(Flitners telefonieren, dass sie Zug versäumt haben und erst 12:23 kommen.) – Ich höre mit Chacha das Erzherzogtrio von Beethoven; wir liegen zusammen auf dem Bett. Zuerst muss ich sehr weinen; dann werde ich ruhiger. Danach sprechen wir über Ina. (Ich erkläre, warum keine Zeremonie gemacht wurde. Und dass ich nicht wollte, dass Inas Leiche für wissenschaftliche Zwecke gegeben wurde; darum Krematorium. Chacha erzählt davon, was Broder über das Weiterleben der Seele dachte: wie Goethe sagte er, es könne doch nicht die Entwicklung auf einmal abbrechen; es gebe doch noch so viele weitere Möglichkeiten, die angelegt sind aber noch nicht verwirklicht sind. Ich sage: Das ist aber Denken aufgrund von Wünschen. Sie sagt, sie habe in den ersten Tagen (sie lebte dann einige Wochen in seiner Wohnung) 🕮 sofort seine Gegenwart gespürt. Er habe auch gemeint, die Seele würde vielleicht zuerst noch einige Zeit am Irdischen hängen, bis sie imstande sei, sich davon loszulösen und dann in einen anderen Bereich zu kommen. Er habe aber auch immer gesagt, man wisse nichts darüber, und würde es dann erst erleben, was geschieht.)
1h kommen Flitners, Wilhelm und Lisi, abgeholt von Annemarie und Eline. (Chacha umarmt beide und tauscht Küsse; daraufhin ich ebenso. Lisi sieht noch nicht gealtert aus. Wir fahren mit Annemarie und Annette zu dem Dorfwirtshaus Weber in Hanfeld, 20 Minuten Fahrt, durch Gauting nach S, nahe zum Starnberger See. Wir sprechen über Pläne. Schließlich einigen wir uns darauf, dass wir nach der Tagung vielleicht noch 4 Tage zusammen in Alpbach bleiben können, also 9.-12. September. Danach gehen sie dann mit Rohs nach Venedig-Lido, und wir zurück nach Stockdorf. Ich erzähle von den norwegischen Stränden. Es wird vorgeschlagen, dass ich vielleicht schon bald nach Rückkehr von Alpbach in den Norden fahren könnte: Hamburg und Oslo, weil es dann in Oslo noch nicht so kalt; ich müsste und dann zurück nach Stockdorf. Ich müsste ausfindig machen, wieviel es alles kostet.) Nach Hause. Nap. Dann zusammen Kaffee getrunken am runden Tisch. (Über mein Problem: Amerika oder Deutschland. Ich sage, ein Freund hat vorgeschlagen: hin und her pendeln, im Sommer Deutschland. Flitner sagt, er hat das auch von einem Freund gehört. Sie fragen, ob nicht aus finanziellen Gründen es nötig für mich wäre, nach Deutschland zu kommen. Ich: Nein, in den letzten 10 Jahren 🕮 hat sich meine finanzielle Lage wesentlich verbessert, und ich erzähle: weiteres Unterrichten, Sommer grants, großes NSF grant 3 Jahre, dann nochmal jetzt 3 Jahre verlängert. Schwierigkeit wäre das immer Hin und Her; und was inzwischen mit den Büchern? Ich bin auch nicht sicher, ob ich lange von UCLA abwesend sein darf. Und Transport der heiligen mss; Flitners sagen: copies machen lassen. Sie verstehen, dass es mir schwer würde, ganz von LA fortzugehen, weil sie selbst die Erfahrung gemacht haben, dass sie eigentlich von Hamburg fort wollten, aber kein anderer Ort hinreichend anziehend und vertraut war.) – (Abends sage ich Chacha, dass ich ihr monatlich 100 DM schicken lassen will, auf ihr laufendes Konto bei der Sparkasse, sodass es ihr die laufenden Ausgaben erleichtert; ich verspreche dies für 3 Jahre, also solange ich noch das ganze Gehalt bekomme.) – (Großes Nemb.; daraufhin geschlafen bis 5h.)