\I / 1945\
XII / 1944OChicago ILaBeginn des Eintrags im vorigen Konvolut.dadurch nur bezeichnete Klassen trifft, also eine abzählbare Menge.)
I / 1945 ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags Briefe diktiert.
Beginn der Vorlesungen. (In diesem Quarter: „Concepts…“ 3h; „Semantik“ 3h; Lesekurs Brady.PBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago)
12 – 1 mit Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick über ihre beiden Aufsätze; sie ist sehr erstaunt, als ich sage, dass der über Wahrscheinlichkeit gar nicht klar ist. Trotz meinem Abraten will sie ihn neu schreiben. – Abends PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier, 6 – 10, zum Abschied. Im April will er mit MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und den Kindern kommen! Die Kinder sollen die Museen usw. sehen! (Wir vermeiden es, über das schwierige Problem der Unterbringung zu sprechen.)
Lunch: Budgetsitzung; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, Frank KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler, KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph schlägt vor: für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris 500 Erhöhung (ich schlage außerdem Promotion vor; aber McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker sagen, es ist strategisch richtiger, die zu verschieben; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph versichert, dass der Präsident eine Promotion nicht ablehnen wird, wenn die hinreichenden Bedingungen inbezug auf Scholarship usw. erfüllt sind); ferner für PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Chairmanship. Ich frage McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph für mich selbst; er sagt, dass er das nicht in dieser Sitzung vorbringen will, sondern er selbst will es in den Vorschlag bringen (es ist nicht klar, ob er meint indefinite tenure oder Gehaltserhöhung); ich sage: bitte MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris an erster Stelle. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph erklärt auch einiges über neuen Kontrakt: die Gehaltserhöhung ist nicht in festem Verhältnis zum bisherigen Gehalt, sondern in Anbetracht des Einzelfalles, mit Rücksicht darauf, wie viel sonstiges Einkommen der Betreffende abgibt, und wie viel die Universität von ihm bekommen wird; durchschnittlich 700 [ich finde später in einer Veröffentlichung der Universität: 900]; in besonderen Ausnahmefällen 1500 oder 2000; der Vertrag kann jedes Jahr beginnen; voriges Jahr haben in unserer DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago 5 Full Professoren angesucht, aber nur einer bekommen; aber künftig wird ein grösserer Prozentsatz der Gesuche angenommen werden können; die das vierte Quarter wird praktisch immer für Research zugewiesen; und die Lehrverpflichtungen in den 3 übrigen Quarters bleiben gewöhnlich dieselben. – Nachmittags 3 – 9 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier.
Diese Woche habe ich von Di – Sa jeden Tag Vorlesung. Dazu noch nachmittags 🕮 Besucher usw. So bin ich am Ende der Woche ziemlich müde. (Nächste Woche will ich die 7 Stunden auf 4 Tage konzentrieren.)
HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer zweites Installment studiert (Verletzung des Produktprinzips scheint mir doch ernster Nachteil).1Erläuterung ??? Weil Inas Fußgelenk schmerzt, gehe ich heute zweimal mit Marni alleine spazieren; vormittags 45 Minuten, nachmittags 20 Minuten. – Nachmittags SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior hier.
Ina fährt trotz Schnee in den Westen, bringt meinen elektrischen shaver zur Fabrik und bringt ihn repariert zurück. (Der Mann hier in der Nähe hatte ihn 4 Wochen liegen gelassen, immer gelogen er wäre in der Fabrik.)
Nachmittags Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt (eine Goldkrone für 2 Zähne rechts oben ist herausgefallen).
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier, beinahe 2 Stunden (obwohl sie dieses Quarter keinen Lesekurs hat). Aber ihren Aufsatz (für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Herbst) über Pragmatik usw.
Nachmittags Gerda SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin zum ersten Mal hier; gibt mir Kurzwellen und Massage (3.50 für eine Stunde; sie sagt, weil wir von drüben sind; meist rechnet sie mehr.) Aus Nürnberg, hier verheiratet mit einem Deutschen.
Abends Temperatur 37.9; Ursache unbekannt.
Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt: er zieht einen Zahn rechts oben (wo Doppelkrone abgefallen ist) weil Zerfall schon zu weit fortgeschritten für neue Krone; er will dann Brücke machen ($ 60!).
Vorlesung und Departmentlunch, trotz Temperatur und Müdigkeit.
Vorlesung 2 Stunden nachmittags trotz Temperatur und Müdigkeit; dann sage ich den Studenten, dass ich morgen und übermorgen keine Vorlesung geben kann.
Von heute ab kaum mehr Temperatur, aber esse sehr wenig und fühle mich schlapp, bleibe im Bett. – Nachmittags Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier (KostjaPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin ist heute nach NY abgereist, nachdem er sich mit seinem Boss Dr. StassfeldPStrassfeld, Dr., Arzt zerkracht hat. Sie will noch einige Wochen weiter arbeiten. (Sie haben sich ca. $ 3000 erspart.) Er will 🕮 bei FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker Lehranalyse machen; auch wegen seiner eigenen Neurose; und dann vielleicht Psychotherapie ausüben.)
11 – 12 ½ Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, gibt Kurzwellen und Infrarotlampe und Massage für uns beide ($ 6) (so von jetzt ab wöchentlich). – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. – Ich bleibe noch im Bett, lese MSe von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph für das Symposium.BMargenau, Henry!1945@„On the Frequency Theory of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1945, 11–25BReichenbach, Hans!1945@„Reply to Donald C. Williams’ Criticism of the Frequency Theory of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 508–5122Reichenbach, „Reply to Donald C. Williams“ und Margenau, „On the Frequency Theory of Probability“ sind als Teil des „Symposium on Probability“ in den Nummern 5 und 6 von Philosophy and Phenomenological Research erschienen.
Im Washington Park spazieren.
Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singerms für seinen morgigen Vortrag gelesen. (Obwohl ich heute sehr beschäftigt bin, tue ich es innerhalb eines halben Tages nachdem er es gebracht hat; er hat im Herbst für mein ms mehr als drei Monate gebraucht!)
–
MS „Induktive Logik“B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 für Druck fertig gemacht, aufgrund von stilistischen Revisionen durch Mrs. JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick.
Nachmittags BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago hier, 2 Stunden. – ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
Nachmittags Zahnarzt. Dann im Washington Park spazieren.
Nachmittags im Mathematischen ClubIMathematischer Klub, University of Chicago: Vortrag WaldPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker „Statistical inferences & the theory of games (MorgensternPMorgenstern, Oskar, 1902–1977, dt.-öst.-am. Ökonom und von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker)“. Interessante Verbindung zwischen beiden. Er wird Aufsatz darüber veröffentlichen. Das ist vermutlich auch anwendbar auf mein Problem der Beurteilung von induktiven Regeln durch Wetterfolge. Nachher kommt er ½ Stunde zu uns (er ist nur wenige Tage hier, aber voll besetzt, für Cowles KommissionICowles Commission, University of Chicago).3The Cowles Commission’s Contributions to Econometrics at Chicago. Siehe: „K-B-3“-Ordner. Ich sage ihm, dass er und FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker auch den logischen Wahrscheinlichkeitsbegriff implizit verwenden. Er sagt, dass seine Theorie, im Unterschied zu FischersPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker „fiducial probability“‚4Ronald Aylmer Fisher (1890-1962) brit. Statistiker. Siehe: „K-B-3“-Ordner. die er nicht verstehen könne, nur die Frage beantwortet, welche statistische Hypothese aus der Gesamtheit der Hypothesen des Gebietes jeweils aufgrund eines Musters die beste ist; nicht aber die stärkere Frage, aus jedem Paar von Hypothesen des Gebietes aufgrund eines Musters die bessere auszuwählen. Daher kann seine Regel nicht in eine Definition von Hypothesenwahrscheinlichkeit verwandelt werden. Er sucht nach einer Definition für dies oder ähnliches; meint aber, sie wird von Relationenhäufigkeit sein. 🕮
Nachmittags Ina fällt auf dem Eis, auf ihren Fuß. Sie kommt trotzdem, mich nach der Vorlesung abzuholen. Nachts werden die Schmerzen sehr schlimm, Krämpfe in den Muskeln.
