72Tagebuch 4. I. 1968 – 31. XII. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher]

🕮

I / 1968OLos AngelesaSatzanfang am Ende des vorigen Konvoluts. Im Seitenkopf steht (Dr. Piper, Dr. Rime).sagt sie, dass keine Absicht besteht, die Miete zu erhöhen.)

Briefe diktiert.

(Hanneli nach Ojai. 12 – 10)

Gelesen. Briefe diktiert.

Briefe diktiert. Gelesen.

[Nachts Magendruck; etwas schmerzhaft; 3h Maalox1https://en.wikipedia.org/wiki/Maalox genommen und nochmal ½ Nembutal]

(Vormittags Hanneli zu Frau Jokl; ihre Gymnastik angewendet, und englische Terme dafür gelernt, damit sie es morgen Dr. Bach erklären kann.) Ich lese Putnams Artikel (über „Grundlagen der Mathematik“, nämlich, dass es keine gibt. Sehr intelligent und kundig; aber oft heftige Thesen, die fragwürdig sind.)

Nachmittags zu Dr. Piper (spray aufhören, wenn zu Ende; Vitamine fortsetzen; sagt nichts von Wiederkommen, vermutlich weil ich, anstatt nach 2 Wochen, erst nach 6 wiedergekommen bin, weil ja mit der Gürtelrose doch nichts zu tun ist.) Zu Dr. Rimer (ich soll noch 1 Woche viel Maalox nehmen; dann 2 weitere Wochen die beschränkte Diät fortsetzen; danach allmählich zu normaler Diät übergehen; auch er sagt nichts von Wiederkommen.)

(Hanneli vormittags zu Dr. Bach; sie und Mrs. Gluckson führen dem Stab ihre Gymnastik vor; die soll dann im Marathon angewendet werden.) – Nachmittags Briefe fertig gemacht, die Frau Proppacher getippt hat.

Über pr (Überlegungen des Problems der Distanzen, mit Verschmel­zung zweier Attribute. – Nachmittags getippte Briefe fertig gemacht.

Über pr (weiter). – Abends fährt Hanneli zu Dr. Bachs Haus, für Marathon. (Da will sie und Mrs. Gluckson Gymnastik machen. 🕮\(Hanneli im Marathon)\

(Hanneli ganzen Tag im Marathon.) Mittags Mia hier. (Sie richtet meinen lunch. Vorher langen Spaziergang, bis zur Bundy. Sie klagt wieder über Wim. Er erzählt ihr auch, wie aggressiv er in den Stabsitzungen ist.) – Abends nach 10 kommt Hanneli zurück. (Obwohl sie übermüdet ist, ist sie so angetan vom Erfolg, dass sie an meinem Bett stehend mir noch lange erzählt: wie sie immer mehr Leute aufgeweckt hat, es auch mitzumachen; und nachher haben ihr viele gesagt, wie gut es ihnen getan hat.)

(An pr weiter.) – Mittags mit Hanneli spazieren. (Nachts Magenschmerzen; 2 oder 3 mal Darvon.)

(Über pr weiter. Ich brauche keine neuen Parameter! Wenn die \(\gamma{}\)’s und \(\eta{}\)’s gegeben sind, so sind die Parameter \(E_{12}\) usw. eindeutig bestimmt; dieselben Parameter werden für beliebiges s genommen. Zunächst hat sich kein Hindernis dagegen ergeben.

(Weiter an pr. Die älteren folder durchgesehen, von 1959 – 62. Ich finde keinen Grund angegeben, warum die früheren approaches mit Parametern \(E_{ij}\) für Verschmelzung \(P_{ij}=P_i\vee P_j\) aufgegeben worden sind.)

(Weiter an pr). Gekramt. – 6 am TV: Präsident JohnsonState of the Nation“ Ansprache zum Kongress; 1 Stunde; nach ½ Stunde habe ich genug.

(Weiter an pr; alte folder durchgesehen.)

Überlegungen über Mengenlehre (altes ms „Über Gabelbarkeit der Mengenlehre“ gelesen, das ich zu Fraenkels Artikel in Stenographie schrieb.) – (Nachts gegen 3h heftige Magenschmerzen; zweimal Dar genommen.)

Ich lese Hochkeppels Interview mit mir, im „Monat“ vom Mai 1967, und abgedruckt in Club Voltaire, Band III. 🕮\(mit Gaifman zu Kaplans) (Zetkins)\

Haim Gaifman holt mich um 11h (anstatt 10 ½) zu Kaplans. (Er ist hier visiting associate professor, hofft in Jerusalem auch bald associate professor zu werden. Er gibt hier einen Kurs in Mengenlehre; das department hat ein „Jahr für mathematische Logik“, und ihn dazu eingeladen. – Bei Kaplans ist die kleine Valery, jetzt 1 ½ Jahre; sie schaut mich so aufmerksam an. Beim Essen sagt Renée, dass ich nicht Sahnekäse und Schinken essen sollte; lieber den Doktor um Liste für Diät fragen. – Sie und David haben nicht für die Friedensparty registriert, obwohl sie es gern getan hätten; sie glaubten, dann könnten sie nicht in der demokratischen Partei bei den primar mitmachen; ich sagte, ich hätte Kalish dringend geraten, einen Brief hierüber an alle Freunde zu schicken. Sie fragen, was ich tun werde, wenn Johnson doch Kandidat wird; ich sage: Republikaner, wenn ein vernünftiger da ist, sonst demonstrations vote für McCarthy. Sie haben genau dasselbe vor. Ich sage, für Rockefeller würde ich stimmen; sie meinen: für Romney2https://en.wikipedia.org/wiki/George_Romney_1968_presidential_campaign sollte man wohl auch. – Wir sind alle erstaunt, dass Haim meint, die Vietnampolitik der Regierung sei doch richtig. Ich mache Hypothese: So wie Kemeny anti-kommunistisch ist, weil die Ungarn unter einem kommunistischen Diktator gelitten haben, so ist Haim natürlich gegen die Sowjetunion; vielleicht daher stark anti-kommunistisch. Er lehnt es zwar ab; aber David bringt zusätzliche Evidenz für meine Hypothese.)

Nachmittags Gertrud und Kostja Zetkin hier. (Zum ersten Mal seit Winter oder spring 1965, also beinahe 3 Jahre. Sie haben inzwischen Reisen nach Europa gemacht, sogar nach Libya in Nordafrika, wo höchst interessante Tempel usw. aus der römischen Zeit sind. Ich erzähle von Plänen für Wohnstifte Dießen und München. Sie waren in Mexiko, auch in Oaxaca, das ihnen besonderen Eindruck gemacht hat; sie haben dort Nena kennengelernt. 🕮\(Zeisel)\ Zetkins erzählen von amerikanischen jungen Leuten, die sich an ihrer bay angesiedelt haben, und Gelegenheitsarbeit tun; etwas hippie ähnlich gekleidet, aber anscheinend fleissig arbeitend; vermutlich darunter auch draft evaders3https://en.wikipedia.org/wiki/Draft_evasion_in_the_Vietnam_War. Ferner hat sich ein einsamer Norweger dort angesiedelt; sie mögen ihn sehr gern; im Sommer geht er mit einem Assistenten nach Alaska, um für Uranium zu prospekten. Im Winter wohnt er in ihrer Gegend, ganz allein. Hat mehr Bücher dort als ich, darunter auch welche von mir!)

Ich lese Montague’s ms „Pragmatik und intensionale Logik“. (Er spricht auch von meinem Vorschlag von Quasi-Intension, ohne diesen Term; er sagt, ich machte den Fehler, die möglichen Welten zu identifizieren mit den Modellen; David Kaplan habe meinen Vorschlag akzeptiert in seiner Diss.; und dadurch leide sein System auch an gewissen Nachteilen bei Iteration von empirischen Eigenschaften von propositions; vielleicht meint er: Iteration von belief. Ich will mal mit David darüber sprechen. Mir war immer klar, dass meine modalen Sprachen die Schwierigkeiten mit iteriertem belief nicht bewältigen können; darum beschränkte ich die Sprachen so, dass solche Iterationen nicht vorkommen.) –

10 – 11 Hans Zeisel hier (er ist jetzt Professor an der Law School, U. of Chicago; dort ist man interessiert an seinen Studien über die sozialen Umstände und Wirkungen des Rechts. Er hat ein Buch über Jury geschrieben. Ich erzähle ihm von meiner Idee, dass die Juroren nicht ja oder nein sagen sollten, sondern ihre subjektive prob., gemessen am Wettquotienten. Er sagt: Die Hauptschwierigkeit ist, dass die jury eigentlich nur Tatsachenfragen beantworten sollte; dass aber immer auch Werturteile mit hinein kommen, nämlich ob die Tötung oder sonstige Tat moralisch gerechtfertigt erscheint. Er sieht Feigl öfters mal. – Er fragt mich über Physikalismus; Polanyi in Oxford vertrete die These, dass die biologischen Gesetze 🕮\(Zetkins)\ nicht zurückführbar seien auf physikalische, im Prinzip. Ich: Das wird in der Zukunft entschieden werden; aber man hat schon so vieles reduziert, dass es mir wahrscheinlich erscheint, dass man schließlich alles zurückführen wird; vielleicht sind da doch mehr Gefühlsgründe, ähnlich zu denen von Driesch im Vitalismus, bei den Gegnern des Physikalismus. – Er ist lebhaft und an vielem interessiert; es ist gut mit ihm zu sprechen.) – 3 – 8 Zetkins hier. (Kleinen Spaziergang. – Ich leihe ihnen allerhand Bücher, teils für hier, teils zum mitnehmen. – Er erzählt mit Empörung, dass ein Mann jetzt eine Biographie von Rosa Luxemburg veröffentlicht hat, wo eine Menge Briefe von Zetkin an Rosa veröffentlicht sind, ohne seine Erlaubnis. Ich sagte: Das ist doch nicht so schlimm; ich nahm an, dass es politische Diskussion war; Gertrud sagt dann aber: Kostja hatte mit Rosa eine intime Beziehung, und die ganzen Liebesbriefe und viel Persönliches ist da veröffentlicht. Er überlegte, als er Deutschland verlassen musste, was er mit den Briefen tun solle; er überlegte Vernichten, aber das tat ihm doch zu leid; er wollte sie weder in Deutschland noch in Russland lassen, und gab sie einem Institut in Warschau; dort hat der jetzige Autor sie unter all den historischen Dokumenten auch gefunden. – Sollen um 6 fortgehen, aber Hanneli bittet sie, hier zu bleiben, und wir essen um 6 ½. Dann um 7 sehen wir TVim Kreis4 Brinkley4https://en.wikipedia.org/wiki/The_Huntley%E2 %80 %93Brinkley_Report.)

ms J M Brown über neues Physiksystem zu Ende gelesen. (Sehr ingeniös gemacht, mit nur einer Art von Grundpartikeln, „brutinos“; ich bin aber nicht genug versiert, um es zu beurteilen.) –Shimony ms über „Wissenschaftliche Inferenz“ gelesen. –Schlechte Nacht: Ich wache auf 3h mit Magenschmerzen, mache Atemübungen und große Übungen, 2 \(\times \) Darvon gegen Schmerz; 🕮\(zu Dr. Kulka) (Zetkins Abschied)\ inzwischen lese ich; erst vor 7 kann ich wieder schlafen. Auch Maalox genommen.

3 – 8 Zetkins hier zum letzten Mal. (Ich erzähle ihnen von Chomsky und seinem Anarchismus; in Spanien sei das gut durchgeführt worden; aber ich glaube, Planung muss im wesentlichen zentral sein. Aber da sind verschiedene Grade möglich. Ich erinnere Kostja daran, dass er mir Rosa Luxemburgs Büchlein über die russische Revolution damals geschenkt hat; der Herausgeber spricht in der Einführung über die Unterschiede zwischen ihrer demokratischen Idee von Sozialismus und Partei, und er wollte die Partei auf die Elite beschränken und einen kleinen Kreis führender Männer. Ich sage, ich bin heute pessimistisch über Durchführung des Sozialismus in der Welt, weil die Arbeiter in den industriellen Ländern nicht arm sind, und die „Kolonien“, z. B. Südamerika für USA, machtlos sind; und Washington jede Revolution dort sofort unterdrücken würde. – Sie leben jetzt immer sehr einsam; er sagt, er verlernt das Sprechen. – Sie wollen Soblers nicht besuchen; liebe Menschen, aber doch im Grunde keine Gemeinschaft. Sie erinnert daran, dass sie Kontakt mit der Freischar hatte; sie will wohl die gemeinsame Basis in der Jugendbewegung betonen. – In Hannelis Gästebuch schreiben sie nur ihre Namen; wir bestärken sie darin; Gertrud sagt zu mir: Du weißt ja schon, wie viel Du uns bedeutest. – Wir nehmen herzlichen Abschied, mit allseitigen Küssen.)

11 ½ – 2 zu Dr. Kulka (zum Glück hatte Hanneli Melba Toast und Magercremekäse mitgenommen; sonst hätte ich kaum etwas zu essen gehabt. Später kommt Frau Gisela Stein; ihr verstorbener Mann war Dr. in Wien, aktiv in sozialdemokratischer Partei. Wir sprechen meist über Politik; Dr. Kulka ist sehr besorgt, ob Johnson vielleicht den Zwischenfall mit dem „Pueblo“ intelligence Schiff bei Nordkorea5https://en.wikipedia.org/wiki/USS_Pueblo_(AGER-2) benutzen will als Vorwand, Krieg zu erklären, und dadurch große Rechte zu 🕮\(David, Gaifman)\ bekommen für Unterdrückung von Friedensbewegung. – Wir machen langen Spaziergang in Richtung zum Strand, aber nicht ganz hin.)

Shimony ms gelesen. (Hanneli ist nach Ojai; sie berichtet, dass es Erika viel besser geht; sie ist jetzt wieder fleissig in ihren Arbeiten. Sie möchte gerne im Sommer mit Jim und einer Lehrerin Francoise… reisen, entweder hier im Lande, oder noch lieber nach Deutschland; Jims Mutter wünscht es für Jim, und wünscht sehr, dass Erika mitkommt, weil sie guten Einfluss auf ihn hat; sie würde einen großen Teil der Ausgaben für Erika decken. Nach ausführlicher Besprechung mit Hanneli sage ich auf ihren Vorschlag, dass ich bereit bin, 350 $ dazu zu geben; ich sage aber auch, dass ich dies Jahr weniger Einkommen habe, und dass ich erst im Februar von Shufro das Jahresstatement bekomme, von dem ich sehe, wie es mit meinem Vermögen steht.

Allerhand gelesen.

10 – 1 ½David und Gaifman hier. G. erklärt die Hauptidee von Cohens Beweis, dass die Negation der Continuum Hypothese auch verträglich ist mit dem Zermelo-Fraenkel AS der Mengenlehre. Er erklärt es gut und klar. Dann sprechen wir allgemein über Vorteile und Nachteile der der Akzeptierung der Continuum Hypothese. (Siehe meine Notizen in folder „Mengenlehre“.) Auch Bemerkung über die ungeheuere Größe von power sets von unendlichen Mengen; dadurch wird die continuums hypothesis zweifelhaft, und einige finden sogar den Begriff von power set bedenklich.)) – Notizen geschrieben, Überlegungen . Gelesen. 🕮\(Dr. Rimer) (Mia hier)\

Philosophische Zeitschriften gelesen, und gekramt.

II / 1968 Überlegungen über investment in Deutschland und Schweiz, weil Präsident Johnson vielleicht später Überweisungen verbieten oder besteuern will. (Wir schreiben an Chacha, sie möchte Frau Gettler fragen, ob es dort so etwas wie „Mutual Funds“ gibt. Ich schreibe an Shufro, er möchte mir von Loeb 7 M schicken lassen.) – Nach 7h telefoniert Hempel. (Sie fragen nach meiner Gesundheit. Sie wollen zum APA-Pacific Division Meeting 1. 8. – 4. 9. nach Honolulu; vielleicht vor- oder nachher zum Stanford Center; und auch nach LA. Ich sage: Alles hängt von meiner Gesundheit ab.)

Salmons Aufsatz über meine induktive Logik gelesen (sein Vortrag beim APA meeting); Notizen k geschrieben.

Leroy ganzen Tag bei mir. (Hanneli heute und morgen in Gruppe von Mrs. Selver, für body awareness und dergleichen.)

Bynum-Frege gelesen. (Hanneli hat flu; mit Fieber zu Bett geblieben; sie hatte geplant, nochmal vor- und nachmittags zu Mrs. Selver zu gehen.)

Hanneli fühlt sich etwas besser; sie geht einkaufen (und trifft Maggie Helmer im nutrition Laden). – Bücher gekramt. Briefe diktiert.)

4 zu Dr. Rimer.

Am pr-ms (endlich mal wieder, seit 6. 12. Über R 4 – 2, die 2. Regel für \(C’\) für Quasi propositions.)

Am pr-ms. – 3 – 6 ½Mia hier. (Wir sprechen die ganze Zeit zu dritt über ihre Schwierigkeiten mit Ismar. Er ist oft kritisch und zornig gegen sie; und es ist unmöglich für sie, auch mal 🕮 in einer ruhigen Zeit alles durchzusprechen. Er will sie als Mutter haben, die für ihn sorgt und ihn liebevoll behandelt, aber er ist überempfindlich gegen Kritik. Er ist auch unwillig, an den Kosten des Hauses, des Essens, Telefon, Elektrizität usw. teilzunehmen; aber er ist immer bereit, Reparaturen und Gartenarbeit zu machen; sie darf auch nur selten mal Freunde einladen. Hanneli meint, vielleicht wäre es besser, wenn sie nicht so übermässig nachgiebig wäre zu seinen Anforderungen, sondern zuweilen mal auf ihren Rechte bestände. Sie regt auch an, ob Mia nicht mal wieder Therapie nehmen möchte. Aber Mia ist gegen beides. Sie könne nicht auf irgendetwas bestehen, um nicht die ganze Beziehung zu riskieren; und sie wolle nicht wieder allein sein; sie habe vorher erfahren, wie schwierig es ist, einen Gefährten zu finden.) – Nachher sage ich Hanneli, wie stark beeindruckt ich wiederum war über ihre psychologischen Einsichten; und dass ihre Bemerkung über Therapie mich wieder daran erinnert hat, dass sie neulich mal es auch mir vorschlug. Sie sagt, wie wichtig ihr die Therapiegruppe geworden ist; Dr. Bach betont immer: Das Problem ist „Information“, d. h. die Parteien müssen einen immer wissen lassen, was in ihnen vorgeht, was für Gefühle sie zueinander haben, und besonders auch, wenn etwas beim anderen sie ärgert. Ich sage: Dass das ist wirklich sehr wichtig.

An pr.

10 – 11 Heini hier. Er ist im Auto aus Mexiko gekommen . Er redet uns sehr zu, nach Mexiko zu kommen und auch ihn zu besuchen.) Er fährt Hanneli nach Ojai und S. B. Sie kommt abends mit Autobus zurück.) – Ich an pr.

(Verlag Olms hat mir AngelelliFreges kleine Schriften“ geschickt, mit Rechnung 30 $ für 340 S! Ich gehe mit Frege k-Karten durch und trage die Bynum Nummern ein. Ich stelle fest, dass ich alle 9 wichtige von den 🕮 in dem Band enthaltenen Sachen schon habe. Ich überlege daher, das Buch zurückzuschicken.)

Wieder zurück zur pr.

Ganzen Tag an pr. (Theorem über zweite Regel.)

Ganzen Tag an pr. (Theorem über zweite Regel.)

Ganzen Tag an pr. (Über alternative Regel).

Ganzen Tag an pr. (Über alternative Regel).

Ganzen Tag an pr. (Ich merke, dass doch noch allerhand Arbeit zu tun wäre. Darum beschließe ich, diese §§ 4 C und D über ungewisse Evidenz aus dem großen msASherauszulassen, und zurückzulassen für einen späteren extra Artikel!)

11 – 2 Mia und Wim hier (lebhafte Unterhaltung über die geplante Reisesteuer nach Europa. Über die erstaunlichen Erfolge der Vietcong in den Städten von Vietnam. Beide gehen mittags mit mir spazieren. Wim empfiehlt mir 2 Artikel im letzten MR.)

Ich tue die ganzen Papiere, teils schon englisches ms (), teils Skelett und Notizen, in eine braune Mappe für späteren Artikel „Uncertain Evidence“.

Nachmittags zu Dr. Rimer. (Auch über Gallensteinoperation. Er ist dafür, aber will, dass ich zunächst noch kräftiger werde und Gewicht zunehme.)

An pr (eine neue Idee für 2 Familien; die zweite Komponente ist Produkt der \(\mathfrak{m}\)-Werte für die (anstatt bisher immer: für die E, d. h. Musterbeziehungen. Angefangen 18. 2.)

Gekramt. (Frege-Karte vervollständigt).

Gekramt. – Investmentprospekte in Deutschland studiert.

10 ½ – 2 Haim Gaifman hier. (Über Artikel mit Humburg. Dieser soll den ersten Aufsatz schreiben, 🕮 dabei aber angeben, dass G. die erste Lösung hatte. Nachher will G. dann einen weiteren Aufsatz schreiben, um weitere Ergebnisse seiner Methode anzugeben. – Über Peter Krauss; er sagt, dieser ist jetzt doch unglücklich an dem Negercollege in Florida. – Er ist lebhaft und intelligent.) – Nachmittags Erika und Jim kommen. (Er bleibtüber (Abends gehen sie aus, Abendessen und movie.) Er bleibt über Nacht hier, mit Schlafsack im Wohnzimmer.

Vormittags (während Jim noch schläft, in Hannelis Zimmer) langes Gespräch mit Erika und Hanneli über Schulwechsel (Erika möchte von der H. V. Schule fort. Sie sagt, die Zeit ausserhalb der Unterrichtsstunden ist total festgelegt. Sie möchte die Hausaufgaben machen, wenn sie will, und oft nur kurz, und dann Zeit haben für ihre eigenen Interessen; entweder in einem Schulfach; oder Bastelei und Batikarbeit und ähnlichem Bedrucken von Stoffen, oder sich Kleider nähen, und auch Kontakt mit anderen Mädchen und Knaben. Sie meint, nächstes Jahr könnte sie schon Führerschein für Auto bekommen, und dann selbständig zur Schule fahren, aber hier wohnen. Wir überlegen, wie das geht. Hanneli ist besorgt um meine Ruhe; ich sage, mit 2 Türen geht das gut, nötigenfalls kann ich meine Türe noch polstern lassen. Sie will also nur noch in Tagesschule. Sie sagt, Jaydar und die Lehrer sind viel zu sehr abhängig von dem Schul dorm, der genau über alles bestimmen will und viel zu viel durch Regeln festlegen will; z. B. wann und was für Hosen die Mädchen anziehen dürfen zu verschiedenen Zeiten und dergleichen. – Sie sagen, Universitäts high school ist an Barrington, nur ein Block S von Wilshire; dahin könnte sie sogar nötigenfalls zu Fuß gehen. Wir beschließen, allerhand Informationen einzuziehen über Tagesschulen in LA, und dann weiter zu überlegen.)

Gekramt. – 5 – 6 Kalish hier. (Er ist immer noch übermässig beschäftigt. Im department ist jetzt David 🕮\(Kalish) (M und K, und Gaifman)\ vice chairman, bekümmert sich besonders mit Studenten. Kalish selbst nimmt kaum jemals richtige Mahlzeiten, muss immer herumsausen und zwischendurch ein Butterbrot essen. – Zur Präsidentenwahl: Er würde nötigenfalls für Nixon stimmen! Denn der ist neu im Amt und könnte sich eher zu einer Kompromisslösung bereit finden als Johnson! Er glaubt, dass im Sommer Negerunruhen ausbrechen werden, und hofft, dass Neger-, Friedensbewegung zusammen arbeiten können.)

Post gelesen. –Tondl hat mir 2 Ex. geschickt und dazu Brief. Er dankt nochmal sehr für mein herzliches Begleitwort (wo ich für Verständigung zwischen West und Ost spreche, und für Einheitswissenschaft, für eine Wissenschaft, in der kein Land ein anderes ausbeuten kann, ebenso keine Klasse!)

Ditto masters korrigiert (§ 3 A, B, schon vor dem letzten Sommer von Mary getippt.)

Ditto masters korrigiert (§ 4, A, B, schon vor dem letzten Sommer von Mary getippt; das ist alles bisher Getippte.

III / 1968Tondl Buch angesehen (k geschrieben).

M., K. &Gaifmanhier für Besprechung (10 ½ – 2). (Ich zeige G. die irregulären numerischen Ergebnisse von unserer Methode mit \(\xi _{jl}\) anstatt \(\gamma{}_j\), die Kuhns mit Computer berechnet hat. Er stimmt zu; er hat allgemein Bedenken gegen meine Idee, von unten her anzufangen mit gegebenem \(\eta{}\)’s; er sagt, man muss von oben anfangen, nämlich vor Verteilung im Strukturraum. – Aber er meint, unsere frühere Methode von ca 1960 mit je 2 Prädikaten verschmolzen in jeder Komponente könnte doch vielleicht gut sein. –G. berichtet, dass Tarski gestern nach seinem Vortrag im Gespräch sich für Johnson und den Vietnamkrieg ausgesprochen hat; Kalish hatte mir schon gesagt, dass Tarski und Church reaktionär seien. Tarski sagt: Auch wenn es eine Weltregierung gäbe, und in einem Land 90 % für Kommunismus stimmen würden, müsste die Weltregierung dagegen 🕮\(Felix Greene bei Lomax)\ eingreifen, und es mit Weltpolizei verhindern, weil es Unterdrückung sei!) – Nachmittags gekramt. Und Notizen vom Gespräch geschrieben.

11 – 2 Mia hier. (Wim war sehr ruppig zu ihr, hat in der Wut ihre Bluse zerrissen usw. Er geht schon lange nicht mehr zum Analytiker. Oft hat er solche heftigen Anwandlungen; sie sucht ihn zufriedenzustellen, soweit sie kann. Hanneli sagt ihr, dass sie für ihn die Mutter vertritt; und sie soll nicht zu nachgiebig sein; im Grunde verlangt er unbewusst, dass die Mutter auch feste Grenzen zieht.) – Abends in Lomax Show Felix Greene6https://en.wikipedia.org/wiki/Felix_Greene (er sieht sympathisch aus, graue Haare, große Stirn, verständnisvoll; er spricht leicht, sehr vernünftig; er sieht die großen Zusammenhänge: Die Kluft zwischen den überreichen USA (6 % der Einwohner, aber 23 des Reichtums) und den armen unentwickelten Ländern wird immer größer; es werden immer mehr „Befreiungskriege“ ausbrechen, Revolutionen gegen unterdrückende Regierungen, die meist von USA unterstützt werden; unsere Regierung redet immer nur „für Freiheit und Demokratie“, aber unterstützt überall die anti-kommunistischen Generäle und reaktionären Schichten. Er sagt, er hat großen Film von Nordvietnam gemacht, für CBS; aber sie haben nur wenig davon benutzt; der Film ist jetzt sein Eigentum, und wird in Kinos gezeigt, jetzt auch in LA. siehe Sa. 9.!)

Gekramt. Briefe diktiert.

(Zum Westward Haus: zurückregistriert für demokratische Partei, damit ich für ballot und primary stimmen kann). Gekramt und Briefe diktiert.

Gekramt und Briefe diktiert.

