55Tagebuch 28. XII. 1950 – 28. XII. 1951 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

XII / 1950aTeile dieses und des folgenden Eintrags befinden sich auch am Beginn des vorigen Konvoluts, werden hier aber nur einmal abgedruckt.OChicago IL 3 ½ – 8 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Ich stelle Fragen: Was ist mit „Übereinstimmung mit randomness“ gemeint in der Untersuchung von NymanPNyman, Alf Tor, 1884–1968, schwed. Philosoph über \(\pi{}\) und alle ?.1Erl ??? Dann Einiges über Rechenmaschinen.)

Vormittags langes Gespräch mit GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus. (Sie ist jetzt so erregt über ErnstPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus, dass sie in Tränen ausbricht, wenn sie erzählt über die verschiedenen Züge, unter denen sie besonders leidet. Sie hängt noch an ihm, aber die negative Seite überwiegt doch jetzt stark. Darum meine ich, sie muss doch ernstlich erwägen, sich zu trennen. Sie hat nur vor, 4 – 6 Wochen nach NY. Ich rate, es länger zu machen, und vielleicht bis Mai, wenn ihre Freundin aus Afrika nach NY kommt . Aber jetzt nicht definitiv beschließen, sondern abwarten, wie die Dinge sich entwickeln. Vielleicht findet ErnstPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus sich zurück zu „Marianne“, eine ältere deutsche Dame in L. A.‚2Hier: Los Alamos. die ihn befürsorgt). – 3 ½ – 5 PalterPPalter, Student hier. (Über seine Doktorthese, über Philosophie der Relativität. Er erklärt, dass der Hauptinhalt nicht Physik ist, sondern Philosophie. Er meint, im Department sei kein Professor, der sich für Methodologie besonders interessiert, wohl aber im College Physical Science Kurs, wo er auch unterrichtet.) Abends ⚬, zum ersten Mal seit Monaten.

ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier mittags.

3 ½ – 5 ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph hier. Über sein Seminar Paper über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–403Carnap, „Empiricism, Semantics and Ontology“. (siehe S. k).

I / 1951 Vormittags 40 min. im Park spazieren. – Nach 4 ½ – 6 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. Er hat neue Idee für Doktorthese. (Konstruktion einer Sprache, die die gewöhnlichen Begriffe auf Elemente zurückführt, unter Berücksichtigung der Etymologie. Es wird nicht klar, wie dieser historische Gesichtspunkt zu dem Ls passt.)

Erste Vorlesung: Advanced Symbolic Logic. 11 ½ – 1, in Swift, 208.

Departmentlunch. (Ich kündige Programm für Departmentseminar an; es soll nächste Woche beginnen.) Hin und zurück zu Fuß, mit Ina, weil die Straßen 🕮 eisig sind. Nicht besonders müde. Ich bin froh, dass die Rückenübungen schon heute Wirkung zeigen. Ich bin auch letzthin meist länger am Schreibtisch; nicht mehr hingelegt vor den Mahlzeiten; ich trage jetzt in die Vorlesungen pad Gürtel, zu Hause abwechselnd ihn und 2 flache (nicht mehr Metallgürtel).

Beginn von Vorlesung Math. (Diesmal nur 2-stündig, nur 8 Wochen, 3 Wochen Leseperiode.)

Nachmittags 50 min. spazieren im Park mit Familie.

Nachmittags Brace Shop in Billings Hospital, Mr. CattenomPCattenom, Mr.. (Er sagt, sie verwenden seit Jahren (seit 1934, das stimmt aber doch wohl nicht, denn ich habe 1937 dort, wahrscheinlich bei ihm, den ersten schmalen Canvasgürtel bekommen) den „Williams Support“ oder „low back Support“ mit 3 Druckpunkten: im Rücken nur oben und unten, dagegen nicht an der kritischen Stelle, vorne in der Mitte, um den Bauch hineinzudrücken und dadurch Hohlrücken zu vermeiden; kostet 50 $, obwohl ziemlich einfach konstruiert. Dr. RasmussenPRasmussen, Theodor, Dr., Arzt bestätigt mir telefonisch am nächsten Tag, dass sie jetzt diese Gürtel verwenden; ich frage, ob wirklich nicht Druck auf den Rücken an der Stelle der betreffenden Disks nötig ist, und er sagt: nein, Druck von vorne ist das Wesentliche.)

ZahnarztGouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Er beginnt Behandlung von pyorrhea, und neue Brücke, die den wackligen peg Zahn vorne links oben ersetzen wird, gestützt nur von links, durch neue Krone (¾, nicht sichtbar von vorne) auf dem Zahn links davon.) – Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier, beinahe 3 Stunden. (Er erklärt und verteidigt Sellars’PSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph zwei Arten von Continuum;4Erl ??? aber ich bezweifle die Nützlichkeit.)

Zu Fuß alleine zurück von Vorlesung. – Nachmittags neuen Gürtel bekommen (vergl. Mo 8).

Nachmittags Departmentseminar, Diskussion über meinen Aufsatz „EmpiricismOntology&SemanticsB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 Sie haben es gelesen, und es wird lebhaft diskutiert, besonders von ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur und WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, auch Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. ScubPScub ist da. Sehr viele Studenten sind gekommen; 🕮 keiner hat registriert; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schickt die meisten wieder weg.

Der neue Gürtel hat sich gestern und vorgestern in der Vorlesung gut bewährt. Er gibt guten Halt; ich stehe auch öfter an der Wandtafel. Heute habe ich ihn zu Hause vormittags und nachmittags an. Da sind dann aber doch am Ende gewisse Stellen empfindlich (nicht so sehr auf den Hüftenknochen, wie bei anderen Gürteln, sondern über den Knochen auf dem Rücken rechts und links wo die Knochen sehr wenig überpolstert sind und empfindliche Nervenpunkte oder Rheumastellen sind.)

Nachmittags zum Tee bei BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker, auch Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel; zusammen 3 Kinder, mit Dreirad usw., ein gewaltiger lebhafter lauter Betrieb. Ich gewöhne mich aber daran. Ich erzähle von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph.

Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier, 3 ½ – 7 ½. Über den Begriff der designative meaning component, ob er expliziter werden kann in Terms von Wahrheitsbedingungen; und ob man diese Komponenten pragmatisch-linguistisch feststellen kann für gegebene Personen. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph ist zweifelhaft. Ähnlich über Synonymität; Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, hier ist kein fester Begriff, sondern eine Reihe von immer stärkeren Relationen, ohne Maximum, es sei denn Identität der Ausdrücke.

Vormittags Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Der Zahn links vorne oben neben dem Pegzahn, bricht ab; nicht klar, ob er noch genug halten kann. GouldPGould, Dr., Zahnarzt bricht die alte Brücke rechts oben heraus. Der vordere Zahn davon scheint schwach. Das Ganze ist ein Problem; er will überlegen, was am besten zu tun ist.) – Danach zu Winters (55th Street, W von Bank). Wir kaufen einen grauen Mantel für mich, Gabardine mit Zephirs Wolleinlage (60 $) (er wiegt im ganzen nur 4 ½lb.; der alte gelbe von Frank LundahlPLunda[h]l[l], Frank, den ich seit Jahren als einzigen trage, wiegt 3 ½ +; mein guter dunkelblauer von ReinhardPKaufmann, Reinhard, 1889–1970, Gesellschafter der Firma Leop. Krawinkel in Bergneustadt, heiratete 1912 Agnes Kaufmann5Reinhard Kaufmann den ich wegen Gewicht seit Jahren nicht getragen habe, 6 lb; diesen will Ina jetzt an JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap schicken) und blaugrauen Anzug🕮 für Übergangszeit (65 $).

Departmentlunch (40 min. über MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph, obwohl das Ergebnis bald klar wird. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph nicht da, hat Brief geschrieben über schriftliches Examen, mir scheint viel zu kritisch. Ich verteidige gegen diese Kritik, schätze das schriftliche als B, und darum guter Ausgleich für das schwächere mündliche.) –Departmentseminar: ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über „Eigenschaften und Dinge“. (Er liest langes ms vor, das Ganze ist basiert auf Unterscheidung zwischen ‚\(K\)-Terme‘, z. B. ‚braun‘, ‚grün‘. Der Unterschied wird nicht hinreichend klar gemacht, und darum ist das Ganze mir unverständlich. Das anzuhören für eine ganze Stunde ist sehr ärgerlich. Dann versuche ich für eine Stunde, eine Erklärung der Unterscheidung aus ihm herauszubringen, vergeblich. Mir scheint, das Ganze ist basiert auf die Unterscheidung zwischen subjektiv und objektiv, obwohl er das leugnet. Zugrunde liegen die aristotelischen „natürlichen Arten“. WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, BernikPBernik, GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth versuchen nicht wenig, ihm zu helfen. Es kommt aber nichts heraus.) – Zum ersten Mal seit langer Zeit gehe ich sowohl zum Lunch (mit neuem Stahlgürtel) und zum Seminar (mit dem SF Canvasgürtel, den Ina jüngst von 1 auf 2 Ziehbänder umgewandelt hat, und der sich gut bewährt). Ich bin froh, dass es gut geht, ohne besondere Ermüdung.

5 – 6 SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. (Seine FrauPSchoenrich, Edyth, 1919, am. Medizinerin, verh. mit Carlos Schoenrich ist Head of Interns in Johns Hopkins Hospital. Er sagt, im Vergleich zu ihr ist unstable. Sie versteht gar nicht, wenn er überhaupt von Schwierigkeiten der inneren Stabilität zu reden anfängt.)

3 ½ – 8 SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. (Ich erzähle, dass ich BruginPBrugin konsultieren wollte; er meint aber, er sei nicht besonders gut. AlexanderPAlexander, Franz, 1891–1964, ung.-am. Psychoanalytiker sei prominent, aber vermutlich sehr teuer (20 – 50). Er will sich erkundigen, wer am besten in Chic und in Billings. Wenn ich beschließe, jemand zu konsultieren, will er den Rorschachbericht ausarbeiten und dem Betreffenden schicken. Ich berichte von Ängsten mit Rücken, und Neigung, zu lang im Bett zu bleiben, Mutterbindung usw. Ich frage, ob es 🕮 sich lohnt, jemand zu konsultieren ohne schlimmere Symptome. Er will das aber nicht entscheiden, weil er persönliche und professionelle Beziehung nicht mischen möchte. Er meint, ich könne aber mit einem Doktor zunächst preliminäre Besprechung machen, um zu finden, ob wirklich Konsultation ratsam. – Er will jetzt endlich These für Doktor schreiben; vielleicht abschließen im Frühling oder Sommer. In einem Jahr möchte er die Gerichtsstelle aufgeben und Universitätsstelle nehmen (er ist jetzt Assoz. Professor an Florida Universität), nur Unterricht und Forschung, keine Psychotherapie.) Um 7h kommen seine Freunde, Dr.PHeinemann, Dr. und Frau und Frau HeinemannPHeinemann, Dr. und Frau (er ist aus Schweden, ist erstaunt hier schwedisches Buch von KailaPKaila, Eino, 1890–1958, finn. Philosoph zu sehen.) Er ist Rechtsanwalt, hauptsächlich Sachen von Immigration und Naturalization. SchönrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich sagt, HeinemannPHeinemann, Dr. und Frau ist interessiert an Fragen der Sprache, inbezug auf law. Ich erkläre, dass die Schuldfrage bei Geschworenen geändert werden müsste. Und dass ich überhaupt lieber nicht vor Geschworene käme, sondern Spezialisten, Psychologen und professionelle Untersucher. HeinemannPHeinemann, Dr. und Frau meint, das Geschworenensystem sei im allgemeinen doch günstiger für den Angeklagten. Sie wohnen irgendwo an 95thSt. Er ist intelligent; es ist anregend mit ihm zu sprechen; so halten wir sie bis 8. Sie beide sagen, wir sollen sie doch besuchen.)

Zahnarzt (2 Zähne gezogen: den peg-Zahn links vorne oben, der ist gestern herausgefallen, er wollte ihn ohnehin ziehen, weil vermutlich Abszess; und der vordere Zahn von der alten Brücke rechts oben, die er neulich herausgebrochen hat weil sie einen Knax hatte; dieser Zahn war brüchig und konnte keine Brücke mehr halten). – Neuen blaugrauen Anzug (bei Winters) anprobiert. (Die Hose passt gerade, aber hat keinen Raum mehr zum Erweitern, wie er behauptet.) – Nachmittags QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)ms „Ontologie“BQuine, Willard Van Orman!1951@„On Carnap’s Views on Ontology“, Philosophical Studies 2 (5), 1951, 65–72 gelesen‚6MS zu Quine, „On Carnap’s Views on Ontology“. das er übernächste Woche hier vortragen will.

Nachmittags Departmentseminar: Vortrag Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph: „Abhängigkeit vom pragmatischen Kontext“ (über egozentrische Ausdrücke und ähnliches; gut).

Nachmittags BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)msBQuine, Willard Van Orman!1951@„On Carnap’s Views on Ontology“, Philosophical Studies 2 (5), 1951, 65–72, das er am Do vortragen wird). 🕮

4 – 7(!) bei ThompsonsPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, auch: 2 SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, 2 GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth (später ihre Kinder), Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (allein). Nette, kleine Wohnung mit modernen Möbeln, Aussicht über die kleinen Parks auf den Midway, Gute, angeregte Unterhaltung. ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph stimmt uns in Kritik von TrumansPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker Kriegspolitik zu, und für die Haltung von England, Kanada und anderen. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph erzählt von Israel.

–10 ° F ! Das Auto startet nicht. Zu Fuß zur Klasse und zurück. (Nachmittags muss Ina über 1 Stunde auf der Straße warten. Dann kommt Truck, schiebt das Auto bis es anspringt. Zum Glück ist der Motor nicht gefroren.)

Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er hofft bald Scheidung zu kriegen. – Über Weltlage, Korea, China. Wir stimmen ganz überein. Er sagt, dass die kriegerischen Amerikaner ihre gewalttätigen Absichten in die Russen usw. „projizieren“ (nach ). Er meint, die Russen glauben vielleicht, dass, auch wenn sie militärisch besiegt werden, doch die Westmächte dann so geschwächt sind, dass der Kommunismus schließlich sich ausbreitet.) Er reist übermorgen ab, für HarvardIHarvard University, Cambridge MA (dort 3 Jahre, je 1 Semester in Department für soziale Beziehungen; je 4500; hier für ein Quarter 2100. Er hat TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris angeboten, ihr dauernd hernach 13 seines Einkommens zu geben.)

Klasse; allein zu Fuß zurück. – Nachmittags Erwiderung auf QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) für morgen vorbereitet.

II / 1951QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) (er kommt an 7:50. Wir stehen sehr früh auf; aber PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph holt ihn zu sich für Frühstück.) Nach einer Stunde Warten rufe ich Faith VepfePVepfe, Faith an; sie sagt, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) ist dort; sie hat ihm gesagt, er könne nicht vor 9 zu uns kommen! 9 ¾ kommt er endlich. (Er erzählt von Frau und Kind, und Europareise im Sommer. Sie haben jetzt großes Haus in Belmont gekauft. Auch etwas über „analytisch“; ich betone, dass das nicht auf Verhalten basiert ist, sondern auf Regeln, wie beim Schach. Er: Begriff „Regel“ ist ihm nicht klar.) Auto fährt nicht. Wir gehen zu Fuß zum Club, Departmentlunch. Dabei auch HayekPHayek, Friedrich August, 1899–1992, öst.-brit. Ökonom. Nachher gehen wir zum Mittagstisch; ich spreche 20 min mit van DantzigPDantzig, David van, 1900–1959, niederl. Mathematiker, er ist soeben aus Amsterdam gekommen. Wird 1 Semester unterrichten im 🕮 Statistischen Labor BerkeleyIUniversity of California, Berkeley CA. Er wird heute Abend in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago Vortragen über seine Wahrscheinlichkeitsauffassung; ich kann nicht hingehen, weil heute sehr anstrengender Tag. Seine Auffassung von pr scheint Häufigkeit, aber streng finitistisch. Er hat einiges in meinem BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 19507Carnap, Logical Foundations of Probability. gelesen. Er sagt: die Gründe für \(N^*\) sind nicht da, kommen wohl im 2. Band; sein Bedenken gegen \(N^*\): Abhängigkeit von Sprache; die Wahrscheinlichkeit einer Voraussage über Größen sind davon abhängig, ob wir Größen in wenige oder viele ade einteilen.8Erl ??? Ich: so viele, wie unterscheidbar sind. Er: es gibt aber keine vollständige Beschreibung von Beobachtungen, und keine vollständige Sprache. – Nachmittags Departmentseminar: Vortrag QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)Ontology & Analyticity“.BQuine, Willard Van Orman!1951@„On Carnap’s Views on Ontology“, Philosophical Studies 2 (5), 1951, 65–72 (Kritische Diskussion über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 1950. In bezug auf Ontologie stimmen wir ziemlich überein, nachmittags erkläre ich ausführlichaOriginal ich ausführlich erkläre. „externe Fragen“. Über „analytisch“ bleibt Unterschied. Ich sage, es sind verschiedene Vermutungen darüber, ob scharfer Unterschied zwischen Mathematik und Physik im Regelsystem der Wissenschaft sich als fruchtbar erweisen wird, oder graduelle Abstufung. Lebhafte, gute Diskussion; auch Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer.)

9 ½ –  nach 12 Finalexamen AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph (über seine Doktorthese „Interne Relationen und Pluralismus bei WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph“. Er kritisiert WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph, weil er trotz These, dass alles durch interne Relationen verbunden ist, an Pluralismus festhält. Die Diskussion zeigt, dass bei WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph Axiomensystem der Prinzipien fehlt, sodass nicht klar ist, was er zulassen würde. Alles schrecklich metaphysisch, ohne genügende Klärung; QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und ich stellen keine Fragen. AlstonPAlston, William Payne, 1921–2009, am. Philosoph verteidigt seine These gut; bestanden mit honors.) – Meine Vorlesung 3 ½ – 5 ½. Dann noch ½ Stunde zu PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, Party für QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); sie sind offenbar erfreut, dass ich trotz anstrengendem Tag doch noch komme. Ich bin sehr froh, zu sehen, wie gut ich es aushalten kann.