II / 1945 Morgens kommt Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, geht mit mir zur Universität, dann zu Ina zurück und hilft ihr. Mittags geht Lee BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert mit mir nach Hause. Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin kommt (1 – 7); sie berichtet, dass Zetkin in NY ist, viele Leute trifft, und bei FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker schon eine Art Analyse angefangen hat; mehr theoretische Besprechung über das Verfahren. –Dr. Marie OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin kommt (von Faith PerryPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry empfohlen), Internist, freundliche alte Dame. Dann bringen TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und GertrudPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin Ina zum IC Hospital zum X-ray; Ergebnis: kein Knochenbruch. Dr. OrtmayerPOrtmayer, Marie, 1884–1974, am. Ärztin kommt nochmal, um mitzuteilen, und gibt Ina Schmerzmittel für die Nacht, will aber nicht verraten, was es ist. – Abends spät führe ich Marni noch hinaus. – Dies war auch für mich ein sehr anstrengender Tag. – Diese Nacht geht es Ina besser als vorige.
SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer geht mit mir zur Universität. Miss SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer geht mittags mit mir zurück. – Nachmittags holt mich OpalPOpal ab; 50 Professoren werden fotografiert für „Life“ILife Magazine, Zeitschrift, Farbaufnahme.5Fotografie fürs Life Magazine ??? Professor ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur fährt mich nach Hause. Sehr müde von dem steifen und stillen Sitzen für die Aufnahme. – Abends kommt ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und hilft uns.
MS „Zwei Begriffe“ für FarbersPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph Symposium fertig gemacht.B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–5326Carnap, „The Two Concepts of Probability“.
Glatteis. Darum gehe ich nicht zur Teeparty bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Nachmittags zum Zahnarzt. Ina fährt wieder.
Vormittags Brief vom Landlord: Wir sollen den Hund disponieren, weil die Nachbarn sich beklagen! Ina spricht mit allen Leuten im Haus; sie haben keine Einwände; abends auch mit SmithPSmith, er beklagt sich nur über die großen Exkremente und ist im Prinzip gegen so große Hunde. 🕮
(Vormittags Ina zu Dr. Hassenteil im Hospital.)
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Nachmittags im Washington Park spazieren.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. – Nachmittags MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier, bringt sein neues ms.
Absage von APS;IAmerican Physical Society (APS)7American Physical Society. obwohl die Chance klein war, ist es doch eine Enttäuschung. –MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph schickt mein ms zurück, weil zu technisch für PhilosophyofScience!B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–978Carnap, „On Inductive Logic“ ist in der von William Malisoff edierten Zeitschrift erschienen.– Nachmittags Zahnarzt.
Nach dem Departmentlunch Gespräch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph: er kann mir nächstes Jahr kein Quarter frei geben; zunächst müsse ich mal meinen Anteil am Unterricht wieder tun; vielleicht ein Jahr später (siehe Blatt!)9Blatt ???. Dies mit der Absage gestern raubt uns alle Hoffnung auf längere Zeit in SF; und ich weiß jetzt nicht, wie und wann ich mein Buch fertig machen soll!B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195010Wie oben: Carnap, Logical Foundations of Probability.
Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier, zum letzten Mal. Nächste Woche fährt sie zu nach NY. Dort will sie ein Haus auf dem Lande suchen, wo sie wohnen und Gäste oder Patienten aufnehmen können. ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin Zusammenarbeit mit FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker scheint gute Aussicht zu wecken.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, behandelt uns beide. – Abends 6 – 9 BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Er ist noch schwach von Blutungen nach der Mandeloperation, will Montag in die Fabrik zurück. Im Draft ist er \(\neg A\) klassifiziert! Wir sprechen über die emotionalen Reaktionen von Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Er sagt, dass die Studenten meinen Kurs (welchen?) zu elementar finden und fühlen, dass ich ihnen die mehr technischen Sachen vorenthalte.
Ganzen Tag Vorbereitung für Vorlesung „Concepts“. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Zum Lunch (1 – 3) zu SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. – 5 – 7 BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin hier.
Nachmittags ms für MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph geändert:B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 die komplizierten Formeln in Fußnoten getan. 🕮
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. – Nachher langen Spaziergang im Park (wenig Ermüdung, vielleicht durch Massage!).
Erna zum Lunch hier; nachmittags Briefe diktiert (an FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Wahrscheinlichkeit 1, als beste Schätzung für Wahrscheinlichkeit 2).11Brief an Feigl ???
mse von BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph gelesen. 4 – 6 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier; über sein ms über Ethik.
Nachmittags MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier; über sein ms.
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier. Sie hat Fragen im Zusammenhang mit ihrem term paper über Semantik.
III / 1945An OppenheimPOppenheim, Paul, 1885–1977, dt.-am. Industrieller und Philosoph, verh. mit Gabrielle Oppenheim geschrieben:12Brief ??? Modifikation dc’ Ihres Begriffes dc ist nötig, damit das Produkt prinzipiell erfüllt ist.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Nachmittags MengerPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger hier. Los Angeles ist nicht geglückt. Und er berichtet, dass eine große Universität sich spontan an ihn gewendet hat, dass aber jemand anders dorthin geschrieben hat und „gegen ihn gehetzt“ hat, sodass anscheinend nichts daraus geworden ist.
Im Park spazieren. – Nachmittags PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry hier 5 – 7; ihr Kind spielt mit Marni.
Vormittags im Park spazieren.
Nachmittags zu HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne. Mit Bes über das Offer von Missouri; ich rate ihm zu, es anzunehmen. Kurz McMahonPMcMahon, Amos Philip, 1890–1947, am. PhilosophbOriginal hier und weiter unten McMahone. gesehen.
Diese 3 Tage über „best estimate“ gearbeitet. Ich Meine Vermutung, dass \(N\) für singuläre Voraussagen = relative Häufigkeit im ganzen mit maximaler Wahrscheinlichkeit, stimmt nicht! Sondern = Erwartungswert der relativen Häufigkeit! Ich finde Beweis für diesen wichtigen Satz, allgemein für alle symmetrischen \(N\); er gilt auch für ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach.13Erläutern ??? Quelle ???– Nachmittags eine ganze Stunde im Washington Park spazieren.
Beim Departmentlunch über Fellowships. Sie werden beschlossen für EbersolePEbersole, Frank B., 1919–2009, am. Philosoph und Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Für LoehrichPLoehrich, Rolf R., 1913–1995, dt.-kan. Psychotherapeut, Student von Moritz Schlick keine; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph ist anfangs dafür; da Loereich aber Frau und Kind hat, wäre Fellowship ungenügend. Für BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago wird keine bewilligt, weil noch zu 🕮zu wenig Evidenz seiner philosophischen Arbeit vorliegt.
Letzte Vorlesung. (Nächste Woche inoffizielle Lese- und Schreibperiode für beide Kurse, nach Besprechung mit Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph.) – Nachmittags Mrs. SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Mittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. –Ferien!
Über Wahrscheinlichkeit gelesen und geschrieben. – Vormittags im Jackson Park, am See.
Im Park spazieren.
Nachmittags und abends Briefe geschrieben.
