46Tagebuch 25. XII. 1941 – 25. XII. 1942 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

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XII / 1941OChicago ILErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Mittag und Nachmittag hier. Wir hören Grammofonmusik.

Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. Nachmittag mit ihnen kurzen Spaziergang im Jackson Park.

Rückenknax: Ich halte unten beim Briefkasten die Tür mit einem Bein offen, gehe die Treppe schnell hinauf, etwas Schmerzen; oben im Zimmer plötzlich starke Schmerzen. Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt kommt nachmittags zur Behandlung. Er meint, es ist nicht etwa alles Gewonnene wieder verloren, der Muskel ist doch nicht wieder verkürzt. Er lässt mich sogar kurz aufstehen; aber dabei kommt plötzlich der Schmerz wieder. Etwa abends, als ich versuche, aufzustehen, um zu meinem Bett hinüberzugehen. Ich liege ganze Woche.

Mittags Erin BuckleyPBuckley, Erin hier, aus NY. – Nachmittags BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, bringt mir seine MSe. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.

Ich kann während dieser Tage Korrektur lesen. Einige Arbeiten, lesen. – Nachmittags wieder StrachanPStrachan, Dr., Arzt hier; er findet es etwas besser [4.– wenn er herkommt].

I / 1942 ErinPBuckley, Erin wieder hier.

Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer. – Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.

StrachanPStrachan, Dr., Arzt hier. Mehrmals ein wenig aufgestanden.

Mehrmals ein wenig aufgestanden. Gearbeitet über topologische Begriffe Confirmationsgrad.1Confirmationsgrad wieder ??? (Elisabeth JakobPJakob, Elisabeth, Tochter von Max Jakob (1879–1951), dt.-am. Physiker hier Nachmittag und Abend).

Gearbeitet über topologische Begriffe Confirmationsgrad. StrachanPStrachan, Dr., Arzt hier. Mehrmals auf und am Schreibtisch, ich fühle mich viel besser. (Draußen Zero-Temperatur!)

Erste Vorlesung (Ina fährt mich hin), ca. 10 Studenten. Department Lunch; zu Fuß nach Hause. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (6 – 11 ¼! Ich 9 ½ zurückgezogen.)

Erstes Seminar (Semantik), 5 Studenten. 🕮

Vormittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris kurz hier. Er berichtet, dass er seit 3 oder 4 Jahren Ruth HeschbergerPHeschberger, Ruth, Freundin von Charles Morris als Freundin hat; sie hat bei ihm studiert, hat Verständnis für seine literarischen und poetischen (!) Arbeiten; jetzt in NY. Alle Bezahlung war immer für Arbeit, die sie für ihn tat: Tippen und Research für das Buch, usw. – Topologische Confirmation gearbeitet.

(Nachmittags fahre ich SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer zum Bahnhof Englewood.)

Brief von RockefellerIRockefeller Foundation:2Brief ??? Sie werden Gesuch für 3 Quarters annehmen; auch zusammen. Wir spekulieren eifrig über die zeitliche Verteilung, falls es wirklich was wird.

Department Lunch. – Nachmittags mit Dean McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph gesprochen. Ich zeige Brief von RockefellerIRockefeller Foundation. Er sagt, Administration hat nichts gegen Zusammenlegung auf ganzes Jahr. Er fragt überhaupt nicht nach dem Arbeitsprogramm. Ich gebe es ihm spontan. Er wird sofort den Präsidenten bitten, das Gesuch an RockefellerIRockefeller Foundation zu machen. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt telefonisch: nicht nötig, die Sache jetzt vor dem Department zu besprechen; besser später, wenn wir sehen, was aus MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und meinem Gesuch wird; für mich alleine wäre es möglich, ganzes Jahr frei zu haben; mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zusammen müssen wir uns dann irgendwie einigen. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.

Seminar.

Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Ich berichte von RockefellerIRockefeller Foundation Brief und Gespräch mit dem Dean. Er möchte nächstes Jahr ganz frei haben; ich sage, ich kann dann ja meinen Urlaub auf 2 Jahre verteilen. Über seine Ehe; als Ina sagt, dass TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Scheidung aufgrund von Ehebruch erwägt, wird er sehr aufgeregt; er würde dann Stellung verlieren und ihr nichts freiwillig geben.

Nachmittags StrachanPStrachan, Dr., Arzt. – Abends Vortrag Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph „Semantik der Metaphysik“, im Philosophischen ClubIPhilosophy Club, University of Chicago. Ich als Hauptdiskutant. Er spricht meist ziemlich klar und nicht sehr metaphysisch; nur seine Hauptfrage ist Scheinproblem: „Was ist das 🕮 Sein der Vergangenheit?“

Gearbeitet an dc, topologische Definition.

Gearbeitet an dc. Mittags Student vonMorris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph hier. (Er will bald Preliminars machen, erwartet dann Draft.)

dc gearbeitet.

In Office Stunde: mit BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über seine 6 MSe.

MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMSPaths of Lifegelesen.BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942

(⚬, nach langer Zeit; neue Couch im Wohnzimmer.)

Nachmittags Kino „It started with Eve“.3„It started with Eve“ (1941) von Henry Koster.

10 – 12 Doktorexamen BrumbaughPBrumbaugh, Robert, 1918–1992, am. Philosoph. – Nachmittags 1 ½ – 6 ½ (!) allgemeine Untersuchung im in Billings, Dr. EiselePEisele, Dr., Arzt; zwischendurch X-ray Brust. – Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz hier.

Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.

9 ½X-ray Billings, Magen. – Seminar. – Office: HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph (über Parallele zwischen Menschenökologie und dialektischem Materialismus; recht unklar). BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, über sein MS.

MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris mittags hier. Mit ihm über sein MS „Pfade des Lebens“.BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 1942 Ich: Die Wissenschaft braucht nicht aus lauter Menschen des metrischen Typs zu bestehen‚4Siehe Morris, Paths of Life, Kapitel VII, wo das Konzept der „Maitreyan personality“ vorgestellt wird, in der die zuvor diskutierten dionysische, prometheische und buddhistische Komponente des Temperaments gleichverteilt vorkommen. um sein Ideal zu erfüllen; wenn nur die verschiedenen Typen tolerant genug sind, die anderen gelten zu lassen. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (6 ½ – 11 ¼!); er hat wieder nicht registriert! Gibt zu, dass es unsinnig ist, will es bald tun. Ich mache ihn nochmal eindrücklich aufmerksam, dass er mit den Lehrern bis Februar bekannt werden muss, wegen Fellowship für nächstes Jahr. Ich sage, dass ich nächstes Jahr, wenn er inzwischen MA gemacht hat, für ihn an die Harvard Society of FellowsISociety of Fellows Harvard, Cambidge MA schreiben werde, und dass ich glaube, dass da gute Chancen bestehen. 🕮

, II / 1942 MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 für Drucker fertig gemacht.5Carnap, Formalization of Logic.

9:30 X-ray (nochmal, weil sie mich voriges Mal versehentlich zu früh weggeschickt haben). Augenklinik; (Homatropintropfen (Wirkung nur für einen Tag, während bei Ina Atropin, Wirkung 2 Wochen). Erste Untersuchung.

MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 fertig!

Zu Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt (jetzt immer wöchentlich).

ThompsonsPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph Doktor-These über PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph gelesen.6Ph.D. in philosophy 1942 - University of Chicago; The Pragmatic Philosophy of C.S. Peirce, University of Chicago Press (1942); later as a monograph (1953) based on his dissertation;

ThompsonsPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph Doktor-These über PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph gelesen. Nachmittags EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart hier. Sie gehen nach St. Diego, er wird dort in Labor arbeiten. Sie geht sehr ungern, weil keine Freunde dort.

Doktor-Examen ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph; er weiß gut Bescheid und diskutiert sehr geschickt.

Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, Briefe diktiert.

9 Augenklinik, zweite Untersuchung, mit Homatropintropfen (wirken nur einen Tag; während bei Ina Atropin, wirkt 2 Wochen).

BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph hier, erklärt mir seine Ansprüche auf Beförderung.

9 – 12 Meeting der Faculty der DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago;7Division of the Humanities der University of Chicago. über die neuen Pläne des College, neue Examina usw. – Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Lebhafte interessante Gespräche, über prinzipielle politische Fragen (WornhamPWornham usw.).8Lieutenant General Thomas A. Wornham bzw. Colonel Thomas A. Wornham, bekannter Soldat im WWII ??? Wir sind in vielen Sachen und philosophischen Fragen einig. Später auch SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer.

Lunch bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. Er arbeitet jetzt im Chemielabor der Universität, aber unter Government Contract. – Kino: GarboPGarbo, Greta, 1905–1990, schwed.-am. Schauspielerin in 🕮Two faced Woman“;9„Two-Faced Woman“ (1941) von George Cukor. sie spielt gut.

(Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris in Billings; Operation; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist mit Flugzeug nach Houston, Texas; seine Schwester stirbt.)

10 Augenklinik; dritte Untersuchung; Verschreibung von neuen Brillen. 12 Lunch mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, Budgetberatung. Ergebnis: Promotion für BeenePBeene, Chairmanship und Gehaltserhöhung für Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph (siehe meine Notizen).10Notizen ???TVPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und ich schreiben Brief darüber an Dean;11Brief ??? auch vermerkt: Erwägung für MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris für die Zukunft. – Office: Dr. BretallPBretall, Robert W., 1913–1980, am. Philosoph, ich erkläre ihm unsere Auffassung der Werturteile; er will das Kapitel seiner These umarbeiten, sie dann veröffentlichen (gemacht bei StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph, PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ).12Doctoral Degree in Princeton; Kierkegaard Anthology, Princeton University Press, Princeton

Faith PerryPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry und Kind (sehr nett) hier. Später kommt CharnerPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Wir erwähnen Chairmanship; er sagt, er hat Verbesserung meiner Tenure in seiner Aufstellung mit angegeben.

Mittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Erzählt vom Tod seiner Schwester. Er ist besorgt um TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris; sie ist wieder zu Hause; er sagt, sie macht hysterische Szenen. – Abends kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris wieder; er fürchtet, sie will Selbstmord begehen, schluckt zu viel Nembutal. (Es stellt sich aber alles als harmlos heraus). –Brief von RockefellerIRockefeller Foundation (an die Universität):13Brief ??? mein Gehalt für ein Jahr bewilligt!

Nachmittags russisches Kino im Loop: „Girl from Leningrad“.14„The Girl from Leningrad“ (1941) von Viktor Eisymont.

Department Lunch: PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, dass ich ein ganzes Jahr Urlaub haben kann, selbst wenn MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris auch Urlaub bekommt! Ich lasse abstimmen über PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Chairmanship, einstimmig; ich hatte schon vorher alle inoffiziell gefragt.

Office: HaskellPHaskell, Edward, 1906–1986, bulgar.-am. Philosoph.aEs folgt ein leerer Eintrag mit im Datum.🕮

WellsPWells, H. G., 1866–1946, brit. Schriftsteller gelesen.BWells, Herbert George!1940@The New World Order, London, 194015Well, The New World Order, LL .

III / 1942PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph über Wahrscheinlichkeit gelesen.16Ich vermute, hier stellt sich die Frage, welches Werk zur Wahrscheinlichkeit von Peirce Carnap gelesen hat? Ganz allgemein würde ich vermuten "The Probability of Induction", allerdings nur weil es von den Schriften Peirce’, die auch "Wahrscheinlichkeit" im Titel anführen meiner Auffassung nach die bekannteste ist.

PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosoph über Wahrscheinlichkeit gelesen. Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Er hat wieder nicht registriert! Ohne Und daher auch kein Fellowshipgesuch eingereicht! Er meint, das macht nichts, er könne dann immer noch eins kriegen, aufgrund von Veröffentlichungen, da jetzt öfters solche nachträglich frei werden. Er hat jetzt Stelle bei RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker, wöchentlich 13 6.50 $ (für ca. 13 Stunden); er soll bestimmte mathematisch-biologische Theorien entwickeln; er hat dort eigenes Office.

Office: NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student; über den Zirkel in der Begründung unserer philosophischen Auffassung. [Reading Period]. Department Lunch; dabei BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker, er kritisiert, dass die Regierungen kein Friedensziel haben, es fehlt Theorie über Weltstaat; die fehlende Einsicht geht auf moralische Schwäche zurück. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier, 3 – 5. Über Analyse und Formulierung von Werturteilen; er will auch Imperative als Deklarativsätze interpretieren; ich habe Bedenken. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer kurz. – Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer.

MS [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 wieder durchgesehen, die Änderungsvorschläge von Miss GreenwaldPGreenwald.

Nachmittags 3 – 6 ½SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Ich erkläre Modalitäten.

Doktorexamen CaponigriPCaponigri, Aloysius R., 1915–1983, am. Philosoph (katholisch). Nicht besonders gut. – Nachmittags 3 – 6 BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Er hat eine Menge Fragen über den Aufbau der Sprache. – Abends neu gekommene Platten gespielt.

ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Vormittags Radio MahlersPMahler, Gustav, 1860–1911, öst. Komponist „Lied von der Erde“ gehört. Nachmittags Briefe diktiert (bis 4).

Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier.

Office: BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. – Nachmittags Fellowships gelesen (2 Stunden).

Über California usw. gelesen, für nächstes Jahr Urlaub. 🕮

Nachmittags in die Stadt. Für mich gekauft: Schuhe, Hose. Kino „How green was my valley“‚17„How Green Was My Valley“ (1941) von John Ford. der Junge in dem wallisischen Bergarbeiterdorf; schön.

Nachmittags PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier; ich erkläre dc.

Nachmittags nach Palos Park, Häuser besehen. Ein „modernistisches“ ist zu sehr eingesehen. Ein anderes (Fisch) hat riesige Fenster, schön hell, aber nicht genügend getrennte Räume.

Department Lunch; über Fellowships.

Letzte Vorlesung, Diskussion von Fragen. –Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kommt durch. Unser Telegramm erreicht sie nicht im Zug; Ina früh vergeblich zur Englewood Station. 3h in Hotel … im Loop. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin ist schon etwas beschwipst und trinkt noch immer weiter. Sie hat im Zug einen Mann (Eisenbauingenieur) kennen gelernt, der immer Getränke bringt oder sie in die Bar einlädt. Er redet ihr zu, hier zu bleiben; er will dann morgen Flugzeug für sie bezahlen! Sie sagt zu, falls Platz im Flugzeug zu haben! Ist aber nicht. Sie fährt nach Reno, für Scheidung; will Larry CohnPCohn, Larry heiraten, (sie kommt gerade von ihm aus Washington!), sobald Wohnung in Washington zu finden; Kinder in Boarding School. LarryPCohn, Larrymacht hat jetzt auch Psychoanalyse. Sie meint, es wird nicht leicht sein, aber doch gut gehen, weil beide analysiert sind und die Schwierigkeiten kennen. Nachher Wir bringen sie zum Zug, 7h.– Kino „All through the night“ (Entdeckung von Nazisaboteur in NY).18„All Through the Night“ (1942) von Vincent Sherman.

Letztes Seminar: Fragen.

Examen in Symbolische Logik II, 11 – 1. (Mrs. BohnertPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert versagt ganz). – Zahnarzt PatrakPPatrak, Dr., Arzt, setzt herausgefallene Goldkrone links unten hinten wieder ein.

SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier (PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker kommt nicht, wir warten eine Stunde; erbOriginal es. sagt später, er sei krank gewesen, und habe mehrmals angerufen (?)). Über dc, Fortsetzung. 🕮

Diese Woche Reading Period. Ich arbeite an dc. (dieses Jahr keine Zwischenferien).

Office; niemand kommt. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.

Kino „I remember the day“ mit Claudette ColbertPColbert, Claudette, 1903–1996, am. Schauspielerin als Lehrerin‚19„Remember the Day“ (1941) von Henry King. von den Jungen verehrt; gut.

Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Über meinen Vortrag in seinem Seminar Mo.

SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier, über die angebotene Stelle in Washington. – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker. Er hat noch nicht registriert. Er arbeitet weiter bei RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker, hat dort schon 3 kleine Aufsätze geschrieben. Musik bis 10 ½.

Kurse für Springquarter vorbereitet.

Nachmittags: Ich trage vor in MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Seminar (Theorie der Zeichen) über: Logik und Sprache. Nachher Ruth HeschbergerPHeschberger, Ruth, Freundin von Charles Morris in MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Office getroffen. Er bestimmt, dass sie seinen literarischen Nachlass erben und bearbeiten soll.

Erste Vorlesung Introduction (10 Studenten).

IV / 1942 Nachmittags erstes Seminar (Logische Syntax). 4 Studenten.

Vorlesung (nur noch 6 Studenten).

Nachmittags Sitzung für Civilian Defense für die Universität. Da Mr. TauberPTauber, Mr. schon beide Flügel von HarperPHarper übernommen hat, brauche ich nicht mehr building lieutenant zu sein, sondern nur floorleader.

Nachmittags hier SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker. SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer geht nicht nach Washington; das College hier hat ihm Instruktorship in soc. sc. Angeboten, 2000 oder 2200, mit Aussicht auf Verlängerung! – Mit den beiden über dc.cEs folgt ein leerer Eintrag mit im Datum.

Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert. 🕮

Abends James FranckPFranck, James, 1882–1964, dt.-am. Physiker und SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier, wegen Senatssitzung morgen. Sie sagen, wenn der neue degree (nach dem Sophomore Jahr) BA genannt wird, so ist das eine unehrliche Verbilligung gegenüber den anderen Institutionen; die Division der physikalischen WissenschaftenIPhysical Sciences Division, University of Chicago20Physical Sciences Division, University of Chicago. ist einstimmig dagegen, weil es den Nachwuchs ohne graduierte Studenten gefährden würde.

Abends 8 – 10 Senatsitzung. LinkPLink, University of Chicago, RanyPRany und andere haben Antrag eingebracht, dass der Senat seinen früheren Beschluss, der den College BA erlaubt, widerruft. Heftige Diskussion für beinahe 2 Stunden. Mc KeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph betont, dass der Senat nicht kompetent ist, über Collegeerziehung zu urteilen, und daher dem College nachgeben sollte. Dagegen wird gesagt, dass der neue 2-Jahres Plan schon bewilligt ist, jetzt nicht eine Erziehungsfrage, sondern nur die Titelfrage zur Entscheidung steht. RanyPRany mahnt zum Kompromiss, nicht schnelle Beschlüsse, bis durch langsame Besprechungen Einheit erzielt ist; der Antrag ist ein Kompromiss, da er den 2-Jahres-Degree zugesteht, und auch PhilosophyBachelor oder andere Titel erlaubt. Abstimmung (geheim) : 58 – 58! Also Antrag abgelehnt. Vertagung.

dc gearbeitet.

dc gearbeitet.– Nachmittags Kino: „The Bugle Calls“ mit BeeryPBeery, Wallace, 1885–1949, am. Schauspieler21„The Bugle Sounds“ (1942) von S. Sylvan Simon. (Kavallerist wird Tankmann; lustig, spannend). „Paris Calling“ mit Elisabeth BergnerPBergner, Elisabeth, 1897–1986, öst.-brit. Schauspielerin;22„Paris Calling“ (1942) von Edwin L. Marin. Untergrundbewegung in Frankreich; spannend.

dc gearbeitet.

Mittags voted; zum ersten Mal, in primary; für DouglasPDouglas, Paul Howard, 1892–1976, am. Politiker, gegen die Kelly Satzmaschine.23Erläuterungen ???

In Officestunde: BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, bringt neu formuliertes MS. Er hat keine Erläuterung, nur Formeln; nicht nur die syntaktischen Definitionen, sondern sogar die lange Liste der undefinierten syntaktischen Zeichen ist ohne Erläuterungen. Er ist erstaunt, als ich ihm sage, dass ich das so nicht verstehen kann.

Nachmittags Kino: „To be or not to be“‚24„To Be or Not to Be“ (1942) von Ernst Lubitsch. Anti Nazi Plots der Schauspielertruppe im besetzten Warschau, Komödie. 🕮

(⚬mit Radiomusik!: 2 Sätze von Philipp Emanuel BachPBach, Carl Philipp Emanuel, 1714–1788, dt. Komponist; dann militärische Symphonie (HaydnPHaydn, Joseph, 1732–1809, öst. Komponist).)

Nachmittags wir zu BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert. Er erzählt, dass er ein Jahr in Mexiko studiert hat. Sein Hauptziel in der Wissenschaft: Verlängerung seines eigenen Lebens. Dazu will er Physik und Biologie vereinigen, dazu Logik. Er hofft, dass die Regierung für seine Pläne eine Forschungsorganisation einrichten wird (!). Wir hören Grammofonplatten: ScarlattiPScarlatti, Giuseppe Domenico, 1685–1757, ital. Komponist und Cembalist, ByrdPByrd, William, 1543–1623, engl. Komponist und Organist, MonteverdiPMonteverdi, Claudio, 1567–1643, ital. Komponist und Gambist, BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, Flamenco, SandburgPSandburg, Carl, 1878–1967, am. Schriftsteller und Historiker.

Grammofonbestellung zusammengeschrieben. Gelesen.

Nachmittags Rulon WellsPWells, Rulon S., 1919–2008, am. Linguist und Philosoph hier. Mit ihm zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Seminar; Vortrag von BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker über Mathematik. Ich diskutiere hauptsächlich: Mathematik hat nicht nur die von BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker betonte Kalkülseite, sondern auch eine semantische Seite, die aber doch vom Faktischen verschieden ist. – Abends Film „Soapbubbles“ in Soc. Sc.;25„Soap Bubbles“ (1906) von Georges Melies. Französischer Stummfilm. nicht interessant.

Nach Seminar, Office: BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, dann KleenePKleene, Stephen Cole, 1909–1994, am. Mathematiker. „Alles ist Semantik“; sehr unklar; vielleicht meint er überall brauchen wir sinnvolle Sprache.

Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; Briefe.dEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kommt mittags vom Philosophischen Meeting in Madison26Meeting in Madison ??? (per Bahn), wohnt bei uns (auf Porch, schnarcht nicht mehr). Nachmittags mit ihm am See spazieren. Seine Hauptleidenschaften sind jetzt: Philosophie und Grammofonmusik.

Zu Hause geblieben. Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ausführlich über dc. (Er: darin steckt aber faktische Annahme über Gleichförmigkeit der Natur.) Abends Grammofonmusik.

Registration für Service. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Gespräch. Nachmittags am See spazieren. Er bringt allerhand philosophische Probleme, vom „Aufbau“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 her; Aufbau auf eigenpsychischer Basis. – Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.

Ich Klasse; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab, hat sich anscheinend sehr über die Tage hier gefreut. 🕮eEs folgt ein leerer Eintrag zum 1.V. mit im Datum.

V / 1942 Vormittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier; über seine Probleme: Sprache der Wissenschaft; bleibt zum Lunch. – Nachmittags Kino in der Stadt: „Woman of the year“ mit Katharine HepburnPHepburn, Katharine, 1907–2003, am. Schauspielerin und Spencer TracyPTracy, Spencer, 1900–1967, am. Schauspieler;27„Woman of the Year“ (1942) von George Stevens. lustig.