Gekramt und Briefe diktiert (einen kurzen Brief an … und einen großen Teil des langen Briefes an Bynum musste ich nochmal diktieren, weil ich anscheinend nur die Play Taste hinuntergedrückt hatte!). 🕮\Viet­nam­film\ Nachmittags kommt Mrs. Turman (zum ersten Mal. Sie wohnt ganz nahe, in Barrington; sie wird das Diktierte tippen. Aber da sie Kanadierin ist, kann sie nicht von der Universität angestellt werden, und ich muss daher das Tippen selbst bezahlen.)

(Hanneli fährt vormittags nach Ojai und holt Erika ab. Erika geht nachmittags zum Zahnarzt. Dann kommt Jim hierher in seinem Auto. Abends essen wir alle zusammen. Ich frage Jim nach den Plänen für Europareise; sie wollen nach Frankreich, Deutschland, Italien, oft in Zelten. Jim schläft hier im Wohnzimmer für die Nacht, in seinem Schlafsack.)

Beim Frühstück mit Hanneli und Erika über das Problem der Schule. (Erika möchte im Herbst unbedingt von H.\.V. Sch. fort; die Beschränkungen sind zu gross. Z. B. ist sie jetzt begeistert für Batiken und Malen auf Stoffen; sie sagt, in der ganzen Woche kann sie nur 3 Stunden dies tun. Abends können sie nicht in das Bastelzimmer gehen, weil kein Lehrer da ist, es zu überwachen. Jaydar möchte vielleicht mehr Freiheit geben; aber der Alten board lässt das nicht zu; und viele Eltern wollen auch strengere Regeln, weil sie die Schule verantwortlich machen für das, was die Kinder tun.) – Nachmittags mit Hanneli und Dr. Kulka zum Kino Granada (9000 Sunset), Felix Greene‘s „Inside N. Vietnam (4¼-6¼). Ich bin erfreut, dass ich die Gesichter deutlich sehen kann; wir sitzen auf meinen Wunsch in der 6. oder 8. Reihe. Zuerst Schoenbrunn’s Ansprache an Geschäftsleute „Wie wir in den Krieg gerieten; sehr klare kurze Zusammenstellung der Hauptfakten seit der Zeit im II. Weltkrieg, als Ho Chi Minh in seinem Befreiungskampf gegen die Japaner unser geschätzter Verbündeter war; wie zuerst Frankreich, und später Amerika die Vereinbarungen mit Ho Chi Minh brachen, und halfen, Frankreichs Kolonialregime wieder herzustellen. Alles frei gesprochen; sehr klar und präzise. Dann Greenes Film. Wie praktisch alle Städte außer Hanoi und Haiphong zerstört sind; das tägliche Leben des Volkes. Reparaturen von Straßen und Brücken. Tägliche hunderte von Luftangriffen; oft gegen einen Ort, der keine militärische Bedeutung hat. Ho Chi Minh tritt auf, in einem Dorf 🕮\[Gespräch mit Dr. Kulka über Frau Jokl; mein Versöhnungsversuch gelingt nicht.]\ spricht er zu den versammelten Leuten. Die Menschen, Frauen, Männer und Kinder, sehen sympathisch aus, menschlich und lebendig; sehr oft singend. Greene spricht zu ihnen durch Dolmetscher. [Über Greene, siehe So, 3.!] – Nachher Dr. Kulka bei uns. [Später bringe ich das Problem der Entzweiung mit Jokls auf; ich betone, dass es meine Initiative war. Sie sagt zuerst, sie bedauere lebhaft den Bruch wegen Dr. Jokl; an Frau Jokl liegt ihr nicht so viel; und Frau Jokl habe ihr ein Unrecht getan, indem sie ihr Hilfe mit dem Auto verweigerte. Ich: Von Frau Jokls Seite sieht es anders aus; sie war wohl bereit, die Pakete auszufahren, aber sagte, dass Frau Kulka selbst die Pakete hinunterbringen müsste; Frau Jokl hat mir gesagt: Dr. Kulka hat unfreundlich gesagt: „Also dann nicht“ und aufgehängt, daher müsse Frau Kulka auch den ersten Schritt tun und sie anrufen. Sie besteht aber auf ihrer Seite; es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Frau Jokl ihr ein Unrecht antat; damals bei ihrer Reise nach Japan sei sie auf einmal zu ihr gekommen, in Japan, und habe gesagt, sie habe den Plan ihrer gemeinsamen privaten Rundfahrt durch Japan aufgegeben und doch für die Gruppenexkursion sich angemeldet. Dr. Kulka hatte dafür nicht genug Geld; Frau Jokl habe ihr Geld geliehen, dann aber später sie beschuldigt, sie habe zu wenig zurückgezahlt. Sie ist empört darüber; aber mir scheint es ganz wahrscheinlich, dass Dr. Kulka, die leichte Konfusion macht, sich dabei verrechnet hatte. Sie sagt, Frau Jokl sei sehr egoistisch; ich sage dagegen, wie sehr hilfreich sie zu mir gewesen ist. Jedenfalls ist also nichts zu machen; sie ist sehr eigenwillig und anscheinend leicht gekränkt. Hinterher erklärt Hanneli mir, dass das aus einem Minderwertigkeitsgefühl kommt; sie ist ängstlich, ob man sie kritisiert, weil sie selbst unbewusst weiß, dass sie vieles verkehrt macht. – Wir fahren sie nach Hause.]

Brief von Cohen, er möchte „ms über statistische Mechanik haben“ (er hat von Feigl darüber gehört. Ich schaue die alten Entropie mss und Notizen durch. Da ist ein Brief von Cohen in 1960 mit zurückgeschicktem ms und Angaben von Literatur, die ich noch verwerten sollte. Ich tippe Antwortbrief, dass ich damals sorgfältige Durcharbeitung plante; aber heute bin ich schon zu weit fort von dem Gebiet; 🕮\(Jokls) (Dr. Rimer)\ ich glaube nicht, dass ich nochmal daran arbeiten werde.)

Am TV: Fulbright Committee befragt Rusk7Dean Rusk, damaliger Aussenminister der USA: https://en.wikipedia.org/wiki/Dean_Rusk über Vietnamkrieg. (Meistens sind die Senatoren äusserlich höflich zu ihm. Aber einer sagt, dass, seit er vor 2 Jahren bei ihnen war, ist die Stimmung im Komitee geändert: Jetzt ist die Mehrzahl ernstlich zweifelhaft am Krieg. Sie fragen, ob es wahr ist, dass der Präsident plant, weitere 200‚000 Soldaten hinzuschicken; sie mahnen ihn ernstlich, dem Präsidenten klar zu machen, er soll keinen solchen Beschluss fassen, ohne es vorher mit Kongressführern zu besprechen.)

Gelesen und gekramt.

Ganzen Tag für Einkommensteuer gearbeitet, mit Hanneli zusammen. (Ich finde, dass BB statement über royalities (für IRS) um mehr als 500 $ zu hoch ist, und ich diktiere Hanneli einen Brief, um das aufzuklären.)

12 – 2 ½Jokls hier. (Ich berichte, dass mein Versöhnungsversuch mit Dr. Kulka ganz fehlgegangen ist. Dr. Jokl sagt, sie ist überempfindlich, und entstellt die realen Fakten, und ist schwer von ihren Ansichten abzubringen.) – Ganzen Nachmittag mit Hanneli an Einkommensteuer.

12 ½zu Dr. Rimer. (Er möchte Gallenblasenoperation noch verschieben; in meinem Alter sind doch immer risks dabei, und er möchte abwarten, bis Schmerzen auftreten, die deutlich von den Gallensteinen kommen; ferner auch, damit ich noch kräftiger werde. Ich soll in 2 Monaten wiederkommen.) – An Einkommensteuer.

(Hanneli vormittags und mittags zu bootstrap.) – Nachmittags mit Hanneli Einkommensteuer. – (Abends Feigl telefoniert (Flugplatz, zurück aus Honolulu).

Nachmittags mit Hanneli Einkommensteuer.

Etwas an Einkommensteuer. – Gekramt und gelesen. 🕮\(Norby) (Erika und Jim hier) (Oppacher gelesen) (Ich zu Mia, Wim, Frank)\

9 – 10 ½Norby hier (Einkommensteuer besprochen; zum ersten Mal Hanneli dabei. Er sagt: Für medical Ausgaben wird jetzt 3 % meines Einkommens abgezogen, auch für mich selbst! nicht nur für die dependents, wie bisher.) – Ganzen Tag noch Notizen für Steuer geschrieben, Sachen umgeordnet usw.

Überlegungen Hannelis über Einkommensteuer für die Zukunft. (Sie macht Vorschläge zum Umordnen einiger Abteilungen im Kontobuch). – Abends: Etwas steckt zwischen den Zähnen vorn unten Mitte, sehr schmerzhaft. Hanneli bringt es mit einer Nadel heraus.

Briefe diktiert. –Oppacher thesis gelesen (das Kapitel über Analytizität in theoretischen Sprachen. Veranlasst durch Finden seines Briefes von 1966, als er die Diss. schickte.)

Oppacher Diss. (von 1966) gelesen. – Nachmittags kommt Hanneli aus Ojai zurück, mit Erika und Jim. (Jim bleibt hier, schläft mit Erika im Schlafzimmer, Hanneli im Wohnzimmer!)

Weiter Oppachers Diss. gelesen (da sind erstaunliche Missverständnisse, besonders über die A-Postulate: sie seien willkürlich, keine klar adäquaten Forderungen wie für Axiome der Konsistenz usw.)

11 ½ – 2 ½ ich zu Mia und Wim. (Hanneli fährt mich hin und macht noch Spaziergang mit uns, Frank fährt zurück. – Ich frage Frank über Dollarentwertung; er sagt, sie kommt ziemlich sicher bald, und zwar Gold Preiserhöhung auf 2- oder 3-fache! Dann alle Währungen in Europa machen dieselbe Abwertung in demselben Maß; nachher sind dann die Austauschraten wieder wie vorher. Preise von Sachen sind dadurch nicht wesentlich berührt; das hängt von Konjunktur ab; aber wegen der jetzigen Unsicherheit meint er, es wäre ratsam für mich, einige Monate abzuwarten. Siehe Notizen in folder Invest Eur. Nachmittags fährt Jim die Erika nach Ojai zurück. –🕮 Abends mit Hanneli über Erika und Jim gesprochen. Gestern, wo ich erstaunt war, als sie erst um 2h nachts nach Hause kamen, waren sie in Lokal am Hollywood Boulevard, in der Nähe von Sunset Strip; dort gehen die Jugendlichen hin, Hippies und so, aber besser gekleidet als am Strip. Da ist Musik und italienische Küche, vielleicht etwas Tanzen. IchbOriginal Ob. frage, ob sie sich nicht Sorgen macht um Erika, mit Sex, auch bei der geplanten Europareise zusammen. Sie sagt: nein; es ist gut für Erika, Liebesgefühle und Zärtlichkeit zu entwickeln; und sie haben ruhig und offen miteinander über Sex, Schwangerschaft usw., gesprochen. Erika habe keinen Wunsch danach, und Jim respektiert das, obwohl er selbst schon vor längerer Zeit Sex erlebt hat. Aber Werner macht sich sehr Sorgen; er wird ein tape schicken, damit sie seine Überlegungen und Gründe ausführlich hören kann.)

1:45 zu Dr. Straatsma. (Lesefähigkeit im linken Auge wird ganz langsam schlechter; im rechten geht es schon gar nicht mehr. Druckmessung ist sehr befriedigend, ganz im Normalen. Über Operation; ich sage, Gallenblasenoperation wird vermutlich später in diesem Jahr nötig sein; ich dachte, die Operation lieber verschieben bis nachher. Er stimmt zu.)

Briefe diktiert.

Überlegungen zur neuen Auflage von „Syntax“ (Springer hat es im Brief vorgeschlagen, und wünscht neues Vorwort; ich soll auch die beiden Artikel angeben, auf die im alten Vorwort hingewiesen wird; ich will im Vorwort auch über Semantik sprechen, und Bücher angeben.) – Abends langes Gespräch mit Hanneli (zuerst über die ungewöhnlich hohe Telefonrechnung; ob sie oder Erika vielleicht manchmal vergessen, dass es long distance ist, und weiter plaudern über Unwichtiges. Sie sagt sofort, sie will diese Gespräche selbst bezahlen, aber das lehne ich natürlich ab. Und sie macht wirklich klar, dass sie bewusst jetzt ganz nahen Kontakt mit Erika halten will, weil die in einer schwierigen Periode ist. Und nun hat Werner zwei kleine Rolle tape geschickt, auf denen er alle seine Bedenken, Mahnungen und Warnung gegen Sex 🕮\(Gespräch mit Hanneli)\ gesprochen hat. Er sagt, seine Eltern waren sehr streng in solchen Fragen; und nun macht er sich sehr Sorgen und mahnt Erika: nur ja nicht Sex. Hanneli dagegen schenkt ihr Vertrauen; und aufgrund davon erzählt Erika ihr auch alles, wie sie mit dem Freund zum Strand gegangen ist, und sie sich da sehr herzlich geküsst und gekost haben; und wie sie ein andermal, bei Mädchen, die es nicht wollten, eine Zigarette geraucht hat; und so allerhand. Erika weiß Bescheid über Sex, und über Schwangerschaft und Verhütung; und gegenwärtig will sie es gar nicht; aber Jim würde es sehr gerne tun, aber gibt ihr nach. Ich bestärke sie darin, dass sie Recht hat, dem Kind Vertrauen zu zeigen; wenn sie das nicht mehr täte, würde Erika ihr auch nicht mehr so offen erzählen. – Hanneli macht sich Sorgen über ihr eigenes Leben; sie wird im Sommer 48; sie ist unbefriedigt, dass sie keinen richtigen, soliden Beruf hat, oder auf einen solchen hin studiert. Ich sage, vielleicht wird doch etwas aus der Arbeit mit Dr. Bach; sie hofft das auch, aber weiß es nicht sicher. Über unser Leben hier zusammen. Ich sage, es tut mir leid, dass ich so ein Schweigsamer bin, sie bräuchte mehr Unterhaltung, Gespräch und Aussprache; sie sagt, sie ist froh, dass sie immer zu mir kommen kann sich auszusprechen wie jetzt; und ich bestärke sie sehr darin. Sie macht sich auch Geldsorgen; ich sage ihr, das braucht sie nicht; es ist höchst unwahrscheinlich, dass das amerikanische Wirtschaftssystem einen Zusammenbruch erleidet.)

Vorwort für Springer geschrieben (für neue Auflage der Syntax, mit Erklärung von Semantik).

Im Delius Buch über „Synthetisches Apriori“8https://ixtheo.de/Record/1788453220 gelesen. – Ganzen Nachmittag 8 getippte Briefe fertig gemacht. –Norby telefoniert, dass ich etwa 13 M bar zahlen muss im April für Einkommensteuer! Daraufhin schreibe ich an Shufro, damit er 6 M hierher überweisen lässt.

Vormittags Vorworte und Briefe diktiert. –🕮\(Präsident Johnson beendet das Bomben, will nicht nomination!)\ Mittags kommt endlich von BB die korrigierten Steuerberichte über meine Honorare; ohne comment oder Brief, keine Entschuldigung; sie geben jetzt genau dieselbe Zahl an, wie ich ihnen schrieb. – Von Norby kommt schon das ausgefüllte Steuerformular (nachmittags überlege ich, ob ich seine hohe Einkommenschätzung für 1968 herabsetzen soll ; ich lasse es aber schließlich.)

Norbys ausgefüllte Steuerformulare durchgesehen und Notizen gemacht. – 6h Präsident Johnson spricht (½ Stunde: (Er wird das Bombardieren aufhören über den größeren Teil von Nordvietnam, hofft, das Ho Chi Minh zu einer Genfkonferenz bereit ist; er hat England und Russland gebeten, mit ihm die Konferenz zu machen, wenn Ho Chi Minh zustimmt. Er selbst will die Präsidentschaft weder suchen noch akzeptieren! – Später einige comments von anderen. Ich glaube, dass Ho Chi Minh sicherlich nicht jetzt Besprechung machen will, sondern erst, wenn der neue Präsident im Amt ist.)

IV / 1968 Viele comments am TV über Johnson. (Auch Kennedy spricht; er liest ein Telegramm vor, das er abends an Johnson geschickt hat; darin sagt er, er will sich mit Johnson zusammen für die Einigkeit im Lande bemühen, so wie Johnson es gesagt hatte, und möchte ihn besuchen.) Nachmittags die inzwischen getippten mss für die zwei Vorworte fertig gemacht.

TV berichtet von Saigon: (gestern haben die amerikanischen Flugzeuge Nordvietnam bombardiert; wie Johnson sagte, nicht auf Hanoi, aber doch bis 80 mal südlich davon; und der Gesamtbetrag an Bomben in diesem Tag besonders hoch, höher als vorher! Also war Johnsons Beschreibung der „deescalation“ Schwindel!) – Abends TV: Ergebnisse von Wisconsin Primary (McCarthy 55 %, Johnson 15 % (); Republikaner: Nixon 80 %!) –

Informationsmaterial für neue Auflage der deutschen „Syntax“ geschrieben. 🕮\(King ermordet) (Erika kommt für Osterferien) (M, K, G)\

(Sachen für Springer diktiert.) Buch Delius gelesen (über „formal-analytisch“ und „material-analytisch“.) – Abends will ich alleine abendessen (Hanneli ist zur Gruppe); da sehe ich im TVMartin Luther King in Memphis sprechen zu einer begeisterten Menge von Schwarzen; er spricht lebhaft und anfeuernd: „Wir werden den Umzug machen, und dann dies und das; und später die Demonstration in Washington; und wir werden erkämpfen …; keiner kann uns mehr aufhalten, wir werden gewinnen.“ Dann kommt ein Kommentator und sagt: Heute nachmittag ist King ermordet worden! Er ging aus seinem Hotelzimmer auf den Balkon hinaus; auf einmal ein Schuss; er war durch den Kopf getroffen und bald gleich tot. Ich war ganz erschüttert, weil mich seine Ansprache so stark bewegt hatte. (Dann kam Johnson und sagte lobende Worte; er wollte heute Abend nach Hawaii abfliegen für Treffen mit Leuten aus Saigon; das hat er auf morgen verschoben.)

Einiges an TV über M. L. King. –Delius gelesen. – Nachmittags Wahrscheinlichkeitsüberlegungen für morgen. (Gewichtigkeitsmittel von 2 \(\mathfrak{M}\)s, aber mit Strukturen ohne Musterbeschränkungen). – Abends 9h: Jim bringt Erika her (für die Osterferien).

Besprechung mit M, K, und G. (Über Browns ms „Physik“; Gordon sagt, er macht doch einige richtige Fehler, aber stimmt zu, dass er intelligent und ingeniös ist; er will mit Melkanoff9Wahrscheinlich Michael A. Melkanoff: https://dl.acm.org/profile/81100608271 sprechen, ob der bereit ist, B. zu beraten. – Wir gehen zurück auf unsere alte Methode mit Verschmelzung von je zwei Prädikaten, verbesserte Form von G. Ich habe im Januar einige Blätter hierüber geschrieben, Gordon nimmt sie mit.) – Nachmittags Überlegungen über 2 Familien, mit Strukturaxiom, aber doch analog zur alten Methode: lineare Kombination von 2 Komponenten. – Abends langes gutes Gespräch mit Hanneli🕮mit Hanneli: (Sie zeigt mir Erikas langen, dicken Aufsatz über Italien, mit vielen Bildern; über Bevölkerung, Arbeitszweige, Landschaft, Kunst. Sehr sorgfältig ausgearbeitet. Hanneli erzählt, dass sie auch Aufsätze geschrieben hat über ein erdachtes Mädchen, das ihr Leben verpfuscht hat und ins Meer geht, zu ertrinken; und über ein anderes Mädchen und ihre Schwierigkeiten mit Jungens. Es ist erstaunlich ge in Inhalt und Ausdruck dieser Aufsätze; Hanneli liest mir auch einiges vor. Hanneli erzählt auch von sich selbst, ihrem starken Miterleben in der katholischen Kirche. Sie sagt, Jim hat es wirklich schwierig; seine Beziehung zur Mutter ist oft nicht befriedigend, und er zweifelt oft an sich selbst. Durch Erikas Einfluss hat er das Rauchen und drugs und Sex aufgegeben; jetzt hängen beide sehr aneinander. Werner hat lange Sachen auf tape gesprochen, nicht an Erika, sondern an Hanneli, über die Gefahren von Sex, besonders auf der geplanten Reise im Sommer, wo Erika und Jim immer zusammen sind. Aber sie versucht, ihm zu sagen, dass es gut und notwendig ist, der Tochter Freiheit zu geben; sie vertraut darauf, dass Erika aus einem Entschluss den richtigen Weg für sich gehen wird. Es freut mich sehr, dieses gute Gespräch mit Hanneli zu haben; ich erzähle auch gelegentlich etwas aus meinem Leben dazu.) (Jim holt Erika um Mitternacht vom Marathon ab; das war von morgens 8:30).

Vormittags etwas an pr. – Beim Mittagessen rede ich Erika sehr zu, doch heute nachmittag mitzukommen; ich will auch hingehen, und für sie ist es doch wichtig im Zusammenhang mit ihrem gestrigen Marathon der Jugendlichen. Dr. Bach’s „Confrontation of the generations“; ein meeting der Jugendlichen, die gestern (von 8:30 – Mitternacht) im Marathon waren, zusammen mit den Eltern; es soll 1:30 – 5 sein; in Wirklichkeit 1:30 – 9! (Dr. Bach nimmt jeweils eine Familie vor; Eltern und Kinder 🕮 sitzen dann nahe bei ihm; ich sitze dicht bei ihm, damit ich besser sehen und hören kann. Bachs Assistent Marshall sitzt dabei; er stellt die Familien vor. Dann fängt eines der Kinder an, Klagen oder dergleichen vorzubringen; und die Eltern (die in Marshalls Therapiegruppe teilgenommen haben) antworten darauf. Wenn die Klage zu allgemein ist, sagt Bach: „Gib Beispiele“. Es ist erstaunlich und erfreulich, wie offen hier die Familienschwierigkeiten erörtert werden; meist stellt sich heraus, dass ein Mangel an Kommunikation der Hauptfehler ist; die Kinder, besonders die Heranwachsenden, klagen, dass sie bei den Eltern kein Gehör oder wirkliches Verständnis finden. Offenbar auch ernste Schwierigkeiten, wo ein Junge darauf besteht, dass er grass“ (marijuana) und sogar pot (drugs) nicht aufgeben will (von Zigarettenrauchen wird viel weniger gesprochen; es scheint allgemein anerkannt, dass die Jugendlichen das selbst entscheiden, dass sie rauchen. Auch hier beim meeting.) Auch die Schwierigkeiten zwischen den Eltern kommen offen heraus; das ist sicherlich schon in der Gruppe ausgesprochen und durchgesprochen worden, sodass hier weniger darauf eingegangen wird. – Um 6 wird ½ Stunde Pause gemacht; Dr. Bach führt mich zu seinem Schlafzimmer und lässt mich auf seinem Ehebett schlafen ausruhen; Hanneli bringt mir K. Nachher geht es weiter. Zu meiner Überraschung kündigt Dr. Bach unter den Familien, die drankommen werden, auch „die Familie Thost“ an; das hatte ich nicht erwartet. Dann sitzen wir drei auf dem Sofa, Erika in der Mitte zu meiner Rechten. Erika fängt an, dass manchmal traut sie sich nicht, mich um etwas zu bitten, sie fühlt sich schuldig dabei. Ich: Warum schuldig, fragen ist keine Sünde, wir überlegen es dann in der Familie. Erika: Ich fühle mich gross genug, ich möchte einfach mitbestimmen. Ich: Gewiss, Du kannst nicht einfach selbst bestimmen, aber Du hast eine Stimme unter dreien. Sie: Aber manchmal sind Schwierigkeiten. Ich (oder Dr. Bach): bitte Beispiel! Erika: Z. B. in der Wohnung; ich kann nirgends meine geliebten Arbeiten tun, Batik usw. Ich: Ja, das ist ein Problem mit der Farbtupfen und so, wegen carpet; aber wir müssen dann 🕮versuchen‚ eine Lösung zu finden; vielleicht gibt es ein Zimmer im Keller von unserem Gebäude; das könntest Du als den haben. Dr. Bach: Denk’ mal, Erika, dann bekommst Du einen eigenen den ganz für Dich. Hanneli Erika sagt, dass ihre Mutter ihr viel Freiheit gibt und Vertrauen schenkt. Hanneli sagt, dass ich ihre die Kinder ohne die engen Schranken der „bourgeoisie“ von Kindheit an aufgezogen habe, und sie erzieht Erika in demselben freien Geist; sie spielt an auf die damalige Jugendbewegung. Dr. Bach fragt mich, wie ich mich dazu stelle. Ich sage, ich stimme Hanneli zu , dass es das Beste ist, Freiheit und Vertrauen zu geben; zumal, da ich finde, dass Erika für ihr Alter ungewöhnlich gereift ist; (daraufhin sagt Hanneli Obiges über meine Erziehungsideen als sie ein Kind war.) Ich sage, für mich ist es ja leichter, die Freiheit zu geben; ich bin 2 Generationen entfernt von Erika, und da ist die Generationenspannung nicht so groß; und außerdem habe ich die Verantwortung nicht zu tragen wie die Mutter. Als wir fertig sind, spricht Dr. Bach ein paar Worte, wie erfreulich es ist, dass in dieser Familie die Probleme besprochen und zusammen gelöst werden; und dann bricht, zu meinem höchsten Erstaunen, ein langer schallender Applaus los. – Nachher war ich aber doch müde und konnte nicht mehr so gut auffassen. Das Ganze ging bis 9h anstatt 5h! Dr. Bach stellte mir verschiedene Leute mir vor und sagte, ich sei ein sehr prominenter Philosoph; 2 Männer wollten mir die Hand schütteln und ihrer Freude Ausdruck geben.) Endlich um 9 fahren wir ab. Unterwegs sage ich Erika, wie gut es doch war, dass sie mitkam, und sie sagt auch, dass sie froh ist und vieles dabei gelernt hat; ich sage, so viele Leute machten sehr unklare comments in der Diskussion, und ich war sehr erfreut, dass ihre Bemerkungen immer klar waren.

Etwas über pr (2 Familien, mit Strukturaxiom; Vergleich mit der alten Methode.) – (Mittags sagt Hanneli mir, dass Erika und Jim auf Camping­tour bis Mi gegangen sind, in die höheren Berge hinter Ojai.)

Allerhand SD gelesen. – Vormittags am TV: Martin Luther Kings Trauermarsch (150 Tausend! Von Atlanta zum Morehouse College, und dort in der Kirche Ansprache von Abernathy10https://en.wikipedia.org/wiki/Ralph_Abernathy; sehr ergreifend alles.) 🕮

An pr (Überlegung über basic Annahmen für IL). – Nachmittags allerhand gelesen. (Erika war einige Tage mit Jim Camping in den Bergen.)

An pr.– Gelesen.