Diese Woche keine Vorlesungen mehr (inoffiziell, siehe 16.) – Nachmittags kommt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl für eine Woche. Ina gibt ihm ihr Zimmer.
(Vormittags Officestunde.) (Nachmittags Ina zu HatcherPHatcher, Dr., Arzt wegen Rückenschmerzen; er findet nichts Bestimmtes.) – An diesen Tagen viele Gespräche mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Wahrscheinlichkeit. Ich erkläre ihm: Wahrscheinlichkeit1, als Schätzung für Wahrscheinlichkeit2; daher Indifferenzprinzip in gewissen Fällen berechtigt. Ich zeige, dass mein Begriff nicht wesentlich verschieden von ReichenbachsPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach; nur sekundäre Differenzen in den Zahlenwerten. Er ist überrascht zu sehen, dass ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach unendlich viel auf homogene Welt setzt, und gibt zu, dass das zu unplausiblen Folgen führt.
3 – 6 hier SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, LevyPLevy, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl leitet Diskussion über „Rechtfertigung“ und „Grundvoraussetzungen“ in deduktiver Logik, induktiver Logik, und Werturteilen. Lebhafte Unterhaltung. Ich erkläre, dass mir die Situation in den drei Fällen verschieden erscheint, und dass am besten jeder für sich behandelt wird.
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier 1 – 7 ½! (er war den Winter in NY) er wohnt jetzt bei Links. Gespräch mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und mir über SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe; seine Zeichentheorie, und anderes. Ich bin aber schließlich zu müde.
Ich erkläre FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer Begriff. – Ich erkläre ihm Problem des conditional contrary to fact, und damit die problematische Natur der Dispositionsbegriffe. Statistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff als Dispositionsbegriff („auch Gott hat Schwierigkeiten in Beurteilung einer Dispositionsaussage“.) 🕮
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab. – Das SpringQuarter fängt an. Kurs über Grundlagen der Mathematik.
Vorlesung über Prinzipien des Empirismus fängt an.
2 Stunden meist an Wandtafel gestanden (weil beinahe alle Studenten im Kurs über Grundlagen der Mathematik nicht symbolische Logik können und ich daher Übersicht geben muss); danach sehr müde; ich bin aber froh, dass ich dies leisten kann.cBeim 1.IV. steht ein leerer Eintrag mit Ostern im Datum.
IV / 1945 12 – 1 in Haskell Library (BusinessSchool) Statistikbücher angesehen.
Nachmittags Paul NeurathPNeurath, Paul, 1911–2001, öst.-am. Soziologe, Sohn von Anna Schapire-Neurath (1877–1911) und Otto Neurath hier. Seit 1934 im Haag nicht mehr gesehen. (Er ist März 38 in Wien verhaftet worden; hatte kurz vorher noch Dr. jur. gemacht. Dann 14 Monate in Konzentrationslager in Deutschland. Dann Schweden. Bei JakobsonPJakobson, Metallarbeiter gewohnt, Metallarbeiter. Dann England. 41 Amerika. Jetzt Instruktor für Statistik am CCNY‚dOriginal NYCC.ICCNY, City College of New York, New York NY und zugleich Assistent im Sozialdepartment ColumbiaIColumbia University, New York NY, wo LazarsfeldPLazarsfeld, Paul, 1901–1976, öst.-am. Soziologe, verh. mit Marie Jahoda ist.) Er erzählt von Tätigkeit mit Studenten. Politisches. Er ist Marxist, aber nicht dogmatisch. Er ist pessimistisch über die politische Zukunft in Amerika; und auch in Wien; das unter ganz unter den Einfluss Russlands kommen wird, fürchtet er. Er ist auf dem Weg nach Madison, um ZilselsPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel Sohn zu besuchen. (Er sagt, es ist ganz klar, dass ZilselPZilsel, Edgar, 1891–1944, öst.-am. Philosoph und Soziologe, verh. mit Ella Zilsel Selbstmord begangen hat; sie haben es schon Monate vorher befürchtet.) Er ist gescheit und selbstständig in seinem Urteil über Leute und Bücher usw.
Vormittags wir im Jackson Park spazieren. – FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker gelesen.14Siehe LL und .
SheldonPSheldon, William Herbert, 1898–1977, am. Psychologe gelesen; Zahlen für mich selbst bestimmt.BSheldon, William Herbert!1942@The Varieties of Temperament, New York, 194215Sheldon, The Varieties of Temperament, LL .– ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags Briefe diktiert.
15 – 20 cm Schnee! Bis nachmittags schmilzt das meiste weg.
Nachmittags kommt Ina mit der Nachricht: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker†. Wir sind bestürzt und geschockt. TrumanPTruman, Harry, 1884–1972, am. Politiker wird nun Präsident! 🕮
–
WilksPWilks, Samuel Stanley, 1906–1964, am. Statistiker und FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker über Statistik gelesen.16LL bis .
4 – 6 ½ MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über sein ms Zeichentheorie.17Morris, Charles W., Grundlagen der Zeichentheorie. Ästhetik und Zeichentheorie, Nachwort von Friedrich Knilli, München: Hanser 1972; Frankfurt am Main: Fischer 1988. Siehe: „K-B-3“-Ordner. Siehe: Word-Datei ???
12 – 1 in Haskell Library, Statistikbücher.
12h kommt plötzlich Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling. Er schläft für eine Stunde, hat keine Zeit zu essen. Nach 2 ½ wir, ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, und Ilse UhlemannPUhlemann, Ilse ins Fieldmuseum zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling Vortrag mit Film „Life in theWest“; riesiger Saal, etwa 500 Leute oder mehr. Der Film ist gut, und er spricht ganz unbefangen. Nachher lädt Frau UhlemannPUhlemann, Ilse ihn ein, dort zu wohnen. (Später berichtet sie: er wohnt 2 Nächte mit ihnen, erst in der Stadt, dann draußen. Dann nehmen sie ihm in der Nähe ein Hotelzimmer für $ 3; abends, als es zu spät ist, sagt er ab und wohnt in der Stadt!)
Nachmittags kommt Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling kurz, holt den timer ab, den MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling express hierher geschickt hat.
Nachmittags 2 ½ – 5 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über seine Zeichentheorie. Nachher ist Ina sehr böse, weil wir sie durch unser lautes Gespräch so gestört haben.
Gerüchte, dass Deutschland übergeben hat; sie werden aber dementiert. Abends kommen SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer (vermutlich um Übergabe zu feiern).
Vormittags Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier, zum Abschied, will morgen abreisen. – Nachmittags im Park spazieren. – Dieses Wochenende am Buch ms gearbeitet, zum ersten Mal wieder seit Santa Fe. (über \(\mathfrak{MC~L}\)).B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
Am Buch ms gearbeitet.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950
V / 1945 Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier. Sie hat für Kurs belegt, will ist aber nie gekommen, weil R.??? Sie hat viel Aufregung gehabt, findet es jetzt schwer zu arbeiten. Ihr Mann (Philip Selznick)PSelznick, Philip, 1919–2010, am. Jurist und Soziologe, verh. mit Gertrude Jaeger-Selznick ist im Pazifik, in Manila; er ist vom Korporal zum Gemeinen degradiert worden, weil er immer bei den Offizieren für die Soldaten Beschwerden gebracht hat und anscheinend die Disziplin nicht eingehalten hat. 🕮
Abends PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph kurz hier. Er hat das Budget bekommen (vor 2 Wochen schon! Er dachte, ich wäre auch schon offiziell benachrichtigt): für mich ist bewilligt: Gehaltserhöhung um 500, und indefinite tenure! Ich bin sehr überrascht; besonders weil Gehaltserhöhung für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und Chairmanship für PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph abgelehnt worden sind!
