RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
Mit Chacha im Wohnzimmer. (Sie liest mir Annes Brief an Küstermanns vor. Dann spielt sie Platte von Bachs Konzert für 2 Violinen mit Oistrach Vater und Sohn, von Deutsche Grammofongesellschaft; sehr guter Ton. Beim langsamen Satz kommen mir sehr die Tränen; beim letzten Satz „tanze“ ich für mich in der Ecke an der Eingangstür. Dann erzähle ich, wie gut mir die Musik getan hat in den schwierigen Zeiten.) – 11-1 wir fahren mit Grete zu Helgas Haus (das Baby ist dabei, die anderen sind in der Schule. Mein Rücken wird müde, weil ich mich für das Milchglas immer so weit beugen muss. Nachher im Auto müde. Zu Hause hingelegt; etwas jittery; ½ Miltown. Mittagessen (ohne Sven).) Brief von Ina: Angebot von marschiert gegangen sei. Ich habe während jener Zeit immer deprimiert ausgesehen, und das hat ihr so leid getan. Sie sagt, nachdem ich mit Eva und Sonja Beziehungen hatte, hatte ich beiderseits Freiheit erklärt, und die habe sie dann auch ausgeübt.) Über Frau Martin wohnt noch in Günterstal; sie sind nahe befreundet.) – Ich frage Sven, ob wir mal miteinander sprechen können; er: ja; aber es geht anscheinend nur Samstagnachmittag. – Spät Chacha auf meinen Wunsch noch ein wenig bei mir: (Wir überlegen, falls ich nach Deutschland käme, ob ich ein Treffen zu machen könnte, wo alle hinkommen, z.B. Elmau oder Freiburg, ich in Annemaries Haus, die anderen in einer Pension in Herdern. Sie meint, das sei aber doch eine
Walter macht vergeblich zahlreiche Versuche, das Telegraphenamt anzurufen, um einen Nachtbrief an Ina aufzugeben (wegen Berkeley). Schließlich geben wir es auf.