67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 24. IV. 1963

Überlegungen über unmessbare Mengen (Hausdorff gelesen). Ina über mein Testament (Shufro hatte vorgeschlagen, 🕮 dass ich meine Hälfte des Vermögens im Testament bestimme als einen trust, einzurichten nach meinem Tod; sodass Einkommen davon an Ina geht so lange sie lebt, und nach ihrem Tode das Kapital an (Chacha und) die Kinder gehen. Ina hat mit Magda Jokl gesprochen, und die hat gesagt, es wäre doch besser, wenn ich 30 Tausend jetzt schon auf Inas Namen eintrage, als ihr getrenntes Eigentum. Das ist die Grenze, die man ohne Geschenksteuer geben kann; das wäre vorteilhafter für Ina, falls eine starke Abwertung der Aktien eintreten würde. Ich sage, das scheint mir nicht nötig, weil sie doch die andere Hälfte allmählich aufbrauchen kann, und zugleich noch immer das Einkommen von meiner Hälfte hat. Sie wird sehr emotional; sie ist böse auf die Kinder, weil deren Existenz sie verhindert hat, Kinder zu haben. Ich sage ihr später, dass ich den Eindruck habe, dass sie einen Hass gegen die Kinder hat; sie sagt, nicht persönlichen Hass, aber doch resentment aus den genannten Gründen. Sie habe große Angst vor der Möglichkeit, einmal arm dazustehen, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig ist. Ich sage, sie braucht doch nicht solche Sorge zu haben, da sie die eine Hälfte frei zur Verfügung hat, sodass sie immer, wenn nötig, auch vom Kapital zehren kann. Ich sage, dass ich nur das Richtige tun will; und dass ich selbstverständlich in erster Linie für sie sorgen will, aber, da das Vermögen jetzt so unerwartet gewachsen ist, ich auch für die Kinder einen Teil sicherstellen möchte.) 🕮