51Tagebuch 24. XII. 1946 – 21. XII. 1947 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

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XII / 1946OChicago IL Morgens Ina Magenkrämpfe, sehr heftige Schmerzen. Wir hören von anderen Leuten; vielleicht ist es Infektion, die jetzt viele haben. Nach einem Tag geht es besser.

Nachmittags Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin. Ina sagt, dass sie nachher mehr Schmerzen im Rücken hat als bevor. – Ich arbeite die ganzen Tage am Index für „MeaningB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947 bis 30.; (zu ausführlich! Hat zuviel Zeit gekostet!).

Abends Grammofonmusik.

I / 1947 Ina tippt Index. Ich Vorbereitung für Vortrag Mo. – Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier; er wird hier im CollegeIUniversity of Chicago, Chicago IL im Physikkurs Diskussionssektion haben; $ 1000 pro Quarter! Vielleicht Herbst Amherst; sie haben die haben noch nicht entschieden.

Index verglichen. An FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl geschrieben, ausführlich, über seinen Plan für „Reading“.1Brief ??? Plan für Reading ??? viell Readings in Philosophical Analysis ???

10:30 (S 202) erste Klasse: Advanced Symbolic Logic. Professor HavighurstPHavighurst, Robert J., 1900–1991, am. Erziehungswissenschaftler und Soziologe vom Komitee für Human Development gesprochen, wegen Vortrag Montag.

Mein Vortrag über „Scientific Method im Seminar des „Committee of Human Development“ in der Education School.2Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-16). Viele Leute; lebhafte Diskussion (Fragen der Studenten). HavighurstPHavighurst, Robert J., 1900–1991, am. Erziehungswissenschaftler und Soziologe macht nachher Kompliment, dass ich aus allen Fragen etwas Vernünftiges herausholen konnte. BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert da, und SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich und FrauPSchoenrich, Edyth, 1919, am. Medizinerin, verh. mit Carlos Schoenrich. Er macht Doktorthese beim Komitee.

Nachmittags WickaderPWickader, Commonwealth Fund hier vom Commonwealth FundIThe Commonwealth Fund, New York NY; über O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph. Freundlicher älterer Herr. [siehe Notizen über O’Connor.]3Notizen ???aEs folgt ein leerer Eintrag mit im Datum.

Dr. ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph aus Holland hier. Wohnt im Theologischen Seminar. Hat dort Fellowship bis Dezember. Möchte dann in unserem Department Fellowship. – Nachmittags erstes SeminarProb. und Induktion“, viele Studenten, auch HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph und BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. 🕮

Nachmittags kommt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, wohnt bei uns 2 Tage. Erzählt begeistert von Berkeley; aber keine Chance dort für ihn für dauernd. Wir planen, nächsten Herbst 3 Wochen SF; vielleicht sprechen wir dann vormittags (er will das geplante Buch für Psychologen anfangen);4Feigl schrieb davor zwei Artikel für Psychologen: Herbert Feigl, „Operationism and Scientific Method“, In: Psychological Review 52, 1945, S. 250-259. Herbert Feigl, „Rejoinder and Second Thoughts“, In: Psychological Review 52, 1945, S. 284-288. und nachmittags arbeitet jeder getrennt. Vielleicht auch HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel dazu?

Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl im Park spazieren. Ich erzähle auch von ElsePNaess@Næss, Else, 1911–1987, Psychologin, verh. mit Arne Næss. – Nachmittags hier Diskussion: PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; über mein „MeaningB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947, Ch. I. – Abends mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über IL. Ich lasse ihn Aussehen der drei Produkte von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) beurteilen; N scheint ihm am natürlichsten. Er hält aber das Ganze für utopisch, weil Schulwesen überall konservativ ist.

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt früh ab (nach Ann Arbor für Vorträge).

Mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen, in seinem Office, über GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Anfrage, ob ich für ein Jahr nach Philadelphia kommen will.5Goodmans Anfrage ??? Er sagt: Eigentlich nicht möglich, vielleicht wird es später möglich; hängt davon ab, ob es gelingt, Leute herzubekommen. – Abends Departmentseminar: O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph über „freien Willen“. Er hält freien Willen und Determinismus für unverträglich. Er weist auf AyerPAyer, Alfred Jules, 1910–1989, brit. Philosoph hin. Ich referiere SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Auffassung, die er anscheinend nicht kennt, darüber entsteht lebhafte Diskussion, auch mit anderen.

Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin, heute zum letzten Mal; bisher wöchentlich seit einigen Wochen.

3 – 6 SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier, gibt mir RorschachPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker Test; er ist befriedigt über meine ausführliche Reaktion.

SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich Fortsetzung, 11 – 1: „Inquiry“, d. h. er fragt nach Grund für die Interpretationen, um zu sehen, ob sie mehr auf Form oder Farbe beruhen, wie weit kinästhetisch, usw. – Nachmittags Marni spazieren. 🕮

11 ½Departmentsitzung in meinem Office. Auch über Einladung von Pennsylvania. Vorläufig noch keine Möglichkeit, weil Leute im Department fehlen.

7:30 Departmentseminar: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über UNESCOIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization und die Philosophie. Er spricht interessant über HuxleysPHuxley, Julian, 1887–1975, brit. Biologe und Philosoph „Evolutionären Humanismus“.6Julian Huxley: 1948 als Rahmenmodell für die damals neu gegründete UNESCO entwickelt. Später: The Humanist Frame (London 1961), 1964 unter dem Titel Der evolutionäre Humanismus.bBeim 23.I. steht ein leerer Eintrag mit im Datum.

6 Kino mit Ina (seit sehr langer Zeit zum ersten Mal): „Anna und der König von Siam“;7„Anna and the King of Siam“ (1946) von John Cromwell. gut.

4 Miss Ina MayerPMayer, Sophia Ina, *1925, Tochter von Josefine Mayer-Keller hier (Tochter von Josefine Mayer-Keller)PMayer-Keller, Josefine, 1904–1986, Mutter von Sophia Ina Mayer. Berichtet über Eltern, und Großvater KellerPKeller, Großvater8Carnaps Großmutter mütterlicherseits Christine Dörpfeld (1825-1871) war eine geborene Keller, möglicherweise liegt hier eine weitschichtige Verwandschaft vor., den sie verehrt. Will nach Beendigung vom Hunter CollegeIHunter College, New York NYSocial Services studieren, vielleicht in Chic. – Abends Departmentseminar: PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph über funktionales Apriori. Ich: Sind solche Gesetze dann nicht vielleicht analytisch?9Paps funktionales Apriori erläutern ???

10 ½ – 2 Copilowitsch und FrauPCopi, Irving M., 1917–2002, eig. Copilovich, am. Philosoph und Logiker hier. Über Plan seiner Doktorthese: über Antinomien. Er stellt sehr intelligente Fragen. Auch interessanten Plan, nach der These ein Buch hierüber zu schreiben. – 3 – 4 ½Richard MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph hier. (Er ist gern in Bryn Mawr; nur 2 Kurse; hat Zeit für eigene Arbeit.) Er redet mir zu zu Pennsylvania. Er meint, mit GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph, WhitePWhite, Morton G., 1917–2016, am. Philosoph und ChurchmanPChurchman, Charles West, 1913–2004, am. Philosoph ist es eines der besten Philosophiedepartments im Lande!

II / 1947 ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Briefe diktiert.

7:30 abends : Departmentseminar. Mein Vortrag: „Prob. und Induction. Ich spreche über: 1) 2 Begriffe der Wahrscheinlichkeit; 2) induktive Logik ist analog zu deduktiver. (Ich spreche schnell und gut, nicht-technisch.) Lebhafte Diskussion.

ComprehensiveExamen für Ray NelsonPNelson, Raymond John, *1917, Student, Geschichte der Logik (12:30 – 3:30; ich nur 12:30 – 1:30 und 3 – 3:30); er ist recht schwach. – Dann mein Seminar. 🕮

Antwort auf HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und GoodmansPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph Bemerkungen zu meinem ms. „Application“ geschrieben.10Antwort auf Hempels un Goodmans Bemerkungen ???– Nachmittags hier: HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, VivasPVivas, Eliseo, 1901–1991, venez.-am. Philosoph, Miss UnderdenkPUnderdenk, Miss, Miss HendrixPHendrix, Gertrude, Studentin, Dr. ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph.

Antwort … fertig geschrieben.

Nachmittags SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Erklärt mir einige Ergebnisse meines RorschachtestsPRorschach, Hermann, 1884–1922, schweiz. Psychiater und Psychoanalytiker. Sehr hohen score in Organisation der Einzelheiten zu einem Ganzen. Ich schlage ihm vor: Test mit Reihe von Bildern mit zunehmend feinerem Raster, sodass Fehlinterpretationen durch zukommende Evidenz korrigiert werden.

7:30 Department Seminar. Ich erkläre etwas mehr über induktive Logik; spreche ganze Stunde (war nicht beabsichtigt): teilweise Inklusion der ranges.

Nachmittags hier: WicksPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, HockingsPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking11Hier und in den folgenden Jahren immer Richard B. Hocking (und Frau). SchoenrichsPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth SchoenrichPSchoenrich, Edyth, 1919, am. Medizinerin, verh. mit Carlos Schoenrich, GelbsPGelb, Ignace J., 1907–1985, poln.-am. Altorientalist alle zum ersten Mal. Zuweilen nette Gespräche. Mit HockingPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking auch ein wenig philosophiert (über Wahrscheinlichkeit). – Er möchte auch Graduate Studenten unterrichten.

Vormittags zweimal, am Schreibtisch sitzend, plötzlich Schmerz im Rücken, nicht stark, aber am Rückgrat; zwingt mich zum Hinlegen. Ich bin besonders enttäuscht, weil ich in den vorigen Tagen viele Stunden am Schreibtisch sitzen konnte, und dachte, dies wäre ein dauernder Fortschritt. Nachmittags im Bett geblieben; abends nicht zum Department Seminar, weil nicht besonders wichtig (WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph). –Brief von GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph:12Brief ??? er ist etwas gekränkt über mein „chiding“ (ich hatte geschrieben: ein Kritiker muss sich nach der Interpretation des Autors richten); er sagt, MartinPMartin, Richard Milton, 1916–1985, am. Philosoph ist mit Fragen gekommen wegen meiner Einladung; ich hätte es streng vertraulich behandeln müssen! Ina sagt, dass sie nicht sehr geneigt ist nach Philadelphia zu gehen; vielleicht wäre es nützlicher, mal zwei Wochen nach NY zu gehen oder einen Sommer im Osten zuzubringen. Ich beginne ernstlich am Philadelphia Plan zu zweifeln.