10 ½ – 12 ½Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler hier. (Über seine geplante Doktorthese über Signalistik.)

Zahnarzt (Dr. KaufmannPKaufmann, Dr., Arzt in Vertretung für Dr. GouldPGould, Dr., Zahnarzt, der im Hospital ist. Er setzt eine Goldkrone ein, das hintere Ende der alten Brücke oben rechts; das soll als Verankerungspunkt dienen für die geplante Halb-Platte, die GouldPGould, Dr., Zahnarzt jetzt beschlossen hat. 🕮 Ferner macht er Plastikfüllung unterhalb der neuen Brücke von BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt oben Mitte, wo caries eingetreten ist. Und Keimbehandlung.) – Nachmittags BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über die Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). Beide möchten wissen, ob QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) noch am Nominalismus als These festhält. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hat berichtet, dass der Vortrag van DantzigPDantzig, David van, 1900–1959, niederl. Mathematiker in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago über Wahrscheinlichkeit enttäuschend war; nicht klar; er meint, dass kleine Wahrscheinlichkeiten als unmöglich rechnen.)

Harold JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker. (Ich erwarte ihn 10:30 im Quadrangle Club.IQuadrangle Club, University of Chicago Er kommt nach 11, gebracht im Auto von Yerkes Observatory, mit Frau. Er wird heute Nachmittag nach Berkeley weiterfahren; dann LosAngeles, dann im März nach Osten: Washington. Da ich 11 ½ Klasse habe, haben wir nur ca. 10 Minuten für Gespräch. Er kennt mein BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 noch nicht. Er erwähnt seinen AufsatzBJeffreys, Harold!1950@„Bertrand Russell on probability“, Mind 59, 1950, 313–319 über RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell 1950 (k)‚BJeffreys, Harold!1950@„Bertrand Russell on probability“, Mind 59, 1950, 313–3199Jeffreys, „Bertrand Russell on probability“. über p1 und p2, aber nicht klar. Ich sage, dass sein Indefinitprinzip zu stark ist und zu Widersprüchen führt; er: es muss nur angewendet werden, wenn keine Aufspaltung in Alternativen mehr möglich [dann wird es aber leicht zu schwach für seinen Beweis im BuchBJeffreys, Harold!1939@Theory of Probability, Oxford, 1939].10Jeffreys, Theory of Probability. Stelle ??? Er sagt, ein Schüler hat sein Invarianztheorem verstärkt. Ich frage, ob wirklich probability invariant bei Übergang zu anderer Funktion; er behauptet ja, bei seiner Definition; ich äußere Zweifel. Ich sage, wie viel ich seinem BuchBJeffreys, Harold!1939@Theory of Probability, Oxford, 1939 (und Keynes’PKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom) verdanke. UrayPUray fordert mich auf, zum Lunch zu kommen mit JeffreysPJeffreys, Harold, 1891–1989, brit. Mathematiker und Physikern; leider kann ich nicht.)

Departmentlunch. – Nachmittags Departmentseminar. Vortrag BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker: „Theorie der Eigennamen“. (Die Eigennamen in gewöhnlicher Sprache sind basiert auf Indexterms. Er scheint zu meinen, dass das auch nötig ist für konstruierte Sprache. Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph ist heftig dagegen.)

Vorlesung Mathematik; Term Paper angekündigt.

Nachmittags Teeparty hier: WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. PhilosophPWick, Frau verh. mit Warner A. Wick, GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet GewirthPGewirth, Janet, verh. mit Alan Gewirth, Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel, Saschnicht eher Sun?, Miss IwenskaPIwenska, Miss (Letztere monopolisiert zuweilen das Gespräch mit mir, ist aber lebhaft und unterhaltend. SangPSang sagt, dass er gegen Chinas Einmarsch 🕮 in Korea ist, aber erklärt, warum die sozialen Reformen der Regierung und dass darum die meisten Studenten usw. sie unterstützen.) – Abends 9 – 10 ½DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph hier. (Er sagt, mein Brief habe gute Wirkung gehabt.11Siehe TB 22. X. 1950R. Die Gerichtsentscheidung wird bald sein; er meint, gute Chance für Erfolg, weil Briefe des Rechtsanwalts besser sind als der der Gegner. 2 Regenten sind ersetzt worden. Er nimmt an, dass, wenn das Gericht gegen die spricht, die Regenten ihren Kurs ändern werden. Er sagt nur beiläufig etwas über Erneuerung meiner Einladung.)

Zahnarzt (noch Dr. KaufmannPKaufmann, Dr., Arzt. Der Zahn links vorne oben wird gezogen, links von dem früheren peg Zahn; GouldPGould, Dr., Zahnarzt hatte ursprünglich vorgehabt, ebenso ¾ Krone daraufzusetzen; aber der Zahn bröckelt ihm ab. Die Plastikhalbplatte wird $ 135 kosten.)

Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph und BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker hier. (Über Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph 2 kleine mse. (1) Sein Einwand gegen \(\mathfrak{ML}\) Komparativbegriff; ich erkläre die neue, versuchsweise Definition.12Erl ??? (2) Über Relationen in state-descerns. Ich: Vielleicht Relationen als komparativ aufgeben und stattdessen einfache mit endlich vielen ganzzahligen Werten verwenden; oder geordnete Familien von \(’gw\).13Erl ???)

Departmentseminar: Vortrag WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph: „Die politische Philosophie des Logischen Empirismus“.BWick, Warner A.!1951@„The ‚Political‘ Philosophy of Logical Empiricism“, Philosophical Studies 2 (4), 1951, 49–5714Wick, „The ‚Political‘ Philosophy of Logical Empiricism“. (Ich hatte ms gelesen; über meinen OntologieaufsatzB1950@„Empiricism, Semantics, and Ontology“, Revue internationale de philosophie 4, 1950, 20–40 und FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglDe Principiis non Disputandum...?BFeigl, Herbert!1950@„De Principiis non Disputandum...? On the Meaning and the Limits of Justification“, Max Black (Hrsg.), Philosophical Analysis, Ithaca NY, 1950, 119–156. Er stellt unsere Auffassung richtig dar und zieht philosophische Konsequenzen; Neueröffnung der philosophischen Diskussion auf der neuen Basis. Lebhafte Diskussion: GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, BernikPBernik, Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Ich betone die Invarianten bei Transformation von einem framework zum anderen, und dass da etwas Objektives ist; was z. B. den verschiedenen Logikformen gemeinsam ist. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph nimmt dies als WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosophineffable“.15Erl ??? Äußerst wichtig !!!)

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt 12h (von Vortrag in UrbanaIUniversity of Illinois at Urbana-Champaign, Urbana-Champaign IL). Nachmittags geht er mit in meine 2-stündige Vorlesung Mathematik. (Er verurteilt auch die Außenpolitik, ist besorgt um ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl, der bald 18 wird. Er meint, die ganze Koreageschichte hätte man nicht machen sollen. Er sagt, KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist mehr konservativ, viel vielleicht um es für ErikPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl nicht schwierig zu machen. Sie hält es für richtiger, sich ganz dem neuen Land anzupassen.) 🕮

Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. (Ich berichte über die Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und mit WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph. Auch über Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Einwand über Relationen in . Er meint, in SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph System würde die Symmetrie von „wärmer“ als Naturgesetz aufgefasst, nicht als logische Notwendigkeit; und es wäre ja auch denkbar, dass ein gewisses Kennzeichen, z. B. heat flow zu zyklischer Ordnung führt. – Er hat Sommerunterricht bis Ende Juli, dann Vorträge in Denver in der 2. Augustwoche. Dann wahrscheinlich mit Familie in die Berge. Vielleicht kann er nach SF kommen, zweite Augusthälfte oder erste Septemberhälfte.)

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl wohnt im University Hotel, fährt heute früh ab, wir sehen ihn heute nicht mehr.) Mit Familie im Park spazieren; nach langer Zeit, weil es immer eisig war.

(Nachmittags Haarschneider; hin und zurück zu Fuß.)

Zahnarzt (nur Zahnfleischbehandlung. Er erklärt die Plastik-Halb­platte, die GouldPGould, Dr., Zahnarzt mit ihm für mich besprochen hat. Das Plastik kann geschnitten und hinzugefügt werden.) Nachmittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier (über ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Kritik meiner Analyse von Glaubenssätzen.16Alonzo Church, “On Carnap’s Analysis of Statements of Assertion and Belief”, Analysis, 10 (5): 97–99, 1950. Alonzo Church, “Letter to Carnap”. Printed in BE: 1063–1064. July 11, 1950.Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph meint, die Analyse muss sowohl von Sätzen wie von Propositionen sprechen.)

Vorlesung, Sprechstunde; dann zu Fuß zurück. Mir kommt vor, ich spüre das Herz beim Gehen; darum nachmittags im Bett geblieben. – 7h zu Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin (wegen Herz. Ich spüre etwas Flattern von Zeit zu Zeit, meist im Liegen, etwa seit 16. oder 17.; ein Extraschlag, dann minutenlang nichts; keine Beschleunigung. Gestern habe ich Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin angerufen, weil Billings so lang dauert. Sie horcht minutenlang, aber es kommt nichts; sie glaubt einmal hat sie eins beinahe gehört. Es scheint ihr , nur nervös. Sie fragt, worüber ich Kummer oder Aufregung habe; ich weiß nichts Besonderes, etwas Spannung wegen Rücken, wenn ich für Klasse fertig mache. Sie sagt, ich soll es nicht beobachten, alles weiter tun, auch Übungen; zuviel Ruhe würde den Herzmuskel schwächen. Sie ist zweifelhaft, ob Kardiogramm in Billings viel helfen wird, wenn es nicht zufällig gerade die Sache auffängt.) Ihr Urteil ist mir eine große Erleichterung. 🕮

Nachmittags Departmentseminar, Vortrag GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph „Pragmatic Implications“. Man schließt aus der Äußerung eines Mannes, dass er das glaubt. Das kann nicht erklärt werden durch Kausalanalyse, sondern: es wäre pointless für den Mann so zu sprechen, wenn er es nicht glaubte. Dagegen Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph: induktiver Schluss aufgrund von psychologischen Gesetzen. WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph und PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sprechen auch gegen die Adäquatheit der Kausalanalyse. Ich versuche, den Gegensatz zu klären.

Nachmittags letzte Vorlesung Mathematik.

Nachmittags wir zu Bar-HillelsPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. PhilosophPBar-Hillel, Shulamith, verh. mit Yehoshua Bar-Hillel. Dort Professor RabinowitzPRabinowitz, Prof. und Frau. (Er hat Philosophie in Berlin studiert, bespricht ausführlich die dortige Philosophie. Sie hat Zoologie studiert in Münster. Über Palästina und die religiösen Formen. Er sagt, dass viele „religiös in Praxis“ sind, aber nicht im Glauben; vielleicht auch FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker. Er ist Spezialist für jüdische Philosophie in einer kleinen Institution; weiß nichts von unserer Philosophie und Logik.)

Nachmittags hier Teeparty: PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, ChildsPChild, Philosoph an der University of Chicago, WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph, SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker, SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe. (HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne kommt nicht.) (Zuerst Gespräch mit den 3 Junggesellen über die politische Lage. WundheilerPWundheiler, Aleksander, 1902–1957, poln.-am. Mathematiker und Philosoph sagt, es gibt in Amerika keinen Militarismus und Imperialismus; es wird niemals Krieg machen. Ich: Es hat Krieg gemacht in Korea. – PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph erzählt von WilkinsPWilkins, John, 1614–1672, engl. Philosoph und Bischof philosophischer Sprache; ich: LeibnizPLeibniz, Gottfried Wilhelm, 1646–1716, dt. Philosoph hat die bessere Trennung der 2 Projekte. SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker über die alte und neue chinesische Sprache und Schrift. Nachher behalten wir SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe und SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker noch hier bis beinahe 8. SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe berichtet von Projekt für Personalitätsstudien, geplant durch Ford FoundationIFord Foundation für 4 Universitäten, dabei Chic. In jeder Gruppe soll ein Logiker sein. Die Gruppe soll Vollzeitforschungsarbeit tun.)

Letzte Klasse (Advanced Symbolic Logic). Zum Schluss sage ich: ich gehe für 6 Monate; viel kann geschehen und unsere Staatsmänner sind nicht zu weise; ich wünsche Euch Frieden und Möglichkeiten, die friedliche Arbeit fortzusetzen.

11 Zahnarzt. (OR Abdruck für die Plastikplatte.) – 3 ½ – 6 ¼Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph (über seinen Plan von Definitionen und Axiomen 🕮 für Begriffe in bezug auf indexikalische Sprache.)

3 ½ – 7 (!) LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick hier. (Zum ersten Mal gesehen seit Paris 1937. Er wartet auf Studentenvisa, will dann hierher kommen. Möglichkeiten für MA-These: Natur der Ethik; Operationalismus in der introspektiven Psychologie; die (ethische und metaphysische) Basis der Logischen Empiristen. Über die „Gefährlichkeit“ seines Buches, neues ms: „Esoterik und psychosomatische Medizin“.BLoehrich, Rolf R.!Oneirics and Psychosomatics, McHenry IL, 1953 WolffPWolff, Werner, 1904–1957, dt.-am. Psychologe hat Vorwort dazu geschrieben, ambivalent; ein Patient will $ 4000 für Druck geben.17Loehrich, Oneirics and Psychosomatics.)

III / 1951 Departmentlunch (kurz zu SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick.) – Departmentseminar: Ich über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker (ich erkläre die Methode und Bedeutung der beiden Theorien. Dann ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph über philosophische Implikationen: über WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph Buch über PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. PhilosophBWick, Warner A.!1942@Metaphysics and the New Logic, Chicago, 194218Viell. Wick, Metaphysics and the New Logic. ??? (sehr unklar; nur vage Analogie zu GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker), AufsätzeBCopi, Irving M.!1950@„The Inconsistency or Redundancy of Principia Mathematica“, Philosophy and Phenomenological Research 11, 1950, 190–992. Aufsatz ??? von CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker und TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker.19Vielleicht Copi, „The Inconsistency or Redundancy of Principia Mathematica“. Turquette; Vl: Warner A. Wicks, Metaphysics and the new logic, Chicago, 1942. Irving Cop, „Lewis Carroll’s barber shop paradox“. Mind, n.s. vol. 59 (1950), pp. 219–222. (With Arthur W. Burks) Atwell R. Turquette, Gödel and the synthetic a priori. The journal of philosophy, vol. 47 (1950), pp. 125–129. ??? Ich lese seine Korrespondenz mit CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker. Lebhafte Diskussion.)

12 ½ in Billings Hospital, Cardio Klinik. Blutprobe im Labor. Dann gewartet bis 2:45! Ein junger Doktor (Lints?)PLint[z/s], Dr., Arzt nimmt meine Geschichte auf, stellt allerhand Fragen. Später kommt er zurück, behorcht Herz und Lunge; Nerventests usw. Er sagt: nach Geschichte und Herztönen ist es wahrscheinlich nichts Ernstes. Sie wollen aber noch Kardiogramm machen und X-ray (für Größe von Herzen). 3:45 rufe ich Ina an; sie kommt und fährt mich zum Zahnarzt. (Wachsmodell der Platte wird probiert. Es fühlt sich jetzt ganz bequem an, sitzt aber lose; wie es sich fühlt, wenn es fester gemacht wird, muss man dann sehen. Sie haben Gipsmodelle von beiden Kiefern gemacht.)

Nachmittags 3 ½ – 6 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Über GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker, TurquettePTurquette, Atwell R., 1914–2014, am. Logiker und Mathematiker, KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker; GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker metaphysische Ideen.)

Nachmittags mit Familie im Park spazieren, 45 min.

Nachmittags X-ray in Billings (nur eine Aufnahme, vom Herzen, $ 8; 40 min. gewartet). 🕮

Vormittags Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph. (Zum letzten Mal. Über Wahrscheinlichkeit von mathematischen Hypothesen; ungelöstes Problem.) – Nachmittags LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick. (Professor SteinPStein, Prof. hat ihm gesagt, dass das psychologische Institut Semantik und Psychoanalyse ablehnt; alle Studenten müssen in der Richtung der Hauptprofessoren arbeiten. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph hat gesagt, dass das Komitee für Ideen und Methoden ihn vielleicht annehmen wird; das würde wohl die beste Lösung sein. Seine frühere Frau mit jetzt 5-jährigem Sohn ist in Mexiko, hat früheren Patienten von ihm geheiratet. Seine jetzige Frau ist von ihm geheilt worden, auch Baby. Ein Patient hat ihm versprochen, 50.000 für ein Institut zu geben. Er ist empört, dass die Universitäten nicht alle Regeln beiseite lassen, um ihm einen Grad zu geben. Er will nach Chic zurückkommen, sobald er Studentvisum bekommt; wenn er es nicht bekommt, irgendwo in Kanada versuchen. Über Zusammenhang zwischen mentaler Einstellung und Körperkrankheiten; er behauptet, er kann irgendeine Krankheit diagnostizieren oder sogar voraussehen aufgrund von Traumanalyse.)

Sprechstunde. Fellowship Gesuche gelesen.

Departmentlunch. (Ich über Fellowship; sie haben nachher Sitzung ohne mich.) Nachmittags Departmentseminar; BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker Comments über mein Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Buch. (Er sagt, § 41 ist nicht wirklich über Größenrechtfertigungsproblem, weil Dauer in \(N^*\). Ich: Nein, für probability als Explikandum. Er will zeigen, dass synthetische Voraussetzungen nötig. Ich: Die Gründe dagegen sind dieselben wie jetzige Autoren (z. B. RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell) gegen die MillschePMill, John Stuart, 1806–1873, brit. Philosoph Frage; er: der Sinn einer \(N^*\)-Aussage ändert sich, wenn \(N^*\) als Explikandum genommen wird. Ich: nein, nur der praktische Gebrauch.20Erl Millsche Frage usw. ??? Lebhafte Diskussion; auch Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph, WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph, SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker.)

Zahnarzt (die neue Plastikplatte. Sie sieht gut aus und sitzt sehr gut; Kauen ist zunächst etwas mühsam.)

