beziehungen herzustellen. Er sagt, er könne das; ich: Ich würde mich freuen, wenn er es täte; Calif. Press würde es wahrscheinlich akzeptieren.) – Russell Autobiographie.
(Haarschneider) – Zu Dr. Brann. Er schleift etwas vom Plastik der neu ergänzten unteren Platte ab, weil es mich schmerzhaft drückte. – Ich lese weiter in Næss’ Buch über mich. 🕮\Jeffrey telefoniert Annette & Ferd.\
An pr ms.– Abends Los Lane Show TV im Kreis16: Dr. Spock26Dr. Benjamin Spock: https://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Spock (er spricht ruhig, aber entschieden, ohne Pathos; sehr sympathisch. Er hofft darauf, dass vor dem supreme court die Frage der Moralität des Vietnamkrieges diskutiert wird, die ja wesentlich ist für die Anklage, aber vom Richter nicht zugelassen wurde.) – Ich revidiere die ersten Artikel ditto masters, die Mrs. Turman getippt hat (im Ganzen gut).
Ich revidiere die ersten Artikel ditto masters.– Dann wieder am ms. –Jeffrey telefoniert (ob er nächste Woche kommen kann? Ich: Nein, die Merkenthalers sind hier. Wir machen als die Woche vom 11. 8. Er sagt, meine Stimme klingt gut, als ginge es mir besser.) – Vormittags nochmal zu Dr. Brann; er schleift noch etwas mehr ab.
Vormittags an pr (ms§ 6 über Teilsprachen beendet: noch mit Hanneli zum Flugplatz; wir holen Annette & Ferdinand ab 5 ½. (Sie kommen von Honolulu, bringen mir herzliche Grüße von Sopherl. Sie erzählen interessant von Russland und Japan. Er wird jetzt vielleicht ein ganzes Jahr in Mexiko sein, um einige Häuser für Sven selbst und 2 Firmen zu entwerfen und auch dann Bau zu überwachen; nicht im Pedregal, aber in der Nähe, in der Gegend, wo Sven und Diederichs jetzt wohnen. Sie begrüßt mich sehr herzlich, und ich mag sie sehr gerne. Auch Ferdinand lerne ich zum ersten Mal richtig kennen 🕮\Merkenthalers ohne Dr. Kulka | zu Jokls (Dias von Russland und Japan)\ und schätzen; er beobachtet und berichtet intelligent. Ich erkläre die Situation hier, mit Kennedy, McCarthy, Reagan, usw.) Zusammen abends bis 9 ½.
10 ½ – 2 wir fahren zu Dr. Kulka. (Sie fährt morgen ab nach Europa. Gute, lebhafte Unterhaltung über die politische Lage. Dr. Kulka spricht auch über die Einstellung zu kleinen Kindern in verschiedenen Ländern: die japanischen Mütter nahe und warm und liebkosend; im Gegensatz zu den amerikanischen. – Auch über das Buch „Die Familie Sanchez“ über Mexiko.) – Nachmittags an pr (Notizen zu § 6 durchgelesen, meist weggeworfen.)
Wir 4 zu Jokls (Merkenthalers zeigen ihre Dias von Russland und Japan; und berichten viele gute und interessante Beobachtungen. Wir essen mit Jokls auf der Terrasse; es tröpfelt ein wenig; aber sie lassen sich vieles im Garten zeigen.) – Nachmittags gelesen und gekramt. (Jokls fahren in die innere Stadt mit Merkenthalers.)
(Hanneli mit den beiden zum mexikanischen Konsulat, und noch Sachen besichtigt.) – An pr (noch Zusatz für § 6, über eine Sprache). – Abends spricht Ferdinand über seine Berufspläne. (Sein Vater war Architekt, zieht sich allmählich zurück. Er will sein eigenes Büro aufmachen in Freiburg; Kapital ist nicht nötig, weil die Baufirmen den Bau finanzieren und auch ein Prospekt bezahlen, wenn er die Pläne liefert. Es freut ihn, im Kontakt mit Auftraggebern Überlegungen 🕮\Merkenthalers hier\ über Baupläne zu machen; jetzt auch Schulen; er hat schon mal Pläne für ein Gymnasium gemacht; da überlegt er sehr, wie die Klassen anzuordnen sind, und die naturwissenschaftlichen Labors, Turnhalle usw. – Auch politische Fragen, Beziehung zwischen den beiden Teilen von Deutschland. Annette sagt, es ist verkehrt, dass die kommunistische Partei verboten ist. – Sie waren in Hiroshima, auch das Museum; sie sagen, die amerikanischen Staatsmänner sollen das sehen; sie finden es besonders schlimm, dass noch eine zweite Bombe auf Nagasaki geworfen wurde. –)
Vormittags wir 4 zum Topanga Canyon hinauf; die schönen steilen Wände und einsamen Waldtälchen. Hinauf zum Trailer Park Topanga; dort herumspaziert und nachher Mittagessen (Cheeseburger mit Milchshake) beim Topanga Restaurant, einfach, aber schöne Aussicht auf die Gegend, wo Kuhns wohnt; zurück über Sunset Blvd.) – Abends lange zusammen, bis 10. (Sie erzählen vom Haus, das sie bei Horben für sich bauen wollen; da wird auch sein office sein.)
(Merkenthalers fahren zum Universal Studios, machen 3 – 4 Stunden Führung mit; dann holt Hanneli sie um 3h ab.) – An pr. –Nachmittags Später nachmittags, nach Ausruhen, kommen sie her. – Abends geplaudert bis 10.
VIII / 1968 Vormittags kommt Heini (er ist hergeflogen; wohnt im Beverly Hilton. Er sagt, er und Otto 🕮\Heini (Merkenthalers)\ laden Chacha ein; sie kann bei ihm und dann bei Otto in Tamazula wohnen; und sie geben ihr genug „Taschengeld“ für die ganze Zeit in Mexiko, dass sie kleine Einkäufe machen kann. Er spricht wieder von seinem Arzt, Dr… in der Beverly Hills Klinik (rechts an Wilshire, gleich nach der Kreuzung von S. M. und Eisenbahn); den sollte sie konsultieren; er sagt aber selbst: Das war seine Idee, als es ihr voriges Jahr so schlecht ging und kein Arzt die Ursache finden konnte; jetzt geht es ihr ja viel besser, und es scheint ihr nicht dringend, diesen Doktor hier zu sehen. Er meint, dass Deutschland – LA – Mexiko nicht viel teurer ist als direkter Flug, vielleicht $ 1000; ich sage, dass ich ca$ 600 beitragen kann; vielleicht könne Sven den Rest beitragen; er sagt, darüber sollen Merkenthalers den Sven befragen. – Zum Mittagessen nimmt er Hanneli und Merkenthalers ins Hilton; nachher zeigt er Merkenthalers das Musik Center und County Museum; in beiden steht sein Name in Goldbuchstaben als Stifter an der Wand.) – Nachmittags an pr.–Abends plaudere ich mitMerkenthals –Abends mit Merkenthals bis 10 ½. (Hanneli ist zum meeting über die Lernmaschine.) (Ich erzähle von Esperanto, Kongress in Helsingfors; Atanasov usw. Sie sind sehr interessiert. Ich sage, wenn Europa geeinigt wird, muss eine internationale Sprache eingeführt werden; am besten basiert auf Interlingua.) 🕮
Nach 10 fahren wir mit Merkenthalers zum Flugplatz. 11 – 12 dort gesessen. (Dann sehr herzlichen Abschied; ich sage Annette, wie sehr ich mich über sie gefreut habe; Hanneli erzählt mir nachher, sie haben sich so gefreut, dass ich so reges Interesse nahm an ihrem Bericht und auch an . Wir überlegen, ob wir wohl wirklich im Winter nach Mexiko kommen könnten; vorausgesetzt, dass alles gut geht mit meinen Operationen.) – Nachmittags an pr. – (ms§ 6, Teilsprachen, fertig revidiert.)
Mia telefoniert (ihr Bruder und Familie aus Brasilien sind hier; die haben sie gestern am Flugplatz abgeholt. Sie haben eine sehr schöne Reise gehabt, und sich zuletzt noch in den Schweizer Bergen von der Hitze erholt.) – An pr (einige DM von § 5 korrigiert.) – Abends am TV wird verkündet, dass die CSR in der Besprechung mit Sowjetunion und anderen Ostländern, zuletzt in Bratislava, von Russland die Zusicherung bekommen hat, dass sie ihre eigenen internen Affären regeln können; Dubcek hat ihnen klar gemacht, dass sie Russland gegen Angriffe von Deutschland her helfen würden.
An pr (Skelett für § 7: Regularität, angefangen).
An pr (Skelett für § 7 beendet, meist aufgrund der alten Seiten des AS.) – Abends am TV: Republikanische convention fängt an; aber wir sehen nur beim Abendessen ein Stück von Goldwaters großer Rede; sehr langweilig und hypokritisch: Er betont, wie er für 🕮\Heini u. Walter\ Neger sorgen wird, und Gleichberechtigung für alle, und Hilfe für die Armen, usw.; schließlich wird es langweilig.) – Brief an Chacha angefangen.
An pr ganzen Tag (weiter § 7 ms). – Abends an Chacha weiter geschrieben (die zweite große Seite).
Vormittags an pr (§ 7 ms weiter). – Nachmittags Heini & Walter hier 4 – 6. Walter hat Schwierigkeiten mit Blut, zu viel Wasser, Hände und Füße sind geschwollen; Pillen werden versucht; aber die eigentliche Ursache ist nicht gefunden. Es ist noch nicht klar, ob irgendeine längere Behandlung gemacht wird hier; andernfalls will Walter mit Heini fahren, der am Samstag mit Auto abfährt nach Mexiko. Heini hat mir ein sehr nobles Hemd mitgebracht; eine „creacion“ aus Guad., dunkel blau mit gesticktem oder gewebtem Muster auf zwei weißlichen vertikalen Streifen vorn; nicht zum Knöpfen, sondern über den Kopf ziehen. – Wir erfahren zu unserer Überraschung, dass Chacha nicht erst im Winter nach Mex. will, sondern vielleicht schon am 10. Oct., weil Helga da nach Mex. fliegt, zu Walters 70. Geburtstag.
(TV: Nixon hat in convention gewonnen.) Vormittags an pr (ms§ 7 beendet). – 1h – 5 Walter hier. (Mit ihm spazieren, zur Bundy, weit herum. – Nachmittags mit ihm und Hanneli im Wohnzimmer. Sein Doktor hat weitere Tests gemacht, aber erst morgen wird er den endgültigen Rat hören. – Ich frage nachmittags über den Plan, dass Chacha schon am 10. Okt. mit Helga fliegen soll; würde dann nicht die Zeit zu lang, da sie doch hauptsächlich den Wintermonat Januar und Februar entrinnen will? 🕮\Kalish\ Walter kommt dann auch vorsichtig mit einigen Bedenken heraus: Sie haben kein Gastzimmer; ein Sofa würde für sie zum Schlafen hergerichtet. Sie haben ihr Schlafzimmer, und dann hat er ein Studio.) Nach dem Abendessen kommt dann auch Hanneli mit Bedenken heraus. Chacha hat doch wenig gemeinsame Interessen mit Heini und dessen Freunden; da würde sie doch wohl nicht lange in Guad. aushalten; und mit Otto wohl auch nicht lang; da kommt mir dann in Erinnerung, dass Grete mir 1963 erzählte, dass Chachas Besuch für viele Monate (in 1959, wo ich auch mal hinkam), war ihr eigentlich zu lang; Chacha wollte viel reden und wollte vieles besehen, aber Grete hatte auch ihre Pflichten. Hanneli will Mama darüber schreiben.
Ganzen Tag pr. (§ 7 revidiert und zu Mrs. Turman gebracht.) 5 – 6 Kalish hier. (Ich leihe ihm $ 1000, rückzahlbar vor Ende des Jahres, für die Mobilisation Organisation bei der demokratischen convention; er gibt mir Quittung, dass er selbst „voll verantwortlich“ ist für Rückzahlung. Sie wollen große Demonstration machen, außerhalb der convention Halle und in verschiedenen Stadtteilen. Ich frage, ob nicht eine Menge von Demonstranten auf der convention gallery wirkungsvoller wäre (wie damals bei Willkie27Wendell Willkie: https://en.wikipedia.org/wiki/Wendell_Willkie); aber er sagt, die Partei Organisatoren sind sehr vorsichtig; sie geben Karten für Besucher nur aus für „zuverlässige Leute“. Für McCarthy besteht immer noch eine Möglichkeit, aber keine wirkliche Hoffnung.) – Abends spät gehe ich noch ins Wohnzimmer, wo Hanneli records gespielt hat; wir sprechen noch über Walter, der froh war dass Nixon 🕮\Jokls\ nominiert war! Ich sage, ich bin so froh, dass wir uns so gut verstehen, nicht nur in Anschauungen, sondern persönlich, und küsse sie zur guten Nacht; sie schaut mich sehr lieb an.
Walter wollte 10 oder 11 herkommen und den Tag hier verbringen; darum gehe ich morgens nicht an erste Arbeit; wir warten immer; schließlich ruft er gegen 9h an: Sie sitzen zusammen beim lunch, und er kommt nicht mehr herüber, weil er doch ein früheres Flugzeug bekommen hat (er sollte um 10h abends fliegen); der Arzt hat gesagt, da sind thyroid Störungen und hat ihm Sachen verschrieben; so ist Hoffnung, dass die Behandlung dann zu Hause in Mexiko nützen wird. Heini bleibt noch einige Tage hier, weil sein Cadillac große Reparaturen braucht! Er wollte eigentlich heute abfahren. – 5 – 8 Jokl’s hier. (Sie sind auch entsetzt, dass Nixon gewonnen hat; wenn Rockefeller gewonnen hätte, würden sie vielleicht für ihn gestimmt haben. Sie schätzen sehr William Winter’s tägliche comments am KPFK, um 6h PM, zu ihrem Abendessen; sie halten auch keine Zeitung. Sie glauben, dass John Kennedys Ermordung durch conspiration kam; vielleicht mit CIA; sie sagen, so viele Zeugen sind gestorben, vielleicht auch durch CIA; und dem Harrison in New Orleans werden so große Schwierigkeiten gemacht; ich sage: Warren hat kürzlich gesagt: er sei noch ganz überzeugt, dass sein Komitee das richtige Urteil gesprochen hat; ich: Warum tut die Regierung nicht etwas, wenn sie sehen, dass soviel Zweifel besteht? Sie sagen: 🕮\Jeffrey\ Keiner wagt etwas zu tun, aus Angst vor der CIA; das ist eine Art Mafia. – Sie wollen nach Mex. fliegen, nach Guadelaja; auch Oaxaca, wir sagen, da hat Nena einen guten Laden für Töpferei usw.) –Hempel telefoniert (er will auf der Reise zum Honolulu meeting 1 Tag hier sein; ich rede ihm dringend zu, länger zu bleiben, er will dann wahrscheinlich 2 kurze Tage hier sein; 26. ankommen und 29. 10h weiterfliegen. Er fragt, ob er vielleicht die letzte Nacht beim Lufthafen übernachten soll; ich sage, nein, wir bringen ihn dann im Auto hin.)
Gelesen und gekramt.
Gelesen und gekramt. (Vergeblich auf Jeffrey gewartet; auch keine Post.
Gelesen und gekramt. (Vergeblich auf Jeffrey gewartet; auch keine Post. Mittags Mia hier (mit ihr spazieren, und Lunch. Sie hatten eine schöne Zeit in Israel. Wims Bruder fuhr sie im ganzen Land herum; sie haben vieles gesehen, auch Caesarea28https://de.wikipedia.org/wiki/Caesarea_(Israel). – Dann eine Zeit in den Schweizer Bergen, zur Erholung von der Hitze.) Nachmittags an pr.
Vormittags vergeblich auf J. gewartet; mittags keine Post. Nachmittags ruft er an (während ich nap nehme); er wird in gemietetem Auto herkommen. – 3 – 9 Jeffrey hier, (nachmittags über allerhand Probleme. Meine Produktregel für C🕮\(Jeffrey Abfahrt)\ für Musterbeschreibung mit ungewisser Evidenz; er hat doch noch Bedenken dagegen.)
Mit Jeffrey Gespräche, vor- und nachmittags. (Er will inoffiziell bei der NSF erkunden, ob ich Verlängerung bekommen könnte ohne formales Gesuch, einfach mit Brief; und obkOriginal auch. ich in USA bleiben müsste.) Vor 8 fährt er ab nach Laguna Beach (zu einem Freund Vickers29Es könnte sich um John M. Vickers handeln. Er war an der Universität of California at Irvine und hat einschlägig publiziert.. Philosoph, auf Irvine campus.)
Good und Johnson gelesen (die von Savage angegebene Stelle, wo zum ersten Mal die Grundidee des \(\lambda{}\)-Systems auftaucht.)
An pr (ditto masters revidiert, von § 5 und 6) David telefoniert (sie haben noch allerhand Pläne, auch Hawaii; daher können wir uns erst im Oktober sehen. Er arbeitet mit Dana Scott über intensionale Logik.) – Abends liest Hanneli mir den Entwurf ihres Briefes an Chacha vor; die Bedenken über Chachas Plan der Mexikoreise.
pr (D. M. korrigiert).
pr (D. M. korrigiert).
pr (D. M. korrigiert). (teilweise vieles falsch getippt, oft \(c\) anstatt \(C\). Eine Reihe von DM beiseite gelegt, damit Mrs. Turman sie korrigiert. DM korrigiert bis einschl. § 7, Regularität.) – 3 ½ – ca 5 Besprechung hier mit Dr. Robert Solmitz, über geplantes Testament: eines jetzt (mit trust für Chacha) und eines in Deutschland. 🕮 Dr. Solmitz arbeitet auch als Vermögensverwalter; er macht die Unterschiede klar zwischen amerikanischem und deutschem Gesetz: In Deutschland gibt es keine trusts, sondern nur beschränktes Vorerbe; wodurch aber keine neue juristische Person entsteht. Er sagt auch: Loeb, Rhodes ist eine der ganz wenigen allersichersten Firmen; er wundert sich, dass Shufro auch Mitglied der Börse ist, da er doch nicht als broker arbeitet, sondern als Vermögensverwalter; er sagt, das ist selten in U. S. Er hat gar keine Bedenken dagegen, dass Hanneli als Testamentsvollstrecker eingesetzt wird; sie könnte auch als trustee dienen, wenn nötig, oder im Falle eines Ausfalles.) – Abends Nachrichten: Die Russen haben Prag besetzt!
An pr. (angefangen, neuen § 8 (früher 9) über Kohärenz umzuformen. Es geht sehr gut vorwärts; das Meiste kann ich stehen lassen, mit kleinen Änderungen.)
An pr. (weiter § 8). – (Werners Brief an Hanneli: Er ist entsetzt über Erikas Leben; er meint, dass Hanneli sie vernachlässigt. Hanneli hatte geschrieben: Erika ist schon reif für Heirat; er hat das interpretiert: Sie ist schon schwanger (obwohl Hanneli nichts von Sex geschrieben hatte) und muss darum bald heiraten! Abends langen Brief an Werner geschrieben. Ich gebe ihn Hanneli zu lesen; sie ist sehr froh und dankbar dafür; ich sage ihr, dass ich sie und Erika so liebe, und beide mir eine große Freude im Leben sind.)
An pr (weiter § 8). –
An pr (weiter § 8). Sehr heiß. 🕮\Hempel kommt\
An pr (weiter § 8. Erste Umformung gestern beendet. Jetzt schreibe ich es ins Reine; sehr viele alte Seiten kann ich verwenden, mit kleinen Änderungen.)
An pr (weiter § 8.) Hempel kommt an Flugplatz 5 PM; wir erwarten ihn in Limousine am Miramar Hotel, er kommt verspätet 6 ½. Wir fahren mit ihm zu uns. – Gespräch bis 9; ab und zu schalte ich TV ein; aber es gibt keine News, nur convention, nichts Bedeutsames. – Um 9h geht er. Ich bin sehr müde.
Ganzen Tag Gespräche mit Hempel. (Vormittags zunächst über Toby, mit Hanneliese dabei. Toby hält auch die Essregeln streng ein; ihr Mann will nicht zu ihnen kommen, weil da das Essen nicht richtig ist, und weil sie jetzt ganz auseinander sind; Hempel nachdem sie die Trauung heimlich gemacht hatten und Toby dann erst den Eltern geschrieben hat, hat Hempel ihm geschrieben, dass er despicable gehandelt hat, und die Gesetze seiner Religion gebrochen hat, indem er die Tochter gegen die Eltern aufgestachelt hat.) –Über Wittgenstein (er lässt mich erzählen wie Wittgenstein, entsetzt über Parapsychologie, sich auf den Boden warf. Ich erzähle auch von seinem Brief mit heftigen Vorwürfen wegen Physikalismus Aufsatz.) – Über statistische Erklärungen (er macht klar, dass „Erklärung“ eigentlich kausale Zusammenhänge angeben soll, nicht nur etwas, was aufgrund gewisser Information wahrscheinlich ist; z. B. ist ein schwarzer 11. Ball nicht erklärt dadurch, dass die ersten 10 Bälle schwarz waren. – Er fragt nach Explikation von physikalischem pr; ich: Häufig ist Limit der r. f. anwendbar; manchmal in Zeitreihen, manchmal in Sequenz einer endlichen E, mit größeren Anzahlen, z. B. Gas in Behälter.) – 6 ½Mia kommt. (Sie nimmt um 8 ½ Hempel mit zu sich.) 🕮\(Hempel Abschied)\
Vormittags und nachmittags gehe ich Hempel entgegen, und mit ihm zurück. – Vor- und nachmittags Gespräche mit H. (Über Shufro, und Solmitz’ gutes Urteil. Er hat auch schon lange bei Shufro investiert, und lässt immer Dividenden und Gewinne dort. Sie haben also reichlich Mittel genug, um nach seinem retirement woanders ein Haus zu kaufen. Vielleicht an eine andere Universität, wo er noch unterrichten könnte. – Über mein Problem mit Næss: Welche Philosophen der Vergangenheit sind noch wichtig für heutige philosophische Forschung? Er meint, dass Hume doch aufklärend ist. Meine Frage: Næss und Patzig sind nicht überzeugt, dass das Meiste in derlOriginal der in. traditionellen Philosophie Scheinprobleme waren. Er meint: Viele Philosophen hatten doch wichtige Probleme im Sinne, aber konnten sie nicht klar formulieren. – Er lobt sehr: (über John Earman (K-Karte!).) (H: Mit Toby stehen sie persönlich gut, können ruhig mit einander sprechen. Aber wegen Regeln kann sie nicht zu Mahlzeiten kommen und nicht übernachten.) (Gibt mir guten Rat über Problem der Uhr; telefoniert mit verschiedenen Geschäften.) Abends herzlicher Abschied. (Er wird morgen früh Taxi zum Lufthafen nehmen; sie müssen schon um 10 alle da sein, vermutlich viele Philosophen, weil es ein Gruppenflug ist; er sagt, da würden wir doch nicht mal los sein. – Wir sehen noch einiges am TV von convention; Cronkite30Walter Cronkite: https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Cronkite ist sehr empört über die Polizeibrutalität; wir sehen allerhand Bilder davon, wie sie immerzu auf die Demonstranten einhauen, auch wenn diese schon zum Wagen gehen und die Stufen hinaufsteigen. –Humphrey wird mit überwältigender Mehrheit nominiert: über 1700 Stimmen; er braucht nur 1300 und etwas.) 🕮
Vormittags an pr. (Weiter an § 8.)
Nachmittags an pr. ()
Ganzen Tag an pr. (
Gelesen und gekramt. (Überlegung für Empfehlung für Bob Mathers.)
Post vom department ist gekommen.
An pr (§ 8 weiter.) –
IX / 1968 9 ½ (anstatt 9) Abfahrt mit H und E zu Browns. 10 ½ dort (schönes Haus, mit Garten davor und dahinter. Myra empfängt unsmOriginal es. herzlich; von den Kindern ist nur Jack da. M. fährt uns zum Newport Harbor, nicht weit; bei einer Marina liegt ihr Motorboot; dort ist George31Vermutlich George Brown (1917-2005); vgl. https://senate.universityofcalifornia.edu/_files/inmemoriam/html/georgewbrown.htm, um das Boot fertigzumachen, und Mr. und Mrs. Sandor. (Er anscheinend Arzt; sie hat weißes Haar und spricht etwas zu viel, aber beide freundlich, anscheinend Immigranten aus Ungarn.) Sein Name komme ursprünglich von „Alexander“. Ich steige die Leiter hinauf, um oben neben George zu sitzen. Er fährt sehr vorsichtig rückwärts hinaus von dem Steg, an dem das Boot festgeseilt war, ohne anzustossen an den Nebensteg, der sehr nahe dabei ist, und die anderen Boote. Dann zirkelt er herum und fährt hinaus in den wunderbaren Newport Harbor, eine tiefe, gut geschützte Bucht; was wie die eine Seite der Bucht aussieht, ist aber wirklich eine lange Insel; dort sind vornehme Villen gleich am Wasser (eine von Hayvitz), manche nur im Sommer benutzt, die meisten aber dauernd. Viele von Angestellten von großen airspace Firmen, die in der Nähe branchen haben; manche ziehen im Sommer fort aus ihrem Haus und vermieten es für hohe Miete.) Schließlich aus der Bucht hinaus. Hanneli sieht mit Entzücken Seehunde am Strand liegen. Wir fahren in der Nähe der Küste nach Süden. Da sei es 🕮 ziemlich ruhig; aber immer leichtes Schaukeln. Ich freue mich, dass ich es gut vertragen kann. George sagt, dass er sehr gern auf diesem Irvine Campus arbeitet. Er hat einen einen neuen Kurs eingerichtet, über allgemeine Verwaltungstheorie; der dann nachher aufgespalten wird für 3 Gebiete: business, government und education. Er sagt, dass er nicht mehr direkt in Mathematik arbeitet, aber doch in mathematischer Entscheidungstheorie; da hat er neue Methoden entwickelt für sequential analysis, basiert auf Abraham Wald’s Entscheidungsfunktion, aber jetzt verallgemeinert: bei jedem Schritt wird eine Entscheidung getroffen, unter den vorliegenden möglichen Akten; Wahrscheinlichkeiten für den relevanten Zustand werden bestimmt, und und Kosten und Nutzen; aufgrund davon wird Entscheidung gewählt. – Nach ca 2 ½ Stunden Fahrt legen wir wieder an. Im Haus begrüßen wir noch Leute. Hanneli möchte bald abfahren, um nicht in das großenOriginal den großen. Sonntagnachmittagsgedränge zu kommen; ich fühle mich auch auf einmal sehr müde; so fahren wir 3:15 ab; diesmal brauchen wir nur ¾ Stunde. (Gleich ins Bett, 2 Stunden, dabei auch richtig geschlafen.) Gelesen.
An pr (§ 8, ms für Tippen fertig gemacht.) – Hanneli hat Brief von Werner (er verlangt, dass Erika sofort die Wohnung aufgibt und Hanneli sie zu sich nimmt. Sonst wird er energische Schritte ergreifen (siehe Zettel). Hanneli telefoniert mit Jaydar in Ojai (er freut sich, wenn Erika wiederkommt, und hält es für möglich, dass sie den Schluss in einem Jahr macht; aber dafür müsste sie dann Privatstunden von Lehrern bekommen. Scholarship wäre nicht gut möglich, aber er will vorschlagen, dass stattdessen die Privatstunden nicht angerechnet werden sollen bei der Rechnung. Wir sind sehr froh, dass dies eine Lösung bringt für die argen Probleme durch Werners Drohungen; aber 🕮\(zu Marcus)\ das Schuljahr kostet jetzt 3100!; er ist einverstanden, dass ich jetzt nur 1700 zahle (anstatt 3/5 = 1860), den Rest, wie üblich, zum 1. 1. 69. Hanneli ist sehr froh über die Lösung, und dankbar, dass ich das zahlen will; ich küsse sie und sage, ich tue es sehr gerne, ich habe beide so lieb, und bin froh über ihr Hiersein.)
Vormittags an pr (angefangen, § 9: Symmetrie). – Nachmittags Geldüberlegungen und Berechnungen (ich muss jetzt 3.200 Steuer zahlen; und das Gehalt vom 1. August (!) ist noch nicht eingetroffen. Ich hoffe aber dass dies und das für September in den nächsten Tagen kommt; sonst muss ich Geld von Glendale Sav. abheben.)
Vormittags Überlegungen zum Testament. – Nachmittags sind wir 2–5 (!) in derUCLA-Klinik, department surgery (wir müssen warten, weil Dr. Longmire32Vielleicht William P. Longmire: https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/ft2t1nb0kt/#:~:text=William%20Polk%20Longmire%20Jr.‚UCLA%20(1943 %2D1948). „in surgery“ ist; er kommt dann erst nach 4. Er sagt, er hatte mich nicht „auf seinem schedule“, anscheinend hatte seine Sekretärin ihm das appointment nicht angegeben oder heute auf den Plan gesetzt.) Er ist gegen Operation, solange es nicht nötig ist. Es muss keineswegs immer operiert werden, wenn Attacke kommt; oft nach einer solchen, mit Schmerzmitteln, ist es vorüber. Er würde „Einschläferung“ vorziehen, nicht lokale, für „Schlummerzustand“.)
10 hmit H. zu Marcus. (Änderung meines Testaments; trust für Chacha; außerdem bar: je 5 M für Chacha und Eline, je 2 M für die drei anderen. Marcus nimmt als meine Vorschläge an execute: zuerst H, und für trustee (hier sagt er: zunächst H. und Shufro ist gut; aber wenn H. austritt, soll Shufro allein, und danach Marcus allein; und danach hatte ich , aber sagt, aus Gründen von finanzieller Zuverlässigkeit lieber doch noch eine Bank; sie arbeiten mit Sec. Firm, und ich auch; so wird die Klammer zu Wilshire branch. Er will es schon Montagmorgen fertig haben.) – Nachmittags an pr. (§ 9 über Symmetrie, ms weiter.) 🕮
An pr (weiter an § 9). – Mittags gehe ich zum ersten Mal zu Erikas Wohnung (wo sie mit H. ihre Sachen packt. Es ist sehr nett, geräumiges Wohnzimmer; sie hat in ihrem Zimmer zahlreiche Fotos und Bilder an den Wänden. Der einzige Nachteil ist: Das Fenster hat gegenüber das Nachbarhaus, etwa 5 m Abstand, auch mit Fenstern; sodass sie sich gegenseitig hineinsehen.) Der ganze Nachmittag geht auch noch auf Packen; erst nach 6h fahren sie endlich ab. Sie wollen wahrscheinlich in Ojai in ein Hotel gehen. Morgen um 1hh müssen alle Schüler dort sein. Erika meint, dass im ganzen nur 2 Knaben dort sein werden! Sie glaubt sie braucht, ausser dem normalen Lehrprogramm, an Zusätzlichem nur einen Kurs in Englisch und einen in Naturwissenschaften. – Ich sage ihr, dass wir zunächst noch nicht ein Auto für sie kaufen können, weil große finanzielle Belastung durch Steuern und anderes. Sie wusste es schon und hat sich damit abgefunden; sie sagt, in Ojai ist es nicht so wichtig, wie in LA. Sie hat mir ein großes Sofakissen gemacht, zum Dank für alles.)
Während die beiden fort sind, ruft Mia an, ob ich kommen will. Sie holen mich beide ab; wir gehen oben auf der Straße spazieren, mit Sicht aufs Meer. (Frank ist jetzt am San MateoCollege und sehr froh darüber, weil kultiviertere Atmosphäre als in San L. O.– Wir sprechen über die Tschechei; Wim glaubt, dass Russlands Eingreifen ganz auf Verteidigungsgründen beruht. 🕮 Sie fürchten, wenn die Tschechen nicht mehr ganz auf ihrer Seite sind, dass dort ihre Flanke nicht gegen amerikanischen Angriff gesichert ist; darum würden sie auch nie mehr ihre Truppen von der tschechisch-westdeutschen Grenze wegnehmen!) – Abends lesen wir Brief von Chacha (Werner hat sie angerufen; oder geschrieben: Er ist voller schrecklicher Sorgen um Erika; ob er wohl herfliegen müsse, um sie zu holen! Sie sagt: ein ganz „verstörter Brief“; Hanneli schreibt ihr gleich, um sie zu beruhigen.)
Briefe diktiert (zum ersten Mal seit längerer Zeit; 7 Briefe).
10 zu Marcus (mit H. Mein neues Testament ist fertig getippt; ich lese es draußen, bevor wir hineingehen. Dann drinnen unterschrieben, mit Marcus und 2 Sekretärinnen als Zeugen.)
9 ½zu Dr. Rimer (mit H. Er hat inzwischen mit Dr. Longmire gesprochen; beide sind jetzt einig, dass nicht jetzt operiert werden soll. Er sagt, wenn Attacke kommt, sofort anrufen; wenn er nicht da ist, so ist mindestens einer von verfügbar und . L. sagte, er würde Totalanästhesie machen; Rimer erklärt, dass das entweder mit Gas gemacht wird, oder mit intravenöser Injektion.) Sehr heiß.
Briefe gelesen. Briefe diktiert.
Briefe diktiert.
Weiter an § 9.
Weiter an § 9.
[H. nach Ojai, erster Besuch bei Erika.] Weiter an § 9. – Abends Briefe fertig gemacht, die Mrs. Pruppacher getippt hat). 🕮\Bücherschätzer Dr. Schwarz\
Pr (endlich § 9 fertig gemacht zum Tippen.) Abends weiter Briefe fertig gemacht.
An pr (§ 10 „eine Familie“ angefangen. – Abends lange telefoniert mit Mary (sie hatte mir geschrieben, ob sie mich als Referenz angeben kann. Natürlich ja!) Sie fordert $ 8 pro Stunde! Ich frage, ob das nicht zu viel ist. Sie sagt, man hat ihr im employment office gesagt, dass der gewöhnliche rate für technisches Tippen 6 $ ist; sie denkt und dass 8 für sie nicht exzessiv wäre, wenn sie besonders gut ist. Sie berichtet von Marcuse33https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Marcuse: Vor einiger Zeit hatte er mehrere Drohbriefe von KKK34https://de.wikipedia.org/wiki/Ku-Klux-Klan, dass sie ihn umbringen würden, wenn er nicht das Land verlässt; und es wurde auch auf sein Haus geschossen; dann kam er mit Frau einige Zeit zu ihr. Später hat die amerikanische angeboten, sein Gehalt zu zahlen, wenn solange sein Kontrakt läuft, damit die Universität ihn entlassen kann. Sie hat auch schon überlegt, Amerika zu verlassen; vielleicht nach Dänemark, aber man sagte ihr, es ist dort unmöglich, Arbeit zu finden.)
An pr (weiter an § 10). Ditto masters korrigiert.
An pr (weiter an § 10). – Vormittags David ruft an (sie haben Hawaii sehr genossen, besonders 2 andere Inseln. Er sagt, dass meine geschenkten Bücher im R. R. jetzt abgeschätzt werden.) Dann ruft Yost an (auch über die Abschätzung.) Dann Dr. Schwarz (er hat Dr. Phil. von Wien in Kunstgeschichte; hat aber auch bei Schlick gehört und weiß daher vom Wiener Kreis und von mir. Er ist aufgefordert worden, von der Bibliothek, eine Schätzung vorzunehmen. Er sagt, da sind 200 Bücher auf Tischen im R. R. Er fragt, was ich mir gedacht hätte als Wert; ich sage, ich habe keine Ahnung; aber viele boxes sind hinübergegangen; vieles wertlos; Sonderdrucke, Hefte usw.; und ich weiß auch nicht Bescheid über Wert der Bücher. Er sagt: Ältere Bücher 🕮 sind zwar hoch geschätzt von Liebhabern, aber Bibliotheken kaufen lieber neue Drucke. Die sind meist von der letzten Ausgabe; er fragt, ob mir 7 M fair erscheint; ich sage, das scheint mir sehr akzeptabel. Aber ich bin überrascht, dass die Anzahl der Bücher so klein ist. Yost sagt dann, er will nicht über ; er hat jetzt den R. R. unter sich, weil Finch für ein Jahr nach Hawaii geht; der hatte vorher den R. R. Schw., sagt, dass auch meine mss und die Korrespondenz mit anderen Philosophen sehr wertvoll sind; und tape Rollen, vermutlich die, die Ina von meinem Physik Seminar aufgenommen hat.)
Vormittags an pr (weiter an § 10). – Nachmittags gelesen und gekramt; Vorüberlegungen für morgen.
M und K hier (zum ersten Mal seit Juni! M. wohnt allein im Valley; Betsy und die Kinder sind schon in ihrer neue Wohnung in Compton. Er wird am 4. 10. hinkommen und dann unterrichten am Cal. State Dominguez College (volle 4 Jahre college). M. hat meine Sätze über Methode für verschiedene Distanzen nochmal geprüft; es stimmt sicher, da die gegebenen linearen Gleichungen bei Einsetzung erfüllt sind. Er meint, es ist unwesentlich, dass \(B_0\), der Koeffizient für die Knente mit \(\mathfrak{m}\), zuweilen negativ wird; das Ganze hat ja einfach den Zweck, dass die vorgegebenen \(\eta{}\)-Werte herauskommen. Ich sage zwar, wenn diese auch herauskommen, so könnten ja trotzdem für \(\gt 2\) unplausible \(\mathfrak{m}\)-Werte resultieren; aber Larry und er scheinen keine Bedenken zu haben. – Dann liest K. mir den Anfang seines „Rätsels“ über die Untersuchung mit der Methode der \(\xi _{ij}\) vor; den getippten Anfangsteil. – Nachher spreche ich noch etwas mit Betsy, die gerade im Auto ankommt, als wir über die Straße gehen. Nächstes Mal wird sie ihn dann herbringen.) – Nachmittags einiges überlegt, geschrieben, aus dem Vormittagsgespräch. – Abends endlich mal langen Brief an Hanne geschrieben, bis 10h. [Hanneli geht zur großen Gartenparty bei Lichtheim Dr. Spock35Könnte es sich um Benjamin Spock (1903-1998) handeln? Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Spock; aber da sind 🕮 gewaltige Mengen von Leuten; sie fährt Dr. Kulka hin. Alles ist im Garten (was nicht angesagt war); meistens stehend, Musikkapelle auch für Tanz, und Vorführungen; an Spock konnte man nicht heran; Eintritt $ 12.50 pro Person; ich war froh, dass ich doch nicht hingegangen war mit dem vielen Stehen und in der Abendkühle. Wir hoffen, dass die Unterhaltung mit Musik, Carl Reiner36https://en.wikipedia.org/wiki/Carl_Reiner usw. nicht von den Eintrittsgeldern bestritten wurde. ]
An pr (§ 10). – Abends sehe ich am TV, mit H: „Zorba the Greek“; leider ist im Kreis7 sehr unscharf, und oft kann ich nichts erkennen; aber im ganzen ist es doch packend, wie der Schriftsteller, zurückgekommen aus England, und sich nicht wagt ins Leben, von Zorba hineingeführt wird. Dieser Film wurde 1964 gemacht, mit Quinn in der Hauptrolle; die anderen Schauspieler sind Griechen, vielleicht sprach er dort Griechisch? Ich vermute, was ich vor Jahren im TV gesehen habe, war ein anderer Film; es war doch ziemlich sicher vor 1964; aber in der Filmliste steht keiner. Zum Schluss sprechen wir noch darüber (gegen Mitternacht, der Film ging 9 – 11:45!) Und dann küsse ich sie sehr herzlich.
An pr (§ 10; ich beschließe, nach langer Überlegung, doch die neue Notation \((Z)_n\) einzuführen.)
An pr (§ 10; die Umformulierung der Theoreme für die neue Notation \((Z)_n\) macht doch umständliche Überlegungen nötig.) Abends überlegen wir, wie es mit meinen Bankkonten steht, und beschließen, doch jetzt schon $ 1000 an Bank München zu überweisen, damit ich dort frühzeitig Chachas ticket für Rundflug nach Mexiko bezahlen kann.
An pr (weiter an § 10; die Hauptarbeit in der Einführung der neuen symbols \((Z)_n\) ist jetzt getan. Ich glaubte, es würden einige Stunden sein, es sind aber doch 3 ganze Tage geworden.) – Todesanzeige von Leni37Helene Holzman (1891-1968); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Holzman kommt. (Es wird angegeben: „Tödlicher Unfall“, vermutlich Autounfall. 🕮 Von Czapskis Kindern werden 7 von den 8 aufgezählt; Dodo ist wohl schon gestorben.)
Noch warm, aber nicht mehr so arg heiß. – An pr (weiter an § 10).
An pr. (Letzte Revision des ms für § 10 angefangen) – Abends telefoniert mit David; (er sagt, Dr. Schwarz hat geschätzt: $ 6‚600; hauptsächlich für die mss. Er schlägt vor, was ich auch schon überlegt hatte, dass ich weitere Bücher nicht mehr in diesem Jahr ins department schicken soll, sondern erst nächstes Jahr.)
An pr (Bearbeitung von § 10; gegen meinen Vorsatz, mache ich doch noch Änderungen und Verbesserungen.)
Erika kommt mit Julie und Jim; sie schlafen hier im Wohnzimmer, nachdem sie um ½1 nachts vom Konzert kommen, Sänger Donovan sang Friedenslieder und dergleichen.
Erika kommt mit auf meinen Mittagsspaziergang (sie sagt, dass Javdar nicht etwa mehr permissiv ist als früher, sondern eher umgekehrt, er soll aber nur die Schule in Liste bringen; im November wird der neue Direktor kommen. Es sind jetzt nur 22 Schüler dort. Daher sehr kleine Gruppen in den Klassen; das ist gut für intensive Arbeit. Sie ist sehr zuversichtlich, dass sie am Ende dieses Jahres das Schlusszeugnis bekommen wird, das es ihr möglich macht, aufs college zu gehen.) (Mit Hanneli und Erika überlegt verschiedene colleges, und welche Gesichtspunkte die Wahl bestimmen sollen. 🕮 Erika hat an einige weit entfernte gedacht. Aber es scheint uns doch besser, nähere in erster Linie zu erwägen. Man muss das jetzt schon überlegen, weil die Gesuche jetzt schon für nächstes Jahr gemacht werden! Wir wollen noch mit David und Don Kalish darüber sprechen.) – Ich an pr. (Gute Verbesserungen und Einfügungen in neuen § 10 gemacht.)
An pr. (Ich habe § 10 revidiert, in Hinsicht auf die vielen geänderten oder eingefügten nummerierten items. Wichtige terminologische Überlegung: Ich finde, dass ich in § 12 oft ‚s. d.‘ gebrauche für ‚semantische Deskription‘. Ich überlege, ob ich das nicht vielleicht doch beibehalten kann, obwohl es eigentlich ein Term für einen Satz ist.)
X / 1968 An pr. (Ich beschließe term „sample prop“, Abkürzung s. p. Ich ändere es vom Anfang von § 10. Während ich den § 10 durchlese, mache ich noch allerhand Verbesserungen, nummeriere mehr items, und ändere die übrigen entsprechend.)
An pr (weiter an Revision von § 10).
Vormittags Notizen für Empfehlung von Kyburg für Riverside geschrieben. Nachmittags an pr (Revision von § 10 beendet.)
(H. hatte geplant, am Wochenende teilzunehmen an einer Veranstaltung von Dr. Bach am Ersalina Institut, nahe Big Sur. Später ergab sich, dass sie plane, nach Monterey zu fliegen, und dort würde ein Auto von Ers. sie abholen. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend. Reiesekosten: plane 40 + 1 fee Auto, = 45; dazu für Dr. Bach 75 weniger 20 % = 60; also zusammen 105. Ich hatte H. gesagt, sie solle sich keinen Kummer über die Kosten machen, aber heute denkt sie, sie wolle doch nicht hinfahren; lieber für das Geld hier mehrere Unternehmungen.) 🕮
An pr. (§ 11 angefangen; das ist der alte § 12 über repräsentative Funktion M I usw. Ich beschließe, möglichst keine Änderungen zu machen; und die Arbeit geht flott vorwärts.) – Mittags gehe ich zu Mrs. Turman und diktiere den langen Empfehlungsbrief für Kyburg. – Nachmittags weiter an pr.
An pr (weiter an § 11. Alles glatt bis auf T 6; sehr lange Beweise, dass \(\mathfrak{m}\) generiert durch M I alle Axiome erfüllt; aber jetzt habe ich keine Axiome für \(\mathfrak{m}\) mehr; sondern nur die Begriffe PM (prob. Maßfunktion); und so werde ich doch Änderungen machen müssen …) Brief von Maue (und mein Gesundheits und Brief an Grammin über Prag, wovon sie sehr angetan war. Sie legt Brief von Moro Bernstein bei.)
(H. nach Ojai; dort machen sie Ausflug in die Berge mit 3 anderen Mädchen.) An pr. (die Änderungen in T 6 durchgeführt.)
An pr.– 1:30 zu Dr. Straatsma. (Ich sage ihm, dass ich Operation wünsche, vielleicht in 2 – 3 Wochen. Er muss aber vorher noch nach Japan, für Vorträge: Die erste Operation wird angesetzt 26. Nov.; eine Woche vorher zu ihm zur Vorbesprechung, noch eine Woche vorher zu Dr. Rimer, der ihm dann berichten soll über mein allgemeines Befinden, was für Medizin ich nehme, und dergleichen. Der Plan ist so: am ersten Tag vormittags in die Klinik, allerhand Tests und X-rays; nächster Tag Operation, dann 4 – 6 Tage in Klinik. Das rechte Auge wird operiert, das linke wird aber nicht verbunden; ich kann also damit sehen; aber zuerst ist es gut, es geschlossen zu halten, zum Ausruhen der beiden Augen. Dann zu Hause 6 Wochen Erholungszeit. Jede Woche einmal zu ihm kommen! Ich sagte: mit der langen Wartezeit! Er sagt nur vage: Vielleicht kann man da etwas arrangieren. Während diesen 6 Wochen trage ich dunkle Brille, mit dickem Glas für das operierte Auge. (Die Plastiklinsen kommen erst nach beiden Operationen.) Dann die zweite Operation: (ca Mitte Jan.) Dann wiederum 6 Wochen und also wird es März werden, bis alles vorüber ist: schade um unsere Mexikopläne.) 🕮\Jokl’s\
An pr. (Weiter an § 11.) Die meisten Sachen lasse ich ungeändert.
Zum Haarschneider (seine Vibrationsmassage wirkt so stark, vielleicht weil er mit Hast fest zupackt, dass mir etwas schwindlig wird); nachher von der Gorman St. die hintere alley zur Darlington hinüber; das waren früher Gärten und ein unausgebauter Weg; jetzt aber links und schließlich auch rechts große Appartments gebaut!) – Weiter an pr. § 11 C: M 5 Funktion. Die im Text Notation mache ich in eine nummerierte D 8. Bei MD ist ein Problem; die Distributionsfunktion muss sich auf r. v. beziehen, und zwar hier nicht auf Symbol, sondern auf \(Z\).
Jokls beide hier. 11 – 2 ¼. (Sie waren nicht in Mex., sondern in Santa Fe, N. M. (Sie wohnten in der „Posada Inn“, und die Wohnungen und der Apfelgarten gefielen ihnen sehr gut; sie haben mehrere Pueblos besucht; ihr Freund war befreundet mit den Indianern. Sie lernten auch in S. F. einen ansässigen Indianer mit weißer Frau kennen; beide waren unglücklich, weil beide Gemeinschaften sie nicht anerkennen wollten. Sie haben das Anthropologische Museum sehr studiert. Sie liebten die schöne Landschaft und die trockene Luft. Sie sind mit Eisenbahn hin und zurück, über Nacht mit Schlafzimmer. Auf der Rückfahrt haben sie den Grand Canyon besucht. – Ich berichte über den Plan meiner 2 Operationen; er sagt, das sind Routineoperationen, und nachher werde ich dann so viel besser sehen; ich erkläre, dass ich zwar immer ein Auge unverbunden habe, aber doch während der ganzen Zeit nicht lesen soll, und meine Arbeit sehr vermissen werde.) – An pr. (Überlegungen über r. v. auf \(Z\).)
7 aufgestanden, 8h neue Apollo Rakete fliegt los (mit 3 astronauts; alles gut gelungen. Sie sollen 11 Tage die Erde umkreisen, als Vorübung für Flug um den Mond. Zum Glück hatte ich die Bilder und Erklärungen mehrmals abends im NW gelesen; so verstand ich alles besser.) 🕮\(Tennenbaum)\ Weiter an pr (schließlich die r. v. auf \(Z\) definiert und eingefügt.)
Vormittags an pr.– Nachmittags 4 – 6 ½Stanley Tennenbaum hier. (Er ist lebhaft, spricht übermässig laut, vielleicht weil ich ihm sagte, dass ich schwache Augen habe. Siehe K! Er verteidigt Cantor, den er über alles schätzt; und er sagt, dass er sich als seinen Anwalt fühlt, weil er selbst auch aus einer orthodoxen jüdischen Familie stammt. – Sein Hauptinteresse ist aber nicht Mengenlehre, sondern Mathematik selbst, besonders Zahlentheorie: diophantische Gleichungen.)
An pr. – Abends TV teilweise gesehen: „Letzten Sommer, plötzlich“, Geschichte von Williams Tennessee; mit Katherine Hepburn und Elisabeth Taylor; nur ½ Stunde am Anfang, und etwas am Ende gesehen; psychopathische Familie; aber sehr gut gespielt, besonders die beiden weiblichen Hauptrollen.
An pr. (§ 11 C fertig geschrieben; Revision angefangen.)
An pr. (§ 12 über C-Funktion angefangen.)
An pr. (§ 12 über C-Funktion weiter; es geht rasch vorwärts).
An pr. (§ 12 über C-Funktion). Nachmittags kommt Expressbrief von Jeffrey (Gesuch an ACLS. Ich finde Empfehlungsbrief von 1967; schreibe noch einiges dazu. Um 6h geht Hanneli zur Bach Gruppe. Ich beschließe es selbst zu tippen. Nach langem Suchen finde ich die Schreibmaschine. Das Tippen geht besser als ich dachte; ich hatte es für viele Monate nicht mehr getan. Um 9h endlich fertig.)
An pr. (§ 12 fertig, in 4 Tagen! Es ist so wenig zu ändern, dass ich überlege, von hier ab nicht mehr abtippen zu lassen, sondern den ditt. AS Text mit den nötigen Korrekturen als Druck ms zu verwenden! Allerdings kann ich dann die weiteren Sektionen nicht mehr an neue Empfänger schicken, wie ich vorhatte. Aber das würde eine wesentliche Beschränkung ergeben. Von einigen Seiten, wo ich vieles ändere, würde ich dann einige copies tippen lassen, aber nicht dittoes.) 🕮
Vormittags kommt Leroy (nach langer Zeit zum ersten Mal. Meine Schreibtischlampe (fluorescent) hat versagt. Wir denken, da beide auf einmal ausgehen, muss es am Kabel liegen. Er zieht die 4 Schubladen aus dem file cabinet, dann kann er das cabinet herausziehen und das Kabel und Steckdose sehen: Es ist alles in Ordnung und darum tauschen wir die tubes mit dem der anderen Lampe aus; sie sind in Ordnung. Das ganze Möbelschieben und 2 Tage Behelfen mit floorlampe war unnötig! – Leroy muss bald für einige Tage nach Mexiko, und dort bei einem US Konsulat ein Immigrationsvisum ansuchen.)
10 ½rufe ich an: Jeffrey (ich habe Empfehlung an ACLS geschrieben, von Guggenheim noch nicht bekommen. Er fragt, ob ich bereit bin, Mitglied des Govng Board von seinem geplanten Institut zu werden; ich sage ja. Ich gebe ihm die Zeiten für die Operation und Erholungsperioden an; ich sage, mit der großen Umarbeitung von AS bin ich im großen fertig. Er sagt: er hat Assistenten, der mich hochschätzt, und bereit wäre, für mich Korrektur zu lesen oder sonstige Arbeit zu tun. Er fragt, ob er mich besuchen soll; ich: Das könnte ich vielleicht bezahlen; dann fällt mir aber ein, dass ich Jahresplan kürzlich ange habe: keine Reiseausgaben. Ich sage, ich möchte, dass er als Herausgeber Arbeiten für die Studies übernimmt mit Humburg und Gaifman; später, wenn ich’s ihm sage, wenn mein BS fertig wird.) – Dann BS§ 13 angefangen (ich lasse zwar alle Nummern ungeändert, füge aberoOriginal über. (13-2) hinein, und ändere am Anfang allerhand an der Formulierung.)
An pr (weiter an § 13; es sind doch allerhand Änderungen nötig. – Mittags zu Mrs. T. (ich hole § 10, und bringe ihr § 11.)
An pr (DM, § 10 korrigiert.) § 13 ms beendet.
An pr (DM§ 10 fertig korrigiert.) 🕮
An pr. (§ 14, Attributraum, ms angefangen. Da ist nur wenig zu ändern.)
An pr. (Weiter an § 14.) – Abends 8 – 11 H’s Party (es kommen nur 2 Paare und eine Frau; aber sie scheinen sehr munter. H. macht mit einem Kontakttanz. Dazu Platten von bayerischen und Tiroler Tänzen und dergleichen. Sie ist nachher sehr glücklich, erzählt lebhaft, wie die Leute aus sich heraus kamen. Ich frage, warum sie das nicht mehr bei Dr. Bach macht. Sie sagt, er ist zwar sehr dafür; aber seine Frau macht immer abfällige Bemerkungen; vielleicht ist sie eifersüchtig auf H? Aber sie will es privat fortsetzen; nachdem sie es bei den großen Konferenzen getan hatte, kamen immer Leute wieder zu ihr, um zu sagen, wie gut es für sie war.) – 12Abends spät (nach 11) bringt Jim Erika heim. Sie war seit gestern nachmittag bei ihm und der Familie in Ventura. H. erzählt mir, dass Erika das sexuelle Verhältnis aufgegeben hat und nur noch Freundschaft mit Jim will; er hat sich dem gefügt; sie nimmt schon länger keine Pillen mehr; sie will es auf später verschieben.
An pr.–H. und Erika ganzen Tag Einkäufe; kommen abends froh und müde zurück, mit allerhand Eroberungen.
Vormittags Briefe: an Annemarie (zum 50. Geburtstag) und an Chacha (die jetzt bei Annemarie ist, und dann am 9. 11. mit Merkenthalers abfliegen nach Mexiko.) – Weiter an pr.–H. und Erika nach .
An pr (weiter an § 14.) – Nachmittags: H. bringt Erika nach Ojai zurück.
An pr (weiter an § 14; hier sind viel mehr Änderungen nötig (Funktion für Distanz und Weite im M Raum.) 🕮
Di 29 abends: Mia hat collision bei San Vic (ich fahre mit H. hin, um sie von Standard Station abzuholen; sie ist noch ganz jittery, aber allmählich beruhigt sie sich; ein Mädchen ist im Auto von der N Seite quer über S. V. gefahren trotz rotem Licht, M. musste plötzlich stark bremsen, trotzdem heftiger Zusammenstoß; gut, dass sie Schultergürtel hatte; ihre Kühlerfront ist stark beschädigt; die Polizei war sofort da; sie hat beide Autos abgeschleppt; auch Ambulanz kam gleich. – Wir holen sie ab, sie ist dankbar, dass ich auch mitkam. H fährt sie später nach Hause.)
An pr (weiter an § 14; ich trenne jetzt die Teile, die sich auf mehrere Familien beziehen, ab und schiebe sie nach hinten.)
An pr (weiter an § 14; weitere Einfügungen und Verbesserungen sind nötig.) –
XI / 1968pr (weiter an § 14). Abends fällt mir erst ein, dass morgen M und K kommen; schnell noch einiges gelesen und überlegt.
M und K hier (zum ersten Mal seit 21. 9. Wir haben kein wichtiges Material. K. liest weitere Seiten von seinem Report über die \(\xi \)-Methode vor. Nochmal über mein ms über Prädikate mit Distanzen; wir sind uns einig, dass bei einer linearen Kombination von \(\mathfrak{m}\)’s die Koeffizienten nicht negativ sein müssen. M. will nochmal nachprüfen, ob ich Recht habe, dass bei mir sie negativ sein könnten für gewisse Werte von \(n\lt \) der \(\eta{}\)’s.) –
(H. nach Ojai. Sie will mit Erika Geburtstag feiern, der eigentlich am 5. ist; sie kommt zum Abendbrot zurück.) –Ich zu Mia 11 ½ – 2 ½ (Wim fährt mich beide Wege. Mia gibt mir Information für die Wahl übermorgen. Ich sage ihnen, dass ich doch für Humphrey wählen will, trotz meiner Abneigung; Nixon würde zu schlimm sein. Ich sage, ich hoffe 🕮 dass er auch, entgegen seiner früheren Absicht, zur Wahl gehen wird und für H. stimmen; er stimmt zu, aber nicht sehr entschieden; ich weiß nicht, ob er wirklich gehen will.)
An pr. (Mittags hole ich von Mrs. T. § 12, und frühere korrigierte DM.) Nachmittags DMkorrigiert. – Abends mit H. sehen wir ein movie am TV, nach der Novelle von Steinbeck‚ (das habe ich früher vor Jahren schon gesehen; es ist packend, und gute Schauspieler, dabei Julie Harris, aber auch manches deprimierend.)
Election Day. (Ich gehe gleich morgens hinunter; das Wahllokal ist wieder in unserm Gebäude; und wiederum mit den praktischen Abstimmungsmaschinen. Ich stimme für Humphrey; trotz aller Einwände gegen ihn; mir scheint, die Hauptsache ist, dass Nixon nicht drankommt.) – An pr. (DM von § 11 weiter korri revidiert.) –Wahlnachrichten. Für Stunden sind Nixon & Humphrey ganz nahe zu einander; die Entscheidung wird auf morgen verschoben.
Nixon hat gewonnen; obwohl H eine größere Zahl von Stimmen bekommen hat! N. macht Ansprache, dass er für alle Teile der Bevölkerung sorgen wird, und für die Einheit der Nation sich bemühen wird. H. gibt jetzt zu, dass er doch manchmal Zweifel hatte, auch wenn sich zuversichtlich stellte. – An pr (weiter DM revidiert, von § 11 und 12, den ganzen Tag.)
An pr (weiter DM revidiert, von § 11 und 12, den ganzen Tag.)
An pr. (Wieder zurück zum ms; endlich wieder, seit dem 1. 11.) (Abends hat H. kleine Party hier, für Kontaktgymnastik.)
An pr.– Abends mit H.TV „For Whom the Bell Tolls“ (sehr packend, Robert ist Gregory Peck38Tatsächlich ist es Gary Cooper, Maria: Ingrid Bergmann, Pillar: Paxinou.) Ich erkläre H., wie schändlich US, England und Frankreich die Loyalisten behandelten. 🕮
An pr. (§ 14 beinahe fertig. Ich überlege, vielleicht in Band I nur Part I von BS: § 1-13; das ist ziemlich die Hälfte der Länge, und ein guter Abschluss mit § 14 von Attributraum) fange die komplizierteren Sachen an.) – Mit Feigl telefoniert (auf seinen Brief über Fortsetzung der Enc.; unter den neuen, die Feigl für board des Instituts für Einheitswissenschaft vorschlägt, sind auch Cohen, Bunge, Sellars. Er sagt, er kennt Bunge gar nicht, aber der ist gut: B+. Ich sage, dass ich 26. 11. erste Operation habe, im dec. zweite. Er will im Sommer nicht nach Hawaii gehen zur Ost-West-Konferenz; das ist zu viel Mystik und dergleichen.) –H. hat am TV (ohne mich) movie Zapatas39https://en.wikipedia.org/wiki/Viva_Zapata! gesehen, spannend und gut. Ich sage etwas über frühere Revolution: Iuárez, Madero. Wir nehmen das Terry Buch und sie liest mir 2 Seiten über Geschichte vor: Unabhängigkeit, mex, die verschiedenen Bewegungen, dann der Diktator Diaz. Und dann die Revolution; erst dann, nach 1910, kamen Zapata und Villa. Dann erzähle ich noch allerhand; auch über meine Fantasie, dass ich glaubte, ich wäre in Querétaro gewesen und am Chapalasee.)
Zu Mrs. T. (§ 13 abgeholt, und Seiten mit Korrekturen; § 14 hingebracht (über Attributraum).) DM§ 13 revidiert, 16. 11.
DM 13 revidiert; das ist: Prinzip der Instanzrelevanz. Ich will diesen Teil I: § 1-13 abziehen lassen und verschicken. Ich überlege: in . nur diesen Teil I. Ich muss noch überlegen, ob ich an „Aim“ noch viel revidieren muss. Ich wollte auch noch allerhand hinzufügen, z. B. über induktive Intuition, und induktive Rationalität, aus Vortrag London 1965; vielleicht muss ich das aber aufgeben.) (Abends hatte H. sich gefreut, hier nochmal eine Party für Kontaktgymnastik 🕮 zu machen, und gehofft, dass diesmal mehr als die 3 Personen von vorigem Mal kommen würden. Es kam aber überhaupt keiner.)
pr. (DM§ 13 fertig revidiert.) H. nach Ojai. (Erika konnte noch nicht den Führerschein bekommen, weil der Lehrer nicht rechtzeitig mit diesem nach S. B. gefahren ist. Nun muss sie die damals in L. A. gemachte theoretische Prüfung auch wiederholen, vielleicht zusammen mit der Fahrprüfung.)
Sachen gekramt. – Nachmittags (nach langer Zeit wieder) Briefe diktiert in tape recorder (Craig).
2:15 zu Dr. Straatsma, (letzte Befragung vor der Operation. Ich werde vermutlich bis Sa 30., oder mehr wahrscheinlich So, 31. im Hospital sein.) – (Ich glaubte, bei der Besprechung ganz ruhig zu sein, und Str. lobte mich dafür, dass ich still hielt, als er mir mehr und mehr Tropfen ins rechte Auge gab, bis ich sie schließlich im Rachen (throat) spürte. Aber als wir nach Hause kamen, war ich so müde, dass ich mich für 2 Stunden ins Bett legte und Licht abstellte.) – (H. fragte, worüber ich mir wohl Sorgen machte; ich: dass ich kein Einzelzimmer bekomme, und ähnliche Dinge; keine Sorge um die Operation; wenigstens nicht bewusst; unbewusst hat man ja Ängste, wenn immer etwas sich dem Auge nähert, besonders etwas Scharfes.)
Zeitschriften fortgeworfen oder beiseite gelegt, Bücher geordnet, allerhand gekramt. – Mrs. T. kommt nachmittags mit Teil von § 14. – (Ich setze „Brief“ auf, frei diktiert, dass ich in den 3 Monaten sehr beschränkt in Lesen und Schreiben bin.)
Einige Briefe diktiert. – Sachen gekramt. – Hanneli gezeigt: Scheckbuch und Schecks an Bank schicken.
Ganzen Tag gekramt. (Abends H. zur Gruppe; ich bade allein, mit Kopfwaschen.) 🕮\Hospital\
Radikal aufgeräumt auf dem Schreibtisch: vieles abgelegt, vieles fortgeworfen. – Nach 3 zu Dr. Rimer (Dr. Straatsma wünschte allgemeine Untersuchung, und Angaben von R; ich glaubte, Str. sei schon in Kontakt mit R; R. war etwas gekränkt, dass er es anscheinend jetzt erst erfuhr, oder vorige Woche durch Hannelis Anruf. Er findet alles bei mir in Ordnung; schreibt einiges an Str und gibt mir Sachen aus seinem file mit.)
Ich zeige H. vieles (im Kontobuch, und mit Banken. Sie schlägt vor, dass sie neues Postbuch für mich anfängt.) Briefe fertig gemacht, die Frau Turman getippt hat. (Stundenlang die Briefe fertig gemacht, bei manchen den Rundbrief über Operation und Unfähigkeit Gutachten zu schreiben beigelegt.)
Weiter gekramt (nicht nur das für Hospital Nötige; sondern seit Jahren zum ersten Mal den ganzen Schreibtisch aufgeräumt; SD sortiert in: Ablage, k-Schreiben, give away. Dabei gerate ich in Shimony’s ms über „Scient. inf.“ (stark beeinflusst von Jeffreys, also Probleme von sc. inf. basiert auf prob; eine „temperierte personalistische Auffassung“; er betont, dass der Raum jeweils durch die Investigation gegeben ist, so wie ich es jetzt betone, vielleicht hatte ich das unbewusst von Jeffreys. Ferner auch: Die jeweils angenommenen Hypothese gehören mit zum Gegebenen.)) Vormittags telefoniere ich J., langes Gespräch; möglicherweise kann er doch herkommen, vielleicht vor Weihnachten.
11 ½ zum UCLA Hospital, Admission Off. Ein freundlicher Neger, sie werden die Sachen an Medication und Squad aufstellen; er lässt mich schon auf dem blank unterschreiben. Inzwischen zu einem Labor, wird erneut Blut- und Urinprobe machen. Dann kommt eine ältere volonteer Dame, die natürlich den Koffer nicht tragen kann, so muss Hanneli ihn tragen den ganzen langen Weg 🕮\Hosp. (Kalish)\ endlose Male um Ecken, mit elevators hinunter und hinauf, bis endlich zur ophtalmologischen Klinik; das ist 3. floor im Jules Stein Gebäude (wo auch immer die Sprechstunden waren), Zimmer 17 ein wunderbar eingerichtetes Einzelzimmer. Fenster sind ganz zu, aircondg. sorgt für Temperatur und trockene Luft, Blick hinüber über den Zwischenraum zwischen den Flügeln, über den wir auch voriges Mal gegangen sind, als wir aus der Sprechstunde kamen; an der Wand schöne Reproduktion von van Gogh und anderen. Von meinem Bett aus kann ich Beleuchtung für Bett oder für Decke oder beides einschalten. Ein großes closet für Kleidung; schönes Badezimmer mit eingebauter weiß tile Sitzwanne und Toilette. – Nachmittags noch EKG, sonst keine Tests mehr. Ich bekomme lunch nachmittags 5h „Supper“; zum lunch hatten wir schon gesagt: fettfrei; so nehme ich an, das sie nun für Abendessen auch wüssten. Inzwischen fährt H nach Hause. Als das Essen kam, mit herrlich duftendem Kalbskotelett mit schöner, dicker Soße darauf war ich entzückt; im letzten Moment dachte ich aber: lieber sicher machen! und klingele für die nurse und frage, ob dies fettfrei sei. Sie schaut und sagte erschreckt: nein, das ist ja reguläre diet. So bekam ich etwas mageres und ebenso weißes und auch weiterhin, gutes Fleisch, aber ganz trocken; aber immerhin schönes Kompott, Milch und Saft dabei. Abends hörte ich news am TV; die Worte gut, aber das Bild nicht sehr, weil ich es von sehr nah anschauen musste. – Abends Fantasie von Karin, der Nichte von Selma Lagerlöf, die mit mir ausritt und die Gegenden der Gösta Berling Saga mir zeigte. (Ebenso auch an folgenden Abend; ich erzählte ihnen über die Ronsdorfer Zionisten als Gegenstück zu „Jerusalem“, und über Griechenland; auch über Serakreis und Sonnenwende; da soll Karin nächstes Jahr hinkommen, vielleicht in Jena im Sommer studieren, mit Martha Hörmann.)
Dr. Straatsma kommt kurz und sagt, die Operation wird gut gehen. Später geben sie mir 2 Schlafpillen und eine Injektion. – Ich liege im Bett und überlege, ob nun die Operation vorbei (wie es nach der Uhr sein müsste) oder noch bevorsteht; ich schließe: das letztere, denn ich kann mich gar nicht erinnern an Transport von hier zur Operation 🕮 und zurück und das Sprechen mit dem Doktor im recovery Zimmer, wie früher immer. Dann erfahre ich zu meiner Erleichterung, dass alles schon vorüber ist. Ich habe gar keine Schmerzen, und keine Übelkeit. Dann fiel mir auch wieder ein, was ich vergessen hatte! Dass das Anästhesist kam und mir eine Injektion hinter dem Ohr gab; das verursachte dann die lokale Anästhesie von Auge und Gehirn (ohne das Herz zu involvieren). Ich telefonierte dann H. und sie kam nachmittags und brachte allerhand Sachen zum Essen.
Gleichmäßig weiter. –H. kommt nachmittags. Der Doktor kommt täglich.
Der Dr kommt, nimmt den Verband ab und schmiert etwas ins Auge. Er sagt, es sieht alles gut aus. Ich frage, ob er später die Fäden herausziehen muss; er sagt: Nein, die sind aus einem Material gemacht, das vom Körper absorbiert wird. Er fragt, wann ich nach Hause möchte; ich sage: Sa, wenn er dem zustimmt. Er sagt: Ja, er wird am Sa selbst kommen und dann entscheiden. Wahrscheinlich kann ich dann nach Hause. – Morgen wird ein anderer Doktor an seiner Stelle kommen. – Nachmittags, als H. schon nach Hause ist, kommen Mia und Wim.pOriginal hier und weiter unten Vim (sie sind entzückt über das Zimmer und die praktische und schöne Einrichtung. Wim sagt, dass Kalish zu naiv ist. Seine Verteidigung von Cleaver40https://en.wikipedia.org/wiki/Eldridge_Cleaver und den Panthern usw. Cleaver hat seine parole Regeln verletzt und wird daher ins jail (nicht prison) kommen, wenn er gefangen wird. Er meint überhaupt, dass diese Rebellionen der Neger aussichtslos sind. Es kann keine wirkliche Revolution daraus entspringen in einem , im Gegensatz zu Lateinamerika.) – 10h Schlafpille, 1 große zweite Schlafpille (Valium 1 eingenommen, die Kehle schmerzt nachher wieder.) Abends liest eine Negerin in meinem Look, während eine hier arbeitet; dann erzählt sie lachend die komische Geschichte von Zsa Zsa Gabors Kar, ganz freundlich und naiv unbefangen.
Dr. Hart (?) Assistenzarzt kommt an Stelle von Str. und öffnet den Verband, gibt verschiedene Tropfen ins rechte Auge, alles in Eile, und verschwindet wieder. – Zum Frühstück kommt eine volunteer Dame, Frau Harris, mit Universität verknüpft, sie hat hier studiert, als UCLA noch in Vermont war. Ihre Vorfahren kamen von Frankfurt. 🕮\Kalish / home coming / Straatsma\qDie folgenden langschriftlichen und großteils in Englisch formulierten Aufzeichnungen sind von Carnap diktiert und teilweise korrigiert, aber von Hanneliese und Erika Thost verfasst. Die Aufzeichnungen befinden sich teilweise in RC 025-03-08, teils in RC 025-03-09 und werden hier an den chronologisch richtigen Stellen wiedergegeben.Kalish comes for the second time with Alita. Kalish plans to go into Negro-College in the South in exchange with Ne. professors. He will suggest in the Senate to of appointing more Ne. teachers at UCLA.
After 12 Dr. Straa. comes and inspects the eye. Gives dark glasses. (simple plastical without frame) very satisfied, approves dismissal today. With wheelchair to the car at the entrance from Westwood Blv. Very happy to be at home again, in spite of severe restrictions in reading. With H. gone through collected mail. 8 pm to bed. (For first time my diary dictated to H.)🕮\(Mia)\
XII / 1968Hempel calls + Diane. (has to pay also from office). Jeffrey called he had heard from Hempel. I told him, I had written for him a good recommendation for Gugg. F.
I called Feigl + Kasp.: He sent me „Wiener Kreis“, möchte reaction. Son Eric will be at Seattle Univ. next fall, then Herb. will come more frequently to the west coast. Only cap on right eye. In bright sun shine on the walls, around the patio addit. dark glasses. A little reading possible, a few words. Gutes Wohlbefinden, good appetite.
After much radio listening a day of just relaxing. Mia here (reads books Cleaver a. o.; Negro movement.)🕮\StraatsmaShufro\
Morning Joe Hilbe (t. a.) recommended by David. Dictated letter in Engl. to Chacha about op., week in hosp. + home coming.
Eleven till two: Lary Kuhns here. Brought 2 Sherlock Holmes-records. P. m. Hilbe readg. phil. journals to me.
1130 to Dr. Straatsma: very much satisfied. „It could not be better“. I need not keep the right eye closed.
4 – 5 Shufro here. (See notes in folder). Very relaxed + friendly talk. Told about his „very gifted“ son, who writes also contributions on econ. problems. Evening again radio in bed.🕮
A. M. Hilbe (reads to me Feigl’s new „Wiener Kreis in USA“. He reports in detail and very well the development of the views in the Vienna time + esp. afterwards in USA. And the contributions of various people like Reichenbach, Hempel, Helmer, Zilsel, Neurath gives much more information about this development than the other books. I think, he should expand this to a whole book.)
Bohnert calls. (He is happy at Lansing, but his job is uncertain.🕮
3 – 5 Dr. Kulka here. (She reports about cases of police brutality against a Negro boy. A female attorney of the CLU tried in vein to hear from the police, where that boy, who had been shot at, was. Kulka is appalled by the miserable prospect for the next four years. – About the mutual hostility between the white and the black ghetto.)
Mrs. Turman brings the dito masters of B. S. Section 14 and the corrected address list.
Mrs. Heythum comes🕮for the first time (she is a widow, her husband was architect and perhaps professor in Par Prague, teaches in USA. Reichenbach knew him. I gave her the Czeck book. She knows Hedda Korsch, (now over 80), Carl died some years ago. Mrs. H. will bring Mrs. K. here, when she comes to LA. Mrs. H. has typed some German letters from my tape dictation.)
A.M. Mitch Green here (he brings electr. typewriter, but today I do not dictate anything.)🕮\zu Dr. Straatsma\
Phone call from HempelrOriginal Hempl. and Diane. I report on recovery. Hanna to Fedco, brings new electr. blanket.
Curtis here to help me (I dictate testimonial for Smart. He helps turning my bed in other direction.)
AM Vianca Farkas here (Romanian).