Über dc gearbeitet (die faktischen Voraussetzungen der Induktion).

Abends viele neue Grammofonplatten.

Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap. Überraschend: SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; Musik.

Seminar: nur die beiden BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert! (über arithmetische Syntax).

Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kommt, aus Reno zurück, hat Scheidung. Inzwischen ist ihr aber klar geworden, dass Ehe mit LarryPCohn, Larry schwierig sein würde, weil seine neurotischen Züge in Briefen wieder zu stark herausgekommen sind. So hat sie die Absicht für jetzt aufgegeben. Sie will in NY Arbeit suchen. Sie ist ruhiger, fühlt sich erleichtert durch Scheidung (LarryPCohn, Larry hat ihr 800 $ für die Kosten gegeben!).

DivisionIDivision of the Humanities, University of Chicago Meeting: zu wenig Studenten, zu viele Lehrer; daher wird vorgeschlagen, dass man Kurse in anderen Divisions gibt. Aber es wird noch nichts Festes beschlossen. 5 ½LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin reist ab. – Kino: „The Invaders“‚28„The Invadors“ (1942) von Michael Powell. 6 Deutsche von einem U-Boot in Kanada; gut.fEs folgt ein leerer Eintrag zum 11.V. mit im Datum.

5 – 7 Sibyl MoholyPMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier. Lebhaft, und redet unaufhörlich, wie immer, aber anregend und gescheit (Ina mag sie nicht).

12 – 2 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris, Essen im Palmgrove; dann kurz spazieren. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris beklagt sich, dass TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris nicht Scheidung gewähren will. RuthPMorris, Ellen Ruth, geb. Allen, am. Psychologin, ab 1951 verh. mit Charles Morris möchte aus der Geheimhaltung heraus, fühlt sich „herumgestoßen“. – Kino „Fantasia“ von DisneyPDisney, Walt, 1901–1966, am. Trickfilmzeichner und Produzent;29„Fantasia“ (1940) von James Algar und Samuel Armstrong. manche Bilder sehr schön anzuschauen. 🕮

Nachmittags zum Tee hier: RiezlersPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler und FriedländersPFriedländer, Walter, 1891–1984, dt.-am. Sozialpädagoge, verh. mit Li Friedländer, 1937–1943 Dozent an der School of Social Service Administration der University of ChicagoPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer. RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann bringt mir sein Buch (Aristoteles über Phy moderne Physik);BRiezler, Kurt!Physics and Reality, New Haven, 194030Riezler, Physics and Reality, LL . ich sage ihm, dass ich nicht übereinstimme; ich vergleiche es mit GoethePGoethe, Johann Wolfgang von, 1749–1832, dt. Dichter gegen NewtonPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker; da sagt er aber: Da sei er auf NewtonsPNewton, Issac, 1643–1727, brit. Physiker Seite (vermutlich kennt er die Argumentation nicht); – Abends PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (7 – 11 ½!); er nimmt überhaupt keine Kurse dieses Jahr! Hat auch keine Pläne. Arbeitet bei RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker. Musik.

BroadPBroad, C. D., 1887–1971, brit. Philosoph gelesen.31Vermutl. nicht zu identifizierendes Werk von C. D. Broad.

Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier.

Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; Briefe diktiert.

Mittags Vormittags Vorlesung. Mittags Gürtel (wie gewöhnlich) abgelegt. Dann plötzlich kleine Rückenschmerzen. Trotzdem ohne Gürtel zu Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt gefahren (war verabredete Zeit). Die Er sagt: Die großen Muskeln sind nicht versteift. Wahrscheinlich kleine Fasern zwischen den Wirbeln. Nach der Behandlung, während ich rechten Arm vorstrecke, im Stehen, plötzlich starker Schmerz. Ich kann aber doch nach Hause fahren.

Meist gelegen. Dazwischen aufgestanden und in Wohnung herumgegangen. – Abends neue Records. –Ina zum Arzt; Operation wird beschlossen.

 – Wieder ganz auf. Besorgungen. Sonst am Schreibtisch. Aber noch schwach.

ExamenBA für Jean ThomasPThomas, Jean, Student, in Philosophie der Wissenschaft. – Seminar. Office (BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago, BlackPBlack). – Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.

Letzte Vorlesung (5 oder 6 Studenten).

Ina holt Diktafon. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. – Abends MoholysPMoholy-Nagy, László, 1895–1946, ung.-am. Maler und Fotograf, bis 1929 verh. mit Lucia Moholy, ab 1932 verh. mit Sibyl Moholy-Nagy, unterr. 1923–1928 am Bauhaus, gründete 1937 in Chicago das New Bauhaus (ab 1939 Chicago School of Design)PMoholy-Nagy, Sibyl, 1903–1971, auch Sibyl Peach, dt.-am. Dramaturgin, Schauspielerin und Historikerin, seit 1932 verh. mit László Moholy-Nagy hier. Er hat Zuschuss von RockefellerIRockefeller Foundation für SchuleINew Bauhaus Chicago bekommen, besonders für Filme. 🕮

Zum ersten Mal Diktafon benutzt (für Vorlesungsnotizen „Einführung“, um darüber mit SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer oder FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl oder sonst jemand ein Buch zu machen).32Introduction to Semantics, Cambridge, Mass. 1942

Vormittags PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker (nachdem er mehrmals Verabredung gebrochen, ohne mich anzurufen). –Ina ins Hospital, allein! Ich abends zu ihr.

VI / 1942 3 PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker hier. Ausführlich mit ihm gesprochen. RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker will sorgen, dass er BA kriegt. Bis Winter werden mehrere Aufsätze gedruckt sein; sodass ich dann drangehen ihn in HarvardIHarvard University, Cambridge MA vorschlagen kann. Spät nachmittags zu Ina ins Hospital. Heute morgen war Operation; sie ist noch schwach, und geplagt durch Katheter; Übelkeit.

Office: BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago; Dr. HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph, war bei ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. Department Lunch; Gäste dabei. Nachmittags StrachanPStrachan, Dr., Arzt. Dann zu Ina. Abends SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer hier bei mir.

Nachmittags letztes Seminar (in den letzten Wochen: nur die beiden BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert!). Zu Ina. Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer bei mir.

Diktiert Diktafon. – Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris bringt Ina nach Hause, wir zusammen Tee. Sie geht schon zur Probe etwas herum; hat aber steifen Hals. Darum kommt Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer.

, Diktiert.

Nachmittags und abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap; Briefe diktiert.

Zum Typing Office: Die Transkription der ersten Diktafonzylinder ist sehr lückenhaft!

Mit RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann diskutiert, in meinem Office; er hat sehr vage Ideen über Notwendigkeit einer anderen, ganzheitlichen Logik, für die Wissenschaft vom Menschen, usw. Department Lunch; dabei HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, aus NY zurück. – Zahnarzt (alles in Ordnung, er rät aber, in etwa 3 Monaten wieder zu einem Zahnarzt zu gehen). StrachanPStrachan, Dr., Arzt.

Die weitere Transkription ist viel besser; so bin ich ermutigt, weiter zu 🕮 diktieren. Die ganze „Einführung“ fertig diktiert! 32 Zylinder.

Die Schreibstube ruft an: 16 Diktafonzylinder sind zerstört worden vor dem Umschreiben! Der Janitor hat sie im Papierkorb gefunden; weggeworfen und zerdrückt! So muss ich die Hälfte des Ganzen noch mal diktieren! – Nachmittags mit Professor JordanPJordan, Prof., Editor der University of Chicago Press gesprochen, jetzt Hauptherausgeber der University PressIUniversity of Chicago Press, über „Abriß“B1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Das Haupthindernis scheint RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph; ich habe den Eindruck, dass sie die Übersetzung nicht schätzen. Ich sage, mir wäre auch anderer Übersetzer recht. Er will die Übersetzung begutachten lassen. – Abends SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.

Den ganzen Tag diktiert, 9 Zylinder, für die zerstörten Teile.

Den ganzen Tag diktiert‚ 6 Zylinder, für die zerstörten Teile. Wieder alles fertig, nach schon 2 Tagen. Ich bin sehr erleichtert. – Mittags Elisabeth JacobusPJacobus, Elisabeth hier.

Nachmittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Er erzählt von Mexiko, war sehr gerne dort. Über MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Buch und Gedichte;BMorris, Charles W.!1942@Paths of Life. Preface to a World Religion, New York, 194233Morris, Paths of Life, enthält das Schlusskapitel „Invocation“, eine Gedichtsammlung im Stil von Nietzsches Zarathustra. er ist sehr kritisch über beides. Über politische Fragen (Regierung von Experten anstatt Volksvertreter.) Wir planen (noch nicht ganz ernst) sie in Mexiko zu treffen.

Rücken etwas schwach, vom Kramen.

Letztes Office. Letztes Dept. Lunch (PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schon fort). – Nachmittags Dr. StrachanPStrachan, Dr., Arzt, zum letzten Mal. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap, Briefe diktiert.

Nachmittags gekramt. KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. PhilosophMS gelesen.34Kaplans Doktorarbeit IW auch unten ???

Nachmittags gekramt. KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. PhilosophMS gelesen.

Nachmittags Dr. HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph hier; zufällig auch SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer und PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker.

Ina letztes Kursexamen. – Nachmittags Frau FriedländerPFriedländer, Li (Lina), †1977, verh. mit Walter Friedländer, zum letzten Mal. Gekramt.

Nachmittags MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Hauptsächlich über EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science; Plan zur Mitarbeit von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach und anderen.

Vormittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph hier, mit Frau. Nachmittags KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph und SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer. Über MS seiner Doktorthesis. Ich erkläre, wo die Definitionen der pragmatischen Begriffe unklar sind. Er sagt, dass meine Kritik in vielen Punkten mit der von ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach übereinstimmt. Er fährt nach Washington, 🕮 hat dort Stelle in Propagandaanalyse. Andererseits hat er für nächstes Jahr Instruktorship in Los Angeles angeboten bekommen; er fürchtet aber, einberufen zu werden, wenn er sie annimmt.

Mit SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer Hilfe Diktafon zurückgebracht; sie erlassen Hälfte der Rechnung, weil die Zylinder zerstört waren. – Abends Dr. SchwabPSchwab, Dr., Arzt und Frau; er ist Osteopath, sehr selbstbewusst und egoistisch; wir einigen uns mit ihnen auf Vermietung der Wohnung, und sind sehr froh, dass wir endlich dies Problem los sind, für guten Preis (75).

JacksonPJackson, Hausverwalter lehnt SchwabPSchwab, Dr., Arzt ab, wegen der beiden kleinen Kinder! Also alles wieder ungewiss.

Wir warten täglich auf Mieter, machen ads in Zeitungen. Zum Glück kühl.

Wir warten täglich auf Mieter. Nachmittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier.

Freitags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. Der Mexikoplan kommt wieder auf, aber sie wollen hier arbeiten, und sie Examen machen. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier, aber nicht zur Arbeit.

Abends Miss MicksPMicks, Miss, Vermieterin, schüchtern, still, wegen Miete; Schwierigkeit: die Freundin ist Jüdin. Sie wirbt für sozialistische Partei.

Vormittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Über Probleme der Sprachstruktur. – Nachmittags kurz HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph hier; er ist hier für Konferenz über Nahen Osten. Er sagt, er wird noch ein Jahr in HarvardIHarvard University, Cambridge MA unterrichten (obwohl er schon 69 ist!). – Miss HorwickPHorwick, Miss, die Freundin von Miss MicksPMicks, Miss, Vermieterin.

