Mit Ina spazieren. Dann am Transkript „Drei Approaches“ gearbeitet. Mittags kommen Bar Hillel, Rachel, und Bohnert, sie herumgefahren hat in unserem Auto, über die St. Monica Berge. – Nachmittags 3-7 🕮mit Bar Hillel gesprochen. (Über Suchmaschine. Er glaubt, dass es keine gute Lösung gibt, da man keine Klassifikation festlegen kann. Die Hauptanwendung soll Informationssachen im Intelligenzamt in Washington sein; die Maschine soll entweder bibliographische Referenz angeben oder vielleicht die Information selbst, z. B. auf meiner Karten. – Die Übersetzungsmaschine, glaubt er, wird in ein paar Jahren arbeiten können, hauptsächlich für russisches Material, teils wissenschaftlich, teils Material, das von Agenten geliefert wird. Aber alle Probleme der Übersetzungsmaschine sind von nun an hauptsächlich praktische; wohl kaum mehr interessante, theoretische Probleme. – Ich mache einige Bemerkungen über seinen Schilpp Aufsatz. Ich sage, er ist gut. Ich wende ein, dass die vielen Deutigkeiten der Alltagssprache doch das Verstehen oft stören. Er meint, wohl nur für Kommunikation; dagegen in Dichtung wären sie nötig. Ich spreche dagegen.) Wir essen zusammen. 8h kommen Professor Motzkin und Frau (er ist russischer Abstammung, lebte dann in Deutschland, dann 20 Jahre in Israel, jetzt in Numerischer Analyse hier. Er war Bar-Hillels Mathematiklehrer an der Universität Jerusalem.) Rachel kommt dann aus Inas Zimmer; einiges Embarrassment; dann geht Bar-Hillel mit Motzkins, aber Rachel will nicht mitgehen (Frau Motzkin wird bald nach Israel fliegen und kennt Shulamith.) – Ich sage Rachel, sie soll noch etwas dableiben. Wir sitzen am Tisch und sie erzählt von den Schwierigkeiten mit Bar-Hillel (nachmittags war Ina mit ihr im Rogers Park und da herum; da hat sie ihr schon vieles erzählt. Das Schlimmste ist, dass er so oft ganz plötzlich hin und her Beschlüsse macht, und sie erst nach dem Beschluss „informiert“, besonders in den letzten 2 Monaten. Z.B. er drängte sie von NY, wo sie dieses Semester war, nach Boston zu kommen um mit ihm zusammen zu sein; kurz danach ruft er sie an und sagt, er habe Shulamith gekabelt, herzukommen! In Jerusalem sind die Freunde immer dafür, dass er zu Shulamith zurückgeht. Poznanski sei sein einziger Freund, und auch mit ihm spreche er nicht über persönliche Dinge. Sie dachte, auch wir würden auf Shulamiths Seite sein; sie hatte den Eindruck, Ina wäre eine 🕮eine nahe Freundin von Shulamith. Wir sagen, wir mochten sie gern, aber kannten sie nicht nahe; wir nehmen nicht „Partei“, sondern überlegen, wie man Bar-Hillel helfen kann; aber Rat geben kann man ja nicht. – Sie ist erst 25, aber spricht so verständnisvoll und ruhig über alles. Er ist 41; Ina meint, er sei weniger gereift als Rachel.) Zum Abschied küsse ich sie und sage, wie sehr ich wünsche, dass alles gut werden möge, für sie und für ihn. – Es ist 10h, und ich bin gar nicht besonders müde (ich war auf seit 3); ich nehme so stark Anteil, dass ich Zeit und Müdigkeit vergas. Wir sprechen noch über die Probleme der beiden bis nach 11.