7 aufgestanden. (Koffer gepackt; zuletzt packt Edith Jeffrey noch meine Jacke hinein. Jeffrey trägt ihr und dann mein Gepäck hinunter.) Nach dem Frühstück zur extra Sitzung 9:30-12 in Raum B. Man gibt mir Telegramm von Hanneli: „München“ (d. h. ich soll 🕮 durchfliegen bis München; sie schickt es von Stuttgart, also wird sie selbst wohl im Auto nach München kommen.) Die Sitzung war gleich nach meinem Vortrag von Kneale vorgeschlagen worden, weil damals zu wenig Zeit für Diskussion war. Kneale schreibt meine 4 Punkte an die Tafel; aber die werden überhaupt nicht diskutiert. Kneale ist chairman. Zuerst spricht Popper (ca. 20 Minuten, das meiste ist Zeitverschwendung. Zuerst die überspitzte These, dass Wissenschaftler beliefs vermeiden sollen! Vielleicht meint er, dass es auf den subjektiven Grad von Glauben nicht ankommt. Dann die These „Glaube ist nicht transitiv“; was er wirklich meint, ist, dass mit \(p(a‚b)\) nahe an \(t\), und ebenso \(p(b‚c)\), so kann trotzdem \(p(a‚c)\) beliebig klein seinjOriginal sein klein.. (Das ist bekannt, und ganz zwecklos hier). Noch mehrere solche Sachen. Ich unterbreche und sage: Wozu diese ganz bekannten Theoreme; wir können ebenso gut arithmetische Probleme diskutieren, hier gibt es doch gar keine Kontroversen. Schließlich wieder lange seine alte bekannte These, dass höhere Prob. kein gutes Kriterium für die Wahl von Hypothese ist.) Ich erwidere (ich bin willig, seine These, dass Wissenschaftler Glauben vermeiden sollen, zu diskutieren, sobald Popper uns einen Wissenschaftler nennt, der das wirklich getan hat. Dann sage ich, wie in einer früheren Diskussion: Regeln von accept. ist eine über-vereinfachte Prozedur; schrittweise Vereinfachung der Regeln durch Teilung der Hypothese in 2 oder mehr Klassen; schließlich ich: Man füge zu jeder Hypothese eine Zahl.) Hurwitz und andere sprechen noch dazu; sie kritisieren, dass meine Theorie noch nicht praktisch angewendet werden kann. Ich erwidere: Man soll nicht so ungeduldig sein: für 2000 Jahre hatten Aristoteles und die PhilosophenkOriginal Aristoteles und die Philosophen für 2000 Jahre hatten.nur deduktive Logik nur für einfachste Satzformen; Frege führte erst quantifier ein; ich kann die auch schon behandeln. 🕮 Kneale oder jemand sagt später: Anscheinend ist nun in einigen Punkten Einigung erreicht (ich hatte früher schon gesagt, dass die Distanz von mir zu Popper kleiner ist als die von ihm zu mir). Zum Schluss fordert Kneale mich auf, ein Schlusswort zu sagen. Ich sage: nicht so viele Kontroversen; jeder soll nach seiner Methode versuchen; die Zukunft wird dann zeigen, wo die fruchtbaren Ergebnisse sind. –Mit Jeffrey im Taxi zum Hotel Westend; ich nehme Zimmer daneben im Astoria Hotel, Gloucester Platz 90, nahe Baker St. Mit Jeffrey zum Mittagessen. Dann mit ihm zum Panam (ich lasse streichen die Reservation für heute Abend nach Stuttgart, weil da kein Platz mehr für München ist; ich mache Reservation für morgen vormittag, und telegraphiere an Maue.) – Ich nehme ein Zimmer im Astoria Hotel, Gloucester Place 90. – Jeffrey bringt mich zu einem kleinen Restaurant; wir verabschieden uns, und ich esse dort zu Abend. Auf meinem Zimmer im Hotel funktioniert die Lampe am Bett nicht; die Frau stellt auch fest, dass in der Lampe etwas falsch sein muss; sie hat aber keine andere. So muss ich abends, wenn ich Newsw. lesen will vor dem Waschtisch stehen und Zeitschrift ganz hoch halten unter die Lampe. Nach einiger Zeit habe ich genug davon und nehme stattdessen ein Bad.