Es wird bedenklich, dass so wenig Mieter kommen. Plötzlich nachmittags mehrere: CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs. und Frau; sie erwartet Kind. Er hier im Labor für Metallurgie; aus Berkeley. Stille, zuverlässige Leute. Sie gehen aber weg, weil Schwierigkeit mit Kinderwagen. – Dann VollmerPVollmer mit einer von drei Schwestern Silberg (Vater Schulsuperintendent in Ironwood, Mich; eine von ihnen X-ray Technikerin in Billings); sie sind sehr eifrig, die Wohnung zu nehmen. Sie machen Gesuch beim Real Estate. Abends ruft CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs. an: sie möchten die Wohnung doch! Und dann kommt Miss HorwickPHorwick, Miss mit Freundin noch!

Nachmittags Kontrakt mit CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs. fertig. Sie mit zu uns, alles zu besprechen. Dann fängt Ina an, ernsthaft zu packen; bis jetzt konnten wir immer noch nicht 🕮 glauben, dass es ernst wird. Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap und SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer; sie schenken uns Thermosflasche. Ina packt bis spät nachts.

VII / 1942 Ina tut gewaltige Packarbeit. Ich krame etwas; mittags fühle ich Rücken schwach und liege immer zwischendurch. Janitor BoleyPBoley, Hausmeister bringt Sachen in den Keller und dann alles ins Auto. BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kommt kurz; ich leihe ihm PM.BRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927 Wir wollten mittags weg, das wird aber unmöglich. Gegen 3 kommt schon Frau CunninghamPCunningham, Mr. und Mrs.. MargretPMargret, Putzfrau (die Schwarze) kommt zum Reinemachen. Endlich 4hAbfahrt. (Route No 34, dann 30 lange, bis hinter North Platte). 140168mi. Bis De WittODe Witt IAIowa. (Cross Roads Ct., nette 2 Zimmer Cabin, mit Shower, 4 $).

Noch ohne Gürtel, fange ich Übungen an, im Stehen. Schwinge Bein rückwärts, anscheinend zu heftig für den durch das Kramen & die Reise ermüdeten Rücken. Plötzlich Rückenknax. Eine Stunde wieder im Bett, Rücken gewärmt, vorsichtig Übungen gemacht im Liegen. Dann aufgestanden. Frühstück in einem Café. Ina fährt nun immer. Unterwegs kauft sie ganz dickes, braunes Keilkissen, dann baut sie (während ich im Auto auf dem Vordersitz liege), dann baut sie Stützen für den Kopf auf, sodass ich halbliegend sitzen kann. So fahren wir die nächsten Tage. 225 mi‚ bis Jefferson, Iowa.OJefferson IA (Green Gables Cabins, einfachere, aber nette 2 Zimmer Cabin, mit Gas, Shower, usw., $ 3). Mein Rücken ist recht schwach, so bleibe ich gleich liegen, ca 5h. Ina kocht Abendessen. Nachts Gewitter.

Zum ersten Mal recht warm, aber noch nicht schlimm. Ina fährt 298 mi. Nach KearneyOKearney NENeb., bis ½ 6. (St. John’s Court, schöne, geräumige 2 Zimmer Cabin, mit Shower, modern, kühl; 3.75 (anstatt 4.–).)

Über North Platte; heiß (aber nicht so arg wie 1938), durch Denver; auf der Südseite viele schöne Motorcourts, aber alles ganz dicht 🕮 an einer Bahn, darum fahren wir weiter. In SedaliaOSedalia CO lesen wir Ankündigungen der Woodbine Lodge, 7 mi weiter in den Bergen. Um 7h dort; (Ina hat allein über 400 mi gefahren!). Viele Leute, weil 4. Juli. Wir bekommen einfache, große 2 Zimmer Lodge Hütte (nur $ 2! ohne fließend Wasser, sie vergessen Waschwasser, wir waschen uns mit dem Eiswasser; elektrisches Licht). (Wir bestellen Abendessen 7 ½, gehen zu Tisch 8 ¾, bekommen nur Vorspeisen, gehen 9 ½ in Hütte, weil ich das Sitzen nicht mehr aushalten kann, bekommen unsere Portionen 10:05 und 10:20! Sehr reichlich, sodass es noch für morgen Mittag und Abend reicht!) Die Lodge liegt nett in dicht bewaldeten Hügeln, auf einem Hügelabhang.

Wir haben nicht mehr genug Gasolin! Es gibt hier keins. Ina fährt alleine nach Sedalia zurück, es zu kaufen. Wir fahren weiter durch die Berge, erst No 67, dann links ab, die neue Rampart Range Road. Immer steil bergauf und runter, aber gute Straße (Erde). Meist dichter Wald. Zuweilen aber sehr schöne Ausblicke, zuerst auf schneebedeckte nördliche Kette, später auf den Pike’s Peak, auch mit Schnee; dem wir immer näher kommen. Kurze Zeit unter einem Baum gelegen. Schließlich in weiten Wendungen hinunter, immer mit herrlichem Ausblick auf den Berg und in die Ebene hinaus. Die Straße führt unten durch den Garden of the Gods, fantastische Felsformationen. Manitou Springs, viel Verkehr, viele Soldaten. Wir finden keine geeignete Kabine (viele sind sehr teuer). Hinunter nach Colorado SpringsOColorado Springs CO und dann wieder halb zurück. El Grande Motor Court (nett, modern, aber sehr winzig, Ina schläft in Bunker in winzigem Seitenraum; $ 4. Eigentlich zu teuer). Da in der Nähe drittes Camp gebaut wird, sind beide Orte überfüllt. Darum geben wir den Plan auf, hier Häuschen zu suchen, ferner auch den Plan, die freie Autostraße zum Gipfel des Pike’s Peak zu fahren, weil es mir nicht gut genug geht. (In Friedenszeit könnte ManitouSprrings vielleicht netter Ort sein.) 🕮

Weil es mir nicht gut geht, fahren wir keine Gebirgsstraßen, sondern die Hauptstraße in der Ebene nach Süd. Aber rechts sehen wir meist die Berge, kommen mehrmals wieder nahe heran. Über Pueblo, Trinidad (Bergwerksorte), über Pass nach New Mexiko; Raton. Von Cimarron ab kleine Gebirgsstraße. Vorbei am Eagle Nest Lake, durch schöne, bewaldete Hügel nach Taos.OTaos NM Zu unserem Erstaunen liegt es weit weg von den Bergen, in einer Ebene, aber 7000’ hoch. Die Motorcourts sind nicht so schön wie erwartet. Schließlich gehen wir zum besten: Major O’Hays Court (sehr schöne Kabins, Adobe Stil, 2 Zimmer, Küche, Refrigerator, Dusche usw.; kostet aber $ 5!), 7 ½h.

Morgens bleibe ich im Bett, zum Rücken ausruhen; Ina besichtigt Häuser. Nachmittags fahren wir zusammen; das Haus des Malers LawrencePLawrence, Maler ist innen schön und geräumig, liegt aber in der flachen, heißen sage brush Steppe ($ 80). Wir fahren weiter, durch das Tal des Red River. Mehrere Motor Camps im Tal, am Fluss, für Fischer, aber nichts für uns. Weiter endlose schwierige Serpentinen hinauf, enge Straße, oft an sehr steilem Hang, über Paß (über 10000’ hoch!), wieder hinunter, wieder am Eagle Nest Lake vorbei wie gestern und so nach Rundfahrt nach Taos. Wir wollen Häuschen auf der Straße besehen, wir schauen in die Fenster, gehen herum, plötzlich Rückenknax, heftiger als seit Jahren (trotz Gürtel und Spazierstock). Ich kann nicht aufstehen, liege auf der Erde, es fängt an zu regnen. Ina holt Mexikaner, der hilft mir ins Auto, alle seine Kinder gucken zu. Ich klammere mich mühsam an die Rückenlehne. Zum Glück sind wir nahe von unserer Kabine. Ina hilft mir ins Bett. Auch im Bett sind einige Bewegungen noch schmerzhaft; ich kann nur links und auf Rücken liegen. Alles ist so angespannt, dass das Liegen bald weh tut. Wir sind aber froh, in guter Kabine zu sein, wo Ina auch kochen kann. 🕮\1942–44 Santa Fe\

Ina findet im kleinen Taos einen Osteopathen!: Dr. DominguezPDominguez, Dr., Arzt. Er kommt 3h. Er findet rechte Seite sehr steif, kann aber doch allerhand auflockern. Nachher kann ich viel besser mich im Bett bewegen und liegen, fühle mich daher besser, und wir beide werden wieder vergnügter. Ich lese meist TimeINew York Times, Zeitung und LifeILife Magazine, Zeitschrift. Draußen ist es recht warm, drinnen aber immer angenehm kühl. Heizkissen und einige vorsichtige Bewegungen im Bett. Die Weiterfahrt nach Santa Fe ist nun für einige Zeit verschoben.

Vormittags DrDominguezPDominguez, Dr., Arzt hier, findet den Rücken schon besser und lockerer. Ich bin erstaunt, was für heftige Behandlung der Rücken aushält. Er lässt mich auch einige Schritte im Zimmer gehen, ohne Gürtel und Stock. Nachmittags fährt Ina alleine eine bergige Seitenstraße nach Tres Ritos; es gibt da aber nichts für uns Geeignetes.

Ina fährt nach Sta Fe, holt Post, besucht RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Dr. hier, merkt Fortschritte, Rücken nicht mehr so steif. Ich lese jetzt immer FeuchtwangerPFeuchtwanger, Lion, 1884–1958, dt. Schriftsteller (Paris Gazette)BFeuchtwanger, Lion!1940@Paris Gazette, New York, 1940.

Dr. hier. Ich stehe zuweilen auf, nur für eine Minute.

Draußen sehr heiß, hier drinnen immer angenehm.

Dr. findet Fortschritt. Ich habe inzwischen Erwärmung und Übungen im Bett gemacht.

Zum ersten Mal ich zum Dr.! Kurzwellenbehandlung, dann recht heftige Behandlung, scheint aber gut zu tun.

Täglich (bis Sa) zum Dr.; Kurzwellen und Behandlung.

Von heute bis So täglich ein oder zweimal im Auto ausgefahren.

Beim Dr. treffen wir den Maler FleckPFleck, Joseph A., 1892–1977, öst.-am. Maler, mit dem er uns bekannt machen will. Er ist aus Wien (vielleicht Jude), hat dort Kunstakademie besucht; seit 18 Jahren in Taos! Hat aber noch sehr schlechte englische Aussprache. Er rühmt seine Erfolge, Ausstellungen in Santa Fe und Chicago; sagt, seine Frau ist aus Texas, hat in Europa studiert. Geschwätzig, nicht intelligent. Lädt uns ein, zum Kaffee zu kommen, Haus und Bilder zu sehen. 🕮

Abends, während ich im Bett, kommen plötzlich PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling, 8 – 10 ½! Sie wohnen im Pueblo bei den Indianern! Er schlägt vor, dass wir einige Zeit mit ihnen in ihrem Haus wohnen, als Gäste, während er alles hier richtet, und dann es mieten. Er versteht schwer, dass wir lieber unabhängig in Santa Fe wohnen wollen, bis wir wissen, wo wir bleiben. Er ist sehr dominierend, suggeriert gern wie man alles machen soll. (Umso dringender scheint es uns, nicht mit ihm zusammen in demselben Haus zu wohnen.)

Mittags RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, auch die beiden Kinder: die ältere Anita MariaPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria Ruthling und die kleine CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling (sie war im Herbst hier 3 Monate bei den Indianern!). Nachmittags geht Ina mit ihnen ins Pueblo; sie berichtet: interessant, aber sehr deprimierend; dürftig und schmutzig. Sie kauft einen Tonkrug für $ 1.50, mehr aus Mitleid. Sie kommen zurück und bringen Indianer mit, der Englisch und Spanisch spricht (außer seiner eigenen Sprache). – Wir fahren ein Stück über Talpa hinüber in die Berge, schöner Ausblick, leider da oben gar keine Häuser (wie immer, wo es schön ist; meist weil National Forest.)

