Mit Hanneli den Weg in den Wald nach N weiter hinunter gegangen. (Sie erzählt mir von den Besprechungen mit Werner über Scheidung. Er hatte es auch schon gewünscht. Sie sagte ihm jetzt, dass sie sich doch entschlossen habe, ermutigt dadurch, dass ich ihr voriges Jahr hier schon sagte, dass, wenn sie sich einmal dazu entschließen würde, so könne sie immer zu mir kommen, oder auch sonst ihr helfen. – Es gibt heute die Möglichkeit von Scheidung, ohne dass einer der Teile schuldig erklärt wird, wenn das Gericht den Eindruck bekommt, dass wirklich die Ehe nicht mehr geht, 🕮 z. B. wenn sie schon längere Zeit getrennt gewohnt haben. Werner bleibt sorgepflichtig und unterhaltspflichtig für das Kind; er braucht aber nicht zu zahlen, solange sie mit dem Kind bei mir ist. Sie hat ihm gesagt, dass sie, auf meinen Rat und ihren Wunsch, weiter mit ihm die Gautinger Eigentumswohnung zu gleichen Teilen besitzen will, und daher auch die Hälfte von Steuer usw. beitragen wird. –Sie denkt jetzt an weitere 2 Jahre in Amerika; vielleicht weil ich mal gesagt habe, das Herausreißen aus der Arbeit durch die Europareise möchte ich doch wohl nicht gern in der Zukunft jedes Jahr tun. Ich sage ihr, wenn ich wirklich nächsten Sommer nicht nach Europa reise, was ich noch nicht mit Sicherheit weiß, so könnte sie doch hinüberfahren, besonders, wenn sie vielleicht das Kind zu Werner bringen wollte. Sie meint, sie möchte doch das Kind lieber mindestens 2 Jahre in Amerika haben, für ein Jahr ist die Schwierigkeit des zweimaligen Umstellens doch sehr groß. Ich sage, auch wenn beide bei mir bleiben wollen, könnten sie, wenn sie wollten, eine kürzere Reise nach Deutschland zu reduziertem Preis machen; ich glaube, für 3 Wochen ist es weniger als 400 $ Rundreise pro Person. Sie meint, das wäre vielleicht dann eine gute Möglichkeit.) – 1hAnnemarie kommt herauf, und wir essen zusammen. – Nachmittags gehen wir drei spazieren, den Weg von der großen Linde nach W hinunter. (Ich erzähle einiges von Kappel, vom Rätselraten, von Mariannes Gerechtigkeitsverlangen und meiner Verteidigung. Annemarie sagt, Kinder wollen zwar manchmal gern bestimmte Regeln, aber die Mutter sollte doch immer das Recht haben, die Regeln zu ändern, wenn eine andere Situation eintritt.) – (Wir kommen ganz durchnässt nach Hause (trotz Regenmantels sind meine Hosen und Unterhosen unten triefend nass bis auf die Haut.) – Wir beschließen, erst am 22. statt am 21. abzureisen. – Abends 10h auf meinem Zimmer sagt Hanneli, (ich müsse doch planen, wo ich wohnen würde in oder nahe Stockdorf, während ich mit Stegmüller arbeiten wolle. Es stellt sich heraus, dass sie schon 🕮 an Chacha geschrieben hat in LA, sich nach einem Zimmer oder Wohnung umzuschauen und vielleicht auch etwas zu mieten. Ich hatte vergessen, dass Hanneli mehrere Wochen von jetzt ab in Stuttgart sein wollte; und hatte mir irrtümlich vorgestellt, dass in der Zeit des Zusammenarbeitens mit Stegmüller Hanneli mich immer nach Belieben im Auto fahren könnte. Mir fiel ein, dass ich in LA manchmal dachte, dass es besser wäre, ich erführe wörtlich, was sie nun in solchen praktischen Fragen an Chacha geschrieben hatte; aber wenn ich sie bat, es mir vorzulesen, wich sie oft aus; und natürlich wollte ich sie nicht bitten, mir den Brief zu lesen zu geben, weil sie doch auch Persönliches schreiben wollte.)