RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
12 zu Dr. Mott. (Mein Traum Mi Morgen: die Frauen lassen die Türen auf, unheimliche Tiere mit weißen Gesichtern kommen herein, ich muss sie erschlagen. Seine Interpretation: Ich wollte meine Mutter schützen. – Über Abschied von Abe Kaplan. Ich: Er kam nicht häufig zu mir, trotz Ermutigung. Er: ich denn zu ihm? Er meint, ich stelle mich über die anderen dadurch, dass ich nicht zu ihnen gehe, sondern sie nur herkommen lasse. – Er geht auf Ferien für 2 Wochen; nächste Sitzung 19.) – Ich fahre zur Gärtnerei, bringe Ina einen kleinen Blumentopf mit Chili Peppers. – Nachmittags an Wahrscheinlichkeits-Erwiderung gearbeitet. – Abends gebadet. – Nachher (10 ½) beklagt Ina sich, dass ich nicht willig war, das Kabel zu reparieren heute nachmittag; dabei kommen viele andere Klagen heraus, dass ich ihr nie mit Arbeit helfe; sie wird sehr bitter und bringt auf einmal eine Menge unzusammenhängender anderer Vorwürfe heraus (z.B. dass die Aussagen anderer mir stärkeren Eindruck machen als ihre; und Ähnliches). Ich fühle, dass sie mit manchem Recht hat (besonders, dass ich mehr helfen sollte), bin aber durch die vielen Vorwürfe zu sehr erschlagen, und schweige. Schließlich langes Gespräch (bis nach 12!)