65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 14. XI. 1952

Kurztraum (17.)) – Ich: Warum indirekte Methode der Träume, anstatt einfach zu fragen usw. Er: Es ist nicht ein theoretisches Problem; die Einsicht in die frühere Konfliktsituation ist nicht das Wichtigste und nicht einmal absolut nötig. Das Wesentliche ist das gefühlsmäßige Wiedererleben der alten Situation und die Gelegenheit, die Gefühle gegen die Anderen jetzt zum Ausdruck zu bringen (und dabei doch akzeptiert zu werden). Ich: Warum nicht mehr aktiv, auffordern, sich auszumalen, wie man in den alten Situationen handeln würde. Er: Das geschieht zuweilen; manche Patienten springen auf und agieren lebhaft. – Ich berichte von dem gutmütigen Spott des Vaters („Träumer“) und wie mich die Mutter in Schutz nahm. Wie sie die Biographie schrieb. Wie sie später mich als Scholar betrachtete und die Sorgen des praktischen Lebens von mir fern hielt. – Beim Abschied sagt er: „nice going“.

(Ina sagt ihm, dass sie jetzt auch Psychoanalyse erwägt. Er: Vielleicht m mit einem seiner associates. Im Augenblick hat er nicht einmal Zeit für eine vorbereitende Besprechung (siehe 25.11.).) 🕮\(_{5}\)