10 – 1 MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker (junger Physiker aus London. Arbeitet hier mit McCullochPMcCulloch, Warren Sturgis, 1898–1969, am. Philosoph über Gehirnphysiologie; will Gehirn mit Rechenmaschine vergleichen. Er hat interessante Theorie über Grundlage von Messung, aufgrund 🕮 von WittgensteinschenPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Atomsätzen. Jedes beobachtbare Ergebnis, auch geg.gegenüber? Messung, ein Atomsatz. Er hat 3 verschiedene Begriffe von amount durch information, logical probability.21Erl zu MacKay ??? Er meint zunächst, kein wesentlicher Unterschied zwischen pr1 und pr2; es zeigt sich aber, dass er Schätzung von Häufigkeit meint. Über EddingtonsPEddington, Arthur Stanley, 1882–1944, brit. Physiker Ableitung von Naturkonstanten; er: diese nicht synthetisch apriori, sondern analaog zu Berechnung von \(\pi{}\), also basiert auf allgemeinen Annahmen über Struktur des Messungsverfahrens. Er hat Rockefeller FellowshipIRockefeller Foundation; wird nach San DiegoIUniversity of San Diego (USD), San Diego CA gehen; vielleicht mich auf dem Wege in S. F. besuchen. Er ist sehr intelligent und hat originelle Ideen; ich dränge ihn, ein Buch darüber zu schreiben.)

Nachmittags im Park spazieren.

Elektrokardiogramm in Billings (mit Lichtstrahl auf Film; lang dauernd, allerhand verschiedene Haltungen, $ 10).

Zahnarzt. (Ich sage, dass rechts hinten die Goldzähne oben und unten vorstehen; bei meinem seitlich mahlenden Kauen kommen sie zuerst zusammen; er sagt, ich soll mich gewöhnen, die Bewegung gerade von oben nach unten zu machen, nicht seitlich. In jeder anderen Beziehung funktioniert die neue Platte gut.) – Nachmittags SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe hier (2 Stunden). (Über sein ms, die Definitionen waren nicht klar formuliert; ich schlage Verbesserungen vor; aber es ist nicht einmal klar, welche Begriffe er explizieren will.)

Letzte Officestunde. – Nachmittags 3 ½ – 6 BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker hier. (Ich erzähle von MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker; er will Kontakt annehmen. Über einige Punkte von \(N^*\). Ob Gleichheit der Werte bei übersetzbaren Sprachen auch gilt mit Relationen. Mir scheint, dass das beweisbar ist, wenn man zeigen kann, dass isomorphe zeichen Fraktur Z o.dgl.? in ebensolche übersetzbar. Über NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Forderung der Variation der Instanzen.)

Letztes Departmentlunch. Kurz mit MeyerPMeyer, William H., 1915–1993, am. Mathematiker gesprochen (er sagt, dass er und einige andere immer noch sehr interessiert sind an einer Übersetzung des AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Er ist mehr optimistisch als NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph. Er meint, vielleicht könne doch 🕮 im Herbst was gemacht werden. Er will mir in einiger Zeit schreiben. Ich sage, dass ich dann die Änderungen im AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 vielleicht im Sommer machen will. Nachmittags letztes Departmentseminar; Vortrag Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph: „The logic of the creative process“. (Er gibt Summary in lebhaftem, freien Sprechen, besser als in AufsatzBWeiss, Paul!1952@„The Logic of the Creative Process“, Studies in the Philosophy of Charles Sanders Peirce, 1952, 166–182.22Weiss, „The Logic of the Creative Process“. Dann lebhafte Diskussion, hauptsächlich mit mir; auch ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph, WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, LambPLamb. Ich stimme zu, dass Tätigkeit in Logik auch schöpferisch ist; aber ich betone, dass reine Logik etwas Anderes ist; nicht Theorie von reasoning.) – Abends Ina zur Party für WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Er sagt ihr, er ist erstaunt, wie weit wir übereinstimmen.

Mittags Olaf HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hier, auf Reise in den Osten. (Er sagt, er hat viel mehr Zutrauen diesmal, dass die Ehe gut gehen wird.23Helmer war verheiratet mit Helen Mary Vielleicht wollen sie im Sommer einige Tage in SF sein (Motorcourt), auf dem Wege nach Estes Park.) – Nachmittags 3 ½ – 6 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Ich erkläre B- für Mathematikpaper. Ich rate ihm, weniger zu lesen, aber gründlicher zu verdauen. Er will zunächst für Examina arbeiten. Aber währenddessen doch PM lesen; ich leihe im PM I. Nächstes Jahr will er alle meine Kurse hören und sonst keine Philosophie.)

Term Papers gelesen.

Term Papers gelesen. Nachmittags im Park spazieren.

2:30 Billings Hospital, Cardio Klinik. 3:45 Dr. LintzPLint[z/s], Dr., Arzt, ganz kurz: das Kardiogramm zeigt Spuren von strain. 4:30 Dr. AdamsPAdams, Dr., Billings Hospital, Professor interne Medizin und Chairman (er sagt, das Kardiogramm zeige gewisse Abnormalitäten. Aber nichts Schlimmes Akutes, sondern etwas was in meinem Alter sehr häufig der Fall ist. Ich frage: funktionell oder Änderung des Organs. Er: in meinem Alter haben die meisten Herzen Änderung; damit kann man aber noch 20 – 30 Jahre leben; er fügt hinzu: ein Arzt kann natürlich nichts versprechen. Ich frage: welche praktischen Konsequenzen soll ich ziehen. Er ist erstaunt; er weiß kaum welche; die Dinge, die ich nicht tun sollte, unterlasse ich eh schon wegen meines Rückens. Ob ich nach SF gehen kann? Er: ja; 🕮 (natürlich wird man dort schneller müde bei Spaziergang. Er sagt gar nichts über „nervös“ oder „worrying“. Der strain kommt vielleicht, oder kann verstärkt werden durch arterielle Verkalkung; ich sage von meinem Vater; er fragt nach anderen Verwandten, aber ich weiß nichts; er sagt, dies ist Vererbung hauptsächlich dann, wenn es vor 60 auftritt.) – Nachts macht das Herz Zwicker; vermutlich nervös, weil ich zuviel darüber grüble.

Nachmittags TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom hier. (Allerhand Probleme im Zusammenhang mit meinem msContinuum“.B1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 Er weiß anscheinend auch keine guten Gründe der Statistiker für unb. est. Er fragt sehr interessiert: nach \(N\) für Maßgrößen (ich weiß nichts) und für geordneten Bereich (ich biete meine Methode an). Ich weise ihn auf MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker hin.) – Abends lese ich medizinische Bücher über das Herz; all die Möglichkeiten von verschiedenster Art machen einen schauern. Nachts besser geschlafen; ich bin ruhiger, und ich vermeide, auf der linken Seite zu liegen.

Nachmittags TintnerPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom hier. (Mehr über geordneten Bereich, auch für zirkuläres Universum. Er drängt mich, einen Artikel darüber zu schreiben. Er hat über mein msContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 mit den Leuten der Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago gesprochen; sie würden es hektographieren als Diskussionspaper, wenn ich es bezahle; diese Sachen werden aber von ihnen nicht verkauft, sondern frei verteilt. Nochmal über Maßgrößen; ob man nicht alles auf ganze Zahlen reduzieren kann; ich: die Physik ist noch nicht so weit, kleinste Einheiten zu haben; also höchstens das kleinste beobachtbare als Einheit nehmen.)

Mit University of Chicago PressIUniversity of Chicago Press gesprochen: CurruthPCurruth, Sales Manger und CorbettPCorbett, Sales Manager, Sales Manager. (Sie wollen Preis herabsetzen, wahrscheinlich auf $ 8.50; die PressIUniversity of Chicago Press hat den guten Verkauf nicht vorausgesehen. CurruthPCurruth, Sales Manger stimmt mir zu, dass Sonderdruck der 4 §§ dem Verkauf nicht schaden würde;B1951@The Nature and Application of Inducitve Logic [= Auszüge aus Carnap, Logical Foundations of Probability], Chicago, 195124Das in diesem Jahr erschienene Carnap, The Nature and Application of Inductive Logic enthält die §§41–43 und 49–51 von Carnap, Logical Foundations of Probability.CorbettPCorbett, Sales Manager will Professoren fragen durch Rundbrief. Dann mit Miss WongPWong, Miss, Rechtsberaterin, Rechtsberater: vom Verkauf von 1000 Copies an Routledge kriegen sie 10 % vom Listenpreis (42 S. = $ 5.88), ich 5 % (29 c.). Sie bittet um meine Zustimmung, dass diese 1000 für England nicht rechnen unter die 2000, nach denen ich royalties kriege. Ich sage: Ich werde zustimmen, wenn der Preis hier auf $ 8.50 herabgesetzt wird. Das wollen sie tun (CorbettPCorbett, Sales Manager telefoniert: so vom 1. Juli ab).) 🕮 (Haarschneider.) Korrekturenliste (22 Sachen) für Neudruck von Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950B1951@Logical Foundations of Probability, Second Impression, Chicago, 1951 geschrieben.25Carnap, Logical Foundations of Probability, Second Impression enthält kleinere Hinzufügungen durch Carnap. Ina fragt mich gestern: was waren meine glücklichsten Zeiten? Ich: Jena, die ersten Jahre in Wiesneck, Wien. Sie ist betrübt, dass ich nicht unsere Zeit auch dazu rechne. Heute sage ich ihr: ich hatte die Schwierigkeiten der Wiesnecker Zeit vergessen; und die SF Zeiten waren oft besonders glücklich.

PressIUniversity of Chicago Press: Nochmal mit CorbettPCorbett, Sales Manager gesprochen, und Miss WongPWong, Miss, Rechtsberaterin. Ich gebe Miss AlexanderPAlexander, Miss die Korrekturen für zweiten Druck von ProbB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950. (handgeschrieben). – Am Midway spazieren.

Nachmittags gekramt, mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Nachmittags McQuownPMcQuown, Norman A., 1914–2005, am. Anthropologe und Linguist (Assoziierter Professsor Anthropologie, und Linguist. War Schüler von SapirPSapir, Edward, 1884–1939, am. Ethnologe und Linguist; hat mse von AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe, kannte ihn nicht persönlich. Hat vor 20 Jahren Esperanto gelernt, später auch einige andere Projekte theoretisch studiert; hat IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) einige Male besucht. Er meint, in der nahen Zukunft keine Chance, bis die Zerspaltung der Welt überwunden ist. Er sagt, die Hälfte der Linguisten hat Vorurteile gegen IL, aber hauptsächlich emotional; wenn man ihnen die Fakten des wirklichen Gebrauchs von IL klar machen würde, würden sie vielleicht umgestimmt. Er selbst ist interessiert daran, Esperanto als eine lebendige Sprache linguistisch zu untersuchen. Er betont, dass es wichtig ist, die IL so flexibel zu machen, dass jeder seine Ausdrucksformen darin finden kann; z. B. präzisere Wortformen mit Suffix optional; wie ich es auch der IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA)gegenüber betont habe. – Er möchte mal einen Vortrag von mir über symbolische Logik für seine lingustische Gruppe. Ich schlage auch vor, mal mit ihm, MetcalfPMetcalf, Prof. und vielleicht anderen Gespräch über IL.26Erl McQuowns Gruppe ???)

Heute zum ersten Mal ein ad für Wohnung in „Tribune“. – Nachmittags Dr. Luitgard AlbrechtPAlbrecht, Luitgard, dt. Philosophin hier. (Sie ist im Herbst aus Deutschland gekommen. Aus Marburg, war Freundin von ReidemeisterPReidemeister, Kurt, 1893–1971, dt.-öst. Mathematiker, Bruder von Marie Reidemeister, unter Nazis Dr. in Philosophie, über magischen Idealismus bei NovalisPNovalis, 1772–1801, dt. Dichter, beeinflusst durch KantPKant, Immanuel, 1724–1804, dt. Philosoph, EbbinghausKann Hermann, Julius oder Ernst sein, welches IN?.BAlbrecht, Luitgard!Der magische Idealismus in Novalis Märchentheorie und Märchendichtung, Hamburg, 194827Albrecht, Der magische Idealismus. Wir sprechen über die moralische Verantwortung der Deutschen an HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker und Krieg. Sie schaut aus ähnlich wie Gertrud CloosPVogel, Gertrud, geb. Cloos, auch Vögelchen, Schwester von Ernst und Hans Cloos, verh. mit Martin Vogel. Sie ist intelligent und nett. Wohnt bei HoselitzPHoselitz, Berthold F., 1913–1995, öst.-am. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.) – 2 Parteien besehen die Wohnung, aufgrund von Tribune ad. 🕮

(Ina checkt die Referenzen der beiden Mädchen, die die Wohnung mieten wollen. BillingsPBillings sagt, dass Miss RodaPRoda, Miss seit Wochen weg ist! Inas Vertrauen ist erschüttert, vielleicht ist alles Schwindel. Miss HorarPHorar, Miss sagt, sie hat das als Referenz gegeben, weil wir anscheinend Referenzen in der Universität wünschten.) Ich arbeite seit 23. an neuem Projekt: \(N\) für quantitative Sprache.28Erl N für qu Sprache ??? (Das ist angeregt durch TintnersPTintner, Gerhard, 1907–1983, öst.-am. Ökonom Frage, ob ich keine Ideen hierfür habe; das wäre doch so wichtig, wenn auch nur für ganze Zahlen.)

Frühmorgens noch im Dunkeln, während ich die Beine im halben Schlummer kräftig nach unten strecke, fühle ich plötzlich kleinen Schmerz im Rücken. Ich denke, es bedeutet wohl nichts, und mache später alle meine Übungen, auch die für Rückenmuskeln. Später, wie ich, mit dem Metallgürtel an, vom Bett aufstehe, spüre ich wieder Schmerz im Rücken. Nicht stark. Über Setze mich wieder hin und überlege, ob ich doch aufstehen soll. Da Ina ins Badezimmer kommt, lege ich mich hin um zu warten. Ich bin unschlüssig, ob ich aufstehen soll; vielleicht ist es nur Muskelschmerz. Dann sage ich es ihr, und sie rät, zunächst im Bett zu bleiben, um jetzt vor der Reise nichts zu riskieren. – Gegen Abend werden die Rückenmuskeln und Nervenpunkte schmerzhaft (vermutlich, weil ich die ganze Zeit auf dem Rücken liege, ohne die Muskeln richtig zu entspannen). Daher schlafe ich auch schlecht, trotz Nembutal (1 ½ und später noch ¾). – (Cain BaiersPBaiers, Cain und WagnerPWagner prüft die Referenzen der Mädchen und billigt es. Er setzt keinen Vertrag auf und will auch die Miete nicht einkassieren; für das Prüfen allein rechnet er $ 25!) – Ganzen Tag gearbeitet an „Quantitative Sprache“.

Ganzen Tag gearbeitet an „Quantitative Sprache“. Ganzen Tag im Bett geblieben. Nachmittags Behandlung von Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin (Kurzwelle und Massage, $ 5). Danach fühlen sich die Rückenmuskeln besser entspannt und nicht schmerzhaft. Ich schlafe besser (1 ½ Nembutal).

Nachmittags noch mal Behandlung von Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. – Vermietung: Die 2 Mädchen scheinen uns bedenklich; jetzt kann sich die eine nicht entscheiden. GrantsPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph Freund sagt: es ist ihnen zu teuer; sie dachten ca. 75. Wir geben nochmal ad in Tribune. (Kein Nembutal.) 🕮bBeginn des in RC 025-91-03 ausgelagerten Teils.\Fahrt Chic. –S. F. (über Okla.)\

Zum ersten Mal aufgestanden (zum Hocken; es geht gut). Mehrmals kurz aufgestanden und im Zimmer herumgegangen.

Jack GeigerPGeiger, Jack kommt mit seiner Verlobten und unterschreibt den Mietvertrag. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Zum Lunch ½ auf. Nachmittags etwas am Schreibtisch gesessen und gekramt.

IV / 1951 Zu den Mahlzeiten aufgestanden, und noch zweimal je ½ Stunde. Ina packt fleißig.

Telefoniert mit Brinton StonePStone, Brinton Harvey, 1907–1994, in Administration der University of Chicago (Foundation Relations Central Administration). (Ich soll ihm Projekt schicken, er wird es umschreiben usw. und mir zurückschicken; später bei geeigneter Foundation ansuchen. Die Chancen sind klein.) Ina packt bis spät.

Vormittags eingeladen, mit Janitor. Abfahrt nach S. F. 2:30. 7:20 Springfield, Ill.‚OSpringfield IL 194 mi. Broadview Ct.(2 Cabins, A, gut und nett eingerichtet, zusammen 7.–).

Abfahrt, nach Frühstück, 9:00. Auf dem Kreis in St. Louis ein flat; wir glauben, das Geräusch kommt von der örtlichen Straße; so merken wir es erst, als alles kaputt ist, tire gebrochen. Hinter Sullivan Mo. zweiten flat!, während wir bei einer Gasstation stehen. 6:30 LebanonMo.‚OLebanon MO 286 mi. In dieser Gegend sind viele Courts, weil nahe den Ozark-Bergen im Süden. VestaCt. (Cabin mit 2 Zimmern, B, 6.50). (Beim Abendbrot am Nebentisch der Mann mit dem unsympathischen Gesicht; Ina macht Bemerkungen auf deutsch.)

Abfahrt 9:35. Meist Regen. 7:30 Bristow, Okl.OBristow OK (53 miW von Tulsa, Okl.), 308 mi. Thurman Ct. am W Ende (es gibt einen anderen am E Ende), (Cabin mit 2 Zimmern, B, 6.50). Ina zerrt sich einen Muskel am Bein, als sie Marni plötzlich festhalten will, weil ein kleiner Hund da ist. Wir essen in der Cabin; meine Rückenmuskeln schmerzen vom Liegen, sodass ich schwer den Gürtel ertragen kann. 🕮

Abfahrt 9:15. Lange Detour vor Okl. City; wir müssen mitten durch die Stadt fahren. Der unangenehme Mann (vom 4. abends) hält uns auf offener Landstraße mit seinem Auto auf und behauptet, dass wir ihn zweimal überholt hätten mit nur 2 cm Abstand, er will es der Polizei berichten! 7:15 Amarillo TexasOAmarillo TX 357 mi. Pueblo Ct., am E Ende (Cabin mit 2 Zimmern, A, ganz hinten in einem Hof gelegen, ruhig, ohne Wechgeschlafen, 6.50). Wieder in Cabin gegessen.

