58Tagebuch 22. IX. 1952 – 30. VIII. 1954 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 18. X. 1952

HeidenPHeiden, Masseur ??? Massage. (Er biegt am Stahlgürtel die beiden schrägen Stützen nach außen, sodass sie nicht drücken können.) (Mittags Ina 🕮 zu OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle OppenheimPOppenheim, Gabrielle, 1892–1997, verh. mit Paul Oppenheim zum Lunch; er drängt sie hartnäckig „Paul“ zu sagen.) Nachmittags 42 Minuten auf (10 Minuten gegangen; Stahlgürtel mit Handtuch; keine Druckschmerzen, aber ich bin zu sehr gespannt). – 6 ½ nochmal auf mit Stahlgürtel. Im Stehen spüre ich Druck auf linker Seite und setze mich wieder aufs Bett. Ich stehe nochmal auf, nur um mich auf den nahen Stuhl zu setzen und dort den Gürtel richtig zu machen. Aber plötzlich Muskelkrampf auf der linken Seite. Ich erschrecke sehr und gehe wieder zu Bett. Zunächst Angst, ob es vielleicht doch etwas im Rückgrat war. Nur langsam kann ich mich im Liegen entspannen, der Schrecken ist mir zu sehr in die Seele gefahren. Dann drehe ich mich auf die rechte Seite und taste mit der Hand den Rücken ab; es ist nichts am Rückgrat, aber empfindliche Stellen auf Hüftknochen und Beckenknochen. Ich lehne mich gegen die Rolle, mit Heizkissen dazwischen. Schließlich esse ich etwas. Das leise Ziehen in den Muskeln an der Rolle ist ein wenig unangenehm und hindert mich, ganz zu entspannen und die Seele zu beruhigen. Ich lege mich zurück auf den Rücken. 8h auf Inas Rat ein Codein mit Aspirin. Dann fühle ich mich besser, auch die Seele kann sich etwas beruhigen. 10 ½ 1 ½ Nembutal, 12 ½ nochmal ¾ Nembutal. Die Magensäure plagt mich; ich nehme Milch, Tums, AMT. – Gut geschlafen. Angenehmer Traum. –