Nach Santa Fe.OSanta Fe NMOrchard Motor Ct. (kleine, einfache Kabine, 2 Zimmer, Bad, Küche, $ 4). Ina fährt täglich herum, Häuser besehen. Ich bleibe zunächst im Bett. Die Fahrt war anstrengend, so konnte ich die schöne Landschaft nicht so gut genießen: Cañon in Rio Grande.

Ich lese HiltonPHilton, James, 1900–1954, brit. Schriftsteller, und Detektivgeschichten.35Siehe LL  und . Ina fährt herum.

Ina fährt mich zum SetonPSeton, Frau Village. Wir besehen nettes Haus mit großen Räumen, aber etwas dürftig eingerichtet; sie vermietet es für $ 65. Ich lege mich hin. Frau SetonPSeton, Frau kommt, erzählt von ihrem Rücken (verschlimmert durch Autounfall, dann ist sie doch immer weiter gefahren, weil Vortragsreise; jetzt trägt sie schon keinen Gürtel mehr). (Ihr Mann schreibt über Tiere und Pflanzen, sie über Indianer Religion und Weisheit; das Ganze wird jetzt in eine College Schule verwandelt.) das Haus liegt ziemlich offen und eingesehen da. Es hat Wasser und elektrisches Licht. Zimmer auf verschiedenen Ebenen, ein Zimmer oben. Wir ziehen es für uns in Betracht. 🕮

Vormittags zum Haus von Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama)36Elisabeth (Peach) Montgomery. an der Hyde Park Road, ca. 3 mi NO von Sta Fe. Sehr schön, herrliche Aussicht hinunter auf die Sta Fe Ebene, und weit dahinter blaue Bergkette. Es gefällt uns sehr gut. Bedenken: der Preis; da es aber gestaffelt wird (100, 80, 60), so wird es nicht zu teuer, falls wir länger darin bleiben. – Nachmittags Haus im Cam. delMt. Sol gesehen (Myers)PMyers, Datus Ensign, 1879–1960, am. Maler, hat aber keine gute Aussicht. Dann weiter nach Tesuque, zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling. Das Haus liegt ganz abgelegen, unter einem hohen cliff, hat Aussicht nur auf die umliegenden Hügel. Es ist sehr einfach, aber nett, sehr großer Hauptraum mit Ölofen, und Küche etwas abgetrennt; Schlafnische halboffen nach außen. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling zeigt uns seine 3 Schlangen, 2 zahme, mit denen auch die Kinder spielen, eine giftige. Auch etwas über Politisches; da ist er aber ziemlich dogmatisch, entsprechend der kommunistischen Parteilinie. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist staatlich und katholisch erzogen, hat sich aber ga jetzt ganz ihm angepasst, mit Schlaf im Freien oder im Zelt oder in schmutzigen Indianer-Hütten, Baden in kalten Bächen, usw. Die Kinder sind nett, die kleine hat keine Finger an der rechten Hand; die ältere ist egoistischer, dominiert über die kleine. Ich sage PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling, dass ich in jüngeren Jahren sehr gern in einem solchen Haus gewohnt haben würde, dass wir jetzt aber gern allerhand Bequemlichkeiten haben. Er spricht wieder von Anbau und Verbesserungen, oder Bau an dem anderen Platz; aber ich sage, dass ich glaube, dass die Schwierigkeiten jetzt im Krieg doch zu groß sind. Er ist immer optimistisch, meint’s meint, er kann alles beschaffen usw. Er sieht es aber immer nicht ein, fängt immer doch wieder an, von den Möglichkeiten zu sprechen. Sie wollen uns zum Essen behalten, wir fahren aber 7 ½ weg. Während der ganzen Zeit liege ich auf einer niedrigen Couch. – Auf der Heimfahrt beschließen wir, das MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Haus zu nehmen.

3 zum Osteopathen Dr. Niels SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Dann hinaus in ins Mont-gomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Haus. Nach 3 ½ Wochen in Kabine sind wir sehr froh, in den schönen, geräumigen Zimmern zu sein, und genießen die Aussicht. Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) erklärt uns alles. Sie wohnt jetzt mit Mutter und Freundin (und augenblicklich deren Sohn) im 🕮im Gästeflügel. Ich lege mich gleich hin; Ina kramt.

Ich liege meist auf der Porch (Glasveranda), nehme auch mal Sonnenbad. Heute gehe ich schon öfter mal herum, freue mich an Haus und Aussicht.

Korrektur [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gelesen, angefangen.

Morgens auf einmal ⚬, ohne Gürtel und ohne Verhütung, zum ersten Mal seit Chicago. – Nachmittags zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Er glaubt, der unterste Wirbel ist verdreht.

BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker, Lattice TheoryBBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 194037LL . angefangen.

Korrektur [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gelesen. Ina in die Stadt. Ina bringt eine mit, für mein Sonnenbad. Abends schöne Musik, mit dem hiesigen Grammofon.

Korrektur. Sonnenbad.

In die Stadt, zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt.

VIII / 1942 Korrektur bis 32 fertig; aber immer noch nichts von PittsPPitts, Walter H., 1923–1969, am. Logiker. BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. MathematikerBBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 1940 gelesen. Sonnenbad. Rücken etwas schwach.

BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. MathematikerBBirkhoff, Garrett!1940@Lattice Theory, New York, 1940 gelesen. Aufgrund davon geschrieben: Begriff der Lattice Theorie und in der Relationentheorie.38Manuskript über Relationen und Verbände ???

Von jetzt ab beinahe täglich Sonnenbad. – Korrektur gelesen;B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 und aufgrund von BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker etwas geschrieben. Abends oft Musik; ich wandle dabei auf und ab im unteren Zimmer.

Von jetzt ab beinahe täglich Sonnenbad. – Korrektur gelesen.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943

Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Er verschreibt dünne Schuheinlage (1/16 ″) für rechten Absatz, hält es für eilig und dringend. Ina macht selbst eine; ich finde aber, dass sie beim Gehen praktisch keine Wirkung haben kann. – Zu Hause Rücken schwach, infolge von 2 Fahrten und langem Warten beim Doktor (und vielleicht auch Behandlung??).

Abends 7 – 10 Paul RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling hier, mit Kindern (MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling ist in Carmel). Er hat Projektor mit, zeigt Farbfotos auf der Schlafzimmerwand, von den Kindern, einige von Indianern. Er sagt, er hat Farbfilm von Tieren (seine Klapperschlange) und Indianern gemacht, plant Vorführungsreise. Das sei auch für das kleine Kind mit der verkrüppelten Hand gut; sie soll 🕮 fotografieren und naturwissenschaftliche Forschung lernen, weil sie dabei durch die Hand nicht gehindert wird.

Trüber Tag (das ist selten hier).

(Ich schlafe jetzt meist schwer ein, muss oft Schlafpulver nehmen.)

Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Nachher fühle mich mich viel besser als sonst nach Behandlung; daher zu Hause gleich auf den Hügel gegangen (zum 2. Mal).

Vor- und nachmittags auf Hügel spazieren. Sonst aber immer gelegen, wie bisher. Nach Nap überraschend ⚬.

 – Mehrmals auf den Hügel spazieren. –PL und MPL gearbeitet.39Hier und weiterhin häufig Modallogik ??? Öfter Sonnenbad. Immer noch schlecht geschlafen. Ina spricht mit einem Ingenieur; wir überlegen Rückenoperation!

, Nachmittags auf Hügel spazieren.

Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt. Ich frage, ob Operation helfen kann. Er bezweifelt es in meinem Falle, weil nicht ein Wirbel verschoben sei. Wir Er stimmt aber zu, dass ich einen Chirurgen fragen könnte. Wir fahren hinaus, östlich aus der Stadt, zum Haus von Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt; großes, vornehmes Adobehaus. Er ist plötzlich verreist, hat Notiz für X-ray hinterlassen. Wir zum Hospital; dort werden 2 X-rays vom Rücken (sacroiliac joint) gemacht, liegend, eins A – P (d. h. anterior – posterior), das andere lateral.

Zweimal spazieren, je 15 min.

Vormittags spazieren. – Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) sagt: dass, wenn wir über 3 Monate bleiben, die Miete 50 ist, Gasheizung wird etwa 15 sein, oder für uns mehr. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schreibt, er kann wahrscheinlich nicht kommen. Wir lesen NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Rez. über Semantik‚40Ernest Nagel, „Review: Introduction to Semantics. Rudolf Carnap“, In: The Journal of Philosophy, 1942, Vol. 39 (17), p. 468-473 rein negativ; Ina ist empört.

Vormittags spazieren, zum ersten Mal bis zum Fahrweg. Immer an MPL gearbeitet. – Nachts immer Schlafpulver.🕮

Wir erfahren, dass Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt noch eine Woche wegbleibt; also die ist die Ungewissheit wegen der Operation weiter verlängert. – Nachmittags zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt.

 – aBeim 26.VIII. ein leerer Eintrag mit im Datum. Täglich 1 oder 2 mal spazieren, 15 – 20 Minuten. – Fleißig an Modalitäten gearbeitet; ich liege immer auf Porch. Nachts immer Schlafpulver.

Zu Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt.

IX / 1942Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt zum ersten Mal gesprochen, ausführlich, im Hospital. Er ist gegen Operation, führt es auf Vergiftung vom Darm zurück; nächste Woche soll Darm-X-ray gemacht werden. [siehe besonderes Blatt: RC, Gesundheit!].41Blatt ???

Rücken müde, vielleicht vom vielen Sitzen gestern. – Nachmittags langes Sonnenbad, zum ersten Mal seit langem.

 – Alle diese Tage nicht spazieren gegangen, weil Rücken schwach. Neues Radiogrammofon; wir genießen schöne Musik. Ina Magenbeschwerden.

 – Fiesta in Santa Fe.

Labor Day.

9 ½ – 5 im Hospital; X-ray von Magen und Darm, durch Dr. Larson (Lorson?)PLarson, Dr., Arzt von Albuquerque. Nachmittags Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt.

 – Noch nicht spazieren. – Immer fleißig an Modalitäten gearbeitet.

Kurzen Spaziergang auf Hügel, zum ersten Mal wieder. 🕮

Sonnenbad.

9 Hospital. 11 Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt macht 3 Injektionen in Sakro-Ilias Gelenk. Zuerst mehrere Hypodermics, für lokale Betäubung; dann die tiefen Injektionen. Dann muss ich möglichst lange auf dem Bauch still liegen; ich halte es 5 ½ Stunden aus. Dabei wird der Magen durch Milch beruhigt; aber die gestreckten Beinmuskeln werden sehr müde. Von dann ab immer abwechselnd einige Stunden in dieser Lage und auf der linken Seite; dazu müssen mich immer 2 Personen mit dem draw-sheet herumrollen, auch während der Nacht. Abends 7 kommt Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt, während Ina da ist. Da er spontan gar nichts erklärt, sage ich ihm, dass ich diese Geheimheit nicht schätze, bitte ihn, mir zu erklären. Er tut überrascht, als hätte er schon am Morgen irgendetwas gesagt. Die Injektion enthält etwas (er sagt nicht, was!), das durch das Gelenk (die Gewebe, die Nerven, die da aus der Wirbelsäule kommen usw.) infiltrieren soll. Dadurch wird eine Art Anästhesie erzeugt, zuweilen für dauernd oder längere Zeit. Das hat bei vielen Gelenken (auch z. B. Schulter in rheumatischen Fällen) sehr gute Erfolge gehabt. Ich: Aber bei mir sind die Schmerzen nicht das Schlimme; gegenwärtig habe ich gar keine. Er: Aber Sie haben doch eine tenderness im Gelenk; sie können doch nicht lange sitzen oder gehen. Ich: Das ist aber mehr wegen der Gefahr dass etwas geschieht. Nachts gar nicht geschlafen, trotz zweimal (9h und 12h) Schlafpille von Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt (was ist es?).