Abfahrt 9:15. Über Sta. Rosa und Clines Corners, lange Strecken auf No 66 sind im Neubau. – 4:00 (M.T.) Ankunft in Santa FeOSanta Fe NM in der Stadt. Einkäufe. Das Häuschen ist sehr ordentlich und sauber; SchaumburgsPSchaumburg, Jo, verh. mit Maria SchaumburgPSchaumburg, Maria, verh. mit Jo Schaumburg haben es gereinigt, MariaPSchaumburg, Maria, verh. mit Jo Schaumburg hat Stuhl überzogen und Fenstervorhänge in meinem Schlafzimmer gemacht. YamiPYami bei uns beim Abendbrot, erzählt G. Ganze Reise: 1433 mi.

Zu den Mahlzeiten und zeitweise zwischendurch aufgestanden. Mein Rücken erholt sich langsam von der Untätigkeit der Reise. – Abends schneit es.

Angefangen, „Project“ zu schreiben für Brinton StonePStone, Brinton Harvey, 1907–1994, in Administration der University of Chicago, für Gesuch an eine Foundation. Ich stehe allmählich länger auf; der Rücken wird wieder kräftiger. Ina nachmittags in die Stadt.

Am Projekt geschrieben.

Nachmittags 20 Minuten spazieren, auf Straße (zum ersten Mal seit 23. 3.) Danach noch 2 Stunden aufgesessen.

Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert.

Nachmittags spazieren, am ChalmerhausPChalmer vorbei. Dann bei YamiPYami und Mutter; auch über Baum in der Straße.

Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert. (Ina in die Stadt.)

Nachmittags Briefe in Wire Recorder diktiert. (Ina zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling.) Spaziergang über Borrio Weg.cEnde des in RC 025-91-03 ausgelagerten Teils.🕮\Hier fehlt ein Blatt (30.III. – 15.IV.) anscheinend Reise nach SF. Vielleicht SQu frei?\

Spaziergang 40 min auf PorfiriosPPorfirio, Handwerker Weg.

Arbeit für Zusätze in „ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 angefangen. (Über HodgesPHodges, J. L., am. Statistiker Aufsatz und Brief an ihn diktiert.29Aufsatz und Brief ???)

Ina zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt (Er findet das meiste in Ordnung, aber erheblich Untergewicht (97 ℔!); er verschreibt 4000 Kaloriendiät.) Sie fragt auch wegen meines Herzens. (Er sagt, Leute mit minor Herzsachen sollen ihre Lebensweise nicht ändern; ruhig spazieren gehen; dass das Herz reagiert, wenn ich auf der linken Seite liege, ist wahrscheinlich Einbildung.) Dies beruhigt mich; ich wollte sicher sein, dass ich nichts Verkehrtes tue.

Nach dem Spaziergang treffen wir Mrs. MaxrayPMaxray, Mrs.. Wir sagen ihr, dass wir das right of way über die weniger steile Straße haben. Aber es scheint wenig Eindruck zu machen. Wir müssen doch wohl Kay’sPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama) Urteil einholen.

… Jeden Tag spazieren (30 – 40 min, manchmal 50 min); ich spüre etwas das Herz, besonders gegen Ende, aber es ist nicht schlimm.

Ina spricht mit Kay MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama). (Er meint, wir können das Recht auf die frühere Straße nur beanspruchen, wenn wir durch Zeugnisse von O’MearaPomeara@O‘Meara und Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris nachweisen können, dass diese Straße 10 Jahre lang benutzt worden ist.)

5 – 7 PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling hier, während Ina in der Stadt ist. Sie essen hier (mitgebrachte Sachen). (Er sagt, dass ihre finanzielle Lage von August ab besser werden wird; es kommt darauf an, jetzt bis August auszukommen. Ich sage, wenn sie in Schwierigkeiten kommen, sollen sie es uns sagen.)

V / 1951 Abends Ina Flu‚ 39 °; keine Erkältung.

Ina Husten, wenig Kopfschmerzen; Muskeln alle schmerzhaft, besonders das Zwerchfell; Krämpfe in Beinen. Abends 39.6.

Ina 39.0. Ich versuche, HausnerPHausner, Dr., Arzt anzurufen; er ist heute und morgen bei Ärzteconvention hier. Die Sekretärin will mit ihm sprechen, 🕮 YamiPYami fährt eigens nochmal hinunter und holt die Medizin. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling zum Abendbrot hier.

Ina nimmt Medizin alle 4 Stunden, seit gestern abend. Trotzdem die Nacht schlecht, und hohe Temperatur. Heute vormittag geht Temperatur endlich hinunter auf 37.6.

HausnerPHausner, Dr., Arzt angerufen für Ina; er verschreibt wieder die Kapseln, und eine Flüssigkeit (vermutlich gegen Husten).

Abends hat Ina 38.0, weil die Medizin gestern abend zu Ende gegangen ist.

YamiPYami fährt nach Colorado, schickt Medizin herauf (beide) mit Taxi. Nachmittags 37.8. Ich rufe HausnerPHausner, Dr., Arzt an; er sagt, wenn Temperatur nicht unten bleibt, Verdacht von Virus Pneunomia; dann ich soll morgen berichten, wenn es nicht besser geht, dann will er sie sehen. Ich mache mir große Sorgen um schwere Krankheit, Hospitalisierung usw. Abends 39.0.

Morgens 37.2. Ina hat besser geschlafen, fühlt sich jetzt besser. Hust Nicht mehr die Zwerchfellreizung; Husten mehr in Brust und Seite. Ich telefoniere HausnerPHausner, Dr., Arzt. Er sagt, wir wollen sehen, vielleicht mit weiterer Medizin geht die Temperatur mehr hinunter. Morgen vielleicht hinunterkommen. Möglicherweise ist es Virus Pneumonia; aber das ist gar nicht gefährlich, nur lästig (das gibt große Beruhigung). Medizin kommt mit Taxi herauf. –Vorbereitung des AufsatzesB1951@„The Problem of Relations in Inductive Logic“, Philosophical Studies 2, 1951, 75–80 über Relationen (Erwiderung auf Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph) ist fertig.30Carnap, „The Poblem of Relations in Inductive Logic“. (Skelett geschrieben 6. – 7., aufgrund von Notizen vom 12. 2.; englischer Text 7. – 8., Durcharbeitung 9. – 10.)

Mit Taxi in die Stadt und zurück (YamiPYami ist weg). Zu HausnerPHausner, Dr., Arzt; FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt macht X-ray von Ina; HausnerPHausner, Dr., Arzt bestätigt seine Vermutung: Virus Pneunomia; es wird vielleicht noch 7 – 10 Tage dauern. Sie soll weiter Chlormywin nehmen, jetzt nur 3 x täglich. Er warnt sie sehr, nicht aufzustehen, weil sie so schon so schwach ist, und dass das die Krankheit verlängern würde. Zu Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt. Er zeigt mir Inas X-ray (auf der einen Seite der Lunge oben sind weißgefleckte , 🕮 sie sind dichter von Exsudat von der Entzündung; das zeigt genau Pneumonia an.) Er berichtet von seiner Herzsache. (Im Herbst Herzattacke; da er aber noch jung ist, 46, stellt sich der Blutkreislauf für den Herzmuskel anders um. Er arbeitet immer nur vormittags im Institut; scheint aber dort doch sehr beschäftigt, immerzu herumzulaufen.) AnitaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling schlägt vor, beide wollen heute nachmittag zu uns kommen; ich: lieber heute nicht, lieber später, wenn Ina wieder sprechen kann. – Ich gehe zur Bank, Drugstore, Post. Dann Taxi nach Hause. – Abends alle RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, nur kurz, weil Ina sich schwach fühlt. – 37.4.

Nachmittags alle 5 RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria RuthlingPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling kommen, helfen etwas, und gehen bald wieder.

Maria Ruthling und Carmen kommen‚PRuthling, Maria, verh. mit Paul RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling säubern die Zimmer und machen eine warme Mahlzeit. (Nachmittags kommt YamiPYami aus Colorado zurück.) Abends: MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommt kurz herein.

11 – 1 Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und MarcellaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling hier; sie macht warme Mahlzeit. – Die Frau von PorfirioPPorfirio, Handwerker kommt kurz; sie will Mi 12 wiederkommen zum Helfen. – Mrs. Man bringt ein ganzes Chicken und Suppe. – Temperatur 37.6.

Mal ein stiller Tag. – Temperatur 37.2.

Gestern Abend hatte Ina beim Husten plötzlich Schmerzen auf der linken Seite, etwas nach hinten. Seitdem tut jedes Mal das Husten dort weh, heute nicht mehr so schlimm wie in der Nacht, und sie kann sich nicht im Bett bewegen. HausnerPHausner, Dr., Arzt sagt nachmittags telefonisch: Aspirin, vielleicht morgen zu HausnerPHausner, Dr., Arzt kommen wenn das möglich ist. 12 – 3 PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau hier. Sie wäscht Geschirr, kocht, wäscht ein paar Sachen, und macht Fußboden rein. Er bleibt auch zum Lunch und hilft übersetzen. (Sie will nicht sagen, was sie verlangt; wir geben ihr 2.50 für 2 ½ Stunden.) – Abends 37.1; aber der Schmerz auf der Seite ist stärker.

Nachts war es besser; Ina mindert das Zittern des Zwerchfells mit Hilfe von Nembutal. 37.0. Es schneit; Wege und Boden sind bedeckt, ca. 1″. Ina fühlt sich besser. – Nachmittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling, wäscht Geschirr. – Es schneit immer weiter; die ganze Landschaft ist weiß. – Ich telefoniere HausnerPHausner, Dr., Arzt. Da Ina sich besser fühlt und Temperatur beinahe normal, soll sie morgen nicht runterkommen, wenn Wetter 🕮 nicht gut. Er scheint zuversichtlich, dass jetzt Anvorliegt.

Mein 60. Geburtstag. – In der Nacht brechen immer weitere Stücke vom Bewurf der Wand hinter meinem Bett ab, neben dem Kamin. Sie fallen hinunter mit gewaltigem Gepolter. Schließlich sieht man die braunen Steine; sie sind rund, sehen nicht sehr solide aus. Morgens ½ 8 fällt ein großes Stück mit Steinen auf mein Bett, auf das Kopfkissen neben meinen Kopf; alles bis zum Fenster ist heraus. Mir scheint es zu unsicher, ob nicht das Fenster kollapsen wird, deshalb steh’ ich auf. Das Bett und alle Sachen sind furchtbar dreckig. Mein Rücken ist ziemlich müde nach der schlechten Nacht. Vormittags lege ich mich auf den neuen Liegestuhl, in horizontaler Stellung, unten im Esszimmer. – 12PorfiriosPPorfirio, Handwerker Frau kommt und arbeitet. Sie richtet mir das Reservebett im Esszimmer. –PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Anita RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling kommen und helfen etwas.

Manuel BarberoPBarbero, Manuel, Arbeiter arbeitet hier 7 ½ – 4 (er kommt mit Taxis, 1.50!). YamiPYami nimmt ihn nachmittags mit hinein. Er sortiert das Hinuntergefallene im Schlafzimmer und säubert die Steine: ein Haufen mit ganz großen, einer mit kleineren. Dann macht er Dachreparatur. Er verlangt 1.25; ich gebe es, weil Wochenende.) –Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit AnitaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling und CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthlingkommen und kochen für uns. Da sie lange bleiben, wird Ina aber müde.

ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter kommt 7(!) – 5 (9 Stunden zu 1.25). (Er baut die Mauer im Schlafzimmer wieder auf, und macht Rohverputz aus Zement.) PorfirioPPorfirio, Handwerker kommt um zu sehen, ob wir Hilfe brauchen. (Beide Männer reparieren die Leitung zum Wannenpool; und schöpfen ihn ganz aus. Da war zuviel fester Stoff, und zu voll. Die Bretterbedeckung ist teilweise verfault.) – YamiPYami bringt ein ganzes gekochtes Huhn in Suppe, und Kirschenjelly. (Wieso sie zum ersten Mal heute erscheint und dann mehrmals und eifrig ist nicht klar. Sie hat heute morgen Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt in der Stadt getroffen. Vielleicht hat er ihr gesagt, dass es nicht ansteckend ist, und dass sie gute und reichliche Nahrung braucht.) – Ina hatte heute wieder viel Schmerzen, und ich mache mir Sorgen, ob etwas Schlimmeres dahinter steckt; vielleicht muss sie morgen ins Hospital. 🕮

Ina hat eine bessere Nacht gehabt und fühlt sich besser. Sie fürchtet aber, dass sie eine Fahrt in die Stadt sie wieder sehr schwächen würde. Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt sagt aber, es ist wesentlich, dass sie kommt. YamiPYami fährt uns hin, in unserem Auto. X-ray bei FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt. (Ich inzwischen Haarschneiden; zum ersten Mal seit 2 Monaten.) Ich zu HausnerPHausner, Dr., Arzt; aber er ruft mich nicht hinein. (Er sagt, nach X-ray und Untersuchung: der Schmerz in den letzten Tagen war von Infektion einer anderen lobe der Lunge. Die Infektion ist jetzt überwunden. Die Schmerzen beim Husten und Bewegen werden in ca. 4 Tagen aufhören. Aber sie ist sehr geschwächt und muss alle 2 Stunden was essen, und strikt Ruhe halten, sonst schickt er sie Fr ins Hospital. Kein Chlormywin weil keine Temperatur mehr. Nur noch das Hustenmittel; stattdessen nimmt sie Nembutal, auch bei Tage, aber das sagt sie ihm nicht.) –Frau von PorfirioPPorfirio, Handwerker hier für 2 Stunden.

5 – 8 ½ (!) Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Tochter hier. Sie machen mein Bett im unteren Zimmer, räumen Reservebett weg, und kochen warme Mahlzeit. Aber ihr langes Bleiben ermüdet Ina zu sehr. – Später finde ich, dass mein Bett nicht richtig auf den Klötzen steht und wackelt; Ina kommt und richtet es sehr mühsam, damit es nicht in der Nacht abrutscht.

PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau kommen für 2 Stunden + Lunch. (Heute kommt endlich der Scheck für Miete Mai aus Chicago.)

Frau von PorfirioPPorfirio, Handwerker, vormittags 1 Stunde. –HausnerPHausner, Dr., Arzt sagt telefonisch, dass Ina von So ab anfangen darf, aufzustehen, und Ende der nächsten Woche zu ihm kommen soll.

Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und 3 Kinder hier, 6 – 8. Sie haben viele Sachen für uns eingekauft. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling war den ganzen Tag mit den Kindern in der Stadt, und ist müde; sie kocht aber Fleisch für uns alle. Allerhand Unruhe mit den Kindern, besonders der Kleinen, obwohl sie sehr nett ist; MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist nervös und kritisch mit den Kindern.

Ina fängt an, wieder aufzustehen. 🕮

Ina 37.2. Ich rufe HausnerPHausner, Dr., Arzt an; er rät, die letzten 2 Kapseln Chlormywin zu nehmen; Ina soll Do hineinkommen. – Frau PorfirioPPorfirio, Frau. –Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zum Abendessen.

, Temperatur wieder normal; Ina steht öfters auf.

Ina zu HausnerPHausner, Dr., Arzt. (Er sagt aufgrund von Fluoroskop, dass Infektion verschwunden ist; ihre Schmerzen bei Bewegungen usw. sind pleurisy; das wird noch 2 Wochen dauern! Gut essen ist jetzt Hauptsache, und sich vor Abkühlung hüten; in 3 Wochen soll sie wieder kommen.) Ich zu MannPMann (Canvas-Gürtel bestellt), Bank und Besorgungen.

VI / 1951 Frau PorfirioPPorfirio, Frau hier.

Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier für Lunch. Wir geben ihr spontan $ 200.

Ina richtet jetzt immer die Mahlzeiten, ist zwischendurch im Bett. Die pleurisy macht Schmerzen. – Ich bin jetzt viel am Schreibtisch. Ich lese dieser Tage: Colloquium über prob.‚31Erläuterung ??? Genf 1937 (viel Diskussion und Einwände über MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker, in unseren Kreisen nicht genügend bekannt).

Frau PorfirioPPorfirio, Frau hier.

Ina mit YamiPYami in die Stadt, zum Einkaufen. – Ich gehe wieder an Umarbeitung von „ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952.

Frau PorfirioPPorfirio, Frau hier.

Ina hat immer noch pleurisy Schmerzen.

ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter arbeitet am Wannenpool. – Ina mit YamiPYami einkaufen. Abends kommt Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und 3 Kinder; sie halten sie zum Abendessen.

ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter macht den Wannenpool fertig. – YamiPYami bringt den Kolonisten B. B. DunnaPDunna, B. B., Kolonist zu mir. Wir sitzen auf Porch. Er ist 72, noch recht munter, redselig, frommer Katholik. Gegen Trinken usw., erklärt, wie er Alkoholiker retten will, usw. 🕮

Abends im Bett, nach den Übungen (einschlägige Rückenübungen); ich liege auf dem Rücken, will etwas in den Papierkorb links vom Bett werfen, drehe dazu den Oberkörper nach links und strecke den rechten Arm weit hinüber. Dabei plötzlich scharfer Rückenschmerz; alles verkrampft sich; dann drehe ich mich langsam auf den Rücken zurück und liege eine Weile ganz still. Nachher versuche ich, mich vorsichtig auf die linke Seite zu drehen, und auf die rechte. Da es ohne Schmerzen geht, vermute ich, dass es nicht der Disk war, sondern bloß Dehnung eines Muskels durch Twisten (Drehung der Schultern gegen das Becken). Ich nehme Nembutal, um ruhig zu liegen.

Ina rät, zur Vorsicht im Bett zu bleiben. – Um 1 ½, als Ina gerade Lunch gekocht hat, kommen überraschend Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling und MarcellaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling. Sie haben noch nicht Lunch gegessen, obwohl sie von zu Hause kommen! Ina füttert sie. (Ina vermutet, dass sie wegen zeitweiliger Geldknappheit keine ordentlichen Esssachen kaufen und darum gerne bei uns essen.)

