67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 12. VIII. 1963

Annemarie und Annette kommen herüber, bis Abendbrot. (Wir sitzen alle vier im Gartenhaus, vormittags; nachmittags im Zimmer. Ich erkläre, wie durch UCLA meine finanzielle Lage viel besser geworden ist; und dann jetzt noch weiter durch NSF.– Annemarie hat ein gutes Einkommen aus der Bauer-Erbschaft für Annette, hauptsächlich aus dem Familien-Baugeschäft. Die Mexikoreise hat sie finanziert vom Kapital, nämlich aus einer gerade jetzt gekommenen Auszahlung. Das Haus auf der Eichhalde kostet mit dem großen Grundstück, das aber größtenteils steil und unbrauchbar ist, 200‚000 DM (= $ 50‚000!). Die Kauf-, Bau- und Mietpreise von Häusern seien hoch, und würden noch steigen, weil der Mieterschutz aufgehoben werden soll. Chachas Haus in Stockdorf hat mit Grundstück 40‚000 DM gekostet (ich glaube: 20‚000); sie schätzt den jetzigen Wert auf 100‚000 DM (= 25‚000 $); 🕮 es sei aber auch gut und solide gebaut. Sie meinen, dass manche Leute bis zu 13 ihres Einkommens auf Miete ausgeben. Meine Vorstellung von billigem Wohnen in Deutschland stimmt also gar nicht! – Über Grete. Sie sagen, dass Mädele und Nena, und auch Otto, sich immer noch von Diederichsens fern halten, weil sie böse sind auf Walter.) – (Kleines Nembutal, gut geschlafen.)