Jo und Sabine kommen aus Jugoslawien (mit der Bahn. Sie waren mit einer Jugendgruppe, meist Mädchen, auf der Insel Krk, östlich von der Halbinsel 🕮 Istria. Auf der Rückreise haben sie die riesige Höhle bei Postojna besichtigt, die ich 1910 gesehen habe. Jo sagt, ich soll die Lösung von Hannelieses Problem bestände doch offenbar darin, dass sie weiter zusammenhalten müssten; aber ich sage, dass Werners Affäre nicht nur eine Ferienangelegenheit war, sondern anscheinend etwas Dauerndes ist. Dagegen meint er, ich müsse Werner sagen, dass er das aufgeben und wieder zu Hanneli zurückkehren solle. Damals in 1927, als Vater Schöndube Chacha einlud, mit allen Kindern hinüber zu kommen, wäre das auch verkehrt von ihm gewesen; und für uns wäre es besser gewesen, wieder ganz zusammen zu leben! Auf sein Zureden hin beschließe ich dann doch, heute Werner zu sehen, wie Hanneli wünscht.) 5 – 7 ½Hanneliese und Werner hier. (Ich sehe ihn zum ersten Mal. Ich frage, was er zum Prospekt von Hannelieses Kommen nach Amerika denkt. Er meint, das ist eine sehr gute Gelegenheit für sie, ihren Horizont zu erweitern. Ich spreche dann von der kritischen Situation in ihrer Ehe, und dass es vielleicht gut wäre, mal Ferien von einander zu haben. Er stimmt zu, dass Schwierigkeiten und eine kritische Situation da sind. Er oder Hanneli sagt, dass sie uns Eltern als Vorbild darin genommen haben, sich nicht an die Konventionen zu binden, sondern neue Formen zu finden. Auf meine Frage sagt er, dass wohl eine gute Aussicht bestände, dass die Ehe wieder in ein gutes Geleise kommt. Über Erika: Sie haben es noch nicht näher überlegt, aber er sagt, dass dies sich sicherlich gut lösen lassen werde, da sie eher an ihm hängt, und er sich um sie kümmern wird; in Riedheim und bei anderen Gelegenheiten, wo sie von den Eltern getrennt war, hat sie nicht zuviel Heimweh gehabt. – Er will versuchen, die Aufträge von Firmen, die bisher Hanneli ausgeführt hat, selbst weiter zu führen, 🕮 damit sie diese Firmen nicht verliere. Ich frage, ob Hannelis Einkommen nur für ihren Unterhalt verwendet wurde, während Erika von Werner unterhalten wurde; sie sagen, sie haben das nicht so getrennt, aber er meint, dass er dann für Erikas Unterhalt sorgen kann; Hanneli sagt halb im Scherz zu mir: und Du zahlst mir dann für die Arbeit, die ich Dir tue; und ich sage: gewiss. – Nachher noch etwas über ihre Arbeit und den Graphologenkongress jetzt in München. Ich empfehle ihm Machlo Broschüre.) Chacha kommt und plaudert noch mit. Dann Abschied; ich sage, dass ich mich freue, ihn kennengelernt zu haben; er küsst zum Abschied Chacha auf die Backe. –Johannes und Sabine kommen zum Abendessen, und wir plaudern dann bis 10h. (Sie erzählen von ihrer Reise und der Arbeit von Christians Gruppe, auch in Sizilien und Israel.)