XII / 1943OSanta Fe NM Ina nachmittags in die Stadt. Sie bringt Marni wieder nach Hause; der Hund und wir freuen uns sehr über das Wiedersehen, sie rennt wie toll im Zimmer herum. Ina schläft jetzt oben im Wohnzimmer, und Marni bei ihr. – Das Auto ist, weil ohne Ketten, hinten weit weg am Hügel stehen geblieben; Ina muss mühsam alle Sachen heraufschleppen.
Marni läuft den ganzen Tag weg, zu unserem Kummer.
Es hat geschneit und schneit den ganzen Tag weiter, so tief wie noch nie. – Ich arbeite jetzt an NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Problem der Varietät der Instanzen. Abends läuft Marni weg und kommt nicht wieder; wir sorgen uns um sie, wo sie in der kalten Nacht bleibt.
Um 10h kommt auf einmal Marni herein. Wir sind soaOriginal sie. froh, dass sie wieder da ist, dass wir sie gar nicht genügend beschimpfen und bestrafen.
Nachmittags Ina in die Stadt. Sie kommt erschöpft nach Hause; trotz Schneeketten hat sie weder hier herauf noch zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus fahren können. So machen wir heute keinen Weihnachtsschmuck mehr auf den Tisch.
Ich gehe jetzt immer nur so weit spazieren, wie Ina den Weg schneefrei gemacht hat (mit dem Rechen, mit großer Mühe); der Schnee ist zu tief. Nachmittags MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, bringt uns Post. – Ina legt Kieferzweige mit Kerzen auf den großen Tisch. Grammofon: Mozart; Schubert Trio (dabei „getanzt“). Nachher ⚬.
Cascade (zum ersten Mal seit Januar in El Paso).
Es schneit noch mehr. Ina schaufelt mir einen Pfad zum Zirkel hinauf.
Ina nachmittags in die Stadt. Auf der Rückfahrt bleibt das Auto im Arroyo stecken, neben dem Weg, in tiefem Schnee. Sie schleppt mühsam Sachen herauf und ins MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus.
–
Immer noch tiefer Schnee; nachts sehr kalt, daher taut wenig weg, trotz schöner Sonne.
(Vormittags: KayePMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama) holt MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ins Hospital.) Nachmittags plötzlich Rücken schwach (ohne richtigen Schmerz), nahe beim ChalmerPChalmer Haus. Vorsichtig zurückgegangen, mit einer Hand auf Ina gestützt.
I / 1944 Vormittags spazieren versucht; schwach. Nachmittags Ruhe gehalten. (Ina hat Kummer über den Rücken muss etwas weinen.) 🕮\1944\
Zweimal nur kurz in der Nähe des Hauses spazieren. – Immer noch sonnig und kalt.
Einmal nur kurz in der Nähe des Hauses spazieren.– Nachmittags Ina in die Stadt.
Zweimal nur kurz in der Nähe des Hauses spazieren (24 Minuten). – Nachmittags Ina in die Stadt, um von MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama Hausschlüssel zu holen, weil sie ihn im MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus eingeschlossen hat.
Ich spüre immer noch meinen Rücken; im Liegen ist das Rückgrat im Kreuz bei Druck mit dem Finger empfindlich. Ob vielleicht doch Arthritis jetzt dort?
Immer noch nur kurze Spaziergänge (ca. 15 – 20 Minuten), mit Aufstützen, nur nahe beim Haus. (MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama wird heute operiert, Gallenblase herausgeschnitten.)
20 cm Neuschnee noch auf den alten drauf! Und dazu recht kalt. So kann Ina in diesen Tagen nicht in die Stadt fahren. Sie macht kleinen Weg für mich schneefrei. Zweimal gegangen (30 und 24 Minuten); der Rücken fühlt sich nicht mehr so schwach wie bis gestern.
Morgens nur 5 ° F! Aber Sonne. Zweimal spazieren (23 und 30 Min).
Wärmer. Zweimal je 30 Min spazieren, ohne Aufstützen auf Inas Schulter; der Rücken fühlt sich heute besser.
34 Minuten spazieren! Nachmittags Ina in die Stadt. Brief von HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap:1Brief ??? sie hat gerade geheiratet und AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnapist verlobt, sie schreibt recht kindlich, nichts über die beiden Männer; der Brief ist von RuschesPRusche, Otto Hermann, 1883–1972, Kaufmann, bei AEG in Mexiko, zuvor Mitarbeiter von Heinrich Schöndube, verh. mit Luise RuschePRusche, Luise, 1891–1945, geb. Schöndube, auch Wieschen, verh. mit Otto Hermann Rusche, Schwester von Elisabeth Carnap in der Schweiz aufgegeben; HanneliesePCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap berichtet, dass sie JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap in einer Stadt besucht haben.
Zweimal je 33 Minuten spazieren.
Einmal spazieren 36 Minuten (das längste dieses Jahr). – Nachmittags Ina in die Stadt. Nachher stellt sie das Auto zu EgenhoferPEgenhofer, Automechaniker.
31 und 30 Minuten spazieren.
Jetzt gewöhnlich ca. 30 Minuten spazieren.
Nachmittags beim Spaziergang treffen wir Kaye MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama). Er ist zum ersten Mal in seinem Leben hier auf dem Hügel. Er kommt auch ins Haus. 🕮
34 Minuten spazieren. – Nachmittags Ina in die Stadt.
35 und 34 Minuten spazieren (und Cascade).
36 und 36 Minuten spazieren.
36 + 39 Minuten spazieren. Die letzten Tag schön sonnig, aber der viele Schnee schmilzt nur langsam.
Einmal spazieren, 42 Minuten! Nachmittags Ina in die Stadt. Telegramm von HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel: EvaPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel am 15. nach zweiter Operation gestorben!2Telegramm ??? Erläuterungen ??? (Das Telegramm war in SF am 16. 6 PM, aber erst 17. abends zur Post getan, gerade nachdem Ina in der Stadt war.) Ina hat in der Stadt Telegramm und Brief an ihn geschickt.3Brief ??? Sie muss viel weinen.
Zweimal 32 Minuten spazieren. – Nachmittags an HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel geschrieben.4Brief ???
Rücken schwach und empfindlich beim Anfassen, vermutlich Muskeln rheumatisch. Darum nur einmal 15 Minuten spazieren.
Nicht spazieren, weil Rücken noch empfindlich. – Nachmittags Ina in die Stadt. (Sie besucht Mama bei dem Russen SeminoPSemino, Russe.) Wir bekommen endlich Ketten für die Autoreifen (von TrudePMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris aus Chicago). Ina fährt das Auto darum nicht mehr zum EgenhoferPEgenhofer, Automechaniker, sondern beinahe bis zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus. – Es beginnt zu schneien.
Es hat die Nacht geschneit und schneit den ganzen Tag weiter. So kann Ina nicht mit dem Auto hier herauf kommen, obwohl sie Kerosin, Wäsche und viele andere Sachen draußen . - Nur in der Küche spazieren, 31 Minuten.
30 und 28 Minuten spazieren. Alles tief verschneit, aber wieder Sonne. Ina macht mir Weg frei. Rücken noch empfindlich auf Druck, aber nicht mehr beim Umdrehen nachts, und nicht mehr so schwach.
34 und 31 Minuten spazieren (und Cascade).
44 Minuten spazieren! Durcharbeitung des Skeletts für \(L_\infty \) beendet.5Erläuterungen ??? Skelett wofür ???– Nachmittags Ina in die Stadt. Einem Autoreifen geht Luft aus.
44 + 42 (zusammen 86!) spazieren. Briefe; lang an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.6Brief ???
48. – Nachmittags Ina in die Stadt.
… Ich lese diese Tage Wright’sPWright, Georg Henrik von, 1916–2003, finn. PhilosophBWright, Georg Henrik von!The Logical Problem of Induction, Helsinki, 1941 Buch über Induktion.7Wright, The Logical Problem of Induction, LL+. (Über Spaziergangzeiten siehe Blatt mit Tabelle!)8Tabelle ???
Nachmittags Ina in die Stadt.
Alles weiß mit Schnee, schmilzt aber schnell wieder weg.
Briefe.
Über Problem in ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Brief über mein MS „Extension“ gearbeitet.9Churchs Brief ??? usw ???
1″Schnee. –Über Problem in ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Brief über mein MS „Extension“ gearbeitet.
Es schneit. – Brief an ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker geschrieben.10Brief an Church ???
Ina nachmittags in die Stadt.
Ina fährt ein Mädchen auf den Ruinen herum, die vielleicht PeachsPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Haus kaufen will.
Nachmittags Ina in die Stadt. Sie bringt RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling herauf, auch die Kinder. Wir zahlen 5 $ für PaulsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling Filmclub; der ist anscheinend für politische Propaganda gemeint.
–
Kapitel B im MSProb angefangen.11Erläuterungen ???
Alles weiß, dünne Schneedecke. Nachmittags Ina in die Stadt.
–
ganze Zeit gelesen: HogbensPHogben, Lancelot, 1895–1975, brit. Zoologe und Statistiker Interglossa.BHogben, Lancelot!1943@Interglossa, New York, 194312Hogben, Interglossa, LL .🕮 Fühle mich nicht ganz gut. III / 1944 Nachmittags Ina in die Stadt.
