70Tagebuch 1. I. 1966 – 5. I. 1967 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 19. XII. 1966

(Beim Haarschneider langes Warten. Brief an Erna.) Mittags Peter Young und Frau aus Ojai mit Steve und 2 anderen Jungen. (Ich habe lunch und spreche mit den beiden. Er ist 56, war oder ist Lehrer in Ojai an der Ortsschule. Jetzt haben sie mehrere Knaben bei sich, die die H. V.School besuchen. Ich frage, ob da ein Unterschied ist zwischen Jadar und Jordan. Ich stimmte sehr mit letzterem überein, ähnlich deutschem LEH. Jetzt berichtet Erika, dass Jordan so strikt ist. Da fiel mir ein, dass beim Gespräch mit Jordan und Jadar Jordan sagte: Natürlich haben verschiedene Erzieher verschiedene Auffassungen darüber, ob man streng die Konventionen einhalten soll; und Jadar sagte lächelnd dazu: Ja, bei mir dürfen sie nicht so herumlaufen und anziehen, was sie wollen. Y ist sehr verständnisvoll; er sagt, es ist bedauerlich, dass Jadar so streng ist; er glaubt, aus eigener Unsicherheit. Wir stimmen sehr überein, dass für die Kinder wesentlich ist, zu spüren, dass man ihnen Vertrauen schenkt. Ich frage, sind unter den Lehrern nicht ältere, die dies verstehen und ihn beeinflussen könnten. Y: Jadar hat das Gefühl, er muss alles selbst entscheiden. – Er bittet uns, ihn aufzusuchen, wenn wir mal wieder nach Ojai kommen.) – Brief an Gerhard Gramm geschrieben (dabei entdecke ich, dass von meinem letzten Brief, 16. 12. 65, Original und Kopie hier sind! Vielleicht habe ich also seit meinem Besuch in Deutschland ihm keinen Brief geschickt!) – [Hanneli mit Steve, Erika, und Becky nach Altadena, um Ika, den Negerjungen, aufzusuchen; sie konnte nicht telefonieren, weil Ikas Vater nicht im Telefonbuch ist; als sie hinkommen, ist niemand zu Hause. Abends ruft Ika an.] – (2 andere Mädchen kommen nach dem Abendessen. Steve bleibt über Nacht; auf der Couch im Wohnzimmer.) 🕮\Hannelis Kollision\