Ina kommt zu mir ins Hospital. 12h Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt kommt. Er will keine weiteren Injektionen machen (sagt keinen Grund); ich darf nach Hause fahren (wir sind überrascht und sehr froh). Er schlägt neuen Gürtel vor, seine eigene Erfindung, starrer, mit Duraluminiumteil; wird ca. $ 50 kosten. Da er meint, dass das viel besser helfen wird, beschließen wir, es zu tun. 2haus dem Hospital nach Hause. Sehr froh, wieder hier zu sein. Ich bin auch beweglicher, muss aber beim Rumdrehen im Bett noch vorsichtig sein. Dr. hat gesagt, ich dürfe langsam wieder mit Gehen anfangen, in einigen Tagen sogar schon wieder 15 min wie früher; aber Vorsicht vor unebenem Boden, jerk unbedingt vermeiden. – Abends kommt PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling mit den Kindern. 🕮 Lebhaftes Gespräch über politische Fragen. Sie lernen jetzt Russisch; er möchte nach dem Krieg nach Russland, vielleicht für dauernd. Ich erzähle von NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Eindruck; er lässt sich aber nicht beirren. Er verteidigt die orthodoxe marxistische Ansicht über Faschismus als meist entwickelte Phase des Kapitalismus gegen meine Bedenken, ob das noch richtiger Kapitalismus ist. Er ist immer sehr orthodox und starr in seinen Ansichten.

Fragebogen für SalarySurvey und für National RosterSalary Survey und irgendwas mit Dienstplan? ausgefüllt. – MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMS (Theorie der Zeichen, Kapitel I) gelesen.42Vermutl. das MS von Morris, Signs, Language, and Behavior.BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946– Sonnenbad, Grammofonmusik.

MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisMS (Theorie der Zeichen, Kapitel I) gelesen.BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946 (Es ist besser und klarer, als die EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science-Monographie).BMorris, Charles W.!1938@Foundations of the Theory of Signs, Chicago, 193843Morris, Foundations of the Theory of Signs. Nachmittags zum ersten Mal wieder an Modalitäten gearbeitet. – 2 Minuten im Haus spazieren gegangen.

Briefe diktiert (über Morris MS Semiotik;BMorris, Charles W.!1946@Signs, Language, and Behavior, New York, 1946 an BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, PozanskiPPozanski usw.).44Briefe über Morris, an Bohner, Pozanski, ??? Beim Gehen Schmerzen in linkem Fuß und Wade (vielleicht Folge der Injektionen?).

Beim Gehen Schmerzen in linkem Fuß und Wade; ich rufe Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt an; er sagt: Dies tritt häufig auf; das kommt von Nerven; Hitze, Fußbad, Massage.

Nachmittags Sonnenbad, aber Luft schon etwas kühl; dabei schöne Musik.

Im Hospital: Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt macht Gipsabguss von meinem Rumpf, für neuen Gürtel. Ich muss ½ Stunde ohne Gürtel stehen, sehr mühsam, mit den Händen halte mich an einem Stock, der von der Decke aufgehängt ist. (Operationsraum-Benutzung 15 $! Das ist noch ohne Dr. Honorar!)

1 Stunde Sonnenbad. Nachmittags zu Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt in sein Haus. Er nimmt noch Maße für den Gürtel. (Er ist geboren 1873! War Colonel im medical Corps, ist jetzt Präsident der Assoziation der MilitarysurgeonsIAssociation of Military Surgeons of the United States (AMSUS). Er war in drei Kriegen, darunter China (Boxeraufstand) und erster Weltkrieg. Er hat Sanatorium im Osten, fährt noch zuweilen hin. Er hat im ersten Weltkrieg die Rehabilitation von untauglichen Soldaten organisiert; schreibt jetzt Artikel, um Ähnliches jetzt anzuregen. Nachher zeigt er mit Stolz seinen schönen Garten.)

Nachmittags kurzen Spaziergang auf Hügel, der erste nach den Injektionen. Ich fange auch wieder ganz langsam mit Turnen an. Der linke Fuß ist beinahe wieder gut. 🕮

Abends verabschiedet sich Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama), sie geht auf 2 Wochen Urlaub nach San Francisco. (Ina schenkt ihr das unnötig gewordene .) – Kurz spazieren.

Spazieren.

Spazieren.

Vormittags Sonnenbad, hinter dem Haus bei der Küchentür. – Zum Lunch Mrs. MontgomeryPMontgomery, Mrs., genannt Mama. hier, weil ihre Tochter weg. – Nachmittags 15 min spazieren. (Ich bin jetzt beinahe wieder so weit wie vor den Injektionen, aber nicht ganz; ich mache auch wieder Übungen, aber noch nicht die auf dem Bauch liegenden.)

Morgens langes Sonnenbad, mit Musik. Nachmittags Spaziergang.

Zu Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt, der neue Gürtel ist da, wie ein Panzer mit riesigen Metallteilen (Duraluminium). Er sagt: aufrechte Haltung, Brust heraus, nicht vornüber gebeugt, ist besser für das Rückgrat. Die rechte Schulter ist tiefer, vielleicht weil immer auf zu kurzen Spazierstock gestützt; ich soll mit Stock abwechselnd rechts und links. Beim Gehen Knie nicht steif halten, sondern beugen und hochheben wie ein Pferd.

Auf CorbusiersPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt Rat nehme ich zum Schlafen Aspirin; eine Stunde vorher, eins zuletzt. Do Es hilft aber nichts, und so muss ich spät noch Nembutal nehmen. – Warme Tage; schöne Sonnenbäder. – Der Gürtel ist zunächst unbequem und gibt noch nicht das Gefühl der Sicherheit wie der alte, vermutlich weil er infolge der Starrheit nicht überall so gut anliegen kann wie der alte elastische. Ich schiebe ihn hinten etwas höher, sodass er oben im Rücken berührt; das geht besser.

X / 1942 Sonnenbad. Zweimal spazieren.

Vormittags zu Dr. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt. Er macht noch kleine Anpassungen am Gürtel; zeigt, dass ich ihn sehr fest schnüren soll. Ich frage wieder nach Massage und Diathermie; mir scheint, er legt nicht genügend Wert darauf.

Nachmittags PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und die Kinder hier. Wir machen zusammen 15 min Spaziergang. Wieder heftige politische Gespräche. Ina fragt verschiedene Fragen im Zusammenhang mit DurnhamsPDurnham Buch‚45Bezug unklar. das wir ihm geliehen haben. Aber er hört sehr 🕮 schlecht auf Fragen und Einwände, predigt immer gleich los. Ich frage, ob er nie in seiner Ansicht von der Parteilinie abgewichen ist. Anscheinend nicht, höchstens ganz früher Bedenken über die NepPolitik. Er behauptet, niemals Mitglied der Partei gewesen zu sein oder zu sein; aber das ist doch wohl nur Parteitaktik.

 – Zweimal spazieren.

, BrunersPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in ChicagoMS gelesen.

Brief an BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über MS diktiert.46Brief ???– Nachmittags zum ersten Mal zum Osteopathen Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Kurzwellenbehandlung 50 min (der Apparat berührt den Körper nicht wie bei Doming), dann Vibrationsmassage mit Apparat und etwas Handmassage (2.–). CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt hat BoatmanPBoatman, Dr., Arzt nicht angerufen, und hat Rechnung geschickt: $ 150!! (ist er vielleicht gekränkt, dass ich doch zu BoatmanPBoatman, Dr., Arzt wollte? Oder ist dies nach seinen Begriffen „being easy on you“? – Abends Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) Hier, von 2 Wochen San Francisco zurück. Sie berichtet, was für gut bezahlte Stellungen Frauen im Schiffbau und Flugzeugbau usw. bekommen können.

Endlich mal wieder Modalitäten.

Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. 45 Min. Kurzwellen, dann kurze Massage. CorbusierPCorbusier, Harold D., 1873–1950, am. Arzt hat ihm geschrieben, nur allgemeine Massage nach Kurzbehandlung, „keine Manipulation des Rückens“.

Spaziergang bis ganz auf den Hügel, hinter die Felsenburg, 28 Min.!

Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt.

Zweimal 30 Min. spazieren!

Regen.

Regen.NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen und 4-jähriger Sohn KokiPGoheen, Koki, Sohn von John und Nancy Goheen kommen. Ina holt sie nach 10 in Lamy ab. Ina war vorher voller Aufregung und Befürchtung. Aber das Kind ist viel mehr 🕮 Beunruhigung als NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen. Der Junge ist unruhig, gehorcht seiner Mutter gar nicht (sie achtet aber auch gar nicht auf ihn). Sie ist bemüht, ihn im besten Licht zu zeigen, sagt, sonst ist er viel unruhiger. JohnPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat ist schon vor Wochen nach NY; schade, dass er nicht hier dabei war. NancyPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen berichtet, dass sie für den Umweg hierher und den schnelleren Zug $ 45 extra bezahlt hat!

Beide übernachten hier (auf der Porch; Ina schläft nebenan bei MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).) Ina fährt sie nach Lamy zum 10 Uhr Zug.

Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Heute gebraucht er zum ersten Mal die von ihm erfundene Maschine: ein Band quer unter dem Rücken durch wird von der Maschine hinauf und hinunter bewegt und zwingt so den Rücken, sich nach hinten zu biegen. Zuerst unter dem Becken, dann unter dem Kreuz (das ist mir am unangenehmsten, weil das Kreuz dabei hohl wird, und ich mich sehr dagegen anstrenge), dann schrittweise weiter hinauf, zuletzt unter dem Hals. (Unter dem oberen Rücken ist die Wirkung vermutlich gut; ähnlich StrachansPStrachan, Dr., Arzt Vorschlag, eine zweischlaufige Rolle dorthin zu legen, was ich aber nie getan habe).

Die kalten Regentage sind vorbei, aber die Nächte doch immer kalt. Rheumatische Schmerzen in der linken Schulter, ein Tag stark, nach einigen Tagen viel besser, durch Wärme. Spaziergänge.

Spaziergänge.

Nachts mache ich schlechte Bewegung: oben vom Kissen (nach Schlucken des Nembutal) drücke ich mich wieder hinunter. Dabei Schmerz im Kreuz, der mir vorkommt wie der richtige Schmerz (nicht nur der rheumatische Schmerz in den benachbarten Muskeln, den ich während der Regentage vorige Woche zuweilen gespürt habe), aber nicht stark. Darum heute Ruhe gehalten, und gewärmt; Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt auf morgen verschoben.

Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Auf meine Bitte heute Maschine nicht angewendet, weil gestern der Schmerz im Rücken.

Heute wieder spazieren gegangen. Milde, sonnige Tage. Aber Nächte kalt. Aus diesem Grund und besonders wegen Gasrationierung wollen wir nur noch 2 Wochen bleiben. Wir planen 🕮 Tucson (aber die schreiben heute: wegen Militär keine Häuser verfügbar) oder Phoenix oder El Paso (aber Militärcamp in der Nähe). – Korrekturen [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 (in Seiten) gelesen.