HogbenPHogben, Lancelot, 1895–1975, brit. Zoologe und Statistiker gelesen, und Notizen dazu geschrieben.
Abends 7h 37.2 °; Ursache unklar, keine Erkältung.
Abends 7h 37.0. Nur einmal spazieren; alles ist wieder weiß von Schnee.
Heute wieder an MSProb gearbeitet.
Nicht spazieren. Abends 37.2. – AdamicPAdamic, Louis, 1899–1951, slowen.-am. Journalist und SchriftstellerBAdamic, Louis!1943@My Native Land, New York, 1943 gelesen.13Adamic, My Native Land, LL .
Nachmittags Ina in die Stadt. – Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier (von 7 – 11! Trotz meiner Temperatur.)
Wir bekommen 2 Tonnen Nusskohle. – Aufgrund von Inas Gespräch mit Dr. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt mache ich jetzt größere Anstrengungen; in den nächsten Tagen beinahe jeden Tag einen „Weltrekord“ (siehe Extrablatt.)14Blatt ???
Nachmittags Ina in die Stadt. (Sie fährt mit Ilse UhlemannPUhlemann, Ilse in den Hydepark. Wir haben sie nur einmal vor 4 Jahren in Chicago bei uns zum Tee gehabt; trotzdem sagt sie „Ina“ und „Du“, aber Ina geht nicht darauf ein. Ina hat von Vera JonsonPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson gehört, dass Frau UhlemannPUhlemann, Ilse so getan hat, als wäre sie eine nahe Freundin von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; aber als VeraPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson Charles’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Freundin erwähnte, merkte sie mit Schrecken, dass Frau UhlemannPUhlemann, Ilse nichts davon wusste!)
Zum ersten Mal zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus gegangen. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ist vorgestern zurückgekommen, ist noch schwach von Operation, kann aber wieder für sich kochen; ich sitze ½ Stunde dort, dann wieder zu Fuß herauf!
Ina nachmittags in die Stadt.
Mittags zum Essen aufgesessen; zum ersten Mal seit Juli 1942! – ChurchsPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker Brief überlegt, und Antwort geschrieben.15Brief ???
Briefe geschrieben. 🕮
Ina nachmittags in die Stadt. – Jetzt immer mittags auf.
Jetzt meist Leinengürtel. Zunächst etwas müder damit nach langen Spaziergängen. – Abends 37.1 °.
Es schneit und hagelt; 2″Neuschnee! (Ina geht zu MontgomerysPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama)PMontgomery, Mrs., genannt Mama, PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ist gestern angekommen.)
Nachmittags Ina in die Stadt. (Jetzt meist Di und Fr.)bAm 30.III. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Fr 31 Nachmittags Ina in die Stadt. Sie und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) tragen reparierte Matratze herein.
IV / 1944 Kleinen Artikel geschrieben zu Delattre über basic Englisch.B1944@„The Problem of a World Language“, Books Abroad 18 (3), 1944, 303–30416Carnap, „The Problem of a World Language“.
Zum ersten Mal zum Abendbrot am Tisch oben gesessen. Ich sitze jetzt meist zum Mittagessen auf. – Gelesen. – Abends 37.1.
Nachmittags zum MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus gegangen; dort MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).
PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) kommt und beri Nachmittags Ina in die Stadt.
PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) kommt und berichtet, dass Mrs. BillsPBills, Mrs. schreckliche Angst vor Marni hat. Gestern ist sie ganz hysterisch geworden und hat MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama zu Hilfe gerufen.
Vormittags Ina geht zu Mrs. BillsPBills, Mrs.; sie sagt selbst, dass ihre Angst silly ist; aber es sitzt anscheinend sehr tief, sie fängt schon wieder zu weinen an, wie sie es Ina erzählt. Wir überlegen, ob Maulkorb helfen würde. – Nachmittags schneit es; abends alles weiß. – Ina hat sich großen Tisch gezimmert, auf dem sie kochen kann im Store Raum. Die Tischplatte ist eine Türe aus dem oberen Haus.
15 – 20 cm Schnee! Bis nachmittags schmilzt das meiste weg.
Ina in die Stadt. – Nachher gehen wir zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama hinunter.
Ina räumt Haus auf, für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; sie ist recht nervös.
Ina räumt Haus auf, für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; sie ist recht nervös; sie fährt mittags in die Stadt, für ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria ReichenbachMS Quantentheorie;BReichenbach, Hans!1944@Philosophic Foundations of Quantum Mechanics, Berkeley, 194417MS oder Druckfahnen zu Reichenbach, Philosophic Foundations of Quantum Mechanics. es ist aber nicht gekommen.
Vormittags kommt ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach (auf Reise nach dem Osten zu Vorträgen). Er wohnt bei uns. Vormittags und nachmittags geht er mit mir spazieren, ca. eine Stunde. Lebhafte Gespräche über meine induktive Logik. Er hat einige gute Gesichtspunkte, ist aber, wie gewöhnlich, sehr überzeugt, dass er schon alle Probleme endgültig gelöst hat; insbesondere, dass sich mit seiner Induktionsmethode alle Induktionsprobleme beantworten lassen, die man überhaupt beantworten kann. Er betont mit Recht die Wichtigkeit einer objektiven Rechtfertigung gegenüber bloßen Plausibilitätsbehauptungen. – Alle 3 Tage sind leider trüb. –
Auch über politische Lage. Er spricht dort zuweilen mit deutschen Linksstehenden, wie Sa 2 BrechtPBrecht, Bertolt, 1898–1956, dt. Schriftsteller, FeuchtwangerPFeuchtwanger, Lion, 1884–1958, dt. Schriftsteller usw. Wir sind ganz einig: große Gefahr, dass die Militärbesetzung von Deutschland die Revolution verhindert, sodass die Nazis bestehen bleiben und später wieder herauskommen können. Er sagt, die anderen wollen zurückkehren nach Deutschland; er meint, er möchte auch ganz gerne mal für einige Zeit, falls wirklich politisch erneuertes Deutschland; aber dort zu arm, um Stellung dort anzunehmen. – 2 sehr gestörte Nächte; trotzdem bin ich noch munter im Gespräch; aber eine dritte solche Nacht wäre schon zuviel. – Er befreundet sich gut mit dem Hund. – Mal spielen wir BeethovenPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist und MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist. – Er repariert allerhand Sachen. –
Über 10 cm Schnee! ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach hat es seit Jahren nicht gesehen. 1 ½ fährt Ina ihn hinunter (er nimmt 3h Bus nach Albuquerque, Zug nach Delane, dort Touristenbett im Zug nach Chicago). – (Die beiden letzten Nächte sehr wenig geschlafen; ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach schnarcht ein wenig und geht mitten in der Nacht zum Badezimmer.) – Die Diskussionen waren waren sehr anregend (Ina sagt, wir haben uns immer unterbrochen und angeschrien); aber jetzt 🕮 sind wir froh, wieder unsere Stille zu haben. – Nachmittags WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger gelesen.18Siehe: Word-Datei
Rekord: über 4 Stunden auf. – Wieder an MS gearbeitet.
Nachmittags ins Kino, zum ersten Mal seit Chicago 1942! „For Whom the Bell Tolls“‚19„For Whom the Bell Tolls“ (1943) von Sam Wood. sehr packend, wenn auch zuweilen mit Farben usw. zu melodramatisch. Die Schaukelstühle im Kino sehr bequem; so wurde ich nicht zu müde durch 3 ½ Stunden hintereinander auf sein.
Durch die gestrige Erfahrung angespornt, sitze ich vormittags und nachmittags lange auf und schreibe. Starker Sturm, darum nicht spazieren.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Zum ersten Mal über 6 Stunden auf!
In MS „Prob“ Kapitel C (bis § 40) fertig durchgearbeitet und Summary geschrieben. Jetzt jeden Tag vormittags und nachmittags lange aufgesessen; Ina hat den neuen kleinen Schaukelstuhl hergerichtet für mich.
V / 1944 Mittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier; ich dabei am Tisch, zum ersten Mal mit ihnen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags ⚬. –Gebadet.
Nachmittags zum Kino „Madame Curie“‚20„Madame Curie“ (1943) von Mervyn LeRoy. gut. Nachher gehe ich in die Public Library, zum ersten Mal, und in 3 Buchhandlungen, in Suche nach Altlas oder Karten, finde aber nichts Geeignetes.
Ina nachmittags in die Stadt.
Wir fahren nach Tesuque, zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, ich zum ersten Mal seit 1942. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ist verreist. Wir besehen alle Tiere, Recorder werden gespielt, wir kaufen die Lieder der internationalen Brigade in Spanien. 🕮
,
Ina nachmittags in die Stadt.
Mein Geburtstag. Vormittags zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama. Lange dort gesessen, trotzdem beim Rückweg nicht so müde wie sonst. – Nachmittags ⚬.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Ina richtet das Haus her für morgen; sie ist seit gestern ziemlich nervös. – Nachmittags gebadet.
