65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 1. X. 1954

Ich berichte Traum zum ersten Mal (von voriger Woche, nicht aufgeschrieben): Mädchen singt Sta. Lucia, ich singe mit. – Er sagt: Er hat den Eindruck, es geht mir recht gut. Ich bestätige es. Er fügt hinzu, dass Dr. Wallis guten Job getan hat. – Er fragt, wann ich die letzte allgemeine medizinische Untersuchung gehabt habe; er ist erstaunt, als ich sage: Frühling 1952. Er rät: medizinische Untersuchung, schlägt Dr. Weinberger vor, weil ich sage, dass wir keinen Hausarzt haben. Er sagt, das ist ihm wichtig, um Möglichkeiten und Ziele der Therapie zu bestimmen. Er fragt, was meine Ziele dabei seien. Ich sage: Erstens Überwindung der Hindernisse (Stehen, Sitzen usw.) für Arbeit und Leben; wenn möglich, wäre wünschenswert, aber nicht notwendig, solche Verbesserungen wie: gutes Einschlafen ohne Nembutal, sodass ich auch abends mit Freunden sein könnte, und ohne Dexedrin. – Er gibt mit die Rechnung; er sagt: er übergibt sie persönlich, absichtlich. Ich frage: Soll ich auch Scheck persönlich geben? Er: Ebenso gut. Ich: Wohl damit ich den Eindruck habe, selbst den Akt getan zu haben.