65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 14. II. 1955

Traum: Mit Maina in Prag; Tor ist zugemauert, so müssen wir Umweg machen. (Vielleicht in Mexiko): Frau Schöndube fährt Auto; ich rufe „Bremse“ und später „Lenkrad“, aber sie fährt einfach los; zum Gück bleibt das Auto im Schnee stecken. Assoziation: Über Maina voriges Mal Geschichte in Wien, von hinten, vorne war „zu gefährlich“. Hier ist das Tor zu, so gehen wir hinten herum; aber ein vermauertes Tor wäre bedenklich, wenn man schon innen wäre und könnte nicht heraus. Wie früher bei der Höhle: das Problem, ob man auch wieder herauskann. In Wiener Zeit Bedenken von neuer Hei Ehe, weil man dann nicht mehr heraus kann. –Assoziation zu Frau Schöndube: Heiner fuhr sie mal zu schnell, Zusammenstoß, Hand verletzt; ich will ihr im Traum helfen, damit das nicht passiert. Die Mutter beschützen, damit ihr nicht eine blutige Verletzung geschieht, durch den Vater, der eindringt; oder hatte sie mal einen Penis und hat ihn verloren? Was dachte der kleine Junge? Blutige Wunde? Die Mutter sagte zuweilen: „Hierüber spricht man nicht!“ – Traum weiter: Ich frage Hotel Clark, wann Chacha mit kleiner Tochter ankommt. Ich sage zu Otto: Sie kommt mit der Tochter, die sie besonders liebt; ich denke dabei: das Kind ist von Otto, aber ich lasse mir nichts anmerken. Assoziation: Das Kind ist von „Broder“ = „Bruder“. Im Traum kein Schrecken darüber, dass Bruder und Schwester ein Kind haben. Also könnten auch Agnes und ich ein Kind haben. – Merkwürdige Vermischung: Erst Betonung der Gefahren, wie voriges Mal; aber zuletzt scheint es harmlos und alles erlaubt. Der Doktor sagt: Zuerst schien es Elaboration des Themas von vorigem Mal: die Scheu vor der Scheide; aber dann kam Anderes dazu; er sieht noch nicht, was der Zusammenhang ist.