PM Mia (noch eine Woche Schule, dann nach Brasilien. Herb Morris hat in ihrem college Vortrag gehalten. Seine Frau, Virginia, hatte den 3. Zusammenbruch, psychotische Zustände, das letzte Baby ist 2 Monate alt! –H. fühlt sich besser (nachmittags fährt sie zum Coop).)
WithH: College scholarship application for Erika. – 4:30 zu Dr. Straatsma. (Automotor läuft nicht! Taxi, ½ Stunde verspätet. Der Doktor untersucht das Auge gründlich, ist sehr befriedigt. Ich darf jetzt 1 Stunde lesen pro Tag. Ich bitte ihn, schon versuchsweise Datum für 2. Operation anzusetzen; er: jedenfalls nicht vor Januar, vielleicht 2. Woche in Jan. Die nurse sagt: möglicherweise 7., 14. oder 21; sie wird es mit der Sekretärin besprechen. Taxi nach Hause (21:50 2 , zurück 1.75). 🕮\Dr. Rimer Erika\
10:15 zu Dr. Rimer (ich hatte ihm telefoniert über Schmerzhaftigkeit auf der Rückseite des linken Beines. Er stellt fest, dass es tatsächlich sciatica (Ischias) ist, wie ich vermutet hatte. Die eigentliche Stelle ist der hintere Rücken, die Empfindungen im Bein sind nur Projektion. Er empfiehlt gute Wärme auf den Rücken, mit Heizkissen.)
9:30 Tom Anderson (zum ersten Mal. Post durchgesehen. Dann aus philosophischen Zeitschriften vorgelesen (über Hempel und Skyrms41Vielleicht dieser Aufsatz: https://philpapers.org/rec/HEMOAC) und dazu Karten geschrieben.
9:30 Miss Lin Salkin (sie ist grad. Student in Philosophie und Französisch; sie ist nicht so erfahren wie die anderen Studenten, aber willig zu helfen.)
9:30 Anderson hier. – Nachmittags bringt H. auf meine Bitte die Post und dittoe copies vom deutschen Rundbrief wieder hierher nachdem sie um im Department war. Dann mache ich eilig einige fertig, mit früher diktierten kleinen Beilagebriefen und H. bringt den ganzen Stapel noch zur Post, nahe am Schlusspunkt 5h; dann fährt sie nach Ojai. (Dort ist heute Abend Schlussfest mit Vorführungen der Schüler.) Sie kommt nachts ca 2h wieder zurück mit Erika.
(Um 8h, und stündlich später schaue ich am TV vergeblich nach Nachrichten über Apollo; auch nur eine Angabe, wann und wo Nachrichten darüber gebracht werden. Ich nehme an, dass nicht stattgefunden hat, aber abends um 7 meldet , dass sie doch heute ganz früh abgeflogen sind.) Ich lese und schreibe täglich mehr, vielleicht mehr als 🕮\David / Gordon\ die eine Stunde, die der Doktor erlaubt hat. (Noch Rundbriefe an Hempel und Feigl, mit einigem Persönlichen darunter.)
Zum ersten Mal wieder Anzug angezogen, für ganzen Tag; und mit H. spazieren (um 4 Blocks herum; wunderbare Sonne, aber ganz kalte Luft; es macht mir große Freude, wieder draußen herum zu spazieren, ohne Augenkappe, mit der braunen Brille; die weiße Plastikaugenkappe habe ich heute den ganzen Tag fortgelassen; der Doktor hatte gesagt, außer nachts, wo sie nötig ist, brauche ich sie nur zu nehmen, wenn ich lieber möchte.)
12 – 2 David hier (seit langem zum ersten Mal. Er berichtet über die Vorschläge, die er und Kalish im Senat gemacht haben. Da sind gewöhnlich nur 3 – 400 Mitglieder anwesend von den 1600. Die Anwesenden sind die meist Interessierten, gewöhnlich die mehr Progressiven. Die Vorschläge wollten mehr Anstellungen von Lehrern der ethnischen minorities; die Gegner sagten: Das geht nicht, man darf keine speziellen Regeln einführen für oder gegen eine Minorität; Ernennungen müssen gemacht werden ohne Berücksichtigung der Abstammung. Diese haben nun durchgesetzt, dass ein mail ballot gemacht wird; sie hoffen auf den konservativen Einfluss der Nicht-Anwesenden. – Er sagt, David Lewis und andere haben ihm um Kopien des BS gebeten; ich sage: Ich habe nicht genug copies, ich will aber eine oder zwei dem R. R. geben. Nachher denke ich, ich will doch denen im department, die ernstlich interessiert sind, eine Kopie geben. – Über „\(x\) existiert. Er meint, dass dies doch sehr nützlich ist; also die Sprachform, in der nicht-denoting Terme erlaubt sind.) – 5 – 6 Gordon Mat. hier, mit Tochter Elizabeth (19 Jahre, sie hat ihn hergefahren. Ich frage ihn über die Gründe, warum er von Lyddon fortgegangen ist. Dort war er head of department an einem bestimmten Labor mit mehreren departments. Er bekam 25 M Gehalt, jetzt genau die Hälfte; er hofft, wenn er full professor wird, wird es auf 15 M erhöht. Er konnte nicht mehr aushalten die Spannungen und den Druck, den der Vizepräsident auf ihn ausübt, damit sein department mehr liefert, und die competition zwischen den departments; ferner auch die pro Kriegseinstellung der Leute.) 🕮
Ich schreibe „Corrections“ für BS, zunächst nur für §§ 1-4. – Einige Male TV: die Astronauten um den Mond; darum 6 Abendessen. – 7 zum Weihnachtsbaum, den Erika sehr schön geschmückt hat. (Wir singen nicht, weil H. ihre Kehle schonen will.) Unzählige kleine Päckchen werden ausgepackt, die Erika und H. für einander und für mich eingepackt haben. Danach sprechen wir noch über das Leben. Erika sagt, in Deutschland hatte sie wenig Beziehung zu Verwandten, Onkeln und Tanten, mehr zu Freunden. Ich sage, bei mir war es ebenso; bei Agnes anders. Ich erzähle, auf H.s Fragen hin, von glücklichen Zeiten in Jena und Freiburg, und wieder Jena. Freischar und der Serakreis . Dann später über Wien, Prag und US. Wie die amerikanische Philosophen, besonders die jungen, zugänglich waren für unsere neuen Ideen, viel mehr als in Deutschland; wie schwierig es jetzt ist für Stegmüller.
H. fleißig an scholarship application. (Wir beschließen, anzugeben $ 2400 als den Betrag, den ich fähig und willens bin, für Erikas Schule beizusteuern.) Mittags 1 wiederum TV von Spacecraft, die den Mond umkreist, und heute auf Rückkehr zur Erde umschaltet. – Ich lese die ditt. §§ 5, 6, und 7 durch, die H. vom department mitgebracht hat. Sie haben es schon § 13, dass alles in den ersten Band soll; ich finde eine Menge Stellen, wo ich versäumt habe Skripte oder Symbole einzufügen; diese schreibe ich mit auf die Liste der Korrekturen.)
Anderson hier 9 ½ – 12. (Er stellt Fragen über Frege, und ich erzähle allerhand. Über Ramsey Satz; ich erzähle über meine und Bohnerts 🕮\Dr. Straatsma\ Glauben, wir hätten dies erfunden.) Als Arbeit tut er nur die Lochen und Einfügen von §§ 5, 6, 7 ins Ringbuch BS. Darum will er keine Bezahlung annehmen. – Nachmittags gelesen. H und Erika sind den ganzen Tag fort, für Einkäufe bei Weihnachtsausverkauf. Sie kommen um 7 PM zurück mit großer Beute (und Erika hat wirklich einen richtigen Kalender für mich gefunden.) – (H. abends noch an scholarship Fragebogen.)
8:30 Dr. Straatsma. (Ich komme sofort dran; dies scheint also die günstigste Zeit zu sein. Das Lesen der beleuchteten Buchstaben mit dem operierten Auge, mit Brille, wo der Dr. immer die Linsen austauscht, geht diesmal schlechter als ich es vom vorigen Mal erinnere. Ich sage ihm, dass ich enttäuscht bin, dass die zweite Operation erst für Anfang Febr. angesetzt ist; dazwischen wird die Zeit, bis ich zu meiner research Arbeit zurückkehren kann, sehr verlängert; er sagt, er will sehen, ob sich etwas machen lässt. Er sagt, das schlechte Lesen ist infolge des glaucomas.) –H. und Erika sind sehr beschäftigt mit Vorbereitungen für die heutige Party. (Es waren etwa 15 eingeladen, für 5h; aber um 6h waren erst 4 Leute erschienen. Erika sagt tapfer: „Die sind alle auf dem freeway verzögert“; aber ich machte mir Sorgen, dass vielleicht keine weiteren kommen würden; und Erika, nach all den reichlichen Vorbereitungen und , in Tränen ausbrechen würde. Aber dann kamen doch noch eine ganze Menge. 4 : Nick (mit Bart, sehr interessiert an vielen Sachen, erzählt interessant von Sta. Cruz; dort ist er am college für Sozialwissenschaft); Scotty (ganz langes Haar bis auf die Schultern; ich halte ihn zunächst für ein Mädchen und frage ihn, was er sei); von früher her kannte ich den Neger Ike und einen Mike? 🕮 Ein Mädchen Anne, und Heidi Krauss (eine Freundin von H. aus Starnberg, lernte Singen an der Münchner Musikschule; in den Zwanzigern, hübsch, dunkles Haar, glatt gescheitelt; ich setze mich zu ihr an den Tisch, und nachher neben sie auf Stühle im Wohnzimmer; ihr Vater hatte auch Kataraktoperation, aber Jahre auseinander, sodass er letzte Zeit sehr beschränktes Sehen hatte. Sie hat den Negersänger Smart singen hören, aber kennt ihn nicht persönlich. Sie preist die guten Veranstaltungen hier in LA am Musikcenter und an UCLA.) – Erika hat Nick meine Bücher gezeigt (und er hat die „Physik“ mit ins Wohnzimmer genommen und heute und morgen daraus gelesen; aber doch wiederum sehr wenig verstanden, weil er nichts von Logik weiß; er will Journalist werden, ist politisch sehr interessiert, hat das Buch von Sweeny und Huberman über Kuba42Vermutlich: Leo Huberman/Paul Marlor Sweezy, Cuba. Anatomy of a revolution, London 1961. gelesen, und wir sprechen darüber. Er ist left und hat schon in Ojai eine „undergrad Schülerzeitung“ herausgegeben, will das auch in Sta. Cruz wieder tun. Er ist ganz gescheit, spricht gewandt und hat lebhaftes Interesse an politischen Vorgängen; er hatte gehofft, dass McCarthy nominiert werden würde.) Abends machen sie alle noch Gesellschaftsspiele; aber H. kann ihr Blatt nicht finden, wo sie sich vieles notiert hatte. – Um 9h ziehe ich mich zurück, höre Radio im Bett; zweimal kam jemand in mein Zimmer, auf der Suche nach dem Badezimmer. Nach 11h gehen die letzten fort.
(In der Nacht hat H. im Wohnzimmer geschlafen; neben ihr auf dem Boden in Schlafsäcken Nick und Scotty. Der letztere geht bald. Mit Nick haben wir noch gesprochen.) Erika und Anne haben im Schlafzimmer geschlafen. 🕮\zu Kuhns\sDie folgende Passage ist mit einem Pfeil markiert, der sie offenbar zu den obigen Ausführungen zu Heidi Krauss zuweist.Heidi ist bekannt mit Merkenthalers, hat Ferdinand und Annette gesehen im Herbst, nach dem Tod des Vaters M., den sie und ihre Mutter kannten; anscheinend waren sie früher in Freiburg.
Mittags ist nur noch Nick da; (Gespräche über Politisches.) – Post– Nachmittags Post durchgesehen.
11 – 2 mit H. bei Kuhns. (Schöne Sonne, kühle Luft. Larry hat neue Polaroid Kamera, aber nicht für Farben. Er nimmt 2 Fotos auf von mir, mit Bart und brauner Schutzbrille. Er hat schönen neuen Globus (von National Geographic); eindrucksvoll die riesige Ausdehnung des Stillen Ozeans, und wie weit nach Osten hin Südamerika verschoben ist gegen N Amerika; der Meridian von NY geht nur durch die ganz W-lichen Streifen von S Amerika. – IchtOriginal Er. sage ihm von den Aufsätzen von Skyrms und Hacking‚ wie schon Gordon; wir wollen dann mal hier darüber sprechen. – Ich mache schönen Spaziergang mit Larry; auch der große Paul kommt mit; er ist sprachlich sehr zurückgeblieben; wenn Larry zu ihm etwas sagt über „mountains“, so murmelt Paul nur etwas mit „ma – ma“; aber Larry sagt, er ist in handlichen Dingen ganz geschickt.) – Ich lese das Gesuch durch, das H. ausgefüllt hat für scholarship für Erika.; ich schlage nur ganz kleine Änderung vor. Darin wird gesagt, dass ich nicht gesetzlich verpflichtet bin, aber für Wohnen und Lebenskosten und für Erikas Erziehung mitzahle. [Erika hat bei einem Freund von Nick und Ike übernachtet; morgens ist sie dann mit den 3 Jungens zu einem Quaker meeting gegangen.] Wir packen Weihnachtspakete von Johannes aus: ein Buch von Grass über politische Aufsätze und und Reden43Vielleicht https://www.booklooker.de/B%C3 %Bccher/G%C3 %Bcnter-Grass+%C3 %9Cber-das-Selbstverst%C3 %A4ndliche-Reden-Aufs%C3 %A4tze-Offene-Briefe-Kommentare-Signierte/id/A02cIbbp01ZZO?collectionID=11&zid=3349la9rbtn9ne0m80j5km9jac?, und allerhand kleine Sachen. – Abends telefonieren Hempel und Diane (sie danken für meine selbst geschriebenen Worte auf dem Rundbrief, und ich muss ihnen genau berichten über den Fortschritt.) 🕮\Hilbe Benson Anderson\
(Mrs. Mercer, anstatt Mi). 5 ½ – 12 ½Hilbe. (Er liest Feigl über Wiener Kreis zu Ende; mir scheint, Feigl preist zu viele Leute zu hoch, z. B. Morris Cohen und A. C. Benjamin als „ Vertreter von Philosophie der Wissenschaft“.) – 1 – 2:30 Benson hier (er hat immer noch nicht die thesis beendet, arbeitet gar nicht daran; er hatte für 2 Jahre einen Psychoanalytiker, 3 mal wöchentlich, um die Ursache seiner Schreibhemmungen zu finden und zu beseitigen; es kostet ihn 300 $ pro Monat, bezahlt von einem Vermächtnis eines verstorbenen Onkels; aber es hat doch nicht geholfen. Er bringt eine große runde Dose voll Schokoladen Sachen und Gebäck. Er hatte auch einen Gallenstein, und zwar einen einzigen sehr großen. Bei ihm hat deruOriginal die. Doktor gleich Operation empfohlen, ich glaube, er hatte Attacke bekommen, da war Operation nötig.) –Curtis (ordnet SD ein, und einige Zeitschriften; einige Zeitschriftenboxen stellen wir ins closet .)
4 PM Curtis (SD eingeordnet; Zeitschriftenboxen).
9 ½ – 12 ½Anderson (er liest mir vor aus philosophischen Zeitschriften). – 1:30 zu Dr. Rimer (Flu shot; ich sage, dass die zweite Operation am 21. 1. geplant ist. – Die nurse sagt, mein Bart gefällt ihr so gut, er ist „biblisch“.) –Erika für einige Tage nach Ojai (Volkstänze und dergleichen.) –H. hat auf einmal wiederum die Magen Flu mit Kopfschmerzen. – Abends langes Telefongespräch mit Wim, weil er jetzt allein ist. – (Abends immer im Bett das neue Radio; jetzt anstatt Batterie auf Wandanschluss. Das gibt besseren Ton.
fehlt hier nicht eine Seite?im Seitenkopf: 1969 page 2 Dr. Straatsma
I / 1969OLos AngelesÜberlegungen für Umarbeitung von „Aim“ in Stanf.? 1. (Gelesen im SD meine Erwiderungen in Diskussion in London, Juli 1965. Und Notizen über „epistemologische Fragen“, die ich damals aufgeschrieben habe, aber doch nicht für Text meines Vortrages London verwendet habe.) – Abends mit H. Banksachen usw. erledigt.
Tony Anderson hier. (Ich spreche kritisch über Physiker, nachdem er hier den Aufsatz von Suppes über „Formalisierung in der Wissenschaft“ vorgelesen hat; er sagt, er hatte während 3 college Jahren Physik als major. Ich frage, ob er sich für mein Physikbuch interessieren würde; er sagt, er hat es schon und auch gelesen. Ich gebe ihm trotzdem eine Kopie, mit Einschrift; er soll das andere einem Freund schenken. Er sagt: Das ist dann genug Zahlung für heute; aber ich lehne das ab und zahle ihm 6 $. Er liest mir vor: den gesamten Aufsatz von Suppes; Teil des Aufsatzes von Hintikka in demselben Heft; was aber bald zu kompliziert wird zum Vorlesen.)
9:30 – 11 Hilbe hier. (Er bringt Post vom department. Er liest mir daraus vor.) – 11:45 zu Dr. Straatsma (letzte Untersuchung vor der 2. Operation. Mit der vorläufigen, mit verschiedenen Linsen kombinierten Brille, kann ich jetzt auf einmal mit dem operierten rechten Auge besser lesen als vor der Operation; er ist sehr befriedigt darüber. Er gibt prescr. für die vorläufige Brille; er sagt, wenn ich sie vorher bestelle, kann ich sie schon benutzen, wenn ich vom hospital nach Hause komme; man kann die mit Glas machen oder auch, wenn ich wünsche, mit Plastik; wir haben die Adressen von drei Firmen bekommen, die von der Klinik als zuverlässig befunden sind. Er warnt mich aber: Zunächst wird es eine Enttäuschung geben, weil das Bild ganz ver und verzerrt erscheint; erst langsam macht man sich vertraut; ich soll mich nicht wundern, wenn ich mein Glas auf dem Esstisch umstoße. Ferner gibt es 3 ? prescriptions für die 3 Tage vor der Operation; die pharmacy wird Anwendung? darauf? schreiben.) 🕮\E zurück nach Ojai\
Morgens erschrecke ich vor einem kleinen plötzlichen Schmerz im Rücken. (H. schlägt vor: Rückenpflaster, wie neulich; aber dann nehme ich doch lieber Heizkissen.).
9 ½H. fährt E. nach Ojai zurück (eine Woche verspätet wegen E’s flu.) – Mia ruft an, ob sie mich abholen soll; aber ich sage ab; ich will auf dem Heizkissen immer wieder Rückenwärme. – Mittags doch kleineren Spaziergang gemacht. –H kommt schon zeitig am Nachmittag zurück (weil E mit anderen zu einer anderen Schule gehen musste in Ojai, für College test, 5 Stunden!)
Langes Gespräch mit H, nach dem Frühstück, bis 11h. (Sie zeigt mir das deutsche Buch „Warum warten bis zur Ehe“, das Werner für Erika geschickt hat. Da schreiben Erzieher und religiöse Leute verschiedene Kapitel über diese Fragen. H. sagt: Früher würde Werner dies Buch abgelehnt haben, weil religiös und konservativ; er hat immer in der psychologischen Beratung von Eltern diesen zugeredet zu liberaler Auffassung und offener Aussprache. Aber jetzt ist er beängstigt, weil er so weit fort ist.) Wir sprechen auch über Maues Rückkehr zur Kirche; ich erzähle, dass ich ihr damals Briefe aus der Romantik gegeben habe, vielleicht Bettina von Arnim.
VormittagsHilbe (liest Russell II).
Vormittags Hilbe (liest aus Zeitschriften). Brief an Rafael, teils diktiert, teils mit Hand.
Zum Haarschneider (er redet mir sehr zu, den Bart ganz abrasieren zu lassen; er mache mich um 15 Jahre älter; ich frage, wie er mein Alter schätzt; er: 70!) Nachher sagt H., das sei wirklich das Beste, weil er jetzt zu lang ist. 🕮\…Fay tel.\– Ich mache die Adressliste für BS fertig. – Shufro berichtet große Steigerung in meinem Vermögen voriges Jahr. Ich finde mein Tagebuch von 1913 September: die Wochen in Schweden, besonders die langen Wanderungen in Wärmland; aber leider sehr spärlich.
(Mrs. Mercer anstatt gestern.) Anderson hier. (Er liest vor: Achinstein, Besprechung vom Schilpp Band; ich gebe ihm Adressliste für BS zum Dept.) – 1:45 – 2:45 Mia hier. (Sie erzählt von Sao Paulo, und Besichtigung von Brasilia, und anderen Orten; und langem Rückflug; sie stimmt H. zu, dass mein Bart jetzt zu lang ist, „beinahe wie Marx“; und dass es am besten ist, das jetzt fortnehmen zu lassen; zuerst sagte sie: etwas stutzen zu lassen.) – Nachmittags gekramt.
Vormittags Hilbe (liest: Pearce über Wittgensteins Entwicklung und Verschiedenes.) – Nachmittags Kathy Fay telefoniert, dass weitere Einschränkungen in NSF gemacht werden; Kalish sagt: als chairman kann er ansuchen, wenn in einem bestimmten Fall „prejudice“? eintreten würde, dass die Universität ; das will er für mich beantragen. (Zum Glück habe ich aus Shufros Brief 7. erfahren, dass mein Vermögen sehr stark gewachsen ist, sodass ich mit Gemütsruhe einer starken Verminderung des Gehaltes entgegensehen könnte.)
Vormittags zu Superior Optical Co; ich bekomme die neue Brille (mit altem Brillenrahmen, dunkel, mit neuen Plastiklinsen, preliminary ($ 76; das schließt aber ein die eventuelle mehrmalige Ersetzung einer Plastikline durch eine andere, wenn das Auge sich ändert.) (Ich sehe und Farben mit rechtem, operiertem Auge, wie schon bisher, aber nun mit scharfen Gegenständen anstatt verwischten; aber alles ist verbogen: Die zwei Türpfosten sind in der Mitte näher zusammen als unten und oben. Zuerst schwankte ich etwas herum beim Gehen, aber allmählich wird es besser. – Nachmittags diktiere ich H. 3 Briefe: Springer, Meiner, Shufro (vom 1.2. ab soll Loeb 2 M schicken monatlich.) 🕮
Schreibtisch in Ordnung gebracht. Gekramt. – Sachen zusammengesucht für Hempel. Mit der Brille gehe ich heute schon etwas leichter in der Wohnung herum als gestern. – Mia und Wim telefonieren; sie wollen mich mal im Hospital besuchen. Ich rufe Frau Jokl an und berichte alles; sie fragt nochmal, ob ich auch wohl verstanden habe, dass sie nur aus Sorge für ihren Mann nicht herauskommen wollte. 🕮
Beginn Einschub RC 025-03-10
mit Ausnahme von wenigen Korrekturen, Überschriften im Seitenkopf; Ergänzungen und den Einträgen am 17. und 18. Februar von der Hand von Hanneliese Thost
Ins Hospital. (Zuerst Gepäck zur Station ophthalm., dann z. admission z. freundl. Mr. Castleberry – mehrere medicare forms bekommen. Dann z. station. Wir fragen nach dem hosp. barber: – es gibt hier keinen. Die Damen sagen, es steht mir gut, ich müsse ihn nach unten bürsten. Einzelzimmer No 1 auf W-Seite am N-Ende. Gestalt u. Einrichtg. genau wie das alte. Später kommen einzeln Straatsma, 2 Ästhesisten sic.
Kam auch nochmal kurz Dr. Straatsma. Später Injektion (in die Vene?) am Hals, aber ich wurde nicht wie voriges Mal im Zimmer bewusstlos, sondern blieb bewußt während d. Fahrt + im Op. Zi. Dort in den li. Handrücken in der Mitte nä. Injektion. Dann war ich 🕮 bewußtlos. Ich wachte wieder im Zimmer auf u. fühlte die Kappe über dem Auge u. war froh, daß alles vorüber kam. Straatsma kam nachm: es sei alles gut gegangen.
Ich wußte nicht, ob ich schon 1 oder 2 große Mahlzeiten gegessen hatte. Uhr konnte ich nicht erkennen. Turmglockenuhr, die immer die Stunde schlug, scheint nicht mehr da zu sein. Dadurch zeitlich ganz konfus. Kurz nach 3 pm Ha hier. Große Freude und Aufklärung über Zeit. Heute esse ich die Mahlzeiten auf dem Bette sitzend + ich saß eine ganze Weile im Lehnstuhl. Tel. mit Kalish und Mia. Mir ist nicht klar, in Cha’s Erlaß hieß es, daß der Gesamtbetrag an research Geldern 🕮 (Carnap, Kaplan-Montegue sic) 36 M um 9 M vermindert wird auf 27 M, also auf ¾. Andererseits schreibt Kalish in seinem Gesuch an Young für mich, daß mein Gehalt auf beinahe nichts reduziert werden würde (practically nothing).
Vorm. Straatsma besieht das op. Auge u. findet, daß Heilung gut vorwärts, fragt, wann ich nachhause möchte. Ich sage: Sa (wie damals) u. er stimmt zu. Dann frage ich auch noch, ob Fr. möglich; da rät er aber ab. Er selbst mich morgen sehen, andr. Arzt Sa.
Stra. last time. He ist very satisfy sic. I shall come again next Frid. With Walked with Ha. through 🕮 the corridors. Mia calls. She was surprised, that I was up and out. Practically every night I had to take a second sleeping pill (100 mg).
Another Dr. comes for last inspection and dismissal. This time I take the suitcase before me on the wheel chaire sic. Ha took the flowers home on Friday. Hank (a boy) brought me to another exit on the West side, more farther no. than usual. I had only to go a few steps through the rain to the car. Very happy to go home. On Wilshire under San Diego Fw. flooded. I walk through the apartm. with the provionalsic plastic glasses. The distortion is consid. less than a week ago. On the street and 🕮 at home I am very happy to see all the little things. On the trees in front of my window every little leaf. And very strong colored patches, esp. red + yellow.
The night was not as good as I had expected. Although I was very comfortable + happy in my own bed, I had again to take a second sleepg. pill. I dont know. I thought I was completely relaxed. Hempel calls for a long talk (He ist considering catharact op. for one eye and asked about all the details in the development of my op. I have encouraged him strongly to undergo the same op. They plan to visit Toby soon. And I asked him to give her my best regards. –Mia here for lunch. 🕮She told about various houses in the Palis. having slid off and Topanga Can. water ist now aan wild river. Some houses on the other side are now isolated. The roads turning from Ocean Hw … into the Topanga and some other Can.s are barred. At San Fernando Coll., as a consequence of the var. riots they made some ess. improvements, in e. g. greater numbers of students from Minority groups are admitted and new study groups e. g. Afro-Am. studies.
Schöner Spaziergang um mehrere Blocks. Wenn eine Stufe kommt, unterschätze ich die Distanz und mache meinen Schritt zu kurz. Ich genieße 🕮\Dr. Straatsm\ die Möglichkeit, wieder alle kleinen Blumen zu sehen mit ihren stark leuchtenden Farben.
Hilbe. Ich diktiere Rundbrief über 2. op. und Heimkommen. And the prospect of better reading in the course of the next weeks. At present reading is rather bad, partly through the glaucoma in the right eye.
830 Dr Straatsma. He ist well satisfied; but to my disappointment he does not write a new prescription for the ri. or left eye; I had hoped, that this could made reading easier. He suggests to come back in 1 week, but on my wish he🕮\Heini\ extends it to 10 days (which corresps. to the timetable of my 1. op.). Erika received a note, that she is semifinalist for a state scholarship (for any college). Also an admission certificate of University of S. Clara. (Privat; near S. Francisco). Heini comes for lunch – in his car through Arizona. He brings many sweet gifts from Chacha + himself, and 2 jewelries. He shows color fotos from Chacha and all the many family members + his 70. birthday party and the ocean. Chacha enyoys her staying in Mex. very much. Her tourist visa expires begin of May. His friend Gonzales, a lawyer, had said, that he could arrange prolongation of the visa without coming over the boarder sic. But Heini added, for him + Otto it 🕮 would be fine, if she stays longer. She enyoyed staying with Mädele very much. I told him, that we had vaguely dreamed of coming to Mexico at Christmas or at Easter time, but this was impossible because of the eye op. Our going there later is not imposs. but improbable. And then we would be very happy if Cha. could come here on her trip back to Germany, Heini said, he would pay for the different sic in the flight ticket. – Heini will come back here from S. Barb. in about 10 days.
II / 1969Nachm. Kulka. Statt 3 pm erst kurz nach 5 pm. Ha. mußte sie plötzlich abholen. Und ½ 6 wieder heimfahren. Sie ist überfleißig. 🕮
1130 – 230 Jokls. Sie und ich über Erinnerungen an S. Fé. Sie waren längere Zeit dort und liebten es auch sehr. Sie sagten, Erika solle sich erkundigen über das S. John’s College, das dort neu errichtet ist. Über Konrad Lorenz und seinen Vater Hans L., Wien. Dr. Jokl kannte beide. Sie sprachen ausführlich über seine Experimente u. über seine Theorien über Aggression. Sehr angeregtes und munteres Zusammensein. Erika zurück nach Ojai.
Hilbe 9 ½ – 12 ½ here. Walk Barrington – Kiowo – Westgate. Afternoon with Ha CL2 and 🕮 additions.
A.m. Hilbe letters + Newsweek. P.m. further Ha CL2 + letters. Again Ichias, this time on the other side. It made troubel sic at the bath. I could not reach the right foot.
A.m and pm with Ha. as before: CL2 with letters. (to Mex. and Germany).
A.m. Hilbe – letters: Takanobu: He wants to study in USA‚
Fr, 07.02.1969
A.m Hilbe: Letter to Gullvag on his book on me. Newsweek.
he wants I recommended Hempel + Feigl. 🕮\phone David\
A.m. Hilbe
Letter to Gullvag on his book on me. Newsweek. N.Y. Times (large letters) is the only thing I can read now.
With Ha mail.
KPFK (on HUAC). longer walk with Ha in the sun and fresh air, very enyoyable. Evening: I phoned with David (is now Vice chairman of the departm. for 3 years, but has flatly rejected chairmanship. They hope for Arnold Kaufmann from Michigan to become chairman after Kalish. David made radical changes with Prelim. Exam.: no written examinas, but in an early semester an general essay is required to eliminate unsuitable candidates for Ph.D. He is head of Exec. Comm. of Pacif Div.) 🕮\Yvonne\
Ha + Hilbe bring order into the whole closet in study. Boxes are labelled or thrown away. This way is order to find the DM’s and MS ms.s of BS § 1 – 13. But there things turned up to be openly on the book shelves in brown pockets nicely labelled!
Newsweek gelesen.
Nice walk with H. in sun + fresh air.
A.m. Hilbe reads for me from Naess’ Book (on Sartre ). Walk with Ha.
P.M. + Sat. 15. mostly KPFK.
1130 – 2 pm Yvonne + her fiance Brown (attorney in San Diego & Heidi Krauß here. Sie teachs sic now Hi school🕮\Erika\in Burbank Sociology + new Math. (both new) + English literature. They will go to Mex. and have there a marriage ceremony (not valid in USA, she calls it a trial marriage. Then in Sept. here official wedding. They will live in San Diego. Her brother is now will be consul general (?) of USA in Tijuana. Her mother has sold the house in Glendale + bought a house in Dorothy St. visavis the former house, which she now rents out. –Das Folgende und die Einträge vom 17.2. und 18.2. von Carnaps Hand:Heidi auch dabei, in sehr stilvollem Gewand aus Nehru-Jacke und enge Hose.
Barbershop. (Bart trimming). –H. holt um 6h am Flughafen ab: Erika und Pena?. (Sie waren einige Tage bei San Franc., besonders Santa Cruz, wo ihre boyfriends sind, und wo sie am liebsten auch ins college kommen würde.) Abends gehen die beiden Mädchen auf Erikas Vorschlag? noch 🕮\Mrs. Hedda Korsch (bei Mrs. Haythum)\ ins Kino, für „Romeo und Julia“.
9:30 – 12:30 Hilbe (er liest vor aus Nation und War-Peace-Report.) [Ha. und Erika undPena? fahren zum Occit. Coll. und dann nach Ojai.] – Abends Hempel telefoniert (fragt genau über die Operation. Ich will ihm den Ausschnitt über die Vi Methode schicken. Er plant eine Reise nach Australien; muss aber vorher 3 Carus-Lectures (ich glaube für England) vorbereiten, die dann als Buch veröffentlicht werden. Er sagt, Feigl hatte zweimal Hongkong flu; das hat ihn sehr mitgenommen. Ich sage: Hanneli hatte es dreimal.)
From 1130 – 1 pm to Mrs. Heithum. There is Mrs. Korsch (Hedda Gagliardi). She is almost blind & paralysed on one side. She has learned Swedish as a girl for learning gymnastik in in Dalarne. And Russian, because Korsch wanted to read Lenin’s book on Mach, which was not yet translated. During his life time he had never a 🕮 regular University positions, nor a Guggenheim or other grant, presumably because of his communism. His books esp. on labor rights and participation in decisions are now much translated and highly estimated in various countries by Unions fighting for particip. in management decisions + profit sharing.) 🕮Tony Andersonof APA. In his present seminar on Essentialism he makes now a comparison of my system in „Modal. & quant.“ and the system in „Mean. & Nec.“ (Main difference between the two systems: the first contains only L-det. ate concepts. – I explain to him the present state of my left + ri.eye. He said, that Lou Smith has talked to them the aims of Bootstrap not only the econom. aims but the „philos.“ – He says, TonyAnderAnderson is an exc. student, by far his best. He is now TA, he has no time for me. He was very happy about some talks with me and the Physiks book, I gave him. 🕮
10: AM Hilbe (Letters, ballots). –
130 Straa. He is again quite satisfied. I may now read a little in a week from now. –
von der Hand Carnaps:KPFK: War registars? in Canada.
Carnaps Hand: Hilbe (Naess on Heidegger).
KPFK
nachm. KPFK gehört: last comments by W. Winter on crisis in Berlin about Bundestag.
Abends long letter of Molinas lawyer about injust arrest and incarceration‚🕮\Dr. Straatsma / Mia& Heidi Dr. Brann\
Ende Einschub RC 025-03-10
8:00 zu Dr. Straatsma. (Er beschaut das Auge und ist sehr zufrieden. Er sagt: Die Tropfen ins linke Auge nur jeden zweiten Tag; die grünen Tropfen ins rechte 2 x täglich. Er sic darf von jetzt ab mehr lesen; ich sage, dass ich aber mit dem rechten Auge wegen Glaukoma nicht gut lesen kann; ich hatte erwartet neue prescription für das linke. Er sagt: Das rechte Auge tat voriges Mal sehr gut beim Test voriges Malsic. Ich sage: Für einzelne Buchstaben geht es gut, aber nicht bei einem Wort: Wenn ich den ersten Buchstaben anschaue, sind die nächsten Buchstaben nicht sichtbar. – Er sagt: in 2 Wochen wiederkommen; die nurse sagt: Er ist jetzt 2 Wochen fort, und nachher auch wieder 2 Wochen; nur 6.3. um 10:15, alles Andere ist besetzt (da wird es dann wieder langes Warten geben!).) 20. mittags zu Dr. Brann. (Obere Zahnplatte zurück, die ich gestern beim lunch bei Frau Heythum gebrochen hatte; im Korridor sie probiert. – Da ich nicht lesen kann, bin ich meist den ganzen Tag im Bett, höre KPFK.)
9 ½ – 12 ½Hilbe (for Income Tax, medical expenses & royalties. Zum lunch:Mia&Heidi. (Lebhaftes Gespräch. Mia über den jungen, abnormalen Studenten, der ihr immer Einwände macht, kritisiert, oder sonstwie stört: der chairman sagt ihr, er kann nicht helfen.)
Ich lese NY Times, Large Type. 🕮\(Heini)\
Den ganzen Tag mit H. Income Tax gearbeitet.
9 – 12 ½Hilbe hier. (Newsweek). 12 ½ – 2 Heini hier, zum Abschied. (Er spricht erst mit H; anscheinend hat sie gesagt, dass wir vielleicht doch noch nach Mex. kämen. Er rät uns sehr, nicht nach Mex. C., sondern nach Guad. zu kommen; dort könne man Wohnung oder Haus erheblich billiger bekommen als in Mex. Er schätzt, dass ein kleines Auto, nicht Diamant?, sondern automatic gear, z. B. Chevrolet ca 8 $ Miete pro Tag kostet; das scheint mir doch allerhand.)– Heini fährt morgen wieder im Auto nach Guad. zurück. – Wir geraten auch in Gespräch über die Studentenunruhen in Mexiko; er sagt: Der Kriegsminister hat gesagt, sobald die Studenten der Polizei nicht gehorchen, sondern „Krawall“ machen, wird er Soldaten schicken, auf sie zu schießen, und hat es auch getan; und das findet er sehr richtig. H. versucht ihm klarzumachen, dass die Studenten doch wirklich Probleme haben und berechtigte Beschwerden. Aber er sagt, die sind alle nur von kommunistischen Agitatoren aufgehetzt, die von Russland bezahlt sind; das ist schwarz auf weiß bewiesen.) –🕮\David\– Nachmittags mit H. Einkommensteuer fertig gemacht. – Mit David telefoniert; er wird Th herkommen.
9 Hilbe (er liest mir vor aus dem langen Brief von Rafael Ruiz. (Über die Studentenunruhen in Mexiko seit September 68, die Versammlung auf dem Zócalo, dort und bei anderen Gelegenheiten das Schießen der Polizei. Viel später wurde Molina verhaftet, indem Polizeileute mit Gewalt in sein Haus eindrangen. Ohne Gerichtsbefehl, was gegen die Konstitution ist. Sein Rechtsanwalt führt den Prozess durch, er wird sicher Erfolg haben; aber die Regierung kann verzögernde Manöver machen; wahrscheinlich wird M. noch ein Jahr eingesperrt sein. Er ist mit anderen Professoren und Studentenführern in einem extra Haus innerhalb eines Komplexes, der von Mauern? umgeben ist; M. ist nicht in einer Zelle, sondern in einem möblierten Zimmer; versehentlich stehen geblieben: hat auch richtig möblierten Zimmer; er hat Bücher und kann schreiben, und mit den anderen im Garten spazieren gehen. –R. berichtet ausführlich über Lorenza und die Kinder. Er meint, wir planen noch, nach Mex. zu kommen, und freut sich sehr darauf.) – Wieder richtig TV angeschaut.
Zum ersten Mal allein spazieren (um 6 Blocks, Kiowa und Westgate. Es geht sehr gut; ich sehe alles gut; aber ich torkele etwas nach links und rechts, das wird sich wohl bald bessern; ich habe viel Freude am Anschauen der Dinge, besonders Blumen.)
Hilbe sagt ab. Sein Auto muss repariert werden. – Ich mache wiederum Spaziergang allein. – 4 – 5 David hier (er wollte zum lunch kommen, sagte ab wegen meeting. 🕮\Erika\ David: Es sollen? keine instructors mehr angestellt werden und vielleicht auch keine Assistenzprofessoren mehr. – Er fragt genau über die Wirkungen der Operation, und wie ich jetzt sehen kann.) –H. liest mir den Report der Schule über Erika vor (dies sind nicht grades, sondern Beschreibungen von den Lehrern. Das? Ergebnis ist erstaunlich negativ: kein Eifer, keine Motivation; mit ihrer Begabung könnte sie viel besser tun“ und dergleichen. Ich mache mir Sorgen, wenn dies an die colleges geschickt wird; aber H. sagt: dies nicht, sondern höchstens die „Notes“.)
Hilbe hier 9 – 12. (Ich diktiere Briefe an Rafael, und an Springer (mit Adressliste für „Logik 3“.) – Nachmittags kommt Erika mit Bus von Ojai. (Eigentlich für die Konfer Konferenz, die das Sta. Clara Coll. morgen hier im Biltmore Hotel veranstaltet, wo künftige Schüler und Eltern hingehen können und Auskunft und Beratung holen können; sie geben diesH. und Erika geben aber die Idee dort hinzugehen auf, weil dies college doch nicht ernstlich in Erwägung kommt. Wenn keines der erwünschten colleges sie akzeptiert, will sie lieber ein Jahr auf ein Junior Coll. gehen, und danach, mit besseren grades, kann sie dann vielleicht in ein gutes college kommen. E. erzählt mir, dass sie es in Ojai schwer aushält; weder der neue Direktor, noch die Lehrer, haben wirkliches 🕮 Interesse an den Schülern; es sind insgesamt nur ca 30 Schüler da; und unter den Knaben keiner, der ihr gefällt. Das ganze Leben kommt ihr leer und sinnlos vor. Sie hatte das Privileg, die Hausarbeiten in ihrem Zimmer machen zu können; das hat man aber entzogen, weil sie nicht mehr gute Arbeit tut. –H. erzählt mir, dass E. furchtbar geweint und geschluchzt hätte nachmittags, als sie ihr den report vorlas.)
III / 1969 Ich lese NYT, vor- und nachmittags. Gordon und Betsy hier. Vormittags schreibe ich mit Hand an Rafael, unter den getippten Brief. – Nachmittags bin ich mit H und E. im Wohnzimmer. (Sie haben viele Bücher gefunden, die sie vielleicht lesen wollen, auch Politisches (über Cuba, und eins von Pearl Buck, und das große Buch Et Hem von C. Larsson; ich schaue mir mit großer Freude die alten Bilder wieder an, die ich seit Jahrzehnten nicht gesehen habe. H. sagt, Chacha hat ein kleineres von ihm, auch mit vielen Bildern. H. Buch gefunden, voll von farbigen Bildern und Tafeln; das ist das der Leihbibliothek; sie will es bestellen.
Ich lese NYT. (H. und E. packen fleißig.) Mittags mit H spazieren, aber selbständig, d. h. nicht an ihrem Arm. (Ich sage ihr, was ich schon gestern bemerkt hatte, dass ich nicht mehr 🕮\(Erika) Norby\ die Feinheiten der gefiederten Blätter und andere kleine Sachen erkennen kann, wie schon gestern, was ich noch vor einigen Tagen gut konnte. Gestern dachte ich, vielleicht seien die Augen müde (viel lesen.) –Abschied von E. (Sie fahren ab während meinem nap.) – 7 ½H. zurück. (Sie erzählt von E’s Freundin Olga, die leider nicht mitkommen konnte. Sie hatten Zimmer nebeneinander; jetzt schlafen sie zusammen in dem einen, und das andere ist ihr Wohnzimmer; das haben sie sich nett eingerichtet.) – Ich erzähle H. von KPFK; Besprechung eines neuen Buches von Menninger: „The crime of punishment“, wie verfehlt das ganze System ist, nicht erziehend, sondern basiert auf dem Rachetrieb.) H. sagt auf meine Frage, dass E. jetzt mit guter Zuversicht an ihre Arbeit zurückgeht; es habe ihr gut getan, dass wir beide so verständnisvoll waren?. Abends später mit H. an TV gesehen: das letzte Stück eines Films „Michelangelo, Agony & Ecstasy“, sein Kampf mit dem Papst, sehr packend.)
9 – 10:40 Norby here für income tax (er braucht auch 12 monatliche statements von Loeb über die 🕮 Dividenden, weil Loeb zwar den Gesamtbetrag angibt, aber hinzufügt: „dieser Betrag mit nicht-steuerbaren Einkommen enthalten, darüber frage man den tax Berater (!)). N. sagt, dass für meine Stiftung von mss usw. an die Universitätsbibliothek der Brief vom Bibliothekar Vosper1Robert Gordon Vosper, UCLA University Librarian von 1961-1973, siehe https://www.latimes.com/archives/la-xpm-1994-05-23-mn-61084-story.html nicht genügt; eine Kopie des appraisals mit Unterschrift des professional appraiser ist dringend erwünscht (ich telefoniere mit Vosper, es sic will mir Kopie schicken.)
(Ziemlich am Anfang des Gesprächs mit N. kann ich auf einmal nicht die richtigen Namen von Bekannten oder Versicherungen sagen; ich weiß, was ich meine, aber ein verkehrtes Wort kommt heraus; ich gehe hinaus, lege mich 2 Minuten aufs Bett, und dann ist die Schwierigkeit vorbei; sie ist mir bisher noch nie vorgekommen.) – Abends: H. sagt, sie ist so dankbar, dass ich so gut zu E. war.
9 – 11 ½Hilbe (last time) (er liest vor: Newsweek (eine Woche alt) und etwas in Nation. –NYT gelesen.
4 – 6 ½Luckenbach hier. (Er hat seine These über Feigls und Grünbaums Philosophie der Wissenschaft jetzt beendet. Er berichtet über undergraduate Kurse, die er und Chang für induktive Logik machen; dabei verwendet er auch die nicht-technischen Teile in meinem Prob. Buch; auch das soeben erschienene Buch von Skyrms „Choice & Chance“. L. wird jetzt zu Grünbaum nach Pittsburgh gehen, wo seine beiden Hauptlehrer sind: Sellars und Grünbaum. Auch mich betrachtet er als einen Hauptlehrer. 🕮\Dr. StraatsmaProf. …Kulka\ Er hat alle Bücher von mir eifrig studiert, von Aufbau bis Prob; er hat meine „Physik“ und bittet mich, meinen Namen hineinzuschreiben.
8h zu Dr. Straatsma. (Er gibt mir prescr. für linkes Auge, endlich! Die Tropfen sollen weiter genommen werden wie bisher.) Nachher zu Sup. Optical. – Nachmittags NYT gelesen. – Abends mit H. eingegangene Briefe erledigt.
9 – 12 ½Brooks Colburn. (Zum ersten Mal) sein Hauptinteresse: Philosophie der Wissenschaft und mathematische Logik. Er ist jetzt bald fertig für Examina; und kann er eine thesis wählen. Er hat allerhand von mir gelesen. Er sagt: eine ganze Reihe wollte , aber er hat „ausge“. – Er liest für mich PhSc.
10 – 12 ½Colburn (Briefe an BB: je 2 Bücher an Elsa? und Ruiz. – Er liest vor aus dem BJPS, und Synthese (Quine Festschrift). – Nachmittags mit H (Medicare für 1967 angefangen).
In Quine Festschrift (essays) gelesen. – Nachmittags 4 – 6 ½ bei Dr. Kulka; da ist ihr SohnProf.…Kulka2Es könnte sich um Johannes Peter Kulka handeln; vgl. https://prabook.com/web/johannes_peter.kulka/1386312. Demnach wäre seine Mutter die am 24. Februar 1896 geborene Ärztin Anna Maria Jolles, verheiratet Kulka. Carnaps Angabe seines Alters passt allerdings nicht. (clin. assoc. prof. in Medizin (Pathol.), Harvard. 🕮 Er ist 36, mit 6 Jahren nach Amerika gekommen, hat nicht geheiratet, vielleicht Abneigung gegen Frauen weil die starkwillige Mutter ihn eingeschüchtert hat; vielleicht auch daher sein zögerndes, stockendes Sprechen; er möchte von der Medizin zur Sozialwissenschaft übergehen, gewissermaßen Sozialpathologie; Auffindung von Methoden zur Verbesserung der Sozialstruktur, sodass harmonisches Zusammenleben aller Klassen, Nationen, Religionen usw. möglich wird. Er möchte eine foundation begründen, von seinem und seiner Mutter Vermögen, für solche Forschung, oder zunächst für eine permanente Vortragsreihe, wo geeignete Sozialwissenschaftler (Ökonomie, Politik, Anthropologie) eingeladen werden, Vorträge zu halten über Methoden zur Überwindung und Vermeidung von sozialen Konflikten. Er fragt mich nach Leuten, die interessiert sein könnten; ich sage ihm über Naess (Buch über Gandhi) und Ofstad. Er liest uns vor einen Entwurf für die Beschreibung des Zieles der foundation, und ich und H. machen Verbesserungsvorschläge, damit der nicht rein wissenschaftliche, sondern mehr erzieherische Charakter klarer zum Ausdruck kommt. Er will mir später einen Entwurf schicken, für comments. Ich sage, dass ich ein sehr schlechter Briefschreiber bin; er will es 3-sp. tippen, damit ich ganz kurz 🕮 dazwischen schreiben kann). Dazu zeigt er mir das alt-chinesische Buch „Ying-chi“ (oder so ähnlich); herausgegeben von der Bollingen foundation; er benutzt 2 andere, Ying und Yang, ja und nein, und bildet daraus Reihen von 6, „hexagrams“, ihre Anzahl ist also 64 (er sagte: 65!); das Buch sei sehr hilfreich zum Fassen von schwierigen Beschlüssen, weil es hilft, die unbewussten Reaktionen des Fühlen herauszuholen; es habe ihm schon mehrmals sehr gute Dienste geleistet. Ich frage, ob das nicht auf dasselbe hinauskommt, wie wenn man 6 mal 2 Münzen wirft, und die 6 Paare niederschreibt. Das ist doch eine random Prozedur, genau wie Knöpfe abzählen. Er und Frau Dr. Kulka betonen aber, dass hier das Unbewußte mitspielt, es wird nicht klar, in welcher Weise. –H. und ich denken nachher: wieviel guter Wille da ist, und anscheinend auch ein beträchtliches Vermögen (er spricht von 50 M Erbschaftssteuer); aber wie merkwürdig unklar er andererseits ist; wir sagen ihm alle guten Wünsche.)
Gelesen. – Nachmittags 3 ½ – 7 (anstatt 6 ½, aus Versehen) Hans Edwards hier. (Die Mutter ist deutsch, sein Stiefvater oder Adoptivvater amerikanisch, vielleicht army Offizier. Er hat Klavier studiert in München, und schwankt jetzt, ob er Philosoph oder Pianist werden soll; außerdem interessiert an Politik, Kunst, Theater, usw. Er liest mir zuerst Post vor, dann hilft er mir, den Steuerantrag für Meiner zu unterschreiben, und adressieren. – Dann liest 🕮 er „Nation“ vor, das Wichtigste aus einem ganzen Heft. Dabei kommen wir auf Politik zu sprechen. Er ist Sozialist, Trotzki Richtung. Wir sprechen über den Kapitalismus in Amerika, Kolonialisierung von Lateinamerika, Bestechung der Arbeiter durch hohe Löhne, daher keine Arbeiterbewegung oder party. Ich sage, ich sehe keinen Weg, wie es geändert werden kann. Er meint doch: Amerika wird den Krieg mit Vietnam militärisch verlieren; ebenso in vielen Ländern der 3. Welt, wo Revolution gemacht wird; schließlich wird die Industrie die Löhne herabsetzen müssen (?), weil der Kolonialismus nicht mehr wirkt; und dann ist die scheußliche Revolution unvermeidlich. Ich: Aber da ist doch immer die Gefahr von Atomwaffenkrieg, und er stimmt zu. – Er hat in Ki studiert, dort einen Vortrag fürsicFeigl gehört, und auf Feigls Vorschlag hin dann 1 oder 2 Semester in Minn. studiert und sich gut mit Feigl befreundet; auch musikalisch verstehen sie sich gut: Mahler und Bruckner.) Er kann nur dies eine Mal kommen.
(H. telefoniert mit Dr. Rimers Sekretärin; sie erfährt, dass wir die Sache für Medicare einfach machen können, indem wir ihr einen Brief einschicken, mit nur meinem Teil ausgefüllt; dann machen sie den Rest. Aber sie sagt: Für 1967 ist es zu spät; für für sic 1968 ist Zeit bis Anfang 69.) – 3 ½ – 6 ½Colburn hier. 🕮\Jeffrey\ Er liest mir vor aus Zeitschriften. Interessante Rez. von Enc. Phil. von Hook (in Rel. Hum.).
Jeffrey kommt 11h (anstatt 9). Er ist erfreut über meinen Bart, ich soll ihn unbedingt behalten! Er selbst hat einen großen poetischen Haarschopf; so sehen wir beide aus wie Hippies. –Er wird August für ein Jahr nach England gehen, auch Kontinent besuchen; ich sage: Vielleicht treffen wir uns in Deutschland. – Über den Mathematiker und Philosophen Domotor3vermutlich Zoltan Domotor *1936; vgl. https://prabook.com/web/zoltan.domotor/638710 aus Prag (siehe K !). – Über Hintikka; er hat ihn wieder in Stanford getroffen; er ist sehr gut.) –
– Abends mit H. über Medicare (die nurse von Dr. Rimer hat uns ein Formular ausgestellt und geschickt, und in einem kleinen Brief noch guten Rat gegeben. Auf dem Formular gibt Dr. Rimer die Liste meiner Krankheiten an: Diverticolatum [später sagt er: Irrtum] Emphysema und arteriosklerotische Krankheiten des Herzens. Ich bin etwas erschreckt über diese ernsten Krankheiten; H. beruhigt mich, dass ich doch so gut Treppen steigen kann usw. und rät mir, mir keine großen Sorgen darüber zu machen; der Doktor wird mir sagen, wenn ich mal besondere Dinge beachten muss.) – 🕮\Jeffrey&David Lewis\
Vor- und nachmittags Gespräche mit J. und langen Spaziergang (siehe Notizen im folder J. in Persl. Ser.) 6 nachmittags kommt mon kurz, um ihn abzuholen (er ist hair, hat jetzt die Verteidigung für einen „schwarzen Panther“ übernommen.) \Jeffrey&David Lewis\
9 – 2 J hier; bis 12 auch David Lewis (seine Überlegung über economizing bei der Beratung? haben Grenzen (siehe Notizen im folder D. L.‚ philosopher). (J fährt immer noch 2 oder 3 Tage nach Philad.; Fahrzeit 1 ½ Stunde von Haus zur Universität. – Ich sage ihm, dass ich Princeton ernstlich erwogen habe; der Hauptgrund dagegen ist das Klima; es wäre wirklich sehr schön, nahe bei ihm und Hempel zu sein.) Mittags langen Spaziergang mit J., (Dorothy Str. bis Bundy). (JRückflug: ab abends 10:30, nach Newark, Ankunft 7 AM, E.T., also die ganze Nacht durch; er sagt, er kann dabei schlafen.) –
Ich 11 – 2 bei Miaund Wim. (Schönen Spaziergang mit Mia auf der oberen Straße, mit Blick auf Ozean und, direkt unter uns, das trailer camp. Schöne Sonne. Wim ist sehr fleißig im Garten. Ich freue mich, dass ich jetzt? wieder viel mehr sehen kann, im Garten und in der weiten Landschaft.) – Nachmittags gelesen: Weizsäcker „Die Rolle der Tradition in der Philosophie“ (k)
Weizsäcker „Die Rolle der Tradition in der Philosophie“ gelesen (auch biographisch, dass er von seinen Lehrern keine Antwort bekommen über Bedeutung der Begriffe der Quantentheorie.) 🕮\Champawat\
9 – 11 ½Champawat hier. Er bringt seine Diss., ganz inScript geschrieben (wie Rafael), und dann Xeroxed; es wird aber später noch mit großen Kosten getippt. Er erklärt mir die Hauptideen. Er hat es auf Davids Rat hin beschränkt auf die Beobachtungssprache. Er macht eine Menge kritische Bemerkungen über die Ansichten von mir und Feigl über ‚beobachtbar‘ und dergleichen; ganz vernünftig. David sagte mir gestern telefonisch: viele gute Punkte, aber keine vereinigende Idee. Der erste Entwurf war 1962! So ist er sehr glücklich, dass es nun beendet ist. – Auch über seine Sammlung meiner Artikel (siehe Notizen im folder Ch). – Notizen über Ch.Diss. geschrieben. – Das Kapitel „Conclusions“ gelesen.
9 – 12 ½Colburn (3 Briefe diktiert; Stone letter gelesen, und etwas Guardian). – Nachmittags gelesen (auch SD Kraußer (k) über Dilthey.4Vielleicht https://muse.jhu.edu/pub/1/article/229901/summary Sehr interessante kybernetische Darstellung der Methode der wissenschaftlichen Forschung, wobei nichts als absolut, unveränderbar genommen wird.).
Zum barber shop (allein gegangen, quer über San Vic. Er kann nicht Haare waschen so, dass sicher kein Waschwasser in die Augen kommt; das muss ich verschieben.) Gleich danach spazieren gegangen. – Nachmittags mehr in Champ’s Diss. gelesen, um 🕮\Champ’s Exam. (Mrs. Partee) Erika / H. zum Hospital\ Fragen für morgiges Examen zu finden.)
Champ holt mich ab 9:30 für sein Dr. Exam. im department Seminarzimmer, 10 – 12 ½. (Vor Jahren hat Kalish die Leitung des Komitees von mir übernommen; vor einiger Zeit David Kaplan; dieser hat plötzlich flu bekommen, so war Lewis der Leiter. Mathematiker Strauss und Physiker Bason haben vor kurzem abgesagt, weil der Inhalt von Ch’s Diss. sie nicht interessiert, oder sie sich nicht kompetent fühlen. Stattdessen sind 2 an methodologischen Fragen interessierte Sozialwissenschaftler eingesprungen: Mrs. Barbara Partee, Assistant Prof. für ling. (Sie ist interessiert an Chomskys Theorie und auch an Semantik; sie sagt, viele sind das jetzt, ich erwähne Jakobson) und …–Ch. fährt mich nach Hause. – Nachmittags Colburn hier, 3 ½ – 6 ½.
Erika wird hergebracht von Mr. Lacy, dem Direktor der Happy V. School (er schleppt ihre zahlreichen Schachteln, Koffer und Schreibmaschine herauf. Er war ein Schauspieler früher, ist lebhaft und küsst sofort Hanneli auf die Wange. Mir sagt er zweimal, er hat ganz besonders gute Dinge über mich gehört.) – (Nachmittags ist H. fleißig, ihre Sachen zu packen und ihr Zimmer aufzuräumen.)
3 ½Mia kommt und fährt Hann. und mich zum Midway Hospital (5925 San Vicente); wir fahren Olympic🕮\zu Dr. Brann\ weit östlich von Bev. Hills, durch Carthay City. Wir parken bei einer Schule. Dann trägt H. selbst ihren großen Koffer, ich das Radio, und Mia noch andere Sachen. Wir erfahren, dass sie in ein 2 Personen Zimmer kommt. | Abends telefoniert sie, dass da noch eine andere nette Frau ist, die hat auch schon diese Operation mal gehabt und sagt ihr, dass sie es gut überstanden hat. H. erfährt, dass die Operation morgen schon um 7 ½ vormittags sein soll.
9 Colburn hier; Erika lädt ihn nachher zum lunch ein. Vor dem Essen geht er mit auf meinen Spaziergang. (Ich erzähle vom ersten Weltkrieg, weil er vom Skilaufen spricht; und wie ich am Ende in Berlin zum Sozialismus kam.) – Nachmittags telefoniere ich mit Dr. Steinberg; (er sagt, dass der Tumor harmlos war ; ich frage: „nichts malignant?“ und er bestätigt das, und es sei gut verlaufen.) – (Abends telefoniert mit Champ; er wird Freitagnachmittag mit seinen Studenten kommen. Telefoniert mit Renée Kaplan: David hatte die flu schlimm; jetzt hat sie sie, und auch Jordan; ich erzähle, dass H. sie dreimal hatte, aber ich nicht, und dass H im Hospital ist, die Operation ist gut gegangen.)
10:15 zu Dr. Brann. (Gestern Abend ist die Goldkrone von dem Zahn vorne unten Mitte abgebrochen, und damit auch ein Teil des Zahns. Er sagt, weil es ein Ankerzahn ist, ist es wichtig, ihn zu erhalten; er will neue große Krone aufsetzen; ich soll am 3.4. wieder hinkommen.) – Gelesen, gekramt. – Unzählige Telefonanrufe für Erika; ich hoffe jedes Mal, 🕮\Kalish&A. / zu Dr. Straatsma\ dass es von H. ist; aber sie will anscheinend nicht telefonieren.
9 – 12 Colburn hier. – 12 – 2Kalish& Alita (zunächst im Wohnzimmer; dann am Tisch, mit Mrs. Mercer; ich frage sie über die Wahl am 1.4. und sage Kalish, dass sie oft aktiv ist; aber sie sagt, diesmal ist sie nicht herumgegangen, sondern hat nur Leute telefonisch angerufen. Nachher nochmal im Wohnzimmer; da erzählt Kalish, dass manche im department ihn nicht unterstützen im Vorschlag, auch nicht ganz qualifizierte Neger als Lehrer im department anzustellen; ich sage: Das ist aber auch ein schwieriges Problem. Über Vietnam. Er hofft, dass Nixon die Saigon Regierung drängen wird, bei den Verhandlungen positiv mitzutun für Beendigung des Krieges.) – Gelesen.
8h zu Dr. Straatsma (er ist sehr zufrieden mit dem Fortschritt, und auch mit der Druckmessung. In 10 Tagen soll ich die Tropfen ins linke Auge ganz aufhören, also nur noch rechtes Auge: täglich 2 x große Tropfen, wie bisher. Er sagt, dass ich mit dem linken Auge besser lesen kann als zuvor, auch noch besser als vor 3 Wochen. Ich darf auch jetzt den Kopf wieder nach gerade vorne beugen; die Plastikschale, die ich immer beim Zähneputzen benutzte, hat also ausgedient. Er sagt, er will heute noch nicht Refraktionsmessung machen (also vermutlich nächstes Mal; vielleicht dann die endgültige).) – Gelesen.
Vormittags „Empirismus, Semantik“ angeschaut und Verbesserungen gemacht, für nachmittags. – Mittags zur Calif. Bank. –🕮\Champawat + 10 Studenten hier / mit Erika zu Jokl’s / H. home\ Nachmittags Champawat& 10 Studenten hier. (Er hatte mit ihnen einen Kurs über meine Philosophie, und besonders den Aufsatz „Empirismus …“. Sie stellen Fragen über externe Existenzfragen, sie sind sehr interessiert, und ich versuche, manches aufzuklären. Zum Schluss gratuliere ich ihnen zu Champ; der hat bei mir studiert und gelernt, nicht Ergebnisse, sondern selbstständiges Denken; und so hat er jetzt seine Diss geschrieben mit Kritik meiner Auffassung. Sie sind angetan und dankbar, auch zwei hübsche Mädchen stellen gute Fragen. Sie fragen, wer von meinen Gegnern über „Ontologie“ ist der ernsthafteste; ich: Quine; wenn ich nicht Recht habe, hat Quine die beste Chance, dass Entwicklung in seine Richtung geht. – Erika bewirtet sie mit Getränken und sehr reichlichen cookies. – (Abends Brief nach Chacha geschrieben: H. wäre froh, wenn Du herkämest, sie zu pflegen.)
Colburn 9 – 12 ½; dann fährt er uns zu Jokl’s. (Es ist schön, unter dem Sonnendach vor dem Garten zu sitzen. Sie wollen mit Charterflug nach London, und von Paris zurück; pro Person nur $ 280.–. Für ein anderes Jahr planen sie eine Reise nach Japan! Bald wollen sie nach Yukatan, die neuen Ausgrabungen.) Es ist erstaunlich, wie rüstig und unternehmungslustig er noch ist.)
Frau Jokl fährt mich und Erika zum Midway Hosp. Wir holen H. ab. (Sie ist noch blass und geschwächt, aber munter und in guter Stimmung.) – Nachmittags eine Weile bei ihr. Sie liest mir nochmal den langen Brief von Chacha vor (darin auch über Sabines 5. Fehlgeburt! Wir überlegen, welche Konsequenzen Johannes daraus ziehen wird.) – Gelesen. 🕮
9 – 12 ½Colburn hier. (Er bringt die copies von BS zusammen?. Er liest vor aus Mind. Er schleppt einige weiße Behälter für philosophische Zeitschriften.) – Nachmittags gelesen (Heisenberg über Quantentheorie).
IV / 1969Election5https://en.wikipedia.org/wiki/1969_Los_Angeles_mayoral_election (ich stimme für Bradey6Korrekter Name „Bradley“: https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Bradley_(American_politician), gegen Yorty7Sam Yorty: https://en.wikipedia.org/wiki/Sam_Yorty.) – Heisenberg zu Ende gelesen.
Sachen für Artikel I durchgesehen. – Bei Dr. Brann (1:45 – 2:30 dort. Er den abgebrochenen Zahn vorne Mitte, und macht Abdruck; 4h kurz wiederum dort: er setzt eine provisorische Krone auf, um den Zahn inzwischen zu schützen. Nächste Woche muss ich wiederum hin, wenn die Krone fertig ist; Zeit noch unbestimmt.)
9 – 12 ½Colburn (er nimmt das Paket an BB mit 4 copies mit für Post office; und er bringt Erika zu Dr. Steinberg in BH.) – Gelesen.
9 zu Dr. Brann (Platte abgeben); nachmittags 4 wiederum, Platte zurück.
Gelesen: Jeffreys Rezension über Lewis’ neues Buch (mit epistemologischer Utilität?). – Post von 2 Tagen (dabei Brief von Chacha, die immer noch nicht meinen Brief vom 26. bekommen hat.)
9 ½ – 12 ½Colburn (Brief an Lazerowitz diktiert. Philosophische Zeitschriften gelesen.) 🕮\John, Ilona / Erika zurück nach Ojai.\
[Von heute ab keine Tropfen mehr ins linke Auge!] H. und E. packen E.’s Sachen. John kommt, um E. zu besuchen (er hat noch keinen Führerschein; er wohnt bei seinem Vater in Bell Air; von dort kommt er zu Fuß gelaufen! Er sagte nachher, er käme gern mal wieder, uns besuchen (auch ohne E.); er ist ein netter Junge .) Spät nachmittags kommt Ilona (ihre Eltern sind in Saudi Arabia, bei einer Öl company. Sie freut sich, E. wiederzusehen. E. zeigt beiden meine sozialistischen Bücher und das study, mit meinen Büchern, besonders der japanischen Übersetzung des Physikbuches. Wir sagen I., sie soll ein andermal zu den Ferien hierher kommen. Il. hat ihr Auto da; sie fährt J. nach Hause, und dann nach Ojai.)
9 – 7 ½Colburn (Brief diktiert. Dann viele k-Karten geschrieben; Karten und Zeitschriften eingeordnet. – Er wird mir im Studenten bookshop Levy’ssic neues Buch kaufen oder bestellen.) Brief von Chacha (wir warten eifrig auf ihr Kommen, damit sie H. pflegt und entlastet; aber Heini hat ihr gesagt, sie soll doch lieber erst im Mitte Mai herkommen! Da fährt er im Auto von Guad. nach San Antonio, Texas. Wir sind enttäuscht, hatten auf baldige Entlastung von H. gehofft durch sie.)
Quine Festschrift in „Synthese“ gelesen. – [H. im Taxi zu Dr. Steinberg, 7h.]
Weiter Quines Festschrift in Synthese gelesen. – 3:15 zu Dr. Brann. Die neue Goldkrone für den Zahn vorne unten Mitte ist fertig. Er muss aber viel bohren und das Zahnfleisch lösen, weil die neue Kappe tief hinuntergeht; ¾ Stunde. Es schmerzt schließlich ziemlich stark; er sagt, das ist die chemische Wirkung vom Zement. 🕮 Er gibt mir Aspirin, und auf dem Heimweg wird es schon besser. Nachts keine Schmerzen.
9 – 12 ½Colburn. (Briefe und T Buch an Prof. Riska; Brief an Diamond in Südafrika.) Er liest mir aus Newsweek vor; über überhand NehmenaOriginal Sehen. von Nacktheit und Sex in movies und Theater. Er sic sage: Die Menschen haben die sic starke Bedürfnis, weil sie in der Jugend zu puritanisch erzogen worden sind. Ich erzähle über meinen Eindruck von Puritanismus, als wir nach Amerika kamen. In Prag hatte ich mit Ina lange zusammen gewohnt, bevor wir heirateten; das gab keine großen Schwierigkeiten, in Wien überhaupt keine, aber in Amerika war es anders. Meine Warnung an Morris (ungenannt), dass Chicago nicht Wien ist; Perrys Äußerung, dass er einen, der nackt auf der Straße gehen würde, niederschießen möchte, C. erzählt, dass er auch zuerst mit seinem Mädchen zusammen gewohnt hat, bevor sie verheiratet waren. Ich frage: Warum wohl sein starkes Verlangen nach Sehen von Nacktheit und Sex; er sagt: das ist teilweise eine Demonstration von Protest gegen die Elterngeneration; sein Vater sei ungefähr 70, und daher fühlt er selbst sich um 2 Generationen entfernt von ihm.) – (Mittags sind Curtis und Heidi bei Hanneli in ihrem Zimmer; aber ich sehe sie nicht. H. sagt, dass sie Heidi aufgefordert hat, herzukommen und Curtis zu treffen, weil sie sich Kontakt mit jungen Menschen wünscht.)
Ich lese Quine-Synthese Festschrift, besonders einen sehr interessanten Aufsatz von DavidKaplan „Quantifying in“, nämlich in Modal- und Glaubenssätze, und Quines Erwiderung dazu.
Weiter Quine-Synthese Festschrift gelesen (Davidson, Føllesdal, Berry8https://www.jstor.org/stable/20114639).
Weiter Quine-Synthese Festschrift gelesen (Davidson, Føllesdal, Berry).🕮
8 ½ – 12 ½Colburn hier. (Briefe diktiert; einiges vorgelesen; k-Karten.) [H. hat Curtis und Heidi zusammen bei sich, von 12 bis 4 oder 5. Sie amüsieren sich gut zusammen, machen Zeichnungen, und Spiele.] Abends sitze ich nach dem Abendessen noch mit H zusammen. (Sie erzählt Pfeil, der auf den vorangegangenen, von Carnap in eckige Klammern gesetzten Satz verweist.; und sagt mir auch noch, dass Heidi die Frage aufbrachte, an was für ein Wasser man sich wünscht. Ich sage: Ich bin gespalten: (1) t, auf dem Strand liegend, der unendliche Ozean, die in die Ferne; (2) ein Häuschen neben einem murmelnden Bach, der über die Steine herabströmt, wie im Schwarzwald. Ich sage ihr: Es ist so gut, mit ihr zusammen zu sein!)
(Haarschneider). Spazieren. – Gelesen. k-Karten.
Gelesen (Sänndal, über meine induktive Logik). H. darf wiederum Auto fahren, kurz (sie fährt mit Mrs. Mercer zum Coop; und nachmittags fährt sie sie bis zum S. M. Blvd. – 5:30 Champawat (ich muss meine Unterschrift auf das Titelblatt schreiben).
Gelesen, geschrieben. Abends sehe ich am TVWells’ Film „Things to come“, mit Moholys wunderbaren Gebäuden.
Colburn 9 ½ – 12 ½. Ich habe nicht viel für ihn zu tun, nachdem ich 2 Briefe 🕮\zu Dr. Straatsma / John hier / David hier\ diktiert; darum beschließe ich, ihn von jetzt ab nur einmal wöchentlich kommt sic zu lassen, nämlich Tu Vormittag, weil er den vorzieht.) – Wir essen schnell, dann fährt H. mich zu Dr. Straatsma. (Dieser ist sehr zufrieden. Ich berichte, dass ich täglich viele Stunden lang leicht lesen kann. Dort kann ich (L) auf der Testkarte auch die kleinste Schrift gut lesen. Er sagt, das ist erheblich besser als noch vor einigen Wochen. Ich soll in 6 – 8 Wochen wiederkommen. Ich mache Verabredung für 23.6., ich bemerke erst nachher, dass dies 9 Wochen sind.)
Ich lese wiederum mal in Shimony’sms ‚Scient. infer.‘, p. 14ff: Einwände gegen Carnap. Einiges ist wirklich interessant und erwägenswert.
Gelesen. (Shim. Loglan)‚
Gelesen (Loglan; Naess über Spinoza). – Abends kommt John. (Er unterhält sich mit uns; er ist erst 16 Jahre, geht zur Universität high school; berichtet offen über seine vielen Versuchemit drugs, auch LSD, auch über seine nächtlichen Einbrüche, zusammen mit einem Freund; er hat dunkelblondes, lockiges Haar in die Stirn hängen; er will die Locken durch Druck ausstrecken, damit er das Haar länger tragen kann; die Schule, und sein Vater, sind jetzt sehr permissiv in Kleidung, z. B. dürfen die Mädchen Hosen tragen. Er lobt Erika sehr; weil sie so ehrlich und offen ist, und ihre eigenen Probleme gut durchdenkt, und auch ihm dabei hilft.)
Ich notiere mir die Punkte in Davids Aufsatz in Quine-Synthese-Festschrift, über die ich mit ihm sprechen will, aber es kommt anders. – 3¾ (anstatt 3 ¼) – 5 ¼David hier. (Er ist besorgt, weil der dean ihm arge Vorwürfe von Egoismus gemacht hat, weil er abgelehnt hat 🕮\M und K hier\ chairman vom department zu werden; er möchte Zeit für seinen research haben, und gibt ohnehin viel Zeit für commitees und zu department Sachen, Beratung usw. Der dean hat gesagt, er soll mit Rolfe9vermutlich Franklin Prescott Rolfe (1902-1985) sprechen, der war früher dean und ist jetzt vice chancellor (?); David kennt ihn gut und meint, er kann mit ihm besser auskommen.
11 – 1 Besprechung mit M. und K. (zum ersten Mal seit 2.11.68, wegen der Augenoperation. – Sie geben mir viele Verbesserungen für BS (§ 5 – 13). – Ich berichte über NSF-Beschränkung; da UCLA eingesprungen ist und mein Gehalt auf die bisherige Höhe zurückgebracht hat, sage ich, dass ich jedem von ihnen monatlich 50.- (also für rund 10 Stunden) geben will; aber sie lehnen das entschieden ab, obwohl ich dann auch berichte, dass mein stock broker sehr gut getan hat, und ich jetzt schon von dort erhöhte Monatszahlungen bekomme.)
