67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 14. VIII. 1963

Mit Annemarie im Garten gesessen. (Über Chachas finanzielle Lage. Annemarie sagt, dass Walter gesagt habe, dass sie Chacha mit den $ 100 einen ungewöhnlich hohen Zinssatz zahlen. Ich sage, vermutlich haben sie den Geschwistern nach dem Tode der Mutter eine hohe Verzinsung geboten, damit die ihr Erbteil in Walters Geschäft lassen sollten, was die anderen aber doch nicht getan haben. Annemarie glaubt nicht, dass es so ist, sie meint, Chacha wisse gar nicht, 🕮 wieviel Walter ihr schulde; wahrscheinlich sei sie nach dem Tode der Mutter nie genau zahlenmäßig informiert worden; mir und Ina scheint das unwahrscheinlich. Ich sage ihr, dass sie Chacha sagen soll, sie soll sich nicht für die Zukunft Sorgen machen; wenn die Zahlungen von Walter nicht mehr kommen, und Heini seine Zusicherung nicht einhält, ihr dann die Zahlungen zu machen, so werde ich, (soweit ich dann noch kann, gegenwärtig könnte ich sicher) ihr helfen; Annemarie würde dann auch helfen. Ich füge hinzu, dass Chacha dies nicht Heini sagen soll; das hat Annemarie ihr schon gesagt in Bezug auf ihre versprochene Hilfe. – Annemarie glaubt, dass Heini wirklich nichts mehr hat, dass er das ganze geerbte Vermögen schnell durchgebracht hat; einmal hat Rusche ihm mit einer großen Summe ausgeholfen, als er plötzlich hohe Spielschulden bezahlen musste.) –Ina hat Durchfall (Annemarie besorgt ihr Vioform26Ein Arzneimittel der Firma Ciba, das seit 1934 als als Standardmittel gegen Reise-Diarrhoe und verdorbenen Magen galt. aus einem nahen Laden. Annemarie und ich spüren nichts, obwohl wir auf dem Ausflug gestern dasselbe gegessen haben, ausgenommen ein Eiskrem.) – (Kleines Nembutal, Dramamine; sehr gut geschlafen; mir scheint, ich bin jetzt gut adaptiert an die Höhenluft.)