Für nachmittags sind FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman zum Tee geladen. Ina räumt auf, und ist in nervöser Spannung. 2 ½ kommencOriginal kommt. unerwartet RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling; sie haben den Kindern zu Hause Essen gegeben, aber selbst nicht gegessen! Also gibt Ina ihnen Essen, obwohl sie in größter Eile für ihre Vorbereitungen ist. Paul Dann repariert PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling ein Kabel und MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling wäscht Geschirr. Dann holen sie die Kinder herein. Ich muss Ina erinnern, sich anzuziehen; sie räumt stattdessen das Badezimmer auf. RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling können nicht verstehen, warum sie so aufgeregt ist. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling macht Butterbrote für die Teegäste; anscheinend essendOriginal isst. sie und PaulPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling dabei die Sardellen auf, die Ina eigens dafür gekauft hatte, und auch das von Ina gebackene Gebäck, sodass keins mehr zum Tee da ist! Um 4 fährt Ina hinunter zur Straße, um sie abzuholen; Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt kommt mit ihr heraufgefahren, aber Frau Dr. FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman mit ihrem kleinen Hund „Redpoint“ kommt zu Fuß herauf. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt ist erfreut zu sehen, dass es mir so viel besser geht. Nachher sagt er auf meine Frage, dass ich vorsichtig anfangen kann Gürtel wegzulassen; und auch, Übungen im Stehen zu machen. Er sagt, wir können die X-rays haben, die er gemacht hat. Frau FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman sagt, dass sie in Bonn und Genf studiert hat (Ina meint, sie habe französischen Akzent), sie sagt, dass sie in Europa geboren ist, aber nicht, wo; sie hat bei Genf Bergbesteigungen und Skifahrten gemacht. Wir sitzen zum Tee auf der Porch. Marni wird an den Baum gebunden, der kleine Hund läuft immer hin und wieder weg, die Kinder haben Spaß dabei. Gegen 6 gehen RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling weg; ich habe keine Zeit mehr gefunden, mit ihnen über die Frage des MS Tippens zu sprechen. Wir zeigen FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman das 🕮das ChalmerPChalmer Haus. Er möchte es am liebsten mit eigener Hand umbauen. Wir sagen ihnen, sie können, wenn wir weggehen im September, in unserem Haus wohnen. Aber praktisch geht das wohl doch nicht. Sie wollen es vielleicht als Wochenendhaus benutzen. [Aber im Winter muss das Wasser abgestellt werden.] Ina geht mit ihnen hinunter. – Nachher bringt sie Leutnant BillyPBilly, Leutnant nebst Frau und Sohn Glen und Frau und kleinen Sohn Glen herauf, die im MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama Haus wohnen. Sie ist bürgerlich, und eine genaue Hausfrau. – So viele Besucher haben wir noch nie an einem Tag gehabt. Es war nett, aber wir sind froh, als wir wieder still für uns sind.
Sonnenbad, zum ersten Mal. Draußen gelegen und gesessen. – Nachmittags kommt MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama herauf, zum ersten Mal dieses Jahr (im Januar hatte sie die Operation).
Nachmittags Ina in die Stadt.
Sonnenbad.
Morgens 37.3; mittags 37.2; 5h 37.6. 8h 37.7. Abends Wickel. 10h 37.5. Nachts Gürtel an, weil ein wenig Rippenschmerzen; dadurch Atembeschwerden. Wenig geschlafen.
Ina nachmittags in die Stadt.
Mittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. (Wir leihen ihnen $ 25 für einen Monat, hauptsächlich für Silbereinkäufe und Silberarbeiter). – Nachmittags Ina in die Stadt.
–
Einige Male auf Porch gesessen; meist zu windig.
Invasion von Frankreich! Endlich, endlich! Wir hören eifrig Radio, aber zunächst sind die Nachrichten noch spärlich. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Hagelschauer, mit großen Hagelkörnern, zerstört Inas Blumen.
Regen und kühl. – Nachmittags Ina in die Stadt. – 7h 37.2.
,
Nachmittags Ina in die Stadt. 🕮
Wir nachmittags ins Kino: „None Shall Escape“‚21„None Shall Escape“ (1944) von André De Toth. Zukunftsbild von einem Prozess gegen Nazigeneral nach dem Krieg in Polen, im Rückblick auf die Ereignisse in einem polnischen Dorf 1939. Packend.
NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath MonographBNeurath, Otto!„Foundations of the Social Sciences“, Foundations of the Unity of Science 2 (1), 1944, 1–51 gelesen‚22Neurath, „Foundations of the Social Sciences“. ohne Seitenkorrektur; es ist schlecht! Langen Brief darüber an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris aufgesetzt.23Brief an Morris ???– Gebadet.
Ina nachmittags in die Stadt. Bringt neuen Canvasgürtel, in SF gemacht.
Wir fahren nachmittags zu Djane HearstPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, auf San Sebastian Ranch, 10 mi O von SF. Ich sehe sie zum ersten Mal. Dort von 4 ½ – 10! Sie ist sehr lebhaft, spricht mit Eifer und Temperament; eindrucksvolle Persönlichkeit, auch warmherzig. Wir sprechen sehr offen über TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und Charles MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, den sie vor kurzem in NY gesehen hat. Sie sagt, seine neuen Gedichte sind viel besser. Er sei enttäuscht über geringen Erfolg seines Buches (PathsBMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942).24Morris, Paths of Life. Sie hat ihm gesagt, er soll nicht als Prophet auftreten. Sie sagt, dass er trotz hoher Intelligenz nie menschlich gereift ist; vielleicht könnte ihm die neue Liebesbeziehung helfen. Sie erzählt von sich; sie hatte früher schlimme Rückenschmerzen, die besten Ärzte in NY, Berlin usw. konnten nicht helfen; 3 mal 10 Tage Behandlung bei ZeileisPZeileis, Valentin, 1873–1939, dt.-öst. Kunsthandwerker und Physiotherapeut (!) haben sie wieder ganz gesund gemacht, als sie sich schließlich aufraffte und ernstlich gesund werden wollte; danach hat sie wieder große Klettereien in den Dolomiten gemacht, reitet stundenlang usw. Sie hält viel von Psychoanalyse, wendet es auch für ihre Klavierschülerinnen an. 🕮
Kapitel E (reguläre Noder Identität) im englischen MS angefangen. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Von AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap kommt Nachricht durch Rotes Kreuz: verheiratet („Bauer“); sie (oder Hanneliese?)PCarnap, Hanneliese, 1920–2016, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap erwartet Kind im Juni.25Brief ??? Erläuterungen ???– Nachmittags Ina in die Stadt.
Vormittags gehe ich alleine spazieren. Beim dritten Haus plötzlich Rückenschmerz im Kreuz (ähnlich nicht nur, wie oft die rheumatischen Schmerzen, in den Muskeln seitlich). Ich ziehe den Canvasgürtel fester, und gehe sehr langsam nach Haus, auf Stock gestützt; ich schaue immer nach Schatten aus, für den Fall, dass ich mal nicht weiter kann. Ins Bett. Später versuche ich aufzustehen, um auf Porch zu gehen, weil DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt; aber beim Sitzen wieder Schmerzen, so bleibe ich heute im Bett. – Mittags bringt Ina DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst mit herauf, zum Lunch, bis 6h. Sie sitzt am Tisch bei meinem Bett, erzählt lebhaft wie immer. Zum Abschied beim kommt sie ganz nah, und wir küssen uns auf den Mund!
Ich kann ohne Schmerzen zur Porch gehen, aber Rücken noch schwach; sie so bleibe ich ganzen Tag auf der Porch liegen.
2 Minuten auf der Terrasse spazieren; dann auf Porch gelegen. Ina bringt DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst zum Lunch. Sie sagt, dass sie die Ärzte benachrichtigt hat von meinem Rückfall (!), und einer oder beide wollen heute nachmittag kommen! – Gegen 4 kommt wirklich Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; ich sage ihm, dass DianePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst vielleicht übertrieben hat und erzähle ihm alles. Er sagt: ja, sie hat es so geschildert, als wäre ich wieder wo ich vorher war, und er und FischerPFischer, Dr., Arzt wären sehr erstaunt gewesen. DianePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt und verteidigt sich: er hätte uns am Mo sehen sollen! Ich gebe zu, dass wir deprimiert waren; aber ich sage, wir hätten lieber einige Tage mehr gewartet bevor wir den Doktor rufen würden. Er befühlt auch die beiden empfindlichen Stellen im Rückgrat unten. Er sagt, die Ursache ist nicht klar; vielleicht durch Drehung oder ähnliche Bewegung wurde plötzlich der Knorpel zwischen den Wirbeln pinched, aber nicht der sciaticus weil der Schmerz sonst 🕮 ausstrahlen würde; vielleicht kommt dann der Schmerz durch Krampf in den Muskeln. (Das ist die alte Hypothese von StrachanPStrachan, Dr., Arzt!) In solchen Fällen zunächst Ruhe halten; dann wieder langsam aufstehen, wenn es ohne Beschwerden geht. Er rät nochmal X-rays. Wenn der Rücken schwach ist, kommen Krämpfe leichter, weil die Muskeln vorbeugen wollen; auch jetzt spürt er Stellen mit Spannungen im Rücken.