Mia holt mich ab (mit ihrer Freundin, Frau Else Lecker, ursprünglich aus Nürnberg) 11 ½ – 3. (Es wird viel über Musik gesprochen; auf Frage sage ich, dass ich Bach besonders liebe, besonders die Solosonaten für für Cello allein, die ich auch gespielt habe, was sie überrascht. Ich erzähle auch von Freiburg, der Freischar, dem Klettern und Skilaufen; meiner Besteigung vom Säntis, wo ich beinahe die Schuhe verlor. – Vim sic ist interessiert, dass ich auch so angetan war, durch die Besprechung eines Buches über Zapata in NY RB10https://en.wikipedia.org/wiki/The_New_York_Review_of_Books; er zitiert das Ende: „Wir, alle von uns, sind Zapatistas“. Er stimmt mir auch zu in meinem Zweifel, ob wirklich die meisten Menschen, die das angeben, Stereo von Mono unterscheiden können.) – 5 – 7 mit H. am TV gesehen: mit Katherine Hepburn und … (Komödie, aber mit ernstem Problem: Er ist Staatsanwalt, seine Frau Verteidigerin einer angeklagten Frau. – Nachher erzähle ich H. allerhand von Ina und ihren lesbischen Beziehungen, den Nonnen in Kanada; Mainas Besuch in Wien und Seefeld?.) 🕮\Chacha\
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RC 025-74-01
Gelesen.
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Langen Brief an Shimony diktiert.) –John Tucker, großes ms über Grundlagen der Mathematik gelesen. Oft sehr unklar (siehe mehrere k‚ mit sehr kritischen Besprechungen im JSL).
Brief von Chacha (sie wird am 2.5. kommen). – Gelesen.
V / 1969 (Auf H’s Wunsch telefoniere ich, um Rat für Erika zu bekommen, wenn S. Cruz absagt; die haben immer noch nicht geantwortet. Ich versuche zuerst Robson; aber der ist nicht im Amt und nicht zu Hause, anscheinend auf Ferien, sagen sie im office. Dann Mrs. W, die ihn vertritt; sie rät, direkt bei S. Cruz anzufragen; da es schon bald 5h ist, verschieben wir es auf morgen.)
Wir fahren zum Flugplatz (ca 15 Minuten!), Mexicana; das Flugzeug kommt ziemlich pünktlich 11h; aber wir müssen sehr lange warten, bis Chacha aus der Zollinspektion herauskommt. (Sie stellt uns noch einen Liojado und Frau vor; er ist Freund eines Freundes von Heini und Chachas Freund Luna in Guad.) Herzliche Begrüßung. Unterwegs und zu Hause erzählt Chacha vom Flug, der wieder schrecklich ist, vom Moment als in München das Flugzeug den festen Boden verlässt, und von der interessanten Landschaft, den kahlen Bergen in Baja Cal., und nur mit Gestrüpp bewachsenen Bergen auf dem Festland Mexikos; wie San „Victor“ Luna sie schätzt und liebt (aber nicht „verliebt“), und seine Frau auch; und wie sie sie verwöhnt haben. Eine Indianerin, die mit Mann in einem kleinen Haus auf dem am Chapala See wohnt; kocht für sie, kauft alles ein, Vick? hat ihr aufgetragen, sie solle nicht essen; Chacha irgend selbst kocht. Wie sie glücklich ist aber die stillen Wochen allein in Stockdorf?, wo sie viel spazieren geht, schreibt? Landschaft und Blumen zeichnet, Briefe und auch Besuch hat (da sind im ganzen 6 Betten). Grete und Walter, Ferdinand und Annette. Über den Konflikt zwischen Ferdinand und Sven: Ferdinand kann Sven nicht dazu bringen, nötige? Beschlüsse zu fassen? über den Hausbau?. Über Grete: Sie ist oft über andere; z. B. zu Merkenthalers; das kommt wohl, weil sie mit Walter doch im Grunde unbefriedigt ist, obwohl? dann auch sehr lieb und hilfreich. 🕮\zu Mia (Chachas dias)\ Sie hat sich sehr gut verstanden mit Mädele und Fritz; Mädele ist immer sehr lieb zu ihr, sie ist sanfter als Grete; Chacha will versuchen, ob sie vielleicht Mädele aktiv helfen kann mit deren Bazar. Auf Heinis Vorschlag hin, überlegt Chacha, ob sie vielleicht noch über den nächsten Winter in Mexiko bleiben sollte! Dann würde sie aber sich bemühen, eine regelrechte Arbeit zu finden. – Ich sage: Wenn sie länger dort bleibt, kommen wir vielleicht auch mal hin, z. B. in den Weihnachtsferien mit Erika. –
Meist wir drei zusammen. (Chacha erzählt viel von Heini, wie gute Beziehungen er zu seinem Freund hat, und sie sich gegenseitig helfen, besonders auch Victor Luna; aber er ist nicht gut zu sprechen auf Walter und Sven. – Abends sage ich, dass er sic gern um 9 schlafen gehe; aber sie hört gar nicht auf zu erzählen, auch vieles, das mich nicht so interessiert (ich denke: Ich kann doch nicht mit ihr zusammen wohnen in Deutschland!); schließlich um 10h gehe ich zu Bett; mit H’s Hilfe.)
Wir überlegen, , wenn Chacha in Mexiko bleibt, bis? nächstes Jahr, ob wir dann hinkommen sollten, und wo. – Ich gehe mit Chacha spazieren und sie ist entzückt über die vielen Arten von Bäumen, Büschen und Blumen in den Vorgärten, und erklärt mir viele der tropischen Pflanzen. – Abends fahren wir zu Mia(Chacha bewundert den schönen Garten; dann sehen wir Chachas dias von Mexiko. Chapala, und nahe dabei Ajijic (da fällt mir ein: dies ist der Ort, wo der Mann lebte, dessen Buch ich mit Ina gelesen habe), besonders auch Guanajuato (die Valencia? Kirche, und daneben auch die sic von hoher Mauer umgebene alte Silberbergwerk, das Morrill Haus), auch etwas von San Miguel D’Allende. Dann alte ausgegrabene Sachen von Palenque: Göttergestalten aus der Olmec Kultur.
Viel mit Chacha besprochen, angeregt durch die dias. H. holt die braune Mappe mit Mexikosachen; da ist eine Liste von Büchern über Mexico, darunter 2 über Ajijic. H. will versuchen, sie in der Publ. Libr. zu finden. Nach 9h gehe ich zu Bett.
9 ½ – 12 ½Colburn. (Meist Briefe diktiert, auch Dankbrief an Rektor der Universität Oslo („Your magnif.“) Colb. erzählt dass er für nächstes ganzes akademische Jahr eine 🕮 Stelle als T. Ass. zugesagt bekommen hat; ich erzähle auf seine Frage, wie ich nach UCLA gekommen bin. Er ist froh, weil er heiraten will; seine Verlobte ist auch von dänischer Abstammung; sie wollen im Sommer nach Skandinavien reisen.) – Chachas linker Unterarm, verletzt durch ihren Fall auf der Treppe in Chapala, wird schlimmer; ich beschreibe es telefonisch zu Dr. Rimer, er macht Verabredung für morgen mittag. – Nach 6h noch mit Chacha spazieren: Mayfield bis zur Bundy. Dann zurück entlang Darlington; da bin ich sehr lange nicht gegangen; Chacha ist wiederum entzückt über Üppigkeit und Mannigfaltigkeit? der Blumen, die sie alle bei Namen kennt.
Mit Chacha beinahe eine Stunde spazieren: Dorothy W, ich gehe zum ersten Mal über Bundy hinaus, mehrere Blocks, bis hinter Gretna Greene. (Die Gegend jenseits Bundy ist ganz besonders schön; lauter kleine Einzelhäuser, und oft nett, mit wunderbaren Blumen und Bäumen. Zurück auf Gorham, die aber nicht durchgeht.) – Mittags unterhält sich Chacha gut mit Mrs. Mercer; und diese drückt nachher zu Hanneli ihre große Begeisterung? darüber aus. – Nachmittags mit H. das Frageexamen für Autofahren (glänzend: 0 Fehler!) –Chacha erzählt mir über Hanne Küstermann (Grete hat ihr erzählt von ihrer beider Besuch in LA, und dass Hanne Magenbeschwerden bekam, vielleicht weil Hanneli ihr gesagt hat, sie dürfe sich nicht in ihrem Zimmer hinlegen. Sie erzählt auch, dass Johannes immer sehr darunter litt, dass Hanne ihm Aufgaben stellt oder gute Ratschläge gibt, entweder auf Amrum, oder für die Familie in Berlin. Sie erzählt auch, dass Hanne ihr immer zu vielem zugeredet hat, z. B. doch noch mal in Hamburg zu übernachten auf Rückreise von Amrum nach München, und ihr 1967 dringend abgeraten hat von der Rundreise in Holstein.) – Chacha liest uns auch Briefe von Hanne vor (Sie sagt, dass Sabine sich zu sehr abarbeitet, weil sie noch so? viel im Gemeindedienst freiwillig tut, was sie nicht abgeben will; Hanne schlägt vor, ob vielleicht Hans Arnold und ich eine zusätzliche Haushaltshilfe für Sabine finanzieren könnten.) –
H. fährt uns zum St. Mary College. (Man kann da nicht mehr einfach hineingehen. Man kann auch nicht gut spazieren gehen auf dem Rücken hinter dem Coll. Darum fahren wir ein Stück zurück und dann hinein ins Tälchen nach nach Osten und gehen dann einen Fußpfad hinauf auf den nächsten Rücken; von dort man den S. D. Freeway. 🕮\David\ Beide sind entzückt über die wilden Blumen; Chacha pflückt viele und duften schön würzig; „wie in Griechenland“, sagt sie. (Sie erzählt, wie sehr glücklich sie in Griechenland war, dass Martin sie dorthin mitgenommen hatte; eine Tour mit deutschen Professoren als Vortragenden.))
10 – 12 David hier: Ich mache comments zu seinem Artikel in Synthese, Dez. 1968 (Quine Festschrift; siehe Blätter mit Notizen.) –Leroy hier (auf H.s Vorschlage gebe ich ihm Darlehen $ 135; er muss Auto reparieren lassen, weil er nahe wohnt, aber weit weg vom L.A. State Coll.) – Mittags mit Chacha spazieren (zur pharmacy; Verbandszeug für sie).
Vormittags an BS (die Korrektur von M und K in Liste eingetragen.) – Mittags 1 Stunde spazieren mit Chacha (jenseits Bundy, bis Amherst, diese nach S, dann nach O; wir wollten auf Mayfield kommen, kamen aber auf Goshen heraus!) –
Beim Frühstück erzählt Chacha viel von Johannes (als Offizier, in Gefangenschaft, und später). Chacha sagt, dass H. ihr zugeredet hat, dass sie zu mir, und allgemein wir drei zu einander, jetzt immer am besten offen herausrücken, wenn uns etwas beim anderen nicht passt; und ich stimme lebhaft zu. Nachher kommt H. zu mir ins study und spricht noch hierüber; ich sage, ich bin gern bereit, aber merke oft nicht, wenn die Gelegenheit dazu da ist; dass es mir hilft, wenn sie mir eine Frage oder Anregung zuwirft in Chachas Gegenwart. – Kurzer Spaziergang mit Chacha. – Nachmittags fahren wir drei hinaus zu Matthews (35 Minuten Fahrtzeit; dort 3 ½ – 6). (Er spielt records : eine Veräppelung? von new math., ein Sänger singt Mozarts Hornkonzert. Nachher mit ihm in seinem study und draußen auf der Terrasse. (Er sagt: Tintners Enc. Heft ist sehr schlecht, ich erzähle über die große Mühe, die ich mir damit gegeben hatte; ich erzähle von Oslo Ehrendoktor und Ring.) (Inzwischen zeigt Betsy den beiden das college; sie sagen, sie ist sehr nett, verständnisvoll für Kinder, und sehr freundlich.)) – Abends TV „Zorba“, ich nur ein Teil. 🕮\zu Jokls\
Eine Stunde spazieren mit Chacha, jenseits Bundy. – Nachmittags an Anl. I gearbeitet. – Abends hören wir die von Larry kürzlich geliehenen records (Sherlock Holmes: Eli kann einiges verstehen, sie schätzt ihn sehr, auch andere „Krimis“; dann Noel Coward, Brief Encounter. Das ist gut verständlich und sehr gut gesprochen: Am Bahnhof in London treffen sich ein Arzt und eine Frau, beide haben Familie mit Kindern, sie verlieben sich mehr und mehr, treffen sich dort jeden Donnerstag; schließlich nimmt er Stellung in einer anderen Stadt an, um es abzubrechen; beide sind geknickt.)
Mit Chacha zur Bank; dann langer Spaziergang (Montana, da ist aber für Chacha zu viel Autogestank; Bundy und Dorothy.) – Chacha schreibt Briefentwurf für uns zusammen an Johannes und an Martin (in den letzteren füge ich einiges ein; auf Grund? des ersteren schreibe ich selbst mit Hand einen langen Brief an Johannes; dazu 2 Schecks: 300 DM Johannes für Anstellung von Haushaltshilfe, den letzteren für Martin Geburtstag.)
(Haarschneider) –Abends spielen wir die von Larry geliehenen Platten „Brief Encounter von Noel Coward (gut,
Nachmittags mit Chacha langen Spaziergang (H. fährt uns Westgate St. hinauf bis beinahe Sunset, dann fährt sie fort. Wir gehen W. hinunter, sehr schöne Gärten, größer und üppiger als die jenseits davon. Dann Chenault, wo jetzt bessere Häuser und Gärten sind als zu unserer Zeit; dann Barrington hinunter; ich führe Chacha in den Blumenladen, damit sie sich Blumen nach ihrem Geschmack aussucht: sie wählt margaritenartige. – Abends liest Chacha mir vor aus Zuckmayer (wie er sich unglücklich fühlte in Hollywood, weil er im office das script schreiben musste, anstatt zu Hause; und der Kontrakt, dass sein ms dann ganz der movie Firma gehört, die es nach Belieben ändern kann.)
H. fährt uns zu Jokl’s um 11 ½. (Um 12 fährt sie ab nach Ojai, um Erika zu holen). Chacha und ich bleiben bei Jokls. Sie ist entzückt über die vielen schönen Blumen und Büsche, und erzählt von ihrem Garten, und von allerhand Tieren. Nach 2h fährt uns 🕮\zu Mia / Marina Beach?\ Frau Jokl zurück; sie sagt mehrmals, wir sollten doch bald mal wiederkommen.) Nachmittags bringt H. Erika her, sie ist mit Bus gekommen.
8 – 10 Erika zum S. M. Coll. (für test). – Ich am Schreibtisch (Brief an Küstermanns über Zuschuss für Sabines Haushaltshilfe). – (Nachmittags fahren die anderen nach Ojai, um Erika zurückzubringen.)
Geburtstagskerze. Chacha schenkt mir schönen Gürtel aus hellem Schildkrötenleder.
Chacha, H. und ich zu Mia (wir gehen spazieren, ich mit Wim, die 3 Frauen zusammen. Dann sitzen wir auf der Terrasse. Sie schenken mir Europa-Straßenatlas zum Geburtstag.) Dann wunderbares Mittagessen mit salmon. Dabei schöne Musik von Stereoapparat. – Am späten Nachmittag fordert mich Chacha zu einem „kleinen Spaziergang“ auf ; es wird ca. 1 Stunde: auf Gretna Green bis Montana und zurück, dann Gorham hinaus und Dorothy zurück.
Jokls fahren Chacha und mich hinaus zum Marina Beach. Etwas über eine Stunde, meist nahe am Meer entlang, durch nette Ansiedlungen mit kleinen Häusern. – Dort sind Chacha und ich sehr angetan von den vielfältigen Fischen, seltsame Farben und Muster; Picknick, mitgenommenes Brot und Käse; dort geholt Milch und ein wenig Kaffee. Danach lege ich mich auf eine Steinbank; später erstaunliche Künste der Delphine mit gewaltig hohen Sprüngen aus dem Wasser, um einen Fisch zu schnappen, den ein Mann hoch auf einer schrägen Leiter in der Hand hält. Dann lege ich mich ins Auto, während die anderen noch etwas sehen. Dann Rückfahrt. Das Ganze sehr ergiebig und erfreulich; besonders durch Chachas Entzücken.
Colburn 9 ½ – 12 ½ (Briefe, auch an Erna; er schlägt vor, dass ich ihn „Brooks“ nenne.) – 2 – 3 mit Chacha (sie kommt zurück vom Farmers Market, wo Jokls sie hingefahren haben; sie war entzückt über die vielen Dinge, hat sich eine bunte Satin-Schürze gekauft, und eine Samen? Halskette. Sie war erstaunt, dass sie ihn manchmal anfährt: „Davon verstehst Du nichts“!). –🕮 Beim Abendspaziergang mit Chacha werden wir angesprochen von älteren Leuten aus Hamburg; und später von Yvonne, die mir um den Hals fällt (sie sagt, sie wird uns zur Rezeption der Hochzeit einladen im Sept; ich sage: Sie weiß ja, dass ich abends nicht ausgehe; sie sagt: Es ist aber nachmittags, aber sie versteht auch, wenn ich nicht komme.)
Levi Buch „Gambling with Truth“ gelesen. – 3 ½ – 6 Prof. Silvers hier mit 4 Studenten vom Fullerton College, 2 M 2 W. S. hat schwarzen Bart und sideburns. (Sie stellen ganz gute Fragen: Was ich erwidere auf Quines Kritik meiner Explikation von „analytisch“. Ich habe gesagt, dass Gesetze nicht notwendig sind für Voraussagen; ich: Man kann sie, wie Schlick vorschlug?, als Regeln anstatt als Sätze formulieren; dann fällt die Schwierigkeit mit pr 0 fort. H. gibt in der Kaffeepause Kaffee aus und hat gewaltige Schalen voll Gebäck auf den Esstisch gestellt, wo jeder sich holen kann. Über Fermat Lehrsatz. Ob Geometrie empirisch ist; ich erkläre Unterschied zwischen mathematischer und physikalischer Geometrie; Gauß Messung des Bergdreiecks, vielleicht Legende. S. hat bei Grünbaum studiert, klagt über Sellars’ Schwerverständlichkeit. Er fragt nach Studentenhaltung, als Hitler zur Macht kam. Ich erzähle über Prager Studenten, und meine scharfe sarkastische Bemerkung in der Fakultätssitzung. S. ist vielleicht Jude. In der Kaffeepause erzähle ich auch Geschichte über Hilberts Schlipswechsel.) – Abends Chacha und H. sehen am TV das musical „The King & I“ mit Yul Brynner; ich nur ein Stück; Chacha bis zu Ende, und erzählt mir dann.
Gelesen: Sternberg, Die Logik von Frege. (Vieles ist verkehrt; er ist nicht konsequent in Unterscheidung von use& mention; er behauptet, dass Russells Paradox aufgrund von Freges praktischen Grundprinzipien ausgeschlossen ist; er brauchte gar nicht zuzugeben, wie er tat, dass das System davon betroffen wurde.) – Abends sehen wir am TV wiederum Yul Brynner, in der Geschichte der guten gun men, die ein mexikanisches Dorf von den ständigen Beraubungen befreien wollen (“The seven magnificent men“). 🕮\(über Merkenthalers) / Erika hier / Cohen\
Chacha erzählt uns aus Annettes Brief (Ferdinand hat seine Arbeit für Sven aufgekündigt. Sie werden Ende August nach Deutschland fahren, auf einem Schiff. Er beklagt sich, dass Sven sich nicht um den Bau kümmerte. Die beiden haben sich entzweit, und dann ist leider auch eine Spannung zwischen ihnen und Grete entstanden. Aber Mädele hält zu ihnen. Chacha ist sehr betrübt darüber, weil dies eine arge Belastung für Annette sein muss.) –H. und Erika vermissen sich vorm Busterminal, wo Erika aus Ojai ankam. – (Chacha erzählt mir beim Spaziergang von ihrem Gespräch mit Curtis? und H. Sie sagt, C. ist sehr gebildet, weiß literarisch gut Bescheid, und auch musikalisch sehr interessiert. Er ist aus Alabama (ich glaubte, er wäre aus einer der karibischen Inseln.))
(H. bringt Erika um 8 zum LA City Coll. für Test, 12h geht sie zu Dr. Catz.) 10 – 12 Rob. S.Cohen bei mir (er ist in diesem quarter in San Diego jetzt mit Frau und Tochter im eigenen Auto hergekommen. Wohnt im Bel Air Sands Hotel, wo Sunset den S. D. Freeway kreuzt. Gestern Abend hat er in einer Synagoge gesprochen; ich frage, ob er religiös ist; er sagt nein, der Rabbi ist selbst ein Atheist, wie Fr. Aber er legt Wert darauf, dass seine Kinder im Bewusstsein ihrer Abstammung aufwachsen. Ich erzähle, dass Abe Kaplan nach Jerusalem will; er ist sehr erstaunt. Er steht auf dem Standpunkt von Buber, dass es ein Fehler war, Israel als jüdischen Staat zu begründen; es hätte von Anfang an ein jüdisch-arabischer Staat sein sollen. – Er zeigt mir das Inhaltsverzeichnis vom Neurath Buch; es enthält eine vollständige Bibliographie, und eine Reihe von Artikeln, die ursprünglich deutsch oder englisch waren. Es soll dann auch eine deutsche Ausgabe erscheinen. Über meinen Beitrag: Ich sage, ich habe keine Zeit jetzt, muss an Prob. arbeiten. Er schlägt vor : ein Vorwort; aber ich sage, das Vorwort muss von ihm und Marie geschrieben werden; ich könnte eine kurze „Introduction Note“ schreiben. Er hat im Kapitel „Memorial“ aus meiner Autobiographie zitiert; dies will er umschreiben in eine Note, und die kann ich dann nach Belieben ändern oder ergänzen. Damit bin ich einverstanden. – Er sagt, er hat uns mehrmals in Princeton🕮\(Chacha über Ferdinand)\ besucht; wir haben uns damals gegenseitig von unserer Analyse erzählt. Wir haben uns auch beim Stanford Kongress 1960 getroffen. – Er hat viel Reisen in den kommunistischen Ländern von Osteuropa gemacht und Leute besucht, auch in Ostdeutschland; in Jugoslawien hat er sich nahe befreundet mit Markovic und Petrovi\'c. M sei stark von meiner Philosophie beeinflusst, und dadurch auch andere Philosophen dort; dagegen sei P. unter dem Einfluss von Heidegger Schülern in Deutschland geraten, und jetzt ein marxistischer Existenzialist.) –Chacha liest mir vor aus ihrem Brief an Annemarie (über vieles Erfreuliche hier, aber auch Seltsames und weniger Erfreuliches? in Amerika. Über H und mich: manches erfreulich, manches auch anders; „aber die kennst Du ja selbst“.) – Abends mit H und Chacha (Chacha erklärt nochmal ihre Entrüstung über Sven und Gretes Stellung gegen Ferdinand, was ihr so leid tut, weil Ferdinand so schon Minderwertigkeitsgefühle hatte, und es für Annette so schwierig ist, zumal auch Annemarie zu ihr gegen Ferdinand gesprochen hat. Chacha wirft Grete vor, dass sie die Tatsachen entstellt, und stimmt Heini zu, dass Grete zuweilen „verrückt“ sei; Heini hat ihr auch gesagt, dass vor einigen Jahren, als Walters Geschäft zusammenbrach, Grete Falsches über ihn zu den Geschwistern gesagt hat, und Chacha glaubt das jetzt. Ich sage ihr: Ich habe damals auch die Darstellung von beiden Seiten gehört; wir Außenstehenden können da unmöglich entscheiden, wie die Fakten wirklich waren. Aber Chacha glaubt, sie wisse über damals und jetzt genau die objektiven Fakten. Auch z. B. über das antike Bild Götzenbild, das Chachas Mutter besaß und zuletzt an Heinis Tochter Gina gab; es sollte, wenn es mal verkauft würde, der Ertrag an die Geschwister verteilt werden. Heini hat ihr, als er zuletzt in Deutschland war, eine genaue schriftliche Aufstellung über dieses Ding? und vielleicht noch andere Sachen gegeben; daraufhin sagt Chacha: sie weiß jetzt genaue Fakten, wie sie wirklich waren, denn sie habe es jetzt „schwarz auf weiß“!)
Nachmittags fährt uns H. wiederum Westgate bis in Druckbuchstaben:Kearsarge (Dann gehe ich mit Chacha aufgrund des Straßen Adresses K. nach links, W🕮\(Telefonat mit Stocks (… office) und Fay)\ dann Oceano nach S; sehr schöne Gärten. Ich wollte nach der Karte Currituck nach O zurück zum Westg., wo ich diese Straße schon gesehen hat sic. Sie kam aber nicht! sondern Oceano bis Saltair, und diese nach S; nirgendwo eine Straße nach links. Auf Oc. sind sehr schöne Gärten, und wenig Verkehr (weil Sackgasse). Schließlich kommt Saltair auf San Vic. (wo ein sehr hohes modernes Gebäude der Brentwood Savings steht.) Wir kreuzen S. V. (ohne traffic Licht), und gehen lange nach O; kleine Läden, die ich noch nie gesehen habe; bis Montana (Ecke abgeschnitten?, durch Parkplatz). Dann M. nach W bis Bundy; über Gorham nach Hause. Ein schöner Spaziergang, über eine Stunde.) – Abends TV: Sullivan, Smothers Brothers; manches gefällt Chacha gut.
Ich telefoniere mit Fay und dann Stocks über NSF (siehe Notizen; die Situation wird aber nicht klar). Dabei kommt auch Kalish ans phone (er hat von Fay gehört, dass ich das große ms BS anstelle eines reports bei NSF einreichen will; er hat hinein geschaut (vielleicht Lewis ihm gesagt), dass es sehr interessant sei. Auch über stärkere Sprachen z. B. theoretische Sprache und dergleichen; er will das in seinem Brief für reapp. erwähnen; fragt mich auch nach Angaben über Titel der Sammlung, Mitarbeiter beim ersten Band, ich sage: wird vielleicht nächstes Jahr fertig. Er will für reapp. für ein ganzes Jahr ansuchen!) – Abends TV Gunsmoke11https://en.wikipedia.org/wiki/Gunsmoke (leider diesmal ohne Matt).
Election (Stichwahl: Bradley gegen Yorty)12Mayoral Election in Los Angeles; bei den beiden erwähnten Kandidaten handelt es sich um Sam Yorty und Thomas Bradley.. Ich überlege das Problem von NSF; Kalish will für ein ganzes Jahr ansuchen; will ich wirklich so lange? Und ich überlege, wie ich die verschiedenen Möglichkeiten für NSF begründen soll. Dann telefoniere ich mit Stocks. Der sagt: möglichst einfach! Gar nicht meine Berechnung, wie viele Monate ½ usw. Mit Fay telefoniert: Ich möchte gern die Bestände? in den verschiedenen haben, für meinen Brief an NSF. Aber nachmittags 5h telefoniert sie: sie hat alles mit Stocks durchgesprochen und einen sehr kurzen, einfachen Brief aufgesetzt. Sie liest ihn mir vor, und ich bin einverstanden. Sie meint, das Geld würde 🕮 dann bis 30.6.70 reichen, was ja der Endtermin ist, gemäß NSF Brief Juni 68. Ich sage: Vielleicht möchte ich doch die beiden Assistenten bezahlen; aber sie sagt: am einfachsten dann aus meiner Tasche (Nachteil: Einkommensteuer). Ich bin sehr erleichtert; anstatt noch stundenlang nachzugrübeln über die verschiedenen Möglichkeiten, ist jetzt ein Entschluss gefasst; und ich brauche nichts zu formulieren!) – 6h Chacha und H. kommen erschöpft nach Hause (seit 10h sind sie unterwegs; mexikanisches Konsulat, Einkäufe, besonders ein Kleid für Chacha.) –
Yorty hat gewonnen! gegen den guten Neger Bradley, als mayor von L. A. (Mrs. Mercer sagt dazu: es ist zwar enttäuschend, aber sie hatte große Sorge, dass, wenn B. gewonnen hätte, er ermordet worden wäre, wie Präsident Kennedy, und Robert Kennedy. Durch den Sieg von Y. wird die Polizei jetzt das Gefühl haben, dass sie noch brutaler einschreiten können.) – Abends liest Chacha einen Brief vor; wir sollen raten, von wem an wen er geschrieben ist (es ist mein Brief im Sera Jahrbuch „ein Brief, worin steht, warum man nach Schweden fahren muss “; ich stelle mich unwissend bis beinahe am Ende, vorher sage ich nur „das kommt mir bekannt vor“; und wir haben großen Spass dabei; daran knüpfen noch andere Erinnerungen an 1912 an (ich wollte zuerst mit Frachtschiff nach Mexiko fahren, wo Vater Schöndube mich eingeladen hatte, wenn ich selbst die Reisekasse trage; aber Garthe, den ich überreden wollte mitzukommen, warnte mich, dass der Vater nach „ernsten Absichten“ fragen würde. Chacha sagt, sie war sehr enttäuscht, dass ich nicht kam, und der Vater würde sicherlich freundlich gewesen sein; ich sage aber, es würde doch für mich arg schwierig gewesen sein. Dann erzähle ich, wie ich Garthe und Malotki an der Ostsee besuchte und jedem vorschlug, mit mir nach Schweden zu kommen; aber sie konnten nicht. Malotki half mir, im Hafen von Kolberg (?) einen Frachtdampfer nach Oslo zu finden; und dann fuhr ich mit der Bahn nach Wärmland.))
H. und Chacha ganzen Tag in die Stadt (zum mexikanischen Konsulat, Kleider kaufen; sie nimmt nur ½ Jahresvisum, für ein Jahr 🕮 muss man nachweisen, dass man monatliche Zahlungen aus US bekommt.) –Ich lese den ganzen Tag das Buch von Rodriguez über „confirmation und corroboration“; über Popper und mich (ca 220 ms mim. Diss, sehr gründliche Untersuchung). – Abends sitze ich bei Chacha in ihrem Zimmer. (Sie fragt, warum ich später nicht mehr so romantisch und erfinderisch war wie zur Sera Zeit und Schwedenreise. Ich sage: Das war die Wirkung des Krieges; ich erinnere mich, dass ich nachher in Wiesneck mal sagte: Ich will nicht mehr Volkstänze tanzen, wir sind doch keine Kinder mehr. Der Verlust der vielen guten Freunde war schrecklich; und dann das Kriegserlebnis selbst. Ich erzähle vom Sturm auf den Chemin des Dames; wie ich verwundet wurde und ins Lazarett kam, dann nach Sedan, zusammen mit Gurlt?; und wieder zusammen zurück zum Regiment. Und dann nachträglich noch ‚Erholungsurlaub‘ ca im Mai 1917; und da verlobten wir uns, und fuhren nach Jena; und im August kam ich wiederum nach Wiesneck; da war Kriegstrauung. Dann die Zeit bis Anfang Dez. 1918 in Berlin. Sie beschreibt, wie elend es ihr ging, mit der kümmerlichen Ernährung, und Schwangerschaft. Ich erzähle von meinem pazifistischen Rundbrief, bis das Verbot vom Oberbefehlshaber kam. Das Ganze wusste sie gar nicht mehr. Sie war anscheinend auch nicht glücklich mit den Abendsitzungen der Freideutschen Gruppe über die Zukunft Deutschlands; sie fühlte sich schlecht und verstand nicht recht, was die eigentlich wollten. Dann nach dem Krieg die Zeit in Jena; und dann fuhr sie mit Kind nach Wiesneck, während ich noch länger in Jena zu tun hatte. Sie erinnert sich, dass sie mit mir in der sic 1. Mai Umzug mitmarschierte (ich erinnerte nur Margret). Ich erzähle die Warnungen von Prof. Wien. Dann in Wiesneck wohnten wir bei Mama im großen Haus. Schwierigkeiten mit Sex; und bald zogen Margret und Hanne ein und das Unheil fing an. Auf einmal ist es schon 11h geworden!)
Vormittags sehen wir am TV den Film „Zapata“ (Brando als Z., Quinn (der vom „Griechen Zorba“) Z’s Bruder. Das Ganze sehr packend. Nachher lese ich im Terry ein wenig über die mexikanische Revolution. – Abends hole ich mein Kriegstagebuch 1914 – 18, weil Chacha wünscht, 🕮 dass ich ihr genauer angebe, wo und wann ich immer war im Krieg. Ich erzähle einiges von den Karpaten, Schmiedeberg, auch Absturz von Fritz; Ausbildung in Döberitz. Vieles ist im Tagebuch in Bleistift stenografisch geschrieben und schlecht lesbar. Bei Döberitz erkläre ich, dass ich einige Nachteile gegenüber den anderen durch Lesen und Intelligenz zu überwinden mich bemühte. Um 9h erinnert Hanneli, dass es Zeit für mich ist; aber erst kurz vor 10 gehe ich wirklich fort; Chacha ist unersättlich mit Fragen und würde am liebsten noch stundenlang fortsetzen.
Ich übersetze Briefe: Chacha hat Notizen für einen an die Freundin von Heini aus S. Barbara, die später nach Afrika will. H. will einen deutschen Empfehlungsbrief für Smart an amerikanische Stellen verschicken. – Nachmittags 3 ½ – 7 bei Jokls, Mia und Wim hier. (Wim ist ganz in seinem Element. Kennt alle Menschen, die erwähnt werden, und Bücher, und Musik. Über das Giftgas, das vom Flugzeug auf den Berkeley campus gelassen wurde, während die Nations Garde Männer den campus umringten und niemanden hinaus ließen! Über die Zustände in Staatshospitälern. – Jokls erzählen über die traurige Situation von Klopfers: Sie wohnen in einem bungalow in dem Altersheim in Carmel Valley; er hat eine sehr schwere Krankheit, vielleicht Parkinson, und ist anscheinend senil geworden; seine Frau bemüht sich sehr um ihn, kann aber nicht mehr Auto fahren, und so leben sie einsam und verlassen. – Über Russell: Mia hat ihm zum Geburtstag geschrieben, und er hat mit eigener Hand geantwortet. Ich sage: Ich hatte es auch vor, aber bin nicht mehr dazu gekommen.)
VI / 1969 Ich helfe H. für Smart (er hat ihr einen Empfehlungsbrief einer Institution in München geschickt; ich übersetze es, zusammen mit H., ins Englische. Ebenso einen Brief von Heidi; aber zum 2. Teil, den H. für sie formuliert hat, sagt sie, er könne stärker formuliert werden; ich sage, sie soll sich zunächst mit Heidi über den deutschen Text einigen; dann wollen wir ihn übersetzen. – Mit Chacha (Ich gebe ihr Vorgänge und Daten aus meinen Kriegstagebüchern 1914 – 18 an, und erzähle einiges dazu; besonders über die verschiedenen „Fahrten zur Front“ von Schmiedeberg, die meist nach einigen Tagen zurückfuhren. Ich kann Semendria in keinem Atlas finden. Über Krotoszyn; mein Antrag, an die Front zu kommen; Urlaub nach Hamburg bekommen, wo dann Grete mit Mama waren, und dann plötzlich 🕮\Herbert Stussig\ der Befehl: Abfahrt zur Front, kein Urlaub nach Hamburg!)
H’s Geburtstag. 12h H. bringt im Auto Herbert Stussig her (er war in Colombia &Brit. Guyana, für Vorträge über Industriemanagement an Universitäten, und Beratung. Er erzählt von fantastischer moose Jagd mit kleinem Flugzeug in Alaska und sonstigen Reisen. Nach langem nap, fahren wir nachmittags die Kanter ganz hinauf, einschließlich die Schleife, vorbei an meinem Traumhaus, bis zum Ende, dann lange hinabgegangen, mit schönem Ausblick. Dann schlägt er vor: Mulholland, den er mal gefahren ist vor vielen Jahren, bis schließlich zum Meer hinunter. Wir fahren Mulh. und dann, wie mit Merkenthalers, durch Topanga nach Hause. Herbert war in L. A. bei der Edison elektrischen Gesellschaft, als junger Ingenieur nach Absolvierung der technischen Hochschule Karlsruhe. – Anfangs finde ich ihn langweilig, aber er ist doch intelligent und an vielen Dingen interessiert und weiß überall sehr gut Bescheid. Ganz müde kommen wir um 8h nach Hause. Wir essen und plaudern bis 10 ¼. (Ich sage vorher zu Chacha, er könnte doch auch ein Taxi nehmen und Chacha macht dann beim Essen, bevor H. kommt, Bemerkungen darüber, dass sie uns so lange gefahren hat, und dass sie kürzlich eine Unterleibsoperation hatte; aber er reagiert nicht darauf.))
9 ½ – 12 ½Brooks Colburn hier. (Briefe ). (H. und Chacha zum Flughafen, wegen Chachas Flugkarte; sehr umständlich und zeitraubend.) – Nachmittags gelesen, gekramt.
[Nachmittags H. und Ch. ins Theater; eine Negergruppe spielt „Trumpets of the Lord“; sie sind ganz begeistert darüber, wie gut es gespielt wurde, mit ballettartigen Bewegungen.] Abends lese ich Chacha weiter vor, aus meinem Kriegstagebuch (Aug. 1916 in Jena, der „Bruch“; und Mutters Entsetzen darüber.) 🕮\Erikas Graduation (wir drei und Dr. Kulka)\
(H. und Chacha zu Einkäufen in die Stadt.) Gelesen und gekramt; Post. – Abends wiederum Chacha aus Kriegstagebuch vorgelesen: (Sept. 1916 zur Westfront. Thillot, ruhig. Dann in die Vaux Gegend, bei Verdun.)
Jamison ms angesehen. (H. und Chacha in die Stadt für Einkäufe. Kleid 10 $!)
(Wir drei und Dr. Kulka nach Ojai für Erika’s Graduat. 8 ½ Abfahrt, nach 10 dort (in Erikas Zimmer. H. und E. packen alles in den Auto trunk). 11 – 12 die Feier (Ansprache von Lacey: Er spricht von Prinzipien, dann zählt er viele neue Sachen und Lehrkräfte auf für nächstes Jahr; es klingt zu sehr nach Propaganda. Ein Neger Oma Galloway spielt sehr schön Klavier: Bach; er wird oft herkommen zur Schule, da auch einen neuen Chor einrichten. Dr. Jon S. Mangon (sein Fach ist Latein und Griechisch; er erzählt von Studenten, die mit ihm studiert haben). Dann gibt Lacey die Diplome aus für 5 Mädchen und einen Jungen. (Unter den Mädchen auch Ilona Haydon, die mal hier gewesen ist.). Dann dürfen die Graduierten endlich zu ihren Eltern usw. gehen und deren Glückwünsche empfangen.) –Nachher lege ich mich zum nap Nachher gehe ich mit Chacha zum „Ronda“ Restaurant; dort kommt auch Frau Kruiger zu unserem Tisch. Sie sagt, wie sie Freude an Erika gehabt hat; sie war immer offen und ehrlich. – Mit Chacha zu Erikas Zimmer zurück, für unsere naps; ich in Erikas Bett, Chacha im Nebenzimmer. – Nachher kommt H. und Erika vom Picknick zurück, wo sie mit anderen Kindern auf einem hochgelegenen K Platz waren; dort war Sonne, während unten der Himmel bedeckt war, sodass wir die Berge nicht sehen konnten. Letztes Einpacken, Rückfahrt am Meer entlang, Malibu usw.; dann 🕮\zu Kuhns (auch Jamison) / Chachas Abflug nach Mexiko\ bringen wir Dr. Kulka nach Hause, und Chacha geht noch hinauf, die Wohnung ansehen; sie ist entsetzt über das Durcheinander vieler an sich schöner Sachen aus vielen verschiedenen Ländern. 7h zu Hause.
Mit H. und Chacha zu Kuhns (dort 11 – 2 ¼; Larry, Pauline; Kinder: Laura und Paul; auch Jamisondort. – Chacha bewundert das schöne von Neutra gebaute Haus. Dann spazieren, die Frauen auf dem unteren Stalbriggs?weg. – Wir 3 Männer auf der Straße. Siehe K Jamison. Ich gebe J. das BS ms, das ich irrtümlich an Philosophie, Harvard adressiert hatte. Er ist nett, und sehr gescheit. Er wird angestellt sein in Stanford, department von Arrow (mathematische Statistik oder Ökonomie?). Er arbeitet jetzt bei Gen. El. für Commun. Satellite. Für sie fährt er nach Brasilien; weil die Regierung dort bei Gen. El. einen eigenen Satelliten bestellt hat; auch für Unterrichtszwecke: TV.) – Nachmittags Jokl’s kurz hier zum Abschied (Chacha gibt ihr die rote, aus mexikanischem Band genähte Tasche, sie ist sichtlich erfreut; sie fahren in einigen Wochen nach England). – Abends nochmal kurz Kriegstagebuch. Chacha erzählt vom Hochzeitsplatz im Wald. Sie sagt, sie möchte so gern nochmal herkommen: entweder bei Rückreise, einfach Seitentrip von Europaflug; oder, wenn sie doch nächsten Winter noch in Mexiko bleibt (was sie sich sehr wünscht, wegen elendem Winterwetter drüben), vorausgesetzt, dass sie eine Beschäftigung in Mexiko finden kann, z. B. bei Nena) dann wiederum einen Hin- und Rückflug hierher.
11h H. und ich bringen Chacha zum Flugplatz. ( 601, 11:55 nach Mex.) (Sie ist sehr bewegt über den Abschied; zuletzt, als sie schon in Schlange steht und wir neben ihr gehen, kann sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Vorher sage ich ihr noch, Annette und Ferdinand sehr herzlich zu grüßen, und dass ich beide sehr gern mag, und sie herzlich hier willkommen sind.) (Sie fährt zunächst zu Grete; wird den gemeinsam gelegten Geburtstag der 3 Schwestern feiern, und dann wahrscheinlich zu Nena nach Oaxaca. Zuletzt zu Hause hat sie mir noch diesen schönen Augenschutz geschenkt. Ich habe ihr noch auf Wunsch 🕮 eine Skizze der Straßen in der Nachbarschaft gezeichnet, wo wir spazieren gegangen sind.) – Nachmittags vieles aufgearbeitet (Rechnungen bezahlt; komplizierten ballot für Senat, und dergleichen.)
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Briefe diktiert). – Beim Mittagessen schreit Erika sehr aufgeregt, und schlägt mit der Faust auf den Tisch, weil Schwierigkeiten bestehen in der Frage ihrer Unterkunft im Sommer. Sie möchte irgendwo ein Einzelzimmer haben, am liebsten in einer kleinen Wohnung mit einem anderen Mädchen. Aber sie ist böse, weil sie voraussieht, dass sie vielleicht im college im dorm schlafen müsse. Ich sage, sie kann doch sehr glücklich sich fühlen, dass sie nicht noch ein weiteres Jahr auf die Schule gehen muss, und dass sie dies durch ihre eigene Tüchtigkeit erreicht hat. – Nachmittags diktierte Briefe fertig gemacht, und eingelaufene Post durchgesehen.
Gelesen; besonders Bartley III (mim. 1969): „Wittgenstein und Popper als österreichische Schullehrer“ (sehr interessant; er sagt, dass beide kommen aus der österreichischen Schulreformbewegung; beide, Popper und der späte Wittg., sind gegen Atomismus und Positivismus, für Konfigurationismus, nämlich Gestaltpsychologie. Allerlei interessantes Biographisches über beide; beide haben bei Bühler studiert.) Nachmittags gehen H und E auf Suche nach einem Zimmer für Erika für den Sommer. Sie finden ein gutes bei einer Witwe mit Tochter, in der Gegend des Mormonentempels. – Abends über Autokauf für Erika. Ich sage: lieber ein gebrauchtes , besonders am Anfang; und sie stimmen zu.
Ich lese in Pasquinelli, Neoempirismo; darin sind 6 Aufsätze von mir übersetzt (k: [1969-2]).
Einiges gelesen in Poppers Conj. &Refut. (Aufsatz mit demselben Titel.)
Endlich wiederum am Art. I, Umarbeitung (“The Aim“). (Manche Teile, besonders am Anfang mit den Formeln, kann ich ziemlich einfach beibehalten. Aber ich schreibe ausführlichere Bemerkungen 🕮 über die beiden pr-Begriffe. Und über Terminologie von ich. (Ich akzeptiere Savages Term „personal prob.“).)
Weiter an Art. I (Erika zieht um in ein eigenes Zimmer bei einer netten Frau.)
Weiter am ms Art. I.
Vormittags BrooksC hier. (Wir verpacken Enc.Phil. Band 2 für Rücksendung; mehrere Briefe). Nachmittags am ms Art. I. [H. zu Dr. Steinberg; er ist zufrieden mit dem Zustand ihres Kehlkopfes.]
(Zum Haarschneider) nachher spazieren: Montana, Bundy, Gorham; das alles erinnert mich an Chacha. –Fay telefoniert: NSF-Beschränkung geht weiter für das kommende akademische Jahr!
Weiter an ms Art. I.
weiter an ms Art. I
weiter an ms Art. I: erster Text fertig.
weiter an ms Art. I (ms durchgesehen), halb).
Ich finde im alten braunen folder „Symp. London 1965“ meine Diskussionsbemerkungen zu Kyburg, Bar-H., &Salmon: „On rules of acceptance“. Zu meiner Überraschung sage ich dort: Ich teile nicht B.-H.s völlige Ablehnung von solchen Regeln; acc. ist unentbehrlich, z. B. wird im üblichen Gebrauch von prob. die Evidenz einfach akzeptiert. Daraufhin will ich nun in Art. 1 auch meine Stellung zu solchen Regeln modifizieren. – 1:30 zu Dr.Straatsma. (Er bezweifelt, dass Kontaktlinsen von großem Vorteil für mich sein würden; denn zum Lesen und Schreiben muss man dazu noch eine Brille aufsetzen!) – Abends erzählt Erika (vom großen Rockmusikfest, 🕮 wo sie 3 Tage hintereinander war. Leider sind die meisten der Sommerklassen beim S. M. College schon gefüllt! Sie will aber doch im Herbst sicher dorthin gehen, nicht nach S. Barb., falls die sie noch zulassen würden. Denn dort im dorm hat sie kein Einzelzimmer, was sie in Ojai schon lange hatte; darum will sie ihr soeben gemietetes Zimmer behalten. Dann aber wäre es gut, ein Auto zu haben, um zum college zu fahren. VW automatisch gebraucht kostet ca 1800 $! Ich sage, wenn sie ins SM college geht, sparen wir nächstes Jahr die hohen Kosten der Staatscolleges; so könnten wir dann ein Auto finanzieren; aber ich hatte gedacht, es würde so etwa zwischen 800 und 1000 sein; dies Jahr habe ich ja auch viele Ausgaben für Großmutters Reise, nach Mex. und dann von dort hierher und zurück. Hanneli fügt hinzu: und unsere Ausgaben für Operationen. Sie glauben, dass es auch viel billigere gebrauchte amerikanische Autos gibt; sie wollen sich mal umschauen.)
Colburn hier (Briefe an J. und F.) – Nachmittags Post gelesen; Sachen notiert.
Ich lese mit großem Interesse Feigl’s „The Wiener Kreis in America“. (Ich hatte es im Dez. nur vorgelesen bekommen, war zwar interessiert, aber hatte nicht die Muße, es wirklich zu durchdenken und aufzufassen. Es gibt eine Menge teils unbekannte teils vergessene Tatsachen über Wiener Kreis, Wittgenstein, Philosophie in Amerika, die günstige Atmosphäre hier für unsere Ideen; und sehr gute Beleuchtung und Erklärung. Ich bin ganz fasziniert durch das Lesen; es tut mir nochmal extra leid, dass es nicht möglich war, Feigl nach Kalifornien zu bringen.) – 7 ½H und E kommen nach Hause: Sie haben ein Auto gefunden, das jemand, der fortfliegen will, eilig verkaufen will gegen bar; ein Oldmobile; H’s Auto repair Mann Idecker🕮 kennt das Auto; er wird es nochmal gründlich untersuchen; es ist von 1964; Preis nur 750 $. Beide sind begeistert über den Fund; und Erika ist sehr glücklich, dass alle ihre Wünsche erfüllt sind: nettes Zimmer, nette Frau, Hündchen, und nun sogar ein Auto.)
Hempel telefoniert (Diane und Toby sind nach Israel geflogen, er hat soeben NL bekommen „gut angekommen“; nachher wollen sie vielleicht noch nach Griechenland. Ich erzähle ihm von Dr. Straatsma: Einstweilen sind Kontaktlinsen nicht ratsam, weil sie nur für Distanz gut sind.) – Vorher hat Arthur Benson telefoniert (ich gratuliere zur Heirat; sie fliegen heute nach Deutschland und Österreich.) –Frau Jokl telefoniert (sie fliegen Sa, 28. nach England.) Erika kann von Fred telefonisch Auskunft haben über SM Coll (sie soll dort möglichst Marsh als counsellor nehmen; Fred wohnt bei ihnen, während sie fort sind; er geht zur Arbeit 12 – 8.)
Ich lese Jeffrey’s Rez. für JSL (Miller’s „Paradox von confirmation“, und eine Reihe anderer Aufsätze; ich schreibe Notizen für einen Brief an J. aber dann überlege ich, dass es sich doch wohl nicht lohnt; vielleicht lese ich ihm diese Bemerkungen vor, wenn er mal wieder herkommt.)
(Noch einiges gelesen Auf den vorhergehenden Eintrag verweisender Pfeil).
Endlich wiederum zurück zum msArt. I. (für Sektion „Acceptance“ habe ich noch gefunden: im folder vonLondon Coll. 1965 ms für Diskussion über Acc., über Vorträge von B. H., Salmon, Kyburg.) Ich bin überrascht zu finden, dass ich hier sage: ich will acc. nicht ganz ablassen; denn wir brauchen es ja z. B. für acc. der Evidenz; dazu könnte ich jetzt noch aus BS hinzufügen: für acc. der besonderen allgemeinen assumptions, die man macht für eine besondere investigation; darunter auch phänomenologische). 🕮
[H. und E. zu Browns in Newport. Sie machen wiederum eine Bootfahrt mit, aber mit allerhand fremden Leuten. E. fährt das Auto hin und zurück, auf freeway; H. sagt, sie fährt sehr gut, und bleibt immer ruhig.] – Ich mache die gestern überlegten Änderungen in Sektion „Acceptance“, und dann die letzte Sektion, mit den wirklich behaupteten Sätzen, darunter die analytische C-Aussage. Dies im wesentlichen wie früher.
Das ganze ms Art. 1 nochmal sorgfältig durchgelesen und zum Tippen fertig gemacht. – Ich telefoniere mit Cal. Press. Zachary ist jetzt mit anderem beschäftigt; ich spreche darum mit Henon, auch sponsored?editor. Der sagt, er wird die Sachen jetzt einstweilen behandeln; später wird wahrscheinlich Z. sie wieder übernehmen. Ich sage ihm, dass, wegen meiner Augenoperation, Jeffrey wird die editorial Arbeit machen: Korrespondenz mit den anderen Autoren; die ms werden vermutlich bald fertig sein.)
VII / 1969Stegmüller’s neues Buch (über Erklärung wissenschaftliche Erklärung ist gekommen: ein großer Band von 812 Seiten). Ich lese darin über H-O Methode der Explikation von Erklärung, über Dilthey und die Methode des „Verstehens“ in der Geisteswissenschaft. Über Kausalmodalitäten (besonders auch meine eigenen).
Vormittags Erika macht ihre Autofahrprüfung (sie macht es sehr gut; nur ein Fehler. Bei Linksbiegung ist sie nicht ganz genug nach links eingebogen.) Danach gibt man ihr sofort die driver’s lic.) Noch Überlegungen zu Art. 1. (Ich finde noch eine Menge alte Notizen dazu. Ich überlege, ob ich noch einiges darüber ins schon fertig abgeschlossene ms einfügen soll.) –Brief von Hanne: Johannes und Sabine haben eine Frau für 4 Tage je Woche angestellt; sie bekommt monatlich DM 300; Johannes und Sabine wollen es aber nur von mir annehmen, weil Küstermanns schon überladen sind: für Bekleidung der Jungens, Amrum Ferien, usw. 🕮
Vormittags 9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Briefe diktiert; auch einen sehr lobenden an Stegmüller über sein neues Buch „Wissenschaftliche Erklärung“.) –Ich sage H., dass ich überlege, ob ich vielleicht doch wenn ich ins Wohnstift ziehe, lieber nach Dießen gehen soll. (Sie überlegt, ob sie dann vielleicht ihre Wohnung am Platz nach Dießen verlegen soll; falls dann könnte ich später wählen, welche von beiden Wohnungen ich nehme und welche ich aufgebe. Ich schlage vor, dass sie mal an Eline schreibt, dass die mit der ihr bekannten Direktorin von Dießen telefoniert, um zu hören, ob man sich dorthin anmelden kann für eine gewisse Zeit, z. B. Frühling 1971.)
Überlegungen für morgen, M und K.
M&K hier (Gespräch 10 ½ – nach 2. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit verflog! K. gibt weitere Korrekturen für BS. Ich gebe ihm „Uncertain Evidence“ ms mit; ich erkläre den problematischen Punkt: gegen Ende die „Irrelevanzregel“; sie haben ebenso Bedenken wie Jeffrey. – Betsy und Ellen kommen, Gordon abzuholen; H. sagt, dass wir gerne mal beide mit ihren Frauen zusammen hier hätten, vielleicht mal einen Sonntagnachmittag; sie nehmen mit Freude an; es wird aber noch kein Datum verabredet.) – Über Gespräche notiert. Abends Brief geschrieben an Hanne und Hans Arnold (dass ich Johannes geschrieben habe, und die Bank beauftragt habe, ihnen monatlich 300 DM zu schicken; mein Gehalt ist für ein weiteres Jahr verlängert worden.)
Auf Vorschlag von M und K schreibe ich eine Einfügung für § 3, um zu erklären wieso die individuellen? Konstanten logische Konstanten sind.
auf den vorigen Eintrag verweisender Pfeil wird zu kompliziert; ich streiche dies auf den vorigen Eintrag verweisender Pfeil und sage einfach: ein Modell ordnet jedem Prädikat eine Extension zu. – Ebenso auf M und K Vorschlag schreibe ich klarere Erklärung über Identifizierung von Propositionen mit ihren Wahrheitsmengen. –Chacha Brief (großer Kummer über Gretes und Svens Vorwürfe gegen Ferdinand; sie ist ganz auseinander mit Grete, ist wiederum zu Mädele gezogen. Diese fährt sie nun im Auto nach Oaxaca. – Ich antworte, lege Hannes Brief bei, ich sage, dass ich jetzt monatlich 300 DM an Johannes überweisen lasse, frage sie, ob 🕮 es ihr recht ist, wenn ich den kleinen DA (160 DM) an sie einstelle, bis sie wieder in Deutschland ist.)
Colburn 9 ½ – 12 ½. (Hauptsächlich Briefe. Ich sage, BS& 14 ist seit Monaten verschwunden, wir wollen es suchen; er schaut zuerst unter den Rolltisch, zieht den obersten folder im 2. Fach heraus und sagt: Dies ist & 14A! Ich kann es kaum glauben! Darunter liegt 14B darunter 14C. (Meine hypothetische Erklärung: diese 3 folder waren bisher von einigen Zeitschriften zugedeckt; vor einigen Tagen habe ich die genommen und am sic hier im Sessel abends gelesen, und dann die Zeitschriften zu anderen Zeitschriften gelegt. So waren jetzt zum ersten Mal die lang vermissten folder sichtbar. Ich hatte aus meinen Notizen festgestellt, und Mrs. Turman bestätigte es, dass sie schon Ende Dez. alle DM von § 14 getippt hatte; ich habe dabei notiert, dass ich sie noch nicht revidiert hatte.)) – Nachmittags Briefe fertig gemacht; und gekramt. – (Abends nach dem Bad zum ersten Mal wieder Haare gewaschen, ermutigt durch Dr. Straatsmas Bemerkungen, dass es jetzt wieder wie früher geht.)
Weiter DM§ 14 revidiert. – Nachmittags 3 ½ – 5 Champawat hier. (Er bringt mir seine Diss., offiziell getippt, mit liebevoller Widmung hineingeschrieben. Er spricht auch über einen Plan, Aufsätze von mir in einer neuen Anthologie zu sammeln, vielleicht auch Übersetzungen von deutschen (er hat zwar in Deutschland das sic verlangte Sprachprüfung gemacht, kann es aber nur schlecht. Ich rate ihm, mit Feigl zu korrespondieren.) Er erzählt allerhand über Feyerabend (siehe dessen K?).) – Weiter DM revidiert.
Weiter DM§ 14 revidiert (die 3 Abbildungen vom Farbenraum übertragen auf ein DM) für § 15) und am msArt. 1 (aus „Aim“) gearbeitet.
ms BS § Farbenraum fertig gemacht.
Vormittags Mrs. Turman hier (ich gebe ihr das fertige ms von Art. 1 (auch das besondere Blatt mit den 3 Figurenügung zu sein, aber die Vorlage ist zu unscharf, um es zu entziffernSinn?).) – Ich beginne Arbeit an BS§ 15 ms(über und („methodologische Regeln“, die ich jetzt einfach „Regeln für IL“ nenne. Ich habe mir überlegt, dass diese Regeln zum reinen IL gehören, 🕮 falls sie nicht speziell sich auf einen bestimmten Fall?, z. B. Farbenraum, beziehen; denn das Sprechen von Dreiecken, und Angabe von Seitenlängen geschieht ja auch in metrischer Geometrie als Teil der mathematischen (nicht physikalischen) Geometrie.)
Weiter an § 15. (Da sind einige Probleme in Bezug auf die „basic regions“.)
Weiter an § 15. (Ich hatte gesagt, „die Distanz zweier b, ist definiert durch die Distanz zwischen ihren Hauptpunkten“; ich dachte dabei an die Lehrsätze über den Schwerpunkt von Körpern; aber der gilt ja nicht für beliebige Körper, wohl aber für Kugeln; ich lese in Hans13Es könnte das Buch von Hans Hahn, Mathematische Physik, Leipzig 1924, gemeint sein.theoretische Physik nach.)
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Meist Briefe diktiert.) Nachmittags Briefe fertig gemacht und k-Karten geschrieben. In Fann’s Sammlung von memories über Wittgenstein14Vermutlich K. T. Fann, Wittgenstein, The Man and His Philosophy, New York 1967. (auch 6 Seiten aus meiner Autobiographie) gelesen.
Überlegungen zu § 15. (Ich lese im Holton über Newtons Gesetz der allgemeinen Gravitation; die Vereinfachung durch Schwerpunkt ist im allgemeinen nicht anwendbar. Faszinierend ist die Entdeckung weiterer Planeten, und Bode’s Gesetz15Vielleicht https://de.wikipedia.org/wiki/Titius-Bode-Reihe.) Mittags zu Frau Turman. (Ich bringe ihr neue D.M., sie gibt mir getippte DM, (Art. 1 beinahe fertig, und von § 15 einige korrigierte).)
(Ich überlege zu basic regions im Att Raum: ich will eine höchste Weite festlegen; und für die Distanz zwischen basic regions doch einfach die Mittelpunkte nehmen, weil diese Regionen ja sehr klein sind im Vergleich zum G.) – Abends am TV: Man sieht vom Apollo Raumschiff aus die Erde; und dann das Innere der Kapsel; es scheint größer als früher. – Heute ist Brief von Annettesic(sie wollen 16.-20.8. hier sein; dann mit Auto große Reise durchs ganze Land, dann Schiff von NY.)
Weiter an § 15 (Definition und Theoreme über basis Regionen und zulässige Regionen. Überlegungen über Definition der Distanz zweier basic Regionen durch die Distanz der Mittelpunkte.)
Weiter an § 15. – Brief (& Karte) von Chacha: Sie wünscht, dass wir nach Oaxaca kommen, und schildert es sehr anziehend. Sie schreibt auch über Weizsäcker: Er wird nach München kommen (er will ein Institut für Zukunftsforschung gründen, im Rahmen der Planck Gesellschaft). 🕮
Weiter an § 15 (Basic regions).
TV: astronauts auf dem Wege zum Mond.
Nachmittag und Abend: TV: Landing on the Moon. Sie stellen ein kleines TV auf, und so sieht man dann (was ich vorher gesehen hatte als simulation, aber klar erkennbar) jetzt in Wirklichkeit, aber sehr schlecht erkennbar. Es ist aufregend. Ich muss mich immer wieder überzeugen, dass ich hier wirklich die Männer auf dem Mond herumgehen sehe und Sachen aufstellen: die Flagge, und verschiedenen Apparate; was ich vor Jahrzehnten mal so ähnlich in sci. fi. gesehen hatte; ich kann es kaum fassen, dass dies jetzt die Wirklichkeit ist, und zwar in demselben Augenblick.
DM von Art. 1 revidiert. – (Mittags Erika fährt mich in ihrem Auto, das ich jetzt zum ersten Mal sehe, bis zur Kiowa; das Auto ist wirklich sehr schön und gut, big außen und innen; hat doch power steering‚ wie sie gesagt hatte, aber H. nicht glauben wollte. Sie war einige Tage in Ojai; dort verwahrt Ilona das Haus einer Familie, und so konnte sie auch dort wohnen. Erika überlegt, ob sie nicht durch Übersetzung vom Deutschen ins Englische Geld verdienen könnte; sie dachte beim Deutsch department UCLA anzufragen; aber ich glaube nicht, dass da gute Chance ist.)
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Einige Briefe; Adresslabels für spätere Versendung von Art. 1). –Brief von Chacha: Nena will für 3 Wochen oder so nach Chicago mit einer Freundin, die sie dorthin eingeladen hat, und möchte ihr Haus vermieten für die Zeit ($1000 Pesos = 80 $ im Monat). Sie sagt, ich würde ein getrenntes „department“ haben, ein Zimmer zum Wohnen und Schlafen für mich, eigenes Bad und Clo; dahinter Veranda und Ausblick in eine Schlucht, nicht auf andere Häuser; sie würde sich sehr freuen, und wir doch sicher auch. Wir überlegen es gleich ernstlich. H. meint, Erika würde nicht mitkommen wollen, weil sie dort keine jungen Leute hat. –Später kommt Erika. (Sie ist begeistert, und möchte gern mitkommen!) – Abends, als H. aus ist, kommt E. nochmal hinauf, um das Geld zu holen; $ 10; sie hat den netten jungen Hund Shena bei sich, und will noch jetzt (4 ½) allein in ihrem Auto nach Ojai zurück; sie fährt am Meer entlang, nicht freeway. 🕮
(Haarschneider und Spaziergang). – Mit H. noch weitere Überlegungen über Mex. (Die Hauptfrage ist das Mietauto. Mir scheint, in Oaxaca ist zu wenig Chance, besser in Mex. H. meint, wenn die Fahrt zu lang ist für mich (8 Stunden), könnte ich mit Flugzeug weiterfliegen.
– Ich überlege noch, ob ich einiges an meiner Arbeit hier noch beenden könnte. Der Artikel 1 ist fertig (vielleicht aber noch Hinzufügung über Methodologie, angeregt durch die Bemerkungen über Darwins Theorie von Thomas Kuhn). Ich möchte, wenn möglich, auch gern noch § 15 über Basic Regions fertig machen; oder wenigstens den ersten Teil, der schon als ms in den letzten Wochen geschrieben ist, in die geplante bessere Form umformen, wo einige Definitionen und Theoremformeln mit D und T aufgestellt werden.)
(Mit passport agency telefoniert; mein Pass ist abgelaufen, schon 1968; ich muss für einen neuen ansuchen; ich muss persönlich hinkommen.) – Überlegung über die \(\eta{}\)-Werte in beschränktem Att-Raum; die \(\gamma{}\)’s müssen natürlich vergrössert werden. Das ist eine automatische Folge davon, dass wir für den neuen Raum eine normalisierte weitere Option einführen. Aber ich habe intuitiv die Idee, dass die \(\eta{}\)’s ungeändert bleiben sollten, und definitiv die alten Distanzen beibehalten werden sollten; sonst würden keine Distanzen als groß erscheinen, und daher der Ähnlichkeitseinfluss vernachlässigt werden.
Ich verfolge weiter die gestrige Idee. Da der beschränkte Raum ein nicht-konservativer Teilraum ist, gilt die übliche Regel (R 6 – 1) hier nicht? Stattdessen habe ich in § 6 ein neues C’ eingeführt. Mit Hilfe davon kann ich nun die neuen \(\gamma{}\) und \(\eta{}_{lj}’\) bestimmen. – Abends 6 ½ geht H. fort für einen Topanga Marathon, bis morgen Nachmittag. Erika kommt, um mein Abendessen zu besorgen. Sie hat auch den netten jungen Schäferhund Shena mit hier. Sie erzählt, dass sie gestern Abend Volkstänze hatte in Ojai, wo sie jetzt eine Zeit bei Ilona ist; dann haben sie alle früheren Schulfreunde, die dabei waren, in ihr Haus eingeladen; das ging bis nachts 2h.
Weiter Berechnungen und Überlegungen für \(\eta{}\)-Parameter in Sprache, die einen beschränkten Att. Raum hat. – Mittags 3 Sachen zu Frau Turman gebracht für Korrekturen. Erika hat mich heute versorgt, weil H. noch im Topanga Marathon war. 🕮\Tony Anderson wieder hier / zu Dr. Rimer\
Weiter an dem Problem (\(\eta{}\)-Werte für beschränkten Raum).
(Weiter an dem Problem (\(\eta{}\)-Werte für beschränkten Raum); die neuen \(\eta{}\)-Werte können nicht gewählt werden; sie sind durch die alten \(\eta{}\)- und \(\gamma{}\)-Werte eindeutig bestimmt.) Ich lege alle diese Notizen ab in AS§ 16, für eventuelle Verwendung.
9 ½ – 12 ½Tony Anderson (zum ersten Mal seit Jan. Colburn hat geheiratet und ist auf Hochzeitsreise, auch nach München und Wien, kommt zurück 2. Woche im Sept.) (Einige Briefe diktiert. Er muss sich erst an die neue Maschine gewöhnen. Dann einige weiße Kästen für Mo Rev. gemacht. – Er hat Pläne für Diss. bei Church: über Churchs oder ähnliche Begriffe von ‚sense‘ mit stärkerer Relation als L-. Er ist editorial assistant für JSL, liest Sachen, besonders nicht-mathematische, und sucht aus die, die für Besprechung in JSL geeignet erscheinen, und macht Liste für Church, der dann die letzte Entscheidung macht. Er sagt, Church ist fleißig dabei, seinen 2. Band der „Logic“ zu schreiben: System mit Typentheorie mit unendlichen Typen; axiomatische Mengenlehre und dergleichen.) – Endlich wieder zurück zu BS§ 15: basic regions. – Ich sage H., könnten wir nicht vielleicht das Auto von Merkenthalers kaufen in Mexiko? Sie ist sehr dafür. Wir besprechen einige Möglichkeiten, vielleicht könnten sie eine Woche nach Oax. zu uns kommen. Später liest sie mir ihren stenografischen Briefentwurf vor, darin steht: „Wir haben uns entschieden, nach Mex. zu kommen“! Ich sage: Ich habe noch nicht die endgültige Entscheidung gemacht. Sie sagt: also dann Entscheidung morgen. Ich: ja. Sie fragt, was meine Bedenken sind. Ich: Es gruselt mir vor allem Schwierigen: Unterkunft, reines Wasser, Sprache, usw.; ich fürchte, dass ich eines Tages mir sagen werde: Warum habe ich mir das aufgehalst?! Und mich nach meinem sicheren ruhigen Platz hier sehne.
1 ½zu Dr. Rimer. (Er macht gründliche Untersuchung. Ich sage, dass ich keine Beschwerden habe, besonders gar nichts mit dem Magen. Er stellt fest, dass alles in Ordnung ist. Aber der Kardiogrammapparat funktioniert nicht! Ich soll ein andermal wiederkommen, bevor oder nach der Mexikoreise, 🕮 es ist nicht eilig. Er erlaubt auch wieder Dexedrin, sogar ½ zweimal täglich, ich sagte ihm, dass ich das früher nahm, aber später auf seinen Rat herabging auf je ¼, als ich 1967 aus Deutschland zurückkam; und dann bald es ganz fortließ.) – Ich mache Entscheidung für Mexikoreise; Erika ist da und ist entzückt. H. schreibt an Merkenthalers, ob wir ihr Auto kaufen könnten, und dass wir vielleicht am 14.8. fliegen würden.
An BS § 15 weiter. (Ich will es unbedingt noch fertig machen bevor wir abreisen.)
Weiter an § 15. (Ich mache ausführliche Angaben darüber, was die Explikation der zulässigen Regionen erreichen soll.) Heute ist ein besonders heisser Tag (ich gehe spazieren mit kurzen Hosen und Sandalen.) – Abends weiter an Brief an Rafael beendet.
Weiter an § 15. (Ich versuche informell zu zeigen, dass meine Explikation von „nützliche Gebiete“ durch den exakt definierten Begriff „zulässige Gebiete“ adäquat ist; das macht einige Schwierigkeiten.)
Weiter an § 15. (Ich mache Fortschritte in der Rechtfertigung der Definition von „adm. regions“. Das wird jetzt besser und klarer. Aber es kostet auch viel Zeit.) – Mir wird beklommen, dass wir vielleicht schon am 14. abreisen; wir haben noch keine Antwort von Merkenthalers. Ich möchte so dringend? den § 15 ms fertig machen vor der Abreise. Andererseits ist aber auch noch so viel zu besorgen (zu Dr. Rimer mit H und E, für Injektion; zu Dr. Werk?, wegen Ohren, weil ich nicht gut höre; zum passport Amt; zum mexikanischen Konsulat; Reiseschecks von der Bank holen; usw.)
Anderson hier vormittags (langen Brief an Springer diktiert; allerhand geordnet.) Er vergisst, eine carbon copy zu machen, darum mach’ ich mir eine Xerox Kopie vom Original.)
Weiter an § 15. (Mia telefoniert; sie sind vorgestern aus Europa zurückgekommen, mit 5 Stunden Verspätung!)
Zur Passport Agency. (Ich zahle 12 für Pass, 2 für schnelle Behandlung; sie werden ihn in einigen Tagen zurückschicken.) Sehr heiß in der Stadt, wir müssen weit entfernt parken. Wir sind froh, dass das erledigt. 🕮– Beim Mittagessen fragt H., ob es mir recht wäre, wenn wir die geplante Reise nach Mexiko aufgeben! Sie ist jetzt so ganz erfüllt von der Tätigkeit am Topanga Center. Die haben auch schon Therapiegruppe mit Kontakt gemacht, auch nackt, und mit Körper und Seele zusammen; das alles ist jetzt sehr erfreulich, weil sie hier etwas lernt, und auch selbst noch dazu beitragen kann. Das ist ihr sehr wichtig für die Zukunft. Auch in Deutschland, für ihre psychologische Arbeit. Ich frage, ob der Wunsch hier zu bleiben, deutlich überwiegt, oder ob sie ambiguous fühlt. Nein, sie sagt, sie ist für hier Bleiben. Ich frage: Wie viel? 5:5, 6:4 oder was? Sie sagt (ohne Rückfrage, wie ich das wohl meine): 7:3! Ich sage: Das ist eine klare, deutliche Präferenz; da brauchen wir gar nicht mehr länger Überlegungen anzustellen. Sie sagt: Du bist doch auch froh, hier mit Deiner Arbeit zu bleiben? Ich: Ja, vielleicht nicht 7:3; aber jedenfalls bin ich sehr gern einverstanden; es wäre mir doch schade, jetzt abzubrechen. Aber ich bitte sie, den Brief so zu schreiben, dass der Hauptanteil zur Planänderung von ihr kommt; sie sagt: Gewiss, das hatte sie auch vor. Ich sage: Sie kann aber doch sagen, (um nicht die ganze Last der Verantwortung auf ihren Schultern zu haben), dass ich sehr in der Arbeit stecke und es ungern unterbrechen würde. So ist also der Mexikobeschluss gefasst. –H. schreibt am Nachmittag einen stenografischen Entwurf für langen Brief an Chacha und liest ihn mir vor; dann tippt sie das Ganze; Merkenthalers bekommen auch eine Kopie, beides „Express“.
Vorbereitungen für meeting morgen (M. hat mein ms „Predicates mit Distanzen“ nachgeprüft; und dann festgestellt, das \(B_a/B\gt 0\) ist, dann und nur dann, wenn an 1 der 3 \(\eta _{il}\)-Werte zwischen engen Grenzen liegt; z. B. für \(\lambda{}=1\): zwischen ½ und ¾. Das scheint mir erstaunlich. Was für Folgerungen sollen wir daraus ziehen?)
10:30 – 1 Diskussion mit M., K. und J. (J. ist zurück aus Brasilien; er wird im Herbst assistant professor sein in Stanford, im department von Econ! bei Arrow, der auch seine Doktorthesis leitet. – Ich erkläre einige Probleme mit ungewisser Evidenz; mein Vorschlag für \(C’(B_p)E=\) Produkt der \(u\)-Werte. Allerdings setzt das Unabhängigkeit voraus, und da muss man Bedenken haben; aber es führt zu der alten \(\lambda{}\)-Formel, nur mit \(nj\)-anstatt c?j. Ich sicgehe Erika hat gutes lunch für uns bereitet, mit Zungen. –🕮 Nachher gehe ich mit M. und J. spazieren, um 3 blocks. Nachher ist mein Unterzeug triefend nass.) – Von Chacha kommt langer Brief (6 Seiten: sie ist so entzückt, dass wir nach Oax. kommen wollen; inzwischen ist unser Brief unterwegs, dass wir doch nicht kommen werden! Zum Glück sagt sie aber nicht, dass Nena jetzt daraufhin nach Chic. fliegen wird, sondern: dass sie dort bleibt, auch wenn wir da sind. Sie meint, das ist genug Platz, ich werde dann das Gastzimmer mit eigenem Bad haben.)
(H. ist noch im großen Marathon, kommt nachmittags 5 zurück, hat abends schon wieder Curtis zu Besuch.) Erika hat diese Tage gut für mich gesorgt; sie hat ein nettes kleines Kätzchen aus Ojai mitgebracht, und ist sehr fröhlich damit. –Ich habe ms von BS§ 15 beendet; ich fange an, es nochmal ganz durchzulesen und Verbesserungen zu machen. –Telegramm von Rafael, hocherfreut über unser Kommen! (Von Chacha ein 6 Seiten langer Brief ( entzückt über unser Kommen; sie
Weiter an Revision von § 15. –Erika kommt; diesmal lässt sie die Katze hier, weil ihre landlady nicht so viele Tiere herum haben will.