Gelesen. – An pr. – Abends langes Gespräch mit Hanneli und Erika (Erika wünscht sehr, ihr eigenes Zimmer zu haben. Ob wir nicht umziehen könnten (!). Ich sage, das würde für mich sehr viel Zeitverlust bedeuten, bis hinterher wieder all mein Kram eingeordnet ist, und wo ich dann immer lange nach Sachen suchen muss. Vielleicht könnte Erika in der Nähe ein Zimmer finden; da sie mit Farben arbeiten will, für Stoffbatik usw., vielleicht ein den oder Studio. Aber sie möchte dann dort auch wohnen und schlafen, und auch sich etwas kochen können. Erika sagt gleich: Eigentlich darf sie nach den Vorschriften noch nicht allein wohnen; aber wenn jemand nachsehen kommt, wird sie einfach sagen, sie wohne dort mit ihrer Mutter, die sei nur gerade nicht zu Hause. Sie will auf einmal nicht nach Europa fahren diesen Sommer; anscheinend hat sie sich gerade sehr mit Jim gezankt am Telefon; ich sage, vielleicht fahren wir dann alle mal nach Mexiko, da wird auch Annette hinkommen. Aber Erika ist heftig dagegen: Alle die Tanten dort, sie mag sie nicht leiden und sie geht auf keinen Fall dahin. Dann macht sie wieder ein langes Telefongespräch mit Jim (der in Ventura ist); sie schreit ihn an, und dann weint sie wieder sehr. Nachher sagt sie auf meine Frage, ob da Probleme sind: Sie hat ihm gesagt, dass sie ihn hasst, aber dann wieder, dass sie ihn liebt, und alles gleichzeitig. Sie ist sehr impulsiv und heftig, und ändert schnell ihre Entschlüsse. Sie möchte im Sommer am liebsten Geld verdienen, damit sie mehr unabhängig ist und sich allerhand leisten kann.)

Erika mit geschwollenen Mandeln und Fieber im Bett. – Scholz’ SD über „analytisch“ gelesen.

Schleicherts11Hubert Schleichert (1935-2020); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Schleichert Buch ms „Semantik der Physik“ gelesen. (Über Physik weiß er gut Bescheid; aber mit der Semantik hapert es; z. B. seine Erklärung und Diskussion von 🕮\(ich bei Helmers) (Ralf Schoenman am TV)\ Tarskis Definition der Wahrheit ist ganz konfus, weil er die Anführungszeichen schlampig behandelt; er kommt zu das ist ähnlich wie bei Black.) – Nachmittags weiter in Helmers Buch „Soziologie“ gelesen. 6 – nach 8 bei Helmers. (Sie haben Er war diese Woche im Osten. Es ist beschlossen worden, das neue Institut zu machen in Middletown, Conn.12https://en.wikipedia.org/wiki/Institute_for_the_Future, assoziiert mit, aber doch unabhängig von, Wesleyan Univ. Das ist ungefähr Mitte zwischen NY und Boston, etwa 2 Stunden von NY. Sie laden mich ein, wenn ich mal in den Osten komme, in ihrem Gastzimmer zu wohnen. Sie haben eine glänzende Reihe von Namen als trustees, teils große Geschäftsleute, teils Wissenschaftler. Ein Präsident, der das ganze Geschäftliche tut. Sie haben ihr Ventura Haus schon verkauft; ihr Haus in Mulholland stehtcOriginal zu. jetzt zum Verkauf, für 64 M. – Auf ihre Fragen erzähle ich von den Altersheimen bei München. Reinhold Baer und Frau waren bei ihnen; er ist auf Vortragsreise; ein Semester in der Universität von N. M. Sie haben erzählt, dass sie mich in Schloss Elmau getroffen haben, und lassen sich davon erzählen, vielleicht wollen sie auch mal hingehen.) – Abends 9 ½ – 10 ½TVim Kreis9, die Show von Buckley13https://en.wikipedia.org/wiki/Firing_Line_(TV_program); er diskutiert mit Ralph Schoenman (Schoenman ist sehr persistent; B. versucht oft, meist vergeblich, ihn zu unterbrechen. Schoenman gibt marxistische Erklärung des amerikanischen Imperialismus in Vietnam, Lateinamerika, und überall. Er berichtet über die Sitzungen von Russells Tribunal, er selbst ist in Vietnam herumgereist, er und andere haben bezeugt, dass besonders Schulen, Kirchen, hospitals bombardiert werden; über Napalm und die antipersonellen Bomben. Buckley kann immer nur ganz kurze Zwischenbemerkungen machen; seine erste ist: Wann haben sie zuletzt eine kommunistische Regierung kritisiert? 🕮 Gleich am Anfang berichtet Buckley: Dies ist der junge Mann, der nach Presseberichten den alten Russell ganz captive hält. Dagegen sagt Schoenman: Er ist meist auf Reisen; so kann sein unheilvoller Einfluss nur telepathisch zustande kommen; außerdem gibt Russell oft Vorträge, öffentliche Diskussionen, besonders auch an TV; da kann jeder sehen, wie selbständig er denkt und noch sehr alert ist. Die Zuschauer, die man nicht sieht, geben manchmal Applaus zu Buckley, aber keinen oder nur schwachen zu Schoenman.)

Vormittags langen Brief handgeschrieben an Chacha geschrieben zum Geburtstag. –Erika geht es schon erheblich besser; sie ist meist auf dem Sofa im Wohnzimmer.

An pr (Skelett über „Annahmen“, alter § 5, beendet). – Erikas Temperatur ist beinahe normal.

An pr.Erika kommt zu mir und sagt, (ob es wohl gut wäre, wenn sie und Jim und dann beide zusammen zu Dr. Bach gingen? Es kostet pro Stunde $ 24. Ich sage: Das ist recht, das kann jedem von Euch und auch für die Beziehung zwischen Euch, von Hilfe sein. – Es stellt sich aber heraus, dass Dr. Bach erst nächste Woche kann.

An pr (ich füge noch hinzu, dass man auch universelle Gesetze als Annahmen nehmen kann; sogar auch dann, wenn \(\mathfrak{m}=0\); und gebe dann das Limitverfahren kurz an, wie in AS§ 19.) – Hanneli schreibt für uns an Lini (auf deren Vorschlag, wegen Platz Wohnstift; und wir legen 6 Schecks für 40, 240.–DM bei.)

Gespräch mit Hanneli über Erika. (Ich sage, dass ich zwar im Prinzip mit ihr übereinstimme, dass es am besten ist, Kindern große Freiheit und Selbstbestimmung zu geben. Aber ich habe doch starke Bedenken inbezug auf den Plan, dass Erika und Jim zusammen nach Europa gehen: Ich glaube, doch, dass unter den Umständen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Sex kommt, nicht sehr klein ist; ich kann mir doch 🕮\(zu Dr Kulka)\ vorstellen, dass unter solchen Umständen die Versuchung für Jim sehr gross ist, und dass Erika seinem Wunsch nachgibt aus Liebe zu ihm. Hanneli sagt, dass das wohl so ist, dass aber Beschränkung von ihrer Seite gar nichts helfen würde; das würde im Gegenteil Erika dazu drängen, es doch zu tun, aus Zorn gegen die Beschränkung; nämlich es irgendwann und irgendwo hier mal zu tun, auf einem Ausflug mit Jim. Erika hat ihr erzählt, dass sie gelegentlich auch Zigaretten rauchen mit anderen zusammen probiert hat; das würde sie nicht erzählen, wenn sie erwartete, dass Hanneli mit Entsetzen und Verboten reagieren würde. Sie sagt, es ist heute eben gar nicht mehr möglich, die jungen Menschen durch Verbote zu beschränken; wenn sie etwas wollen, tun sie es doch auf jeden Fall, wenn nötig heimlich. Und es ist besser, wenn es nicht heimlich ist; sie hofft, auf diesem Wege in nahem Kontakt mit Erika zu bleiben.) –pr (ms für 4 CBasic assumptions“; ganzen Tag.)

Ganzen Tag pr (ms für § 4 C). – Erika ist meist auf jetzt.

12 – 2 mit Hanneli und Erika zu Dr. Kulka. (Dort der Architekt Woblin (?), der ihr Haus gebaut hat, und Frau …, später Herr und Frau Schäfer. Ich sage, ich bin noch unentschieden zwischen McCarthy und Kennedy; McCarthy scheint mir im Charakter besser, aber vielleicht hat doch nur Kennedy eine wirkliche Chance, Präsident zu werden. Sie meinen, auch McCarthy; er habe sehr viel Anhang gefunden. – Wir hatten gehofft, diesmal auf der Veranda sitzen zu können, aber es ist zu kühl. – Nachmittags kommt Jim (Hanneli sagt mir, er bleibt wahrscheinlich über Nacht. Erst zum Montag lunch sagt man mir, dass er schon abends wieder nach Hause gefahren ist.) 🕮\Erika zum Doktor, wegen Mandeln)\

Vormittags Briefe fertig gemacht. Nachmittags an pr. (Mittags kommt Erika endlich klar heraus, warum sie nicht in Ojai Schule bleiben will: Jaydor habe ganz versagt; er hat nie Zeit, mit den Schülern zu sprechen; sie hat ihn mal angerufen, um eine Verabredung, wann sie etwas Bestimmtes mit ihm besprechen will; er hat sofort gesagt: jetzt keine Zeit und ist später nie mehr darauf zurückgekommen; alle „hassen“ ihn! Das hat sie früher immer beschönigt, auf meine Fragen hat sie früher gesagt, es sei immer noch nicht richtig; aber erst jetzt stellt sich heraus, dass sie sehr unbefriedigt ist. Aber sie sagt auch: Sie will überhaupt nicht mehr boarding Schulen, weil man da nicht genug Freiheit hat. Dass sie herkommen will, hängt wohl auch damit zusammen, dass Jim jetzt in Ojai seinen Abschluss macht.) – (Noch Erika mit Hanneli zum Halsdoktor. Er sagt: Operation der Mandeln ist jetzt nicht nötig, hat was zum Anschmieren verschrieben; sie soll in einigen Monaten wieder zu ihm kommen.)

Ganzen Tag an pr. (12 Erika zu Dr. Bach, zur Einzelstunde (24 $); er hat ihr vorgeschlagen, auch zu seiner Jugendgruppe zu kommen; und sie möchte auch mal zusammen mit Jim zu ihm kommen, wegen der Probleme zwischen ihnen beiden. Ich sage, ich habe soviel Gutes aus Therapie bekommen, dass ich anderen immer zurede dazu.)

Ganzen Tag an pr. (Nachmittags Erika zur Jugendgruppe unter Dr. Marshall; er bringt sie heim.)

Vormittags an pr. – Nachmittags Post vom department.

(Hanneli fährt mittags ab nach Kairos, Well Wish. Hotel (für Dr. Bachs meeting, mit Marathon; und sie will Kontaktgymnastik zeigen für großen Kreis (30 Leute.)) Inzwischen versorgt Erika mich. Abends kommt Jim; aber ich bekomme ihn nicht zu sehen bis Sa Nachmittag. 🕮\(Erika und Wim hier)\

Haim hier 16 11 – 2 ½. (Meist über axiomatische Mengenlehre; er denkt ziemlich intuitionistisch; power menge ist ihm allgemein sinnlos; daher auch quanti Continuumshypothese sinnlos!) Wir gehen zusammen spazieren . Dann lunch, auch Jim dabei, den H. schon kennt. Wir sprechen über die Situation von Israel (H. sagt, dass beide, US und Russland, ihre Stellung im Nahen Osten nicht aufgeben wollen, weil politisch und strategisch wichtig; daher ist wenig Hoffnung und Verständigung zwischen den dortigen Ländern, so lange keine Verständigung zwischen US und Russland besteht.) – Abends kommt Erika in mein Schlafzimmer; ich vermute, dass sie gerade zurückgekommen sind; sie hatte mir gesagt, dass sie heute Abend ausgehen wollen; aber sie gehen jetzt erst los. – Ich kann nicht einschlafen; gegen 1h nehme ich nochmal 100 mg Noludar, und später nochmal Calm; aber um 2 ½ bin ich immer noch wach; Erika sieht mein Licht und kommt noch herein, um zu sagen, dass sie zurück sind; sie waren in einem guten Restaurant, aber ohne Tanz, am Hollywood Boulevard.

DST14daylight savings time; Uhren werden eine Stunde vorgestellt. – Nach 11 kommt Wim, holt mich zu Mia. (Schöne Sonne; langer Spaziergang zusammen auf der Straße mit Blick auf den Ozean; nachher sitzen wir auf der Plattform draußen. Wir sind alle erfreut, dass in Deutschland Links-Studenten Bewegungen im Gange sind; das gab es früher nie. Sie wollen im Juni nach Europa.) 3h zurück. –

Jim noch hier, mit Erika. – Ganzen Tag pr. –Jim und Erika zusammen zu Dr. Bach. (Gestern waren sie beide bei Kalish; sie hat ihn auch um Rat gefragt über Pillen; und Jim über draft. Kalish hat sie zu Steve geschickt, dem Mädchen im department; die hat ihm die Adresse 🕮\(Erikas Probleme; Jims Probleme)\ eines draft counsellordOriginal Counsiller. gegeben; dann war er bei dem. Er möchte Status als conscientiousobjector haben; aber man sagt ihm, das wird schwierig sein; eventuell muss er dann noch vor Gericht gehen, dazu würde er dann einen draft Rechtsanwalt brauchen; ferner hat er eine Art von Asthma; aber es ist unklar, ob das genügen würde.)

Ganzen Tag an pr (ich mache einen deutlichen Unterschied zwischen \(B\)-Postulaten, das sind Sätze in \(\mathfrak{L}\), und anderen \(B\)-Prinzipien, z. B. über Ähnlichkeit von Attributen und dergleichen; das ist nicht ausdrückbar in \(\mathfrak{L}\), sondern nur in der Sprache der IL; das ist eine offene Sprache.) –Erika alleine zu Dr. Bach. Abends erzählt Hanneli mir, dass sie sich offen mit ihm ausgesprochen hat. Er hat ihr auch geraten, mit den Pillen schon anzufangen, jeden Monat während 3 Wochen täglich; wenn man anfängt, beginnt die Wirkung erst nach einem Monat. Man bekommt die Pillen aber nur auf prescription eines Arztes. Kalish hat ihr einen Arzt genannt.) – Mittags sagt Jim über seine Probleme mit der Schule. (Er hat jetzt ½ Jahr einen Bart getragen; zweimal war es veranlasst durch die Rolle in einem Schauspiel. Jetzt hat Jaydor gesagt, er darf nicht zurückkommen mit Bart. Ich sage, riskiert er dann nicht sein Hochschuldiploma. Er: Das bekommt er dann nicht; aber er hat erfahren, dass er durch zusätzliche Kredite im ersten Collegejahr das Äquivalent zu einem diploma bekommen kann. Also will er doch ins College? Neulich sagte er, nach Schweden, weil er im college, um draft Verschiebung zu bekommen, auch im Sommer belegen müsste. Er: Er ist noch unentschlossen. Ich sage ihm, ist es wirklich wert, das diploma preiszugeben, bloss um nicht den Bart für kurze Zeit aufgeben zu müssen? Später meint Hanneli zu mir, dass Jim starke Gefühle hat gegen Aufgeben von Bart; vielleicht würde er dann zu jung aussehen.) Um 2h herzlicher Abschied von Erika; auch Jim schüttle ich freundlich die Hand und sage ihm gute Wünsche für seine Pläne. Hanneli sagt, dass er gerührt und dankbar war, dass sie und ich soeOriginal zu. freundschaftlich zu ihm waren und mit ruhig überlegten; er hat 🕮 anscheinend bei seiner Mutter keine Möglichkeit für ruhige Aussprache.) –Abends langes gutes Gespräch mit Hanneli (ich sage ihr, dass ich Erika lieb habe und starken Anteil an ihren Problemen nehme; dass ich aber auch jetzt Bedenken habe gegen ihr hier Wohnen; ich wünschte so, Jaydor wäre vernünftiger, sodass sie es dort aushalten könnte. Sie sagt, Erika überlegt jetzt, mit einem größeren Mädchen, vielleicht eine Studentin, wenn sie eine richtige finden kann, ein kleines 2-Zimmer-Appartment zu mieten, in der Gegend S von SM Boulevard; da haben sie heute nette Häuser gesehen. Ich sage ihr von meinen neurotischen Zicken, dass ich hier manchmal nicht schlafen konnte, während sie hier waren, obwohl sie ganz leise waren; ich erinnere mich, dass ich im Chenault Haus mal einen Freund aufnehmen wollte, es aber zu störend fand, was mir sehr leid tat. Sie sagt auch, dass Freitag eine Besprechung mit Paul und Francoise sein wird bei Langworthys, um Beschluss zu fassen für Europareise.)

V / 1968An pr (angefangen § 4 C, über basic Annahmen, ms zu revidieren.)

An pr (§ 4 C fertig revidiert). – (Abends Hanneli zum Bootstrap meeting. Sie sind sehr besorgt: Alle jungen negroes sind verzweifelt und zu allem bereit; sie wollen gar nichts mehr mit Weißen zu tun haben. Wenn nicht bald entscheidende Verbesserungen gemacht werden, besonders in Arbeitslosigkeit, werden wahrscheinlich gewaltsame Ausbrüche kommen.)

Briefe diktiert. Gelesen. (Hanneli 6 – 11 ¾ zu Longworthys in Ventura; Besprechung mit Francoise über Erikas Europläne; Francoise wäre bereit, in Frankreich 1 oder 2 Wochen mit Erika und Jim zu reisen, aber sie hat kein Geld für Italien.) Ich hatte nicht richtig verstanden, dass dies als Abendbesprechung gemeint war, und begann nach 10, mir Sorge um Hanneli zu machen. 🕮\(Gittlis Brief über Angelikas Verlobung)\

Bücher gekramt (die vielen „Kollektivbücher“; ich sortiere einige aus für department.)

Gekramt, gelesen.

Briefe diktiert. – Abends liest Hanneli mir Maues Brief vor (Moro Bernstein will sie besuchen; ich erzähle vieles über Maja, Schlick, Maue bei Schlick, Maues unkonventionelle Einstellung; Frau Neuraths Besuch bei Maue mit Baby; Feigl und Familie bei Maue in München.)

An pr (Überlegungen für nächste Sektion: Teilsprachen). –

An pr (angefangen Skelett von „Teilsprachen“.) – Abends langes Gespräch mit Hanneli über Gittlis Brief (Angelika hat sich mit 20-jährigem Studenten verlobt; Gittli ist sehr unglücklich; Angelika kommt nicht mehr zum Essen, sondern bleibt in ihrem Zimmer; dem Hans haben sie das Haus verboten; und die beiden haben Gebhard aufgehetzt: Hans hat ihm einen verschließbaren Kasten für verbotene Leckereien geschenkt und Zigaretten und Schnaps hineingetan. Sicherlich sind das Reaktionen gegen des Vaters zu strenge Regeln.)

An pr (über Teilsprachen).

Gekramt, gelesen; Post angesehen.

M, K, G hier 10 ½ – 2 (Gordon gibt mir Notizen über „2 nahe Prädikate“ zurück, mit allerhand Fehlern korrigiert. Gordon macht Einwand gegen mein \(\mathfrak{m}\) als Maß für Erfolg einer \(C\)-Funktion in einer gegebenen Weltstruktur; weil besser, eine Wettbilanz zu nehmen, anstatt Fehlerquadrat von Schätzung (richtig). Über Brown’s ms (brutinos15https://www.researchgate.net/publication/291345207_The_Fine_Structure_Constant_Photon_Structure_Matter_Waves_the_Schrodinger_Equation); Gordon hat Melkanoff gefragt, der hat keine Zeit; sie meinen, ich soll Brown vorschlagen, an Feinberg oder Pauling zu schreiben.) – Nachmittags Notizen gemacht.

(Abends Hanneli mit Kulka und Frau Stein zu einer Party von Bootstrap; dort viele in afrikanischen Gewändern.) 🕮\(Hempel telefoniert) (mein Geburtstag Mia und Wim hier)\

Ganzen Tag an pr (weiter am Skelett über Teilsprachen.)

Ganzen Tag pr (ebenso).

Ganzen Tag pr (ebenso).

Ganzen Tag pr (ebenso).

Hempel telefoniert (zum Geburtstag. – Sie kommen vielleicht nach Hawai für APA meeting (er ist angesagt für großen Vortrag, aber sie sind jetzt zweifelhaft. Vielleicht im Juni nach Mex.; oder 2 Wochen England. –Toby hat plötzlich heimlich geheiratet, den orthodoxen Juden, und ihnen erst nachher gesagt; sie hatten ihr früher gesagt: „aber auf keinen Fall vor Beendigung des Colleges“ (!); ich sage: Die neue Generation will keine solchen Beschränkungen, es ist darum besser, ihnen Freiheit zu geben und Verbindung aufrecht zu halten; das tut Hanneli; ich erzähle, dass ich mit Johannes gut über seinen Glauben sprechen kann, das ist gut, um sich gegenseitig zu verstehen; er sagt: Der Mann von Toby nimmt die Bibel ganz wörtlich; ich: Da können wir uns die Hand schütteln: Johannes tut das ebenso. Der Mann ist ein chassidischer Jude, eine besonders strenge Sekte; er ist grad. Student in Biologie. Im Juni gehen sie vielleicht nach Mexiko; oder aber 2 Wochen nach England.) – Weiter an pr.

An pr. – Abends Brief an Maue geschrieben.

Hanneli hat auf dem Tisch: die große dicke rote Kerze, und Sachen für mich: ein beiges Hemd mit Ärmeln, eine Flasche deutschen schwarzen Johannisbeersaft, und anderes. 11 ½ – 3 Mia und Wim hier. (Ich fahre mit beiden zum Ozeanpark, und wir gehen oben spazieren am Rand des Absturzes, wo man schön aufs Meer schaut. Über die politische Lage; ich sage, ich werde wahrscheinlich für McCarthy stimmen, am 4. Juni; ich glaube, das Wichtige ist, dass Kennedy und McCarthy zusammen Humphrey übertreffen; wenn so, dann ist Zeit genug für beide, sich vor der convention zu einigen, sodass ihre Stimmen zusammen gegen die von Humphrey rechnen. –🕮\(bei Kaplans)\ Über Konflikt der Generation; ich erzähle, dass Toby Hempel heimlich einen orthodoxen Juden geheiratet hat. Wir sind einig, dass Armut und Arbeitslosigkeit nur dann wirklich überwunden werden können, wenn die Gesellschaftsordnung geändert wird; Wim ist entschieden gegen das „garantierte Minimumeinkommen“, weil es Wohlfahrt ist und daher herabsetzend wirkt. – Beim Mittagessen auch wieder über die Generationen: Problem von Jim; ich habe ihm geraten, doch die wenigen Wochen noch zur Schule zu gehen, damit er das diploma bekommt, aber er wollte seinen Bart nicht aufgeben, was die Schule verlangt. Jetzt sagt aber Hanneli: Er hat sich nun doch rasiert, weil das nötig war für einen job. Ich: Wieso ist der job ihm wichtiger als das diploma, das doch gut für college ist; aber Hanneli berichtet, dass er eigentlich nicht aufs college möchte, sondern nur seine Mutter ihn drängt. Wim sagt: Viele Leute haben Angst vor der akademischen Karriere. Ich: Das ist der Fehler ihrer Lehrer in der Schule; die haben sie abgeschreckt anstatt angezogen zum Lernen; für mich war „Lernen“ immer etwas Anziehendes, weil meine Mutter es anziehend gemacht hatte. Jim: Das ist aber auch Typensache; ich sei eben stärker für Intellekt; Jim wahrscheinlich nicht. Ich: Ja, vielleicht mehr für Kunst und Musik. Wir sind uns einig, dass es verkehrt ist von Eltern, ihre Kinder zu drängen in gewisse Laufbahnen, die ihnen nicht liegen. – Sie werden Ende Juni nach Israel fliegen, um seinen Bruder mit Familie zu besuchen, wie schon mal vor Jahren; damals hat Bar-Hillel ihnen Universität und anderes gezeigt sehr freundlich.) – Nachmittag Gutachten für Bunges Projekt beim Canada Council aufgesetzt und getippt. –

Feigl telefoniert (am 21. 6. Konferenz induktive Logik; ich sage: es geht mir viel besser; nicht unmöglich, dass ich hinkomme. Juli fliegen sie nach Südamerika. Er will bald schreiben.) – 11 ½ – 2 ½ mit Hanneli bei Kaplans, David und Renée. (Er berichtet, dass er dabei ist, Explikation zu konstruieren für: 🕮A glaubt von B, dass er ist P“, was verschieden ist von der „intentionalen Interpretation“ von „A glaubt, dass B ist P“. Damit benutzt er den Begriff von „Standarddeskription einer Person“. Ich sage, dass ich letzteres auch überlegt habe; entweder mit Raum-Zeit Punkt der Geburt, oder mit einem beliebigen Raum-Zeit-Punkt der Person. – Später frage ich beide zum Problem McCarthy – Robert Kennedy. Er ist für Kennedy, sie für McCarthy! Seine Hauptgründe für Kennedy: Dieser ist willenskräftig und aktiv, McCarthy nicht und das ist unbedingt erforderlich für Präsident; ferner: McCarthy würde wahrscheinlich gegen Nixon verlieren; und aus diesen Gründen hat er klar keine Chance in der convention; die Gefahr von Humphrey ist ernstlich, daher müssen wir alles tun, damit Kennedy viele Delegierte bekommt, sonst kann er in der convention nicht gegen Humphrey aufkommen. Die Gründe machen mir starken Eindruck. Aber ich muss es noch überlegen; zum Glück werden wir die Ergebnisse der primary in Oregon haben, bevor wir in der California primary stimmen. – Wir alle über gegen der Generation und Unabhängigkeitsdrang. Hanneli sagt, dass Erika hierher kommen wird, und Universitätshochschule besuchen; und dann möchte sie mehr unabhängig sein und vielleicht mit einer oder mehreren Studentinnen wohnen. Renée sagt dagegen: Heute haben Studentinnen haben heute meist sehr hitziges Sexualleben; da würde sich Erika hineingezogen fühlen, weil die jüngeren einer Gruppe immer die älteren als Vorbild nehmen, auch wenn sie heute entschlossen ist dagegen. Renée nennt uns eine Psychologin, die sich besonders für Jugendliche interessiert und berät.) –

Tennessens16Vermutlich ist Herman Tønnessen (1918-2001) gemeint; vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Herman_T%C3 %B8nnessen. Gesuch an Canada Council (ich muss Gutachten diktieren; über empirische Semantik und die „Praxeologie“ der jugoslawischen und tschechischen Philosophen; Zusammenarbeit mit Næss, Ofstad17https://en.wikipedia.org/wiki/Harald_Ofstad, Gullvag18https://no.wikipedia.org/wiki/Ingemund_Gullv%C3 %A5g; ich preise die Gruppe, Tennessens anregende Schriften, aber sage auch: oft unklar nicht klar genug.) – Briefe diktiert. 🕮

Briefe fertig gemacht. – Überlegungen für NSF report. –Hanneli berichtet, dass Dr. Bach sehr angetan ist von ihrer Gymnastik (er rechnet sie jetzt zum Stab, hat ihr Institutsschlüssel gegeben, rät ihr, sich zu erkundigen, wie es mit Gesetzen steht, ob sie verdienen darf, und Versicherung eingehen kann, für den Fall, dass bei der Gymnastik etwas passiert. Ein Ehemann, der früher mit seiner Frau zusammen nicht auftaute, wurde hier auf einmal lebendig! und sagte es ihr.)

Ganzen Tag Überlegungen für NSF report.

Noch Überlegungen für NSF report. – Gekramt.

