69Tagebuch 31. XII. 1964 – 31. XII. 1965 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 4. VIII. 1965

Der erste klare sonnige Tag seit langem! Wir drei gehen mit Roh spazieren (am Müllerhaus vorbei, etwas hinauf in den Wald, im Bogen nach links herum, wieder hinunter, zwischen Gasthaus und Wirtschaftsgebäuden durch zurück.) – 3h Hanneli fährt ab. (Heute Gauting, Stockdorf, München; morgen nach Stuttgart. Trotz ihrer Kalendertage war sie hier oben oft munter, unterhielt sich lebhaft am Tisch mit fremden Leuten. Ich sage ihr, dass ich 🕮 und Mama in dieser schwierigen Zeit im Geist bei ihr sind; sie soll auch immer anrufen, wenn sie eine Aussprache braucht.) (Brief von Gittli, auch Rechnung für Sachen; Brief von Maue: Carl Max ist bedürftig für spezielle Bedankung für Kappel und für Gittli Zeitfreigabe.) – Nachmittags wir zwei mit Roh und Frau H. Nach W am Müllerhaus vorbei zur Grabstelle von Johannes Müller und einigen Familienmitgliedern, (und auch Fräulein Schäfer, Müllers Sekretärin, und der Baltin? Frau Elsbeth Krause. Roh sagt mir später, dass Müller ein richtiger Nazi gewesen sei, der Gäste ausgewiesen habe, wenn sie von seinen Auffassungen abwichen; der Sohn Michael Müller, Theologieprofessor, den ich 1937 hier getroffen habe, sei noch schlimmer gewesen, sodass er nachher nicht Professor sein konnte.) – Abends Tanzabend, Chacha und ich schauen eine ganze Weile zu, von der Empore (besonders die Quadrille, mit Sieglinde und ihrem Mann, dem „DuceMesierca40Sieglinde und Dr. Odoardo Mesirca)