Alle 3 Tage dieses Wochenende wieder fleißig an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet (komparative Begriffe \(\mathfrak{MC~L}\)). – Vormittags Radio: Deutschland hat Übergabe unterzeichnet; es wird aber heute noch nicht offiziell gemacht.
V-E-Day.18Victory in Europe Day. Einigermaßen Antiklimax weil schon länger die Übergabeverhandlungen waren, und gestern schon fälschlich VE day angesagt wurde. – Keine Klasse (Unterricht wird nur 10 – 12 unterbrochen). – Departmentlunch. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert.
Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier (4:30 – 9). Hat witzige Ideen über Robots, die nicht nur denken, sondern auch desires haben, und lernen, ihr Verhalten zweckmäßig nach der Umgebung zu richten. Auch über politische Ideen; besonders abends, wenn Lee dazu kommt; das ist aber recht naiv (Wissenschaftler werden die Revolution leiten und ausnutzen, und dann regieren).
4 ½ – 9 ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. Sie sind zurück von NY, wollen noch 4 Monate in Des Plaines arbeiten, dann wieder nach NY, zu FrommPFromm, Erich, 1900–1980, dt.-am. Psychoanalytiker; ZetkinPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud Zetkin will dort Psychotherapie lernen.
Nachmittags Teeparty. VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph und Frau; V Virginia MalcolmPMalcolm, Virginia und Mann und MannPMalcolm, Virginia und Mann; McMahonPMcMahon, Amos Philip, 1890–1947, am. Philosoph und sein Freund HogrianPHogrian, Freund von McMahon; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. 7 Gäste. Es geht aber sehr gut, gibt sogar gemeinsames Gespräch: wo die Gefahrenpunkte für künftigen Krieg sind, was von Russland zu erwarten ist, usw. Die beiden Katholiken sind liberal, aber antirussisch. Die anderen stimmen mir zu, dass künftige Reaktionen des Imperialismus hier große Gefahren sind. MalcolmPMalcolm, Virginia und Mann betont den Gefahrenherd in China zwischen den beiden Seiten. Morris fürchtet, dass der größte Gefahrenpunkt gleich nach Beendigung des japanischen Krieges ist, vor der Mobilisation; denn einige Jahre später würde 🕮 die Bevölkerung nicht mehr leicht in neuen Krieg zu bringen sein. (Ich sitze die ganze Zeit, ohne übermäßig müde zu werden.) VirginiaPMalcolm, Virginia und Mann wird in einem Jahr mit dem Medizinstudium zu Ende sein. MalcolmPMalcolm, Virginia und Mann ist Leutnant in der Navy, unterrichtet Navigation; er wird später Hochschullehrer in Englisch sein.
Nachmittags Tee: HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und BenjaminsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert. Recht langweilig.
Endlich wieder an Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 gearbeitet. – Ein amerikanischer Soldat schreibt aus Deutschland, dass Familie und Haus o. k.19Brief ???
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Wir sagen ihm, dass PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesagt hat, dass seine Gehaltserhöhung abgelehnt ist. (Er hat gestern noch mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen und der hat ihm nichts gesagt!) Er ist nicht überrascht, glaubt, dass sie prinzipiell gegen Verbesserung und promotion für ihn sind. Er sagt, er würde am liebsten auf Halbzeitunterricht gehen, will es aber noch nicht, wegen Verantwortung für TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und SallyPMorris, Sally, Tochter von Charles W. und Trude Morris. Ich frage, ob ich jetzt irgendetwas in seiner Sache tun kann; aber er sagt: nichts. Er gibt mir Namen für die Wahl des Senatskomitees.
Aufsatz „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 angefangen!20Vermutl. Carnap, „Modalities and Quantification“. (Weil McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker schreibt, dass er über Modalitäten mit Quantifikation arbeiten will, und ich sehe, dass ich für Jahre nicht an meine große Arbeit über Modalitäten kommen werde.21McKinsey, J.C.C., 1945, “On the syntactical construction of systems of modallogic”. The Journal of Symbolic Logic, Vol 10, pp. 83-94. Daraufhin: Carnap, R, 1946, “Modalities and quantification”. The Journal of Symbolic Logic, Vol 11, pp. 33 -64)
Über ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet.
4 – 6 ½ MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über seine Zeichentheorie.IW?– Nachher BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kurz hier.
Abends Vortrag von von NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker über „Theory of Games“, in kleiner Gruppe (er ist hier für Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago). Leider gar nichts über allgemeinere Fragen, Anwendbarkeit auf Ökonomie, Methodologisches. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer stellt nachher Frage, ob dieses Schema auch anwendbar auf welfare, usw. (Das Schema scheint aber hauptsächlich zu passen für Wettbewerbswirtschaft.) 🕮
Nachmittags zu PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry, Cocktailparty. Gesprochen mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, De LacyPDe Lacy, Phillip Howard, 1913–2006, am. Philosoph, Mrs. RovettaPRovetta, Mrs., Mrs. HoytPHoyt, Mrs..
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.
Über ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet.
Nach Departmentlunch mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen über Gasolinproblem. Wir beschließen dann nachher, den Antrag zurückzuziehen. – Nachmittags BradyPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of Chicago hier.
Keine Klassen. Modalitäten gearbeitet.
Ina geht zum Rationierungsamt, zieht Antrag zurück. Sie können ihn nicht finden. Nachmittags ZetkinsPZetkin, Kostja, 1885–1980, dt.-kanad. Arzt, verh. mit Gertrud ZetkinPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin hier. 4 – 9 ½. Sie werden Anfang September nach NY gehen, vermutlich für dauernd. Zum Abschied gebe ich GertrudPZetkin, Gertrud, *1893, geb. Bardenhewer, verh. mit Kostja Zetkin einen Kuss.
VI / 1945 An ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet. – Nachmittags Erna Briefe diktiert.
An ModalitätenB1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 gearbeitet.
Nachmittags 4 – 5 BergstraesserPBergstraesser, Arnold, 1896–1964, dt. Politikwiss., WV und Freischärler hier. Er erzählt, wie er 1937 in Heidelberg abgesetzt wurde und ausgereist ist. Er klagt über die falschen Angriffe gegen ihn in verschiedenen Zeitschriften (auch von F. W. FörsterPFoerster, Friedrich Wilhelm, 1869–1966, dt. Schriftsteller und Pazifist). Er sagt, in der Geschichte Deutschlands (mit Shuster)PShuster, George N., 1894–1977, am. Philologe und Pädagoge hat er die historischen Faktoren erklären wollen, die zum Nazitum geführt haben, gegen die Auffassung eines festen Volkscharakters.BShuster, George N., und Arnold Bergstraesser!1944@Germany. A Short History, New York, 194422Shuster und Bergstraesser, Germany. Arnold Bergstraesser (1896-1964) war dt. Politikwissenschaftler. 1937 verließ Bergstraesser Deutschland, weil seine teils jüdische Abstammung – seit 1933 bekannt – zur Entlassung aus dem Universitätsdienst geführt hatte, und ging in die USA. Sein Artikel: „Nation und Wirtschaft“. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1933, konnte als NS-freundlich gelesen werden. Vl: Grund: Friedrich Wilhelm Foerster (1896-1966) dt. Philosoph und Pazifist und flüchtete vor NS Regime, Seine Bücher wurden verbrannt etc. ???
Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, Kurzwelle und Massage, zum letzten Mal.
4 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Er klagt, dass er so wenig Zeit für seine Arbeit hat; möchte, dass ich mit FinkPFink oder McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph darüber spreche. Er plant, mal ein Jahr nach CambridgeIUniversity of Cambridge, Cambridge UK, England, zu gehen, zu TuringPTuring, Alan, 1912–1954, brit. Logiker. 5h BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; über sein MS über Imperative. Ich rate, es an NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel zu schicken; eventuell FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph.
