72Tagebuch 4. I. 1968 – 31. XII. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 21. I. 1968

Haim Gaifman holt mich um 11h (anstatt 10 ½) zu Kaplans. (Er ist hier visiting associate professor, hofft in Jerusalem auch bald associate professor zu werden. Er gibt hier einen Kurs in Mengenlehre; das department hat ein „Jahr für mathematische Logik“, und ihn dazu eingeladen. – Bei Kaplans ist die kleine Valery, jetzt 1 ½ Jahre; sie schaut mich so aufmerksam an. Beim Essen sagt Renée, dass ich nicht Sahnekäse und Schinken essen sollte; lieber den Doktor um Liste für Diät fragen. – Sie und David haben nicht für die Friedensparty registriert, obwohl sie es gern getan hätten; sie glaubten, dann könnten sie nicht in der demokratischen Partei bei den primar mitmachen; ich sagte, ich hätte Kalish dringend geraten, einen Brief hierüber an alle Freunde zu schicken. Sie fragen, was ich tun werde, wenn Johnson doch Kandidat wird; ich sage: Republikaner, wenn ein vernünftiger da ist, sonst demonstrations vote für McCarthy. Sie haben genau dasselbe vor. Ich sage, für Rockefeller würde ich stimmen; sie meinen: für Romney2https://en.wikipedia.org/wiki/George_Romney_1968_presidential_campaign sollte man wohl auch. – Wir sind alle erstaunt, dass Haim meint, die Vietnampolitik der Regierung sei doch richtig. Ich mache Hypothese: So wie Kemeny anti-kommunistisch ist, weil die Ungarn unter einem kommunistischen Diktator gelitten haben, so ist Haim natürlich gegen die Sowjetunion; vielleicht daher stark anti-kommunistisch. Er lehnt es zwar ab; aber David bringt zusätzliche Evidenz für meine Hypothese.)