Morgens im Bett Rückenschmerz durch heftiges Niesen, nicht stark. Ich ruhe eine Stunde, heize den Rücken, mache auch meine Übungen, vorsichtig. Dann will ich aufstehen. Während ich schon stehe und den neuen Metallgürtel hinunter drücke, plötzlich wieder Schmerz im Kreuz. Darum heute im Bett geblieben, nicht zur auf Porch gelegen. Zeitschriften gelesen. Abends beim Waschen mit Waschlappen zwischen den Beinen, anscheinend beuge ich Rücken zu sehr seitlich (ich liege auf linker Seite und wasche mit rechter Hand den Po), plötzlich starker Schmerz im Kreuz.

Vorsichtig mit Inas Hilfe auf Porch gegangen. Liegen geblieben, weil gestern die Schmerzen. 12 ½ – 5 ½RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling zum ersten Mal wieder. Sie ist aus Californien zurück. Schön angezogen, mit großem schwarzem Hut. Sie ist lebhafter und kommt mehr aus sich heraus; die Unabhängigkeit in Californien hat ihr sichtlich gut getan. Sie wollen später vielleicht nach Mexiko (sie sagt, sein Vater ist Dentist in Veracruz, aber vermutlich amerikanischer Bürger).

Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt.

, Vorwort zu [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 gearbeitet.47Carnap, Formalization of Logic, vii-xv (datiert: „Santa Fe, November 1942“).

Überraschend RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier. – Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. – Nachher für über eine Stunde fahren wir zum Hyde Park, und die Bergstraße hinauf. Wir kommen oft durch dünnen Schnee. Oben schöner Blick auf den beschneiten Berggipfel vor uns, und schöner Ausblick auf die Bergkette im Westen.

Zweimal spazieren. VorwortB1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 macht viel Arbeit (ich habe ich streiche die Diskussion der Einwände (veranlasst durch NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel ReviewIW) und schreibe nur positiv über Notwendigkeit der Semantik in der modernen Logik).

XI / 1942 Vorwort.B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943– Zweimal spazieren; einmal über ½ Stunde, zum Haus 🕮 hinter der Felsenburg. Die Lage ist sehr schön; Blick auf den hohen beschneiten Berg; schöne ebene Spaziergänge über den Kamm des Hügels.

Morgens Rückenschmerzen im Kreuz. Zuerst schwach, nach dem Turnen, beim Aufsitzen vor dem Anziehen des Gürtels. Ich ziehe ihn vorsichtig an, gehe ins Badezimmer, komme auf die Porch. Unten, nach Umdrehen zum Schließen der Tür, starker Schmerz. Ina hilft mir aufs Bett in der Porch. Am Tag keine Schmerzen mehr; nicht aufgestanden. – In den letzten Tagen ist dreimal ein Hund hergelaufen gekommen, hellbrauner Ag Afghan. Er ist sehr zutraulich, eifrig und alert, nervös. Ina behält ihn eine Nacht, mit vieler Unruhe. Dreimal bringt Ina ihn zur Straße hinunter, wo ein Mädchen ihn abholt. Ina nennt ihn „Bertie“, weil er von vorn aussieht wie RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell.

Morgens, nach dem Turnen, beim Aufsitzen Schmerz, nicht stark. Aber vormittags im Bett geblieben. Nachmittags hilft mir Ina zur sonnigen Porch hinüber. – Index für [II]B1943@Formalization of Logic, Cambridge MA, 1943 fertig gemacht. BergmannsPBergmann, Gustav, 1906–1987, öst.-am. PhilosophMS und BrunersPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago Brief studiert.48Bergmann MS ??? Bruner Brief ???– Wir können nicht wählen (abgesehen von meinem Rücken), weil die Election Kommission uns die Ballots nicht schickt, weil wir ein Formular nicht ausgefüllt haben, das uns aber nicht erreicht hat. – Heute Wahl. Abends im Radio die Ergebnisse: die Republikaner haben allerhand gewonnen; Isolationisten sind wiedergewählt, z. B. Hamilton FishPFish, Hamilton III, 1888–1991, am. Politiker und in Chic. Brooks.PBrooks, Charles W., 1897–1957, am. Politiker49Charles W. Brooks wurde 1942 zum Senator von Illinois wiedergewählt, Hamilton Fish III in New York zum Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Beide waren Anhänger einer isolationistischen Politik und Gegner von Präsident Roosevelt.

Rücken nicht besonders stark (aber keine Schmerzen); darum Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt wieder abgesagt.

Rücken nicht besonders stark (aber keine Schmerzen); darum Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt wieder abgesagt. Endlich wieder an Modalitäten gearbeitet.

Nachmittags zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. Er lässt mich eine ganze Stunde sitzen! Dadurch sehr müde. – Abends bringt Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) 3 von ihrer Party herüber: Bill DaveyPDavey, Bill, Schriftsteller, junger Novellist, und Maler Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris und Frau, die oben in der Felsenburg wohnen. Die drei sind ziemlich angeheitert. DaveyPDavey, Bill, Schriftsteller fängt trotzdem ein schweres Gespräch über Logik an. Ich zeige ihm die Semantik. Er will sie lesen. Mit Mühe rede ich ihm davon ab, er müsse erst symbolische Logik studieren. Dafür leiht er TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Logik; verspricht, 🕮 es in zehn Tagen zurückzuschicken. Er scheint ernstlich interessiert, aus unverständlichen Gründen, weil sein ganzer Typ nicht wissenschaftlich, sondern künstlerisch ist.

Abends nach dem Essen PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling und Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, bis ½ 12! Wir teilen ihm mit, dass soeben die Nachricht von dem Angriff amerikanischer Truppen in NW Afrika gekommen ist. Er freut sich aber nicht darüber, im Gegenteil, meint, es nützt nicht nur nicht viel sondern schade, weil es die US der von der wir Notwendigkeit der wirklichen zweiten Front ablenkt. Mir scheint, er übertreibt seinen Standpunkt, wie oft. Es wird allerhand gescherzt und geneckt; MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling betont ihren (durch die californische Reise) neu erworbenen Unabhängigkeitssinn gegenüber PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling.

Die Alte kurz hier. Nachmittags Ina mit der MissPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) zur Felsenburg. Es gefällt ihr gut. Sollen wir es kaufen??

Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt. [Er verschreibt 2 Medizinen: eine, die auf das sympathische Nervensystem wirkt, um Krämpfe zu verhüten, und eine, die die Darmchemie (die jetzt alkalisch ist) ins Gleichgewicht bringt.] Abends bei den Übungen im Bett Rückenschmerz, während ich, auf dem Bauch liegend, das rechte Bein rückwärts hoch hebe.

Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier.

Seit So, 1., nicht mehr spazieren gegangen, weil mehrmals Schmerzen, und dazu Gefühl, dass der Rücken schwach ist. – Wir verfolgen mit Spannung die Besetzung von Nordafrika.

Zu Dr. BoatmanPBoatman, Dr., Arzt; ich muss wieder ¾ Stunde warten (darum will ich nicht nochmal hingehen). (Er rechnet nur 7‚50 für 5 Behandlungen und 2 Analysen). Dort zufällig Dr. SorensenPSorensen, Dr., Arzt getroffen; ich sage ihm, dass ich nicht etwa unzufrieden mit seiner Behandlung bin, sondern wegen Kurzwellen hierhin komme.

Zweimal kurz spazieren, zum ersten Mal seit 1. Nov.

Zweimal spazieren, etwas länger. Noch schöne, sonnige Tage. (Nachts und morgens habe ich es jetzt nicht mehr so kalt: 1. Flanellbettücher, fühlen sich nicht so kalt an, wenn ich mich drehe; 2. im Badezimmer bleibt Heizung klein an, und 🕮 Tür dazwischen bleibt offen.

Zweimal spazieren, nachmittags zur Felsenburg und zurück zu Fuß. Ich sehe zum ersten Mal das Innere, Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris und Frau sind da. Die Räume sind sehr nett, Wohnzimmer groß, die übrigen klein. Esszimmerfenster hat schönen Ausblick, auch wenn man am Tisch sitzt. Kochofen und Wasserheizer heizen auch Küche und Esszimmer; auch etwas mit das Bad und Schlafzimmer. Im Wohnzimmer brennt Feuer, kein Ofen; ganz nach Norden, also kühl. Portal vor dem Eingang hat eine Seitenwand. (Die beiden anderen könnte man einbauen, mit großem Aussichtsfenster in Seitenwand wie hier). Wasser und Elektrizität ist da, kein Gas. Vor dem Haus ist geebneter Boden, nett zum Sitzen draußen im Sommer. Portal vor Eingang hat nachmittags Schatten; geschützter Sitzplatz im Sommer. Zum Haus gehört 1 acre. Für alles mit Möbeln wollen sie 2250. Sie wollen schnell verkaufen, weil beide weggehen, er zur Flotte.

Zweimal spazieren. – Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier; bis 10 ½.

Zweimal spazieren. Ich fühle mich jetzt ziemlich wohl; wir würden in den nächsten Tagen abreisen, wenn nicht die Frage vom Hauskauf noch in der Schwebe wäre. ist

11 – 6 ½RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling mit Kindern hier. PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling geht mit Ina in MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris Haus. Sie überlegen, dass es vielleicht am besten wäre, im Schlafzimmer (das westlichste) ein großes Fenster nach Westen zu machen; einfacher als Veranda anzubauen.

Zweimal spazieren. – Vorwort von SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer zurück, fertig gemacht. – Abends Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris und Frau hier. Wir beschließen, das Haus zu kaufen und besprechen alles. Es zeigt sich, dass sie doch verschiedene Sachen behalten will, die wir einbegriffen glaubten (z. B. Geschirr).

Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hat endlich Telegramm von ihrem Freund: er bietet für das Haus 2000, will andernfalls das große Grundstück (schade, das hätten wir gern dazu gekauft). Besprechung mit Vivian MorrisPMorris, Vivian, verh. mit James Stovall Morris. 2 – 4 RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling hier, bringen Freunde mit: HalpernPHalpern, am. Historiker und Frau. (Er ist Assistant Professor in Geschichte, in Division Soc. Sc.IDivision of the Humanities, University of Chicago, arbeitet über Europa zwischen den Weltkriegen; Frau rote Haare, lebhaft, intelligent, beide links; 🕮 sie waren auch in Carmel, haben auch RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling dort im Laden kennengelernt, sind jetzt hier für freies Herbstquarter; sie verkehren in Chicago meist mit Nicht-Universitätsleuten.) Allgemein lebhaftes Gespräch über Politik, Behandlung von Deutschland nach dem Krieg usw. Alle gehen zum Morris Haus hinauf. HalpernsPHalpern, am. Historiker sind begeistert darüber; vielleicht werden sie es mal mieten. – Ina bespricht oben mit PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling: Zementieren der Außenwände, rät er, wird besser für Frühling verschoben, weil jetzt schon Nachtfröste; ebenso Verbessern des Daches, weil wir dann selbst sehen, wie es nötig ist; Frage, ob jetzt schon großes Fenster in Westwand; RuthlingPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling meint Betonpfeiler nötig, das wäre aber ziemlich teuer.

Ina in die Stadt, zum Rechtsanwalt H. K.(ay) MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama). (Er wird Property Abstract prüfen, die letzten Jahre, deed formulieren, und Contract machen.) Abends Jim Morris und Frau wieder hier; wir besprechen genau die Bedingungen des Verkaufs und der Zahlungen usw.

Vormittags mit Ina zu Fuß zur Felsenburg; nochmal alle Zimmer besehen, Ina misst die Wände aus. Die Nacht war kalt (Frost), jetzt strahlender Himmel, herrlicher Blick vom Haus rings herum. Wir freuen uns darauf, wenn wir da wohnen werden! – Abends Miss MontgomeryPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama) hier.

Vormittags noch etwas an Modalitäten gearbeitet. – Ina mit Morris’PMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian MorrisPMorris, Vivian, verh. mit James Stovall Morris zum Rechtsanwalt MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama); 2 Stunden; nachmittags nochmal 1 Stunde; endlich wird der Contract unterzeichnet. – Ina packt bis spät nachts.

