12-3 Bohnert; 12 ½G. (Bohnert sagt, seine Tätigkeit sagt ihm auf die Dauer nicht sehr zu; er verdient zwar gut (12‚500), aber er würde lieber an Problemen arbeiten anstatt immer herumzufahren und Geschäftsbeziehungen herzustellen. Außerdem muss er noch oft abends oder Samstag Sitzungen mitmachen, findet daher keine Zeit für eigenes Denken. Vielleicht könnte er von seinen Ersparnissen 1 Jahr in Mexiko leben. Aber er hat mit seinen Eierspekulationen 2‚500 im Ganzen verloren! Er will vielleicht ein Haus kaufen, um sich zu zwingen, zu sparen. – Ich erzähle ihm: Definition der theoretischen Begriffe durch Hilberts \(\varepsilon{}\)-Operator; das interessiert ihn sehr. Ich frage, ob ich David davon abhalten soll, über theoretische Begriffe zu arbeiten; er sagt: nein, er weiß gar nicht, ob und wann er wieder an solche Arbeit gehen könnte.) Sonniger Tag, wir essen im Patio. –G. bleibt bei Ina bis 5. – 4-5 Abe Kaplan und Prof. C.C. Chun aus Hongkong. (Siehe Korrespondenz im Benson Folder; er gibt eine philosophische Zeitschrift heraus; er selbst hat meinen „Ontology“ Aufsatz übersetzt, sie haben eine Anthologie von Logischem Positivismus veröffentlicht. Er bittet mich, ihm eine Botschaft für die chinesischen Philosophen in Hongkong und Taiwan zu geben, vom logischen Positivismus. Ich sage: (1) der Optimismus, dass unsere Denkweise an Einfluss gewinnen wird, ist begründet. Denn alle Völker brauchen Industrie, um nicht zu hungern, daher Plan und Wissenschaft; daher werden Schulen gemacht werden. Und das führt zu freierem Denken. (2) Wie sollen sich die verschiedenen philosophischen Richtungen zueinander stellen? Ich: Polemik ist Zeitverschwendung, lieber von gemeinsamem Kulturellen 🕮 ausgehen. Z.B. von der Wissenschaft. Das ist ein gemeinsamer Boden, um zu philosophischen Problemen zu kommen. Er: Aber die Kluft zwischen Naturwissenschaften und humanistischen Wissenschaften! Ich: Die verschwindet immer mehr. Durch Darwin, Marx, Freud, Dewey, sehen wir den Menschen als Teil der Natur. Alle Naturgesetze gehören zusammen. Einheitswissenschaft. – Der zweite Ausgangspunkt für Verständigung der Philosophen ist: die praktischen Fragen, z.B. politische, ökonomische usw. Da findet man immer gemeinsame Ziele; die Diskussion führt bald zu philosophischen Problemen, aber konkreter, und daher fruchtbarer. – Er macht einige Notizen, ist sehr dankbar. (Siehe meine Blätter.))