67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 17. VIII. 1963

10-4 Grete hier. (Wir sitzen im Gartenhaus und sprechen zum ersten Mal über persönliche Dinge. Mit Mädele und Nena sind die Beziehungen doch noch nicht wieder die alten; obwohl Nena teilweise mit auf ihrer Fahrt in den Süden war, sie hatte sich selbst 🕮 sozusagen eingeladen, und Sven finanzierte es für sie. – Sie ist beunruhigt, was sie durch Helga und Mädele gehört hat, dass Sabine gesagt habe, Chacha sei unzurechnungsfähig. Ich sage ihr, dass das nach meinen Briefen von ihr sicherlich nicht der Fall ist. Vielleicht bezog es sich auf stark emotionale Reaktion, oder jemand hat gewisse graphologische Urteile „unverantwortlich“ genannt. – Während meines naps spricht Grete mit Ina, und erzählt ihr von der geschäftlichen Lage. Sie sind böse auf Heini, weil der sich das Grundstück gesichert hat und jetzt sogar ein Gerichtsurteil erwirkt hat, dass alles Holz fortgeschafft werden muss, damit er über das Grundstück verfügen kann. Grete glaubt, dass Dolly nicht will, dass Heini arbeitet; er selbst habe gesagt, er habe überhaupt kein Geld mehr; Grete meint, er müsse Dolly Rechenschaft geben für alles Geld, das sie ihm gibt. Sie meint, Heini sei kein richtiger Geschäftsmann; er habe nur immer Sachen „gefixt“, mit Hilfe seiner Beziehungen zu hochgestellten Politikern; da er solche Beziehungen jetzt weder in Mexiko noch in den Staaten habe, so könne er diese Methode nicht mehr anwenden; und Dollys Vater glaube, dass Heini Dolly nur wegen ihres Geldes geheiratet habe; der Vater habe 40 Millionen, einstweilen bekommt Dolly aber nur Einkommen von bestimmten Sachen (?). –) 🕮