Vormittags auf Porch gelegen. Zweimal kurz auf Terrasse spazieren gegangen.
Ganzen Tag auf Porch gelegen. Mit Ina MSProb verglichen. Nachmittags 20 Minuten spazieren.
Seit mehreren Tagen zu Mahlzeiten am Tisch gesessen. Spaziergänge 30 – 40 Minuten. Aber noch nicht zum Schreiben aufgesessen.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags zum ersten Mal wieder gesessen zum Schreiben.
Vor- und nachmittags gesessen zum Schreiben.
Nachmittags ins Kino, „North Star“ (russisches Dorf, die Deutschen kommen, Guerilla).26„North Star“ (1943) von Lewis Milestone. 5 ½ wieder zu Hause, sehr müde. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst kommt mit herauf. Ich liege auf der Porch und sie liest SchopenhauerPSchopenhauer, Arthur, 1788–1860, dt. Philosoph; ich erkläre meine Abneigung gegen SantayanaPSantayana, George, 1863–1952, span.-am. Philosoph und andere Metaphysiker. 7h kommt überraschend Major FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, will sehen, wie es mir geht. Er ist beruhigt, zu hören, dass es schon besser geht, wenn auch noch nicht ganz wie früher. Ich frage, ob er speziellen Rat hat; nein. Er betont, dass ich in Chicago X-rays der Zähne machen lassen soll. Er taut etwas mehr auf, unter DjanesPLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst anregender Wirkung. 🕮 Um 9h fährt Ina beide zur Straße hinunter.
Vor- und nachmittags etwas draußen gesessen und geschrieben. Bin aber noch müde von gestern.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Abends hat Ina starke Schmerzen in rechter Schulter. Rheuma oder Arthritis?
Ina nachmittags in die Stadt. Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt macht heftige Behandlung an der Schulter, hält es für „rib lesion“. Aber es hilft nicht
Beide FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman kommen überraschend, nachmittags 5 – 6, zu Fuß von der Straße. Sie wollen unser Grammofon für eine Party leihen (zum Spielen während des Essens, während eh niemand zuhört, wie er sagt!). Sie fragt, ob ich auch mal komme, und ich sage ja (ich verstand: gelegentlich; Ina meint, dies war Einladung zu der Sa Party!); ich sage später: lieber nachmittags als abends. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt sagt, dass die Osteopathie oft Schaden anrichte durch falsche Diagnose.
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Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags gehen wir zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, bleiben lange dort, weil es regnet.
Nachmittags Ina in die Stadt.eAm 25.VII. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Abends 8h kommt FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt plötzlich, um uns für So einzuladen.
Nachmittags Ina in die Stadt. Abends 6 – 9 DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Sie schätzt den Psychoanalytiker FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker sehr hoch. Sie kennt auch EileenPHelmer, Eileen, bis in die 1940er-Jahre verh. mit Olaf Helmer (sie sagt, dass diese vor der Analyse antisemitische Gefühle gehabt hat!). Zum Abschied macht sie Liebeserklärung, aber ganz casual, nicht ernst. (Aber nachher sagt sie Ina, dass sie nicht mit 🕮 ihrem Mann „lebt“.)
Nachmittags wir zu Friedmans‚PFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman, 4 – 7. Häuschen mit nettem, schattigen Garten mit Blumen, an Manhattan Street. Dort Mrs. WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs., alte jüdische Dame, betont aber, dass sie in U. S. geboren ist; wohnt in NY. (Es scheint, dass FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman etwas darüber seufzen, dass sie ständig mit ihr behangen sind.) Später kommen Mr.PPetcheskey, Mr. und Mrs. und Mrs. PetcheskeyPPetcheskey, Mr. und Mrs.; sie haben Schuhladen hier in SF Er ist nett und freundlich, hat common sense und gutes Herz. Er rühmt die Tschechen MasarykPMasaryk, Tomáš Garrigue, 1850–1937, tschech. Politiker, BenešPBenesch@Beneš, Edvard, 1884–1948, tschech. Politiker usw.; vielleicht ist er von tschechischer Abstammung. Wir sitzen alle im Garten, auf Strandstühlen. Lebhaftes Gespräch über Europa. Was mit Deutschland geschehen soll. Mrs. WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. möchte alle Deutschen umbringen! PetcheskeyPPetcheskey, Mr. und Mrs. will sie nur über die ganze Erde zerstreuen. Über da die Gefahr eines künftigen Krieges. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt meint, die Gefahr sei hauptsächlich von Deutschland. Ich sage, dass man das doch wohl durch die Friedensbedingungen verhindern wird; ich sage, dass ich mehr englischen und amerikanischen Imperialismus fürchte. – Frau FriedmanPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman sagt, wir sollen sie „Anita“ nennen; vermutlich meint sie, dass wir auch ihn „Murray“ anreden sollen; da ich aber nicht sicher bin, ob es gemeint ist, sage ich beides noch nicht.
Nachmittags Ina in die Stadt.
VIII / 1944 Nachmittags zum St. Vincent Hospital; FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt nimmt 3 X-rays von meinem Rücken.
Gelesen.
MS Erwiderung auf HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph angefangen.B1945@„Hall and Bergmann on Semantics“, Mind 54, 1945, 148–15527Entwurf zu Carnap, „Hall and Bergmann on Semantics“.– Nachmittags Ina in die Stadt.
Nachmittags FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman hier. Ich schlage ihm vor, uns mit Vornamen zu nennen. AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman berichtet, wie sie sich von Missis WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. dominieren lässt; die kommt immerzu zu ihnen, lädt sich selbst ein; dies ist schon der zweite Sommer dass sie um ihretwillen 🕮 nach SF kommt, und sie können sie nicht loswerden. Wir reden ihr Und sie verlangt immer Rechenschaft für alles was sie tun. Wir reden ihr zu, energischer zu werden. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt bringt die X-rays von meinem Rücken, auch die neuen; er sagt, es ist nichts darauf zu sehen, wie früher.
Vormittags liegen wir beide auf der Porch und vergleichen MS.
Vormittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kurz hier; er borgt 50 $ für Silberankäufe. – Nachmittags Ina in die Stadt.
Ich arbeite an: Prüfung von Induktionsregeln durch Wetten.28Erläuterung ??? Welche Arbeit ???
Ich arbeite an: Prüfung von Induktionsregeln durch Wetten. Ina plagt sich sehr, das Haus sauber zu machen; Müdigkeit mit emotionalen Wirkungen.
Vormittags Ina in die Stadt. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel kommt an (über Chicago, vom Saranac Lake, wo er mit OppenheimsPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim war). (Er scheint den Schock gut überstanden und überwunden zu haben; er ist zuweilen ganz entspannt, macht auch Scherze usw; aber im Hintergrund ist das Schlimme, was er durchgemacht hat, doch immer da.)
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt. Ich lese HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMS über ConfirmationgradBHempel, Carl Gustav!1945@„Studies in the Logic of Confirmation“, Mind 54, 1945, 1–2629Hempel, „Studies in the Logic of Confirmation“ (sie stellen 4 Begriffe auf; einer ist WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, ich erkläre ihm, dass der nicht geht; ein anderer ist genau meiner, aber nur für Eigenschaften und ohne ‚\(=\)‘.)
Mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel spazieren. Wir überlegen, was sie mit dem Aufsatz tun sollen. Ich schlage vor, dass sie WittgensteinsPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph und meinen Begriff weglassen, weil ich die ausführlich behandelt habe, und nur die beiden anderen ausführlich behandeln; diese gehen auf eine Idee von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim zurück, und sind nach Anregungen von GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker ausgebaut. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist einverstanden, und schickt Telegramm und Luftbrief an OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim, bei dem jetzt HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer arbeitet. – Nachmittags wir drei zu JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. MalerPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson. Dort auch DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und Siegfried HearstPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz: ihn sehe ich zum ersten Mal; er ist sehr schweigsam (DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst scheut sich nicht, mich in 🕮 seiner Gegenwart zu küssen). JonsonPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler zeigt uns seine Bilder, wie sie sich seit 20 Jahren entwickelt haben; er beantwortet unsere Fragen nach symbolischer Bedeutung, Technik (air brush) usw.; es ist ganz interessant. – 7 ½.
–
Meine Spaziergänge mache ich jetzt immer mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. Er korrigiert meine Erwiderung auf HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph. Mit Ina Kapitel D fertig verglichen. Es gibt Tränen; sie ist in diesen Tagen leicht erregt, oft aber auch schnell wieder im Gleichgewicht; aber die Atmosphäre ist immer etwas gewitterlich.
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt.
Nachmittags kommen plötzlich FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Wir sitzen auf der Porch. Meist über AlbatrossPWeichselbaum, Mrs.. Wir begleiten sie hinunter und besuchen dann MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama.
MS für Aufsatz „Über induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 angefangen.30MS zu Carnap, „On Inductive Logic“.
Nachmittags Ina in die Stadt.
Abends langes Gespräch, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel mal in der Zukunft wieder heiraten sollte; über Vorteile und Schwierigkeiten; über amerikanische und europäische Frauen, die letzteren mehr anpassungswillig.