Vormittags Ina mit YamiPYami in die Stadt. – Nachmittags stehe ich einige Male für wenige Minuten auf. Abends einige Übungen gemacht; es geht noch nicht gut, alles ist noch steif.

Morgens Übungen; es geht gut (ohne Rückenübungen). 1 Stunde aufgestanden. Mittags und abends zur Mahlzeit aufgestanden; keine besondere Ermüdung.

Zum ersten Mal wieder Rückenübungen (8).

Wieder am Schreibtisch gesessen. ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter macht spaltflächig Teer auf das ganze Dach. Ina fährt zum ersten Mal wieder selbst in die Stadt.

Viel auf. – Ina säubert das Haus.

Vormittags HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt, in Taxi. (Er war auf DenverIUniversity of Denver, Denver CO Biologentagung, die seine Reise dorthin bezahlen; dann StanfordIStanford University, Stanford CA und Los Angeles; bei RANDIRAND Corporation für einige Tage; sie bezahlen Reise von Denver, + 12.– Kosten pro Tag, + 40.– für jeden Tag Konsultation, (8 – 5 im Office). Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt (Ina zum Zahnarzt BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt).

… Ich gehe mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel gewöhnlich zweimal täglich spazieren; nach dem Frühstück und vor dem Abendessen; immer etwas länger, schließlich 45 min.; über den Nord Ridge Bay an den Hang des Hügels, Richtung PorfiriosPPorfirio, Handwerker Hügel bis auf das 🕮 untere Plateau vor dem Gipfel, Viele Diskussionen (über mein msContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952, das ihm sehr wichtig erscheint; über Möglichkeit induktiver Logik für quantitative Sprache; über Voraussetzungen der Unabhängigkeit und Einfachheit der Analyse. Über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Einwände gegen analytisch, und FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Begriff und Boston ms dazu;32Boston ms ??? meine Chic. Bemerkungen hierüber. Über Ontologie; meine Chic. Erwiderung auf QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Vortrag. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel drängt mich, die Revision vom „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 bald zu machen, damit eine Übersetzung erscheint. Er berichtet über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach: dieser meint, dass ich \(N^*\) als einzig zulässige Lösung ansehe. Er zeigt mir mse von KemenysPKemeny, John G., 1926–1992, ung.-am. Mathematiker und Philosoph RezensionBKemeny, John G.!1951@„Review: Logical Foundations of Probability by Rudolf Carnap“, The Journal of Symbolic Logic 16, 1951, 205–207 meines „Prob.“B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 für JSLIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift33Kemeny, „Review: Logical Foundations of Probability by Rudolf Carnap“. kurz, und ReviewBKemeny, John G.!1951@„Carnap on Probability“, The Review of Metaphysics 5, 1951, 145–156 of Metaphysik (ausführlich; er ist gegen das Produktprinzip!).34Kemeny, „Carnap on Probability“. Über FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Konferenzplan. Ich: fruchtbar für mich wäre nur Besprechung meiner Prob Theorie mit ganz wenigen Leuten, ohne ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und MisesPMises, Richard von, 1883–1953, öst.-am. Mathematiker; das ist nicht in offizieller Konferenz möglich; vielleicht private Vorkonferenz für 1 oder 2 Tage vor offizieller Konferenz in Chic. Er meint, ich soll nicht die Diskussion in 3 Teile trennen, wie ich plante, weil doch jeder immer alles vorbringen wird.) Über Persönliches (über meinen Rücken, und Psychoanalyse. Er meint, es lohnt wohl kaum, anderen Rückenspezialisten zu konsultieren; der wird kaum was Neues sagen können. – Er arbeitet nur im Office; zu Hause zu viel Unruhe mit Kindern, und er hilft im Haushalt. Er hat MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris das EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Sciencems für diesen Sommer versprochen.35Hier wieder Feigls Enc MS ??? wie oben ??? Haupthindernis dagegen, dass beide nächstes Jahr nach SF kommen: sie meinen, es ist unmöglich, die Kinder irgendwo zu lassen; und die Reisekosten. – Er ist sehr befriedigt mit YaleIYale University, New Haven CT, Beziehungen im Department usw.; er würde nicht leicht weggehen, auch nicht nach StanfordIStanford University, Stanford CA, obwohl es ihm dort sehr gut gefiel und mit GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat leicht auszukommen ist.) (Obwohl ich schon 8 ½ zu Bett gehe, muss ich jeden Abend Schlafmittel nehmen; trotzdem schlafe ich zu wenig und bin am Ende der Woche sehr müde.)

Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling nachmittags hier für 4 Stunden! Er klagt zu Ina über die Schwierigkeiten mit MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Wir sagen unsere Bedenken gegen den camp Plan. 🕮

HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab. Ina fährt ihn hinunter (7h morgens Bus nach Lamy; coach (Capitan) nach Chic.; dann Flugzeug nach Hause.)

Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. (siehe Blatt!36Blatt ??? Alles normal. Die Abnormalität im Kardiogramm ist ganz unbedeutend. Zu Ina: nicht nötig für mich, Psychiater zu konsultieren; Ina habe „ideale Erholung“ gemacht! Trotzdem sie noch immer Schmerzen hat.) – Haarschneider, und Besorgungen. –MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) besucht. – Abends kommen PorfirioPPorfirio, Handwerker und Frau, zu sehen, ob es Ina besser geht.

Ein FBI Mann kommt (erkundigt sich nach Gordon WilkinsonPWilkinson, Gordon; der ist wieder in der Armee; anscheinend Gesuch um Stellung als Physiker; ich kann nur sagen, dass ich nichts Ungünstiges wisse.) – PaltersPPalter, Student Doktorthese ms gelesen.

VII / 1951GerhardPSchild, Gerhard und Maria SchildPSchild, Maria, genannt Miss Niehn, verh. mit Gerhard Schild (Miss Niehn)PSchild, Maria, genannt Miss Niehn, verh. mit Gerhard Schild kommen überraschend. Sie sind zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman gefahren, um den Weg zu uns zu erfahren. Dann zu Fuß den Hügel heraufgekommen. (Er ist Nahrungsmittelchemiker, möchte vielleicht nach Denver umsiedeln. Er ist ein harmloser, netter Mensch, trotz deutschem Scheitel. Beiden gefällt es sehr gut hier oben, auch das Häuschen. Wir halten sie zum Lunch.)

… Ich arbeite in diesen Tagen am AufsatzB1951@„The Problem of Relations in Inductive Logic“, Philosophical Studies 2, 1951, 75–80 über den komparativen Begriff, Erwiderung auf Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph.37Carnap, „The Problem of Relations in Inductive Logic“.

MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zum Lunch bei uns. – Diese Tage sind sehr heiß.

(Ina in die Stadt; trifft Gusti KalmusPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus.)

Wir sprechen mit YamiPYami über die Straße, aufgrund der Ausnahme von MaxrayPMaxray, Mrs.. Sie sagt, sie will die Straße nicht frei machen; nur, wenn der lawyer sagt, sie muss es. Sie wird erregt, und fängt an, mit dem Staubsauger zu arbeiten!

(Ina in die Stadt; spricht mit lawyer FullertonPFullerton, Rechtsanwalt über Straße.)

Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier 1 – 3. (PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling sind auf Silberreise. MarcellaPRuthling, Marcella, Tochter von Paul und Maria Ruthling schläft im Wagen. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling muss stundenlang hier warten, bis das Kind aufwacht, weil sie ihr versprochen hat, dass sie Ina sehen wird.) 🕮

(Ina in die Stadt; sie spricht auch mit FullertonPFullerton, Rechtsanwalt.)

Zum Zahnarzt Dr. GlennPGlenn, Dr., Arzt (in der Nacht hatte ich plötzlich Schmerzen am letzten Zahn rechts unten; das Zahnfleisch ist geschwollen und entzündet, der ZahndOriginal Zahl. ist empfindlich bei Druck. Wir fahren in die Stadt (wir können jetzt nicht bei YamiPYami telefonieren); BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt hat keine Zeit, weil er heute nachmittag nicht ordiniert; er empfiehlt GlennPGlenn, Dr., Arzt, im Krügergebäude, Palace Av G sieht die X-rays an; dieser Zahn ist devitalized, hat großen schwarzen Fleck zwischen den Wurzeln, das ist hohler Raum, wo Bazillen arbeiten, er meint, es war früher Knochen und ist jetzt abgebaut; er ist entschieden für Ausziehen, und ich willige ein. Er würde raten, viele andere auch zu ziehen, aber ich habe Bedenken. Er zeigt mir Juniheft vom Dentaljournal (?), das ganze Heft gewidmet für Probleme von Devitalisierung. Er zieht den Zahn; rechnet nur $ 3.) –Wir besuchen Mama und

Zum Rechtsanwalt FullertonPFullerton, Rechtsanwalt. (Palace Av; Ina hat schon zweimal mit ihm gesprochen. Freundlicher älterer Herr. Ich sage, dass es gut wäre, zunächst mal einen milden Brief an YamiPYami zu schreiben; das will er tun. Ich frage nach Bezahlung. Er sagt: für einen Tag vor Gericht ist das Übliche $ 100; vorherige Sachen je nachdem, z. B. Interview $ 5, also bisher $ 15. Wir stimmen zu.) –Wir besuchen MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama). –

Ina in die Stadt. Sie spricht kurz mit FullertonPFullerton, Rechtsanwalt. ( Sie sagt ihm, er hätte besser die Parking Frage nicht berührt im Brief an YamiPYami.)

Ina schreibt ganzen Tag Brief an YamiPYami. (Wir besprechen den Entwurf ausführlich durch. Der Brief gibt unsere Gesichtspunkte, ruhig und sachlich, und betont besonders, dass sie es nicht persönlich auffassen soll, und dass die legale Frage die persönliche Beziehung nicht zu stören braucht.) Um 7h, nach dem Abendspaziergang, bringe ich YamiPYami den Brief. Sie ist ganz freundlich, erzählt mir allerhand Sachen, usw. Wir sind froh, dass sie anscheinend die Hostilität aufgeben will. Aber während wir beim Abendbrot sitzen, kommt sie plötzlich🕮 herein und redet sehr aufgeregt. (FullertonPFullerton, Rechtsanwalt sei ein Esel; sie beklagt sich besonders über die Parking Bemerkung von ihm. Ich sage, dass er das missverstanden hat. Dann über unseren Brief, sehr zornig; schließlich zerreißt sie ihn in Fetzen. Sie sagt, sie hat mit einem City engineer gesprochen; der hat gesagt: sie braucht uns nur einen Weg zu geben, nicht ein loop; und sie braucht nur Durchfahrt zu hosten, nicht Parken auf ihrem Grundstück; sie und sie dürfe einen Zaun um ihr Areal machen, mit Tür für uns. Das wolle sie auch tun! Sie redet so heftig, dass ich nur mit Mühe hie und da eine kurze Erwiderung einschieben kann. Schließlich beklagt sie sich bitter, dass sie uns doch 1000 mal Gefallen und Hilfe gegeben habe. Sie sei nicht unreasonable, wie wir das ansehen; aber wir seien unreasonable und eigensinnig und unpleasant. Dann braust sie ab.) Wir sind beide ganz zervor Enttäuschung, dass unser versöhnlich gemeinter Brief soeOriginal sie. heftige Reaktionen hervorruft. Wir sprechen noch lange darüber; auch über die Gefahr, dass sie Marni oder dem Haus oder dem Auto oder uns etwas antun könnte. Trotz Nembutal schlafen wir wenig.

Wir überlegen die YamiPYami Sache. Ob es nicht am besten wäre, ganz nachzugeben mit der Straßensache, wenn sie uns nur das Parken oben erlaubt (also status quo). Vielleicht wäre das das Beste. Wir überlegen auch, das Haus zu verkaufen; selbst im besten Falle wüssten wir nicht, was plötzlich mal aufkommen könnte. Und die Geschichte hat uns das Wohnen hier so nahe bei YamiPYami recht verleidet. – Nachmittags fahren wir in die Stadt. Ina telefoniert mit LeroyPLeroy (er will vielleicht mit Mrs. MurrayPMurray, Mrs. sprechen, aber nicht mit YamiPYami; er drückt volle Sympathie aus; Ina sagt ihm, dass wir bereit sind, den Anspruch auf die andere Straße fallen zu lassen jetzt nicht zu verfolgen, wenn wir Gewissheit haben könnten, dass mit Parken und anderem keine Schwierigkeiten gemacht werden.) (Ina ruft DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst an; unser Kommen jetzt würde nicht gut passen, weil sie abends Gäste hat. SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz scheint’s also nicht sehr schlecht zu gehen; er muss aber immer noch täglich zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt zur Blutuntersuchung.) Bei der Fahrt nach Hause begegnen wir YamiPYami (und Mutter) auf der Straße; 🕮 sie winkt munter mit der Hand, als wäre nichts! – Wir schreiben ganz kurz Brief an YamiPYami: „Um des Friedens willens haben wir FullertonPFullerton, Rechtsanwalt gesagt, den Anspruch auf die andere Straße nicht weiter zu verfolgen. Wir hoffen, dass dies die Schwierigkeiten zwischen uns beenden wird.“ – Wir sind erleichtert, dass wir das Unsrige getan haben zum Frieden, durch Nachgeben; und hoffen das Beste.

Inain die Stadt; auch zu FullertonPFullerton, Rechtsanwalt. (Er will nicht leicht die Sache aufgeben, gibt erst nach, als Ina von meiner Herzsache spricht. Er meint, wenn man sich mal versöhnlich zeigt, kann es schwierig sein, später wieder auf dem Recht zu bestehen.)

Ich beginne, die Arbeit an time series wieder aufzunehmen. (Ich möchte einen Artikel über Uniformität und d. c. in t. s. schreiben. Das soll dann später ein Kapitel in Band II werden).38Gemeint ist der geplante aber nie erschienene zweite Band von Carnap, Logical Foundations of Probability. Näher Erl ??? Bezug zu Bänden mit Jeffrey ???

… wir sprechen gar nicht mit den Leuten oben; wir wissen nicht, was ihre Reaktion auf den „Friedensschritt“ ist. PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und Maria MontgomeryPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama) versichern Ina, dass sie auf unserer Seite sind, wollen aber nicht mit denen oben darüber sprechen. YamiPYami scheint es zu vermeiden, sie zu besuchen.

PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und Mr. ShepheardfOriginal Sheapheards.PShepheard, Mr., aus der Dynastie des Hotels Shepheard in Kairo kommen herauf (1 – 2!). (Er ist von der amerikanischen Familie, die das Hotel in Kairo hat. Er hat eine Uraniummine in Colorado, scheint sehr reich. Er hat offenbar zu viel getrunken, redet eine Menge Unsinn . Über Radioaktivität im Gehirn; anscheinend hat er Leute in einem Labor, die das untersuchen. Er will mein prob.-BuchB1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 haben, und mir $ 20 geben, „zu helfen im Leben“! Ich zeige ihm nicht die anderen Bücher und gehe nicht auf seine Ideen ein, weil er zu betrunken ist, um es aufzufassen.)

VIII / 1951 5 – 7 Kino: „Cyrano de Bergerac“39„Cyrano de Bergerac“ (1950) von Michael Gordon. nach dem Schauspiel von RostandPRostand, Edmond, 1868–1918, fr. Dichter. Die Hauptrolle sehr gut gespielt von FerrerPFerrer, José, 1912–1992, am. Schauspieler und Regisseur ist packend; aber leider verstehe ich vieles von dem Gesprochenen nicht.

Nachmittags David HawkinsPHawkins, David, 1913–2002, am. Philosoph hier. (Über prob. Er hat Statistik studiert. Will schreiben über Möglichkeit, den epistemologischen 🕮pr Begriff in Praxis auf pr2 zurückzuführen. Letzteres nicht als Häufigkeit, sondern als physikalischen Zustand. Im Grunde seien dies 3 Begriffe, die aber eng zusammenhängen. Stark beeinflusst von NeymanPNeyman, Jerzy, 1894–1981, poln.-am. Mathematiker. – Aber sein Fall mit akademischer Freiheit. Er hat der Universität zugegeben, bis 43 Kommunist gewesen zu sein. Ein Tenurekommittee hat seinen Fall untersucht, und er ist in seiner Stellung bestätigt worden; full Professor. – Er war diesen Sommer mit seiner Frau in Mexiko.) Vormittags ruft YamiPYami, weil HawkinsPHawkins, David, 1913–2002, am. Philosoph angerufen hat; ich gehe hinauf telefonieren; sie sagt, dass gestern NahmPNahm, Milton, 1903–1991, am. Philosoph angerufen hat (vielleicht war da nur die Mutter zu Hause).

Nachmittags kommen überraschend Milton NahmPNahm, Milton, 1903–1991, am. Philosoph und Frau, aus Taos. (Handelskammer hatte ihnen gesagt: bei Pexto; er hatte YamiPYamiDo angerufen; sie sagte ihm, sie könnte nicht zu uns gehen, hat ihm aber Weg beschrieben. Er ist in Las Vegas geboren, von deutscher Familie. Er hat rundes, unintelligentes Gesicht. Die Frau sieht besser aus, weiße Haare; sie hat den Bookshop in Bryn Mawr unter sich. Er arbeitet an Buch über Ästhetik:BNahm, Milton!1956@Genius and Creativity, Baltimore, 195640Nahm, Genius and Creativity. die erste Hälfte Kritik der alten Begriffe von Perfektion und Originalität, die aus der Theologie stammen; zweiter Teil: verbesserte systematische Theorie mit neuem Begriff von Originalität. Fundamentaler Unterschied zwischen fine art (z. B. italienische Kathedrale) und art (!) (d. h. technique, z. B. Kathedrale in Santa Fe). Alles wortreich, aber sehr vage, nicht wissenschaftlich. Ich spreche nicht über meine Arbeit. Er scheint nichts vom Empirismus zu wissen, auch nicht QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neuere Aufsätze. Er drängt mich sehr, mal nach Bryn Mawr zu kommen; wenn mein Rücken besser ist, soll ich schreiben, dann will er etwas arrangieren. Es ist gänzlich unklar, warum er mich haben will. Das philosophische Gespräch mit ihm ist gänzlich unergiebig. – Sie wohnen in Talpa bei Ranchos de Taos; er geht gerne fischen.)