12 im Office: Miss WeinbergPWeinberg, Miss. Sie hatte mir Brief von LiebertPLiebert, Arthur, 1878–1946, dt.-brit. Philosoph geschickt.23Brief von Liebert ??? Erzählt auch von Jonas CohnPCohn, Jonas, 1869–1947, dt.-brit. Philosoph, 75 Jahre, aus Birmingham. Beide wollen nach Deutschland zurück. Sie ist 🕮eBeginn des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils.\(1945 Fahrt Chic.–S. F. )\ nett und ruhig, verständig. Studiert social service. Sie will vielleicht im Herbst bei mir symbolische Logik hören. Sie liebt England mehr; in Amerika ist zu viel Betrieb.
Letzte Vorlesung „Empirismus“; induktive Logik beendet; es hat die Studenten anscheinend sehr interessiert; ich habe dies zum ersten Mal vorgetragen. – Nachmittags an „Modalitäten“.
Ganzen Tag „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 durchgearbeitet. Ina packt. Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; Briefe diktiert.
Ganzen Tag „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 durchgearbeitet, bis abends 8. Ina packt.
Vormittags Aufsatz ms. „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 fertig! (Miss SinclairPSinclair, Miss wird es tippen.)
Ich fahre Auto zu Kolbe (er kann aber die Lichter nicht reparieren). Mit Marni auf dem Midway spazieren. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt und bringt Marni zum Vet, der sie nach SF schicken soll. – Die Schwarze ist gestern nicht gekommen, darum muss Ina selbst alles reinigen! –Abfahrt 6h. Aurora‚OAurora IL (Court ist besetzt), Hotel Aurora (2 Zimmer getrennt, 1.90 + 2.20 (mit Klo)).
Abfahrt 8:50! Route No 30 (bis North Platte). (Jefferson ist besetzt) 393 miGliddenOGlidden IA (östlich von Caroll) (Green Gables Ct., 1 großes Zimmer, daneben kleines Kabüffchen mit kleinem Bett, Küche, Dusche, 4.–).
Da heute die Gas Stamps verfallen, müssen wir lange fahren. Ich liege immer, Ina fährt. Wir essen Mittag im Auto. Recht warm, aber nicht schlimm. 7hOgallala‚OOgallala NE 430 mi! Der abgelegene Court ist leider besetzt (Pitts); alle anderen ganz nahe der Bahn! Welsh Ct. (sehr elegant, 2 schöne Zimmer, Waschzimmer mit Dusche, Küche, 5.–!)
Über Denver nach Trinidad.OTrinidad COMission Ct. (2 Zimmer, 4.50; am Südende des Ortes; nicht so nah an der Bahn wie sonst).
Über Taos; Erinnerungen von 1942. 4 ½Santa Fe‚OSanta Fe NM bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, weil unser Haus noch unbewohnbar. Abends hat sie Gäste: Mrs. ClarksonPClarkson, Mrs., reiche Dame; Dr. (Geologe)PJonson, Dr., Geologe, mit Frau und Mrs. Jonson, ältere Leute. Sie empfiehlt sehr den Osteopathen JohnstonPJohnston, Osteopath. Alle ziemlich langweilig. 🕮
Nachmittags fährt Ina zu unserem Haus. DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst und ich auf der Terrasse. Nicht viel Persönliches; mehr über Europa, Politisches usw. 8h Ina kommt zurück. Sie hat im Haus gesäubert und geordnet. Viel ist zerstört.
Ina fährt wieder zu unserem Haus, kommt abends zurück. Noch kein Wasser. Sie fährt zweimal nach Tesuque, holt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling. Der Wasserhahn passt nicht; er verschließt die Rohre. Er verspricht Sink zu leihen. Sie verliert draußen viele Stunden bei ihnen. Kommt spät und müde herauf.
Ina fährt zum Haus. PorfirioPPorfirio, Handwerker hilft 8 Stunden, nachmittags und abends. Ina arbeitet noch bis 1 Uhr nachts! Sie bleibt dann dort. Djane fährt abends zu einer Party. (Ich lese GuérardPGuérard, Albert Léon, 1880–1959, fr.-am. Linguist, Europa.BGuerard@Guérard, Albert Léon!1945@Europe Free and United, Stanford, 1945)24Guérard, Europe, LL .
Ina kommt heraus. 4h zusammen in die Stadt. Marni noch nicht da! Ich komme endlich zu unserem Haus. Ina hat schon das meiste gesäubert und aufgeräumt. Mein Bett ist jetzt im unteren Schlafzimmer. Beim großen Fenster steht stattdessen der große Tisch. Es ist alles so schön; viele Sache sind aber weg oder zerstört. Abends gehen wir zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama). MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama ist ziemlich deprimiert: Sie muss bald aus dem Haus wegziehen, und über Verlust des dritten Enkelsohnes.
Nachmittags Marni kommt an, Express; sie war Montag in Chicago abgeschickt (anstatt Sa!).
Wir gehen zum ChalmerPChalmer Haus, untersuchen die Sachen von uns, die die Leute hinüber geschleppt haben. Ich lese die Sprache-Monographie von CollinsonPCollinson, William Edward, 1889–1969, brit. Linguist und SapirPSapir, Edward, 1884–1939, am. Ethnologe und Linguist (herausgegeben von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA));25Siehe LL bis . [deprimierend, wie inadäquat ihre Analyse von ‚all‘, ‚every‘, ‚any‘, ‚some‘‚ usw., weil sie symbolische Logik nicht kennen, und die konfuse alte Analyse von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell übernehmen.]
DemingPDeming, William Edwards, 1900–1993, am. Physiker und Statistiker-BirgePBirge, Raymond Thayer, 1887–1980, am. Physiker, Fehlertheorie, gelesen.26W. Edward Deming und Raymond T. Bridge: Statistical Theory of Errors. Review of Modern Physics 6, 119–161, Juli 1934.
VII / 1945 Langen Brief an IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) geschrieben (über die 3 Lang-Monographs und den General Report 1945 über die 3 Sprachen).27Langen Brief ??? Generel Report usw ???fEnde des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils🕮
Geschrieben an IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) (beendet) und GerardPGerard, Ralph W., 1900–1974, am. Physiologe.
WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph neues ms. über Wahrscheinlichkeit gelesen (Erwiderung auf Symposium).BWilliams, Donald Cary!1946@„The Problem of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 619–62228Vermutl. Williams, „The Problem of Probability“.
Wir 5 – 9 zu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt. Dort AnitasPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Mutter (sie müssen vor ihr tun, als ob sie immer koscher lebten; dürften sie nicht alleine lassen usw.; sie ist eine große Plage, aber AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman ist selbst Schuld, weil sie ihr zugeredet hat, herzukommen; sie will aber nun schon wieder zurück nach NY), Mrs. WeichselbaumPWeichselbaum, Mrs. (der „Albatross“PWeichselbaum, Mrs., kommt diesen Sommer schon zum dritten Mal!), und Mr. LietzmannPLietzmann, Musiker (Musiker, lebt in S. F., russisch-ukrainischer Jude, hat in Wien Musik studiert); und AnitasPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Freundin MargotPMargot, Freundin von Anita Friedman.
MontgomerysPMontgomery, Mrs., genannt MamaPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ziehen in die Stadt. Ina hilft ihnen mit dem Auto. PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama haben zusammen ein Zimmer, an Palace Avenue; PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) will aber bald weg. Wir machen Abschiedsbesuch bei MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama im Haus auf dem Hügel. Dann zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, dort 5 – 9 ½.