Auf tape diktiert „Notes für NSF report; und inzwischen noch umgearbeitet. –

Vormittags bringt Mrs. Turman schon die getippten „Notes“. Ich schicke sie sofort ab an Kalish. – An pr (ich fange an, eine neue Methode für verschiedene Distanzen zwischen Prädikaten, eine Modifikation der alten Methode von 1957 – 59, die ich zugunsten der Methode mit der\(\xi _{ij}\)-Methode aufgab, die Kuhns weit verfolgt hat; die aber zu recht irregulären numerischen Ergebnissen führte.)

An pr (weiter an der neuen Methode.) – Es ist sehr heiß.

An pr. (weiter an der neuen Methode).

An pr. (weiter an der neuen Methode).

6 Olaf Helmer kommt, Abschied zu nehmen. (Sie haben letzthin nur 3 Stunden in der Nacht geschlafen, sind ziemlich erschöpft. Für sein Haus hat er noch keinen Käufer gefunden, für 63 M. Er bestätigt, dass das neue Institut eine freiere, mehr akademische Atmosphäre haben wird; es wird gar nicht militärische Probleme 🕮\(Olaf Helmer nimmt Abschied) (Primary Cal.) (Robert Kennedy geschossen!\ behandeln, sondern nur soziale; die Ergebnisse werden veröffentlicht, nicht geheim gehalten. – Er ist am meisten geneigt für McCarthy, wie ich, aber denkt, man muss wahrscheinlich für Kennedy stimmen, und schließlich vielleicht für Humphrey.)

Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).

Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).

Abends telefoniert mit Mia (über die Wahl am 2. 6. Sie ist geneigt für McCarthy. Ich sage: Ich auch, aber ich überlege doch ernstlich Kennedy, weil David meint, nur der hat eine, wenn auch nicht große, Chance, in der convention durchzukommen, aber McCarthy hat gar keine. Aber stimmt das auch noch nach McCarthys Sieg in Oregon?)

Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).

VI / 1968Ganzen Tag pr (weiter an der neuen Methode).– 9:30 PM (1 Stunde TV, McCarthy und Kennedy werden interviewt. Beide nicht polemisch; aber jeder scheut sich, sehr ausgesprochen seine Ansichten zu sagen, sodass keine klaren Unterschiede herauskommen. Beide betonen die Erfahrung, die sie haben.)

Telefoniert mit Kalish Pfingsten. Hannelis Geburtstag, (aber wir wollen es erst in einer Woche feiern, wenn Erika hier ist.)

Telefoniert mit Frau Jokl und Renée (über die Fragen bei der morgigen Wahl.) Gekramt. – Nachmittags an pr.

Primary Election f. Calif. (ich wähle für Kennedy, auf den dringenden Rat von Prof. Arnold Kaufmann, den Kalish mir empfohlen hatte. Später aber ruft Kalish an: Er hat es sich anders überlegt und wird doch für McCarthy stimmen!) – Ganzen Tag an pr.– Abends am TV Schätzungen der Ergebnisse: Kennedy 52 %, später 48; McCarthy 42. – Spät abends wird angekündigt: Kennedy ist geschossen worden, mehrere Kugeln ins Gehirn. 🕮\Erika heim für Ferien\ Er ist ins Hospital gebracht worden (vom Hotel Ambassador in LA, wo sein Hauptquartier war; die Ärzte operieren, aber geben wenig Hoffnung.)

Der Attentäter von Kennedy ist ein Jugendlicher aus Jerusalem. Die Ärzte haben 4 Stunden Gehirnoperation gemacht; aber einige Kugeln oder Splitter sind noch im Kopf geblieben. Er ist jetzt dauernd bewusstlos.) – An pr. (Abends wird berichtet, dass Kennedy, nach Operation, immer bewusstlos ist.)

Kennedy ist gestorben (am TV bringt Cronkite allerhand Szenen aus seinem Leben). – Arne Næsstelefoniert: aus Berkeley: Er will morgen abends herfliegen (Hanneli ist nicht zu Hause; als sie heimkommt, zeigt sie mir die Botschaft, die sie mir geschrieben hatte, aber irgendwo auf dem Esstisch hinlegte, nicht an meinen Platz: dass sie Fr Nachmittag schon nach Ojai fährt, weil Erika wünscht, dass sie abends bei einer Vorführung oder dergleichen mit dort ist; außerdem und dass sie am Mo Zahnoperation haben wird.) Ich rufe Berkeley an, aber seine extension ist besetzt; ich lasse Nachricht. 12h ruft er zurück: ich sage: Hanneli und Erika und Operation Montag; also bitte verschieben: auf Dienstag oder besser noch einige Tage später. Hanneli hört mit zu. (Erst nachher fällt ihr ein, dass die Operation am Mittwoch!) Dienstag ist.) – Nachmittags Briefe diktiert.

Briefe diktiert. – Gekramt. –

(Hanneli fährt nach Ojai, zur Abschied Commencement Feier.) – An pr. – 3h Hanneli mit Erika hier. (Sie ist glücklich, dass endlich die Ferien da sind, und sie die ersehnte Freiheit hat.) Später kommt Jim; er bleibt über Nacht (bis Montag).

Sa, 09. 06. 1967 Jim (Sie berichten, wie ein Schüler der Ojai Schule die Abschiedsrede gehalten hat: „Alle Schüler haben Freiheit und Selbstbestimmungsrecht usw. Ja, das sind 🕮\Arne Næss hier\ die wundervollen Prinzipien der Schule. Leider aber entspricht die Wirklichkeit dem nicht; die Wünsche der Schüler werden wenig gehört, und gar nicht berücksichtigt. Den Direktor bekommt man gar nicht zu sehen von persönliche Beratung usw. usw.“ Er bekam eine stehende Ovation!) –

11:05 Arne Næss kommt an (ich fahre mit Hanneli zum Flugplatz. Er kommt an mit PSA, Gebäude 6. Hanneli bleibt mit Auto stehen. Ich gehe hinein, dann durch den Tunnel, und auf den escalator. Auf einmal ruft Arne von unten; dann kommt er auch noch auf den escalator, und dann gleich mit dem anderen wieder hinunter. Wie wir zum Auto kommen, ist Hanneli nicht da. Wir warten lange; sie ist inzwischen auch ganz nach hinten und hinaufgegangen, obwohl das Auto vor dem Gebäude stand. Wir fahren heim.) – (Arne erzählt: Er war eingeladen zu einer Konferenz über Methodologie in Denver, veranstaltet von Yourgrau; auch Popper war dort. Dann blieb er ein Semester in Denver. Dann 1 oder 2 quarter in Berkeley. Er muss eilig zurück, übermorgen für final exam und grading der papers, und Registrierung der grades. – Er sagt, erfOriginal sie. war zuletzt in LA in 1962, vielleicht August, im Chenault Haus, mit Siri und Ragnar; das erste Mal in LA war 1954 oder 55, als wir im Haus im SM Canyon wohnten. – Ich danke ihm für norwegisches Buch über Himalaya Expedition „Opp Stupet“; für Übersetzung der Bildtitel haben wir keine Zeit; eine englische Übersetzung wird gemacht; er hat einen Artikel über die Philosophie des Bergsteigens geschrieben, wird aber nur 10 copies bekommen (von einer indischen Zeitschrift); ich bitte ihn, mir eine leihweise zu schicken. – Ich erzähle von den Wohnstiften in München und Dießen; dass ich mit Chacha gut befreundet bin. Er: Ja, wieder heiraten wäre vielleicht gut. Ich: das doch nicht; wir sind beide zu individualistisch; aber nah beieinander wohnen. Vielleicht 1969; vielleicht zuerst nach München; Hanneli ist bereit, dort mit mir zu wohnen; da habe ich Stegmüller und einige seiner Schüler. Er findet das eine gute Idee.) – Abends zusammen bis 9h. 🕮\Kalish und Alita hier. Næss’ Buch „4 Philosophen“; (mit ihm besprochen.)\

Gespräch mit

6 – 8 Kalish und Alita hier (ich sehe sie zum ersten Mal; sehr elegant, lange aufgesetzte Wimpern! Sie scheint sehr jung und zart, fein; das ist wohl gerade, was er immer wünscht. – Kalish will Montag nach Boston fahren, um im Gericht mitzuhören, wenn das Urteil über Spock19Vermutlich Benjamin Spock (1903-1998); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Spock und Genossen ausgesprochen wird; und dann mit den Führern der Bewegung besprechen, was für Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Er fragt Arne, ob er vielleicht ein Jahr nach Norwegen kommen könnte; Arne denkt, das wird gut gehen; die Studenten verstehen gut Englisch. Ich vermute, dass Kalish vielleicht, je nach dem Urteil, für ein Jahr aus dem Land gehen möchte, wenn Gefängnis droht. Alita sagt, ob sie auch mitkommen könnte; Arne sagt, vielleicht, er müsste sie sprechen, um mehr über sie zu wissen; sie sagt, ohne sie würde Kalish nicht gehen. Ich sage: Lieber sich eine amerikanische foundation angehen, denn hier ist viel Geld vorhanden; in dengOriginal der. europäischen Ländern aber nicht. Sie ist grad. Student (oder gerade BA gemacht) in History oder Englisch.) – Wir sprechen noch zusammen bis 9h; dann ziehe ich mich zurück.

Gespräche mit Arne. (Da Kalish Arnes Buch „Vier moderne Philo-sophen“ gerade bekommen hat, ist meine Kopie wohl auch im department bei der Post; darum fährt Hanneli hin und holt sie. Arne bezeichnet mir einige Seiten, zu denen er gerne meine Reaktion hören möchte. Ich lese diese Seiten (siehe 2 Blätter Notizen!); und dann mache ich comments dazu. (Siehe 2 Blätter Notizen!). (Er macht sich ein wenig lustig über die simple Form meines „ethischen creed“‚ wie von jemandem, der an „der Schwelle von adulthood steht“; er will jetzt nicht zugeben, dass das spöttisch ist; er verweist auf denhOriginal die. lobenden Satz, dass mein Leben im Einklang mit den verkündeten Werten steht.) – Abends sprechen wir noch Persönliches, und Erinnerungen, bis 9h. 🕮\Arne Abschied (Hanneli Zahnoperation)\

Wir bringen Arne zum Flugplatz (9:45 PSA); er steigt aus und sagt mir entschieden, wir sollen gleich weiter fahren. Ich steige mit ihm von den Hintersitzen aus; ich füge mich seinem Wunsch, und setze mich neben Hanneli vorn. Wir fahren ab; mir ist das Herz schwer vom Abschied. Nach einer Weile sagt Hanneli: „Du wolltest wohl lieber gleich nach Hause fahren?“ Ich: „Nein, er wünschte es ja so, da habe ich mich gefügt; ich hatte bestimmt vorgehabt, mit ihm hinaufzugehen.“ Sie: Ich glaube, das hat er nur gesagt, um es Dir zu erleichtern, falls Du nicht länger dort bleiben willst. Ich war enttäuscht! Mein alter Fehler, Aussagen Anderer buchstäblich zu nehmen. –Erika findet abends ein 2-Bett-Zimmer Appartment im selben Block, auf der anderen Seite der Straße, für $ 145; jetzt wird sie eine Studentin oder sonst jemand suchen, der mit ihr da wohnt.

An pr (weiter über drei Prädikate mit verschiedenen Distanzen. Endlich gelingt die Lösung; die Koeffizienten der Komponenten \(B_{ij}\) sind einfach Gleichung; das scheint sehr plausibel.) –Erika hat Kummer (man hat ihnen gesagt, dass Hanneli mit Polizei oder auch Gericht impliziert werden kann, wenn sie eine unmündige Tochter irgendwo ohne Aufsicht wohnen lässt! Vielleicht auch, wenn sie Erika erlaubt, abends oder über Nacht zu Jim zu gehen. Wir wollen es mit Kalish besprechen, wenn er aus Boston zurück ist.)

An pr (neuen approach zu den 3 Prädikaten; dieselbe Methode, aber viel einfacher, weil ich die \(\Upsilon{}\)-Gleichheit schon früher einführe. Heute angefangen, und abends schon beendet; dasselbe Ergebnis Gleichung.) (Hanneli vormittags Zahnoperation; die starke Anästhesierung hat sie ganz runtergebracht.)

10 – 2 IngemundGullvåg hier. (Er war eine Zeitlang in Princeton. Jetzt ist er mit Frau (die Mikrobiologie lehrt, auch an Universität Trondheim) auf der Fahrt nach durchs Land: auch New Mexiko und Arizona. Er gehört zur Gruppe 🕮\Gullvåg\ mit Næss, Ofstad, Tennessen. Er sagt, die anderen Freunde haben sich auch gewundert, dass er Næss in seinem Buch außer mir und Wittgenstein auch Heidegger und Sartre behandelt. Nach Næss’ „possibilism“20https://trumpeter.athabascau.ca/index.php/trumpet/article/view/907/1339 muss man alle philosophischen Systeme nebeneinander betrachten. Er selbst ist besonders interessiert an empirischer Pragmatik, z. B. über Behauptungen. Er wird mir sein norwegisches Buch schicken, von dem er mir ms zeigt: nicht nur Übersetzung einer Reihe von Artikeln, sondern ausführliche Einführung über mein Leben und Auffassung. Ich hatte früher Bedenken geäussert, ob „theoretische Begriffe“ nicht zu technisch wäre. Jetzt, nach dem Übersetzen, hat er selbst einige Zweifel; aber er hat Erläuterungen hinzugefügt. – Er ist nett und gescheit; nicht sehr gewandt in formaler Logik (er fragt etwas über Modallogik). Er wünscht sehr, dass ich mal nach Norwegen komme, auch Trondheim; sie haben dort ein großes Haus altes Haus, da soll ich bei ihnen wohnen.)

An pr (weiter; jetzt pr-Gleichheit, früher eingeführt; dadurch starke Vereinfachung der Determinanten. Aber, unter Umständen wird \(B_0\), der Koeffizient für \(^\lambda \mathfrak{m}\), \(\lt 0\)! Vielleicht Rechenfehler?) – (Hanneli und Erika nach Watts, Bootstrap; dann bringen sie einen Mann mit vielen Kleidern, usw., afrikanischer Stil, nach Claremont, wo jemand Sachen verkaufen will; Frau Stein fährt auch mit.)

Mit Feigl telefoniert (er war 2 Wochen im hospital für Tests wegen Polyneuritis in Füßen; das ist jetzt wieder schlimmer geworden; sie fürchten, dass da etwas verkehrt ist mit den Nerven im Rückgrat, aber wissen noch nicht, wie sie es heilen können. Darum wird er jetzt keine Reisen unternehmen, und auch bei der Konferenz für induktive Logik, die jetzt bald bei ihm anfängt, nicht sehr aktiv sein. Er plant einen weiteren Band von 20 Broschüren von der Encyclopedia of Unified Science; er hat mit Chic. Press verhandelt; ich glaube, etwas über Biologie; ich erzähle von Næss’ Besuch und seinem Buch „4 Philosophen“; er ist auch erstaunt, dass er Heidegger 🕮\(Jokls hier) (Postamt: wegen Uhr)\ und Sartre einschließt.) – 11 ½ – 2 Jokls hier. (Ich gehe mit ihnen spazieren im Ozeanpark. Sie wundern sich, als ich sage, dass ich vielleicht nächstes Jahr nach Deutschland übersiedle, in Altersheim. Sie sprechen von den neuen „Oceanpark Gardens“, auch ein Altersheim; wir wollen es mal anschauen. – Ich berichte über Feigls schlechten Befund; Jokl sagt auch, bei Polyneuritis ist kaum etwas zu machen. – Über Erikas Plan, die 2 letzten Schuljahre in eins zusammenzudrängen; Frau Jokl hält das für sehr unratsam, weil man sich dabei überarbeitet. – Über die legale Schwierigkeit, dass Erika nicht ein Zimmer mieten kann, solange sie unter 18 ist, und dass die Eltern strafbar sind; sie sagen auch, dass die einzige Lösung ist, wenn eine Familie ein Zimmer vermietet und sozusagen beaufsichtigen.) – An pr. – Abends lasse ich TV Sullivan21https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ed_Sullivan_Show beiseite und bleibe bei Hanneli sitzen; (wir sprechen über Zukunftspläne; Hanneli betont auch wieder, dass ich hier ja gute Freunde habe. Ich frage nochmal: Würde sie wirklich bereit sein, mit mir zum Gondrellplatz zu gehen? Sie sagt: vielleicht für ein Jahr; und währenddessen finden wir dann jemanden Leute, die ich brauche: eine Frau, die dafür sorgt, dass meine Wäsche gewaschen wird, und dann durchgesehen und nötigenfalls geflickt; eine Tipphilfe, vielleicht Student als Assistent, usw.)

Ich telefoniere mit Postamt (weil Scheifra geschrieben hat, dass meine Uhr nicht angekommen ist; auf dem Postamt halten sie kein Register über solche Sachen, mein Zettel von ihnen ist der einzige record! Sie werden tracer ausschicken; ich werde in etwa einem Monat Bescheid bekommen (!). Meist werden die Sachen beim Empfänger gefunden!) – An pr (nah Prädikate).

An pr (frühere Sachen gelesen; ich bin erfreut zu sehen, dass mein Versuch vom Januar 1968 auch zum Ergebnis führt, dass Gleichung führt, was ja sehr plausibel erscheint, da Formel die untere Schranke für \(\eta{}\)-Werte ist.) 🕮\G hier (wir drei vergebliche Fahrt in die Stadt)\

11 – 2 ½Gaifman hier. (Ich erkläre ihm meine Versuche für Familien mit verschiedenen Distanzen, für Prädikate; und spezielle Bestimmung der Koeffizienten \(B_{ij}\) durch die Werte von \(\eta _{ij}\). Er ist zuerst skeptisch; aber ich erkläre ihm, dass dies nicht ein „Aufbau von unten her“ ist (d. h. beginnend mit kleinem s); die allgemeine Form ist vielmehr bestimmt von oben her (in früheren Jahren hatte ich angefangen mit Dichtefunktion \(\delta{}\); auch Mischung dreier Funktionen); nur nachher die Bestimmung der Koeffizienten wird aufgrund der \(\eta{}\)’s gemacht, weil wir eine Ahnung haben, wie diese sein müssen, roh genommen. Er macht allerhand gescheite Bemerkungen, z. B. dass mein „Anpassungsfaktor“ auch eine prob. ist, und gibt gleich die Formel dieser pr. Aber hier und bei vielen anderen Bemerkungen formuliert er es zuerst verkehrt, und erst nach einigen Fragen und Zweifeln wird es schließlich richtig! Er ist psychologisch eine seltsame Mischung von großer Begabung und intuitiver Fähigkeit zu erfinden einen Weg, gemischt mit Unachtsamkeit im Denken und Formulieren.) – Nachmittags noch Überlegungen dazu.

Vormittags sortiere ich eine Box von Büchern, die ich bei Helmers aufgestellt hatte, und die Hanneli dann geholt hat: einige für department, andere für Feigl; und Hanneli wünscht einige, z. B. Nietzsche; den sie in der Jugend mit Begeisterung gelesen hat, Shakespeare englisch und deutsch, Ibsen, und dergleichen. – Nachmittags gekramt; und einige Briefe diktiert.

Langen Brief an Tondl diktiert (über Umwandlung dort, und Friedensbewegung hier). – Nachmittags wir drei vergebliche Fahrt in die Stadt. (Wir hatten Verabredung bei Mike Hannon, Rechtsanwalt, in der Stadt, nahe 1stSt. Auf dem Hollywood freeway setzt auf einmal der Motor aus, anscheinend zu warm geworden; wir müssen mitten in starkem Gedränge einige Minuten still stehen; dann geht es wieder; Hanneli fährt zur Vorsicht ganz langsam am rechten lane bis zum nächsten exit; dort hinaus in eine gas station; der Mann sagt, wir müssen eine Stunde warten, bis der Motor abgekühlt ist, 🕮\Mia und Wim hier (Abschied vor ihrer Reise nach Israel) (zum Rechtsanwalt Hannon)\ sodass der den Kühler aufmachen kann. Wir gehen über die Straße, da ist ein großer Hügel mit Bäumen; wir sitzen auf einer Bank und plaudern und essen Äpfel; wir lesen Merkenthalers Brief aus Japan vor. Dann können wir auch schon bald weiterfahren, immer noch recht vorsichtig und rechts, nach Hause.)

11 ½ – 2 Mia und Wim hier. (Am 28. fliegen sie nach Zürich, und von dort direkten Flug nach Israel. – Sie will meine buzzer versuchen, in Zürich reparieren zu lassen, oder einen oder 2 neue zu kaufen.)

pr (neues ditt. 1 – 3 in Ringbinder getan; angefangen, Randbemerkungen aus ms zu übertragen.)

An pr. (Ich mache Korrekturen am AS aufgrund von comments, die Kuhns vor einigen Jahren aufgeschrieben hat; meist sind sie aber nicht mehr relevant für das neue BS. – Ich übertrage Randbemerkungen im ms für BS, auf die dittoes §§ 1 – 3.)

Weiter Randbemerkungen übertragen. – Aufsatz von Bohnert: gelesen, über Ramsey Satz (gute Verteidigung der R-Methode gegen Bedenken von Scheffler und Maxwell).

An pr. (Ich schaue die weiteren Sektionen von AS an. Es scheint, dass nach § 6 (Teilsprachen), den ich schon ganz neu geschrieben habe im Skelett, weitere meist ohne große Änderungen bleiben können. Ich überlege, die alten Sektionszahlen schon für ab § 5 ab (basic Annahmen) beizubehalten, was ja viele Komplikationen vermeidet.) – Nachmittags mit Hanneli und Erika zum Rechtsanwalt Michael Hannon (Dr. Bach hatte ihn empfohlen für Beratung in Fragen der Gesetze für Jugendliche. Die Eltern haben die Verpflichtung, sorgfältige supervision und Kontrolle zu bewahren über die Kinder. Erika soll darum bei der Schule und ihre Adresse angeben. Wenn Erika mit einer mutigen Studentin zusammenwohnt, 🕮\Dr. Brann / Dr. Hagen\ so wird nicht leicht etwas schief gehen, solange nicht Nachbarn wegen lauten Parties oder Unmoral Anzeige bei der Polizei machen. Wenn so, so würde ein Beamter des juvenile department der Polizei kommen und die Situation anschauen und eventuell Anzeige erstatten. Dann beschliesse das department, ob es beim Gericht Antrag stellen soll, dass das Kind ein „ward of the court“ wird. Wenn bei der Untersuchung der Wohnung mit der Studentin oder beim boyfriend Marihuana gefunden wird, so wird es ernst: Da kann unter Umständen deportation für Mutter und Kind beschlossen werden, wenn die Polizei es der Immigration Behörde mitteilt; damit ist diese Behörde oft schnell bei der Hand. Ferner ist sehr schlimm für den boyfriend wenn sie zusammen mitten in der Nacht gefunden werden; das führt zu Anklage für „statutory rape22https://en.wikipedia.org/wiki/Statutory_rape“, was ein ernstes Verbrechen ist, wenn das Mädchen unter 18 ist. Aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Polizei eine Wohnungssuche macht; meist nur aus anderen Gründen, z. B. Verdacht von Marihuana. – Honorar für ½ Stunde: 20.–; die Sekretärin sagt: Telefonische Anfragen sind frei.

(Nachts bricht ein Zahn ab, vorne unten Mitte; bei mitternächtlichem Kauen von crackers) 9:45 zu Dr. Brann (er sagt: der Zahn ist abgebrochen an der gum Linie, muss gezogen werden!) – (Ich revidiere An pr (ich revidiere nochmal die Sektion „Basic absns.“; das nannte ich bisher § 4B; jetzt umgenannt § 5 wie früher; dabei entsprechen D5-1 und T5-1, die einzigen D und T hier, den früheren gleich-genannten; das vereinfacht die Referenzen hierher in späteren Sektionen.)

Nachmittags zu Dr. Hagen (der abgebrochene Zahn vorne unten Mitte, der erste von rechts nach der Lücke, wird gezogen. Es geht ohne Schmerzen, und erstaunlich schnell und leicht. Ich dachte, sie wären immer noch an den Vorbereitungen, bis ich auf einmal den langen schwarzen Faden sah. – Dr. Hagen sagt nachher, der nächste Zahn wird wahrscheinlich auch nicht lange halten; vielleicht kann er durch eine Füllung etwas verstärkt werden, aber wohl kaum für sehr lange.) –🕮 Abends sind ein Negerpaar hier (anscheinend nicht verheiratet) Les Millerund Barbara(genannt „Barb“) (er macht Verkäufe (und vielleicht auch Einkäufe) von Negerkleidung nach afrikanischem Stil; er selbst trägt eine solche Bluse. Wir sitzen alle am Esstisch, auch Jim dabei, der zuweilen mitspricht, woran ich erkenne, dass er den slang besser versteht als ich; mir ist der und besonders Negerakzent nicht geläufig; Jim sagt, er hat vorigen Sommer in Watts Kinder unterrichtet. Les nannte seine Firma „House of Nations“; der Profit davon geht zu Bootstrap. Er spricht sehr positiv von Stokely Carmichael23US-amerikanischer Bürgerrechtler Stokeley Carmichael (1941-1998); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Stokely_Carmichael; was der will als „black power“, ist Bewaffnung der Neger im Ghetto mit Schießwaffen, zur Verteidigung. Er ist in Alabama aufgewachsen, hat als Kind sehr gelitten unter den Zuständen, ist aber schließlich durchs College gegangen. Beide haben Kinder von früheren Ehen und leben jetzt zusammen.) – Gegen 10 Uhr, als ich schon im Schlafzimmer bin, kommt mir die Idee, dass ich Jim doch mal zureden sollte, morgen und übermorgen zu Dr. Bachs Marathon und Elternsitzung zu gehen. (Erika sagte, er wolle jetzt doch nicht. Ich sage ihm, das hat sicherlich gute Wirkung, sich auszusprechen; ich erzähle von meiner Therapie, und dass Ina dann auch eine nahm, und dass wir nachher sagten, das war das beste investment, was wir jemals gemacht hatten. Jim sagt, dass er auch schon Psychotherapie gehabt hat; damals hat es seine Mutter bezahlt; aber jetzt sagt sie, wenn er nicht zu Hause wohnen will, muss er auch selbst für alles sorgen. Es wird klar, dass es hauptsächlich eine finanzielle Frage ist. Ich sage nachher: Ich will die Hälfte ihm geben, seine Mutter wird ihm die andere geben. Dann sagt er, er will es nicht geschenkt haben, aber ob ich es ihm leihen würde. Ich leihe ihm dann $ 35 (30 für Marathon, 5 für Sonntag meeting). Nachher, als ich schon zu Bett gegangen bin, kommt Erika; sie ist so froh, dass Jim mit ihr zum Marathon kommt, und hatte schon vergeblich versucht, ihn zu überreden; sie dankt mir sehr herzlich.) –🕮\M, K, G.\ Heute ist ein Brief von Lini gekommen. (Sie ist sofort nach Erhalt des neuen Prospektes zum GondrellGollwitz?platz gefahren und hat Kontrakte für uns abgeschlossen; für 2 2-Zimmerwohnungen, die 3-Zimmewohnungen waren schon alle weg! Während voriges Jahr die 3-Zimmerwohnungen ca 20.000 DM kosteten, ist jetzt der Preis für 2-Zimmer 30‚000; für Hanneli etwas kleiner 28 M! Ich muss also noch weiteres Geld nach Deutschland schicken. Sie sagt, ich hätte auf die Schecks schreiben müssen „zur Verrechnung“, ohne das wäre es zu riskant, solche großen Schecks mit Post zu schicken.)

