62Tagebuch 30. XII. 1959 – 24. XII. 1960 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 9. XI. 1960

(Vorher Lunch und nap.) 2 Dr. Mott. (Ich berichte über das „Experiment“: ohne Nembutal seit letzten We! Es ging leichter als erwartet. Ina sagte: Der Doktor hat es vielleicht gar nicht als Vorschlag gemeint, usw. Aber ich wollte mich nicht abbringen lassen. Gertrud sagte: Das ist heroisch. Ina und Gertrud meinten, ich solle doch SC einnehmen zur Erleichterung des Einschlafens, da es doch harmlos ist. Er meint, ich könnte es vielleicht ebenso gut ohne das. Ich berichte über Dexedrin. Er scheint erstaunt. Ich hatte es ihm aber sicherlich am Anfang berichtet. Er meint, das könnte ich auch ebenso weglassen. Ich: Aber das hilft mir doch, warum weglassen? Er: Wir wissen nicht, ob es wirklich hilft, solche festen Gewohnheiten sind psychologisch nicht gut; vielleicht würde ein Spaziergang oder Gespräch oder intercourse dieselbe Wirkung haben. Ich: doch nicht intercourse? Danach brauche ich doch Ruhe! Er: Es ist besser, wenn es nicht feste Gewohnheit oder Regel wird.) 3 Dr. Seiff. (Druck normal. Sehfeldtest: R: beide Flächen etwas vergrößert, aber nicht wesentlich. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen.) – Blumen für Ina gekauft.