72Tagebuch 4. I. 1968 – 31. XII. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 1. IX. 1968

9 ½ (anstatt 9) Abfahrt mit H und E zu Browns. 10 ½ dort (schönes Haus, mit Garten davor und dahinter. Myra empfängt unsmOriginal es. herzlich; von den Kindern ist nur Jack da. M. fährt uns zum Newport Harbor, nicht weit; bei einer Marina liegt ihr Motorboot; dort ist George31Vermutlich George Brown (1917-2005); vgl. https://senate.universityofcalifornia.edu/_files/inmemoriam/html/georgewbrown.htm, um das Boot fertigzumachen, und Mr. und Mrs. Sandor. (Er anscheinend Arzt; sie hat weißes Haar und spricht etwas zu viel, aber beide freundlich, anscheinend Immigranten aus Ungarn.) Sein Name komme ursprünglich von „Alexander“. Ich steige die Leiter hinauf, um oben neben George zu sitzen. Er fährt sehr vorsichtig rückwärts hinaus von dem Steg, an dem das Boot festgeseilt war, ohne anzustossen an den Nebensteg, der sehr nahe dabei ist, und die anderen Boote. Dann zirkelt er herum und fährt hinaus in den wunderbaren Newport Harbor, eine tiefe, gut geschützte Bucht; was wie die eine Seite der Bucht aussieht, ist aber wirklich eine lange Insel; dort sind vornehme Villen gleich am Wasser (eine von Hayvitz), manche nur im Sommer benutzt, die meisten aber dauernd. Viele von Angestellten von großen airspace Firmen, die in der Nähe branchen haben; manche ziehen im Sommer fort aus ihrem Haus und vermieten es für hohe Miete.) Schließlich aus der Bucht hinaus. Hanneli sieht mit Entzücken Seehunde am Strand liegen. Wir fahren in der Nähe der Küste nach Süden. Da sei es 🕮 ziemlich ruhig; aber immer leichtes Schaukeln. Ich freue mich, dass ich es gut vertragen kann. George sagt, dass er sehr gern auf diesem Irvine Campus arbeitet. Er hat einen einen neuen Kurs eingerichtet, über allgemeine Verwaltungstheorie; der dann nachher aufgespalten wird für 3 Gebiete: business, government und education. Er sagt, dass er nicht mehr direkt in Mathematik arbeitet, aber doch in mathematischer Entscheidungstheorie; da hat er neue Methoden entwickelt für sequential analysis, basiert auf Abraham Wald’s Entscheidungsfunktion, aber jetzt verallgemeinert: bei jedem Schritt wird eine Entscheidung getroffen, unter den vorliegenden möglichen Akten; Wahrscheinlichkeiten für den relevanten Zustand werden bestimmt, und und Kosten und Nutzen; aufgrund davon wird Entscheidung gewählt. – Nach ca 2 ½ Stunden Fahrt legen wir wieder an. Im Haus begrüßen wir noch Leute. Hanneli möchte bald abfahren, um nicht in das großenOriginal den großen. Sonntagnachmittagsgedränge zu kommen; ich fühle mich auch auf einmal sehr müde; so fahren wir 3:15 ab; diesmal brauchen wir nur ¾ Stunde. (Gleich ins Bett, 2 Stunden, dabei auch richtig geschlafen.) Gelesen.