10 ½ – 2 M, K und G hier. (G. kommt später doch noch; gestern hatte er mir gesagt, dass er sein Auto Peugeot nach Hollywood bringen und dann mühsam mit Autobus wieder herkommen muss, also vielleicht nicht mehr kommen würde. – Über meine neuen Versuche, „verschiedene Distanzen“ vom Mai und Juni, 2 Distanzen; aber der Koeffizient \(B_0\) ist in manchen Fällen \(\lt 0\); ich habe es mit Determinanten gemacht. M will es nachprüfen. – Dann über neue Methode für 2 Familien mit Formel anstatt \(E\); G. sagt mit Recht, dass 2 Strukturen für 2 Familien nicht induktiv unabhängig sind; trotzdem bleibt aber bestehen, denke ich, dass das Produkt der 2 \(\mathfrak{M}\) / als Komponente mehr plausibel ist als für \(E\). –)

(Heute ist Dr. Bachs Familien meeting; ich wollte eigentlich mit hingehen, und hatte auch Jim dazu überredet. Es war unsicher, ob es 1h oder 2h anfängt, ich hatte von früher her 2h im Kalender stehen. Hanneli wollte gegen 11h Erika anrufen, um die Zeit zu erfahren. Gegen 12h gehe ich zu Hanneli, die gerade mit Erika telefoniert, schon längere Zeit, und frage, wann es anfängt; dann fragt sie erst, und sagt: um 1h! Ich bin ganz entsetzt; warum hat sie das nicht früher gefragt?! Jetzt ist keine Zeit mehr zum Essen und Umziehen; und wollte gern pünktlich hinkommen, damit ich wieder, wie voriges Mal, einen Platz nahe bei der „Bühne“ bekomme, damit ich jeweils die betreffende 🕮\Dr. Straatsma\ Familie besser verstehen kann (immer noch schlecht genug). Ich bin ärgerlich, und sage, es ist mir zu anstrengend, ich will lieber gar nicht hingehen. – Sie fahren ab (auch wieder ziemlich spät; aber später erzählen sie, dass viele Familien noch viel später kamen.) – Nach dem Essen und einem langen nap fühle ich mich besser; ich telefoniere einem Küchenhelfer bei Dr. Bach eine Botschaft: „Mein Herz ist mit Euch. Bitte sprecht aus frank24Englisch „to be frank“: „offen sein“ und ohne Hemmungen! Das ist gut für Euch, und für alle anderen. Liebe, Großvater.“ – Nachmittags endlich (seit Weihnachten zum ersten Mal) einen Brief an Gittli geschrieben. – Abends spät, zwischen 10 und 11, kommt Hanneli zurück. (Sie hat Erika gleich bei Jims Wohnung abgesetzt; sie ist jetzt meist nachts bei ihm. Sie sagt, sie waren sehr erfreut über die Botschaft; und als sie „dran kamen“, wiederum als letzte Familie, las Dr. Bach meine Botschaft öffentlich vor!)

VII / 1968 1:30 zu Dr. Straatsma. (Alles wie früher. Ich sage, dass ich denke, wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres die Gallenblasenoperation zu haben, und dann auch die beiden Augenoperationen. Er stimmt zu; ich soll es ganz entscheiden, wie ich will; er ist nur im August fort, nachher wieder hier. Ich soll in 3 Monaten wiederkommen. Verabredung: 7. 10., 1:30.) – Abends gute Aussprache mit Hanneli (sie sagt, dass ich sie doch häufig kritisiere, was mir nicht bewusst war; und neulich habe ich Kalish zweimal korrigiert in der Aussprache eines griechischen Fremdwortes! Ich sage: Sie ist überempfindlich wenn ich Fragen stelle, die gar nicht als Kritik gemeint sind; sie sagt: Ja, sie hat sehr darunter gelitten als Kind, weil sie immer als das dümmere angesehen wurde. Ich sage ihr, wie froh ich bin, dass sie zu mir gekommen ist, und nicht Annemarie, die doch ziemlich hart ist, und oft unbeweglich in ihrem Denken.)

An pr (endlich wieder am ms: 6 über Teilsprachen angefangen. Es geht gut.)

An pr (weiter an ms§ 6.)

Independence Day. An pr (weiter an ms§ 6.)🕮\Gaifm.\

An pr (weiter ms§ 6; da tauchen Probleme auf über konservative Teilsprachen; da muss ich noch Skelett umarbeiten.)

10 ½ – 2 ½Gaifman hier. (Auf meine Frage gibt er genauer an, welche Annahme noch gemacht werden muss zusätzlich zu den Axiomen (einschließlich Regularität, aber ohne Reichenbachs), damit das Prinzip der Instanz Relevanz ableitbar wird. Auf seine Fragen erzähle ich viel vom Wiener Kreis; er ist besonders interessiert an der politischen Einstellung, und dass wir alle entschiedene Anti-Nazis waren. Auch über Prag, und meine Bemerkung in der Fakultät, als Bezugnahme auf Einstein (das letztere hatte er schon gehört, aber in verwirrter Form.) – Über Existenz als Prädikat; ich sage: Sogar Kant selbst gebraucht Ausdrücke wie „\(x\) existiert“, und über meinen Brief an Purtill. Er sagt, in der sog. „freien Logik“ wird aber dieser Begriff oft gebraucht; ich: Das sollte aber nur getan werden für Deskription, wie Russell es tut. Er sagt, man spricht dort von Individuenkonstanten als „denoting“ und „nicht-denoting“, z. B. „Pegasus“. Ich: Es scheint mir ratsamer, „Pegasus“ als Abkürzung für eine Deskription zu nehmen, aber nicht als primitive zuzulassen.)

Sachen gekramt. – An pr (ich mache Änderung in Definition der 4 Teilsprachen in § 6: die Transformation \(\tau _n\) wird zunächst angewendet auf Atompropositions; und durch die wird \(\xi ’e\) das \(\sigma \)-Feld geändert.) – Abends 6 ½ – 8 Miss Kathy Ferguson hier. 🕮\Dr. Rimer\ Erika will zu ihr ziehen und das halbe apartment nehmen, für $ 70, an Kiowa St. Sie hat MS in Mikrobiologie, arbeitet an UCLA in einem Labor. Ihr Vater ist in der Luftwaffe und war damals in Japan; da ging sie dort auf eine sehr gute Schule für die Militärfamilien. Später in Utah; da hatte sie ein Pferd.

Ganzen Tag an pr. (§ 6 nochmal neu entworfen: die Transformation \(T_n\) zunächst für Atompropositions.) (Hanneli hilft Erika umziehen zur Kiowa, zu Kathy Ferguson. Abends hilft auch Jim dabei.)

Vormittags zu Dr. Rimer. (Ich berichte, dass ich mich viel besser fühle. Und dass ich die Augenoperation vielleicht im Herbst machen möchte; und vielleicht Gallenstein Operation auch dann? Vielleicht in der Erholungszeit nach der zweiten Augenoperation, wo ich doch nicht arbeiten kann. Er rät mir zu Dr. Willy Bonker, Prof. UCL; jetzt Beratung, und später Operation; er will dem schreiben und dann soll ich mit dem eine Beratung verabreden.) – Nachmittags an pr (§ 6 die Teilsprachen. Jetzt \(T_n\) definiert sowohl für \(\{Z\}\) wie für Atompropositions.)

Ich mache Vorbereitungen für Leroy, der um 10h kommen wollte und den ganzen Tag für mich arbeiten; auf einmal telefoniert er erst nach 10, dass er mit Fieber im Bett liegt und Durchfall hat. – Also zur Arbeit an pr (weiter an § 6 Teilsprachen ms geschrieben.) 🕮

Wieder in schwarzen Sandalen, ohne Socken, spazieren gegangen; die Hitze ist nicht mehr so schlimm, weil eine Brise da ist. – Abends kommen Les Miller und Barbara. Schon um 6 ½ (Erika hatte angerufen, dass sie und Hanneli erst nach 7 kommen würden; aber dann kamen sie doch schon kurz vor 7; Hanneli will mit Les und Barb deren Pläne besprechen und die afrikanische Kleidung; er sagt, er könnte viel absetzen, wenn er nur Lieferungen bekommen könnte; ich verstehe oft nicht, was er sagt; anscheinend kommen die Stoffe teilweise aus Afrika, teilweise von amerikanischen Firmen.) –

Leroy hier 1 – 6. (Er will jetzt Immigrationsvisum ansuchen. Ich erlaube ihm, mich als sponsor zu nennen; er soll mir aber dann genau sagen, worüber sie Information wollen.) Ich lese Sachen.

Vormittags und Brunch bei Kuhns. (Langen Spaziergang mit ihm. Er arbeitet viel an Garten und Haus, verbessert immerzu noch etwas. Beim Essen erzählt Pauline, dass ihre Eltern immer noch im trailer reisen, oft an dem See in den Bergen; der Vater ist schon ca 75. Ich frage, ob er was von Altersheimen weiß; ja, sie spricht von „New Horizons“ bei S. B. Und von einem bei Laguna Beach, SC Longbeach und von Chobbs in Washington. Wir erzählen von Dießen und Gondrellplatz; und dass unsere Bevorzugungen verschieden sind; 🕮\Dr. Brann / (Erika: rotes Auto)\ wir erwähnen auch, dass wir von Altersheimen am Oceanpark Ave gehört haben, wir wollen sie besichtigen; sie sagen, das wäre doch ideal, nahe am Ozean, an Rand und UCLA. Ich sage, ja, ich sollte doch wohl nahe zu Hospitälern und Doktoren sein; ich berichte von den geplanten Augenoperationen. Ich, Princeton hat auch große Anziehung für mich, wegen Hempel und Jeffrey; aber das Klima schreckt mich ab: die leichte Hitze besonders.) – Nachmittags am pr (ms für § 6 weiter.)

An pr (§ 6 Teilsprachen, weiter am ms.)

11 zu Dr. Brann. (Kleine Füllung im Zahn neben dem gezogenen; Abdruck für Ergänzung des gezogenen Zahns.) – An pr (§ 6).

Abends 9 – 10 Erika und Jim (sie wollen ein „Problem“ mit mir besprechen mit mir besprechen, weil Hanneli nicht zu Hause ist und schnelle Entscheidung nötig ist: Erika möchte ein Auto kaufen, englische Art MG, roter offener Sportswagen, 17 Jahre alt, „nur“ 885 $. Jim sagt, diese Wagen sind sehr geschätzt, und dieser scheint sehr gut erhalten; ein Privatmann will ihn verkaufen; ich sage, man muss erst mal gründlich untersuchen lassen. Im Consumer Report finden wir sehr wenig darüber: Er sei heute nicht mehr so sehr beliebt wie früher; in großen Städten wie LA kann man noch alle Teile bekommen. Aber er hat gear stick, also mit Hand schalten! Mein 🕮 zweites Hauptbedenken: Es ist sehr unpraktisch, eine seltene Art zu haben, besonders bei Fahrten ausserhalb der Stadt; und das Handshiften ist so lästig; Erika sagt: Einige ziehen es vor; ich sage: Ihre Mutter konnte es auch, weil sie es ursprünglich in Deutschland so gelernt hatte in 1964; als wir aber 65 (und auch 67?) in Deutschland waren und einen VW nahmen, klagte sie doch sehr darüber, besonders im Stadtverkehr. Jim sagt Ich sagte Erika: Wenn sie es mal leid ist, darf sie nicht kommen und sagen, sie will einen anderen kaufen. Jim sagt: Er ist jederzeit bereit, sein Auto gegen ihres zu tauschen. Schließlich stimme ich zu, vorausgesetzt, dass das Urteil des Mechanikers gut ausfällt; (und Hanneli einverstanden ist; ich weiß nicht sicher, ob ich dies ausdrücklich gesagt habe; aber es ist ja eigentlich selbstverständlich). Jim sagt, die Auto dealer nehmen keinen privaten Scheck; ich: Ich oder Hanneli kann morgen bei der Calif bank einen banker’s Scheck holen . Dann telefoniert Jim mir noch den genauen Namen des Besitzers, und Telefonnummer. – Nach 11 kommt Hanneli nach Hause. (Ich berichte alles, vermeintlich große Neuigkeit. Es stellt sich heraus, dass Hanneli schon ausführlich mit Erika darüber gesprochen hat heute, und gesagt hat die beiden selben Bedenken: importierter Wagen und Handshiften! Hanneli bittet mich, sie zu unterstützen in ihrem Widerstand; es ist nicht leicht für sie, gegen den Rivalen Jim aufzukommen, der sehr starken Einfluss auf Erika hat. Ich sage ihr das natürlich zu; es missfällt mir, dass Erika mir überhaupt nichts von Hannelis starken Bedenken gesagt hat.) 🕮\(Milovanovic)\

11 – 12 Dr. Milovanovi\'c (K) aus Universität Sarajevo besucht mich (er ist ca 40, bosnische Ingenieursschule, interessiert an business Entscheidungen. Möchte Logik darauf anwenden. Er kennt anscheinend symbolische Logik und angeblich sogar meine „Logische Syntax“; aber recht unerfahren in logischen Dingen, und oft unklar, teilweise wohl auch durch seine Isolierung. Ich zeige ihm Sachen v. Wright über deontische Logik, und mein „Aim“ im Kongressband.) –Mittags mit Erika und Hanneli (Erika stellt es jetzt so hin, als sollte das rote Auto nur nominell für uns gekauft werden, aber dann würde Jim es gleich übernehmen. Ich: Wir haben doch gestern doch ausführlich über meine Bedenken gesprochen; da hättest Du mir nicht vorenthalten sollen, dass Mama die gleichen hat. Nachmittags sagt mir Hanneli: Erika hat jetzt nachgegeben, und das Projekt ist aus. Sie wollen sich nach gebrauchten einheimischen Autos umschauen.

pr (über konservative Teilsprachen. Ich will \(A\)- und \(B\)-Äquivalenz zwischen propositions von \(\mathfrak{L}’\) und \(\mathfrak{L}\) unterscheiden.) –Bohnert telefoniert: Er wird morgen Vormittag ankommen. –

Zu Dr. Brann (ergänzte obere Platte zurück). –Herb. Bohnert ist inzwischen angekommen. (Er hat Anstellung als visiting lecturer an Mich. State🕮\(Bohnert)\iDie folgenden drei Einträge stehen auf dem Blatt (RC 102-03-06), das von Carnap aus dem ursprünglichen Konvolut ausgelagert wurde.University (für agriculture); etwas weniger Gehalt als bei IBM; dafür aber auch mehr Freizeit; er will vieles lesen, um sich wieder aufs Laufende zu bringen. Ich zeige ihm Purtill Korrespondenz und SDe. Er bestätigt, dass „\(x\) existiert“ jetzt häufig verwendet wird und auch „notwendiges Wesen“ und „wesentliche und unwesentliche Eigenschaften eines Individuums“. – Nach dem Mittagessen (mit Mrs. Mercer), fahren wir ihn zum Ivanhoe Motel; dann steige ich auf Bundy aus und gehe zu Fuß nach Hause; 4 – 7 wieder Gespräch mit B. (er erklärt Ramsey’s Idee (in demselben Artikel über „Theorien“25Vielleicht handelt es sich um diesen: https://philpapers.org/rec/BOHCBR) eines robot, der beobachtet und dann eine einfache Theorie macht mit Raumstellen, vorwärts- und zurückgehen, hypothetisch allgemeine Gesetze und dergleichen; B. sagt, der robot hat zuerst eine Art phänomenale Sprache (nicht Dingsprache), und dann baut er die Theorie der „objektiven Welt“ auf. Sehr interessant.) – Er hat Gardner kennengelernt und sagt, er ist persönlich sehr nett und umgänglich.

Vor- und nachmittags lange Gespräche mit Bohnert. (Auch über Putnams Kritik meiner Aussage, dass die theoretischen Konstanten nur eine unvollständige (oder teilweise) Interpretation bekommen. – Über Ramsey Methode für individuelle Begriffe (wie „Cynthia“ in seinem Artikel).

Vor- und nachmittags lange Gespräche mit Bohnert. (Ob ich noch am Logizismus festhalte. Ich: Sicherlich! Sind da 🕮\Bohnert\ triftige Einwände? Er glaubt auch noch daran, aber berichtet Einwände von anderen, Putnam und MeyerhoffMayhill? und andere. Sie sagen, Logizismus hat schrittweise mehr und mehr seine These einschränken müssen. Es wird nicht klar, in welcher Weise; jedenfalls halten sie \(\epsilon{}\) für eine nicht-logische Konstante. Ich: Wenn irgendein Ergebnis über \(\epsilon{}\) gefunden wird, z. B. ein neues Theorem in einem AS der Mengenlehre, so wird es gefunden durch bloßes Denken, am Schreibtisch, nicht im Labor, und ohne Erfahrungsergebnisse zu benötigen. – Aber ich sagte auch: Schon in Wien vertrat ich die Auffassung, man solle Mengenlehre nicht als AS aufbauen; bei anderen AS (z.B. Physik oder Geometrie wollen wir undefinierte Prim haben, die wir dann beliebig interpretieren können, sodass die Axiome erfüllt sind. Aber für ‚\(\epsilon{}\)‘ haben wir nur eine Interpretation. Folglich stellen wir nicht Axiome im gewöhnlichen Sinne auf (wie bei Gruppentheorie oder dergleichen), sondern Primsätze oder Regeln. – Nach dem lunch mit Bohnert spazieren (ich berichte von den beiden Wohnstiften in Deutschland, und dass ich für Chacha in dem einen und für Hanneli und mich in dem anderen Einzahlungen gemacht habe; aber wir wollen auch hier Altersheime am Ocean Park ansehen. – Ich frage nach Zeitschriften; er liest Nation, Liberation, RampartsjOriginal Rampars., Stone, Time und Newsweek, diese aber schnell und mit Auswahl.) – Abends herzlicher Abschied, ich umarme ihn wieder. 🕮\(X-ray von Gallenblase in Universitätsklinik). Champavat\

Notizen geschrieben über Gespräche mit Bohnert. – Wieder zurück zum ms pr (am Skelett für R 6-1).

An ms pr (Skelett für R 6-1 und für Regel für nicht-konservative Teilsprachen). – Nachmittags Corti Broschüre zu Ende gelesen (Interessantes aus seinem Leben). – (Für X-ray morgen: 5 PM letzte Mahlzeit; später 6 Pillen (für Färbung der Gallenblase).)

Wir fahren zum medical Parkplatz bei Westwood, dann kommt ein offenes Wägelchen, gefahren von einem Neger, das immer herumfährt und uns zur Klinik bringt. 8h zu Radiology, X-ray von Gallenblase, allerhand films, liegend und stehend; und weiteres sieht der Dr. auf screen. (Im Auto esse ich Apfel, das erste Essen seit gestern Nachmittag 5h.) – 3 ½ – 5 ½Champavat hier (über seine These. Auf Rat von David will er konzentrieren auf Beobachtungssprache; Explikation von „beobachtbare Eigenschaft“ und dergleichen. Er sagt, dass ein Sammelband meiner papers sehr wünschenswert wäre; ich sage: Feigl plante es, aber konnte die Zeit nicht finden; der Herausgeber müsste Einleitung schreiben, um die Beziehungen herzustellen. Er sagt, er könne das; ich: Ich würde mich freuen, wenn er es täte; Calif. Press würde es wahrscheinlich akzeptieren.) – Russell Autobiographie.

(Haarschneider) – Zu Dr. Brann. Er schleift etwas vom Plastik der neu ergänzten unteren Platte ab, weil es mich schmerzhaft drückte. – Ich lese weiter in Næss’ Buch über mich. 🕮\Jeffrey telefoniert Annette & Ferd.\

An pr ms.– Abends Los Lane Show TV im Kreis16: Dr. Spock26Dr. Benjamin Spock: https://en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Spock (er spricht ruhig, aber entschieden, ohne Pathos; sehr sympathisch. Er hofft darauf, dass vor dem supreme court die Frage der Moralität des Vietnamkrieges diskutiert wird, die ja wesentlich ist für die Anklage, aber vom Richter nicht zugelassen wurde.) – Ich revidiere die ersten Artikel ditto masters, die Mrs. Turman getippt hat (im Ganzen gut).

Ich revidiere die ersten Artikel ditto masters.– Dann wieder am ms. –Jeffrey telefoniert (ob er nächste Woche kommen kann? Ich: Nein, die Merkenthalers sind hier. Wir machen als die Woche vom 11. 8. Er sagt, meine Stimme klingt gut, als ginge es mir besser.) – Vormittags nochmal zu Dr. Brann; er schleift noch etwas mehr ab.

Vormittags an pr (ms§ 6 über Teilsprachen beendet: noch mit Hanneli zum Flugplatz; wir holen Annette & Ferdinand ab 5 ½. (Sie kommen von Honolulu, bringen mir herzliche Grüße von Sopherl. Sie erzählen interessant von Russland und Japan. Er wird jetzt vielleicht ein ganzes Jahr in Mexiko sein, um einige Häuser für Sven selbst und 2 Firmen zu entwerfen und auch dann Bau zu überwachen; nicht im Pedregal, aber in der Nähe, in der Gegend, wo Sven und Diederichs jetzt wohnen. Sie begrüßt mich sehr herzlich, und ich mag sie sehr gerne. Auch Ferdinand lerne ich zum ersten Mal richtig kennen 🕮\Merkenthalers ohne Dr. Kulka | zu Jokls (Dias von Russland und Japan)\ und schätzen; er beobachtet und berichtet intelligent. Ich erkläre die Situation hier, mit Kennedy, McCarthy, Reagan, usw.) Zusammen abends bis 9 ½.

10 ½ – 2 wir fahren zu Dr. Kulka. (Sie fährt morgen ab nach Europa. Gute, lebhafte Unterhaltung über die politische Lage. Dr. Kulka spricht auch über die Einstellung zu kleinen Kindern in verschiedenen Ländern: die japanischen Mütter nahe und warm und liebkosend; im Gegensatz zu den amerikanischen. – Auch über das Buch „Die Familie Sanchez“ über Mexiko.) – Nachmittags an pr (Notizen zu § 6 durchgelesen, meist weggeworfen.)

Wir 4 zu Jokls (Merkenthalers zeigen ihre Dias von Russland und Japan; und berichten viele gute und interessante Beobachtungen. Wir essen mit Jokls auf der Terrasse; es tröpfelt ein wenig; aber sie lassen sich vieles im Garten zeigen.) – Nachmittags gelesen und gekramt. (Jokls fahren in die innere Stadt mit Merkenthalers.)

(Hanneli mit den beiden zum mexikanischen Konsulat, und noch Sachen besichtigt.) – An pr (noch Zusatz für § 6, über eine Sprache). – Abends spricht Ferdinand über seine Berufspläne. (Sein Vater war Architekt, zieht sich allmählich zurück. Er will sein eigenes Büro aufmachen in Freiburg; Kapital ist nicht nötig, weil die Baufirmen den Bau finanzieren und auch ein Prospekt bezahlen, wenn er die Pläne liefert. Es freut ihn, im Kontakt mit Auftraggebern Überlegungen 🕮\Merkenthalers hier\ über Baupläne zu machen; jetzt auch Schulen; er hat schon mal Pläne für ein Gymnasium gemacht; da überlegt er sehr, wie die Klassen anzuordnen sind, und die naturwissenschaftlichen Labors, Turnhalle usw. – Auch politische Fragen, Beziehung zwischen den beiden Teilen von Deutschland. Annette sagt, es ist verkehrt, dass die kommunistische Partei verboten ist. – Sie waren in Hiroshima, auch das Museum; sie sagen, die amerikanischen Staatsmänner sollen das sehen; sie finden es besonders schlimm, dass noch eine zweite Bombe auf Nagasaki geworfen wurde. –)

Vormittags wir 4 zum Topanga Canyon hinauf; die schönen steilen Wände und einsamen Waldtälchen. Hinauf zum Trailer Park Topanga; dort herumspaziert und nachher Mittagessen (Cheeseburger mit Milchshake) beim Topanga Restaurant, einfach, aber schöne Aussicht auf die Gegend, wo Kuhns wohnt; zurück über Sunset Blvd.) – Abends lange zusammen, bis 10. (Sie erzählen vom Haus, das sie bei Horben für sich bauen wollen; da wird auch sein office sein.)

(Merkenthalers fahren zum Universal Studios, machen 3 – 4 Stunden Führung mit; dann holt Hanneli sie um 3h ab.) – An pr. –Nachmittags Später nachmittags, nach Ausruhen, kommen sie her. – Abends geplaudert bis 10.

VIII / 1968 Vormittags kommt Heini (er ist hergeflogen; wohnt im Beverly Hilton. Er sagt, er und Otto 🕮\Heini (Merkenthalers)\ laden Chacha ein; sie kann bei ihm und dann bei Otto in Tamazula wohnen; und sie geben ihr genug „Taschengeld“ für die ganze Zeit in Mexiko, dass sie kleine Einkäufe machen kann. Er spricht wieder von seinem Arzt, Dr… in der Beverly Hills Klinik (rechts an Wilshire, gleich nach der Kreuzung von S. M. und Eisenbahn); den sollte sie konsultieren; er sagt aber selbst: Das war seine Idee, als es ihr voriges Jahr so schlecht ging und kein Arzt die Ursache finden konnte; jetzt geht es ihr ja viel besser, und es scheint ihr nicht dringend, diesen Doktor hier zu sehen. Er meint, dass Deutschland – LA – Mexiko nicht viel teurer ist als direkter Flug, vielleicht $ 1000; ich sage, dass ich ca$ 600 beitragen kann; vielleicht könne Sven den Rest beitragen; er sagt, darüber sollen Merkenthalers den Sven befragen. – Zum Mittagessen nimmt er Hanneli und Merkenthalers ins Hilton; nachher zeigt er Merkenthalers das Musik Center und County Museum; in beiden steht sein Name in Goldbuchstaben als Stifter an der Wand.) – Nachmittags an pr.Abends plaudere ich mitMerkenthals Abends mit Merkenthals bis 10 ½. (Hanneli ist zum meeting über die Lernmaschine.) (Ich erzähle von Esperanto, Kongress in Helsingfors; Atanasov usw. Sie sind sehr interessiert. Ich sage, wenn Europa geeinigt wird, muss eine internationale Sprache eingeführt werden; am besten basiert auf Interlingua.) 🕮

Nach 10 fahren wir mit Merkenthalers zum Flugplatz. 11 – 12 dort gesessen. (Dann sehr herzlichen Abschied; ich sage Annette, wie sehr ich mich über sie gefreut habe; Hanneli erzählt mir nachher, sie haben sich so gefreut, dass ich so reges Interesse nahm an ihrem Bericht und auch an . Wir überlegen, ob wir wohl wirklich im Winter nach Mexiko kommen könnten; vorausgesetzt, dass alles gut geht mit meinen Operationen.) – Nachmittags an pr. – (ms§ 6, Teilsprachen, fertig revidiert.)

