60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 10. III. 1958

12h zu Dr. Mott. (Vom Schumann Film. Ina sagt, vielleicht hat er soviel Appeal zu mir, weil es mir gefällt, dass sie ihr ganzes Leben dem Mann widmet. Er: Vielleicht ist es aber so, dass ich dabei mich dabei identifiziere nicht mit Schumann identifiziere, sondern mit Clara; denn als Kind hatte ich auch die Idee, mein ganzes Leben der Mutter zu widmen oder in ihren Bahnen zu wandeln. Ich: Vielleicht, so habe ich es noch nicht gedacht; die Mutter widmete ihr Leben ihrem Vater, doch nicht ganz, weil sie auch die Familienpflichten erfüllte. Er fragt nach meinem Alter als Mutter starb, und bei 🕮 Heirat und Scheidung. Und Verhältnis zu Mutter und Agnes vor dem Krieg. Ich erzähle von Spannungen mit beiden; dann ging ich nach Freiburg, glückliche Zeit in männlicher Gruppe; dann Agnes’ Heirat; Onkel Wilhelm sagte, ich sollte die Mutter nicht allein lassen; daher zurück nach Jena, mit einigem Widerstreben. Martha Hörmanns Tagebuch: Die Mutter nahm es als ihre Aufgabe, für mich zu sorgen und mich glücklich zu machen.) – 4-9 Paul Ruthling hier. (Er scheint sich mit Maria etwas versöhnt zu haben; aber immer noch viele Spannung usw. Sie hat ihm die Hälfte der Ranch in Tesuque übergeschrieben. Sie haben 4 Grundstücke mit Häusern in Phoenix und Scottsdale, alle Anfangszahlungen erledigt, jetzt nur Monatszahlungen, die mehr als aufgewogen sind durch die einkommenden Mieten. Wir sagen, dass wir ca 9000 beim Broker haben, noch nicht investiert. Ich sage, ich möchte nicht allein ein Haus besitzen an einem anderen Ort; vielleicht mit ihm als Partner. Aber er hat kein Bargeld und möchte wohl auch nicht einen Teil eines der Grundstücke an mich verkaufen, weil es inzwischen mehr wert ist. Er sagt, er wäre willig, wenn er eine günstige Gelegenheit sieht, etwas für uns zu kaufen, und dann zu take care davon für uns, gegen einen Prozentsatz am Gewinn, wenn es schließlich verkauft wird, und nichts, wenn es dann keinen Profit gibt. Die Frage bleibt offen. – Über Carmen: Sie zeige sehr wenig Freude oder Anerkennung, wenn er etwas für sie tut. Aber sie ist tüchtig in Wissenschaft, hat Preis bekommen für Apparat für Sonnenenergie, und einen anderen für einen Vortrag darüber. – Er erzählt von dem komm. Schriftsteller Mike Gold; er ist sein Freund, war einige Zeit bei ihnen, hat über Beziehung mit Maria gesprochen; sagte: entweder Verständigung oder Trennung. – Er wird hier mit einem Reverend Fritschman, Unitarian, sprechen; er ist gegen Hydrobomb Expert, für Verhandlungen usw.; und könnte ihm vielleicht auch psychologisch helfen.) Nachmittags etwas tense; Ina merkt, dass ich zuweilen etwas blass bin; 6 ½½ Miltown, 10h nochmal. –