4 – 9 (!) zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, zum ersten Mal dieses Jahr. (Sie hatte vorher den kranken SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz da. Er hatte in NY Operation mit Thrombose in Lunge und Bein, und Hernia. EsgOriginal Er. war schwierig, weil er nicht ins Hospital wollte. Dann hier in SF. Sie musste ihn täglich zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt bringen zur Blutuntersuchung; er wollte nicht ins Hotel. Vor einer Woche 🕮 fuhr er zurück nach NY, geheilt. Sie war ganz erschöpft von den Mühen.) Abends kommt unerwartet Dr Helmuth De TerraPDe Terra, Helmut, 1900–1981, dt. Geologe und Anthropologe (Ärchäologe und Geologe; hat Ausgrabungen in Mexiko gemacht für Carnegie FoundationICarnegie Foundation for the Advancement of Teaching. Lebt jetzt mit Frau in S. F. und schreibt darüber. Er zeigt, dass die Verarmung Mexikos dadurch kommt, dass schon vor 2000 Jahren die Wälder geschlagen worden sind (für Häuser, Tempel und Heiligenfeuer im Tempel) und dann Erosion des Bodens. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hat uns vor Jahren erzählt, dass sie nahe liiert waren, er aber schließlich nicht den Mut fand, mit seiner Frau Schluss zu machen. Er ist aus Deutschland, von Schweizer Familie, hat in München studiert. Weiße Haare, aber noch nicht alt. Er ist intelligent und redet interessant; aber etwas selbstgefällig und „pompös“ (sagt Ina). Er hat auch Archäologiestudien in Asien gemacht, Indien, Burma, Indochina. Er hat einen Ruf nach Deutschland zurück abgelehnt. Wir stimmen überein in der Kritik des amerikanischen Unverständnisses von dem, was in Asien vorgeht.) – Vorher in der Stadt: bei MannPMannneuer Gürtel (von Kamp, Canvas, sehr hoch im Rücken, der Stoff und die Streifen recht dünn; ca. 18 $; er gibt einige Ersatzstreifen dazu). Haarschneider.

… seit   Arbeit am Skelett für Artikel „Time-series.41Artikel wie oben ??? (18. – 25. eingehende Versuche, m fitting zu suchen E XIV 31 – 145; nicht gelungen, vielleicht ist es nicht möglich aufgrund von \(\breve{n}\)?)

 4 – 9,  11 – 9,  11 – 2 er, 8 – 10 beide\!\!\! HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary HelmerPHelmer, Helen Mary, auch Maggie und Mutzli, ab um 1950 verh. mit Olaf Helmer hier. (Sie sind auf der Fahrt nach Denver, dann für 2 Tage nach Minneapolis zur Statistikertagung, dann wieder zurück über Utah. Wir sehen MaggiePHelmer, Helen Mary, auch Maggie und Mutzli, ab um 1950 verh. mit Olaf Helmer zum ersten Mal. 29 Jahre, blond, schaut nett aus (Ina meint nicht). Dies ist ihre zweite Ehe, seine dritte. Sie war katholisch auferzogen, in exklusiver Klosterschule auf Long Island. Sie hat starkes Bedürfnis, von den Freunden anerkannt zu werden; das Versagen der ersten Ehe war ein arger Schlag für sie. Sie hat vor kurzem Klavierspielen angefangen. – Sie wohnen im 🕮 Hotel La Casa, mit Hund Annik.) (Gespräche mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer. Er zeigt mir zwei RANDIRAND Corporation Aufsätze, zusammen mit KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und DalkeyPDalkey, Norman C., *1915, am. Philosoph.42Aufsätze, Vl „An Experimental Application of the Delphi Method to the Use of Experts“ (1963); Dalkey, N., & Helmer, O. (1951). The Use of Experts for the Estimation of Bombing Requirements: A Project Delphi Experiment. Santa Monica, CA: RAND. ??? Hauptproblem: Voraussage von Krieg. Viele Seiten Probleme: Logische, mathematische, politische, usw. Ich rate, das Ganze allgemeiner zu planen, für irgendeine Voraussage von einem unprecedented oder seltenen sozialen Vorgang; das kann dann öffentlich gemacht werden und wird Leute von sehr verschiedenen Gebieten sehr interessieren. Dann braucht nur die Anwendung auf Voraussage von Krieg geheim gemacht zu werden. Ich empfehle, bei solchen Problemen und allgemein zu unterscheiden (1) prob2, (Häufigkeit oder besser physikalischer Zustand, für den eine Häufigkeit nur Induktion ist) pr1 (logisch), und Glaubensgrad (psychologisch; für rationales Wesen = pr1). Sie sprechen im Aufsatzwie oben? von weiterer Häufigkeit; ich erkläre ihm das Theorem T104-2;43Erl ??? er ist interessiert wegen seiner großen Allgemeinheit. Ich zeige ihm NymansPNyman, Alf Tor, 1884–1968, schwed. PhilosophSD über 2000 Ziffern von \(\pi{}\) und \(e\).44Nymans SD ??? Wir sprechen ausführlich über randomness. Ich erkläre, dass es kein vollkommenes Modell für randomness gibt; dass randomness einen physischen Vorgang charakterisiert, nicht die Reihe selbst, im Unterschied Uniformität; dass eine random Reihe selten minimale Uniformität hat, wenn auch meist sehr kleine. – Er hat mit Hempel über Plan gesprochen, ob ich Sommerseminar in SF machen will für 1 – 2 Monate, mit vielleicht 5 Leuten, mit Unterstützung von Geld von NavyINavy@United States Navy, USN oder einer Foundation. Ich sage: sehr schöner, aber ich möchte nicht viel Zeit daran wenden, nur, wenn ich dafür so viel Geld bekomme, dass ich mir dann ein anderes Quarter freinehmen kann. – Er will an Missis R, Office of Naval ResearchIOffice of Naval Research, schreiben, inoffizielle Anfrage, wegen meinem Projekt und auch wegen Sommerseminar. – Wir sprechen nur wenig über die Weltlage, nicht über die politische Frage. Wir empfehlen MorgenthausPMorgenthau, Hans J., 1904–1980, dt.-am. Politikwissenschaftler Buch.BMorgenthau, Hans J.!1951@In Defense of the National Interest, New York, 195145Morgenthau, In Defense of the National Interest. Er meint, die größte Kriegsgefahr sei in etwa 2 Jahren, weil dann Russland relativ am stärksten sei im Vergleich zu Amerika (?!); er erklärt es nicht näher. – Er sagt zu Ina, dass er sich freut, dass ich in der Ablehnung von ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbachwirklich Reichenbach? war doch in Berkeley, viell Dennet? Einladung entschieden gegen den Eid Stellung nahm; er selbst würde den Eid verweigert haben. – Sie wollen vielleicht nächsten Sommer 2 Monate 🕮 nach Europa. Er hat nur einen Monat Ferien, den zweiten muss er ohne Gehalt nehmen. Er ist Head der Mathematiksektion (ausgenommen die Kalkulationssektion), etwas 20 Leute. Die ältesten Mitarbeiter haben 9 – 10000 Gehalt, er selbst mehr.

…  IX / 1951Ina zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt (er findet Lunge und alles in Ordnung. Aber er warnt, dass zuweilen wiederholte Rückfälle von Viruspneumonia vorkommen, meist im Frühling. Man kann nichts zur Verhütung tun, nur allgemeine Kräftigung und Gewichtszunahme).

Die surveyors (Firma Turnley, heute nicht der böse, sondern sein Meister HagdenPHagden, Arbeiter) für YamiPYami vermessen unser Grundstück. (HagdenPHagden, Arbeiter erklärt uns, dass er nach Priorität gehen muss; da die korrigierte deed anJames MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris später ist als der an ChalmersPChalmer, so haben letztere die Priorität. Er hat den Ausgangspunkt beim ChalmersPChalmer Haus festgestellt durch eine gerade Linie zwischen zwei alten Grenzsteinen auf dem ridge; hier läuft die Ostgrenze vom Gonzales’PGonzales Grundstück in gerader Linie. (Die hat er an Wasserleitung entlang die Länge genommen und markiert. Es zeigt sich, dass dann bis zum Wasser tap 20 ft. weniger ist als in unserer deed angegeben. Er misst dann entlang der Wasserlinie unsere richtige Länge. In dieser Weise erhalten wir zwar die richtige Länge und Flächeninhalt, aber um 20 ft verschoben gegen die Beschreibung in unserem Dokument. Die Grenze markiert er nun durch die Mitte unserer Terrasse!) Ina zeigt YamiPYami die Grenzpunkte. YamiPYami plaudert unbefangen, als sei nichts gewesen. Ich frage, ob sie uns ein kleines Dreieck verkaufen will, und sie sagt „ja“, aber geht nicht weiter darauf ein, sondern geht zum Haus zurück; vielleicht ist sie noch nicht entschlossen. 🕮

Nachmittags versuchen wir, FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman zu besuchen; sie sind nicht zu Hause. – Wir rufen DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst an, und fahren zu ihr hinaus, obwohl sie sagt, dass vielleicht jemand kommt. Wir bleiben nur von 5 – 6 ½, weil sie morgen früh abfährt (mit einer Freundin, nach Arizona); obwohl sie uns sehr drängt, zum Abendessen zu bleiben. (Sie spricht ausführlich über DeTerraPDe Terra, Helmut, 1900–1981, dt. Geologe und Anthropologe; beklagt sich wieder, wie voriges Jahr, dass er den Entschluss nicht aufbringen kann, von seiner Frau wegzugehen; diesen Sommer wohnte er sogar mit Frau und Sohn in SF. Trotzdem forderte er DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst auf, mit ihm einige Wochen nach Mexiko zu kommen.) – Nachher kurze Zeit zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).

Wir gehen am ChalmersPChalmer Haus vorbei. Die neue Grenze, wie von den surveyors markiert, läuft durch das Haus (sie schneidet ca. 8’ ab von der SO-Ecke). Es scheint klar, dass ChalmersPChalmer, ebenso wie MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris, angenommen haben, dass die Grenze weiter östlich ist. (Wir haben auch früher geglaubt, dass sie durch den Punkt läufthOriginal läuft durch den Punkt. wo die Wasserlinie die Richtung ändert: das ist ca. , weiter östlich als die jetzige Markierung.) Wir schauen vergeblich aus nach dem alten Grenzstein, den HagdenPHagden, Arbeiter erwähnt hat. –ManuelPBarbero, Manuel, Arbeiter ist hier (er setzt die neue Glasscheibe im Storeroomfenster ein; dabei gibt es einen Sprung in einer anderen kleinen Scheibe! Wir beschließen aber, sie draußen zu lassen).

Das Haus wird besehen von Mr.PJohns, Mr. und Mrs. und Mrs. JohnsPJohns, Mr. und Mrs. (er ist Versicherungsmann, hat 2 Kinder bei der früheren Frau RuthlingPRuthling, frühere Frau von Paul Ruthling; sie ist Tochter von Maler EllisPEllis, Fremont F., 1897–1985, am. Künstler auf Sebastian Ranch, hat funkelnde Augen, Tänzerin, ist über alles überenthusiastisch, hat ein Kind, scheint meist bei den Eltern zu wohnen. Sie sprechen von den Kindern erst beim Abschied im Auto. Sie kommen nicht wieder.)

MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Carmen RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling hier vormittags. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist in Verzweiflung; PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ist gestern Nachmittag nach einem Streit weggegangen „in the woods“. Sie fürchtet, dass er dort verhungern würde oder Selbstmord begehen. 🕮 Wir beruhigen sie, dass er sicherlich bald zurückkommen wird. Sie sieht sich selbst schon allein mit all den finanziellen Schwierigkeiten. Ihr Bericht ist konfus und emotional. Nachmittags Ina zu RuthlingsPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling; versucht weiter, sie zu beruhigen.

Als wir vom Morgenspaziergang zurückkommen, ist plötzlich Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Er war anscheinend die erste Nacht bei einem Freund in S. F., er sagt nicht wo; er sagt, er wollte herausfinden, ob MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ihn könnte in eine Irrenanstalt zwingen! Er fand, dass dazu 3 Ärzte und 1 Richter nötig sind. Er spricht von finanziellen Schwierigkeiten. Ina sagt, für uns wird es schwierig, wenn sie nicht anfangen, November die 400 zurückzuzahlen; aber er reagiert nicht darauf. Wenigstens fragt er nicht um weiteres Darlehen.) Wir treffen bei der Wasserleitung einen surveyor von HarveyPHarvey, der für SaundersPSaunders, Handwerker misst. (Er sagt, der Wasser Tap sollte als Kontrollpunkt genommen werden; (die Beschreibung von Saunders’PSaunders, Handwerker Grundstück beginnt damit.) Turnleys hat alles nach Westen verschoben, auch Saunders’PSaunders, Handwerker Ostgrenze. Dann geht die Grenze mitten durch Saunders’PSaunders, Handwerker Garage; wenn die Messung vom tap so gemacht wird, schneidet die Grenze nur 2 ft. von der Garage ab. Dieser Mann findet, dass Turnley unseren SW Eckpunkt nur 11’ 9″ nach W verschoben, nicht die ganzen 18’, die er im Osten verschoben hat.) PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling bespricht diese Probleme mit uns; er sagt, wir haben den ersten Anspruch, weil wir suit to quiet title haben. (Er bleibt von 9 ½ – 3!)

YamiPYami spricht mit Ina ganz unbefangen, als wäre nichts gewesen; sie sagt, dass TrainerPTrainer, Mr. und Mrs.PTrainer, Mr. und Mrs. sich für unser Haus interessiert. Ina fragt, ob die von ihr kaufen wollen; YamiPYami weicht aus und sagt, sie spaziere nicht so herum und sich für ChalmersPChalmer Haus.Sinn? Sie arrangiert mit Ina, dass sie abends unser Haus besehen wollen. YamiPYami sitzt später bei uns, während wir zu Abend essen (wieder auf dem unten, wie damals bei der !) Mr.PTrainer, Mr. und Mrs. und Mrs. TrainerPTrainer, Mr. und Mrs. kommen (er ist ein 🕮 bei einem Architekten; beide sehen einfach aus, haben aber doch wohl einige Bildung; sie will einen kleinen Flügel heraufbringen. Auf Inas direkte Frage stellt sich nun heraus, dass sie wirklich von YamiPYami 2 acres kaufen wollen und bei der ersten Ruine ein Haus bauen. Sie wollen daher unser Haus nur, bis ihr Haus fertig ist, vielleicht März oder April. Das ist der einzige Grund gegen sie; sie würden einen Vertrag mit uns machen für die ganze Zeit, aber mit Erlaubnis, auszuziehen und dann unterzuvermieten. Sie haben 3 kleine Hunde.)

Mrs. BarnesPBarnes, Mrs. bringt Mr. DamePDame, Mr. zum Besehen des Hauses. (Er hat eben in Albuquerque graduiert; wird Vertretung von Camel Zigaretten haben, hat viel in NM herumgefahren. Keine Familie. Er kann für sich selbst kochen und haushalten; wird oft nur Wochenende hier sein. Vielleicht ein anderer Freund wird hier mit ihm wohnen. Mrs. BarnesPBarnes, Mrs. scheint ihn vorzuziehen, weil er die ganze Zeit bleiben wird. Er hat keine Bedenken gegen die Straße, weil die Firma die Autokosten bezahlt.)

DamePDame, Mr. sagt ab, weil sein Employer es nicht erlaubt.

Ina hat Schmerzen in den Rippen. Sie geht zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. (Es ist eine Epidemie davon in der Stadt; vermutlich Virus; keine Temperatur, also keine Entzündung; aber weil ihre Lunge jetzt anfällig, soll sie vorsichtig sein: kein Heben von Sachen, und Staub vermeiden; er glaubt, sie wird am 26. fahren können.) Sie spricht Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt (der bestätigt das, und warnt zur Vorsicht; er hat mehrere Fälle dieser Art gehabt, auf den X-rays zeigt sich nichts.)

Mr.PTrainer, Mr. und Mrs. und Mrs. TrainerPTrainer, Mr. und Mrs. kommen. Ina zeigt ihnen alles im Haus. (Er kauft von YamiPYami 2 acres, je $ 750 (!). Er meint aber, das geht nicht bis ens Stück. Wir erzählen ihnen über die verschiedenen Auffassungen der surveyors und warnen sieiOriginal ihnen., dafür zu sorgen, dass diejOriginal sie. Grenze im Kaufkontrakt genau beschrieben wirdkOriginal beschreiben werden.. Er hat schon vor 2 Jahren versucht, ChalmersPChalmer Haus zu kaufen, aber sie wollen nicht. Auch über Streit mit YamiPYami🕮 wegen Straße. Er meint, ChalmersPChalmer und auch wir könnten doch an der Wasserlinie entlang fahren. Wir sagen, das geht nicht wegen der gullies (die Idee hatte er wohl von YamiPYami).)

Ina packt. Ina nachmittags in die Stadt (TrainerPTrainer, Mr. und Mrs. hat inzwischen den Mietvertrag unterzeichnet).

Ich beende Aufsatz „Degree of Order“denke, es handelt sich vl um Kapitel ???;46Erläuterung ??? in den letzten Tagen eifrig und geschwind daran gearbeitet. (YamiPYami kommt ganz unbefangen, einen Bridgetisch zu leihen; So Abend kam sie, um Ina zum Canasta aufzufordern! Aber Ina war zu müde.) – Brief von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker:47Brief ??? PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ scheint wirklich eine gute Chance (mit halbem Gehalt); wir spekulieren über die Möglichkeiten. 🕮lBeginn des in RC 025-91-01 ausgelagerten Teils.\Reise S. F. – Chic.\

(Yami bringt geliehenen Bridgetisch zurück, murmelt etwas von Helfen! Wir gehen hinauf und verabschieden uns; sie sind beide freundlich.) Abfahrt vom Haus 10:30, von der Stadt 11:00. Hinter Las Vegas, in Watrons, Lunch im Auto, unter hohen schattigen Bäumen. Am Ende von PuebloOPueblo CO biegen wir links ab vom neuen 85, bei Zeichen „Motels & Suburban Buss. District“. Nach 1 Block, unmittelbar vor Safeway, motor court (Name?). (Einfache 2 Zimmer-Cabin, 5.–). Vom Liegen sind meine Muskeln sore. Ich ruhe mich ausmOriginal ein., mit Heizkissen. Dann gehen wir zum Essen, 1 Block weiter W, am alten 85. (290 mi).