Mia telefoniert (ihr Bruder und Familie aus Brasilien sind hier; die haben sie gestern am Flugplatz abgeholt. Sie haben eine sehr schöne Reise gehabt, und sich zuletzt noch in den Schweizer Bergen von der Hitze erholt.) – An pr (einige DM von § 5 korrigiert.) – Abends am TV wird verkündet, dass die CSR in der Besprechung mit Sowjetunion und anderen Ostländern, zuletzt in Bratislava, von Russland die Zusicherung bekommen hat, dass sie ihre eigenen internen Affären regeln können; Dubcek hat ihnen klar gemacht, dass sie Russland gegen Angriffe von Deutschland her helfen würden.

An pr (Skelett für § 7: Regularität, angefangen).

An pr (Skelett für § 7 beendet, meist aufgrund der alten Seiten des AS.) – Abends am TV: Republikanische convention fängt an; aber wir sehen nur beim Abendessen ein Stück von Goldwaters großer Rede; sehr langweilig und hypokritisch: Er betont, wie er für 🕮\Heini u. Walter\ Neger sorgen wird, und Gleichberechtigung für alle, und Hilfe für die Armen, usw.; schließlich wird es langweilig.) – Brief an Chacha angefangen.

An pr ganzen Tag (weiter § 7 ms). – Abends an Chacha weiter geschrieben (die zweite große Seite).

Vormittags an pr (§ 7 ms weiter). – Nachmittags Heini & Walter hier 4 – 6. Walter hat Schwierigkeiten mit Blut, zu viel Wasser, Hände und Füße sind geschwollen; Pillen werden versucht; aber die eigentliche Ursache ist nicht gefunden. Es ist noch nicht klar, ob irgendeine längere Behandlung gemacht wird hier; andernfalls will Walter mit Heini fahren, der am Samstag mit Auto abfährt nach Mexiko. Heini hat mir ein sehr nobles Hemd mitgebracht; eine „creacion“ aus Guad., dunkel blau mit gesticktem oder gewebtem Muster auf zwei weißlichen vertikalen Streifen vorn; nicht zum Knöpfen, sondern über den Kopf ziehen. – Wir erfahren zu unserer Überraschung, dass Chacha nicht erst im Winter nach Mex. will, sondern vielleicht schon am 10. Oct., weil Helga da nach Mex. fliegt, zu Walters 70. Geburtstag.

(TV: Nixon hat in convention gewonnen.) Vormittags an pr (ms§ 7 beendet). – 1h – 5 Walter hier. (Mit ihm spazieren, zur Bundy, weit herum. – Nachmittags mit ihm und Hanneli im Wohnzimmer. Sein Doktor hat weitere Tests gemacht, aber erst morgen wird er den endgültigen Rat hören. – Ich frage nachmittags über den Plan, dass Chacha schon am 10. Okt. mit Helga fliegen soll; würde dann nicht die Zeit zu lang, da sie doch hauptsächlich den Wintermonat Januar und Februar entrinnen will? 🕮\Kalish\ Walter kommt dann auch vorsichtig mit einigen Bedenken heraus: Sie haben kein Gastzimmer; ein Sofa würde für sie zum Schlafen hergerichtet. Sie haben ihr Schlafzimmer, und dann hat er ein Studio.) Nach dem Abendessen kommt dann auch Hanneli mit Bedenken heraus. Chacha hat doch wenig gemeinsame Interessen mit Heini und dessen Freunden; da würde sie doch wohl nicht lange in Guad. aushalten; und mit Otto wohl auch nicht lang; da kommt mir dann in Erinnerung, dass Grete mir 1963 erzählte, dass Chachas Besuch für viele Monate (in 1959, wo ich auch mal hinkam), war ihr eigentlich zu lang; Chacha wollte viel reden und wollte vieles besehen, aber Grete hatte auch ihre Pflichten. Hanneli will Mama darüber schreiben.

Ganzen Tag pr. (§ 7 revidiert und zu Mrs. Turman gebracht.) 5 – 6 Kalish hier. (Ich leihe ihm $ 1000, rückzahlbar vor Ende des Jahres, für die Mobilisation Organisation bei der demokratischen convention; er gibt mir Quittung, dass er selbst „voll verantwortlich“ ist für Rückzahlung. Sie wollen große Demonstration machen, außerhalb der convention Halle und in verschiedenen Stadtteilen. Ich frage, ob nicht eine Menge von Demonstranten auf der convention gallery wirkungsvoller wäre (wie damals bei Willkie27Wendell Willkie: https://en.wikipedia.org/wiki/Wendell_Willkie); aber er sagt, die Partei Organisatoren sind sehr vorsichtig; sie geben Karten für Besucher nur aus für „zuverlässige Leute“. Für McCarthy besteht immer noch eine Möglichkeit, aber keine wirkliche Hoffnung.) – Abends spät gehe ich noch ins Wohnzimmer, wo Hanneli records gespielt hat; wir sprechen noch über Walter, der froh war dass Nixon 🕮\Jokls\ nominiert war! Ich sage, ich bin so froh, dass wir uns so gut verstehen, nicht nur in Anschauungen, sondern persönlich, und küsse sie zur guten Nacht; sie schaut mich sehr lieb an.

Walter wollte 10 oder 11 herkommen und den Tag hier verbringen; darum gehe ich morgens nicht an erste Arbeit; wir warten immer; schließlich ruft er gegen 9h an: Sie sitzen zusammen beim lunch, und er kommt nicht mehr herüber, weil er doch ein früheres Flugzeug bekommen hat (er sollte um 10h abends fliegen); der Arzt hat gesagt, da sind thyroid Störungen und hat ihm Sachen verschrieben; so ist Hoffnung, dass die Behandlung dann zu Hause in Mexiko nützen wird. Heini bleibt noch einige Tage hier, weil sein Cadillac große Reparaturen braucht! Er wollte eigentlich heute abfahren. – 5 – 8 Jokl’s hier. (Sie sind auch entsetzt, dass Nixon gewonnen hat; wenn Rockefeller gewonnen hätte, würden sie vielleicht für ihn gestimmt haben. Sie schätzen sehr William Winter’s tägliche comments am KPFK, um 6h PM, zu ihrem Abendessen; sie halten auch keine Zeitung. Sie glauben, dass John Kennedys Ermordung durch conspiration kam; vielleicht mit CIA; sie sagen, so viele Zeugen sind gestorben, vielleicht auch durch CIA; und dem Harrison in New Orleans werden so große Schwierigkeiten gemacht; ich sage: Warren hat kürzlich gesagt: er sei noch ganz überzeugt, dass sein Komitee das richtige Urteil gesprochen hat; ich: Warum tut die Regierung nicht etwas, wenn sie sehen, dass soviel Zweifel besteht? Sie sagen: 🕮\Jeffrey\ Keiner wagt etwas zu tun, aus Angst vor der CIA; das ist eine Art Mafia. – Sie wollen nach Mex. fliegen, nach Guadelaja; auch Oaxaca, wir sagen, da hat Nena einen guten Laden für Töpferei usw.) –Hempel telefoniert (er will auf der Reise zum Honolulu meeting 1 Tag hier sein; ich rede ihm dringend zu, länger zu bleiben, er will dann wahrscheinlich 2 kurze Tage hier sein; 26. ankommen und 29. 10h weiterfliegen. Er fragt, ob er vielleicht die letzte Nacht beim Lufthafen übernachten soll; ich sage, nein, wir bringen ihn dann im Auto hin.)

Gelesen und gekramt.

Gelesen und gekramt. (Vergeblich auf Jeffrey gewartet; auch keine Post.

Gelesen und gekramt. (Vergeblich auf Jeffrey gewartet; auch keine Post. Mittags Mia hier (mit ihr spazieren, und Lunch. Sie hatten eine schöne Zeit in Israel. Wims Bruder fuhr sie im ganzen Land herum; sie haben vieles gesehen, auch Caesarea28https://de.wikipedia.org/wiki/Caesarea_(Israel). – Dann eine Zeit in den Schweizer Bergen, zur Erholung von der Hitze.) Nachmittags an pr.

Vormittags vergeblich auf J. gewartet; mittags keine Post. Nachmittags ruft er an (während ich nap nehme); er wird in gemietetem Auto herkommen. – 3 – 9 Jeffrey hier, (nachmittags über allerhand Probleme. Meine Produktregel für C🕮\(Jeffrey Abfahrt)\ für Musterbeschreibung mit ungewisser Evidenz; er hat doch noch Bedenken dagegen.)

Mit Jeffrey Gespräche, vor- und nachmittags. (Er will inoffiziell bei der NSF erkunden, ob ich Verlängerung bekommen könnte ohne formales Gesuch, einfach mit Brief; und obkOriginal auch. ich in USA bleiben müsste.) Vor 8 fährt er ab nach Laguna Beach (zu einem Freund Vickers29Es könnte sich um John M. Vickers handeln. Er war an der Universität of California at Irvine und hat einschlägig publiziert.. Philosoph, auf Irvine campus.)

Good und Johnson gelesen (die von Savage angegebene Stelle, wo zum ersten Mal die Grundidee des \(\lambda{}\)-Systems auftaucht.)

An pr (ditto masters revidiert, von § 5 und 6) David telefoniert (sie haben noch allerhand Pläne, auch Hawaii; daher können wir uns erst im Oktober sehen. Er arbeitet mit Dana Scott über intensionale Logik.) – Abends liest Hanneli mir den Entwurf ihres Briefes an Chacha vor; die Bedenken über Chachas Plan der Mexikoreise.

pr (D. M. korrigiert).

pr (D. M. korrigiert).

pr (D. M. korrigiert). (teilweise vieles falsch getippt, oft \(c\) anstatt \(C\). Eine Reihe von DM beiseite gelegt, damit Mrs. Turman sie korrigiert. DM korrigiert bis einschl. § 7, Regularität.) – 3 ½ – ca 5 Besprechung hier mit Dr. Robert Solmitz, über geplantes Testament: eines jetzt (mit trust für Chacha) und eines in Deutschland. 🕮 Dr. Solmitz arbeitet auch als Vermögensverwalter; er macht die Unterschiede klar zwischen amerikanischem und deutschem Gesetz: In Deutschland gibt es keine trusts, sondern nur beschränktes Vorerbe; wodurch aber keine neue juristische Person entsteht. Er sagt auch: Loeb, Rhodes ist eine der ganz wenigen allersichersten Firmen; er wundert sich, dass Shufro auch Mitglied der Börse ist, da er doch nicht als broker arbeitet, sondern als Vermögensverwalter; er sagt, das ist selten in U. S. Er hat gar keine Bedenken dagegen, dass Hanneli als Testamentsvollstrecker eingesetzt wird; sie könnte auch als trustee dienen, wenn nötig, oder im Falle eines Ausfalles.) – Abends Nachrichten: Die Russen haben Prag besetzt!

An pr. (angefangen, neuen § 8 (früher 9) über Kohärenz umzuformen. Es geht sehr gut vorwärts; das Meiste kann ich stehen lassen, mit kleinen Änderungen.)

An pr. (weiter § 8). – (Werners Brief an Hanneli: Er ist entsetzt über Erikas Leben; er meint, dass Hanneli sie vernachlässigt. Hanneli hatte geschrieben: Erika ist schon reif für Heirat; er hat das interpretiert: Sie ist schon schwanger (obwohl Hanneli nichts von Sex geschrieben hatte) und muss darum bald heiraten! Abends langen Brief an Werner geschrieben. Ich gebe ihn Hanneli zu lesen; sie ist sehr froh und dankbar dafür; ich sage ihr, dass ich sie und Erika so liebe, und beide mir eine große Freude im Leben sind.)

An pr (weiter § 8). –

An pr (weiter § 8). Sehr heiß. 🕮\Hempel kommt\

An pr (weiter § 8. Erste Umformung gestern beendet. Jetzt schreibe ich es ins Reine; sehr viele alte Seiten kann ich verwenden, mit kleinen Änderungen.)

An pr (weiter § 8.) Hempel kommt an Flugplatz 5 PM; wir erwarten ihn in Limousine am Miramar Hotel, er kommt verspätet 6 ½. Wir fahren mit ihm zu uns. – Gespräch bis 9; ab und zu schalte ich TV ein; aber es gibt keine News, nur convention, nichts Bedeutsames. – Um 9h geht er. Ich bin sehr müde.

Ganzen Tag Gespräche mit Hempel. (Vormittags zunächst über Toby, mit Hanneliese dabei. Toby hält auch die Essregeln streng ein; ihr Mann will nicht zu ihnen kommen, weil da das Essen nicht richtig ist, und weil sie jetzt ganz auseinander sind; Hempel nachdem sie die Trauung heimlich gemacht hatten und Toby dann erst den Eltern geschrieben hat, hat Hempel ihm geschrieben, dass er despicable gehandelt hat, und die Gesetze seiner Religion gebrochen hat, indem er die Tochter gegen die Eltern aufgestachelt hat.) –Über Wittgenstein (er lässt mich erzählen wie Wittgenstein, entsetzt über Parapsychologie, sich auf den Boden warf. Ich erzähle auch von seinem Brief mit heftigen Vorwürfen wegen Physikalismus Aufsatz.) – Über statistische Erklärungen (er macht klar, dass „Erklärung“ eigentlich kausale Zusammenhänge angeben soll, nicht nur etwas, was aufgrund gewisser Information wahrscheinlich ist; z. B. ist ein schwarzer 11. Ball nicht erklärt dadurch, dass die ersten 10 Bälle schwarz waren. – Er fragt nach Explikation von physikalischem pr; ich: Häufig ist Limit der r. f. anwendbar; manchmal in Zeitreihen, manchmal in Sequenz einer endlichen E, mit größeren Anzahlen, z. B. Gas in Behälter.) – 6 ½Mia kommt. (Sie nimmt um 8 ½ Hempel mit zu sich.) 🕮\(Hempel Abschied)\

Vormittags und nachmittags gehe ich Hempel entgegen, und mit ihm zurück. – Vor- und nachmittags Gespräche mit H. (Über Shufro, und Solmitz’ gutes Urteil. Er hat auch schon lange bei Shufro investiert, und lässt immer Dividenden und Gewinne dort. Sie haben also reichlich Mittel genug, um nach seinem retirement woanders ein Haus zu kaufen. Vielleicht an eine andere Universität, wo er noch unterrichten könnte. – Über mein Problem mit Næss: Welche Philosophen der Vergangenheit sind noch wichtig für heutige philosophische Forschung? Er meint, dass Hume doch aufklärend ist. Meine Frage: Næss und Patzig sind nicht überzeugt, dass das Meiste in derlOriginal der in. traditionellen Philosophie Scheinprobleme waren. Er meint: Viele Philosophen hatten doch wichtige Probleme im Sinne, aber konnten sie nicht klar formulieren. – Er lobt sehr: (über John Earman (K-Karte!).) (H: Mit Toby stehen sie persönlich gut, können ruhig mit einander sprechen. Aber wegen Regeln kann sie nicht zu Mahlzeiten kommen und nicht übernachten.) (Gibt mir guten Rat über Problem der Uhr; telefoniert mit verschiedenen Geschäften.) Abends herzlicher Abschied. (Er wird morgen früh Taxi zum Lufthafen nehmen; sie müssen schon um 10 alle da sein, vermutlich viele Philosophen, weil es ein Gruppenflug ist; er sagt, da würden wir doch nicht mal los sein. – Wir sehen noch einiges am TV von convention; Cronkite30Walter Cronkite: https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Cronkite ist sehr empört über die Polizeibrutalität; wir sehen allerhand Bilder davon, wie sie immerzu auf die Demonstranten einhauen, auch wenn diese schon zum Wagen gehen und die Stufen hinaufsteigen. –Humphrey wird mit überwältigender Mehrheit nominiert: über 1700 Stimmen; er braucht nur 1300 und etwas.) 🕮

Vormittags an pr. (Weiter an § 8.)

Nachmittags an pr. ()

Ganzen Tag an pr. (

Gelesen und gekramt. (Überlegung für Empfehlung für Bob Mathers.)

Post vom department ist gekommen.

An pr (§ 8 weiter.) –

IX / 1968 9 ½ (anstatt 9) Abfahrt mit H und E zu Browns. 10 ½ dort (schönes Haus, mit Garten davor und dahinter. Myra empfängt unsmOriginal es. herzlich; von den Kindern ist nur Jack da. M. fährt uns zum Newport Harbor, nicht weit; bei einer Marina liegt ihr Motorboot; dort ist George31Vermutlich George Brown (1917-2005); vgl. https://senate.universityofcalifornia.edu/_files/inmemoriam/html/georgewbrown.htm, um das Boot fertigzumachen, und Mr. und Mrs. Sandor. (Er anscheinend Arzt; sie hat weißes Haar und spricht etwas zu viel, aber beide freundlich, anscheinend Immigranten aus Ungarn.) Sein Name komme ursprünglich von „Alexander“. Ich steige die Leiter hinauf, um oben neben George zu sitzen. Er fährt sehr vorsichtig rückwärts hinaus von dem Steg, an dem das Boot festgeseilt war, ohne anzustossen an den Nebensteg, der sehr nahe dabei ist, und die anderen Boote. Dann zirkelt er herum und fährt hinaus in den wunderbaren Newport Harbor, eine tiefe, gut geschützte Bucht; was wie die eine Seite der Bucht aussieht, ist aber wirklich eine lange Insel; dort sind vornehme Villen gleich am Wasser (eine von Hayvitz), manche nur im Sommer benutzt, die meisten aber dauernd. Viele von Angestellten von großen airspace Firmen, die in der Nähe branchen haben; manche ziehen im Sommer fort aus ihrem Haus und vermieten es für hohe Miete.) Schließlich aus der Bucht hinaus. Hanneli sieht mit Entzücken Seehunde am Strand liegen. Wir fahren in der Nähe der Küste nach Süden. Da sei es 🕮 ziemlich ruhig; aber immer leichtes Schaukeln. Ich freue mich, dass ich es gut vertragen kann. George sagt, dass er sehr gern auf diesem Irvine Campus arbeitet. Er hat einen einen neuen Kurs eingerichtet, über allgemeine Verwaltungstheorie; der dann nachher aufgespalten wird für 3 Gebiete: business, government und education. Er sagt, dass er nicht mehr direkt in Mathematik arbeitet, aber doch in mathematischer Entscheidungstheorie; da hat er neue Methoden entwickelt für sequential analysis, basiert auf Abraham Wald’s Entscheidungsfunktion, aber jetzt verallgemeinert: bei jedem Schritt wird eine Entscheidung getroffen, unter den vorliegenden möglichen Akten; Wahrscheinlichkeiten für den relevanten Zustand werden bestimmt, und und Kosten und Nutzen; aufgrund davon wird Entscheidung gewählt. – Nach ca 2 ½ Stunden Fahrt legen wir wieder an. Im Haus begrüßen wir noch Leute. Hanneli möchte bald abfahren, um nicht in das großenOriginal den großen. Sonntagnachmittagsgedränge zu kommen; ich fühle mich auch auf einmal sehr müde; so fahren wir 3:15 ab; diesmal brauchen wir nur ¾ Stunde. (Gleich ins Bett, 2 Stunden, dabei auch richtig geschlafen.) Gelesen.

An pr (§ 8, ms für Tippen fertig gemacht.) – Hanneli hat Brief von Werner (er verlangt, dass Erika sofort die Wohnung aufgibt und Hanneli sie zu sich nimmt. Sonst wird er energische Schritte ergreifen (siehe Zettel). Hanneli telefoniert mit Jaydar in Ojai (er freut sich, wenn Erika wiederkommt, und hält es für möglich, dass sie den Schluss in einem Jahr macht; aber dafür müsste sie dann Privatstunden von Lehrern bekommen. Scholarship wäre nicht gut möglich, aber er will vorschlagen, dass stattdessen die Privatstunden nicht angerechnet werden sollen bei der Rechnung. Wir sind sehr froh, dass dies eine Lösung bringt für die argen Probleme durch Werners Drohungen; aber 🕮\(zu Marcus)\ das Schuljahr kostet jetzt 3100!; er ist einverstanden, dass ich jetzt nur 1700 zahle (anstatt 3/5 = 1860), den Rest, wie üblich, zum 1. 1. 69. Hanneli ist sehr froh über die Lösung, und dankbar, dass ich das zahlen will; ich küsse sie und sage, ich tue es sehr gerne, ich habe beide so lieb, und bin froh über ihr Hiersein.)

Vormittags an pr (angefangen, § 9: Symmetrie). – Nachmittags Geldüberlegungen und Berechnungen (ich muss jetzt 3.200 Steuer zahlen; und das Gehalt vom 1. August (!) ist noch nicht eingetroffen. Ich hoffe aber dass dies und das für September in den nächsten Tagen kommt; sonst muss ich Geld von Glendale Sav. abheben.)

Vormittags Überlegungen zum Testament. – Nachmittags sind wir 2–5 (!) in derUCLA-Klinik, department surgery (wir müssen warten, weil Dr. Longmire32Vielleicht William P. Longmire: https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/ft2t1nb0kt/#:~:text=William%20Polk%20Longmire%20Jr.‚UCLA%20(1943 %2D1948). „in surgery“ ist; er kommt dann erst nach 4. Er sagt, er hatte mich nicht „auf seinem schedule“, anscheinend hatte seine Sekretärin ihm das appointment nicht angegeben oder heute auf den Plan gesetzt.) Er ist gegen Operation, solange es nicht nötig ist. Es muss keineswegs immer operiert werden, wenn Attacke kommt; oft nach einer solchen, mit Schmerzmitteln, ist es vorüber. Er würde „Einschläferung“ vorziehen, nicht lokale, für „Schlummerzustand“.)

10 hmit H. zu Marcus. (Änderung meines Testaments; trust für Chacha; außerdem bar: je 5 M für Chacha und Eline, je 2 M für die drei anderen. Marcus nimmt als meine Vorschläge an execute: zuerst H, und für trustee (hier sagt er: zunächst H. und Shufro ist gut; aber wenn H. austritt, soll Shufro allein, und danach Marcus allein; und danach hatte ich , aber sagt, aus Gründen von finanzieller Zuverlässigkeit lieber doch noch eine Bank; sie arbeiten mit Sec. Firm, und ich auch; so wird die Klammer zu Wilshire branch. Er will es schon Montagmorgen fertig haben.) – Nachmittags an pr. (§ 9 über Symmetrie, ms weiter.) 🕮

An pr (weiter an § 9). – Mittags gehe ich zum ersten Mal zu Erikas Wohnung (wo sie mit H. ihre Sachen packt. Es ist sehr nett, geräumiges Wohnzimmer; sie hat in ihrem Zimmer zahlreiche Fotos und Bilder an den Wänden. Der einzige Nachteil ist: Das Fenster hat gegenüber das Nachbarhaus, etwa 5 m Abstand, auch mit Fenstern; sodass sie sich gegenseitig hineinsehen.) Der ganze Nachmittag geht auch noch auf Packen; erst nach 6h fahren sie endlich ab. Sie wollen wahrscheinlich in Ojai in ein Hotel gehen. Morgen um 1hh müssen alle Schüler dort sein. Erika meint, dass im ganzen nur 2 Knaben dort sein werden! Sie glaubt sie braucht, ausser dem normalen Lehrprogramm, an Zusätzlichem nur einen Kurs in Englisch und einen in Naturwissenschaften. – Ich sage ihr, dass wir zunächst noch nicht ein Auto für sie kaufen können, weil große finanzielle Belastung durch Steuern und anderes. Sie wusste es schon und hat sich damit abgefunden; sie sagt, in Ojai ist es nicht so wichtig, wie in LA. Sie hat mir ein großes Sofakissen gemacht, zum Dank für alles.)

Während die beiden fort sind, ruft Mia an, ob ich kommen will. Sie holen mich beide ab; wir gehen oben auf der Straße spazieren, mit Sicht aufs Meer. (Frank ist jetzt am San MateoCollege und sehr froh darüber, weil kultiviertere Atmosphäre als in San L. O.– Wir sprechen über die Tschechei; Wim glaubt, dass Russlands Eingreifen ganz auf Verteidigungsgründen beruht. 🕮 Sie fürchten, wenn die Tschechen nicht mehr ganz auf ihrer Seite sind, dass dort ihre Flanke nicht gegen amerikanischen Angriff gesichert ist; darum würden sie auch nie mehr ihre Truppen von der tschechisch-westdeutschen Grenze wegnehmen!) – Abends lesen wir Brief von Chacha (Werner hat sie angerufen; oder geschrieben: Er ist voller schrecklicher Sorgen um Erika; ob er wohl herfliegen müsse, um sie zu holen! Sie sagt: ein ganz „verstörter Brief“; Hanneli schreibt ihr gleich, um sie zu beruhigen.)

Briefe diktiert (zum ersten Mal seit längerer Zeit; 7 Briefe).

10 zu Marcus (mit H. Mein neues Testament ist fertig getippt; ich lese es draußen, bevor wir hineingehen. Dann drinnen unterschrieben, mit Marcus und 2 Sekretärinnen als Zeugen.)

9 ½zu Dr. Rimer (mit H. Er hat inzwischen mit Dr. Longmire gesprochen; beide sind jetzt einig, dass nicht jetzt operiert werden soll. Er sagt, wenn Attacke kommt, sofort anrufen; wenn er nicht da ist, so ist mindestens einer von verfügbar und . L. sagte, er würde Totalanästhesie machen; Rimer erklärt, dass das entweder mit Gas gemacht wird, oder mit intravenöser Injektion.) Sehr heiß.

Briefe gelesen. Briefe diktiert.

Briefe diktiert.

Weiter an § 9.

Weiter an § 9.

[H. nach Ojai, erster Besuch bei Erika.] Weiter an § 9. – Abends Briefe fertig gemacht, die Mrs. Pruppacher getippt hat). 🕮\Bücherschätzer Dr. Schwarz\

Pr (endlich § 9 fertig gemacht zum Tippen.) Abends weiter Briefe fertig gemacht.

An pr (§ 10 „eine Familie“ angefangen. – Abends lange telefoniert mit Mary (sie hatte mir geschrieben, ob sie mich als Referenz angeben kann. Natürlich ja!) Sie fordert $ 8 pro Stunde! Ich frage, ob das nicht zu viel ist. Sie sagt, man hat ihr im employment office gesagt, dass der gewöhnliche rate für technisches Tippen 6 $ ist; sie denkt und dass 8 für sie nicht exzessiv wäre, wenn sie besonders gut ist. Sie berichtet von Marcuse33https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Marcuse: Vor einiger Zeit hatte er mehrere Drohbriefe von KKK34https://de.wikipedia.org/wiki/Ku-Klux-Klan, dass sie ihn umbringen würden, wenn er nicht das Land verlässt; und es wurde auch auf sein Haus geschossen; dann kam er mit Frau einige Zeit zu ihr. Später hat die amerikanische angeboten, sein Gehalt zu zahlen, wenn solange sein Kontrakt läuft, damit die Universität ihn entlassen kann. Sie hat auch schon überlegt, Amerika zu verlassen; vielleicht nach Dänemark, aber man sagte ihr, es ist dort unmöglich, Arbeit zu finden.)

An pr (weiter an § 10). Ditto masters korrigiert.

