67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 1. IV. 1963

Weiter über limit Axiome. 2:30 zu Dr. Mott. (Er fragt, ob dies dann jetzt das letzte meeting ist, wie wir es als möglich überlegt hatten voriges Mal. Ich: Und was raten Sie mir? Er lacht nur. Ich: Dann denke ich, ich will hiermit schließen. Er sagt, ich soll auf jeden Fall vor der Abreise nochmal telefonisch berichten, wie es geht; und wenn ich will, kann er dann noch ein oder zwei Sitzungen arrangieren. – Ich erzähle von Feigl Konferenz, erfreuliche Diskussionen, persönliche Gespräche mit Feigl. Über Grover Maxwells Schockbehandlung; über Meehls Verfügung für Schockbehandlung, wenn er mal tiefe Depressionen haben sollte. Er sagt, er würde die umgekehrte Verfügung machen. – Über Mexikoplan. Er erzählt von Dr. Linden, der eine Zeit in Mexiko war, dann aber zurückkam; er durfte dort nicht privat Patienten behandeln, 🕮 und als eins der Kinder hernia bekam und schnell operiert werden musste, konnte er am weekend keinen Spezialisten finden. Er sagt: Wenn man in fremdes Land geht nur aus negativen Gründen, um vor etwas wegzulaufen, so wird man sich nicht glücklich fühlen; man muss Gründe haben, warum man dort sein will. Er fragt, ob wir wissen, wo wir wohnen werden. Ich: nein; die Verwandten haben das große Haus nicht mehr; Yvonnes Mutter bot uns ihres an für eine Zeit, aber das hat Nachteile. Wir werden zunächst in ein Hotel gehen und uns dann umschauen. Der Grund ist ein schwieriges Problem; aber für Ina würde es schwer sein, sich für längere Zeit zu trennen.)