61Tagebuch 4. III. 1959 – 17. XII. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 20. XI. 1959

11 zu Dr. Seiff (nach 4 Monaten. Druck normal, Sehfeld fast unverändert. Ich soll in 4 Monaten wiederkommen.) – 5 ½ – 7 ½Party bei Kaplans „zu Ehren von Myra und George“. (Gertrud Jaeger und ihr Mann Selznick16Philip Selznick (1919-2010) sind da; Ina sagt, sie spricht fließend, aber bei mir stottert sie doch noch. Dr. Kupper, nur kurz begrüßt, mit Frau. Virginia Morris (die ich nicht erkenne und, als Ina zu „Herb“ Bezug annimmt, für Frau Kupper halte). Dr. Mood17Alexander McFarland Mood (1913-2009) https://www.informs.org/Explore/History-of-O.R.-Excellence/Biographical-Profiles/Mood-Alexander (er spricht mit mir, er ist der Autor 🕮 des Statistikbuches, war bei Rand, hat jetzt eigene Firma „Gen. analysiscorp.“ oder so, untersucht Verfahren für Firmen oder Regierungsinstitutionen mit Hilfe von mathematischen Modellen.) Dr. Geifer, Psychiater, jetzt in Trainingsanalyse, fragt, was ich von Psychoanalyse halte; ich erzähle von meiner Analyse; ich sage, dass die verbreitete Befürchtung, dass Analyse die Kreativität zerstören könnte, unberechtigt ist, und er stimmt entschieden zu; Dr. und Mrs. Brouché, sie kann sich nicht entschließen, anzufangen, Therapie zu geben, hat selbst Kinder .) Ich bin nachher müde und enttäuscht (es waren zu viele Leute, daher mussten die, die mit mir sprachen, stehen, während ich saß; oft verstand ich sie schlecht bei dem allgemeinen Gesumme . Mir scheint, nur bei kleiner Party kommen gute Gespräche heraus. – Ferner bedrückt mich, dass Kaplan mir gesagt hat, er findet die jetzige Diskussion im Department so aussichtslos; er will mit Dodd sprechen, er möchte entweder aus dem Department weg, oder es sollte ein eigenes Department für mathematische Logik gemacht werden. Ich sage, er soll das nicht überstürzen; er sagt, er wird nicht weggehen aus dem Department solange ich noch da bin.)