60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 2. XII. 1957

12 zu Dr. Mott. (Traum: Ich verabschiede mich von Gretchen, nehme den Hut. Gestern Problem über Brief an Wilhelm, der dem Ende nahe ist. Er: Es bedeutet: ich zeige Respekt vor denen, die sterben müssen, aber sonst will ich mit ihnen nichts zu tun haben; sie verlangen zu viel. Über Gefühle bei Eisenhowers Schlaganfall. Er kommt zurück auf meine Idee kürzlich, ob er wohl die Therapie beenden will. Er sagt: Das Ziel konnte nicht sein so gründliche Kur, wie nur durch tiefe Analyse möglich ist, sondern bescheidener; vielleicht ist das erreicht, da es mir in den letzten Monaten besser gegangen ist. – Wir wollen zusammen überlegen in den nächsten Wochen, ob vielleicht Beendigung mit Ende Dezember; wenn dann später Schwierigkeiten auftreten würden, was er nicht erwartet, könnten wir wieder Therapie machen. Ich: Zweierlei Gefühle dazu: (1): Man will mich hilflos allein lassen (Fr abend war ich tense); (2) es wäre schön, wenn ich jetzt allein fertig werden könnte.) – Groceries gekauft. – Korrekturen der englischen „Logik“ gelesen (Dave hat den Umbruch 🕮 des ganzen Buches auf einmal geschickt; und keine Galleys vorher.)