Nachmittags 5 – 7 wir mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelbei RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Ich steige mit den steilen Hügel hinauf, und von hinten auf die Spitze der cliffs. Später fahren wir zum Pumpenhaus, dabei neues Zimmer und daneben angefangenes Haus mit fließendem Wasser, und großer Gemüsegarten. Marni rennt überall vergnügt herum und scheint sich wohl dort zu fühlen. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling behält einstweilen unseren Scheck, will versuchen, in Albuquerque oder Denver Auto zu finden.
(Inzwischen WeimansPWeimanMS für Dresden gelesen und an ihn geschrieben.) Heute wieder am Aufsatz über induktive LogikB1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 geschrieben. – Noch recht müde von gestern.
Wir abends 6 – 9 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Dort Miss WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. („Albatros“), DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und Mann, Dr. DrexlerPDrexler, Dr.. Ich sitze an kleinem extra Tisch mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Gespräch mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst über JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler Bilder und seine Theorie, 🕮 über MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design), Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Broschüre über JonsonPJonson, Raymond, 1891–1982, am. Maler31Denke Gespräch über 1941: Charles William Morris: „The Search for a Life of Significance. The Work of Raymond Jonson, American Painter“, In: Tomorrow 1, 1941, S. 16–21. ??? usw. Später Gespräch im größeren Kreise über Telepathie; Siegfried HearstPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz legt großen Wert auf GoethesPGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter Berichte über Hellsehen32Vl: im Kontext mit Anschauende Urteilskraft ??? und hält ShakespearesPShakespeare, William, 1564–1616, brit. Schriftsteller Fähigkeit Menschen zu erfinden für unerklärbar.
Ina nachmittags in die Stadt.
Wir drei zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, dort 4 ½ bis 10! Dort auch SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz und später „Scoop“ (Missis Williams)PScoop (Missis Williams). (Sie ist sehr redselig, erzählt immer Witze usw.; Djane sagt uns, dass sie gerade mit ihrer Freundin verkracht ist und der das von ihr gebaute Haus abgeben wird.) Sie haben 2 Pferde im Corral.
Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nachmittags in die Stadt.
3 – 9 Ausflug in die Vorberge der Jemez Berge. Wir fahren über Pojoaque, dann sehr schlechte Straße W zum und über Rio Grande, dann herrlich durch Cañons usw., zum Bandelier Nat. Monum., im Frijoles Cañon. Ich liege im Auto auf Matratze sehr bequem. Dort 1 Stunde spazieren, cave dwellings. Gasolin beinahe zu Ende, der Ranger gibt uns 3 gal. Zurück über Espaniola, weil bessere Straße.
Ina bringt eiligen Brief für HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zur Post; sie kündigt es im Rockefellerstil an, und es gibt Verstimmung und Depression.
Ich schreibe Erwiderung auf BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph, zu der auf HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph.B1945@„Hall and Bergmann on Semantics“, Mind 54, 1945, 148–15533Ebenfalls Carnap, „Hall and Bergmann on Semantics“.
IX / 1944 Wieder am Aufsatz über induktive LogikB1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 geschrieben. – Morgens gehen wir jetzt meist beinahe 1 ½ Stunde spazieren; oft auf den zweiten, hohen Hügel; auch mal im östlichen Arroyo hoch hinauf.
Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nachmittags in die Stadt, Einkäufe Fiesta.
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt, Fiesta, Indianertänze.
Labor Day. – Ich beendige die erste 🕮fEs folgt ein in RC 025-91-14 ausgelagertes Konvolut. Niederschrift vom Aufsatz „Über induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97.
Nachmittags Ina und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel in die Stadt.
Wir drei abends 6 – 9 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Ihr neues Haus (Camino del Monte Sol 516) ist schön und geräumig. Dort auch DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und ein Major LevinPLevin, Major (?) aus Florida, Radiologist, jetzt Denver. Lustig, es wird allerhand geneckt.
Zum letzten Mal mit HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel spazieren. Über mein ms des neuen Aufsatzes.B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97– Abends fahren wir mit ihm nach Lamy, zum 9:45, ich auf Matratze liegend. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel reist ab.
Weiter an Durcharbeiten des Aufsatzes gearbeitet.
Ina nachmittags in die Stadt.
Nachmittags FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman hier. Wir gehen mit ihnen bis zum Arroyo hinunter, er trägt die Autoketten, die wir ihnen leihen. Dann bei MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama.
Mama zum Lunch hier. – Durcharbeitung vom Aufsatz „Induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 beendet; wird jetzt zum Tippen an Mal Reiner geschickt. – Nachmittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier (5 ½ – 8). Er berichtet, dass er Auto für 200 $ gekauft hat. Mit unserem Geld hat er viel Silber gekauft und schon viele Sachen verkauft. Das Auto ist in MariasPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling Namen. Er wird uns vor Abreise 200 zurückzahlen und 250 bis Ende des Monats. Schwierigkeit ist, neue Reifen für Auto zu bekommen. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling gräbt nach dem Wasserabstellhahn, und findet, dass, wenn der Hahn quer gestellt wird, der Wasserzufluss abgestellt ist und zugleich das Wasser vom Haus ausläuft, also die Rohre leer werden.
Geschrieben und gekramt; nachmittags meist gelegen, weil recht müde. – Ina nachmittags in die Stadt.
Vormittags meist gelegen. FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankmsIFoundations of the Unity of Science gelesen.BFrank, Philipp!1946@„Foundations of Physics“, Foundations of the Unity of Science 1 (7), 1946, 423–50434Vermutl. MS zu Frank, „Foundations of Physics“.– 6 – 8 bei RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, wir bringen Marni zu ihnen. Wir machen aus, dass er morgen Teil zahlt, und Rest 20. Sept., wenn ich nicht schreibe. Ich sage, wenn wir nicht Haus kaufen, 🕮\1944 SF – Chic\wie werde ich schreiben, dass er den Rest bis Mitte oder Ende Oktober behalten kann. (Er will die Reise erst im Oktober machen, weil er dann erst Reifen bekommt.)
Ina packt ganzen Tag. Ich krame zuweilen und lege mich zwischendurch immer wieder hin. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommt zum Abschied. 6h kommen RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling (anstatt 5) mit Kindern (die machen uns ziemlich nervös und werfen zwischendurch Inas Uhr auf den Boden, die Eltern merken es aber nicht). PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling tippt erst einen Brief für sich und trägt Sachen für sich hinaus. Dann hilft er 7 – 8 ½: Sachen hinaustragen und ins Auto packen; Wasser abstellen und Grube wieder zuschütten. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling trägt alle Bretter herein, und entleert später den Wasserboiler mühsam mit Abwaschschüssel. Ina und ich entleeren Klo. Ina muss noch zahlreiche Sachen in Ordnung bringen, Mäusegift aufstellen. Endlich 9h Abfahrt. Zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, dort kurz vor 10! Sie hat uns seit spätem Nachmittag erwartet. Wir essen zu Abend. Dann liege ich auf Couch im Wohnzimmer, und wir plaudern, bis 11 ½.
Während des Vormittags beschließen wird, noch für Lunch und Suppe zu bleiben. Dann Tee. 3h Abfahrt; Abschied mit heftigen Küssen. (Wir versprechen DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, nach einem Mann für sie auszuschauen; sie fühlt, dass jetzt, ohne Mann, ihre Weiblichkeit „vergeudet“ wird.) Wir sehen zum ersten Mal die Straße über Ve Las Vegas (liegt langweilig in der Ebene) nach Raton N. M.‚ORaton NM 8h; 180 mi. Spanish Bungalows (2 Zimmer, 2 Duschen usw., ziemlich dürftig, 3.50, keine nur Türöffnung zwischen uns; alle Motorcourts in Raton sind nahe der Eisenbahn.)
Bis 10h geschlafen. 11 abgefahren. Über Raton Pass nach Colorado. Über Trinidad, Pueblo, Denver im Dunkeln nach Fort Morgan‚OFort Morgan CO 310 mi, bis 11h! Southworth Tourist Court (2 Zimmer 3.50, mit Dusche). 🕮
Abfahrt 10:20, über North Platte, Kearney, Grand Island (alle Courts und Hotels besetzt!), nach Central City‚OCentral City NE Neb. Merrick Hotel, 9:45. (1 Zimmer mit Bad 1.75; 1 ohne 1.25). Nach 10h finden wir in Hotel und Stadt nichts mehr zu essen! (Warmer Tag.)
Meistens Regen. 10:40 Abfahrt. Immer auf Nr. 30. 6:30 Ames Iowa;OAmes IA Ames Tourist Ct., (2 nette Zimmer mit Dusche; 4.–). Endlich mal bei Tageslicht angekommen.
