48Tagebuch 20. XII. 1943 – 31. XII. 1944 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 8. X. 1944

Vormittags kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zu meinem Hotelzimmer. Er hat, wie ich, 2 Jahre frei gehabt (zuerst GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation; dann RockefellerIRockefeller Foundation, durch Universität). Er meint, es wäre vielleicht besser, zunächst mal ein oder vielleicht 2 Jahre zu unterrichten, bevor er oder ich wieder Urlaub nimmt; nachher vielleicht würde der Dean sonst Gefühl haben, dass wir nicht unseren Anteil am Unterricht tun; nachher sagt er aber, dass ich ruhig für nächsten Herbst wieder Urlaub ansuchen könnte; er meint, in keinem Falle würde die Universität Urlaub verweigern, wenn er durch andere Institutionen finanziert ist, weil sie sich immer mit den anderen Institutionen gut stellen wolle. Er meint, für mich käme ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies in Betracht; GoodchildPGoodchild verwaltet auch diese grants; die Tatsache, dass ich früher schon von ihnen Geld für Veröffentlichung bekommen habe, würde jetzige nicht erschweren, sondern erleichtern. (Er meint, ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies gibt hauptsächlich Grants für humanities (also in meinem Falle für Philosophie, nicht Mathematik); stimmt das wohl? Er meint, AAASIAAAS, American Association for the Advancement of Science gibt nicht direkt an Individuen; stimmt das wohl?). – Wir gehen mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Lunch. – Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert bei uns. Er arbeitet in Fabrik, will einiges Geld sparen, davon im Sommer MA in Physik machen. LeaPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hat Washington Stelle aufgegeben, will MA in Soc. Serv. mach oder Publ. Adm. machen. Er fragt auch über logische Probleme; Konstruktion einer logischen Sprache für Wissenschaft, mit Raum-Zeit-Gebieten; Interpretation von Imperativen als Voraussagen.