Im Bett geblieben. Nur aufgestanden für mein Seminar nachmittags. Ina fährt mich hin und zurück; ich gehe vorsichtig mit Stock.

Im Bett. 🕮

Wieder auf; nicht ausgegangen, aber viel am Schreibtisch.

Abends Departmentseminar: HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne: über seinen Gottesbegriff. Er stellt Parallelen auf von solchen Paaren wie: absolut – relativ, konkret – abstrakt, früher – später, Ursache – Wirkung; alles sehr vage und vieldeutig.

Nach dem Seminar kommt Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler mit hierher. Über mögliche Themen für seine MA These. Vielleicht: Interpretation von „Wahrscheinlichkeit“ bei den klassischen Autoren.cBeim 3.III. steht ein leerer Eintrag mit im Datum.

11 ½ – 1 mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph gesprochen, in seinem Office. Er sagt: sehr gute Chance, dass ich nächstes Jahr ein Quarter frei bekomme, vielleicht Herbst. Dafür erkläre ich, dass ich nicht nach Philadelphia gehen werde. [siehe meine Blätter!]13Blätter ???

Abends Departmentseminar: ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph über SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Ethik. Ganz gut gesprochen (Aussprache noch nicht gut).

ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph hier; seine Freunde in Holland wollen meine Meinung über „Syn“ wissen.

Nachmittags Diskussion hier über mein „MeaningB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947, mit PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph.

Nachmittags Departmentsitzung in unserem Office über Fellowships. 3:30 – 5:30.

Abends Departmentseminar: PlochmanPPlochmann, George Kimball, *1914, am. Philosoph über duty und responsibility.

Zu FusslerPFussler, Herman H., 1914–1997, am. Bibliothekar; Spencer Mikrofilmreader angesehen; er ist gut. Das Bild ist schärfer als ich dachte. Er meint, die Bibliothek will den Reader nicht verkaufen (obwohl seit Jahren unbenutzt).

Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer hier. 🕮

Angefangen Term Papers zu lesen.

Letztes Seminar „Prob.“

Ferien bis Di. –Alle Bücher aus Storage (22 Pappkisten) kommen her (Transport ca 14 $). Wir wollen Regale aufstellen, aber viele Bücher verkaufen, wenn möglich. – Abends kommt Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank; er und Ina stellen große Regale im Schlafzimmer auf. – Term Papers gelesen.

Abends BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Term Papers gelesen.

Heute und die folgenden 3 Tage nachmittags BreachPBreach, Student hier, ein Student, den BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph kennt. Er hilft Bücher auspacken und einordnen. – Er verlangt 70 C., ich gebe ihm 80 C.

Immer noch Term Papers gelesen. Endlich fertig.

Abends Departmentseminar: Richard HockingPHocking, Richard B., 1906–2001, am. Philosoph, Sohn von Agnes und William Ernest Hocking: Über Metaphysik von Raum und Zeit, deren Realität usw. Nicht klar, ob er von Erlebniszeit oder objektiver Zeit spricht. Ziemlich unklar. Er spricht zögernd, befangen.

Nachmittags 3:30 – 5:30 erste Vorlesung: Grundlagen Mathematik (in Swift 208); in diesem Quarter gebe ich nur einen Kurs und nur 2 Stunden! Große Klasse. – 6 – 8 Antiquar MichenerPMichener, Antiquar hier. Erst langes Gespräch über Marktlage, seine Methode usw. Er ist ziemlich emotional, macht klar, dass er indigniert sein würde, wenn ich von meinen Büchern erst manche verschenken würde! Dann besprechen wir eine halbe Reihe von philosophischen Büchern (an denen er besonders interessiert ist) einzeln und er kauft sie; durchschnittlich 45 c.

Nachmittags wieder BreachPBreach, Student hier. Wir beenden das Bücherauspacken!

Abends 7 ½ (anstatt 6 ½!) – 9 ½ (!) MichenerPMichener, Antiquar hier. Ich verkaufe ihm viele Bücher; durchschnittlich 38 c (von 5 c bis 1 $).

MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier 11 ½ – 2 ½. Er ist aus NY gekommen, 🕮 wohnt wieder bei LinkPLink, University of Chicago. Über BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik und NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss; Philadelphia; AAASIAAAS, American Association for the Advancement of Science Kongress hier im Dez.14114th Meeting, AAAS: Chicago, December 26-31, 1947, Siehe: „K-B-3“-Ordner

IV / 1947 Seit vorgestern Druck im Magen, wie von Gas, und zuweilen Schmerzen. Gestern abend Milk of Magnesia genommen, heute Stuhlgang. Heute nachmittag schlechter. – Abends Departmentseminar: HuttenPHutten, Ernest Hirschlaff, 1908–1996, dt.-am. Physiker und Wissenschaftsphilosoph: Zeitbegriffe in der Physik. Versuche, Richtung und Zeit auf 2. Hauptsatz zu basieren; aber der gilt nicht genau. Kurz über die fantastischen Ideen von MilnePMilne, Edward A., 1896–1950, engl. Mathematiker und Astrophysiker.

Nachmittags 2 Stunden Vorlesung. Danach ins Bett. Stärkere Schmerzen. Grießbrei (die vorigen Tage allerhand sonst gegessen).

Heute und die folgenden Tage nicht mehr Schmerzen, aber Magen fühlt sich ungemütlich. Besonders spät nachmittags; durch Essen wird es meist besser. Ich esse Zwieback, Grieß, Suppe usw.

QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neues Logikbuch gelesen (mimeograph)BQuine, Willard Van Orman!1950@Methods of Logic, New York, 1950.15Vermutl. MS von Quine, Methods of Logic.– Abends 8 – 10 MichenerPMichener, Antiquar hier; kauft für 35.– Bücher; durchschnittlich 40 c. – Auf einmal starker Durchfall, zum ersten Mal diese Woche.

Gusti DodererPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus kommt; mit ihr kommt ihre Nichte16Es muss sich um eine der beiden Töchter von Gustis Schwester Maria („Mia“) handeln, vermutlich um Giulia Maria (1925-2015), die 1947 den Nuklearphysiker Gerald J. Hine heiratete. Die Familiengeschichte von Gusti Doderer, geb. Hasterlik ist gut dokumentiert. Zu den beiden Nichten vgl. Kapitel IV (Familie Koritschoner) in: Marie-Theres Arnbom, Damals war Heimat. Die Welt des Wiener jüdischen Größbürgertums, Wien 2014. aus Springfield für heute. Auf Inas Wunsch sprechen alle Englisch. GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus bleibt über Nacht. – PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph ruft an: Herbst frei.

GustiPKalmus, Auguste, 1896–1984, genannt Gusti, öst.-am. Pianistin, Tochter von Paul Hasterlik, 1930–1938 mit Heimito von Doderer verh., ab 1949 verh. mit Ernst Kalmus erzählt von Schwierigkeiten mit ihrem ErnstPKalmus, Ernst, 1899–1962, öst.-am. Physiker, verh. mit Auguste Kalmus.17Ernst Kalmus. Sie hat große Bedenken, mit ihm nach Los Alamos zu gehen. Nach Mittagessen fährt sie ab, zurück nach NY. – Nachmittags zum ersten Mal die Lesegruppe hier; 6 oder 7 nehmen teil, meist bei beiden. (PM;BRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927 und QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) adequacy Thesen). – Abends Departmentseminar: ChildPChild, Philosoph an der University of Chicago über Soziologie der Wahrnehmung.

Nachmittags Vorlesung.

Vormittags ins Mathematische Institut; HalmosPHalmos, Paul, 1916–2006, ung.-am. Mathematiker nicht da; mit StonePStone, Marshall Harvey, 1903–1989, am. Mathematiker gesprochen, dann Library.

Nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer bringt Büchergestell zurück; zahlt seine Schulden spontan!

Briefe geschrieben. Mittags BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert hier. –WiedmanPWiedman, Vermieter kommt, bespricht Dekoration. Wir fragen wegen Untermiete für 6 Monate. Er behauptet, BradysPBrady, Roy P., Carnaps Student an der University of ChicagoPBrady, Elisabeth, verh. mit Roy P. Brady hätten vorigen Sommer 🕮 zwei andere Parties in der Wohnung gehabt! (vermutlich übertrieben.) Er sagt, er hat keine Einwendungen gegen unser Untervermieten; er wünscht aber die Leute zu sprechen, damit sie ihm versprechen, nicht weiterzuvermieten.

3 – 5 BreachPBreach, Student hier, stellt mit Ina das Bücherregal auf, das wir SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer geliehen hatten.

Mein Vortrag „Quantitative Methode“ im College Soc. Sc. Kurs (S.S. 200), 1:30 – 2:30 in Soc. Sc. 120 (der große Saal).18Vortragsmanuskript wie 6. I. 1947 (RC 110-08-16), der Titel wurde mit Bleistift auf „Quantitative Method“ korrigiert. Ich spreche lebhaft, und nachher diskutiere ich einige Fragen. HoselitzPHoselitz, Berthold F., 1913–1995, öst.-am. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler hat dies arrangiert, auf Anregung von SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer; MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat schon dort gesprochen.

3:30 – 5:30 reading Gruppe hier; heute 4 und 5 Leute. – 7:30 Departmentseminar, PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, über: Semantische Bemerkungen zum Realismusproblem. Er macht die Existenz der Universalien plausibel. Ich in der Diskussion: Man kann auch die nominalistische These so interpretieren, dass sie ganz plausibel ist (nämlich: Universalien haben nicht dieselbe Art von Existenz wie Dinge); die schwierige Frage ist, was haben die Philosophen wirklich gemeint; hierüber sollten McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph und RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann uns was sagen; RiezlerPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne Liebermann spricht, aber McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph nicht.

3:30 Vorlesung.

Gestern und heute die plasterer hier, gipsen Decke in meinem Schlafzimmer und Decke und teilweise Wände im Badezimmer.