Von Cedar Rapids biegen wir ab von der nördlichen auf die südliche Route, nach Iowa City.OIowa City IA Ina findet BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph im Office. Wir fahren mit ihm zu seinem Haus (obwohl er Office vorschlägt; will er uns nicht mit seiner Frau zusammenbringen?); dort seine neue Frau, und sein Kind aus erster Ehe. Ich diskutiere mit ihm 4 – 6h. Ina mahnt uns mehrmals, Englisch zu sprechen; aber obwohl ich auf seine deutschen Bemerkungen englisch erwidere, geht er immer wieder in Deutsch zurück und zwingt mich so, deutsch zu diskutieren (vielleicht, damit seine Frau nicht hört, wie ich seinen Aufsatz kritisiere). Über seinen Aufsatz in „Mind“IMind, Zeitschrift.35Siehe: Word-Datei (Frage: 281) Ich sage, dass ich da ähnliche Irrtümer finde wie bei HallPHall, Everett W., 1901–1960, am. Philosoph.36Everett W. Hall: " The Extra-Linguistic Reference of Language, Part II: Designation of the Object-Language ", MND, vol. liii, 1944, No. 209, pp. 25-47. Aber er meint, dass seine ganz anders sind; er meint, dass seine Interpretation der Semantik als formal besser sei als meine eigene Interpretation. Er sagt, dass er und ich verschiedene „Metaphysik“ haben; dass er meine „realistische Metaphysik“ bekämpft, und dass das philosophisch wichtig sei. Alles, was er sagt ist aber recht unklar. Ich sage ihm, dass seine Aufsätze über Physik und Psychologie viel besser seien. Er sagt, dass FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sich vor mir fürchtet, nicht zu widersprechen wagt, während er deutlich mit den Unterschieden herauskommte. Währenddessen spricht Ina im selben Zimmer mit seiner Frau. Nettes, helles, einfaches Haus im Grünen. – Nach DavenportODavenport IA (Iowa), Motorcourt „La Fonda“, nördlich außerhalb der Stadt. 2 Zimmer; aber nach beiden Seiten gehen Türen; Ina wird durch schnarchenden Nachbarn gestört, und wir beide durch 🕮durch heftiges Gewitter.
(Detour durch Aurora) nach Chicago‚OChicago IL 4h. Im Washington Park rollt Ina die Matratze zurück, auf der ich während der ganzen Reise gelegen habe, und ich sitze vorn. Zum Hotel Miramar, Woodlawn, nahe 63rd. Ich gehe zum griechischen Friseur Basil gegenüber; endlich Haare geschnitten (und rasiert); er deklamiert mir griechisch vor. (2 nahe benachbarte aber nicht verbundene Frontzimmer, groß, mit Bädern, je 2.50.)
–
Nach 2 Tagen bekommen wir 2 verbundene, kleine, dunkle Zimmer mit Bad (zusammen nur 3.–); nichts anderes ist zu haben. Schließlich kündigt man uns zum 30.! Ina hat im University Hotel 2 Zimmer reserviert, plötzlich ist aber nur mehr eins da; sie bleibt im Miramar für eine Nacht, kommt dann auch ins University Hotel. Wir besuchen HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Sie sind optimistisch, dass sie am 15. Okt. die Wohnung räumen können. Zur Vorsicht zeichnen wir Contract mit Mrs. ReinwaldPReinwald, Mrs. für die Wohnung vom 1. Oktober ab und zahlen auch schon die Oktobermiete. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne schickt mir die halbe Monatsmiete; sie wollen nur bis zu dem Tag zahlen, wenn sie ausziehen. Ich besuche MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisSo, 24. im University Hotel. Er ist im Bett, hat Temp., Ursache unbekannt; er will aber seine Vorlesungen halten. So, 1. Da Ina ist immer auf Wohnungssuche. Zuweilen komme ich mit, etwas anzusehen. Es gibt gar keine Wohnungen (außer HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne), so erwägen wir auch Häuser, besonders eins an Drexel, und ein schönes, großes an Greenwood.
Di, 26, meine erste Vorlesung (Symbolische Logik); Klassenraum war nicht angekündigt; auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Vorschlag zunächst in meinem Office (Swift 304); da aber zu viele kommen – mindestens 15 – gehe ich in einen anderen Raum in Swift; dann wird es aufgEnde des in RC 025-91-14 ausgelagerten Teils.🕮\IX, 1944, Chic.\Classics 20 verlegt (großer Common Raum). Außer diesem einen Kurs habe ich einstweilen nur 2 Lesekurse mit je einem Studenten, im Office: BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago (über Grundlagen der Mathematik, P. M. I‚BRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–192737Russell und Whitehead, Principia Mathematica I. GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker) und Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick (kommt von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, intelligent, aber auch kritisch über DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph; liest „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40).
Wir sind öfters zu Mahlzeiten bei Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Sie scheint ganz heiter und gefasst, obwohl sie früher geschrieben hat, dass sie moralische Stütze braucht für die den Scheidungsprozess. SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris tritt jetzt in das College ein (Hutchins CollegeIHutchins College, University of Chicago, das 2 Jahre früher beginnt), geht viel abends aus, wird von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris sehr verwöhnt. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris arbeitet nicht mehr bei MoholyPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design); nach Verabredung soll sie von CharlesPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris die Hälfte von seinen $ 280 (Barauszahlung) monatlich bekommen; es scheint aber nicht immer regelmäßig zu geschehen.
Wir besuchen SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer, und gehen mit ihnen in ein teures Lokal. – Wir treffen ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; sie hat neue Stellung bei einer Religionsorganisation; ist froh, samstags frei zu haben. 🕮
X / 1944 Ina bekommt auch Zimmer im University Hotel, aber auf anderem Stock. – Ich besuche MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris in seinem Zimmer. Er meint, der neue Contract könnte vielleicht für mich Vorteile haben (höheres Gehalt, indefinites tenure; man würde von mir, als technischem Spezialisten, vermutlich nicht mehr Unterricht verlangen als jetzt). Er will nicht den neuen Contract, damit er Einkommen aus Vorträgen und Büchern haben kann. Er sagt, dass er nächsten Sommer unterrichtet, und vielleicht BeanPBean; so brauche ich vielleicht nicht. – Mittags mit Erna. Nachmittags mit ihr ins Kino („The Song of Russia“‚38„Song of Russia“ (1944) von Gregory Ratoff und Laszlo Benedek. mit TschaikowskyPTschaikowski, Pjotr Iljitsch, 1840–1893, russ. Komponist-Musik). Ich habe zwischen von 10 und bis 6 nur ½ Stunde gelegen (nach dem Lunch); das war sehr lang, aber ich fühlte keine besondere Müdigkeit. Aber abends spät im Zimmer, während ich Sachen aus dem Koffer auf der Kommode nehme, plötzlich Rückenschmerz; nicht wie die häufigen rheumatischen Muskelschmerzen, sondern der typische Schmerz im Kreuz, ganz plötzlich, aber nicht stark, und hält nicht an. Ich gehe ins Bett.
Da heute keine Vorlesung, bleibe ich zur Vorsicht im Bett, auf Inas Rat. Ich heize den Rücken und mache Übungen im Bett, und gehe nur ein wenig im Zimmer herum. Ina besorgt uns kaltes Essen und bringt Tee von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ich lese BatesPBates, Herbert Ernest, 1905–1974, brit. Schriftsteller (Geschichte von englischem Flieger in Frankreich, mit amputiertem Arm).BBates, Herbert Ernest!1944@Fair Stood the Wind for France, Boston, 194439Bates, Fair Stood the Wind for France, LL .
Vorlesung; da ich mich noch ein wenig schwach fühle, bleibe ich sitzen, lasse Studenten auf die Wandtafel schreiben. Nachher mit Ina zum Lunch (Department Lunch fällt heute aus). – HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne gewinnen Prozess!
Wir erfahren, dass wir Mitte nächster Woche in HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne Wohnung einziehen können.
Vorlesung (ich bleibe sitzen); BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago. Kurz zum informellen Departmentlunch.
Vormittags zum ZahnarztDr. GouldPGould, Dr., Zahnarzt (InaPatrakPPatrak, Dr., Arzt hat ihn empfohlen). Er rät, 2 Zähne zu ziehen, und vielleicht später noch einen dritten. 🕮
Vorlesung. Lunch mit ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert (sie macht sehr viele Fehler).
Vormittags kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zu meinem Hotelzimmer. Er hat, wie ich, 2 Jahre frei gehabt (zuerst GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation; dann RockefellerIRockefeller Foundation, durch Universität). Er meint, es wäre vielleicht besser, zunächst mal ein oder vielleicht 2 Jahre zu unterrichten, bevor er oder ich wieder Urlaub nimmt; nachher vielleicht würde der Dean sonst Gefühl haben, dass wir nicht unseren Anteil am Unterricht tun; nachher sagt er aber, dass ich ruhig für nächsten Herbst wieder Urlaub ansuchen könnte; er meint, in keinem Falle würde die Universität Urlaub verweigern, wenn er durch andere Institutionen finanziert ist, weil sie sich immer mit den anderen Institutionen gut stellen wolle. Er meint, für mich käme ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies in Betracht; GoodchildPGoodchild verwaltet auch diese grants; die Tatsache, dass ich früher schon von ihnen Geld für Veröffentlichung bekommen habe, würde jetzige nicht erschweren, sondern erleichtern. (Er meint, ACLSIACLS, American Council of Leaned Societies gibt hauptsächlich Grants für humanities (also in meinem Falle für Philosophie, nicht Mathematik); stimmt das wohl? Er meint, AAASIAAAS, American Association for the Advancement of Science gibt nicht direkt an Individuen; stimmt das wohl?). – Wir gehen mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Lunch. – Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert bei uns. Er arbeitet in Fabrik, will einiges Geld sparen, davon im Sommer MA in Physik machen. LeaPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hat Washington Stelle aufgegeben, will MA in Soc. Serv. mach oder Publ. Adm. machen. Er fragt auch über logische Probleme; Konstruktion einer logischen Sprache für Wissenschaft, mit Raum-Zeit-Gebieten; Interpretation von Imperativen als Voraussagen.
