Hans Arnold fährt mich zum Flugplatz. Er sagt, er freute sich, mich dort zu haben. Ich sage noch, ich bin auch froh, dass wir uns politisch so gut verstehen. Das hatte ich nicht erwartet; leider stimmten seine Tochter und Hanne ihm nicht zu; sie seien durch die herrschende antikommunistische Einstellung ganz beeinflusst. Ich drücke Erstaunen aus; ich hatte gedacht, Hanne sei auch Sozialist. Er sagt, vielleicht würde sie das sagen; aber das Wort wird ja meist nicht im alten Sinne verstanden, sondern nur „für die SPD“, die ja selbst nicht mehr sozialistisch ist. Ich erzähle von Friedrich, der sich auf meine Frage auch als „Sozialist“ bezeichnete, aber hinzufügte „wir wählen SPD.“) – Schöner, ruhiger Flug. 11:00 über Stuttgart (nicht umsteigen, aber aussteigen) nach München.OMünchen Maue am Flugplatz und Taxi zum Holzkirchner Bahnhof (da war es gut, dass Maue dabei war, 🕮 der Taximann trug zwar den Koffer die hohe Treppe hinauf, aber dann gab es keinen Gepäckträger! Auch keinen Wartesaal. Ich kaufte Fahrkarten 1. Klasse, um bequem zu sitzen, und mich von den unbiegsamen Armlehnen des Flugzeugs zu erholen, und Maue kaufte Bahnsteigskarte. Sie plauderte mit dem Mann an der Sperre; als mein Eilzug hergebracht wurde, ca 2:15, verließ der Mann an der Sperre seinen Platz, alle die hinter uns standen mussten warten, und trug den Koffer zum nächsten Nichtraucherabteil; dann sagte ich, ich fahre aber erster Klasse, und dann trug er den Koffer noch etwas weiter, vorbei am erster Klasse Raucher bis zum Nichtraucherwagen. Dann setzten wir uns ins Abteil, und verzehrten Birnen, die Maue gebracht hatte. Maue erklärte mir mehr über Gittli; die könne sowohl diese wie nächste Woche Freitag herkommen. Ich sagte, Chacha habe nur von Reservation in TH Samstag bis Montag gesprochen; in diesem Falle wäre allerdings mein Herunterkommen am Fr. 2.10. unpraktisch; das würde uns nicht genug Zeit in TH lassen. So beschlossen wir Fr. 9. Maue bestätigte wieder, dass ihr lieber wäre, wenn ich schon Fr käme, damit wir den Samstag ganz zusammen sein könnten; Gittli würde dann Sonntag gegen 11h wieder abfahren. Ich bitte sie, Gittli schon vorher zu erklären, dass ich mich abends dann zurückziehen müsse. – Sie sagt, es habe ihr nachher leid getan, dass sie damals so zornige Vorwürfe gegen Chacha gemacht habe, weil sie mal kam und blieb, obwohl Maue für eine Dinnereinladung kochen usw. musste. Sie sagt: Man hat ja doch wohl Gefühle gegen einander; ich sage, das ist ja ganz natürlich und unvermeidlich.) 2:55-4:30 Eilzug nach Bayer. Zell.OBayerisch Zell Chacha holt mich ab und schleppt den Koffer. Dann fahren wir im TH Auto zum TH hinauf. (Chacha ist seit gestern hier. Sie klagt über mein abruptes Telefonat am 22.; ich erkläre, dass ich verärgert war über Telefonat mit Maue. – Abends auf meinem Zimmerchen. 🕮 Sie erzählt von Hanneli. Sie benötige mal einen Wechsel; sie habe Chacha erzählt, dass ich sie gefragt habe, ob sie mal zu mir hinüber kommen wolle; ich erinnere nur, dass Annemarie mir das mal vorschlug, worauf ich aber nicht einging. Chacha meint, das sei vielleicht eine gute Lösung für mich, und für Hanneli. Ich äußere mich zurückhaltend; sie ist lieb und einfühlungswillig; aber kann sie wird es für sie bei meiner Lebensweise nicht zu einsam sein? – Und ist sie nicht etwas kindlich-naiv für Gespräche mit meinen Freunden über Politisches oder auch über Psychologisches? Aber ich will es noch mehr überlegen. – Zur Guten Nacht küsse ich Chacha herzlich. Sie erhebt lachend den warnenden Finger; und dann sagt sie: „Wir können doch wohl nicht an dauerndes Zusammenleben denken, gell? Wir sind doch zu verschieden, oder?“ Ich: „vielleicht ja; ich weiß es nicht“. Es ist nicht klar, ob sie den negativen Ausspruch ganz ernst und bestimmt meint, oder mehr als Frage.)