3 – 5 SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Ich gebe ihm BuchBStern, William!1912@Die psychologischen Methoden der Intelligenzprüfung, Leipzig, 1912 von SternPStern, William, 1871–1938, dt.-am. Psychologe über Intelligenztestmethode.19Vermutl. Stern, Die psychologischen Methoden der Intelligenzprüfung. Er sagt, er hat von Tubad’s Bücher über Buddhismus gekauft, mit meinem Namen. Ich erkläre mein Interesse für indische und chinesische Philosophen. Ich erzähle auch aus dem Krieg: EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein gelesen, Rundbriefe darüber; später pazifistische Rundbriefe.20Vgl. Band 1,

10:30 – 1:15 Diskussion mit HalmosPHalmos, Paul, 1916–2006, ung.-am. Mathematiker und SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker im Eckhart Commons Room. Zunächst einige Bemerkungen zu meinem Kapitel „Estimation“.21Kapitel Estimation, Der Satz von Halmos-Savage ist ein Lehrsatz der mathematischen Statistik, der bei Vorliegen einer dominierten Verteilungsklasse ein notwendiges und hinreichendes Kriterium für die Suffizienz von \(\sigma \)-Algebren (und damit auch von Statistiken) liefert. Damit ist der Satz von Halmos-Savage ein Hilfsmittel, um zu überprüfen, ob gewisse Funktionen eine Datenkompression ohne Informationsverlust ermöglichen. Dann allgemein über Zweck und Anwendung von Schätzungen. Beide sind skeptisch über 🕮 induktive Logik, aber interessiert.

Nachmittags SchoenrichPSchoenrich, Carlos, 1912–2002, am. Psychologe, verh. mit Edyth Schoenrich hier. Ich mache Bemerkungen über sein ms über ideale Typen; er will vielleicht darüber Doktorthese bei RedfieldPRedfield, Robert, 1897–1958, am. Ethnologe schreiben.22Erläuterungen ???

3:30 – 5:30 Lesegruppe hier; 5 Studenten; über PM und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). – Abends Departmentseminar: Vortrag O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph über sense data. Ich sage: Hypostatisierungen; die puzzles (z. B. speckled hen) verschwinden, wenn wir stattdessen über Zustände des Organismus sprechen, normalerweise hervorgerufen durch gewisse Dingsituationen.

Nachmittags Vorlesung.

Nachmittags Diskussion hier über mein „Meaning“-BuchB1947@Meaning and Necessity, Chicago, 1947: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris (zum ersten Mal), PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris fragt über Beziehungen zwischen meinen Begriffen, z. B. Proposition, und seinen „significa“; ich sage, mir scheint, ich meine dasselbe, auch wenn ich andere Aussagen darüber mache.23Erläuterungen ???

In der Früh spüre ich Rücken, gehe aber noch mit Marni spazieren. Vor dem Mittagessen, am Schreibtisch, plötzlich heftiger, sodass ich mich schnell hinlegen muss. Der Schmerz scheint unangenehmerweise mitten im Rückgrat. Aber da die Muskeln beiderseits besonders empfindlich sind gegen Fingerdruck, nehme ich an, dass es doch nur in Muskeln oder Nerven ist. Ich sitze noch auf zum Mittagessen, mit Gürtel (den ich zum Spaziergang an hatte, wie gewöhnlich; aber nicht zu Hause, wie gewöhnlich). Dann bleibe ich im Bett. –ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; nachmittags im Bett Briefe diktiert.

Nachmittags Teeparty hier: RiezlersPRiezler, Kurt, 1882–1955, dt. Diplomat und Philosoph, verh. mit Marianne LiebermannPLiebermann, Marianne, *1885, Tochter von Max Liebermann, verh. mit Kurt Riezler, PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph und Frau, O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph. PapPPap, Arthur, 1921–1959, schweiz.-am. Philosoph ist aus Zürich, seine Frau halb amerikanisch, halb englisch; sie möchte viele Kinder und Tiere haben. O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph sagt, dass ihr Weihnachtsgeschenk (der Stock „Zigarrenraucher“) von EbersolePEbersole, Frank B., 1919–2009, am. Philosoph und StracheyPStrachey, John, 1901–1963, brit. Politiker war, und Frau Ebersole ihn brachte. – Ich liege ganzen Tag; meist im Bett, zur Teeparty auf Couch. 🕮

Diskussion mit HalmosPHalmos, Paul, 1916–2006, ung.-am. Mathematiker und SavagePSavage, Leonard, 1917–1971, am. Mathematiker. Wegen Rücken bitte ich sie, herzukommen (11 – 1). Mehr über Interpretation und Anwendung von induktiver Logik, und WaldsPWald, Abraham, 1902–1950, öst.-am. Mathematiker Spielmethode. – Nachmittags im Bett geblieben.

Meist auf Couch gelegen, mit Gürtel. – 11:40 ZuurdeegPZuurdeeg, Willem Frederik, 1906–1963, holländ. Philosoph hier; Bemerkungen über sein BuchBZuurdeeg, Willem Frederik!1946@A Research for the Consequences of the Vienna Circle Philosophy for Ethics, Amsterdam, 194624Zuurdeeg, A Research for the Consequences of the Vienna Circle Philosophy for Ethics. das er umarbeiten will. Ich erkläre Unterschied zwischen Metaphysik und Weltanschauungen, und sein Missverständnis in Teil III, dass Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis auch Metaphysik habe. ErdOriginal Ich. bleibt zum Lunch. –

Nachmittags Father BoehnerPBoehner, Philotheus, 1901–1955, dt. Franziskaner-Mönch hier; freundlicher Mann, aber nicht bedeutend, und nicht exakt. Abends in Departmentseminar: sein Vortrag über OccamPOccam, William of, 1285–1347, brit. Theologe und Philosoph und BurleyPBurley, Walter, 1274/1275–1344, engl. Philosoph, interessant, wie Burley Propositionalkalkül gehabt hat; die beide hatten modale Logik.

V / 1947 Nachmittags BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier. Er berichtet über Arbeit an Revision von meiner „Prob.“B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195025MS zu Carnap, Logical Foundations of Probability. Nur wenig Korrekturen.

Vormittags Dr. ReiersølPReiersol@Reiersøl, Olav, 1908–2001, norweg. Statistiker hier, aus Norwegen, studiert Statistik bei Cowles CommissionICowles Commission, University of Chicago. Er berichtet über IALA;IInternational Auxiliary Language Association (IALA) sie haben ihm gesagt, dass sie vielleicht noch dieses Jahr die fertige Sprache herausbringen werden. Er ist Esperantist; meint, das sei die beste Sprachform! Er ist schwerfällig, kaum je zum Lächeln zu bringen.

ms der kurzen „Erwiderung auf GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph“ geschrieben.B1948@„Reply to Nelson Goodman“, Philosophy and Phenomenological Research 8, 1948, 461–46226MS zu Carnap, „Reply to Nelson Goodman“. Vgl. TB 8. VI. 1946R.

Abends Kino (seit vielen Monaten zum ersten Mal): „The Razor’s Edge“;27„The Razor‘s Edge“(1946) von Edmund Goulding. Geschichte von MaughamPMaugham, William Somerset, 1874–1965, engl. Schriftsteller, er spielt selbst mit.

12 – 2 Departmentlunch. Über Ablehnung der Vorschläge des Departments, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph zum Chairman und full Professor zu machen. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph schlägt vor: Komitee von Vollprofessoren, zu Verhandlungen mit Administration; McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph sagt: erst abwarten Antwort der Administration auf PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Brief, dass er actingchairman niederlegt. Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane hier, tippt (80 c. pro Stunde). (Sie ist die Freundin von Mr. BreachPBreach, Student.) Sie schreibt blind, und schnell genug. Zuweilen Fehler, aber nicht schlimm. 🕮

Zu Zahnarzt GouldPGould, Dr., Zahnarzt. (Kleines Loch wird gefüllt unter einer Krone oben rechts außen; nächstes Mal reinigen; das ist alles diesmal, obwohl ich ein Jahr nicht da war.)

Mädele SchöndubePBoehm, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, geb. Schöndube, Schwester von Elisabeth Carnap, verh. mit Federico (Fritz) Boehm Rowe, jetzt BoehmPBoehm, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, geb. Schöndube, Schwester von Elisabeth Carnap, verh. mit Federico (Fritz) Boehm RoweeOriginal Boehne., hier 1194. Wir holen sie am Palmer Haus ab. Sie ist hier mit Freundin, für 4 Wochen Kurs in floral design. Sie erzählt von allen Geschwistern; Wies’chenPRusche, Luise, 1891–1945, geb. Schöndube, auch Wieschen, verh. mit Otto Hermann Rusche, Schwester von Elisabeth Carnap†1945; alle sind böse auf RuschePRusche, Otto Hermann, 1883–1972, Kaufmann, bei AEG in Mexiko, zuvor Mitarbeiter von Heinrich Schöndube, verh. mit Luise Rusche, weil er die Besitztümer der Familie billig an sich gebracht hat, um die Schulden zu decken. NenaPSchöndube, Clothilde, *1904, auch Nena, Schwester von Elisabeth Carnap sei zu egozentrisch, lasse nur ihre eigenen Ansichten gelten, höre bei anderen gar nicht zu; sie überschätze ihre künstlerischen Fähigkeiten. Bis 6h.

Mit Professor MetcalfPMetcalf, Prof. gesprochen, über I. L. Er hat auch IALAsIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Fragebogen beantwortet; aber nicht Mitglied. Er ist für Kompromiss zwischen naturalistischer und schematischer Form, gibt aber keine Einzelheiten. Er sagt, etwa 10 % der Linguisten sind heute aktiv interessiert an IL, 10 % sind entschieden dagegen, der Rest hat kein besonderes Interesse, hält es aber für möglich; jedenfalls sind die Probleme jetzt als respektabel angesehen. McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph habe ihm gesagt, dass die Frage der IL bei UnescoIUNESCO, United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization in Paris im Herbst angekommen ist, aber nicht beschlossen worden ist, jetzt etwas zu tun; er glaubt, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph halte eine künstliche IL für möglich. Er meint, dass kein anderer Professor hier aktiv interessiert ist; wohl aber eine Reihe von Studenten. BorgesePBorgese, Giuseppe A., 1882–1952, ital.-am. Historiker sei vermutlich überbeschäftigt mit dem Weltconstitutionkomitee, zu dem auch GerardPGerard, Ralph W., 1900–1974, am. Physiologe gehört.28Erläuterung ??? Giuseppe Antonio Borgese war Sekretär eines an der University of Chicago angesiedelten Gremiums, das sich für den Weltföderalismus einsetzte (Committee to Frame a World Constitution). Er möchte, dass ich mit ihm spreche, wenn weitere Sachen von IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) herauskommen.