9 ½ – 12 ½Anderson hier (bei der Post vom department ist fast keine erste Klasse. Ich habe nicht genug vorbereitet (alle Karten und SD sind schon eingeordnet. Ich diktiere Brief an Mehlberg, dessen Frau gestorben ist; und Rafael, dass wir „aus persönlichen Gründen“ doch nicht nach Mexiko kommen.)) – Nachmittags Sachen gekramt. – Das Kätzchen kommt manchmal zu mir ins Zimmer, wenn ich die Tür offen lasse. Abends, als H. schon zum meeting fort ist, kommt Erika mit Shena. (Ich bleibe am Esstisch und wir amüsieren uns an den beiden jungen Tieren, die sich jagen, aber gut vertragen.) –Erika klagt, dass der Berater am SM college sie nicht wirklich beraten hat; er weiß nur, was man an seinem college nehmen kann, aber nicht, was in S. Cruz nach einem Jahr verlangt werden würde.
Weiter an Revision von § 15. Ich vereinfache in DC(3) die Diskussion über die Wahl von \(\beta{}\); ich streiche die Prozedur mit Halbieren des längsten kombinierten Intervalls; aber ich füge hinzu, dass \(\beta{} = 1\) möglich ist: \(\eta{}\)-dimensionale Kugel, in \(R*\): Quadrate). Erika war zeitweise hier mit Hund und Katze. Dann geht sie, lässt aber die Katze hier; die hat sich sehr mit mir befreundet; als abends H. ausgeht, kommt sie immer zu mir, an den Esstisch, zum Schreibtisch und zum Schlafzimmer.) 🕮\Annette & Ferd. / zu Neutra’s Haus\
Weiter an Revision von § 15. (Die meisten in D4 streiche ich jetzt, weil sie in D1, einschließlich der ass. (i) usw. schon vorhanden sind.) – 5 ½Annette & Ferd. kommen in ihrem?Greyhound Bus von El Paso; bis dahin reisten sie in mexikanischem Bus 3 Tage und Nächte ununterbrochen! Nur ab und zu 30 Min. Pause, für Mahlzeiten und Klo; die Sitze sind zurücklehnbar, ähnlich wie im Flugzeug; so konnten sie doch schlafen. – Sie erzählen auch von der unglücklichen Geschichte mit dem Bau; Sven wollte immer Änderungen machen, die gar nicht hineinpassten, meist verlangt von Waltraud, aus Gründen von Prestige und Vornehmheit; Annette ist erstaunt über Gretes emotionale Reaktion. – 9 ½ ziehe ich mich zurück. (Nicht gut geschlafen.)
Vormittags A. und F. erzählen von Mexiko und Guatemala, und von ihren Plänen (sie wollen? im Bus durch nördliche Staaten nach Osten fahren, nach Chic; dann nach Pittsburgh und Philadelphia, wo sie Freunde haben und vielleicht 2 Wochen bleiben wollen; dann mit Schiff oder isländischem Flugzeug nach Deutschland zurück.) – 5 ½Kuhns kommen herzum (Lary aus Rand, Pauline und Lora von zu Hause. Wir sitzen zunächst im Wohnzimmer, und sie erzählen von Neutra; Lary hat 2 Bücher von N. mit vielen Fotos von Gebäuden mitgebracht. 6h supper zusammen. Dann fahren wir alle zu Neutra (San Diego FrW N!, dann Ventura FW. Golden State FW, zum Silver Lake Blvd. Das Haus ist dicht am Gehsteig, aber vom Haus aus ist die Straße abgeschirmt durch Mauer und Sträucher; man sieht den See, und auf der drübigen Seite des Sees die Reflektion der Lichter am Abhang des drübigen Hügels, der vielleicht schon zum Griffith Park gehört. – Zunächst sitzen wir im unteren Wohnzimmer; eine große Türöffnung zum Musikzimmer wird weit geöffnet; drüben setzt sich Frau N16Dione Niedermann Neutra, geb. Niedermann (1901-1990); vgl. https://neutra.org/the-neutra-legacy/dione-neutra/ an den Flügel und singt Schubertlieder (eine wunderbare Stimme, noch mit 70 Jahren; sie singt ohne Noten, sehr sensitive und fein, mit starkem Gefühl. Ich sitze ganz dicht an der Türöffnung und kann sie gut sehen und hören. Später holt sie ihr Cello. Dann singt sie Lieder, meist Schweizer und deutsche Volkslieder; sie sagt nachher, dass sie im Schweizer Wandervogel war, und Hanne sagt, dass ich in der deutschen Jugendbewegung war, und auch in Freiburg studiert habe. Sie begleitet ihr Singen mit dem Cello; wunderbar, mit schönem Ton und klar, und fein komponiert. Es macht mir großen Eindruck, dabei auch ein Marienlied (Eia Poppeia …); die Volkslieder 🕮 kenne ich alle, außer einigen französischen. Ich sage ihr später, dass es mich stark bewegt hat, und sie freut sich.) – Da sind eine Reihe von anderen Gästen. Die waren vermutlich zum Dinner hier; wiederum sagte N. zu Kuhns, dass wir ja nicht vor 8 kommen sollten; er gab als Grund an, dass er nicht wollte, dass wir das Haus bei Tageslicht sehen [!] Später geht die Frau mit uns zum zwei Treppen hinauf, zum obersten Stock. Dort kann ich bequem auf einem ganz niedrigen Polster, mit Rückpolster, sitzen, vor einem Tisch, wo N.s Bücher ausgebreitet sind. (Nachher sagt Annette, ich sollte doch auch meine Bücher auf dem Tisch im Wohnzimmer ausbreiten, vielleicht im Scherz.) Frau N. berichtet, dass sie nicht nur Frau und Mutter ist, sondern auch Sekretärin. N. diktiert alle mss ihr in die Maschine, und sie muss dann noch den Text aus. Sie steht morgens um 4h auf, er um 5 (ob das nicht übertrieben ist?) Sie macht auch fleißig Gymnastik. Bis zu 35 push-ups. sie sagt, eine Phys hat gefunden, dass auch Leute mit Herzattacke so wie sie besser? fleißig Übungen machen, weil dann außer der Hauptarterie für Herz auch die anderen Arterien sich ausweiten. Ich frage Frau N., ob seine Ideen nicht verwandt sind mit denen vom Bauhaus; sie meint: vielleicht etwas. Später kommt N. selbst, vermutlich nach Abschied der anderen Gäste, und setzt sich neben mich. Ich frage auch nach Bauhaus; aber er schiebt es beiseite (nachher, auf der Heimfahrt, sagt Ferdinand, dass N. das merkwürdig abgetan hat; es sei ganz offenkundig, dass N. viel vom Bauhaus und Corbusier gelernt habe.) N. zeigt uns schöne große Fotos von Häusern; dabei auch seines in der Schweiz, 2500 m hoch! Viel Schnee im Winter; das sind besondere Probleme; die Aussicht aus den großen Fenstern auf die Berge, auch die Jungfrau, sind großartig. Ich frage ihn, wie er die Baumaterialien dahin gebracht hat; er sagt: mit funicullair (es ist nicht klar, ob das nur für Materialien war oder eine große Personenseilbahn). – Um 10 ½ sage ich, dass ich gehen möchte; wir steigen wieder die Treppe hinunter; dabei wird mit erst richtig klar, wo Glasscheiben sind, und wo Spiegel; durch beides wird der Eindruck von großer Weite gegeben; N. sagte: Dies ist wichtig; das Haus selbst ist so klein, das würde einengend wirken; das Grundstück hat sehr kurze Frontlinie. Alles ist ganz offen; die Treppenstufen sind nicht von unten her unterstützt, sondern hängen an runden Metallstangen, die man gleichzeitig als Anhalt für die Hand nimmt; diese Stangen sind oben an einer Metallschiene befestigt. – Heimfahrt mit H. und Erika in unserem Auto; H fährt nur ca 20 – 25 Minuten. Wiederum Golden State FW‚ Ventura FW, S. D. FW, Sunset. sagt: N. ist sicherlich ein sehr bedeutender Architekt mit neuen Ideen; aber er ist zu ehrgeizig, will anscheinend die anderen nicht anerkennen, auch wenn er Wesentliches von ihnen gelernt hat; das muss dann wohl auch schwierig sein für den Sohn, der mit ihm arbeitet.) – Ich lese nicht mehr; schlafe gut, ohne Unterbrechung!
(Vormittags H. und Merkenthalers in die Stadt; und Farmers Markt.) Ich schreibe Tagebuch (und Karte K für Neutra.) 🕮 Spät nachmittags gehe ich ¾ Stunde mit Merkenthalers spazieren: zum Bazar in Wilshire, der aber eben schon geschlossen worden ist. – Merkenthalers reden uns zu, doch noch später mal nach Oaxacazu gehen. – Abends kommt Erika mit ihrem Freund Ted (aus Ojai); sie wollen zusammen im Auto nach San Franc.; vielleicht könnten dann Merkenthalers mit ihnen dorthin fahren.
Ich telefoniere lange mit Jeffrey. (Er fährt am 20. mit Familie für 10 Monate nach England. Ich soll einstweilen nur seine college Adresse benutzen. Er schlägt vor, dass ich die U. Cal. Press frage, ob sie für Humburg einen Vorschuss (vielleicht $ 200) geben könnten. Ich sage, dass ich frühestens Frühjahr 1970 nach Deutschland will; einstweilen, solange ich noch hier bin, kann ich mit der U. Cal. Press. das besprechen. – Er fragt nach der Bibliogr. Ich sage: ich dachte, eine gemeinsame Bibliografie für Band I, für alle Autoren; ich will eine aufstellen und an die Mitarbeiter verschicken; die können dann angeben, welchen Titel sie noch einfügen möchten.) – (H. und Erika gehen vormittags zu der Negerkirche von Mrs. Mercer, wo Chacha so angetan war. Sie waren sehr interessiert.) – Nachmittags 3 ½ – 6 ½wir alle zu Mia. (Sie erzählen von der Sommerreise. Mia? zeigt mir auf der Karte, wo sie überall herumgefahren sind, und an einigen besonders schönen Orten eine Zeit geblieben; im Etschtal; bei Meran und Moter (mit alter Burg, wo die manessische Handschrift des Nibelungenlieds herstammt); dann westlich von den Dolomiten, über Stilfser Joch zum Como See; rätoromanische Gegend, mit Sprüchen an den Häusern. Vorher im oberen Rhonetal. So ging es durch Schweiz, italienisches Tirol, und Tirol. Oft fuhren sie einfach herum und suchten einen schönen Platz zu bleiben; aber das geht nur in den nicht überlaufenen Gegenden.)
Beim Frühstück frage ich Merkenthalers über Studentenunruhenin Mexiko. (Sie sagen, die Regierung hat mal Militär mit tanks aus Pueblo kommen lassen, um auf die Studenten zu schießen oder Tränengas zu spritzen. Sie sagen, alle sind empört über solche übermäßigen Maßnahmen; aber es sind auch oft Übergriffe der Studenten, z. B. Streikerklärungen, wenn viele Studenten lieber zu den Vorlesungen gehen würden. Sie sagen, Mädeles Tochter Brixie und ihr Mann Pepe sind beide Studenten der Anthropologie, und sympathisieren stark mit der Studentenbewegung, 🕮\Gespräch mit Annette\ sind aber auch wieder kritisch gegen einiges. Wegen der Regierungseingriffe haben beide beschlossen, in Deutschland weiter zu studieren und dort einen Grad zu machen.)
Den letzten Tag mit Merkenthalers. (Sie lesen Castanedas Briefe‚und das über Zapata. Ich zeige ihnen das Bild im Escher Buch, mit 4 Treppen auf dem Dach, die ringsum aufwärts gehen (kannst Du mir so ein Haus bauen? Was man zeichnen kann, muss man doch auch bauen können!) Mittags mit Merkenthalers spazieren: bis zum Bundy Drive, und Darlington zurück. (Nachmittags lassen wir uns noch lange über Mexiko erzählen. Aufgrund von Mias Vorbild, hat nun auch H. für uns schon Flugzeugtickets nach A.-Oax. bestellt. – Abends geht H. zum Topanga International Encounter (ich hatte sie heute morgen ermutigt, doch ruhig zu gehen, anstatt es immer aufzugeben; und Ferdinand geht mit ihr. Ich abends mit Annette allein hier, bis 9 ½. (Der Vater Merkenthaler hatte nicht ein Baugeschäft, sondern war Staatsbeamter für Postbauten als Architekt, für den Bezirk Südbaden. Aber nebenher hat er auch Pläne für Privatleute gemacht, was offiziell unter Ferdinands Namen ging. So hat er vom Vater die Methoden und Gesichtspunkte von Hausplänen gelernt. – Annette sagt, dass zwar von der Firma Bauer kein Einkommen jetzt kommt, aber sie hat von der Mutter Bauer auch Aktien bekommen, und von denen hat sie Einkommen. Sie hat ihrer Mutter 3000 DM geschenkt, weil das unterhalb der Grenze für Geschenksteuer ist. Ich sage: aber warum? Das kostet dann später unnötige Erbschaftssteuer. Sie sagt: als Kind nicht viel Steuer; und sie wollten so gern der Mutter das Gefühl geben, dass sie auch einiges für sich selbst besitzt, wovon sie brauchen und verschenken kann. – Annette erzählt, dass Chacha sie gebeten hat, mir auszurichten: wenn es nicht unbequem? wäre für mich, würde sie sich sehr freuen, wenn ich ihr Monatsgeld in Deutschland unvermindert halten würde. – Ich erzähle ihr von meiner Besteigung des Popocatepetl in 1923, und Vulkan-Colima. – Sie sagt, noch bei ihrem Bericht über ihr Einkommen: besser Sie und Annemarie sind besser dran als Annemaries Geschwister; und darum soll ich in erster Linie für die anderen sorgen. – Sie sagt, dass sie wohl nicht vor 2 Jahren ihr eigenes Haus bauen. Sie sagt auf meine Frage, dass Ferd. nicht regelmässig Sonntag in die Kirche geht. Aber wenn er geht, geht sie mit. Sie auch in Mexiko. Ich sage, dass er da eine im Grunde protestantische Einstellung annimmt, nämlich das eigene Gewissen entscheiden zu lassen. Das habe ich auch schon gemerkt, wie er beim vorigen Besuch in LA andeutete, dass er das Verbot der Kirche von Verhütungsmitteln nicht anerkennt. Sie sagt, trotzdem aber hängt er an der Kirche und ihren Lehren. Ich frage, ob? sie nicht versprechen musste, dass die Kinder katholisch aufgezogen werden; sie sagt, sie hat es zwar nicht versprochen, weil der Pfarrer nicht darauf bestand; aber er wünscht es, und darum wird sie es auch tun. – Ich erzähle ihr, dass es mir schon 1968? in Mexiko Eindruck machte, dass sie genau weiß, was sie will und was sie nicht will. – Ich erzähle von unserem ersparten Vermögen, durch Inas Sparmaßnahmen, und dem guten Erfolg; dass mein Gehalt von NSF noch bis Mitte 1970 geht, seit einem Jahr auf die Hälfte reduziert. Und dazu bekomme ich monatlich etwas 🕮\Erika zurück\ von dem Einkommen von meinen Aktien.) 9 ½ Erika kommt und fährt Annette zum Motel.)
Alles fertig gepackt; Erika fährt mit Merkenthalers im Auto ab. (Sie wollen unterwegs campen, vielleicht bei Big Sur; dann Santa Cruz, Erikas Freunde besuchen; dann nach San. Franc.; dann wollen Merkenthalers wieder mit E. halbwegs zurückfahren und dann wieder ihre große Autobusreise antreten.) – [Mrs. Mercer ist wieder, obwohl ihr Fuß noch nicht gut ist, mit ihrer 18-jährigen Tochter Mary-Ann, die soeben die Schule beendet hat, und im Herbst anfangen will, nursing zu lernen.]
9 ½ – 12 ½Anderson hier. (Briefe diktiert: Stegmüller, Bank, Shimony (lang); ich diktiere auch langen Brief an Routledge: Sie hatten mir zu wenig $ für den £-Betrag geschickt. Und sie sollen das Geld immer direkt an meine Bank schicken; nachher zerreiße ich den Brief, weil ich bemerke, dass der erste Teil irrig war: Ich hatte die £-Zahlen von 1968 genommen.)
An BS: Ich sehe die ms aller Sektionen durch, und übertrage alle Randbemerkungen in mein Ex. von BS. (Heute bis § 11 A.) – Bisher haben wir noch nichts von E. und M’s gehört; ich hatte gedacht, sie würden mal anrufen.
An BS: Ich beende die Übertragung von Randbemerkungen. Ich fange an: Bibliogr. –
Weiter an Bibliographie.
Weiter an Bibliographie. Ich lese auch einiges von Hintikka im H-Suppes-Band; er hat gute Ideen und stellt es klar dar; – Parameter \(\alpha{}\) ist vielleicht doch ganz nützlich. Aber: Seine k-Prädikate sind nicht in einer Familie, sondern unabhängig von einander; er hat also nur 2-Familien; das ist doch eine sehr enge Beschränkung.
Weiter an Bibliographie. (Ich lese Suppes über totale Evidenz; voller Missverständnisse.)
Weiter an Bibliographie
Weiter an Bibliographie (Hacking über „personal probability“ gelesen.)
Abends kommt Erika. (Zurück von der Reise mit Merkenthalers; sie hatten sehr schöne Tage zusammen in San Francisco. Dann zusammen in Sta. Cruz; sie konnten dort 🕮\Mia hier\ im Haus mit Nick? wohnen; die anderen waren nicht da; dann war sie noch eine Nacht in Ventura, bei Ed.) –E. berichtet von ihrem Autounglück: vor ca 10 Tagen hat sie beim Vorwärtsfahren zum Parken an der curb ein anderes Auto angekratzt oder eine Delle gemacht; sie ist in ihrem Schreck gleich fortgefahren und hat niemandem etwas gesagt, auch H. nicht. Während Erikas Abwesenheit kam aber ein Brief von Polizei, dass sie das Auto mitbringen muss, weil Verdacht besteht, und sie wollen sehen, ob da Kratzer oder dergleichen sind. H. hat in Erikas Abwesenheit die Polizei angerufen, dass E. nicht hier ist; und die haben es darauf verschoben auf 4.9., nahe S. M. Ave und Purdue, also nicht weit fort. Dann sind sie heute nachmittag zum Club gefahren; die haben es ruhig besprochen und ihnen geraten, was sie tun sollen; der Club hat nach Erikas Aussage einen „report“ geschrieben, der mit E.s Unterschrift hingeschickt wird, und der Club verhandelt dann mit der Polizei, sagt, dass da eine Versicherung besteht usw. Sie sind beide sehr erleichtert, dass dadurch die Sache schon gut vorbereitet ist, wenn sie zur Polizei gehen. – Nachher sage ich H., mich wundert, dass E. nicht lieber vor der Reise schon mit ihr gesprochen hat, um ihr Herz zu erleichtern; und H. stimmt zu.
Weiter an Bibliographie
Bibliographie endlich fertig. –Abends haben H und E eine Gruppe Leute hier, von den Encounter Leuten. (Ich glaubte, H wollte mich holen und mit einigen bekanntmachen; darum blieb ich am Schreibtisch bis 11h. Dann ging ich zu Bett, und las, bis nach 1h, wenn endlich die Party zu Ende war. Nächsten Morgen erzählte H. mir, dass sie noch mit den anderen zum Topanga Haus in Hollywood gefahren ist; dort haben sie dann richtig noch encounter gemacht; hier gelang es ihr nicht, sie dazu zu bringen, und auch nur einige zu Gesellschaften? zu finden, die sie arrangierte. Aber sie war doch zufrieden, dass die vielen Gäste es so sehr genossen, dass sie gar nicht fortzubringen waren; sie hatte auf die Einladung geschrieben 8 – 12.)
H macht mir Frühstück; dann erfahre ich erst, dass sie erst heute früh, gegen 5 oder 6 nach Hause gekommen war! Später kommt auch E., dersic sehr eifrig und tätig gewesen war bei der party. –
Endlich die Bibliographie vollständig fertig.
IX / 1969 Endlich BS§ 16 angefangen. (Über \(\gamma{}\), \(\eta{}\) usw. Hier brauche ich sehr wenig zu ändern.)
Weiter an § 16. – 12 – 2 ½Mia hier. (Sie sagt, ihre Dias von der Europareise sind jetzt aussortiert und geordnet. Wir sollen mal 🕮 abends kommen; dann wollen sie sie uns vorführen. Langen Spaziergang mit Mia (sie fährt uns über den Bundy Drive hinüber, und da gehen wir in ruhiger Gegend schön spazieren. Wir sehen zu, wie junge Männer ganz hoch an den überhohen, kahlen Palmen die fronds17https://www.familyhandyman.com/article/what-are-palm-fronds/ abschneiden. Dann steigt einer ab und zeigt uns: Er hat nicht Klammereisen, wie Telefonarbeiter, sondern nur am Schuh angebracht eine scharfe Spitze, die durch die Rinde hindurchgeht und dadurch festen Halt gibt. Dabei hat er immer ein dickes Seil um den Baum geschlungen und mit Karabiner an seinem Gürtel befestigt. Er liebt anscheinend die Arbeit.) Wir sprechen noch mit Mia über die Mexikoreise. – Nachmittags nach 3 kommt endlich Post (nach 3 Feiertagen); dabei ein Brief von Chacha (starke Bedenken gegen Mias Mitkommen! weil vielleicht auch Böhms kommen.)
Weiter an § 16. (Abends Hempel telefoniert lange; erkundigt sich nach meinen Augen. Diane und Toby waren glücklich zusammen in Israel; jetzt ist Toby wieder nach Boston zurückgefahren. Ich sage, dass wir Weihnachten nach Mexiko fahren; sie können nicht, weil da die Kinder kommen. Er will mir xerox Kopie von seinem Aufsatz (Vortrag) über Entwicklung des Logischen Empirismus schicken; das ist in einem Band mit einer Reihe anderer, ich glaube herausg. von Rescher; ich sage: Soll ich nicht das Buch kaufen; aber er meint: es lohnt wohl kaum. Scriven? und andere sind auch darin. Er ist sehr interessiert, zu erfahren, dass Dr. Straatsma von Kontaktlinsen abgeraten hat, weil ich die meiste Zeit zu Hause bin und lese und schreibe.)
Mrs. Mercer. Vormittags Anderson hier. (Briefe diktiert. Er bringt eine große Menge Post vom department, weil er 2 Wochen nicht hier war. Dabei auch: Lakatos, London proceedings, Band II und III). – Nachmittags Briefe fertig gemacht; in Lakatos Band II gelesen.
In Lakatos Band II gelesen. (Nachmittags telefoniert GertrudJaeger aus Berkeley; sie erzählt von sich; will mir Buch und SD schicken; siehe K!)
Lakatos Band II gelesen (B-H, C., Kyburg, Salmon?).
Lakatos Band II gelesen (B-H, C., Kyburg, Salmon?).
Lakatos Band II gelesen: Lakatos „Appendix“ (100 pp!); manches ist gut, wo er richtig stellt gegen Popper, und meine Ansicht erklärt, mit Hinweis auf meinen Beitrag; aber einiges ist auch verkehrt. Er verweist auf eine Seite im Schilpp Band, in meiner Erwiderung auf Popper, wo ich zeige wie Popper \(c_p\) und \(c_C\) immer durcheinanderbringt. Ich sic spricht (p. 336) vom Ramsey-de Finetti Theorem; dass dies für mich Bestätigung gibt, dass rationale Wettquotienten die Axiome der probability erfüllen: Aber 🕮\Anderson / M. K, Jam / Bohnert telefoniert.\ aber dann macht er einen argen Irrtum; er sagt: C. muss hierfür einen hohen Preis zahlen: Seine Theorie muss jede Referenz auf individuelle? propositions aufgeben (!!), denn „der Beweis des Theorems benötigt das Lemma, dass \(p(h)\neq 0\) für alle konjugierten? propositions“.
Weiter in Lak. Band II gelesen, meist Lak. Appendix. –
10 ½Mia kommt. 11h M., H. und ich fahren zum Recreation Center Swimming Pool: Das ist im Sunset Canyon, unterhalb der dormitories. Sehr schöner großer Teich; das Wasser ist nicht zu kühl, ganz angenehm in der starken Sonne; ich schwimme zum ersten Mal seit Hawaii (oder 67 Amrum). Nachher liegen wir auf der schönen Wiese im Gras, inzwischen sind viele Leute gekommen, aber nicht zu sehr gedrängt (ich liege in der Sonne, aber mit Hose an, meist auf dem Rücken.) Daher ist abends mein Gesicht verbrannt, gerötet.) – Nachmittags noch etwas in Lak. II App. gelesen; er beschreibt Entwicklung meines Zieles: zuerst confirmation, Versuch von numerischen Grad. Dann 1941 Keynes gelesen; dadurch prob. Interesse; aber prob. wurde erklärt durch zwei verschiedene Gedanken: Begriff von confirmation, Wettquotient. Er verweist auf Prob. § 41A: prob?, als Maß für Evidenzsupport, B: als fair? Wettquotient (ferner C: als Schätzung von rf.). Das hatte ich ihm 67 in Stockdorf berichtet, zusammen mit B-H.
Anderson 9 ½ – 12 ½ (2 Briefe, Sachen eingeordnet). – Nachmittags gelesen ms von London (ich konfrontiere meine Aussage, dass Wittgenstein der sic erster die Frage der Verifizierbarkeit aufstellte, mit vielen Zitaten von Comte, Mill, Peirce und anderen; er scheint wirklich Recht zu haben; denn oft wird auch gesagt, dass propositions oder Hypothesen, die die Forderung nicht erfüllen, keinen Sinn haben!)
Weiter London gelesen.
Abends etwas vorbereitet für morgen.
10 ½ – 1 Gespräch mit M, K und Jamison. (Nochmal über Uncertain Evid.) Nach dem Essen spazieren mit M und J. Er fängt jetzt an in Stanford ( in Econ.; als Assist. Prof.!)
K-Karten geschrieben und gelesen. – Nachmittags Bohnert telefoniert.
Endlich wieder zurück zum BS, § 16 über Analogie. –🕮\E. 2 Tage nach Ariz.\
Weiter an § 16.
Weiter an § 16. (Mrs. Mercer; H holt sie ab.)
9 ½ – 12 ½Brooks Colburn ist zurück. (Er hatte Hochzeitsreise, war in England, Oxford, und München, und Schweizer . (Briefe diktiert).)
Weiter an § 16. (Problem für § 4 über Applied IL. Können wir in reiner IL doch über Weite und Distanz von Regionen sprechen? Ich sagte früher: nein; aber jetzt denke ich: Auch in reiner Geometrie sprechen wir über Länge von Seiten und Maß von Winkeln im Dreieck; nur können wir nicht sprechen über Messungsverfahren.)
[E. fährt für 2 Tage mit der cornette Gruppe vom college in einem Schulbus nach Phoenix, Ariz., wo sie bei einem großen Fußballwettspiel in der Pause und nachher mit der Musik herumspazieren.] An § 16, Problem von reiner IL (für § 4.)
An § 16 (Problem von reiner IL für § 4); [nachmittags E. zurück. Es war anscheinend ganz amüsant.]
Endlich Umarbeitung von § 4A (reine und IL) fertig.
An § 16. – Nachmittags Paul Oppenheim telefoniert (macht mir Komplimente über ms Art. I.)
An § 16 (\(\eta{}\)-Kurve). [Später gesamt: § 17.]
An § 16 (\(\eta{}\)-Kurve).
An § 16 (\(\eta{}\)-Kurve) (Überlegungen über \(\eta{}\)-Kurve mit curp?).
(Ich sage H., dass sie die 20 M Darlehen für Gondrellplatz für ihre Wohnung überweisen lassen soll auf ihr Sparkonto; sie ist sehr gerührt darüber; ich sage, dass ich mich freue, es so zu machen, weil sie mir diese Jahre so schön gemacht hat).
An § (16) 17 (Überlegungen und Formeln für \(\eta{}\)-Kurve mit curp?).
12 – 3 ½Heini hier. (Er hat einige Zeit gewohnt bei einem guten Freund in Sta. Barbara; er erzählt von einer dinner party dort, wo auch Art Linkletter18https://en.wikipedia.org/wiki/Art_Linkletterdabei war; er sagt, der ist ein naher Freund von ihm, nennt ihn „Heini“. Da war auch ein Jüngling, vielleicht Student, Sohn eines prominenten Mannes, vielleicht Gesandter irgendwo, namens Douglas. Der nahm die Studentendemonstrationen in Schutz. Da hat ihm Heini klar gemacht, dass er 🕮 überhaupt gar nichts verstände von der wirklich gefährlichen Situation; nämlich, sie haben in Mexiko festgestellt, dass hinter der Studentenbewegung professionelle Agitatoren stehen, die aus anderen Ländern geschickt sind, und bezahlt sind, und die die Studenten aufgewiegelt haben. In Mexiko hat man alle arrested; und die wirklichen Agitatoren sind einfach verschwunden; man nimmt an, dass die Regierung sie erschossen und irgendwo heimlich vergraben hat. Er sagt, er ist auch für eine Weltregierung; aber die muss diktatorisch sein, wie die mexikanische Regierung, nicht demokratisch, wie in U. S. –Er lädt uns ein, für eine Weile nach Guad. in sein Haus zu kommen, nach der Zeit in Oaxaca. Er will uns dann auch zu Auto nach Tamazula fahren und zum Chapala Haus. Zum Abschied umarmen wir uns, und ich sage ihm, ich bin so froh, dass er wieder munter ist; er sagt, er ist auch sehr froh; er feiert jeden Geburtstag so besonders, weil es vielleicht der letzte sein könnte.)
Weiter an § 16. (Darlegung der Gründe und der Situation in Bezug auf die „normale Funktion“ für die \(\eta{}\)-Kurve.) – Abends kommt E. (Nachdem H. fortging zum Top. Center, spricht sie mit mir über ihre Klassen. Ich bestärke sie in ihrem Zweifel, ob Cornettes „das Richtige“ für sie ist. Daraufhin will sie es aufgeben, und vielleicht etwas Sport nehmen, oder moderne Tanzstunden vom college.)
1 ½Straatsma; (er ist sehr zufrieden. Druck ist ganz normal. Der swag beim Spaziergehen kommt vielleicht noch von den Augen. Er möchte Kontaktlinsen doch noch verschieben (trotz Mexiko) wegen Glaukoma. Dafür soll ich auch von jetzt ab 3 mal Tropfen täglich nehmen.) Nächstes: 8. .) – Nachmittags Leroy hier (ich sitze eine Stunde dabei und habe gutes Gespräch mit ihm. Er ist froh, jetzt an gerontol. zu arbeiten, das interessiert ihn wirklich. Er ist bedrückt durch die Unterdrückung in Jamaica.)
Weiter an § 16. (Stenografische Notizen für bessere Erklärung der Fragen, die mit der \(\eta{}\)-Kurve zusammenhängen.)
X / 1969 Weiter an § 16. (Begonnen, neuen Text zu schreiben.)
Langes Telefongespräch mit Zachary. – Weiter an § 16. (Da ist ein Problem: Kann die \(\eta{}\)-Funktion wirklich auf andere Räume übertragen werden? Vielleicht nur auf eindimensionale?)
Weiter an § 16.
Weiter an § 16.🕮
Vormittags telefoniert mit Renée Kaplan. (Sie sagt, Kalish ist nicht fortgegangen (vielleicht weil hier hier jetzt zu viele Probleme sind im department.) David ist sehr aktiv tätig. Heute ist ein meeting am Airport (Leute von consequences? zur Besprechung der Probleme mit Angela Davis, und die grundsätzlichen Fragen, die damit zusammenhängen. Sie sagt, Angela ist nicht nur hochbegabt, sondern auch eine feine lady, und persönlich sehr angenehm. Ich sage, ich möchte sie gern kennen; sie will David fragen, ob ich sie anrufen könnte dafür. Sie möchte mich auch schon lange gern mal sehen; aber es ist nie Zeit da. Sie will aber sehen, ob es nicht mal möglich ist.)) – Weiter an § 16. – Abends kommt Curtis; ich mache die Tür auf, während H. in ihrem Zimmer ist; die Katze rennt fort, und Curtis fängt sie wieder ein. –E. kommt aus Ojai zurück; Yvonne hatte sie dorthin mitgenommen; sie besuchten Stefanie dort. E. sagt, es ist so schön, mal wieder in Ojai zu sein; und auf einmal muss sie weinen bei H; sie könne gar nicht leben, wie sie selbst möchte; immer muss sie irgendwelche Forderungen erfüllen; warum könne sie nicht in Ojai leben! (H. sagt mir, sie ist manchmal unglücklich, weil sie meint, sie wird nicht geliebt. Es ist unklar, was wirklich zu Grunde liegt, die hat manchmal solche Zustände; als Chacha hier war, hat die ihr auch einige Ratschläge geben wollen, und besser Farbanpassung in der Kleidung, oder gegen die langen Fingernägel, oder irgendetwas.) – Abends David telefoniert (über ½ Stunde!) Er ist arg gehetzt, und immer kommen press reporter usw., wenn er aus einem meeting nach Hause kommt, und wollen ihn noch ausfragen. Er sagt, in der Times waren sie natürlich kritisch; aber der chancellor hat mit ihnen gesprochen und jetzt sind sie mehr gemäßigt; aber manche TV Kommentatoren, z. B. P, hauen immer auf Kalish herum, er weiß nicht warum; der soll der Anstifter von allem sein; auch die Einladung von Angela Davis, sagen sie, war eine Machenschaft der kommunistischen Konspiritörensic; bei Kalish wird sie wahrscheinlich auch wohnen, weil er immer schon die Friedensdemonstrationen machte. David selbst ist jetzt sehr tätig für Sane. Über Angela D: Sie tut nichts, außer ihrer Tätigkeit, als Reisen von einem politischen meeting zum anderen. Sie hat überhaupt kein privates Leben mehr. Er sagt, für ein 25-jähriges Mädchen ist das doch nicht das Richtige! Daher zweifelt er, ob sie leicht Zeit finden könnte, mich zu besuchen; sie spricht auch in Philosophie, hauptsächlich über deutschen Idealismus, besonders Hegel; das ist ihre Dr. Diss; und er sagt, er kann es nicht verstehen; ich stimme zu. Aber auch die marxistische Dialektik scheint mir nicht viel verständlicher als die Hegelsche. 🕮\Dr. Rimer: EKG / David an TV (über Angela Davis) / Blackmore\
11.30: TV9 im KreisTempo: Davidund ein vorsichtiger, aber vernünftiger Professor von Politik (?) werden interviewt. –Über Angela Davis; David spricht sehr ruhig und vernünftig, und klar. – Weiter an § 16.
Weiter an § 16. – 4 – 6 John Blackmore besucht mich. (Schreibt Diss. in Geschichte über die Ideen und Einfluss von Mach. Er hat in Frankfurt und Freiburg studiert, hat Wien besucht, Kraft, Neider und Frau Hahn gesprochen. Er ist gescheit und fragt unzählige Fragen; viele kann ich nicht beantworten. Siehe K!)
10 zu Dr. Rimer (nur EKG; er ist nicht da). Zu Fuß nach Hause. – Weiter an § 16. (Berechnungen und Überlegungen für Wahl von ).
Vormittags 9 ½ – 12 ½Brooks hier (Brief an Erna und Feigl). Nachmittags gearbeitet an Gutachten für Martin an NSF, bis beinahe 10h abends!
An § 16 (neue Überlegung: \(\eta{}\)-Kurve bestehend aus geraden Linien Zeichnung; das ergibt sich so bei der Methode merger von je?m Attributen; die habe ich vor Jahren schon verwendet.) – 1 – 2 bei Mrs. Turman; ich diktiere ihr meine Antworten über Martin auf dem NSF Fragebogen; dann gleich zum Briefkasten gebracht. – Nachmittags weiter an \(\eta{}\)-Kurve.
Weiter an § 16. (Weiter an der gradlinigen Kurve.)
Weiter an § 16. (Ich suche den alten folder IX von „Serde of Prado“ heraus (unter SP) von 1965. Ich Überlegung sic, ob daraus eine plausible Kurve entstehen könnte.)
Weiter für § 16. (Ich konstruiere ein quadratisches Polynom, durch Kombination von \(m=1‚2‚…‚5\). Das gibt eine dritte Kurve, mit Singularität nur bei O, wo ein angle entsteht.)
Weiter an § 16. (Ich versuche die allgemeine Formel zu finden für diese Art von \(\eta{}\)-Kurve.) Mittags sitzen Curtis und H. kurz mit beim lunch.
Weiter an § 16 ( die quadratische Funktion \(g\) weiter entwickelt; angefangen Skelett hierüber; einzufügen in § 16.)
Moratorium Day.19https://en.wikipedia.org/wiki/Moratorium_to_End_the_War_in_Vietnam (Durch das ganze Land; an vielen Universitäten Friedensdemonstrationen.)
Vormittags Brooks hier. – 6 – 7 Mia hier (dann geht sie und H. zum Vortrag von Abe Kaplanüber “Philosophie der Einsamkeit“ im S. C. Mary Coll. auf dem Berg 🕮\M, K, J. hier\
(Vormittags zu Dr. Rimer; die nurse nimmt Blutprobe.) Etwas an § 16, über die quadratische Kurve. – Überlegungen für morgen.
10 ½ – 1 ½ Diskussion mit M, K, J. (auch über IL; siehe Notizen). – Nachmittags lese ich die „footnoteforeword? zu vol. I“ Entwurf von Jeffrey.
An § 16. (Ich schreibe Text für E: \(\eta{}\)-Kurve mit Winkel.) Feigl telefoniert (Kasperle ist retieriert; sie wollen beide im März nach Calif. kommen; er sucht Vortragseinladungen. Einen Moment überlegt er sogar Mexiko; aber es ist jetzt zu spät für Hotel und Flugzeug.)
Weiter an § 16 E.
Weiter an § 16 E (auch numerische Berechnung für der sic quadratische \(\eta{}\)-Kurve).
Weiter an § 16 E (auch numerische Berechnung für der sic quadratische \(\eta{}\)-Kurve; da treten Unstimmigkeiten auf; die muss ich noch nachprüfen: sind die Funktionen \(f_0\) und \(g_{\beta }\) wirklich normalisiert so, wie ich sie verwende?) Abends liest H. mir E’s essay vor, über die Kluft zwischen den Generationen (sie sagt gut: Es ist nicht einfach der Gegensatz zwischen den Altersstufen, sondern zwischen Konservativen und Freieren; aber sie braucht zu viel abstrakte Wörter.)
Brooks hier (lange Briefe an Feigl und Jeffrey). – Nachmittags die ganze Korrespondenz zwischen Zachary und J. gelesen‚ die Z. mir geschickt.
An § 16. (Ich prüfe nach, weil da Unstimmigkeiten mit Normalisierung von \(f\) und \(g\).) – Nachmittags kommt Mrs. Turman (ich gebe ihr ms Bibliografie I) zum Tippen auf Papier; und einige Seiten , die noch zu § 4A einzufügen sind, auf DM zu tippen). E kommt; sie will essay über Angela Davis schreiben; ich gebe ihr meinen folder mit Material.)
An § 16 (ich mache geplante Verbesserungen: \(f_0\) und \(g_{\beta }\) sollen mehr ähnlich behandelt werden.) – Abends kommt E. und macht mir warme Mahlzeit. Sie möchte gerne zu Angela Davis Klasse mal gehen, weil sie essay darüber schreibt; ich sage: Lieber nicht Angela selbst anrufen, sondern Kalish; aber sie sagte mit Recht: Der ist auch immer jetzt so übermäßig beschäftigt. – Reinhard hat geschrieben: Er will noch mehr Einzelheiten über Datum der Scheidung und über Inas Eltern; daraufhin sehe ich mir Umschläge? und folder von Inas Sachen an. (Fotos von alten Zeiten; jetzt erkenne ich erst, wie sie immer schon so schwermütig schaute; und schöne Fotos von alten Zeiten. Und ihr langes Gedicht über das Kind „who never was“. 🕮\Hempel telefoniert\ damals wollte ich es lesen, aber es war zu ergreifend; jetzt lese ich es zum ersten Mal, mehrere Seiten lang, vielleicht in Princeton geschrieben; wundervoll expressiv und ergreifend.)
An § 16. – 6 – 9 mit H. bei Mia. (Farbfotos von ihrer Reise in Schweiz, Vorarlberg, Tirol, und Italien; wunderschöne Bilder, mit allen Details scharf: all die kleinen Blumen, die Berge, die Schweizer Häuser und Städtchen.)
An § 16. (Ich mache die Behandlung der \(g\)-Funktion jetzt in derselben Form wie die \(f\)-Funktion.) – (Abends 8 – 9 ½mein Fragebogen für Diss. ausgefüllt, mit H’s Hilfe.)
An § 16. (Weiter über g-Funktion).
An § 16. (Weiter über g-Funktion; ich leite Formeln ab, als Berechnung von \(\eta{}_{jl}\)-Werten; die Endformel stimmt nicht, nach langer Arbeit; dann entdecke ich abends einen Fehler im Theorem (34c) über \(\int{}g(x)dx\)! Die ganze stundenlange Arbeit war umsonst!) – 1h zu Mrs. Turman (sie gibt mir zurück die abgetippte Bibliographie, und DM für 4 Seiten, die in § 4 gehören.) –E. war mittags hier; sie fährt zur Demonstration am 14.11. in San Franc. (Ihr Coll. stellt Busse zur Verfügung: $ 10 für hin und zurück.) (Ferner will sie bald mal nach S. Cruz fahren; ich sage: Ja, vorausgesetzt, dass H. es erlaubt.)
Vormittags Brooks hier (Briefe an Jeffrey und anderes). – Nachmittags Briefe fertig gemacht; eingegangene Post erledigt. – Abends David angerufen (er ist immer noch sehr beschäftigt, hofft aber, bald das los zu sein, und wieder zur Philosophie zurückzukommen. Dann will er auch herkommen, sagt er spontan. Er geht nicht nach San Francisco. Ich sage: Ich schicke die Enkelin und Geld, so habe ich auch mitgeholfen.)
An § 16. (Ich berechne \(\eta{}_{jl}\)-Werte, aufgrund des korrigierten Theorems (34c)). – Ich treffe am Eingang Mrs. Mary Tade?, sie ist beim Ausziehen; ich sage nochmal, dass wir alle bedauern, sie zu verlieren und wünsche ihr Gutes; ihre Möbel stehen schon im Hof; der neue manager ist da. – Abends ruft Hempel an (vielleicht 15 Min! Er lässt sich alles berichten, auch über die Angela Sache; er kennt sie, sie war einige Tage in Princeton, als sie aus Deutschland kam; sie fragten sie um einen Vortrag; aber sie hatte nur ein deutsches ms und sagte, sie könnte es nur vortragen wenn🕮\H’s Party hier / Mia telefoniert (über Vorträge von Feigl)\ es übersetzt würde. Das gefiel ihnen nicht sehr. Aber sie fanden sie doch gescheit, und persönlich sehr anziehend. Sie sprach in dem marxistisch-dialektischen Jargon, was oft nicht klar ist. – Er fragt nach Jeffrey; ich sage, dass sie in Italien waren, und dass wir jetzt viel korrespondieren über ms. – Er sagt, David Lewis war bei ihnen und hat sehr guten Eindruck gemacht; es ist ihm nicht ganz klar geworden, was die Kritik am alten ontologischen Gottesbeweis eigentlich ist; und die Frage der möglichen Welten und der Identität von Objekten in verschiedenen Welten. Ich sage, dass L. jetzt Seminar über induktive Logik macht, basiert auf meine Theorie, hauptsächlich Cont. Ich will bald mehr Kontakt mit ihm nehmen; sie sind jetzt alle überbeschäftigt in der Angela Sache.)
XI / 1969 Ich spreche unten mit Mr. Hermann und gebe ihm den Mietscheck. Er sagt, nicht er, sondern seine Frau ist manager. – 2 – 7 H. Party für adja?ivity training (es kommen aber sehr wenig Leute).
Mia telefoniert über Feigl (sie hat ihm Vortrag in ihrem college verschafft, 200 $, am 17.3.; am 18. vielleicht bei ospers, USC; sie schlägt vor, dass ich mit jemand in UCLA spreche für 16. oder 19; er diskutiert gern.) – An § 16. (Ich habe Werte für \(g\) und \(f\) Funktion gerechnet; genau nach Def von \(g\); trotzdem scheint mir aber \(g\) nicht normalisiert! Ich weiß nicht, wo der Fehler steckt.)
(Haarschneider, die Cal. Bank: Scheck für Chacha.) (An § 16: ich bemerke, dass die \(g\)-Werteca 20 mal so groß sind wie die \(f\)-Werte; wenn ich die reduziere um 120 multipliziert, sind sie nahe zusammen. Ich zeichne Diagramme der beiden Kurven. 20 ist 1⁄5; ich merke, dass ich selbst in Prob. Formel benutzt habe. Das klärt es endlich auf.) Nixon an TV.
An § 16 (ich kläre die Beziehung auf zwischen meiner Funktion f hier und meiner alten Dichtefunktion \(\Phi (u)\) in [Prob.].)
An § 16 (ich berechne \(\eta _{jl}\) mit \(f\) und mit \(g\); die Werte sind nicht sehr verschieden.) 🕮\Jokls hier / bei Brooks mit Lewis und Frau / zu Dr. Kulka (mit Eksteins)\
Vormittags Brooks hier. – Nachmittags Briefe fertig gemacht und die vom department angekommene Post gelesen; in Russell Band III gelesen.
1 ½ – 2 ½Jokls hier. (Gute Gespräche; sie waren in England.) Nachmittags an § 16. (Alten folder „Series of Prob. IX“ angesehen. Damals habe ich zum ersten Mal die Notwendigkeit des factors bemerkt. Ich versuche, nach den damaligen Formeln zu finden \(\eta{}\) als Funktion der Distanz (in Attribut Schr) der 2 gesetzten Prädikate; aber ich komme noch nicht zu einem klaren Ergebnis.)
11 ½ – 3 bei Brooks Colburn und Frau Susan zum lunch, zusammen mit David Lewis und Frau, die teaching associate ist. (Brooks sagt, dass L. aus seinen Seminarnotizen über induktive Logik ein Buch schreibt. – Ob robots auch Bewusstsein und Gefühle haben. Ich: Ich vermute, dass man das doch nicht sagen wird, trotz gleicher Reaktion, wenn der robot aus Metall besteht. Aber L. sagt: Wenn nicht nur die Reaktionen da sind, sondern auch gewisse Teile des Körpers, deren Funktion übereinstimmt mit den Funktionen, nicht notwendig von Sinnen oder sonstigen Zellen, aber doch mit Zellkomplexen, viel kleiner als das Gehirn, so würde er so sagen. – Sie berichten über Paul Edwards Vortrag über Existentialismus und freier Wille. Lewis sagt, dass er Heidegger nicht so kritisiert, wie ich es getan habe, sondern zu tolerant.) Ich sage über Determinismus, dass nach meiner Auffassung freier Wille und Determinismus verträglich sind.
H. hat Hexenschuss, im Bett. Eksteins holen mich ab, zu Dr. Kulka. (Tochter Ekstein ist Grad.Grund? Schullehrerin in Canoga Park; sie sagt, die Leute im San F. Valley kaufen Waffen, sind? sehr reaktionär.) – Es kommen auch Psychiater &Polit. und Frauen auch aus Wien. Kulka sagt, sie könnten nach Wien zurück. Ich erzähle von Erna, die nach einigen Jahren Wien unerträglich fand und immer mal wieder U. S. besucht; und dann ist sie wieder entsetzt über den kriegerischen Geist hier.)
Ich kaufe Pillen für H.; die tun ihr gut. Wir berechnen die künftigen Kontostände für Sec. Bank und Deutsche Bank München. Wir beschließen, dass ich doch fast alle Zahlung für Dießen von hier schicken will. – Abends entschließt sich H. plötzlich, doch zum Topanga Center zu gehen, so gut fühlt sie sich. Abends kommt E. mit Ilona. – An Maue geschrieben.
Mit Hanneli Briefe aufgesetzt für Dießen und für Bank (Überweisung ($ 7.100) dann Briefe mit Weihnachtsschecks geschrieben an Annemarie, Eline, und Johannes. – Humburgs ms angesehen (er geht wieder zurück auf das System in 🕮 im sic Carnap-Stegmüller Buch: ‚\(c[h, e]\)‘ mit Sätzen!)
Überlegungen zu Jeffreys Brief (über Ar 1, meine Formulierung von credence und util. Funktion; er sagt, die sind nicht rein faktisch-psychologisch) und zu Humburgs ms (für morgigen Brief an J.) – Langen Brief an Gittli geschrieben (und Kopie vom Brief an Maue beigelegt).
Brooks hier. (Langen Brief an Jeffrey, auch seine Einwände gegen das, was ich über deF. sage; ich erkläre es ausführlich; dazu einige comments in Humburgs ms.) – Nachmittags Briefe fertig gemacht.
An § 16. (Ich überlege, dies aufzuspalten: zweite Hälfte „§ 17“ zu nennen; weil das Ganze zu lang wird). – Vormittags TV: starting von Apollo 12 gesehen (aber im übrigen warte ich, bis am 19. die Landung auf dem Mond kommt).
Am neuen § 17 (= 2. Teil des alten § 16. Da spreche ich allgemein von in (A) von einer Funktion \(h(x)\), oder allgemeinen Eigenschaften davon; dann in Teil B die zweite spezielle Funktion \(f\) (normale Dichtefunktion) und \(g\) (quadratisch, mit Winkel am Ursprung).) – Abends ist Leroy da; er sucht lange vergeblich nach der Nummer von Sc. Am; schließlich gebe ich ihm $ 5 für „moving“ (Umzug; nahe zum college). Er missversteht es als „movies“, jedenfalls dankt er dafür.
Weiter an § 17. –E. kommt aus S. Franc. zurück. (Es war kühl und nass. Aber ein großes Erlebnis: die große Antikriegsdemonstration. Sie übernachtete im Haus einer Kirchengemeinde, mit ihrem Schlafsack.)
Weiter an § 17.
Weiter an § 17, umgeändert (ich arbeite mit beiden Funktionen, \(\Phi{}\) und \(f\). Ich beweise Theorem über Beziehung zwischen ihren Integralen.) – E. ist mittags da. Sie ist fleißig an einem essay für die Schule.
Weiter an § 17 (den Teil aus \(\Phi{}\) und \(f\) beendet; angefangen den Teil über die quadratische Funktion \(g\), die im Ursprung einen Winkel macht.) 🕮\Mc Guinness / Peter\
Brooks hier (viele Briefe diktiert). – Abends Peter Scoville hier (30 Jahre. Erika kannte ihn gut in Ojai, Er hatte mehrere Jungens aus der Schule bei sich wohnen. Er wohnt jetzt in Hollywood; vielleicht schreibt er für Filme. Er sagt, er hat Englisch studiert; aber seine Liebe ist eigentlich Mathematik und Computer und dergl., und sci. fi; ich sage, dass ich das sehr gern gelesen habe, Clark, Brady, Asimov; er fragt: Heinlein, ich sage ja. Ich erzähle Geschichte „Das vierseitige Dreieck“. Er ist interessiert und interessant.
11 – 2¾B. E.McGuiness hier. (Er wird hergebracht von jemandem in Irvine, wo er einen Vortrag gehalten hat; an UCLA gibt er heute nachmittag einen Vortrag „Desire & feeling“, David Kaplan sagt, er denkt, das ist Philosophie of the mind, mehr philosophische Psychologie als eigentliche Psychologie.) (Er ist Prof. an U. Wash. in Seattle, aber in England nicht Professor. Er hat sich sehr mit Wittgenstein beschäftigt, kennt dessen Familie gut, hat mit Kraft, Juhos, Neider gesprochen, und auch mit Freunden von Wittgenstein. Er fragt vieles über Wien; ich erzähle von zwei Besuchen von Wittgenstein bei mir auf dem Schafberg: einen mit Schlick zusammen, wo ich den Brief an Ramsey tippte, über Identität; und einen mit Waismann und Feigl, wo Wittg. sich auf den Boden setzte und ich dazu, wo er Entsetzen äußerte über spiritistische Seancen, wie Hahn sie benutzte und ich interessiert war; ich sage: Mir schien sein Einwand, dass die Äusserungen der Medien trivial und kühl sind, so gar nicht unsere Absicht mit den Seancen-Treffen. Ich erzähle ihm auch vom Brief Wittg. über meinen Aufsatz „Physikalische Sprache“; ich war entsetzt über den abscheulichen Ton seines Briefes und Schlick war traurig darüber. Ich hatte ursprünglich Schlicks und Wittg. Namen am Anfang des ms genannt; als aber nach meinem Vortrag im Kreis heftige Einwände von Waismann und Schlick gemacht wurden, vom Gesichtspunkt Wittg. aus, dachte ich, meine Ansicht weicht also doch stark von W. und Schlick ab, und strich die Referenz auf beide aus. Ich sage, dass Wg. Brief mir über Schlick gab; ich hatte ihn auch als Charakter hoch geschätzt; jetzt schien er mir kleinlich; Waismann in Princeton erzählte von Wittg. „sie sollten schon wissen, dass ich eitel bin, und sich danach richten“. Dann erzähle ich aber auch von der Zeit, wie ich krank im Hotel in Wien lag, und Waismann mir berichtete, dass er Wittg. getroffen habe, und dieser gefragt habe, ob er mir helfen könnte. –M. fragt, wodurch ich den Eindruck von innerem Konflikt in Wittgenstein hatte. Ich: Nicht nur einfach, weil ich beobachtete, dass er über die Metaphysik und das Mystische keine eindeutige Haltung hatte, sondern ambivalent war. Und dann vor allem die Tatsache, dass er so angespannt war, gar nicht ruhig und relaxed, wie Schlick und ich, auch wenn wir verschiedene Meinungen vertraten. Ich erzähle von meiner Psychotherapie, und dass ich Waismann empfahl, dies auch in Wien zu tun; er war in Princeton. Aus solchen analytischen Ideen dachte ich, dass Wittg. vielleicht einen Konflikt mit Vater oder Brüdern hatte. – Mittags kommt Savage und nimmt noch am eiligen lunch mit teil. Ich sage ihm, dass ich einige seiner Vorschläge im Senat sehr gut fand. Wir sprechen über Angela Davis. Ich sage, dass ich sie auch gern sehen wollte, aber David Kaplan sagte mir, sie hat absolut keine Zeit. 🕮– Wir sprechen über Linksbewegung von Studenten und Fakultät. Ich sage, ich bin froh darüber; in früheren Jahren war das gar nicht so. Als ich noch im department war, war ich der einzige Sozialist; Savage sagt: Das würde ich auch heute noch beinahe sein; ich erkläre das Argument von der Monarchie im Gebiet der Naturwissenschaft. Er sagt: Das ist ein gutes Argument. Er sagt: Er kann die russische Regierung nicht bejahen, wohl aber Kuba. Ich sage, ich meine mit Sozialismus nicht, dass Eigentum abgeschafft wird, sondern das Eigentum an den Produktionsmitteln. – Sie gehen fort um 2:45; um 3h ist schon der Vortrag!)
(Weiter an § 17. Ich fange an, Werte zu berechnen für \(\eta{}\) zwischen verschiedenen Attributen, sowohl aufgrund der normalen Funktion f wie auch der quadratischen Funktion g. Ich will dann Tabellen zusammenstellen, um die Werte zu vergleichen.) (H. geht abends zu dem Appartment eines Mann; sie hat Einladungen verschickt für die Party, und sie will die Party nach ihrer Methode, mit Bewegung und Kontakt, leiten. Sie sagt nachher, es war gut gelungen; er hatte guten Stereoapparat, und dann konnte er ihr? gute, stimulierende Musik machen.)
(Weiter an § 17.)
(Weiter an § 17.)
(Weiter an § 17. Ich beende das Skelett von § 17 mit sch eine oder 2 große Tabellen mit Werten von \(f\), \(g\), \(\eta{}^{fj}\), \(\eta{}^{gj}\), und \(\eta{}_{oj}\). Für \(j=0‚1‚…‚5\). Ich will hieraus das ms vom Ende von § 17 schreiben, nach meiner Rückkehr, im Febr.
(Zu § 17. Meine g-Funktion ist quadratisch; aber ich finde jetzt, dass meine ursprüngliche Anlegung von dieser Form, nämlich eine Mischung von \(\mathfrak{M}\)-Funktion mit gleichen B-K, mit merger von \(1, 2, …\) bis \(5\) Nachbarattribute liefert eine andere Funktion 2. Grades!)
Ich glaubte, Brooks hätte abgesagt für heute, weil er mit seiner Frau in einem Elternhaus diese Tage zubringen will. Auf einmal ist er doch hier! Der Plan war für eine andere Zeit. Ich habe auch genug Sachen für ihn vorbereitet; ich diktiere Briefe an Jeffrey, Lazerowitz, Radisch?McGuinness. – Nachmittags Briefe fertig gemacht und Sachen notiert. 🕮\Jokls hier / M. K. J.\
An § 17. (Ich überlege, dass mein jetzige einfach quadratische Funktion \(g\) gar nicht zu der alten Methode (Umformung von \(\mathfrak{M}_i\) mit verschiedenen Segmenten converged? Attributen) von der ich den Anstoß zur Funktion \(g\) bekam, passt. Ich fange zuerst an, eine neue Funktion \(g(x)\) zu entwickeln, die \(x^2\) und \(x\) enthält. Aber das ist ja auch nicht sicher. So beschließe ich, den Teil § 17 C fortzulassen, und jetzt als 17 C gleich Prox zu nennen!)
11 – 12 ½Jokls hier. (Wir sitzen im Wohnzimmer, während H.und noch aus ist. Sie erzählen von den putzigen racoons in ihrem Garten, und wie sie dieses Grundstück gefunden haben, nach langem Suchen. An der Chenault wurde ihre Grundsteuer enorm erhöht, weil es „hochwertig für Appartementhaus“ ist; sie beklagten sich, dass sie doch nur Einzelhaus hätten; aber man sagte ihnen: Trotzdem ist doch der Wert des Grundstückes jetzt sehr hoch. – Sie sagt, sie scheut sich, mich zum lunch einzuladen, weil sie nicht sicher ist in Bezug auf meine Diät; aber wenn wir mal nachmittags zum Kaffee oder Tee kommen wollen, sollen wir es sagen!) –
M, K, J hier. (Ich erkläre meine Methode in § 17: Mischung von subjektiv- und objektiv-plausiblen Momenten: Wahl von \(x\), und dann \(\eta{}_x\), Wahl einer Form der \(\eta{}\)-Kurve, z. B. \(f\) normale Dichtefunktion; Wahl von \(d*\), wo Einheits?einfluss praktisch? aufhört. Wahl von Symbol zwischen 3 und 4. J. ist sehr interessiert an dieser Methode. – Auch etwas über Wahrscheinlichkeit von universellen Gesetzen; ich sage: Bei physikalischen Gesetzen ist der normierte? Wert der Konstante nicht Teil des Gesetzes, sondern sollte existentiell gebunden sein; dann extra Ausage über den Wert: Intervall und Wahrscheinlichkeit. Auf Spaziergang mit J erkläre ich die schwache \(\lambda{}\)-Bedingung und meine Methode, universellen Gesetzen positives?\(C\) zu geben.) – Abends Berechnung der künftigen Änderungen im Sec. Bankkonto und bei Bank München, bis Anfang Febr.
Angefangen Revision BS für Druck.
XII / 1969Angefangen Revision BS für Druck; Sachen geordnet. Brief an Hanne geschrieben.
Brooks hier 9 – 12 ½. (Ich diktiere Entwurf für R von London Vortrag für Zentralblatt für Mathematik, und viele Briefe. Er ist bereit, diese und nächste Woche 2 x zu kommen.)
Nachmittags Briefe fertig gemacht und Sachen gekramt.
Eifrig an Fertigmachen von ms BS; heute bis p. 60. – Es geht gut vorwärts. (Ich lege alle Seiten beiseite, auf denen mehr als ein Wort hineingeschrieben 🕮\Brutian (aus Russland)\ werden muss.) Nachmittags 3:40 – 4:20 der russische Philosophieprofessor George Brutian (wird hergebracht von Assoc. Professor Willard von USC. Er hat ein Stipendium, die wichtigsten Philosophen in U.S.A. aufzusuchen; er hat schon in Princeton mit Hempel und Gödel gesprochen. Er will auch Feigl und Quine aufsuchen. Er möchte, dass ich ihm die Hauptpunkte meiner Philosophie aufschreibe und ihm schicke; ich mache ihm klar, dass das mich viel zu viel Zeit kosten würde. Ich sage, er soll Fragen stellen, die will ich gern beantworten, und er soll Notizen machen. Er fragt über Entwicklung unserer Philosophie in USA. Ich zeige ihm Feigls essay. Ich sage, ich war sehr erstaunt, dass in wenigen Jahren schon symbolische Logik anerkannt war in Philosophie departments bei großen Universitäten, und später bei allen; starker Kontrast zu Deutschland. Ich vergesse zu sprechen über meinen Sozialismus und die Friedensbewegung. Siehe K!)
Brooks 9 – 12 ½ (er korrigiert auf Schreibmaschine Seiten vom BS; dann einige Briefe.)
Weiter BS ms korrigiert. Nachmittags Zachary hier (er wollte nur „für einige Minuten“ kommen, blieb aber über eine Stunde. Er machte Notizen über meinen Text mit Klammern, Symbolen, quotations usw; er erklärt mir den Druckprozess: In England wird das „composition“ gemacht, aber vielleicht nur optisch, auf ein bestimmtes lichtempfindliches Papier; davon werden dann Licht-Kopien gemacht und nach LA geschickt; davon werden dann offset Druck in Berkeley gemacht. – Er versichert mir, dass ich im Febr. noch Gelegenheit haben werde, mein vom editor bearbeitetes ms zu sehen, bevor es nach England geschickt wird. Er ist sehr freundlich und hilfsbereit, bleibt aber endlos sitzen über eine Stunde. H. sagt nachher, ich hätte einfach aufstehen sollen und ihm freundlich danken und sagen, dass ich keine Zeit mehr habe.) – Nachmittags weiter an Revision vom ms, bis p. 130.
Weiter BS ms revidiert (bis p. 164; das ist 2⁄3). – Abends sagt H. mir über Leroy (er wird im Juni college graduieren; seine Professoren sind ihm zu Hilfe bereit und werden ihm gute Stellung als Psychologe verschaffen. Bis dahin möchte er jetzt keine Handarbeit mehr tun, um sich aufs Studium zu konzentrieren. Er macht Vorschlag: ob ich ihm monatlich $ 180 zahlen will; er wird es notarisch? festlegen, dass vom Herbst ab monatlich 90 zurückzahlt. Ich sage H., ich will es tun: jetzt einen Scheck für Dez. und einen 3. Jan.) 🕮\Benson und Frau / zuDr. Straatsma\
Weiter BS-ms revidiert, bis p. 200. – 12 – 2 ½Arthur Benson und seine Frau Manetta (sie hat Chemie und Biologie studiert, jetzt auch ein wenig Philosophie. Sie ist zunächst schüchtern und schweigsam. Aber als ich mit ihm spazieren war, taute sie auf bei den anderen. Er brachte mir ein „Schön war Wien, wie es früher war“ mit, mit vielen Bildern; und für Erika hat er ein englisches Dictionary (Heritage). – Neider hat erzählt, dass wir für ihn und seine Frau Sachen geschickt haben, als Wien am Ende des Krieges von Russen besetzt war. – Ich gebe ihm: spanische und japanische Übersetzung von „Physik“; die tschechische und die slovakische Anthologie. – Wenn ich aus Mexiko zurück bin, möchte er gern mal mit einigen Studenten herkommen, die bei ihm einen Kurs über Logischen Empirismus genommen haben.)
BS-ms. – 1h Bank (600 abgehoben).
1:30 zu Straatsma (nur kurz: Lesebrille, Augen angesehen, Druck gemessen; er sagt, der ist befriedigend.) Dann nach B. H: Cook (Reiseschecks: ich 300, H 200); Mex. Turist Off: Tourist Card für mich. –Abends nach 10h: ms BS zu Ende durchgesehen. (Es bleiben aber noch einige Seiten, die ich beiseite gelegt habe, damit Brooks einiges hinein tippt.) – Heute einen langen Brief von Annemarie? bekommen, der mich tief rührt.
9 – 12 ½Brooks hier. (2 Briefe; dann macht er auf der Schreibmaschine alle von mir in BS angegebenen Korrekturen, und ordnet auch die Blätter wieder ein.) Nachmittags und abends gehe ich das ms nochmal durch, um seine Korrekturen richtig zu machen.
Weiter an ms, bis zum Ende. – Mit H zur Sec. Bank‚ Reserveaccount Vertrag unterzeichnet; für $ 25 ca 300 pesos gekauft. Abends Leroy hier; er bedankt sich sehr bei mir für die Unterstützung, die wir ihm geben wollen. (H. schreibt ihm schon Schecks: für Dez., 3. Jan. und 3. Febr. je 180.-).
9 – 12:30 Brooks hier. (Er bringt die dittoed? Blätter der Ergänzungen für Sektion 4 und 6. Ich sehe sie durch und markiere für den Drucker. Er fügt sie ein in das Ex. von BS für Zachary. Währenddessen schreibt er einige k-Karten. – Er wolle Sa nochmal kommen.) – Nachmittags BS Sachen eingeordnet.
Wir bemerken, dass meine besten Anzugshosen ganz hinunter gehen über den Fuß, weil ich dünner geworden bin. H. sagt, die kann ich gar nicht tragen! Wir müssen sie später? umschneidern lassen! – 1 ½ – 3 bei Dr. Rimer.🕮\Dr. Rimer\ Dr. Rimer rät für Mexiko: zur Verhütung 2 in sic Injektionen von Gamma-Globulin in beide Hinterbacken; dann verschreibt er verschiedene Medizin: prophylaktisch gegen diarrhea, und für den Fall, dass sie eintritt. Nachmittags weiter gekramt.
9 – 11 ½Brooks (er hilft mir, Bücher, die ich im study herausgenommen habe, im Wohnzimmer hineinzutragen; unter Philosophie; dafür werden dann die weißen Boxen mit JSL weiter unten aufeinander gelegt. Dann folders, die ich aus der Hauptschublade herausgesucht habe, werden in die unteren Schubladen im closet eingeordnet. Ich gebe ihm Scheck 60-$, damit er etwaige Rechnungen zahlen kann.) – Nachmittags ruft Mia an: Frank hat duodenal ulcer, blutend, musste mit Ambulanz ins Hospital gebracht werden, bekam allerhand Bluttransfusionen; wenn es ernstlich wird, kann sie nicht nach Mexiko kommen. – Später kommt Erika; sie sagt, sie kann auch allein reisen, nimmt in Mex. C. ein Taxi zum Hotel; ich sage: Nein, dann wird sie sicherlich bei Verwandten untergebracht. (Ich sage, sie soll erst herumspazieren, deutlich zeigend, dass sie jemanden sucht, und die Zeitschrift NW in der Hand halten. Wenn keiner kommt, soll sie in folgender Reihenfolge anrufen: Grete, Mädele, Sven. Wenn gar nichts gelingt, zum Hotel fahren mit Taxi.)
Ich bringe meine Sachen auf dem Schreibtisch in Ordnung, und sperre 2 file cabinets (No. 2 und 4, im closet) zu, und zeige Erika, wo die Schlüssel sind.
OLos AngelesDas Letzte wird gepackt, auch meine elektrische Bettdecke. (Die kommt in den großen Sack, der eigentlich gemeint ist für Anzüge.) Erika trägt alles einzeln in ihr Auto, über die Straße hinüber; ich sage: praktischer in Garage, gleich beim elevator einpacken; aber sie ist nicht zu bewegen. Um 10h, 5 Minuten bevor wir aus der Wohnung gehen wollen, kommt Anruf von Mexicana: Das Flugzeug kann nicht abfliegen wegen Maschinenschaden oder sowas; wir werden abfliegen 6 ½ abends! Also Mex Ankunft 11:30. Dies bedeutet: frühestens 12:30 im Zimmer; und um 5:15 müssen wir wieder aufstehen! Erika schleppt alles Gepäck wieder herauf. Wir überlegen, ich fluche, aber es ist ja nichts zu machen! Nach längerer Zeit kommt mir die Idee, Renato anzurufen, ob er nicht irgendeinen Ausweg weiss. Einige Minuten später ruft er wieder an: Ja, wir haben reservation bei Western Airlines (Flug 693) Abflug 3:10 PM, wir sollen um 2 PM am Flugplatz sein, dann werden unsere Flugscheine validiert für Western! Vermutlich Ankunft Mex. 8:10 PM. Dann sind wir ca. 9h im Hotel. (Damit haben wir 3 Stunden Schlaf gewonnen.) Wir sind sehr froh über diese schnelle und gute Lösung; ich danke Renato sehr dafür. – Später wird telefoniert: Abflug wird sein 4:30. Erika fährt uns zum Flugplatz. Ich und H. setzen uns bei Ausgang 50 auf die Bank und warten; es wird zweimal eine Verspätung verkündet. Endlich 6:30 Abflug eines neu eingeschobenen planes. Sehr schwach besetzt. Lange über Ozean, dann Land; wahrscheinlich Baja Cal, aber wir können nichts sehen, weil schon ganz dunkel. Ankunft Mex. Zeit 11:30!OCiudad de México Taxi (17 + 3 P) zum Hotel Montecasino (Genova). (vorbezahlt $ 10 pro Zimmer; das ist der volle Preis). 2 Zimmer im 5. Stock; aber zur Front, Straßenlärm bis spät; dann noch Musik von unten bis 2h; trotz Noludar nicht geschlafen, vielleicht gegen 🕮\nach Oaxaca (Nena, Chacha)\OOaxaca Morgen mal etwas geschlummert.
5:30 telefonisch geweckt. Taxi ab 6:10, am Flugplatz 6:40. Mexicana (203) Abflug 6:20. (Wir sehen links Ixta und Popoc., später hohes Gebirge, meist unbesiedelt, später kleine Siedlungen. Oaxaca an 8:00. Nena begrüsst uns herzlich. (Es dauert sehr lang, bis das Gepäck kommt. Dann fährt Nena uns durch den Ort, vorbei an Kathedrale und anderen Kirchen, und am Zócalo, zu ihrem Haus(Ermita San Bernado 104)Choicha, sehr nett gebaut und eingerichtet. Ich habe Gastzimmer, mit Nebenraum Klo und Dusche.) Wir erzählen allerhand. – Abends fahren wir in die Stadt und besehen den Anfang eines großen Weihnachtsumzuges. Allerhand Gestalten von religiösen oder heiligen Figuren; eine Frau stellt die „Virgin de la Soledad“ dar; man sagt, sie muss da unbeweglich stehen, während der Wagen von einem Platz zum anderen in der Stadt fährt, und an Kirchen hält, die ganze Nacht durch (ich bezweifle dies und sage, sie wird doch heimlich mal abgelöst; aber das wird bestritten.) Nena sagt, das Mietauto für uns (VW) musste sie doch schon für heute nehmen, weil sonst nichts mehr zu haben gewesen wäre; und mit Mia in der Stadt wohnend, wäre es doch wesentlich gewesen. – (Sie rufen Mädele an, um Unterbringung für Erika am 20. zu finden; Mädele selbst hat Tochter mit Mann und 2 Kindern bei sich, also keinen Platz, Grete wird an dem Abend aus sein; Sven sind aus der Stadt; schließlich wird Familie Vilchis gefunden, die Frau ist die jüngste Tochter von Otto. Man wird sie fragen.)
Vormittags fährt Nena uns weit hinaus, (nach NW), die Straße nach Mex. steigt zu einem Bergrücken und dann wieder etwas hinab zu einer Hochebene. Sie zeigt uns das Haus 🕮\(Etla)\, wo der Schriftsteller Aimes wohnt, weit ab von der Straße. (Er ist mit Frau; sie sind gern weit fort, nicht nur von USA, sondern auch von der Stadt Oaxaca; wir sollen sie unbedingt mal besuchen.) – Dann noch eine ganze Strecke zu einem kleinen Ort, Etla oberhalb davon steht ein halb verfallenes Kloster; die Kirche ist wieder hergestellt; es ist sehr früher Stil, einiges sieht aus wie eine Festung: die Fenster ganz hoch und alle mit sehr starken Eisengittern versehen; die Kirche hat aber jetzt kein Geld mehr, die Wiederherstellung auch nur des Kirchengebäudes zu vollenden; so kommt der Regen herein und zerstört manches von dem, was wiederhergestellt war. Von oben hat man schönen Blick über das ganze Hochtal und umgebende Berge. – In der Stadt kaufen wir noch Ansichtskarten und anderes; ich bemühe mich, mein kümmerliches Spanisch wieder zusammenzukratzen; Nena und Chacha sagen auf meine Frage, dass die Leute sich nicht über gebrochenes Spanisch ärgern, sondern sich freuen, dass man sich wenigstens bemüht, ihre Sprache zu sprechen. – Am späten Nachmittag geht Chacha mit mir spazieren: zurAquädukt von früherer Zeit; der brachte Wasser von den Bergen herunter, über ein kleines Flüsschen (das manchmal trocken ist) bis in die alte Stadt. Dann über Wiesen bis zu einem Fahrweg, oft vom Regen mit tiefen Rissen, hinauf gegen die Berge zu; Chacha begrüßt jeden, der kommt, eine Frau, die auf dem Kopf einen Korb mit Gemüse usw. trägt, in einem Arm ein Baby, im anderen gewebte Sachen, die sie verkaufen will; alle anworten sehr freundlich. Dann ein schlossartiges Gebäude mit griechischer Säulenfront, und Springbrunnen im Garten; das hat sich mal ein Gouverneur als Sommerhaus gebaut! Dann kommen wir auf eine große Straße mit Villen und kleineren Häusern, die gehen wir zurück in Richtung auf die Stadt, schon im Dunkeln; vor der Stadt biegen wir nach rechts ab zum Resolana Quartier, in dem Nenas Haus ist. –🕮 Abends kommt ein Jüngling Gonzalez (der bei Nena Deutsch gelernt hat; er spricht es ganz gut; dann aber spanisch, sehr schnell, sodass ich fast nichts verstehen kann, ausgenommen die Länder und Orte, die er jetzt besuchen will. Er ist der Sohn eines wohlhabenden Kleidergeschäft Besitzers in Oax; Nena ist erfreut über die Beziehung zu dieser Familie, weil sie ihr erlauben, ihre Puppen und sonstiges in ihren Schaufenstern aufzustellen.) Dann zeigt Nena uns dias von diesen Puppen und von einigen Indianern und ihren Frauen, die Sachen für sie machen; die Puppen sind sehr nett und gefällig, die Indianergesichter sind manchmal ganz eindrucksvoll, zeigen starken Charakter oder Gefühle. – Nena telefoniert nochmal mit Mädele wegen Erika; sie erfährt, dass die Vilchis gern bereit sind, sie aufzunehmen.
