52Tagebuch 27. XII. 1947 – 30. XII. 1948 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 6. III. 1948

Plötzlich fällt Goldfüllung aus Frontzahn heraus. Ich gehe zu 🕮Zahn­arzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt; er zementiert es einfach wieder hinein, ist aber nicht sicher, wie lange es halten wird; wenn es wieder herausfallen sollte, will er andere Methode nehmen. – Nachmittags 3 ½ – 6 (!) HayakawaPHayakawa, Samuel Ichiye, 1906–1992, am. Psychologe und Politiker hier. Er ist nett, intelligent, interessant. Er ist sehr tätig: in Corp.; kan kultur-anthropologische Untersuchung von Negern, und anderen. Er hat jetzt unbezahlten Urlaub vom Ill. Institute of TechnologyIIllinois Institute of Technology (IIT), Chicago IL; sagt, sein BuchBHayakawa, Samuel Ichiye!1939@Language in Action, New York, 1939 bringt ihm mehr Geld als eine akademische Stellung (bisher 350 000 ).12Vermutl. Hayakawa Language in Action, LL .His first book on semantics, Language in Thought and Action, expanded its forerunner Language in Action (1938 to 1941). With five editions (1949 to 1991), Language in Thought and Action helped to popularize Alfred Korzybski’s general semantics and semantics in general, while semantics or theory of meaning was overwhelmed by mysticism, propagandism and even scientism. (Hayakawa war Leiter der International Society for General Semantics) Er möchte weg, aber gern in Chic. bleiben; fragt nach unserer Universität. Ich erkläre, dass im Department hoffnungslos (er ist überrascht, dass ich keinen Einfluss habe). SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hat ihn erwogen, er hat auch schon bei Komittees gesprochen (z. B. Human Development). Vielleicht ist da was möglich. Er sagt, dass seine Zeitschrift Etc. und die Gesellschaft für Semantik seit Jahren von Korz. getrennt sind; dieser war zu dominierend. Er sagt, ist beeinflusst von unserem Empirismus, z. B. mein „Philosophie und logische Syntax“. Ich: Wir wünschten einen populären Schreiber für unsere Sprachauffassung; er: das möchte er tun!