Miss Jane ColleyPColley, Jane29Vgl. TB 6. V. 1947R, viell. ist einer der beiden Einträge ein Irrtum. zum ersten Mal hier, ich diktiere Briefe. (80 c., später 90 c. die Stunde.) Sie schreibt flink, macht einige Fehler, aber nicht viele.

Nachmittags Lesegruppe. – Abends Departmentseminar: FinchPFinch, Henry A. über mittelalterlichen jüdischen Philosophen HaleviPHalevi, Judah, eig. Jehoda ben Samuel ha-Levi, 1074–1141, span.-israel. Philosoph.fOriginal Halevy. Schließlich beteilige ich mich auch an Diskussion, über Beziehung zwischen Erlebnis und Lehre. Er ist Schüler von SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer in Philadelphia .

Zahnarzt.

Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert.

(GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat in Chic., trifft BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph, ruft aber nicht an.)

Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane. –BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat hat ihm 3200 geboten, für 1 Jahr, um HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel zu vertreten. Ich rede ihm zu, anzunehmen. 🕮

Vormittags HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hier. Über Erkenntnis, externe Relationen, eine Entität enthalten in einer anderen, usw. Ich betone, dass Erkenntnis sich auf Protokolle, nicht Dinge beziehen muss. – Nachmittags Lesegruppe. – Abends Departmentseminar: WegenerPWegener, Charles, 1921–2002, am. Philosoph über Hobbes’PHobbes, Thomas, 1588–1679, engl. Mathematiker und Philosoph Ethik.

Morgens, nach dem Waschen, Rückenknax: Ich hocke tief hinunter, um etwas aus der untersten Schublade zu nehmen, strecke beide Hände vor und beuge mich vor; plötzlicher scharfer Schmerz im Kreuz. Zurück ins Bett. Auch im Bett ist der Rücken noch empfindlich; für 2 Tage spüre ich ihn immerzu leise, zuweilen bei Bewegungen mehr.

Vor dem Aufstehen, im Bett, strecke ich, halb im Schlaf, ganzen Körper stark; plötzlich wieder Schmerz im Kreuz. Kurz darauf, flach auf dem Rücken liegend, will ich mich zur Seite schieben, um mich besser auf die Seite drehen zu können; dabei wieder Schmerz. Mir scheint, die gestrige Sache ist wieder die alte typische Geschichte; diesmal nicht nur Muskeln. (Ob gestern, bei der zu starken Beugung des Rückens etwas an einer Knorpelscheibe bricht? Oder 2 Wirbel sich berühren? Oder was?) – 10 ½ – 11 ½ReiersolPReiersol@Reiersøl, Olav, 1908–2001, norweg. Statistiker hier, sitzt bei meinem Bett. Ich habe seine Antwort auf IALAIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Fragebogen gelesen, und er meine.30Antworten ??? Auch über Aufsatz von KösterPKöster usw.31Aufsatz ??? Ich sage, dass es für beschränkte Fragen doch wohl Bedeutung hat, trotz zu kleiner Personenanzahl. Ich zeige ihm JacobisPJacob, H. neues Buch mit Hinweis auf Plan von IALAsIInternational Auxiliary Language Association (IALA) Broschüre.32Broschüre u. Buch ???– Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier; nach dem Essen diktiere ich deutsche Briefe (im Bett). – Zwischendurch BohnertsPBohnert, Herbert G., am. PhilosophPBohnert, Lee, 1919–1990, verh. mit Herbert Bohnert und Frank LundallPLunda[h]l[l], Frank. Ein sehr unruhiger Tag. – Ich lese Term Papers, eins in Spanisch! (Garc\'ıaPGarcía, Student aus Argentinien). – Abends ruft HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel aus NY an; wegen BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph; er ist auch schon von YaleIYale University, New Haven CT interviewt worden.

Mittags SingersPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen SingerPSinger, Helen, verh. mit Milton B. Singer und Morris CohenPCohen, Morris, Student hier. Ich einige Zeit auf Divan, nicht zum Essen; dann wieder ins Bett; nachmittags SingerPSinger, Milton B., 1912–1994, am. Anthropologe, verh. mit Helen Singer bei mir. – Die ganzen Tage Term Papers gelesen.

Nur zu Mahlzeiten aufgestanden. (Miss JaegersPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick Examen über Ethik ist 1h; ich gehe nicht hin.) Nachmittags Gertrud JaegerPJaeger-Selznick, Gertrude, 1915–1979, am. Philosophin und Soziologin, seit 1939 verh. mit Philip Selznick hier, 4 – 6. Sie ist glücklich über ihr Kind. Hat angefangen eine Doktorthese zu planen und schreiben, über Ironie in Literatur und Literaturkritik.33Erläuterungen ???🕮

Von jetzt ab immer zu Mahlzeiten aufgestanden; meist im Bett. – Nachmittags im Wohnzimmer gelegen; Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert.

Nachmittags Readinggruppe; dabei im Wohnzimmer gelegen. – Nachher kommt Vertreter von Mail-a-Voice, führt uns Apparat vor. Nachteil: nur 3 Minuten auf record. Ina ist sehr angetan.

Nachmittags 3 ½ – 5 ½ Vorlesung; zum ersten Mal wieder so lang aufgesessen. Infolge der Anstrengung und Spannung schwitze ich; nachher ziemlich müde, aber nicht zu sehr.

1 – 5 MädelePBoehm, Octavia, 1908–1983, auch Mädele, geb. Schöndube, Schwester von Elisabeth Carnap, verh. mit Federico (Fritz) Boehm Rowe hier. Wir geben ihr ChachasPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap letzten Brief zu lesen.34Brief ??? Sie sagt zu Ina, dass sie nicht gegen mich Stellung nehmen, wie sonst geschiedene Schwiegerfamilien, nachdem sie die Geschichte von ChristiansenPChristiansen, Broder, 1869–1958, dt. Philosoph erfuhren, gegen den sie anscheinend sind.

Vor- und nachmittags lange Gespräche mit Wilfrid SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph, Freund von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, der aus Minneapolis eigens hergekommen ist. Im Technischen sind seine Versuche schwach; aber er hat interessante Ideen und scheint beeinflussbar. Ich betone, dass es mir besser scheint, die das allmähliche Anwachsen des Wissens und die darauf basierten Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Zukunft zu rekonstruieren, als gleich Allwissenheit anzunehmen. Und ich versuche ihm zu zeigen, dass es außer ‚wahr in einer Geschichte‘ auch den semantischen Wahrheitsbegriff gibt. Mittags behalten wir ihn zum Essen.

VI / 1947 Vormittags wieder langes Gespräch mit SellarsPSellars, Wilfrid, 1912–1983, am. Philosoph; nach dem Mittagessen reist er ab.

2 – 4 Examen in Dean’s Office, für O’ConnorPoconnor@O‘Connor, Daniel J., 1914–2012, brit. Philosoph, WynnePWynne und 2 andere. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris kurz mit hierher.

Mit Marni im Park spazieren, zum ersten Mal wieder. – Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert (90 c. pro Stunde).

7 ½ – 9 ½ abends Departmentseminar: HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne wieder über interne Relationen und „Einschließen“; es ist etwas vage wie früher, und ich sage gar nichts. – Dann bis 10 ¼Departmentsitzung! KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler, T. VPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. (der im Sommer kommen wird) und ich bilden Komitee, um mit Administration über Chairman zu sprechen. 🕮

10 ½ KnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler und ich zu KimptonPKimpton, Lawrence A., 1910–1973, am. Philosoph, 1951–1960 Präsident der University of Chicago. Er sagt, dass am 12. beschlossen werden wird, ob HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago bleibt oder nicht (seine Familiensituation sei unerträglich, er kann aber nicht Scheidung bekommen).35Zwischen 1921 und 1948 war Maude Hutchins mit Robert Maynard Hutchins verheiratet und bekam mit ihm drei Kinder. Nach dem Scheitern der Ehe zog sie 1948 mit zwei ihrer drei Töchter nach Connecticut und begann zu schreiben. Es entstanden neun Romane sowie eine Reihe von Kurzgeschichten, Theaterstücken und Gedichten. Darnach sollen wir mit ColwellPColwell, Ernest, 1901–1974, am. Bibelwissenschaftler sprechen. Wir gehen dann zu PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und berichten ihm. Sa BohnertPBohnert, Herbert G., am. Philosoph hier 3 – 9 (!). Über mein ms Prob. 5 – 6 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. Einiges über seine Experimente.36Erläuterung ???

Nachmittags Miss ColleyPColley, Jane Briefe diktiert, zum letzten Mal. – Abends ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier.

Term Papers gelesen.

Vormittags DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst hier, kommt um 8h an, Abreise 1h. Ina muss sie abholen; TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris will nicht, und kommt nur zwischendurch ganz kurz. – Nachmittags Term Papers und Examen Papers gelesen.

3 ½ – 5 Norman MartinPMartin, Norman M., 1924–2016, am. Philosoph und Computerwissenschaftler, bringt Entwurf für MA These über klassische Wahrscheinlichkeitsbegriffe. –PringsheimsPPringsheims, Mieter, für letzte Besprechungen. – Mein Rücken nicht gut; durch das Schwitzen und Abkühlung sind alle Muskeln anscheinend rheumatisch, schmerzen wenn ich Gürtel trage und krampfen sich zusammen; dadurch unsicheres Gefühl. Ich versuche zu Mahlzeiten ohne Gürtel zu sitzen; aber dann wird Rücken schnell müde und wacklig.

Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin 10h, zum ersten Mal seit langer Zeit; Kurzwellen und Massage. Das tut gut. 3 ½ – 5 ½ letzte Vorlesung. Es geht ganz gut mit Rücken, wenn auch müde nachher. In der Pause mit WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph gesprochen („Warner“). – (In der Nacht twitschen die Rückenmuskeln, nervös vom Rheuma.)

