12-3 Christoph und Klopfers hier. (Christoph wohnt auch im Hotel Drucker. Klopfers hatte ihn zum Frühstück, und dann zum Gespräch über Christophs Dr These: die Auffassungen in Amerika über Extraversion und Introversion. Klopfers sehe ich zum ersten Mal in diesem Jahr. – Christoph hat soeben Brief bekommen, dass Christiane in Schule sehr schwach in Latein; Christoph sagt, zu Hause kann sie es immer gut; Klopfer meint, vielleicht ist es Protest gegen des Vaters Abwesenheit. – Wir besehen viele Fotos von Christophs Familie, und Bergen. Erna erzählt von Gertrud Cloos, dass sie nach Wangen am Bodensee gezogen war, und sie dort plötzlich an einem Herzanfall gestorben ist. – Klopfer und Christoph über allerhand Psychologen in Amerika und ihre Auffassungen.) Zusammen Mittagessen. – Nachmittags 4-8 mit Christoph. (Er hat anscheinend allerhand Resentment gegen Christiansen, 🕮 weil der so autoritativ über alles bestimmte; z.B. dass Katholizismus besser sei für Frauen; daher wurde Hanneliese katholisch; Eline war schon in Mexiko katholisch getauft worden auf der Esperanza, weil die Großmutter das sehr wünschte, weil sie schockiert war über den sündigen Ursprung. Eline und Hanneliese gingen beide zu den Englischen Fräuleins zur Schule. Christiansen half aber Christoph, indem er Eline und Chacha sagte, sie müssten eine Zeit lang die Graphologie alleine machen, damit Christoph sein Examen machen könnte. – Über Johannes. Er meint, der fühle sich in seinem Glauben im Grunde unsicher, nicht bewusst; und daher sei er so starr. Er bringt die Theologie sogar in die Predigten hinein, sodass die Bauern ihn sicher oft nicht verstehen. Aber er ist immer willig, mit allen zu sprechen und helfen, und daher schätzen ihn die Bauern hoch. Mit seinem Stand gegen Aufrüstung und Bomben ist Johannes nicht in einer Minorität; sehr viele Pfarrer und auch Kirchenleiter haben die Auffassung; aber sie haben der Kirchenvorstand will unbedingt Spaltung der Kirche vermeiden, und ermahnt daher alle, trotz verschiedener Standpunkte die Einheit zu bewahren und nicht zu scharf gegen einander zu polemisieren. Christoph sagt, die Hauptstütze des Kampfes gegen die Wiederaufrüstung ist die SPD; darum halten Johannes und Sabine auch zu ihr; und das macht Schwierigkeiten unter den Bauern, die alle die CSP unterstützen. Johannes ist vorsichtig, nicht direkt politisch zu sprechen. Aber Sabine ist sehr frank und spricht zu den Leuten gerade heraus. Sie hat keine eigene Auffassungen, sondern folgt immer Johannes. Johannes ist sehr nett mit den 3 Jungens. Johannes sei in der Stimme und Handbewegungen usw. mir erstaunlich ähnlich. – Über Annemarie und Annette. Annette hat in Stuttgart schwierige Zeit und war schwierig. Sie war gern in Weyarn. Jetzt ist sie sehr glücklich in Freiburg. Ina fragt, ob die Leute in Freiburg Gossip machen über Annemarie und Konni, und Annette vielleicht in der Schule darunter leidet. Er glaubt, dass nicht. Solche Beziehungen sind in Deutschland häufig. – Er sagt Ina später, er hörte Gerüchte, dass das Kind, das Hanneliese verlor, von einem anderen 🕮 Mann war. Er weiß nicht, ob es stimmt; aber Hanneliese und Werner hatten sich gegenseitig Freiheit gegeben. – Werners Bruder Gerhard ist Studienrat in Ulm; er ist religiös, und besucht manchmal Johannes, sie sind gute Freunde. – Annemarie und Annette sind auch religiös, beide haben sie sich vor einigen Jahren zusammen taufen lassen.) Christoph bleibt noch bis 10 ½ bei Ina.