RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
Ich berichte: Gestern abend beim Zahnputzen plötzlich Rückenschmerz, nur momentan; aber ich erschrecke sehr. Schweißausbruch. Darum heute Office abgesagt, weil ich ja nicht diese Sitzung gefähr riskieren wollte. –Traum vom 21. morgens: Ich laufe Rampe in Haus oder Höhle hinunter, zementiert; dann mache ich weiten Sprung von Stufe zu anderer Stufe über Vertiefung im Lehmboden; ich halte mich mühsam lange in der Luft. Wie Hanno, der die Dickensche Länge ausdehnte. Wie bei Sex. Lehm: Spiel mit Agnes; ich fantasiere: ich pinkle auf den Lehm. Erinnerung: mit anderen Jungs gepinkelt über Lorbeerbaum; Agnes zetert. Ich kann nicht erinnern, wie Mutter Verbote sagte. Gespräch mit Freund (Bergmann), dass Freud sagt, man solle einem Jungen nicht Gasthof verbieten. Dabei errötete ich. Über Erröten in der Kindheit; Fritz „Koko“; auch wenn Mutter mich lobte. – Nächtes Mal wird ausfallen. Diesmal bricht er schon 12:38 ab; ich sage nichts dazu. [Ich denke: Diese Woche nur einmal, und dann noch verkürzt. Vermutlich, weil er diese Tage viel zusammendrängt. Vor einigen Wochen war ich auch