10 ½ – 11 ½ Besprechung mit CouchPCouch, William Terry, 1901–1989, am. Verleger, Direktor der University of Chicago Press-PressIUniversity of Chicago Press über Prob.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950 Er will Kontrakt machen.37Carnap, Logical Foundations of Probability ist 1950 bei Chicago University Press erschienen.– Mrs. LewisPLewis, James und Frau, Mieter in Swift Hall meinen Officeschlüssel gegeben, sie will ihn mir im Dez. zurückgeben. (Sie ruft im Building Office an; sie sagen, da ist kein Record, dass ich für Schlüssel bezahlt habe; der Schlüssel ist 1944 für Rechnung der Divinity SchoolIDivinity School, University of Chicago gemacht worden.) – Abwechselnd im Bett gelesen und geschrieben, und aufgestanden und gekramt. Es geht ganz gut; ich sage Ina, dass mir scheint, 🕮gBeginn des in RC 025-91-10 ausgelagerten Teils. dass ich aufsitzen kann auf der Reise; sie macht sich Sorgen. – 4 nochmal Miss SachsPSchild, Gerda, geb. Sachs, Physiotherapeutin.

Eine nette Negerin kommt 8 – 4, macht alle Fußböden; still und fleißig. – Mittags ErnaPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap hier. Nachmittags PringsheimsPPringsheims, Mieter bringen Sachen. – 4h Duchert kurz. MecklerPMeckler, Buchhändler sieht die letzten Bücher an (an Spamer nicht interessiert, für alles übrige bietet er 10 $; er weigert sich erst, es aufzusplitten: dann: 3 für Tausendundeine Nacht, aber er will das dann doch nicht einzeln dafür nehmen; 2.50 für RathenauPRathenau, Walther, 1867–1922, dt. Politiker und Industrieller (6 Bände!), BebelPBebel, August, 1840–1913, dt. Publizist und Politiker (3 Bände) usw! Das will ich eigentlich nicht. Im übrigen viel ungebundene Bücher; die will er nur nehmen, um die anderen zu bekommen. So kommt also nichts zustande! Ich erwähne einige Preise in Adlers Katalog; er sagt, vielleicht nächstes Jahr mal wieder.)

Abwechselnd auf zum Kramen und im Bett. Nachmittags verknaxt Ina ihren rechten Fuß; mein Rücken ist auch ziemlich schwach; aber ich möchte doch lieber losfahren, da Ina sagt, dass sie fahren kann. PringsheimsPPringsheims, Mieter kommen schon, bringen das Gepäck. Der Janitor hat die schweren Sachen schon eingeladen. PringsheimsPPringsheims, Mieter helfen die letzten Sachen hinuntertragen. –4hAbfahrt nach SF. Ich sitze auf, aber der Rücken ist schwach, und durch die Erschütterungen des Fahrens fühle ich mich immer wackliger; dadurch spanne ich mich übermäßig an. Nach 21 mi (etwa ein Stunde) schlägt Ina vor, die Matratze für mich herzurichten. Ich bin erleichtert, weil ich nicht sehe, wie ich auch nur bis Aurora aushalten könnte. Alle Courts besetzt; wir wollen nicht in Hotel wegen Marni, und weil Ina mit Fuß nicht so viel Sachen schleppen kann. 10hDe WittODe Witt IA 170 mi. Cross Roads Ct., wie Juni 1942 (damals hatte ich hier den ersten kleinen Rückenknax der Reise). 3 Zimmer, nett, 6.– anstatt 9.–.

10h ab (aber erst später unterwegs Frühstück). Ich liege auf der Matratze ganz gut; Marni liegt neben meinen Füßen. In Cedar Rapids kauft Ina großen, starken, grünen canvas für Unterlage für Marni. Die ganzen Tage wolkig und kühl. Durch Überschwemmungsgebiet. 5:45 JeffersonOJefferson IA 236 mi. Green Gables (wie 1942) 🕮 (nett, einfach, 2 Zimmer, diesmal auf Nebenstraße, 4.– anstatt 5.–).

9:40 (alle Zeitangaben nach Sommerzeit, nicht Standard), Abfahrt. Lange Fahrt, Ina müde; aber wir möchten mit 2 weiteren Übernachtungen durchkommen. – 7hNorth Platte.ONorth Platte NE Wir suchen bei mehreren Courts, verlieren Zeit; viele Autos kommen an; darum nehmen wir schnell eine Cabin in dem Bezaido Court W von North Platte und gehörend zu dem eleganten CedarLodge (Cabin mit 2 dürftigen Zimmern 6.–; überteuer).

Ab 10h. Über Denver, nach Manitou SpringsOManitou Springs COCottonwood Camp wie voriges Jahr (unten am Bach; dieselbe oder ähnlich Cabin, sehr einfache 2 Zimmer, 4.–). Zum Abendessen in die Stage Coach Inn; sehr teuer.

Ab 8 ¾ (von jetzt ab Standardzeit). Über Las Vegas, um Zeit zu sparen. Die ganze Reise war kühl und regnerisch. Seit kurz nach Chic. ich immer gelegen, weil ganzes Aufsitzen zu lang und Wechseln zu umständlich. Marni liegt immer bei mir; sie ist sehr brav und geduldig, aber leckt immer; Ina wäscht die Windeln, auf denen sie liegt, aber sie trocknen nicht über Nacht bei dem feuchten Wetter. – 5:40 S. F. OSanta Fe NM Essen eingekauft. Zum Häuschen hinauf. Schlüssel passt nicht! Da YamiPYami nicht zu Hause. Ina geht hinunter zu JaberPJaber. Dann kommt YamiPYami plötzlich. Wir essen bei ihr zu Abend. Ina schläft bei ihr, weil ihr Bett hier in Storeroom abgestellt ist!

Ausgepackt. Ina nachmittags in die Stadt.hBeim 27.VI. steht ein leerer Eintrag mit im Datum.

Nachmittags und abends bei FriedmansPFriedman, Murray, 1904–1986, am. ArztPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman; dort Nathan SternPStern, Nathan/Nates, von dem sie das Grundstück gekauft haben, und der Beiträge zur Klinik leistet.iEnde des in RC 025-91-10 ausgelagerten Teils. 🕮

VII / 1947 Nachmittags kommen plötzlich Bill AubertPAubert, Vilhelm, 1922–1988, norweg. Soziologe und sein Freund Kaare HemsenPHemsen, Kaare, 1920–2006, norweg. Fotograf, ein Fotograf, der nach Hollywood will. Sie haben Auto und Zelt. Sie wollen nach Colorado, eine ghost town suchen, wo sie wohnen könnten, zum Bücher lesen, Klettern usw. Dann nach Kanada, um Immigration Visa zu bekommen. Sie übernachten hier in ihren Schlafsäcken auf dem Dach des ChalmerPChalmer Hauses.

, Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder hier zum Abendessen.

Marni zum VetWearstPWearst, Dr., Arzt, bleibt dort. Er will die wunden Stellen hinten mit Salbe behandeln und ausheilen; später erst sagt er dann, es scheint doch was krank mit Blase oder eher Niere; er gibt dann Penicillininjektion. Ina vermisst sie so, dass sie manchmal weinen muss.

mein Rücken ist viel besser hier geworden, in diesen 3 Wochen. Ich mache mehr Übungen als in Chic., und bleibe auch länger aufsitzen, wenn ich den Rücken spüre, weil ich hier nicht so viel riskiere, wie in Chic., besonders in den letzten Tagen, wo ich immer nur eine ½ Stunde auf einmal auf sein konnte, und fürchtete, die ganze Reise würde gefährdet.jBeim 12.VII. steht ein leerer Eintrag mit im Datum.

Ich spüre den Rücken etwas; bleibe aber vormittags doch auf. Nachmittags im Bett geblieben.

Wieder aufgesessen. Aber für einige Tage werde ich leichter müde als vorher.

Abends Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder hier. 🕮

Nachmittags und abends bei DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, zum ersten Mal. Sie war bisher sehr beschäftigt mit Straßen-, Wasserleitung- und Hausreparatur.

Brief an MauePGramm, Dorothea, 1896–1975, geb. Stadler, genannt Maue, verh. mit Josef Gramm geschrieben, über GittlisPGramm, Birgit, 1927–2019, auch Gittli, Tochter von Dorothea Gramm und Rudolf Carnap Verlobung.38Brief ???

 – über randomness in geordneten Bereichen gearbeitet; dann wieder zurück zu Einfügungen in Ch. IV.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195039ERl ???

Franz StögerPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap kommt. Er ist für einige Monate in Washington, für Verhandlungen wegen Anleihen. Wir nennen uns „Du“ und „Rudolf“. Er ist ganz nett und anpassend, redet viel, nicht schwierig; aber ich vermeide politische Gespräche; da er sehr konservativ, streng für Eigentum, monarchistisch.

… Ina nimmt meist FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap aus, sodass ich arbeiten kann; zuweilen sind sie im unteren Zimmer oder auf der Porch. Sie fahren nach Bandelier; über Truchas nach Taos. Er will aber nicht Indianer sehen, sondern nur Landschaft.

Einen Nachmittag und Abend mit Fr wir mit FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnapzu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Es gefällt ihm gut dort. Sie ist nett zu ihm, aber sagt ihm energisch ihre Meinung im Politischen. 🕮

Abends, FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap Abreise (wieder im Zug 3 Nächte).

YamiPYami hat die ganze Zeit 2 Gäste oben: ihr Neffe Bobby MurrayPMurray, Bob[by] (Sohn von Bob; langweilig) und Louise LyonsPLyons, Louise (mit grauem Haar, schläft in Garage, weil es die Großmutter dem Jungen verboten hat!); sie trinkt viel und wird dann zu familiär („Louise“ und „Rudolf“).

VIII / 1947 Von jetzt ab wieder ohne Gürtel im Haus; dabei fast immer gesessen; nur vor Mahlzeiten ganz kurz hingelegt, und Nap nach Mittagessen. (Zum Spaziergehen aber Gürtel angezogen.) Nach wenigen Tagen geht es sehr gut; ich merke kaum einen Unterschied, bin nicht müde besonders müde beim Sitzen. Ich mache fleißig Übungen, dreimal täglich.

Mittags Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling und Kinder hier.

Nachmittags kommt Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; er erzählt von Institut und Experimenten. Später gehen wir zu Fuß mit ihm Arroyo hinunter. Er ist gegen Ergosterin für mich, weil es möglicherweise Cancer hervorruft; er ist bereit, Versuche mit ARS Serum mit mir zu machen, wenn ich es bekommen kann; es ist nicht allgemein zugänglich.