Ich setze mich an ein Tischchen am S-Ende der Veranda, wo ich in der Sonne sitzen kann und schreiben. – Nachmittags eine Russin Frau Zoon. (Sie ist Pianistin und Bildhauerin; sehr lebendig, voller Reaktion auf Menschen und Dinge, sehr persönlich und warm; sie erzählt, wie sie einen halbgelähmten Indianerknaben, Sohn ihres Haus- und Gartenbesorgers, durch Massage der Füße und Milchkur wieder geheilt hat.) – Nachher auch Frau Lange kurz (eine Deutsche; sie wohnt mit ihrem Mann in San Felipe.)
Vormittags fahren wir Straße nach S, durch die Stadt, am Flughafen vorbei, später linke Seitenstraße nach Sto. Tomas, zur Töpferei der Rosita, sie ist eine alte Frau, mit hagerem Gesicht und tiefen Furchen, charaktervoll. Sie sitzt auf dem Boden und zeigt die Produktion eines vasenförmigen Gefäßes aus einem Klumpen Ton. Den setzt sie in eine kugelförmige Schale, die auf einer umgekehrten Schale steht; dadurch wenig Reibung und leichtes Drehen: Zeichnung. Sie hat schwärzlichen Ton; allmählich entsteht eine hohle Vase. Zuletzt reibt sie ihn mit einem Stein; dadurch wird die 🕮 Oberfläche glatt, als ob sie glasiert wäre; ebenso macht sie mit dem Stein aus freier Hand Zierlinien auf den Topf. An der Wand stehen Gestelle mit unzähligen anderen Sachen aus dem schwarzen Ton. H. hat vor, mit Erika nochmal herzukommen, und allerhand zu kaufen; die Sachen sind unglaublich billig. Sie sagt, Nena hat eine Methode, um Sachen in einem Korb zu verschicken so, dass sie nicht brechen. – Wieder zurückgefahren. In der Stadt machen wir Besorgungen. Ich mit H. in pharmacy (für Glyz suppos); dann in mehrere Buchhandlungen für Taschenwörterbuch und Büchlein mit Fragen; ich kaufe 2, aber ich sehe nachher, dass sie doch nicht sehr nützlich sind (ein Jammer, dass ich in LA die nützlichen Büchlein, die ich kurz vorher benutzt habe, nicht finden konnte). Dann alle zusammen nach Hause. – Nachmittags ist hier Frau Irmgard Grote (aus Deutschland, aber wohl schon länger hier in Mexiko; mit Nena befreundet. Sie fotografiert, vielleicht für Bücher; vielleicht auch ?
Abends 9h zum Nachbarhaus; Amerikaner ; dort ist eine Posada. Kinder singen vor dem Gartentor (wie Josef, Maria und das Christkind vor der Herberge) „bitte lasst uns hinein“, aber werden immer abgewiesen; schließlich zugelassen. Dann singen sie und beten; wir sitzen mitten zwischen ihnen; nette kleine Kinder dabei, die uns neugierig anschauen, aber dann auch lächeln, wenn wir sie freundlich anschauen. Jeder kriegt ein Päckchen in die Hand verteilt (sehr einfache Kekse, gebackene Erdnüsse und dergleichen; Chacha sagt, sie bringt es der Köchin mit; ich sage, dann meins für das andere Mädchen). Nachher gehen wir durch den Garten zum Ausgangstor; Chacha verabschiedet sich von unzähligen Leuten und Kindern; die Gastgeber treffen wir fünf mal dabei, und geben ihnen immer wieder die Hand zum Dank.)
Nachmittags 5 ½ fahren wir nach San Felipe, zu Lang und Frau. (Die anderen gehen zur Posada in die Dorfkirche; ich bleibe mit beiden Langs im Hause. Sie zeigt mir alle Räume und die 2 patios. Alles ist sehr 🕮 schön entworfen und durchgeführt, sehr geschmackvoll und praktisch. Sie liebt besonders Orchideen: die hat unzählige Arten; und hat Bilder gezeichnet von noch viel mehr Arten, die sie in andern Gegenden aufgesucht hat. – Wir sitzen gemütlich am Kaminfeuer. Schon bevor die anderen fortgingen, kam die Sprache auf die Studentenunruhen; H. verteidigte die Studenten, aber er sagte, die verständen überhaupt nichts, hätten gar keine Ziele, seien für Mao, ohne Chinesen zu verstehen und daher ohne zu wissen was Mao wollte; sie selbst haben in Indonesien gelebt und hatten gute chinesische Freunde, aber die Studenten machen nur Geschrei. – Er ist vom Geschäft retiriert; sie wohnten früher in Mex. und sind daher seit langem mit der Familie Schöndube befreundet. Sie tut anscheinend auch Hilfe für Indianer; jedenfalls ist sie sehr hilfsbereit; ein junger Deutscher kommt, und die sagt ihm dringend, er muss am nächsten Tag einen Roberto mitbringen; er will nicht mehr unter Leute gehen, weil er Hautkrebs an der Nasenspitze hatte und darum ein Stück der Spitze entfernt werden musste; ich sage zu ihr, dass sie offenbar ein sehr gutes, hilfreiches Herz hat, und sie ist sehr gerührt darüber. Aber die politischen Gegensätze sind doch zu stark: er Chacha sagte ihnen, dass H. unter den Negern in L.A. tätig ist; darauf sagt er: Die einzige Lösung besteht darin, dass alle Neger zurück nach Afrika geschickt und dort in einem besonderen Land angesiedelt werden; andernfalls wird das amerikanische Volk durch Rassenvermischung zugrunde gerichtet; es sei ein Jammer, dass Hitler die Rassensache so schlecht behandelt habe; das habe zur Folge, dass man jetzt keine vernünftige Stellung dazu vertreten könne, ohne im Nazi Sinne missverstanden zu werden. – Sie sind beide heftig gegen TV und Radio; das sei so technisch und unnatürlich, sie lieben aber Schallplatten; ich sage, die sind aber auch sehr unnatürlich hergestellt. Mit H. zusammen erkläre ich, dass TV auch viel Gutes bringt.) –🕮
Erika kommt an. (Peter hat sie gestern in LA zum Flugplatz gebracht. Pünktlich geflogen; sie hat schon in LA Telegramm von H. bekommen, dass sie bei Vilchis (Ottos jüngster Tochter) übernachten soll; sie ist mit Taxi zu denen gefahren, hat dem Taximann das Telegramm mit der Adresse gezeigt, so ging alles gut. – Wir fahren nach Mitla (nur in den Ort. Zunächst zur Kirche und Markt, wo H. und E. allerhand kleine Sachen kaufen; dann in einen großen Laden, wo Nena engros Preise bekommt, und beide schöne Kleidung oder Stoffe kaufen. Dann zum Museum, das ist nur klein, zeigt Steinfiguren aus 6 Perioden. Dann dort im patio gegessen, meist Mitgebrachtes; und Rückfahrt; dabei bin ich schon müde und schweigsam. 3h zurück. Wir wollen ein anderes Mal hinfahren, um die Ausgrabungen zu sehen. – Erika hat mir Zeitschriften und allerhand Briefe mitgebracht. Auch einen von B-H, dass es ihm schon wesentlich besser geht. – Abends fährt sie fort; ich sitze im Wohnzimmer und lese, bis Erika aufwacht, gegen 9h! Ihr Bett ist hinter Nenas Schlafzimmer.
Wir alle fahren zur Stadt. (H. und E. gehen zum Zocalo Markt, wollen Sachen kaufen.) Chacha und ich fahren mit Nena herum, die ihre Weihnachtsgaben zu den Freunden bringt; dadurch sehen wir viele Stadtteile. Eine Familie wohnt ganz weit draußen, an der Straße nach Veracruz, die von der Hauptstraße (nach Mitla) nach links abzweigt (sie sind nicht zu Hause; Nena erzählt, dass der Mann früher ein Marineoffizier (in Deutschland?) war; jetzt interessiert er sich für Ethnologie und misst auch die Entfernungen und Höhen der verschiedenen Indianerdörfer um eine Landkarte davon zu machen (unklar, wieso es die noch nicht gibt; und Schiffe). Schließlich treffen wir uns im großen Gedränge am Zocalo wieder; da ist eine große Krippe aufgebaut; wir sitzen auf der 🕮 Plattform in der Mitte des Platzes. – Abends 5 ½ fahren wir alle ab zum Xochimilco (das ist die Gegend, die wir von der Terrasse, am Hügelabhang jenseits der Schlucht sehen). Wir besuchen den Weber (tejedor), den wir immer am Webstuhl klappern hören; 4 Kämme können auf und ab bewegt werden, das tut der mit den Füßen; mit den Händen zieht er immer das Gewebte straff, und knüpft zerrissene Fäden wieder an, die von der großen Spule mit verschiedenen Farben herunterkommen; durch Bewegung der Kämme bestimmt er, welche Längsfäden so hoch gehalten werden, dass der Schuss unter ihnen durchgeht, sodass sie sichtbar bleiben und die gewünschten Figuren bilden.) Dann fahren wir weiter, und Nena gibt in einigen Häusern ihre Weihnachtspäckchen ab. Bei einigen gehen wir mit hinein. Z. B. Familie Sheyer1Wegen des Moholy-Bezuges könnte es sich um Verwandte von Emmy Esther Scheyer, genannt Galka Scheyer (1889-1945) handeln. aus den Staaten; die haben ein schönes modernes Haus gebaut mit schönem Ausblick; er ist Bildhauer und Töpfer, wir schauen auch in die Werkstatt hinein und daneben den großen Ofen. Er hat Moholy und das Bauhaus gut gekannt. Er ist erfreut zu hören, dass ich M. und Bauhaus auch kannte. Bei ihnen zu Besuch war noch ein älteres amerikanisches Ehepaar, die auch interessant zu sein schienen. Dann zum Haus von Frau Zohn (P) (die mal bei uns war; eine Deutsche, ihr Mann war russisch-jüdischer Emigrant; sie ist heute früh um 4h nach Pueblo gefahren, um Freunde abzuholen, die weder mit Flugzeug noch mit Eisenbahn kommen konnten: ein Japaner Tamatzu (P), und seine amerikanische Frau; er behauptete scherzhaft, er sei 99 Jahre; ein Künstler mit weißem Haar und Ziegenbärtchen, sehr munter und lebhaft. 🕮 Dann zu dem Metallkünstler (Blechschmied) ; ein armer Indio. Wir sitzen auf Stühlen an der Wand, die aus anderen Häusern hereingebracht worden sind, weil hier Kinder zusammenkommen sollen und singen, und dann zur Posada zur Kirche gehen. Wir warten von vor 7 bis 8 Uhr vergeblich. In der großen Stube ist auch sein Arbeitstisch, wo er besonders Kupfer hämmert, große Krüge und andere Gefäße; aber auch Silberplatten mit Ornamenten. Ihre zahllosen Kinder aller Altersstufen spielen herum, lebhaft, aber ohne jedes Zanken oder Geschrei, auch von den Eltern kommt kein Mahnwort oder Zurechtweisung. Die Frau sitzt meist dabei mit dem jüngsten Baby auf dem Arm; mal zieht sie ihre Brust aus dem Kleid hervor und lässt das Baby trinken. Später sitzt sie in ihrem kleinen Schlafzimmer und lässt uns auch hinein kommen; dort wickelt sie einen farbigen Faden aus einem großen Strang, der über ein großes Rad gelegt ist, das sie mit der Hand immer anstößt, auf eine kleinere Spule, wie der Weber sie braucht. Für die Arbeit eines ganzen Tages bekommt sie dann 10 P. (= 0.80 $)! Schließlich um 8h, als die erwarteten größeren Mädchen, die an der Kirche singen sollen, immer noch nicht gekommen sind, verabschieden wir uns (zu meiner Erleichterung) und fahren nach Hause. – Ich sage beim Abendessen, dass ich beeindruckt bin durch die Anzahl der wirklich interessanten Menschen, die sich in Oax. angesiedelt haben; wirkliche Charaktere, die sich ihr Leben im eigenen Stil gestalten, sehr geschmackvoll, und vor allem ihr Leben ganz so einrichten, wie es ihren Gefühlen entspricht, ohne Rücksicht darauf, was üblich ist; Nena bestätigt das sehr. –🕮
Vormittags sitze ich auf der Terrasse und schreibe am Tisch; Rücken und Hinterkopf in der Sonne, das Papier im Schatten. Einen Brief an Mia; und Tagebuch. – 4 ½ beim Tee (mit Nena, die anderen sind schon in die Stadt, ein junges Schweizer Ehepaar Huber2vermutlich Carlo Huber (1932-1976) und seine Frau aus Basel, mit kleiner Tochter; er ist Direktor der Kunsthalle in Basel; es dehnt sich etwas lange aus. – Nachher mit Nena in die Stadt; wir treffen die anderen am Zocalo. Ich sitze mit Chacha an einem Tisch, auf harten, unbequemen Stühlen. Inzwischen gehe ich mal mit Chacha auf die S Seite des Zocalos; da haben Indios aus verschiedenen Dörfern ihre rabanos Künste ausgestellt; manchmal die Heilige Familie, oder sonstiges Religiöses, oder Tiere und Pflanzen, seltsame Ungetüme; alles ist aus Rettichen geschnitzt3Noche de Rábanos: https://en.wikipedia.org/wiki/Night_of_the_Radishes, oft sehr geschickt, und manchmal geschmackvoll; das ist ein Wettbewerb, aber nur die 3 besten bekommen einen Preis. Zurück an den Tisch; immer mehr Leute kommen auf den Platz und gehen ringsherum, um Freunde zu begrüßen; viele begrüßen uns (dabei auch Frau Lange; Aimes und Frau, die ich zum ersten Mal sehe; Chacha und Frau A. umarmen und küssen sich; ich bin erstaunt, dass sie beide noch ziemlich jung sind, ich hatte unwillkürlich eine würdige, retirierte Professorgestalt mir vorgestellt; auch der Weber, den wir kürzlich besucht haben, kommt vorbei und grüßt mit der Hand; er hat eine Menge über der Schulter; nachher sitze ich mit Nena am Tisch, und andere gehen, um noch Anderes anzuschauen; ein junges französisches Ehepaar kommt und begrüsst Nena und bleibt sitzen, sie können nur französisch sprechen und fragen anscheinend Nena nach Auskunft und Rat; bei dem großen Lärm herum (auch immer die Musikkapelle zwischendurch) kann ich nichts verstehen, und das macht mich noch mehr müde. Endlich kommen alle wieder zusammen; aber wir fahren noch nicht heim, wie ich in meiner Müdigkeit gedacht hatte, sondern gehen noch an die nächste Ecke (NW) des Z., und sie essen dort Waffeln auf 🕮 bestimmten Tellern, die man nachher mit lautem Gekrache auf den Steinboden wirft, was besonders der E. viel Spass macht. Endlich zurück zum Auto, und ca 8h zu Hause. (Zwischendurch hatten die anderen noch eine Posada oder so etwas bei der Kirche mitangesehen, was aber anscheinend nicht sehr lohnend war. –H. kommt mit mir und sorgt für alles; der sage ich, Ich sage beim Abendessen‚ dass das Ganze mich übermässig ermüdet hat; und ich bitte, mich künftig immer über das ganze geplante Programm zu informieren („mir sagt keiner was“), damit ich planen kann, ob oder wieviel davon ich mitmache. Sie rät mir, noch tief atmen zu machen, und Entspannung. Nachher kommt auch Chacha noch zu mir und sagt, sie sei anfangs auch oft übermüdet gewesen; und ich soll die Ängste fahren lassen und mich still versenken; dann kommt unerwartet äußere Hilfe, wie beim Beten. Ich sage ihr: „Hilfe von den guten Geistern“? Sie sagt, ich soll das nicht verlachen; die guten Geister sind um uns (sie denkt wohl an Broder) und können viel Hilfe geben; ich sage: ja, wenn man daran glaubt, so wie die Indios ja auch viel äußere Hilfe bekommen von Maria und San Felipe, und San Domingo und vielen anderen. Sie sagt: Du bist ein Spötter; aber versuche es nur mal. Sie ist rührend in ihrer Fürsorge und Willen zu helfen; und ich verspreche ihr, auch Gymnastik und Atmen und Entspannen zu tun. Das tue ich auch, aber nur im Bett liegend. Und dann schlafe ich gut.
Ich sitze auf der Terrasse, schreibe Tagebuch und lese. Auch H. und E. kommen und lesen. E. fühlt sich aber nicht wohl; Magen verkorxst durch die gestrigen Waffeln, wo die Teller zerschmissen wurden; darum geht sie ins Bett. Nachmittags gehen Chacha und H. nach Xoch. und bringen den Kindern 🕮\Tule (2 Familien besucht). Weihnachten\ des Blechschmieds, bei dem wir vorgestern Abend waren, kleine Päckchen für Weihnachten, mit Büchlein zum Lesen, und Süßigkeiten; sie gehen zu Fuß hin und zurück (überqueren das Aquädukt). – 6h Abendessen. Dann spielt Nena eine Platte, wo bayerische Dorfbuben das Christkind im Stall besuchen und zuschauen wie die Hirten und dann die Heiligen 3 Könige hinkommen. Erinnerungen an Wiesneck und Stockdorf werden erzählt. Dann schenken sie alle sich gegenseitig Weihnachtsgaben, auch H. und bekommen schöne Tasche und Stoffe; Nena schenkt Chacha eine alte holzgeschnitzte Madonnenfigur, in altem strengen Stil, vielleicht heute von einem Indio nach altem Muster geschnitzt. – 9h gehen die 3 noch in die Stadt, um die Weihnachtsprozession auf dem Zocalo zu betrachten. (Zwischendurch mal eine Platte mit Streichtrio Divertimento von Mozart, das ich gut kenne.)
Wir fahren nach Tule (da ist der große 2000-jährige Baum vor der Kirche; das haben wir am 21. gesehen, auf der Fahrt nach Mitla). Nena besucht 2 Familien von Indios und bringt ihnen Weihnachtspäckchen (vielleicht hat sie in jeder dieser Familien ein Patenkind), in einem extra Kabützchen in der Mitte vom Hof werden Tortillas gemacht und gebacken. Ein Mädchen klatscht einen Ball von Teig zwischen ihren flachen Händen, bis er ganz dünn ist, dann breitet sie ihn aus auf einer heißen Schüssel, die auf dem Feuer steht; wenn sie auf beiden Seiten gebacken sind, bekommen wir jeder ein Stück davon, ein wenig gesalzen. Sie haben auch eine große Ziegenherde. Bei der anderen Familie ist ein Sohn, der in Mex. arbeitet, für die Feiertage gekommen, und eine Tochter, die einen (vielleicht mexikanischen) Amerikaner geheiratet hat und in Oxnard wohnt; sie spricht auch Englisch; H. gibt ihr unsere Adresse und phone number, sie soll uns mal in LA besuchen; sie ist hübsch und intelligent. H. und E. sind begeistert von den Indianern und ihrer ganz natürlichen Freundlichkeit und Wärme. – Nachmittags Irmgard Groth4vielleicht Irmgard Groth-Kimball?, Fotografin in Mexiko, hier. Ich sitze mir ihr auf der Veranda. Sie erzählt von der Kriegszeit, wo die Deutschen 🕮\am Feiertage die San Felipe Straße hoch hinauf, und dann gewandert!\ in Mexiko, das auch Krieg an Deutschland erklärt hatte, mit Misstrauen angesehen wurden. Ich sage, dass das in USA nicht der Fall war; allerdings hatte ich tschechische Staatsbürgerschaft, aber auch die Deutschen wurden gut behandelt; die Tatsache, dass sie herkamen, zeigte, dass sie gegen das Regime sind. Sie ist Fotografin für eine archäologisch-ethnographische Kommission; die Bilder werden dann in ihren gedruckt. Sie ist schon in vielen Ländern gereist, auch in den Tropen. – Abends nochmal die Mozart Platte (heute kann ich sie schon ruhig anhören; gestern musste ich mich bemühen, die Tränen zurückzuhalten, weil es mich so sehr an die Zeit der langsamen Befreiung in Princeton erinnerte.) Nena zeigt uns auch Fotoalbums aus allen Jahren ihres Lebens, dabei auch von unserer Besteigung des Ajusco. Ich danke Nena für den schönen Weihnachtstag, beginnend und endend mit der schönen Mozartmusik, und mit schönen Eindrücken; sie küsst mich auf den Mund.)
Auf der Veranda gesessen und geschrieben. –H. inzwischen sich mit dem Fahren des VW eingeübt. Nachmittags 5 fährt H. Chacha und mich die San Felipe Str. hinauf, an Langes Haus vorbei, an der Kirche vorbei, und durch den Ort durch soweit es gut fahrbar scheint. Wir steigen von unsrer schlechten Straße hinauf auf die parallele höhere Straße und finden, dass die viel besser ist. Dann gehen wir zu Fuß die rechte Straße an der Gabelung weiter hinauf und schönen Blick auf das weite Hochtal, durch das wir nach Mitra und gestern wieder nach Tule gefahren sind; dahinter die Berglinie. Sehr schöner Rundblick. Dann geht die Sonne unter, und wir gehen wieder hinunter; zuerst noch Tageslicht. Dann zum Auto; jetzt müssen schon Lichter angemacht werden, und wir fahren hinunter nach Hause. H. hat es sehr gut gemacht trotz der holprigen Straße. 6 ½ zu Hause. 🕮\Museo / zu Dr. Mayonga\
Vormittags ins Museo. (Da sind die Sachen aus den Ausgrabungen von Monte Alban, hauptsächlich aus den Gräbern. Fabelhafte Goldschätze: ein Stirnband mit Feder, Armbänder, Ringe, auch viele Halbedelsteine und Knochen, die mit scharfen Steinen geritzt oder durchlöchert sind, und Perlen, zuweilen groß wie ein Daumennagel, mit unendlicher Geduld, Mühe, und Geschicklichkeit gemacht, um vom König oder Hohenpriestern getragen zu werden. Solche Schätze hat Montezuma dem Cortez geschickt, als der ihm Aufforderung überbringen ließ, sich zu übergeben; er wollte damit C. bewegen, wieder abzuziehen; aber die reichen Gaben machten C. noch habgieriger, und so wurde die Eroberung mit vielen blutigen Opfern durchgeführt.) – Nachmittags Chacha, H. und ich zu Dr. (Jorge Gonzalez) Mayorga, einem Augenarzt, 85 Jahre alt. (Er erkennt sofort, dass ich Kataraktoperation hatte und erklärt es seiner Frau, und dass meine dicke Brille aus Plastik ist. Er lebte früher in Mex., zeigt uns ein Foto von einem großen Haus in schönem Garten dort. Jetzt hat er eine einfache Wohnung Parterre an einer ärmlichen Straße nahe bei der San Domingo. Er hat sich selbst einen Plattenspieler gebaut, und spielt eine Platte. Er liest ein Gedicht vor, und gibt er eine Kopie; er liest es mit starken Gefühlen. Dabei fangen die Glocken der Kirche sehr laut an zu erschallen. Seine Frau unterbricht ihn, und sagt, er soll warten, bis sie aufhören. Er erwidert ihr: Die Glocken (ich glaube die „campanilas“) sind Heinis Freunde; da kommt ein camion vorbei und er zeigt darauf und sagt: „Das sind meine Feinde“. Er zeigt uns ein anderes Zimmer mit vielen Büchern in einem breiten Regal: eine Reihe Dichter, eine Philosophie, eine Naturwissenschaften; er sagt, er hatte in Mex. eine viele größere Bibliothek. –🕮\Yaagul\
Nena fährt uns nach Yaagul ( zuerst Straße nach Mitla; aber vorher abgezweigt nach links, (N), einen Berghang hinauf bis Y. Das ist ein komplexes festungsartiges Gebäude mit großen Höfen, und Ballspielplätzen, und Sälen und Kammern; nur die unteren Teile der Wände bestehen noch; manchmal mehrere m dick. Dann geht es stufenweise höher; auf jeder Stufe wiederum Säle und Kammern und Höfe; vielleicht zum Zurückziehen, wenn die unteren erobert werden. Darin stehen schöne große Kakteen, nicht nur normale Höhe, sondern Kandelaber, mit vielen Verzweigungen. Das war nicht gemeint gegen die Spanier, sondern Verteidigung der Zapoteken gegen die Eindringlinge . – Nachmittags mit H. angefangen, Pläne für Mex. und Guad. zu machen. Chacha will anscheinend nicht mitkommen! (H. sagt, dass ich gegen jeden Vorschlag von ihr Bedenken habe und Abwehr. Der Grund ist, dass ich immer sehr überlegen muss, ob meine Beschränkung mit Augen und mit Diät in Betracht gezogen werden, damit ich nicht später bereue, etwas unternommen zu haben, was Schwierigkeiten bringt.)
Vormittags kommt E. zu mir und sagt, es ist so nett, bei Nena töpfern zu lernen, ob ich nicht auch kommen will. Ich komme dann gleich mit ihr (vorher hatte ich mit Chacha im Garten wieder Entspannungsübungen gemacht und mir dabei gedacht: die helfen mir nicht nur, meine Muskeln zu entspannen, sondern auch meine Befangenheit loszuwerden, einfach dadurch dass ich sehe, dass es für Chacha gar nichts ausmacht, was die Dienstmädchen sich über so seltsames Verhalten denken. Drüben auf der Veranda vor der Töpferei, hatte Nena 2 französische Schüler, ein Ehepaar (er aus Algerien, sie aus Paris). Er machte einen großen Krug, und dann den Henkel dazu. Nena zeigt mir, wie ich aus einem feuchten Ball von Ton ein Schüsselchen machen kann; das Schwierige ist immer, dass der obere Rand Risse bekommt; die muss man dann durch Aufsetzen von nassen Streifen 🕮 beseitigen. –12 Abfahrt zu Russell Ames’ Haus; das haben wir schon gesehen, als wir von Et zurückfuhren. Man fährt von der Straße weit hinauf, und dann noch nach links, parallel zur Straße, ein langes Stück; so sind sie weit fort von jedem Verkehr. Ein schön gelegenes großes Haus mit Garten. Mit H. steige ich eine Eisentreppe hinauf aufs Dach. Ames’s selbst sind zu Bett (oder fort) weil es ihnen nicht gut geht; und ein anderes Ehepaar fungiert als hosts. Ich spreche ausführlich mit einem Mann Elias über USA, der für folklore interessiert ist und viele Länder bereist hat und viele Sprachen kann. (Er lebte in Graz, Belgrad, Zagreb, und vielen anderen europäischen Ländern.) Auch mit dem japanischen MalerChuzo Tamotzu, der bei Roberta wohnt (mit Frau Louise, mit weißen Haaren). Er erzählt, dass sie in Santa Fe leben, aber immer im Winter hierher kommen, wo Roberta Zohn ihnen eine eigene Wohnung neben ihrem Haus gebaut hat. Er macht eine Zeichnung von Hanneli mit Pinsel und schwarzer Tusche. – Dann wird ein barracuta gegessen: Eine Grube in der Erde mit Steinen ringsum aufgestellt ist da; darauf wurde ein Feuer gemacht, bis die Steine glühend sind, und dann (bevor wir kamen, die Teile eines Zickleins in einer riesigen Tonschüssel hineingestellt. Wir sehen zu beim Öffnen: Das Ganze wird mit großen Messern in Teile zerlegt, und in die Küche gebracht und dort weiter zerlegt werden; dann werden zwei Männer die Schüssel heraus und bringen sie auch in die Küche; dann wählt jeder sich ein Stück von dem Teil, das er bevorzugt (ich von der Leber) und alle sitzen an kleinen Tischen auf der Veranda und essen. – Ich spreche noch mit Chuzo über S. Fe, erzähle von unserem Häuschen, 🕮 und den zwei ganzen Jahren dort; und dann immer im Sommer. Sie wohnen dort seit 1948; also sind wir von dann bis 1951 immer im Sommer gleichzeitig mit ihnen dort gewesen. Eine junge Frau spricht auch vom St. John’s Coll. dort, was Erika interessiert. Wir kamen 2h oben an; um 4 ½ fahren wir wieder ab.
12 – 1 bei Elias und Frau (sie haben sich in Xoch. (Benito Juarez). Das Fronthaus besteht im wesentlichen aus einem großen Raum, mit Veranda abgetrennt davor, wo wir sitzen; und von der Veranda, die offen ist, sieht man direkt in den kleinen schönen Garten; dahinter noch ein Häuschen zum Schlafen. Vom Garten sieht man ein Kapützchen auf der Garage, wo er sich sein Arbeitszimmer eingerichtet hat; von dort oben hat man Aussicht auf die Berge, von unten nicht. So haben sie sich für relativ geringe Mittel ein schönes Heim geschaffen. Sie erzählen, wie die Kinder in den verschiedenen Ländern, in denen sie gelebt haben, aufgewachsen sind und ohne Mühe viele Sprachen erworben haben, die ihnen jetzt in ihren Berufen sehr nützlich sind (Frankreich, französische und Deutschschweiz, Österreich (hauptsächlich Graz), Jugoslawien, usw.) Er hat überall folkloristische Studien gemacht.) – 5 – 7 Teeparty bei Roberta Zohn (da sind allerhand Leute, die mich von der gestrigen Party bei Ames wiedererkennen, aber ich sie nicht. Roberta nennt mich „Rudi“, und ich sie „Roberta“, (und ich glaube, ebenso mit „Chuzo“ und „Rudi“). Chuzo macht viele Skizzen von Blumen, einer Vase, und anderem, während H. begeistert zuschaut; und jedesmal gibt er es nach Beendigung H. in die Hand. Sie fragt mich, ob die nun wirklich für sie gemeint sind zum Behalten; und ich sage: ja; und so sagt er dann auch, als sie sie ihm zurückgeben will. 🕮 Ich steige wiederum eine Eisentreppe hinauf, mit H, auf das Dach von Robertas Haus, wo man schöne Aussicht hat, und auch eine Liege steht, vielleicht für Sonnenbad. Hier sieht man, dass ihr Haus an die altes Aquädukt angelehnt ist. R. ist Pianistin; sie gibt zuweilen auch Konzerte in der Französischen Allianz, und auch in S. Fe; ich frage sie und Chuzo, dass wir die Pianistin Diane Hearst (oder Herz) bei S. Fe gut kannten; aber sie haben von ihr gehört aber kennen sie nicht. Sie sprechen auch von einem Ehepaar eines Russen Berk Beblin (oder so ähnlich) und dessen Frau; später fiel mir ein, dass Diane uns eines Abends zu dessen Haus gebracht hat, wo sie beide B. vierhändig spielten; das war irgendwo außerhalb von S. Fe. Ich sage nachher Chacha, was für ein froher, lieber, lebendiger Mensch Roberta ist; und sie stimmt sehr zu, und sagt, dass R. ihr gesagt hat, dass sie mich so gern mag.
Abends telefoniere ich mit Rafael (ich frage, ob er wohl nur am Wochenende frei hat, oder auch an einigen anderen Tagen, sodass wir unsere Zeit in Mex. danach richten. Er sagt, wenn wir für 2 Wochen kommen, wird er sich die ganze Zeit freimachen. Ich bitte ihn, Zimmer für mich und H zu bestellen in einem Hotel nahe bei ihm und bei Grete. Er fragt, ob ich wünsche, dass er zum Flugplatz kommt; ich sage, das wäre wundervoll.)
Vormittags Brief an Rafael geschrieben. – Chacha liest mir Brief von Christiane vor (scheusslich überlastetes Studium für das Physikum; sie hat jetzt eigenes Auto, weil die Institute so weit entfernt voneinander sind.) – Nachmittags fahren wir 🕮 4 – 7 nach Teotitlan del Valle. dem Ort der Sarapes Weber. (Wir sitzen alle herum, während 2 Männer uns einem nach dem anderen ihren ganzen Vorrat zum Beschauen hinlegen. Es werden einige ausgewählt, von denen dann die engere Wahl getroffen werden soll (für Mädele oder Chacha), wenn er sie zu Nena bringt. Dann fahren wir noch ins Dorf; in einem Gebäudehof sitzt schon die Musikkapelle für heute Abend. Wir gehen noch in zwei Häuser, um Sachen anzusehen. Dann fahren wir im dunkeln zurück. – Bei Tisch soll jeder das schlimmste oder erfreulichste Erlebnis des Jahres angeben; ich sage: die Erholung nach der 2. Augenoperation, und das Auftauchen einer lange nicht gesehenen Welt mit Farben. – Später sage ich Chacha, dass sie die verlorene Goldkette für Lini kaufen soll, aber dann der Christiane schicken, weil die so gern ihrer Mutter aus eigenem Geld die Kette kaufen wollte, aber nicht die Zeit fand, Geld zu verdienen. Ich gebe Nena zur guten Nacht einen Kuss und danke ihr für die schöne Zeit in ihrem Haus. H. kommt noch in mein Zimmer, und ich danke ihr für alles Gute im vergangenen Jahr; sie sagt, sie ist so frohhier, mit den richtigen Menschen, den Künstlern und den Indios. – Ich lese bis Mitternacht; dann ist furchtbar lautes Knallen von Raketen und dergleichen. Dann gut geschlafen. 🕮\Jan. 1970 / Oaxaca\
I / 1970H. fährt mich, E. und Chacha zum Monte Alban (das System der Tempelruine, die ausgegraben und an manchen Stellen wieder hergestellt ist, ist sehr eindrucksvoll. Es muss eine starke Kultur gewesen sein, mit einer Religion, die einen starken Einfluss auf ihr Leben hatte, und mit der künstlerischen Fähigkeit, ihre religiösen und Lebensgefühle architektonisch auszudrücken.) (Wir sehen Nena, die ein Ehepaar herumführt.) Nachmittags hat Nena dies Ehepaar eingeladen (Seagl, spricht er sagt: wie „Feigl“; er hat an U. Chic. Philosophie studiert, vielleicht auch bei mir; hat MA gemacht 1951 bei Perry, über Ethik von Dewey. Ich erkläre auf seine Frage, warum ich mich an UCLA besser fühlte als in Chic. Er fragt über Wittgenstein, und meine Meinung über englische Philosophie der gewöhnlichen Sprache; ich: Ich habe Zweifel, ob viel dabei herauskommt; aber ich schreibe nicht darüber; die geschichtliche Entwicklung wird zeigen, welche Form der Analyse fruchtbarer ist. Ich erzähle auch vom department Philosophie an UCLA, aktiv für Frieden, und Negerfragen.) – (Nena und Chacha fahren zu Frau Lange, weil sie Geburtstag hat; Chacha möchte, dass ich auch mitkomme. Aber ich will nicht; Frau Lange ist zwar ein lieber, hilfreicher Mensch, aber zwischen uns ist wenig an gemeinsamen Ansichten, und mehr: Ich glaube nicht, dass man mit ihr über die verschiedenen Meinungen ruhig diskutieren könnte.)
Vormittags Briefe geschrieben. (H und E allein nach Mitla zum Einkaufen; und nachmittags wieder zum Einkaufen in die Stadt.) Nachmittags 4 ½ – 6 Roberta, Chuzo&Louise hier. (Zum Abschied nehmen: Ch. und L. reisen morgen ab nach S. Fe. Wir trinken alle Tee zusammen, dann gehen wir in den 🕮\Jan. 1970\ Garten; Roberta zeigt uns ihr Haus: links von dem dünnen höheren Baum drüben; sie sagt, das ist ihr Baum. Er zeigt, wie er auf dem Aquädukt als Brücke über den Fluss gegangen ist; das Aquädukt sei oben mit Zement gut gedeckt, sodass man leicht darauf spazieren kann. Ich zeigen ihnen den „Gymnastikbaum“ und erzähle, wie Chacha mir da das entspannte Schwingen beibrachte. Dann sitzen wir auf der Veranda. Auf ihren Wunsch zeige ich Louise mein Gastzimmer mit Bad; ich gebe ihr 2 Nummern „Nation“ und eine „NWeek“; ich empfehle ihr Stone’s Weekly und NY Book Rev. Sie küssen mich alle drei zum Abschied. [Ich hatte vorgehabt, in einem Gespräch mit Ch. und vielleicht anderen zu erklären, wie ich zweimal in meinem Leben erleben musste, dass ich mein eigenes geliebtes Land auf ganz falschem Wege sah: als größte Gefahr für den Weltfrieden; und vielleicht dann auch, dass Sozialismus nötig ist, um Frieden zu haben; ferner, dass ich jetzt entwurzelt bin, kein Land wirklich voll liebe, sondern Kosmopolit bin; und ich wollte Ch. fragen, ob er ähnlich fühlt. Als er sagte, dass sie morgen abreisen, war es zu spät für das Gespräch.]
H und E sind fleißig mit Einpacken und letzten Einkäufen (E. hat für sich und Peter noch Hemden aus den schönen hier gewebten Stoffen machen lassen.) Ich schreibe Briefe (mit Chacha zusammen an Annemarie; und zu Chachas Brief an Angermanns noch, besonders an Christiane über ihre gewaltige Studiumslast). [Abends gehen die anderen zu einer Vorführung von Volkstänzen. Ich lese in Helfritz5https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Helfritz_(Komponist)].
E. Abschied. Sie fliegt nach Hause. Cha und H. gehen zu einer Kirche, und dann zur Musik der Kapelle auf dem Zocalo. Ich bleibe lieber zu Hause; auf meinen Vorschlag spielt Nena zwei Platten: Tripelkonzert von Mozart Distr gespielt; und Montiverdi; Madrigals mit schönen Stimmen, alte italienische Musik. – Nachmittags ein seltsamer Deutscher, Herr Jacobs (aus Berlin W, hat viel in Australien und N. S. gelebt, 🕮 auch in Indien; ist besonders interessiert an indischer Philosophie (Leben und Tod, Meditation usw.) Er hat ein Buch geschrieben, das aber gar keine Beachtung gefunden hat. Er weiß nicht, ob er sich hier ansiedeln soll oder in Mex. oder Umgebung dort. Er ist ca 60, scheint finanziell unabhängig; beklagt sich bitter über die Menschen, die sein Buch nicht lesen wollen. Ich versuche immer wieder, das Gespräch auf die praktischen Probleme zurückzubringen: Wo für ihn der geeignete Ort ist, nach Klima, Menschen usw. Chacha sagt hinterher: was für ein eingekapselter Egoist, ohne menschliche Beziehungen.)
Vormittags fährt H. Chacha und mich zu neuen Ausgrabungen bei Daìntzu an einem Berghang (halbwegs nach Mitla biegen wir nach rechts ab in einen schlechten Fahrweg. Ein freundlicher mexikanischer Archäologe erklärt alles auf Spanisch für Chacha. Erstaunlich, wie frühere Bauten nicht zerstört wurden, sondern durch neue Bauten, die breiter sind, überdeckt). – Spät am Nachmittag sitze ich mit H. im Wohnzimmer (die anderen beiden sind fortgefahren, um einen Wettbewerb von selbstgebauten Krippen in vielen verschiedenen Familien anzusehen; Nena gehört zum Schiedsrichterkomittee.) (Ich erzähle H. von meinem leider verfehlten Plan, mit dem Japaner zu sprechen, zu zweit oder mit allen dabei, wie ich über Deutschland und US empfinde: Zweimal ist es mir geschehen, dass mein geliebtes und hoch geschätztes Land die größte Gefahr für den Weltkrieg darstellt; dass ich entwurzelt bin, und keinem Land meine ausschließliche Liebe zuwende, sondern nur der Menschheit als Ganzes. Als es hier nicht dazu kam, mit Chuzo zu sprechen, hoffte ich für einen anderen Tag; und dann sagten sie auf einmal, dass sie heute packen und morgen abreisen werden.) –Ich frage sie über Louis Smart (er schreibt in seinem Brief so voller Dank und Freude über mein Verständnis und meine Zuneigung zu ihm; er macht sich wohl nicht klar, dass nicht ich, sondern H. aus eigenem Antrieb die ganze Arbeit für Louis gemacht hat, 🕮 für Bewerbung an Universitäten in Kalifornien. H. sagt: Sie kennt ihn überhaupt nicht persönlich. Ich: Das hatte ich vergessen; wahrscheinlich stellt Louis sich vor, dass H. das alles auf meine Bitte hin getan hätte, was sie wirklich ganz aus eigenem Antrieb tat. H sagt: Vielleicht denkt er sich, dass ich meine Kinder so erzogen habe, dass sie mit Selbstverständlichkeit Menschen anderer Rassen als gleichwertig nehmen, und dass ihn das so erfreut.) –H. hat mir vorher berichtet über die Auslagen von meinem Weihnachtsgeschenk für sie und E., und was E. dafür gekauft hat, und dass sie sehr große Freude daran hat.
H. fährt Chacha und mich zum Dorf Tlacochahuaya. (Auf dem Weg erzählt Chacha nochmal, wie schwierig es war mit Grete, weil sie einfach nicht ruhig sprechen konnte über den Konflikt zwischen Sven und Ferdinand. H. sagt: Das Wichtige ist, dass Menschen nicht so viel verschlucken, bis es ihnen den Magen verdreht, sondern sich offen aussprechen. Darauf sage ich, ich will auch aussprechen: Ich habe mich heute morgen geärgert über H., weil sie Euch gesagt hat, ich würde in 3 Minuten kommen, und das war sehr unterschätzt, wie H. es leicht tut; und da stand ich unschuldig da als der Bummler. Sie sagen: Nein, keiner hat mich beschuldigt; weil ich noch nicht fertig war, . Der Fahrweg ist sehr schlecht, und das Auto wird arg gerüttelt. – In der Kirche sind verschiedene Bilder von Gottvater, die sehr strenge, harte Züge haben.) – (Nachmittags fahren die anderen nach Tule; Nena bringt ihre beiden Familiengeschenke zum Feiertag. – Ich bleibe zu Hause und schreibe. – Chacha und H. gehen zu Fuß zum Blechschmied, um den Kindern was zu bringen.) – Abends spielt Chacha nochmal für sich und mich das schöne Divertimento von Mozart für 3 Streicher wie am Weihnachtsabend.
H., Chacha und ich vormittags nach Mitla. (Zuerst zum Stoffladen; Sachen für H. und C, die sie bestellt hatten, sind aber noch 🕮noch nicht fertig.) Zu den Ausgrabungen der Totenstadt. Da sind Überbleibsel von Gebäuden für Priester und viele Gräber. Die beiden gehen in mehrere hinein; ich nur in eines, weil es so mühsam ist; man muss sich immer bücken und Acht geben, mit dem Kopf nicht anzustoßen. Eine Totenstadt ist ganz zerstört worden, und darauf eine Kirche errichtet. – Die Kirchenglocke ist umgegossen worden; d. h. die alte Glocke war beschädigt und fehlerhaft; sie ist an Ort und Stelle neben der Kirche eingeschmolzen worden; man zeigt uns die Grube, in der die Form stand (wie bei Schiller „Fest gemauert in der Erden – steht die Form aus Lehm gebrannt“) und daneben die Stelle wo das Feuer war, um die alte Glocke einzuschmelzen. Neben der neuen Glocke lag ein Stück Holzbalken; er hob es auf und schlug damit unerwartet auf den unteren Rand der neuen Glocke; ein furchtbar lauter Ton schlug plötzlich in unsere Ohren. –Mittags essen Kaffee getrunken, wir wiederum in dem Säulengang, der einen Patio mit vielen Bäumen und Sträuchern umgibt. Dann fuhren wir in Eile nach Hause, weil wir meinten, Nena wünschte uns pünktlich um 1h da zu sein; trotz der hohen Geschwindigkeit hatte ich aber das Gefühl, dass H. ruhig und sicher fuhr. – Nachmittags mit Chacha allein beim Tee. (Sie kritisiert das Buch von Helfritz6Vermutlich Helfritz, Hans. Ein Reisebegleiter zu den Götterburgen und Kolonialbauten Mexikos. (oder so ähnlich) über Mitla; in einigen Punkten stimme ich ihr zu; in anderen Punkten sage ich, dass seine Aussagen als subjektiv genommen werden müssen (z. B. dass die Säulen den Eindruck machen als ob sie sich nach oben hin verjüngen. Dann erzählt sie noch Erinnerungen von ihrer Griechenlandreise mit Märtel; etwas 1956, wo sie die Eindrücke niederschrieb in langen Briefen an Broder.)
H. fährt mich und Chacha nach Cuilapan. (Hinter der Stadt über den Fluss; aber dann nicht R nach M. Alban, sondern L. ca ¾ Stunde, zu einem schönen, sehr großen Dominikanerkloster, das beinahe ganz wiederhergestellt ist, zweistöckig, mit vielen Räumen und Höfen. 🕮 Davor ist eine sehr große Kirche, ohne Dach, aber die 2 Seitenwände wieder hergestellt. – Nachmittags Briefe geschrieben.
Vormittags mit Chacha und H. in die Stadt. Wir besichtigen den Gouverneurspalast (schöner Innenhof und breite offene Treppe hinauf (wie in Elmau) und oben Rundgang (sehr schön zum Anschauen, aber ein großer Teil des Gesamtraumes geht verloren für Amtsräume). (Chacha erzählt dem Offizier der Wache, der uns einiges über die Geschichte des Gebäudes erzählt, dass sie in ihrer Jugend mal mit ihrem Vater hier war, als dieser mit dem Gouverneur verhandelte wegen des Bauens der Wasserversorgung für die Stadt, mit den Wasserquellen am San Felipe.) Einkäufe. Dann zur Musikakademie, wo ein Student in einem Zimmer mit offener Tür sehr laut Klavier spielt; Solidad (damals um Xmas und danach waren wir hier; jetzt gehen wir hinein; hinten in der Kirche ist die Felskuppe zu sehen, mit Eisengitter umzäunt, auf der damals nach der Legende der Esel zusammenbrach, mit einem Marienbild auf seinem Rücken; woraufhin dann hier die Kirche errichtet wurde, damals in großer „Einsamkeit“. ) – Von Erika ist ein großer Umschlag mit nachgeschickter Post für mich angekommen. – 5 – 7 zur alten Bibliothek; Vortrag von Hal Rench von der Gruppe der „Linguistas“. Das sind junge Sprachforscher, teils aus US, teils aus Mexiko, die die Sprache der Indianer erforschen; sie werden auch „mission“ genannt; aber ihr Ziel ist die Übersetzung des neuen Testamentes in all diese Sprachen, nicht die Bekehrung, sagt Nena. (Der Vortragende erklärt, dass in dieser Gegend (Staaten von Oax. und Chiapas) 6 Sprachfamilien sind, jede mit mehreren, noch nicht verständlichen Sprachen. Er erklärt zunächst an Beispielwörtern von Sanskrit, Griechisch, Latein, Gotisch, Deutsch, Englisch, wie eine hypothetische Ursprache sich allmählich immer mehr zerspalten hat, wo man vor 100 Jahren allgemeine Gesetze der Lautumwandlung gefunden hat. Sie wollen nun für die Indianersprachen eine analoge Forschung anstellen; ebenso wie in Europa, hoffen sie daraus auch historische Vorgänge erschließen zu können, wie die verschiedenen Indianerstämme sich zerspalten und in verschiedene Richtungen auseinander gewandert sind. Er spricht ruhig und sehr klar; bei der Diskussion spricht er auch von seinem Leben; wie er mit der ganzen Familie 🕮\Oaxaca\ in ein anderes Dorf gezogen ist, wo die meisten Leute nicht Spanisch konnten, und allmählich das Zutrauen der Leute gefunden hat; er hat ihnen bei Krankheiten und Unfällen geholfen. Dann hat er allmählich die Sprache gelernt und aufgeschrieben. Die Hauptschwierigkeit ist, dass bei jedem Vokal nicht nur Klang und Länge zu notieren ist, sondern auch Ton (notiert durch superskript 1, 2, 3 für low, mittel, high; zuweilen „ 2 3“ wenn die Töne sich von 2 zu 3 bewegen! Er spricht Beispiele von Wörtern, die klar machen, dass diese Unterscheidungen wesentlich sind für Interpretation, indem die Bedeutung sich ändern kann bei einer solchen Lautänderung.) In der Diskussion frage ich, ob wohl eine Korrelation besteht zwischen besonderer Beachtung der einer Sprache, bei der der Ton wichtig ist, und Neigung zum Singen (das doch vielleicht aus Satzmelodien entstanden ist) und allgemein musikalischer Begabung; ich sage, dass im Bergischen Land die Intonation eine viel größere Rolle spielt als bei in Süddeutschland; und die Menschen dort sind auch besonders sangesfreudig. Und vielleicht Schwedisch auch. Er sagt, Entstehung des Singens aus Intonation könnte sein. Aber bisher sind keine Untersuchungen über die weitere Korrelation gemacht worden. Er sagt auch mal, dass die ganzen Indianersprachen in Amerika vermutlich verwandt sind mit asiatischen Sprachen; aber die Einwanderung über die Beringstraße muss schon vor vielen Jahrtausenden gewesen sein.) – Beim Gehen ins Haus fällt Nena hin und schlägt ihre Stirn und Augen auf der Seite an einen Stein. (Sie ist nicht bewusstlos geworden und meint, es ist harmlos. Der Dr. wird telefonisch bestellt. Ich setze mich zu ihrem Bett in ihrem Zimmer, und wir plaudern über die Vergangenheit. Wir stellen fest, dass wir uns zum letzten Mal ca. 1924 gesehen haben, in Wiesneck, als ihre Mutter mit ihr und Mädele in einem Flügel (W-Ende) des großen Hauses wohnte; sie sagt, im anderen Ende wohnte ein seltsames Paar (Nachbarn von ) Bald kommt der Doktor (er gibt sofort Alkohol auf die aufgekratzte Haut zur Desinfektion; er sagt, es ist sonst ganz harmlos; wir sind alle erleichtert.))
Vormittags geschrieben. – 5 PartyTamalada hier (gegeben von mir und Chacha, weil beim Zerschneiden eines „Kranz“-Kuchens bei unserem Schnitt das Püppchen zum Vorschein kam.)7https://de.wikipedia.org/wiki/Dreik%C3%B6nigskuchen#In_Mexiko Zuerst kommt Roberta (um 6h!) und wir sitzen mit ihr auf der Terrasse. (Sie war interessiert an meiner gestrigen Bemerkung über Sprachmelodien und Singen.🕮 Sie sagt auch, dass ich nicht laut und deutlich genug sprach, sodass sie manches nicht verstehen konnte. Ich erzähle nochmal vom Bergischen Land. Sie sagt: Aber die Musik kommt vom Rhythmus! Ich sage: Ja, der Ursprung ist sicher verknüpft mit Tanzen, besonders auch Tempeltanzen, als rhythmische Körperbewegung. Aber Rhythmus ist selbst noch nicht Musik; zu demselben Rhythmus kann man viele Melodien machen; erst Rhythmus zusammen mit Melodie ist Musik. Sie sagt: Aber auch die Harmonie gehört zum Ursprung; ich: Nein, das ist ein wichtiger Schritt, aber auf einer späteren Stufe. Zunächst spielt der Schäfer eine Melodie auf seiner Flöte, oder singt etwas; erst wenn mehrere zusammen, singen oder flöten, tritt die Harmonie auf (die Instrumente wie Klavier usw. sind erst sehr viel später).) Gegen 7h (!) kommen andere. Im Wohnzimmer. Dr. Mario Lopez Garcia (der viele Sprachen spricht, auch mehrere indianische) und seine Frau, (die nicht Englisch kann) sitzen zusammen. Da ich nicht neben im Platz finde, setze ich mich zu Roberta und spreche nur mit dieser. Dann kommen die Indios: Filo und ihre Helferin, der Gärtner, die Töpfer, Julia (die Besitzerin des Stoffladens in Mitla) mit Mann oder Bruder, und Kindern, eine Familie aus Tule (?), und andere. So wird das Wohnzimmer sehr voll. Chacha zeigt ihre dias. (Ich sitze ganz nah vor dem Schirm. Chacha zeigt Landschaften von Jalisco und Chapala See; dann von hier: die Party bei Ames mit der barbecoa und den Preisen. Das größte Entzücken der Kinder kommt, als sie sich selbst erkennen.) – Ich frage Roberta, warum Chuzo und Frau abreisen mussten; sie sagt: Er wollte wieder zurück an seine Arbeiten: Ölgemälde und Zeichnungen; die Frau organisiert, dass dort oder an anderen Stellen Ausstellungen gemacht werden, und dabei werden Bilder verkauft; das ist der Erwerb für seinen Lebensunterhalt. Sie sagt: Die beiden haben ihr mehrmals gesagt, dass der Nachmittag bei uns (am 2 . 1.) für sie das schönste Erlebnis in diesem Aufenthalt in Oaxaca war; ich sage: Ich habe mich auch sehr gefreut und war enttäuscht zu hören, dass es das letzte war; ich hatte noch so manche Sachen, auch politische Fragen, die ich so gern noch mit ihm besprochen hätte.) 🕮\Jan. 1970 / (Oaxaca)\
Wir fahren die Straße zum Flughafen, aber geradeaus weiter nach S, bis zum Dorf San Pedro Apostol. Dort ist eine große Kirche renoviert worden, und die Madonnenfigur wird heute eingeweiht (?) oder besonders besungen. Dabei ein Chor von Jugendlichen mit einigen Gitarren. Dann zum Haus von Ruben Dias, mit 2 Töchtern die in Oax. studieren: Eine lernt Englisch auf der Mittelschule, die andere Deutsch bei Nena (dadurch die Beziehung und die Einladung). Sie haben schönen Obstgarten, dahinter Zuckerfabrik und Rancho (mit Pferden, Kühen, Schweinen, Ziegen, und Hühnern). Zum Mittagessen gibt es: Tamales barbacoa mit Ziegenfleisch, Heuschrecken (ich esse auch einige), kleine Pfirsiche usw. Der Vater sitzt neben mir und muntert uns auf, zu essen, lobt immer wieder alle Sachen mit gewaltiger Stimme (wohl weil er merkt, dass ich und H. ihn nicht verstehen). – Vor dem Essen kommt zweimal eine Musikkapelle des Dorfes vorbei, mit großen Trompeten usw., wobei Chacha und H. eifrig Fotos aufnehmen. Noch ein oder zwei jüngere Männer sind dabei, einer ein Sohn. Nena sagt uns nachher, dass der Vater geklagt hat, dass durch den Einfluss der uniones die Arbeiter höhere Löhne verlangen und er in Schwierigkeiten ist; aber Nena meint, sie werden sich wohl schon einigen. –Ca 1 ½ Stunden Rückfahrt; meist auf der Straße, die weiter über das Gebirge nach PuertoAngel am Pacific geht. 5h zu Hause. (1 ½ Stunde im Bett zum Ausruhen.)
Abends Platten: Casals, Cello Solo Suites von Bach, die auch Chacha noch gut von meinem Spielen in Wiesneck erinnert; früher mal: Mozart, Sinfonia Concertante; Chacha erinnert sich, dass ich ihr dies von LA 1959 nach Mex. zum Geburtstag mitgebracht habe, und Feigl hatte es mir geschenkt; aber Grete habe sie dann behalten!
Vormittags gelesen: Ames’ms „offener Brief an den Präsidenten“ (siehe k! Ich stimme in allen wesentlichen Punkten zu; aber er sollte vorsichtig sein, nicht wegen des häufigen Missbrauchs wichtige neutrale Werkzeuge zu verdammen, wie z. B. Computer.) – 4 – 7 auf Chachas Vorschlag: H. fährt uns nochmal auf Mo. Alban.🕮 Wir gehen oben gleich rechts einen steilen Pfad hinauf und kommen dadurch auf die Höhe des Berges, noch über den obersten Stufen des N-Tempels. Ich freue mich, dass ich mit H’s Hilfe so gut hinaufsteigen kann. Dann neben dem Tempel eine noch steile Treppe hinunter. Chacha fängt Gespräche an: mit einem Paar aus Köln (ich sage: ich bin aus Wuppertal), der Mann trägt ein kleines Mädchen auf den Schultern (Chacha spricht so lange mit ihnen, dass ich schon im Stehen müde werde und den Mann mit dem Kind auf den Schultern bedauere). Der Rundblick ist jetzt besonders schön, die Farben der Bergketten. Dann finden wir H. wieder bei den dansantes. Chacha spricht noch mit Stein und Frau; die sagen, dass Ames nicht mehr so krank sind, und man sie kurz besuchen könnte.) Beim Hinunterfahren wird es dunkel. Schwierig, durch die dunkle Stadt und das Marktgewühle zu fahren. – Abends spielt H. ihre neuen 2 Platten: Danses de los Pueblos Oaxaqueños; Volkstanzmelodien (die anderen haben neulich Volkstänze mit diesen Melodien gesehen); manchmal erinnert die Melodie an die traurigen, sehnsüchtigen mexikanischen Lieder; im ganzen ist die Musik, vielleicht auch wegen der lauten Blechbläser, nicht besonders sympathisch, wenn auch zuweilen ganz nett.)
10h fahren wir alle 4 ab, Nena fährt die ganze Zeit: von Straße nach Mitla links abgebogen beim Juárez Monum; [das ist nicht das große auf dem Berg, an der Straße nach Etla, sondern ein kleines] ein Tal ins Gebirge. Die Straße ist gut, sie geht langsam immer höher und höher, mit zahllosen Kurven um Bergvorsprung und durch eine Schlucht; die Straße ist aber gut gebaut, und Nena fährt ruhig und sicher, obwohl meist nur kurze Sichten der Straße. Bei einer Kurve haben wir einen schönen Blick hinunter auf das Oax. Hochtal. Schließlich kommen wir 🕮\Jan.1970 / (Oaxaca)\ zum höchsten Punkt: La Cumbre; hier ist auch die Wasserscheide. Von hier geht die Straße zunächst auf dem Kamm der Höhe entlang bis zu El Punto (da ist eine Schule.) Erstaunlich wie alles dicht bewachsen ist mit Wald, meist Laubwald; das sieht mehr nach Deutschland als nach Mex. aus. Links unten sieht man das Dorf Ixtepeyi, mit großer Kirche; meist sehen wir nur hier die einzelnen kleinen Häuser. Dann dauernd abwärts, mit vielen Kurven um die Berge herum. Bei den Häusern sind Maisfelder. Später sehen wir im Tal tief unten einen Fluss; das ist der Rio Grando (so heissen viele Flüsse). Wir kommen allmählich immer weiter hinunter, näher zum Fluss. Dann kommt eine Stelle, wo kürzlich ein Erdrutsch war, von starken Regenfällen; gewisse Stunden nur war Durchfahrt erlaubt, und jetzt war nicht erlaubte Zeit; (die anderen hörten, dass oben Bulldozer arbeitetenund fürchteten, dass plötzlich Gestein herunterrollen könne; da ich ihr Gespräch nicht hören konnte, habe ich mir keine Sorgen gemacht.) Dann fahren wir auf einer Brücke über den Fluss und hinauf zum Ort Guelatao, wo Benito Juárez geboren war. Ca 1 ½ Stunden Fahrt. Der Ort ist gut bewässert, alles ist grün, schöne Blumen in den Gärten. Die Kirche ist nicht besonders. Eine große Schule ist da, mit Internat, schöne Gebäude. Wir fahren dann einige Minuten weiter hinauf zum Ort Ixtlan (früher Silber und Gold. Eine schöne alte Kirche, die wir auch innen besichtigen.) Dann Rückfahrt; Nena fährt beide Wege, gut und sicher. – Spätnachmittags fahren wir alle zum Abschiedsbesuch zu Herrn und Frau Lange in San Felipe; wir besehen den Garten, mit allerhand schönen und interessanten Pflanzen. (Abends H. und Nena zu Volkstänzen. –Chacha in meinem Zimmer, liest mir den langen Dankbrief von Johannes vor und erzählt mir noch allerhand von ihm.)
Briefe geschrieben. – Mit Chacha im Garten Übungen. – Sachen gekramt. H. packt meine Koffer. H. zeigt mir die Abrechnung, die sie mit Nena gemacht hat: über die $ 4 pro Person für Wohnung und Essen; und über Auto. Danach schulde ich Nena $ 280. Ich sehe meine Reiseschecks nach und finde mit Schrecken, 🕮\Rafael / (Mexiko D.F.) / Hotel Diplomatico\dass ich nur noch $ 380 da habe! (Ich überlege mit H., ob wir die Bank telegraphisch bitten sollten, uns einen banker’s Scheck zu schicken; aber bei den elenden Postverbindungen in Mex City (Grete hat unseren Brief vom 19. 12. von Oax. erst vor einigen Tagen bekommen!) würde das doch zu langsam gehen. Ich sage: Das Beste wird sein, dass wir in Mex. zu einer großen amerikanischen Bank gehen und mit denen besprechen, was der beste Weg ist; die können es vielleicht mit telegraphischem Code schneller machen.) H. spricht mit Nena; und diese sagt: Sie kann einen gewöhnlichen Scheck von mir auf die Bank in LA ihrer Bank geben; das wird ihr sogar sofort gutgeschrieben; außerdem hat sie jetzt auch genügend auf der Bank, wenn die das nicht täten. Ich gebe ihr Scheck auf $ 280.) –H. packt Sachen, und wiegt sie ab; es geht wieder alles unterhalb der Gewichtsschwelle. – Ich telefoniere noch Roberta.
6:15 Aufstehen, 7 Frühstück, 7:30 Abfahrt zum airport. Diesmal sind wenig Leute da; wir können wieder am Fenster sitzen, mit noch besserem Ausblick. Da sind die Berge ähnlich wie bei Guad., aber viele Stellen unbewaldet und unbeackert. Dann Piz de Orizaba; und später Pop. und Ixt. (50 min. Flug, Mexicana 203). Wie wir aufs Gepäck warten, kommt auf einmal Rafael, umarmt mich herzlich. Er fährt uns in seinem roten Auto in die Stadt.OCiudad de México (Ich sage, ob er ein geeignetes Hotel gefunden hat, nicht zu weit von ihm und von Grete; Nena hatte gemeint, das ist kein anderes Hotel außer San Angel Inn, und das ist zu elegant. Er sagt: Ja, es ist gut gelegen, an Insurgentes, (nicht weit von Chapult. Park ?); es ist elegant, aber nicht zu teuer für mich. Wieso? Seiner Organisation hat er gesagt, ich sei der beste Philosoph der Welt und ich würde mit ihm und anderen Philosophen und Studenten sprechen; daraufhin haben sie, wie oft schon vorher, ihn beauftragt, mich als ihren Ehrengast zu empfangen und im Hotel El Diplomatico auf ihre Kosten unterzubringen! Erst glaube ich es nicht; dann sage ich, er hat seine 🕮\(Jan. 1970 / Mexico D.F.) / Laveranza\ Organisation beschwindelt, denn ich tue das nicht für diese; er: Nein, er hat es richtig denen beschrieben, und die haben zugestimmt! Er fährt uns zum Hotel. Wir bekommen zwei riesige fabelhafte Zimmer nahe beieinander, jetzt mit großem Badezimmer und großem Wandschrank und je 2 Betten, und großem Schreibtisch; sehr ruhig nach hinten hinaus, im 7. Stock (von 8 Stockwerken), mit Balkon, mit schöner Aussicht über die ganze Stadt! Dann erklärt er uns, dass auch die Mahlzeiten einbegriffen sind. Vorher hat R. zu mir und H. gesagt, dass er gern mich mit Frau Gort. und mit dem Bruder oder der Mutter von Nic. zusammenbringen will, wenn ich möchte; ich frage, wie es mit finanzieller Hilfe stehe. Er sagt: Aus der angeblichen Zusage zu G., dass er freigelassen würde, wenn er eine Stelle in einem anderen Land fände, ist nichts geworden. Die Behörden möchten nicht, dass dadurch Kritiker in anderen Ländern aktiv würden. Er meint sagt, dass sie einstweilen noch ihr Gehalt von der Universität bekommen; das würde erst aufhören, wenn sie gerichtlich verurteilt würden, was aber wohl kaum bald geschehen wird. Daher würde die Hilfe sich einstweilen wohl nur auf Medizin (bei G.) und Bücher beziehen; man hat ihnen mss fortgenommen (vielleicht auch Nic das ms der Anthologie des Logischen Positivismus) und verbrannt. Wenn ich mit denen sprechen wollte, so wäre es wohl mehr, um ihnen Sympathie auszudrücken; sie sind im Konflikt, weil sie einerseits den Gefangenen helfen möchten, andererseits aber keine Schritte machen dürfen, die die Situation noch verschlimmern würde. Er und andere glauben, dass der neue Präsident, der am 1. Dez. 1970 gewählt werden wird, eine Amnestie erlassen wird; das ist immer so geschehen; der neue Präsident will damit noch seine Situation verstärken (es ist nicht ganz klar, wieso). (Er fährt fort, ist von 12 – 3 im Amt beschäftigt.) 3 ½ kommt er zurück, fährt mich zu einem barbershop und bezahlt auch das, trotz meines starken Widerspruchs. – Zurück ins Hotel; Grete ist immer noch nicht zu erreichen; H will dableiben. R. fährt mich zu seinem Haus an Mimosa 48. (Laferanza, schön, lebhafte dunkle Augen, kommt auf mich zu und begrüßt mich sehr herzlich und küsst mich. Sie sagt, sie wisse von R., dass ich ein sehr sweet Mensch sei; ich sage: nicht immer, oft auch aggressiv; er: das schließt sich nicht aus. Sie sagt, es sei eine große Freude und Ehre, mich zu empfangen. Ich sage: Er ist ein lieber Freund und daher kein objektiver Beurteiler; sie darf seinen praise von mir nicht als objektives Urteil nehmen. – Das Haus ist interessant angelegt: zuerst ein Garten, dann Schwimmteich; links davon die offene, aber überdachte Terrasse, auf der wir später essen; dann mehrere Zimmer, die in einander gehen, mit vielen Büchern, ein Klavier, Kaminfeuer; am Ende sein großer schwerer Arbeitstisch aus dicken Balken gebaut. (Vorher im Hotel hat er mir und H. erzählt, dass die politischen Gefangenen Hungerstreik gemacht haben, weil die Gerichtsverhandlungen ganz unfair waren; den Verteidigern wurden die Anklagen und Argumente nicht schriftlich mitgeteilt, und die Richter machten ihre Verurteilungssprüche ganz willkürlich. Zur Strafe für den Hungerstreik haben die Behörden es zugelassen, dass die politischen Häftlinge von anderen Gefangenen und deren Besuchern misshandelt wurden; daraufhin schritten Polizeitruppen ein und haben viele verwundet und einige getötet. R. selbst habe telefonische Drohungen bekommen, er solle lieber keine Schritte unternehmen, wenn ihm daran liege, dass seinem 17-jährigen Sohn Hector nicht geschehe!) –🕮\Mädele, im Bazar\In R.s Haus bringt R. auch seinen 17-jährigen Sohn Hector herbei und sagt, der freue sich so, dass er mich kennenlernen dürfe; er habe Schwierigkeiten, weil er, jetzt an SeniorHigh-School, sich immer noch nicht entschliessen kann, was er als major nehmen soll. Ich sage ihm: Das macht gar nichts; darum soll er sich keine Sorgen machen, das entwickelt sich von selbst. Ich erzähle, dass Erika ähnliche Sorgen hatte; ich erzählte ihr, dass ich als Universitätsstudent, Mathematik, Philosophie und Physik studierte und auch nicht klar war, welches mein Beruf werden würde. Wie ein Junge, der jedes von drei Mädchen gerne mag, aber sich Sorgen macht, weil er keine „ganz liebt“; das kommt später von allein.)
(siehe vorige Seite) Einschub, in der Transkription eingegliedert Dann mit Taxi zum Hotel (30 + 3 P.) –H. telefoniert mit Mädele, Verabredung für morgen. (Ich spreche auch kurz mit ihr, und sie redet mir zu, auch mitzukommen zu ihrem Basar.) – 4 ½ – 7 ½ R. mit mir ihm Hotelzimmer. (Er erzählt von seiner philosophischen Tätigkeit und Karriere. Er ist full professor in law; und in Philosophie gibt er Kurse in Logik 2 und Logik 3, und in Methodologie der Wissenschaft. Er hat sein Lic. (= MA) in Law gemacht; mehr ist Professur nicht nötig. Außerdem hat er eine Gruppe von 6 – 8 Psychoanalytikern in Methodologieunterricht. Dazu gehört auch sein Freund Dr. Fernando Arizmendi. Diesen ruft er an, nachdem ich ihm den Ausschnitt über KH3 und Ribom zeige. (Dieser sagt ihm, als er ihm meinen Namen nennt: „Gibt C. meine abrazo“ und ich erwidere es mit Dank. Er will nachsehen, was er darüber finden kann, und ob auch R. hier käuflich ist, und gegebenenfalls es mir mitbringen.) 6 ½ – 7 ½ Lauorenza bei H. (sie haben sich anscheinend gut und lebhaft unterhalten.)
10 – 12 wir zum Bazar Sábado von Mädele. (Herzliche Begrüßung. Wir sitzen bei ihr und plaudern; erzählen 🕮 von Nena und Chacha und den schönen Erlebnissen dort. Sie erzählt von Pepe (der krank in Freiburg war, und Merkenthalers halfen ihm. Sie sagt, er will Anthropologie studieren in Hamburg bei einem berühmten Fachmann . Ich erzähle (unvorsichtigerweise) dass Rafaels Organisation (ich zeige ihr seine Karte davon, sie aber nicht interessiert daran) mich als ihren Gast einlädt und für die riesigen noblen Zimmer bezahlt. Dann wandern H. und ich noch durch den ganzen Basar. Das ist ein altes Haus aus dem 16. Jahrhundert; es war einstöckig, mit sehr hohen Zimmern; daraus haben sie jetzt an einigen Stellen 2 Stockwerke gemacht, wie Mädeles Platz, zu dem eine Treppe hinaufführt. H. kauft auch einige Sachen von Mädele.) Dann gehen wir, nach Mädeles Weisung, noch zu einem Papierladen und finden auch die große Straße, auf der die Elektrische fährt und viele Autos; da finden wir schließlich ein Taxi. Das fährt uns zurück zum Hotel (4.75 P; ich gebe ihm 5 + 1; wenn ich richtig erinnere, haben wir heute morgen für den Hinweg 15 + 2 P. bezahlt!) – 4 Grete und Walter holen uns ab; wir warten in der Halle; Grete kommt herein, und ich umarme und küsse sie; draussen kommt auch Walter, und wir umarmen uns. Wir fahren lange hinaus, vorbei am Pedregal und Universität, Cont, nach San Bennabé 613 B. Wir sitzen im kleinen Garten, später im Zimmer. Wir erzählen viel von Oaxaca, Nena und Chacha. Dann fragen sie, ob wir interessiert sind, Sven’s neues Haus zu sehen, und ich sage: ja, gewiss. (Wir fahren ein ganzes Stück weiter hinauf. Dann sind links von der Straße, auf einem abfallenden Gelände, 2 von Sven (und Ferdinand, der aber nicht erwähnt wird) erbaute Gebäude: Das erste enthält Wohnungen für mehrere Familien; das wird vermietet werden; das untere ist Svens Haus, zweistöckig. Es ist sehr gut geplant, gefällt mir sehr: viel natürliches Holz ist verwendet; die Türen sind einfache dicke Scheiben; die Treppe hängt an Eisenstangen (wie in Neutras Haus, das ich aber nicht erwähne). Walter sagt, alles ist „funktional“. Ich stimme zu und sage, das war auch gerade, was ich am Bauhaus so schätzte. Ich war befreundet 🕮\(Jan. 1970 / Mex.D.F.)\ mit Moholy, und Grete stimmt zu.) Wir fahren zurück zu ihrem Haus und sitzen im Wohnzimmer. Über die „Pille“ und des Papstes Verbot. Ich sage, dass in USA viele Priester und sogar Bischöfe dem Papst nicht zustimmen; sie sagen, auch in Mexiko, wo jährlich 3 ½ % Bevölkerungszuwachs ist, (in europäischen Ländern ½ – 1). –Ca 8 fahren sie zusammen uns zum Hotel zurück. (Walter sagt mehrmals, dass der jetzige Präsident Mateo Lopez8Eigenartigerweise nennt der Wikipedia-Artikel als Todesdatum von Adolfo López Mateos den September 1969: https://es.wikipedia.org/wiki/Adolfo_López_Mateos, der auch das Mus. Antrop. geschaffen hat, ein ausgezeichneter Präsident ist, der auch sehr viel für das Wohl des Volkes und das Unterrichtswesen getan hat. Ich gehe nicht darauf ein, weil ich denke, dass muss doch wohl derselbe Präsident sein, der die Professoren ins Gefängnis gebracht hat, und schuld ist an ihrer Misshandlung und den ungerechten Prozessverfahren.)
