62Tagebuch 30. XII. 1959 – 24. XII. 1960 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 26. IV. 1960

(11-4 Ina fährt Benedikt vom Hospital nach Hause.) Dr. Blazina ruft an (er fragt, ob ich schon aufgestanden bin; sagt, ich könne es jetzt ohne Schwierigkeiten versuchen. Wenn ich wieder ausgehen kann, soll ich Verabredung machen und zu seinem Office kommen.) Als Ina zurückkommt, sitze ich auf dem Bettrand, auf beide Arme gestützt; ich lasse langsam die Arme etwas nach; damit kommt mehr Gewicht auf den Rücken; das Gewicht scheint mir überwältigend, obwohl keine Schmerzen auftreten. Später mache ich allerhand Beinübungen, auf dem Bett liegend; 🕮 auch die üblichen Rückenübungen auf dem Bauch liegend. Ich bin deprimiert, dass ich noch nicht frei sitzen kann; die Angst ist noch zu groß. Nachdem Ina zurück ist, sitze ich noch zweimal auf; zuletzt geht es schon besser, ich zittere nicht mehr so an den Händen, kann aber doch noch nicht alles Gewicht von den Armen wegnehmen. Ina macht mir heiße Kompressen auf den Rücken. – Heute schreibe ich am Skelett für Aufsatz für Fraenkel (über \(\varepsilon{}\)-Operator für theoretische Begriffe.) –David Kaplan gibt mein Seminar; wir haben es vorher besprochen und telefonisch besprochen (aus Pr-Notes: XI: Invarianz Axiom A10 und A11; XII Lernen aus Erfahrung; ganzes XIII: eine Familie von Prädikaten) und nachher berichtet er, dass es gut gegangen ist, dass aber nur 6 da waren.