Ich berichte: Wieder mehr auf, fühle mich viel besser; bin in der Stimmung ruhiger als vorige Woche. Aber immer noch Magenschmerzen beinahe jede Nacht. Manchmal genau um 2h [wie die Sitzung hier]. Vorletzte Nacht stärkere Schmerzen, und Vomiting (aber nur kurz, nicht so schlimm wie zuweilen in Princeton). Vorige Woche mal nachts Schmerz im Rektum; erst dachte ich: Penis; dann erinnerte ich Dr. Wallis Bemerkung, dass viele Schmerzen in der Rückengegend zuweilen referred Schmerzen von Darmkrämpfen sind. Damals konnte ich nicht viel mit dieser Bemerkung machen. Jetzt dachte ich, was ich für Muskeltwitchen und Krämpfe hielt, z. B. bei Dalkeys Besuch neulich, war vielleicht eine Krampfbewegung des Darmes; das paßt gut zu den Gefühlen, über die ich hier vor 2 Wochen gesprochen habe: Meeting und Konflikt von Wunsch und Abschied vor passiver Rolle. Und die Rückenschmerzen Samstag nachmittags vor Tarskis Besuch. – Heute morgen Traum 166 (Familienbild der Mannesmanns; „Ich bin auch ein Vater“; Papierclip an der Vorhaut des Babys; der Besucher, für den ich keine Zeit habe.) Zu letzterem: Ich erwarte, dass viele Leute nach meinem Vortrag mich ansprechen würden und dachte: ich habe aber gar keine Zeit für sie; in Wirklichkeit kam keiner; und da war ich auch enttäuscht! Wie kindische Reaktionen man hat (ich lache darüber). Der Doktor: Es scheint, ich fühle mich jetzt besser und leichter. Ich: ja, sehr; heute zum ersten Mal bin ich hergekommen, ohne vorher ein Programm zu überlegen. Er: Ja, und es ging auch so! Ich: Heute morgen fragte Ina, wieso ich so heiter bin; ich: warum nicht; sie: sonst vor Sitzungen bin ich zuweilen besorgt; ich: nein, ich habe doch keine Sorge oder Furcht mehr, das ist jetzt alles anders und leichter. Ich habe das Gefühl: nachdem ich die vorige so schwierige Woche durchgemacht habe und die Sitzungen vorher, jetzt kann mich nichts mehr einschüchtern. Und dazu kommt: voriges Mal, als ich erzählte, wie schwierig es gewesen war, hat ich wirklich das Gefühl, dass er es verstanden, dass er es mitfühlen konnte; das bewegt mich sehr. Ich dachte dann: vielleicht ist er gar nicht so vollkommen überlegen, vielleicht hat er selbst auch Schwierigkeiten mit sich gehabt. Er: Sicherlich. Ich: Ja, wirklich? Er: Kann wohl irgendein Mensch, der ehrlich mit sich ist, sagen, dass er nie Schwierigkeiten hatte? Ich: Gewiß nicht; ich versuchte mir auch früher das zu sagen, aber voriges Mal habe ich es wirklich gespürt; und das war mir eine große Hilfe. Er: Es scheint, ich habe guten Fortschritt gemacht. (Ich setze mich auf.) Er: Auch der Rücken scheint besser. Ich: Ja, wie sieht er das? Er: Daran, wie ich so leichter mich aufsetzte. Er: Nächste Sitzung fällt aus; möglicherweise wird er an späterem Tag anrufen; sonst in einer Woche; er hat den Eindruck, dass ich inzwischen alleine gut ausgehen kann. Ich: Ja, gewiss.