65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 18. IV. 1955

Ich berichte Traum 159 über den Doktor (Quadrattabelle, slide rule, Schwimmteich, Sonnenbad, die anderen umdrängen ihn; ich schicke ihm die Tabelle). Assoziation: Agnes redet so viel zum Vater; ich schweigsam; ich dachte: ich hätte auch etwas zu sagen. Später als Student: schüchtern mit Mädchen zu sprechen; in einem Gedicht: „aber ich kann denken!“ (warum nicht „fühlen“?) Gedichte habe ich nie gezeigt; ausgenommen eines, das zeigte Flitner mir 1937. Schwimmteich: Schwimmen mit Feigl, in Maine. slide r. ist Penis; Tabelle ist besser, als Superpenis. Zu standard devi: ich möchte wissen, wie groß objektiv meine Deviation von der Norm ist. –Der Doktor: Hier sind allerhand Erinnerungen usw.; aber der Zusammenhang ist nicht klar; es scheint, das hat etwas zu tun mit ihm. Ich: Ja, offenbar meine Beziehung zu ihm; aber ich weiß auch nicht, genau was. Vor einigen Wochen hat er etwas persönlicher gesprochen zu mir; das freute mich, und ich fühlte, dass es mir leichter macht, zu ihm zu sprechen; aber die Hemmungen sind natürlich doch noch nicht verschwunden. Er: Wie ging es mir diese Woche, mit dem Rücken usw. Ich: An einigen Tagen saure Muskeln, aber ich gab dem nicht mehr so nach; an anderen Tagen gut; gestern guter Tag: Kalish und Montague hier, wir alle zusammen; abends mit Ina, gute Stimmung, und guter Sex; vor einigen Tagen abends Mißstimmung, dann Sex nicht so gut.