11 R. und Lorenza holen uns ab; zum Palácio de Bellas Artes: BalletFolklorico de Mex. 12 – 1 ½ (sehr reizvoll und interessant, mit Motiven von alten Tänzen in verschiedenen Gegenden, auch von den Mayas. (R. verweigert sich, Bezahlung für die Tickets anzunehmen!)) Dann fahren wir zu R’s Haus; H. zum ersten Mal. Herzliche Begrüßung von und von Dr. Fernando Wir essen mit der ganzen Familie am großen runden Tisch, mit vielen Späßen. Dann lege ich mich auf R’s Bett für nap, bis 4 ½. Dann Dr. Fernando Arizmendi, Psychoanalytiker, naher Freund von R., der bei ihm Logik und Methodologie gelernt hat. (Er sagt zu meinem Ausschnitt über Medizin zur Verbesserung des Gedächtnisses: Rib. ist in Mex. (noch) nicht erhältlich; KH3 aber doch. Seine Haupteigenschaft besteht darin, dass es dem Organismus hilft, Vitamine besser zu assimilieren (was im allgemeinen im Alter schwieriger ist). Er will die Frage noch mit Dr. Jinide besprechen, der hierin sehr kompetent ist; wenn er es billigt, kann ich es unbesorgt nehmen. 🕮\Mex. D.F\ Es werden im Vorgarten und beim Schwimmteich unzählige Fotos aufgenommen, von R, Ferdinando‚ und H.– Um 5h kommen wir endlich zu philosophischen Gesprächen. (R. sagt, dass sie versucht haben „Analyse“ oder „explanation“ (= meine Explikation, worauf er auch verweist) von Begriffen der Psychoanalyse. Ich erwidere: Das ist so ähnlich wie das, was Neurath tat mit Hollitscher und anderen: operationale Definition von Freudschen Begriffen, als Grundlage für Übersetzung von Freuds Theorie in wissenschaftliche Sprache. Ich erhob damals (von Prag nach Wien kommend) Bedenken: Die Begriffe wie „Verdrängung“ („suppression“), Ödipuskomplex, usw. sind nicht definierbar; es sind „theoretische Begriffe“ (wie wir sie später nannten), einzuführen durch durch Postulate und Korrespondenzregeln. Auf Wunsch von R. diktiere ich dies alles nochmal auf seinen tape recorder. Ich weise ganz darauf, dass die Situation in Psychoanalyse zwar komplizierter, aber doch im Grunde analog ist zu der von medizinischen Begriffen wie „Tuberkulose“; man führt sie ein durch Postulate und Wahrscheinlichkeitsangabe zwischen ihnen und geeigneten Symptomen.)
Dann kommt Jura Student Claudio Tapia mit Frau Rocio. (Er schreibt MA These von R. über juristische Begriffe; aber er kann schlecht Englisch; zuweilen übersetzt R; oder er spricht auf meinen Wunsch ganz langsam Spanisch.) Es ist so spät geworden; darum nehmen wir ihre herzliche Einladung zum Abendessen an. Danach zeigt L. uns das ms des zweiten Sohnes (R. sagt, er hat wirklich schöpferische Fähigkeiten) von einem Schauspiel (150 Seiten). Die Namen sind alle erfunden; dabei sind auch viele Illustrationen (eine Vermischung von schematisch-abstrakten und gemalten Formen); es kommen auch „die weisen Männer“ vor; R. sagt ihm, ich sei ein solcher weiser Mann. R. sagt, der Junge hat im Zeugnis fast alles 10 (das ist die höchste Marke). – Nach 9 fährt R. uns ins Hotel. (Er fragt H. nach ihren Erlebnissen während des Krieges; aber es kommt nicht mehr zu eingehenderem Gespräch darüber.) – Noch geschrieben bis 12. 🕮\(Jan. 1970. / Hans Arnold) (Mex. D.F.) / (Walter und Grete) (Grete: Universität, Xochim.)\
12h Hans Arnold (kommt zu meinem Zimmer. Er ist einige Tage hier für Kaffeegesellschaft; er wohnt bei Diederichsens. Er ist sehr munter, umarmt mich, und fragt nach meinen Augen; ich erzähle, wie ich wieder kräftige Farben sehe, wie schon seit Jahren nicht mehr.) Dann kommen Diederichsens, und wir gehen alle zum Essen. Während des Essens fragt manchmal Werner, was Andere haben wollen, und manchmal Grete; aber ich sage dem Kellner, dass ich für die 3 Gäste eine separate bill haben will, die ich dann bezahlen werde. Schließlich rufe ich nach den beiden bills und lasse mir von HA erklären, warum es 3 sind (eine ist für Getränke. Auf einmal hat Walter die eine bill in der Hand; ich verlange sie, aber er gibt sie nicht; da beuge mich über den Tisch hinüber reiße sie aus ihrer Hand; sie wäre beinahe zerrissen.) – 5 ½ – 7 R. ist hier mit Mrs. Gortari. (Sie bringt mir ein ms „Zeit in Atomphysik“ von G. (ursprünglich erschienen in Diánoia 1958). Sie sagt, dass ihr Mann Diabetes hat, und sie hat endlich erreicht, dass ein Spezialarzt ihn untersuchen konnte. Sie sagt, ein vernünftiger und intelligenter Mann, den sie schon früher kannte, ist jetzt Sekretär des Gefängnisdirektors; und er erlaubt ihr, Bücher und anderes zu G. zu bringen. Sie will mit mir am 22. zum Gefängnis fahren; da können wir dann gleichzeitig mit G. und mit Nic. sprechen, weil sie in derselben Barracke sind. Ich soll dann nicht mehr als 100 P. bei mir haben, weil der Überschuss beschlagnahmt werden würde; und meinen Pass und mexikanische Touristenkarte. – Sie fragt, ob ich spanisch lesen kann; ich sage; ja, aber langsam; daraufhin will sie mir einige Bücher von ihm bringen.)
9:30 Grete holt uns ab. – Zuerst zu Mexicana (dort sagen sie: der ermäßigte Preis für Rundtrip ist nur für 30 Tage. Daher muss ich jetzt je $ 26 zuzahlen! (Wir wollen morgen wieder hingehen; ich habe nicht genug Geld bei mir.) Dann fährt sie uns zur Universidad (die schönen Gebäude, die murals auf der Libr9Abkürzung für Library. Sie zeigt uns, wo große Wandanschreibungen der revolut. Studenten überstrichen sind. Sie sagt, es ist meist zurückzuführen auf auswärtige Agitatoren. Ich: vielleicht aus US? Sie: vielleicht; aber sicher auch aus Kuba. Sie sagt: Sie haben keine wirklichen Anliegen, die werfen oft einfach 🕮\mit Grete nach Xochim.; zu Diederichsens Haus) / (zu Boehms)\ alle Fensterscheiben ein. Der jetzige Präsident hat ihnen zugesagt, dass alle ihre Anliegen gern angehört werden und, wenn möglich und berechtigt, erfüllt werden; aber nicht, wenn sie Gewalt anwenden und Sachen zerstören. – Dann zum Pedregal; auch durch Agua und ihr früheres Haus, und durch Nubes und Svens früheres Haus. Dann die Olympiastraße hinaus: das Olympiadorf (Villa Ol.), das jetzt als Wohnungshäuser gebraucht wird. – Nach Xochimilco. (Recht elende Stadt, die Häuser oft noch kümmerlicher als in Oaxaca. Zum Boothafen; aber wir wollen dann doch nicht Boot fahren. H. will lieber Markt ansehen. – Dann zu Diederichsens Haus. Ich liege wieder auf dem schönen Liegestuhl im Gärtchen. Dann essen wir. HA ist schon wieder abgeflogen heute morgen. Auf der Fahrt sprechen wir über ihn; ich sage: Er war recht munter, was Grete bestätigt; ich erinnere daran, wie rührend er mir in Hamburg geholfen hat: zum Internisten, zum Krankenhaus weit hinaus; dann immer abends meinen Rücken verschmiert. Sie sagt: Zu Hause in Hamburg ist er nicht so munter (Hanne sagte mir auch, dass er oft am Tisch ganz schweigt, wenn keine anderen Menschen da sind. Vielleicht will Grete andeuten, dass HA sich bei ihnen oder mir wohl fühlt, aber bei Hanne nicht; das ist wohl wieder ihre alte Kritik gegen Hanne.) Danach lege ich mich zum nap auf Walters Bett. (Nachher Bauchentleerung, ziemlich dünn; ich frage H. und dann auch Grete, ob das die „Turista“ sein könnte; beide sagen: nein; dabei fühlt man sich von Anfang an sehr elend und fiebrig und ich fühle mich wohl; das beruhigt mich.) – Grete fährt uns zu Boehms (ich rede auch Fritz und Brigsi10Bei Boehms handelt es sich um Mädele und ihren Mann Fritz. In der Literatur (zu einer Textilsammlung im Museum) wird der Name der Tochter als Brigitte angegeben. Offenbar war Brigitte Boehm Schoendube, genannt Brixi (1938-2005) eine Ethnologin; vgl. https://es.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Boehm gleich mit „Du“ an, wie 1959, vor 10 Jahren im Pedregal; ich erinnere Bri daran, dass ich sie damals oft im Garten sah; und schließlich sagte sie, dass sie die Ankunft eines Freundes erwartete (aber das war nicht Pepe). Nachher gehen wir ins Haus. Der Garten ist sehr schön, das Haus auch; aber es ist in einer ziemlich elenden Umgebung. Dann wird ein Kaminfeuer angezündet; Tee und Apfeltorte. Nachher frischen Fritz und H. allerhand alte Erinnerungen auf. – 7h sage ich, dass 🕮\Jan. 1970. (Mex. D.F.) / (Teotihuacan) (de Gontari)\ wir nach Hause wollen. Sie wollen uns fahren; wir widersprechen lebhaft, aber erfolglos, dass sie uns nur bis zu einer Taxistelle fahren sollen. Fritz leiht mir für die Fahrt einen warmen Mantel. Dann Abschied; wir lassen es offen, ob wir uns noch mal sehen können.)
10 (anstatt 9) R. und Hector kommen her. (Zunächst zur Mexicana (unsere Flugscheine werden geändert für 24. abends nach Guad. und 28. mittags nach L.A.) – Dann über 2 Stunden Fahrt nach Pyramidesvon Teotihuaca. Nach einigem Besichtigen: Essen im schönen Restaurant mit Rundblick, dann ½ Stunde nap im Auto. Dann Besichtigung der 2 Ausgrabungen, wo der F eintraf. (Bei der Rückfahrt sage ich R., ich möchte nicht, dass er so viel ausgibt für mich (Autostraßenerlaubnis; Eintritt; Mittagessen). Er sagt, ich soll doch ihnen dies nicht versagen, sie freuen sich, dies für uns zu tun, aus Liebe und Bewunderung.) Sehr eindrucksvolle Ausgrabungen von Pyramiden und Gebäuden mit vielen Gängen und Zimmern. R. erklärt die verschiedenen Erscheinungsformen von Qetzalcoatl. – (R. bittet mich, wenn ich morgen Nicolas spreche, ihm sehr herzliche Grüße von R. zu sagen. Er sagt, N macht ihm (vielleicht unbewusst) Vorwürfe, dass er zu wenig für die Bewegung tut, und dadurch sich Freiheit erkauft.) – Nach 7 zurück im Hotel.
9 ½ (anstatt 9:05) S.ra Artemisia de Gortari holt mich ab. (Ein Freund fährt uns in seinem Auto, etwa ¾ Stunde zum Gefängnis. Mit ihr in das Gebäude, das viele Höfe und Flügel hat. Zunächst zum office ihres Freundes; der ist jetzt, zu ihrem Erstaunen, ein wichtiger Mann hier, er entscheidet, ob jemand einen Gefangenen besuchen darf; sie stellt mich ihm vor, und wir bekommen Papiere, aber für Besuch von de G., nicht in der Baracke, wo dann Nicolas zu uns kommen könnte, der in derselben Baracke wohnt, sondern nur zum Polygon. Wir gehen noch durch allerhand Höfe und Räume. In einem Hof treffen wir eine ältliche Frau, die ziemlich einfach aussieht. Mrs. G. sagt, sie ist Nicolas’ Mutter, und begrüsst sie freundlich; ich auch, ich bitte sie, ihm meine Grüße und Wünsche und die von R zu sagen. In einem Zimmer wird mein Geld gezählt (Mrs. G. hatte mir gesagt, ich dürfe nicht mehr als 100 P bei mir haben.) Und dann werde ich von oben bis unten abgetastet, vermutlich um versteckte Waffen zu entdecken. Mrs. de G. wird allein in ein anderes Zimmer geführt, vermutlich für denselben Zweck. Sie hatte mich auf eine Bank hingewiesen, und ich setze mich darauf; das war aber eine Steinbank und ganz kalt, sodass ich lieber herumstand. Dann wurden Pass und Touristenkarte weggenommen, und eine runde Metallkarte mit Nummer ausgehändigt (vermutlich bedeutet die Nummer den Ort, zu dem ich gehen darf). Diese ganzen Formalitäten, bis wir schließlich zum Polygon kamen, nahmen mindestens ½ Stunde. Der Pol. steht unter einem hohen Stahlgitterturm (vielleicht eine Radiostation?). Der Pol ist ein aus Metall und Glas gebautes 8-eckiges Gebäude, vielleicht 8 m Durchmesser, mit 4 Türen; oft sind 2 offen, und dann zieht es sehr. Ein großer Tisch und ein kleiner Tisch; hinter jedem ein (verdrießlicher) Polizei🕮\(Poligon) (Nicolas)\beamter; der am großen Tisch ist Aufseher des Ganzen; immerzu kommen Polizisten herein, sprechen mit ihm und gehen wieder; Mrs. G. zeigt ihm das Papier, und er schickt einen Polizisten aus, deG. zu holen. Dann sitzen wir auf einer Reihe von Stühlen. Sie sagt ihm, dass sie keine Erlaubnis für Nick bekommen hat; daraufhin sagt er, manchmal geht das etwas leichter zu deichseln auf dem unteren level. Er geht zu dem Polizeibonzen und sagt ihm, dass ich von weit komme und gern Nick sehen möchte. Daraufhin schickt der Bonze einen Polizisten hin, und der kommt zurück mit Nicolas. Wir begrüßen uns sehr herzlich. –Vorher hatte ich einige Zeit mit G. gesprochen. Sein Feld von Interesse ist sehr weit. Er hat Artikel über Cohens Beweis geschrieben, und über Zeit in der Atomphysik; hiervon hatte ich etwas im ms gelesen und mache comments zu seiner Kritik von Heisenberg (und der Kopenhagener Interpretation. Ich sage auch, dass mein Buch über Physik ins Spanische übersetzt ist, in B.-A.11für Buenos-Aires, Verlagsort der spanischen Übersetzung; aber R. hat gesagt, dass der Verleger jetzt nicht nach Mexiko verkaufen will; ich will einige Ex. bestellen und wenn ich sie bekomme, schicke ich sie an R., für R. de G. und Nicolas. (G. hat schwarzen kurzen Bart und Backenbart.) 🕮\Jan. 1970 / Mex. D.F\ Von jetzt ab spreche ich mit Nic. Er sagt (worüber R. nicht sicher war), dass doch seine ms zerstört worden sind, und eine Schreibmaschine gestohlen. Ich hatte von R. gehört, dass die anderen Gefangenen böse sind auf die politischen Gefangenen, und dass die Gefängnisverwaltung es den anderen Gefangenen ermöglicht hat, gewalttätig zu werden gegen die politischen, und deren Sachen zu zerstören oder zu stehlen. Ich sage, das muss ein furchtbarer Schlag für ihn gewesen sein. Er sagt: Nein, er ist schon eifrig dabei, es neu zu schreiben, und weiß in vielem noch, wie er es früher übersetzt hat. Ich bewundere ihn, wie er solche Schicksalsschläge mit stoischem Gleichmut nehmen kann, und sich dann wieder fleißig an die Arbeit geben. Er sagt, er hat Pläne, nach England auszuwandern; und dafür lernt er jetzt Englisch. Ich sage: Warum nicht lieber USA? Er sagt, es schien ihm sehr zweifelhaft, ob da politische Häftlinge, die von ihrer eigenen Regierung als Rebellen angesehen werden, zugelassen würden. Ich: Ja, jetzt unter Nixon würde das schwierig sein; aber wir hoffen, dass 1972 wieder ein liberaler Präsident erwählt wird; und dann besteht Hoffnung. Z. B. unter Präsident Kennedy würde er wahrscheinlich zugelassen sein. – Mrs. de G. bittet mich, auf 2 Karten von Postkartengröße einige Worte für die beiden Männer zu schreiben. Zuerst denke ich: Wie kann ich so etwas Schwieriges aus dem Stegreif unter allgemeinem Zuschauen schreiben. Aber dann gelingt es mir doch ganz gut. Zuerst an de G., dann an Nick. Ich spreche meine Bewunderung aus über ihren Mut und Standhaftigkeit, und meine große Freude, sie wiederzusehen und zu erleben, wie sie ihre positive Haltung immer noch trotz aller schweren Verluste aufrecht erhalten. Und dass ich von ganzem Herzen ihnen wünsche, dass sie es weiter überstehen können. (R. hatte mir vom Hungerstreik berichtet; aber ich vergesse ganz, hiervon zu sprechen oder schreiben.) Die Männer sagen, sie werden meine Karten ihr Leben lang hochschätzen. – Zum Schluss nehme ich Abschied von G. und dann von N. Sie danken mir immer wieder; sie sagen, das dies war der schönste Tag seit . (vielleicht 1. Jan. 1969?) Mit beiden Umarmung und Handschütteln; Nic küsse ich auch auf die Wange, und er mich. Mir sind vor Bewegung die Tränen nahe, 🕮\\ und vielleicht ihnen auch. – Dann gehen Mrs. de G. und ich hinaus; sie sagt mir immer wieder, wie dankbar sie mir ist, und dass es für ihn eine besondere Freude und Stärkung sei; zweimal wenden wir uns um und winken ihnen zu mit der Hand, mit erhobenem Arm; ich auch ein drittes Mal, obwohl ich nicht erkennen konnte, ob sie noch da standen. – Dann bekommen wir unsere Pässe usw. zurück. Draußen ist ein anderer Freund mit seinem Auto. Wir setzen uns zuerst zusammen hinein; und dann diktiert sie mir die zwei Punkte, um die ich sie im Gespräch mit de G. gebeten hatte, es sich zu merken und mir dann zu sagen (siehe braunes Umschlagpapier). Dann verabschiedet sie sich, und der Freund fährt mich zum Hotel. – Abends Halsschmerzen (vielleicht durch die kalten Räume und den Durchzug im Poligon).
[Es war verabredet, dass vormittags Claudio und R. zu mir kommen würden, um über seine MA These über juristische Begriffe zu sprechen. Aber keiner kommt und keiner telefoniert. Später rufe ich R’s office an und er sagt, dass er 4h kommen wird.] Ich bleibe im Bett; Mahlzeiten bestellen wir aufs Zimmer, und ich sitze auf einem Stuhl.) 4 – 7 R hier. Ich erzähle vom gestrigen Erlebnis, und dass ich stark ergriffen bin von der Tapferkeit, mit der sie ihr Schicksal ertragen; dass Nikolas nach England will; dass das ms endgültig verloren ist; er aber fleißig dabei ist, es neu zu schreiben; die große Freude beider über meinen Besuch . – Abends telefoniert H. mit Heini in Guad. und sagt, wir werden ein Taxi nehmen; und es ist ihm recht wenn wir bis 28. bleiben.
Meine Kehle ist etwas besser. Zur Vorsicht bleibe ich aber noch einige Zeit im Bett. Alles wird gepackt. – Am desk unterschreibe ich die Zimmerrechnungen, zusammen beinahe P 4000 (für 9 Nächte + Mahlzeiten). R kommt 🕮\Jan. 1970. / (Mex. D.F.)\ erst 12 ½ (anstatt 11 ½) lädt alles Gepäck in sein Auto (5 Stücke) und fährt uns zu seinem Haus. Dort ist auch R’s Mutter (eine sympathisch aussehende, ruhige, verständnisvolle Frau von ca 60 Jahren; sie ist in China gereist und hat ein Buch ms darüber geschrieben; aber kein Verleger in Mex. oder US will es veröffentlichen.) Später kommt auch FernandoArizmendi (der Analytiker); wir begrüßen uns herzlich. (Er hat eine Plastikdose mit dreihundert Kapseln (groß, rot) von KH3 mitgebracht, als Geschenk! Täglich 2; wenn Kopfschmerzen auftreten, oder 1; die Kopfschmerzen zeigen nicht eine schädliche Wirkung an, sondern nur, dass man sich daran gewöhnen muss; wenn sie aufgebraucht sind, soll ich ihm schreiben und über Wirkung berichten; wenn ich wünsche, schickt er mir dann ein neues Päckchen (vielleicht durch eine Freundin von R., die öfters nach L.A. kommt.)) 1 Stunde nap. Nachher Gespräch mit R. und F. über Poppers Demarkationslinie; und über die Möglichkeit, die Psychoanalyse oder Tiefenpsychologie zu einer wirklichen Wissenschaft auszubilden. Ich sage: Am besten durch Zusammenarbeit eines Analytikers und eines Logikers, wie sie beide; später durch junge Leute, die beide Gebiete beherrschen. – Dann Gespräch mit R’s Mutter über China. (Sie ist dort herumgereist, hat mit allen Leuten gesprochen, auch Regierungsleuten; die Chinesen sagen, dass Amerika Agenten von chinesischer Abstimmung hineingeschickt haben, um die Bevölkerung nahe der Grenze gegen Russland aufzuhetzen. Im Grunde sind alle Chinesen sehr bemüht, der Regierung zu helfen, über die schwierigen Zeiten hinwegzukommen, und ein neues, besseres Leben zu organisieren.) Schließlich Abschied; besonders von Lorenza mit vielen Küssen; und von Héctor (H. sagt mir später, dass dieser Tränen in seinen Augen hatte; ich dachte vorhin schon ein paar Mal, ich möchte gerne noch mal 🕮\(Flug nach Guad. Freund: Ferdinand Merkenthaler, Student der Architektur\ mit ihm sprechen; ich mochte ihn gern, er ist so ruhig und verständnisvoll, dabei aber doch innerlich stark bewegt, er hat zartes, feines Gesicht.) – Da wir mit R. 3 Personen sind und 5 große Gepäckstücke hatten, war R’s Auto ganz voll auf der Fahrt zu R’s Haus; nun beschloss die Mutter auch noch mitzukommen, damit sie mir noch mehr über China erzählen könnte auf dem Weg; daraufhin schlug H. vor, dass alles Gepäck in das grössere Auto der Mutter gebracht werden sollte und wir damit fahren sollten; aber R. war dagegen, weil das Auto der Mutter manchmal Zicken macht, die wir jetzt nicht riskieren sollten. So nahm dann H. die Mutter auf ihren Schoß; und so konnte ich, vorne neben R. sitzend, meinen Kopf etwas wenden und mit ihr sprechen. Ich dachte auch mal, ihr zu raten, sich wegen Veröffentlichung an die M Rev. zu wenden; aber als ich diese Zeitschrift erwähnte, schien kein besonderes Echo zu kommen. Ich sagte auch zur Erklärung dafür, dass China mit für Revolution ist wie Russland, dass dies verstehbar sei nach marxistischen Gesichtspunkten, dass das Verhalten durch die ökonomische Lage bestimmt ist: Russland gehört jetzt zu den have’s, aber China zu den have-not’s, und sie stimmte dem zu. Ich wollte auch noch über Prag sprechen, aber wir kommen nicht mehr dazu. – Schließlich Abschied und Gehen zum Flugzeug, schon im Dunkeln; die anderen Passagiere sind schon alle hinüber, aber wir haben Platzkarten. Im Dunkeln eilig hinüber und die Treppe hinauf, ins Flugzeug. Flug 19:00 – 19:50 (Mexicana 924) im Dunkeln nach Guadalajara.OGuadalajara Taxi zu Heini’s Haus. (Er bezahlt das Taxi; er hatte geschrieben, wir sollen Taxi nehmen, im Auto müsste er so lang am Flugplatz warten; das stimmt.) Jeder von uns bekommt 🕮\Jan. 1970. / (Guadal.) / Lago de Chapala\ ein schönes Zimmer mit 2 Doppelbetten und Badezimmer. Er hat für sich selbst ein einfaches Bett in sein Arbeitszimmer gestellt. – Das Haus ist erheblich größer als ich es mir nach den Fotos vorgestellt hatte. Elegante (aber altmodische) Möbel und Bilder. – (Nach diesem bewegten Tag mit Abschied und allem musste ich um 1h nachts nochmal ein Schlafmittel schlucken; dann schlafe ich bis 9h.)
Beim Frühstück spricht Heini heftig gegen die Wohlfahrtsmaßnahmen in USA, und dass Nixon sie zum Glück beschränken will, auch soc. sec.; und dass durch die Wohlfahrt alle Arbeiter noch fauler werden, und dass die „sogenannten Arbeitslosen“ einfach Leute sind, die nicht arbeiten wollen; und dass die Neger überhaupt die faulsten von allen sind. Wir widersprechen natürlich nicht; aber ich bin doch erstaunt, dass H. sogar vielfach „ja“ sagt, sogar zu seinen Bemerkungen über die Neger. (Vielleicht tut sie das nur aus Verlegenheit.) –Heini fährt uns ca 1 Stunde zum Lago de Chapala. Wir besuchen Cristina (eine Tochter von Otto) und Mann Angel Franco in ihrem Wochenendhaus in Jocotepec am See. (Sie sind gerade zurückgekommen vom Wasserskifahren hinter ihrem Motorboot; das Haus ist sehr schön gelegen, gleich am Wasser, mit großer Terrasse, Bäumen und Blumen.) Weiter nach Ajijic; viele Häuser, teils nahe zum See, teils links am Hang, oberhalb der Landstraße, mit großartigem Rundblick auf See und die hohe, schöne Bergkette dahinter. (Ich denke an das Buch, das ich mit Ina las 1963, von dem Amerikaner, der sich dort ein Haus erbaute.) Weiter kommen wir nach Chapala; ein großer Ort; mehrere Blöcke bis zum See hinunter. Bei einer solchen Querstraße zeigt H. uns am Ende das Haus, in dem Chacha, eingeladen von Lunaeingeladen, lange gewohnt hat, mit Blick auf den See. Er ruft eine Ladenfrau aus ihrem Laden, die war mit Chacha befreundet, und freut sich, uns die Hand zu schütteln. Dann fahren wir vom Ort hinauf 🕮\Jan. 1970 / Freunde (Guadal.) / Mia (und Wim) / durchgestrichene Zeile mit Angaben aus dem Sommer 1967\ in eineaOriginal einige. Gegend, wo reiche Leute, darunter viele Amerikaner, sich wunderbar gelegene große Häuser mit schönen Gärten gebaut haben. Darunter sind mehrere Freunde von Heini, die ihn oft für ein Wochenende einladen, oder im Sommer für länger. Wir fahren auch zum Hotel-Restaurant Villa Montecarlo. Wir sitzen im Garten; jeder holt sich von einem langen Tisch was und wie viel er will ($ 4 pro Person). Dabei spielt eine mariachi Kapelle (2 Trompeten, mehrere Geigen, Gitarren); die Tische sind im Schatten eines großen, weit ausreichenden Baumes. – Rückfahrt auf anderer Straße: vom See in die Berge hinauf, durch die Berge, schließlich auf die Ebene von Guad. 4 ½ zu Hause. (Wir legen uns alle nieder). Wir besehen Heinis Fotografiealbum, von der Kindheit an (sehr interessant, ähnlich wie Nenas).
Vormittags wir drei in die Stadt. (Wir gehen in 3 Schuhläden, um Schuhe für H. zu finden; aber die meisten sind ungeeignet. ) Nachmittags schreibe ich etwas. (Heini und H. gehen zu einem Laden für Volkskunst und -handwerk.)
Otto telefoniert aus Tamazula (er kann leider gar nicht fort, weil dauernd die safra, die Zuckerernte, im Gange ist, sogar auch sonntags; ich spreche auch mit ihm). –H. fährt uns vormittags in die Stadt; wir sehen die Halle beim Waisenhaus mit den murals von Orozco (etwas eigentümlich, zwischen realistisch und symbolisch). Dann hinaus zum Ort San PedroTlaquepaque (ich glaube, wir waren dort 1923, vielleicht auf der Reise zur Esperanza). Dann zurück, durch die Stadt und hinaus in Gegend der Univ., die von amerikanischen Stiftungen finanziert wird. Wir sehen die Universität nur auf Distanz; sie sieht sehr anziehend aus, ganz modern gebaut. Dort in der Gegend sind auch viele große Privatvillen in modernem Stil. 🕮\Jan. 1970 (Guadal.) (Gonzalez Luna)\ Spät nachmittags 40 min. Spaziergang, wir drei, durch die Straßen, wo fast kein Autoverkehr ist; allerhand Villen, manche schön gebaut. Vorher hat Heini uns erzählt: (1) die ganze Geschichte von Rusche (dem haben die Geschwister alle Aktien der von Papa gegründeten Aktiengesellschaft gegeben, als Sicherheit für ein Darlehen, das er gab, und das die Gesellschaft benötigte, um aus Schwierigkeiten herauszukommen. Als Rusche nach Europa ging, ließ er die Aktien in seinem office in Mexiko. Als der Krieg ausbrach, und auch Mexiko den Krieg an Deutschland erklärte, bat Heini den Rusche, seinen Angestellten Auftrag zu geben, ihnen die Aktien auszuliefern; Heini glaubte, durch seine guten Beziehungen zur Regierung, die Aktien vor der Beschlagnahme retten zu können. Rusche tat das aber nicht; er sagte den Geschwistern als Grund, dass, wenn die Aktien in Heinis Hände kämen, würde dieser sie für seine Spekulationen verwenden und riskieren. So wurden die Aktien beschlagnahmt. Rusche hat später mal den Heini in einem Hotel in Zürich aufgesucht, um mit ihm zu einer Einigung zu kommen; aber es kam keine Einigung zustande.) –Über Walter sagt Heini: Wenn Heini nicht die Schulden von Walter bei einer Bank bezahlt hätte, würde die Bank Klage gegen Walter erhoben haben; und dabei würde herausgekommen sein, dass Walter betrügerische Angaben der Bank oder den Gläubigern gemacht hatte; und dann wäre Walter sicher ins Gefängnis gekommen. – Abends 8:20, anstatt des vereinbarten 7:30, Victor Gonzales Luna und Frau kommen [sie wollen von mir hören über cataract operation, die er bald nötig hat. Heini übersetzt alles, was ich sage: 3 – 4 Monate vorher anmelden, weil Dr. Straatsma, (dessen Adresse ich ihm aufschreibe) immer für lange im voraus Operation plant. ca 8 Tage im Hospital. Er ist sehr sorgfältig und rücksichtsvoll; das Hospital ist neu und ausgezeichnet eingerichtet. Mein Erlebnis: die Injektion unter dem Ohr; dann langes Warten, warum holen sie mich nicht? Meine Hand berührt den Verband: Die ganze Operation war schon vorbei.]
H. und ich telefonieren mit Chacha (in Oaxaca) (ich sage ihr, dass der Aufenthalt in Mex. City noch sehr erfreulich war, sowohl mit Grete \Rückflug nach LA.\🕮bHier beginnt das Konvolut RC 02-74-02.und Mädele, wie mit den philosophischen Freunden. Und ich sage ihr Dank, dass sie mir Anregung und Mut gegeben hat für die ganze Mexikoreise; ich bin sehr froh darüber; ich sage noch: Heini hat uns hier sehr verwöhnt, alles ist so schön, und er hat uns alles gezeigt.) (H. zeigt mir während des Fluges Chachas Brief an Hanneli; er ist rührend in dem großen Kummer, den ihr unser Abschied brachte; zu auch alle, Gärtner, Töpfer, und die „Kinder“, vermissen uns.) Abfahrt mit Taxi 11:15 (Heini hat für uns bei Mexicana einen Gutschein für Taxi zum Flugplatz gekauft); Flugplatz 11:45; Abflug 12:45 (Mexicana no. 906). Zwischenlandung in Puerto Vallarte, ½ Stunde lang; wir müssen aussteigen, und im Gebäude die Touristenkarten abgeben. (H. möchte noch ein Stück die Landstraße hinausgehen; aber ich dränge aus Vorsicht bald zurück; und wir sind die letzten, die wieder ins Flugzeug kommen.) 2 ½ Stunden Flug nach LA. Wir sitzen rechts; meist fliegen wir über das Meer, nahe an der Küste des Festlandes; wir sehen viele Leguane; vielleicht ist das die Gegend von Mazatlan. Später sehen wir links die schönen Berge von Baja-Cal.; aber später ist es im Dunst. Ankunft LA (nach Fahrplan 14:20; wir kommen ein wenig später). 5 Gepäckstücke beim Zoll; H. öffnet alle (ich sage: er wird nur einige bestimmen, die wir öffnen müssen; sie sagt mit Recht: das macht einen besseren Eindruck; er schaut in meine schwarze Ledermappe, und dann in verschiedene Koffer, aber nicht viel; ich hatte Sorge wegen der HK3, das war in dem grünen Medizinbeutel.) Taxi; 3 ½ zu Hause; da ist Erika. (Sie hat hier gewohnt meist. Sie berichtet, dass der Oldsmobile Schwierigkeiten macht; sie überlegt, vielleicht einen VW zu kaufen.) (Es ist schön, wieder zu Hause zu sein, mit allen gewohnten Sachen. Aber es war eine schöne Reise.) 🕮\zurück in LA / Raphael + Bernadette Leroy\
Ich fange an, die großen Stöße von Post zu lesen. – Spät nachmittags kommen der Franzose und seine FrauRafael und Bernadette, die bei Nena töpfern lernten (zusammen mit einem braunhäutigen Mann, mit dem sie nach LA hineingenommen wurden, bis zu uns; er ist von sizialianischer Abstammung und erinnerte sich, wie er als Jüngling oft von Autos mitgenommen wurde. Sie haben den ganzen Weg Oaxaca–Puebla– Mex bis LA hitch-hiked; Erika hat noch eine Freundin hergeholt, die Französisch kann ; so wird Spanisch, Französisch, Englisch gesprochen, und gegessen. 6 ½ nimmt Erika sie mit zu ihrem Zimmer, wo sie sich duschen können.)
Weiter Post durchgesehen. – Bernadette und Rafael, das französische Paar ist hier zum lunch. (Sie erzählen von ihrer Fahrt durch Mexiko, hitch-hikg.: (Guad – Puebla – Mex.- Terti–Que–San Miguel d’All–Guanajuato (auch am ) Guadalajara–Chapala–Ajijic )) [Abends sind die Franzosen und E. bei Peter.]
Endlich alle Post durchgesehen. (Nachmittags fährt E. mit Peter und dem französischen Paar nach Ojai.)
Sachen gekramt. (Bernadette hat Magenstörung und sie wohnt jetzt mit ihrem Mann in Erikas Zimmer; Erika übernachtet bei Peter).
Vormittags am Schreibtisch. (Angefangen Entwurf für Brief über Gefängnisbesuch in Mexiko). 1 ¼ – 2 spazieren mit dem französischen Paar (ich versuche Französisch zu sprechen; es geht schlecht. Über meinen Besuch im Gefängnis in Mexiko. Über das angebliche Komitee für politische Gefangene in Mexiko, in Paris; sie wollen versuchen, es ausfindig zu machen. – 6h ich gehe ins Wohnzimmer; da ist Leroy. 🕮 Er kann ein wenig Französisch, aber besser Spanisch, vielleicht durch Einfluss von Kuba. Er nimmt die Katze wieder mit zu sich; ich werde sie vermissen.) (Das französische Paar fragt mich über einen deutschen Philosophen Picard12vermutlich Max Picard (1885-1965); aber ich kann ihn nicht finden, weder in Enc. Phil., noch in Enc. Brit. (dort bemerke ich, dass für mich im Index 7 Stellen angegeben sind.) Sie sagt, dass er die Idee vertritt, dass Blumen, Menschen, Berge etc. alles aus Gottes Hand kommen und ihn darstellen; er ist ein Philosoph chrétien, und sie liebt diese Auffassung; wenn sie nach Hause kommt, wird sie mir den Titel seines Buches schreiben, das ist eine französische Übersetzung aus dem Deutschen, vielleicht von ca. 1880.) (Sie schlafen heute, zur letzten Nacht, in H’s Zimmer, H. im Wohnzimmer, E. bei Peter.)
Alle zum letzten Frühstück zusammen. (Die Franzosen schreiben ihre Adresse auf, sie wohnen in Avignon; sein Vater war Algerier, er selbst kann auch noch Arabisch.) (E. fährt sie nach Sta. Barbara.– Weiter am Entwurf für Brief über Gefängnisbesuch. – Gekramt. – Bohnert telefoniert (über Induktion und Inhalt von Relationen).
Mehlberg schreibt (er ist retiriert, sucht aber Stellung, weil seine Ersparnisse nicht hinreichen.) Brooks Colburn kommt. (Er bringt große Mengen von Post vom department, und einige bestellte Bücher. Er will nächstes Mal mich fotografieren, weil Springer ein Foto haben möchte für Krauths „Die Philosophie R. Carnaps“.) – Abends am TV wird gesagt: Russell †.
Weiter Briefe gelesen, und gekramt. – Abends am TV KPFK: Zusammenstellung von Ansprachen von Russell (von Tonbändern).
11 ½ – 2 Mia hier. (Wir erzählen von Mexiko; ich auch ein wenig über meinen Besuch bei den politischen Gefangenen. Irma sagt: Im Lager in Frankreich waren auch immer die kriminellen gegen die politischen Häftlinge.) – (In „Intellectual Migration“🕮\(Feigl krank ich telefoniere)\ allerhand Interessantes gelesen: über Gestaltpsychologie; über Jugendbewegung; usw.)
„Bericht über Besuch im Gefängnis“ durchgesehen und korrigiert. – Gelesen und gekramt.
11 – 1 Jokl’s hier (wir erzählen von Mexiko, besonders Oaxaca; sie sagen, sie würden gern mal wieder hingehen; wir sagen, am besten im Frühjahr, solange Chacha noch dort ist; das möchten sie auch.) – Gelesen.
9 – 12 Brooks hier (ich diktiere einen Teil vom Gefängnisreport; das sind schon 4 Seiten 2-sp.) Nachmittags Überlegung, ob ich vielleicht doch den Beitrag für das deutsche „Philosophenlexikon“ selbst schreiben sollte. –Mary Meyerhof telefoniert (sie überlegt aus US fortzugehen; vielleicht nach England, aus Sprachgründen. Ich sage, es wird wirklich immer unerträglicher. Sie sagt, U. Cal. hat Sommer quarter abgeschafft; daher sind weniger Lehrer benötigt; daher wird Angela Davis nicht verlängert!)
Gelesen. – Nachmittags telefoniert Mia, dass sie einen Brief von Feigl hat: Er hat virus Infektion in Magen und Darm; dadurch ist er sehr herunter, und die neuritischen Schmerzen in den Füßen kommen wieder, wie immer, wenn es ihm schlecht geht; er sagt alle Vorträge ab, die Mia arrangiert hatte; aber sie sagt, sie will sie noch nicht absagen, bis es ganz sicher ist. Ich telefoniere Feigl nach 6h (er sagt auch dasselbe, und wie es ihn bedrückt, dass er nicht fortreisen kann mit Schnee und Eis in Minneapolis.)
9:30 – 12:30 Brooks hier. (…mich (Er fotografiert mich, 20 Bilder, weil Springer ein Foto haben will für Krauths „Die Philosophie Carnaps“. Dann den zweiten Teil des Berichts über Gefängnisbesuch in Mexiko diktiert.) B B13müsste für Basic Books stehen.. Haben 2 Ex. von deutschem Buch „Philosophie der Naturwissenschaft“🕮\Ike und Mutter\ geschickt; und ich lese darin.
Anthologie „Philosophie der Sprache“ von Olshewski gelesen (sehr umfassend, ist nützlich).
9 ½ – 12 ½ Brooks hier (allerhand Briefe diktiert, an Stegmüller, an „Lexikon“, Kemeny.) – Abends finde ich in der Nation vom 2. 2. ein editorial über die Unterdrückung durch die mexikanische Regierung (Plaza de 3 Call; Lecumberri ist Gefängnis; ich will X-copies an verschiedene schicken).
Ich lese Jeffrey’s Version von Humburgs Artikel. (Ich überlege, wie ich das Prinzip der Relevanz behandeln soll, da er zeigt, dass die Anwendung des Axioms der Symmetrie die Unendlichkeit der Bevölkerung annehmen muss; Notizen für Briefe geschrieben.) – Mittags Ike und Mrs. Gravenburg (seine Mutter) hier.
Brief an Agnes (zum 80. Geburtstag). (Weitere Überlegungen zu Jeffrey ms; alten folder von 1960 nachgesehen.)
Vormittags 9 – 12 Brooks hier (Briefe diktiert). – Nachmittags Überlegungen über meine Rechte in Bezug auf englische „Syntax“. (Ich finde, dass im Vertrag über „Einführung in die symbolische Logik“ steht: „(7) Übersetzungen , dies bezieht sich aber nicht für die englische (amerikanische) Ausgabe, über die Sie allein verfügen.“ Ich denke nun, dass vielleicht Frank es damals zustande gebracht hat, dass Springer mir ebenso alle Rechte für die englische Ausgabe gegeben hat; vielleicht zum Teil motiviert dadurch, dass ich gezwungen war, in der deutschen Ausgabe starke Kürzungen zu machen.“)
Vormittags versuche ich vergeblich, Jeffrey anzurufen; er ist immer besetzt. Dann ruft ein Mann von der Press an und sagt, Jeffrey lässt mir sagen, dass sie Art. 7 noch nicht bekommen haben. (Den Rest des Tages arbeite ich daran, 🕮\David\Art. 7 für den Druck fertig zu machen; abends 7h ist es fertig.)
9 ½ – 12 ½ Brooks hier. (Er nimmt viele weitere Fotos von mir. Dann einige Briefe.) – Gelesen und gekramt. Elsie vom department telefoniert über NSF.
Gelesen. Brief von Elsie bekommen. (Nach der mein Gehalt weitergehen kann bis Ende Juli; außerdem sind aber noch $ 435 für Supplies und Expenses. Ich will fragen, ob ich hiervon nicht für Kopien und die beiden Assistenten nehmen kann.)
[Agnes 80. Geburtstag.] Harrod gelesen (Zachary will ihn herbringen).
Ich lese Gay „Die Weimar Kultur“ in Intell. Migr.14The Intellectual Migration. Europe and America 1930-1960, hg. D. Fleming und B. Bailey, Cambridge. Mass. 1969, über kulturelle und politische Strömungen während der Weimar Republik bis 1933. Das ist sehr packend. – Abends mit H. am TV: „Elsa“, die Löwin in der Familie; sehr gut.
9 ½ – 12 ½ Brooks (diesmal ist zu viel zu tun, mit all den Korrekturen in Brief über Gefängnis; die Zeit ist zu knapp). – Ich lese Szilard (über die Entwicklung der Atombombe, in Intell. Migr.; sehr gut.) –
Endlich wieder zur Arbeit an BS (ich revidiere die DM von § 15, basic region und zulässige region, die ich schon im Dez. von Mrs. Turman bekommen habe. Sehr gut, sehr wenige Fehler.)
Die DM von § 15 fertig revidiert. Weiter an § 16.
9 ½ – 12 ½ Brooks hier (Er bringt die Fotos von mir. Ich schicke 4 davon an Springer. Er überträgt noch alle Korrekturen am Gefängnisreport. Noch andere Briefe diktiert.) – Mit der Post kommen Briefe von Pasch und Wartofsky‚APA in Bezug auf Mexiko. Daraufhin schreibe ich noch Brief an Raphael mit Hand (mit einigen Fragen über Mexiko).
9 ½ – 12 David hier. (Er erzählt über den jetztigen Stand und die Aussichten für Angela Davis. Es ist sehr kompliziert, weil die 🕮\Mary Meyerhoff&Cresswell hier\ Regenten weiter Prozesse versuchen. Sie haben keine Aussicht mehr, siecOriginal die. hinauszuwerfen wegen Kommunismus; stattdessen wollen sie jetzt sagen, dass sie kein guter Lehrer ist; weil sie Indoktrination in der Klasse macht und intolerant ist. Aber dagegen gibt es jetzt allerhand Aussagen, auch von Professoren, die ihre Klasse besucht haben, dass sie immer darauf bedacht ist, auch andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen. Es ist jedoch zweifelhaft, ob sie wirklich ein guter Philosoph ist; sie sei ganz in der Einstellung von Marcuse und Adorno, da ist gar kein Einfluss von der analytischen Philosophie und der Sorgfalt mit Begriffen, die bei uns üblich ist. Aber ihr jetziger Status hört auf mit dem Ende des akademischen Jahres. Und es besteht gar keine Hoffnung, für sie eine Ernennung für das nächste akademische Jahr zu bekommen. (Ich sage mal, dass die üblichen Ausdrücke ‚beliefin…‘, ‚Deduktion‘ usw., die David, wie üblich, für Optative oder Ziele oder Werturteile Werte verwendet, besser nur im kognitiven Sinne gebraucht werden sollten; aber er kann es nicht aufgeben.) – Ich zeige David die Briefe, die ich soeben von Wartofsky und Pasch bekommen habe, die nach Molina und de Gortari fragen; ich sage, dass ich gerade diese beiden im Gefängnis besucht habe, und erzähle von der Zerstörung von Molanis Schreibmaschine und ms. Aber er fragt nicht weiter nach meinem Gefängnisbesuch.) –
Nachmittags Mary Meyerhoff und ihr fiancé Dr. M. J. Cresswell hier. (Er ist lecturer an Wellington N. Z. Er hat einige Aufsätze geschrieben über Logik der Fragen. Sie wollen hier heiraten15Mary Meyerhoff, geb. Howard und Max Cresswell heirateten am 14. 3. 1970 in Los Angeles. Vgl.https://en.wikipedia.org/wiki/Mary_Cresswell und dann mit Kind Miriam16Miriam Meyerhoff (*1964), Tochter von Mary und Hans Meyerhoff; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Miriam_Meyerhoff über Australien nach N. Z. fli reisen. Er ist interessiert an Modalitätslogik, besonders Probleme über mögliche Welten; darum ist er hergekommen, um mit Church und Montague zu sprechen. Siehe K!)
Brief an Rafael und Mrs. de Gortari fertig gemacht. 🕮\wir zu Mia\
III / 1970 Noch Änderungen in Gefängnisbericht und Briefen gemacht.
Telefoniert mit Miss Gluck. Sie sagt, overhead ist schon abgezogen worden; für typist kann ich Geld von Gen. Ass. nehmen. –ms § 16 C, revidiert. –Erikas Freund Joka ist seit gestern hier, hat auf einem Sofa übernachtet. (Er ist Musiker, Leiter einer Musikgruppe; sie haben auch gemacht. Er ist sehr interessiert an Sci. Fi; ich sage: ich sei es auch; ich leihe ihm das Buch „Intelligenz im universe“.) – Das „Philosophische Lexikon“ in München shickt mir Esslersms über mich, das er anscheinend schon vorher geschrieben hatte; Stegmüller schreibt, die englischen 2 Selbstdarstellungen kamen spät, und jetzt bekommen sie meist Absagen, weil die Zeitspanne (bis Ende März) zu kurz ist. Essler sagt, dass ich in englisch-sprachigen Ländern neben Russell und Wittgenstein als der größte Philosoph angesehen werde. –Brief von Jeffrey an mich und alle (dabei ist Gaifman’s ms; alles mit „Sätzen“ und „Prädikaten“!)
Weiter an ms § 16.
Weiter an ms § 16. (Abends hat H. eine psychologische Gruppe da.)
Brooks hier. (Briefe diktiert; 4 Ex. „Fisica“ wieder eingepackt, und an Rafael geschickt, für die 4 Freunde; auch Brief an Philosophisches Lexikon in München, mit Korrekturen von Esslers ms.) – Nachmittags Briefe fertig gemacht.
Mit H. zusammen: Sachen für Einkommensteuer zusammengestellt. (Spät nachmittags sind wir schon fertig.)
12 – 2 ½ bei Mia, mit H. – Überlegungen zu Instanzrelevanz.
E. ist hier (sie hat mit Peter Zimmer in Hollywood angesehen; sie ist begeistert von einer kleinen Wohnung, die sie mieten will. Nachmittags fährt sie mit H hinein. Abends sagt sie, sie möchte ein ganz unabhängiges budget haben, und sie schlägt vor, die ich mit H. dann überlege und meist bewillige.) – (Ich mache 🕮\Gusti Kalmus telefoniert\ Überlegungen zum Humburg-Jeffrey ms über Instanzrelevanz. Mir scheint, J. sollte doch auch einen degree für endliche Domäne machen; ich finde eine Formel in meinem BS (T10-4e, p. 150 alt). Die ist analog zum de Fin. repräsentativem Theorem.)
Gusti Kalmus telefoniert von Los Alamos. ( „Du“; es geht ihr gesundheitlich gut. Aber sie ist unzufrieden mit dem Leben in Los Al. Sie beklagt sich, dass manche Freunde fort sind. Und die Stimmung ist reaktionär; „man wird schon gleich als Kommunist verschrien“, vielleicht in Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg. Sie überlegt, ob sie woanders hinziehen soll. Ich sage von Mexikoreise; und und dass ich vielleicht in 1971 in ein Altersheim bei München gehen will.)
Revision von § 16 fertig.
Revision von § 17 angefangen („Die \(\eta \)-Funktion“. Überlegung über die Numerierung der Attribute.)
12 ½ – 1 ½ Zachary und Sir Roy Harrod. (Ich habe nochmal sein Buch angesehen: „Founds of inductive logic“ 1956. Er war Freund von Keynes, hat dessen Bücher geschrieben, ist auch selbst Ökonom; er kannte auch Ramsey gut. Seine Definition von „prob.“ im Buch (p. 240) definiert nicht Zahlenwerte, sondern den Begriff „prob. is present“, er unterscheidet einfach zwischen „da ist prob für Regen morgen“ und „da ist kein pr“, das letztere, wenn „keine Evidenz für Regen vorliegt“. Er hat guten Kopf: schmal und hohes Gesicht, mit weißem Haar. Ich glaube, er ist intelligent, hat allerhand neue Ideen; aber er kann sich nicht klar ausdrücken. Er kritisiert im Buch bei Keynes und mir, dass wir doch noch ein Prinzip der Indifferenz anerkennen, wenn auch nicht das alte. Ich versuche, ein Beispiel für gleiche pr zu geben, aber er versteht es nicht; es scheint hauptsächlich, weil er selbst eine andere Fragestellung hat. Er fragt auch über Wittgenstein, und ich sage einiges. 🕮 Ich sage, dass ich es immer tief bedauert habe, dass, als ich meine Theorie entwickelt hatte, beide nicht mehr am Leben waren; ich glaube, dass beide meine Theorie mit Freuden begrüsst haben würden. Er ist befreundet mit Ayer; beide sind in Oxford, ich bitte ihn, A. von mir zu grüßen. Nach dem ist er ein oeconomist von großem Ruf. Zum Abschied bedankt er sich sehr für „Ehre“, mit mir zu sprechen! Ich sage ihm, dass ich mich gefreut habe, ihn zu sehen.) – Nachmittags Überlegung zu Art. 4: Da Reichenbachs Theorem nur für unendliche Sprachen anwendbar ist, muss ich doch in § 13 ein neues Axiom für endliche Sprachen aufstellen; ich schreibe stenographisch einen Entwurf „On Extensibility“, bis abends spät, damit ich es morgen dem Brooks diktieren kann.
9 ½ – 12 ½ Brooks hier. (Ich diktiere ihm zwei Seiten von „Extensib.“; das ist aber noch lange nicht alles.) – Nachmittags Post gelesen. (Abends liest H. mir Chachas Bericht über Fahrt in die Berge nach Süden, wo die scientificos verschiedener Länder, auch Russen, ihre Zeltlager und große Apparate haben.)
Überlegungen über „Extensibility“ – Endlich wiederum zurück zur Revision von § 17 (\(\eta \)-Funktion).
Nochmal Überlegungen über „Extensib.“ – Dann weiter Revision von § 17. – Abends Peter hier. Er und Erika machen Pläne, mit Fantasien, über Sommer: Mexiko, vielleicht panamerikanische Straße nach Südamerika; oder Alaska. Über Skilaufen; ich erzähle von Ski in Garmisch, Januar 1915.
Vormittags Sachen für Einkommensteuer fertig gemacht. Nachmittags noch weiter nachgeprüft und alles für Norby zusammengeschrieben.
Vormittags mit Feigl telefoniert. (Die Magen-Darm-Sache ist verheilt; aber dadurch ist die Neuritis schlimmer geworden, und darunter leidet er mehr. Darum ist Reise unmöglich. 🕮 (Feigl weiter:) Sein Bruder (aus Australien) kommt im August und September. Gegen die Neuritis gibt es keine Kur, weil die Nerven im Rückgrat kaputt sind. Feyerabend ist jetzt Zürich: abwegig und . – Feigl hat jetzt den Eindruck, dass vielleicht Nohl doch recht hatte mit der Komplementarität (?).)
9 – 12 Norby hier (ich und H. haben alles sorgfältig vorbereitet; aber es nimmt doch mehr als 3 Stunden. Wir geben die Methode auf, meine royalties als Geschäftseinkommen zu erklären. Wir geben sie jetzt einfach unter „royalties“ an. Alle die „Geschäftsauslagen“ können wir trotzdem noch unter allg. Deduktion angeben: Teil von Miete, Telefon, Heizung, Subskriptionen, usw.) – Nachmittags Überlegungen für die Korrespondenz mit Jeffrey.
9 – 12 ½ Brooks hier. (Aufgrund meiner Notizen diktiere ich die Fortsetzung von „Bemerkungen über Extensibility“.) Nachmittags noch Überlegungen im Zusammenhang damit; auch über Reichenbachs Axiom. Nachmittags telefoniert mit Benson (ob Brooks dort Sommer unterrichten könnte. Dann über Plan (Verteilung): Er will nächstes Jahr auf invitation nach San Diego, wo sein Freund Stroll chairman ist; er will eine neue Diss. Schreiben: über Carnaps Entwicklung!)
weiter Überlegungen über extensibility. (Ich beschließe, J’s Rat zu folgen: in BS sagen, dass die basic Sprache Symbol Domänen von Individuen hat; gelegentlich auch endliche Sprachen; aber die sind zu betrachten als Teilsprachen von Symbol, und jedes C oder Sütterlin m muss sein extensible zu Symbol
Ich überlege weiter einige Änderungen in BS: Ich will in § 6 (über Teilsprachen) zu R6-1 eine zweite Regel R6-2 hinzufügen: Wenn eine Investigation beschränkt ist auf das \(N\)-Kriterium von Individuen, so muss \(C\) für dieses \(D_N\)extensible auf Symbol darunter. 🕮– Abends liest mir H. Chachas langen Brief vor. – Dann im study abends lese ich das Buch über Värmland vom Sv. Turist mit Karten und sogar einigen Bildern (ich nehme das kleine Langenscheidt Wörterbuch zur Hand, weil ich dachte, ich hätte alles vergessen; aber bald kann ich allerhand lesen, brauche nur wenig nachzuschlagen. Die 3 FrykenSeen, und bei vielen Orten wird gesagt, dass sie in der G. Berling Sage vorkommen. Und auch Mårbacka wird genannt, wo Selma Lagerlöf geboren war und der Klaralf wird beschrieben; und im Buch liegt noch meine Fahrkarte für das Schiff! Da kommen viele nostalgische Gefühle auf, verknüpft mit der Christina Fantasie.)
Ich mache Korrekturen und Zusätze in Jeffreys Liste von Zusätzen für Bibliographie; ich schicke copies an J. und Zachary.
Ich überlege weiter über extensib. Ich beschließe, schon in § 2 zu sagen, dass die basic Sprache für IL eine abzählbare Menge von Individuen hat; in § 6 führe ich ein , hinter R6-1: D6-6 definiert durch extensib., und R6-2 (Regel für extensib.)
Obiges fertig formuliert. – Abends dann wiederum altes Tagebuch von 1913 über Schwedenreise gelesen (es ist ein Elend, dass ich für jeden Tag fast nur den Ortsnamen schrieb und meine Unterkunft. Ich glaubte damals, dass durch diese Notizen mir später wiederum das ganze Bild auftauchen würde; aber das ist leider nicht so. Der Name Malotki kommt überhaupt nicht vor an den mehreren Tagen in Treptow; ich erinnere, dass er Unterrichtsverpflichtungen für den Sommer übernommen hatte und daher nicht mitkommen wollte; dass er aber mit mir zu einem Hafenort fuhr und nach einem Frachtdampfer nach Schweden suchen half, vergeblich. Schließlich habe ich einen großen Dampfer (vielleicht Passagierdampfer) von Stettin genommen; vielleicht hatte Malotki das telefonisch erfahren. Später, in Gasthöfen oder Bauernhöfen stand da beim Mittagessen oder abends „geplaudert“ oder „mit zur Brücke gegangen“, vermutlich Schiffsanlagebrücke; das macht Tantalusqualen!) 🕮\zu Dr. Straatsma\
(Ich telefoniere mit Brooks: er ist bereit, schon morgen zu kommen; es ist viel zu tun hier.) – Notizen für „Introdu“ geschrieben. – 1:30 zu Dr. Straatsma. (Er war auch kurz in Mexiko, für internationales meeting von ophthamol. Er ist sehr befriedigt; auch mit Druckmessung. Ich sage: Durch den oberen Teil der Lins Brille sehe ich nicht scharf; er sagt: die Brille rutscht nach vorn auf der Nase; das soll der Optiker richtig machen. In 3 Monaten wiederkommen. Vereinbarung für Mo, 8. 6.) – Zur Optical Co. (Er macht was anders mit der Brücke zwischen den beiden Linsen und zieht auch die Schrauben an den Gelenken etwas an; jetzt sitzt die Brille fester und richtig.)
9 ½ – 12 ½ Brooks hier. (Letzte Seiten für Extens. getippt und Brief an J.) Nachmittags die Sachen fertig gemacht. Nähere Überlegung für endliches Analogon zu de Fin. Theorem (ich finde jetzt T10-7g als das beste Analogon, weil es auch die Form ∑ hat). – Beim Abendessen sind Erika und Peter hier; er will die Nacht durch (!) zu den Monterey Bergen fahren; zum Skilaufen.
Ich komme endlich dazu, die DM von § 16 zu revidieren, die Mrs. Turman schon im Nov. und Dez. getippt hat.
Weiter die DM von § 16 revidiert. (Pasch telefoniert aus Berkeley (von der APA Tagung) und fragt, ob ich von Ruiz gehört habe. Ich: immer noch nicht. Er sagt: Vielleicht kennt er Ruiz; war das nicht der, der 1963 beim Kongress in Mexiko mein „Seminar“ arrangiert hat. Ich: Ja, er und Molina; Pasch sagt: das war sehr interessant; er hat mit Feigl und Salmon über Wahrscheinlichkeit diskutiert [privat? oder bei einer Tagung? oder damals?] Er will Mo oder Di herkommen; ich sage, ich würde mich freuen, ihn zu sehen.)
DM § 16 zu Ende revidiert. – Endlich wieder zurück zum ms § 17 Revision. 🕮\Leijonhufvud hier\
Weiter ms § 17 revidiert. (Ich lasse aber die Funktion \(g\) mit Winkel am Ursprung fort.) – Abends Tagebuch gelesen über Schwedenreise 1913 (ich schreibe alle Orts auf ein großes Blatt; und beinahe alle sind im Index vom Touristenbuch Värmland; aber leider steht beinahe nichts da über meine Eindrücke und Erlebnisse. Mit Ausnahme der „Hufeisenfrau“, in deren Haus ich übernachtete in Vägsjöfors. Darüber schreibe ich ausführlich auf 2 extra Seiten; das ist schön; aber warum sonst so elend mager? Ich hatte die Illusion, dass, wenn ich einige andeutende Worte hinschreibe, mir später wieder alles genau einfallen würde; vielleicht tat es das auch als ich nach Jena zurückkam und im Serakreis erzählte; ich weiß noch, dass Martha Hörmann mal sagte, ich soll doch die Geschichte von der Hufeisenfrau erzählen.)
Weiter an § 17.
Weiter an § 17. Mittags zu Mrs. Turman (ich bringe 3 DM mit Diagrammen und ich bekam weiteres DM von § 16.) Steuerforderung von Norby bekommen; ich unterschreibe und schreibe die Schecks. (Mit David telefoniert).
10 – 12 ½ Axel Leijonhufvud17Axel Leijonhufvud (1933-2022), schwedischer Wirtschaftswissenschaftler, Neffe von Tilly Neovius. hier. (Er hat Feigl über Wiener Kreis in „Intell. Migr.“ gelesen, und meine Autobiographie im Schilpp. Er fragt, wie die Arbeit im Wiener Kreis ging, ob informell oder formell, ob seminarartig. Er fragt, ob viele, so wie ich und Schlick, 2 Gebiete hatten; ich gebe einige an. Ob ich so etwas in US auch wieder gefunden habe oder machte? Ich berichte von Morris und meinem Kreis in Chicago und von dem in Harvard. Er gibt mir Artikel über Keynes und zeigt mir sein Buch über ihn (er unterscheidet zwischen K.s Auffassung und der der Keynesians.) Er ist schon als Student nach USA gekommen. Er erzählt, dass Tilly damals in Brasilien in einen tiefen Graben stürzte und ihr Bein brach; sie wohnt jetzt in einem Altersheim bei Stockholm. Er hat eine große Ansichtskarte mitgebracht; ich schreibe darauf an T. beste Wünsche, und dass ich auch plane, vielleicht in ein Altersheim zu gehen bei München. 🕮 Er ist ganz intelligent, sehr interessiert an Fragen der Methodologie, nicht immer ganz klar. Ich frage, wie Ökonomisten politisch stehen; dass das department der Philosophie sehr gegen den Vietnamkrieg ist und für Studentenrechte. Er sagt, Ökonomisten sind im allgemeinen sehr konservativ; vielleicht soll das auch ihn mit einbeziehen, das bleibt offen. (Ich erinnere mich, dass T. damals im Chenault Haus sagte, als ich etwas für die schwedische sozialdemokratische Regierung sagte, bemerkte: „wir wollen lieber nicht über Politisches sprechen“.) Ich erzähle von meiner Värmlandwanderung, und dass ich altes Tagebuch fand; darin auch über meinen Besuch in Uppsala 1913. Er sagt, seine Mutter (Helen (Lisa?) E) ist die jüngste Tochter. (Ich sagte: die habe ich wohl auch damals gesehen, aber T. war leider nicht da ; nachher sehe ich im Tagebuch nach; da sind nur Teddi, Helén, Eva. Lisa war mit T. in Jena, in unserem Haus (vielleicht 1914).)
IV / 1970 Weiter an § 17. –Prof. Pasch telefoniert (er ist von der APA Tagung in Berkeley hergekommen; sie wünschen mich im Komitee für Mexiko oder Lateinamerika zu haben; ich sage, dass ich nur einmal wöchentlich einen Studenten hier habe zum Briefe beantworten; er sagt, das ist o.k. Vor allem wollen sie natürlich hören, welchen Rat Ruiz gibt.)
9 ½ – 12 ½ Brooks hier. (Ich sage ihm, dass ich aufgrund der Angaben von Miss Gluck von jetzt ab 2‚50 pro Stunde geben will.) – Mittags kommen Gordon Matthew und Betsy kurz her; er will Jeffreys ms Art 3 mitnehmen.
Weiter an § 17.
Brooks bringt ein Blatt mit Angaben über Studium und TA Tätigkeit; das werde ich beilegen zu meiner Empfehlung. (Schreiben) –DM § 16 revidiert. – Ich schreibe Notizen für den Empfehlungsbrief. Abends mit H. setzen wir dann den Brieftext auf. 🕮
Vormittags nochmal den Brief für Brooks durchgesehen; dann tippt H. ihn. – 10. 15 Abfahrt zu Kuhns’s. (Langer Spaziergang mit ihm. Viel Vogelgezwitscher. Er zeigt mir alles, wo Pauline manchmal spazieren geht: hinauf zum Mulholland, dann diesen nach Osten; dann auf den nächsten Bergrücken nach N, dann einen Pfad hinunter ins Tal, und wieder herauf zu ihrem Haus; vielleicht 40 Minuten. Nachher setzen wir zwei uns auf die Veranda, mit schönem Blick nach N über die Landschaft. Ich zeige ihm Gaifmans Brief. Ich sage, G. hat im Sinn eine abstrakte mathematische Struktur, analog zu Gruppentheorie oder Theorie; darum möchte er das Reichenbachaxiom nicht aufgeben. Im Gegensatz dazu, ich möchte eine reflektierte Theorie, nämlich für Bayesian Wahrscheinlichkeit, mit dem Sinne, die diese hat in Theorie für Entscheidungen; ich will dem Agenten nur Forscherrat geben, wie er seine pr-Werte bestimmen soll. Darum suche ich immer nach neuen Axiomen, die mir intuitiv plausibel erscheinen für diesen Begriff; darum bin ich froh, als Putnam mir Reichenbachs Axiom vorschlug; jedes zusätzliche Axiom ist von Vorteil. Ich zeige ihm das ms Blatt für Zusammenfassung § 6: Definition von „extensible, und R6-2: in einer Sprache mit endlicher Domäne ist ein C nur dann akzeptabel, wenn es ist extensible. Beim lunch erzählen wir von Mexiko; nachher zeigt H. die Farbfotos, die Chacha uns geschickt hat (die zeigen , das Töpfern bei Nena, die barbacea bei Anes, usw.)) – Nachmittags weiter an § 17, DM revidiert. – Abends finde ich ein altes Tagebuch von 1912, Freiburg (ich wohne zusammen mit Friedrich jetzt an der Währingerstr. Ich bin anscheinend eifersüchtig auf Friedrich, weil er öfter Briefe von Tilly bekommt als ich. Anscheinend schreibe ich ihr oft und ausführlich Briefe über all unsere Tätigkeit in der Freischar, und über meine Schwedisch-Lehrerin. Die Briefe drücken zwar keine starken Gefühle aus, aber durch ihre Häufigkeit und die große Freude über jeden Brief von ihr, wird doch klar, dass ich starke Gefühle hatte (ich bin ganz überrascht davon; das hatte ich 🕮 nicht mehr gewusst!).)
Weiter an § 17 (ich schreibe Skelett über Einfügung, am Ende von § 17B, über Berechnung von \(\eta \)-Werten für Paare von Attributen, mit Tabelle, die schon existiert.) – Nachmittags Erika hier. SB haben ihr geschrieben Sie hat von S. Cruz ablehnende Antwort bekommen, weil sie schon sind; sie haben dann ihre Papiere im Januar nach S. Barbara geschickt. Ich rufe dort im AdmissionOff. An; sie sagen, sie haben die Papiere bekommen, aber können sie jetzt nicht finden; wir sollen in 2 Wochen wieder anrufen. E. berichtet, dass sie kürzlich auf der Fahrt nach Ojai, bei Ventura, ein ticket bekommen hat (für speeding. Sie muss innerhalb einer bestimmten Frist dort vor dem Jugendrichter erscheinen; sie kann anscheinend den Tag wählen. Sie will versuchen, ob sie das nach LA verschieben kann.)
Weiter an § 17 (Tabelle zur Berechnung von \(\eta \) für Paare von Attributen). Brief von Irmela: Reinhard hat Krebs! (sie sagt nicht, an welchem Organ; sie sagt, er „hat es ja schon vor 10 Jahren, aber dann ging es wieder besser“; ich habe nichts davon gewusst. Sie sagt, er hat gute Medikamente gegen Schmerzen. Auf dem Umschlag steht „Dipl. Psychol.“; ob sie es wohl beruflich ausübt?) ( schreibt: Ein Student Moose in San Diego möchte mich gerne sprechen über Wittgenstein.)
Weiter an § 17. (Geänderte Methode zur Bestimmung von \(\eta \) für Paare von Attributen.)
9 ½ – 12 ½ Brooks hier. (Briefe diktiert) – In der Post bekomme ich ein Buch von Tauli (Uppsala) Introd. to the th. of language planning. Sehr interessant (aber nicht leicht zu lesen, weil er unzählige Abkürzungen hat. Er spricht von Regelung für natürliche Sprache, und von Konstrukten von Kunstsprachen.) 🕮
Weiter an § 17 (da ist ein Problem: meine Berechnung in der großen Tabelle machte einen Irrtum: ich hatte das Mittel \(\varphi j\) im Gebiet \(Xj\) von \(Pj\) berechnet, nannte es aber \(fj\) und bestimmte daraus \(\eta j\). Nun ist die Frage: Wie können wir \(fj\) aus \(\varphi j\) bestimmen, oder \(If(Xj)\) aus \(I\varphi (X)\). Nur für das letzte Integral gibt es Tabellen (für \(\Phi \), wie in [Prob.] – Brooks telefoniert: Da ist ein Telegramm für mich im Briefkasten vom department (wie lang wohl schon?); ich lasse ihn es mir vorlesen: Es ist von ReideldOriginal Riedel. in Dordrecht; er bitte mich, Vanleeuwen im Statler-Hilton Hotel in NY anzurufen, vor dem 10.; das ist aber schon heute. Ich rufe nach 5 PM an: Er ist abgereist! – Von Agnes kommt eine Todesanzeige: Reinhard ist gestorben „nach kurzem schweren Leiden“; Irmela schrieb mir zu Datum am 7.) dass Reinhard Krebs habe „wie schon mal vor 10 Jahren“ (ich kann mich nicht erinnern, dass ich etwas davon gewusst habe). – Abends schreibe ich langen Brief an Agnes (1 ½ große Seiten).
Apollo 13 fliegt ab (ich sehe nur wenig zu; es nichts Besonderes; jetzt brauchen sie 3 Tage um nahe zum Mond zu kommen.) Weiter an § 17 (ich finde zu meiner Überraschung, dass das Wahrscheinlichkeitsintervall \(F\) von \(f\) gleich ist dem \(\Phi \) von \(\varphi \), und auch die Mittelwerte für das Intervall von \(Xj\) sind gleich für \(f\) und \(\varphi \).) Nachmittags schaue ich in Bücher über Skandinavien im Wohnzimmer. Da finde ich auch, seit vielen Jahren zum ersten Mal, Lagerlöfs Werke, sowohl deutsch wie schwedisch; ich fange an, in einem zu lesen, und es ist fesselnd. Da sind auch Bücher mit altnordischen Liedern, teilweise mit Noten! Lagerlöfs 2 Bände: aus ihrem Leben und Gösta Berling, deutsch und schwedisch. Schade, dass man so wenig Zeit hat!
Weiter an § 17B (Text zur großen Tabelle für Bestimmung von \(\eta \)-Werten für Paare von Attributen.
11 – 1 Jokls hier (sie möchten so gern noch Chacha in Oaxaca treffen [später erfahren wir, dass sie schon in Mex. waren!] Über politische Vorgänge usw. Es ist immer nett, mit ihnen zu sprechen, weil man sich gegenseitig gut versteht.) – Weiter an § 17B. 🕮
Weiter an § 17. (Abends finde ich unter alten Papieren in der Schublade den Entwurf zu einem Schauspiel „Nausikaa“. Ferner auch Tagebuchblätter von 1922 – 27; 1922 Sommer: die Finnlandreise zum Esp. Kongress. Wahrscheinlich in den anderen Jahren auch über die Kongresse in Genf und in Wien; ich freue mich, dass das aufgetaucht ist. Der Inhalt ist zwar sehr mager; aber es werden doch wohl Namen genannt, und die Orte, wo wir in Finnland waren, und durch die 3 baltischen Länder.)
Weiter an § 17. (Einfügung: vereinfachte Approx. Methode für \(\eta \) zu 2 Attributen, in dem keine Intervalle verwendet werden, sondern der \(\eta \)-Wert im center des Intervalls \(Xj\) ist.) – Nachmittags nach 4h, als H. schon mit Mrs. Mercer abgefahren ist, ruft Erika an (sie schluchzst herzzerreißend, sodass sie kaum sprechen kann; das Auto ist kaputt; ich frage, ob sie verletzt ist; sie sagt, nein, gar nicht, es ist überhaupt kein Unfall passiert; endlich sagt sie, dass der Wagen mehrmals stehen blieb; sie haben ihn aber wieder in Fahrt gebracht und auf einen Parkplatz gefahren (down town, 3rdSt. und Hill); jetzt ist sie im Warenhaus Broadway und H. soll dort anrufen. Sie ruft noch mehrmals an, aber H. ist immer noch , 1 Minute nach E.s letztem Anruf kommt H. und ich erzähle alles. Sie sagt, E. soll das Auto zur repair Stelle hier unten zurückbringen; dort hat sie gestern eine hohe Rechnung bezahlt; der hat anscheinend ihn nicht ordentlich gemacht. H. fährt dann wieder ab zur Gruppe.) 7h E. kommt (sie ist ganz ruhig und heiter! Sie hat den Autoclub angerufen; der hat eine repair Stelle dort in der Nähe angerufen, und die kamen und holten das Auto ab. Dann haben sie schnell etwas provisorisch in Ordnung gebracht; der Wasserkühler hatte ein leak; sie haben eine Masse hineingetan; das dichtet es ab.) Gegen 8 fährt zu ab, nach Hause. 8 ½ H. kommt schon nach Hause (sie hat die Wohnung für die Gruppe nicht finden können, in einem riesigen Komplex von vielen Gebäuden, wie ein Labyrinth; sie hatten ihr zwar einen Plan geschickt und die Wohnung markiert, aber sie konnte sie nicht finden!)
Brooks 3 Stunden: (er ist froh über den Kurs im Sommer an LA State Coll.; bei Benson; $ 450? Nora verdient auch etwas. 🕮 Nachmittags Briefe fertig gemacht, langen Brief an Chacha geschrieben (die Stunde vor dem Essen, meist ihre Briefe gelesen; und eine Stunde nachher, mit Durchlesen und Notizen schreiben.)
