2 ½ – 5 ½David, Renée und Kind hier. (Wir sitzen im Patio. Ich erzähle, wie ich während der Operation die Ärzte sprechen hörte und wünschte, sie würden endlich operieren; und dann der Doktor auf einmal sagte: Die Operation ist beendet. – Wir sprechen ausführlich über das Problem, ob wir Stanford aufgeben sollen; Ina ist seit langem dafür, aber mir scheint, wir sollten nicht so viel Geld einfach fahren lassen; wahrscheinlich ist der Verlust an Zeit durch die Anforderungen des Centers nicht so hoch wie Ina meint. Ich erkläre meinen NSF grant, dass alles er bewilligt worden ist, mit Gehalt für 2 ½ Jahre. David hat soeben, in Abwesenheit von Montague, das Gesuch für das jetzt beginnende Jahr gemacht, wo er research associate ist. Dafür hat er die Regeln usw. von NSF genau studiert. Er sagt, er hat den Eindruck, dass das Ausschlaggebende nicht das einzelne Projekt ist, sondern die Person; wenn sie glauben, dass einer ein sehr fähiger Forscher ist, sind sie willig, ihm alles zu geben, und auch, ihm zwischendurch irgendwelche Änderungen zu erlauben, usw. Daher ist er confident, dass ich nach Ablauf der 2 ½ Jahre leicht weiteres Geld bekommen kann. – Sie sind seit Monaten dabei, ein Haus zu suchen. Er sagt, wenn wir von Stanford zurückkämen und dann erst, mit zeitweiser Wohnung, ein Haus suchen würden, so würden wieder Wochen oder vielleicht Monate von meiner Arbeitszeit verloren gehen. Jetzt könnten wir dagegen die nächsten Monate zum Haussuchen verwenden, während ich noch hier in angenehmer Wohnung bin und arbeiten kann. – Er fragt, was meine Hauptgründe sind, die für Stanford sprechen. Ich sage, in erster Linie das Geld, d.h. das halbe Gehalt ohne Unterrichtsverpflichtung. 🕮 Zweitens die Gelegenheit, mit Jeffrey und vielleicht einigen anderen in Stanford , z.B. Array, zusammenzuarbeiten; ich füge aber hinzu, dass ich in den letzten Jahren herausgefunden habe, dass Jeffrey bei weitem nicht die gute Hilfe ist, wie ich es erhofft hatte (geschweige denn die ausgezeichnete Zusammenarbeit wie mit Kemeny in 1952-3). Er ist gut, um ihm neue Ideen zu erklären, und auch einige Reaktion zu bekommen; aber das letztere nicht reichlig; er sagt selbst, er ist besser geeignet für eigene Arbeit, als dafür, sich auf die Ideen eines anderen einzustellen. Er ist besser bewandert in Gebieten wie Maßtheorie und Integrationstheorie als ich, und kann mir daher manchmal Fragen beantworten oder Begriffe erklären; andererseits habe ich hier Matthews und Kuhns, die in jenen Gebieten zwar nicht so viel wissen wie Jeffrey, aber in anderen mehr als er, z.B. Matrizen, Vektoren, usw. Andererseits haben sie weniger Zeit als Jeffrey. – Ich frage David, wie weit seine Argumente gefärbt sind durch seinen Wunsch, mich hier zu behalten. Er sagt, nicht so, dass die positiven Argumente, die er vorbringt, gefälscht sind; sondern nur so, dass er die positiven betont, und es mir überlässt, die negativen dagegen abzuwägen. – Die Aussprache hilft mir sehr, mir klar zu werden über meine Gefühle für und gegen. Ich wollte, er hätte alles dies schon lange vorgebracht. Renée sagt, das ist ihre Schuld; sie hat ihm abgeraten, zu mir zu sprechen, aus Besorgnis, ich möchte das als ungehörige Einmischung empfinden. Ich sage ihnen, sie sollen immer offen sprechen, ich könnte nie gekränkt darüber sein.) – Abends 6 ½ – 8 (– 10) Wim hier. (Er vermisst Mia sehr, die in Berlin ist und dann nach London 🕮 fliegen wird.)