60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 19. XI. 1957

Morgens gehe ich zu Inas Bett, sitze nieder und beuge mich dann zu ihr zum Küssen. Dabei spüre ich etwas Unbestimmtes im Rücken, und erschrecke etwas. Nachher spüre ich nichts mehr, auch wenn ich herumgehe, aber bin noch tense. Ina kommt zu meinem Bett, als ich ; ich mache einige Assoziationen zu meinem Traum, und sie ist zärtlich. Ich nehme ½ Miltown (2h nochmal). Dann fühle ich mich besser, stehe auf. Nachmittags gut. – 3-5 Seminar, nachher kommt Mia überraschend, und fährt mich nach Hause. (Seit 23.10. habe ich nicht mit ihr alleine gesprochen. Ich sage ihr, dass mir klar geworden ist, dass es 🕮 richtiger ist, wenn ich mich mehr zurückhaltend einstelle; weiter zu gehen hätte nur Sinn, wenn man alles tun will, und das will ich nicht. Sie sagt, Träumen muss aber doch erlaubt sein; ich: ja, wenn man sich klar bleibt über die Realität.)