Ich mache mit Renato Pläne und teilweise reservation für den neuen Reiseplan (nach Detroit und zurück; nach Newark, und NY– Deutschland). – Nachmittags einige Briefe diktiert (endlich mal wieder, weil für morgen eine neue typist, Miss Vonn, bestellt ist. – Abends sind hier: Bob Lee (?)18Robert ("Bob") Marcus Lee (1928-2012) (der Neger bei Montague) und eine Freundin von ihm, Hedi (aus Zürich, aber für dauernd hier, ohne Verwandte. Er hat MA gemacht in Geschichte, arbeitet jetzt für Ph.D. (thesis über die Neger, die zur Zeit des Bürgerkriegs nach Kanada kamen und dort blieben). Er fragt, wie ich zur Philosophie kam, und ich erzähle die Geschichte meiner thesis. 🕮 Er spricht von den vi Regungen hier im Lande, besonders unter der Jugend. Ich sage, Kapitalismus in der heutigen Form wird nicht mehr lange bestehen können. Wegen der Krise durch Automation usw. ist Planung nötig. Kapitalismus ist ähnlich zu Monarchie in den großen Entscheidungen, die gemacht werden von Männern oder Gruppen, die niemandem verantwortlich sind. Ich sage, die Jugend, besonders Studenten, in Lateinamerika sind schon viel bewusster über die nötigen Änderungen als die Studenten hier. Ich mache mehrmals spöttische Seitenbemerkungen über Goldwater; er sagt: In manchen Fragen hat er aber doch richtig gesehen, z. B. in Außenpolitik (!). Ich sage: Nein, der will in Vietnam nur noch schlimmer die überholte Politik fortsetzen; de Gaulle hat das schon besser gesehen als Johnson. – Sie gehen um 9.)