Ich bringe Brief an Chacha zum Briefkasten. Mache dann langen Spaziergang. – Ich schaue durch die Postsachen, die Brooks gestern gebracht hat. Nachmittags weiter gekramt. –
Vormittags Besuch von Prof. Münzenberg18vermutlich Karl-Joachim Münzenberg (1931-2019); Professor für Orthopädie an der Univ. Bonn (vgl., 2010))und Frau (aus Bonn, Mediziner, jetzt mit Stipendium an UCLA (Knochenkrankheiten); er hat mein Buch über Physik (deutsch) gelesen, und andere Sachen, weiß vom Wiener Kreis, kennt auch Stegmüller „Gegenwärtige Strömungen“. Sie bringen mir eine Flasche Rheinwein! H. hatte ihm aber schon telefonisch gesagt, dass ich nichts trinke; ich frage, ob er philosophische Diskussion wünscht; als er nein sagt, setzen wir uns im Wohnzimmer hin. Er fragt allerhand Fragen, ich erkläre, warum ich nach Prag ging und dann eifrig nach Möglichkeit suchte, nach USA zu kommen. Er fragt auch einiges über Wittgenstein. Nach 20 – 25 Minuten macht er spontan ein Ende und sie bedanken sich und gehen. Er sagte auch, dass Heidegger nicht mehr viele Anhänger in Deutschland hat; auch seine Schüler verlieren allmählich an Einfluss. Er hatte auch Patzig gelesen.) – Abends wieder zurück zur Arbeit an § 17.
Weiter an § 17. – Abends Brief an Roberta geschrieben (endlich mal, auf ihren kurzen im Februar.)
Weiter an § 17. Vormittags zu Dr. Brann (meine untere Zahnplatte ist gebrochen) (Über von marginal Evidenz; ich will es vereinfachen.) Zum Zahnarzt (meine untere Zahnplatte ist gebrochen) Abends wieder altes Tagebuch gelesen über Finnland (Ausflug nach Koli; nach einigen Tagen Bahn nach Sortavala.)
Weiter an § 17. (Neue Funktion \(F_{a‚b}\) eingeführt, die streng normalisiert ist). – Nachmittags zu Dr. Brann (die gebrochene untere Zahnplatte ist repariert). –v. L.ePfeil, der auf den nächsten Eintrag verweist Telef. Dann rufe ich Feigl.
An § 17, bis nach 12h. Ich warte auf Anruf von van Leeuwen (für Reidel Verlag), der nach 11h ankommen 🕮\van Leeuwen (von Reidel)\ sollte und mich dann vom Hotel anrufen. Ich warte so hin. Auf einmal 1:15 kommt Dr. van Leeuwen an. (Er ist nett und freundlich, interessiert und klar. Er erklärt mir die Pläne, besonders englische Übersetzungen von von deutschen Büchern (und Anthologie von Artikeln) von Logischen Positivisten. Er kennt Rob Cohen gut, und sagt, der Neurathband wird wahrscheinlich im Dez. 1970 erscheinen. Um 2h gehen wir zum Essen (H., Erika und Mrs. Mercer haben schon gegessen); wir sind allein am Tisch und sprechen weiter über die Pläne; ich auch über Stegmüllers Ärger über Reidels hohen Preis für die englische Ausgabe von „Gegenwartsströmungen. (Er sagt, der Absatz in USA würde zu klein sein für große Auflage; sie rechnen darum nur auf Bibliotheken, und das ist erfordert hohen Preis. – Nachher fährt er zu Mia, um über Reichenbachs Bücher und Artikel zu sprechen.))
9 ½ – 12 ½ Brooks. (Empfehlungsbrief für Lary Kuhns diktiert, Brief an Gorovitz‚ dass ich bereit bin, dem Komitee für Freiheit der in Lateinamerika beizutreten; und an Pasquinelli.)
Zu Dr. Brann (die reparierte Zahnplatte macht mir Druckschmerzen hinten rechts auf der einen Seite; er schleift etwas ab, und das hilft.) Schönen langen Spaziergang: Georgina, , Montana, Barrington zurück (dort bin ich lange nicht gewesen; manches schöner.) – Weiter an § 17 (weiter über normalisierten Faktor \(Aj\)).
Weiter über normalisierten Faktor \(Aj\). Nachmittags 5 – 6 ½ Gespräch mit H. am Esstisch. (Zunächst über Dießen. Sie sagt, Chacha hat noch immer keine Angabe eines Einzugstermins bekommen; daraufhin scheint mir, dass es nicht nötig ist für mich, ihnen jetzt zu schreiben, dass ich nicht diesen Herbst einziehen will, sondern erst 1971 April (oder September, was ich eigentlich meinte). Dann über Hannelises Klage, dass sie kein erfülltes Leben hat. Sie hat jetzt sehr viel von den Gruppen ; aber sie ist doch nicht selbst aktiv oder führend dabei, was sie eigentlich möchte. Sie sagte, auch die Beziehung 🕮 zu Lary ist nicht ganz richtig; sie hat mehr mütterliche Gefühle zu ihm und hat ihm das erklärt und gesagt, und dass sie im Juni 50 Jahre alt wird. Ich bin erstaunt, dass sie sonst gar nicht ausgeht; ich glaubte, sie ginge zuweilen tanzen oder Konzert oder mit einem Freund und dann vielleicht zu ihm; ich erzählte ihr, dass ich auf Chachas Frage, ob sie wohl einen Geliebten habe, geantwortet habe: „das wollen wir doch wohl hoffen“. Sie hat aber jetzt Hoffnung, mehr aktiver in den Gruppen zu sein. Ich sage, sie soll auch mal einige Tage nach len gehen; sie sagt, das würde sie besonders gern tun, da könnte sie sicherlich allerhand lernen. – Sie erzählt auch wieder aus ihrer Kindheit, wie Annemarie ihr immer überlegen war und sie tadelte für ihre Fantasien. – Zum Schluss nehme ich sie in meine Arme und drücke sie herzlich an mich und küsse sie. –)
Ganzen Tag an § 17. (Ich gebe die Idee auf, das Problem des Evidenzintervalls nahe dem Ende zu lösen durch Gültigkeit der ganzen \(\eta \)-Funktion, damit das Gesamtintegral wieder 0 wird. Das kollidiert mit der Prinzip, dass Formel ist.)
An §17. (Angefangen Revision von § 17B.) Nachmittags nochmal zu Dr. Brann (ich hatte wiederum Druckschmerzen; er schleift noch mehr ab. Jetzt scheint es gut zu gehen.)
(Haarschneider) Dann langen Spaziergang durch die lane zwischen Morgan und Montana; da war ich nicht mehr, seit wir 1963 von Chenault fortzogen. – Revision von § 17B beendet; 17C angefangen.
Erika ist hier (sie sagt beim Abendessen: in S. Barb. haben sie ein neues College f. Creative Studies angefangen. Sie will sich erkundigen, ob dort eine Möglichkeit für sie besteht.)
An § 17C.
Vormittags Brooks hier, nachmittags Briefe fertig gemacht (auch an Gaifman).
V / 1970§ 17C, ms fertig revidiert. Jetzt lege ich mal die BS Sache für eine Weile beiseite, und werde für das Buch Studies I Sachen fertig machen, auch Introd. – Ich schicke $ 8.40 (für UEA mit Jahrbuch, zum ersten Mal nach vielen Jahren; 🕮 das ist angeregt durch Lesen meines alten Tagebuches von 1922 über Reise zum Finnlandkongress, und Exkursion mit Atanasov durch Finnland, und dann durch die baltischen Länder.) ()
Ich lese „Conceptus“ (Zeitschrift herausg. von Studenten in München, Innsbruck, Wien, Salzburg; sehr empiristisch eingestellt; für die analytische Philosophie; mein Name wird oft genannt. Beitrag von Gensler‚ über die Entwicklung der Philosophie, sehr kritisch über Hegels Dialektik.)
Im Anschluss an Tagebuch über Finnlandreise lese ich weiter das Tagebuch über Wiesneck von 1923 (Sonja, Grete, Anfang der Schule; dann Mexikoreise; auf der Rückfahrt auf dem Schiff Esperantounterricht für Papa, Eli und Mädele; nach einiger Zeit für Papa allein, weil er schneller vorwärts kommen will.) – Nachmittags bei Dr. Kulka (dort Schaefer und Frau; über Sohn Ron. Sch. war Sprachadministrator beim Nürnberg Gerichtshof 1945; über die Sprachschwierigkeiten. Ich sage, ja das kostet jährlich Millionen bei U. N. und Unesco; es gäbe eine einfache Lösung: Esp., wenn nur die Vorurteile überwunden werden könnten. Er ist auch entsetzt über die Entwicklung der politischen Atmosphäre in USA. Wenn er genug verdient hat, will er nach Europa, vielleicht Österreich.)
Ganzen Tag Tagebuch gelesen. [Siehe große gelbe Blätter, beginnend mit Finnlandreise 1922 und Kongress, Exkursion; mit Atanasov durch die baltischen Länder, Berlin, in Halle At. Besucht. –Wiesneck. At. in Wiesneck. In Freiburg: unser Bericht in der Esperantogruppe, Prof. Schischmanov und Frau. Mit At. auf den Feldberg 2 Tage. – 1923, I. Eli lernt Esperanto! Erlanger Tagung III/1923. IV-IX Mexiko und Rückreise; auf dem Dampfer Esperantostunden, Papa arbeitet das ganze Buch durch. Meine Reise durch Deutschland: Kiel, – Scholz über Habil. Jena, Halle (At. Besucht) 10. XI. In Wiesneck. Jeden Montag mit Merten in Husserls Seminar, auch Schischmanov und Stepun. Grete und Sonja. 16. XII. Sonja reist ab. 1924 I, nach Jena, Mutter †, mit Agnes nach Ronsdorf, Beerdigung. 15. I., zurück in Wiesneck. (Aber Eli ist inzwischen mit Papa nach St. Moritz abgereist) Ich schreibe Hanne, sie soll kommen. 3 Tage mit ihr auf den Feldberg) II. 1 Eli, Papa und Mädele zurück. III. Mit Eli nach Ronsdorf (Dörpfeldfeier) (5 ) IV 16. Papa kommt zurück. At. einen Tag hier dann nach Paris. 3. – 10. VI. nach Jena (Besprechung mit Fritz Dörpfeld, Verkauf der Mühlenau ist fehlgegangen.) 24. Mama und Nena kommen aus Mexiko.] 🕮
Weiter Tagebuch gelesen:
1924: Tagebuch VII. 2 Tage nach Stuttgart zu Reichenbach, über Zeitschrift und vielleicht Habilit. bei Schlick? Waldorfschule, Gabert. 7. zurück in Wiesneck. 29. Eva. VIII 1. Eva nach St. Märgen, 3. Abschied von Eva. 4. nach Wien, Esperantokongress. (Elena At., ist seine Schwester; Schischmanov und Frau, mit Isbrücker und Frau Zamenhof zum Schloss Schönbrunn. 9. mit 2 Finnländerinnen in den Prater; 10. gute Eröffnungsrede von Privat. Mit Elena At. und anderen durch Stadt und zum Prater. Festkonzert. 11. zu Neurath ins Siedlungsmuseum. Ich gebe Elena At. 10 $ für At. Abends Theater: „Verschwender“ von Raimund. 12. Prof. Haas besucht. Sehr freundlich; er will nach Amerika. Er spaziert mit mir bis zu Neuraths. (Über marxistische Geschichtsdeutung. 13. Schlussversammlung. 14. Abfahrt nach Innsbruck. 15. nach Längenfeld zu Schlick 16. mit Schlick über Habilit. – Mit Maja zu Fuß 5 Stunden nach Station Ötztal. Für Innsbruck. 17. zu Flitners in Gries.
1925. I. Vorträge in Wien. (11. – 30. Wien) 30. München, bei Rohs. II 1. St. Moritz (Papa und Eli und Rusches mit Kindern). 16. mit Eli nach Glaris (dort Roh und Gideon, ohne Frauen). 18. ich und Eli mit anderen die Parsennabfahrt nach Küblis. Zurück nach Glaris. 20. mit Eli auf einen Pass und Abfahrt genommen. Dann Bahn nach Arosa, dort Garthe besucht.
Ich spüre plötzlich leichte Schmerzen im Kreuz, (wohl Ischias). (Ich erschrecke, werde unnötig nervös; ich sage mir, die Zeit, wo etwas Ernstliches drohte, ist seit vielen Jahren vorbei, und ich habe inzwischen auch oft schon solche kleinen Schmerzen verspürt. Ich bitte H., mir ein Senfpflaster auf den Rücken zu machen wie früher; damit lege ich mich auf ein Heizkissen im Bett; das hilft sehr gut. – Wir besprechen, zusammen mit E., einen Brief von mir an Prof. Mudrick19Vermutlich Marvin Mudrick (1921-1986); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Marvin_Mudrick., Prof. an neuem „College of Creative Studies“. – Ich lese im Bett philosophische Zeitschriften. 🕮
Vormittags Brooks hier (er tippt für Pasquinelli: Bibliographie für Art. 1, und Liste von Korrekturen und Brief an Gaifman.)
Ich habe einen Brief von „Wisdom Hall of Fame“ bekommen, dass sie mir ihre Ehrung zugedacht haben: in derfPfeil der auf Zeile darüber verweist wird mein Name und Foto an die Wand gehängt; das Ganze sieht zuächst verdächtig aus; der Herausgeber und Verleger der Zeitschrift „Wisdom“ lässt sich mit sehr prominenten Leuten zusammen fotografieren; wobei der prominente Mann mit ihm ein Heft programmiert, das außen sein Bild groß trägt, und innen über Weisheit von oder nicht von?). Erstaunlich große Anzahl von wirklich prominenten Leuten: alle Präsidenten von Roosevelt bis Nixon, Einstein und Russell, Fermi, Pauling und manche großen Physiker. Ich gehe mittags in die Publ. Libr; sie haben aber die Zeitschrift nicht. Ich muss auch $ 100 einzahlen; dafür bekomme ich aber ein freies Ex. der geplanten großen „Encycl. of Wisdom“ (vielleicht Auslese aus weisen Büchern aller Zeiten über bestimmte Fragen des Lebens?) H. meint, dass ich dasselbe schon mal vor Jahren habe, aber damals abgelehnt habe. Mir schwebt vage etwas vor; ich weiß aber nicht, ob es dasselbe war.
(Alte folders durchgegangen; zusammengestellt: meisten von grants von foundation, und Mitarbeiter, für „Introd.“ in vol. I.) – 6 – 9 ½ bei Mia. (Ich frage sie über die „Wisdom Hall of Fame“; sie glaubt zunächst, dass Reichenbach auch mal die Einladung bekommen hat und abgesagt hat; nachdem sie es näher ansieht, glaubte sie aber, es war etwas Anderes. – schimpft gegen Russell und gegen Mo. Rev. (ich nehme beide in Schutz: ich sage, dass ich allen marxistischen Freunden sage, sie müssen auch Freud lesen; und umgekehrt. Dass ich Marcuse und solche gar nicht lesen kann mit ihrer Dialektik; Mia und er stimmen zu. – (Wir sehen die Dias aus Mexiko an, farbig, sehr schön.)
Ich schreibe schnell einen Brief an Chacha (am 15. reist sie ab von Mex.) – Ich schreibe Notizen für Introd. (die verschiedenen grants von NSF und früheren foundations; die teaching assistents.)
Überlegungen von „Introduction“ zu vol. I. Nochmal telefoniert mit Wes Robson (für Erika, wegen College für Krea in S. Barb.)
Abends gelesen, in NY Book Rev: über Bücher bei Peter Gay und anderen über die Wiener Periode (hauptsächlich über Tucholskys „Weltbühne“, 🕮 die ich damals eifrig las; sie warnte davor, dass man die alte Verwaltung in Regierung, Gerichten, und Militär, bestehen ließ; vielleicht weil die sozialdemokratischen Menschen so viel Respekt vor denen hatten und sich bemühten, akzeptiert zu werden.)
Überlegungen zu Gaifman’s Postskript zum ms für Art. 5 (über extensive \(m\)-Funktion und Reichenbachs Axiom).
9 – 10 Lary hier. (Er will versuchen, eine Stellung für Unterricht und research an der School of Life Sc. in Berkeley zu bekommen, wo Bill Mar Wir besprechen dafür einige Änderungen in meinem früheren Empfehlungsbrief. Er fragt falls er dorthin kommt, ob wir sein Haus mieten möchten (nur die mortgage zahlen, Steuer, Versicherung und dergleichen; 275? Das wäre ja eine herrliche Idee! Aber nochmal ganz umziehen, wenn wir vielleicht für den Sommer 1971 für dauernd nach Deutschland gehen?) – Nachmittags ruft die Sekretärin von Prof. Mudrick aus S. B. an: Er will Erika akzeptieren; wenn möglich, noch Interview Fr, oder nächste Woche; ich telefoniere, und Erika kommt; sie ist ganz überwältigt durch die gute Nachricht, ruft gleich dort an, und wird bestätigt!
Lange telefoniert mit Wilkinson in Sta. Barb. Ich hatte Brief von Rotenstreich20vermutlich Nathan Rotenstreich (1914-1993); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_Rotenstreich, dass sie beim Dem Center einige Tage meeting machen wollen über Strukturen. Ich frage: logische oder politische Strukturen? Er sagt: Der logische Strukturbegriff ist jetzt wichtig geworden in Soziologie, Anthropologie, Mythostheorie, Sprache (nennt Chomsky; Jakobson, Levi-Strauss (z. B. Tabus) und andere; der Strukturalismus. Ich sage, wegen Auge kann ich nicht kommen; aber wenn er mal herkommt; können wir gern etwas zusammen sprechen; er sagt: ja, vielleicht kommen wir beide dann für etwa eine Stunde herüber). – Abends 6 ½ kommt Peter. 🕮 (Er möchte mit mir sprechen über Strukturen von Mythen und dergleichen (nach Lévi-Strauss); welche erstaunliche Koinzidenz mit meinem Telefongespräch mit Wilkinson heute morgen!)
Sehr heiß (in der Stadt soll es 101° sein!). 11 ½ – 3 Mia und holen mich ab (wir plaudern auf ihrer Terrasse; dann machen wir langen Spaziergang; am Meer ist es neblig und kühl; einige Blocks nach innen sonnig und warm. – Ich habe ein Heft von Mo. Rv. gebracht (über die störende Krise in US, die darin besteht, dass die Regierung immer eine hinreichende man power für Militär hat, damit sie überall in der Welt eingreifen kann.) ist aber selbst abonniert auf MR. – (H. ist den ganzen Tag in Top.) Abends kommt Erika und richtet mir kaltes Abendbrot. – Ich lese in NY Rev. Books interessanten Aufsatz von Chomksy über anarchism (ich notiere allerhand Karten für Referenzen, die er gibt; auch Russell; das finde ich in deutscher Übersetzung von Gumbel, 1922.)
Gelesen (über anarchism). [H. ist ganzen Tag in Top.] E. kommt und erzählt, sie will mit Peter auf eine Segeltour (vielleicht Virgin Inseln oder im Mittelmeer; sie sagt, ein Boot 40 Fuß lang kostet $ 3000; das ist die Länge wie Wohn-Zimmer, Eßzimmer, Küche bei uns.) – Beim Abendessen Gespräch mit H. und E (H. möchte gerne Sommer 1971 nach Deutschland; in Wirklichkeit so bald wie möglich; weil die Haushaltarbeit sie zermürbt) besonders jetzt, wo sie bei der Topangagruppe (wie gestern und heute) spürte, dass sie etwas tun kann. E. aber will hier bleiben, bis sie ihren BA macht, etwa 1973; das sei nötig, um bei einer Universität in Deutschland aufgenommen zu werden ohne großes Aufnahmeexamen, das sie nicht bestehen könnte. Ferner möchte E. ihr Auto verkaufen 🕮 weil das viel Gas verbraucht und viele Reparaturen; stattdessen einen VW kaufen, etwa $ 1800, gebraucht vielleicht 1200. – Aber alles hängt gegenwärtig ab, wie der stockmarket wird, ob wirklich eine schlimme Depression kommt wie 1929.
Großen Geburtstagskuchen und die große rote Kerze; und E. kommt und bringt 2 Rosen in kleiner Vase. – Nachmittags fahren H. und ich hinauf zum Mulholland Drive, diesen nach links (W); dann nach links hinten in die erste Siedlung (Elvido St.); nette Häuser; sogar eine kleine Schule da; dann Mullh. ein kleines Stück zurück, und dann nach N hinunter; hier sind viele Straßen und viele Häuseln, alles schon fast voll bebaut, vieles grün mit Blumen; aber hier muss es arg heiß sein im Sommer. Dann fahren wir wieder auf dem Mulholland weiter nach O.; aus Versehen am Ro vorbei, und dann gab es keine Straße mehr bis zum Glen Blvd; schön, die verschiedenen Arten von Häusern zu sehen, wo ich seit vielen Jahren nicht mehr gewesen war. – Zu Hause fand ich an der Wohnungstür ein großes schwarzes Paket: Brooks und waren hier gewesen und brachten es (200 Briefpapier mit der gegenwärtigen Telefonnummer!). – Brief von Johannes und Karte von Nena.
Ich sehe durch: mein Tagebuch der Princetonzeit 1952 – 54, komme aber nur bis Sept. 53. von Kaplans Besuch und Frage, ob ich nach UCLAgOriginal USA. kommen will; ich bin gerührt, wie Ina nicht nur mit unendlicher Geduld sich aufopfert, sondern mir auch positiv hilft, über meine Ängste hinwegzukommen; nie mit Forderungen, immer mit Geduld, und Ermutigung durch Dr. Wallisens gute Aussicht. Ich bin auch erstaunt über die zahlreichen Besuche die wir bekommen (Hempel und Bohnert oft, aber noch sehr viele andere zwischendurch mal.)
Weiter im Tagebuch. Ich schreibe Notizen auf: „Material für Fortsetzung der „Introd.““, die Jeffrey angefangen hat.
9 ½ – 12 ½ Brooks (12 ½ Susan kommt, ihn abzuholen, und mein study zu sehen. Ich sage: Wir möchten gerne sie beide mal hier haben, zusammen mit Benson; das täten sie gerne. (Nachmittags mache ich das Diktat 🕮\Leijonhufrud& seine Mutter: Helen, geborene Neovius\ „Material für Fortsetzung der „Introd.““ fertig für Jeffrey. (Ich hatte beim Diktieren am Anfang gesagt „Carnap“, aber dann bald „ich“; ich ändere es überall zu „Carnap“). (Abends spät im Bett, nach 11 ½, lese ich jetzt oft Esperantozeitschriften; was mein Lesen des alten Tagebuches der Finnlandreise 1922 das wieder wach geworden; ich habe dann gelesen im Tagebuch über die Esperantokongresse in Wien (1924, danach mit Reichenbach in Längenfeld zu Schlick) und in Genf (1925); das war wohl der letzte. Ich bestelle dann wieder die Zeitschrift „Esperanto“ und Mitgliedschaft in UEA; Parrish ist gestorben, der in LA war; jetzt ist es Doneis in Texas; er schreibt langen Brief; von „Esperanto“ schickt er nur ein Heft; er will versuchen, die Hefte von Januar ab noch zu bekommen.
Tauli, Lang. planning gelesen.
Tauli, Lang. planning gelesen. Abends kommt E., berichtet über Gespräch mit Mudrick in SB. (Er gibt den Studenten große Freiheit; aber er erwartet, dass sie ernstlich arbeiten. – Sie will mit 2 anderen Mädchen, die auch in diesem Coll. sind, nach Zimmern suchen in Isla Vista.)
Weiter Tauli gelesen (einige k dazu geschrieben). E. kommt und bringt Katze her.
Tagebuch Princeton (1952 – 1954) weiter gelesen.
Nachmittags 4 – 5 ½ Axel Leijonhufvud und seine Mutter (geborene Helén Neovius, Tilly’s jüngste Schwester) hier. (Sie wohnt in Schweden, aber nicht nahe an Ups oder Stockholm. Ich sage, dass Tilly mir geschrieben hat, dass sie herkommen wird und dass sie dann nach S. Fe fliegen wird, um Dr. Bengt Hamilton21Bengt Hamilton (1892-1979); vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Bengt_Hamilton und seine Frau Elise zu besuchen. Ich bitte sie, ihnen meine herzlichen Grüße zu übermitteln; ich sage, dass ich beide in Chic. gut kannte, und dass sie fortgingen, weil die Medizinschule ihm Schwierigkeiten machte, zur Empörung der Universität. Sie sagen, dass (glaube ich) Bengtin Deutschland studierte und arbeitetehText überspannt von Klammer mit Fragezeichen. aber als Jude fortging, als Hitler zur Regierung kam. – Sie spricht lieber Deutsch als Englisch, er umgekehrt, und so wechseln wir oft ab. Sie erzählt, dass sie zusammen mit Tilly und Agnes in Elmau war; dann fuhr sie mit Tilly auf einem Schiff den Rhein hinauf und dann besuchte sie Agnes 🕮 in Vollmerhausen. Sie spricht auch von Otti (ich sagte ihr den Namen und erzählte, dass ich 1927 in Elmau war und zufällig Otti traf. Sie erzählt, dass sie zusammen auch eine Freundin, frühere Helferin in Mainberg, besuchten, Bertha, (jetzt anders, weil verheiratet). Sie haben auch Otti und Ulmer in Nürnberg besucht.) H. gibt uns Kaffee und Kuchen, und geht dann. – Er erzählt von den großen Schwierigkeiten an UCLA. Ich sage, dass ich sympathisiere mit vielen Forderungen der Studenten, aber nicht mit der Gewaltanwendung, wie an anderen Universitäten. Er sagt, die radikale Fakultät macht jetzt arge Schwierigkeiten; sie lassen Studenten auf die gallery, wo die durch Schreien und „boo“ die Beratungen beeinflussen. Es sei doch arg, dass in der Sache von Angela Davis, die Universität erlaubt, dass Klassen politisiert werden. – Er leiht mir einen Automobilstraßenatlas von Schweden; er zeigt mir die Fryken Seen, den Klarälven; ich zeige ihm, im Reisebuch von Wermland, meine Schiffskarte von Dalboängen bis Edebäck; ich sagte, am anderen Tag fuhr ich dann mit Dampfer hinunter bis Karlstad.)
Angefangen, das edited ms von Art 1 und 2 durchzusehen (bis p. 045).
(H. ist 3 Tage in Arrowhead, mit Topanga Gruppe, Fr Vormittag bis Sa Nachmittag; E. versorgt mich.) Weiter am ed. ms. – Abens mit Hilfe von Leijonh’s Autoatlas von Schweden, Maßstab 1:500 000, kann ich den Pfad meiner Wermlandwanderung von 1913 nach dem Tagebuch verfolgen, viel besser als nach den schlechten Karten in Baedecker und schwedischem Touristenbuch.
Weiter an ed. ms. – Abends 7 telefoniert Morris (sie benötigen eilig ein ganz kurzes Gutachten über Mehlberg; der war zu Vorträgen dort, und hat sowohl Philosophen wie Physiker stark beeindruckt. Daraus schließe ich, dass seine Sprachstörungen, von denen Feigl schrieb oder telefonierte, überwunden sind. Ich sehe mir sein Buch an und schreibe Text für Brief, betone besonders die seltene Kombination von gründlicher 🕮\M. und K. Dr. Elders\ Kenntnis der Physik mit scharfer philosophischer Analyse, die auch Logik und Semantik benutzt. –H. ist schon am Nachmittag zurückgekommen, sehr angetan von den anregenden Tagen dort oben. Man hat sie bewundert, weil sie als einzige den Berg hinauf kraxelte bis zum Gipfel und dann hinunter rannte auf den Tannennadeln rutschend.
H.s Geburtstag. Ich bringe ihr einen Strauß von lila Chrysanthemen. (Election).
Weiter am ed. ms.
Weiter am ed. ms.
Vormittags Brooks (Briefe diktiert). Nachmittags Briefe fertig gemacht, und an Raphael noch Handgeschriebenes hinzugefügt.
Überlegungen über das schwache \(\lambda \)-Prinzip (für morgen).
10 ½ Matthews&Kuhns hier. (Anscheinend zum ersten Mal seit November! Ich zeige ihnen das Buch von Tauli über Sprachplanen und erkläre Planung von nationalen Sprachen: Deutsch (durch Luther), Norwegisch (2 Sprachen), Estnisch (mit vielen geregelten Wörtern und einigen ganz neuen); und auch über internationale Sprachen.) – Über das schwache \(\lambda \)-Prinzip. Kuhns will sehen, ob man meinen Beweis in § 18 leicht übertragen kann auf das schwache Prinzip .) – Erika macht Mittagessen. Nachher geht M. mit mir spazieren. – Nachmittags noch Überlegungen zum schwachen \(\lambda \)-Prinzip. Ich lese Kemenys Schilpp Essay.
Dr. Elders hier, 11 – 12 ½ (anstatt am 10., siehe K! Sein ist sehr nett und freundlich, mit Bart und langem Haar. Er möchte Diskussion zwischen Philosophen für TV oder Tonband aufnehmen. Ich gebe ihm Hochkeppels Adresse. Ich sage: Ich diskutiere gern, auch mit Gegnern; aber nicht für TV, weil man da ganz populär sein muss. 🕮\Dr. Straatsma\ Er widerspricht dem; es soll philosophischen Wert haben; vielleicht machen sie auch movies (Filme), die dann im philosophischen Unterricht vorgeführt werden können, Tonbänder. Ich sage, wir wollen sehen; ich werde wahrscheinlich dauernd nach Deutschland zurückgehen, schönes Altersheim bei München. Er sagt: Chomsky will auch nach Europa zurück, wegen der politischen Unterdrückung hier. Er: Popper hat zugesagt; die wollen auch Heidegger fragen. Ich: Mit diesen beiden will ich lieber nicht diskutieren. Ich: Die ganzen Fragen wollen wir lieber vertagen, bis ich in Deutschland bin; ich weiß ja nicht, wie es dann mit meinen Augen steht, wenn die schlecht sind, kann ich nicht reisen.) –Zu Dr. Straatsma. (Er ist sehr zufrieden. Druckmessung: normal. Diesmal kein Sehfeldtest.)
Endlich wiederum weiter am edited ms.
Weiter am edited ms. (Überlegung: Vielleicht will ich streichen T11-13h‚v (p. 242, ditt. 195, mit komplizierter Definition von Wahrscheinlichkeit für \(n\)-dimensionales Intervall); das kostet mich den größeren Teil des Tages. Ich musste es auf jeden Fall in Ordnung bringen, da stimmte etwas nicht.)
Vormittags Brooks. – Nachmittags viel Post gelesen; da sind 2 2 Schallplatten mit argentinischen Liedern, von Prof. Brutian.
Ich verschaue mich auf der Uhr, und stehe eine Stunde zu spät auf. –H. geht es schlecht: sie hat arge Schmerzen im unteren Rücken; sie weiß nicht, ob es vielleicht vom Uterus kommt. Das Schlimmste ist: sie kann sich nicht hinlegen, weil es dann schlimmer wird. Mit meiner Hilfe telefoniert sie an Dr. Steinberg. Der rät ihr: Aspirin – Codein; ich telefoniere an die pharmacy: sie sollen Dr. St. anrufen, und dann die Medizin herschicken. Inzwischen geht H herum, gestützt auf 2 (umgekehrte) Skistöcke. Meine Kapseln haben ihr nicht geholfen; aber das Asp.-Cod. hilft . – Mittags kommt E. Sie ist fertig mit den final exams. Sie will heute umziehen. – Nachmittags lese ich im Körner-Buch22Vermutlich Observation and Interpretation, hg. von Stephen Körner, Bristol 1957 „Ob. &Int.“: Braithwaite über de Fin. (Jeffrey nennt seine Erklärung. Dann auch Bohm über „Hidden variables“, sehr interessant. Mir scheint, Bohm hat doch recht!) –E zieht hierher zurück, gibt ihr Zimmer auf.
Ich lese Brief eines Studenten über seine Diss. (mehr Sprache) und schreibe Notizen dafür. – Weiter Sachen gelesen, die gekommen sind.
Bohm gelesen (in Körner Buch), sehr interessant. 🕮\Mia hier zum Abschied. Benson, Colburn und Frau hier\
Braithwaite über de Fin. (im Körner-Buch) gelesen, weil J. in Art. 3 darauf hinweist. (Da steht auch Hinweis auf Johnson.) – Prospekt über 2 Bände von Radnitzky gelesen (Philosophie in Europa Band I der Wissenschaft in Band I über Logischen Empirismus, Band II über die dialektisch-hermeneutische Methode, die auf dem Kontinent viel mehr vertreten sei. iAuf dialektisch-hermeneutische Methode verweisender Pfeil.ist nicht klar: bedeutet „Dialektik“ die Hegel-Marx Dialektik oder Gonseth? Ist „Hermeneutik“ die Deutung aufgrund von „einfühlendem Verstehen“ bei Dilthey? oder was?) – Wir spielen die argentinischen Platten (schwermütige Melodien), die ich von Erean geschickt bekommen habe; ich erzähle H. und E wie ich am nächsten Tag in „Esp.“ 1968, p. 81 von Erewan las. – Wir machen Überlegungen wegen Kauf eines VW. (H. rechnet hier aus, dass Anfang Juli genügend Geld dafür vorhanden ist.)
Ich lese etwas in Martins neuem Buch (über belief). – Mittags bringe ich ms§ 17 zu Mrs. Turman. – Nachmittags Bohnert telefoniert (ob mein Doktor bereit ist, ihm eine prescription für Dexedrin zu schicken; er weiß dort keinen, der das tut. Ich sehe nach; ich habe noch reichlichen Vorrat; ich sage, mein Doktor wird nicht prescription für andere Person schreiben; aber ich kann ihm gern 10 oder 12 schicken. Das will er nicht. Ich sage, wenn er mal in eine größere Stadt kommt, soll er dort einen Doktor fragen. Er ist eifrig an einer Arbeit. Wenn sie fertig wird, oder er mal Aussprache mit mir braucht, will er vielleicht mal herkommen, möglicherweise im August; er hat damals im Ivanhoe Motel gewohnt; ich sage, er soll mich vorher verständigen, damit ich einen Platz reserviere.)
Mia 11 ½ – 2 ½ hier. (Sie reisen nach Norwegen ab am 29. 6., kommen zurück 10. 8., das sind 6 Wochen. Ich sage ihr von Yvonnes Brief und Frage, welchen Eindruck sie von Marcuse23Herbert Marcuse (1898-1979) lehrte im Sommer 1970 an der University of California at San Diego. hatte. Sie sagt, er sprach in gut verständlicher Weise zu den Studenten, und auch in Antworten auf Fragen. Sie saßen zusammen; er ist nett und freundlich. Philosophisch ist er aber entschieden gegen die „Positivisten“. Sie ist gegen den Plan, dass ich eigens dafür nach S. Diego reise; die kommen doch sicher auch noch mal nach LA. (Das Motiv ist wohl eine Mischung der Fürsorge für mich mit einer Eifersucht gegen Yvonne.) – Nachmittags 4 – 6 ½ Arthur Bensonund Manetta und Brooks Colburn und Susan hier. Ich erzähle ein 🕮 wenig über Mexiko. Er fragt über Feigl und Feyerabend. Ich erzähle etwas von Alpbach. Ich sagejOriginal Er sagt., Feyerabend ist oft unnötig kritisierend und er stimmt zu. Er sagt über Thomas Kuhn, dass er in seinem Buch oft Scheinfragen hat und unklar ist. Ich sage: Ich erinnere nur einige Ideen, die mir gut und fruchtbar vorkommen, nämlich, dass es zuweilen in der Wissenschaft nötig ist ein ganz neues Begriffsbasisgerüst anzunehmen, wie bei RT und wiederum bei QM. – Über meinen Versuch, den Streit zwischen Russell und Moore zu schlichten, der aber nicht gelang, weil Moore auf seinem Standpunkt beharrte. Er sagte, Moore war menschlich und warm; er hörte, dass Russell zurückhaltend und kühl war. –Tarskis Definition der Wahrheit; im Wiener Kaffeehaus; ich war begeistert, bat ihn, zum Kongress nach Paris zu kommen; er sagte, die Philosophen werden das ablehnen; und er behielt Recht; bei der Vorkonferenz fragtenkOriginal fragen. Neurath und andere sehr dagegen, ich verteidigte ihn. Der Bericht des Pariser Journalisten . – Über Neuraths index verb. proh.24für index verborum prohibitorum Zuerst widersprach ich ihm sehr. Aber dann sah ich, dass einige üblichen Wörter Philosophie zu schlimmen Problemen verführen, z. B. „Raum“ und „Zeit“. B. sagt: Wie ist das aber im Einklang mit meiner liberalen Haltung in „Empir. Sem. und ontol.“? Ich: Die gebe ich nicht auf; ich würde Wörter nicht verbieten, sondern nur warnen; in diesem Falle ist es mehr sicher, nur von räumlichen und zeitlichen Relationen und dergleichen zu sprechen, nicht aber vom „Raum“, weil das leicht dazu verführt, das als ein eigenes Objekt anzusehen. – Über die Unklarheit des Pragmatismus. Ich sage, die Diskussion zwischen Russell und Dewey ist . Russell schrieb in einem Artikel: D. sagt, die objektive Situation ist zunächst etwas Experimentales; der Beobachter macht sie durch Forschung : R: Was soll das heißen? Die Unbestimmtheit ist doch nur im Beobachter, nicht in der objektiven Situation. D. Vermutlich meint D. Zweifel und Unsicherheit des Beobachers. D. antwortet: Keineswegs, wie er es sagte; er erklärte aber gar nicht die unverständliche Formulierung.
Editedms Art. 2 fertig revidiert, bis durch § 13.
Vormittags Brooks.
Ed. ms. Art 3 (Jeffrey) gelesen. Dabei umfassend ergänzt, und ‚\(z\)‘ in ‚\(Z\)‘ umgewandelt, und Vorschläge für verbesserte Formulierung geschrieben. – E. bringt die schwangere Katze zu Leroy.
H. ganzen Tag in Topanga. – Weiter an Art. 3.
H. ganzen Tag in Topanga. Weiter an Art. 3.– Mittags hole ich DM von BS § 17 A, B, C von Mrs. Turman.– Nachmittags korrigiere 🕮\Mia hier / Zachary\ ich noch etwas in Art. 2 (‚=DF‘Rückwärtszeigender PfeilSymbol jetzt komm).
Ich finde noch eine zweite Schachtel im Brett mit IL Büchern; dabei auch die Bibliografie von M*** und ihre Angabe in Stojans Bibliog., aber leider nicht Guérard’s kurze Geschichte der Hilfssprachen. – Langen Brief an Viktor Kraft geschrieben, zum 90. Geburtstag. – Nachmittags Leroy und ein Freund hier.
Weiter an Jeffreys Art. 3. – Nachmittags Mia eine kurze Weile hier (zum Abschied; sie hat Herb Morris besucht; die Frau, Virginia, hat mehrere schwere Zusammenbrüche gehabt, sie meint Schizophrenie; es ist jetzt nicht schwierig mit ihr. Sie hat Herb gefragt über Marcuse; der meint, ich soll doch nicht deswegen eigens nach San Diego fliegen; der kommt doch wohl mal wieder her; dann wird Herb etwas arrangieren, vielleicht einen Besuch bei mir. Sie hat ihm auch gesagt, dass ich ihn gern mal wieder sehen würde. Sie haben ein schönes großes Haus in guter Gegend, O von UCLA. – Sie wollen am 29. abfliegen (vormittags 5h Abflug!) nach Amsterdam, dann fahren nach Christiania, dann fahren nach Bergen; dann ins Innere zu Leuten, die sie in den Alpen getroffen haben und die sie eingeladen haben; die weiteren Pläne sind noch nicht fest. Ich sage, wenn sie nach Oslo kommen, soll sie Arne Næss Grüße sagen. – Sie kommen am 10. August zurück.)
Ed. ms der Bibliografie bearbeitet (von den Einfügungen, die nach J’s Angaben gemacht sind, habe ich hier X-copies gemacht und zerschnitten und in mein Ex. eingefügt.) –
Noch etwas an Bibliografie. – Abends gelesen. –Erika bringt einen schwarz-weiß gefleckten Terrier mit. (Das Problem ist: der ist noch nicht stubenrein. Sie fängt an, ihn zu erziehen, und geht oft mit ihm aus. Ich habe Bedenken, ob das überhaupt durchzuführen ist, ohne ein Unheil auf den guten Teppichen hier. Aber sie ist sehr eifrig bemüht, es möglich zu machen.)
Gelesen. – Nachmittags 5 ½ – 6 Zachary hier. 🕮 (Ich gebe Zachary die 5 Artikel und Bibliografie, die ich, nach Bearbeitung des editors durchgesehen hatte (d. h., nur Art. 1 und 2, und einen Teil von J’sArt 3 (bis p. 19) und Bibliografie). Er denkt jetzt doch an Monotypemaschine anstatt Computer . Er sagt, dass J. im Sommer auf dem Kontinent herumreisen will; er will ihm kabeln, ob er nicht doch noch vorher Artikel 3‚ 4‚ 5 und vielleicht Bibliografie durchsehen will. – Ich frage, wann wohl die ersten galleys zu erwarten sind; er meint, nicht vor September.) – Brief an Jeffrey nach Haus geschrieben.
Ich hole von Mrs. Turman (DMs von § 17A, B, C). DMs revidiert.
Weiter § 17 DM revidiert. –E. hat den netten Hund „Fling“ hier.
Weiter § 17 DM revidiert.–E. hat großen Kummer, weil ihre gute alte Katze Fehlgeburt gehabt hat; sie war bei Leroy. Der Arzt sagt, sie ist krank und schwach und redet ihr zu, sie töten („einschläfern“) zu lassen, sie ist untröstlich; H. redet ihr sehr zu, es doch zu tun; aber E. wird dadurch noch heftiger und schimpft und schreit. Ich sage H: sie soll lieber ihr nicht weiter zureden; ihre Heftigkeit ist aus Kummer; sobald sie sich beruhigt, wird sie zustimmen. Und so tat sie auch. – Nachmittags E. mit Fling nach Ojai (dort hat sie übernommen, das Haus einer befreundeten Familie, die da wohnen, besorgen und bewachen; sie redet mir sehr zu, dass wir sie mal dort besuchen sollen.)
Ich bringe die revidierten DM zurück zu Mrs. Turman (auf vielen hat sie \(f\), \(g\) und \(I\) nicht lesen können und offen gelassen; ich habe jedes Mal diese Stellen im ms markiert, damit sie es einfügt.)
VII / 1970Esperantist R. C. Marble telefoniert (er Brief von Mitrovitch, der fragt, ob ich noch lebe. Ob ich Esperanto kann; ich sage, ich konnte es; ich weiß nicht, ob heute noch; ich spreche aber doch ein wenig; aber dann zurück zu Englisch. Ob ich am 19. Juli nach kommen will. Da kommt der schottische Dichter Auld, der am San Franc. St. Coll. Esperanto unterrichtet hat! Er weiß jemanden, der mich hinfahren könnte.) –🕮 Chacha schreibt von St. Gallen: Dießen schreibt, dass sie am 1. September einziehen könnte.
Angefangen, den Gefängnisbericht zu bearbeiten. (Ich will erheblich kürzen, vieles fortlassen, besonders die langwierigen Formalitäten am Anfang).
9 ½ – 12 ¾ Brooks hier. (Brief an Erna, einen langen, ich hatte seit Monaten nicht geschrieben) und Gorovitz (Mexikokomitee) diktiert.
Noch Post gelesen.
I. L. Sachen gelesen. (Alte Korrespondenz mit IALA. Dabei habe ich wichtige Gesichtspunkte vorgebracht: (1) Abspaltung einer „basic“ Sprache, sodass alle allgemeinverständlichen Sachen (Zeitungen, Zeitschriften, gewöhnliche Korrespondenz und Touristeninformation und dergleichen) in ihr ausgedrückt werden können. Das soll besser von vorn herein festgelegt werden: dann richten alle Lesebücher und Kurse sich danach; und es werden dann nach dem Muster von Basic Engl. Übersetzungen für seltenere Wörter angegeben.) und (2) Klarheit in logischen Beziehungen (ich kritisiere die Unklarheiten in , cash, , all usw.), das muss nach Quantifikationslogik gemacht werden.)
Ich hole von Mrs. Turman die Korrekturen in § 17 ab und sehe sie durch. Damit sind die DM von § 17 fertig (nur ein kleines Versehen in einer Figur muss ausgebessert werden).
Brief von Marble (Kopie seines Briefes an Mitrovitch, dass ich noch lebe; und meine Adresse). Etwas Esp. gelesen, um meine Kenntnis wieder aufzufrischen.
Neue Bearbeitung meines Reports über Gefängnisbesuch in Mexiko. (Ich lasse die ausführlichen Formalitäten am Anfang fort, und auch sonst manches Unwesentliche. Ich will dann das Ganze auf DM tippen lassen, wahrscheinlich von Brooks.)
Mexikoreportumarbeitung beendet. – Ich bekomme Bücherliste und anderes vom Esperantoinformationscenter bei San Francisco; auch über Auld’s Kurse im San Franc. St. Coll: für beginner 2 – 5 PM; für Fortgeschrittene 7 – 10 PM. Aus Auld’s Biographie notiert; er warlOriginal hat. im Weltkrieg II englischer Flugpilotleutnant, auch in Jugoslawien; da hat er Esperanto gelernt. Nach dem Krieg MA in Literatur und Geschichte [vielleicht: Institutionengeschichte?] an Glasgow University. [Vielleicht ca. 1920 geboren.] 🕮
Vormittags Brooks hier. (Ich gebe ihm das verkürzte ms für den Bericht über Gefängnisbesuch in Mexiko; er soll es auf DM tippen zu Hause.) – Nachmittags Brief fertig gemacht und viel gelesen.
Ich lese den soeben angekommenen SD von v. Wright über Waismann Artikel über Wahrscheinlichkeit, 1930, (v. W. spricht von der Bonzano-Wittgenstein Definition der Wahrscheinlichkeit (mit Wahrheitsmöglichkeiten); und dann von der Waismann-Carnap Definition (von bedingter Wahrscheinlichkeit, aufgrund von Messfunktion \(\eta \).))
Ich lese das große weiße „Memorlibro zugeeignet Zamenhof-Jaro“. (zum 100ten Geburtstag 1959) (darin Tabelle seiner Reisen (daraus notiere ich mir auf Karten die Reihe der Esperanto Kongr. Von 1905 – 1914 (verhindert durch Kriegsausbruch).) Dann W hien’s Lebensgeschichte, mit guter Darstellung der Entwicklung seines Charakters; der Hauptansporn für die Schöpfung der Sprache war die Feindseligkeit in Bialistok zwischen den Gruppen: Litauer, Polen, Russen, Jiddische. Dann William Auld „La Int. Lingvo Kiel Belarta Tradukilo.“ (Er zeigt überzeugend, dass Esp. besser ist für Dichtungen, original oder übersetzt, dadurch dass z. B. das Adjektiv übereinstimmt mit dem Substantiv in Fall (Akkusativ), Anzahl ( Endung); dadurch besteht größere Freiheit in der Reihenfolge der Wörter. (Ich denke: am besten wohl fakultativ; in gewöhnlicher Rede lässt man dann die Endungen fort, und dann ist das Sprechen einfacher und leichter.))
Gelesen JSL (darin auch Jeffrey’s Besprechung der Aufsätze von Miller, Popper und anderen). –
Gelesen. – Esperantist Glenny telefoniert. (Manager, früher Ingenieur. Freundlich und ermutigend. Er will sich jemandem umschauen, der mich Montag hinbringt.)
9 ½ – 12 ½ Brooks hier. (Er hat noch nicht den Gefängnisbericht auf DM getippt, weil er vorige Woche Sprachexamen hatte; und die getippten DM von § 17 sind noch nicht abgezogen.) – Nur Brief an Jeffrey (über Änderung in J’sArt. 3 ). 🕮\nach Ojai (2 Tage), zu Erika\
H. und ich 10h ab nach OjaiOOjai (über Ventura FrW; lang, aber schön. In O. können wir die Straße nicht finden, die E. angegeben hat; wir fahren ein Stück zurück, und H. telefoniert von einem Restaurant. Dann kommt E in ihrem hellblauen VW und zeigt uns den Weg zu dem Haus, das sie für eine verreiste Familie besorgt. Es liegt ganz verborgen zwischen Büschen, nett eingerichtet; man geht ein Treppchen hinunter; 2 Zimmer (wie in Sa. Fe.); in dem einen schlafe ich, in dem anderen H.; beide Zimmer haben keine Tür zum Gang, bei meinem ist die ganze Wand nur Vorhang. Das große Wohnzimmer ist einfach, aber geschmackvoll eingerichtet. Peter ist auch da, er wohnt in der Nähe in einem Haus. Mittags fahren wir zu einem Haus, das Nick Robertson verwahrt; da steht im Wohnzimmer auf einem Tisch ein Xylophon, aber mit Metallplatten, 2 , die einen schönen leisen Ton haben. Er gibt uns ein Mittagessen, das er selbst gekocht hat: und getunktes Brot und ein Stück Wein-. – Nachmittags sitzen wir draußen. (E.’s Hündin Fling ist von einem Auto an- oder überfahren worden; P. hat sie zum Tierarzt gebracht; er sagt, man kann nicht feststellen, ob innere Organe verletzt sind; vielleicht wird sie dann in der Nacht sterben; andernfalls ist sie bald wieder hergestellt; er gibt ihr eine große Dosis Injektion von Despiral, gegen die Schmerzen; dadurch ist ganz betäubt. Nachmittags läuft sie auf einmal wieder herum; aber P. bindet sie an, sodass sie ruhig liegt. – Ich höre, dass E. und P. über Leute sprechen mit astrologischen Termen: „Der ist ein Scorpio“ und dergleichen. Sie wenden es sogar auf Hund an, vielleicht scherzweise.) Nachher frage ich, ob er sonst an Astrologie glaubt. Er sagt, nicht alles; aber die Charakterisierung durch Zodiakzeichen der Geburt stimmt doch meist sehr gut. Er nimmt sich und E. als Beispiele. Er fragt, ob ich nicht daran glaube. (Ist es wirklich so verbreitet, dass man es für denkbar hält, dass ein Professor daran glaubt?) – Zwischen 6 und 7 kommt Nick und Stück für Stück seine große Famlie (seine Mutter, blond, sympathisches Gesicht, ich sage ihr, ich würde 🕮\in Ojai Ausflug in die Berge / (Nick und Familie; Peter) zurück nach LA\ sie für Nicks Schwester gehalten haben, sie ist entzückt darüber. Sie ist tätig in allerhand Bemühungen in Sozial- und Schulsachen. Sie hat die Kinder sehr selbständig und frei erzogen, und die gehen daher selbständig ihren eigenen Interessen nach. Nick ist Sozialist (E. hat ihm gesagt, dass ich es auch bin. Er ist interessiert an Russland; für Lenin, mit Einschränkungen, gegen Stalin). Er möchte eine Zeitlang nach Norwegen gehen; teils, um nicht ins Militär eingezogen zu werden, hofft, dass nach dem Krieg eine Amnestie kommt, was ich auch glaube; und teils wegen Musik, er ist sehr interessiert an bestimmtem Stil von Jazz? ) und hofft, in Europa Anklang zu finden. – Nachher sitzen wir im Wohnzimmer; ich möchte noch Gespräch haben mit der Mutter, aber ich bin dann müde, ich weiß nichts mehr zu sagen. – 10 zu Bett. (Trotz der Offenheit des Zimmers ganz gut geschlafen.)
Auf meinen Vorschlag hin machen wir Ausflug in die Berge. – (Wir fahren die Straße, die nach der graduation H. und E. noch mit den Graduierten hinauf gefahren waren, zu einem camping ground. Wir fahren diesmal viel weiter hinauf. Ich sage, die Straße scheint immer höher zu gehen, quer zum Hauptkamm; wahrscheinlich geht sie dann über den Kamm nach N oder NO weiter hinauf in den Teil auf der anderen Seite; können wir vielleicht bis zum Straßen summit fahren. Das tun wir, und ein kleines Stück weiter. (Das erinnert mich an die Fahrt von Ojai ins Gebirge). Dann ein Stück wieder zurück, und dann kleine Seitenstraße, 4 mi. zu einem camp; das nimmt ca ½ Stunde. Da essen wir an einem Holztisch. Ich lege mich zum nap auf den Schlafsack von Erika für 1 Stunde. Dann wieder nach Hause; zurück um 4 ½. Ich danke E. für den besonders schönen Ausflug. – 6 – 8 Heimfahrt (wiederum Ventura Freeway).OLos Angeles
Große Menge Post gelesen (auch Brief von J.; er ist ganz einverstanden mit meinem Änderungsvorschlägen.)
(Ich hatte, auf Zureden von Esperantist Marble, geplant, ein Esperanto meeting für den schottischen Dichter William Auld mitzumachen, der jetzt Esperanto Kurse gibt an San Franc. 🕮State Coll., wo Hayakawa Präsident ist; das meeting sollte stattfinden in Covina, SE von Pasadena, im „Esperanto Haus“. Aber der Jüngling, der mich fahren sollte, ist plötzlich einberufen worden und konnte daher nicht. Ich sagte M., das macht nichts (ich hatte selbst Bedenken, ob das nicht zu schwierig für mich wäre, auch wegen der großen Hitze und langen Fahrt. M. will aber arrangieren, dass Reed oder sonst jemand mich mal besucht, weil ich gern mal wieder Esperanto sprechen möchte.))
10 ½ – 1 Mondadori hier (der jüngere Bruder von Dott. Marco M., der mit Dr. Meotti Sachen von mir übersetzt. Er hat großen, schwarzen Wuschelkopf, ist an wissenschaftlichen Problemen lebhaft interessiert, auch intelligent, und versteht Logik gut (auch Kripke). Er schreibt Dr. thesis bei Quine, über Semantik der englischen Sprache. Siehe K!)
Ich diktiere H. Brief an Shufro (ich stimme zu, dass es ratsam ist, die monatlichen Zahlungen von $ 2000 zu erhöhen; wenn er mal denkt, dass es ratsam ist, sie zu vermindern, soll er mir rechtzeitig schreiben.) –H. bespricht mit mir, dass wir unsere Ausgaben streng beschränken müssen, weil ich jetzt nicht mehr das Gehalt von $ 825 monatlich bekomme; sie hat selbst schon überlegt, dass sie billigeres Essen einkaufen will und vieles aufgeben.
Quines „Natural Kinds“ genau studiert; ich mache Notizen für Brief an Quine.
Besprechung mit H: Sie hat sorgfältig überlegt, wo wir Einsparungen machen können, weil durch Fortfall von Gehalt 825, mein Einkommen um ¼ vermindert ist. (Sie ist eifrig dabei, schreibt Tabellen usw., wie viel in jedem Gebiet gespart werden könnte; sie wollte ihr Taschengeld von 140 auf 100 herabsetzen; ich hatte nie Erhöhung gemacht. Zum Glück finden wir, dass der Brief an Shufro, in dem ich ihm völlig zustimme, noch nicht fort ist. Jetzt setzen wir neuen Brief auf: Ich stimme ihm prinzipiell zu; aber für besondere Fälle will ich doch noch extra Zahlen haben; z. B. für Einkommensteuer im April und Sept./Okt.) (Zum Glück ist der gestrige Brief noch nicht abgeschickt). 🕮\zu Dr. Kulka\
Vormittags Brooks hier. (Langen Brief an Quine, über seinen Artikel „natural kinds“.) – Überlegungen mit H. über die nötigen Einschränkungen unserer Ausgaben. – Wir
Über die nötigen Einschränkungen unserer Ausgaben; H. hat große Plantabelle dafür gemacht. – (Wir schreiben an Johannes, dass ich, aufgrund des Briefs von meinem Vermögensverwalter, weniger Einkommen bekomme als ich erwartet hatte; darum werde ich vom 15. Jan. 1971 ab meinen monatlichen Zusendung von 300 DM auf 200 herabsetzen.) – Wir setzen zusammen einen neuen Brief an Shufro auf (wir finden, dass der vom 22. zum Glück noch nicht abgeschickt ist); ich sage: im Prinzip einverstanden; aber zu zwei Zeiten im Jahr benötige ich extra Zuschuss: im April für Einkommensteuer, und Sept./Okt. für die geschätzte Einkommensteuer.
Um 11h fahren wir zu Dr. Kulka (wir fahren ein kleines Stück mit Auto näher zum Strand und dann nach N. Dann gehen wir noch näher zum Strand, sodass wir den Ausblick aufs Meer haben. Da sind zahllose Leute mit speziellen Sachen für Hippies herum; die meisten Leute sind Hippies oder Mexikos (einige Schwarze) und viele, die Jiddisch sprechen und immer großen Hut aufhaben; da ist auch eine Synagoge. In den Läden sind billige Schmucksachen, Bikinis, Gewänder, Kerzenbäume in allen Farben, und dergleichen. Wir sitzen dann auf einer Bank, aber weit vom Wasser, weil der zulässige Strand trocken ist und man daher zu tief einsinken würde; da laufen sie meist barfuß. – Heute Abend will Dr. Kulka nach Frankfurt fliegen, dann weiter nach München, wo ihre Tochter wohnt. Sie nimmt an, dass sie bald wegen Alter abgesetzt wird; dann will sie nach Salzburg ziehen, wegen Landschaft, Kultur, Musik usw. (Sie sagt, sie beklagt immer, dass nicht genug Psychiater angestellt werden und daher viele Jugendliche keine professionelle Hilfe bekommen, die es nötig hätten. Aber unter ist ja nichts zu erhoffen.))
Chacha hat Dießen besucht, mit Christiane. (Sie überlegt, ob sie vielleicht einstweilen meine große 2 Zimmer Wohnung dort nehmen sollte, und dann später eine kleine 2-Zimmer Wohnung oder ein 1- Zimmer Wohnung nahebei zu nehmen. Sie überlegt auch, 🕮\Bohnert telefoniert\ dass ich in meinem Schlafzimmer auch arbeiten könnte, und das große Wohnzimmer für unsere gemeinsamen Zwecke wäre, z. B. für Mahlzeiten, und wenn wir mit anderen zusammen sein wollen. Oder vielleicht auch für mich eine Arbeitsecke im großen Wohnzimmer. [Aber ich denke, ich habe doch viel Bedürfnis, für Alleinsein, und ganz sicher während der Arbeit, und auch sonst oft.] Sie sagt auch, dass sie überlegt hat, ob Angermanns vielleicht könnten das Stockdorfer Haus von ihr mieten oder kaufen. [Ich bin überrascht: woher sollten sie Geld dafür haben? Solange er nicht den Doktor hat, kann er nicht Dozent sein, sondern nur zuweilen Lehrauftrag bekommen.] Sie sagt, Eline wird uns bald ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten schreiben.) – Überlegungen zu Stegmüllers Kritik an BS § 5.
Überlegungen zu Stegmüller (über SymbolSymbol). Bohnert telefoniert. (Er soll für JSL besprechen meinen Artikel „Hilberts \(\varepsilon \)-Operator“. Ferner fragt er, ob ich ihm Einwände mitteilen kann, (mit Quellenangabe), die von anderen gegen mein „Methodologischer Charakter der theoretischen Begriffe“ erhoben worden sind; ich sage, dass David Kaplan (vielleicht zusammen mit Eberle25Vermutlich Rolf Arthur Eberle:https://prabook.com/web/rolf_arthur.eberle/146279) Gegenbeispiele konstruiert hat. Ich schaue nach in dem folder MSim Quadrat:19 über meinen Vortrag in S. Barbara, Dez. 1959; aber da finde ich keine Notizen über die Gegenbeispiele; auch nicht unter „Kaplan“ oder „Eberle“ K-Karten. Ich will mal Kaplan telefonieren. Bohnert beklagt sich sehr, dass mehrere Doktoren sich geweigert haben, ihm Dexedrin zu verschreiben, ob ich ihm nicht vielleicht wöchentlich wenigstens eine Tablette schicken könnte; ich sage, ich kann einige schicken. [Nachher sagt H., ich soll lieber erst mal Dr. Jokl fragen, ob das für gewisse Leute gefährlich sein könnte.])
Bohnert telefoniert wiederum (ich sage ihm, was ich ihm schreiben wollte: Die Einwände von David Kaplan und Eberle sind gar nicht veröffentlich worden; das hat David mir heute gesagt.) Nachmittags telefoniere ich mit Zachary; er sagt, das ms ist fertig zum Abschicken; aber wenn ich ihm in den nächsten Tagen Korrekturen schicke, können sie das noch durchführen; möglichst getippte. 🕮 Daraufhin fange ich an, neuen Text zu schreiben in § 5, über Behandlung von B-Postulaten.
Ich beende den neuen Text, veranlasst durch Stegmüllers Bemerkungen im Brief. – Mit H. zusammen überlege ich die Antworten, die Norby auf die Fragen der IRS geschrieben hat (über Kosten von Haushalt usw.); wir schreiben Fragen an ihn auf, über die H. morgen mit ihm telefonieren will. – Spät nachmittags Hempel telefoniert (sie hatten schöne Zeit in Europa, waren auch in München und Umgebung; er plant bald Augenoperation. Es ist sehr heiß in Princeton; sie können nicht gut air condit. benutzen wegen der Art der Fenster.)
Vormittags Brooks (ich diktiere ihm neue p. 84a in Art. 2, veranlasst durch Stegmüllers Brief, der sagt, dass es nicht klar verständlich ist.) Ich schicke an Zachary die neue Seite und eine weitere Liste von Korrekturen; er hat gesagt, wenn er Montag bekommt, will er das ms noch zurückhalten, und erst nach den Korrekturen zum Druck nach Berkeley schicken. – Mit H. überlege ich noch unsere finanzielle Lage; sie will der Chacha vorschlagen, dass sie einstweilen in meine große 2-Zimmer Wohnung in Dießen ziehen soll; und später auf jeden Fall das Stockdorf Haus nicht verkaufen. Später, wenn wir sehen, wie die ökonomische Situation hier sich entwickelt, können wir dann überlegen, ob es doch möglich ist, dass Chacha auch eine (kleinere) 2-Zimmer Wohnung nehme; sie will ihr das schreiben. –Benson hat telefoniert, dass er Fulbright record ansuchen will: Er möchte ein Jahr (1971 – 72) an der Universität Wien in Deutsch unterrichten über amerikanische Philosophie: Pragmatismus, und Analytische Philosophie in der formalen Methode, und in der natürlichen Strukturmethode. Sein Eilbrief kommt abends spät.
VIII / 1970 (Ich mache stenografischen Entwurf für Gutachten für Benson. Ich diktiere es H., und die macht noch Verbesserungsvorschläge, und dann tippt sie es.) – Nachmittags besprechen wir Brief von S. Barbara Coll). 🕮\David\ (Er enthält Angaben über die hohen Gebühren pro quarter. Wie sollen wir das bewältigen in unserer jetzt begeschränkten Situation! (H. überlegt: E ist Anfang Sept. 5 Jahre hier; vielleicht könnte sie dann schon amerikanische Bürgerschaft bekommen! Sie will am Montag das immigration office anrufen.))
Wir besprechen das Problem von Dießen. (H. schreibt dann an Chacha darüber.) – Ich lese Creary’smim. ms. „Empirismus und Rationalität“26https://www.jstor.org/stable/20114794 (hauptsächlich über Reichenbach-Analogie und meine Auffassung; ganz interessant; aber ich will jetzt keine Zeit verwenden auf die Rechtfertigungsprobleme, weil es wichtiger ist, am System selbst zu arbeiten; das Wichtigste habe ich ja schon im London Vortrag und in Art. 1 gesagt.)
9 ½ – 12 David hier (meist über die Geschichte von Ang. Davis; die Haltung der Regenten; und wie sie anders ernannt werden könnte. – Ich sage, ich möchte auch noch mal mit ihm über seinen Aufsatz „Quantifying in“ sprechen.)
E. und Hund Fling seit So hier. (H. und E. fahren zum immigration office. Da E. nur 18 Jahre ist, kann sie nicht ohne ihre Mutter Bürger werden; darum wollen beide es ansuchen; Ende August sind sie beide 5 Jahre im Lande.) – Ich telefoniere mit S. Barbara, dem Kassenamt; die haben ca 400 $ für das erste quarter im Herbst verlangt; wenn sie die Bürgerschaft rechtzeitig bekommt, kann das vielleicht vermieden werden.
Ich bearbeite mein Ex. von BS (alle Randbemerkungen habe ich schon früher übertragen für die Sektionen 1 – 13; jetzt tue ich es weiter.)
Alle Randbemerkungen bis § 16 übertragen. – Briefe für morgen vorbereitet.
9 – 12 ½ Brooks (Briefe diktiert, einen langen an Cohen, dass ich kein neues Vorwort über Neurath schreiben kann, weil schlechtes Gedächtnis.) – Nachmittags meist Briefe fertig gemacht.
Randbemerkungen vom ms BS § 17 in mein Handex. übertragen.
Angefangen, ms von § 18 (spezielle Arten von Familien). – In J Phil. lese ich sehr interessanten Aufsatz von David Lewis über theoretische Sprache. 🕮\mit H. zu ColburnsMia telefoniert (sie ist zurück aus Europa); Mia und I hier\
Brooks kommt (holt die DM für Mexikobericht ab) – Ich setze mit H. ein Schriftstück für Werner auf, worin er erklärt, dass H. custody von E. hat, solange sie permanent resident in USA hat; das brauchen wir für college, weil die fragen, wer custody hat.) – Weiter an § 18.
Weiter an § 18. (Abends Mia telefoniert: Sie sind zurück; das Wetter war schlecht in Norwegen: viel Regen; darum zurück nach Amsterdam; dann mit VW herumgereist. All die Jugend mit Rucksäcken und Schlafsäcken auf dem Damm in Amsterdam (wie auf dem Bild von NW).)
Weiter an § 18. – Abends lange mit H. überlegt (wie viel wir auf Scheckkonto München halten müssen, wenn wir den Rest auf ein Sparkonto mit 6 ½ Zinsen legen; der Betrag, den wir noch drüben benötigen, bevor ich in Dießen einziehe, ist ganz erheblich.)
§ 18 beendet (muss nicht revidiert werden). – 4 – 6 ½ mit H. zu Colburns (sie haben neue Wohnung, nur 15 Min. von hier, an Armacost; man geht eine Aussentreppe hinauf und dann in die Wohnung; sie ist möbliert gemietet, geschmackvolle Möbel, und schöne Bilder; alles sehr praktisch und schön eingerichtet. Sie fragen mich allerhand aus meinem Leben; die Einstellung der Mutter; ich habe nicht gelernt, Emotionen auszudrücken. H. erwähnt mein Komponieren für Gretes Hochzeit, „Die Fischerin“; ich erzähle vom Fest an der Ilm; das Komponieren tat ich nach meiner Auffassung, dass Singen hervorgeht aus der Sprachmelodie; man braucht die Verse nur etwas nachdrücklicher auszusprechen, da kommt schon von selbst eine Art Sprachmelodie hinein. Wir wohnten immer weit draußen, daher wenig mit Freunden; das wurde erst besser im Serakreis.)
Überlegungen für neuen § 19 (\(\lambda \)-System). – 11 ½ – 3 Mia und Ismarhier. (Sie erzählen von der Europareise, 🕮 anhand des Straßenatlas: mit der Fähre und einem neuen VW von Amsterdam nach Kristiansand in S. Norwegen. Dann im Auto nach Bergen, schöne Fjorde; Freunde besucht in einem Ort in den Bergen. Aber kalt und regnerisch. Dann mit Auto auf Dampfer wieder nach Amsterdam. Durch Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz: zum Genfer See; dann das Rhonetal weit hinauf (Valais). Dort an einem schönen Ort einige Zeit. Weiter nach Osten, in der Gegend von Zermatt durch die Schweiz ins Juragebirge. Dann die große Autobahn nach Norden, östlich vom Rhein.) – Nachmittags philosophische Zeitschriften gelesen. – Dann auf H.’s Anregung Berechnung der Werte meiner stocks und bonds. (Einteilung für 31. 12. 69 aus Shufros valuation; dann für 13. 8. 70 aus Wall St. J. Wir finden, dass mein Konto bei Loeb um 30 % herunter gegangen ist (nach Berücksichtigung der extra Zahlungen von Loeb an mich) während der Dow Jones nur 10 % herunter gegangen ist; also hat diesmal Shufro doch nicht eine gute Auswahl der Papiere getroffen.) – Ich betone aber, dass es jetzt verkehrt wäre, bei dem schlechten Stand der stocks viel zu verkaufen, um sie dann in Deutschland zu investieren. H. betont immer wieder ihren Standpunkt, dass Verteilung wichtig ist, und ein Teil nach Deutschland gehen sollte. Ich sage: aber jetzt nicht verkaufen; nötigenfalls wenn ein Notfall für mich oder Familie in Deutschland eintritt, lieber eine Hypothek auf das Stockdorfer Haus aufnehmen!
(Haarschneider). – Philosophische Zeitschriften gelesen. – Nachmittags Überlegungen zum neuen § 19 (\(\lambda \)-System).
Angefangen ms § 19 (\(\lambda \)-System). – Langes Telefongespräch mit Marble (über Konferenzen, er will mir dessen Broschüre zurückschicken, sie war als Geschenk gemeint; die neue Zeitschrift (Mondo L. Publ.), wo er in 2 Artikeln meinen Namen gefunden hat; über Russell, der ihm überkritisch schien gegen Russland; ich stimme ihm zu und frage mit Erstaunen: Sind Sie denn ein Sozialist; er antwortet „ja, mit Russell und Einstein“, und ich sage ebenso.) – Abends in Morris Buch über Pragmatismus viel gelesen.
Vormittags Brooks. (Langen Brief an Tauli). –🕮
Vormittags an § 19 (\(\lambda \)-System). – Nachmittags gelesen Susan Colburns ms ( „Ist die These, dass die meaning eines Namens das betr. Objekt ist, defensible?“ Über Wittgenstein, der dies behauptet und später ablehnt, Frege, Mill und Meinong; sorgfältig die Meinungen dargestellt und kritisch geprüft; und ihre eigene Meinung angegeben, die bejahend ist (!).)
Ich telefoniere mit Furth (über Susan Colburns „Proposition“: „Die meaning eines Namens ist das genannte Objekt“! Dann schreibe ich Notizen, und diktiere es an E., und sie tippt es dann.) – Überlegungen zum § 19 (\(\lambda \)-System; wie soll ich, bis die neue Funktion G aufgrund der zugehörigen C-Funktion definieren?).
E. ist hier, aber ohne Hund. – Weiter an § 19.
Weiter an § 19. –H. fragt mich viele englische Wörter einem Buch über , das sie übersetzen möchte.
Weiter an § 19. (Ich überlege, dass es besser ist, anzufangen mit \(\gamma \)-Gleichheit; das ist viel einfacher; und ich habe eine Methode gefunden, um aus einer Lösung mit \(\gamma \)-Gleichheit eine Lösung mit verschiedenen \(\gamma \)’s abzuleiten, sowohl für starkes wie auch für schwaches \(\lambda \)-Prinzip!)
Weiter für § 19 (ich lese Kemeny in Schilpp Band; er hat gar nicht Korrektur gelesen, allerhand Druckfehler, und Zeilen verwechselt.) Ich telefoniere Lary Kuhns (er hat Möglichkeiten in Pasadena, und research Projekte mit M in Berkeley; hoffentlich wird eines davon gelingen; ich erkläre ihm: Wenn wir Methode für \(\gamma \)-Gleichheit haben, kann ich daraus eine für ungleiche \(\gamma \)’s ableiten.) –Marble hat mir geschickt: Weff Broschüren zum Behalten; dafür habe ich ihm valuation zugesagt; ein Lehrbuch für Esperanto, sehr nett, arrangiert mit Bildern und Landkarten; das ist auch als Geschenk; und einen Brief von Mitrovich. –
Brooks 9 – 1 (Mexikoreport verschickt, langen Brief an Mrs. de Gortari und an Bohnert.) – Norby sagt: keine estimated Steuer mehr nötig! Wir schreiben das Shufro.
Weiter an § 19. (Ich rekonstruiere den Beweis für die \(\lambda \)-Formel aus den Formulierungen von Kemeny im Schilpp.) – Abends kommt E., mit Fling und Freund Steve (den ich aber nicht sehe, weil es schon 11 ½ ist.)
E. packt Sachen in den VW, mit Steves Hilfe, und fährt nach IV, wo sie ein Zimmer hat in einer Wohnung mit 2 Freundinnen.
