63Tagebuch 24. XII. 1960 – 4. I. 1962 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 4. VI. 1961

1-8¼ (!) Kaplans und Baby Jordan hier. (Wir sehen Jordan zum ersten Mal, er ist heute 2 Monate alt, hat dunkle Augen, die intensiv beobachten. – David wird von 🕮von morgen ab 3 Wochen bei Ramo-W. arbeiten, als consultant, $ 60 pro Tag; für logisches design von neuem Computer, der auf Schiffen installiert wird, um Signale von den geplanten Navigationssatelliten zu empfangen und umzurechnen in die Position des Schiffes. Er hat früher dort an logischen Problemen von Computern gearbeitet, er sagt, dass sie seine Arbeit sehr geschätzt haben. 4-6 David und ich sitzen im patio. Er erklärt mit neue Idee für thesis: Er hat Churchs Kurs genommen, Fortsetzung des vorigen über sense und denotation; diesmal über Churchs Versuche zu axiomatisieren. Diese Versuche sind ihm nicht gelungen. David hat neue Ideen dafür gefunden, und hat kürzlich bemerkt, dass meine Replies über Modalitäten wichtige Ideen über Quasi-Intensionen enthalten, die er verwenden und ausbauen will. Er hat neue Idee: Auch die nicht-extensionalen, z.B. modulen Intensionen haben eine Extensison; aber diese Extension ist eine Intension! Er hat schon ein wichtiges Ergebnis für Church gefunden; er hofft, wenn er den Sommer über hieran arbeitet, genug Ergebnisse zu finden, die dann rechtfertigen, dies mit erklärendem Text als thesis auszuarbeiten. Er hat auch gute Ideen, um die philosophische Wichtigkeit zu zeigen, Explikation von semantischen und modalen Begriffen, und, mit Churchs senses, von indirekter Rede. Da dies anscheinend sowohl schneller geht als auch ihn sehr lebhaft interessiert, würde er viel lieber das als thesis machen. Ich rate ihm, Kalish zu fragen, wie sich wohl das department dazu stellen würde. Er meint, auch Moody sollte er fragen. Er fragt, ob ich bereit sei, chairman seines Komitees zu bleiben; das frühere Komitee sei ja für das alte topic aufgestellt worden. Ich sage: gewiss. Ich will ihm auch gerne 🕮 meine Notizen über Modalitäten, Quasi-Intensionen, Übersetzung usw. zur Verfügung stellen; entweder vorlesen oder vielleicht in tape recorder diktieren. Ich will aber aus Zeitmangel nicht in die Probleme selbst mich wieder vertiefen. Ich bin glücklich, wenn auf diese Weise meine alten Ideen gerettet werden; nachdem Kalish die gemeinsame Arbeit abbrach, als Montague kam, habe ich kaum nicht mehr viel daran getan.) – Beim Abendessen, 6¼-8, berichte ich Ina über Davids neuen Plan, und wir besprechen die Frage, wie sich wohl das department dazu einstellen wird.