60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 30. XI. 1958

12 ½ – 2 ½David und René Kaplan hier. (Wir sitzen im Patio. Über die Möglichkeit einer Junior Fellowship für David in Harvard. René sagt, sie ist selbstverständlich bereit, überall hin zu gehen, wo David etwas Gutes findet; das Haus würde sie leicht vermieten. David sagt, dass früher, vermutlich Tarski, ein solches Gesuch für Montague gemacht hat; er ist interviewt worden, aber hat es nicht bekommen. – Über Renés Thesisplan. Sie möchte empirische Untersuchung machen, basiert auf Material in Students Health usw., wie sich die Voraussagen von Psychiatern und anderen in Bezug auf sexuelle Entwicklung bestätigt haben. Sie ist sehr interessiert an Meehl’s kleinem Buch. Sie ist nicht sicher, ob sie Methodologien jetzt schnell lesen sollte, für mündliches Exam Mitte Januar. Ich sage, lieber nicht; in der These soll sie die methodologische Seite nicht zu sehr betonen, weil sie sonst sehr vieles, das sie noch nicht kennt, lesen müßte. Sie akzeptiert das ohne große Enttäuschung (sie hatte gehofft, dass ich in ihr Komitee kommen würde); sie sagt, ob sie denn zuweilen mit mir sprechen kann, wenn sie bei der These methodologische Probleme hat; ich: natürlich immer.) – An deutscher Logik. – Abends 9-nach 11 am TV sehen wir „Random “; 🕮 es berührt bewegt mich wieder stark. – (Abends gegen 12h bringt Ina mir noch Toast und Eiscreme; ich habe mir vorher schon Bottle mit Half und Half geholt. Dann muss ich eingeschlafen sein, aber dazwischen noch mein Licht ausgeschaltet haben. Ich erwache 3:45 AM; habe zu meinem Erstaunen gar keine Magenbeschwerden; vor dem Einschlafen habe ich versäumt: Augensalbe, Half und Half, Pro-Banthine, Heizkissen. Trotzdem gut geschlafen. Ich nehme Augentropfen; esse Toast und Half und Half, nehme Pro-Banthine. Dann schlafe ich weiter gut!)

XII / 1958