Leselisten 1936–1952 [Rudolf Carnap: Tagebücher]
OJanuar 1936 (Chicago)2206Brecht, Trommeln in der Nacht [schwer verständlich]BBrecht, Bertolt, 1923@Trommeln in der Nacht, München, 1923
2207Brecht, Mann ist Mann (Lustspiel)BBrecht, Bertolt, 1927@Mann ist Mann, Berlin, 1927
2208Brecht, Die Maßnahme [MS, wird von Lilian Broadwin übersetzt]BBrecht, Bertolt!1930@Die Maßnahme, Berlin, 1930
2209Bloomfield, LanguageBBloomfield, Leonard, 1933@Language, New York, 1933
OFebruar2210Thornton Wilder, Die Brücke von San Luis Rey +BWilder, Thorton, 1929@Die Brücke von San Luis Rey, Leipzig, 19292211Ayer, Language, Truth and Logic +BAyer, Alfred Jules!1936@Language, Truth and Logic, London, 1936
2212Heinrich Mann, Der Untertan +BMann, Heinrich, 1918@Der Untertan, Leipzig, 1918
2213Steinbeck, Tortilla FlatBSteinbeck, John, 1935@Tortilla Flat, New York, 1935
ODezember2214Waismann, Einführung in das mathematische Denken + 🕮BWaismann, Friedrich, 1936@Einführung in das mathematische Denken, Wien, 1936
OMärz 19372215Weinberg, An examination of logical positivismBWeinberg, Julius Rudolph, 1936@An Examination of Logical Positivism, New York, 1936
2225(Anti Komintern), Rotbuch über SpanienBAntikomintern!1937@Das Rotbuch über Spanien, Berlin/Leipzig, 1937
2226Gulbranssen, Und ewig singen die WälderBGulbranssen, Trygve!1935@Und ewig singen die Wälder, München, 1935
2227Duden, English Picture Vocabulary1Klien, The English Duden. Picture Vocabularies.BKlien, H., und M. Ridpath-Klien, 1937@The English Duden. Picture Vocabularies, Leipzig, 1937
2228Wiechert, Von den treuen BegleiternBWiechert, Ernst, 1936@Von den treuen Begleitern, Hamburg, 1936
ODezember2229Neurath, Basic by IsotypeBNeurath, Otto!1937@Basic by Isotype, London, 19372230Neurath, International Picture LanguageBNeurath, Otto!1936@International Picture Language, London, 1936
2231Hale, The revolution in economicsBHale, Robert S., 1938@The Revolution in Economics, Boston, 1938
2232Woodger, The Axiomatic Method in Biology 🕮BWoodger, Joseph Henry!1937@The Axiomatic Method in Biology, Cambridge UK, 1937
O19382233Ellenbeck, Erinnerungen an Kommerzienrat Bernhard KrawinkelBEllenbeck, Hans, 1937@Erinnerungen an Kommerzienrat Bernhard Krawinkel 1851 – 1936, Gummersbach, 1937
2234Benjamin, An Introduction to the Philos. of ScienceBBenjamin, Abraham Cornelius, 1937@An Introduction to the Philosophy of Science, New York, 1937
OFebruar2235Langer, An Introduction to Symbolic LogicBLanger, Susanne K., 1937@An Introduction to Symbolic Logic, Boston, 1937
2237Maisel, An Anatomy of LiteratureBMaisel, Edward, 1938@An Anatomy of Literature, New York, 1938
2238Reichenbach‚Experience & PredictionBReichenbach, Hans!1938@Experience and Prediction, Chicago, 1938
2239Stebbing, Philosophy and the physicistsBStebbing, Susan, 1937@Philosophy and the Physicists, London, 1937
2240Tarski, Einführung in die mathematische LogikBTarski, Alfred, 1937@Einführung in die Mathematische Logik, Wien, 1937
2241Albert Paul Weiss (der Behaviorist), A Theoretical Basis of Human BehaviorBWeiss, Albert Paul, 1925@A Theoretical Basis of Human Behavior, Columbus, 1925
OMärz2242Bloomfield, LanguageBBloomfield, Leonard, 1933@Language, New York, 1933
OMai2243Herm Lufft‚Vereinigte Staaten von AmerikaBLufft, Hermann (Hg.), 1936@USA, Reichenau i. Sa., 1936
OJuli2244Th. Arnold, The Folklore of CapitalismBArnold, Thurman W.!1937@Folklore of Capitalism, New Haven, 1937
2245Steinbeck, Of Mice an Men +BSteinbeck, John!1937@Of Mice and Men, New York, 1937
OAugust2246B, Gentzen, Die gegenwärtige Lage in der mathematischen Grundlagenforschung. Neue Fassung des Widerspruchsfreiheitsbeweises für die reine ZahlentheorieGentzen, Gerhard1938@Die gegenwärtige Lage in der mathematischen Grundlagenforschung, Leipzig, 1938
2247Speedwriting2Vermutl. Dearborn, Speedwriting.BDearborn, Emma B., 1937@Speedwriting. The Natural Shorthand, New York, 1937
OSeptember2248Sender, Counter attack in SpainBSender, Ramón José, 1937@Counter-attack in Spain, Boston, 1937
2249Mises, Ernst Mach 🕮BMises, Richard von, 1938@„Ernst Mach und die empiristische Wissenschaftsauffassung“, Einheitswissenschaft, 7, 1938
Sender, Counter attack in Spain
2250Menninger, Man against himself (Über den Destruktionstrieb)BMenninger, Karl Augustus, 1938@Man Against Himself, New York, 1938
2251Kenneth Roberts, North-West PassageBRoberts, Kenneth!1937@Northwest Passage, New York, 1937
OOktober2252Dupuy & Eliot, If war comesBDupuy, Richard Ernest, und George Fielding Eliot, 1937@If War Comes, New York, 1937
2253(MS) Strausswarum X
2254(MS), Cooleywarum X
2255John Strachey, The coming struggle for powerBStrachey, John!1935@The Coming Struggle for Power, New York, 1935
2256Lagerlöf, The Ring of the Löwenskölds +BLagerlöf, Selma, 1931@The Ring of the Löwenskölds, New York, 1931
ONovember2257S. A. Devan, Exercise without ExerciseBDevan, Samuel Arthur, 1938@Exercise without Exercises, London, 1938
2258Norman Angell, Peace with the Dictators?BAngell, Norman, 1938@Peace with the Dictators?, New York, 1938
S. A. Devan, Ex
2259Conrad, Within the Tides +BConrad, Joseph, 1915@Within the Tides, 1915
2260André Gide, Return from the U. S. S. R. + Gerichtsakten der Trotzkistenprozesse, Moskau (englische Übersetzung der amtlichen Protokolle)BGide, André, 1937@Return from the U. S. S. R., New York, 1937
2261D L Watson, Scientists are HumanBWatson, David Lindsay, 1938@Scientists are Human, London, 1938
2262Einstein & Infeld, …3Vermutl. Einstein und Infeld, The Evolution of Physics.BEinstein, Albert, und Leopold Infeld, 1938@The Evolution of Physics, Cambridge UK, 1938
ODezember2263Dewey, LogicBDewey, John!1938@Logic. The Theory of Inquiry, New York, 1938
2264Veuthey, La pensée contemporaineBVeuthey, Léon, 1939@„La pensée contemporaine“, Revue Philosophique de Louvain 62, 1939, 317–319
OApril 19392265C E Nash, Trailer ahoy! 🕮BNash, Charles Edgar, 1937@Trailer Ahoy, Lancaster PA, 1937
OMai2266B Sims, The Trailer HomeBSims, Blackburn, 1937@The Trailer Home, New York, 1937
2267Freud, Moses & MonotheismBFreud, Sigmund, 1939@Moses and Monotheism, New York, 1939
2268Bennett & Baylis, Formal LogicBBennett, Albert, und Charles Baylis, 1939@Formal Logic. A Modern Introduction, New York, 1939
2269OOktober (Florida)Kenneth Roberts, Captain CautionBRoberts, Kenneth, 1934@Captain Caution, New York, 1934
2270J D Bernal, The World, the Flesh + the DevilBBernal, John Desmond!1929@The World, the Flesh &the Devil. An Enquiry into the Future of the Three Enemies of the Rational Soul, London, 1929
ONovember2271H G Wells, Mr. Britling sees it throughBWells, Herbert George, 1916@Mr. Britling Sees It Through, New York, 1916
2272H N Shenton, Cosmopolitan Conversation; The Language Problems of International ConferencesBShenton, Herbert Newhand, 1933@Cosmopolitan Conversation, New York, 1933
OFebruar 19402273O. G. Willard, Within GermanyWaswannwoB,
2274S Hook, John DeweyBHook, Sidney, 1939@John Dewey, New York, 1939
2275Will Durant, The Story of PhilosophyB, BDurant, William James!1926@The Story of Philosophy, New York, 1926
OAugust2277Hicks The First to Awaken (Utopie) +BHicks, Granville, 1940@The First to Awaken, New York, 1940
OOktober (Cambridge)2278Quine, Mathematical LogicBQuine, Willard Van Orman!1940@Mathematical Logic, New York, 1940
ODezember2279Hemingway, For Whom the Bell TollsBHemingway, Ernest, 1940@For Whom the Bell Tolls, New York, 1940
2280Wick, Dr. These, MS: The Old Metaphysics and the New Logic4Wick, Metaphysics and the New Logic.🕮BWick, Warner A.!1942@Metaphysics and the New Logic, Chicago, 1942
OJanuar 19412281Mannheim, Mensch und Gesellschaft im Zeitalter des Umbaus +BMannheim, Karl, 1935@Mensch und Gesellschaft im Zeitalter des Umbaus, Leiden, 1935
2282R B Perry, Shall not Perish from the EarthBPerry, Ralph Barton, 1940@Shall not Perish from the Earth, New York, 1940
2283Erika und Klaus Mann, Escape to LifeBMann, Erika, und Klaus Mann, 1939@Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil, Boston, 1939
2284Erika und Klaus Mann, The Other GermanyBMann, Erika, und Klaus Mann, 1940@The Other Germany, New York, 1940
2285Goodman, MS Doktorthese ‚…5Goodman‚A Study of Qualities.BGoodman, Nelson!1941@A Study of Qualities, Harvard, 1940
OMärz2286Tarski, Introduction to Logic +BTarski, Alfred, 1941@Introduction to Logic and to the Methodology of the Deductive Sciences, New York, 1941
2287Hindus, We shall live again. (Tschechisch 1938) +BHindus, Maurice, 1939@We Shall Live Again, New York, 1939
2288H. Johnson (Dean of Canterbury), The Soviet PowerBJohnson, Hewlett, 1940@The Soviet Power, New York, 1940
2289E. S. Gardner, The Case of the Sulky GirlBGardner, Erle Stanley, 1933@The Case of the Sulky Girl, New York, 1933
2290Cl BoothebBooth, Europe in SpringBBoothe, Clare, 1940@Europe in the Spring, New York, 1940
OApril2291Hindus, To Sing With the Angels (Tschechisches Dorf 1938, 39) +BHindus, Maurice!1941@To Sing With the Angels, New York, 1941
2292J. M. Keynes, Über Wahrscheinlichkeit (Exzerpt) +BKeynes, John Maynard!Über Wahrscheinlichkeit, Leipzig, 1926
2293Mollie Panter-Downes, Letter from England (Bericht aus England (aus „New Yorker“)BPanter-Downes, Mollie, 1940@Letter from England, Boston, 1940
2294H. J. Laski, Where Do We Go From Here? +BLaski, Harold Joseph, 1940@Where Do We Go From Here?, New York, 1940
2295W. Saroyan, My Name ist AramBSaroyan, William, 1940@My Name is Aram, New York, 1940
2296J. Nicod, The Log Probls of Induction6Nicod, Foundations of Geometry and Induction.BNicod, Jean, 1930@Foundations of Geometry and Induction, London, 1930
OMai2297H. Jeffreys, Theory of Probability (Exzerpt)BJeffreys, Harold!1939@Theory of Probability, Oxford, 1939
2298Ushenko, The problems of logicBUshenko, Andrew Paul, 1941@The Problems of Logic, London, 1941
2299Guérard, A Short History of the International Language MovementBGuerard@Guérard, Albert Léon!1922@A Short History of the International Language Movement, London, 1922
2301S. M. & L. Rosen, Technology& Society: The influence of machines in the U. S.BRosen, S. McKee, und Laura Rosen, 1941@Technology and Society, New York, 1941
2303(k) H. G. Wells, The Idea of a World Encyclopedia?BWells, Herbert George,
2304Lin Yutang, With Love & IronyBYutang, Lin, 1940@With Love and Irony, New York, 1940
2305W. S. Schlamm, This Second War of Independence +BSchlamm, William S., 1940@This Second War of Independence, New York, 1940
2306Dodd, Ambassador Dodd’s Diary (Einiges)BDodd, William E., 1941@Ambassador Dodd’s Diary 1933–1938, New York, 1941
O(Bethlehem)2307J. Burnham, The Managerial RevolutionBBurnham, James!1941@The Managerial Revolution, New York, 1941
OAugust2308(k)W. L. Shirer, Berlin DiaryBShirer, William L.!1941@Berlin Diary, New York, 1941
2309P. L. Travers, I go by Sea, I go by Land (englische Kinder nach Amerika) +BTravers, Pamela Lynwood, 1941@I Go By The Sea, I Go By Land, London, 1941
OSeptember2310Kathrene Pinkerton, Three’s a Crew (Familie im Boot nach Alaska) +BPinkerton, Kathrene!1940@Three’s a Crew, New York, 1940
2312James Hilton, Random Harvest (Roman über Engländer, der im Ersten Weltkrieg Gedächtnis verloren hat)BHilton, James!1941@Random Harvest, Boston, 1941
2313Habe, A Thousand Shall Fall (Zusammenbruch Frankreichs)BHabe, Hans!1941@A Thousand Shall Fall. A Soldier’s Story of the Battle Against Germany, New York, 1941
OOktober2314Ayer, The Foundationss of Empirical Knowledge +BAyer, Alfred Jules!1940@The Foundations of Empirical Knowledge, London, 1940
2315(Gonseth), Les entrétiens de ZurichBGonseth, Ferdinand (Hrsg.)!1941@Les entretiens de Zurich sur les fondements et la méthode des sciences mathématiques, 6–9 décembre 1938, Zürich, 1941
2316Valtin, Out of the NightBValtin, Jan!1941@Out of the Night, New York, 1941
2317Hall, Record BookBHall, David, 1940@The Record Book, New York, 1940
ONovember2318John Erskine, Solomon, My SonBErskine, John, 1937@Solomon, My Son, New York, 1935
2319Storm Jameson, Europe to Let (Darin: Wien und Prag 1938)BJameson, Storm Margaret, 1940@Europe to Let, New York, 1940
2320Walpole, SemanticsBWalpole, Hugh, 1941@Semantics. The Nature of Words and Their Meanings, New York, 1941
2321Streit, Union With Britain Now7Streit, Union now: with Britain.🕮BStreit, Clarence, 1941@Union Now. With Britain, New York, 1941
ODezember2322Hendrik van Loon, Invasion (von Amerika)Bvan Loon, Hendrik Willem, 1940@Invasion, New York, 1940
2323Haggin
OJanuar 19422324Martha Gellhorn, AcOriginal The. Stricken Field (Nur ersten Teil; über deutsche Flüchtlinge in Prag, nach München)BGellhorn, Martha, 1940@A Stricken Field, New York, 1940
OFebruar2325Lars Moën, Under the Iron Heel (Belgien unter deutscher Besatzung; gut)BLars, Moën, 1941@Under The Iron Heel, New York, 1941
OMärz2326H. G. Wells, The New World Order (1940) +BWells, Herbert George!1940@The New World Order, London, 1940
2327M. W. Fodor, The Revolution is on. Mit Vorwort von Dorothy Thompson. (Herbst 1940) + (Betont die Ähnlichkeit der russischen, italienischen und deutschen Revolution.)BFodor, Marcel William, 1940@The Revolution is on, Boston, 1940
OApril2328Randall und Buchler, Philosophy: an IntrductionBRandall, John, und Justus Buchler, 1942@Philosophy. An Introduction, New York, 1942
2329Kurt G. W. Lüdecke, I Knew HitlerdOriginal I New Hitler. The Story of a Nazi, who Escaped the Blood Purge +BLuedecke@Lüdecke, Kurt Georg Wilhelm, 1938@I knew Hitler. The Story of a Nazi Who Escaped the Blood Purge, London, 1938
2330Whitehead, An Introduction to Mathematics (1911)BWhitehead, Alfred North, 1911@An Introduction to Mathematics, London, 1911
2331Ramsperger, Philosophies of Sc (1942)8Ramsperger, Philosophy of Science.BRamsperger, Albert, 1942@Philosophy of Science, New York, 1942
OMai2332Ducasse, Philosophy as a Science (1941)BDucasse, Curt John, 1941@Philosophy as a Science. Its Matter and Its Method, New York, 1941
2333Riezler, Physics & Reality (1940)B, BRiezler, Kurt!Physics and Reality, New Haven, 1940
2334R. St. John, From the land of silent people (Belgrad, Adria, Griechenland)BJohn, Robert St., 1942@From the Land of Silent People, New York, 1942
2335John Steinbeck, The forgotten village + (Bilder von dem Mexikofilm)BSteinbeck, John, 1941@The Forgotten Village, New York, 1941
OJuni2336Erskine Caldwell, All out on the Road to Smolensk (Reporter in Moskau, 1941)BCaldwell, Erskine, 1942@All-Out On The Road To Smolensk, New York, 1942
2337Bowman und Dickinson, Mexican OdysseyBBowman, Heath, und Stirling Dickinson, 1935@Mexican Odyssey, New York, 1935
2338Anita Brenner, Your Mexican Holiday; a Modern Guide (1941) + 🕮BBrenner, Anita, 1941@Your Mexican Holiday, New York, 1941
2339Edwa Moser, The Mexican Touch + (Sie mit 3 Kindern für ein Jahr in Cuernavaca. Gut.)BMoser, Edwa, 1940@The Mexican Touch, New York, 1940
2340V. C. Millan, Mexico Reborn (1939) + (Heiratet mexikanischen Arzt; gut über politische Zustände und Bestrebungen.)BMillan, Verna Carleton, 1939@Mexico Reborn, Boston, 1939
2341H. G. Wells, Experiment in Autobiography +BWells, Herbert George, 1934@Experiment in Autobiography, New York, 1934
OJuli (Taos)2342Feuchtwanger, Paris Gazette +BFeuchtwanger, Lion!1940@Paris Gazette, New York, 1940
2343J. Hilton, Ill WindBHilton, James, 1932@Ill Wind, New York, 1932
2344Saroyan, Inhale and ExhaleBSaroyan, William, 1936@Inhale and Exhale, New York, 1936
OSanta Fe NM2345G. Birkhoff, Lattice Theory +BBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 1940
OAugust2346Lion Feuchtwanger, The Devil in France (Übersetzung von „Unholdes Frankreich“; seine Internierung in Frankreich, aber noch ohne die Flucht.)BFeuchtwanger, Lion, 1941@The Devil in France, New York, 1941
2347Steinbeck, The Moon is DownBSteinbeck, John, 1942@The Moon is Down, New York, 1942
OSeptember2348H. G. Wells, The Shape of Things to ComeBWells, Herbert George, 1933@The Shape of Things to Come, New York, 1933
2349Seversky, Victory through Air PowerBDe Seversky, Alexander, 1942@Victory Through Air Power, New York, 1942
2350A. de Saint-Exupery, Flight to ArrasBDe Saint-Exupéry, Antoine, 1942@Flight to Arras, New York, 1942
OOktober2351Howard K. Smith, Last Train from BerlinBSmith, Howard Kingsbury, 1942@Last Train from Berlin, New York, 1942
2352Quentin Reynolds, The Wounded Don’t Cry +BReynolds, Quentin James, 1941@The Wounded Don’t Cry, New York, 1941
ONovember2353ArthureOriginal Albert. Koestler, Scum of the Earth + (Las Cruces)(Internierung der refugees in Frankreich, und schließlich seine Flucht; gut geschrieben)BKoestler, Arthur!1941@Scum of the Earth, New York, 1941
ODezember2354L. Bemelmans, Hotel SplendideBBemelmans, Ludwig, 1941@Hotel Splendide, New York, 1941
OEl Paso2355Storm Jameson, Then We Shall Hear Singing (Fantasiegeschichte: Nazidoktor in tschechischem Dorf, raubt den Leuten die geistigen Fähigkeiten.)BStorm Jameson, Margaret, 1942@Then We Shall Hear Singing, New York, 1942BStorm Jameson, Margaret!1942@Then We Shall Hear Singing, New York, 1942
2356Margaret Bourke-White, Shooting the Russian War. (Über Fotografieren im Kriegsrussland, mit Bildern.)BBourke-White, Margaret, 1942@Shooting the Russian War, New York, 1942
2357Louis Fischer, Dawn of Victory (über England, Ende 1941) 🕮BFischer, Louis, 1942@Dawn of Victory, New York, 1942
OJanuar 19432358MacInnes, Assignment in Brittany. (Englischer Student als französischer Farmer in Bretagne 1940, um gegen Deutsche zu spionieren.)BMacInnes, Helen!1942@Assignment in Brittany, Boston, 1942
2359Hayakawa, Language in Action. +BHayakawa, Samuel Ichiye!1939@Language in Action, New York, 1939
2360Paul Hagen, Will Germany Crack? (1942)BHagen, Paul, 1942@Will Germany Crack?, New York, 19422361Quentin Reynolds, Only the Stars are Neutral. (Russland 1941 im Krieg)BReynolds, Quentin James, 1942@Only the Stars are Neutral, New York, 1942
2362Louis P. Lochner, What about Germany? (1933-42)BLochner, Louis P., 1942@What about Germany?, New York, 1942
2363Riis & Patric, Repairmen Will Get YouBRiis, Roger William, und John Patric, 1942@Repairmen Will Get You If You Don’t Watch Out, New York, 1942OFebruar2364MacInnes, Above Suspicion. (Ehepaar von Oxford, spionieren (Reise nach Sommer 39 in Nürnberg, Innsbruck, Achensee.)BMacInnes, Helen!1941@Above Suspicion , Boston, 1941
O(Rochester)2365James Hilton, Without Armour + (Engländer, im russischen Bürgerkrieg, flieht mit Frau)BHilton, James, 1934@Without Armor, New York, 1934
O(hospital)
2366Hargrove, See Here, Private HargroveBHargrove, Marion, 1942@See here, Private Hargrove, New York, 1942
O(Minneapolis)2368James Hilton, Lost Horizon. (Kloster in Tibet)BHilton, James, 1933@Lost Horizon, New York, 1933
2369George S. Kaufman & Moss Heart, The Man Who Came to DinnerBKaufman, George S., und Moss Heart, 1939@The Man Who Came To Dinner, New York, 1939
OMärz2370Alburey Castell, A College Logic. (Das Kapitel über Induktion)BAlburey, Castell, 1935@A College Logic, New York, 1935
O(nach El Paso)2371Ambler, Journey into Fear. (Deutsche Agenten versuchen Engländer zu töten, auf Schiff von Istanbul nach Genua)BAmbler, Eric, 1940@Journey into Fear, New York, 19402372James Hilton, And Now Good-bye (Pastor trifft Mädchen in London.)BHilton, James!1931@And Now Goodbye, New York , 1932
O(El Paso)2373R. B. Perry, On All Fronts (1941)BPerry, Ralph Barton, 1941@On All Fronts, New York, 1941
2374Anna Seghers, The Seventh Cross. (Flucht aus Konzentrationslager)BSeghers, Anna, 1942@The Seventh Cross, Boston, 19422375Theodor Broch, The Mountains Wait. (Narvik) +BBroch, Theodor, 1942@The Mountains Wait, Saint Paul, 19422376k George Soule, The Strength of NationsBSoule, George Henry!1942@The Strength of Nations, New York, 1942
2377k Margaret Mead, And Keep Your Powder Dry. + 🕮BMead, Margaret, 1942@And Keep Your Powder Dry, New York, 1942
2378E. Caldwell & M. Bourke-White, Say, is this the U.S.A.? (Fotos)BCaldwell, Erkine, und Margaret Bourke-White, 1941@Say, is this the U. S. A., New York, 1941
2379J. B. Jansen & Stefan Weyl, The Silent War. (Underground in Deutschland) +BJanson, Jon B., und Stefan Weyl, 1943@The Silent War, Philadelphia, 1943
2380E. CzuberfOriginal Czuba., Die philosophischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung +BCzuber, Emanuel!1923@Die philosophischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Leipzig, 1923
OApril2381F. C. WeiskopfgOriginal E. C. Weisskopf., Dawn Breaks. A Novel from the V-Front (Untergrund in Slovakei, in die Zukunft)BWeiskopf, Franz Carl, 1942@Dawn Breaks. A Novel from the V-Front, New York, 19422382(Ed; John D. Ratcliff) Scient. Yearbook of 19429Ratcliff, Science Year Book 1942.BRatcliff, John D. (Hrsg.), Science Year Book 1942, New York, 19422383Fadiman, Reading, I’vehOriginal Have. Liked (darin gelesen: Ogden, Rez. über Enz. Britannica 1926, und einiges Andere)BFadiman, Clifton, 1941@Reading I’ve liked, New York, 1941
2384Dorothy Thompson, Listen, Hans. 1942. (1. über politische Kriegsführung, 2. ihre Radiosendungen nach Deutschland) +BThompson Dorothy, 1942@Listen, Hans, Boston, 1942
2385Aldous Huxley, The Art of SeeingBHuxley, Aldous, 1942@The Art of Seeing, New York, 1942
OMai2386Ida Treat, The Anchored Heart: A Brittany Island During the Second World War. +BTreat, Ida!1941@The Anchored Heart, New York, 1941
2387Wallace Carroll, We’re in This with Russia. (Bericht 1940 in Russland; für Zusammenarbeit mit Russland im Frieden)BCarroll, Wallace, 1942@We’re in This with Russia, Boston, 1942
2388Phyllis BottomeiOriginal Bottone., London Pride (kleiner Junge im London Blitz)BBottome, Phyllis, 1941@London Pride, Boston, 1941
2389Vincent Sheean, Between the Thunder & the Sun. (1937-41, Frankreich, England, China; zu viel Verkehr mit vornehmen Leuten.)BSheean, Vincent, 1943@Between the Thunder and the Sun, New York, 1943
2390Carl Sandburg, The People, YesjOriginal Yes, the People.. (Gedichte)BSandburg, Carl, 1936@The People, Yes, New York, 1936
2391D. Mac D. King, The Battle with Tbc & how to win it. A Book for the Patient & his Friends. (1917)BKing, Dougall MacDougall, 1917@The Battle With Tuberculosis and How To Win It, Philadelphia, 1917
2393Robert Carse, There go the Ships. (Konvoi nach Russland) +BCarse, Robert, 1942@There Go The Ships, New York, 1942
2394Alexander Poliakov, Russians Don’t Surrender. (Kampf hinter der deutschen Front, 1941)BPoliakov, Aleksandr, 1942@Russians Don’t Surrender, New York, 1942
2395Dr. Sándor Puder, Condition Satisfactory. A Physician’s Report of his Own IllnessBPuder, Sándor, 1937@Condition Satisfactory, New York, 1937
OJuni2396Carson McCullers, Reflections in a Golden Eye. [Seltsame Charaktere an einem army post.]BMcCullers, Carson, 1941@Reflections in a Golden Eye, Boston, 1941
2397Eric Knight, Sam Small Flies Again. The amazing Adventures of the flying YorshiremanBKnight, Eric, 1942@Sam Small Flies Again, New York, 1942
2398Fred H. Albee, A Surgeons Fight to Rebuild Men. An Autobiography (hat bone-grafting entwickelt, besonders für spine bei Knochentuberk.)BAlbee, Fred Houdlett, 1943@A Surgeon’s Fight To Rebuild Men, New York, 1943
2399Jawaharlal Nehru, Towards Freedom. Autobiography +BNehru, Jawaharlal!1941@Toward Freedom, New York, 1941
2400Florence J. Harriman, Mission to the North. [Gesandte in Norwegen, bis 1940.]BHarriman, Florence Jaffray, 1941@Mission to the North, New York, 1941
2401C. S. Forester, The Ship. [Englischer Kreuzer im Mittelmeer] +BForester, Cecil Scott, 1943@The Ship, London, 1943
OAugust2402Upton Sinclair, Dragon’s Teeth (3. Band über Lanny Budd, über + 1930 – 34)BUpton, Sinclair, 1942@Dragon’s Teeth, New York, 1942
2403E. M. Forster, A Passage to India +BForster, Edward Morgan, 1924@A Passage to India, New York, 1924
2404Curt Riess, Underground Europe. (1942) +BRiess, Curt, 1942@Underground Europe, New York, 1942
OSeptember2405Henry C. Cassidy, Moscow Dateline. (1941 – 3) +BCassidy, Henry Clarence, 1943@Moscow Dateline 1941 – 1943, Boston, 1943
2406J. Ortegay Gasset, Invertebrate SpainBGasset, José Ortega Y, 1937@Invertebrate Spain, New York, 1937
2407Upton Sinclair, Wide is the Gate (1943). (4. Band von Lanny Budd; über 1934 – 37) 🕮BUpton, Sinclair, 1943@Wide Is The Gate, New York, 1943
2408Anita Brenner & G. B. Leighton, The Wind that Swept Mexico. (Viele gut ausgewählte Fotos aus der Geschichte der mexikanischen Revolution, von Diaz bis 1942) +BBrenner, Anita, und George R. Leighton, 1943@The Wind that Swept Mexico, New York, 1943
2409(k) Horace Kallen, Individualism: An American Way of LifeBKallen, Horace Meyer, 1933@Individualism. An American Way of Life, New York, 1933
OOktober2410John Scott, Behind the Urals; An Amer. Worker in Russia’s City of Steel. (Magnitogorsk). (1942) +BScott, John, 1942@Behind the Urals. An American Worker in Russia’s City of Steel, Boston, 1942
2411Ted W. Lawson, Thirty Seconds Over Tokyo. +BLawson, Ted W., 1943@Thirty Seconds Over Tokyo, New York, 1943
2412Lancelot Hogben, Author in Transit (Skandinavien, Russland, Japan 1940, kurze Reise.)BHogben, Lancelot, 1940@Author in Transit, New York, 1940
ONovember2413Larry Lesueur, Twelve Months that Changed the World. (Russland Herbst 41 – 42)BLeSueur, Laurence Edward, 1943@Twelve Month That Changed The World, New York, 1943
ODezember2414D. H. Fink, Release from Nervous TensionBFink, David Harold, 1943@Release From Nervous Tension, New York, 1943
2415Jean Hélion, They Shall not Have Me. The Capture, Forced Labor, & Escape of a French Prisoner of War +BHelion@Hélion, Jean, 1943@They Shall Not Have Me, New York, 1943
2416Ziff, The Long Battle of Germany. (für Luftkrieg)BZiff, William Bernard, 1942@The Coming Battle of Germany, New York, 1942
2417Maritain, Scholasticism & Politics. (nur die Kapitel über Empirismus und Freud)BMaritain, Jacques, 1940@Scholasticism and Politics, New York, 1940
2418Etta Shiber, Paris-Underground +BShiber, Etta, 1943@Paris-Underground, New York, 1943
2419Ralph Ingersoll, The Battle is the Pay-Off. (Über Tunis, 1943)BIngersoll, Ralph, 1943@The Battle is the Pay-Off, New York, 1943
2420Heinrich Hauser, Time Was; Death of a Junker. (Verfall des Junktertums in Deutschland zwischen den Weltkriegen; autobiographisch.) 🕮BHauser, Heinrich, 1942@Time Was. Death of a Junker, New York, 1942
2421W. L. White, Queens Die Proudly (Flying Fortress im Pazifik von den Philippinen an.)BWhite, William Lindsay, 1943@Queens Die Proudly, New York, 1943
OJanuar 1944
2422Lin Yutang, Between Tears & Laughter. (1943) (für Menschlichkeit und moralische Werte, gegen Imperialismus und Machtpolitik; leider aber auch emotional gegen „mathematisches Denken“, westliche Wissenschaft, Naturalismus, Behaviorismus usw.)BLin, Yutang, 1943@Between Tears and Laughter, New York, 1943
OFebruar2423Hans Habe, Sixteen Days + (Die Münchner Tage 1938 in Genf)BHabe, Hans, 1940@Sixteen Days, New York, 1940
2424v. Wright, The Logical Problem of Induction +BWright, Georg Henrik von!The Logical Problem of Induction, Helsinki, 1941
2425Lancelot Hogben, InterglossaBHogben, Lancelot!1943@Interglossa, New York, 1943
OMärz2426Louis Adamic, My Native Land. + (Jugoslawia im Krieg; die Partisanen; gegen die Exilregierung.)BAdamic, Louis!1943@My Native Land, New York, 1943
2427Roy Carlson, Under Cover. (Über Nazis usw. in U.S. Nur einiges darin gelesen.)BCarlson, John Roy, 1943@Under Cover, New York, 1943
2428Arvid Fredborg, Behind the Steel Wall. (Schwedischer Journalist, in Berlin, 1941 – 43)BFredborg, Arvid, 1944@Behind the Steel Wall, New York, 1944
2429Vladimir Pozner, The Edge of the Sword. (Rückzug der französischen Soldaten nach Südfrankreich) +BPozner, Vladimir, 1942@The Edge of the Sword, New York, 1942
OApril2430Wendell L. Willkie, One World. +BWillkie, Wendell L., 1943@One World, New York, 1943
2431Eaton, R. M. General Logic (1931). (Teil IV: Induktion)BEaton, Ralph Monroe, 1931@General Logic, New York, 1931
2432Frederick Bodmer (+ L. Hogben), The Loom of LanguageBBodmer, Frederick und Lancelot Hogben, 1944@The Loom of Language, New York, 1944
2433Katharine Roberts, Private Report + (Roman über Untergrund in Belgien, 1940-43.)BRoberts, Katharine, 1943@Private Report, New York, 1943
OMai2434Laplace, Essai Philosophique +BLaplace, Pierre-Simon, 1814@Essai philosophique sur les probabilités, Paris, 1814
2435John Hersey, A Bell for Adano + (Amerikanische Verwaltung, Major Joppolo, in Sizilien.) 🕮BHersey, John, 1944@A Bell for Adano, New York, 1944
OMai2436Louis Golding, The World I Knew. (Einiges darin gelesen: Wanderung in Deutschland, Italien, Marokko, Griechenland, Palästina, usw.)BGolding, Louis, 1940@The World I Knew, New York, 1940
2437Jacob Bernoulli, Ars conjectandi: Wahrscheinlichkeitsrechnung. (Die Bücher über Thomas Bayes, Versuch zur Lösung eines Problems der Wahrscheinlichkeitsrechnung sind geliehen von Reichenbach)BBernoulli, Jacob, 1713@Ars Conjectandi, Basel, 1713
2438Joh. von Kries, Die Prinzipien der WahrscheinlichkeitsrechnungBKries, Johannes von, 1886@Die Principien der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Freiburg, 1886
2439John Venn, The Logic of Chance. (1866)BVenn, John, 1866@The Logic of Chance, London, 1866
2440Kay Boyle, Avalanche (französisches Gebirgsdorf am Mount Blanc, mit Spionen usw., (Herbst 1942) +BBoyle, Kay, 1944@Avalanche, New York, 1944
2441Leland Stowe, No Other Road to Freedom (England, Norwegen, Finnland, Schweden, Balkan 1939 – 41; für amerikanischen Eintritt in den Krieg) +BStowe, Leland, 1941@No Other Road to Freedom, New York, 1941
OJuni2442Gregor Ziemer, Education for Death; the Making of the Nazi +BZiemer, Gregor, 1941@Education for Death. The Making of the Nazi, New York, 1941
2443E. Borel, Valeur pratique & philosophie des probabilitésBBorel, Émile, 1939@Valeur Pratique et Philosophie des Probabilités, Paris, 1939
2444Th. Bayes, Versuch zur Lösung eines Problems der WahrscheinlichkeitsrechnunglOriginal WR.BBayes, Thomas, 1908@Versuch zur Lösung eines Problems der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Leipzig, 1908
2445E. Kamke, Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie. 1932BKamke, Erich, 1932@Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie, Leipzig, 1932
2446A. Kolmogoroff, Grundbegriffe der WahrscheinlichkeitsrechnungmOriginal WR.. 1933BKolmogorov, Andrej, 1933@Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Berlin, 1933
2447E. Czuber, WahrscheinlichkeitsrechnungnOriginal WR., Band I. 1908. +BCzuber, Emanuel, 1908@Wahrscheinlichkeitsrechnung und ihre Anwendung auf Fehlerausgleichung, Statistik und Lebensversicherung, Leipzig, 1908
2448R. von Mises, WahrscheinlichkeitsrechnungoOriginal WR.. 1931BMises, Richard von, 1931@Wahrscheinlichkeitsrechnung und ihre Anwendung in der Statistik und theoretischen Physik, Wien, 1931
2449Helen MacInnes, While Still we Live. 1944 (Engländerin als Agent in Polen 1939)BMacInnes, Helen, 1944@While Still We Live, Boston, 1944
OJuli2450Arthur Koestler, Arrival and Departure (Roman über Kommunist in Portugal 1941) 🕮BKoestler, Arthur, 1943@Arrival and Departure, New York, 1943
2451Russell; The Phil. of B. Russell, 1944;10Schilpp, The Philosophy of Bertrand Russell. (besonders Beiträge von: Russell, Reichenbach, Gödel, Nagel, Black, Hook.)BSchilpp, Paul Arthur (Hrsg.), 1944@The Philosophy of Bertrand Russell, Chicago, 1944
OAugust2452Leland Stowe, TheypOriginal The. Shall not Sleep. + (Über China, Indien, Russland (Appell für zweite Front); über den künftigen Frieden, Zusammenleben mit Russland usw. Gut.)BStowe, Leland, 1944@They Shall Not Sleep, New York, 1944
2454Karlgren, Sound & Symbol in ChineseBKarlgren, Bernhard, 1923@Sound and Symbol in Chinese, London, 1923
2455H. G. und L. R. Lieber, The Education of T. C. Mits (über Zweck der Mathematik, gemeinverständlich mit witzigen Zeichnungen)BLieber, Lillian Rosanoff, und Hugh Gray Lieber, 1944@The Education of T. C. Mits, New York, 1944
OSeptember (Chicago)2456Felix Kaufmann, Methodology of the Social Sciences. +B, BKaufmann, Felix!1944@Methodology of the Social Science, Oxford, 1944
2457H.\.E. Bates, Fair Stood the Wind for FranceBBates, Herbert Ernest!1944@Fair Stood the Wind for France, Boston, 1944
OOktober2458H. Laski, Faith, Reason & Civilization. (1944) + (Die Grundidee der russischen Revolution wird künftig auf die Massen wirken wie eine religiöse Idee; Parallelen zum frühen Christentum.)BLaski, Harold Joseph, 1944@Faith, Reason and Civilization, New York, 1944
2459Vladimir Pozner, First Harvest. (Deutsche Besatzung in französischem Dorf am Kanal.)BPozner, Vladimir, 1943@First Harvest, New York, 1943
2460John PenrOriginal Penn., You Can’t Do That to Svoboda. (tschechisches Dorf 1939.)BPen, John, 1943@You Can’t Do That To Svoboda, New York, 1943
2461Robert J. Casey, I Can’t Forget. Personal Experiences of a War Corresp. in France, …England. (1941)sOriginal 1940.BCasey, Robert J., 1941@I Can’t Forget, Indianapolis, 1941
ONovember2462Konrad Heiden, Der Führer. + 🕮BHeiden, Konrad, 1944@Der Fuehrer. Hitler’s Rise to Power, Boston, 1944
2463E. Arnot Robertson, The Signpost. + (Englischer Flieger auf Urlaub in Irland.)BRobertson, Eileen Arnot, 1944@The Signpost, New York, 1944
2464J. M. Herbert, G – for Genevieve. (Polnischer Flieger in Polen, Rumänien, Frankreich, England.)BHerbert, J. M., 1944@G for Genevieve, New York, 1944
2465Lord Dunsany, Guerilla (novel von Balkanland, Guerilla „auf dem Berg“ bei der Stadt)BDunsany, Lord, 1944@Guerilla, London, 1944
OJanuar 19452466Christine Weston, Indigo + (französische Familie in Indien, mit Engländern und Indern; bis 1914)BWeston, Christine, 1943@Indigo, New York, 1943
OFebruar2467Lowinger, The Methodology of Pierre DuhemBLowinger, Armand, 1941@The Methodology of Pierre Duhem, New York, 1941
2468Lindsay & Margenau, Foundations of PhysicsBLindsay, Robert Bruce, und Henry Margenau, 1936@Foundations of Physics, New York, 1936
2469Campbell, PhysicstOriginal The Physics., The ElementsBCampbell, Norman Robert, 1920@Physics. The Elements, Cambridge UK, 1920
2470Feigl, Theorie und Erfahrung in der PhysikBFeigl, Herbert!1929@Theorie und Erfahrung in der Physik, Karlsruhe, 1929
2471Philipp Frank Between Physics& PhilosophyBFrank, Philipp, 1941@Between Physics and Philosophy, Cambridge MA, 1941
2472Lenzen, The Nature of Physical TheoryBLenzen, Victor F.!0@The Nature of Physical Theory. A Study in Theory of Knowledge, New York/London, 1931
2473C. D. Broad, Scientific ThoughtBBroad, C. D., 1923@Scientific Thought, New York, 1923
2474A. D. Ritchie, Scientific MethodBRitchie, Arthur David, 1923@Scientific Method, New York, 1923
2475Anna Seghers, Transit (refugee in Marseille)BSeghers, Anna, 1944@Transit, Boston, 1944
OMärz2476P. W. Bridgman, The Nature of Physical Theory (1936)BBridgman, P. W., 1936@The Nature of Physical Theory, Princeton, 1936
OApril2477Curt Riess, The Nazis Go Underground (1944). (Über Pläne der Nazis für nach dem Krieg.)BRiess, Curt, 1944@The Nazis Go Underground, New York, 1944
2478W. H. Sheldon, The Varieties of TemperamentBSheldon, William Herbert!1942@The Varieties of Temperament, New York, 1942
2479R. A. Fisher, Statistical Methods for Research WorkersBFisher, Ronald Aylmer, 1930@Statistical Methods for Research Workers, Edingburgh, 1930
2480R. A. Fisher, The Design of ExperimentsBFisher, Ronald Aylmer, 1935@The Design of Experiments, Edingburgh, 1935
2482H. J. Laski, Marx & Today (1943) 🕮BLaski, Harold Joseph, 1943@Marx and Today, London, 1943
2483Jan Karski, Story of the Secret State + (Vertreter der Londoner polnischen Regierung in demuOriginal der. Untergrund in Polen, 1939 – 44)BKarski, Jan, 1944@Courier from Poland. The Story of a Secret State, Boston, 1944
OMai
2484Harold Laski, Marx & Today. (1943) +BLaski, Harold Joseph, 1943@Marx and Today, London, 1943
OJuni2485Max Seydewitz: Civil Life in Wartime Germany. (bis Sommer 1944.) (war im Reichstag, linker Sozialdemokrat)BSeydewitz, Max, 1945@Civil in Wartime Germany, New York, 1945
2486Franz Hoellering, Furlough. (Soldat von der russischen Front, 1942, Urlaub in Dresden und Erzgebirge; er desertiert am Ende.)BHoellering, Franz, 1944@Furlough, New York, 1944
2487E. Sylvia Pankhurst, Delphos, or the Future of International Language (ca. 1926). +BPankhurst, Estelle Sylvia, 1927@Delphos. The Future of International Language, New York, 1927
OJuli (Santa Fe)2488Alb. Guérard, Europe Free & UnitedBGuerard@Guérard, Albert Léon, 1945@Europe Free and United, Stanford, 1945
2489Gunnar Th. PihlvOriginal Pital., Germany; The Last Phase. (schwedischer Korrespondent in Deutschland, bis Herbst 1943)BPihl, Gunnar Thorstensson, 1944@Germany. The Last Phase, New York, 1944
2490wDie folgenden drei Einträge sind mit einer geschwungenen Klammer zusammengefasst, über der Language Monographs steht.Sapir, TotalityBSapir, Edward, Totality, Baltimore, 1930
2491Sapir& Swadesh, The End-Point Relation11Sapir, The Expression of the Ending-Point Relation.BSapir, Edward, und Morris Swadesh, 1932@The Expression of the Ending-Point Relation in English, French, and German, Baltimore, 1932
2492Collinson, IndicationBCollinson, William Edward, 1937@Indication, Baltimore, 1937
2493H. V. Kaltenborn, Europe Now: A First-Hand Report. (Nov. – Dez. 44 in Italien, Frankreich, England)BKaltenborn, Hans von, 1945@Europe Now. A First-Hand Report, New York, 1945
2494W. Kaempffert, Science Today & Tomorrow (2nd series) (1945)BKaempffert, Waldemar, 1945@Science Today and Tomorrow, New York, 1945
2495Eugene P. Northrop, Riddles in Mathematics. A Book of Paradoxes, 1944 +BNorthrop, Eugene P., 1944@Riddles in Mathematics. A Book of Paradoxes, New York, 1944
2496Upton Sinclair, Presidential Agent (1945; 5. Band von Lanny Budd, über 1937 – 38)BSinclair, Upton, 1944@Presidential Agent, New York, 1944
OAugust2497Varian Fry, Surrender on Demand + (Arbeit für Emergency Rescue Committee in Marseille, 1940 – 41. Schmuggelt refugees aus Frankreich.)BFry, Varian, 1945@Surrender on Demand, New York, 1945
2498Ruth Gruber, I Went to the Soviet Arctic. (1939) 🕮BGruber, Ruth, 1939@I Went to the Soviet Arctic, New York, 1939
OSeptember2499Paul de Kruif, The Male Hormone. + (1945; über meth Testosteron; Kampf gegen die Vorurteile der Autoritäten)BKruif, Paul de, 1945@The Male Hormone, New York, 1945
OOktober2501Fremont Rider, The Scholar & the Future of the Research Library. (für microcards)BRider, Fremont, 1944@The Scholar and the Future of the Research Library, New York, 1944
2502Henry D. Smyth, Atomic Energy for Military Purposes. (der offizielle Bericht.)BSmyth, Henry De Wolf, 1945@Atomic Energy for Military Purposes, Princeton, 1945
2503John O’Neill, AlmightyxOriginal Amighty Atom; The Real Story of Atomic EnergyBO’Neill, John Joseph, 1945@Almighty Atom. The Real Story of Atomic Energy, New York, 1945
2504(AlvarezONovember und andere), Insomnia.12Titel konnte nicht identifiziert werden.
2505Johannes Steele, The Future of Europe (gut! geschrieben Anfang 1945. Über die einzeln Länder, Vorgeschichte und jetzige Situation; viel Aufklärendes z.B. über Finnland, Frankreich, Polen, usw. Sympathisch zu den Linksbewegungen; für Verständigung mit Russland.)BSteel, Johannes, 1945@The Future of Europe, New York, 1945
2506Carl Binger, The Doctor’s Job. (für psychosomatische Betrachtung; erklärt auch Psychoanalyse usw.)BBinger, Carl, 1945@The Doctor’s Job, New York, 1945
2507The Atomic Age Opens. (Pocket Books). + (populär geschrieben. Auch viele Äusserungen anderer Leute über politische usw. Folgen)BPocket Books, 1945@The Atomic Age Opens, New York, 1945
ODezember2508K. Popper, The Open Society & its Enemies. 2 BändeBPopper, Karl R., 1945@The Open Society and Its Enemies, London, 1945
2509Luther H. Dyer, The Problem of an International Auxiliary Language& its Solution in Ido. (1923 +BDyer, Luther H., 1923@The Problem of an International Auxiliary Language and Its Solution in Ido, London, 1923
2510K. E. Holme, Two Commonwealths (England und Russland; mit Bildtafeln von Neurath) 🕮BHolme, K. E., 1945@Two Commonwealths, London, 1945
OJanuar 19462511Eugen Wüster, Internationale Sprachnormung in der Technik (1931)BWüster, Eugen!1931@Internationale Sprachnormung in der Technik, Berlin, 1931
2512H. Eaton, General Language Course (mit Esperanto)BEaton, Helen, 1934@General Language Course, Dallas, 1934
2513Otto Jespersen, Eine internationale SpracheBJespersen, Otto!1928@Eine internationale Sprache, Heidelberg, 1928
2514Wahl, Okzidental, die WeltspracheBWahl, Edgar von, 1928@Occidental, Taliin, 1928
OFebruar2515Albert Maltz, The Cross & the Arrow. (Sabotage in deutscher Fabrik 1922; psychologisch gut.)BMaltz, Albert, 1944@The Cross and the Arrow, Boston, 1944
OMärz2516S. D. Peech (= Sybille Moholy), Childrens Children. +BPeech, S. D. [= Sibyl Moholy-Nagy], 1945@Children’s Children, New York, 1945
OApril2517Heinrich Hauser, The German Talks Back + [geschrieben Juni 1945; gegen Nazi, aber für „preussischen Geist“, gegen U.S.]BHauser, Heinrich, 1945@The German Talks Back, New York, 1945
OMai2518Jespersen, Language. (1922) 1933BJespersen, Otto, 1922@Language. Its Nature, Development and Origin, London, 1922
2519Ch. Morris, Signs, Language, & BehaviorBMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946
OJuni (Santa Fe)2520Guérard, A Short History of the International Language MovementBGuerard@Guérard, Albert Léon, 1922@A Short History of the International Language Movement, London, 1922
2521B. Bloch und G. Trager, Outline of Linguistic AnalysisBBloch, Bernard, und George L. Trager, 1942@Outline of Linguistic Analysis, Baltimore, 1942
OAugust2522Ralph Ingersoll, Top Secret. (1946) (Invasion von Europa; Spannung mit Engländern.)BIngersoll, Ralph, 1946@Top Secret, New York, 1946
2523Upton Sinclair, Dragon Harvest (1945). (6. Band von Lanny Budd; über 1939 – Juni 1940)BSinclair, Upton, 1945@Dragon Harvest, New York, 1945
2524Vansittart, Bones of Contention (1945) (Einiges daraus gelesen, siehe k)BVansittart, Robert Gilbert, 1945@Bones of Contention, New York, 1945
OSeptember2525Oscar Ray, Borrowed Night. + (Elsässischer Soldat in deutschem Hospital an russischer Front, mit „malingerers“)BRay, Oscar, 1944@Borrowed Night, New York, 1944
OOktober (Chicago)2526H. Jacob, On the Choice of a Common Language. (über IAL) + 🕮BJacob, H., et al, 1946@On the Choice of a Common Language, New York, 1946
ONovember2527Storm Jameson, The Other Side. + (Besatzungstrupp im Elsass 1945, mit deutscher Familie und Französin)BJameson, Storm Margaret, 1946@The Other Side, New York, 1946
ODezember2528Percy Knauth, Germany in Defeat + (in Deutschland, April – Sommer 1945; auch über Kirchen und .)BKnauth, Percy, 1946@Germany in Defeat, New York, 1946
2529Bergler, Unhappy Mariage & Divorce +BBergler, Edmund, 1946@Unhappy Marriage and Divorce, New York, 1946
OJanuar 19472530Drezen, Historio de la mondolingvo (1931 )+BDrezen, Ernest Karlovich, 1931@Historio de la Mondolingvo, Leipzig, 1931
2531Durrant, The Language Problem, its History & Solution. (für Esperanto.)BDurrant, E. D., 1943@The Language Problem. Its History and Solution, Rickmansworth, 1943
OMärz2532Ora Libro (Warschau 1937)13Konnte nicht identifiziert werden.
2533Somerville, Soviet Philosophy (1946)BSomerville, John, 1946@Soviet Philosophy, New York, 1946
2534Murphy, The Uses of ReasonBMurphy, Arthur Edward, 1943@The Uses of Reason, New York, 1943
2535Kolocsay und Waringhien, Plena GramPlena Gramatiko de Esperanto, unsicherBKalocsay, Kálmán, und Gaston Waringhien, 1935@Plena Analiza Gramatiko, Milano
OApril2536Quine, A Short Course in Logic.14Bezug unklar. +
2537Horkheimer, Eclipse of ReasonBHorkheimer, Max, 1947@Eclipse of Reason, New York, 1947
2538Black, Critical Thinking. An Introduction to Logic& Scientific MethodBBlack, Max, 1946@Critical Thinking, New York, 1946
OMai2539Williams, The Grounds of InductionBWilliams, Donald Cary, 1947@The Ground of Induction, Cambridge MA, 1947
2540Lewis, An Analysis of Knowledge& Valuation (auch über Wahrscheinlichkeit)BLewis Clarence Irving!1946@An Analysis of Knowledge and Valuation, La Salle, 1946
2541Couturat & Leau, Les Nouvelles L. I. (1907)BCouturat, Louis, 1907@Les Nouvelles Langues Internationales, Paris, 1907
OJuni2542Leland Stowe, While Time Remains gut und wichtig; Sozialismus in Europa, Vorgänge in Griechenland, Erhebungen der Völker in Asien, unsere falsche Politik; Atombombe; geschrieben Anfang 1946.)BStowe, Leland, 1946@While Time Remains, New York, 1946
OJuli2543Todhunter, A History of the Mathematical Theory of ProbabilityBTodhunter, Isaac, 1931@A History of the Mathematical Theory of Probability, Cambridge UK, 1865
2544Uspensky, Introduction to Mathematical Probability🕮BUspensky, James Victor, 1937@Introduction to Mathematical Probability, New York, 1937
OAugust2545Ph. Frank, EinsteinBFrank, Philipp, 1947@Einstein. His Life and Times, New York, 1947
OOktober2546John Fischer, Why They Behave like RussiansBFischer, John, 1947@Why They Behave like Russians, New York, 1947
ONovember2547James P. Warburg, Germany: Bridge or Battleground (vernünftig, maßvoll; für Sozialismus)BWarburg, James P., 1947@Germany – Bridge or Battleground, New York, 1947
OFebruar2549F. Alexander, The Medical Value of Psychoanal. (1936)BAlexander, Franz, 1932@The Medical Value of Psychoanalysis, New York, 1932
2550K. Horney, Our Inner ConflictsBHorney, Karen, 1945@Our Inner Conflicts, New York, 1945
2551J. R. Hicks, Value & CapitalBHicks, John, 1939@Value and Capital, Oxford, 1939
OMärz2552H. C. Levinson, Your Chance to Win: The Laws of Chance & ProbabilityBLevinson, Horace Clifford, 1939@Your Chance to Win: The Laws of Chance and Probability, New York, 1939
2553H. & R. Timbres, We Didn’t Ask Utopia: A Quaker Family in Soviet Russia. (von Erna geliehen.)BTimbres, Harry, und Rebecca Timbres, 1939@We Didn’t Ask Utopia. A Quaker Family in Soviet Russia, New York, 1939
2555W. Shirer, End of a Berlin Diary (1945 in Deutschland; Zusätze 1947; interessante Dokumente: Hitlers Pläne; Thomas Manns Brief an von Molo.)BShirer, William L., 1947@End of Berlin Diary, New York, 1947
2556Göldel, Identitätstheorie15Vermutlich Göldel, Die Lehre von der Identität.BGoeldel@Göldel, Rolf, 1935@Die Lehre von der Identität in der deutschen Logik-Wissenschaft seit Lotze, Leipzig, 1935OMai2557Goudsmit, Alsos. (1948; militärisch-physikalische Mission in Deutschland für Kernphysik 1945.) 🕮BGoudsmit, Samuel Abraham, 1947@Alsos, New York, 1947
2558Harold T. Davis, The Theory of Econometrics. 1941. (Auch über Daniel Bernouilli, )BDavis, Harold Thayer, 1941@The Theory of Econometrics, Bloomington, 1941
2559Paul A. Samuelson, Foundations of Economic Analysis. 1947BSamuelson, Paul A., 1947@Foundations of Economic Analysis, Cambridge MA, 1947
2560Ragnar Frisch, New Methods of Measuring Marginal Utility. 1932BFrisch, Ragnar, 1932@New Methods of Measuring Marginal Utility, Tübingen, 1932
2561Neumann & Morgenstern, Theory of Games & Economic BehaviorBNeumann, John von, und Oskar Morgenstern!1944@Theory of Games and Economic Behavior, Princeton, 1944
2562Ralph Borsodi, Inflation is ComingBBorsodi, Ralph!1948@Inflation is Coming, New York, 1948
OOktober2563Arthur Pap, ms „Elements of Analytic Phil.“BPap, Arthur!1949@Elements of Analytic Philosophy, New York, 1949
2564Robert Nathan, Mr. Whittle and & the Morning Star. (Professor und Studentin)BNathan, Robert, 1947@Mr. Whittle and the Morning Star, New York, 1947
ONovember2565Joshua Liebman, Peace of MindBLiebman, Joshua, 1946@Peace of Mind, New York, 1946
ODezember2566Ch. Morris, The Open Self. (k)BMorris, Charles W.!1948@The Open Self, New York, 1948
2567M. Black, Critical Thinking. (k)BBlack, Max, 1946@Critical Thinking, New York, 1946
2568Ambrose & Lazerowitz, The Fundamentals of Symbolic Logic. (k)BAmbrose, Alice, und Morris Lazerowitz, 1948@Fundamentals of Symbolic Logic, New York, 1948
2569B. Russell, Human Knowledge (k)BRussell, Bertrand!1948@Human Knowledge. Its Scope and Limits, London, 1948
OJanuar 19492570N. Wiener, Cybernetics. (k)B, BWiener, Norbert!1948@Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine, New York, 1948
2571Bell, The Development of Mathematics (k) + 🕮BBell, Eric Temple!The Development of Mathematics, New York, 1940
2572C. M. Walsh, The Problem of EstimationBWalsh, Correa Moylan, 1921@The Problem of Estimation, London, 1921
OFebruar2573G. Gorer, The AmericansyOriginal The American People.. (k)BGorer, Geoffrey, 1948@The Americans, London, 1948
2574Brunswik, Systematic & Representative Design of Psychological ExperimentsBBrunswik, Egon, 1947@Systematic and Representative Design of Psychological Experiments, Berkeley, 1947
OApril2575L. R. Lieber, Non-Euclidean GeometryBLieber, Lillian Rosanoff, 1931@Non-Euclidean Geometry, New York, 1931
OJuli2576I. J. Lee (ed.), The Language of Wisdom & Folly. (Anthologie für Semantik)BLee, Irving J., 1949@The Language of Wisdom and Folly, New York, 1949
2577P. M. S. Blackett, Fear, War, & the Bomb. (k) +BBlackett, Patrick!1949@Fear, War, and the Bomb, New York, 1949
2578Wodehouse, Laughing Gas. [ein englischer Mann und ein Knabe in Hollywood vertauschen ihre Seelen. Ganz amüsant.]BWodehouse, Pelham Grenville, 1936@Laughing Gas, New York, 1936
OAugust2579Conant, On Understanding Science. +BConant, James Bryant, 1947@On Understanding Science, New Haven, 1947
2580Einstein – Infeld, The Evolution of PhysicsBEinstein, Albert, und Leopold Infeld, 1938@The Evolution of Physics, Cambridge UK, 1938
2581V. Kraft, Mathematik, Logik und ErkennenBKraft, Victor, 1947@Mathematik, Logik und Erfahrung, Wien, 1947
2583W. Kneale, Probability& InductionBKneale, William!1949@Probability and Induction, Oxford, 1949
2584Gunther, Behind the CurtainzOriginal Courtain.BGunther, John, 1949@Behind the Curtain, New York, 1949
O(auf Reise)2585Orson Welles, Invasion from Mars, & Other Interplanetary Stories (von anderen Autoren)BWelles, Orson, 1949@Invasion From Mars. Interplanetary Stories, New York, 1949
OOktober2586Fränzel, Der erste August. Schauspiel16Vermutlich privates Manuskript. (1.8.14 in Pensionsschule, Leipzig) +BMaritain, Raïssa, 1945@Adventures in Grace, New York, 1945
2587M. Cornforth, Science vs. Idealism. + (marxistische Kritik an logischer Analyse und Positivismus, besonders Carnap.)BCornforth, Maurice, 1946@Science versus Idealism, London, 1946
2588A. Pap, Elements of Analytic PhilosBPap, Arthur, 1949@Elements of Analytic Philosophy, New York, 1949
2589Mario Pei, The Story of Lang. + 🕮BPei, Mario, 1949@The Story of Language, Philadelphia, 1949
2590Runes, Letters to my SonBRunes, Dagobert D., 1949@Letters to My Son, New York, 1949
2591Whyte, The Unitary Principle in Physics & BiologyBWhyte, Lancelot, 1949@The Unitary Principle in Physics and Biology, London, 1949
ONovember2592Ed Haskell, Lance +BHaskell, Edward F.!1941@Lance. A Novel About Multicultural Men, New York, 1941
2593Reichenbach, On the Theory of Probability +BReichenbach, Hans, 1950@„On the Theory of Probability“, Felix Kaufmann. A Memorial, 1950, 11f
2594Raïssa Maritain, (Teil aus Selbstbiographie)17Vermutlich entweder Maritain, We have been Friends Together oder dies., Adventures in grace. (k)BMaritain, Raïssa, 1942@We have been Friends Together, New York, 1942
ODezember2595Mario Pei, The Story of Language (k)BPei, Mario, 1949@The Story of Language, Philadelphia, 1949
2600Hogben, From Cave Paintings to Comic StripsBHogben, Lancelot, 1949@From Cave Painting to Comic Strip, New York, 1949
OApril2601Asimov, Pebble in the SkyBAsimov, Issac, 1959@Pebble in the Sky, New York, 1959
OMai2602W. Ley, The Conquest of Space (mit Bildern von Bonestell) + (k)BLey, Willy, 1949@The Conquest of Space, New York, 1949
2603H. Margenau, The Nature of Physical Reality (k)BMargenau, Henry, 1950@The Nature of Physical Reality, New York, 1950
OJuni (SF)2604R. Crossman, The God that Failed. (Beiträge von 6 früheren Kommunisten; A. Koestler besonders interessant; auch Silone, Gide, Spender, Louis Fisher)BCrossman, Richard H. (Hrsg.)!1949@The God That Failed, New York, 1949
2605Shannon & Weaver, The Mathematical Theory of Communication. (k) 🕮BShannon, Claude Elwood, und Warren Weaver, 1949@The Mathematical Theory of Communication, Urbana, 1949
OJuli2606Whittaker, ET und Robinson, The Calculus of Observations; Numerical Mathematics (k)BWhittaker, Edmund Taylor, und George Robinson, 1932@The Calculus of Observations, London, 1932
2607Kendall, The Advanced Theory of Statistics, 2 Bände (k)BKendall, Maurice George, 1943@The Advanced Theory of Statistics, London, 1943
2608Martha Albrand, After Midnight. (k) (Amerikaner geht zurück nach Italien, Insel; de Cresti-FamilieBAlbrand, Martha, 1948@After Midnight, New York, 1948
2610I. DeutscheraOriginal Deutsch., Stalin (k) +BDeutscher, Isaac!1949@Stalin. A Political Biography, Oxford, 1949
OSeptember2611Quine, Methods of Logic (k)B, BQuine, Willard Van Orman!1950@Methods of Logic, New York, 1950
2612Lamont, Humanism as a Philosophy (k) +BLamont, Corliss, 1949@Humanism as a Philosophy, New York, 1949
2613Conklin, The Best of Science FictionBConklin, Groff, 1946@The Best of Science Fiction, New York, 1946
2614Kraft, V., Der Wiener Kreis +BKraft, Victor, 1950@Der Wiener Kreis, Wien, 1950
OOktober2615Alvataz del Vayo, The Last Optimist (Selbstbiographie) (k)BAlvarez@Álvarez del Vayo, Julio, 1950@The Last Optimist, New York, 1950
ONovember2616Dr. Fl. Dunbar, Mind & Body: Psychosomatic Medicine (1947, k) +BDunbar, Helen Flanders, 1947@Mind and Body, New York, 1947
2617Sibyl Moholy: Moholy-Nagy: Experiments in Totality. 1950 (k) Biographie. +BMoholy-Nagy, Sibyl, 1950@Moholy-Nagy. Experiment in Totality, New York, 1950
2618Manders, W. Interlingvistiko kaj Esperantologiok. Zuordnung, vl Zeitschrift ???
ODezember2619Steinhaus, Mathematical SnapshotsBSteinhaus, Hugo, 1950@Mathematical Snapshots, New York, 1950
2620Martha Hörmann, Mai 1911. (getippt von Fränzel)19Mai 1911 ???
2621Albrand, Wait for the Dawn. (Frankreich, Besatzung nachher)BAlbrand, Martha, 1950@Wait for the Dawn, New York, 1950
OJanuar 19512622Martha Hörmann, Tagebuch 1913 (geliehen von Fränzel)20Viell. Martha Hörmann, „Frankenfahrt. Pfingsten 1913“ (RC 025-101) oder „Sera-Sommer 1913“ (RC 025-101).
2623Dewey & Bentley, Knowing & the Known. (1949) (Gesammelte Aufsätze; sehr konfus.) 🕮BDewey, John, und Arthur Bentley, 1949@Knowing and the Known, Boston, 1949
2624Good, Prob. & the Weighing of EvidenceBGood, Isidore Jacob, 1950@Probability and the Weighing of Evidence, London, 1950
2625Albrand, None Shall Know. (k) (Schweiz, während des Kriegs, Gestapo)BAlbrand, Martha, 1946@None Shall Know, London, 1946
2626Gode, (IALA), Interlingua-English DictionaryBGode, Alexander, Interlingua-English. A Dictionary of the International Language, New York, 1951
OFebruar2627Alfred Neumann, Es waren ihrer sechs. (Die Anti-Nazi Studenten in München.)BNeumann, Alfred, 1944@Es waren ihrer sechs, Stockholm, 1944
2628Fränzel, Der Turm zu Babel (Schauspiel)21Vermutl. privates MS.
OMärz2629T. S. Eliot, Der FamilientagBEliot, T. S., 1950@Der Familientag, Berlin, 1949
OApril2630bAlle Einträge bis zum Ende der Seite sind mit einer Klammer der Bemerkung SF zugeordnet.J. R. Ullman, The White Tower (k)BUllman, James Ramsey, 1945@The White Tower, Philadelphia, 1945
2631A. Wald, Statistical Decision Functions (k)BWald, Abraham, 1950@Statistical Decision Functions, New York, 1950
OMai2632John Cousins, Secret Valleys. [Kreta] (k)BCousins, John, Secret Valleys, New York, 1949
2633Reichenbach, The rise of scientific Philosophy. (k)BReichenbach, Hans, 1951@The Rise of Scientific Philosophy, Berkeley, 1951
2636Borel, Valeur pratique & philosophie des probabilités (k)BBorel, Émile, 1939@Valeur Pratique et Philosophie des Probabilités, Paris, 1939
2637Santayana, Dominations & powers (k)BSantayana, George, 1951@Dominations and Powers, New York, 1951
2638Robert Payne, Red storm over Asia. (k) (1951, gute Darstellung der Bewegungen in den verschiedenen Ländern.)BPayne, Robert, 1951@Red Storm over Asia, New York, 1951
2640Fred Hoyle, The nature of the universe. (k) +BHoyle, Fred, 1950@The Nature of the Universe, New York, 1950
2641Feller, Introduction to probability theory + its applications (k)BFeller, William, 1950@An Introduction to Probability Theory and Its Applications, New York, 1950
2642W. Ley, Rockets, Missiles, & Space TravelBLey, Willy, 1951@Rockets, Missiles, and Space Travel, New York, 1951
2643Hans Morgenthau, In defense of the national interest. (k) 🕮BMorgenthau, Hans J.!1951@In Defense of the National Interest, New York, 1951
OSeptember2644E. Rostand, Cyrano de Bergerac. (k)BRostand, Edmond, 1951@Cyrano de Bergerac, New York, 1951
ONovember2645Bradbury, The Martian ChroniclesBBradbury, Ray, 1950@The Martian Chronicles, New York, 1950
ODezember2646IALA, Grammar of Interlingua.23Gode und Blair, Interlingua. (k)BGode, Alexander, und Hugh E. Blair, Interlingua. A Grammar of the International Language, New York, 1951
2647Weeks, How to file & indexBWeeks, Bertha M., 1939@How to File and Index, New York, 1939
2648Rosenbloom, The elements of mathematical Logic (k)BRosenbloom, Paul, 1950@The Elements of Mathematical Logic, New York, 1950
2649Asimov, The stars, like dust (k)BAsimov, Issac, 1951@The Stars, Like Dust, New York, 1951
OFebruar2658L. F. Budenz, Men without facescOriginal fears. (k)BBudenz, Louis Francis, 1950@Men Without Faces, New York, 1950
2659ZilboorgdOriginal Zillboorg., Gr., Sigmund Freud. (k)BZilboorg, Gregory, 1951@Sigmund Freud, New York, 1951
2660Wollheim, The Portable Novels of Science (k); darin:25Gemeint sind die folgenden beiden Titel aus dieser Reihe.
2661H. P. Lovecraft, The Shadow out of Time (k)BLovecraft, H. P., 1945@The Shadow out of Time, New York, 1945
2662O. Stapledon, Odd John (k) +dettoBStapledon, Olaf, 1945@Odd John, New York, 1945
2663Mohr (Herausg.), Das Wort der Verfolgten. (Gedichte). (k) +BMohr, Oswald, 1945@Das Wort der Verfolgten, Basel, 1945
2664Ryle, The Concept of mind (k)BRyle, Gilbert, 1949@The Concept of Mind, Chicago, 1949
OMärz2665R. A. Heinlein, The green hills of Earth (k) +BHeinlein, Robert A., 1951@The Green Hills of Earth, Chicago, 1951
2666Fränzel, Krieg und Frieden, Gedichte 1914 – 3726Vermutl. privates MS. (k) 🕮
OApril2667L. Padgett, Tomorrow & tomorrow (k)BPadgett, Lewis, 1951@Tomorrow and Tomorrow, New York, 1951OMai2668Bradbury, The illustrated man. (k) Science FictionBBradbury, Ray, 1951@The Illustrated Man, New York, 1951
2669De Finetti, La prévision. (k) +BDe Finetti, Bruno!1935@„La logique de la probabilité“, Actes du Congres International de Philosophie Scientifique, Paris, 1935, 31–39
OJuni2670Fränzel, Pob (Lustspiel)27Vermutl. privates MS. (k)
2671Fränzel, Fahrt ins Blaue28Vermutl. privates MS.2672Lustspiel29Vermutl. privates MS. (k)
2673Gernsback, H., Ralph 124 C41+BGernsback, Hugo, 1925@Ralph 124C 41+, Boston, 19252674v. Frisch, Bees … (k)BFrisch, Karl von, Bees. Their Vision, Chemical Senses, and Language, Ithaca, 1950
2675Lukasiewicz, Aristotle’s syllogistic (k)BLukasiewicz@Łukasiewicz, Jan, 1951@Aristotle’s Syllogistic from the Standpoint of Modern Formal Logic, Oxford, 1951
Siglen und Abkürzungen
A. Verzeichnis der Siglen, Abkürzungen, Zeichen und Indizes
1. Siglen
Von den Herausgebern definierte Abkürzungen für Nachlassressourcen, Literaturausgaben, etc.
AB
Erste, später gekürzte, englischsprachige Fassung von
Carnaps Autobiografie (UCLA CM03, M-A3, M-A4 und M-A5)
Aufbau
Carnap, Der logische Aufbau der Welt
CH
Carl Gustav Hempel Papers, Archives of Scientific Philosophy‚
Hillman Library, University of Pittsburgh
DOI [xxx]
Digital Object Identifier, abrufbar als https://doi.org/xxx
HF
Herbert Feigl Papers, University of Minnesota, Collection 1065
American Association for the Advancement of Science
ads.
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ACSL
American Council of Learned Societies
AE
Ausfuhrerklärung (bzw. Amt wo man eine solche abgeben kann)
APA
Americal Philosophical Association
AS, ASe
Axiomensystem(e)
ASL
Association for Symbolic Logic
B.
Herbert G. Bohnert
b. fr.
Belgische Franc
BP
Bedpan
Br.
Brunswik(s)
CC
Cowles Commission
Chic.
Chicago
CNY
Schule ??? Central New York School ???
CW
Carola Giedion-Welcker
d. c., d. of c.
degree of confirmation
Def.
Definition
ECA
Educational Credential Assessment ???
Eli
Elisabeth Carnap
Enzykl.‚Enc.
Enzyklopädie
E. T.
Eastern Time, Zeitzone in den USA
fra frc
Französische Franc
G
Haim Gaifman
H bzw. H und H
Carl Gustav Hempel oder Olaf Helmer bzw. Hempel und Helmer
I. C.
Illinois Central Railroad bzw. Bahnhof derselben
IALA
International Auxiliary Language Association
IL
International Language
JSL
The Journal of Symbolic Logic
k
Kartothek
L. A.
Los Angeles, manchmal auch Los Alamos
Logic of Sc. Gruppe		
Logic of Science Gruppe (Morris’ Gruppe für Wissenschaftslogik)
McK
Richard McKeon
Mich. C.
Michigan City
ML
Mathematical Logic
MPC
Modal Propositional Calculus ???
MPL
Modal Proposition Logic ???
MS
Manuskript
Mts.
Mountains
N
Otto Neurath, im Jahr 1964: Naomi Grey
NW, N. W. U.
Northwestern University, Chicago
P
Private Adressen ???
Pac. Gr[ove], P. G[r].
Pacific Grove
PC
Propositional Calculus
Pk.
Park
PL
Proposition Logic ???
PM
Russell und Whitehead, Principia Mathematica
pr., Prob.
Probability
Rez.
Rezension
RS bzw. Res. Sem.
Research Seminar
Sc.
Science
SD
Sonderdruck
SF
Santa Fe
Soc Sc
Social Science
Spr Qu
Spring Quarter
TB
Tie-Breaker
T. V.
Thomas Vernor Smith
T. V. A.
Tennessee Valley Authority
VE
??? 15.10.50
wire rec
wire recorder
YWCA
Young Women’s Christian Association
3. Zeichen und Indizes
1. 3.1 Von Carnap verwendete Zeichen
Dies sind alle nicht einem gängigen Alphabet (lateinisch, kyrillisch, griechisch) angehörigen Zeichen, die Carnap im Text der Tagebücher und Leselisten verwendet.
\(\mathcal{K}\)
Gekauft
\(\mathcal{V}\)		
Vorgelesene oder vorgetragene (Theater)
+
[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
⚬
[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
-
[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
△
[Bezug unklar, vermutlich erotisch]
2. 3.2 Von den Herausgebern verwendete Zeichen und Indizes
🕮 >Seitenwechsel
Gestrichene und unleserliche Passage
Unleserliches Wort oder Zeichenfolge
Mehrere unleserliche Wörter
Lücke im Text
TEXT
Von Carnap gestrichener TEXT
TEXT
Von Carnap hervorgehobener TEXT
TEXT
Von Carnap langschriftlich formulierter TEXT
TEXT
Von den Herausgebern hinzugefügter TEXT
TEXT
Von den Herausgebern gestrichener TEXT
TEXT		
Von Carnap später hervorgehobener TEXT
TEXT
Von Carnap später eingefügter TEXT
TEXT
Von Carnap später über vorhandenen eingefügter TEXT
🕮
rc}\TEXT\
Von Carnap später in die Kopfzeile eingefügter TEXT
TEXT
Sich wiederholender und von Carnap durch
Wiederholungszeichen positionierter TEXT
TEXT
TEXT Carnaps in einer textkritischen Fußnote
a
Nummerierung einer textkritischen Fußnote (im Seitenfuß)
1
Nummerierung einer Erläuterungsfußnote (im Seitenfuß)