Ina packt; Jim MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris kommt und hilft ihr, Sachen ins Auto tragen. – Endlich Abfahrt 3h; die Alte ist rührend und gerührt und fällt Ina um den Hals. Besorgungen in S. F.; Abfahrt 340. Diesmal kann ich die Fahrt viel besser vertragen als damals von Taos hierher. Der Abschied ist nicht schwer, weil wir im März wiederkommen wollen; hoffentlich geht mit dem Hauskauf alles glatt. – Das Tal hinunter nach Albuquerque, weiter nach OSocorro NMSocorro N. M.; Ina fährt schnell, um mir die Fahrt abzukürzen; anfangs ängstlich, aber wir bemerken, dass die meisten Leute schnell fahren (obwohl 35 mi festgesetzt ist). Motorcourt. (Zusammen ein Zimmer weil sonst alles besetzt; beide schlecht geschlafen). 🕮

11 – 3 nach Las CrucesOLas Cruces NM (Dona Ana Motorcourt, 2 Zimmer mit Bad, nur 3.–, ohne Kochgelegenheit, einfach aber nett.) Ich kann vom Bett aus Bäume sehen und ein Maisfeld. – Ina besichtigt Häuser, findet nichts Verlockendes; die Stadt selbst liegt flach; von den draußen liegenden Häusern sieht man Berge. (Seit Wochen zum ersten Mal ohne Nembutal gut geschlafen.)

Ina alleine nach El Paso. Wir hatten vergessen, dass heute Thanks­giving; daher kein realestate offen! Sie fragt beim Ranhotel, Country Club usw., fährt Scenic Drive, nirgends etwas zu finden. Spät nachmittags kommt sie zurück. Ich liege inzwischen zu Bett, lese KoestlersPKoestler, Arthur, 1905–1983, ung.-brit. Autor und JournalistScum of the Earth“BKoestler, Arthur!1941@Scum of the Earth, New York, 1941. Dann fahren wir noch zusammen zu einem einfachen Haus (möbliert nur 25.– monatlich!); es scheint sehr preiswert, aber Umgebung doch bedrückend, ärmliche Hütten usw.

Ina wieder alleine nach El Paso. Findet FriedmansPFriedman, Vermieter in El Paso unmöbliertes Haus; wir überlegen, ob wir das wohl arrangieren können, mit Sachen (hauptsächlich Matratzen), die wir dann im März nach Santa Fe bringen. Wir sind froh, dass wenigstens etwas ins Aussicht ist; alles hier herum ist sehr besetzt. Und Fahrt nach Arizona wäre Risiko, wegen Rücken, und Gasrationierung kommt 1. Dez., und wie dann Rückfahrt?

Zusammen nach El Paso, Texas.OEl Paso TX Ina fährt wieder schnell; kurz bevor wir abbiegen, fängt uns eine Landstraßenpatrouille. Ina sagt, dass sie kranken Mann ins Bett bringen muss, und da ist ergOriginal er ist. sehr freundlich; was für ein Gluck Glück! (sonst gibt’s hohe Strafe und evt. Rationen-Entzug!) wir besehen zusammen das Haus; riesige leere Räume! Wir wollen es aber wagen, und beschließen, es zu nehmen. Ina will die ganze Mühe der Möbelbeschaffung usw. auf sich nehmen. Wir fahren durch ganze Stadt zu den Motorcourts im Osten; die sind aber alle in schrecklicher geräuschvoller Vorstadtgegend, mit Eisenbahn und 🕮 Straßenbahn ganz nahe, darum zurück auf die mesa, Motorcourt El Mesa (2 Zimmer mit Dusche, ohne Kochgelegenheit, 5.–!); ruhig, ich sehe vom Fenster die Berge. Ina in die Stadt, zu FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso, mietet das Haus; er geht mit ihr Matratzen usw. kaufen. Wir sind vergnügt, dass wirklich etwas haben; malen uns aus, wie wir die Riesenräume wohnlich machen werden.

Nachmittags Ina ins Haus, lädt Koffer aus; macht die Zimmer sauber. Plötzlich kommt sie mit Schrecken zurückgefahren: kein Refrigerator da! Auf Anruf sagt Frau FriedmanPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso, dass sie eine Eiskiste schicken werden.

Ina fährt zum Haus, stellt die Betten hinein. Nach 1h fahren wir zum Haus, an der WestWestSide Road (man fährt vom Punkt wo 80 und 80 A sich trennen, nach W die Country Club Road; an deren Ende biegt das pavement nach rechts in die West Side Road; zu „Friedman’sPFriedman, Vermieter in El Paso Farm“, Box 307, Route 2, El Paso). Ich gleich ins Bett; ich sehe im Osten die Bergkette hinter den Cottonfeldern. Wir sind froh, nach einer Woche wieder „zu Hause“ zu sein. Ina fährt in die Stadt, für Einkäufe. Heute ist der letzte Tag für Gasolinkauf . Es gelingt ihr endlich, in einem junk yard leere cans zu finden, und so kommt sie mit 6 59.– Cans voll Gasolin. – Inzwischen sind nachmittags Herr und Frau FriedmanPFriedman, Vermieter in El PasoPFriedman, Frau, verh. mit Friedman El Paso hier, beide aktive Typen und hilfreich. Das elektrische Licht wird eingeschaltet; damit wird Wasser gepumpt. Unsere wenigen Möbel stehen seltsam verloren in den riesigen Räumen.

XII / 1942 Ina packt aus. Ich schreibe Adresskarten usw. – Nachmittags FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso 2 Stunden hier! (Ina sagt: der typische Babbitt.)

15 Min. Spaziergang, zum Briefkasten. Nachmittags FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso schon wieder hier. Er macht 4 Klötze, für unter die Beine meines Bettes, damit ich besser hinausschauen kann. Auch Mr. AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso besucht mich, netter älterer Mann; arbeitet an Bauten und daneben hat er Farm. Er hat lange in Chicago gelebt; es gefällt ihm aber viel besser hier im Süden. – Abends kommt endlich 🕮 Öl für den Ofen. Aber immer noch kein Eis. Nachmittags nochmal spazieren.

Arbeit am MS (Modalitäten) endlich wieder angefangen. – Mittags spazieren. Draußen ist es immer noch mild, sogar heute bei bedecktem Himmel.

Ina nachmittags in die Stadt. – Endlich bekommen wir Eis.

Spazieren. Jetzt meist trübe Tage. Ina hat seit mehreren Tagen Halsschmerzen und keine Stimme und fühlt sich lausig und schwach, arbeitet aber doch immerzu im Haus herum. – Brief von Rechtsanwalt MontgomeryPMontgomery, Kaye, Rechtsanwalt, Sohn von Mrs. Montgomery (Mama): James MorrisPMorris, James Stovall (Jim), 1898–1973, am. Maler, verh. mit Vivian Morris muss verschiedene Rechtsschritte unternehmen, to clean the title; das wird mindestens 2 Monate dauern. Wir hoffen aber doch stark, dass alles gut gehen wird und wir das Häuschen kriegen. – Abends spät kommt der Regen in Inas Zimmer durch; es tropft laut in die aufgestellten Kessel, auf immer mehr Stellen; sie wird ganz verzagt. Schließlich schafft sie ihre Matratze mit Mühe in die Küche und schläft dort. Sie hat noch immer Bronchienhusten, der sie die ganze Nacht stört.

Die Berge, die ich von meinem Fenster sehe, sind oben beschneit; das sieht sehr schön aus, besonders als endlich die Sonne durchkommt. Es ist dabei nicht kalt.

 – Ina bleibt in der Küche wohnen. Nach dem Regen kommen wieder schöne, sonnige, milde Tage. Täglich ein oder zweimal spazieren. Gearbeitet.

10h zu Dr. N. H. KellerPKeller, Doktor, Internist und Diagnostician (empfohlen von FriedmanPFriedman, Vermieter in El Paso). Lebhafter zyklischer Mann, Jude. Vorfahren aus Wien, viele Ärzte; ein Böhme ist Dr. von Kaiser Franz JosephPFranz Joseph I, 1830–1916, Kaiser von Österreich, König von Ungarn und Böhmen. Wir berichten über meinen Rücken, er sieht ihn gar nicht an. Metabolism test (Atmung) sehr gut; Blutprobe. Er kennt CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt nicht. Er glaubt nicht an Infektion. Im X-ray von Santa Fe glaubt er zwischen 4. und 5. Lumbarwirbel den disc verschoben und verdreht zu sehen. Er meint, Operation sei geraten. Ich sage, dass CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt und der X-ray Mann dort im X-ray nichts gesehen haben, und dass CorbusierPLe Corbusier, 1887–1965, schweiz.-fr. Architekt entschieden gegen Operation war; und auch NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel traurige Erfahrung. Er sagt, Dr GodwinPGodwin, Dr., Arzt wäre nicht gut genug gewesen (ist jetzt in Armee). Es kämen nur 2 in Betracht: GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt in Mayo, und 🕮… in Baltimore. Er will X-ray an GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt schicken, dann Meinung fragen. Ich sage: vielleicht zu prominent, zu teuer. Er: Nein, auf seine Empfehlung würde das schon richtig arrangiert werden. – So sind wir plötzlich wieder auf die alten Pläne und Überlegungen mit Operation zurückgekommen! Aber alles ist nun höchst unentschieden. Wir müssen abwarten.

Briefe.

Nachmittags in die Stadt. Zu Dr. KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt. Der Assistent entnimmt Blut Calciumtest. Aber die meiste Zeit, über eine Stunde, plaudert KellerPKeller, N. H., Dr., Arzt mit uns über den Krieg, Europa, gegen die Appeaser, usw. Er gibt mir JAMA mit Aufsatz von GormleyPGormley, Ralph K., Dr., Arzt über Rückenoperation.

(Wieder Nembutal genommen; seit 2 Wochen zum ersten Mal.)

Beim Anziehen des großen Gürtels und Aufstehen starke Schmerzen. Darum bleibe ich liegen.

Nicht spazieren. Die Muskeln auf der rechten Seite des Rückens, auf dem Becken, schmerzen stark bei Druck, vermutlich rheumatisch. Vielleicht waren die Schmerzen gestern nur von den Muskeln? – Ina nachmittags in die Stadt.

Muskeln noch empfindlich. Darum nur kleinen Spaziergang, mit altem Stoffgürtel.

Trüb und Regen. Nicht spazieren. Muskeln noch empfindlich.

Spazieren, mit altem Gürtel, weil Muskeln noch empfindlich. – Nachmittags Ina in die Stadt, zum Zahnarzt. AdkissonPAdkisson, Mr., El Paso bei mir, geplaudert, erzählt von Prohibition usw.

Zum ersten Mal wieder mit starrem Gürtel spazieren.

PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schreibt, Vorschlag des Departments, dass ich ganz Mathematik unterrichte, weil kaum mehr Studenten da. Ich antworte: ja; möchte dann Sommer frei haben.50Brief ???

Ina hat auf dem Kaminsims Tannenzweige und rote Kerzen aufgestellt. Abends Grammofon: SchubertPSchubert, Franz, 1797–1828, öst. Komponist Trio. – Ich lese jetzt Storm Jameson‚PStorm Jameson, Margaret, 1891–1986, brit. Schriftstellerin über das tschechische Dorf.BStorm Jameson, Margaret!1942@Then We Shall Hear Singing, New York, 194251Storm Jameson, Then We Shall Hear Singing, LL . (Ina nachmittags in die Stadt.)

Nicht gearbeitet. Gelesen. Musik. (Abends ⚬, zum ersten Mal hier.)


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