An pr (weiter an § 10). – Vormittags David ruft an (sie haben Hawaii sehr genossen, besonders 2 andere Inseln. Er sagt, dass meine geschenkten Bücher im R. R. jetzt abgeschätzt werden.) Dann ruft Yost an (auch über die Abschätzung.) Dann Dr. Schwarz (er hat Dr. Phil. von Wien in Kunstgeschichte; hat aber auch bei Schlick gehört und weiß daher vom Wiener Kreis und von mir. Er ist aufgefordert worden, von der Bibliothek, eine Schätzung vorzunehmen. Er sagt, da sind 200 Bücher auf Tischen im R. R. Er fragt, was ich mir gedacht hätte als Wert; ich sage, ich habe keine Ahnung; aber viele boxes sind hinübergegangen; vieles wertlos; Sonderdrucke, Hefte usw.; und ich weiß auch nicht Bescheid über Wert der Bücher. Er sagt: Ältere Bücher 🕮 sind zwar hoch geschätzt von Liebhabern, aber Bibliotheken kaufen lieber neue Drucke. Die sind meist von der letzten Ausgabe; er fragt, ob mir 7 M fair erscheint; ich sage, das scheint mir sehr akzeptabel. Aber ich bin überrascht, dass die Anzahl der Bücher so klein ist. Yost sagt dann, er will nicht über ; er hat jetzt den R. R. unter sich, weil Finch für ein Jahr nach Hawaii geht; der hatte vorher den R. R. Schw., sagt, dass auch meine mss und die Korrespondenz mit anderen Philosophen sehr wertvoll sind; und tape Rollen, vermutlich die, die Ina von meinem Physik Seminar aufgenommen hat.)

Vormittags an pr (weiter an § 10). – Nachmittags gelesen und gekramt; Vorüberlegungen für morgen.

M und K hier (zum ersten Mal seit Juni! M. wohnt allein im Valley; Betsy und die Kinder sind schon in ihrer neue Wohnung in Compton. Er wird am 4. 10. hinkommen und dann unterrichten am Cal. State Dominguez College (volle 4 Jahre college). M. hat meine Sätze über Methode für verschiedene Distanzen nochmal geprüft; es stimmt sicher, da die gegebenen linearen Gleichungen bei Einsetzung erfüllt sind. Er meint, es ist unwesentlich, dass \(B_0\), der Koeffizient für die Knente mit \(\mathfrak{m}\), zuweilen negativ wird; das Ganze hat ja einfach den Zweck, dass die vorgegebenen \(\eta{}\)-Werte herauskommen. Ich sage zwar, wenn diese auch herauskommen, so könnten ja trotzdem für \(\gt 2\) unplausible \(\mathfrak{m}\)-Werte resultieren; aber Larry und er scheinen keine Bedenken zu haben. – Dann liest K. mir den Anfang seines „Rätsels“ über die Untersuchung mit der Methode der \(\xi _{ij}\) vor; den getippten Anfangsteil. – Nachher spreche ich noch etwas mit Betsy, die gerade im Auto ankommt, als wir über die Straße gehen. Nächstes Mal wird sie ihn dann herbringen.) – Nachmittags einiges überlegt, geschrieben, aus dem Vormittagsgespräch. – Abends endlich mal langen Brief an Hanne geschrieben, bis 10h. [Hanneli geht zur großen Gartenparty bei Lichtheim Dr. Spock35Könnte es sich um Benjamin Spock (1903-1998) handeln? Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Spock; aber da sind 🕮 gewaltige Mengen von Leuten; sie fährt Dr. Kulka hin. Alles ist im Garten (was nicht angesagt war); meistens stehend, Musikkapelle auch für Tanz, und Vorführungen; an Spock konnte man nicht heran; Eintritt $ 12.50 pro Person; ich war froh, dass ich doch nicht hingegangen war mit dem vielen Stehen und in der Abendkühle. Wir hoffen, dass die Unterhaltung mit Musik, Carl Reiner36https://en.wikipedia.org/wiki/Carl_Reiner usw. nicht von den Eintrittsgeldern bestritten wurde. ]

An pr (§ 10). – Abends sehe ich am TV, mit H: „Zorba the Greek“; leider ist im Kreis7 sehr unscharf, und oft kann ich nichts erkennen; aber im ganzen ist es doch packend, wie der Schriftsteller, zurückgekommen aus England, und sich nicht wagt ins Leben, von Zorba hineingeführt wird. Dieser Film wurde 1964 gemacht, mit Quinn in der Hauptrolle; die anderen Schauspieler sind Griechen, vielleicht sprach er dort Griechisch? Ich vermute, was ich vor Jahren im TV gesehen habe, war ein anderer Film; es war doch ziemlich sicher vor 1964; aber in der Filmliste steht keiner. Zum Schluss sprechen wir noch darüber (gegen Mitternacht, der Film ging 9 – 11:45!) Und dann küsse ich sie sehr herzlich.

An pr (§ 10; ich beschließe, nach langer Überlegung, doch die neue Notation \((Z)_n\) einzuführen.)

An pr (§ 10; die Umformulierung der Theoreme für die neue Notation \((Z)_n\) macht doch umständliche Überlegungen nötig.) Abends überlegen wir, wie es mit meinen Bankkonten steht, und beschließen, doch jetzt schon $ 1000 an Bank München zu überweisen, damit ich dort frühzeitig Chachas ticket für Rundflug nach Mexiko bezahlen kann.

An pr (weiter an § 10; die Hauptarbeit in der Einführung der neuen symbols \((Z)_n\) ist jetzt getan. Ich glaubte, es würden einige Stunden sein, es sind aber doch 3 ganze Tage geworden.) – Todesanzeige von Leni37Helene Holzman (1891-1968); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Holzman kommt. (Es wird angegeben: „Tödlicher Unfall“, vermutlich Autounfall. 🕮 Von Czapskis Kindern werden 7 von den 8 aufgezählt; Dodo ist wohl schon gestorben.)

Noch warm, aber nicht mehr so arg heiß. – An pr (weiter an § 10).

An pr. (Letzte Revision des ms für § 10 angefangen) – Abends telefoniert mit David; (er sagt, Dr. Schwarz hat geschätzt: $ 6‚600; hauptsächlich für die mss. Er schlägt vor, was ich auch schon überlegt hatte, dass ich weitere Bücher nicht mehr in diesem Jahr ins department schicken soll, sondern erst nächstes Jahr.)

An pr (Bearbeitung von § 10; gegen meinen Vorsatz, mache ich doch noch Änderungen und Verbesserungen.)

Erika kommt mit Julie und Jim; sie schlafen hier im Wohnzimmer, nachdem sie um ½1 nachts vom Konzert kommen, Sänger Donovan sang Friedenslieder und dergleichen.

Erika kommt mit auf meinen Mittagsspaziergang (sie sagt, dass Javdar nicht etwa mehr permissiv ist als früher, sondern eher umgekehrt, er soll aber nur die Schule in Liste bringen; im November wird der neue Direktor kommen. Es sind jetzt nur 22 Schüler dort. Daher sehr kleine Gruppen in den Klassen; das ist gut für intensive Arbeit. Sie ist sehr zuversichtlich, dass sie am Ende dieses Jahres das Schlusszeugnis bekommen wird, das es ihr möglich macht, aufs college zu gehen.) (Mit Hanneli und Erika überlegt verschiedene colleges, und welche Gesichtspunkte die Wahl bestimmen sollen. 🕮 Erika hat an einige weit entfernte gedacht. Aber es scheint uns doch besser, nähere in erster Linie zu erwägen. Man muss das jetzt schon überlegen, weil die Gesuche jetzt schon für nächstes Jahr gemacht werden! Wir wollen noch mit David und Don Kalish darüber sprechen.) – Ich an pr. (Gute Verbesserungen und Einfügungen in neuen § 10 gemacht.)

An pr. (Ich habe § 10 revidiert, in Hinsicht auf die vielen geänderten oder eingefügten nummerierten items. Wichtige terminologische Überlegung: Ich finde, dass ich in § 12 oft ‚s. d.‘ gebrauche für ‚semantische Deskription‘. Ich überlege, ob ich das nicht vielleicht doch beibehalten kann, obwohl es eigentlich ein Term für einen Satz ist.)

X / 1968 An pr. (Ich beschließe term „sample prop“, Abkürzung s. p. Ich ändere es vom Anfang von § 10. Während ich den § 10 durchlese, mache ich noch allerhand Verbesserungen, nummeriere mehr items, und ändere die übrigen entsprechend.)

An pr (weiter an Revision von § 10).

Vormittags Notizen für Empfehlung von Kyburg für Riverside geschrieben. Nachmittags an pr (Revision von § 10 beendet.)

(H. hatte geplant, am Wochenende teilzunehmen an einer Veranstaltung von Dr. Bach am Ersalina Institut, nahe Big Sur. Später ergab sich, dass sie plane, nach Monterey zu fliegen, und dort würde ein Auto von Ers. sie abholen. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend. Reiesekosten: plane 40 + 1 fee Auto, = 45; dazu für Dr. Bach 75 weniger 20 % = 60; also zusammen 105. Ich hatte H. gesagt, sie solle sich keinen Kummer über die Kosten machen, aber heute denkt sie, sie wolle doch nicht hinfahren; lieber für das Geld hier mehrere Unternehmungen.) 🕮

An pr. (§ 11 angefangen; das ist der alte § 12 über repräsentative Funktion M I usw. Ich beschließe, möglichst keine Änderungen zu machen; und die Arbeit geht flott vorwärts.) – Mittags gehe ich zu Mrs. Turman und diktiere den langen Empfehlungsbrief für Kyburg. – Nachmittags weiter an pr.

An pr (weiter an § 11. Alles glatt bis auf T 6; sehr lange Beweise, dass \(\mathfrak{m}\) generiert durch M I alle Axiome erfüllt; aber jetzt habe ich keine Axiome für \(\mathfrak{m}\) mehr; sondern nur die Begriffe PM (prob. Maßfunktion); und so werde ich doch Änderungen machen müssen …) Brief von Maue (und mein Gesundheits und Brief an Grammin über Prag, wovon sie sehr angetan war. Sie legt Brief von Moro Bernstein bei.)

(H. nach Ojai; dort machen sie Ausflug in die Berge mit 3 anderen Mädchen.) An pr. (die Änderungen in T 6 durchgeführt.)

An pr.– 1:30 zu Dr. Straatsma. (Ich sage ihm, dass ich Operation wünsche, vielleicht in 2 – 3 Wochen. Er muss aber vorher noch nach Japan, für Vorträge: Die erste Operation wird angesetzt 26. Nov.; eine Woche vorher zu ihm zur Vorbesprechung, noch eine Woche vorher zu Dr. Rimer, der ihm dann berichten soll über mein allgemeines Befinden, was für Medizin ich nehme, und dergleichen. Der Plan ist so: am ersten Tag vormittags in die Klinik, allerhand Tests und X-rays; nächster Tag Operation, dann 4 – 6 Tage in Klinik. Das rechte Auge wird operiert, das linke wird aber nicht verbunden; ich kann also damit sehen; aber zuerst ist es gut, es geschlossen zu halten, zum Ausruhen der beiden Augen. Dann zu Hause 6 Wochen Erholungszeit. Jede Woche einmal zu ihm kommen! Ich sagte: mit der langen Wartezeit! Er sagt nur vage: Vielleicht kann man da etwas arrangieren. Während diesen 6 Wochen trage ich dunkle Brille, mit dickem Glas für das operierte Auge. (Die Plastiklinsen kommen erst nach beiden Operationen.) Dann die zweite Operation: (ca Mitte Jan.) Dann wiederum 6 Wochen und also wird es März werden, bis alles vorüber ist: schade um unsere Mexikopläne.) 🕮\Jokl’s\

An pr. (Weiter an § 11.) Die meisten Sachen lasse ich ungeändert.

Zum Haarschneider (seine Vibrationsmassage wirkt so stark, vielleicht weil er mit Hast fest zupackt, dass mir etwas schwindlig wird); nachher von der Gorman St. die hintere alley zur Darlington hinüber; das waren früher Gärten und ein unausgebauter Weg; jetzt aber links und schließlich auch rechts große Appartments gebaut!) – Weiter an pr. § 11 C: M 5 Funktion. Die im Text Notation mache ich in eine nummerierte D 8. Bei MD ist ein Problem; die Distributionsfunktion muss sich auf r. v. beziehen, und zwar hier nicht auf Symbol, sondern auf \(Z\).

Jokls beide hier. 11 – 2 ¼. (Sie waren nicht in Mex., sondern in Santa Fe, N. M. (Sie wohnten in der „Posada Inn“, und die Wohnungen und der Apfelgarten gefielen ihnen sehr gut; sie haben mehrere Pueblos besucht; ihr Freund war befreundet mit den Indianern. Sie lernten auch in S. F. einen ansässigen Indianer mit weißer Frau kennen; beide waren unglücklich, weil beide Gemeinschaften sie nicht anerkennen wollten. Sie haben das Anthropologische Museum sehr studiert. Sie liebten die schöne Landschaft und die trockene Luft. Sie sind mit Eisenbahn hin und zurück, über Nacht mit Schlafzimmer. Auf der Rückfahrt haben sie den Grand Canyon besucht. – Ich berichte über den Plan meiner 2 Operationen; er sagt, das sind Routineoperationen, und nachher werde ich dann so viel besser sehen; ich erkläre, dass ich zwar immer ein Auge unverbunden habe, aber doch während der ganzen Zeit nicht lesen soll, und meine Arbeit sehr vermissen werde.) – An pr. (Überlegungen über r. v. auf \(Z\).)

7 aufgestanden, 8h neue Apollo Rakete fliegt los (mit 3 astronauts; alles gut gelungen. Sie sollen 11 Tage die Erde umkreisen, als Vorübung für Flug um den Mond. Zum Glück hatte ich die Bilder und Erklärungen mehrmals abends im NW gelesen; so verstand ich alles besser.) 🕮\(Tennenbaum)\ Weiter an pr (schließlich die r. v. auf \(Z\) definiert und eingefügt.)

Vormittags an pr.– Nachmittags 4 – 6 ½Stanley Tennenbaum hier. (Er ist lebhaft, spricht übermässig laut, vielleicht weil ich ihm sagte, dass ich schwache Augen habe. Siehe K! Er verteidigt Cantor, den er über alles schätzt; und er sagt, dass er sich als seinen Anwalt fühlt, weil er selbst auch aus einer orthodoxen jüdischen Familie stammt. – Sein Hauptinteresse ist aber nicht Mengenlehre, sondern Mathematik selbst, besonders Zahlentheorie: diophantische Gleichungen.)

An pr. – Abends TV teilweise gesehen: „Letzten Sommer, plötzlich“, Geschichte von Williams Tennessee; mit Katherine Hepburn und Elisabeth Taylor; nur ½ Stunde am Anfang, und etwas am Ende gesehen; psychopathische Familie; aber sehr gut gespielt, besonders die beiden weiblichen Hauptrollen.

An pr. (§ 11 C fertig geschrieben; Revision angefangen.)

An pr. (§ 12 über C-Funktion angefangen.)

An pr. (§ 12 über C-Funktion weiter; es geht rasch vorwärts).

An pr. (§ 12 über C-Funktion). Nachmittags kommt Expressbrief von Jeffrey (Gesuch an ACLS. Ich finde Empfehlungsbrief von 1967; schreibe noch einiges dazu. Um 6h geht Hanneli zur Bach Gruppe. Ich beschließe es selbst zu tippen. Nach langem Suchen finde ich die Schreibmaschine. Das Tippen geht besser als ich dachte; ich hatte es für viele Monate nicht mehr getan. Um 9h endlich fertig.)

An pr. (§ 12 fertig, in 4 Tagen! Es ist so wenig zu ändern, dass ich überlege, von hier ab nicht mehr abtippen zu lassen, sondern den ditt. AS Text mit den nötigen Korrekturen als Druck ms zu verwenden! Allerdings kann ich dann die weiteren Sektionen nicht mehr an neue Empfänger schicken, wie ich vorhatte. Aber das würde eine wesentliche Beschränkung ergeben. Von einigen Seiten, wo ich vieles ändere, würde ich dann einige copies tippen lassen, aber nicht dittoes.) 🕮

Vormittags kommt Leroy (nach langer Zeit zum ersten Mal. Meine Schreibtischlampe (fluorescent) hat versagt. Wir denken, da beide auf einmal ausgehen, muss es am Kabel liegen. Er zieht die 4 Schubladen aus dem file cabinet, dann kann er das cabinet herausziehen und das Kabel und Steckdose sehen: Es ist alles in Ordnung und darum tauschen wir die tubes mit dem der anderen Lampe aus; sie sind in Ordnung. Das ganze Möbelschieben und 2 Tage Behelfen mit floorlampe war unnötig! – Leroy muss bald für einige Tage nach Mexiko, und dort bei einem US Konsulat ein Immigrationsvisum ansuchen.)

10 ½rufe ich an: Jeffrey (ich habe Empfehlung an ACLS geschrieben, von Guggenheim noch nicht bekommen. Er fragt, ob ich bereit bin, Mitglied des Govng Board von seinem geplanten Institut zu werden; ich sage ja. Ich gebe ihm die Zeiten für die Operation und Erholungsperioden an; ich sage, mit der großen Umarbeitung von AS bin ich im großen fertig. Er sagt: er hat Assistenten, der mich hochschätzt, und bereit wäre, für mich Korrektur zu lesen oder sonstige Arbeit zu tun. Er fragt, ob er mich besuchen soll; ich: Das könnte ich vielleicht bezahlen; dann fällt mir aber ein, dass ich Jahresplan kürzlich ange habe: keine Reiseausgaben. Ich sage, ich möchte, dass er als Herausgeber Arbeiten für die Studies übernimmt mit Humburg und Gaifman; später, wenn ich’s ihm sage, wenn mein BS fertig wird.) – Dann BS§ 13 angefangen (ich lasse zwar alle Nummern ungeändert, füge aberoOriginal über. (13-2) hinein, und ändere am Anfang allerhand an der Formulierung.)

An pr (weiter an § 13; es sind doch allerhand Änderungen nötig. – Mittags zu Mrs. T. (ich hole § 10, und bringe ihr § 11.)

An pr (DM, § 10 korrigiert.) § 13 ms beendet.

An pr (DM§ 10 fertig korrigiert.) 🕮

An pr. (§ 14, Attributraum, ms angefangen. Da ist nur wenig zu ändern.)

An pr. (Weiter an § 14.) – Abends 8 – 11 H’s Party (es kommen nur 2 Paare und eine Frau; aber sie scheinen sehr munter. H. macht mit einem Kontakttanz. Dazu Platten von bayerischen und Tiroler Tänzen und dergleichen. Sie ist nachher sehr glücklich, erzählt lebhaft, wie die Leute aus sich heraus kamen. Ich frage, warum sie das nicht mehr bei Dr. Bach macht. Sie sagt, er ist zwar sehr dafür; aber seine Frau macht immer abfällige Bemerkungen; vielleicht ist sie eifersüchtig auf H? Aber sie will es privat fortsetzen; nachdem sie es bei den großen Konferenzen getan hatte, kamen immer Leute wieder zu ihr, um zu sagen, wie gut es für sie war.) – 12Abends spät (nach 11) bringt Jim Erika heim. Sie war seit gestern nachmittag bei ihm und der Familie in Ventura. H. erzählt mir, dass Erika das sexuelle Verhältnis aufgegeben hat und nur noch Freundschaft mit Jim will; er hat sich dem gefügt; sie nimmt schon länger keine Pillen mehr; sie will es auf später verschieben.

An pr.H. und Erika ganzen Tag Einkäufe; kommen abends froh und müde zurück, mit allerhand Eroberungen.

Vormittags Briefe: an Annemarie (zum 50. Geburtstag) und an Chacha (die jetzt bei Annemarie ist, und dann am 9. 11. mit Merkenthalers abfliegen nach Mexiko.) – Weiter an pr.H. und Erika nach .

An pr (weiter an § 14.) – Nachmittags: H. bringt Erika nach Ojai zurück.

An pr (weiter an § 14; hier sind viel mehr Änderungen nötig (Funktion für Distanz und Weite im M Raum.) 🕮

Di 29 abends: Mia hat collision bei San Vic (ich fahre mit H. hin, um sie von Standard Station abzuholen; sie ist noch ganz jittery, aber allmählich beruhigt sie sich; ein Mädchen ist im Auto von der N Seite quer über S. V. gefahren trotz rotem Licht, M. musste plötzlich stark bremsen, trotzdem heftiger Zusammenstoß; gut, dass sie Schultergürtel hatte; ihre Kühlerfront ist stark beschädigt; die Polizei war sofort da; sie hat beide Autos abgeschleppt; auch Ambulanz kam gleich. – Wir holen sie ab, sie ist dankbar, dass ich auch mitkam. H fährt sie später nach Hause.)

An pr (weiter an § 14; ich trenne jetzt die Teile, die sich auf mehrere Familien beziehen, ab und schiebe sie nach hinten.)

An pr (weiter an § 14; weitere Einfügungen und Verbesserungen sind nötig.) –

XI / 1968pr (weiter an § 14). Abends fällt mir erst ein, dass morgen M und K kommen; schnell noch einiges gelesen und überlegt.

M und K hier (zum ersten Mal seit 21. 9. Wir haben kein wichtiges Material. K. liest weitere Seiten von seinem Report über die \(\xi \)-Methode vor. Nochmal über mein ms über Prädikate mit Distanzen; wir sind uns einig, dass bei einer linearen Kombination von \(\mathfrak{m}\)’s die Koeffizienten nicht negativ sein müssen. M. will nochmal nachprüfen, ob ich Recht habe, dass bei mir sie negativ sein könnten für gewisse Werte von \(n\lt \) der \(\eta{}\)’s.) –

(H. nach Ojai. Sie will mit Erika Geburtstag feiern, der eigentlich am 5. ist; sie kommt zum Abendbrot zurück.) –Ich zu Mia 11 ½ – 2 ½ (Wim fährt mich beide Wege. Mia gibt mir Information für die Wahl übermorgen. Ich sage ihnen, dass ich doch für Humphrey wählen will, trotz meiner Abneigung; Nixon würde zu schlimm sein. Ich sage, ich hoffe 🕮 dass er auch, entgegen seiner früheren Absicht, zur Wahl gehen wird und für H. stimmen; er stimmt zu, aber nicht sehr entschieden; ich weiß nicht, ob er wirklich gehen will.)

An pr. (Mittags hole ich von Mrs. T. § 12, und frühere korrigierte DM.) Nachmittags DMkorrigiert. – Abends mit H. sehen wir ein movie am TV, nach der Novelle von Steinbeck‚ (das habe ich früher vor Jahren schon gesehen; es ist packend, und gute Schauspieler, dabei Julie Harris, aber auch manches deprimierend.)

Election Day. (Ich gehe gleich morgens hinunter; das Wahllokal ist wieder in unserm Gebäude; und wiederum mit den praktischen Abstimmungsmaschinen. Ich stimme für Humphrey; trotz aller Einwände gegen ihn; mir scheint, die Hauptsache ist, dass Nixon nicht drankommt.) – An pr. (DM von § 11 weiter korri revidiert.) –Wahlnachrichten. Für Stunden sind Nixon & Humphrey ganz nahe zu einander; die Entscheidung wird auf morgen verschoben.

Nixon hat gewonnen; obwohl H eine größere Zahl von Stimmen bekommen hat! N. macht Ansprache, dass er für alle Teile der Bevölkerung sorgen wird, und für die Einheit der Nation sich bemühen wird. H. gibt jetzt zu, dass er doch manchmal Zweifel hatte, auch wenn sich zuversichtlich stellte. – An pr (weiter DM revidiert, von § 11 und 12, den ganzen Tag.)

An pr (weiter DM revidiert, von § 11 und 12, den ganzen Tag.)

An pr. (Wieder zurück zum ms; endlich wieder, seit dem 1. 11.) (Abends hat H. kleine Party hier, für Kontaktgymnastik.)

An pr.– Abends mit H.TVFor Whom the Bell Tolls“ (sehr packend, Robert ist Gregory Peck38Tatsächlich ist es Gary Cooper, Maria: Ingrid Bergmann, Pillar: Paxinou.) Ich erkläre H., wie schändlich US, England und Frankreich die Loyalisten behandelten. 🕮

An pr. (§ 14 beinahe fertig. Ich überlege, vielleicht in Band I nur Part I von BS: § 1-13; das ist ziemlich die Hälfte der Länge, und ein guter Abschluss mit § 14 von Attributraum) fange die komplizierteren Sachen an.) – Mit Feigl telefoniert (auf seinen Brief über Fortsetzung der Enc.; unter den neuen, die Feigl für board des Instituts für Einheitswissenschaft vorschlägt, sind auch Cohen, Bunge, Sellars. Er sagt, er kennt Bunge gar nicht, aber der ist gut: B+. Ich sage, dass ich 26. 11. erste Operation habe, im dec. zweite. Er will im Sommer nicht nach Hawaii gehen zur Ost-West-Konferenz; das ist zu viel Mystik und dergleichen.) –H. hat am TV (ohne mich) movie Zapatas39https://en.wikipedia.org/wiki/Viva_Zapata! gesehen, spannend und gut. Ich sage etwas über frühere Revolution: Iuárez, Madero. Wir nehmen das Terry Buch und sie liest mir 2 Seiten über Geschichte vor: Unabhängigkeit, mex, die verschiedenen Bewegungen, dann der Diktator Diaz. Und dann die Revolution; erst dann, nach 1910, kamen Zapata und Villa. Dann erzähle ich noch allerhand; auch über meine Fantasie, dass ich glaubte, ich wäre in Querétaro gewesen und am Chapalasee.)

Zu Mrs. T. (§ 13 abgeholt, und Seiten mit Korrekturen; § 14 hingebracht (über Attributraum).) DM§ 13 revidiert, 16. 11.

DM 13 revidiert; das ist: Prinzip der Instanzrelevanz. Ich will diesen Teil I: § 1-13 abziehen lassen und verschicken. Ich überlege: in . nur diesen Teil I. Ich muss noch überlegen, ob ich an „Aim“ noch viel revidieren muss. Ich wollte auch noch allerhand hinzufügen, z. B. über induktive Intuition, und induktive Rationalität, aus Vortrag London 1965; vielleicht muss ich das aber aufgeben.) (Abends hatte H. sich gefreut, hier nochmal eine Party für Kontaktgymnastik 🕮 zu machen, und gehofft, dass diesmal mehr als die 3 Personen von vorigem Mal kommen würden. Es kam aber überhaupt keiner.)

pr. (DM§ 13 fertig revidiert.) H. nach Ojai. (Erika konnte noch nicht den Führerschein bekommen, weil der Lehrer nicht rechtzeitig mit diesem nach S. B. gefahren ist. Nun muss sie die damals in L. A. gemachte theoretische Prüfung auch wiederholen, vielleicht zusammen mit der Fahrprüfung.)

Sachen gekramt. – Nachmittags (nach langer Zeit wieder) Briefe diktiert in tape recorder (Craig).

2:15 zu Dr. Straatsma, (letzte Befragung vor der Operation. Ich werde vermutlich bis Sa 30., oder mehr wahrscheinlich So, 31. im Hospital sein.) – (Ich glaubte, bei der Besprechung ganz ruhig zu sein, und Str. lobte mich dafür, dass ich still hielt, als er mir mehr und mehr Tropfen ins rechte Auge gab, bis ich sie schließlich im Rachen (throat) spürte. Aber als wir nach Hause kamen, war ich so müde, dass ich mich für 2 Stunden ins Bett legte und Licht abstellte.) – (H. fragte, worüber ich mir wohl Sorgen machte; ich: dass ich kein Einzelzimmer bekomme, und ähnliche Dinge; keine Sorge um die Operation; wenigstens nicht bewusst; unbewusst hat man ja Ängste, wenn immer etwas sich dem Auge nähert, besonders etwas Scharfes.)