Nachmittags wieder RuthlingsPRuthling, Maria, verh. mit Paul RuthlingPRuthling, Anita M., Tochter von Paul und Maria RuthlingPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling mit PaulPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria Ruthling (zum zweiten Mal überraschend an demselben Wochenende!) Er ist gestern von der großen Silberreise zurückgekommen. MariaPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling sagt, er hat für 3000 $ Silber verkauft; sie meint, die Hälfte davon sei Profit. Sie wollen jetzt nicht das Haus bauen, sondern lieber alles Andere in Silber anlegen. Er will für GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation ansuchen, wenn nicht zu alt; ich rate, MaisiePMaisie inoffiziell zu fragen.kBeim 7.VIII. steht ein leerer Eintrag mit im Datum.

Nachmittags in die Stadt, zum ersten Mal diesen Sommer. Haarschneider. Zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, in das Haus an Grant Avenue. Klein, aber nett (nur $ 35). Dann kommt PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama), die seit einigen Tagen aus Washington 🕮 hier ist für Ferien. Später Ina.

FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank wollten kommen; Ina hatte sie untergebracht im Haus von OrvodalesPOrvodales, wo BlodgettPBlodgett ist; heute schreiben sie: sie werden nicht kommen.

 – ManuelPManuel, Handwerker und MoysesPMoyses, Handwerker arbeiten hier. Sie bauen neue Terrassenmauer, und machen Fußboden neu in meinem Schlafzimmer und Badezimmer.

FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl kommen an, von Un Onray, Cal. Die erste Nacht schlafen sie in ihrem Auto. Dann FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in YamisPYami Garage, und KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl im Auto.

… Keine Ausflüge, nur zuweilen Spaziergänge. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist mehr im Gleichgewicht, es geht beiden gut. Ihr Beruf (Beratung für Kinder im Psychologischen Institut) tut ihr anscheinend gut. Sie bittet um offene Kritik; ich sage, dass sie viel besser ist; aber Zusammenleben würde doch wohl noch schwierig sein, wegen „strenger“ Einstellung. Sie rät mir, mich damit abzufinden, dass der Rücken zuweilen Anfälle macht, und trotzdem mich normal zu bewegen, am Schreibtisch zu sitzen usw. (Sie sagt, die Frauen von Professor CongerPConger, George P., 1884–1960, am. Philosoph haben auch oft Rückenanfälle und machen sich nicht viel daraus, nehmen dann schwedische Massage.) – Ina ist am ersten Tag dominierend mit mir, vermutlich aus Eifersucht; später mehr im Gleichgewicht. Wir beide atmen auf, wenn KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl abreist. KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl ist zwar lieb und anziehend, aber anstrengend, besonders durch eindringliches Reden.

KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl reist ab; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl bringt sie in der Frühe nach Lamy.

… FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl wohnt weiter in der Garage, ist über tags bei uns. Wir machen oft Diskussion auf der Porch; er bringt Fragen über Wahrscheinlichkeit; physikalische Modalitäten und Gesetze, und anderes. Vor dem Abendbrot zusammen 🕮 spazieren: zuweilen auf PorfiriosPPorfirio, Handwerker Hügel und drüben etwas hinunter; oder nach Apt über ridge, oft bis auf hill, einmal bis auf mountain und etwas hinüber; ins Tal und jenseits etwas über den Steinbruch hinauf. Mehrmals Sonnenbad, angeregt von FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl (voriges Jahr habe ich keins genommen), auf grüner cot Matratze (ohne cot) auf Erde bei der Terrasse.

IX / 1947 Seit gestern und besonders heute früh Zahnschmerz: der letzte Zahn unten rechts, mit großer Goldkrone, schmerzt sehr bei Berühren mit Finger, sodass ich nicht darauf kauen kann. Nachmittags zu Dr. BerardinelliPBerardinelli, Dr., Zahnarzt– er macht X-ray. Später sagt er: kein Abszess jetzt sichtbar; es mag besser oder schlechter werden; vielleicht nur mechanisch, weil ich alles auf dieser Seite kauen muss und dadurch dieser Zahn überanstrengt. Gibt mir kleine Pflästerchen (Poloris poultice) (sie werden je ½ Stunde an den Zahn gelegt). Inzwischen mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglMurray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt besucht; er zeigt uns sein neues Institut, hat aber jetzt wenig Zeit; auch Dr. MargulisPMargulis, Dr., Arzt kurz gesehen. FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt sagt: falls Zahn verdächtig, ausziehen!

Ina bringt mir noch mehr Pflästerchen vom Zahnarzt. Es geht langsam besser.

Zahn weit besser.

Keine Schmerzen mehr am Zahn bei Druck; ich schone ihn aber noch beim Kauen. – Nachmittags: HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel kommen; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl holt sie 3h in Lamy ab (El Capitan; sie haben 2 Nächte hintereinander im Zug gesessen). Sie 3 wohnen in Blodgetts Haus. Sie kommen herauf. Abends gehen wirzu kurz 🕮 zu YamiPYami; dort große Geburtstagsparty für PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama); sie sprechen mit MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama und PeachPMontgomery, Elizabeth, genannt Peach, anfangs Miss Montgomery, Tochter von Mrs. Montgomery (Mama).

Vormittags Ina mit DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel in die Stadt. Wir 3 Spaziergang und Diskussion. Nachmittags fahren sie wieder hinunter. (Wir sind froh, dass HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel so eine gute Frau gefunden hat.)

Nachmittags kommt FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; er sagt, wir sollen nicht alle nachmittags zu ihnen kommen, wie geplant, sondern abends ist AnitasPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman Geburtstagsparty, wo wir aber natürlich nicht hinkommen wollen. Er bleibt zunächst etwas hier. Dann fahren wir alle zum Blodgett Haus. Kurz alle AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman besucht (auf Inas Anstoß hin muss ich AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman einen Kuss geben!); das Haus wird besichtigt. AnitaPFriedman, Anita, verh. mit Murray Friedman recht kühl, vielleicht erschrocken, dass wir doch gekommen sind. Nates SternPStern, Nathan/Nates kommt. Wir gehen. Wir fahren dann nach Hause; Ina ist die Menschen alle müde.

Vormittags wir 3 Spaziergang und hint nachher auf YamisPYami Porch gesessen; Diskussion über analytisch usw.; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel berichtet Auffassungen von GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). Nachmittags wir alle zum Hydepark hinauf, in 2 Autos; ich mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel. Oben etwas spazieren. Dann ist es schon spät. Über Tesuque zurück; Besuchsplan von RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling wird aufgegeben, weil schon spät. (Kass.)

Für mich gearbeitet.

Vormittags alle hier. Wir drei Spaziergang und Diskussion; meist über induktive Logik. Nach Lunch fahren sie hinunter. Mit Ina verglichen.

Vormittags für mich alleine Mit Ina verglichen. Für mich gearbeitet. § 40 fertig durchgearbeitet; damit sind Kapitel I – IV fertig durchgearbeitet.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 1950

Vormittags und Lunch alle hier. Wir drei spazieren und dann auf YamisPYami Porch. Diskutiert über induktive Logik. – (Nachmittags Ina und DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel zu RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling.)

Mit Ina ms verglichen. – 5 kreisförmige Rechenschieber ausprobiert, die ich zur Auswahl bekommen habe. 🕮

Alle zusammen Ausflug ins Pecos Valley. Wo wir von der Hauptstraße abbiegen, hat FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feiglblow out, über dortPecos ins Tal; schöne Fahrt hinauf. Links (nur in unserem Auto, 5 + Marni) 5 mi ins Holy Ghost Tal, bis zum Ende. Picknick. Geauf grüner cot Matratze. Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl dort geblieben; die anderen spazieren weiter. Durchs Ggefahren, nach Cowles hinauf. Bis zum Ende der Straße. Dann Pfad weiter gegangen, am rechten Hang parallel zum Bach; keine Aussicht, aber nettes Tal. Bei Fahrt hinunter Hausbau besehen von Lloyd WrightPWright, Frank Lloyd, 1867–1959, am. Architekt; nicht revolutionär, nur überall schiefe Winkel.

HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelms über Explanation gelesen.BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1948@„Studies in the Logic of Explanation“, Philosophy of Science 15, 1948, 135–17540MS zu Hempel und Oppenheim, „Studies in the Logic of Explanation“.– Mit Ina verglichen.

HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer kommt. Er wohnt bei HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel unten. (Hatte Konferenz in NY von seiner Organisation mit Sozialwissenschaftlern; organisiert von KaplanPKaplan, Abraham, 1918–1993, am. Philosoph; kommt im Flugzeug.41Siehe: „K-B-3“-Ordner: Komplettes Programm. Projekt Rand. Conference of Social Scientists. September 14 to 19, 1947 – New York Olaf Hempel war dort. Ebenso Abraham Kaplan.) Vormittags und mittags alle hier. Wir gehen spazieren mit HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer; er erzählt einiges von seiner Organisation (es ist für die Luftwaffe; wird bezahlt durch Douglas Aircraft, damit sie höhere Gehälter bezahlen können; HelmerPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer hat 9000!), aber nicht viel, weil geheim. (Sie arbeiten über Statistik von bombing Angriffe; Abwehr von solchen; die Konferenz war über Beeinflussung der Zivilbevölkerung durch Abwehrmaßnahmen oder anderes.) Auch über seine Maschine, die random Zahlen produziert.

Alle ganzen Tag hier. Über induktive Logik. Ich erkläre meinen Aktuar. Nachmittags erkläre ich meine Definition von Sütterlinbuchstabe für geordneten Bereich, und damit „randomorder“; sie sind sehr interessiert daran.42Erläuterung ???

Vormittags Diskussion bei ihnen unten. Über „Gesetz“, „Erklärung“, nominalistische Sprache. Wir essen dort. Dann HelmersPHelmer, Olaf, 1910–2011, dt.-am. Mathematiker und Philosoph, verh. mit Eileen Helmer, danach mit Helen Mary Helmer Abreise🕮

Ganzen Tag Ausflug zum Bandelier Park, alle zusammen in 2 Autos. Ich mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, Los Alamos Straße. In Bandelier Park. Ich mit Ina am Bach hinunter zum Schwimmteich. Die anderen besichtigen Höhle und Museum. (Zum (Auf Rückfahrt planten wir Puye‚43Vermutl. handelt es sich um die „Puye Cliff Dwellings“. es ist aber zu spät.)

Wir bleiben zu Hause. Ich mache Berechnung über Ben AkibaKalkül?, im Archiv auffindbar (er kann doch gewinnen, wenn genügend PalaisPlayer? leer sind; aber das ist nur in sehr kleinem Teil der möglichen Welten.)44Erläuterung ???