Vorlesung. – Beim Departmentlunch ist VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph; er wird an unsere Universität kommen am 1. Nov., hauptsächlich im College unterrichten (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt mir, Vivas will von MadisonIUniversity of Visconsin, Madison weg weil Schwierigkeiten mit OttoPOtto, Max Carl, 1876–1968, dt.-am. Philosoph). Ich bespreche mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph meine zweite Vorlesung für nächstes Quarter: Semantik. – Für Wahl registriert. – HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne ziehen aus.
Um 4h sollen die Möbel in die Wohnung kommen (teils von PetersonPPeterson, teils von TrippettsPTrippett Wohnung, teils von TrippettsPTrippett Keller). Die Packer kommen aber nicht! Ina hat schon Zimmer im Hotel 🕮 aufgegeben; sie muss bei TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris schlafen.
Vorlesung; BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago. Ina inzwischen bei Möbelverkauf, und in Wohnung mit Maler.
Vormittags Einzug in neue Wohnung: 5642 Drexel, 2. Stock (früher HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne); Möbel aus Storage, aus Kenwood Wohnung (TrippettsPTrippett) und aus Keller dort. Nachmittags ziehe ich aus Hotel dorthin. Die Maler arbeiten noch dort.
Vormittags zu Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt (Abdruck für Goldfüllung in oberem Vorderzahn).
Vorlesung. 12 – 1 ½ in PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Office; er will mit mir sprechen über Einladung von MaritainPMaritain, Jacques, 1882–1973, fr. Philosoph und Ernennung von ComptonPCompton zum Department; er redet schrecklich umständlich und zeitraubend, bringt immer dieselben Punkte wieder vor. – Nachher sehr müde; nachmittags meist im Bett (im Wohnzimmer, weil mein Schlafzimmer gemalt wird.)
Mittags und nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Briefe diktiert.
(Bericht an RockefellerIRockefeller Foundation angefangen.)
Vorlesung; Departmentlunch. – Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt (Goldfüllung in oberen Vorderzahn, die herausgefallen war; 2 Zähne gezogen: links unten die beiden letzten vor der großen Lücke; einer zeigt Eiter an der Wurzel, der andere ist unten etwas abgerauht, absorbiert); abends wenig Schmerzen, nehme Aspirin.
6 ½ – 7 zu HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, Housewarming für ihr neues Haus an 57th Str. Dort getroffen: Theologe MorrisonPMorrison, Paul G., *1896, am. Philosoph; junger Mathematiker MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph.
XI / 1944 Vormittags sitz plötzlich Rückenschmerz. (Ich sitze am Schreibtisch, für lange Zeit auf der Vorderkante des Schreibtischstuhls, über den Schreibtisch gebeugt; die Feder des Stuhls 🕮 fehlt noch immer, Ina hat ihn mit einem Strick gebunden, aber er geht jetzt zu weit zurück. Meist bin ich auf die Arme gestützt, anscheinend habe ich mal beide Hände genommen, um etwas zu nehmen; plötzlich Schmerz, der typische Schmerz im Kreuz selbst, nicht in den Muskeln; aber nicht stark; ungefähr wie im Hotel am 1.10. Der Schmerz geht gleich vorüber. Ich lege mich gleich hin. Die nächsten Tage liege ich tagsüber in Inas Bett, weil mehr Licht als bei meinem.
Ina fährt mich zur Universität. Ich trage den großen Metallgürtel, zur Vorsicht, und bleibe während der ganzen Vorlesung sitzen, schreibe nicht an die Wandtafel. Dann ebenso Lesekurs mit BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago. Zu Hause wieder in Inas Bett.
Nur zu den Mahlzeiten aufgestanden.
Vorlesung wie Do; zu den Mahlzeiten auf.
Einige Zeit am Schreibtisch.
Wahl des Präsidenten (unsere erste). Vorlesung; ich stehe schon wieder zuweilen auf und schreibe an die Wandtafel. Departmentlunch. – Abends Radio: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker scheint zu gewinnen.
4 – 10 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. (Sie arbeiten in Anstalt für Geisteskranke, sie als Nurse, er als Vertreter des Arztes; beide müssen aber auch viel mit Hand anlegen; sie verdienen zusammen monatlich $ 250 bei freier Station, sparen also jetzt; er plant später Psychotherapie zu machen mit FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker in NY, hauptsächlich für Emigranten weil wegen Sprachschwierigkeiten (seine Aussprache ist sehr schlecht).) Abends noch MozartplattePMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist gespielt. Sie vergessen die Zeit; lassen Stadtplan und Zigaretten liegen. Sie geben zu, dass sie sich vor der wirklichen Welt fürchten, besonders vor Chicago. (LukasPZetkin, Lukas, Sohn von Gertrud und Kostja ZetkinZetkin ist Soldat in Burma, 21 Jahre.)
Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Briefe diktiert. – Abends gebadet (zum ersten Mal in dieser Wohnung!) 🕮hAm 12.XI. steht ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Departmentlunch. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, ich soll einen Sommer unterrichten, wenn wieder viele Studenten da sind; daraufhin bitte ich: möglichst spät, 1947iOriginal 1937., und dafür den folgenden Herbst frei; so wird es vorläufig angesetzt. – 3 ½ – 8 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Er gibt mir Rat über Organisationen, wo ich ansuchen könnte für Geld für Quarter frei nächstes Jahr. Er berichtet mir ausführlich über seine Theorie der Formatoren, und wir diskutieren es. Er bleibt zum Abendbrot.
Nachmittags und abends 4 – 8 BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Er versucht, eine Stelle im Metallurgie Projekt zu bekommen. (Wir sprechen über ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach neues Buch;BReichenbach, Hans!1944@Philosophic Foundations of Quantum Mechanics, Berkeley, 194440Vermutl. Reichenbach, Philosophic Foundations of Quantum Mechanics. Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick; LundbergPLundberg =? George A. Lundberg, 1895–1966, am. Philosoph. Er will MA in Physik machen, vielleicht nächsten Sommer. Er weiß noch nicht, ob er dann lieber Ph. D. in Physik oder in Sozialwissenschaft macht. Er hält Sozialwissenschaft für besonders wichtig, weil nötig für die Regierung.)
4 – 9 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier.
2 – 4 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier; über einiges aus seiner Zeichentheorie.
Abends etwas Temperatur.
Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick kommt nicht, hat verschlafen, durch Überdosis des Schlafpulvers; sie kommt 5:30 in Wohnung. – Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. – Abends wieder etwas Temperatur, Ursache unbekannt.
Vom
ab Husten, ohne Temperatur.
Nachmittags 3:30 – 6:10 BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier. Er hat eine Reihe von neuen interessanten Systemformen entworfen, ohne Typen, oder mit Typen in Objektsprache. –🕮
XII / 1944Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommt. Er hat Autounfall gehabt bei Bloomington Illinois (war dort im Hospital; er rief gestern an, ob Ina ihn abholen könnte; das ging aber nicht; die Straßen sind noch glatt, und sie hätte dort übernachten müssen. Er kommt mit Bahn; dann Taxi (5.–!) zum Germania Club.) Dort holt Ina ihn mit allen Sachen ab. Er hat große Narbe dicht über dem Auge, hilft aber, Sachen herauftragen. Er wohnt bei uns, in Inas Zimmer.
(PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling spielt den ganzen Tag Radio. Nachmittags stört mich das zu sehr im Arbeiten; ich bitte ihn, es leiser zu stellen, und er stellt es ganz ab.)
Max BlackPBlack, Max, 1909–1988, brit.-am. Philosoph kommt 11 – 3. (Wir hatten uns nicht gesehen seit 1934 in England, bei WoodgersPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden WoodgerPWoodger, Eden, verh. mit Joseph Henry Woodger. Er hat schon die Rezension über mein [I]B1942@Introduction to Semantics, Cambridge MA, 1942 und [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 für „Mind“IMind, Zeitschrift geschrieben und abgeschickt;41Max Black: Review: Introduction to Semantics by Rudolf Carnap; Formalization of Logic by Rudolf Carnap, In: Mind, Vol. 54, No. 214 (Apr., 1945), pp. 171-176. arbeitet jetzt an großem Aufsatz über Semantik‚42Vermutlich Critical Thinking (1946) und/oder Language and Philsophy (1949), beide haben Elemente von Carnaps Semantik ??? und stellt allerhand Fragen dazu. Er sagt (ähnlich wie BergmannPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. Philosoph), dass er uns anderen die Aufgabe des systematischen Systeme Bauens überlässt, dass er selbst wichtige philosophische Fragen aufwerfen und behandeln will, die vor dem Konstruieren kommen. Er meint, vielleicht abstrahiere die jetzige Semantik von zu vielem, vielleicht müsse man, anstatt designation, von Absichten sprechen, in allgemeiner Weise, abstrahierend von den individuellen Unterschieden. Er spricht von „linguistischen Interpretationen“ der Logik, entweder syntaktisch oder semantisch). – Nachmittags Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Sie meint, es würde schon gehen mit Marni hier (PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hat berichtet, dass sie bei ihnen so viel Unfug anstellt, Ziegen beißt, Dinge zerreißt usw., sodass sie sie meist anbinden müssen). Ich zeige ihr Rechenschieber, für Berechnung ihrer Prozentzahlen.