…4 JamesPJames, im Montgomeryhaus Kinder aus dem MontgomeryhausPMontgomery, Mrs., genannt Mama kommen beinahe täglich, rufen nach Marni usw.!
Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt bringt unser Grammofon, aber der Arm funktioniert nicht, und er vergisst mehrmals, es zu reparieren.
Ina zur Augenoperation, im Vincent Hospital, durch [$ 250] Dr. Egenhofer. Ich bleibe alleine, koche für mich Linsen.
Nachmittags 6, PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MariaPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama)Montgomery bringen Ina herauf. Sie fühlt sich noch schlecht, weil man sehr viel Äther gebraucht hat für Narkose. 🕮 Abends kommen noch FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman kurz, zum ersten Mal im Auto herauf.
VIII / 1945 Ina hält immer auch noch das zweite Auge zu, weil das Licht schmerzt. Sie tut allerhand Arbeiten blind: aufwaschen, Hund füttern usw. –Mrs. GrahamPGraham, Mrs. kommt, will Ina morgen in die Stadt fahren. Mrs. JamesPJames, im Montgomeryhaus und Mrs. BauerPBowers, Mrs. kommen, weil letztere das Haus besichtigen will, nachher kommen noch alle 4 Kinder und Hund!
Ich fahre mit Ina in die Stadt. Sie fährt den Hügel hinunter, dann fahre ich, und zurück auch den Hügel herauf. Inas Verband wird abgenommen; das rechte Auge ist jetzt auswärts gerichtet; der Doktor sagt, das ist Absicht, es wird sich nachher ausgleichen. Einkäufe. MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama besucht; PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und MariaPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama) da. – Nachmittags hört Ina im Radio von der Atombombe, die eine ganze japanische Stadt zerstört hat;29Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki fanden am 6. und 9. VIII. 1945 statt. das ist hier in Los Alamos konstruiert worden. Ich fürchte, die Erfindung kommt 30 Jahre zu früh; es wäre besser, wenn sie erst gemacht worden wäre, wenn ein sozialistischer Weltstaat besteht. – Abends kommt Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt kurz; ihre Experimente haben aufregende, gute Ergebnisse gebracht: Tötung von Tuberkelbazillen, vorläufig erst im Versuchsglas.
Nachmittags am Radio: Russland hat nun Japan Krieg erklärt. KaltenbornPKaltenborn, Hans von, 1878–1965, am. Radiosprecher nimmt an, dass der Krieg nur noch einige Wochen dauern wird.
…Alles wartet während der Verhandlungen mit Japan.
Nachmittags am Radio: Japan hat aufgegeben. Das Radio bringt aus allen Städten großes Geschrei und Jubel; dazwischen Gebete usw.! – Abends Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und die Kinder hier. (Er ist in Denver).
Briefe aufgesetzt an AnnemariePCarnap, Annemarie Hedwig, 1918–2007, auch Töchterle, Tochter von Rudolf und Elisabeth Carnap, FlitnersPFlitner, Wilhelm, 1889–1990, dt. Pädagoge, heiratete 1917 Elisabeth Flitner, Mitglied der Jenaer Freistudentenschaft und des Serakreises, Mitbegründer der Volkshochschule in JenaPFlitner, Elisabeth, 1894–1988, geb. Czapski, Lisi genannt, dt. Nationalökonomin, heiratete 1917 Wilhelm Flitner und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath (auf seinen langen Beklagebrief).30Briefe ???🕮
Mittags Magengeschichte: starkes Würgen und Aufstoßen, und schließlich mehrmals Erbrechen. (Ich hatte nur ein wenig Leber und Gurkensalat gegessen; vielleicht hauptsächlich nervös, weil mir die gestrigen Briefe, besonders der an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath, noch im Magen lagen. Milk of magnesia hilft schließlich. Später alles wieder gut.) –ms ZeislerPZeisler für University of Chicago PressIUniversity of Chicago Press (basiert auf BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist; das Technische ist nicht gut) und Gutachten darüber aufgesetzt.31Vielleicht das Manuskript für das Buch von Ernest Bloomfield Zeisler, Foundations of logic and mathematics (1948) ??? Gutachten ???
Ina tippt Briefe, trotz Rückenschmerzen. – Nachmittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, ohne Kinder. Wir sagen, dass wir nicht mehr zum Filmclub beitragen wollen; und nicht zu ihren Hilfsaktionen, weil wir jetzt für Leute in Europa helfen müssen.
Abends FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman kurz hier.
Ina tippt eigenen Brief an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath‚32Brief ??? Versöhnung; und wir besprechen es.
Vormittags Ina in die Stadt.
Mittags PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) und Mrs. MurrayPMurray, Mrs. hier. Nachmittags fährt Ina mit ihnen zum Hyde Park.
Das getippte ms „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 kommt endlich von Miss SinclairPSinclair, Miss, nach über 2 Monaten Warten. Wir beginnen Vergleiche, mit viel Seufzen von Ina.
ms „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64 geschickt an: ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker (für JSL), McKinseyPMcKinsey, John Charles Chenoweth, 1908–1953, am. Mathematiker und MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph.33Erläuterung ???– Ich fahre mit in die Stadt; FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt nimmt im Vincent Hospital Q-IX-rays von mir; Speiseröhre und Magen; alles negativ. Ferner sagt er: Ich soll lieber kein Viosterol mehr nehmen; Vitamintabletten nicht nötig, bei normaler Diät; ich kann Gürtel langsam weglassen; auf meine Frage nach mehr Variation in meinen Übungen: ich kann ziemlich alles machen, was nicht Fatigue oder Schmerz verursacht. – Er nimmt auch X-ray von Inas Rücken.
Ina fährt eigens hinein, weil ich schnell noch 50 mehr Sonderdrucke von „Induktive Logik“ bestellen will.B1945@„On Inductive Logic“, Philosophy of Science 12, 1945, 72–97 Ich habe jetzt Namenliste aufgestellt und merke, dass die 150 nicht genug sind! 🕮
IX / 1945 Nachmittags DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Seit 6 Wochen haben wir sie nicht gesehen. Inzwischen war SiegfriedPHearst, Siegfried, *1883, eig. Herz, dt.-am. Schriftsteller, verh. mit Djane Lavoie-Herz hier. Wir reden über alles, was die Weltgeschichte in der Zwischenzeit getan hat: Kriegsende, Atombombe, Labour Regierung in England .34Bei den ersten Nachkriegswahlen am 5. VII. 1945 hatte die Labour Party die Mehrheit der Stimmen erreicht. Sie ist entzückt über Aussehen von Inas Augen.
Nachmittags in die Stadt, Haarschneider. Zu MontgomerysPMontgomery, Mrs., genannt MamaPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama). 6 ½ – 9 ½zuzu FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman. Marni und Redpoint im Zimmer; meist benehmen sie sich gut. (Später kommt noch ein Major … und schöne Frau.)
Vormittags zu Dr. EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt; meine Augen untersucht, neue Brille verschrieben. Dann zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Nachmittags gehe ich alleine ganz zum Gipfel des Hügels hinter dem Haus; schöner Rundblick. Ich fahre hinaus; und abends im Dunkeln zurück bis nahe an die Stadt.
RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit beiden Kindern hier.
RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. Wir leihen ihnen 200 $ mehr, also zusammen 300, bis November und Dezember. – Briefe geschrieben, ganzen Tag.
…Abends DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier.
Brief von JohannesPCarnap, Johannes, 1922–2012, auch Brüderle, Pfarrer, Sohn von Rudolf und Elisabeth Carnap:35Brief ??? Er ist heil, in französischer Gefangenschaft; Oberleutnant!
Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier. – Ich arbeite ein wenig an „Extension“.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 194736MS zu Carnap, Meaning and Necessity. Vgl. TB
Zu Dr. EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt: meine neue Brille ($ 30! Dazu seine Untersuchung $ 10). – Wir besuchen JonsonsPJonson, Raymond, 1891–1982, am. MalerPJonson, Vera, verh. mit Raymond Jonson.37Raymond und Vera Jonson. Er zeigt uns neues großes Bild ( „Peace“ mit Flagge der United Nations, und flaggenfarbigen Streifen!) – MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und MariaPMontgomery, Maria, Tochter oder Enkelin von Mrs. Montgomery (Mama)Montgomery besucht; PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) ist gerade in St. Francisco angekommen. – Nachmittags Abschiedsbesuch bei Mrs. JamesPJames, im Montgomeryhaus; und Mrs. GrahamPGraham, Mrs.. – Abends kommen BowersPBowers, Mrs. herauf. Wir besprechen alles im Haus. – Ein sehr geselliger, ermüdender Tag. 🕮gBeginn des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils.\(Fahrt S. F. – Chic)\
Briefe geschrieben.
Briefe geschrieben. Ina packt.
Ich fahre 6h mit Marni zum Express. Sie verlangen auf einmal Gesundheitszeugnis. Also ich mit ihr zu Dr. WearstPWearst, Dr., Arzt; er sagt, Illinois verlangt Impfung gegen rabies; er gibt ihr 2 Injektionen unter die Haut am Hals. Dann zum Express. (Nicht klar, ob ich vielleicht dies Ganze hätte vermeiden können durch ein sofortiges Trinkgeld.) ½ 8 wieder zu Hause; es ist dunkel. RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sind da. Sie helfen das Auto packen (nachdem sie vorher erst noch gegessen haben, obwohl Ina schon eilig war). Im letzten Moment startet das Auto nicht. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling holt Mr. BowersPBowers, Mr.. Er bringt es endlich in Gang, indem er Gasolin in den Carburetor tut. Abfahrt 9 ½, zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Steak Dinner; dann müde ins Bett.
Ina ruft Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt an (der eigentlich Mo Abend kommen sollte, sich Grammofon holen). Wir bleiben noch zu einem „frühen schnellen Lunch“; es wird aber doch 1 ¼. Abfahrt. Über Las Vegas (1 Stunde Reparatur: fuel line), Raton, Trinidad, im Dunkeln noch nach Walsenburg.OWalsenburg COSpanish PeaksCamp, am N Ende, gegenüber Hilltop (die mehr anziehend aussehen, aber nichts mehr haben). (Einfach, Kohleofen, quietschende Betten, 2 Zimmer 3.50).
Über Denver (Einkäufe) nach Ogallala.OOgallala NE Alle courts sind zu nahe an der Bahn. Daher ins HotelDuchess, 2 getrennte Zimmer (3.– (ohne Toilette und Dusche)), mäßig; hat coffee shop. 400 mi.
Es regnet immerzu. Windshield wiper funktioniert nicht; wir warten lange in Garage, dann fahren wir doch los; endlich geht er von alleine, wird unterwegs noch repariert! Nach Fremont, Neb.‚OFremont NECedar Lodge (5.50! für kleine aber elegante basement suite, 2 Zimmer mit Bädern; Leute darüber sind laut). 325 mi. 🕮
530 mi (Rekord!) nach Chic.OChicago IL Ich fahre vormittags 1 Stunde, nachmittags 1 Stunde, und abends im Dunkeln etwas. Über Cedar Rapids, Aurora (detour), Mitternacht 12 ¼ in Chic! Ina fährt fast das Ganze, ich liege dabei auf der Matratze.
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Nachmittags auch Lee BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert dazu.
Departmentlunch. KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago erzählt von den Atomforschungen. Professor CuetoPCueto Fernandini, Carlos, 1913–1968, peruan. Philosoph aus Lima, Peru, ist da; er kommt auch zu meiner Introduction Vorlesung.
Nachmittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick. Sie sagt, dass manche Empiristen zu starr sind (sie meint hauptsächlich BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, vielleicht auch mich etwas), zu vieles ablehnen; sogar NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel sage zu oft „ich verstehe nicht“, wenn er sehr wohl versteht! Carl EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart; er fährt nach Kalifornien zurück; sagt, die Forschungen dort sind nicht allzu interessant (Tonausbreitung im Meer).
Vormittags mit Marni in den Park.
Vormittags mit Marni in den Park. Mittags ErnaPLöwenberg, Vetter von Erna Löwenberg aus Memphis TN hier.
Rückenschmerzen, vielleicht rheumatisch, aber stärker als sonst.
Rückenschmerzen.
Vormittags mit Marni spazieren. Aber nachmittags wieder Rücken schwach.
Vorlesung. Aber nachmittags wieder Rücken schwach. Alle Stellen am unteren Rücken, nicht nur am Rückgrat, sondern auch Muskeln auf beiden Seiten, sind sehr schmerzhaft bei Druck, schlimmer als gewöhnlich; aber das lässt doch vermuten, dass das Ganze rheumatisch ist.hEnde des in RC 025-91-13 ausgelagerten Teils.🕮
In der Nacht hat das Umdrehen Schmerzen verursacht; und sogar das Liegen auf dem Rücken bringt einen schwachen, dumpfen, nicht lokalisierten Schmerz. Aufstehen geht schlecht; ich bin zweifelhaft, ob ich imstande bin zur Vorlesung zu gehen. Auf Inas Rat nehme ich 2 Aspirins. Eine Stunde später ziehe ich Gürtel an und kann aufstehen. Vorlesung gehalten. Rest des Tages im Bett. – Nachmittags kommt Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. Abends wieder Schmerzen. Zum Abendbrot stehe ich nur kurz auf, mit Mühe.
Morgens noch Schmerzen; Aspirin; geht dann besser. Vorlesung.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier. Ina holt sie 8:30 (!) in der Stadt ab. Zu uns. Ich bin immer auf. Auch TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt. Lebhafte Unterhaltung; TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris berichtet von ihrem Interview über ihre sexuellen Gewohnheiten (!).38Interview ??? Mittags beide hier. Wir fahren mit DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst zur Englewood Station, 4:30 Abfahrt.
Versicherungsmann kommt wegen S. F.; sie hatten die Korrespondenz verloren! – 12:30 – 1:30 zu ScoonPScoon, University of Chicago Press (PressIUniversity of Chicago Press) über „Extension“.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 Druck würde $ 2.50 kosten, für ca. 150 Seiten; das scheint mir zu viel. Planographie hat er noch nicht ausgerechnet! Ich sage, dass ich denke, ich kann es bis 1. Jan. abliefern.
XI / 1945Miss McPhersonPMcPherson, Miss, Studentin aus Toronto aus Toronto in meiner Vorlesung (Symbolische Logik) und nachmittags bei mir. Sie ist Dean of women, und zugleich Instruktor für Philosophie, im Department von IrvingIUniversity of Dallas, Irving TX. Sie hat Doktorthese geschrieben über MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph. Sie scheint gegen Metaphysik. Sie fragt mich über unsere und ähnliche Bewegungen jetzt in Amerika.iEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Über politische Probleme der Atombombe. Gefahr des Kriegs mit Russland. Er meint, es kann nicht zum Krieg kommen‚ 🕮 weil Russland nachgeben wird, auf keinen Fall kämpfen wird.
Meinen zweiten Aufsatz für Symposium fertig gemacht geschrieben: „Induktion und Wahrheit“B1946@„Remarks on Induction and Truth“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 590–602.39Carnap, „Remarks on Induction and Truth“.
Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. (Er erklärt die Schwierigkeiten mit NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath so: Er ist hauptsächlich viszerotonisch, hat starkes Bedürfnis nach Affektion;40Viszeral, visceralis: die Eingeweide betreffend, Eingeweide (Med.) Gelassene, bequeme und angenehme Person. Es gibt aber auch die viszerotonische Person in der Psychologie. Solche Personen sind , nach William Sheldon (1898-1977), Sitten, Gebräuche und Regelmäßigkeiten verhaftet ??? er ist oft hart gegen andere Leute und wundert sich dann und ist gekränkt, wenn er von ihnen nicht die gewünschte Zuneigung bekommt.)
Nachmittags TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker hier, auf Durchreise vom Osten nach Berkeley. Wir fahren irrtümlich zuerst zur 63rd Street Bahnhof, dann B. und O. ganz im Westen, dann zurück, finden ihn vor dem Haus mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Er ist gerade Associate Professor geworden, obwohl er für Full Professor vorgeschlagen war. Er möchte aber weg und in den Osten, weil Berkeley zu kleinbürgerlich ist, und auch niemand da, mit dem er über seine Probleme sprechen kann. [Siehe Blatt über Gespräch!]41Blatt ???
Wir fahren abends mit ihm zum NW Bahnhof, 8:15.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. – Ich lese in Philosophy of Science unter „Diskussion“ die scharfen kritischen Bemerkungen von CowanPCowan, T. A., Philosoph und ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph über die Positivisten und besonders mich;42C. W. CHURCHMAN and T. A. COWAN. A challenge. Philosophy of Science, vol. 12 (1945), pp. 219-220. sie stimmen DeweysPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph Kritik zu!
Mittags Miss JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier. Sie hat mein ms (Erwiderung auf KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann)B1946@„Rejoinder to Mr. Kaufmann’s Reply“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 609–61143Carnap, „Rejoinder to Mr. Kaufmann’s Reply“. gelesen und revidiert, will aber nichts bezahlt haben, obwohl wir 5 $ ausgemacht hatten; sie sagt, sie will hat nur 2 Stunden daran gearbeitet; sie will aber ein andermal wieder Bezahlung annehmen. Bei Tisch Gespräch über die „absoluten Prinzipien“ ihrer Ethik; ihre Haltung gegen Russland, StalinPStalin, Josef, 1878–1953, sowjet. Politiker ist für sie der Teufel.
(Ina und TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris fahren in den Palos Park.) Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Ich diktiere langen Brief an MarschakPMarschak, Jacob, 1898–1977, am. Ökonom.44Brief ???
12 – 2 MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. Über mein ms „Modalitäten“B1946@„Modalities and Quantification“, The Journal of Symbolic Logic 11, 1946, 33–64. Er meint, dies sei die Lösung des Problems, nach dem LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph so lange vergeblich gesucht habe! – Nachmittags DarsowPDarsow hier. Definition von Syntax und Semantik. Es ist aber nicht klar, ob fruchtbar, weil man noch nicht sieht, was er damit machen will. 🕮
Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert. – Kein Nembutal; sehr wenig geschlafen.
Kein Nembutal; sehr wenig geschlafen.
Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.
Nachmittags HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph hier, 3 – 5. Er will von Chicago weg, weil man ihn anscheinend nicht promovieren will; am liebsten nach England (er war 5 Jahre dort, bei MoorePMoore, George Edward, 1873–1958, brit. Philosoph usw.). Über meinen Wahrscheinlichkeitsaufsatz;B1945@„The Two Concepts of Probability“, Philosophy and Phenomenological Research 5, 1945, 513–53245Carnap, „The Two Concepts of Probability“. Problem: wieso können N-Sätze rein logisch sein? Ich erkläre: Satz über Länge ist empirisch; Satz über Schätzung von Länge ist logisch; das macht großen Eindruck auf ihn. (Das muss ich im Buch betonen!)46Erläuterung ???
ms „Remarks“B1946@„Remarks on Induction and Truth“, Philosophy and Phenomenological Research 6, 1946, 590–602 verglichen; dann an FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph und KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann geschickt.47Briefe an Farber und Kaufmann ??? Nachmittags mit Marni im Park spazieren; sehr kalter Wind.
Mittags Erna. – 3 – 5 Paul ZilselPZilsel, Paul, *1923, Sohn von Edgar und Ella Zilsel hier. 22 Jahre; hat MA in Mathematik gemacht (Tensorkalküle). Jetzt Assistent in Physik; 18 Stunden! Damit er nicht eingezogen wird. Sobald er mehr Zeit will hat, will er Doktorthese schreiben. Er ist nett; intelligent und bescheiden. Er möchte, sobald möglich nach dem Doktor, nach Wien zurück, weil hier die Entwicklung rückwärts geht. – 5 ½ – 9 ½BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; Plan seines Buches über Sprache.48Er schrieb hauptsächlich Artikel, erst viel später Buch
XII / 1945 Nachmittags SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier (4 – 7 ½!); seine Frau kommt nicht, „erkältet“, vielleicht ist sie gekränkt. Mrs. DelougazPDelougaz, Mrs. hier. SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker monopolisiert das Gespräch vollständig; das ist sehr ermüdend, obwohl meist interessante Sachen. Über Frankreich; er hat in Paris die Papiere des deutschen Forschungsrats untersucht; er hat den Eindruck, dass die meisten Wissenschaftler in Deutschland nicht eifrig zum Krieg mitgewirkt haben. Alle wichtigen Physiker, auch HeisenbergPHeisenberg, Werner, 1901–1976, dt. Physiker, sind jetzt interniert. Er hat Verachtung für die Franzosen; die „Befreiung von Paris“ sei eine Schmach, die verschiedenen französischen Gruppen hätten mehr auf einander geschossen als auf die Deutschen. 🕮
Ina spricht mit Dean ihrer Schule: sie wird als Assistentin arbeiten; und daneben ½ Kurs nehmen.49Inas Schule usw. ???–Ina zu Neurologe Dr. BucyPBucy, Dr., Arzt; er sagt: Rückenschmerzen sind nicht von Nerven, sondern Muskelkrämpfe, hauptsächlich durch schlechte Haltung; rät Übungen. Die Gesichtsanschmerzen erklärt er durch Fehlen von Zähnen (!?), nicht durch Infektion von Zähnen; er empfiehlt Gebiss.
Departmentlunch: es wird beschlossen, dass ein Departmentseminar beginnt, an dem alle teilnehmen müssen. Ich äußere Bedenken über Fruchtbarkeit, weil Schwierigkeit der gegenseitigen Verständigung. Studenten, die an Doktorthese arbeiten, sollen dabei sein.
Nachmittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.
CuetoPCueto Fernandini, Carlos, 1913–1968, peruan. Philosoph lädt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und mich zum Lunch in den Club ein. Gespräch über Realismusprobleme.
Besprechung mit Press:IUniversity of Chicago PressScoonPScoon, University of Chicago Press und Direktor CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press, über „Extension“.B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947– Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin hier.
11 – 1 Examen in symbolischer Logik.
Officestunde (diese Woche Kl keine Klassen mehr). – Departmentlunch. Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zuerst allein; ich frage ihn wegen Urlaub für ein Quarter nächstes Jahr; er rät, einige Wochen zu warten, weil dann klarer ist, welche Eingeladenen hierher kommen. Er vermutet, dass sehr viele Studenten kommen werden, vielleicht 30 – 40 graduierte Studenten (gegen 25 früher), und dass das Department daher alle Lehrer brauchen wird.
…Ferien. Ich gehe oft mit Marni spazieren. Ich gehe zuweilen in Bibliothek, Bücher über internationale Sprachen nachsehen. – Ich arbeite zu Hause fleißig an Umarbeitung für „Extension“B1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947. Zunächst das neue Kapitel (über \(L\)-determinierte Ausdrücke).50Carnap, Meaning and Necessity, Kapitel II.