Zu Fuß 10 min. zum Frühstück (J. und J.), am Belmont Ct vorbei (nahe beim Safeway, am alten 85, das ist etwas weiter weg von Eisenbahn). Dann einige Blocks N. 8:40 Abfahrt. Die Rückenmuskeln werden schmerzhaft. Mittags gehe ich mit Mühe und Schmerzen, auf Ina gestützt, in ein Restaurant. Aber langes Sitzen würde schwierig sein; darum gehen wir wieder ins Auto zurück, bevor wir noch bestellen. Stattdessen Lunch im Auto in Fort Morgan am Park. Nachmittags werden die Muskelschmerzen schlimmer, mehr als jemals zuvor. Trotzdem fahren wir noch bis OgallalaOOgallala NE 6:30. Dr. Pitt’s Cabins (wie früher; der Besitzer erinnert uns noch (2 Zimmer, Küche, Bad, einfach aber hinreichend und geräumig, 5.–).) Mit Mühe und Schmerzen ins Haus, auf Ina gestützt. Mit Heizkissen wird es bald besser, aber die Schmerzen verschwinden nicht ganz. Empirin (von FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt) hilft: nach ½ Stunde verschwinden die Schmerzen, und mit Nembutal kann ich schlafen. 2h nochmal Empirin. Ina bringt warmes Abendessen aus Café.

Rückenmuskeln immer noch sore. Wir beschließen, heute nicht zu fahren. Wenn es so weitergeht, wie sollen wir die 840 mi nach Chic. schaffen? (Gestern früh war es morgens viel besser und trotzdem abends so schlecht.) Es ist aber klar, dass es nur die Muskeln sind, vermutlich krampfartiges Zusammenziehen durch das Rütteln im Auto; nichts am Rückgrat. Ina holt OsteopathenDr. DrostePDroste, Dr., Arzt. 🕮 Er macht Massage, besonders an den Muskeln am spine; das ist unangenehm, die Muskeln werden unwillkürlich tense (er sagt nicht, dass ich versuchen soll, locker zu lassen); es tut aber doch gut. Er empfiehlt Hitze und Aspirin. (Er nimmt $ 4.) Er gibt mir Aspirin Compound (rosa Pillen ohne Namen). Nachmittags etwas im Zimmer herumgegangen.

Ich spüre Muskeln etwas. Nochmal Osteopath (4.–). Abfahrt 11:00. Beim Fahren liege ich oft auf der Seite und benutze das chemische Heizkissen ($ 1.50); so geht es ganz gut. 6:45 (C. S. T.) Columbus, Neb.OColumbus NEPawnea Ct. (Vor dem Ort, neu, nicht nahe an Bahn, schöne moderne Möbel, 2 geräumige Cabins, gute Matratzen, Leselampe, 8.–) In Cabin gegessen.

Zum nahen Café gegangen. 9:25 Abfahrt. Mittags in Carroll steige ich aus; aber wir gehen doch nicht ins Restaurant, weil die Muskeln sich nicht gut anfühlen, sondern essen im Auto. 5:30 TamaOTama IA King’s Ct. (Dieselbe Cabin wie früher, 2 Zimmer; nicht mehr die uralten Möbel, aber doch nicht gut eingerichtet, und nicht sauber; zuerst will er 9.50! Dann 8.50; die anderen heizbaren Cabins in derselben Reihe bleiben unvermietet!) Ina bringt warmes Essen.

X / 1951 Zum Café hinuntergegangen, und ein wenig herumgegangen; es geht gut. Abfahrt 8:30. In MorrisonIll. (hinter Clinton) zum Essen gegangen („Ice Box“, nett und preiswert). 4:30 Ankunft Chic.OChicago IL Wir sind froh, dass wir es wirklich geschafft haben. Im Bett ausgeruht und geheizt; zum Abendessen aufgestanden.nEnde des in RC 025-91-01 ausgelagerten Teils.🕮\(Reise SF– Chic. Mi 26. – Mo, 1. X. Schmerzen in Rückenmuskeln. Darum einen Ruhetag in Ogallala)\

11:30 – 12:45 erste Vorlesung (Syntax in Swift 208). Dann Office bis 1:30. Dann zu Fuß nach Hause, und gleich zum Essen aufgeblieben. Ich bin froh, dass es so gut geht. – Nachmittags im Bett geblieben; Post gekramt. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. (Sie will im Sommer 3 Monate nach Europa; sie ist Delegierter für Vassarkonferenz in Oxford, wird vielleicht Reisezuschuss bekommen.)

Nachmittags LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick hier, 2 Stunden. (Er hat endlich Student Visum bekommen, nach 9 Monaten Warten, weil in Deutschland geboren, obwohl kanadischer Bürger. Er will Haus kaufen, für Frau, Kind, und Patienten; wir raten, den Beschluss etwas zu verschieben. Er will zunächst für Examina arbeiten; Thesis für später lassen.)

Vorlesung; dann Departmentlunch.

3:30 – 5:30 erstes Seminar (Probleme des Empirismus, aufgrund von „Test.“) LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick wird später im Seminar sprechen über Physikalismus.

ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier mittags. – 4 – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Er hat bei LorenzenPLorenzen, Paul, 1915–1994, dt. Philosoph und Logiker und PerelmanPPerelman Einführung in symbolische Logik studiert. Dann bei FeysPFeys, Robert, 1889–1961, belg. Philosoph und Logiker und CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker in LouvainIKatholische Universität Löwen, Belgien, und in Amsterdam Signalik und intuitionistische Mathematik. Er will hier über induktive Logik arbeiten; vielleicht: logische prob auf intuitionistischer Grundlage. Er hat gute Fähigkeiten und hat gründlich studiert. Er hat mit einem Freund Empirismus, Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis usw., gelesen.)

(Zu Fuß zum Haarschneider; PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph nicht getroffen.) – 3 ½ – 7 (!) MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier. (Er wird im Januar nach Washington gehen; Forschungsgruppe von MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA für Maschinen, die Abstrakte heraussuchen; entweder auf punch Karten (1000 pro Monat!) oder aus Mikrofilm (75000 pro Minute); er ist aufgefordert von Phyllis WilliamsPWilliams, Phyllis; er wird $ 500 im Monat bekommen! Er hat ganz neue Doktorthese angefangen: Definition von Begriffen Chemie, Biologie, Sozialwissenschaft aufgrund von Teilrelationen und wenigen anderen Grundbegriffen; dabei wieder aussprechbare Sprache.) 🕮

3 ½ – 8 (!) Dr. WilhelmKrampfPKrampf, Wilhelm, Schüler von Hugo Dingler hier. Er war Schüler von DinglerPDingler, Hugo, 1881–1954, dt. Philosoph, und beeinflusst von Phänomenologie; anscheinend katholisch; hat bei GrammsPGramm, Josef, 1878–1961, auch Schnurr, Nutto, dt. Kunsthistoriker, verh. mit Dorothea GrammPGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm gewohnt Ferienund bringt Grüße von ihnen. Er hat sich von DinglerPDingler, Hugo, 1881–1954, dt. Philosoph getrennt, da dieser die Nazisache mitmachte, und damals auch die Privatbeziehung niedergelegt. Jetzt ist er Privatdozent für Philosophie an der TH MünchenITechnische Universität München. Jetzt hat er Grant für 3 Monate Amerika; reist herum und besucht Leute. Auf seine Bitte empfehle ich ihm Bücher über Empirismus; er will auch symbolische Logik weiter studieren. Er ist Verehrer von Friedrich Wilhelm FörsterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist, hat ihn in NY besucht; er ist anscheinend Pazifist; ist geschockt, dass Pazifismus jetzt verdächtig ist. Er ist sehr angetan von Amerika; wir erklären ihm auch die Schattenseiten. – Auf der Rückreise von Kalifornien will er nochmal herkommen.)

Vorlesung. – Departmentlunch.

Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph in seinem Office, 1 Stunde. (1. über 4 E; ich sage, dass er meinen Namen angeben soll für Verhandlungen. Der neue Dean WilkPWilk, Dean hat ihm gesagt, dass er von jedem Department wahrscheinlich nur ein Erhöhungsgesuch befürworten will! PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph selbst überlegt auch, auf 4 E zu gehen. – 2. Ich frage, ob ich nächstes Jahr Urlaub haben kann, wenn ich was finde; vielleicht PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ, zur Ergänzung vielleicht GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation. Er sagt: ja, falls sie Ersatz finden können. Er möchte QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), vielleicht auch permanent (!); ich bestätige, dass er der beste Logiker in seiner Altersklasse ist, aber vielleicht zu teuer. Er meint, der Dean lege mehr Wert auf Unterricht als auf Forschung; daher schwierig, von ihm Geld für Forschung zu bekommen.) – Nachmittags Seminar. ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph kommt nachher mit nach Hause, und ich leihe ihm Sachen zum Lesen.

Vormittags LinskyPLinsky, Leonard, 1922–2012, am. Philosoph hier. (Er ist noch Instruktor; seit 4 Jahren. Seine Stellung ist schwierig. Konflikt zwischen den „Carnap-Anhängern“, die symbolische Logik und Semantik betonen, und WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph und den anderen. WillPWill, Frederick L., 1909–1998, am. Philosoph hat LewyPLewy, Casimir, 1919–1991, poln.-brit. Philosoph eingeladen. 🕮 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph wurde aus ähnlichen Gründen nicht behalten. Er hatte im Sommer Heuschnupfen und Asthma. Er hat jetzt 2 Kinder. Er möchte am liebsten an eine andere Universität; er ist bereit, auch Ethik und politische Philosophie zu unterrichten; auch PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph.) – Nachmittags SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Der Grant vom State Department ist jetzt fraglich. Ich werde für ihn dorthin schreiben. EroOriginal Ich. will dieses Quarter meine Kurse nehmen und Syntax und PM lesen. Nächstes Quarter aber studieren für prelim Examen im Spring. Er stellt Fragen überpOriginal und. QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) Einwände gegen Empirismus, und über die technischen Definitionen in arithmetischer Syntax.) (Ina mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap im Palos Park; dann zu Mrs. SchildPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin zur Besprechung der Departmentfrauen für Fr Party.)

Briefe diktiert.

11 ½ – 2 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er hat endlich die Scheidung; noch nicht ganz beendet. Dann will er Miss Ruth GantPGant, Ruth, Verlobte von Charles W. Morris (=? Ellen Ruth Allen) heiraten; sie arbeitet in einem Bookstore, schreibt Kinderbücher, wird im Januar mit ihm nach HarvardIHarvard University, Cambridge MA gehen. Er muss TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris13 von allem Einkommen abgeben.)

Vorlesung. – Nachmittags 4 – 6 PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph hier. (Er ist katholisch. Möchte technische Logik und Empirismus studieren; er möchte das vereinigen mit seinem religiösen Glauben. Hat Doktorthese über Empirismus geschrieben, auch meine Syntax; kannte aber zu wenig Bücher. Er hat allerhand Bücher gelesen; seine Kenntnis ist nicht aus Vorlesungen.)

[Vormittags Dekoration (KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago).] Ich gehe nicht hin, sondern halte Vorlesung. – Departmentlunch. [Kein Departmentseminar.]

Auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Wunsch muss ich Seminar absagen, wegen großer Party für Professor BurttPBurtt, Edwin Arthur, 1892–1989, am. Philosoph, im Swift Commons, 4 – 6. [BurttPBurtt, Edwin Arthur, 1892–1989, am. Philosoph war von hier weggegangen wegen HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. Jetzt hat er hier Ehrendoktor bekommen, weil er Lehrer und Freund von KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago war; das Department hat, nach PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, nichts damit zu tun gehabt.] Über 100 Leute. Ich sitze und spreche mit allerhand Studenten. 🕮

Nachmittags MacKayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker hier, 4 – 9 (!). Lebhafte Diskussion über seine Aufsätze über Informationstheorie.48Mindlike Behaviour in Artifacts. In: British Journal of Philosophy of Science 2: 105-21, 1951 Ich erkläre meine Begriffe von Informationsbetrag; und Unterschied zwischen randomness und Unordnung. (Er hat orginelle Ideen und ist sehr intelligent, aber kann nicht gut erklären.)

Vormittags Dr. HoffmannPHoffmann, Dr., Gymnasiallehrer aus München hier (Gymnasiallehrer aus München; vielleicht katholisch; interessiert an Sprachphilosophie, hat sogar meine Syntax etwas gelesen, war eine Zeitlang in BritzelmayrsPBritzelmayr, Wilhelm, 1892–1970, dt. Logiker und Bankier Gruppe;49Britzelmayrs Gruppe erläutern ??? wichtig !!! Max Britzmayr (1839-1909), bayerischer Mykologe und Augsburger Kreisschulinspektor. Siehe: Word-Datei (Frage: 525) er wohnt bei HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, dessen Vorträge er in München gehört hat; er ist 3 Monate in US als Lehrer; hält nicht viel von der „progressive education“). – Ich diktiere den ersten Entwurf für Vortrag „Induktive Logik und Wissenschaft“ in die Maschine, aufgrund von Notizen aus SF.50Siehe TB 27. X. 1951R.

Das editierte msContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 durchgesehen.

Vorlesung. – Nachmittags das von Ina aus der Maschine getippte ms für Vortrag umgearbeitet.

Abends Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Er ist für einige Tage in Chic, um mit Lewins Agent zu sprechen; wohnt bei Freunden).

Nachmittags Departmentseminar. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph liest Aufsatz über „Die Basis von politischem Argument“51Erl Aufsatz IW ??? (ich sage in Diskussion, dass er Empirismus missverstanden hat; er meint, der behauptet, dass es keine sinnvollen politischen Argumente gibt. Er teilt Argumente ein in Tradition, Interesse, und moralische Werte. Ich frage, ob nicht alles auf Wert zurückführbar ist. Die Diskussion ist im ganzen ziemlich langweilig.)

Vormittags FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier (wohnt im Hotel Sherman, wegen Physikertagung.) – Nachmittags Seminar.

2 – 5 Symposium über Philosophie der Wissenschaft‚52Symposium ??? (gemeinsame Sitzung der American Physical SocietyIAmerican Physical Society (APS) und Philosophy of ScienceAssociationIPhilosophy of Science Association (PSA), arrangiert von MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph. 🕮 Im Hotel Sherman, Westraum; Ina fährt mich hin.) Zuerst mein Vortrag „Induction Logic&Science (abgelesen, bei schlechtem Licht; nahe zum Schluss mündlich Einfügung: Erwiderung auf MargenausPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph Ansicht (der seiner Rezension meines Buches)‚53Erläuterung ??? Margenaus Rezension von was ??? IW IC dass induktive Logik brauchbar für Biologie usw., aber nicht für Physik, wo die deduktive Methode der Postulate angewendet wird). In der Diskussion: Fragen von RothsteinPRothstein, WatanabePWatanabe, Michael Satosi, 1910–1993, jap. Physiker, und einem anderen. Dann Vortrag FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl (anstelle von FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank, der plötzlich abgesagt hat): „Philosophische Voraussetzungen der Physik“; in Wirklichkeit über die Aufgabe der Philosophie und Wissenschaft, und die verschiedenen Strömungen. Mit allerhand witzigen Bemerkungen, und großem Beifall. Dann Vortrag ElsasserPElsasser, Walter, 1904–1991, dt.-am. Physiker (Physiker, Utah): „Messung in Quantenmechanik als amplifying process“. (Ziemlich unklar; man weiß nicht recht, worauf er eigentlich hinaus will). Danach mit einigen Leuten gesprochen: RothsteinPRothstein (arbeitet über Informationstheorie), Japaner WatanabePWatanabe, Michael Satosi, 1910–1993, jap. Physiker (gibt mir SD über BergsonsPBergson, Henri, 1859–1941, fr. Philosoph Zeit), SchlegelPSchlegel und andere. Taxi nach Hause (1.85 + 0.25).

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier ganzen Tag. (Er hat Fr 6 – 12 (!) mit SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph gesprochen über den Band über ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und mich;54Schilpp’s greatest contribution to philosophy is The Library of Living Philosophers, inaugurated by a volume on John Dewey in 1939. Schilpp edited the series until 1981. (George Santayana, A.N. Whitehead, G.E. Moore, Bertrand Russell, Ernst Cassirer, Albert Einstein, Sarvepalli Radhakrishna, Karl Jaspers, C.D. Broad, Rudolf Carnap, Martin Buber, C.I. Lewis, Karl Popper, Brand Blanshard, Jean-Paul Sartre, Gabriel Marcel, W.V. Quine, Georg Henrik von Wright) wenn das Komitee den Band genehmigt, wird er vielleicht in ’54 oder ’55 erscheinen. SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph wird aber dann schon gleich die Mitarbeiter einladen; ich soll daher in einigen Monaten die geplanten „Hinweise auf Quellen“ schreiben. Später, vielleicht in 2 Jahren, will er dann meine „intellektuelle Selbstbiographie“ haben. – Über philosophische Probleme. Meist über prob und Induktion. Meine Einwände gegen BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker. Meine Unterschiede zu ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; er hat immer noch das Gefühl, wie ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach, dass in meinem Verfahren etwas Aprioristisches steckt. – Er möchte, dass ich bald Erwiderung auf QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) „Über analytisch“ schreibe, unter Berücksichtigung seines ms und seines Briefs im Sommer.55Brief ??? Ich sage: 2 getrennte AufsätzeqOriginal Aufsatz.: über analytisch und über Analogie; aber ich weiß noch nicht, wann.56Aufsätze ???) Bis abends 9. (Er fährt 11h mit Nachtzug nach Hause.) Mittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Der Agent hat seinen Film besehen und akzeptiert. Sa Abend ist er mit Ina zu einem Reisefilm gegangen, nachher zu seinem Freund heim; 🕮 er ist blinder Rechtsanwalt, die Frau ist englisch, schreibt über Theater und Kunst, hat viele europäische Länder besucht, auch Russland, hat soeben BiographieBDunbar, Janet!Flora Robson, London, 1960 über RobsonPRobson, Flora McKenzie, 1902–1984, brit. Schauspielerin geschrieben.57Viell. Dunbar, Flora Robson.)

