53Tagebuch 31. XII. 1948 – 4. I. 1950 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 27. V. 1949

(FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hat Klasse; ich schreibe etwas.) Nachmittags 4 – 6 „Symposium“. Ich sitze auf Podium neben einem Tisch. Anfangs ca 50 Hörer, in 2. Hälfte ca 30. Erste Hälfte über prob und Induktion. (Ich erkläre Definition von \(N^*\), 2 Schema Diagramme für teilweise Inklusion der ranges; und Formel für singuläre Prädikateninferenz, und antworte auf verschiedene Fragen. Ein Mann, der in Qualitätskontrolle in Fabrik arbeitet, kommt immer wieder zurück auf die Frage, ob er ein Muster ablehnen soll oder nicht; ich: Das ist praktische Entscheidung; induktive Logik gibt nur theoretische Antworten.) In der zweiten Hälfte über allgemeine philosophische Fragen. (Einer fragt über „Aufbau“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928;44Carnap, Der logische Aufbau der Welt. ich: geschrieben von Großvater. Über „TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40; ich erkläre Probleme von Dispositionsbegriff, Kausalmodalitäten, counter-factuals, und Gesetze. Ich: Vielleicht kann man Gesetzform semantisch charakterisieren.) Im Ganzen über 2 Stunden. Nachher bin ich doch müde im Kopf; darum will ich doch Abfahrt nicht auf Montag verschieben, wie FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl vorschlägt. Abends etwas Musik.