72Tagebuch 4. I. 1968 – 31. XII. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 16. VI. 1968

Mit Feigl telefoniert (er war 2 Wochen im hospital für Tests wegen Polyneuritis in Füßen; das ist jetzt wieder schlimmer geworden; sie fürchten, dass da etwas verkehrt ist mit den Nerven im Rückgrat, aber wissen noch nicht, wie sie es heilen können. Darum wird er jetzt keine Reisen unternehmen, und auch bei der Konferenz für induktive Logik, die jetzt bald bei ihm anfängt, nicht sehr aktiv sein. Er plant einen weiteren Band von 20 Broschüren von der Encyclopedia of Unified Science; er hat mit Chic. Press verhandelt; ich glaube, etwas über Biologie; ich erzähle von Næss’ Besuch und seinem Buch „4 Philosophen“; er ist auch erstaunt, dass er Heidegger 🕮\(Jokls hier) (Postamt: wegen Uhr)\ und Sartre einschließt.) – 11 ½ – 2 Jokls hier. (Ich gehe mit ihnen spazieren im Ozeanpark. Sie wundern sich, als ich sage, dass ich vielleicht nächstes Jahr nach Deutschland übersiedle, in Altersheim. Sie sprechen von den neuen „Oceanpark Gardens“, auch ein Altersheim; wir wollen es mal anschauen. – Ich berichte über Feigls schlechten Befund; Jokl sagt auch, bei Polyneuritis ist kaum etwas zu machen. – Über Erikas Plan, die 2 letzten Schuljahre in eins zusammenzudrängen; Frau Jokl hält das für sehr unratsam, weil man sich dabei überarbeitet. – Über die legale Schwierigkeit, dass Erika nicht ein Zimmer mieten kann, solange sie unter 18 ist, und dass die Eltern strafbar sind; sie sagen auch, dass die einzige Lösung ist, wenn eine Familie ein Zimmer vermietet und sozusagen beaufsichtigen.) – An pr. – Abends lasse ich TV Sullivan21https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ed_Sullivan_Show beiseite und bleibe bei Hanneli sitzen; (wir sprechen über Zukunftspläne; Hanneli betont auch wieder, dass ich hier ja gute Freunde habe. Ich frage nochmal: Würde sie wirklich bereit sein, mit mir zum Gondrellplatz zu gehen? Sie sagt: vielleicht für ein Jahr; und währenddessen finden wir dann jemanden Leute, die ich brauche: eine Frau, die dafür sorgt, dass meine Wäsche gewaschen wird, und dann durchgesehen und nötigenfalls geflickt; eine Tipphilfe, vielleicht Student als Assistent, usw.)