Immer noch Husten und Heiserkeit. In der Klasse spreche ich mit halber Stimme. Dann sage ich (auf Inas Zureden) Departmentlunch ab. (Dadurch vermeide ich auch, dort BarzinPBarzin, Marcel, 1891–1969, belg. Philosoph zu treffen, und nachmittags zu seinem Vortrag zu gehen „Die Brüsseler Schule der Logik“ (!); HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph haben im Sommer die Einladung gemacht im Namen des Department, ohne PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph oder mich zu fragen!) 🕮
Beim Abendessen macht Ina den Vorschlag, dass wir auf unsere Kosten ein Zimmer für PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling nehmen; sie begründet es hauptsächlich mit meiner Empfindlichkeit gegen Störung, besonders im Schlaf. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling sagt, er kann die Bezahlung dafür nicht annehmen; aber Ina besteht darauf. Die Idee ist anscheinend doch ein Schock für ihn; er hat sich anscheinend nicht klar gemacht, wie sehr er uns stört (und er fühlt auch jetzt noch nicht, wie sehr er uns auf die Nerven geht).
Vormittags brauchen wir das Auto; PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling will darum nicht in die Stadt fahren, weil er mit der IC „zu viel Zeit verliert“; da bleibt er vormittags lieber zu Hause und tut gar nichts! – Mit Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick, zum letzten Mal. Sie ist unglücklich, dass sie Term Paper schreiben soll; das über Definition von semiotischen Begriffen ist dazu nicht gut genug, sagt sie; sie ist etwas gekränkt, dass ich voriges Mal gesagt habe, sie soll nicht so „over-ambitious“ sein mit dem Term Paper; sie will das nicht gerne hören, weil ihre Eltern immer so gesagt haben. – Mittags und nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Ihr Mitgefühl und gutes Verständnis von PaulsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling Typ und von unserer Lage ist wohltuend (er ist nicht zu Hause). Briefe diktiert. – Abends kommt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling erst 12 ½ nach Hause!
PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling schläft den ganzen Tag, macht nur mal eine Fahrt, um ein Auto zu besichtigen, und auch das nur, weil Ina ihm eine Zeitung mit Anzeigen beschafft. Wir haben den Eindruck, dass er nicht sehr eifrig hinter seinen Angelegenheiten her ist. – Abends will er uns seinen Film vorführen. Es stellt sich heraus, dass der Projektor nicht in Ordnung ist; wieder ein neuer Schlag für ihn.
Von NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt zorniger Brief‚43Brief ??? weil ich die Herausgeberverantwortung für sein HeftBNeurath, Otto!„Foundations of the Social Sciences“, Foundations of the Unity of Science 2 (1), 1944, 1–51 abgelehnt habe. – PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zieht in sein eigenes Zimmer, im N. Wir sagen, er kann Auto über Nacht behalten, wenn er es morgen rechtzeitig bringt.
PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kommt nicht rechtzeitig mit dem Auto, so gehen wir zu Fuß zur Universität. Ina Ich halte mich an Ina, weil Gehsteige vereist sind. (Später sagt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zu Ina, wir hätten doch nicht gehen sollen, er wäre pünktlich 10:45 da gewesen; was nicht wahr ist.) – Mittags bringt Ina mich (und McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph ganze Familie, und PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling🕮 zum Quadrangle Club. Später holt sie mich dort zu Fuß ab. – Beim Lunch über BarzinsPBarzin, Marcel, 1891–1969, belg. Philosoph Vortrag; HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph verteidigen seine Einladung: er habe brilliant gesprochen, gut auf MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph erwidert, er akzeptiere keineswegs PerelmansPPerelman Ansicht ganz. –TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker ist da; er wird von jetzt ab hier an einer Schule für Administratoren (für Europa) unterrichten. –
Spät nachmittags fahren wir zusammen im Auto zur Dearborn Station, holen Marni ab. Sie kennt uns gleich wieder, und das Auto. In der Wohnung macht sie gleich großes und kleines Geschäft auf Teppiche! Sie rennt in allen Zimmern herum, ist verwirrt in der unbekannten Umgebung. Sie schläft auf Hinterporch, auf dem Sofa. – Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling schreibt‚44Brief Maria Ruthling ??? dass Marni das dortige „Hundeparadies“ hat verlassen müssen!
11 – 1 Examen (Symbolische Logik I). Mit Ina und Marni zu Fuß nach Hause. Marni läuft vergnügt im Schnee herum und kommt immer spontan zurück. – Nachmittags Student BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier.
2 – 4 Student KosloffPKosloff, Student bei mir, macht hier sein Examen. – 4 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Logik und Mathematik in seinem Schema; ich sage, sie gehören zusammen. Bleibt zum Abendbrot.
Examensarbeiten gelesen. Ferien.
Vormittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. (Er hat unseren Scheck $ 200 nach SF geschickt! Nun braucht er das Geld für das Auto. Wir geben ihm Bargeld für einen neuen Scheck von ihm; wenn dieser aber nicht gedeckt sein sollte, geraten wir in Schwierigkeiten; das kann er gar nicht einsehen. Er unterschreibt Darlehensdokument; er verspricht, das Auto zu versichern.) – 6 ½ – 10 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. Wir analysieren den Somatotoniker PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling.45Vielleicht erläutern ??? Somatotonie ist eine der Sheldonschen Konstitutionstypen Von OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim kommt interessantes MS über dc.46Oppenheims MS ???
3 Student SchäferPSchäfer, Student hier (früher Schüler von ; will Logik studieren bei mir; ist unbefriedigt von Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Kurs über Theorie der Zeichen). – 4 – 6 ½MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Über NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Brief, Pläne für EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science usw.) Später Ina Tee mit uns. Er spricht über RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris und ihre Abneigung gegen Heirat. 🕮
Bemerkungen zu HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer neuem Entwurf über dc geschrieben;47Helmers neuer Entwurf ??? er ist sehr interessant, versucht dc mehr empirisch zu machen. – Nachmittags im Washington Park spazieren, wir mit Marni, sie rennt vergnügt im Schnee.
Nachmittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier. Er erklärt, wie viele Ausgaben er noch hat, um das neu gekaufte Auto ganz in Schuss zu bringen. Vielleicht möchte er, dass wir ihm noch mehr leihen. Aber wir sagen nichts; für Dezember sind wir schon an die Grenze des Möglichen gegangen.
Professor WilsonPWilson, Prof. am orientalischen Institut der University of Chicago im orientalischen Institut aufgesucht, um Auskunft gefragt über Möglichkeiten, chinesische Studenten oder Professoren herzubringen; scheint schwierig. – 5:30 – 10 SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier, HelenePSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer zum ersten Mal. Sie zeichnet Skizze von Marni, um danach Tonfigur zu machen.
ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap kommt zum Weihnachtsabend. Ina hat Tannenzweige auf den Kaminsims, und auf dem Esstisch mit Kerzen. Erna
Ich arbeite ein Kapitel aus dem großen ms um in den Aufsatz „Die zwei Wahrscheinlichkeitsbegriffe“ für FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–532B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195048Carnap, „The Two Concepts of Probability“ entspricht inhaltlich dem Kapitel II von Carnap, Logical Foundations of Probability und ist in der von Martin Farber begründeten Zeitschrift Philosophy and Phenomenological Research erschienen, als Teil eines „Symposiums on Probability“. Vgl. TB 20. I. 1945R. (Auf FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Anregung füge ich noch ausführliche Diskussion ein gegen ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach Identitätsauffassung.)
Im Washington Park spazieren, Neuschnee; wir suchen immer neue Wege, und haben Spaß an Marni.
…Husten wird in diesen Tagen besser; nur noch wenig und nicht mehr so heftig.
MS „Zwei Begriffe der Wahrscheinlichkeit“ fertig geschrieben.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–532
Vormittags in Bibliothek (Zeitschriften).
12 – 3 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Ich erzähle ihm von meiner Wahrscheinlichkeitsauffassung. Er berichtet über einen neuen Versuch die eines logischen Systems ( nur individuelle Variablen; trotzdem will er allgemein über Klassen sprechen mit Hilfe von Variablen der Metasprache, die auf Klassenausdrücke verweisen; ich mache darauf aufmerksam, dass er vermutlichjDer Eintrag wird im nächsten Konvolut fortgesetzt.