71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 28. VIII. 1967

11 zu Frau Dr. Jannasch. (Sie sagt, es sieht gut aus; wenn ich will, kann ich morgen reisen; aber ich brauche noch Fürsorge, und muss mich als Rekonvaleszenten betrachten, noch für einige Zeit. – Nachher komme ich verschwitzt und doch etwas erledigt nach Hause (zurück mit S-Bahn). Küstermanns reden mir zu, noch etwas hier zu bleiben. – 4 ½ – 6 Flitner hier. (Über unsere Kriegserlebnisse im ersten Weltkrieg, beginnend mit Naumburg. Zum Abschied sagt er, ich soll doch häufiger herüberkommen; es ist ja nur eine Tagreise! Ich schaue bedenklich; die jetzige Erfahrung macht mich zögern, wiederrum eine Erkrankung in Europa zu riskieren.) – Abends telefoniert mit Gerhard Gramm (über Gürtelrose; darum Abreise verschoben; lieber gleich zu Euch. Ist das Euer letztes freies Wochenende? Ja, zunächst; aber Ende September könnten sie vielleicht schon 24. oder 25. zurückkommen; aber mir scheint, das wäre doch zu schwierig so nah vor unserer Abreise. Dann will ich Fr kommen; ich sage noch Bescheid.) –Telefoniert mit Chacha. (Ich sage: Ärztin rät, lieber Reise noch etwas verschieben. Dann ist es wohl besser, wenn ich nicht erst nach Stockdorf komme, sondern gleich zu Gramms, vielleicht Freitagabend, und dann Samstag und Sonntag. Sie sagt, das passt dann gut zu ihren Plänen; denn sie wollen über das Wochenende zu Matzerths? nach ; vielleicht wird auch Annemarie dorthin kommen. Wenn sie nach Stockdorf zurückkommen, werden sie mich verständigen.) 🕮