Die anderen den ganzen Tag hier. Vormittags Spaziergang und Diskussion. Ich erkläre Korrektur von Ben Akiba. – Meine Bemerkungen zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempelms. über Erklärung.BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1948@„Studies in the Logic of Explanation“, Philosophy of Science 15, 1948, 135–175 Ich erkläre meine Idee über „Gesetz“ (induktive Konstituenten oder koordinierte Konstituenten werden nicht zugelassen in fundamentalen Gesetzen, wohl aber in abgeleiteten; die „große Schwierigkeit“: selbst ohne das kann ein Satz immer wahr sein und doch nicht notwendig; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel bezweifelt das zunächst. Ich: in quantitativer Physik ohne Nähewirkung könnten wir Differentialgleichungen fordern, die überall erfüllt sind; das würde die Schwierigkeit lösen; aber das gibt es nicht notwendig in jeder möglichen Welt.) Nachmittags Diskussion über Weltlage. Ich erkläre die Haltung Russlands; und dass HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook usw. das Unwesentliche betonen; HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel nimmt es mit großem Interesse auf, hat aber Bedenken. DianePHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel ist sehr links, vielleicht kommunistisch.

Wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel in unserem Auto nach Taos. Über Truchas, ich zum ersten Mal (Ina war dort mit FranzPStöger-Marenpach, Franz, 1899–1963, öst. Bankier, Bruder von Ina Carnap); hinter dem dort Picknick. Interessante Gegend; primitive Dörfer. Hinunter nach Taos. Dort Fiesta de Pueblo. Es regnet. Darum warten wir nicht auf Sonnenuntergangstanz. 6 – 8 im Dunkeln nach Hause, über Hauptstraße. HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempel erzählen von ihrem Zusammenkommen; Ina erzählt von unserem in Wien.

Wir hinunter, weil FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl nicht wohl ist. Er legt sich aufs Bett; wir diskutieren dort. Sie geben mir Punkte an für Erwiderung auf 🕮 KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else Kaufmann.B1948@„Reply to Felix Kaufmann“, Philosophy and Phenomenological Research 9, 1948, 300–30445Carnap, „Reply to Felix Kaufmann“. Nachmittags wir mit HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Diane, geb. Perlow, seit 1947 verh. mit Carl Gustav Hempelzu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst, ohne Verabredung. Sie war den ganzen Sommer beschäftigt mit Handwerkern; Anbau der Terrasse, usw.; sie ist gerade beim Hausreinigen. Wir bleiben nur zum Tee. Sie erzählt, dass ihr Sohn schreibt, dass die sozialistische australische Regierung gar keine Initiative erlaubt.

X / 1947 Vormittags fahre ich alleine hinunter, weil FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl noch nicht ganz wohl. Wir drei sitzen unter dem Baum und diskutieren. (Über Physikalismus usw.) Auch etwas über WilliamsPWilliams, Donald Cary, 1899–1983, am. Philosoph falschen Versuch einer Rechtfertigung der Induktion.46Donald Cary Williams (1899-1983) am. Philosoph. Er war gegen die Metaphysikkritik des Logischen Empirismus. Unter anderem entwickelte er eine eigene Theorie der Induktion. Williams hielt die Induktion für lösbar und verwendet dafür die Wahrscheinlichkeitstheorie. Siehe: The Ground of Induction, Cambridge, Mass. Harvard University Press. 1947.

Vormittags dort Diskussion bei FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; er ist im Bett, wieder schlechter, muss Abfahrt verschieben.

Ganzen Tag zu Hause. Ich schreibe Erwiderung auf KaufmannPKaufmann, Felix, 1895–1949, öst.-am. Philosoph, verh. mit Else KaufmannB1948@„Reply to Felix Kaufmann“, Philosophy and Phenomenological Research 9, 1948, 300–304 aufgrund von Notizen von Besprechung mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel. – Brief von WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph:47Brief ??? (1) Budget; (2) ich soll nächsten Sommer teachen. Zu (1): schwierige Überlegung, ob ich für mich selbst Gehaltserhöhung erbitten soll, wegen Unterstützung der Familie; Ina ist dafür, ich möchte lieber nicht.

Vormittags Diskussion unten. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl meint, ich soll für mich selbst sprechen im Brief an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel teilt meine Gefühle dagegen. Dort Lunch. Nachmittags: wir alle fahren zur W Seite des Reservoirhügels; spazieren dann hinauf zur Hochfläche, wo die Wiese ist, am Fuß vom M-Berg. Herunter Zurückgefahren an der Kirche Cristo Rey vorbei.

Ganzen Tag unten. Wir kommen plötzlich auf die Idee von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Mitarbeit an unserem Buch;48Buch ??? wie oben ??? ich hatte FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl schon lange gesagt, dass wir einen Dritten brauchen, der es wirklich schreibt. Wir hatten aber gedacht, HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel wäre zu sehr beschäftigt mit eigenen Sachen. Er hat aber große Neigung, es zu tun; will es noch überlegen. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl gibt ihm meine Notes.49Notes wo sind die ???Erganz🕮 HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel ist ganz aufgekratzt über den Plan. Nachmittags fahren wir drei zum SFTrail und gehen dort etwas spazieren; der Plan wird genauer besprochen. HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel müsste GuggenheimIGuggenheim Fellowship, John Simon Guggenheim Memorial Foundation bitten, Änderung des Projektes („Erweiterung“) zu genehmigen; er will das mit Nagel überlegen. – Abends zu Hause Brief an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph über Budget diktiert; 1 Stunde; ich sage nichts über mich, aber rege am Schluss allgemeine Revision der Gehaltsskala an.50Brief ???

(FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt ab, 6:30, alleine im Auto, über Denver.) HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel kommen herauf, Taxi bis unten (1 $!); ich gehe ihnen entgegen. Mittags hier. Ina fährt sie hinunter, holt DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst ab; sie hier bis 9h. Wir sitzen auf der Porch. Auch über Sozialismus (jetzt ist sie ganz dafür, besonders für Europa; voriges Mal war sie durch den Brief des Sohnes gegen die sozialistische Regierung in Australien eingestellt).

Zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel hinunter. Mit ihnen in den Hydepark hinauf; die Espen sind jetzt flammend gelb; es sieht wunderbar aus. Mittags sind sie hier. Nachmittags fährt Ina sie hinunter.

2h zu HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel, mit ihnen nach Lamy. 320 HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelPHempel, Eva, 1908–1944, geb. Ahrends, verh. mit Carl Gustav Hempel Abreise (El Capitan).

Gekramt; Briefe geschrieben.

Morgens (beim Ausschütten der Case in die Toilette) plötzlich kleiner Schmerz im Rücken. Geht aber gleich vorbei; vielleicht doch nur von Muskeln? Aufgesessen und geschrieben; aber bald müde; hingelegt; nachmittags im Bett geblieben.

Weiter gearbeitet (wieder sitzend): Durcharbeitung von Kapitel IX: Schätzung.

Nachmittags zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst (4 ½ – 10 dort!). Sie sagt, Ina soll Stelle annehmen oder machen, damit sie sich mehr befriedigt fühlt; und sie soll nicht zu viel Neigung auf Marni konzentrieren, weil das schlecht ist für beide. 🕮

Nachmittags wir zu DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst. Sie macht Abreisekram. Ich werde sehr müde dabei. Abends Dann fährt sie mit uns hinein; bringt uns noch zu FinkesPFinkes und Ernest KneePKnee, Ernest, 1907–1982, kanad. Fotograf und Familie. Er ist Fotograf, hat schöne Aufnahmen von ihrem Haus gemacht.

XI / 1947 Von jetzt ab auch Spaziergänge ohne Gürtel, geht bald sehr gut. Zu Hause immer aufgesessen, auch nach Spaziergängen und vor Mahlzeiten.

Magenbeschwerden beinahe jede Nacht. Muss Gel nehmen; auch dann noch weckt es mich oft auf.

Der erste Schnee; hält nur kurz. Aber oft länger auf den hohen Bergen.

Nachmittags in die Stadt (Haarschneider, Besorgungen.) MannPMann für Gürtel; auf seinen Rat bestelle ich neuen Gürtel mit pad.

Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. Ich sage, dass ich wage zurückzukommen, weil DjanePLavoie-Herz, Djane, 1889–1982, kanad. Pianistin, verh. mit Siegfried Hearst gesagt hat, er will keine Schwierigkeiten mehr machen mit bill. Er macht ganze Untersuchung, besonders Magen und Lunge, aber keinen X-Ray Schirm. Er sagt, physikalisch scheint Magen normal. Er wird Magensaftuntersuchung machen.

Zu Mann:PMann neuer Gürtel mit pad (er sagt, er garantiert ihn für 2 Jahre). Zu Dr. EgenhoferPEgenhofer, Dr., Arzt; meine Kurzsichtigkeit ist geringer geworden; er verschreibt neue Gläser. – Mit Ina zu Murray FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt; er zeigt uns die Klinik, und gibt Schneeketten zurück.

Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt. Magensaftuntersuchung. Ein dünner Gummi­schlauch wird durch die Nase bis in den Magen geführt, erleichtert durch Stückchen Eis. 🕮 Für eine Stunde. In den ersten Minuten unangenehm; dann gewöhnt man sich daran. Ich liege dabei, lese Buch (Warburg).51Siehe LL . Von Zeit zu Zeit kommt Assistentin und pumpt durch den Schlauch den Magensaft heraus. – Wir fahrenCañon Rd. ganz hinauf, an Kirche vorbei, durch die „Shangri La“ Siedlung, am großen Reservoir vorbei, bis zur Sperre, kurz vor dem oberen Reservoir. Es ist interessant, endlich mal die Gegend von der Nähe zu sehen, die ich so oft vom PorfirioPPorfirio, Handwerker Hügel betrachtet habe. Zurück über Cerro Gordo Rd., an PorfiriosPPorfirio, Handwerker Haus vorbei.

Tiefer Schnee (12 – 15 cm). Darum sagen wir Verabredung bei Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt ab, weil Ina nicht sicher ist, ob sie wieder heraufkommen könnte. (Die Schneeketten passen nicht, weil wir jetzt größere Reifen haben.) Schöner Spaziergang in der Sonne im Schnee über ridge, mit allen 4 Hunden.

Endlich wieder weiter an Skelett für Ch. X.B1950@Logical Foundations of Probability, Chicago, 195052Erl ???