Zeitschriften fortgeworfen oder beiseite gelegt, Bücher geordnet, allerhand gekramt. – Mrs. T. kommt nachmittags mit Teil von § 14. – (Ich setze „Brief“ auf, frei diktiert, dass ich in den 3 Monaten sehr beschränkt in Lesen und Schreiben bin.)

Einige Briefe diktiert. – Sachen gekramt. – Hanneli gezeigt: Scheckbuch und Schecks an Bank schicken.

Ganzen Tag gekramt. (Abends H. zur Gruppe; ich bade allein, mit Kopfwaschen.) 🕮\Hospital\

Radikal aufgeräumt auf dem Schreibtisch: vieles abgelegt, vieles fortgeworfen. – Nach 3 zu Dr. Rimer (Dr. Straatsma wünschte allgemeine Untersuchung, und Angaben von R; ich glaubte, Str. sei schon in Kontakt mit R; R. war etwas gekränkt, dass er es anscheinend jetzt erst erfuhr, oder vorige Woche durch Hannelis Anruf. Er findet alles bei mir in Ordnung; schreibt einiges an Str und gibt mir Sachen aus seinem file mit.)

Ich zeige H. vieles (im Kontobuch, und mit Banken. Sie schlägt vor, dass sie neues Postbuch für mich anfängt.) Briefe fertig gemacht, die Frau Turman getippt hat. (Stundenlang die Briefe fertig gemacht, bei manchen den Rundbrief über Operation und Unfähigkeit Gutachten zu schreiben beigelegt.)

Weiter gekramt (nicht nur das für Hospital Nötige; sondern seit Jahren zum ersten Mal den ganzen Schreibtisch aufgeräumt; SD sortiert in: Ablage, k-Schreiben, give away. Dabei gerate ich in Shimony’s ms über „Scient. inf.“ (stark beeinflusst von Jeffreys, also Probleme von sc. inf. basiert auf prob; eine „temperierte personalistische Auffassung“; er betont, dass der Raum jeweils durch die Investigation gegeben ist, so wie ich es jetzt betone, vielleicht hatte ich das unbewusst von Jeffreys. Ferner auch: Die jeweils angenommenen Hypothese gehören mit zum Gegebenen.)) Vormittags telefoniere ich J., langes Gespräch; möglicherweise kann er doch herkommen, vielleicht vor Weihnachten.

11 ½ zum UCLA Hospital, Admission Off. Ein freundlicher Neger, sie werden die Sachen an Medication und Squad aufstellen; er lässt mich schon auf dem blank unterschreiben. Inzwischen zu einem Labor, wird erneut Blut- und Urinprobe machen. Dann kommt eine ältere volonteer Dame, die natürlich den Koffer nicht tragen kann, so muss Hanneli ihn tragen den ganzen langen Weg 🕮\Hosp. (Kalish)\ endlose Male um Ecken, mit elevators hinunter und hinauf, bis endlich zur ophtalmologischen Klinik; das ist 3. floor im Jules Stein Gebäude (wo auch immer die Sprechstunden waren), Zimmer 17 ein wunderbar eingerichtetes Einzelzimmer. Fenster sind ganz zu, aircondg. sorgt für Temperatur und trockene Luft, Blick hinüber über den Zwischenraum zwischen den Flügeln, über den wir auch voriges Mal gegangen sind, als wir aus der Sprechstunde kamen; an der Wand schöne Reproduktion von van Gogh und anderen. Von meinem Bett aus kann ich Beleuchtung für Bett oder für Decke oder beides einschalten. Ein großes closet für Kleidung; schönes Badezimmer mit eingebauter weiß tile Sitzwanne und Toilette. – Nachmittags noch EKG, sonst keine Tests mehr. Ich bekomme lunch nachmittags 5hSupper“; zum lunch hatten wir schon gesagt: fettfrei; so nehme ich an, das sie nun für Abendessen auch wüssten. Inzwischen fährt H nach Hause. Als das Essen kam, mit herrlich duftendem Kalbskotelett mit schöner, dicker Soße darauf war ich entzückt; im letzten Moment dachte ich aber: lieber sicher machen! und klingele für die nurse und frage, ob dies fettfrei sei. Sie schaut und sagte erschreckt: nein, das ist ja reguläre diet. So bekam ich etwas mageres und ebenso weißes und auch weiterhin, gutes Fleisch, aber ganz trocken; aber immerhin schönes Kompott, Milch und Saft dabei. Abends hörte ich news am TV; die Worte gut, aber das Bild nicht sehr, weil ich es von sehr nah anschauen musste. – Abends Fantasie von Karin, der Nichte von Selma Lagerlöf, die mit mir ausritt und die Gegenden der Gösta Berling Saga mir zeigte. (Ebenso auch an folgenden Abend; ich erzählte ihnen über die Ronsdorfer Zionisten als Gegenstück zu „Jerusalem“, und über Griechenland; auch über Serakreis und Sonnenwende; da soll Karin nächstes Jahr hinkommen, vielleicht in Jena im Sommer studieren, mit Martha Hörmann.)

Dr. Straatsma kommt kurz und sagt, die Operation wird gut gehen. Später geben sie mir 2 Schlafpillen und eine Injektion. – Ich liege im Bett und überlege, ob nun die Operation vorbei (wie es nach der Uhr sein müsste) oder noch bevorsteht; ich schließe: das letztere, denn ich kann mich gar nicht erinnern an Transport von hier zur Operation 🕮 und zurück und das Sprechen mit dem Doktor im recovery Zimmer, wie früher immer. Dann erfahre ich zu meiner Erleichterung, dass alles schon vorüber ist. Ich habe gar keine Schmerzen, und keine Übelkeit. Dann fiel mir auch wieder ein, was ich vergessen hatte! Dass das Anästhesist kam und mir eine Injektion hinter dem Ohr gab; das verursachte dann die lokale Anästhesie von Auge und Gehirn (ohne das Herz zu involvieren). Ich telefonierte dann H. und sie kam nachmittags und brachte allerhand Sachen zum Essen.

Gleichmäßig weiter. –H. kommt nachmittags. Der Doktor kommt täglich.

Der Dr kommt, nimmt den Verband ab und schmiert etwas ins Auge. Er sagt, es sieht alles gut aus. Ich frage, ob er später die Fäden herausziehen muss; er sagt: Nein, die sind aus einem Material gemacht, das vom Körper absorbiert wird. Er fragt, wann ich nach Hause möchte; ich sage: Sa, wenn er dem zustimmt. Er sagt: Ja, er wird am Sa selbst kommen und dann entscheiden. Wahrscheinlich kann ich dann nach Hause. – Morgen wird ein anderer Doktor an seiner Stelle kommen. – Nachmittags, als H. schon nach Hause ist, kommen Mia und Wim.pOriginal hier und weiter unten Vim (sie sind entzückt über das Zimmer und die praktische und schöne Einrichtung. Wim sagt, dass Kalish zu naiv ist. Seine Verteidigung von Cleaver40https://en.wikipedia.org/wiki/Eldridge_Cleaver und den Panthern usw. Cleaver hat seine parole Regeln verletzt und wird daher ins jail (nicht prison) kommen, wenn er gefangen wird. Er meint überhaupt, dass diese Rebellionen der Neger aussichtslos sind. Es kann keine wirkliche Revolution daraus entspringen in einem , im Gegensatz zu Lateinamerika.) – 10h Schlafpille, 1 große zweite Schlafpille (Valium 1 eingenommen, die Kehle schmerzt nachher wieder.) Abends liest eine Negerin in meinem Look, während eine hier arbeitet; dann erzählt sie lachend die komische Geschichte von Zsa Zsa Gabors Kar, ganz freundlich und naiv unbefangen.

Dr. Hart (?) Assistenzarzt kommt an Stelle von Str. und öffnet den Verband, gibt verschiedene Tropfen ins rechte Auge, alles in Eile, und verschwindet wieder. – Zum Frühstück kommt eine volunteer Dame, Frau Harris, mit Universität verknüpft, sie hat hier studiert, als UCLA noch in Vermont war. Ihre Vorfahren kamen von Frankfurt. 🕮\Kalish / home coming / Straatsma\qDie folgenden langschriftlichen und großteils in Englisch formulierten Aufzeichnungen sind von Carnap diktiert und teilweise korrigiert, aber von Hanneliese und Erika Thost verfasst. Die Aufzeichnungen befinden sich teilweise in RC 025-03-08, teils in RC 025-03-09 und werden hier an den chronologisch richtigen Stellen wiedergegeben.Kalish comes for the second time with Alita. Kalish plans to go into Negro-College in the South in exchange with Ne. professors. He will suggest in the Senate to of appointing more Ne. teachers at UCLA.

After 12 Dr. Straa. comes and inspects the eye. Gives dark glasses. (simple plastical without frame) very satisfied, approves dismissal today. With wheelchair to the car at the entrance from Westwood Blv. Very happy to be at home again, in spite of severe restrictions in reading. With H. gone through collected mail. 8 pm to bed. (For first time my diary dictated to H.)🕮\(Mia)\

XII / 1968Hempel calls + Diane. (has to pay also from office). Jeffrey called he had heard from Hempel. I told him, I had written for him a good recommendation for Gugg. F.

I called Feigl + Kasp.: He sent me „Wiener Kreis“, möchte reaction. Son Eric will be at Seattle Univ. next fall, then Herb. will come more frequently to the west coast. Only cap on right eye. In bright sun shine on the walls, around the patio addit. dark glasses. A little reading possible, a few words. Gutes Wohlbefinden, good appetite.

After much radio listening a day of just relaxing. Mia here (reads books Cleaver a. o.; Negro movement.)🕮\StraatsmaShufro\

Morning Joe Hilbe (t. a.) recommended by David. Dictated letter in Engl. to Chacha about op., week in hosp. + home coming.

Eleven till two: Lary Kuhns here. Brought 2 Sherlock Holmes-records. P. m. Hilbe readg. phil. journals to me.

1130 to Dr. Straatsma: very much satisfied. „It could not be better“. I need not keep the right eye closed.

4 – 5 Shufro here. (See notes in folder). Very relaxed + friendly talk. Told about his „very gifted“ son, who writes also contributions on econ. problems. Evening again radio in bed.🕮

A. M. Hilbe (reads to me Feigl’s new „Wiener Kreis in USA“. He reports in detail and very well the development of the views in the Vienna time + esp. afterwards in USA. And the contributions of various people like Reichenbach, Hempel, Helmer, Zilsel, Neurath gives much more information about this development than the other books. I think, he should expand this to a whole book.)

Bohnert calls. (He is happy at Lansing, but his job is uncertain.🕮

3 – 5 Dr. Kulka here. (She reports about cases of police brutality against a Negro boy. A female attorney of the CLU tried in vein to hear from the police, where that boy, who had been shot at, was. Kulka is appalled by the miserable prospect for the next four years. – About the mutual hostility between the white and the black ghetto.)

Mrs. Turman brings the dito masters of B. S. Section 14 and the corrected address list.

Mrs. Heythum comes🕮for the first time (she is a widow, her husband was architect and perhaps professor in Par Prague, teaches in USA. Reichenbach knew him. I gave her the Czeck book. She knows Hedda Korsch, (now over 80), Carl died some years ago. Mrs. H. will bring Mrs. K. here, when she comes to LA. Mrs. H. has typed some German letters from my tape dictation.)

A.M. Mitch Green here (he brings electr. typewriter, but today I do not dictate anything.)🕮\zu Dr. Straatsma\

Phone call from HempelrOriginal Hempl. and Diane. I report on recovery. Hanna to Fedco, brings new electr. blanket.

Curtis here to help me (I dictate testimonial for Smart. He helps turning my bed in other direction.)

AM Vianca Farkas here (Romanian).

PM Mia (noch eine Woche Schule, dann nach Brasilien. Herb Morris hat in ihrem college Vortrag gehalten. Seine Frau, Virginia, hatte den 3. Zusammenbruch, psychotische Zustände, das letzte Baby ist 2 Monate alt! –H. fühlt sich besser (nachmittags fährt sie zum Coop).)

WithH: College scholarship application for Erika. – 4:30 zu Dr. Straatsma. (Automotor läuft nicht! Taxi, ½ Stunde verspätet. Der Doktor untersucht das Auge gründlich, ist sehr befriedigt. Ich darf jetzt 1 Stunde lesen pro Tag. Ich bitte ihn, schon versuchsweise Datum für 2. Operation anzusetzen; er: jedenfalls nicht vor Januar, vielleicht 2. Woche in Jan. Die nurse sagt: möglicherweise 7., 14. oder 21; sie wird es mit der Sekretärin besprechen. Taxi nach Hause (21:50 2 , zurück 1.75). 🕮\Dr. Rimer Erika\

10:15 zu Dr. Rimer (ich hatte ihm telefoniert über Schmerzhaftigkeit auf der Rückseite des linken Beines. Er stellt fest, dass es tatsächlich sciatica (Ischias) ist, wie ich vermutet hatte. Die eigentliche Stelle ist der hintere Rücken, die Empfindungen im Bein sind nur Projektion. Er empfiehlt gute Wärme auf den Rücken, mit Heizkissen.)

9:30 Tom Anderson (zum ersten Mal. Post durchgesehen. Dann aus philosophischen Zeitschriften vorgelesen (über Hempel und Skyrms41Vielleicht dieser Aufsatz: https://philpapers.org/rec/HEMOAC) und dazu Karten geschrieben.

9:30 Miss Lin Salkin (sie ist grad. Student in Philosophie und Französisch; sie ist nicht so erfahren wie die anderen Studenten, aber willig zu helfen.)

9:30 Anderson hier. – Nachmittags bringt H. auf meine Bitte die Post und dittoe copies vom deutschen Rundbrief wieder hierher nachdem sie um im Department war. Dann mache ich eilig einige fertig, mit früher diktierten kleinen Beilagebriefen und H. bringt den ganzen Stapel noch zur Post, nahe am Schlusspunkt 5h; dann fährt sie nach Ojai. (Dort ist heute Abend Schlussfest mit Vorführungen der Schüler.) Sie kommt nachts ca 2h wieder zurück mit Erika.

(Um 8h, und stündlich später schaue ich am TV vergeblich nach Nachrichten über Apollo; auch nur eine Angabe, wann und wo Nachrichten darüber gebracht werden. Ich nehme an, dass nicht stattgefunden hat, aber abends um 7 meldet , dass sie doch heute ganz früh abgeflogen sind.) Ich lese und schreibe täglich mehr, vielleicht mehr als 🕮\David / Gordon\ die eine Stunde, die der Doktor erlaubt hat. (Noch Rundbriefe an Hempel und Feigl, mit einigem Persönlichen darunter.)

Zum ersten Mal wieder Anzug angezogen, für ganzen Tag; und mit H. spazieren (um 4 Blocks herum; wunderbare Sonne, aber ganz kalte Luft; es macht mir große Freude, wieder draußen herum zu spazieren, ohne Augenkappe, mit der braunen Brille; die weiße Plastikaugenkappe habe ich heute den ganzen Tag fortgelassen; der Doktor hatte gesagt, außer nachts, wo sie nötig ist, brauche ich sie nur zu nehmen, wenn ich lieber möchte.)

12 – 2 David hier (seit langem zum ersten Mal. Er berichtet über die Vorschläge, die er und Kalish im Senat gemacht haben. Da sind gewöhnlich nur 3 – 400 Mitglieder anwesend von den 1600. Die Anwesenden sind die meist Interessierten, gewöhnlich die mehr Progressiven. Die Vorschläge wollten mehr Anstellungen von Lehrern der ethnischen minorities; die Gegner sagten: Das geht nicht, man darf keine speziellen Regeln einführen für oder gegen eine Minorität; Ernennungen müssen gemacht werden ohne Berücksichtigung der Abstammung. Diese haben nun durchgesetzt, dass ein mail ballot gemacht wird; sie hoffen auf den konservativen Einfluss der Nicht-Anwesenden. – Er sagt, David Lewis und andere haben ihm um Kopien des BS gebeten; ich sage: Ich habe nicht genug copies, ich will aber eine oder zwei dem R. R. geben. Nachher denke ich, ich will doch denen im department, die ernstlich interessiert sind, eine Kopie geben. – Über „\(x\) existiert. Er meint, dass dies doch sehr nützlich ist; also die Sprachform, in der nicht-denoting Terme erlaubt sind.) – 5 – 6 Gordon Mat. hier, mit Tochter Elizabeth (19 Jahre, sie hat ihn hergefahren. Ich frage ihn über die Gründe, warum er von Lyddon fortgegangen ist. Dort war er head of department an einem bestimmten Labor mit mehreren departments. Er bekam 25 M Gehalt, jetzt genau die Hälfte; er hofft, wenn er full professor wird, wird es auf 15 M erhöht. Er konnte nicht mehr aushalten die Spannungen und den Druck, den der Vizepräsident auf ihn ausübt, damit sein department mehr liefert, und die competition zwischen den departments; ferner auch die pro Kriegseinstellung der Leute.) 🕮

Ich schreibe „Corrections“ für BS, zunächst nur für §§ 1-4. – Einige Male TV: die Astronauten um den Mond; darum 6 Abendessen. – 7 zum Weihnachtsbaum, den Erika sehr schön geschmückt hat. (Wir singen nicht, weil H. ihre Kehle schonen will.) Unzählige kleine Päckchen werden ausgepackt, die Erika und H. für einander und für mich eingepackt haben. Danach sprechen wir noch über das Leben. Erika sagt, in Deutschland hatte sie wenig Beziehung zu Verwandten, Onkeln und Tanten, mehr zu Freunden. Ich sage, bei mir war es ebenso; bei Agnes anders. Ich erzähle, auf H.s Fragen hin, von glücklichen Zeiten in Jena und Freiburg, und wieder Jena. Freischar und der Serakreis . Dann später über Wien, Prag und US. Wie die amerikanische Philosophen, besonders die jungen, zugänglich waren für unsere neuen Ideen, viel mehr als in Deutschland; wie schwierig es jetzt ist für Stegmüller.

H. fleißig an scholarship application. (Wir beschließen, anzugeben $ 2400 als den Betrag, den ich fähig und willens bin, für Erikas Schule beizusteuern.) Mittags 1 wiederum TV von Spacecraft, die den Mond umkreist, und heute auf Rückkehr zur Erde umschaltet. – Ich lese die ditt. §§ 5, 6, und 7 durch, die H. vom department mitgebracht hat. Sie haben es schon § 13, dass alles in den ersten Band soll; ich finde eine Menge Stellen, wo ich versäumt habe Skripte oder Symbole einzufügen; diese schreibe ich mit auf die Liste der Korrekturen.)

Anderson hier 9 ½ – 12. (Er stellt Fragen über Frege, und ich erzähle allerhand. Über Ramsey Satz; ich erzähle über meine und Bohnerts 🕮\Dr. Straatsma\ Glauben, wir hätten dies erfunden.) Als Arbeit tut er nur die Lochen und Einfügen von §§ 5, 6, 7 ins Ringbuch BS. Darum will er keine Bezahlung annehmen. – Nachmittags gelesen. H und Erika sind den ganzen Tag fort, für Einkäufe bei Weihnachtsausverkauf. Sie kommen um 7 PM zurück mit großer Beute (und Erika hat wirklich einen richtigen Kalender für mich gefunden.) – (H. abends noch an scholarship Fragebogen.)

8:30 Dr. Straatsma. (Ich komme sofort dran; dies scheint also die günstigste Zeit zu sein. Das Lesen der beleuchteten Buchstaben mit dem operierten Auge, mit Brille, wo der Dr. immer die Linsen austauscht, geht diesmal schlechter als ich es vom vorigen Mal erinnere. Ich sage ihm, dass ich enttäuscht bin, dass die zweite Operation erst für Anfang Febr. angesetzt ist; dazwischen wird die Zeit, bis ich zu meiner research Arbeit zurückkehren kann, sehr verlängert; er sagt, er will sehen, ob sich etwas machen lässt. Er sagt, das schlechte Lesen ist infolge des glaucomas.) –H. und Erika sind sehr beschäftigt mit Vorbereitungen für die heutige Party. (Es waren etwa 15 eingeladen, für 5h; aber um 6h waren erst 4 Leute erschienen. Erika sagt tapfer: „Die sind alle auf dem freeway verzögert“; aber ich machte mir Sorgen, dass vielleicht keine weiteren kommen würden; und Erika, nach all den reichlichen Vorbereitungen und , in Tränen ausbrechen würde. Aber dann kamen doch noch eine ganze Menge. 4 : Nick (mit Bart, sehr interessiert an vielen Sachen, erzählt interessant von Sta. Cruz; dort ist er am college für Sozialwissenschaft); Scotty (ganz langes Haar bis auf die Schultern; ich halte ihn zunächst für ein Mädchen und frage ihn, was er sei); von früher her kannte ich den Neger Ike und einen Mike? 🕮 Ein Mädchen Anne, und Heidi Krauss (eine Freundin von H. aus Starnberg, lernte Singen an der Münchner Musikschule; in den Zwanzigern, hübsch, dunkles Haar, glatt gescheitelt; ich setze mich zu ihr an den Tisch, und nachher neben sie auf Stühle im Wohnzimmer; ihr Vater hatte auch Kataraktoperation, aber Jahre auseinander, sodass er letzte Zeit sehr beschränktes Sehen hatte. Sie hat den Negersänger Smart singen hören, aber kennt ihn nicht persönlich. Sie preist die guten Veranstaltungen hier in LA am Musikcenter und an UCLA.) – Erika hat Nick meine Bücher gezeigt (und er hat die „Physik“ mit ins Wohnzimmer genommen und heute und morgen daraus gelesen; aber doch wiederum sehr wenig verstanden, weil er nichts von Logik weiß; er will Journalist werden, ist politisch sehr interessiert, hat das Buch von Sweeny und Huberman über Kuba42Vermutlich: Leo Huberman/Paul Marlor Sweezy, Cuba. Anatomy of a revolution, London 1961. gelesen, und wir sprechen darüber. Er ist left und hat schon in Ojai eine „undergrad Schülerzeitung“ herausgegeben, will das auch in Sta. Cruz wieder tun. Er ist ganz gescheit, spricht gewandt und hat lebhaftes Interesse an politischen Vorgängen; er hatte gehofft, dass McCarthy nominiert werden würde.) Abends machen sie alle noch Gesellschaftsspiele; aber H. kann ihr Blatt nicht finden, wo sie sich vieles notiert hatte. – Um 9h ziehe ich mich zurück, höre Radio im Bett; zweimal kam jemand in mein Zimmer, auf der Suche nach dem Badezimmer. Nach 11h gehen die letzten fort.

(In der Nacht hat H. im Wohnzimmer geschlafen; neben ihr auf dem Boden in Schlafsäcken Nick und Scotty. Der letztere geht bald. Mit Nick haben wir noch gesprochen.) Erika und Anne haben im Schlafzimmer geschlafen. 🕮\zu Kuhns\sDie folgende Passage ist mit einem Pfeil markiert, der sie offenbar zu den obigen Ausführungen zu Heidi Krauss zuweist.Heidi ist bekannt mit Merkenthalers, hat Ferdinand und Annette gesehen im Herbst, nach dem Tod des Vaters M., den sie und ihre Mutter kannten; anscheinend waren sie früher in Freiburg.

Mittags ist nur noch Nick da; (Gespräche über Politisches.) – Post– Nachmittags Post durchgesehen.

11 – 2 mit H. bei Kuhns. (Schöne Sonne, kühle Luft. Larry hat neue Polaroid Kamera, aber nicht für Farben. Er nimmt 2 Fotos auf von mir, mit Bart und brauner Schutzbrille. Er hat schönen neuen Globus (von National Geographic); eindrucksvoll die riesige Ausdehnung des Stillen Ozeans, und wie weit nach Osten hin Südamerika verschoben ist gegen N Amerika; der Meridian von NY geht nur durch die ganz W-lichen Streifen von S Amerika. – IchtOriginal Er. sage ihm von den Aufsätzen von Skyrms und Hacking‚ wie schon Gordon; wir wollen dann mal hier darüber sprechen. – Ich mache schönen Spaziergang mit Larry; auch der große Paul kommt mit; er ist sprachlich sehr zurückgeblieben; wenn Larry zu ihm etwas sagt über „mountains“, so murmelt Paul nur etwas mit „ma – ma“; aber Larry sagt, er ist in handlichen Dingen ganz geschickt.) – Ich lese das Gesuch durch, das H. ausgefüllt hat für scholarship für Erika.; ich schlage nur ganz kleine Änderung vor. Darin wird gesagt, dass ich nicht gesetzlich verpflichtet bin, aber für Wohnen und Lebenskosten und für Erikas Erziehung mitzahle. [Erika hat bei einem Freund von Nick und Ike übernachtet; morgens ist sie dann mit den 3 Jungens zu einem Quaker meeting gegangen.] Wir packen Weihnachtspakete von Johannes aus: ein Buch von Grass über politische Aufsätze und und Reden43Vielleicht https://www.booklooker.de/B%C3 %Bccher/G%C3 %Bcnter-Grass+%C3 %9Cber-das-Selbstverst%C3 %A4ndliche-Reden-Aufs%C3 %A4tze-Offene-Briefe-Kommentare-Signierte/id/A02cIbbp01ZZO?collectionID=11&zid=3349la9rbtn9ne0m80j5km9jac?, und allerhand kleine Sachen. – Abends telefonieren Hempel und Diane (sie danken für meine selbst geschriebenen Worte auf dem Rundbrief, und ich muss ihnen genau berichten über den Fortschritt.) 🕮\Hilbe Benson Anderson\

(Mrs. Mercer, anstatt Mi). 5 ½ – 12 ½Hilbe. (Er liest Feigl über Wiener Kreis zu Ende; mir scheint, Feigl preist zu viele Leute zu hoch, z. B. Morris Cohen und A. C. Benjamin als „ Vertreter von Philosophie der Wissenschaft“.) – 1 – 2:30 Benson hier (er hat immer noch nicht die thesis beendet, arbeitet gar nicht daran; er hatte für 2 Jahre einen Psychoanalytiker, 3 mal wöchentlich, um die Ursache seiner Schreibhemmungen zu finden und zu beseitigen; es kostet ihn 300 $ pro Monat, bezahlt von einem Vermächtnis eines verstorbenen Onkels; aber es hat doch nicht geholfen. Er bringt eine große runde Dose voll Schokoladen Sachen und Gebäck. Er hatte auch einen Gallenstein, und zwar einen einzigen sehr großen. Bei ihm hat deruOriginal die. Doktor gleich Operation empfohlen, ich glaube, er hatte Attacke bekommen, da war Operation nötig.) –Curtis (ordnet SD ein, und einige Zeitschriften; einige Zeitschriftenboxen stellen wir ins closet .)

4 PM Curtis (SD eingeordnet; Zeitschriftenboxen).

9 ½ – 12 ½Anderson (er liest mir vor aus philosophischen Zeitschriften). – 1:30 zu Dr. Rimer (Flu shot; ich sage, dass die zweite Operation am 21. 1. geplant ist. – Die nurse sagt, mein Bart gefällt ihr so gut, er ist „biblisch“.) –Erika für einige Tage nach Ojai (Volkstänze und dergleichen.) –H. hat auf einmal wiederum die Magen Flu mit Kopfschmerzen. – Abends langes Telefongespräch mit Wim, weil er jetzt allein ist. – (Abends immer im Bett das neue Radio; jetzt anstatt Batterie auf Wandanschluss. Das gibt besseren Ton.


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