68Tagebuch 1. I. 1964 – 31. XII. 1964 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 13. II. 1964

(Ich dränge Ina, endlich auf dem Papier die Berechnung zu machen, wie viel Vorteil wir von der Wiener Unternehmung haben. Sie tut es. Es stellt sich heraus, dass sie immer schon Recht hatte mit ihrer Vermutung, dass außer ihrem Flugzeugticket nur unsere Wiener Ausgaben gedeckt sind, wenn man annimmt, dass wir auch für einen Teil der per diem Gelder Einkommensteuer zahlen müssen. Darauf sage ich ihr, dass ich dann vorziehen würde, alleine nach Deutschland zu fliegen, und gar nicht nach Wien. Ich berechne, dass das 1600 $ kosten würde, gegen $ 1500 Auslagen, wenn wir beide gehen, und erst nach Wien. Mir scheint, ein ganzer Monat Hotelleben ist unerfreulich, wie sie selbst immer gesagt hat als Argument gegen die Europareise. 🕮 Sie versteht meine Gefühle, möchte mich aber nicht gern allein fahren lassen und allein zu Hause bleiben.) – Nachmittags kommt Mia 5h – . (Wir sprechen alles nochmal durch, und ich erkläre ihr ausführlich meine Neigungen und Abneigungen. Sie meint, Ina könne mich doch ohne Sorgen reisen lassen, weil die Kinder für mich sorgen würden; sie lädt Ina ein, dann bei ihnen zu wohnen, aber nicht mit Hund. Sie sagt, wenn Ina aber sich gar nicht von mir trennen wolle, solle sie mich nicht zurückhalten, sondern mit nach Deutschland gehen, auch ohne Wien; das könnten wir uns doch leisten.) – (Nachts nach 3h Magenschmerzen; ich hole mir Milch und halb und halb; das hilft.)