Noch mehr Schnee, jetzt ca. 20 cm. Ungewöhnlich für November. (Darum Mo nochmal HausnerPHausner, Dr., Arzt abgesagt.)

…Ina fährt die ganze Woche nicht in die Stadt (am 19. um letzten Mal). Zuerst zu viel Schnee; später vom Schnee Straße aufgeweicht.

XII / 1947 11 zu HausnerPHausner, Dr., Arzt. Die Analyse des Magensaftes zeigt, dass die acidity abnorm hoch (20 – 40 ist normal; jetzt … – 80; nach Histamininjektion …–104). Vermutlich Magengeschwür, oder Gefahr, dass ein solches entsteht. Ursache hauptsächlich psychisch; er meint, dass meine Arbeit Schwierigkeiten verursache; ich soll ein hobby daneben haben. Er meint, dass man kein Nembutal braucht; wie ein Fakir müsse man den Schlaf durch Willen hervorrufen können (?). (1 – 2 mal Nembutal pro Woche wäre aber nicht zu viel.) Er rät Magen X-ray. 🕮 Bei Maytag Webster wire recorder angesehen.

Zu FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, für Magen X-ray. Er betrachtet es eingehend auf dem Schirm, während ich Bariumbrei schlucke. Dann bei liegend (auf Bauch und auf Rücken) viele Filme aufgenommen.

Tiefer Schnee! So können wir nicht hinunter zu FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt, für Colon X-ray.

McMurtyPMcMurty und Frau kommen im Truck, besehen das Haus. Sie telefonieren später, dass sie es doch nicht wollen.

Während ich alleine zu Hause bin, kommt TaylorPTaylor, Radioansager (Radioansager) und Frau und 2 Kinder zu Fuß herauf. Sie nehmen es schließlich doch nicht. – Ina bleibt mit Auto an der steilen Stelle stecken.

Wir gehen zum Auto; es kann nicht starten. Mehr Schnee gefallen. Wir müssen schon wieder bei FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt und HausnerPHausner, Dr., Arzt absagen. Nachmittags wird Auto abgeschleppt. Ina kommt abends in Taxi zum JamesPJames, im Montgomeryhaus Haus.

Nachmittags kommt Miss BroskiPBroski, Miss (Malerin und Komponistin) herauf, gebracht von William CooperPCooper, William und Mrs.. Sie nimmt das Haus nicht, angeblich wegen Transportschwierigkeit für Klavier. Er nimmt will es nehmen. Später kommt er nochmal herauf mit Mrs. CooperPCooper, William und Mrs. (Sozialarbeiterin, im Education Department, für School Lunche). (Er hat in Chic. Sozialfürsorge studiert; hatte gute Stellung; später hören wir, dass er sie wegen Trinken verloren hat.) Ihnen gefällt das Haus sehr gut. Er will hier Novelle schreiben, während sie zu ihrem Beruf fährt.lEs folgt ein leerer Eintrag mit im Datum.

Mittags kommen CoopersPCooper, William und Mrs.PCooper, William und Mrs. nochmal herauf, damit sie das Haus in der Sonne sieht. 🕮

Ina fährt mit YamiPYami in die Stadt. Inzwischen ist das Auto grün gemalt worden. (Der Anstreicher AnstyPAnsty, Anstreicher sollte die Batterie zum Laden bringen, das hat er nicht getan.) Trotz Ketten kann Ina an der steilen Stelle nicht herauf, weil Straße vereist. Wir gehen hinunter, backen das Auto zurück zur Gabelung. Wir gehen die neue Straße entlang, die Mrs. HughesPHughes, Mrs. soeben machen lässt.

Wir gehen hinunter zum Auto; es startet nicht, weil Batterie zu schwach. Ein Auto auf der Straße nimmt uns hinein. Endlich zu FriedmanPFriedman, Murray, 1904–1986, am. Arzt zum Colon X-ray (am Vortage zum dritten Mal Bariumsulfat geschluckt); es ist negativ. Zu Dr. HausnerPHausner, Dr., Arzt: Ergebnis: Gastritis, anscheinend kein Magengeschwür: Diätvorschriften. – Haarschneider. – Zu Fuß zu MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama, Abschiedsbesuch. YamiPYami holt uns dort ab.

Auto muss vom Arroyo in die Stadt gezogen werden. (wieder $ 5; beide Mal auf Rechnung des Clubs). Frozen fuel pump. Ina fährt zurück zum JamesPJames, im Montgomeryhaus Haus.

Wir fahren Auto herauf, zum ersten Mal seit langem. – Abends RuthlingsPRuthling, Paul, 1897–1972, verh. mit Maria RuthlingPRuthling, Maria, verh. mit Paul Ruthling alle hier. Sie waren einige Monate in California. CarmenPRuthling, Carmen, Tochter von Paul und Maria Ruthling wünscht sich zum Geburtstag Puppenwagen zu $ 6 oder 9 von Ina. Ina gibt ihr 3.–; weitere 3 soll sie von ihrem Ersparten nehmen. –YamiPYami reist ab. Sie lässt alles liegen; nicht klar, wer Hühner versorgen soll usw. Abends telefoniert sie: sie hat Mieter gefunden.

Nachmittags Ina zum letzten Mal in die Stadt.

Vormittags Skelett für Ben Akiba Kapitel fertig geschrieben.53Vgl. oben ??? Kapitel in Log Found oder Band 2 ???– Gekramt für Packen.

Mittags ist Ina schon fertig mit Packen von Koffern und Kisten. Sie fährt das Auto zum Haus hinunter, lädt alles ein (sogar den Tippstuhl) und fährt Auto wieder hinauf (für den Fall, dass es in der Nacht schneien sollte). –CoopersPCooper, William und Mrs.PCooper, William und Mrs.🕮mBeginn des in RC 025-91-09 ausgelagerten Teils. bringen Sachen herauf. –PhelpsPPhelps, der Mieter in YamisPYami Haus einziehen soll (mietfrei, dafür soll er die Tiere versorgen), bringt Sachen herauf. Aber das Wasser in YamisPYami Haus läuft nicht! Darum will er nicht mit Frau und Baby einziehen.

Das letzte Kramen und Einpacken. Abfahrt vom Haus SF 1:15. Auf der Gonzalez Straße wollen wir Schneeketten losmachen, vergessen sie auch innen aufzumachen, sie klemmen sich ein. Ina arbeitet ½ Stunde, auf dem Rücken unter dem Wagen liegend; endlich beide frei. Ina fährt zum Ford. Ich Besorgungen, treffe MamaPMontgomery, Mrs., genannt Mama in der Post. –LopezPLopez gibt uns 2 qt. Preston. Dort Abfahrt 2:45. – 4:45 in Santa RosaOSanta Rosa NM (110 mi). Santa Rosa Ct. (Am E Ende des Ortes. Nette Cabin mit 2 Zimmern, Gasheizung, 6.–.)

Da Auto oft schlecht zieht, lassen wir neue fuel pump einsetzen. 9:30 Abfahrt. In Tucumcari beim Ford lassen wir fuel line ausblasen und alles checken; es wird nichts gefunden; 1 Stunde verloren. (Von jetzt ab keine Schwierigkeit mehr mit Aut gutem Lauf des Autos.) – 6:30 C. T. ShamrockOShamrock TX Texas. (290 mi). Twenty Trees Ct. (Cabin mit 2 netten Zimmern, Gasheizung, 5.–)

Speedometer funktioniert zuweilen nicht. Wir suchen neuen bei Ford, vergeblich. 9:30 Abfahrt. Speedometer macht arges Geräusch, wir lassen die Verbindung abnehmen. In Weatherford, Okl. lassen wir neuen einsetzen (8 $ mit Arbeit). – 7:00 Tulsa, Okl.OTulsa OK (mi.); Park Plaza Ct. Am Anfang der Stadt (Nähe Eisenbahn; nette 2 Zimmer Cabin, Gasheizung, 6.50). 🕮

Hinter der Stadt Kaffee. Dann Abfahrt 9:10. – Wir merken, dass diese Route länger ist; dass wir einen Tag mehr brauchen als wir gedacht hatten. Darum fahren wir lange in die Dunkelheit hinein. Die letzten 30 mi nehmen wir Route 50 anstatt 66; das ist kürzer, aber langsamere Straße durch die Hügel, wenig Verkehr. 8:45 St. Louis Mo.OSt. Louis MO (428 mi), KingsBrothers Motelan Kreuzung von Bypass 66 mit 40 und 61. (Elegante 2 Zimmer Cabin; $ 6 anstatt 8, weil die meisten Cabins noch leer wegen Feiertag).

Abfahrt 8:20 (Record). Über Springfield, Bloomington, westlich von Joliet. 4:30 Chicago.OChicago IL (Mein Rücken hat die Reise sehr gut überstanden, sitzend. Immer den neuen Gürtel mit dem Rücken Pad. Täglich ein wenig gefahren, 1 – 1 ½ Stunde; abends nicht besonders müde.)

AAAS-Meeting.IAAAS, American Association for the Advancement of Science54Vgl. „The Chicago Meeting, December 26–31, 1947“, Science New Series, 107 (2775), 237–239. Erläuterungen; 114th Meeting, AAAS: Chicago, December 26-31, 1947 ??? Ina fährt mich zum Loop. Hotel Sherman (dort alle Sitzungen; FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl wohnen dort.) 9:30 – 2 Symposium über moderne Physik: FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank (Logik in der modernen Physik; gut), MyhillPMyhill, John R., 1923–1987, brit. Mathematiker („Kosmologie und Logik“, im Sinne von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)) leider zu schnell gelesen, sodass ich vieles nicht verstehen konnte; InfeldPInfeld, Leopold, 1898–1968, poln. Physiker („Philosophische und physikalische Entwicklung des Problems der Bewegung“; die Bewegungsgleichungen verschwinden, die Bewegung der Teilchen folgt aus den Feldgleichungen allein, er erklärt aber nicht, wie). LindsayPLindsay =? Robert Bruce Lindsay, 1900–1985, am. Physiker („PrincipleSg. Pl. ??? ofImpotence in moderner Physik“). In der Diskussion bemerke ich zu FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank: Die Metaphysiker sagten nicht selbst, dass ihre Aussagen auf Alltagserfahrungen beruhen; vielmehr deklarierten sie sie als apriori; erst wir finden durchnEnde des in RC 025-91-09 ausgelagerten Teils. Der Eintrag wird am Beginn des folgenden Konvolutes fortgesetzt.


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