In ms. ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 C 9 eingefügt, (weil ich finde, dass C 8 nicht genügt für 4 – 3; in Eile zum Drucker zurückgeschickt.)58Erl ???

Nachmittags ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Er hat ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 gelesen, alte Fassung. Er hat Einwände aufgrund von KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom Theorie der „Analogie“‚59Erläuterung ??? ähnlich wie ShimonyPShimony, Abner Eliezer, 1928–2015, am. Philosoph.)

XI / 1951 Nachmittags Departmentseminar; Diskussion über Aufsatz „Limits in LawBSharp, Malcolm!1951@„The Limits of Law“, Ethics 61 (4), 1951, 270–283 (k) von Malcolm SharpPSharp, Malcolm P., †1980, am. Rechtswissenschaftler60Sharp, „The Limits of Law“. mit diesem (Professor Law School). (Der Aufsatz und die Diskussion bleiben doch etwas zu vage und unklar; er scheut sich anscheinend, seine eigene Wertung, für Harmonie gegen Konflikt, zu vertreten und verteidigen.)

10 – 3 Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Er wohnt bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, seine Frau ist nicht hier, weil sie Kunstgeschichte unterrichtet in Bryn Mawr. Wir besprechen sein BuchBMartin, Richard!1958@Truth and Denotation. A Study in Semantical Theory, Chicago, 1958 über Semantik.61Martin, Truth and Denotation: A Study in Semantical Theory. Er will es wirklich verständlich machen für weiteren Leserkreis. Grundbegriff ‚multipledenotation‘. Die semantische Sprache ist beschränkt auf Individuenvariablen im sprachlichen Teil, aber frei im Objektteil.) Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier (lebhaftes Gespräch mit MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph, der in Haverford wohnt und die führenden Quäker kennt). – Nachmittags 4 – 6 Dr. SchutzPSchutz, William Carl (Will), 1925–2002, am. Psychologe hier. (Er arbeitet als Psychologe in Washington für die NavyINavy@United States Navy, USN. Er richtet Labor ein für Untersuchung von Gruppenverhalten. Er ist interessiert an meinem Begriff „disorder“ für design von Experimenten.)

10 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Wir besprechen weiter sein BüchleinBMartin, Richard!1958@Truth and Denotation. A Study in Semantical Theory, Chicago, 1958.) Er bleibt zum Essen; dazu SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer. (Über Foundations, die für mich in Betracht kommen.) Bis 3 ½. – 5 ½ – 7 zur Tee Cocktailparty bei WiltPWilk, Deanfrüher Wilk, dem neuen Dean. 🕮 (Er hat kugelrundes Gesicht, wenig Haare, weißlich; ein „Großer“, sieht nicht aus wie ein Gelehrter.) Dort sitzen wir mit OppenheimsPOppenheim, Adolf Leo, 1904–1974, öst.-am. Assyrologe62Adolf Leo Oppenheim und Frau. (vom orientalischen Institut; beide sind aus Wien; er arbeitet die ganze Zeit am assyrischen Keilschrift Dictionary; das Material, auf Tonplatten, um mehr umfassend als alles in Griechisch;Sinn? Tr stimmt sie haben eine Farm in Südmichigan, w wo er viel am Haus arbeitet.)

MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier (wir besprechen Ende des BuchesBMartin, Richard!1958@Truth and Denotation. A Study in Semantical Theory, Chicago, 1958; die non-translational Methode der Semantik mit „comprehends“ zwischenzu Prädikaten als Primitives; ich erkläre, dass das nur den logischen Teil der Sprache interpretiert, nicht den deskriptiven.) Er bleibt zum Lunch. Dann bringt Ina ihn zur Englewood Station. – 4 – 8 ½Mac KayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker hier. (Nochmal über meine 3 Begriffe von Informationsmaß. Und anderes. Er ist immer interessant, wenn man ihn verstehen kann, aber oft nicht klar. Beim Abendessen über Politik in England; er ist für die Liberal Party, spricht zuerst gegen BevanPBevan, Aneurin, 1897–1960, brit. Politiker, weil der Klassenhass schürt und zu emotional ist.)

Vorlesung. – Nachmittags endlich mal wieder ein freier Halbtag.

3:30 – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker (er stellt Fragen über mein SyntaxbuchB1934@Logische Syntax der Sprache, Wien, 193463Carnap, Logische Syntax der Sprache. und über ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Logik; ich erkläre ihm, dass ich so viel zu tun habe, sodass ich ihn gewöhnlich nur alle 2 Wochen sehen kann.) 5 – 7 MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph hier (ich mache Bemerkungen über den ersten Teil seiner These; Vereinfachungen von Definitionen, und dergleichen.)

Nachmittags Departmentseminar: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph liest seine Antworten vor zum Fragebogen der UnescoIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization über philosophischen Unterricht in U. S. (Ich bemerke, dass er zu optimistisch spricht über den Grad der Verständigung zwischen verschiedenen Philosophen in unserem Department; ferner sagt er, dass in unserem Department beinahe 🕮 so viele Richtungen vertreten sind wie „major member“, in Wirklichkeit ist seine Richtung vertreten von ihm selbst und 3 Schülern). – Kurz KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und CopiPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker gesehen.

Nachmittags Seminar Empirismus (ich über Physikalismus; dann Vortrag LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick über Physikalismus; er spricht gut, frei, im allgemeinen gut verständlich, aber unfähig, seinen einfachen Symbolismus zu erklären.)

10 – 3 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier. (Auf der Rückreise von der Westküste nach Cambridge. Ich erkläre ihm meine 3 Begriffe von Informations maß.) Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. – 3 – 5 Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph Vortrag über Übersetzungsmaschinen (in Lexington Hall, arrangiert von NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph; dabei Mathematiker, Philosophen; auch Mac KayPMacKay, Donald MacCrimmon, 1922–1987, brit. Physiker und Informationstheoretiker (unverständlich).)

Bar-HillelPBar-Hillel, Yehoshua, 1915–1975, öst.-israel. Philosoph hier vormittags und nachmittags. (Nochmal über Betrag von Information; er betont die Wichtigkeit des relativen Begriffs; ich zeige ihm, dass der definierbar ist aus dem Absoluten. Über die Übersetzungsmaschine. Er möchte eine syntaktische Analyse finden, die Zweige von AjdukiewiczPAjdukiewicz, Kazimierz, 1890–1963, poln. Philosoph und HarrisPHarris, Zellig Sabbetai, 1909–1992, russ.-am. Linguist kombiniert. Er möchte in einigen Monaten Konferenz arrangieren, über Übersetzungsmaschine und vielleicht auch Indexing und Selektormaschinen; vielleicht in Chic., damit ich teilnehmen würde.)

4 – 6 ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Über Axiome für induktive Logik; Problem der Konvention in „ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952; Problem von C 8: Berücksichtigung der Ähnlichkeit der \(Q\)s.)

Bei PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, Office, über Budget, mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. (Das Budget in DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago muss um 5 % gekürzt werden. Promotion für WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph hat die Administration versprochen. Die 3 anderen Assistant Professors sind jetzt am Ende von 3 Jahren. Vielleicht sollte einer fallengelassen werden. Wir sind einig über Rangordnung: GewirthPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth, ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur, ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago; aber HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne setzt ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago höher als ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur) 🕮

Departmentseminar. (Bericht von 3 Studenten über Aufsätze in Ethik im letzten Jahr in allen Zeitschriften: Rocker über England, Scanund Protz über Amerika.IN ergänzen! Alle sind einig, dass StevensonPStevenson, Charles Leslie, 1908–1979, am. Philosoph am meisten genannt wird, und zwar etwa ½ auf seiner Seite. MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph und DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph werden selten mehr genannt.)

Mein Seminar über Empirismus. (Gute, lange Diskussion mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick über Physikalismus; er stimmt ihm einerseits zu, andererseits will er, dass man (stattdessen?) die introspektive Basis nimmt.)

Aufsatz „Degree of OrderVl Kapitel ??? zum Tippen fertig gemacht; er war in SF im Sept., Englisch geschrieben, schon fast fertig.

Aufsatz „Degree of Order, beendet. Nachmittags ¾ Stunde mit Familie im Park spazieren.

Nachmittags Zahnarzt. (Er macht provisorische Füllung, die nach einem Monat durch permanente ersetzt werden soll; Zahnfleischbehandlung.)

6 Kino, FilmThe Day the Earth Stood Still“.64„The Day the Earth Stood Still“ (1951) von Robert Wise. (Ein Marsmann landet in Washington, will alle Länder bewegen, den Plan von Atomrakete aufzugeben; er wohnt bei gewöhnlichen Leuten; alle sind hysterisch; er setzt allen Verkehr ½ Stunde still; darauf Militäralarm, er wird gejagt und geschossen; sein Roboter belebt ihn wieder für kurze Zeit; er spricht zu Wissenschaftlern und fährt ab. Gute Idee dahinter, und gut arrangiert.) – Debatte mit Ina: sie will das msOrder selbst tippen, „zur Selbstrechtfertigung“, ich möchte es ausgeben zum Tippen, um ihre Hilfe für Bibliothek und anderes zu haben; sie will das außerdem tun, und geht 1 ½ Stunden zu Harpers Library.

Kino: (1) „Kontiki“ (erstaunlich, wie viel von dem Leben auf dem Floß gefilmt worden ist).65„Kon-Tiki“ (1950) von Thor Heyerdahl. (2) „Nature’s Half Acre“ von DisneyPDisney, Walt, 1901–1966, am. Trickfilmzeichner und Produzent (Naturaufnahmen der kleinen Tiere, besonders Insekten;66„Nature’s Half Acre“ (1951) von James Algar. eindrucksvoll, gegen Ende, time-lapse Aufnahmen von aufblühenden Blumen.) 🕮

(Thanksgiving, keine Klassen.) 3 ½ – 5 ½SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. (Über Gegenstand für Doktorthese; vielleicht Anwendung der symbolischen Logik, oder axiomatischen Methode.)

Nachmittags Seminar. Danach 1 Stunde mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick gesprochen.

Zahnarzt (vorgestern sind 2 Frontzähne oben Mitte gebrochen; er repariert sie mit Plastik). – Nachmittags beginne ich Arbeit am Skelett „Amount of informationIC erg.

Ganzen Tag Arbeit am Skelett Amount of informationIC erg.

Zahnarzt (Reinigen der Zähne, besonders des Zahnfleisches.) – Wir fahren in die Stadt, kaufen Plastikstuhl (94 $).

Letzte Vorlesung „Syntax“. – 3 ½ – 6 (!) ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Über Möglichkeiten für Axiome für induktive Logik. Über KeynesPKeynes, John Maynard, 1883–1946, brit. Ökonom Auffassung von Analogie.)

(Haarschneider). – 10 ½ – 1 Eckhart Library.

Departmentlunch. – Abends Vortrag MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger in Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago (Probabilistic Theory of Relations; interessant, aber nur statistische prob.)

Nachmittags letztes Seminar Empirismus. 5 ½ – 7 mit LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick im Office. (Über sein TPUnity of Science“;67Oneirics and Psychosomatics by Rolf Loehrich. Philosophy of Science, 22(1):69, January 1955. er übertreibt die erwartete negative Reaktion der Empiristen gegen seine Auffassung. Der Aufsatz ist hauptsächlich programmatisch; er meint aber, er habe hier bewiesen, wie Normenwissenschaft im Empirismus aufgebaut werden kann.)

XII / 1951 4 – 7 Teeparty: LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick und Frau, MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph und Frau, ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph und Frau, SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker, PasquinelliPPasquinelli, Angelo, ital. Philosoph. (LoehrichsPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick erzählen vom Leben in der Kälte, wie er Indianerkinder unterrichtet, und sie ein Kind bekommen, –60 ° F. Zuletzt philosophisches Gespräch: LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick erklärt seine „Normenwissenschaft“, ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph stellt Fragen. Interessant; aber für die Anderen doch ermüdend.) 🕮

Vormittags 40 Minuten im Park spazieren. – Gearbeitet am Skelett „Amount of information“.

Nachmittags Zahnarzt. (Eine Goldkrone mit Porzellanfront ist mir herausgefallen, vorne oben Mitte, wo eine Klammer der Brücke anpackt. Er zementiert es wieder ein.)

Office. – Nachmittags das neue Buch von RosenblumPRosenblum gelesen.68Buch ??? IW ???

Departmentlunch. –Departmentseminar (über AufsatzBMcKeon, Richard!1951@„Philosophy and Method“, Journal of Philosophy 48, 1951, 653–682 von McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph „Philosophie und Methode“.69McKeon, „Philosophy and Method“. Er unterscheidet 3 Methoden der Philosophie. Es wird nicht klar, ob sie nur Denkmethoden sind oder philosophische Lehren. Ich sage ihm schließlich, dass sie vereinbar werden, wenn sie ihre metaphysischen Scheinbehauptungen aufgeben.)

Vormittags mit WatkinsPWatkins, Rockefeller Foundation gesprochen über Research Grant von Foundation. (Er hat jetzt das Office of Development. Aber ein Nachfolger von StonePStone, Marshall Harvey, 1903–1989, am. Mathematiker ist noch nicht ernannt. Er sagt, FeldsteinPFeldstein, Administration der University of Chicago wird meine Sache nachprüfen und mit KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago klären.), – 3 ½ – 5 SunPSun, Siao Fang, *1922, chin. Chemiker hier. ( Er wird nächstes Quarter nicht Lesekurs mit mir registrieren. Ich sage ihm, dass ich ihm nicht mehr so viel Zeit geben kann wie dieses Quarter. Er wird hauptsächlich Geschichte der Philosophie lesen, für Examen im Spring. Morgen fährt er nach Ann Arbor zu seiner Frau.)

Ina mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap in den Palos Park.

Ganzen Tag Galley ContinuumB1952@The Continuum of Inductive Methods, Chicago, 1952 Gelesen; fertig.

Nachmittags hier: BurksPBurks, Arthur W., 1915–2008, am. Mathematiker und kleiner Sohn (wohlerzogen und heiter), ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph und Frau, GrantPGrant =? George Parkin Grant, 1918–1988, kanad. Philosoph (aus OxfordIUniversity of Oxford, Oxford UK, Schüler von RylePRyle, Gilbert, 1900–1976, brit. Philosoph, beeinflusst von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph). Sie fangen philosophisches Gespräch an. Ich erzähle Geschichten von FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph, WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis.

10 ½ – 12 und 3 ½ – 5 J. W. PercyPPercy, John Walker, 1916–1990, am. Philosoph und Schriftsteller hier, mit MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph und morgens auch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. (Er ist am MITIMassachusetts Instiute of Technology (MIT), Cambridge MA, ursprünglich Chemiker. Jetzt arbeitet er an Verbesserung von abstracting und indexing, besonders mit Maschinen. Dafür wird MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph in Washington arbeiten. Er erklärt die Ziele, oft abschweifend. 🕮 Er will einen Code machen, der nicht nur ein paar Begriffe ausdrückt, sondern auch Beziehungen von Interaktionen und dergleichen. Er klagt darüber, dass die Regierungsstellen, die sein Projekt finanzieren, oft Klassifikationen verlangen, unnötige Geheimhaltung. Ich sage, dass er mir nichts Vertrauliches mitteilen soll.)

Departmentlunch. – Departmentseminar. Über GewirthsPGewirth, Alan, 1912–2004, am. Philosoph, verh. mit Janet Gewirth BuchBGewirth, Alan!1951@Marsilius of Padua and Medieval Political Philosophy, New York, 1951 „Marsilius von Padua“.70Gewirth, Marsilius of Padua and Medieval Political Philosophy. (Ich habe einiges darin gelesen, nehme aber nicht an der Diskussion teil.)

3 ½ – 7 (!) ApostelPApostel, Leo, 1925–1995, belg. Philosoph hier. (Zuletzt, mit Ina, über Persönliches. Sie fühlen sich einsam. Sie finden schwer Kontakt mit Amerikanern.)

Ina Erkältung und etwas Fieber (Abends 101 °). – Meine Rückenmuskeln schmerzen; darum bleibe ich meist im Bett; durch das Stillliegen werden sie aber schlimmer. (Ich schlucke Chinin, Empirin, Aspirin; heize und massiere die Muskeln; auch Übungen, aber nicht Rückenübungen.)

Wir beide im Bett. Wir sagen FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker ab. Ich lese Term Papers. Nachmittags werden die Muskelschmerzen schwächer. –sub-zero Temperatur.

Muskeln besser. Wegen der großen Kälte sage ich aber Zahnarzt und ein Doktorexamen (EarlePEarle, William A., 1919–1988, am. Philosoph) ab. Term Papers.

Officestunde. Zu Fuß gegangen, mit Familie (das Auto steckt im tiefen Schnee.) – 3 ½ – 4 mit FeldsteinPFeldstein, Administration der University of Chicago gesprochen (Administration; er wird einige Foundations versuchen mit meinem Projekt.) 5 ½ – 6 ½JeffreyPJeffrey, Richard C., 1926–2002, am. Philosoph hier. (Ich sage ihm, die These ist gut; wert, weiter auszuarbeiten, vielleicht für Doktorthese.)

3 – 5 ½ExamenNemetzPNemetz, Student (Geschichte der Metaphysik; ich frage über Auffassungen von DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph und AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph über Natur der Logik.)

Auto steckt tief im Schnee. Wir gehen zur 55 Str. für Bus, finden aber schnell ein Taxi. Zum Zahnarzt (gestern und heute sind 2 Stücke vom Zahn vorne oben, klein einer links von der Krone der vom Goldzahn neben der Lücke, herausgefallen. Er repariert es mit Plastik; es ist der Zahn, wo er vor einigen Wochen zeitweise Füllung mit Medizin gemacht hat, um Nerv abzustumpfen. Er hofft, dass es hilft, wenn nicht‚rEs folgt hier im Original eine Wiederholung der Einträge zum 22. bis 28.XII.1950 (siehe dort). Dieser Eintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.


Processed with \(\mathsf{valep\TeX}\), Version 0.1, May 2024.