70Tagebuch 1. I. 1966 – 5. I. 1967 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 8. XII. 1966

12 ¾ – 3 ½ (!) O. Lacy hier. (Er ist ein Neger, nett und unbefangen, gebildet und gescheit; er ist investment broker, besonders für Mut. Funds. Ich erkläre, dass Hanneli wünscht, dass ich einen kleinen Teil von dem, was ich in Aktien habe, anderswo anlege, um das Risiko zu vermindern. Er fragt, wie das Risiko bei Loeb ist; wenn die in Schwierigkeiten geraten, ob die anderen ihnen beistehen werden. Ich zeige ihm meine Vollmacht für Shufro; er sieht, dass dieser auch, nicht nur Loeb, Mitglied der Börse ist; er sagt, die Börse macht strenge Regeln über Geschäftsführung der broker; und wenn einer in Schwierigkeit gerät, wird die Börsenverwaltung und die anderen helfen soweit das möglich ist; damit nicht das öffentliche Vertrauen des Publikums erschüttert wird. 🕮\M & K\ Auf meine Frage gibt er aber zu: Wenn ein großer Krach käme, sodass viele broker gleichzeitig in Schwierigkeiten geraten, würde man doch wohl Verluste haben. Ebenso gab er zu, dass der Dollar immerzu an Kaufkraft verliert, und auch unter Umständen abgewertet werden könnte. Gerade darum preist er die M. F.s, weil sie den Anteil der Teilnehmer nicht nach Dollar alten Dollar berechnen, sondern zu jedem Zeitpunkt, wenn einer Anteile zurückgeben will, wird der Wert eines Anteils ermittelt, indem der Gesamtwert der Anlage durch die Anzahl der shares dividiert wird. Er bestätigt, dass ein Amerikaner nicht in einer kanadischen Bank Gold haben darf. Darum sind eben real estate und Aktien und M.F.s gute Anlagen. – Er will sich erkundigen, ob ich mit Hanneli zusammen ein gemeinsames account beim M.F. haben kann; und zwar so, dass ich nach Wunsch jedes Jahr ihr einen größeren Anteil überschreibe.) –